Snatam Kaur Bio

Der Name Snatam Kaur bedeutet: Universell, Nukleus, Freund von allem. Diese Themen haben sich in vielfältiger Weise in ihrem Leben ausgedrückt und treten besonders in ihrer Musik zum Vorschein.

Die Überzeugung und Tiefe der Verbundenheit, welche die Künsterin in ihre Musik einfließen lässt, hat starke Wurzeln in einem hingebungsvollen Leben. Kurz nach ihrer Geburt 1972 in der Bergstadt Trinidad, , wandten sich Snatam Kaurs Eltern den Lehren und dem Lebensstil des Kundalini Yoga und Sikh Dharma zu und wurden Schüler des bekannten Kundalini Yoga Meisters Yogi Bhajan. Snatam bekam Yogi Bhajans Lehren von klein auf an der Seite ihrer Eltern mit, und eine enge Beziehung entwickelte sich zwischen diesem verehrten Lehrer und dieser sehr jungen Schülerin. Eines Tages, noch bevor sie zwei Jahre alt war, plapperte sie andauernd mitten in der Yoga-Klasse. Yogi Bhajan hörte auf zu sprechen, schaute zu ihr herüber und sagte: „Du wirst bald Deine Gelegenheit zum Unterrichten haben, Kleine!“ Heute unterrichtet Snatam in der Tat Yoga, Chants und Meditation sowohl Erwachsenen als auch Kindern unterrichtet.

Im Alter von zwei Jahren zogen sie und Ihre Familie nach Long Beach, Kalifornien. Dort besuchten sie regelmäßig die Morgen-Yogaklassen („Sadhana“), jene spirituelle Praxis früh am Morgen, bestehend aus Yoga, Meditation und Chanten. Snatam schlief normalerweise noch während der Übungen, zur Musik aber wachte sie immer auf. „Ich habe es geliebt, morgens aufzustehen und mit meinen Eltern zu singen“, sagt sie.

Mit fünf besuchte Snatam Kaur die Waldorfschule in Sacramento, Kalifornien. Hier lernte sie ihre kreative Seite kennen, und ebenso die Violine zu spielen. Musik war Teil ihres täglichen Lebens, entweder in der Schule oder Zuhause. Ihr Vater war ein großartiger Improvisationskünstler, der Flöte, Piano und Tablas spielen konnte. Ihre Mutter sang jeden Tag Lieder aus der Sikh-Tradition. Mit diesem musikalischen Hintergrund wurde Snatams Stimme zu ihrer ersten kreativen Ausdrucksform. Ihre Mutter erinnert sich daran, wie die junge Snatam Kaur oft Erlebnisse des Alltags zum Inhalt ihres Gesangs machte.

Mit sechs war Snatam Kaur das erste Mal in Indien, wo sie dem Musiklehrer ihrer Mutter, Bhai Hari Singh, das erste Mal begegnete. Bhai Hari Singhs gesamte Familie umarmte Snatam Kaur und behandelte sie fortan wie eine Enkelin, so dass eine lebenslange, enge und familiäre Beziehung entstand.

Der Goldene Tempel in Nord-Indien, einer der meist verehrten Orte der Sikh-Tradition in der Welt, nimmt einen ganz besonderen Stellenwert in Snatam Kaurs Herz und in ihrer Erinnerung ein. Sie hat dort viele Stunden verbracht, lauschte der heiligen Musik, die dort fast ununterbrochen live gespielt wird, und konnte die wundervolle Umgebung und das Innerste des Goldenen Tempels erkunden. Sie war besonders erfreut darüber, dass man mehr als nur einmal das köstliche Prasad bekommen konnte, eine süße und leckere heilige Speise, die in jedem Sikh-Tempel (kostenlos) serviert wird. Hier wurde ihre Liebe zu heiliger Musik und Hingabe genährt und begann in ihrem gesamten Leben zu schwingen. Jedoch war ihr Pfad nicht immer klar festgelegt.

