KALLIOPE Austria
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
KALLIOPE Austria Frauen in Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft KALLIOPE Austria Frauen in Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft KALLIOPE Austria Frauen in Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft Inspirationsquellen sind weiblich – Bundesminister Sebastian Kurz 7 Ein neues Förderprogramm für die Auslandskultur – Teresa Indjein 9 Gleichstellungsbemühungen weltweit – Ulrike Nguyen 11 Eine Möglichkeit, Veränderung zu erwirken: Grundlagenforschung zur Frauenfrage in Österreich 13 biografiA – Biografisches Lexikon österreichischer Frauen 14 Ariadne – Servicestelle für frauenspezifische Information und Dokumentation an der Österreichischen Nationalbibliothek 16 Protagonistinnen zum Feiern, Nachdenken, Weiterdenken 1 Tatsachen schaffen: Frauen und Gesellschaft 23 1.1 Macht und Ohnmacht: Frauen der Habsburgermonarchie 25 1.2 Frauenrechte sind Menschenrechte: Frauenbewegung in Österreich 31 1.3 Mutig, initiativ, konspirativ: Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus 47 2 Freiräume schaffen: Frauen und Kunst 61 2.1 Frauen und Architektur 63 2.2 Frauen und bildende Kunst 71 2.3 Frauen und Design/Grafik/Kunstgewerbe 85 2.4 Frauen und Mode/Wiener Couture 93 2.5 Frauen und Film 99 2.6 Frauen und Fotografie 111 2.7 Frauen und Literatur 121 2.8 Frauen und Musik 155 2.9 Frauen und Theater 165 2.10 Frauen und Tanz 175 2.11 Frauen und Netzwerke/Salonièren 183 Denk- und Handlungsräume schaffen: 3 Frauen und Bildung 189 3.1 Schul- und Weiterbildung von Frauen/für Frauen und Mädchen 191 3.2 Frauen und Wissenschaften 199 3.2.1 Medizin und Psychologie 200 3.2.2 Naturwissenschaften 208 3.2.3 Geisteswissenschaften 219 3.2.4 Sozial-, Wirtschafts- und Staatswissenschaften 225 Anmerkungen 236 Verzeichnis der Protagonistinnen 256 Übersicht der Gedenktage und Jubiläen 258 Impressum 272 Anja Manfredi re-enacting Anna Pavlova mit Heidrun Neumayer, analoger C-Print, 70 x 100 cm, 2009 Inspirationsquellen sind weiblich Österreich ist eine Kulturnation, in der Frauen bedeutende Beiträge zum kulturellen und gesellschaftspolitischen Leben leisten. Ziel des Programms KALLIOPE Austria ist es, diese Leistungen sichtbarer zu machen und vor allem auch anzuerkennen. Das Programm zeigt eine beeindruckende Sammlung herausragender Frauenpersönlich- keiten aus Österreich vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart, die Österreich geprägt und Zeitgeschichte geschrieben haben. Das vorliegende Programm KALLIOPE Austria unterstützt die österreichischen Kulturforen und Vertretungsbehörden dabei, die Leistungen von Frauen für die Kulturnation Österreich damals und heute auch im Rahmen der österreichischen Auslandskulturarbeit verstärkt hervorzuheben. Ich wünsche allen Beteiligten viel Erfolg mit dem Programm und allen Leser_innen dieses Buchs inspirierende Momente. Sebastian Kurz Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres 9 Anja Manfredi Die Geste des Wendens, analoger C-Print, 100 x 70 cm, 2009 KALLIOPE Austria – Frauen in Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft Ein neues Förderprogramm für die österrei chische Auslandskultur Mit Freude stellt die Kulturpolitische Sektion des BMEIA mit KALLIOPE Austria ein neues Schwerpunktprogramm vor, mit dem der Kulturarbeit Österreichs im Ausland weitere Konturen verliehen werden sollen. Es handelt sich dabei um den für die Gesellschaft sehr bedeutsamen Bereich der Unterstützung von Frauen. KALLIOPE Austria geht es um die verstärkte Sichtbarmachung der Leistungen von Frauen aus Österreich und ihre Förderung im Hinblick auf die internationale Kultur- und Wissenschaftszusammenarbeit. Das BMEIA ist mit jährlich ungefähr 6000 Projekten im Kultur- und Wissenschaftsbereich im Ausland aktiv. Diese Initiativen finden in über 90 Ländern an circa 2700 geografischen Orten statt, womit das BMEIA für Österreich der größte und facettenreichste Veranstalter in der Welt ist. Jährlich kooperieren an die 4500 Partnerinstitutionen weltweit mit der öster- reichischen Auslandskultur. Dabei ist erfreulich, dass der Wert der Leistungen, den Öster- reich aus Steuermitteln in die Projektarbeit einbringt, dem geschätzten Wert der Leistungen der internationalen Partner entspricht. Es sind jährlich circa 8000 kreative Personen aus Kunst, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, die als Akteure mit unserem wertvollen Netzwerk von Vertretungsbehörden zusammenarbeiten und bei Projekten im Ausland begleitet, unterstützt oder präsentiert werden. Warum der Name „Kalliope“? Kalliope ist die Muse der Wissenschaft, Philosophie und der Dichtung und galt den Griechen als die älteste und weiseste der neun klassischen Musen. Was die Leistungen von Frauen aus Österreich betrifft, gibt es viel zu entdecken und zu er- kennen. Es gilt auch, sich zu erinnern und im Blick zurück