Landesamt für Umwelt, LAND Gesundheit und Verbraucherschutz Abteilung

Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Postfach 60 10 61 | 14410 Potsdam

Mit Postzustellungsurkunde Gesch-Z.:LUGV_RW1- Aufwind BB GmbH & Co. Sechsundzwanzigste 3421/1103+22#163640/2013 Biogas KG Hausruf: +49 33201 442-551 Geschäftsführer Fax: +49 33201 442-495 Internet: www.lugv.brandenburg.de Herrn Hermann Kiefl, Herrn Torsten Warmbold, Herrn Christian Bracklow Blumenstraße 16 93055 RegensburgAdresse Potsdam, 15.09.2014 Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13

Anlagen: Karte Waldumwandlungsflächen Karte Ersatzaufforstungsfläche Vollzugsanzeige Waldumwandlung Vollzugsanzeige Ersatzaufforstung nach Waldumwandlung

Sehr geehrte Herren Kiefl, Warmbold und Bracklow, auf Ihren Antrag vom 10.05.2013 in der Fassung vom 14.04.2014 ergeht nach der Durchführung des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens folgen- de

I. Entscheidung

1. Der Firma Aufwind BB GmbH & Co. Sechsundzwanzigste Biogas KG, Blu- menstraße 16 in 93055 Regensburg wird die Genehmigung nach § 4 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BIm- SchG) erteilt, eine Anlage zur biologischen Behandlung von Gülle (Biogas- anlage – BGA) mit einer Durchsatzkapazität von 160 t/d (59.010 t/a) auf dem Grundstück in 14641 , Paulinenauer Straße, Gemarkung Pessin, Flur 8, Flurstück 62 (Arbeitsstätten-Nr. 60633220000/0001) zu errichten und zu betreiben.

Hauptsitz: Seeburger Chaussee 2 14476 Potsdam, OT Groß Glienicke Tel.: +49 33201 442-0 Fax: +49 33201 442-662 Seite 2 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

2. Die Genehmigung umfasst nach § 13 BImSchG folgende behördliche Entscheidungen: • Baugenehmigung gemäß § 67 der Brandenburgischen Bauordnung (BbgBO) • Zulassung einer Abweichung gemäß § 60 Abs. 1 BbgBO von § 6 Abs. 3 BbgBO für die Überde- ckung der Abstandsflächen zwischen den baulichen Anlagen • Genehmigung gemäß § 8 des Brandenburgischen Waldgesetzes (LWaldG) zur dauerhaften Umwandlung von Wald in eine andere Nutzungsart als Stand- und Betriebsfläche für eine Bio- gasanlage auf dem Grundstück: Gemarkung Flur Flurstück Gesamtfläche (m2) Umwandlungsfläche (m2) dauerhaft Pessin 8 62 38.515 3.800

Die dauerhafte Umwandlungsfläche ist in beiliegender Karte, die ebenfalls Bestandteil dieses Bescheides ist, rot schraffiert gekennzeichnet (Anlage: „Karte Waldumwandlungsfläche“). Die Genehmigung für die Waldumwandlung ist befristet auf vier Jahre nach Bekanntgabe des Ge- nehmigungsbescheides. Die Genehmigung erlischt nach Fristablauf für die bis zu der zuvor an- gegebenen Frist nicht umgewandelten Flächen. • Befreiung nach § 67 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) von der „Rechtsverordnung des Landkreises zum Schutz von Bäumen und Feldhecken“ bezüglich der Fällung einer Traubeneiche (Quercus petraea) mit einem Stammumfang von 204 cm sowie für die geplanten Maßnahmen im Wurzelbereich der Bäume mit der Nr. 4, 5 (zweistämmig), 26, 30 der am 24.04.2014 durch die Vorhabenträgerin übersandten Karte mit handschriftlichen Eintragungen • Zulassung nach Art. 44 der Verordnung VO (EG) Nr. 1069/2009.

3. Die sofortige Vollziehung des Bescheides wird nach §§ 80a Abs. 1 Nr. 1 i.V.m. 80 Abs. 2 S. 1 Nr. 4 Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) angeordnet.

4. Die Kosten des Verfahrens trägt die Antragstellerin.

5. Die Entscheidung über die Höhe der Verwaltungsgebühr ergeht mit einem gesonderten Bescheid.

II. Beschreibung des Vorhabens

Bei der beantragten Anlage handelt es sich um eine Anlage zur biologischen Behandlung von Gülle (Bio- gasanlage – BGA) mit einer Durchsatzkapazität von ca. 160 t/Tag (59.010 t/Jahr). Aus nachwachsenden Rohstoffen und Rindergülle sollen ca. 1.300 m³/h (31.417 m3/Tag bzw. ca. 11.500.000 m3/Jahr) Biogas durch Covergärung erzeugt werden: Einsatzstoff Menge Menge TS-Gehalt Gasausbeute Gasertrag [t/a] [t/d] [%] [m³/(t*TS)] [m³/a] Maissilage 32.000 87,67 35,0 688 7.710.998 Grassilage 11.800 32,33 33,0 522 2.032.668 Ganzpflanzensilage (GPS) 5.310 14,55 37,5 570 1.135.809 Zuckerrüben 5.900 16,16 24,0% 653 924.931 Rindergülle 4.000 10,96 8,0% 328 104.960 Summe 59.010 161,67 Seite 3 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Die BGA besteht aus folgenden Betriebseinheiten: BE 01 Annahme / Zwischenspeicherung / Dosierung der Eingangsstoffe bestehend aus: • Fahrsiloanlage (BE01_001) o Fahrsilo Nord-West 2.360 m2 o Fahrsilo Süd-West 2.440 m2 o Fahrsilo Nord-Ost 3.615 m2 o Fahrsilo Süd-Ost 2.500 m2 • Annahmedosierer (BE01_121 und 122)

BE 02 Fermentation / Nachgärung / Biogaszwischenspeicherung bestehend aus: - Grubenspeicherfermenter o 2 x Hauptfermenter (BE 02_151 und 152) o 2 x Nachfermenter (BE 02_153 und 154) - Technikcontainer TRITEC (BE 02_125)

BE 03 Gärrestbehandlung / Gärrestlagerung / Biogaszwischenspeicherung bestehend aus: • Separator (BE 03_171) • Gärrestfläche für festen Gärrest (BE 03_172) • Fassbefüllstation (BE 03_003) • 3 x Substratlager (BE 03_181, 182 und 183) • 1 x Endlager Bestand, Regenwasserbecken, Havelluch Agrar (BE 03_194)

BE 04 Gasnutzung: Biogasaufbereitung / Biogaseinspeisung / Schwachgasverbrennung bestehend aus: - BHKW (BE 04_951) - Biogasaufbereitungsanlage(BE 04_981) - Schwachgasverbrennung (durch regenerative thermische Oxidation - RTO) (BE 04_981) - Gaskühlung (BE 04_921)

BE 05 Anlagenperipherie bestehend aus: - E-Technik-Betongebäude (BE 05_002) - Betriebsgebäude (BE 05_004) - Fahrzeugwaage mit Wiegehaus (BE 05_006) - Biogasentschwefelung (BE 02_151, 152 und BE03_153) - Kondensatschacht (BE 05_901, 902, 903 und 904) - Notfackel (BE 05_941) - Trafostation mit Notstromaggregat (BE 05_982)

- Parameter der BGA Volumen Fermenterbehälter 2 x 4.343 m3brutto (Gasspeicher: 2 x 638 m3) Volumen Nachgärbehälter 2 x 5.911 m3brutto (Gasspeicher: 2 x 866 m3) Volumen Substratlager 3 x 4.741 m3brutto (Gasspeicher: 3 x 1.425 m3) Volumen Regenwasserbecken 1 x 2.065 m3brutto (offen) Gärrestlagerfläche (fester Gärrest) 453 m2 Volumen Gasspeicher ca. 37.500 kg (Dichte 1,3 kg/m3) Seite 4 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Notfackel 1.400 m3/h

- Gärrestanfall: Gärrestmenge gesamt 44.103 m3 davon fest 16.196 m3 davon flüssig 27.906 m3

- Verfahren: mesophil bei 35°C bis 42 °C, mehrstufig; Durchflussverfahren (Hauptfermenter / Nachfermenter 1; Nachfermenter 2; Substratlager)

- Biogaserzeugung: - Biogasertrag ca. 1.310 Nm3/h - Rohbiogasmenge ca. 11.467.000 Nm3/a - Verarbeitungskapazität Aufbereitung ca. 5.825.400 Nm3/a

- BHKW-Anlage: - Feuerungswärmeleistung (FWL) 998 kW - elektrische Leistung (max.) 400 kW - thermische Leistung (max.) 445 kW.

Das Bauvorhaben führt zu einer Umwandlung von Wald in Stand- und Betriebsflächen für die BGA. Dadurch wird eine Waldfläche durch eine Nutzungsartenänderung beansprucht. Die Umsetzung des Vorhabens erfordert die Fällung eines Baumes, den Eingriff in den Wurzelbereich mehrerer Bäume und die Entfernung einer Windschutzhecke sowie den Bau einer Straßenanbindung an die Kreisstraße K 6312. Gemäß § 20 des Brandenburgischen Wassergesetzes (BbgWG) wurde der Umgang mit wassergefähr- denden Stoffen in der BGA bei der unteren Wasserbehörde des Landkreises Havelland unter der Reg.- Nr.: T - GH- Pd- 4 erfasst: Anzahl Art/Kapazität/Behältergrößen der Anlagen wassergefährdende Stoffe 2 80 m³ Annahmedosierer Gülle, Silage, NAWARO 2 3.200 m³ Fermenter mit Ringdrainage / Leckerkennung Gärferment 1 4.300 m³ Nachgärer Gärferment 3 4.300 m³ Gärsubstratlager mit Ringdrainage / Leckerkennung Gärrest flüssig 1 4-Kammerfahrsilo ca. 82.000 m³ Silage, feste Gärreste 1 950 l Dieseltankstelle GFK-Sicherheitstanks im Gebäude WGK 2, Gefährdungsstufe A 1 950 l Schmieröl BHKW; GFK-Sicherheitstanks im Gebäude WGK 2, Gefährdungsstufe A 1 950 l Altöl BHKW; GFK-Sicherheitstanks im Gebäude WGK 3, Gefährdungsstufe B 1 52 m³ Dünnschlammbehälter Gärferment

III. Verzeichnis der Antragsunterlagen

Diesem Bescheid liegen folgende Antragsunterlagen zu Grunde:

Lfd. Nr. Antragsunterlagen Seiten- anzahl 1. Deckblatt und Inhaltsverzeichnis (Stand 22.07.2014) 5 2. Register 1 Allgemeines (Antrag auf Genehmigung nach BImSchG) 1 Seite 5 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Lfd. Nr. Antragsunterlagen Seiten- anzahl 3. Verfahrensvollmacht 2 4. Handelsregisterauszüge: BayWa r.e. Bioenergie Betriebs GmbH 4 Aufwind BB GmbH & Co Sechsundzwanzigste Biogas KG 2 5. Erläuterung zur Flurstücksteilung 4 6. Antrag auf Genehmigung nach BImSchG vom 12.06.2013 (Formulare 1.1 - 1.3) 3 7. Stellungnahme zum Jahresgesamtinput 1 8. Antrag auf Zulassung vorzeitigen Baubeginns (Stand 09.04.2014) 2 9. Schreiben der Dombert Rechtsanwälte vom 03.07.2011 (Rücknahme Anträge Rührwerk und 4 Fahrsiloanlage) 10. Vereinbarung zur Zulassung vorzeitigen Baubeginns nach §8a BImSchG 1 11. Kurzbeschreibung (Stand 06.02.2014) 15 12. Ermittlung des in der Anlage vorhandenen Gasvolumens 5 13. Kostenübersichten 3 14. Verzeichnis der Antragsunterlagen (Formulare 2.1 - 2.2) 2 15. Topografische Karten 3 16. Liegenschaftskarten einschließlich Legende (Flurkarte) 8 17. Amtlicher Lageplan (Stand 15.08.2013) 1 18. Auszug aus Amtlichem Lageplan (Stand 10.04.2014) 1 19. Objektbezogener Lageplan mit Abstandsflächen (Stand 10.04.2014) 1 20. Register 2 (Anlage und Anlagenbetrieb) 1 21. Abkürzungsverzeichnis 1 22. Anlagen- und Betriebsbeschreibung (Stand 15.09.2014) 23 23. Vorbehandlung und Lagerung der Zuckerrüben (Stand 02.09.2013) 2 24. Anfahrbetrieb (Stand 02.09.2013) 1 25. Angaben zu den Lieferanten 1 26. Stellungnahme zu den Nachforderung des Amtes für Landwirtschaft mit Verträgen zur Substrat- 16 rücknahme 27. Gärrestlagerung (Stand 11.04.2014) 1 28. Technische Unterlagen zur Press-Wickel-Kombination 22 29. Angebot für mobile Lagerhalle (Stand 11.07.2014) 12 30. Hydraulische Verweilzeit 2 31. Vertraulicher Teil der Anlagen- und Betriebsbeschreibung 4 32. Technische Beschreibung BHKW 29 33. Technische Beschreibung der Gasnotfackel 38 34. Technische Beschreibung der Trafostation 12 35. Schematische Darstellung (Fließbild); 1 Rohrleitungs- und Instrumentenfließbild 000767-R+I-D (Stand 04.03.2014) 2 36. Gliederung der Anlage in Betriebseinheiten (Formular 3.1) 6 37. Anlagedaten (Formular 3.2) 7 38. Ermittlung des Gärrestlager-Speichervolumens für den 180-Tage-Nachweis 1 39. Stoffdaten (Formular 4) 4 40. Emissionsdaten (roh – und reingasseitig) (Formulare 5.1 - 5.2) 6 41. Technische Beschreibung Schwachgasverbrennung (RTO) 2 42. Verzeichnis der Emissionsquellen (Luftverunreinigung) (Formular 6) 2 43. Verzeichnis der Emissionsquellen (Geräusche) (Formular 7) 1 44. Geruchsprognose vom TÜV Nord Umweltschutz GmbH & Co. KG (Stand 23.06.2014) 48 45. Ammoniakgutachten vom Ingenieurbüro Dr. Eckhof (Stand 26.03.2014) 37 Seite 6 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Lfd. Nr. Antragsunterlagen Seiten- anzahl 46. Schallprognose vom TÜV Nord Umweltschutz GmbH & Co. KG (Stand 03.11.2009) 23 47. Ergänzende Fortschreibung der Schallprognose 28 vom TÜV Nord Umweltschutz GmbH & Co. KG (Stand 18.04.2013) mit Nachtrag vom 08.04.2014 2 48. Ergänzende Fortschreibung der Schallprognose vom TÜV Nord Umweltschutz GmbH & Co. KG 2 (Vergleich mit dem B-Plan) (Stand 11.06.2013) mit Nachtrag vom 05.12.2013 2 49. Angaben zu den Stoffen der Störfallverordnung (Formular 8) 6 50. Konzept zur Verhinderung von Störfällen (Stand 10.04.2014) 94 51. Angaben zu den Abfällen (Formulare 9.1 – 9.2) 6 52. Angaben zum Abwasser (Formular 9.3) 1 53. Register 3 (Angaben zu den wassergefährdenden Stoffen) 1 54. Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (Angabenübersicht) (Formular 10.1) 1 55. Beschreibung der wassergefährdenden Stoffe, mit denen umgegangen wird 2 (Formular 10.2; Stand 15.09.2014) 56. Sicherheitsdatenblätter für Aktivkohle 2 Biogas 4 Dieselkraftstoff 7 Gasmotorenöl 8 Trafo-Isolieröl 8 Öladsorb 3 57. Stellungnahme vom 12.08.2013 zu Nachforderungen der unteren Wasserbehörde 3 58. Anlagen zum Lagern flüssiger wassergefährdender Stoffe (BHKW – Schmier- und Altöl) 6 (Formulare 10.3.1 - 10.3.3; Stand 15.09.2014) 59. Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Z-40.21-161 vom 13.05.2013 23 60. Anlagen zum Lagern flüssiger wassergefährdender Stoffe (Betriebsgebäude / Eigenverbrauch- 3 stankstelle - Diesel) (Formulare 10.3.1 - 10.3.3; Stand 15.09.2014) 61. Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung Z-40.21-288 vom 24.08.2006 (Musterzulassung) 19 62. Anlagen zum Lagern flüssiger wassergefährdender Stoffe (Diesel-Notstromaggregat) 3 (Formulare 10.3.1 - 10.3.3; Stand 15.09.2014) 63. Anlagen zum Lagern flüssiger wassergefährdender Stoffe (SULA) 3 (Formulare 10.3.1 - 10.3.3; Stand 15.09.2014) 64. Anleitung: Getriebeölwechsel 3 65. Anlagen zum Abfüllen / Umschlagen wassergefährdender flüssiger Stoffe (BHKW - Altöl) 2 (Formulare 10.5.1 - 10.5.2; Stand 15.09.2014) 66. Anlagen zum Abfüllen / Umschlagen wassergefährdender flüssiger Stoffe (Betriebsgebäude / 2 Eigenverbrauchstankstelle - Diesel) (Formulare 10.5.1 - 10.5.2; Stand 15.09.2014) 67. Anlagen zum Herstellen, Behandeln und Verwenden wassergefährdender Stoffe (HBV-Anlagen: 2 BHKW - Schmieröl) (Formulare 10.6.1 - 10.6.2; Stand 15.09.2014) 68. Anlagen zum Herstellen, Behandeln und Verwenden wassergefährdender Stoffe (HBV-Anlagen: 2 Eigenverbrauchstankstelle - Diesel) (Formulare 10.6.1 - 10.6.2; Stand 15.09.2014) 69. Anlagen zum Herstellen, Behandeln und Verwenden wassergefährdender Stoffe (HBV-Anlagen: 4 Notstromaggregat – Diesel, Schmieröl) (Formulare 10.6.1 - 10.6.2; Stand 15.09.2014) 70. Anlagen zum Herstellen, Behandeln und Verwenden wassergefährdender Stoffe (HBV-Anlagen: 2 (Trafostation – Isolieröl) (Formulare 10.6.1 - 10.6.2; Stand 15.09.2014) 71. Angaben zur Trafostation 22 Sicherheitsdatenblatt für Isolieröl 10 72. Anlagen zum Herstellen, Behandeln und Verwenden wassergefährdender Stoffe (HBV-Anlagen: 2 (Fahrsilo) (Formulare 10.6.1 - 10.6.2; Stand 15.09.2014) 73. Register 4 (Angaben zum Arbeitsschutz) 1 74. Angaben zum Arbeitsschutz mit Anlagen (Formulare 11.1 - 11.5) 15 Seite 7 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Lfd. Nr. Antragsunterlagen Seiten- anzahl Sicherheitsdatenblatt Methan und Flüssigmist 75. Vorgesehene Maßnahmen zum Arbeitsschutz 2 76. Anlagensicherheit 4 77. Register 5 (Allgemeiner Brandschutz) 1 78. Allgemeiner Brandschutz (Formular 12) 1 79. Brandschutz – Erläuterungen 1 80. Stellungnahme vom 17.09.2013 zur Ausrüstung der Amtsfeuerwehr 1 81. Brandschutzkonzept des IVW Ingenieurbüro für Verkehrs- und Wasserwirtschaft GmbH, Magde- 27 burg, vom 31.05.2013 82. Prüfbericht von Dipl.-Ing. Oeckel vom 20.08.2013 zum Brandschutzkonzept 13 83. Feuerwehrpläne der Anlage (Stand 10.04.2014) 2 84. Gutachterliche Stellungnahme IB-13-7-050 des IBExU Institut für Sicherheit GmbH, Freiberg, Dr. 12 Lange, vom 06.05.2013 85. Ex-Schutzzonenplan (Stand 10.04.2014) 1 86. Havarieplan (Stand 10.04.2014) 1 87. Register 6 (Medienversorgung der Anlage) 1 88. Medienversorgung der Anlage (Formulare 13.1.1 - 13.1.2) 2 89. Angaben zur sparsamen und effizienten Energieverwendung (Formular 13.2) 1 90. Eigenstromversorgung der Anlagen 2 91. Register 7 (Prüfung des Eingriffs in Natur und Landschaft) 1 92. Prüfung des Eingriffs in Natur und Landschaft (Formulare 14.1.1 - 14.1.2) 2 93. Bodenschutz (Formular 14.2) 1 94. Einschätzung der Kompensationsmaßnahmen für Vögel (Büro für Umweltplanungen; 08.04.2014) 1 95. Lageplan mit B-Plan (Stand 10.04.2014) 1 96. Pflanzplan mit Pflanzliste und Maßnahmeblättern 7 97. B-Plan „VBB Biomethananlage Paulinenauer Straße“, , Gemeinde Pessin 1 98. Begründung zum B-Plan „Biomethananlage Paulinenauer Straße“, Amt Friesack, Gemeinde 144 Pessin 99. Änderung Kompensationsfläche E1 und Ersatzaufforstungsfläche (Büro für Umweltplanungen; 6 19.03.2014) 100. Umweltplanungskarte zum B-Plan „Biomethananlage Paulinenauer Straße“, Amt Friesack, Ge- 1 meinde Pessin 101. Stellungnahme des Landkreises Havelland vom 09.04.2014 zur Planreife nach § 33 BauGB 1 102. Anerkenntniserklärung nach § 33 BauGB 1 103. Stellungnahme zu den Altlasten 1 104. LSG-Ausgliederung 36 105. Zusammenfassung UVP 7 106. Register 8 (Antrag auf Baugenehmigung) 1 107. Mitgliedsurkunde in der Brandenburgischen Architektenkammer 1 108. Bauantrag vom 07.05.2013 (Anlagen 1.1 – 1.3) 3 109. Baubeschreibungen (Anlagen 2.1 – 2.4) 12 Berechnung Nutzfläche und Brutto-Rauminhalt; Abmaße Sammelgrube 3 110. Betriebsbeschreibung (Anlagen 5.1 – 5.4) 4 111. Berechnung der Grundflächen und des umbauten Raumes; Nachweis der GRZ 3 112. Prüfberichte Nr. 14/145-2 und 14/146 vom 17.06.2014, Dipl.-Ing. Wolfgang Meyer 6 113. Stellungnahme zum Abbruch der Ställe und Nebenanlagen 2 114. Vertrag zum Endlager mit der Havelluch Agrar GmbH 5 115. Stellungnahme und Übersichtskarte zum Verlauf der Gasleitung 2 Seite 8 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Lfd. Nr. Antragsunterlagen Seiten- anzahl 116. Technische Dokumentation für Biogas-Folienspeicher 2 117. Baugrundgutachten B 154/10 vom 28.10.2010, Ingenieurbüro Frank Liesegang 18 118. Stellungnahme zur chemischen Analyse des Grundwassers 4 119. Eingabeplan Grundriss Biogasanlage 2 (Stand 10.04.2014) 120. Eingabeplan Grundriss Fahrsilo Gärreste (Stand 10.04.2014) 1 121. Eingabeplan 2 (Schnitte) (Stand 10.04.2014) 2 122. Eingabeplan 3 (Ansicht) (Stand 10.04.2014) 1 123. Grundrisse, Ansichten Betriebsleitergebäude (Stand 10.04.2014) 1 124. Maschinenaufstellplan (Stand 10.04.2014) 1 125. Ansichten Annahmedosierer 80 m³ mit Flüssigfütterung (Stand 10.04.2014) 1 126. Zeichnung der Fahrzeugwaage 1 127. Straßenaufbau 1 128. Umzäunung 1 129. Register 9 (Regenwasserkonzept und Grundwasserentnahme) 1 130. Erfassung Niederschlagswasser 1 131. Antrag auf wasserrechtliche Erlaubnis zum Regenwasserkonzept 1 132. Grundwasserstandangaben 4 133. Wasserrechtliche Erlaubnis des Landkreises Havelland vom 06.03.2014, Reg.-Nr. Ab/RWE-GH- 4 Pd-3 zur Einleitung von Niederschlagswasser 134. Entwässerungsplan (Stand 22.01.2014) 2 135. Antrag auf wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung von Niederschlagswasser 22 136. Antrag auf wasserrechtliche Erlaubnis zur Grundwasserentnahme 3 137. Angebot für Löschwasser- und Versorgungsbrunnen 4 138. Lageplan mit Nutz- und Löschwasserbrunnen 1 139. Wasserrechtliche Erlaubnis des Landkreises Havelland vom 01.10.2013, Reg.-Nr. WV-GH-Pd-9 4 zur Grundwasserentnahme 140. Bestätigung des Landkreises Havelland vom 25.03.2014 zur Nutzungsänderung des Rindergül- 15 lebehälters der Havelluch Agrar GmbH zu einem Schmutzwasserlager 141. Register 10 (Sonstiges) 1 142. Kostenübernahmeerklärung 1 143. Nachweis der Verfügbarkeit der Grundstücke 3 144. Maßnahmen nach der Betriebseinstellung 6 145. Register 11 (Antrag auf Sondernutzung nach BbgStrG) 1 146. Antrag auf Sondernutzung (Anbindung an die Kreisstraße K 6312) 6 147. Übersichtskarte mit Straßenkilometrierung 1 148. Register 12 (Antrag auf Waldumwandlung) 1 149. Antrag auf Waldumwandlung 24 150. Register 13 (Unterlagen zum Ausgangszustandbericht) 1 151. Beurteilung der Erforderlichkeit eines Ausgangszustandsberichtes (AZB) (Stand 15.09.2014) 10

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IV. Nebenbestimmungen (NB)

1. Allgemein

1.1 Diese Genehmigung oder eine Kopie ist an der Betriebsstätte oder in der zugehörigen Verwaltung jederzeit bereitzuhalten und den Beauftragten der Überwachungsbehörden auf Verlangen vorzule- gen.

1.2 Diese Genehmigung erlischt, wenn nach Bekanntgabe dieses Bescheides mit der Errichtung der Anlage nicht innerhalb von 48 Monaten begonnen wurde. Diese Genehmigung erlischt auch, wenn die Anlage zwar rechtzeitig errichtet, jedoch nicht innerhalb eines Jahres nach Ablauf der Frist für die Errichtung der Anlage in Betrieb genommen worden ist.

1.3 Der Baubeginns ist der Genehmigungsverfahrensstelle (Referat RW 1) der Regionalabteilung West des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV) sowie den Aufsichtsbe- hörden, dem Referat RW 2 (Anlagen- und Umweltüberwachung Region West 1) der Regionalabtei- lung West des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, dem Landesamt für Arbeitsschutz, Regionalbereich West (LAS) und der unteren Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Havelland sowie dem benannten Prüfingenieur spätestens eine Woche vorher schriftlich mitzutei- len.

1.4 Die Inbetriebnahme der durch diesen Bescheid genehmigten Anlage ist 14 Tage vorher dem LUGV RW 1 sowie den Aufsichtsbehörden, dem LUGV RW 2 und dem LAS schriftlich anzuzeigen.

1.5 Durch eine erstmalige Begehung und Revision (Abnahmeprüfung), die durch das LUGV RW 2 un- ter Mitwirkung der am Genehmigungsverfahren beteiligten Behörden erfolgt, ist nachzuweisen, dass die Anlage entsprechend den genehmigten Unterlagen und den Bestimmungen diese Ge- nehmigungsbescheides errichtet wurde. Der Zeitpunkt der Abnahmeprüfung wird nach erfolgter Anzeige für die Inbetriebnahme gemäß NB IV.1.4 dieses Bescheides durch das LUGV RW 2 fest- gelegt.

