Im Bundesheer

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Im Bundesheer Diplomarbeit Der „Oberstenparagraph“ im Bundesheer Verfasser Peter Alexander Barthou angestrebter akademischer Grad Magister der Philosophie (Mag. phil.) Wien, Oktober 2007 Studienkennzahl: A 312 Studienrichtung: Geschichte Betreuer: ao. Univ.-Prof. Dr. Lothar Höbelt Eidesstattliche Erklärung Ich erkläre eidesstattlich, dass ich die vorliegende Diplomarbeit eigenständig verfasst und die mit ihr verbundenen Arbeiten selbst durchgeführt habe und alle aus ungedruckten Quellen, gedruckter Literatur oder aus dem Internet übernommenen Inhalte und Formulierungen gemäß den Richtlinien wissenschaftlicher Arbeiten zitiert und durch Fußnoten gekennzeichnet habe. Die Arbeit ist noch keiner Prüfungsbehörde vorgelegt worden und verletzt in keiner Weise die Rechte Dritter. Wien, Oktober 2007 Peter Barthou Vorwort Im Rahmen der Aufarbeitung der Geschichte des Bundesheeres der Zweiten Republik zum 50- jährigen Jubiläum im Jahr 2005 wurde ich zum ersten Mal mit dem Begriff des „Oberstenparagraphen“ konfrontiert. Ein „Oberstenparagraph“ im Bundesheer? Welche eigenartige Konstruktion verbirgt sich hinter dem Artikel 12 § 3 im Staatsvertrag von Wien 1955, der umgangssprachlich als „Oberstenparagraph“ bezeichnet wird? Durch Hofrat Dr. Wolfgang Etschmann, Leiter der Forschungsabteilung des Heeresgeschichtlichen Museums, zum Aufgreifen des Themas ermutigt, begann ich 2007 mit der Forschungsarbeit. Die Anfänge waren äußerst holprig, wusste doch niemand so recht, wie viele Offiziere denn nun wirklich trotz der einschränkenden Bestimmungen des Staatsvertrages von Wien – Oberste und höhere Ränge der Wehrmacht durften nicht in das Bundesheer übernommen werden – tatsächlich aufgenommen worden waren und welche Funktionen bzw. Ränge diese inne hatten. Schließlich ergab sich eine repräsentative Anzahl von 16 Offizieren der Wehrmacht, auf die die Bestimmungen des „Oberstenparagraphen“ zutreffen konnten. Diese galt es dann näher zu betrachten und eine grundsätzliche Vorgangsweise in der Aufnahme solcher ehemaliger Militäreliten aus der Wehrmacht auszuloten. Ob es mir gelungen ist, bleibt dem geneigten Leser überlassen. Mögliche Fehlbeurteilungen in dieser Arbeit sind alleine mir anzulasten. Dennoch hoffe ich, mit dieser Arbeit auch zur Diskussion anregen zu können und die Basis für weitere, tiefer gehendere Forschungen in Bezug auf den Umgang mit Militäreliten des Ersten Bundesheeres und der Wehrmacht im Zweiten Bundesheer beigetragen zu haben. An dieser Stelle seien mir noch einige Worte des Dankes gegönnt. Besonders hervorheben möchte ich Hofrat Dr. Wolfgang Etschmann, der mich überhaupt auf das Thema gelenkt hat und mir aus dem scheinbar unerschöpflichen Fundus seiner privaten Sammlung wertvolle Literatur zur Verfügung gestellt hat. Ebenso aus der Forschungsabteilung des HGM unterstützte mich Oberrat Mag. Dr. Stefan Bader durch hilfreiche Hinweise und Literaturtipps. Da das HGM für einen Historiker nahezu unerschöpfliche Möglichkeiten zur Recherche bietet, gebührt besonderer Dank dem Direktor Mag. Dr. Christian Ortner, der es mir ermöglichte, diese Ressourcen zu nutzen. Jedoch wäre mir das ohne die umsichtige und kompetente Führung des derzeitigen Leiters der Museumsabteilung, Mag. Christoph Hatschek, nicht gelungen. Mit seiner Hilfe, und der Möglichkeit, etwaig verlorene Dienstzeiten wieder einarbeiten zu können, war erst eine erfolgreiche Recherche und Arbeit am „Oberstenparagraphen“ möglich. Auch Mag. Richard Hufschmied erwies sich als stete hilfreiche Quelle bei Recherchen im HGM und im Staatsarchiv. Seine Hinweise ersparten mir Zeit, die bei mir ohnehin mehr als knapp bemessen war. In diesem Zusammenhang möchte ich auch Vizeleutnant Prof. Walter Schwarz für die zur Verfügungstellung des Nachlasses des ehemaligen Obersten der Wehrmacht Theodor Eigner herzlich danken. Mein besonderer Dank gilt auch den von mir interviewten Zeitzeugen, General i.R. Anton Leeb, Generalmajor i.R. Otto Scholik und Brigadier i.R. Alexander Buschek. Sie lieferten mir wertvolle Hinweise sowie Denkansätze. Univ.-Prof. Dr. Lothar Höbelt gebührt besonderer Dank, da er sich des Themas angenommen und mir ebenso hilfreiche Hinweise bei der Recherche und der Korrektur gegeben hat. Univ.-Doz. Dr. Erwin Schmidl danke ich für besondere Literatur- und Quellenhinweise. Er gab mir den entscheidenden Tipp auf einen weiteren Obersten der Wehrmacht, der im BMfLV angestellt gewesen war. Trotz seiner vielen Aufgaben im BMfLV und der Universität Innsbruck fand er stets Zeit für das Gespräch. Obwohl kein Historiker, sondern Jurist, will ich Mag. Dr. iur. Oliver Schuster hervorheben. Sein Fachwissen half mir besonders das Kapitel „Rechtliche Voraussetzungen“ zu schreiben und die Ansätze der juristischen Interpretationsarten zu verstehen. Ebenso stand er mir immer mit Rat und Tat zur Seite. „Last but not least“ darf ich meinem Vater, Oberst Alexander Barthou, außerordentlich für seine Unterstützung danken. Aus seiner umfangreichen Bibliothek borgte er mir eine ansehnliche Anzahl an Literatur und Quellen. Darüber hinaus begleitete er mich stets mit Rat und Tat. Ihm gebührt daher meine besondere Anerkennung. 