Neues zu sehen. Staunen kann man ob der Kreativität und Innovationskraft der Frauen und auch über ihr Bemühen um soziale Kohäsion und Frieden. Mit KALLIOPE Austria soll das Bewusstsein für und die Kenntnisse über bemerkenswerte Frauen-Persönlichkeiten in Gesellschaft, Wissenschaft und Kultur aus Öster- reich gestärkt werden. So wie Leben Bewegung bedeutet, ist auch Identität viel mehr ein krea- tiver Weg als ein Zustand. Es geht daher auch darum, dank der Ideen, Leistungen und Biogra- fien von Frauen neue Geschichten über Österreich zu erzählen und sie ins Ausland zu tragen. Damit verbunden ist die Hoffnung, neue Wege zu öffnen. Bereits etablierte Förderprogram- me der österreichischen Auslandskultur, wie beispielsweise das seit 2001 bestehende Musikprogramm „The New Austrian Sound of Music“, haben gezeigt, dass die Initiative sich lohnt. Der Auslandskulturarbeit geht es um das Zugänglichmachen von Möglichkeiten für kreativ schaffende Österreicher_innen in der Welt und darum, das Engagement Österreichs in internationalen Fragen – auch für Frauen – unter Beweis zu stellen. Es geht um das 11 Erschließen von Kooperationsmöglichkeiten im Ausland und um die Impulse, die aus der Begegnung mit dem „Anderen“ entstehen. All das ist für Österreich, mit seiner Tradition der Vielsprachigkeit und Offenheit und seinem unerschöpflich dichten historischen Geflecht, auf dem es sein Heute aufbaut, besonders wichtig. Es geht um Integration, und zwar um die Integration Österreichs außerhalb seiner Grenzen, in der Welt. Um dies zu erreichen, sind nicht nur große, breit angelegte und weithin sichtbare Initiativen wichtig, nein, die Auslandskultur bemüht sich auch um das vermeintlich kleine, um Begeg- nungen abseits der lauten Pfade, um Gespräche und Dialoge in einer „neuen“ Welt, in der sich Möglichkeiten für Austausch, Zusammenarbeit und auch gelebte Solidarität für künst- lerisch und wissenschaftlich Tätige finden lassen. Für Frauen aus Österreich sind die Wege offener geworden. Das ist vor allem Frauen zu ver- danken, die Schritte zur Veränderung, zum Ausbruch aus beengten Rollenbildern beharrlich und unter großen Mühen selbst erkämpft haben, Meter für Meter auf einer Straße, die nicht vorgesehen war, die es nicht gab. Es waren äußerst mutige Pionierinnen, die es wagten, aus- zubrechen und das Leben ohne Rollenvorbilder, geschweige denn unterstützende Netzwer- ke neu zu versuchen. Die deutsche Wissenschaftlerin Sibylle Duda schreibt in ihrem Vorwort zur Anthologie Wahnsinnsfrauen: „Selbstbestimmung, Machtbesitz und Machtausübung gelten als unweiblich. Sich in einem Terrain zu bewegen, das traditionell von Männern do- miniert wird, erzeugt diffuse Ängste. Das Männliche wird als das Normale idealisiert, und das Weibliche, immer schon als nah am Pathologischen Befindliches interpretiert, wird abgewertet. (…) Die Frauen müssen auch immer noch erst lernen, mit neuen Erfahrungen umzugehen und mit ihrem veränderten Selbst zu leben.“ Hinter all dem steht ein Ideal der Freiheit: dass Frauen und Männer ihre Fähigkeiten ein- setzen können, dass die Gesellschaft dies zulässt und würdigt und beides zu gleichen Teilen gelten darf. Mein Dank gilt Dr. Edith Stumpf-Fischer und Prof. Ilse Korotin für die Inspiration zu Beginn des Projekts sowie Mag. Evelyn von Bülow, die den Namen „Kalliope“ gefunden hat. Mit großer Wertschätzung danke ich MMag. Anna Gadzinski für die umfassende Arbeit an diesem Projekt. Sie hat mit Kreativität, Ausdauer und Akribie die Recherchen und Zusam- menstellung der Texte besorgt. Wir hoffen, dass KALLIOPE Austria Inspiration und Anregung sein wird, über die Leistungen von Frauen aus Österreich zu sprechen. Dass darin Ideen für Vorträge, Lesungen, Filmvorstellungen, Gesprächsrunden und vieles mehr gefunden wer- den, die sich international in Projekte einbringen lassen. Es ist ein weiblicher Kosmos von 165 Frauenbiografien entstanden, von dem wir hoffen, dass er die Leserinnen und Leser in ein immer neu faszinierendes Österreich führen wird, das die Auslandskulturarbeit des BMEIA auch im Ausland vermitteln möchte. Teresa Indjein Stellvertretende Leiterin der Kulturpolitischen Sektion im Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres 12 Gleichstellungsbemühungen weltweit Ein Phänomen kennt man doch fast überall auf der Welt in unterschiedlich starker Ausprägung: Frauen, ihren Leistungen und ihren Stimmen wird oftmals weniger Wert und Bedeutung beigemessen als dem männlichen Teil der Gesellschaft. Das Spektrum der Erscheinungsformen dieser Diskriminierung ist im Kontext unterschiedlicher Kulturen und Gesellschaften entsprechend breit gefächert. Es umfasst den ungleichen Lohn für gleiche Arbeit ebenso wie Erbrechtsregeln zum Nachteil von Frauen, systematische Verletzungen von Grund- und Menschenrechten und – nicht zu vergessen – die Millionen „fehlender“ Frauen und Mädchen, die aufgrund der Präferenz für Söhne