1.6 Das LUGV RW 2 ist über alle Störung während der Errichtung und des Betriebes der BGA sowie über andere Ereignisse, die im Zusammenhang mit der durch diesen Bescheid erfassten BGA ste- hen, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Nachbarschaft oder Schäden an der Umwelt führen könne, unaufgefordert und unverzüglich schriftlich oder fernschriftlich zu informieren. Die Meldungen müssen Angaben über das Ausmaß, die Ursachen, den Zeitpunkt, die Zeitdauer und Maßnahmen zur Beseitigung der Störung enthalten. Unabhängig davon sind alle Maßnahmen zu ergreifen, die zur Abstellung der Störung erforderlich sind.

1.7 Jeder Bauherren- und / oder Betreiberwechsel ist umgehend dem LUGV RW 2 mit Angabe der neuen Betreiberanschrift schriftlich mitzuteilen.

1.8 Gemäß § 15 Abs. 3 BImSchG hat der Betreiber sicherzustellen, dass auch nach einer Betriebsein- stellung - von der Anlage oder dem Anlagengrundstück keine schädlichen Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit und die Nachbarschaft hervorgerufen werden können und - vorhandene Abfälle ordnungsgemäß und schadlos verwertet oder ohne Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit beseitigt werden. Seite 10 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Gemäß § 15 Abs. 3 BImSchG hat der Betreiber eine beabsichtigte Betriebseinstellung unter Anga- be des Zeitpunktes der Einstellung des Betriebes der zuständigen Behörde (LUGV RW 2) rechtzei- tig, mindestens zwei Wochen vor Betriebseinstellung, schriftlich anzuzeigen. Der Anzeige sind Unterlagen über die vom Betreiber vorgesehen Maßnahmen zur Erfüllung der sich aus § 15 Abs. 3 BImSchG ergebenden Pflichten beizufügen.

2. Baurecht

2.1 Vor Baubeginn der jeweiligen baulichen Anlage muss die Grundfläche abgesteckt und ihre Höhen- lage festgelegt sein. Die Einhaltung der festgelegten Grundfläche und Höhenlage ist der unteren Bauaufsichtsbehörde binnen zwei Wochen nach Baubeginn durch Vorlage einer Einmessungsbe- scheinigung eines Vermessungsingenieurs nachzuweisen. Der Nachweis kann auch durch eine Einmessungsbescheinigung erfolgen, die auf einer nach § 15 des Vermessungs- und Liegen- schaftsgesetzes durchgeführten Einmessung beruht (§ 68 Abs. 3 BbgBO). Die Einmessung ist durch einen Vermessungsingenieur, das Kataster- und Vermessungsamt des Landkreises Havel- land oder durch einen öffentlich bestellten Vermessungsingenieur durchzuführen. Dabei ist auf Übereinstimmung der bei der Vermessung festgestellten natürlichen Geländehöhen im Bereich des Baukörpers mit der in den Schnittzeichnungen angegebenen Geländehöhen zu achten.

2.2 Mit der Bauausführung der konstruktiven Maßnahmen darf nach § 68 Abs. 1 BbgBO für die jeweili- gen Bauteile erst begonnen werden, wenn die erforderlichen Prüfberichte oder Bescheinigungen über die Prüfung der Standsicherheitsnachweise für die jeweiligen Bauteile vollständig bei der unte- ren Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Havelland (Bauaufsichtsbehörde) vorliegen. Prüfergebnisse, Hinweise und Grüneintragungen des Prüfingenieurs sind zu erfüllen und bei der Bauausführung zu beachten. Die Bauüberwachungstermine sind mit dem Prüfstatiker abzustimmen.

2.3 Die Prüfergebnisse, Nebenbestimmungen, Hinweise und Grüneintragungen in den geprüften Unter- lagen des Brandschutzprüfberichtes zum Brandschutznachweis Nr. 453/07065/13 vom 20.08.2013 sind einzuhalten und bei der Bauausführung zu beachten. Die Bauüberwachungstermine sind mit dem Prüfingenieur abzustimmen.

2.4 Die Fertigstellung der BGA ist der Bauaufsichtsbehörde mindestens zwei Wochen vor Beginn der Nutzung schriftlich mitzuteilen.

2.5 Mit der Anzeige der Fertigstellung nach § 68 Abs. 5 BbgBO sind der Bauaufsichtsbehörde vorzule- gen: - die Erklärung des Objektplaners, mit der die Bauausführung entsprechend den genehmigten Bauvorlagen bescheinigt wird, - die Bescheinigung des Prüfingenieurs oder Prüfsachverständigen, mit denen die Bauausfüh- rung entsprechend den geprüften bautechnischen Nachweisen (Statik und Brandschutz) be- stätigt wird, - Bescheinigungen der Prüfsachverständigen (z.B. TÜV) über die ordnungsgemäße Beschaf- fenheit und Betriebssicherheit der technischen Anlagen und Einrichtungen. Eine bauliche Anlage darf nicht genutzt werden, wenn der Zeitpunkt der Fertigstellung nicht ange- zeigt wurde oder die zuvor genannten vorzulegenden Erklärungen oder Bescheinigungen nicht o- der nicht vollständig vorgelegt wurden. Seite 11 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

2.6 Für den Fall, dass während der Errichtungen Änderungen gegenüber den genehmigten Bauvorla- gen vorgenommen werden, sind der Bauaufsichtsbehörde mit der Anzeige der Fertigstellung ge- mäß NB IV.2.5 aktualisierte Unterlagen vorzulegen.

3. Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik

3.1 Eine Gefährdungsbeurteilung für die BGA ist zu erarbeiten und dem LAS zur Erstbegehung der Anlage vorzulegen. Bei den auftretenden Gefährdungen sind insbesondere Wartungen, Störungen und Revisionen der Anlage zu berücksichtigen. Es ist sicherzustellen, dass die Beschäftigten nicht unzulässigen Gefahrstoffkonzentrationen ausgesetzt werden.

3.2 Für mögliche Betriebszustände der BGA (Inbetriebnahme/Wiederinbetriebnahme, Normalbetrieb, Störungen, Außerbetriebnahme) sind entsprechende Betriebsanweisungen zu erstellen und dem LAS zur Abnahmeprüfung gemäß NB IV.1.5 vorzulegen. Auf Grundlage dieser Betriebsanweisungen sind die Beschäftigten vor Aufnahme der Tätigkeiten zu unterweisen.

3.3 Sofern innerhalb von Ex-Zonen Geräte oder Schutzsysteme sowie Sicherheits-, Kontroll- und Re- gelvorrichtungen im Sinne der Richtlinie 94/9/EG vorhanden sind, ist deren Ausführung in der er- forderlichen Kategorie in Abhängigkeit von der jeweiligen Ex-Zone innerhalb des Explosionsschutz- dokumentes mit den erforderlichen Bescheinigungen nachzuweisen.

3.4 Zur Inbetriebnahme müssen die erforderlichen Nachweise über Prüfungen nach den §§ 10 und 14 BetrSichV für Arbeitsmittel und überwachungsbedürftige Anlagen und ein entsprechender Prüfplan, aus dem die Prüfobjekte, die Fristen und das Prüfpersonal hervorgehen, vorliegen. Für die in der gesamten Anlage enthaltenen Druckgeräte muss die Einstufung in die jeweilige Kategorie nach Anhang II der Richtlinie 97/23/EG dokumentiert sein.

4. Immissionsschutz

Staubemissionen in der Bauphase 4.1 Die durch Bauarbeiten bzw. Baustellenverkehr verunreinigten öffentlichen Verkehrsflächen sind täglich zu reinigen.

4.2 Zur Vermeidung und Bindung von Staubemissionen sind die Fahrwege sowie ggf. das Material zu befeuchten. Ferner sind Umschlag- und Verladeverfahren mit geringen Abwurfhöhen, geschlosse- nen Schuttrutschen und kleinen Austrittgeschwindigkeiten durchzuführen.

Lärm

4.3 Türen bzw. Tore des Containers sind während der gesamten Betriebszeit geschlossen zu halten.

4.4 Der Abgaskamin des BHKW ist mit einem Abgasschalldämpfer, der insbesondere für den tieffre- quenten Bereich ausgelegt ist auszustatten und es ist die Zu- und Abluftöffnung auf dem BHKW- Containerdach mit geeignetem Kulissenschalldämpfer auszurüsten.

4.5 Der Schallleistungspegel des BHKW darf in der Nachtzeit einen Wert von LWA = 92 dB(A) nicht überschreiten. Seite 12 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Betriebszeiten und Fahrzeugverkehr der BGA 4.6 Der anaerobe Fermentationsprozess ist ein kontinuierlicher und geschlossener Prozess. Dieser ist ganzjährig von Montag bis Sonntag von 00.00 Uhr bis 24.00 Uhr zulässig.

4.7 Der Fahrzeugverkehr (Rohstoffanlieferung, Substratabfuhr) auf der BGA ist antragsgemäß werk- tags (Montag bis Samstag) in der Zeit von 07.00 – 22.00 Uhr zulässig.

4.8 Der innerbetriebliche Transport der Silage von der Fahrsiloanlage zum Feststoffdosierer mittels Radlader ist täglich zwischen 07.00 und 22.00 Uhr für max. 2 Stunden je Feststoffdosierer zulässig.

4.9 Die An- und Abfahrten von 32 Fahrten je Tag zu/von der BGA haben antragsgemäß (s. Gutachterli- che Stellungnahme der TÜV Nord Umweltschutz GmbH & Co. KG vom 18.04.2013) zu ca. 20 % (7 Fahrten) aus/in Richtung Norden sowie zu 80 % (26 Fahrten) aus/in Richtung Süden zu erfolgen.

Zulässige Einsatzstoffe für die BGA 4.10 In der BGA dürfen antragsgemäß ausschließlich folgende Einsatzstoffe mit den entsprechenden Mengen eingesetzt werden: Maissilage 32.000 t/a Grassilage 11.800 t/a Ganzpflanzensilage 5.310 t/a Zuckerrübensilage 5.900 t/a Rindergülle 4.000 t/a Gesamtdurchsatz 59.010 t/a (161,67 t/d)

Sollten sich zu den zuvor genannten Einsatzstoffen Änderungen ergeben, sind diese dem LUGV RW 2 mit einer Anzeige nach § 15 BImSchG anzuzeigen.

Emissionsbegrenzungen für BHKW- und RTO-Anlage Begrenzung der Emissionen aus dem BHKW 4.11 Die Abgase des BHKW sind antragsgemäß über eine Abgasleitung mit einer Höhe über Erdboden von mindestens 12 m und einem Mündungsquerschnitt von 0,031 m2 gefahrlos ins Freie abzuleiten.

4.12 Im Abgas des BHKW dürfen bei allen Betriebszuständen folgende Massenkonzentrationen nicht überschritten werden:

a) Kohlenmonoxid Die Emissionen an Kohlenmonoxid im Abgas des BHKW dürfen 1,0 g/m3 nicht überschreiten. Die Möglichkeiten, die Emissionen an Kohlenmonoxid durch motorische und andere dem Stand der Technik entsprechende Maßnahmen weiter zu vermindern, sind auszuschöpfen.

b) Stickstoffoxide Die Emissionen an Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid im Abgas des BHKW, angegeben als Stickstoffdioxid, dürfen 0,5 g/m3 nicht überschreiten. Die Möglichkeiten, die Emissionen an Stickstoffoxiden durch motorische und andere dem Stand der Technik entsprechende Maßnahmen weiter zu vermindern, sind auszuschöpfen.

Seite 13 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

c) Schwefeloxide Die Emissionen an Schwefeldioxid und Schwefeltrioxid im Abgas des BHKW, angegeben als Schwefeldioxid, dürfen 0,31 g/m3 nicht überschreiten. Die Möglichkeiten, die Emissionen an Schwefeloxiden durch primärseitige Maßnahmen nach dem Stand der Technik (z.B.: Biogasreinigung) weiter zu vermindern, sind auszuschöpfen.

d) Organische Stoffe Die Emissionen an Formaldehyd im Abgas des BHKW dürfen 40 mg/m3 nicht überschreiten. Die Möglichkeiten, die Emissionen an organischen Stoffen durch motorische und andere dem Stand der Technik entsprechende Maßnahmen weiter zu vermindern, sind auszuschöpfen.

Die Emissionsgrenzwerte beziehen sich auf das Volumen von Abgas im Normzustand (273 K, 1013 mbar) nach Abzug des Feuchtegehaltes an Wasserdampf und einen Volumengehalt an Sau- erstoff im Abgas von 5 vom Hundert.

Begrenzung der Emissionen aus der Biogasaufbereitung 4.13 Die Abluft aus der Biogasaufbereitungsanlage ist antragsgemäß zu erfassen und einer Einrichtung zur regenerativen thermischen Nachverbrennung (RTO-Anlage) zuzuführen. Die Abgase der RTO- Anlage sind antragsgemäß über eine Abgasleitung mit einer Höhe über Erdboden von mindestens 12 m und einem Mündungsquerschnitt von 0,31 m2 gefahrlos ins Freie abzuleiten.

4.14 In der Abluft der Biogasaufbereitung dürfen bei allen Betriebszuständen folgende Massenkonzent- rationen nicht überschritten werden:

a) Kohlenmonoxid Die Emissionen an Kohlenmonoxid im Abgas der regenerativen thermischen Nachverbrennung dürfen 0,10 g/m3 nicht überschreiten.

b) Stickstoffoxide Die Emissionen an Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid im Abgas der regenerativen thermi- schen Nachverbrennung, angegeben als Stickstoffdioxid, dürfen 0,10 g/m3 nicht überschreiten.

c) Organische Stoffe Die Emissionen an organischen Stoffen, ausgenommen staubförmige organische Stoffe, im Abgas der regenerativen thermischen Nachverbrennung dürfen 50 mg/m3 nicht überschreiten.

d) Gasförmige anorganische Stoffe Die Emissionen an Schwefelwasserstoff im Abgas der regenerativen thermischen Nachver- brennung dürfen 3 mg/m3 nicht überschreiten.

Die Emissionsgrenzwerte beziehen sich auf das Volumen von Abgas im Normzustand (273 K, 1013 mbar) nach Abzug des Feuchtegehaltes an Wasserdampf.

Messungen der Emissionswerte 4.15 Für die Durchführung von repräsentativen Messungen der Luftschadstoffe sind im Motorenabgas nach Wärmetauscher des BHKW sowie im Abgasweg der RTO-Anlage normenkonforme Probe- nahmestellen nach DIN EN 15259:2008-1 im Benehmen mit einer nach § 26 BImSchG bekanntge- gebene Stelle einzurichten. Seite 14 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Die Formaldehydmessungen sind nach dem Verfahren der Richtlinie VDI 3862, Blatt 2 oder 3 (DHPH-Verfahren) bzw. der Richtlinie VDI 3862, Blatt 4 (AHMT-Verfahren) durchzuführen.

4.16 Nach Erreichen des ungestörten Betriebes, jedoch frühestens nach dreimonatigem Betrieb und spätestens sechs Monate nach Inbetriebnahme der Anlage, sind durch Messungen einer nach § 26 BImSchG bekannt gegebenen Stelle für das BHKW und der RTO-Anlage die Emissionen an luft- verunreinigenden Stoffen ermitteln zu lassen. Die Ermittlung der Emissionen an luftverunreinigenden Stoffen ist jeweils nach Ablauf von einem Jahr zu wiederholen (wiederkehrende Messungen).

4.17 Dem LUGV RW 2 ist spätestens zwei Wochen vor dem Termin der Durchführung der erstmaligen bzw. wiederkehrenden Messungen ein Messplan zu übergeben, der den Anforderungen der Richt- linie DIN EN 15259:2008-01 entspricht.

4.18 Über die Ergebnisse der erstmaligen bzw. wiederkehrenden Messungen ist ein Bericht zu erstellen, der den Anforderungen des Anhanges B der Richtlinie VDI 4220 entspricht. Dieser Bericht ist dem LUGV RW 2 unverzüglich und unaufgefordert zu übergeben. Die Anforderungen gelten als eingehalten, wenn das Ergebnis jeder Einzelmessung zuzüglich der Messunsicherheit die festgelegten Emissionswerte nicht überschreitet.

Begrenzung der Geruchsemissionen 4.19 Die BGA ist so zu errichten und zu betreiben, dass die von der Anlage einschließlich aller Neben- einrichtungen ausgehenden Geruchsemissionen zu keiner Überschreitung der gebietsbezogenen zu betrachtenden Immissionswerte gemäß der Gutachterlichen Stellungnahme vom 23.06.2014 von der TÜV Nord Umweltschutz GmbH & Co. KG (Gesamtbelastung von 20 % bzw. 17 % der Jah- resstunden an den nächstgelegenen Immissionsorten) und zu keiner Beeinträchtigung der Nach- barschaft führen.

4.20 Die Anschnittfläche für das Ganzpflanzensilagesilo darf eine Fläche von 109 m² nicht überschrei- ten.

4.21 Die Anschnittflächen für die Maissilagesilos dürfen Flächen von 240 m² (Maissilage südwestlich) bzw. 300 m² (Maissilage nordöstlich) nicht überschreiten.

4.22 Die Silageentnahmezeiten aus den jeweils offenen Silos sind auf 2 h/d begrenzt, wobei das Ganz- pflanzensilagesilo maximal 300 d/a und die Maissilagesilos maximal 157 d/a (Maissilage südwest- lich) bzw. 209 d/a (Maissilage nordöstlich) betrieben werden dürfen.

4.23 Die Zeit für das Entpacken der Grassilageballen auf dem Anlagengelände und das offene Lagern der Grassilage ist auf 1 h/d begrenzt.

4.24 Die Beschickungszeit der Feststoffdosierer (Aufgabedosierer) ist auf maximal 2 h/d je Dosierer begrenzt.

4.25 Der Separator darf 9 h/d betrieben werden, die Oberfläche des abgeworfenen Gärrestes darf 36 m² nicht übersteigen.

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4.26 Die Fläche zur Zwischenlagerung fester Gärreste darf im Jahresdurchschnitt 225 m² nicht über- schreiten. Die Lagerfläche ist dreiseitig zu umwanden und mit der Öffnung entgegen zur Hauptwindrichtung (Süd bis West) in Richtung Osten anzuordnen. Nach Erreichen des bestimmungsgemäßen Betriebes ist über einen repräsentativen Zeitraum (über einen Monat) durch tägliche Aufzeichnungen über die belegte Lagerfläche nachzuweisen, dass die Forderung nach Satz 1 eingehalten ist.

4.27 Der Betrieb der Rundballenpressen zum Verpacken des festen Gärrestes ist auf 2 h/d jeweils von Montag bis Freitag begrenzt.

4.28 Im bestimmungsgemäßen Betrieb ist der Geruchsstoffmassenstrom aus der Schwachgasverbren- nung durch eine nach § 26 BImSchG zugelassene Messstelle zu bestimmen (Messung des Abluft- volumenstromes und der Geruchsstoffkonzentration).

4.29 Verunreinigte Flächen im Annahmebereich und im Umfeld der Anlage (z.B. vor den Silagesilos, Feststoffdosierer, Separation, Lager für festen Gärrest) sind nach Beendigung der täglichen Um- schlagprozesse sofort und gründlich zu reinigen.

4.30 Die Silagen in der Fahrsiloanlage sind geruchsdicht abzudecken.

Messungen aus besonderem Anlass 4.31 Durch eine Messung gemäß § 26 BImSchG sind die Geruchsimmissionen im Einwirkungsbereich der Anlage zu ermitteln. Diese Messungen sind ein Jahr nach der vollständigen Inbetriebnahme durch eine nach § 26 BIm- SchG bekanntgegebene Stelle im Auftrag und auf Kosten des Anlagenbetreibers durchführen zu lassen. Die Einzelheiten über die Art und den Umfang der Ermittlungen sowie über die Vorlage des Ermitt- lungsergebnisses sind spätestens sechs Monate nach der vollständigen Inbetriebnahme mit dem LUGV RW 2 abzustimmen.

Notstromaggregat 4.32 Zur Sicherstellung des gesamten Anlagenbetriebes bei Ausfall der Stromversorgung ist antragsge- mäß ein Notstromaggregat (BE 05_982) mit einer Leistung von mind. 150 kVA-120 kW aufzustel- len.

4.33 Für die Notstromversorgung ist eine Erstprüfung durchzuführen, wie sie für elektrische Anlagen für Sicherheitszwecke in den Normen DIN VDE 0108-1 und DIN VDE 0100-718 festgelegt sind. Diese Prüfungen sind zu dokumentieren und zur Inbetriebnahme der BGA dem LUGV RW 2 auf Verlan- gen vorzulegen.

4.34 Die Notstromversorgung einschließlich der Hilfssysteme ist regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit hin, durch Lastprobeläufe, zu prüfen. Die regelmäßigen Prüfungen sind entsprechend den Herstel- lerempfehlungen, mindestens jedoch vierteljährlich, durchzuführen und zu dokumentieren.

Notfackelanlage Seite 16 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

4.35 Die Notfackel ist so auszulegen, dass bei Ausfall der Gasverbrauchseinrichtungen die gesamte, erzeugte Biogasmenge sicher verbrannt (Mindestverbrennungstemperatur 850 °C) werden kann, um bei Ausfall der BHKW-Anlage das überschüssige Biogas sicher abfackeln zu können.

4.36 Das Abgas aus der Fackel ist in die freie Luftströmung senkrecht nach oben abzuleiten. Der Ab- stand von Gebäuden und Verkehrsflächen muss mindestens 5 m betragen.

4.37 Die Notfackel soll antragsgemäß eine Leistung von 1.400 m3/h besitzen und eine max. Betriebs- dauer von 300 h/a nicht überschreiten.

4.38 Die Inbetriebnahme der Notfackel hat durch eine entsprechende Steuerung selbstständig zu erfol- gen, wenn die Kriterien für den Fackelbetrieb (Ausfall des Gasverbrauchers, Erreichen eines kriti- schen Füllgrades der Gasspeicher (vor dem Anspringen der Über- und Unterdrucksicherung)) ein- treten.

4.39 Das in den Gaslagern (Fermentern und Gärrestlager) entstehende Biogas ist vollständig der ener- getischen Nutzung im BHKW zuzuführen. Ein absichtliches oder unabsichtliches Ablassen von un- verbranntem Biogas in die Atmosphäre ist im bestimmungsgemäßen Betrieb nicht zulässig. Zum bestimmungsgemäßen Betrieb gehört auch das regelmäßige Leeren und Befüllen der Lagerbehäl- ter (Fermenter und Gärrestlager) mit Gärsubstrat.

4.40 Die Notfackel ist mit einer Einrichtung für die Erfassung und Aufzeichnung der Betriebsdauer aus- zustatten.

4.41 Für die Überprüfung der Funktionstüchtigkeit und Dichtigkeit der Notfackel ist vor der erstmaligen bzw. Wiederinbetriebnahme, mindestens jedoch jährlich, eine Dichtigkeitsprüfung durchzuführen und zu dokumentieren.

4.42 Die Funktionsprüfungen an der Notfackel sind entsprechend den Vorgaben des Merkblattes der Kommission für Anlagensicherheit KAS-28 in einem Abstand von einem Monat durchzuführen.

Anlagensicherheit 4.43 Die Anlage ist unter Berücksichtigung der Ausführungen in den Broschüren „Technische Informati- on 4 - Sicherheitsregeln für Biogasanlagen“ (herausgegeben vom Bundesverband der landwirt- schaftlichen Berufsgenossenschaften e. V., Kassel) und „Merkblatt M-001-Brandschutz bei Biogas- anlagen“ (herausgegeben vom Fachverband Biogas e.V., Freising) zu betreiben.

4.44 Das für die Gesamtanlage bestehende Brandschutzkonzept und der Feuerwehrplan (nach DIN 14095) sind vor der Inbetriebnahme in aktualisierter, dem Bautenstand angepasster Fassung dem LUGV RW 2 auf Anforderung vorzulegen.

4.45 In explosionsgefährdeten Bereichen dürfen nur Betriebsmittel (Geräte und Schutzsysteme) einge- setzt werden, die den Anforderungen der Richtlinie 94/9/EG genügen. Eine Auflistung dieser Be- triebsmittel mit den entsprechenden EG-Baumusterprüfbescheinigungen ist auf Verlangen der zu- ständigen Behörde zur Abnahmeprüfung vorzulegen.

4.46 Steuerungsanlagen mit Sicherungsfunktion sind fehlersicher (FAIL-SAFE) auszuführen (z. B. nach EN ISO 13849-1:2008-12 bzw. EN 60204-1:2007-6), es sei denn, es besteht ein redundantes Sys- tem (steuerungstechnische Absicherung ergänzt durch ein mechanisches Sicherungssystem). Vor Seite 17 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Inbetriebnahme der Gesamtanlage ist ein Testlauf der Sicherungssysteme durchzuführen. Die Er- gebnisse sind zu protokollieren. Die Protokolle sind dem LUGV RW 2 vor Inbetriebnahme vorzule- gen.

4.47 Die BGA einschließlich der elektrischen Einrichtungen ist vor Inbetriebnahme und nach wesentli- chen Änderungen einer Prüfung durch einen Sachverständigen nach § 29a BImSchG zu unterzie- hen. Das Ergebnis der Prüfung ist in einem Prüfbericht darzulegen. Aufgefundene Mängel sind zu do- kumentieren und nach ihrer Schwere zu klassifizieren. Es ist im Protokoll festzulegen, wie mit den Mängeln zu verfahren ist, hierbei sind Termine zur Beseitigung und einer möglichen Nachabnahme zu setzen. Abweichungen von Normen bzw. Regelwerken sind zu dokumentieren und zu bewerten. Folgende Prüfinhalte sind hier besonders zu berücksichtigen (siehe auch: Hermann/Heuer „LAI- Arbeitshilfe für sicherheitstechnische Prüfungen an Biogasanlagen, insbesondere Prüfun- gen nach § 29a BImSchG“, aktuelle Fassung): - Genehmigungskonformität der Bauausführung der Anlage; - Übereinstimmung der Ausführung der Sicherheitsanforderungen mit der Planung; - Bestimmung, Auslegung und Prüfregime der sicherheitsrelevanten Anlagenteile; - Schutz- und Schadensbegrenzungseinrichtungen in Auslegung, Funktion und Ausführung; - Statik und Ausführung der Behälter; - Ausführung und Dichtheit der Membranfoliendächer; - Dichtheit und Druckfestigkeit aller gasführenden Teile; - Ex-Schutz-Konformität der Baugruppen; - Ex-Schutz-Konformität der Installation; - Ex-Zonen-Festlegung; - Ausführung, Kennzeichnung und Dokumentation der PLT-Einrichtungen; - Ausführung Blitzschutz; - Ausführung der Gaswarnanlage; - Ausführung der Notstromanlage; - Ausführung des BHKW-Raumes (besonders Sensorik, Lüftung); - Ausführung der Anlagendokumentation und –kennzeichnung; - Betriebsorganisation und Prüfregime mit allen maßgeblichen Dokumenten

Als Prüfgrundlage sind besonders zu berücksichtigen: - die Betriebssicherheitsverordnung; - das Merkblatt „Sicherheit in Biogasanlagen“ der Kommission für Anlagensicherheit, (KAS-12).