1 Inhaltsverzeichnis: Einleitung .................................................................................................................................. 4 Literatur- und Quellenlage zum „Oberstenparagraph“ ...................................................... 6 Warum überhaupt ein „Oberstenparagraph“? – Versuch einer (geschichtlichen) Erklärung............................................................................................................................ 8 Die Vorgängerinstitutionen des Bundesheeres – Einsatz von Wehrmachtsoffizieren (Obersten)? ............................................................................................................................. 11 Das Heeresamt.................................................................................................................. 11 Die Pensionsabteilung A, das „Aufgebot“ und die B-Gendarmerie ................................ 14 Die Interessen der österreichischen Großparteien SPÖ und ÖVP ................................... 19 Österreichische Staatsvertragsverhandlungen 1947 - der Artikel 18 § 3 ......................... 22 Der Artikel 12 im Staatsvertrag 1955................................................................................... 26 Interpretation des Artikel 12 des Staatsvertrags von Wien 1955 ..................................... 29 Einfluss militärischer Eliten der 1. Republik ................................................................... 32 General der Artillerie Dr. Ing. Emil Liebitzky – Ein Offizier des Ersten Bundesheeres als Gegner der ehemaligen Wehrmacht(obersten)? ..................................................... 36 Aufnahme österreichischer Offiziere in die Wehrmacht – die Entlassung „belasteter“ Offiziere ....................................................................................................................... 39 Die Handhabung des „Oberstenparagraphen“ im Bundesheer ........................................ 42 Rechtliche Voraussetzungen ............................................................................................ 45 Aufnahme in die Heeresverwaltung................................................................................. 47 Exkurs - Beförderungen von Offizieren in Österreich zwischen 1865 und 1918 ............ 48 Beförderungsmodalitäten in der Deutschen Wehrmacht – Die „jungen“ Oberste........... 49 Beförderungsmodalitäten von Offizieren im Zweiten Bundesheer – Die Einstufung der Obersten der Wehrmacht.................................................................................................. 55 Übernahme von Obersten der Wehrmacht in das Verteidigungsressort – eine Auslegungsfrage? – „Der ungeliebte Dienstgrad?“............................................................. 58 Der Umgang mit „belasteten“ Obersten – NSR, NSDAP-Mitgliedern............................ 62 Entwicklung eines „Umgehungsweges“ für Oberste der Wehrmacht?............................ 66 Reaktivierung von Obersten der Wehrmacht als Berufsoffiziere des Bundesheeres ...... 69 Karriere trotz Oberstrang ................................................................................................. 74 Albert Bach – Oberst i.G. der Wehrmacht und General der Infanterie des Zweiten Bundesheeres................................................................................................................ 75 General der Artillerie Werner Vogl – Ein Oberst i.G. der Wehrmacht?...................... 81 2 Siegmund Spiegelfeld – Ein Oberst-Arzt der Wehrmacht als Sanitätschef des Bundesheeres................................................................................................................ 86 Anton Holzinger – Ein Oberst der Wehrmacht als Militärkommandant ..................... 89 Franz Večernik – Ein Oberst der Wehrmacht als Panzerinspektor.............................. 94 Oberstleutnant i.G. der Wehrmacht Erwin Fussenegger – Ein Wehrmachtsoberst an höchster Stelle? ............................................................................................................ 98 Aufnahme als Beamter der Heeresverwaltung.................................................................. 103 Die Obersten der Wehrmacht in Zivil............................................................................ 107 Wirklicher Hofrat Oberst der Wehrmacht Ing. Erwin Steinhardt .............................. 108 Wirklicher Hofrat Oberst i.G. der Wehrmacht Adalbert Filips.................................
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