Als Snatam Kaurs Vater entschied, den Sikh-Pfad zu verlassen, begann für die Achtjährige eine Zeit des Zweifels. Hin- und her gerissen zwischen zwei Welten, versuchte sie einige Jahre lang ein normales amerikanisches, nicht-spirituelles Leben mit ihrem Vater zu leben. Aber etwas in ihrem Inneren hörte nicht auf, sie an ihr Leben als Sikh zu erinnern und sie dorthin zu rufen. Besonders in dieser herausfordernden Zeit wurde ihr mehr als zuvor ihr eigener spiritueller Weg bewusst, und dieses Mal wählte sie das Leben als Sikh aus eigenem Antrieb. So entwickelte sie ihren eigenen täglichen Rhythmus mit Yoga und Meditation und begann wieder, die traditionelle Kleidung der zu tragen.

Als Teenager fand Snatam Kaur einen sehr klaren und kreativen Pfad. Während dieser Zeit lebte sie mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater Sat Santokh Singh auf einer 300- Hektar Ranch außerhalb von Bolinas, Kalifornien, nahe des Ozeans. Ihren Stiefvater nennt sie seit dieser Zeit zärtlich „Pitaji“ (aus dem indischen: Pita = Vater, Ji = Seele). Jeden Morgen machten sie ihr Sadhana und sangen jeden Abend vor dem Zubettgehen. Ihre Mutter, Prabhu Nam Kaur, spielte jeden Tag , so dass für Mutter und Tochter die Musik zu einer tief greifenden Heilung führten. Snatam Kaur erinnert sich: „Ich lernte in den Familien-Meditationsraum zu gehen und zu singen, als Möglichkeit, zu beten und Emotionen loszulassen. Ich erlernte die Kraft der Heilung durch heiliges chanten.“

Kirtan in den Sikh Templen mit ihrer Mutter zu spielen war ein konstanter Bestandteil in Snatams Teenager-Zeit. Sie spielte außerdem Violine im Schulorchester, lernte das Gitarrenspiel, und begann, eigene Songs zu schreiben. Nachdem sie ihren Song „Save Our Earth“ bei einer Schulfeier dargeboten hatte, durften sie und 10 ihrer Freunde, unterstützt durch von der Gruppe Greatful Dead, diesen Song vor 70.000 Menschen bei einem „Earth Day Concert“ in singen.

Nach ihrer Zeit im in Oakland, Kalifornien, wo sie Biochemie mit dem Abschluss eines Bachelors studierte, kehrte Snatam Kaur nach Indien zurück, um weiterhin Musik mit Bhai Hari Singh zu studieren, demselben Lehrer, mit dem schon ihre Mutter jahrelang studierte. Für Snatam Kaur war dies die wundervolle Vollendung eines Zyklus, der eine Generation früher begonnen hatte. In Indien lebte sie in der Nähe des Goldenen Tempels, wo immerwährend Musik gespielt wird. „Ich verbrachte dort viele Stunden mit Meditation und saugte die wundervollen Vibrationen des in mir auf“, erinnert sie sich.

1997 begann Snatam Kaur eine Karriere als Ernährungswissenschaftlerin für Peace Cereals in Eugene, Oregon. Sie brachte ihre wissenschaftlichen Erfahrungen ein, aus welcher sowohl die Peace Cereal Produktlinie als auch andere heilende Nahrungsmittel entstanden sind.

Als Musikerin war sie Teil vieler heiliger Chants und Musikveranstaltungen bei den 3HO Sommer- und Winter Festivals in New Mexico und Florida, Veranstaltungen, bei denen viele amerikanische Sikhs und Yogaschüler sowie viele andere spirituell Suchende zusammentreffen. Zusammen mit Livtar Singh und Guru Ganesha Singh nahm sie unter dem Namen „Peace Family“ das Album „Reunion“ auf. Diese Gruppe produzierte noch zwei weitere Alben: „To Heaven and Beyond“ und „Carry us Home“.