Der mit der Prüfung nach § 29a BImSchG zu beauftragende Sachverständige hat zur Erlangung ei- nes hinreichenden Prüfergebnisses mindestens folgende Voraussetzungen zu erfüllen: - entsprechend belegte Anlagenarten nach der 4. BImSchV (in Analogie der beantragten Anlage) Nr. 8.6.3.1 G/E des Anhangs 1 der 4. BImSchV Nr. 1.16 V des Anhangs 1 der 4. BImSchV Nr. 8.13 V des Anhangs 1 der 4. BImSchV

- nachgewiesene Fachgebiete: 2 - Errichtung von Anlagen und Anlagenteilen; 3 - Anlagenschutzkonzepte; 11 - systematische Methoden der Gefahrenanalyse. Seite 18 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Bis zur Inbetriebnahme der Anlage sind die von dem Sachverständigen aufgezeigten Mängel abzu- stellen und die abgegebenen Empfehlungen sowie Hinweise umzusetzen. Zum Zeitpunkt der Inbe- triebnahme der Anlage ist der Nachweis durch Vorlage eines abschließenden Berichtes des Sach- verständigen über die Realisierung der Forderungen zu erbringen. Der abschließende Prüfbericht ist der Überwachungsbehörde (LUGV RW 2) spätestens zu diesem Zeitpunkt unaufgefordert zu übergeben.

4.48 Die sicherheitstechnische Prüfung auf der Grundlage des § 29 a BImSchG ist wiederkehrend im Abstand von fünf Jahren, soweit nicht etwas Anderes bestimmt wird, durchführen zu lassen. Erho- bene Forderungen (Mängel, Empfehlungen, Hinweise) sind innerhalb von vier Wochen nach Fest- stellung zu beheben. Spätesten nach weiteren vier Wochen ist beim LUGV RW 2 mit einem abschließenden Prüfbericht der Nachweis über die Umsetzung der erhobenen Forderungen (Mängel, Empfehlungen, Hinweise) nachzuweisen. Der Bericht ist unaufgefordert der Behörde zu übergeben.

4.49 Für die Gesamtanlage ist ein aktuelles und geprüftes Explosionsschutzdokument gemäß § 6 Be- triebssicherheitsverordnung (BetrSichV) zu erstellen und vor Inbetriebnahme dem LUGV RW 2 so- wie dem LAS vorzulegen. Die Festlegungen im Explosionsschutzdokument sind durch den Sach- verständigen nach § 29a BImSchG bestätigen zu lassen. Das Explosionsschutzdokument ist zu überarbeiten, wenn Veränderungen oder Umgestaltungen der Anlagenteile, der Arbeitsmittel oder des Arbeitsablaufes vorgenommen werden.

4.50 Vor Inbetriebnahme der Anlage ist ein aktuelles, überarbeitetes, schriftliches Konzept gemäß § 8 der 12. BImSchV zur Verhinderung von Störfällen auszuarbeiten, welches den Gefahren von Stör- fällen im gemeinsamen Betriebsbereich (Biogasanlage der Aufwind BB GmbH & Co. Sechsund- zwanzigste Biogas KG und Einspeiseanlage der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg) ange- messen sein und den Grundsätzen entsprechend Anhang III der 12. BImSchV Rechnung tragen soll. Das Konzept ist vor Inbetriebnahme dem LUGV RW 2 vorzulegen.

4.51 Auf Grund der geplanten, räumlichen Nähe des Flüssiggastanks zur BGA ist ein Gutachten durch einen § 29a BImSchG zugelassenen Sachverständigen vorzulegen, das die Zulässigkeit und Nutz- barkeit dieser baulichen Anordnung nachweist. Dabei sind sowohl die Befüllung des Flüssig- gastanks durch den TKW-Verkehr als auch die Explosionsschutzzonen der betroffenen Anlagentei- le der BGA zu berücksichtigen.

4.52 Es sind folgende innerbetriebliche Unterlagen zu erstellen und dem LUGV RW 2 sowie dem LAS zur Abnahmeprüfung gemäß NB IV.1.5 auf Verlangen vorzulegen:  Betriebs-, Bedienungs- und Sicherheitsanweisungen  Wartungs- und Inspektionspläne (einschließlich der Prozessleittechnik)  Unterweisung des Betriebspersonals  Betriebstagebuch.

4.53 Die Anlage ist in sicherheitstechnischer Hinsicht ständig zu überwachen und regelmäßig zu warten. Die ordnungsgemäße Durchführung der Inspektions-, Wartungs- und Reparaturarbeiten sind im Be- triebstagebuch festzuhalten.

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4.54 In der BGA darf nur sachkundiges Personal eingesetzt werden. Dieses Personal muss folgende Anforderungen erfüllen: Umfassende Kenntnis über  die sicherheitstechnischen Erfordernisse der Anlage,  die grundlegenden Eigenschaften der eingesetzten Stoffe,  die Funktionsweise der jeweiligen Betriebseinheit im Detail und  das Verhalten bei einer Störung des bestimmungsgemäßen Betriebes der Anlage.

Die erforderlichen Kenntnisse sind durch entsprechende Unterlagen (z. B. Qualifikationen) zu bele- gen.

4.55 Die Mitarbeiter sind mindestens halbjährlich über die Gefahren und die Vermeidung möglicher Brände und Explosionen aktenkundig zu belehren.

4.56 Der Anlagenbetreiber hat dem LUGV RW 2 unverzüglich den Eintritt eines Ereignisses, das die Kriterien des Anhangs VI, Teil 1 der 12. BImSchV erfüllt, mitzuteilen. Diese Mitteilung ist spätestens innerhalb einer Woche nach Eintritt des Ereignisses nach § 19 Abs. 1 um die in Anhang VI, Teil 2 der 12. BImSchV geforderten Angaben zu ergänzen.

4.57 Der Anlagenbetreiber hat dafür zu sorgen, dass in einem Störfall die für die Gefahrenabwehr zu- ständigen Behörden und die Einsatzkräfte unverzüglich, umfassend und sachkundig beraten und informiert werden.

5. Hygienerechtliche Anforderungen

5.1 Der erstmalige Einsatz von Rindergülle aus der benachbarten Tierhaltungsanlage der Havelluch- Agrar GmbH in der BGA darf erst erfolgen, nachdem vom LUGV RW 2 durch Besichtigung der voll- ständig errichteten BGA vor Aufnahme der Tätigkeit festgestellt wurde, dass die Zulassungsvo- raussetzungen gemäß Artikel 27 der VO (EG) Nr. 1069/2009 erfüllt sind und die amtliche Zulas- sungsnummer gemäß Artikel 47 Abs. 1 der VO (EG) Nr. 1069/2009 zugeteilt wurde.

5.2 Mindestens vier Wochen vor dem beabsichtigten erstmaligen Einsatz von tierischen Nebenproduk- ten gemäß Artikel 3 Nr. 1 der Verordnung (EG) Nr. 1069/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21.10.2009 ist dies der zuständigen Überwachungsbehörde (LUGV RW 2) schrift- lich mitzuteilen.

5.3 Es darf nur Rindergülle aus dem benachbartem Tierhaltungsbetrieb der Havelluch Agrar GmbH und diese nur in den beantragten Mengen in die BGA eingesetzt und biologisch behandelt werden. Die Verwendung von Gülle und weiterer tierischer Nebenprodukte fremder Herkunft ist ohne Zustim- mung der zuständigen Überwachungsbehörde (LUGV RW 2) unzulässig. Der Einsatz von Inputmaterialien aus anderen bzw. weiteren Herkunftsbetrieben als den zuvor an- gegebenen Herkunftsbetrieb, ist dem LUGV RW 2 gemäß § 15 BImSchG rechtzeitig, mindestens vier Wochen vorher, anzuzeigen.

5.4 Für den Fall tierseuchenrechtlicher Sperrmaßnahmen sind Vorkehrungen zu treffen, dass die tieri- schen Nebenprodukte/Substrate desinfiziert werden können.

5.5 Vor Inbetriebnahme der Anlage ist für alle Anlagenbereiche ein Reinigungs- und Desinfektionsplan zu erstellen und dem LUGV RW 2 zu übergeben. Dieser Plan hat Festlegungen zu enthalten über Seite 20 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Reinigungsverfahren und -intervalle, Hygienekontrollen sowie hygienischen Vorsichtsmaßnahmen bei Reparatur- und Wartungsarbeiten. Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen sind unter Angabe der verwendeten Reinigungs- und Desinfektionsmittel (DVG - geprüfte Desinfektionsmittel) zu dokumentieren und die Unterlagen dar- über mindestens fünf Jahre lang aufzubewahren. Hygienekontrollen müssen regelmäßige Inspektionen des Arbeitsumfelds und der Arbeitsausrüs- tung einschließen. Die Zeitpläne für diese Inspektionen und die Ergebnisse müssen dokumentiert werden.

5.6 Die Installationen und Ausrüstungen sowie die Messgeräte sind in einen einwandfreien Zustand zu halten bzw. regelmäßig zu kalibrieren.

5.7 Vor der Inbetriebnahme der Anlage ist dem LUGV RW 2 ein für die Anlage verbindlicher Schäd- lingsbekämpfungsplan vorzulegen. Der Plan ist von einem sachkundigen Schädlingsbekämpfer zu erstellen. Es sind geeignete Vorkehrungen für die Bekämpfung von Ungeziefer wie Vögel, Nager, Insekten und anderes Ungeziefer sowie die Zeitpunkte zur Durchführung regelmäßig wiederkeh- render Maßnahmen zu benennen und zu dokumentieren. Die Unterlagen über die Durchführung und Kontrolle der Schädlingsbekämpfung sind fünf Jahre lang aufzubewahren.

6. Gewässerschutz

Siloanlage 6.1 Die Siloanlage muss gemäß Anlage 2 Punkt 3 der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und über Fachbetriebe (VAwS) errichtet und betrieben werden.

6.2 Die Bodenplatten des Silos sind fugenlos dicht herzustellen.

6.3 Der horizontale Abstand der Siloanlage von oberirdischen Gewässern und von den Trinkwasser- brunnen muss mindestens 50 m betragen.

6.4 Die Siloplatten sind seitlich so einzufassen, dass anfallende Sickersäfte und das Niederschlags- wasser gesammelt und abgeleitet werden können.

6.5 Die Ableitung des Sickerwassers und der Niederschlagswassers muss über Gefälle zu einem Sammelbehälter erfolgen.

6.6 Der Siliersaftsammelbehälter muss nachweislich dicht und medienresistent sein.

6.7 Das gesammelte Abwasser ist entweder den Betriebskreislauf wieder zuzuleiten oder ordnungs- gemäß landwirtschaftlich zu entsorgen.

6.8 Der Silageabfüllplatz muss flüssigkeitsundurchlässig befestigt sein, dessen Entwässerung muss in einen Auffangschacht oder zurück in die Silos erfolgen.

Biogasanlage 6.9 Die BGA einschließlich aller Rohrleitungen, Schieber und Schächte zum Lagern und Verarbeiten von Biomasse muss grundsätzlich gemäß Anlage 2 der VAwS errichtet und betrieben werden. Seite 21 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

6.10 Der horizontale Abstand der Anlagen von oberirdischen Gewässern und Trinkwasserbrunnen muss mindestens 50 m betragen.

6.11 Die Behälter der Anlage sowie deren Pumpstationen und die Rohrleitungen mit allen Schiebern und Schächten sind flüssigkeitsundurchlässig und korrosionsbeständig zu errichten. Sie müssen den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Bemessung, Ausführung und Beschaf- fenheit müssen der DIN 11622 Teile 1 – 4 sowie Beiblatt 1 und DIN 1045 genügen.

6.12 Die Behälter für Biomasse und Gärreste sind jeweils auf einer fugenlosen Bodenplatte aufzustellen und mit einem Anfahrschutz zu versehen.

6.13 Jeder Behälter oder Grube mit einem Fassungsvermögen über 30 m3, mit Ausnahme des Dünn- schlammbehälters, ist jeweils mit einer Leckerkennungseinrichtung auszustatten. In die Leckerken- nungseinrichtung sind Sammelleitungen, in denen ständig oder zeitweilig Gülle oder Gärrestflüssig- keit angestaut wird, einzubeziehen. Als Leckerkennung kann eine Außenringdränage 100 mm Durchmesser mit Kontrollschacht / Kon- trollstandrohr und eine Dichtung (0,8 mm PEHD Folie), durch welche Leckflüssigkeiten der Dräna- ge zugeleitet werden, eingebaut werden. Verschweißte Dichtungsbahnen können eben auf einem Feinplanum verlegt werden. Bei dachziegelartiger Verlegung oder Verschweißung muss die Überlappungsbreite mindestens 50 cm betragen und das Feinplanum muss ein Gefälle von mindestens 2 % zum Kontrollstandrohr aufweisen. Der Kontrollschacht muss flüssigkeitsdicht und gegen Niederschlagswasser abgeschlossen sein. Anstelle des Kontrollschachtes kann ein flüssigkeitsdichtes Kontrollrohr (d > 15 cm) eingebaut wer- den.

6.14 Die Dichtheit der Behälter muss schnell und zuverlässig kontrollierbar sein. Bei der Konzeption der Anlage ist darauf zu achten, dass Wartungsarbeiten beim Betrieb der Anlage nur in möglichst ge- ringem Umfang erforderlich werden und notwendige Reparaturarbeiten leicht durchzuführen sind.

6.15 Die Gärsubstratabfüllplätze und eventuelle Lager für festes Substrat müssen flüssigkeitsundurch- lässig befestigt sein, deren Entwässerung muss in eine Flüssigkeitsdichtesammelgrube erfolgen und kann dem Prozess wieder zugeführt werden.

6.16 Die Dichtigkeitsnachweise sind für die Behälter, die Vorgrube und Rohrleitungen zu erbringen.

6.17 Zum Befüllen/Entleeren der Behälter dürfen nur Rohre und Schläuche mit dichten, tropfsicheren Verbindungen verwendet werden. Bewegliche Rohrleitungen müssen in ihrer gesamten Länge sichtbar und bei Dunkelheit während des gesamten Befüllvorganges ausreichend beleuchtet sein.

6.18 Der Platz, auf dem Gärrest/Gärsubstrat und/oder Gülle abgefüllt wird, muss flüssigkeitsundurchläs- sig befestigt sein, dessen Entwässerung muss in eine Vorgrube oder in eine Pumpstation erfolgen.

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6.19 Der ordnungsgemäße Zustand der Anlage (Behälter und Rohrleitungen) ist während und nach der Errichtung durch den Hersteller und oder den von ihnen beauftragten Bauleiter oder einen fachkun- digen Vertreter des Bauleiters zu kontrollieren und zu bescheinigen. Die Bescheinigung ist bis zur Schlussabnahme bei der unteren Wasserbehörde des Landkreises Havelland (UWB) vorzulegen.

6.20 Der Betreiber der Anlage (Behälter und Rohrleitungen) hat den bestimmungsgemäßen Betrieb und die Funktionssicherheit ständig zu überwachen. Die Dichtheit der gesamten Anlage ist mindestens einmal jährlich durch Sichtkontrolle zu überprüfen. Über die durchgeführten Maßnahmen und deren Ergebnisse ist Buch zu führen.

Dieseltankstelle / Schmieröl BHKW / Altöl BHKW Tankanlagen mit und ohne Zapfsäule 6.21 Die Tankanlagen sind mit je einer Füllstandskontrolle auszurüsten, sofern der Füllstand von außen nicht erkennbar ist.

6.22 Undichtheiten der Behälterwände müssen schnell erkannt werden, der undichte Behälter ist durch eine Fachfirma sofort zu entleeren. Austretende wassergefährdende Stoffe sind sofort mit geeigne- ten Behältnissen aufzufangen. Der Lagerboden ist zu reinigen.

6.23 Das Befüllen der Tanks hat so zu erfolgen, dass ein Auslaufen von wassergefährdenden Stoffen verhindert wird, der Behälter muss mit einer zugelassenen Überfüllsicherung ausgestattet sein.

6.24 Bei Tankanlagen mit Zapfsäule muss der Abfüllschlauch mit Zapfpistole nach dem Tankvorgang in einer geeigneten Vorrichtung eingehangen werden, um ein Aushebern des Tanks zu verhindern.

6.25 Für die Aufnahme von Tropfleckagen ist ausreichend Bindemittel vorzuhalten. Tropfleckagen sind sofort zu entfernen und ordnungsgemäß zu entsorgen.

Abfüllfläche 6.26 Die Abfüllfläche der Abgabeeinrichtung ist von einem Fachbetrieb gemäß § 62 WHG flüssigkeits- undurchlässig herzustellen und instand zu halten. Bei Tankanlagen mit Zapfsäule gilt als Wirkbereich der Abgabeeinrichtung, der vom Zapfventil be- strichene Bereich zuzüglich 1 m. Bei Tankanlagen ohne Zapfsäule bemisst sich der Wirkbereich nach der waagerechten Schlauch- führungslinie zwischen dem Anschluss am Tankfahrzeug und dem am Lagerbehälter zuzüglich 1 m.

6.27 Die Befestigung des Wirkbereiches muss dauerhaft flüssigkeitsundurchlässig und beständig sein sowie den zu erwartenden mechanischen und dynamischen Belastungen durch Fahrzeuge stand- halten.

Altöl BHKW Abnahme / Überwachung 6.28 Vor Inbetriebnahme oder nach einer wesentlichen Änderung der Anlage (Erneuerung, Instandset- zung, Nachrüstung) ist die Anlage durch einen zugelassenen Sachverständigen überprüfen zu las- sen (§ 22 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 VAwS). Der Prüfbericht ist unverzüglich, spätestens jedoch bis zur Seite 23 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Schlussabnahme bei der UWB vorzulegen. Festgestellte Mängel sind von einem Fachbetrieb un- verzüglich beheben zu lassen.

6.29 Wiederkehrende Überprüfungen der bestehenden Anlage durch einen zugelassenen Sachverstän- digen sind jeweils fünf Jahre nach der letzten Überprüfung vornehmen zu lassen. Der Prüfbericht ist der UWB unverzüglich vorzulegen.

7. Abfallwirtschaft und Bodenschutz

7.1 Die Errichtung und der Betrieb der BGA haben gemäß § 5 Abs. 1 Nr. 3 BImSchG so zu erfolgen, dass Abfälle vermieden werden, es sei denn, sie werden schadlos verwertet oder soweit Vermei- dung und Verwertung technisch nicht möglich oder zumutbar sind, ohne Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit beseitigt.

7.2 Die bei der Errichtung und beim Betrieb der Anlage anfallenden Abfälle sind nach den Vorschriften des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG), des Brandenburgischen Abfallgesetzes (BbgAbfG) und der auf diesen Grundlagen erlassenen Verordnungen einer ordnungsgemäßen Entsorgung zuzu- führen.

7.3 Der bei der Baumaßnahme anfallende Bodenaushub ist vor einer anderweitigen Verwertung auf seinen Schadstoffgehalt zu untersuchen. Der Umfang der notwendigen Untersuchungen richtet sich nach der LAGA-Richtlinie „Anforderungen an die stoffliche Verwertung von mineralischen Reststof- fen/Abfällen“.

7.4 Der unteren Abfallwirtschafts- und Bodenschutzbehörde des Landkreises Havelland ist jede Auffäl- ligkeit in Bezug auf Bodenkontaminationen bzw. das Auffinden von Altablagerungen unverzüglich anzuzeigen, damit die notwendigen Maßnahmen getroffen werden können (§ 31 ff Brandenburger Abfallgesetz).

7.5 Die Anlage ist nach Fertigstellung so zu betreiben, dass Schadstoffe nicht in den Boden und Grundwasser gelangen können.

7.6 Vor der vollständigen Inbetriebnahme des BHKW sind die Entsorgungswege für die während des Betriebes anfallenden gefährlichen Abfälle festzulegen und dem LUGV RW 2 schriftlich anzuzei- gen.

7.7 Zur Gewährleistung der Nachweispflicht (§ 2 Abs.1 Nr.1 NachwV) ist gemäß § 28 NachwV eine Erzeugernummer für die gefährlichen Abfälle bei der SBB Sonderabfallgesellschaft Brandenburg / Berlin mbH zu beantragen.

7.8 Der Betreiber hat dem LUGV RW 2 nachzuweisen, dass die beim Betrieb der Anlage anfallenden gefährlichen Abfälle nach Art und Menge in zugelassenen Anlagen verwertet und beseitigt werden. Die erforderlichen Nachweise sind für nachfolgende Abfälle gemäß Nachweisverordnung (NachwV) vorzulegen: Abfallbezeichnung Abfallschlüssel nach AVV Menge in t/a Aufsaug- und Filtermaterialien, Wischtücher und Schutzkleidung (einschließlich Ölfilter a.n.g.), die 150202* 0,2 mit gefährlichen Stoffen verunreinigt sind Nichtchlorierte Maschinen-, Getriebe- und 130205* 1 Seite 24 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Schmieröle auf Mineralölbasis Aufsaug- und Filtermaterialien, Wischtücher und Schutzkleidung die mit gefährlichen Stoffen ver- 150202* 4 unreinigt sind hier: mit Schwefel beladene Aktivkohle

8. Naturschutz und Landschaftspflege

8.1 Für die Bäume in Nachbarschaft zu den Bauflächen (Errichtungsflächen und Rückbaufläche) sind Schutzmaßnahmen gemäß DIN 18920 vorzusehen.

8.2 Für die zu fällende Traubeneiche (12 Ersatzbäume) und Beeinträchtigungen des Wurzelbereiches von 5 Bäumen mit Stammfuß innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes (2 Ersatz- bäume) sind insgesamt 14 Bäume der Arten Quercus petraea (Traubeneiche) oder Quercus robur (Stieleiche) als Baumschulware, Hochstamm mit einem Stammumfang von 12 bis 14 cm zu pflan- zen. Es sind mindestens 3 Bäume als Einzelbäume zu pflanzen. Die übrigen Bäume können auch als Überhälter in neu anzulegende Heckenstrukturen eingebracht werden. Der Abstand zwischen zwei Bäumen muss mindestens 10 m betragen. Ausfälle sind spätestens innerhalb eines Jahres nachzupflanzen.

8.3 Für Beeinträchtigungen des Wurzelbereiches von 4 Bäumen mit Stammfuß außerhalb des Gel- tungsbereiches des Bebauungsplanes ist 1 Baum der Art Quercus petraea (Traubeneiche) oder Quercus robur (Stieleiche) als Baumschulware, Hochstamm mit einem Stammumfang von 12 bis 14 cm zu pflanzen. Der Baum kann als Einzelbaum gepflanzt oder als Überhälter in neu anzule- gende Heckenstrukturen eingebracht werden. Der Mindestabstand zu anderen Bäumen muss min- destens 10 m betragen. Ausfälle sind spätestens innerhalb eines Jahres nachzupflanzen.

8.4 Für den Verlust einer Windschutzhecke ist eine Hecke von 480 m² neu zu pflanzen. Die Hecke ist mindestens 3-reihig, mit einem Pflanzabstand von mindestens 1,50 m zwischen den Reihen anzulegen. Die Pflanzung ist mit Gehölzen der Qualität 2xv, 3 Triebe, H 60 – 100 auszuführen. Einzelausfälle an Gehölzen von bis zu 10% (entspricht 20 Einzelgehölzen) verteilt über die Gesamtpflanzung sind hinnehmbar und bedürfen bei Ausfall keiner Nachpflanzung. Darüber hinaus sind Ausfälle innerhalb eines Jahres zu ersetzen.

8.5 Für die Gehölzpflanzungen sind folgende Pflegemaßnahmen durchzuführen: - Fertigstellungspflege nach DIN 18916: Herstellung eines abnahmefähigen Zustandes. Abnahme am Ende der 1. Vegetationsperiode nach der Pflanzung, - Entwicklungspflege nach DIN 18919: Herstellung eines funktionsfähigen Zustandes über zwei Jahre.

8.6 Für die Ersatzpflanzungen ist grundsätzlich Pflanzgut gebietsheimischer Gehölze zu verwenden, das aus dem - dem jeweiligen Pflanzort entsprechenden - artspezifischen Herkunftsgebiet stammt. Die Herkunft des verwendeten Pflanzgutes ist zu belegen.

8.7 Die Pflanzmaßnahmen sind spätestens ein Jahr nach Baubeginn umzusetzen.

8.8 Die Umsetzung der Pflanzmaßnahmen ist dem LUGV RW 2 durch Vorlage von Berichten nach erfolgter Fertigstellungspflege und nach erfolgter Entwicklungspflege nachzuweisen.

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8.9 Die dauerhafte Sicherung der Maßnahmen gemäß den NB IV.8.2 – IV.8.4 ist der Genehmigungs- behörde durch Eintragung einer beschränkt persönlichen Dienstbarkeit zugunsten des Landes Brandenburg/Naturschutz, vertreten durch das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbrau- cherschutz bzw. dessen Rechtsnachfolger, ins Grundbuch mit folgendem Inhalt vorzuweisen:

Gehölzpflanzung Der jeweilige Eigentümer ist verpflichtet, die Gehölze entsprechend Maßnahmeblatt „LUGV- Auflage“ des Genehmigungsverfahrens des Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucher- schutz mit der Registriernummer 026.00.00/13 unter Berücksichtigung der Stellungnahme des Re- ferates Naturschutz vom 03.07.2014 auf dem Grundstück zu dulden, unwiderruflich dort zu belas- sen und auf dem belasteten Grundstück alle Maßnahmen zu unterlassen, die die Erhaltung der vorhandenen Anpflanzungen gefährden können. Die Ausübung der Dienstbarkeit darf ganz oder teilweise Dritten überlassen werden.

8.10 Nach erfolgter Eintragung ins Grundbuch ist dem Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbrau- cherschutz, Abteilung RW der entsprechende Auszug unter Angabe der Registriernummer des Ge- nehmigungsverfahrens vorzuweisen. Der Nachweis ist durch den Genehmigungsinhaber bis spä- testens ein Jahr nach Erteilung der Zulassung zu erbringen.

9. Waldumwandlung

9.1 Der Beginn und Vollzug der Waldumwandlung ist dem Landesbetrieb Forst Brandenburg, Oberförs- terei , unverzüglich schriftlich anzuzeigen.

9.2 Der Durchführungszeitraum der Kompensationspflanzungen wird auf zwei Jahre befristet. Die Frist beginnt mit Beginn des Vollzuges der Waldumwandlung.

9.3 Dem Landesbetrieb Forst Brandenburg, Oberförsterei Brieselang, ist der Vollzug der Umwandlung von Wald bei Beginn der Fäll- und Rodungsarbeiten mit beigefügter Vollzugsanzeige (s. Anlage) anzuzeigen.

9.4 Der Ersatz für die dauerhafte Inanspruchnahme von Waldflächen ist in Form einer Ersatzauffors- tung in der Gemarkung Pessin, Flur 8, Flurstück 33/1 (teilw.) durchzuführen. (s. Anlage: „Karte Er- satzaufforstungsfläche“). Die Ersatzfläche beträgt 10.500 m2.

9.5 Die Ersatzaufforstung ist mit Traubeneiche (Quercus petraea) durchzuführen. Dabei sind die fol- gende Herkünfte, Sortimente und Pflanzenzahlen zu verwenden:

Baumart Sortiment Herkunft Menge (Stück) Traubeneiche 2+0 oder 1+1, 81804 Ostdeutsches Tiefland 8.000 (Quercus petraea L.) 30/60 cm

Die 8.000 Traubeneichen sind im Reihenverband 2,00 m x 0,60 m zu pflanzen. In der Mitte der Fläche ist ein ca. 5 m breiter Streifen unbepflanzt als spätere Rückegasse zu be- lassen.

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9.6 Am nordost- und südostwärtigen Rand der Aufforstung ist, wie in der Anlage „Karte Ersatzauffors- tungsflächen“ dargestellt, ein Waldrand mit einer Länge von ca. 120 m und einer Breite von 5 m zu pflanzen. Es sind die folgenden Straucharten, Herkünfte und Pflanzenzahlen zu verwenden: Baum- o. Strauchart Alter/Größe (cm) Herkunft Menge (Stück) Cornus sanguinea 30 – 50 Ostdeutsches Tiefland 65 (Roter Hartriegel) Corylus avellana 30 – 50 Ostdeutsches Tiefland 65 (Strauchhasel) Rosa canina 30 – 50 Ostdeutsches Tiefland 65 (Hundsrose) Crataegus laevigata 30 - 50 Märkisches Tiefland 65 (Zweigriffliger Weißdorn) Sambucus nigra 30 – 50 Ostdeutsches Tiefland 100 (Schwarzer Holunder)

Die Sträucher sind in einem Pflanzverband von 1,00 m x 1,00 m einzel- oder gruppenweise ge- mischt in 3 Reihen zu pflanzen. Bei der Anlage von Waldrändern ist Pflanzgut aus anerkannten gebietsheimischen Herkünften ge- mäß dem „Erlass des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz zur Sicherung gebietsheimischer Herkünfte bei der Pflanzung von Gehölzen in der freien Landschaft“ zu verwenden.

9.7 Der Beginn der Aufforstung ist der Oberförsterei Brieselang spätestens am Tage der Aufnahme der Pflanzarbeiten anzuzeigen. Es ist ausschließlich nur zugelassenes Vermehrungsgut (Pflanzmaterial) i. S. des Forstvermeh- rungsgutgesetzes (FoVG) aus o. g. Herkunftsgebieten zu verwenden. Der Herkunftsnachweis des forstlichen Vermehrungsgutes ist durch Vorlage des Lieferscheins ei- ner Baumschule, im Original oder in amtlich beglaubigter Kopie, unverzüglich gegenüber der zu- ständigen unteren Forstbehörde zu erbringen.

9.8 Die aufgeforstete Fläche ist mit einem Wildschutzzaun (rehwild- und hasensicher, mindestens 1,80 m hoch) gemäß § 8 Abs. 1 und 2 der Verordnung zur Durchführung des Jagdgesetzes für das Land Brandenburg (BbgJagdDV) zu sichern und nach Sicherung der Kultur wieder zu entfernen.

9.9 Bei Bedarf sind jeweils im 1. bis 5. Standjahr Kulturpflegen durchzuführen. Darüber hinaus hat bei Bedarf ein Schutz vor forstschädlichen Mäusen zu erfolgen.

9.10 Die aufwachsende Kultur ist bei mehr als 20 % Pflanzenausfall in der unmittelbar auf den Ausfall folgenden Pflanzperiode nachzubessern. Die Nachbesserungspflicht besteht bis zur protokollari- schen Endabnahme durch die untere Forstbehörde (s. a. NB IV.9.13).

9.11 Nachträglich notwendig werdende Abweichungen sind nur im Einvernehmen mit der unteren Forst- behörde möglich und zu protokollieren. Die erfolgte Kulturbegründung (Pflanzung) ist unverzüglich gegenüber der unteren Forstbehörde anzuzeigen. Die Auflagen gelten als erfüllt, wenn die Bestäti- gung durch die untere Forstbehörde in Form eines Endabnahmeprotokolls (frühestens 5 Jahre nach der Pflanzung) erfolgte. Bis zu diesem Zeitpunkt sind notwendige Pflegearbeiten durchzufüh- ren. Seite 27 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

9.12 Die gesicherte Kultur ist durch die zuständige Oberförsterei aktenkundig abzunehmen; dieses kann frühestens fünf Jahre nach der Pflanzung geschehen. Als gesichert gilt die Kultur, wenn auf den Erstaufforstungsflächen mindestens 6.000 Pflanzen mit einer Höhe von mindestens 1,20 m in ei- nem vitalen Zustand und in annähernd gleicher Verteilung auf der Gesamtfläche vorhanden sind.

9.13 Wird bei der Ersatzpflanzung eine Bodenbearbeitung durchgeführt, so ist auf Bodendenkmale zu achten. Sollten archäologische Befunde (z. B. Tonscherben, Knochen, Metalle, Glas, Holz, schwärzliche Bodenverfärbung) im Bereich der Aufforstung auftreten, sind die Arbeiten für fünf Werktage zu unterbrechen (§ 11 Abs. 3 BbgDSchG) und unverzüglich die untere Denkmalschutz- behörde des Landkreises Havelland zu benachrichtigen. Bodenfunde sind Eigentum des Landes Brandenburg und deshalb melde- und abgabepflichtig (§ 12 BbgDSchG). Vor Beginn der Bodenbearbeitung sind die Ausführenden über diese gesetzlichen Vorgaben zu be- lehren.

V. Begründung

1. Verfahrensablauf

Sie beabsichtigen, auf dem Grundstück in 14641 Pessin, Gemarkung Pessin, Flur 8, Flurstück 62, eine nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) genehmigungsbedürftige Anlage zur Biogaser- zeugung mit einer Durchsatzkapazität von ca. 160 Tonnen je Tag gemäß Nr. 8.6.3.1 G, E des Anhangs 1 der Vierten Verordnung zur Durchführung des BImSchG (4. BImSchV) zu errichten und zu betreiben. Am 10.05.2013 reichten Sie einen Genehmigungsantrag nach § 4 BImSchG bei der Genehmigungsver- fahrensstelle (Referat RW 1) der Regionalabteilung West des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz ein. Gleichzeitig stellten Sie einen Antrag auf Zulassung vorzeitigen Beginns gemäß § 8a BImSchG für die Errichtung der Fahrsiloanlage und des Betriebsleitergebäudes, den Sie mit Schreiben vom 27.02.2014, zuletzt mit Schreiben vom 09.04.2014, um die Errichtung des BHKW, der Trafostation und des Dünn- schlammbehälters erweiterten und die Zulassung von Maßnahmen zur Prüfung der Betriebstüchtigkeit beantragten. Des Weiteren stellten Sie einen Antrag auf Feststellung der UVP-Pflicht gemäß § 3a des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG). Die allgemeine Vorprüfung des Einzelfalles nach § 3a in Ver- bindung mit § 3c UVPG wurde durch die Genehmigungsbehörde durchgeführt. Das Ergebnis der Vorprü- fung wurde Ihnen am 12.07.2013 mitgeteilt. Hinsichtlich der Einzelheiten wird auf die in der Verfahrensak- te befindlichen Unterlagen zur Vorprüfung hingewiesen. Ebenfalls mit Schreiben vom 12.07.2013 wurden Sie über die voraussichtlich zu beteiligenden Behörden und den geplanten zeitlichen Verlauf des Genehmigungsverfahrens unterrichtet. Die Antragsunterlagen wurden mit Schreiben vom 10.07.2013 folgenden Behörden zur Stellungnahme zugeleitet: • Landkreis Havelland • Amt Friesack • Landesamt für Arbeitsschutz • Landesbetrieb Forst Brandenburg • WGI GmbH • E.DIS AG. Seite 28 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Darüber hinaus wurden im LUGV folgende Fachbereiche zur Stellungnahme aufgefordert: Abteilung Technischer Umweltschutz, Referate • T 1 (Technologie, Anlagensicherheit) • T 3 (Gebietsbezogener Immissionsschutz; Lärmschutz) Regionalabteilung West, Referate • RW 2 (Anlagen- und Umweltüberwachung Region West 1) • RW 7 (Naturschutz).

Die öffentliche Bekanntmachung erfolgte am 31.07.2013 im Amtsblatt für Brandenburg, in der Märkischen Allgemeinen, Ausgabe „Der Havelländer“ und im Preussenspiegel, Ausgabe „ / / Frie- sack“. Der Antrag und die zugehörigen Unterlagen einschließlich der Kurzbeschreibung lagen zur Einsichtnahme für jedermann in der Zeit vom 07.08.2013 bis einschließlich 06.09.2013 in der Genehmigungsverfahrens- stelle (Referat RW 1) der Regionalabteilung West des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Ver- braucherschutz und im Amt Friesack während der Dienststunden öffentlich aus. Während der Einwendungsfrist vom 07.08.2013 bis einschließlich 20.09.2013 wurden acht Einwendungen (frist- und formgerecht) gegen das Vorhaben erhoben. Die Einwendungen bezogen sich auf folgende Themen: II.1 Verfahrensfehler II.2 Einordnung und Abstände der Immissionsorte allgemein II.3 Geruchimmissionen und -emissionen II.4 Schallimmissionen und -emissionen II.5 Boden- und Grundwasserschutz / Gülleausbringung II.6 Gesundheitsgefährdung II.7 Waldumwandlung II.8 Bodendenkmalschutz II.9 Straßenanbindung.

Hinsichtlich der Einzelheiten wird auf die in der Verfahrensakte befindlichen Einwendungsschreiben hin- gewiesen. Zur Vorbereitung des Erörterungstermins (EÖT) wurden die Einwendungen Ihnen und den Fachbehörden zur Kenntnis gegeben. Nach dem Eingang der form- und fristgerecht erhobenen Einwendungen und dem Ablauf der Einwen- dungsfrist entschied die Genehmigungsbehörde nach pflichtgemäßer Ermessensentscheidung, dass ein Erörterungstermin durchgeführt wird. Gemäß der Ankündigung in den öffentlichen Bekanntmachungen (31.07.2013 und Berichtigung am 23.10.2013) fand der EÖT am 13.11.2013 von 10.00 bis 14.00 Uhr in der Kirche in Pessin, Dorfstraße in 14641 Pessin statt. Im Verlauf des EÖT wurden die rechtzeitig erhobenen Einwendungen - die inhaltlich gemäß Tagesord- nung zusammengefasst wurden - erörtert, soweit dies für die Prüfung der Genehmigungsvoraussetzun- gen von Bedeutung war. Einwender, die ein Interesse an der Niederschrift zum EÖT bekundeten, erhiel- ten diese auf dem Postweg zugestellt. Hinsichtlich der Einzelheiten wird auf die Niederschrift des EÖT verwiesen. Erkenntnisse des EÖT und des Entscheidungsprozesses zum Vorhaben führten zu weiteren Abstimmun- gen mit Fachbehörden. Seite 29 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Zu den eingereichten Antragsunterlagen wurden diverse Nachforderungen erhoben. Die geforderten Un- terlagen legten Sie zeitnah vor. Die genannten Behörden wurden an Hand der ergänzten Antragsunterla- gen erneut zur fachlichen Stellungnahme aufgefordert. Auf Grund dieser diversen Nachforderungen wurde wiederholt die beantragte Technologie der Biogaser- zeugung und der Lagerung von Einsatzstoffen und Gärresten angepasst. In diesem Zusammenhang wa- ren auch das Geruchs- und das Lärmgutachten zu überarbeiten. Des Weiteren war im Rahmen einer Einzelfallprüfung ein Ammoniakgutachten zu erstellen, in dessen Ergebnis weitere technologische Ände- rungen erforderlich wurden. Parallel zum Genehmigungsverfahren nach BImSchG wurden das Genehmigungsverfahren für den vor- habenbezogenen Bebauungsplan „Biomethananlage Paulinenauer Straße“ sowie das Ausgliederungsver- fahren der Vorhabensfläche aus dem Landschaftsschutzgebiet „Westhavelland“ fortgesetzt. Mit Bescheid vom 28.05.2014 wurde die Zulassung vorzeitigen Beginns nach § 8a BImSchG für die bean- tragten Maßnahmen erteilt. Der Baubeginn für die vorzeitig zugelassenen Maßnahmen wurde zum 11.06.2014 angezeigt. Auf Grund von eingelegten Drittwidersprüchen beantragte die Antragstellerin am 16.06.2014 die Anord- nung der sofortigen Vollziehung des vorgenannten Bescheides. Mit Schreiben vom 03.07.2014 wurden die Anträge auf Zulassung des vorzeitigen Beginns in Bezug auf die Errichtung der Fahrsiloanlage sowie die Ausstattung des Dünnschlammbehälters mit einem Rührwerk zurückgenommen. Dem Antrag auf Anordnung der sofortigen Vollziehung wurde nach Rücknahme der vorbezeichneten An- träge vom 03.07.2014 mit Bescheid vom 14.07.2014 stattgegeben. Nach Vorlage der erforderlichen Mindestunterlagen für die Prüfung, ob ein Bericht über den Ausgangszu- stand (AZB) erforderlich ist, wurde am 11.09.2014 die Diesellagermenge im Betriebsleitergebäude auf < 1.000 l (ein 950 l-GFK-Tank) reduziert. Die Prüfung des vorgelegten Antrages mit den beigefügten und letztmalig am 15.09.2014 ergänzten Un- terlagen ergab, dass diese den Anforderungen der 9. BImSchV entsprechen.

2. Rechtliche Würdigung

2.1 Sachentscheidungsvoraussetzungen / Verfahrensfragen

Gemäß § 1 Abs. 1 der Verordnung zur Regelung der Zuständigkeiten auf dem Gebiet des Immissions- schutzes (Immissionsschutzzuständigkeitsverordnung - ImSchZV) ist das Landesamt für Umwelt, Ge- sundheit und Verbraucherschutz zuständige Genehmigungsbehörde. Auf Grundlage der Vierten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Ver- ordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen - 4. BImSchV) wird die beantragte Biogasanlage mit der dazugehörigen Biogasaufbereitungsanlage mit den angegebenen Parametern und Anlagenkonfiguratio- nen den nachfolgend aufgeführten Nummern des Anhangs 1 der 4. BImSchV zugeordnet: - Nr. 8.6.3.1 G/E des Anhangs 1 der 4. BImSchV (Anlagen zur biologischen Behandlung, soweit nicht durch Nummer 8.5 oder 8.7 erfasst, von Gülle, soweit die Behandlung ausschließlich zur Verwertung durch anaerobe Vergärung (Biogaserzeugung) erfolgt, mit einer Durchsatzkapazität von 100 Tonnen oder mehr je Tag) in Verbindung mit - Nr. 1.16 V des Anhangs 1 der 4. BImSchV (Anlagen zur Aufbereitung von Biogas mit einer Ver- arbeitungskapazität von 1,2 Million Normkubikmetern je Jahr Rohgas oder mehr) Seite 30 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

- Nr. 8.13 V des Anhangs 1 der 4. BImSchV (Anlagen zur zeitweiligen Lagerung von nicht gefähr- lichen Abfällen, soweit es sich um Gülle oder Gärreste handelt, mit einem Fassungsvermögen von 6 500 Kubikmetern oder mehr). Ferner ist die Biogasanlage aufgrund ihrer Nummernzuordnung nach Nr. 8.6.3.1 des Anhangs 1 der 4. BImSchV in der Spalte d mit dem Buchstaben E gekennzeichnet. Somit unterliegt diese Anlage nach Art. Artikel 10 in Verbindung mit Anhang I der Industrieemissions-Richtlinie (Richtlinie 2010/75/EU des Euro- päischen Parlaments und des Rates vom 24.10.2010 über Industrieemissionen). Dem Antrag waren Un- terlagen zur Beurteilung des Ausgangszustands der Vorhabenfläche beizufügen. Des Weiteren ist zu berücksichtigen, dass nach Einbeziehung aller Lagermöglichkeiten von Biogas, in der Anlage Stoffgemische bzw. Zubereitungen auftreten können, welche als gefährliche Stoffe nach Anhang I Spalte 4 der 12. BImSchV (Störfall-Verordnung) einzustufen sind. Dem Antrag war ein Konzept zur Ver- hinderung von Störfällen gemäß § 8 der 12. BImSchV beizufügen. Das Vorhaben der Errichtung und des Betriebes einer Anlage zur biologischen Behandlung von Gülle, soweit die Behandlung ausschließlich durch anaerobe Vergärung (Biogaserzeugung) erfolgt, mit einer Durchsatzkapazität von 50 t oder mehr je Tag ist gemäß Nr. 8.4.2.1 der Anlage 1 zum des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) zuzuordnen. Gemäß § 1 Abs. 2 Pkt. 2 der 4. BImSchV erstreckt sich das Genehmigungserfordernis auch auf alle vor- gesehenen Nebeneinrichtungen, die mit den zum Betrieb der Anlage notwendigen Anlagenteilen und Verfahrensschritten in einem räumlichen und betriebstechnischen Zusammenhang stehen und die für - das Entstehen schädlicher Umwelteinwirkungen, - die Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen oder - das Entstehen sonstiger Gefahren, erheblicher Nachteile oder erheblicher Belästigungen von Bedeutung sein können. Gleichzeitig mit dem Genehmigungsantrag stellten Sie den Antrag auf Vorprüfung des Einzelfalls nach § 3a UVPG. Das Ergebnis der allgemeinen Vorprüfung, dass eine UVP nicht erforderlich ist, wurde Ihnen am 12.07.2013 bekanntgegeben und am 31.07.2013 im Amtsblatt für Brandenburg öffentlich bekanntge- macht. Für das beantragte Vorhaben war ein immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren nach § 10 BImSchG durchzuführen.

2.2 Materielle Sachentscheidung

Nach § 4 Abs. 1 BImSchG bedarf die Errichtung und der Betrieb von Anlagen, die auf Grund ihrer Be- schaffenheit oder ihres Betriebes in besonderem Maße geeignet sind, schädliche Umwelteinwirkungen hervorzurufen oder in anderer Weise die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft zu gefährden, erheblich zu benachteiligen oder erheblich zu belästigen einer Genehmigung. Die Anlagen, die einer immissions- schutzrechtlichen Genehmigung bedürfen, sind in der 4. BImSchV genannt. Die allgemeine Vorprüfung des Einzelfalles nach § 3a i.V.m. § 3c UVPG hat ergeben, dass für das ge- plante Vorhaben keine UVP-Pflicht besteht. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung war daher nicht durchzu- führen. Hinsichtlich der Einzelheiten wird auf das in der Verfahrensakte befindliche Vorprüfungsergebnis verwiesen. Nach § 6 Abs. 1 BImSchG ist eine Genehmigung zu erteilen, wenn sichergestellt ist, dass die sich aus § 5 BImSchG und einer auf Grund des § 7 BImSchG erlassenen Rechtsverordnung ergebenden Pflichten erfüllt werden und andere öffentlich-rechtliche Vorschriften und Belange des Arbeitsschutzes der Errich- tung und dem Betrieb der Anlage nicht entgegenstehen. Seite 31 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Die Prüfung des Antrages hat ergeben, dass die Voraussetzungen des § 6 Abs. 1 BImSchG vorliegen. Es sind jedoch die vorgenannten Nebenbestimmungen erforderlich, um die Erfüllung der Genehmigungsvo- raussetzungen sicherzustellen (§ 12 Abs. 1 BImSchG). Hierdurch wird gewährleistet, dass von der (geän- derten) Anlage für die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft keine schädlichen Umwelteinwirkungen aus- gehen.

Immissionsschutzrechtliche Belange Insbesondere stellen die Nebenbestimmungen unter IV.4 sicher, dass die sich aus § 5 Abs. 1 Nr. 1 BIm- SchG (Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen) und § 5 Abs. 1 Nr. 2 BImSchG (Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen) ergebenden Pflichten beim Betrieb der Anlage erfüllt werden. Nach § 5 Abs. 1 Nr. 1 BImSchG sind genehmigungsbedürftige Anlagen so zu errichten und zu betreiben, dass schädliche Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigun- gen für die Allgemeinheit und die Nachbarschaft nicht hervorgerufen werden können. Gemäß § 5 Abs. 1 Nr. 2 BImSchG ist, insbesondere durch die dem Stand der Technik entsprechenden Maßnahmen, Vorsor- ge gegen schädliche Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen zu treffen. Nach § 3 Abs. 1 BImSchG sind schädliche Umwelteinwirkungen Immissionen, die nach Art, Ausmaß oder Dauer geeignet sind, Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft herbeizuführen. Immissionen sind auf Menschen, Tiere und Pflanzen, den Boden, das Wasser, die Atmosphäre sowie Kultur- und sonstige Sachgüter einwirkende Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme, Strahlen und ähnliche Umwelteinwirkungen (§ 3 Abs. 2 BIm- SchG). Für die Beurteilung sind nach § 48 Abs. 1 Nr. 1 BImSchG die Immissionsrichtwerte der Techni- schen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) und die Immissionswerte der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) heranzuziehen. Stand der Technik ist gemäß § 3 Abs. 6 BImSchG der Entwicklungsstand fortschrittlicher Verfahren, Ein- richtungen oder Betriebsweisen, der die praktische Eignung einer Maßnahme zur Begrenzung von Emis- sionen in Luft, Wasser und Boden, zur Gewährleistung der Anlagensicherheit, zur Gewährleistung einer umweltverträglichen Abfallentsorgung oder sonst zur Vermeidung oder Verminderung von Auswirkungen auf die Umwelt zur Erreichung eines allgemein hohen Schutzniveaus für die Umwelt insgesamt gesichert erscheinen lässt. Als mögliche schädliche Umwelteinwirkungen während des bestimmungsgemäßen Betriebes der Anlage sind Luftschadstoffe, Geruchs- und Lärmemissionen zu benennen. Luftschadstoffe werden vorwiegend während des bestimmungsgemäßen Betriebes der BHKW-Anlage freigesetzt. Hierzu wurden von der Antragstellerin Gutachten bezüglich Ammoniak-, Geruchs- und Schallauswirkun- gen vorgelegt.

Staub in der Bauphase Zur Verminderung von Staubemissionen in der Bauphase sind die NB IV.4.1 und IV.4.2 in die Genehmi- gung aufzunehmen.

Lärm Die Antragstellerin hat fortgeschriebene Schallimmissionsprognosen vorgelegt, die durch das zuständige Fachreferat LUGV T 3 geprüft wurden. Grundlage der Schallimmissionsprognose des TÜV Nord vom 18.04.2013 (Bericht Nr.: TUN-UBS-H/Pbr) ist der durchgehende Betrieb über 24 Stunden am Tag. Kon- troll- und Wartungsarbeiten sowie sämtliche Lieferverkehre und Fahrzeugbewegungen (Radlader) finden Seite 32 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West antragsgemäß zwischen 07.00 und 22.00 Uhr (vgl. Kapitel 4 der Antragsunterlagen; Anhang zu Formular 11.1) statt. Als maßgebende Geräuschquellen werden vom Gutachter die Geräuschemissionen der Gasaufbereitung, der Schwachgasverbrennung (Biogasaufbereitungsanlage), des BHKW-Moduls, der Notfackel, der Sepa- ratoren, der Feststoffdosierer, der Rührwerke und der Fassbefüllstation sowie die Befüllvorgänge des Feststoffdosierers und der Gärrestelagerung berücksichtigt. Zudem werden die Geräuschemissionen des betriebsbezogenen Umschlagverkehrs durch Radlader und den anlagenbezogenen Lieferverkehr berück- sichtigt. Über den Antragsgegenstand hinaus wurde anlagenbezogener Verkehr von 06.00 bis 22.00 Uhr zu Grunde gelegt. Der Gutachter geht davon aus, dass durch die Aggregate keine belästigenden Effekte durch hervortretende Einzeltöne und tieffrequente Geräuschanteile zu erwarten sind (Garantie Anlagenlie- ferant). Dies gilt gemäß dem ergänzenden Schreiben vom 08.04.2014 auch für den Betrieb der mobilen Rundballenpresse. Deren Geräuschemissionen werden durch den vorherigen Ansatz der Geräuschquelle Gärrestlagerfläche abgedeckt. Nächstgelegene schutzbedürftige Immissionsorte (IO) befinden sich nördlich der BGA an der Paulinenau- er Straße (Nr. 5 = IO 1, Nr. 2 = IO 2, Nr. 3 = IO 3). Die drei Immissionsorte sind hinsichtlich ihrer Schutz- würdigkeit als Mischgebiet zu betrachten. Im Ergebnis der Prognose werden die Immissionsrichtwerte an allen Immissionsorten durch die ermittelte Zusatzbelastung, unter Berücksichtigung einer Rohstoffanlieferung, um mindestens 13 dB in der Tages- zeit und 6 dB in der Nachtzeit unterschritten. Nach Nr. 2.2 TA Lärm liegt keiner der IO in der Tageszeit im Einwirkungsbereich der zu beurteilenden Anlage. Nachts leistet die Anlage an den IO nach Nr. 3.2.1 Ab- satz 2 TA Lärm einen irrelevanten Immissionsbeitrag (6 dB-Kriterium). Die geplante Anlage ist aus immis- sionsschutzrechtlicher Sicht wie beantragt genehmigungsfähig. Der Standort der geplanten BGA befindet sich auf zwei Teilflächen des vorhabenbezogenen Bebauungs- plans der Gemeinde Pessin „Biomethananlage Paulinenauer Straße“. Laut diesem B-Plan ist den Teilflä- chen ein Emissionskontingent LEK von 66 dB tags und 55 dB nachts bzw. 70 dB tags und 51 dB nachts zugeordnet. Auf dieser Grundlage ergeben sich an den IO an der Paulinenauer Straße zulässige Immissionskontin- gente von 50 – 53 dB für die Tages- und 34 – 38 dB für die Nachtzeit. Durch die ermittelten Beurteilungs- pegel werden die zulässigen Immissionskontingente in der Tageszeit um mindestens 6 dB unterschritten und in der Nachtzeit an den Immissionsorten IO 2, IO 3 eingehalten und am IO 1 um 1 dB überschritten. Auf der Grundlage des zur Verfügung stehenden Emissionskontingentes des B-Planes wäre das Vorha- ben planungsrechtlich unzulässig. Eine Einhaltung der sich aus den zulässigen Emissionskontingenten berechneten Immissionskontingente für die Nachtzeit ist durch die Reduzierung des Schallleistungspegels des BHKW-Moduls um 3 dB, als schalltechnische Maßnahme, möglich. Laut der Aussage des BHKW-Lieferanten ist die Einhaltung eines Schallleistungspegels des BHKW-Moduls von LWA = 92 dB(A) (reduziert um 3 dB) möglich. Dazu ist die NB IV.4.5 in die Genehmigung aufzunehmen. Zum Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Geräu- sche sind auf Grundlage der TA Lärm die NB IV.4.3 bis IV.4.5 sowie IV.4.7 – IV.4.9 aufzunehmen. Diese NB ergeben sich aus dem Antrag und sind Voraussetzung für die Einhaltung der Prognosewerte.

Luftschadstoffe Zur Verminderung von Luftschadstoffemissionen und deren Nachweis sind die NB IV.4.10 bis IV.4.18 in die Genehmigung aufzunehmen. Die NB IV.4.12 basiert auf den Anforderungen gemäß Nr. 5.4.1.4 TA Luft. Die NB IV.4.14 basiert auf den Anforderungen gemäß Nr. 5.2.4 und 5.2.5 TA Luft.