Im Jahr 2000 unterzeichnete Snatam Kaur einen Vertrag mit der neuen, jungen Label- und Musikfirma Spirit Voyage Records in Sterling, Virginia, und produziert unter diesem Label bis heute. Guru Ganesha Singh, Begründer dieses Labels, begleitet sie seitdem als Gitarrist und Manager. Er war eine besondere Unterstützung für Snatam Kaurs musikalische Karriere, und brachte viele Energien und Menschen in der Aufgabe zusammen, diese heilige Musik nach außen zu bringen.

Seit 2001 ist Snatam Kaur, begleitet von den Musikern des Spirit Voyage Enesembles, ein heller Stern im populären Genre spiritueller Musik. „Grace“ und „Anand“, ihre beiden letzten Alben, erorberten sehr schnell die Bestseller-Listen. Das Album „Shanti“ war ihr zweites Solo-Album und ein beindruckendes Follow-up auf ihr extrem erfolgreiches Debut-Album „Prem“.

Snatam Kaurs erhebende Stimme wird auf allen Alben geschmackvoll durch eine interkulturelle Instrumentation angereichert. Rhythmische Tabla-Beats akzentuieren die Chants. Piano, Sitar, Santur, und Flöten-Melodien untermalen gekonnt den Spirit aller Aufnahmen. Thomas Barquee’s brillante Produktionen verleihen allem einen besonders professionellen Glanz, durchdrungen von der Kraft Snatam Kaurs eigener Hingabe, die alles bewegt.

„Mein Guru ist der heilige Klangstrom, oder Naad“, sagt Snatam Kaur. „Die Erfahrung ein Album zu schaffen oder sich auf eine Peformance vorzubereiten ist für mich wie eine Einstimmung in das lebende und atmende Bewusstsein des Klangstroms, der für mich der Guru oder der Göttliche Lehrer ist“.

Viele der Stücke auf Snatam Kaurs Alben sind uralte Chants, gesungen in Gurmukhi, der heiligen Sprache der Sikhs. Einige andere Lieder sind in Englisch. „Ich lernte von Yogi Bhajan, welche Bedeutung dieser Klangstrom hat, und ich hatte Gelegenheit zu erfahren, wie die Energie dieser heiligen Worte einen positiven und realen Effekt haben kann.“ Für Snatam Kaur sind die heiligen Chants der Sikhs, wie auch die Chants anderer Richtungen, ein wichtiger Ausdruck für Heilung, Frieden und sozialen Wandel.

Es drang sich schnell auf, dass die Musik zu Snatam Kaurs Vollzeitbeschäftigung wurde. So machte Peace Cereals sie 2005 zur Friedensbotschafterin, und ihre „Celebrate Peace Tour“ wurde zu einer Möglichkeit, Frieden in den USA und anderswo zu kulitivieren. Snatam Kaurs Konzerte brechen mit den gängigen Konventionen und bieten etwas an, das noch umfassender, noch herzlicher und noch integrierender ist. Jedes Konzert ist eine Erfahrung des Friedens. Auf wundersame Weise finden die Musik und die heiligen Chants ihren direkten Weg in die Herzen der Menschen, welche diese unbezahlbare Erfahrung des Friedens und der Wahrheit machen, die uns allen innewohnt.

Snatam Kaur unterrichtet nach wie vor Kinderyoga und Meditation und lädt oft Kinder auf die Bühne ein, mit ihr zu singen. Snatams Leidenschaft mit Kindern zu arbeiten erschließt sich aus ihrer Erkenntnis über deren Rolle als zukünftige Macher unseres Planeten. „Ich sehe mich immer als Teil davon, Kinder in ihre Rolle als Macher und Friedensstifter einzuführen. Es ist die Art, in der mich meine Eltern aufzogen, und in welcher mein spiritueller Lehrer, Yogi Bhajan, Kinder behandelte.“ Sie und ihre Musikkollegen fahren ebenfalls zu vielen Schulen, verarmten Gemeinden und Gefängnissen, um ihre Musik jenen Menschen nahezubringen, die kaum Gelegenheit haben, Musik live zu erleben.

2008 würde Snatam Kaur selbst Mutter.