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Ammoniak Den Emissionsansätzen des Ammoniakgutachtens vom 26.03.2014 wird gefolgt. Die Eingabedaten finden sich in den AUSTAL-log-Dateien wieder. Aus ökotoxikologischer Sicht bestehen keine Bedenken gegen das Vorhaben.

Gerüche Für die Beurteilung von Gerüchen legte die Antragstellerin eine Geruchsausbreitungsprognose zur Prü- fung vor. Diese wurde im Fortgang des Genehmigungsverfahrens mehrfach überarbeitet. Zuletzt wurde unter dem 23.06.2014 eine überarbeitete Fassung vorgelegt. Auf dieser Basis erweist sich die beantragte Anlage als genehmigungsfähig. Sowohl die Emissionsansätze als auch die Ausbreitungsrechnungen und Immissionswerte wurden von den Fachreferaten LUGV T 1 und T 3 geprüft und bestätigt. Die Ansätze sind als konservativ zu bewerten und liegen damit auf der sicheren Seite. Die vom Betrieb der geplanten Anlage zu erwartende Geruchsimmission sowie die zukünftige Gesamtbelastung wurden mittels Ausbrei- tungssimulation prognostiziert. Die Ausbreitungsrechnungen basieren auf dem Ausbreitungsmodell AUS- TAL2000. Die Eingabedaten und Parameter sind dargestellt, so dass die Nachvollziehbarkeit grundsätz- lich gegeben ist. Die Methodik und die Durchführung der Prognosen entsprechen den Vorgaben der TA Luft bzw. der GIRL. Neben den Emissionen der unmittelbar angrenzenden Tierhaltungsanlage wurden die Emissionen der Futtermittelwerkes Selbelang (FMS) als Vorbelastung einbezogen. Neben dem Schorn- stein als Hauptquelle wurden auch noch einige diffuse bodennahe Quellen einbezogen (Lagerflächen, Umschlag, Abluft, Sickerbecken). Diese Quellen spielen wegen ihrer vergleichsweise geringen Ge- ruchsemission verbunden mit der geringen Quellhöhe praktisch nur im Nahbereich eine Rolle. Den Emis- sionsansätzen (Silageanschnittfläche, Entpacken der Grassilageballen, gemittelter Emissionsfaktor der Feststoffe für den Feststoffdosierer, Überdachung des Lagers für feste Gärreste, Emissionsansatz für die Befüllung der Tankfahrzeuge mit flüssigem Gärrest, Korrektur der Berechnung der diffusen Emissionen, Korrektur der bodennahen Quellen des Futtermittelmischwerkes, Korrektur der maximalen Tierplätze der Havelluch Agrar GmbH) wird gefolgt. Für die Beurteilung der Geruchssituation in Pessin sind die durch die Abluft des Schornsteins verursach- ten Geruchsimmissionen von Bedeutung. Die Ergebnisse aus Kapitel 8.4 der Geruchsimmissionsprogno- se können zur Bewertung herangezogen werden. Grundlage der Bewertung bildet die in der Tabelle 10 (Seite 35) enthaltene Darstellung. Durch die Überlagerung der Geruchsimmissionen der BGA und der Tierhaltungsanlage kommt es lediglich zu einer geringen Steigerung der Geruchsstundenhäufigkeit. Be- sonderheiten, wie das Auftreten von ekelerregenden Gerüchen oder Übelkeit auslösenden Gerüchen sind nicht bekannt und auch nicht zu erwarten. Im Ergebnis wird am Immissionsort IO 1 – Paulinenauer Straße 5 eine Gesamtbelastung von 0,17 bzw. am Immissionsort IO 2 – Paulinenauer Straße 3 eine Gesamtbelastung von 0,20 Geruchsstundenanteilen der Jahresstunden prognostiziert. Die zu betrachtenden Beurteilungsflächen befinden sich im Außenbereich: Die Vorbelastung durch die Havelluch Agrar GmbH erreicht Werte von bis zu 0,18. Entsprechend dem Erlass des MLUV vom 08.08.2009 zur Einführung der GIRL in Brandenburg, wäre sogar eine Erhöhung der Tierhaltungsgerüche (z.B. durch einen Ausbau der Tierhaltungsanlage) bis zu einem Geruchsstundenanteil von 0,25 ohne weitere Prüfung möglich. Für die beantragte Biogasanlage kann nicht gleichermaßen dieser Beurteilungswert angesetzt werden, da es sich nicht um eine landwirtschaftliche Anlage, sondern vielmehr um eine gewerbliche bzw. industrielle Anlage handelt. Es liegt hier eine Gemengelage zwischen Tierhaltung einerseits und industrieller bzw. gewerblicher Nut- zung andererseits vor, so dass im Genehmigungsverfahren eine Prüfung des Einzelfalls notwendig ist, die zur Festlegung eines Bewertungsmaßstabes für diesen speziellen Fall führen muss. Seite 34 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Hauptgeruchsquellen der geplanten Anlage sind die Silagelager. Die hauptsächlich freigesetzte Geruchs- qualität ist also durchaus vergleichbar mit der Geruchsqualität typischer landwirtschaftlicher Anlagen. Daher erscheint eine Beurteilung in Anlehnung an landwirtschaftliche Anlagen vertretbar. Bei der Festlegung des Beurteilungswertes muss dabei Berücksichtigung finden, dass die relevanten Immissionsorte alle in nahezu einer einheitlichen Windrichtung aller Emissionsquellen befinden. Auf Grund dieser besonderen Konstellation, in der sich Gerüche aus der beantragten Biogasanlage mit Gerü- chen des Futtermittelwerkes Selbelang - jeweils nicht der Landwirtschaft zuzuordnen - sowie der als landwirtschaftliche Anlage einzustufenden Tierhaltungsanlage der Havelluch Agrar GmbH überlagern, erscheint ein Mittelwert von 0,20 als Beurteilungswert für eine ausgewogene Bewertung angemessen. Die prognostizierte Gesamtbelastung unterschreitet an einer betrachteten Beurteilungsfläche diesen Wert und schöpft ihn an der anderen betrachteten Beurteilungsfläche aus. Im Ergebnis sind schädliche Umweltein- wirkungen nicht zu erwarten. Aufgrund der mehrfachen Änderungen der Antragsunterlagen im laufenden Genehmigungsverfahren und wegen der Übersichtlichkeit für den künftigen Betreiber werden die NB IV.4.19 – IV.4.30 festgesetzt. Gemäß NB IV.4.31 sind zum Nachweis der im Geruchsgutachten vom 23.06.2014 der TÜV Nord Umwelt- schutz GmbH & Co. KG berechneten Immissionswerte (Gesamtbelastung) von 20 % bzw. 17 % der Jah- resstunden an den nächstgelegenen Immissionsorten gemäß § 26 BImSchG durch eine Messung die Immissionen im Einwirkungsbereich der Anlage zu ermitteln. Unter Einhaltung der antragsgemäßen Anforderungen unterliegt die Notfackel nicht den Anforderungen der TA Luft Nr. 5.4.8.1a.2.2. Zur Übersichtlichkeit für den künftigen Betreiber werden die NB IV.4.35 bis IV.4.42 in die Genehmigung aufgenommen. Bei der Auswahl der Ausrüstungen für die Biogasanlage wurde seitens der Anlagenherstellerin in der Regel auf bekannte technische Lösungen zurückgegriffen. Die Anlage entspricht unter Erlass der NB IV.4.43 – IV.4.57 somit dem Stand der Technik.

Abfälle Auch § 5 Abs. 1 Nr. 3 BImSchG wird eingehalten. § 5 Abs. 1 Nr. 3 BImSchG schreibt vor, dass genehmi- gungsbedürftige Anlagen so zu errichten und zu betreiben sind, dass Abfälle vermieden, nicht zu vermei- dende Abfälle verwertet und nicht zu verwertende Abfälle ohne Beeinträchtigung des Wohls der Allge- meinheit beseitigt werden. Abfälle sind nicht zu vermeiden, wenn die Vermeidung technisch nicht möglich oder nicht zumutbar ist. Die Vermeidung von Abfällen ist unzulässig, wenn sie zu nachteiligeren Umwelt- auswirkungen führt als die Verwertung. Zum Umgang mit den während des Betriebes anfallenden Abfällen sind die NB IV.7.6 – IV.7.8 zu erlas- sen.

Sparsame Energieverwendung Auch § 5 Abs. 1 Nr. 4 BImSchG wird eingehalten. § 5 Abs. 1 Nr. 4 BImSchG schreibt vor, dass genehmi- gungsbedürftige Anlagen so zu errichten und zu betreiben sind, dass Energie sparsam und effizient ver- wendet wird. Die Prüfung der Antragsunterlagen ergab, dass die Aufnahme zusätzlicher Nebenbestim- mungen hinsichtlich des sparsamen und effizienten Umgangs mit Energie nicht erforderlich ist.

§ 5 Abs. 1 BImSchG ist damit in seiner Gesamtheit erfüllt.

Betriebseinstellung § 5 Abs. 3 BImSchG schreibt vor, dass genehmigungsbedürftige Anlagen so zu errichten, zu betreiben und stillzulegen sind, dass auch nach einer Betriebseinstellung von der Anlage oder dem Anlagengrund- Seite 35 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West stück keine schädlichen Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit und die Nachbarschaft hervorgerufen werden können, vorhandene Abfälle ordnungsgemäß und schadlos verwertet oder ohne Beeinträchtigung des Wohls der Allgemeinheit beseitigt werden und die Wiederherstellung eines ordnungsgemäßen Zustandes des Betriebsgeländes gewährleistet ist. Zur Erfüllung von § 5 Abs. 3 BImSchG war neben den in den Antragsunterlagen enthal- tenen Darstellungen die NB IV.1.8 erforderlich.

Die Pflichten, die sich aus den auf Grund des § 7 BImSchG erlassenen Rechtsverordnungen ergeben, werden erfüllt.

Ausgangszustandsbericht Nach Anhang 1 der 4. BImSchV handelt es sich bei der Hauptanlage um eine Anlage zur biologischen Behandlung von Gülle durch anaerobe Vergärung zur Biogaserzeugung mit einer Durchsatzkapazität von 100 Tonnen oder mehr je Tag (8.6.3.1) und damit um eine Anlage nach der Industrieemissions-Richtlinie (Richtlinie 2010/75/EU), in der schwach wassergefährdende bis wassergefährdende Stoffe zur Anwen- dung kommen. Gemäß § 10 Absatz 1a des BImSchG hat der Antragsteller mit den Unterlagen nach Absatz 1 einen Be- richt über den Ausgangszustand vorzulegen, wenn und soweit eine Verschmutzung des Bodens oder des Grundwassers auf dem Anlagengrundstück durch die relevanten gefährlichen Stoffe möglich ist. In der BGA sollen diverse Brenn- und Hilfsstoffe (Flüssigkeiten), die schwach wassergefährdend bis wasserge- fährdend sind, in den Betriebseinheiten 04 (BHKW) und 05 (Betriebsgebäude mit Eigenverbrauchstank- stelle und Trafostation mit Notstromaggregat) eingesetzt werden. Diese werden dort abgefüllt, umge- schlagen und gelagert (siehe Formular 10.2 des Antrags und ausgefülltes Formular zum AZB). Es handelt sich um Schmieröl (BHKW, Notstromaggregat für Trafostation), um Dieselkraftstoff (Betriebsgebäude mit Eigenverbrauchstankstelle, Notstromaggregat für Trafostation) und Isolieröl (Trafostation). Die Aufwind BB GmbH & Co. Sechsundzwanzigste Biogas KG legte mit Datum vom 10.09.2014 eine Be- gründung über die Erforderlichkeit zur Erstellung eines AZB für Boden und Grundwasser mit folgender Vorgehensweise vor: - Dokumentation der relevanten gefährlichen Stoffe (ausgefülltes Formular zum AZB für Anlagen nach der Industrieemissions-Richtlinie) mit Angaben der relevanten gefährlichen Stoffe (Altöl, Die- sel), die durch Überschreitung der entsprechenden Mengenschwellen eine AZB-Relevanz aufwei- sen. - Begründungen der Nichtrelevanz von Altöl und Diesel für den AZB aufgrund der geplanten techni- schen Schutzmaßnahmen gemäß den VAwS-Anforderungen des Landes Brandenburg zur Verhin- derung eines Eintrages dieser Stoffe in den Untergrund. - Zusammenfassende Bewertung keinen AZB erstellen zu müssen aufgrund der geplanten Umset- zung der Anforderungen gemäß VAwS Brandenburg für die Anlagenbereiche, in denen mit Altöl und Diesel umgegangen werden soll. Mit dieser Stellungnahme verweist die Antragstellerin darauf, dass die in der VAwS Brandenburg formu- lierten Anforderungen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen beim Bau der BGA eingehalten werden, ein Schutz des Bodens und des Grundwassers vor Verunreinigungen durch die AZB-relevanten Stoffe gewährleistet ist und damit auf die Erstellung eines AZB verzichtet werden kann. Als Antwort auf die Begründung der Antragstellerin vom 10.09.2014 wird in einer Stellungnahme vom zuständigen Fachreferat LUGV T6 vom 11.09.2014 darauf hingewiesen, dass der Tatbestand keinen AZB erstellen zu müssen, nur bei tatsächlich vorhandenen Schutzmaßnahmen und nicht bei geplanten noch Seite 36 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West nicht errichteten Sicherheitseinrichtungen besteht. Eine Untersuchung des Bodens und des Grundwas- sers auf die ausgewiesenen AZB-relevanten Stoffe und die Erstellung eines AZB ist daher erforderlich. Auf Grundlage einer kurzfristigen Änderung des Lagervolumens des Dieselkraftstoffes in der zukünftigen Eigenverbrauchstankstelle im Betriebsgebäude durch die Antragstellerin wurde erneut eine Prüfung über die Erforderlichkeit zur Erstellung eines AZB erforderlich. Am 15.09.2014 legte die Antragstellerin erneut eine Begründung zur AZB-Erfordernis mit folgender Vorgehensweise vor: Ermittlung der stofflichen Relevanz für die Pflicht zur Erstellung eines AZB Zur Beurteilung, inwieweit die eingesetzten wassergefährdenden Stoffe in der beantragten Anlage in der Lage sind, eine Verschmutzung des Bodens oder des Grundwassers verursachen zu können, wurden diese nach der CLP-VO Anhang I Teile 2-5 nach den H-Sätzen für Gesundheitsgefahren und Umweltge- fahren bewertet. Grundlage dieser Bewertung sind die Stoffsicherheitsdatenblätter in den Anlagen 7.3 - 7.5 der Stellungnahme. Diese Datenblätter sind für insgesamt drei wassergefährdende Stoffe erstellt, die Wassergefährdungsklassen (WGK) aufweisen. Zwei von ihnen werden seitens der Antragstellerin als relevante gefährliche Stoffe mit CLP-Relevanz eingestuft (siehe Spalte 6 des ausgefüllten Formulars zum AZB in der Stellungnahme). Es sind dies Schmieröl und Dieselkraftstoff. Beim Isolieröl handelt es sich gemäß Stoffsicherheitsdatenblatt um keinen Gefahrstoff nach der Gefahrstoffverordnung, R-Sätze sind daher nicht klassifiziert. Das im Formular zum AZB aufgeführte Altöl ist kein Stoff nach der CLP- Verordnung, da es sich um ein Abfallprodukt handelt. Abfälle nach Artikel 1, Absatz 3 der CLP- Verordnung im Sinne der Richtlinie 2006/12/EG (Richtlinie über Abfälle) sind keine Stoffe, Gemische oder Erzeugnisse nach dieser Verordnung. Ermittlung der Mengenrelevanz für die Pflicht zur Erstellung eines AZB Für die Ermittlung der Mengenschwellen pro Wassergefährdungsklasse wurden die Lagermengen heran- gezogen. Gemäß LABO/LAWA-Arbeitshilfe zum Ausgangszustandsbericht nach IE-RL, Anhang 3 (Stand 07.08.2013) ergeben sich auf Grundlage der Daten im Formular zum AZB (Spalten 10, 11, 15, 16) folgen- de Mengen von relevanten gefährlichen Stoffen: Folgende Einstufungen ergeben sich nach Prüfung des Formulars zum AZB: lfd Stoffname WGK BE- Mengenver- WGK-Mengen- Mengen- Raum- WGK- Mengen- AZB- Nr. Nr. brauch [kg/a] schwelle [kg/a] schwellen- inhalt Mengen- schwellen- relevant oder [l] oder [l] über- [l] schwelle [l] über- schreitung schreitung Schmieröl 1 2 004 1.750 l ≥ 100 l ja 950 > 1.000 nein nein für BHKW 3 Diesel- 005 38.000 l ≥ 100 l ja 950 > 1.000 nein nein kraftstoff 2 für EVT 4 Diesel- 2 005 200 l ≥ 100 l ja 361 > 1.000 nein nein kraftstoff für Not- stromag- gregat 5 Schmieröl 2 005 20 l ≥ 100 l nein 20 > 1.000 nein nein für Not- strom- aggregat

= Mengenschwellenwertüberschreitung Durchsatz / Lagerungskapazität = Mengenschwellenwertüberschreitung oberirdische VAwS-Anlagen = Stoff ist für den AZB relevant

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Das Lagervolumen des Dieselkraftstoffes für die Eigenverbrauchstankstelle (EVT) in der Technikhalle des Betriebsgebäudes wurde reduziert. Eine Mengenschwellenwertüberschreitung liegt für diesen Stoff nicht mehr vor. Die Antragstellerin kommt zum Ergebnis, dass eine Erstellung des AZB nicht erforderlich ist, da die Men- genschwellenwerte der relevanten gefährlichen Stoffe in den zukünftigen Teilbereichen der Anlagen- grundstückes (BHKW, EVT, Trafostation mit Notstromaggregat) nicht überschritten werden und damit die Stoffe keine Relevanz für den AZB aufweisen. Fazit In der beantragten BGA fallen relevante gefährliche Stoffe im zukünftigen Anlagenbetrieb nur als Hilfsstoff (Schmieröl) im BHKW und im Notstromaggregat der Trafostation sowie als Brennstoff (Dieselkraftstoff) in der Betriebstankstelle der Technikhalle des Betriebsgebäudes sowie für das Notstromaggregat in der Trafostation und nicht im Prozessablauf an. Im Rahmen der Überprüfung der Pflicht zur Erstellung eines AZB nach § 10 Abs. 1a BImSchG erfolgte die Bewertung der stofflichen Relevanz gemäß der CLP-Verordnung und der Mengenrelevanz gemäß § 3 Abs. 10 BImSchG. Bei der Ermittlung der Mengenschwellen zeigte sich, dass die Lagermengen des Schmieröls und des Dieselkraftstoffs im zukünftigen BHKW, in der Betriebstankstelle und in der Trafosta- tion jeweils unterhalb der entsprechenden Mengenschwellen für Teilbereiche nach § 4a Abs. 4 Satz 4 der 9. BImSchV liegen. Somit liegt keine Pflicht zur Erstellung eines AZB vor, da die zukünftig einzusetzenden relevanten gefähr- lichen Stoffe unter den Mengenschwellen für Teilbereiche nach § 4a Abs. 4 Satz 4 der 9. BImSchV liegen.

Störfallrechtliche Belange Die Anlage gehört zu den in § 1 Abs. 1 Satz 2 der Zwölften Verordnung zur Durchführung des Bundes- Immissionsschutzgesetzes (Störfall-Verordnung - 12. BImSchV) genannten Betriebsbereichen. Im be- stimmungsgemäßen Betrieb der Anlage sind - nach Einbeziehung aller Lagermöglichkeiten von Biogas - Stoffe vorhanden, die im Anhang I der StörfallVO aufgeführt sind und die Mengenschwelle nach Spalte 4 überschreiten. Nr. Einstufung Einzelstoff Menge Mengenschwelle in kg Fundstelle lt. in kg Unterlagen Spalte 4 Spalte 5 8 Hochentzündlich Biogas 41.513 10.000 50.000 Reg. 2, Formular 8 9b Umweltgefährlich, in Verbindung mit Motorenöl 825 200.000 500.000 aktualisierter dem Gefahrenhinweis R 51/53 Antrag vom 15.09.2014 9b Umweltgefährlich, in Verbindung mit Altöl 789 200.000 500.000 aktualisierter dem Gefahrenhinweis R 51/53 Antrag vom 15.09.2014 11 Hochentzündliche verflüssigte Gase Biomethan 110 50.000 200.000 Reg. 2, (einschließlich Flüssiggas) und Erd- Formular 8 gas 13 Gasöle: Diesel 789 2.500.000 25.000.000 aktualisierter 13.3-Gasöle (einschließlich Diesel- Antrag vom kraftstoffe, leichtes Heizöl und Gas- 15.09.2014 ölmischströme)

Die Mengenschwelle nach Spalte 5 wird nicht erreicht bzw. überschritten. Demnach stellt die Biogasanla- ge / Biogasaufbereitungsanlage auf Grund des gelagerten Biogases einen Betriebsbereich im Sinne des Seite 38 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

§ 3 Abs. 5a BImSchG dar, für den die StörfallVO gemäß § 1 Abs. 1 anzuwenden ist. Es handelt sich um einen Betriebsbereich und unterliegt den Vorschriften des Zweiten und Vierten Teils mit Ausnahme der §§ 9 bis 12 der StörfallVO (Grundpflichten). Das durch den Betreiber vorgelegte Konzept zur Verhinderung von Störfällen mit dem enthaltenen Si- cherheitsmanagementsystem wurde gemäß den Anforderungen aus § 8 StörfallVO auf Vollständigkeit, Richtigkeit, Plausibilität, Verständlichkeit und Form durch das LUGV T 1 mit folgendem Ergebnis geprüft: Das vorgelegte Konzept zur Verhinderung von Störfällen ist in seinen Aussagen plausibel und ver- ständlich. Der Aufbau orientiert sich am Anhang III der StörfallVO. Die Form des Dokuments ge- währleistet Übersichtlichkeit und Nachvollziehbarkeit. Das Konzept zur Verhinderung von Störfällen geht im Kapitel 2.4, Kap. 3.2.4, Kap. 4.4.3 und Kap. 5.6 von Gefahrensituationen aus, die durch die Einspeiseanlage verursacht werden können (z. B. Flüssiggasaustritt, Ausfall der Gaseinspeisung). Die Definition des Betriebsbereiches in Kap. 1.1.1 erfasst den Betriebsbereich Biogasanlage und benennt lediglich den separaten Teil Einspeiseanla- ge, der durch die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg separat betrieben wird. Die Definition des Betriebsbereichs sowie das vorliegende Störfallkonzept beschränken sich in seinen Aussagen auf die Biogasanlage, obwohl in enger, örtlicher Verflechtung auch die Einspeiseanlage ein in den o. g. Kapiteln benanntes Störfallrisiko darstellt. Eine Einbeziehung des Betreibers NBB ist jedoch im vorliegenden Störfallkonzept nicht ersichtlich. Zusammenfassend wird festgestellt: Es liegt ein gemeinsamer Betriebsbereich vor, der die Biogasanlage der Aufwind BB GmbH & Co. Sechsundzwanzigste Biogas KG und die Einspeiseanlage der NBB Netzgesellschaft Berlin- Brandenburg umfasst. Die Betreiber tragen eine gemeinsame Verantwortung für den Betriebsbe- reich und müssen diese Verantwortung in einem abgestimmten und schlüssigen Konzept zur Ver- hinderung von Störfällen wahrnehmen. Das Störfallkonzept muss gemäß NB IV.4.52 dieser Betrachtungsgrundlage angepasst und vor In- betriebnahme der zuständigen Behörde erneut vorgelegt werden (s. a. Hinweis VI.39).

Weitere Rechtsverordnungen auf Grund von § 7 BImSchG sind im vorliegenden Fall nicht berührt.

§ 6 Abs. 1 Nr. 1 BImSchG ist damit in seiner Gesamtheit erfüllt.

Andere öffentlich-rechtliche Vorschriften und Belange des Arbeitsschutzes stehen dem Vorhaben eben- falls nicht entgegen (§ 6 Abs. 1 Nr. 2 BImSchG). Zu den öffentlich-rechtlichen Vorschriften gehören auch solche des Bauplanungs- und Bauordnungsrechts, des Brandschutzes, des Gewässerschutzes, des Bo- denschutzes, des Natur- und Landschaftsschutzes, des Hygienerechts und des Denkmalschutzes.

Bauplanungsrechtliche Belange Bei dem Vorhaben handelt es sich um eine Anlage im Geltungsbereich eines vorhabenbezogenen Be- bauungsplanes (B-Plan) „Biomethananlage Paulinenauer Straße“, dessen Aufstellung beschlossen ist. Der Bebauungsplan hat noch keine Rechtskraft erlangt. Das Vorhaben ist bauplanungsrechtlich nach § 33 BauGB jedoch zulässig. Dies hat der Landkreis Havelland mit Schreiben vom 09.04.2014 bestätigt. Die Voraussetzungen des § 33 BauGB liegen vor. Die Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung nach §§ 3 Abs. 2, 4 Abs. 2 BauGB ist durchgeführt worden (§ 33 Abs. 1 Nr. 1 BauGB), der Abwägungs- und Sat- zungsbeschluss ist gefasst worden. Das Vorhaben entspricht den Festsetzungen des Bebauungsplanes (§ 33 Abs. 1 Nr. 2 BauGB) und die Erschließung ist gesichert (§ 33 Abs. 1 Nr. 4 BauGB). Mit Erklärung vom 24.04.2014 hat die Antragstellerin die Festsetzungen des Bebauungsplanes für sich und seine Seite 39 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Rechtsnachfolger schriftlich anerkannt (§ 33 Abs. 1 Nr. 3 BauGB). Mit Schreiben vom 13.08.2014 erteilte der Landkreis Havelland die Genehmigung zum vorhabenbezogenen B-Plan „Biomethananlage Paulinen- auer Straße“ der Gemeinde Pessin unter zwei redaktionellen Auflagen. Zur Anbindung der Anlage an die Kreisstraße K 6312 liegt die Sondernutzungserlaubnis des Landkreises Havelland vom 06.05.2014 vor. Das Einvernehmen des Amtes Friesack gemäß § 36 Baugesetzbuch (BauGB) wurde mit Schreiben des Amtes vom 08.08.2013 als Angelegenheit der laufenden Verwaltung erteilt. Im Rahmen der erneuten Beteiligungen stimmte das Amt Friesack letztmalig mit Schreiben vom 24.04.2014 dem Vorhaben zu. Zur Erfüllung der Anforderungen die sich aus dem Baurecht ergeben, waren die Nebenbestimmungen unter IV.2 und die Hinweise VI.7, VI.13 – VI.15 erforderlich

Abfall- und bodenschutzrechtliche Belange Dem Vorhaben wird von der untere Abfallwirtschafts- und Bodenschutzbehörde des Landkreises Havel- land zugestimmt unter Erlass der NB IV.7.1 – IV.7.5. Das vom Bauvorhaben betroffene Grundstück ist im Altlastenkataster zum jetzigen Zeitpunkt nicht als Altlastverdachtsfläche registriert.

Naturschutzrechtliche Belange Das beantragte Vorhaben liegt im Bereich des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Biomethananlage Paulinenauer Straße“. Der Bebauungsplan hat noch keine Rechtskraft erlangt. Das LUGV RW 7 nimmt gemäß § 1 Abs. 3 Naturschutzzuständigkeitsverordnung (NatSchZustV) alle im Verfahren zu vertretenden Belange des Naturschutzes auf der Basis des § 33 BauGB wahr. Die durch das – zu diesem Zeitpunkt sachlich unzuständige – Amt Friesack erteilte Fällerlaubnis vom 26.02.2014 nach § 6 der Baumschutzsatzung der Gemeinde Pessin wird durch die nachfolgend begrün- dete Entscheidung ersetzt.

I. Zu konzentrierende naturschutzrechtliche Entscheidungen Folgende naturschutzrechtliche Entscheidung ist erforderlich und nach § 13 BImSchG in der Genehmi- gung zu konzentrieren:

Befreiung Geschützte Landschaftsbestandteile Die Umsetzung des Vorhabens setzt die Fällung eines Baumes, den Eingriff in den Wurzelbereich mehre- rer Bäume und die Entfernung einer Windschutzhecke voraus. Im Rahmen der Genehmigung ist somit über Gehölzfällungen und –beeinträchtigungen gemäß der Rechtsverordnung des Landkreises Havelland zum Schutz von Bäumen und Feldhecken“ (Baumschutz- verordnung Havelland – BaumSchV-HVL) vom 20.06.2011 zu entscheiden. Nach BaumSchV-HVL werden u. a. folgende Bäume und Hecken im Landkreis Havelland zu geschützten Landschaftsbestandteilen erklärt: a) Bäume mit einem Stammumfang von mindestens 60 cm (gemessen in einer Höhe von 1,30 m über dem Erdboden), b) Feldhecken (Hecken außerhalb des besiedelten Bereiches). Gemäß § 4 der BaumSchV-HVL ist es u. a. verboten, Seite 40 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

a) geschützte Bäume zu beseitigen, zu beschädigen oder in ihrem Aufbau wesentlich zu verändern oder durch andere Maßnahmen zu beeinträchtigen. Verboten sind auch alle Einwirkungen auf den Wurzelbereich von geschützten Bäumen, welche zur nachhaltigen Schädigung oder zum Absterben des Baumes führen können. Der Wurzelbereich eines Baumes umfasst dabei die Bodenfläche unter der Krone von Bäumen (Traufbereich) zuzüglich 1,50 m, bei Säulenformen zuzüglich fünf Meter nach allen Seiten, b) geschützte Feldhecken in ihrer Gesamtheit oder in Teilen zu beseitigen oder durch andere Maß- nahmen nachhaltig zu beeinträchtigen.

Beschädigung und Beseitigung von Bäumen Um eine Beschädigung von Bäumen auf das unvermeidbare Maß zu reduzieren, ist in die Genehmigung die Inhaltsbestimmung als NB IV.8.1 aufzunehmen. Die Fällung von einer Traubeneiche (Quercus petraea) mit einem Stammumfang von 204 cm fällt unter das Verbot des § 4 Abs. 1 der Verordnung. Weiterhin bedarf es für Maßnahmen im Wurzelbereich der Bäume mit der Nr. 4, 5 (zweistämmig), 26, 30 einer Befreiung von den Verboten des § 4 Abs. 1 der Verordnung. (Nummerierung auf Grundlage der am 24.04.2014 durch die Vorhabenträgerin übersandten Karte mit handschriftlichen Eintragungen.) Gemäß § 67 BNatSchG kann eine Befreiung erteilt werden, „ …wenn dies aus Gründen des überwiegend öffentlichen Interesses, einschließlich solcher sozialer und wirtschaftlicher Art, notwendig ist“. Eine Befrei- ung nach § 67 BNatSchG kommt in Betracht, da es sich um ein Vorhaben in einem Bebauungsplan han- delt und somit ein überwiegend öffentliches Interesse festgestellt werden kann. Gemäß § 5 Abs. 4 der Baumschutzverordnung ist der Antragstellerin mit der Genehmigung zur Beseiti- gung von Bäumen oder Teilen davon aufzuerlegen, als Ersatz Gehölze in bestimmter Anzahl, Art und Größe zu pflanzen und zu erhalten. Diese Verpflichtung wird der Antragstellerin in den NB IV.8.2 und IV.8.3 auferlegt. Entgegen der im Maßnahmenblatt „Maßnahme LUGV-Auflage“ durch die Vorhabenträge- rin vorgesehenen Pflanzqualität für Hochstämme 10-12 wird seitens LUGV RW 7 an der Pflanzqualität für Hochstämme 12-14 festgehalten.

Beseitigung einer Windschutzhecke Nach Angaben der Antragstellerin vom 28.04.2014 und 02.05.2014 befinden sich im Bereich der Zu- fahrtsstraße Heckenstrukturen (Windschutzhecke), welche beim Bau der Einfahrt entfernt werden. Die Beseitigung dieser Hecke ist im B-Plan nicht behandelt worden und fehlt somit auch bei der Eingriffsbe- trachtung. Außerdem unterliegt die Hecke der Baumschutzverordnung des Landkreises Havelland, so dass eine Befreiung notwendig ist. Nähere Angaben zur geplanten Beseitigung der Hecke sind in den Antragsunterlagen nicht enthalten. Es ist jedoch von einem Verlust von 480 m² (160 m Länge, 3 m Breite) auszugehen. Für die gemäß § 5 Abs. 4 der Verordnung erforderliche Ersatzpflanzung wird unter Berück- sichtigung des Alters und der Ausprägung der Hecke ein Umfang von 480 m² festgelegt (s. NB IV.8.4 bis IV.8.8). Als Nachweis der rechtlichen Sicherung der Ersatzpflanzungen gemäß den NB IV.8.2 – IV.8.4 ist der An- trag auf Eintragung der Grunddienstbarkeit beim Grundbuchamt vorzulegen. Die Eingangsbestätigung wurde vor Erteilung der Genehmigung dem LUGV RW 1 vorgelegt.

II. Landschaftsschutzgebiet Die Vorhabensfläche wurde aus dem LSG „Westhavelland“ ausgegliedert. Die Verordnung vom 14.01.2014 wurde am 17.01.2014 im Gesetz- und Verordnungsblatt verkündet und ist am Tag nach der Verkündigung in Kraft getreten. Seite 41 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

III. gesetzlicher Biotopschutz Südlich und östlich befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Vorhabensstandort ein temporäres Kleingewässer, ein Kiefern-Eichenforst und ein Eichenforst welche gemäß § 30 BNatSchG i.V.m. § 18 Abs. 1 BbgNatSchAG geschützt sind. Nach Prüfung der vorgelegten Immissionsprognose ist nicht von erheblichen Beeinträchtigungen der genannten Biotope durch Stoffeinträge auszugehen. Einer Ausnahme nach § 30 Abs. 3 BNatSchG bzw. Befreiung nach § 67 BNatSchG bedarf es nicht.

IV. Ersatzaufforstung in Folge der Waldumwandlung Nach vorliegenden Angaben (Unterlagen Antragstellerin, GIS) handelt es sich bei der vorgeschlagenen Ersatzaufforstungsfläche mit einer Größe von 1,05 ha in der Gemarkung Pessin, Flur 8, Flurstück 33/1 (teilweise) um Ackerland, welches aus der Nutzung genommen wurde und aktuell von artenarmen Grün- land bestanden ist bzw. als Mietenplatz genutzt wird. An diese Ersatzaufforstungsfläche grenzen nördlich ein kleiner Waldbereich (Kiefern, Eichen), südlich eine Eichenreihe und westlich eine Eichenallee an. Die genannte Fläche ist nach Einschätzung des LUGV RW 7 generell als Aufforstungsfläche geeignet. Entsprechend der Stellungnahme des Landesbetriebes Forst Brandenburg, Oberförsterei Brieselang vom 27.03.2014 ist die Ersatzaufforstung mit Traubeneiche (Quercus petraea) durchzuführen (s. a. NB IV.9.6).

V. Besonderer Artenschutz Gemäß § 44 Abs. 5 BNatSchG gelten für Vorhaben, die nach den Vorschriften des BauGB zulässig sind, die Zugriffsverbote des § 44 Abs. 1 BNatSchG für europäische Vogelarten und Arten nach Anhang IV der FFH-RL. In der faunistischen Kartierung zum Bebauungsplan, welche im Zeitraum vom 17.11.2009 – 01.07.2010 durchgeführt wurde, wurden keine Nachweise von Gehölzbrütern in der Hecke an der südlichen Grenze des Geltungsbereichs erbracht. Daher ist davon auszugehen, dass bei einer Beseitigung der Hecke ar- tenschutzrechtliche Verbote nicht betroffen sind.

Forstrechtliche Belange Die beantragte Fahrsiloanlage befindet sich auf einer Fläche, auf der sich Wald befindet. Mit der Stellung- nahme vom 29.08.2013 i. V. m. der Änderung vom 27.03.2014 stimmt der Landesbetrieb Forst Branden- burg unter Erlass der NB unter IV.9 und der Hinweise VI.30 – VI.33 der beantragten Waldumwandlung zu. Nach § 1 LWaldG hat die untere Forstbehörde den Auftrag, den Wald wegen seiner Bedeutung für die Umwelt, insbesondere für die dauernde Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und der Tier- und Pflan- zenwelt, das Klima, den Wasserhaushalt, die Reinhaltung der Luft, die natürlichen Bodenfunktionen, als Lebens- und Bildungsraum, das Landschaftsbild und die Erholung der Bevölkerung (Schutz- und Erho- lungsfunktion) sowie wegen seines wirtschaftlichen Nutzens (Nutzfunktion) zu erhalten, erforderlichenfalls zu mehren und gemäß § 4 LWaldG seine ordnungsgemäße Bewirtschaftung nachhaltig zu sichern. Bei der Entscheidung über einen Umwandlungsantrag sind die Rechte, Pflichten und wirtschaftliche Inte- ressen des Waldbesitzers sowie die Belange der Allgemeinheit gegeneinander und untereinander abzu- wägen. Die beantragten Waldflächen werden im forstlichen Flächenverzeichnis im Forstrevier Klein Behnitz unter der Abt. 4526 e als eingerichtete Waldfläche geführt. Die teilweise Umwandlung bezieht sich auf mittel alte Gemeine Kiefern und Eichen am Rand der Teilfläche. Das Plangebiet ist eingemessen und für die Waldumwandlung die maßgebliche Begrenzung. Die Waldumwandlung kann vollständig durch die Er- satzaufforstung (Erstaufforstung) an anderer Stelle ausgeglichen werden. Seite 42 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Die mit der Waldumwandlung verbundenen Beeinträchtigungen können als gering eingestuft werden. Die Bedingung der Erhebung einer Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme ist aufgrund der gesetzlichen Ver- pflichtung zur Erhaltung des Waldes (§ 1 Abs. 1 LWaldG) notwendig. Die Genehmigung wurde erteilt, da nach Abwägung der wirtschaftlichen bzw. der sonstigen Interessen der Antragstellerin gegen die Belange der Allgemeinheit das Interesse an der Umwandlung des Waldes höher eingestuft wurde. Die gesetzten Bedingungen und Auflagen sind geeignet, die nachteiligen Wirkungen der Waldumwand- lung für die Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes auszugleichen. Die Antragstellerin wird in einer für ihn zumutbaren und der Größe der Umwandlungsfläche angemessenen Weise belastet. Die Befristung, der sich aus der Waldumwandlung ergebenden Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen nebst Rekultivierung, gemäß den NB IV.9.1 – IV.9.2 ist erforderlich und gleichzeitig angemessen zu gestalten, um der Antragstellerin einen angemessenen Zeitrahmen zum Vollzug der Maßnahme einzuräumen und den ganz bzw. teilweisen Verlust von Waldfunktionen zeitnah zum Eingriff zu kompensieren. Gemäß § 8 Abs. 3 LWaldG sind nach einer Waldumwandlung die nachteiligen Wirkungen für die Schutz- oder Erho- lungsfunktion des Waldes vom Verursacher des Eingriffes innerhalb einer zu bestimmenden Frist eine Ersatzaufforstung geeigneter Grundstücke vorzunehmen oder sonstige Schutz- und Gestaltungsmaß- nahmen im Wald zu treffen. Mit der in NB IV.9.3 geforderten Anzeige des Beginns der Fäll- und Rodungsarbeiten (Beginn der Um- wandlung) wird prüfbar sichergestellt, dass die festgesetzte Auflage aus dem Genehmigungsbescheid als Voraussetzung für seine Wirksamkeit realisiert ist. Nach § 8 Abs. 3 LWaldG besteht die Forderung nach entsprechenden Ausgleichs- und Ersatzmaßnah- men bei dauerhaften Waldumwandlungen. Der Ausgleich hat möglichst im räumlichen Zusammenhang mit dem Eingriffsort zu erfolgen. Als räumlicher Zusammenhang wird die naturräumliche Einheit angese- hen. Die vorgeschlagene Ersatzaufforstungsfläche (NB IV.9.4) erfüllt die geforderten Anforderungen un- eingeschränkt. Gemäß § 4 LWaldG hat die forstliche Bewirtschaftung des Waldes seiner Zweckbestimmung zu dienen und muss nachhaltig, pfleglich und sachgemäß nach anerkannten forstlichen Grundsätzen (ordnungsge- mäße Forstwirtschaft) erfolgen. Die Vorgaben des Grünen Ordners, des BZT-Erlasses hinsichtlich Pflan- zenzahl und Standortgerechtigkeit einer Baumart bei Ersatz- und Ausgleichsaufforstungen dienen diesem gesetzgeberischen Ziel. Die NB IV.9.5 und IV.9.6 zur Verwendung geeigneter und vorgeschriebener Herkünfte des forstlichen Vermehrungsgutes erschließen sich aus der Forstsaatgut-Herkunftsgebietsverordnung. Die Einschränkung der Verwendung auf gebietsheimische Herkünfte bei der Pflanzung von Gehölzen im Rahmen der Anlage von Waldrändern, Hecken, Feld- und Ufergehölzen in der freien Landschaft ergibt sich aus dem „Erlass des Ministeriums für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung zur Siche- rung gebietsheimischer Herkünfte bei der Pflanzung von Gehölzen in der freien Landschaft“. Die Forderung, den Wildschutzzaun nach erfüllter Zweckbestimmung zu entfernen und sachgerecht zu entsorgen, ergibt sich aus den §§ 18, 24 LWaldG.

Gewässerschutz Die Anlage unterliegt den Anforderungen der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefähr- denden Stoffen und über Fachbetriebe (VAwS) und muss entsprechend errichtet und betrieben werden. Dazu sind die NB IV.6.1 bis IV.6.29 in die Genehmigung aufzunehmen. Die Ausnahme in NB IV.6.13 bzgl. der Anforderungen an den Dünnschlammbehälter ist nach erneuter Prüfung durch die UWB damit zu be- gründen, dass die Aufstellung des Dünnschlammbehälters oberirdisch auf einer doppelten Bodenplatte Seite 43 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West erfolgen soll. Der Fußpunkt zwischen Behältersohle und aufgehender Wand soll ständig einsehbar sein, eventuell auftretende Undichtigkeiten der Bodenplatte wären an der Fuge erkennbar. Punkt 5 der Anlage 2 der VAwS kommt dementsprechend für den Dünnschlammbehälter nicht zur Beauflagung. Die wasserrechtliche Erlaubnis gemäß den §§ 8, 9, 10, 13 WHG für die Errichtung und Betreibung eines Brunnens wurde vom Landkreis Havelland mit Datum vom 01.10.2013 unter der Reg.-Nr. WV-GH-Pd-9 separat erteilt. Die wasserrechtliche Erlaubnis gemäß den §§ 8, 9 WHG für die Einleitung von unverschmutztem Nieder- schlagswasser über Versickerungsmulden wurde vom Landkreis Havelland mit Datum vom 06.03.2014 unter der Reg.-Nr. Ab/RWE-GH-Pd-3 ebenfalls separat erteilt.

Belange der Landwirtschaft Das Amt für Landwirtschaft, Veterinär- und Lebensmittelüberwachung des Landkreises Havelland stimmt dem Vorhaben unter landwirtschaftlichen Gesichtspunkten zu. Ein besonderes Augenmerk lag bei der Prüfung auf dem Nachweis einer sachgerechten Gärrestverwer- tung, den Anforderungen der guten fachlichen Praxis beim Düngen (Düngeverordnung) entsprechend. Die Verwertung des anfallenden Gärrestes (45.696 m³) als Düngemittel ist vertraglich mit vier Landwirt- schaftsbetrieben (Havelluch Agrar GmbH, Heide Agrar GmbH, Jürgen Goßmann, Senzker Agro GmbH & Co. KG) im näheren Umkreis der Biogasanlage vereinbart worden. Die Flächenausstattung dieser Betriebe lässt eine sachgerechte Gärrestverwertung zu. Bei der Ausbringung des Gärrestes auf landwirtschaftlichen Flächen soll jedoch insbesondere auf die Anwendungs- und Aufzeichnungsvorschriften nach Düngeverordnung (s. Hinweise VI.41 – VI.43) hinge- wiesen werden.

Hygienerechtliche Belange Auf Grund des Einsatzes von Rindergülle unterliegt die BGA den Anforderungen der VO (EG) Nr. 1069/2009 und bedarf einer Zulassung durch die zuständige Behörde, das LUGV. Zur Erfüllung der An- forderungen ergeht die Zulassung unter den NB IV.5.1 – IV.5.7 in Verbindung mit den Hinweisen VI.34 – VI.38.

Belange der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes Der Erteilung der Genehmigung steht hinsichtlich der Belange der Sicherheit und des Gesundheitsschut- zes der Beschäftigten bei der Arbeit nichts entgegen, wenn sie entsprechend den eingereichten und mit Sichtvermerk versehenen Unterlagen erfolgt und die NB IV.3.1 – IV.3.4 in den Genehmigungsbescheid aufgenommen werden. Die NB IV.3.1 war zu erlassen, da der Betreiber der Anlage gemäß den §§ 5, 6 des Arbeitsschutzgeset- zes (ArbSchG) in Verbindung mit § 3 der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV), § 7 der Gefahr- stoffverordnung (GefStoffV), § 7 der Biostoffverordnung (BioStoffV) und § 3 der Lärm- und Vibrations- Arbeitsschutzverordnung (LärmVibrationsArbSchV) verpflichtet ist, die mit der Arbeit verbundenen Ge- fährdungen zu ermitteln und zu dokumentieren. Die NB IV.3.2 basiert auf den §§ 3 und 12 Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG) i. V. mit § 9 der Betriebssi- cherheitsverordnung (BetrSichV), § 14 der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV), § 12 der Biostoffverord- nung (BioStoffV), § 11 der Vibrations-Arbeitsschutzverordnung (LärmVibrationsArbSchV) sowie den Si- cherheitsregeln für Biogasanlagen - Technische Information 4 der Landwirtschaftlichen Berufsgenossen- schaft. Seite 44 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Die NB IV.3.3 basiert auf § 6 BetrSichV in Verbindung mit § 14 Abs. 3 Nr. 1. Die Hinweise unter VI.16 bis VI.24 sind in die Genehmigung aufzunehmen, da sie rechtliche Forderungen enthalten, deren Umsetzung aus den eingereichten Unterlagen nicht klar ersichtlich war und deren Einhal- tung Bestandteil der Überprüfung nach erfolgter Fertigstellung ist.

Sonstige öffentlich-rechtliche Vorschriften sind ebenfalls nicht verletzt.

Belange der E.DIS AG Im Plangebiet befinden sich zwei Mittelspannungsfreileitungen der E.DIS AG, von denen eine außer Be- trieb ist und im Laufe des Genehmigungsverfahrens demontiert wurde. Die zweite Leitung wurde bereits im Zusammenhang mit dem Beginn der Arbeiten gemäß der Zulassung vorzeitigen Beginns umverlegt.

Befristung der Genehmigung Die Bestimmung, wonach die Genehmigung unter den in NB IV.1.2 genannten Voraussetzungen erlischt, ist erforderlich, denn Sinn und Zweck dieser Befristung ist es, dass die Bevorratung von Genehmigungen bei gleichzeitigem Fortschreiten des Standes der Technik unterbunden wird. Damit sind die Genehmigungsvoraussetzungen in ihrer Gesamtheit erfüllt. Die Genehmigung war daher zu erteilen.

3. Behandlung der Einwendungen Am 13.11.2013 fand der Erörterungstermin zur Erörterung der im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung nach § 10 BImSchG erhobenen Einwendungen statt. Es wurde eingewandt, dass die Entscheidung der Genehmigungsbehörde, dass es keiner Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung bedarf, falsch sei. Dies betreffe insbesondere die Frage nach der unterbliebenen Berücksichtigung, dass durch das Vorhaben schützenswerte Landschaftsbestandteile im Sinne des BNatSchG betroffen werde. Nach der Durchführung der standortbezogenen Vorprüfung des Einzelfalls ist die Genehmigungsbehörde davon ausgegangen, dass das Vorhaben nach überschlägiger Prüfung der vorgelegten Unterlagen und auf Grund eigener Erkenntnisse unter Berücksichtigung der in der Anlage 2 aufgeführten Kriterien unter Berücksichtigung der vorgesehenen Vermeidungs- und Vermin- derungsmaßnahmen keine erheblich nachteiligen Umweltauswirkungen haben kann. Nachdem sich im Verfahren herausgestellt hat, dass die Fällung eines Baumes, der Eingriff in den Wurzelbereich mehrerer Bäume und die Entfernung einer Windschutzhecke erforderlich werden und diese Belange im B-Plan- Verfahren nicht bewertet worden sind, erfolgte die fachspezifische Bewertung durch das nunmehr zustän- dige Fachreferat LUGV RW 7 mit dem Ergebnis, dass eine zu konzentrierende Befreiung nach § 67 BNatSchG unter Erlass der NB IV.8.1 – IV.8.8 erteilt werden konnte. Erheblich nachteilige Umweltauswir- kungen sind hierdurch nicht zu erwarten gewesen. Der eingewendete Belang wurde insofern auch ohne Durchführung einer UVP berücksichtigt. Ferner wurde bemängelt, dass nach der Auslegung eine Überarbeitung des Geruchsgutachtens erfolgt ist, welches nicht neu ausgelegt wurde. Die Überarbeitung von Antragsunterlagen führt nicht zur zwangsläufi- gen Neuauslegung der Unterlagen. Nach § 8 Abs. 2 der 9. BImSchG ist eine Neuauslegung nur erforder- lich, wenn sich gerade aus den neuen Unterlagen Umstände ergeben, die nachteilige Auswirkungen für Dritte besorgen lassen. Im Übrigen ist entscheidend, dass der sog. Anstoßfunktion genüge getan wird. Das heißt, dass der Einzelne erkennen kann, ob und wie er durch das Vorhaben belastet sein kann. Auch soweit argumentiert wurde, dass in den ausgelegten Unterlagen Seiten des Geruchsgutachtens gefehlt haben, ist nicht von einem Verfahrensfehler auszugehen. Betroffen waren hiervon offenbar auf Grund eines Kopierfehlers einzelne Rückseiten des Geruchsgutachtens vom 04.11.2009. Die wesentlichen Inhal- Seite 45 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West te waren jedoch erkennbar. Für die Beurteilung der Betroffenheit durch das Vorhaben ist dieses Geruchs- gutachten isoliert betrachtet gar nicht relevant, da in den ausgelegten Unterlagen zusätzlich die Ergän- zung zum Geruchsgutachten vom 03.04.2013 vollständig enthalten war. Aus diesem sind sämtliche durch die tatsächlich beantragte Anlage zu erwartenden Immissionen zu entnehmen gewesen. Insofern ist die Einwendung zurückzuweisen. Es wurde eingewandt, dass für die Anlage keine bauplanungsrechtliche Zulässigkeit bestünde. Der Be- bauungsplan sei noch nicht beschlossen, sondern werde zum vierten Mal ausgelegt. Ferner sei die Aus- gliederung aus dem Landschaftsschutzgebiet noch nicht erfolgt. Zum Zeitpunkt der Entscheidung über den Antrag nach BImSchG war als Genehmigungsvoraussetzung die Vorhabensfläche aus dem LSG „Westhavelland“ ausgegliedert. Des Weiteren ist das Vorhaben bauplanungsrechtlich nach Maßgabe des § 33 BauGB zulässig. Planreife liegt vor. Dies hat der Landkreis Havelland mit Schreiben vom 09.04.2014 bestätigt. Die Voraussetzungen des § 33 BauGB liegen vor. Die Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung nach §§ 3 Abs. 2, 4 Abs. 2 BauGB ist durchgeführt worden (§ 33 Abs. 1 Nr. 1 BauGB). Der Abwägungs- und Satzungsbeschluss wurde vom Gemeinderat am 29.04.2014 gefasst. Das Vorhaben entspricht den Festsetzungen des Bebauungsplanes (§ 33 Abs. 1 Nr. 2 BauGB) und die Erschließung ist gesichert (§ 33 Abs. 1 Nr. 4 BauGB). Mit Erklärung vom 09.04.2014 hat die Antragstellerin gemäß § 33 Abs. 1 Nr. 3 BauGB die Festsetzungen des Bebauungsplanes für sich und seine Rechtsnachfolger schriftlich aner- kannt. Mit Bescheid vom 13.08.2014 wurde der B-Plan nunmehr auch vom Landkreis Havelland geneh- migt. Insofern ist die Einwendung zurückzuweisen, auch wenn im Zeitpunkt der Erteilung der Genehmi- gung nach dem BImSchG der Bebauungsplan noch nicht bekanntgemacht und damit rechtskräftig gewor- den ist. Es wurde eingewandt, dass ein Verfahrensfehler in der fehlerhaften Bezeichnung des im Internet einge- stellten Dokumentes zu sehen wäre. Die öffentliche Bekanntmachung war zwar inhaltlich bezogen auf das hier zur Genehmigung gestellte Vorhaben, allerdings war die Bekanntmachung bezeichnet mit „Feststel- lung des Unterbleibens einer UVP für die wesentlichen Änderungen der Biogasanlage Neuhardenberg“. Hierdurch sei keine Verbindung zu dem eigentlichen Vorhaben erkennbar gewesen. Ein relevanter Ver- fahrensfehler liegt jedoch nicht vor. Aus rechtlichen Gründen war die Veröffentlichung im Internet nicht erforderlich. Diese kann von der Genehmigungsbehörde neben der Veröffentlichung im Amtsblatt gewählt werden, wenn auf die Veröffentlichung in den örtlichen Tageszeitungen verzichtet werden soll. In § 10 Abs. 3 S. 1 BImSchG heißt es: „Sind die Unterlagen des Antragstellers vollständig, so hat die zuständige Behörde das Vorhaben in ihrem amtlichen Veröffentlichungsblatt und außerdem entweder im Internet oder in örtlichen Tageszeitungen, die im Bereich des Standortes der Anlage verbreitet sind, öffentlich bekannt zu machen.“ Vorliegend erfolgte die Bekanntmachung im Amtsblatt des Landes Brandenburg wie auch in der Märkischen Allgemeinen (Ausgabe Der Havelländer) sowie im Preußenspiegel (Ausgaben Nauen, Falkensee, Friesack). Der Anstoßfunktion wurde somit genüge getan. Die Einwendung ist zurück- zuweisen. Es wurde eingewandt, dass in Bezug auf die Siloanlage ein Widerspruch zwischen dem Bebauungsplan und dem Genehmigungsantrag bestünde. Im Bebauungsplan sei ein Traunsteiner Silo geplant, wohinge- gen im Genehmigungsantrag lediglich von einer Betonplatte die Rede sei. Es wird festgestellt, dass die Festsetzungen des Bebauungsplanes keine bestimmte Siloanlage vorsehe. Es wird lediglich ein Gebiet festgesetzt, innerhalb dessen eine Siloanlage errichtet werden kann. Der eingewandte Widerspruch liegt daher nicht vor, die Einwendung ist somit zurückzuweisen. Es wurde eingewandt, dass die Gutachten widersprüchlich seien. Im Lärmgutachten sei ein Abstand von 180 m zur nächsten Wohnbebauung benannt, im Geruchsgutachten lediglich ein Abstand von 230 m. Dieser Unterschied erklärt sich daraus, dass unterschiedliche Abstände in den Gutachten heranzuziehen sind. Es ist zu differenzieren, ob der Abstand zwischen Anlage und Wohnbebauung aus fachlicher Sicht vom Mittelpunkt der Anlage oder von der Grenze der Anlage in die Betrachtung einzubeziehen ist. Dieses spielt für die Entscheidung jedoch keine Rolle. Den Prognosen liegen georeferenzierte Karten zugrunde Seite 46 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West und es kommt nur darauf an, dass die Emissionsquelle richtig gesetzt wird. Die Geruchsemissionen und der Lärmemissionen treten darüber hinaus an unterschiedlichen Quellen auf. Es wurde eingewandt, dass es nicht nachvollziehbar sei, dass die beiden Wohnhäuser im Außenbereich nicht baurechtlich schützenswert seien. Die beiden Wohnhäuser unterliegen dem Regelungsregime des Außenbereiches. Sie sind in der Stellungnahme des Landkreises Havelland vom 20.01.2010 im B-Plan- Verfahren als Splittersiedlung im Außenbereich eingestuft worden. Sie unterliegen daher einem niedrige- ren Schutzniveau. Sie haben höhere Immissionswerte zu dulden als Wohngebäude in ausgewiesenen Wohngebieten. Hierzu wird auf die vorherigen umfassenden Ausführungen zur Beurteilung von Geruchs- und Schallimmissionen verwiesen. Es wurde bemängelt, dass das Geruchsgutachten im Rahmen des Bauleitplanverfahrens wie auch im immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren mehrfach geändert wurde. Es wurde die Frage aufgeworfen, weshalb dies der Fall sei. Diese Änderungen sind maßgeblich auf Optimierungen der Anla- ge zurückzuführen, auch auf Grund der Einwendungen aus der Öffentlichkeitsbeteiligung. Die Anlagen- konzeption ist jedoch grundsätzlich unverändert geblieben. Durch diese Anlagenänderungen waren keine nachteiligen Auswirkungen für Dritte im Sinne des § 8 Abs. 2 der 9. BImSchV zu besorgen, die maßgebli- chen Immissionswerte wurden vielmehr zugunsten der betroffenen Immissionsorte verringert. Allerdings ergibt sich aus dem Gutachten vom 23.06.2014 eine leichte Veränderung der prognostizierten Gesamtbe- lastung im Vergleich zu den zuvor vorgelegten Revisionen des Gutachtens: Während am Immissionsort IO 1 – Paulinenauer Straße 5 eine Verringerung der ermittelten Gesamtbelastung zu verzeichnen ist, kommt es am Immissionsort IO 2 – Paulinenauer Straße 3 zu einer leichten Erhöhung. Diese Verände- rung ist allerdings ausschließlich auf die Erhöhung der Emissionsansätze im Rahmen der korrigierten Vorbelastung zurückzuführen (Ansatz der maximalen rechtlich möglichen Tierplatzzahlen der Havelluch Agrar GmbH, worst-case-Betrachtung zugunsten der Immissionsorte) und damit nicht auf eine Änderung des Vorhabens im Sinne von § 8 Abs. 2 der 9. BlmSchV. Im Ergebnis ist die Einwendung zurückzuwei- sen. Es wurde eingewandt, dass die diffusen Emissionen an Methan und Gärrestausbringung nicht berücksich- tigt worden seien. Die Gärrestausbringung auf den Feldern ist nicht Gegenstand des immissionsschutz- rechtlichen Genehmigungsverfahrens. Die Felder gehören nicht zum Begriff der Anlage im Sinne des § 3 Abs. 1 BImSchG, insofern ist die Einwendung zurückzuweisen. Es wurde eingewandt, dass durch die Biogasanlage verursachte Geruchsemissionen in Höhe von 25 % der Jahresstunden an den nächstgelegenen Wohnhäusern nicht zulässig seien. Im Rahmen der Anlagen- optimierung im Verlaufe des Genehmigungsverfahrens und unter Berücksichtigung weiterer und aktuali- sierter Angaben zu den Vorbelastungen bestätigte die zuständige Fachbehörde LUGV T 3 im Ergebnis einer Einzelfallprüfung zulässige Geruchs-Gesamtbelastungen in Höhe von 17 bzw. 20 % der Jahres- stunden an den nächstgelegenen Wohnhäusern (Immissionsorten). Zur Begrenzung der Geruchsemissio- nen in Verbindung mit den angenommenen Genehmigungsvoraussetzungen wurden die NB IV.4.21 – IV.4.32 erlassen sowie in NB IV.4.33 eine Geruchsmessung vorgeschrieben. Es wurde eingewandt, dass die beantragte Schornsteinhöhe von 12 m zu gering sei. Den Antragsunterla- gen wurde eine nachvollziehbare Schornsteinhöhenberechnung beigefügt, wonach die angegebenen Höhen von 12 m für das BHKW und die RTO-Anlage als richtig und ausreichend ermittelt worden sind. Die Einwendung ist zurückzuweisen. Es wurde eingewandt, dass die Siloanlage mit einer Substrathöhe von 10 m und mit Gittermasten von 15 m Höhe bei der Betrachtung der Auswirkungen auf das Landschaftsbild nicht berücksichtigt wurden. diese Einwendung ist zurückzuweisen, da die Auswirkungen der Anlage auf das Landschaftsbild im B-Plan- Verfahren geprüft worden sind und gemäß Punkt 2.1.2 des planreifen B-Plans abweichend von der fest- gesetzten maximal zulässigen Oberkante für bauliche Anlagen ausnahmsweise für Abluftkamine, Schorn- Seite 47 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West steine und technische Aufbauten Überschreitungen bis zu einer maximalen Bauteilhöhe von 50 m über NHN zulässig wären. Das ist hier der Fall, somit ist die Einwendung zurückzuweisen. Es wurde eingewandt, dass das Verkehrsaufkommen um einen Faktor 6-7 innerhalb weniger Wochen im Jahr erhöht werde und es zu erheblichen nachteiligen Lärmbelästigungen komme. Es wird betont, dass bereits jetzt durch die Agrargenossenschaft Havelluch Transportverkehr verursacht wird. Die Geräusch- beeinträchtigungen seien nicht berücksichtigt worden. Als Resultat wurde das Verkehrswegekonzept er- arbeitet und in der vorgelegten Geräuschprognose bewertet. Die Berechnung und Beurteilung des anla- genbezogenen Verkehrsgeräuschs auf öffentlichen Straßen wurde durch das LUGV T 3 geprüft. Nach Nr. 7.4 TA Lärm richtet sich die Berechnung und Beurteilung des anlagenbezogenen Verkehrsgeräuschs auf öffentlichen Straßen nach den Vorgaben der Richtlinien für den Lärmschutz an Straßen (RLS-90). Dem- nach ist die Lage der Geräuschquelle in der Straßenmitte und den Berechnungen liegen die durchschnitt- lichen täglichen Verkehrsstärken (DTV) zugrunde. Somit ergeben sich auf der Grundlage der Antragsun- terlagen durchschnittlich 32 LKW-Fahrten pro Tag. Die Berücksichtigung der von den Widerspruchsfüh- rern angeführten Geräuschemissionen durch besondere Verkehrsvorgänge ist in der RLS-90 nicht vorge- sehen. Auch die gewählte Aufteilung des Fahrzeugverkehrs wirkt im Ergebnis nicht relevant aus. Nach Nr. 7.4 TA Lärm sind organisatorische Maßnahmen des Anlagenbetreibers zur Verkehrsberuhigung durchzuführen, wenn der anlagenbezogene Verkehr den Beurteilungspegel der Verkehrsgeräusche für den Tag oder die Nacht um mindestens 3 dB erhöht, keine Vermischung mit dem übrigen Verkehr erfolgt und die Immissi- onsgrenzwerte der Verkehrslärmschutzverordnung erstmals überschritten werden. Berechnungen zeigen, dass bei einer 50/50 Aufteilung der Fahrten oder sogar 100 % Anfahrt / Abfahrt in nördlicher Richtung die Kriterien zum Ergreifen organisatorischer Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung nicht erfüllt werden. Das Vorhaben ist genehmigungsfähig. Die Einwendung ist zurückzuweisen. Es wird ferner darauf hingewiesen, dass im Bebauungsplan Zeiten für den anderen Lieferverkehr festge- setzt worden seien. Danach darf der Normalbetrieb nur zwischen 7:00 und 16:00 Uhr erfolgen und in der Erntezeit ausnahmsweise bis 22:00 Uhr. Die beantragten Zeiten wurden in den NB IV.4.8 – IV.4.11 be- rücksichtigt. Es wird befürchtet, dass es durch den Betrieb der Anlage zu tieffrequenten Geräuschen kommen könne. Hierzu hat das Fachreferat LUGV T 3 ausgeführt, dass die Bauweise der Fahrsilos nicht geeignet sei, um aufgrund seiner Resonanzfrequenz eine Verstärkung der Tieffrequenzgeräuschanteile zu erzeugen. Dadurch könne die Entstehung tieffrequenter Geräusche durch das Befüllen der Fahrsilos ausgeschlos- sen werden. Es wird eingewandt, dass bei der Gärrestausbringung die Düngeverordnung nicht eingehalten werden würde. Es würden negative Auswirkungen auf den Boden und das Grundwasser durch die Überdüngung der Felder in der Gemarkung Pessin zu erwarten sein. Die Bewohner von Pessin Ausbau seien nicht an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen und nutzten daher die Trinkwasserbrunnen. Antrags- gemäß werden die Behälter und die Siloanlage mit einer Leckerkennungseinrichtung ausgestattet, so dass ein Eindringen von Medien in den Boden und das Grundwasser ausgeschlossen werden kann (s. a. NB IV.6.1 – IV.6.20). Eine Überdünung der Felder kann ebenfalls ausgeschlossen werden. Die Landwirte, mit denen Lieferverträge geschlossen werden, sind den Anforderungen der Düngeverordnung unterwor- fen und für die ordnungsgemäße Verbringung der Gärreste verantwortlich (s. a. Hinweise VI.41 – VI.43). Sie werden durch die zuständige Behörde beim Landkreis Havelland überwacht. Es wird eingewandt, dass eine Anlieferung und Gülle-/Gärrestausbringung hinter dem Havelländischen Hauptkanal nicht möglich sei, da die Brücke darüber nur für eine maximale Tonnage von 6 t zugelassen sei. Dies wird von der Antragstellerin bzw. von den Landwirten berücksichtigt werden. Es wird eingewandt, dass durch die Waldumwandlung ein schwerer Eingriff in den Wald vorliege. Die beantragte Waldumwandlung wurde vom zuständigen Landesbetrieb Forst beurteilt und befürwortet. Die Seite 48 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West hier zu konzentrierende Waldumwandlungsgenehmigung wurde unter Erlass der NB IV.9.1 – IV.9.13 und Hinweise VI.30 bis VI.33 erteilt. Im Hinblick auf den Bodendenkmalschutz wird ausgeführt, dass es sich bei dem Vorhabensgebiet um eine archäologisch interessante Region handeln würde und es einen Verdacht auf ein Bodendenkmal gebe (Pessin Nr. 1 Gräberfeld der Bronze- und römischen Eisenzeit). Bereits im Rahmen der Aufstellung des B-Planes wurde die Stellungnahme des zuständigen Brandenburgischen Landesamtes für Denkmal- pflege und Archäologie Landesmuseum, Abteilung Bodendenkmale, eingeholt. In der Stellungnahme vom 12.01.2010 wurde festgestellt, dass die Fläche nicht als Denkmalverdachtsfläche registriert ist. Auch in der Stellungnahme des Landkreises Havelland vom 06.05.2014 bestätigt die untere Denkmalschutzbe- hörde, dass Belange der Denkmalpflege nicht betroffen seien, insofern ist die Einwendung zurückzuwei- sen. Die eingewandte mögliche Gefährdung des Trinkwasserwerkes Paulineaue ist zurückzuweisen, da es nach Auskunft des Amtes Friesack dort kein in Betrieb befindliches Trinkwasserwerk mehr gibt. Es wurde eingewandt, dass die Kreisstraße K 6312 zu schmal für den Lieferverkehr sei und es zu Ge- fährdungen insbesondere für die Kinder auf dem Schulweg kommen könne. Dazu ist im B-Plan festgelegt worden, dass bei Realisierung der BGA von der Antragstellerin ein Rad- und Fußweg parallel zur Pauli- nenauer Straße gebaut werde. Somit können Verkehrsgefährdungen gemindert werden. Im Übrigen ist darauf hinzuweisen, dass die Regelungen der StVO gelten. Durch den Landkreis Havelland wurde mit Datum vom 06.05.2014 eine Sondernutzungserlaubnis für Zufahrten außerhalb des Erschließungsberei- ches der Ortsdurchfahrt erteilt. Unabhängig davon gehört die verkehrliche Belastung der Kreisstraße durch das Vorhaben nicht unmittelbar zur hier nach dem BImSchG zu genehmigenden Anlage. Der dem Anlagenbetrieb zuzurechnende Fahrzeugverkehr wurde bei der Erstellung der Geräuschprognose be- rücksichtigt.

4. Begründung der Anwendung der sofortigen Vollziehung

Der Antrag auf Anordnung der sofortigen Vollziehung des Bescheides ist zulässig und begründet. Gemäß §§ 80a Abs. 1 Nr. 1, 80 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 VwGO kann die Behörde, die einen Verwaltungsakt erlassen hat, auf Antrag des Begünstigten die sofortige Vollziehung im öffentlichen Interesse oder im überwiegenden Interesse eines Beteiligten anordnen. Hierbei ist das im konkreten Fall bestehende Interesse an der Vollziehung des Verwaltungsaktes gegen das in der Sache bestehende Interesse an der aufschiebenden Wirkung eines möglichen Rechtsbehelfs abzuwägen. Im vorliegenden Fall ist die Anordnung der sofortigen Vollziehung des Bescheides geboten. Die im Rahmen der Ermessensausübung vorgenommene Abwägung hat ergeben, dass das Interesse der Antragstellerin an der sofortigen Vollziehung die Interessen potentieller Widerspruchsführer an der auf- schiebenden Wirkung des Widerspruchs überwiegt. Greift ein Dritter den einem anderen erteilten und diesen begünstigenden Bescheid an, stehen sich kon- krete Rechtspositionen Privater gegenüber, die grundsätzlich gleichrangig sind. Das besondere öffentliche Interesse bzw. das überwiegende Interesse eines Beteiligen an der Vollziehung der Genehmigung stellt sich in dieser Konstellation als Ergebnis einer Abwägung aller im konkreten Fall betroffenen öffentlichen und privaten Interessen dar unter Berücksichtigung der Natur, Schwere und Dringlichkeit an der Vollzie- hung bzw. an der aufschiebenden Wirkung und der Möglichkeit oder der Unmöglichkeit einer etwaigen Rückgängigmachung der getroffenen Regelung und ihrer Folgen dar. Bei einer Entscheidung über die Anordnung der sofortigen Vollziehung sind daher bei der Antwort auf die Frage, wer bis zur Hauptsache- entscheidung das Risiko der Herbeiführung vollendeter Tatsachen tragen muss, insbesondere auch die Erfolgsaussichten des Rechtsbehelfs in der Hauptsache zu berücksichtigen (BVerfG, Beschluss vom Seite 49 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

01.10.2008, 1 BvR 2466/08 = NVwZ 2009, 240). Im Hinblick auf die Eilbedürftigkeit der Entscheidung ist allerdings grundsätzlich nur eine summarische Überprüfung möglich und nötig. Je geringer die Erfolg- saussichten des Rechtsbehelfs sind, umso geringer sind dann auch die Anforderungen an das Vollzugsin- teresse. In mehrseitigen Konfliktlagen sind jedoch höhere Anforderungen an die summarische Überprü- fung zu stellen, je stärker zu befürchten ist, dass das Recht eines der Beteiligten durch Zeitablauf, vollen- dete Tatsachen oder zwischenzeitlich eintretende Rechtsfolgen weitgehend entwertet wird oder untergeht. Der in Art. 19 Abs. 4 Satz 1 GG verankerte Anspruch auf eine tatsächlich und rechtlich wirksame Kontrolle verpflichtet auch die Behörde, bei ihrer Entscheidungsfindung diejenigen Folgen zu erwägen, die mit der Versagung oder auch Gewährung des sofortigen Vollziehung für die Beteiligten verbunden sind. Je schwerer die sich daraus ergebenden Belastungen und Konsequenzen wiegen, je geringer die Wahr- scheinlichkeit ist, dass sie durch eine Hauptsacheentscheidung rückgängig gemacht werden können, um so weniger darf das Interesse an einer vorläufigen Regelung der jeweiligen geltend gemachten Rechtspo- sition zurückgestellt werden. Dementsprechend ist auch die Behörde gehalten, die Entscheidung über die Anordnung bzw. Versagung der sofortigen Vollziehung jedenfalls dann auf eine eingehende Prüfung der Sach- und Rechtslage zu stützen, wenn das Ergebnis der Entscheidung zu schweren und unzumutbaren, anders nicht abwendbaren Nachteilen führt, die durch die Entscheidung in der Hauptsache nicht mehr beseitigt werden können. Dies wäre im Fall eingelegter Widersprüche gegen die Genehmigung der Fall. Die Anlage ist genehmi- gungsfähig. Dies wurde im Rahmen des Genehmigungsverfahrens wie auch im Rahmen der Bearbeitung der eingelegten Drittwidersprüche gegen die Zulassung des vorzeitigen Beginns vom 28.05.2014 einge- hend geprüft. Drittschutzrelevante Umweltauswirkungen sind durch die Genehmigung der Errichtung und des Betriebs der Anlage nicht zu erwarten. Unter Berücksichtigung der eingereichten Geruchs- und Geräuschimmissi- onsgutachten und der diesbezüglichen Stellungnahmen der beteiligten Fachbehörden ist festzustellen, dass von dem beantragten Betrieb der gesamten Anlage an den beurteilten Immissionsorten keine schäd- lichen Umweltauswirkungen im Sinne von § 3 Abs. 1 BlmSchG zu befürchten sind. Dazu wird auf die detaillierten Begründungen unter V.2.2 – Immissionsschutzrechtliche Belange verwie- sen. Die im Rahmen eines Antrages auf Anordnung der sofortigen Vollziehung anzustellende Interessenabwä- gung fällt zugunsten der Antragstellerin aus. Gemäß § 80 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 VwGO kann die sofortige Vollziehung angeordnet werden, wenn diese im öffentlichen Interesse oder im überwiegenden Interesse eines Beteiligten liegt. Die Antragstellerin hat hier umfassend und unter Vorlage von nachvollziehbaren Wirtschaftlichkeitsbe- rechnungen dargelegt, dass ohne die Anordnung der sofortigen Vollziehung erhebliche wirtschaftliche Nachteile entstehen. Zum einen entstünden für die Antragstellerin Bereitstellungskosten aus der Beauftragung von Bauunter- nehmen, welche die Bauarbeiten bis zum Eintritt der aufschiebenden Wirkung durchgeführt haben und auf Grund von getroffenen Dispositionen nicht anderweitig eingesetzt werden können. Zum anderen entstün- den Falle einer Genehmigungserteilung über die geplante Laufzeit der Anlage erhebliche wirtschaftliche Nachteile, wenn die Antragstellerin den Vergütungsstatus nach dem EEG 2012 nicht sichern kann. Hier- durch käme es zu verminderten Einnahmen durch eine verringerte Einspeisevergütung sowie zusätzlich zu anfallenden Mehrkosten durch die Zahlung der EEG-Umlage auf als Eigenstrom verwendeten Strom. Insoweit ist hier von einem besonderen privaten Vollzugsinteresse auszugehen. Das Interesse an der Vollziehung der Genehmigung überwiegt insbesondere vor dem Hintergrund der langen Verfahrensdauer verwaltungsgerichtlicher Verfahren das Aussetzungsinteresse potenzieller Widerspruchsführer. Zusam- menfassend ist festzuhalten, dass bei Abwägung der vorgenannten Belange das private Interesse der Seite 50 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Antragstellerin an der Vermeidung erheblicher wirtschaftliche Nachteile das private Interesse am Sofort- vollzug überwiegt.

5. Kostenentscheidung

Die Amtshandlung ist gemäß §§ 1 Abs. 1, 2 Abs. 1 Nr. 1 des Gebührengesetzes für das Land Branden- burg (GebGBbg) in Verbindung mit § 3 Abs. 1 Nr. 1 GebGBbg und der Tarifstelle 2.1.1 der Anlage 2 der Gebührenordnung des Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (GebOMUGV) ge- bührenpflichtig. Nach § 2 Abs. 2 Nr. 2 und Nr. 3 erstreckt sich die Gebührenpflichtigkeit auch auf eine durch Gesetz oder Rechtsverordnung vorgeschriebene Zustimmung, Genehmigung oder Einvernehmenserklärung einer anderen Behörde sowie auf konzentrierte Entscheidungen. Die Kosten des Verfahrens waren Ihnen gemäß § 12 GebGBbg aufzuerlegen.

VI. Hinweise

1. Die Antragsunterlagen sind Bestandteil dieser Genehmigung. 2. Diese Genehmigung ergeht unbeschadet der privaten Rechte Dritter. 3. Gemäß § 13 BImSchG schließt diese Genehmigung andere, die Anlage betreffende behördliche Entscheidungen ein, insbesondere öffentlich-rechtliche Genehmigungen, Zulassungen, Verleihun- gen, Erlaubnisse und Bewilligungen, mit Ausnahme von Planfeststellungen, Zulassungen berg- rechtlicher Betriebspläne, behördlichen Entscheidungen auf Grund atomrechtlicher Vorschriften und wasserrechtlichen Erlaubnissen und Bewilligungen nach den §§ 7 und 8 WHG. 4. Die Genehmigung ergeht unbeschadet der behördlichen Entscheidungen, die nach § 13 BImSchG nicht von der Genehmigung eingeschlossen werden. 5. Der im Zusammenhang mit der Errichtung der Anlage vorgesehene Abbruch baulicher Anlagen wird von dieser Genehmigung nicht erfasst. 6. Gemäß Tarifstelle 2.2.12 a) der GebOMUGV ist für die Abnahmeprüfung der genehmigten Anlage eine Gebühr zu entrichten. 7. Gebühren für die Prüfung der Standsicherheitsnachweise und für Bauzustandsbesichtigungen sind nicht Gegenstand der Gebühr dieses Genehmigungsbescheides. 8. Jede Änderung der Lage, der Beschaffenheit oder des Betriebes einer genehmigungsbedürftigen Anlage ist gemäß § 15 Abs. 1 BImSchG, insofern eine Genehmigung nicht beantragt wird, dem Re- ferat RW 2 der Regionalabteilung West des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbrau- cherschutz (Postanschrift: Postfach 60 10 61 in 14410 Potsdam) mindestens einen Monat bevor mit der Änderung begonnen werden soll, schriftlich anzuzeigen. Der Anzeige sind Unterlagen im Sinne des § 10 Abs. 1 Satz 2 BImSchG beizufügen, soweit diese für die Prüfung erforderlich sein können, ob das Vorhaben genehmigungsbedürftig ist. Das Referat RW 2 prüft, ob die beabsichtigte Ände- rung wesentlich ist und einer Genehmigung nach dem BImSchG bedarf. 9. Für jede wesentliche Änderung der Lage, der Beschaffenheit oder des Betriebes der Anlage ist eine Genehmigung nach § 16 Abs. 1 BImSchG erforderlich, wenn durch die Änderung nachteilige Auswirkungen hervorgerufen werden können und diese für die Prüfung nach § 6 Abs. 1 Nr. 1 BIm- SchG erheblich sein können. Eine wesentliche Änderung der Anlage ohne Genehmigung kann ge- Seite 51 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

mäß § 20 Abs. 2 BImSchG zur Stilllegung der Anlage und ggf. zur Beseitigung der Änderung füh- ren. 10. Wird die Anlage während eines Zeitraumes von mehr als drei Jahren nicht betrieben, so erlischt nach § 18 Abs. 1 Nr. 2 BImSchG die Genehmigung. Das Referat RW 1 der Regionalabteilung West des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz kann gemäß § 18 Abs. 3 BIm- SchG die genannte Frist auf Antrag aus wichtigem Grund verlängern, wenn hierdurch der Zweck des Gesetzes nicht gefährdet wird. Das Gleiche gilt für die Frist gemäß NB IV.1.2. 11. Auf die Ahndung von Ordnungswidrigkeiten nach § 62 BImSchG sowie auf die Straftatbestände der §§ 325 und 327 Strafgesetzbuch (StGB) wird hingewiesen. Sollte der Anlagenbetrieb ohne Erfül- lung der für den Betrieb festgesetzten Bedingungen aufgenommen werden, so käme dies einem ungenehmigten Betrieb gleich und würde eine Straftat gemäß § 327 Abs. 2 StGB darstellen. 12. Die Genehmigung hat keine einschränkende Wirkung auf die Möglichkeit, gemäß § 17 BImSchG nachträgliche Anordnungen zu erlassen und gemäß §§ 26, 28 BImSchG Messungen anzuordnen. 13. Die Prüfung von Standsicherheitsnachweise veranlasst der Bauherr bei einem im Land Branden- burg oder im Land Berlin anerkannten Prüfingenieur. 14. Vor Beginn der Erdarbeiten sind bei den zuständigen Trägern von Versorgungs- und Entsorgungs- leitungen Genehmigungen einzuholen. Dabei ist festzustellen, ob durch die Bauarbeiten unterirdi- sche Kabel, Starkstromanlagen, Gasanlagen oder andere Leitungen oder Anlagen gefährdet sind. Es sind alle Vorkehrungen zu treffen, um die Beschädigung solcher Anlagen zu vermeiden. 15. Bei der Errichtung, der Instandhaltung, der Änderung, der Nutzungsänderung oder der Beseitigung baulicher Anlagen sowie anderer Anlagen und Einrichtungen sind der Bauherr und im Rahmen ih- res Wirkungskreises die anderen am Bau Beteiligten dafür verantwortlich, dass die öffentlich- rechtlichen Vorschriften eingehalten werden. Die am Bau Beteiligten müssen ausreichend haft- pflichtversichert sein. Hinweise zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz: 16. Bei der Planung, Errichtung und dem Betrieb von PLT-Einrichtungen, die eine Sicherheitsfunktion erfüllen, ist die E VDI/VDE 2180 zugrunde zulegen (siehe auch: Berufsgenossenschaftliche Regeln BGR 104). Alle wichtigen Komponenten der PLT-Schutzeinrichtung sind in der Dokumentation, vor Ort, im Schaltraum und in der Messwarte als PLT-Schutzeinrichtung zu kennzeichnen. Die entspre- chenden Dokumente sind der Genehmigungsbehörde auf Anforderung vorzulegen. 17. Elektrische Betriebsmittel müssen der DIN EN-Normenreihe 60079 »Elektrische Betriebsmittel für gasexplosionsgefährdete Bereiche« entsprechen. 18. Die in den explosionsgefährdeten Bereichen zum Einsatz kommenden nicht elektrischen Betriebs- mittel müssen den Anforderungen der DIN EN-Normenreihe 13463 genügen. 19. Die BGR 132 (bisher: ZH 1/200) »Vermeidung von Zündgefahren infolge elektrostatischer Aufla- dung« und die BGR 500 »Betreiben von Arbeitsmitteln« sind zu berücksichtigen. 20. Die Hinweisschilder für den Brandschutz sind gemäß DIN 4066 zu gestalten. 21. Die Sicherheitskennzeichnung am Arbeitsplatz ist nach den Grundsätzen der BGV A 8 bzw. DIN 4844 vorzunehmen 22. Die Verkehrswege müssen so beschaffen und bemessen sein, dass sie sicher begangen bzw. be- fahren werden können und neben dem Weg Beschäftigte durch den Verkehr nicht gefährdet wer- den. Bei der Gestaltung der Wege für Fahrverkehr sind die Breite des Fahrzeuges bzw. Ladegutes und erforderliche Sicherheitszuschläge zu Grunde zu legen (§ 3a Abs. 1, Anhang 1.8 Abs. 1 Ar- beitsstättenverordnung). Richtmaße sind in ASR 17/1, 2 enthalten. Seite 52 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

23. Treppen (z. B. Zugang zur Sichtkontrolle Behälterinhalte der Fermenter) müssen so gestaltet sein, dass sie je nach ihrem Bestimmungszweck leicht und sicher begangen werden können. Eine Vo- raussetzung für sicheres Gehen auf Treppen sind ausreichend große, ebene, rutschhemmende und tragfähige Auftrittsflächen in gleichmäßigen mit dem Schrittmaß übereinstimmenden Abstän- den. (§ 3a Abs. 1, Anhang 1.8 Abs. 1 Arbeitsstättenverordnung). Richtmaße sind in ASR 17/1, 2 enthalten. 24. Bei der Durchführung Ihres Bauvorhabens ist die Baustellenverordnung zu beachten. Darin wird u. a. gefordert, dass  die Baustelle ab einem Umfang von mehr als 30 Arbeitstagen und mehr als 20 gleichzeitig täti- gen Arbeitnehmern oder mehr als 500 Personentagen dem Landesamt für Arbeitsschutz zwei Wochen vor ihrer Einrichtung anzukündigen ist;  ein Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan zu erstellen ist, falls die Baustelle anzukündigen ist oder gefährliche Arbeiten durchgeführt werden;  ein Koordinator unabhängig vom Umfang zu bestellen ist, falls auf der Baustelle mehrere Auf- tragnehmer tätig werden. Um der im ersten Anstrich genannten Anzeigepflicht nachzukommen, genügt es, das im Internet (http://bb.osha.de) über "Praktische Lösungen" —> "Formulare" —> "Bauvorankündigung" erreich- bare Formular zu öffnen, es am Computer vollständig auszufüllen, und anschließend - unter Ver- wendung der Schaltfläche "weiter" am Ende des Formulars und der gleichnamigen Schaltfläche auf der nächsten Seite - auf elektronischem Wege an das Landesamt für Arbeitsschutz zu übermitteln. Weitere Informationen bezüglich der Baustellenverordnung können dem Merkblatt "Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz auf Baustellen - Informationen für Bauherren, Arbeitgeber, Planer und Koordinatoren" entnommen werden, welches auch auf der o. g. Internetseite zu finden ist. Hinweise zum Gewässerschutz: 25. Die Lagerung von Kleingebinden mit den anderen wassergefährdenden Stoffen - hier: Frischöle, Altöle u. ä. - muss in einem geschlossenen Lager auf einer flüssigkeitsundurchlässigen, beständi- gen Fläche erfolgen. 26. Austretende wassergefährdende Stoffe und alle austretenden Medien in der BGA sind sofort auf- zunehmen und schadlos zu beseitigen. Die Beseitigung muss in der Betriebsanweisung dargelegt sein. 27. Die Dichtheit der Gesamtanlage und die Sicherheitseinrichtungen sind ständig zu überwachen. Schadensfälle und Havarien sind der unteren Wasserbehörde des Landkreises Havelland jeweils sofort anzuzeigen. Hinweise zum Naturschutz: 28. Als Nachweis der rechtlichen Sicherung der Ersatzpflanzungen im Geltungsbereich des vorhaben- bezogenen Bebauungsplanes „Biomethananlage Paulinenauer Straße“ ist die Kopie des Städte- baulichen Vertrags zwischen Vorhabensträger und Gemeinde ausreichend. Diese war vor Erteilung der Genehmigung dem LUGV RW 1 vorzulegen. 29. Auf der Fläche Gemarkung Pessin, Flur 8, Flurstück 33/1 (teilweise) soll als Kompensationsmaß- nahme E1 eine Grünlandextensivierung durchgeführt werden. Der Bereich befand sich im Antrags- jahr 2013 im KULAP-Förderprogramm 611 (gesamtbetriebliche Grünlandnutzung). Eine Anrechung als Kompensationsmaßnahme auf der genannten Fläche bei gleichzeitiger Förderung über KULAP ist nicht möglich. Seite 53 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Hinweise zur Genehmigung nach § 8 LWaldG: 30. Aus der Genehmigung nach § 8 LWaldG sind keine Haftungsansprüche gegen das Land Branden- burg abzuleiten. 31. Die Umwandlungsgenehmigung bzw. die Genehmigung zur Erstaufforstung wird unbeschadet pri- vater Rechte Dritter erteilt. Sie lässt auf Grund anderer Vorschriften bestehende Verpflichtungen zum Einholen von Genehmigungen, Bewilligungen, Erlaubnissen und Gestattungen oder zum Er- statten von Anzeigen unberührt. 32. Ansprechpartner vor Ort für den Vollzug der waldrechtlichen Genehmigung ist die zuständige Leite- rin des Forstreviers Klein Behnitz, zum Zeitpunkt der Genehmigung, Frau Bärthel (Tel. 033239/ 20681). Die Antragstellerin wird gebeten, sich laufend mit dieser abzustimmen. 33. Das nicht oder nicht vollständige Erfüllen von Nebenbestimmungen (Ersatzaufforstung) im Zusam- menhang mit der erteilten Waldumwandlungsgenehmigung erfüllt den Tatbestand einer Ordnungs- widrigkeit gemäß § 37 Abs. 1 Nr. 2 LWaldG. Hinweise zu den Hygienerechtlichen Anforderungen 34. Gemäß Artikel 44 der Verordnung (EG) Nr. 1069/2009 kann die Genehmigungsbehörde auch eine bedingte Zulassung zum Betrieb der BGA erteilen, wenn sich bei einer Besichtigung vor Ort her- ausstellt, dass die BGA alle Anforderungen der VO (EG) Nr. 1069/2009 hinsichtlich der Infrastruktur und der Ausrüstung mit Blick auf die Gewährleistung der Betriebsverfahren erfüllt. Die endgültige Zulassung erteilt sie nur dann, wenn eine erneute Besichtigung vor Ort, die innerhalb von drei Mo- naten nach Erteilung der bedingten Zulassung vorgenommen wird, ergibt, dass die Anlage die an- deren Anforderungen des Artikels 44 Absatz 1 der genannten Verordnung ebenfalls erfüllt. Wenn deutliche Fortschritte erzielt worden sind, die Anlage jedoch noch nicht alle Anforderungen erfüllt, kann die zuständige Behörde die bedingte Zulassung verlängern. Die Geltungsdauer der bedingten Zulassung darf jedoch insgesamt sechs Monate nicht überschreiten. 35. Die Erteilung einer amtlichen Nummer gemäß Artikel 47 der Verordnung (EG) Nr. 1069/2009 wird für die Anlage durch das LUGV nach genehmigungskonformer Errichtung gemäß § 26 der Verord- nung zur Durchführung des Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsverordnung (TierNebV) bei der zuständigen Behörde eingeholt und der Betreiberin mitgeteilt. Die Zulassungsnummer dient der Er- fassung der Anlage sowie des Tätigkeitsbereiches in einem Register. 36. Die Absicht des erstmaligen Einsatzes von Gülle in der Biogasanlage ist dem LUGV RW 2 rechtzei- tig, mindestens vier Wochen vorher, schriftlich mitzuteilen. Nach Eingang der Mitteilung wird die Vor-Ort-Besichtigung gemäß vorangestellter Bedingung (vgl. oben) vereinbart. 37. Im Falle einer Tierseuche sind die bereits in die Biogasanlage eingebrachten Stoffe einer desinfizie- renden Behandlung entsprechend den dann aktuell zu erteilenden tierseuchenrechtlichen Anwei- sungen zu unterziehen. 38. Die Fermentationsrückstände aus der Biogasanlage geltend als unbehandeltes Material entspre- chend der Verordnung (EEG) Nr. 1774/2002. Hinweise zum Störfallkonzept: 39. Folgende Ergänzungen sollten in das Konzept gemäß NB IV.4.51 integriert werden:  Da Änderungen nach Abschluss der Baumaßnahmen vorbehalten wurden, ist vor Inbetriebnahme des Betriebsbereichs eine Aktualisierung des Kapitels 5.2 des Störfallkonzepts vorzulegen bzw. alle davon betroffenen Dokumente zu aktualisieren. Seite 54 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

 Kapitel 5.2, Punkt 5: Auswahl Subunternehmer: Hier ist zu ergänzen, welcher Organisationsebe- ne die Auswahl geeigneter Subunternehmer zugeordnet wird.  Die im Anhang III Abschnitt g.) der StörfallVO mit dokumentierten Nachweisen geforderte Rolle der Leitung des Betriebsbereiches muss deutlicher hervorgehoben werden und mit den bereits genannten Maßnahmen Wirksamkeit erlangen. Hinweis aus der Bioabfallverordnung: 40. Sofern für die Vergärung Bioabfälle verwendet werden, bei denen es sich nicht um Wirtschaftsdün- ger im Sinne des Düngemittelrechts handelt, sind die Vorgaben der Bioabfallverordnung zur Ver- wertung von Gärresten auf landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzte Böden einzuhalten. Eine Verwendung solcher Stoffe ist der unteren Abfallwirtschafts- und Bodenschutz- behörde des Landkreises Havelland anzuzeigen. Hinweise zur Gärrestausbringung: 41. Bei der Ausbringung des Gärrestes auf landwirtschaftlichen Flächen sind insbesondere folgende Anwendungs- und Aufzeichnungsvorschriften nach Düngeverordnung zu beachten:  Ausbringungszeit und –menge sind dem Nährstoffbedarf der Kultur anzupassen, Nährstoffverlus- te sind zu vermeiden  Vor der Ausbringung ist der Düngebedarf der Kulturen sachgerecht festzustellen unter Berück- sichtigung des Nährstoffbedarfs der Pflanzen und der im Boden verfügbaren Nährstoffe (Boden- untersuchung)  Die Ausbringung darf nicht erfolgen, wenn der Boden überschwemmt, wassergesättigt, gefroren oder schneebedeckt ist.  Der direkte Eintrag in oberirdische Gewässer ist zu vermeiden. Es sind Mindestabstände zur Bö- schungsoberkante je nach Art der Ausbringtechnik und Neigung des Geländes einzuhalten.  Die Ausbringung darf nur erfolgen, wenn der Gehalt an Gesamtstickstoff, Ammoniumstickstoff und Phosphat im Gärrest bekannt ist. Gärreste sind mindestens einmal jährlich auf der Grundlage wissenschaftlich anerkannter Messmethoden zu untersuchen.  Bei der Ausbringung auf unbestelltem Ackerland sind flüssige Gärreste unverzüglich innerhalb von 4 Stunden einzuarbeiten.  Auf Ackerland dürfen vom 01. November bis 31. Januar, auf Grünland vom 15. November bis 31. Januar keine flüssigen Gärreste ausgebracht werden.  Nach Ernte der letzten Hauptfrucht dürfen Gärsubstrate nur zu im gleichen Jahr angebauten Fol- gekulturen einschließlich Zwischenfrüchten bis in Höhe des aktuellen Düngebedarfes der Kultur oder als Ausgleichsdüngung zu auf dem Feld verbliebenem Getreidestroh bis zur maximalen Hö- he von 40 kg Ammonium- oder 80 kg Gesamtstickstoff je Hektar ausgebracht werden.  Es ist jährlich ein betrieblicher Nährstoffvergleich für Stickstoff und Phosphat zu erstellen.  Führung von schlagbezogenen Aufzeichnungen. Nach Inbetriebnahme der Biogasanlage werden diesbezügliche Kontrollen in den vertraglich ge- bundenen Landwirtschaftsbetrieben erfolgen. 42. Der Nachweis einer ordnungsgemäßen landwirtschaftlichen Gärrestverwertung ist Antragsbestand- teil. Sollte von den vertraglich geregelten Abnahmevereinbarungen abgewichen werden oder soll- ten noch weitere Landwirtschaftsbetriebe Gärrest beziehen, ist das dem Amt für Landwirtschaft, Seite 55 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

Veterinär- und Lebensmittelüberwachung des Landkreises Havelland anzuzeigen und nach Ablauf jeden Kalenderjahres die beteiligten Landwirte sowie die Liefermengen zu melden. 43. Des Weiteren wird auf die Aufzeichnungs- und Meldepflichten nach der Verordnung über das In- verkehrbringen und Befördern von Wirtschaftsdüngern (WdüngV) hingewiesen. Hinweise zum Schutz vor Baulärm und Erschütterungen 44. In der Bauphase sind die Bestimmungen der allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Baulärm – Geräuschimmissionen – einzuhalten. 45. Von der Anlage ausgehende Erschütterungen dürfen in der Bauphase und in der Betriebsphase die nach DIN 4150 Teil 2 und Teil 3 zulässigen Werte nicht überschreiten. Gegebenenfalls sind Maß- nahmen zur Vermeidung von Erschütterungen durchzuführen.

Rechtsgrundlagen 46. Diese Entscheidung beruht insbesondere auf der Grundlage der nachstehenden Gesetze, Rechts- verordnungen und Vorschriften: • Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräu- sche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (Bundes-Immissionsschutzgesetz - BImSchG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17.05.2013 (BGBl. I [Nr. 25] S. 1275), geändert durch Ar- tikel 1 des Gesetzes vom 02.07.2013 (BGBl. I [Nr. 34] S. 1943) • Vierte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen - 4. BImSchV) i.d.F. der Bek. vom 02.05.2013 (BGBl. I [Nr. 21] S. 973) • Neunte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über das Genehmigungsverfahren - 9. BImSchV) i.d.F. der Bek. vom 29.05.1992 (BGBl. I [Nr. 25] S. 1001), zuletzt geändert durch Artikel 3 der Verordnung vom 02.05.2013 (BGBl. I [Nr. 21], S. 973, 1000) • Zwölfte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Störfall- Verordnung - 12. BImSchV) i.d.F. der Bek. vom 08.06.2005 (BGBl. I [Nr. 33] S. 1598), zuletzt ge- ändert durch Artikel 1 der Verordnung vom 14.08.2013 (BGBl. I [Nr. 49] S. 3230) • Richtlinie 2010/75/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 24.10.2010 über Indust- rieemissionen (integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung) in der Neu- fassung (ABl. L 334 vom 17.12.2010, S. 17) • Verordnung zur Regelung der Zuständigkeiten auf dem Gebiet des Immissionsschutzes (Immissi- onsschutzzuständigkeitsverordnung – ImSchZV) vom 31.03.2008 (GVBl. II [Nr. 8] S. 122), zuletzt geändert durch Verordnung vom 24.02.2012 (GVBl. II, Nr. 13) • Sechste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische An- leitung zum Schutz gegen Lärm - TA Lärm) vom 26.08.1998 (GMBl. S. 503) • Erste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische Anlei- tung zur Reinhaltung der Luft - TA Luft) vom 24.07.2002 (GMBl. S. 511) • Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Schutz gegen Baulärm -Geräuschimmissionen- vom 19.08.1970 (Bundesanzeiger Nr. 160 vom 01.09.1970) Seite 56 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

• Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) i.d.F. der Bek. vom 24.02.2010 (BGBl. I [Nr. 7] S. 95), zuletzt geändert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 25.07.2013 (BGBl. I [Nr. 43] S. 2749, 2556) • Baugesetzbuch (BauGB) i.d.F. der Bek. vom 23.09.2004 (BGBl. I [Nr. 52] S. 2414), zuletzt geän- dert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 15.07.2014 (BGBl. I [Nr. 30] S. 954) • Brandenburgische Bauordnung (BbgBO) vom 17.09.2008 i.d.F. der Bek. vom 16.10.2008 (GVBl. I [Nr. 14] S. 226), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 29.11.2010 (GVBl. I [Nr. 39] S. 1, 2) • Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz auf Baustellen (Baustellenverordnung – BaustellV) vom 10.06.1998 (BGBl. I [Nr. 35] S. 1283), geändert durch Artikel 15 der Verordnung vom 23.12.2004 (BGBl. I [Nr. 74] S. 3816) • Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes und zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit (Arbeitsschutzgesetz – ArbSchG) vom 07.08.1996 (BGBl. I [Nr. 43] S. 1246), zuletzt geändert durch Artikel 8 des Geset- zes vom 19.10.2013 (BGBl. I [Nr. 63] S. 3836, 3847) • Verordnung über Arbeitsstätten (Arbeitsstättenverordnung - ArbStättV) vom 12.08.2004 (BGBl. I [Nr. 44] S. 2179), zuletzt geändert durch Artikel 9 der Verordnung vom 18.12.2008 (BGBl. I [Nr. 62] S. 2779) • Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Bereitstellung von Arbeitsmitteln und deren Benutzung bei der Arbeit, über Sicherheit beim Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagen und über die Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes (Betriebssicherheitsverordnung – Be- trSichV) vom 27.09.2002 (BGBl. I [Nr. 70] S. 3777), zuletzt geändert durch Artikel 5 Abs. 7 der Verordnung vom 26.11.2010 (BGBl. I [Nr. 59] S. 1643, 1691) • Verordnung zum Schutz der Beschäftigten vor Gefährdungen durch Lärm und Vibrationen (Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung - LärmVibrationsArbSchV) vom 06.03.2007 (BGBl. I S. 261), zuletzt geändert durch Artikel 3 der Verordnung vom 19.07.2010 (BGBl. I S. 960) • Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen (Gefahrstoffverordnung - GefStoffV) vom 26.11.2010 (BGBl. I [Nr. 59] S. 1643, 1644), zuletzt geändert durch Artikel 2 der Verordnung vom 15.07.2013 (BGBl. I [Nr. 40] S. 2514, 2529) • Verordnung über die Erzeugung von Strom aus Biomasse (Biomasseverordnung – BiomasseV) vom 21.06.2001 (BGBl. I [Nr. 29] S. 1234), zuletzt geändert durch Artikel 12 des Gesetzes vom 21.07.2014 (BGBl. I [Nr. 33] S. 1066, 1126) • Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen (Biostoffverordnung – BioStoffV) vom 27.01.1999 (BGBl. I [Nr. 4] S. 50), zuletzt geändert durch Ar- tikel 3 der Verordnung vom 18.12.2008 (BGBl. I [Nr. 62] S. 2776) • Brandenburgisches Straßengesetz (BbgStrG) i.d.F. der Bek. vom 28.07.2009 (GVBl. I [Nr. 15] S. 358), zuletzt geändert durch Artikel 15 des Gesetzes vom 10.07.2014 (GVBl. I [Nr. 32] S. 1, 32) • Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz - WHG) vom 31.07.2009 (BGBl. I [Nr. 51] S 2585), zuletzt geändert durch Artikel 4 Abs. 76 des Gesetzes vom 07.08.2013 (BGBl. I [Nr. 48] S. 3154, 3206) • Brandenburgisches Wassergesetz (BbgWG) i.d.F. der Bek. vom 02.03.2012 (GVBl. I, Nr. 20), ge- ändert durch Artikel 12 des Gesetzes vom 10.07.2014 (GVBl. I [Nr. 32] S. 1, 31) Seite 57 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

• Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (WasgefStAnlV) vom 31.03.2010 (BGBl. I [Nr. 14] S. 377) • Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen und über Fachbetriebe (VAwS) vom 19.10.1995 (GVBl. II [Nr. 68] S. 634), zuletzt geändert durch Artikel 1 der Verordnung vom 17.12.2009 (GVBl. II, [Nr. 46] S. 1) • Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaf- tung von Abfällen (Kreislaufwirtschaftsgesetz - KrWG) vom 24.02.2012 (BGBl. I [Nr. 10] S. 212), zuletzt geändert durch Gesetz vom 22.05.2013 (BGBl. I [Nr. 25] S. 1324, 1346) • Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bun- des-Bodenschutzgesetz - BBodSchG) vom 17.03.1998 (BGBl. I [Nr. 16] S. 502), zuletzt geändert durch Artikel 5 Abs. 30 des Gesetzes vom 24.02.2012 (BGBl I [Nr. 10] S. 212, 261) • Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) vom 12.07.1999 (BGBl. I [Nr. 36] S. 1554), zuletzt geändert durch Artikel 5 Abs. 31 des Gesetzes vom 24.02.2012 (BGBl I [Nr. 10] S. 212, 262) • Brandenburgisches Abfall- und Bodenschutzgesetz (BbgAbfBodG) vom 06.06.1997 (GVBl. I [Nr.5] S. 40), zuletzt geändert durch Artikel 11 des Gesetzes vom 10.07.2014 (GVBl. I [Nr. 32] S. 1, 31) • Gesetz über die Verarbeitung und Beseitigung von nicht für den menschlichen Verzehr bestimm- ten tierischen Nebenprodukten (Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetz – TierNebG) vom 24.01.2004 (BGBl. I [Nr. 4], zuletzt geändert durch Artikel 19 des Gesetzes vom 09.12.2010 (BGBl. I [Nr. 63] S. 1934, 1940) • Verordnung über die Anwendung von Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen, Kultursubstraten und Pflanzenhilfsmitteln nach den Grundsätzen der guten fachlichen Praxis (Düngeverordnung - DüV) i.d.F. der Bek. vom 27.02.2007 (BGBl. I [Nr. 7] S. 221), zuletzt geändert durch Artikel 7 der Ver- ordnung vom 02.05.2013 (BGBl. I [Nr. 21] S. 973, 1017) • Verordnung über das Inverkehrbringen und Befördern von Wirtschaftsdüngern (WdüngV) vom 21.07.2010 (BGBl. I S. 1062) • Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz – BNatSchG) vom 29.07.2009 (BGBl. I [Nr. 51] S. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 4 Abs. 100 des Gesetzes vom 07.08.2013 (BGBl. I [Nr. 48] S. 3154, 3207) • Brandenburgisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (Brandenburgisches Na- turschutzausführungsgesetz - BbgNatSchAG) vom 21.01.2013 http://www.bravors.brandenburg.de/media_fast/land_bb_bravors_01.a.111.de/GVBl_I_16_2004.pdf(GVBI. I/13, Nr. 3), zuletzt geändert durch Berichtigung vom 16.05.2013 (GVBl. I, Nr. 21) • Verordnung über die Zuständigkeit der Naturschutzbehörden (Naturschutzzuständigkeits- verordnung – NatSchZustV) vom 27.05.2013 (GVBl. II, Nr. 43) • Waldgesetz des Landes Brandenburg (LWaldG) vom 20.04.2004 (GVBl. I [Nr. 6] S. 137), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 10.07.2014 (GVBl. I [Nr. 33] S. 1) • Waldbau-Richtlinie 2004 (Grüner Ordner) der Brandenburger Landesforstverwaltung • Erlass des Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg zur Neufassung der Bestandeszieltypen für die Wälder des Landes Brandenburg vom 08.06.2006 • Forstvermehrungsgutgesetz (FoVG) vom 22.05.2002 (BGBl. I S. 1658), zuletzt geändert durch Artikel 37 des Gesetzes vom 09.12.2010 (BGBl. I S. 1934) Seite 58 von 58 Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Genehmigungsbescheid Reg.-Nr. 026.00.00/13 Verbraucherschutz Regionalabteilung West

• Verordnung über Herkunftsgebiete für forstliches Vermehrungsgut (Forstvermehrungsgut- Herkunftsgebietsverordnung (FoVHgV)) vom 07.10.1994 (BGBl. I S. 3578), geändert durch Ver- ordnung vom 15.01.2003 (BGBl. I S. 238) • Erlass des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz zur Siche- rung gebietsheimischer Herkünfte bei der Pflanzung von Gehölzen in der freien Landschaft vom 19.11.2008 (Amtsblatt Nr. 46, S. 2527) • Rechtsverordnung des Landkreises Havelland zum Schutz von Bäumen und Feldhecken (Baumschutzverordnung Havelland – BaumSchV-HVL) vom 20.06.2011 (Amtsblatt für den Landkreis Havelland Nr. 13 vom 05.07.2011) • Verwaltungsverfahrensgesetz (VwVfG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.01.2003 (BGBl. I [Nr. 4] S. 102), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 25.07.2013 (BGBl. I [Nr. 43] S. 2749, 2753) • Verordnung zur Durchführung des Jagdgesetzes für das Land Brandenburg (BbgJagdDV) vom 02.04.2004 (GVBl. II/04, [Nr. 10], S. 305), zuletzt geändert durch Artikel 1 der Verordnung vom 26.05.2008 (GVBl. II/08, [Nr. 17], S. 238) • Gesetz über den Schutz und die Pflege der Denkmale im Land Brandenburg (Brandenburgisches Denkmalschutzgesetz - BbgDSchG) vom 24.05.2004 (GVBl. I [Nr. 9] S. 215) • Strafgesetzbuch (StGB) i.d.F. der Bek. vom 13.11.1998 (BGBl. I [Nr. 75], zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 23.04.2014 (BGBl. I [Nr. 17] S. 410, 411) • Gebührengesetz für das Land Brandenburg (GebGBbg) vom 07.07.2009 (GVBl. I [Nr. 11] S. 246), geändert durch Artikel 5 des Gesetzes vom 10.07.2014 (GVBl. I [Nr. 32] S. 1, 27) • Gebührenordnung des Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (Ge- bOMUGV) vom 22.11.2011 (GVBl. II, Nr. 77), zuletzt geändert durch Verordnung vom 27.06.2014 (GVBl. II Nr. 40).

VII. Rechtsbehelfsbelehrung

Gegen diesen Genehmigungsbescheid kann innerhalb eines Monats nach Zustellung Widerspruch erho- ben werden. Ein schriftlicher Widerspruch ist an das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Regi- onalabteilung West, Referat RW 1, Postfach 60 10 61 in 14410 Potsdam zu richten. Zur Niederschrift kann der Widerspruch beim Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, Regionalabteilung West, Referat RW 1, Seeburger Chaussee 2 in 14476 Potsdam, OT Groß Glienicke eingelegt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag

S. Dorn