63 BrLD(LTNG) UND MEDTZTN

Zum Titelbild: Wor,rcnrc Rosnntnu, (1ss4 - l97l\ - Wrnonclxc uul WmrcN ALs Hocnscrrur,LEHRER urr Rlxc nrxnn /Scrrur,nmgu,tulct

Joecrur,r GesKA , Brntnv uNo GüllrrfiR WncNEn. JBNe/Bnnrnr

Zusammenfassung: R6sum6: Rosenthal (1884 -197f) gehörte wie auch Victor Veau Rosenthal (188+1971) appartient comme Victor Veau @aris) in die Phalanx der Chirurgen, die die Mund-, (Pans) ä la phalange des chirurgiens qui ont crdd et Kiefer-, Gesichtschiruryie begründet und entwickelt developpe la chirurgie ma,rillofaciale. Sa carriöre exi- haben. Sein Werdegang erforderte schon in jungen geait ddjä dös son plus jeune äge une vie disciplin6e Jahren diszipliniertes Leben Q,eipziger , (soliste du choeur de l'6glise St. Thomas ä ). Gesangssolist). Er vollbrachte kreative Leistungen Rosenthal accomplit des oeuwes crdatives (techniques (Operationstechniken, plastischen Einbeziehung der chirurgicales, intdgration de la chirurgie plastique dans Chirurgie in die Mund-, Kiefer- Gesichtschirurgie) und la chirurgie maxillefaciale). Il tira profit avec succös de nutzte erfolgreich die Kooperation mit Nachbardiszipli- la cooffration avec des dicipline voisines pour le trai- pati- nen für die Komplexbehandlung der Spaltträiger - tement complexe des patients avec fente palatine. Un enten. R. verfügte über große Ausstrahlung in der Lehre grand rayonnement se degageatt de l'enseingnement de durch praxisrelevante seine Inhaltsgestaltung didakti- Rosenthal. Son enseignement 6tait soutenu par sa prati- sche Begabung und berufsethisch fundierte Gesinnung que clinique, son don didactique et son esprit fond6 sur Repressalien trotz in der Nazizeit als Halbjude. Nach une öthique professionnelle malgrd les reprdsailles ä 1945 war er Direktor der Klinik in Thallwitz, ab 1950 I'dpoque des Nazis en raison de ses origines juives. OrdinariuV Direllor der "Kieferklinik" an der Charitd Aprös 1945, il 6tait directeur de la clinique de Thallwitz (Humboöldt-Universität ). Große Verdienste er- et depuis 1950 titulaire de chair et directeur de la warb er sich in der Nachwuchsforderung und im Zu- ,$ieferklinik" ä la Charitd (Universitd Humboldt de standekommen des Einheitsstandes der Zahtnärne. Berlin). Ses grands mdrites dtaient reconnus dans la formation des jeunes gdndrations et dans la rdalisation de I'unitd professionnelle des dentistes.

Summary patients with cleft lip and palate. Rosenthal was of great Like Victor Veau (Paris) also Rosenthal (fSS4-1971) charisma due to his practice-oriented teaching didactic belongs to the phalanx of , who founded and aptitute and ethical attitude in spite of having been developed oral and maxillofacial surgery. At young age treated badly as a half Jewish person during the period his career damanded already a disciplined way of life of National Socialism. After 1945 he was director of the (choral solist in the St. Thomas choir in l-eipzig). He clinic of Thallwitz and from 1950 on he was professor acchieved creative worls (surgical techniques, integra- in ordinary and director of the ,Kieferklinik" at the tion of into oral and maxillefacial sur- Charitd (Humboldt University of Berlin). He gained gery) and used succesfrrlly the cooperation with great merits by promoting the raising generation and by neighbouring disciplines for the complex treatement of realizingthe professional unification of the dentists.

In die Phalanx der um die Mund-, Kiefer-, Gesichtchir- mit Lilienfeld) eine neue Röntgenröhre, die eine Ver- urgie verdienten Mediziner gehört neben Georg Axhau- besserung der Röntgenbildqualit it im Dienste der Chir- sen @erlin), Martin Wassmund @erlin), Victor Veau urgie ermöglichte (l). (Paris) u.a. ohne Zwerfel auch Wolfgang Rosenthal. Am 1. August l9I4 - zu Beginn des t. Weltkrieges - Rosenthal, der nach Beendigung seines Studiums 1910 mußte Rosenthal als Vertreter seines Leiters professor als Assistent am Leipziger Chirurgisch-poliklinischen Heinicke die Leipziger Chiruryische Universitätspoli- Institut tätig war und hier rasch zum Leiter der Rönt- klinik übernehmen, die alsbald in ein Reservelazarett genabteilung avancierte, begann seine Laufbahn früh- umgewandelt wurde. Infolge der Nachbarschaft zur zeitig rnrt kreativen Leistungen und daraus resultieren- ,Zahnklinik" entwickelte sich in kurzer Zeit das dlge- den Veröffentlichungen. So entwickelte er (gemeinsam meinchirurgische Lazarett in ein "Kieferlazarett" mit I A loccation du )ooilVe Congrös Francais de Stomatologie et Chiruryie Maxillofaciale sous la pr6sidence du pre fesseur Dr. Michel Donaz,zan du 13 - 15 Sepembre ä Lille @rance) 64 wiederherstellender, plastischer Chirurgie (2,3). Auf bei systematischer Blutstillung gestatteten Wolff ein diese Weise wurde Rosenthals Interesse an Kiefer- und ruhigeres, erfolgreicheres Operieren. Diese Technik Gesichtschirurgie geweckt. Dies wurde noch durch ermöglichte auch die Naht der nasalen Schleimhaut der gespaltenen einen Lehrauftrag für Kiefer- und Gesichtskrankheiten , Gaumensegel. und seine Vodesungen fir Zahnärzte verstärkt. In die- ser Tätigkeitseinheit von Lehre und Praxis gewann er Mit der Entwicklung der plastischen Kieferchiruryie im Sicherheit und auch Einsichten über den unbefriedigen- 1. Weltkrieg erhielt die Spaltchirurgie neue Impulse. So den Stand des jungen Faches der Kiefer- und Gesichts- fordert Rosenthal schon 1917 in seiner Habilitations- chirurgie. Offenbar beflügelte ihn der Gedanke oder die schrift: Ahnung hier Tore aufstoßen und Neuland erschließen zu können. Jedenfalls war er eifrig bemüht, die schwe- "Der Ehrgeiz des Chirurgen muf vielmehr dahin gehen, ren durch Schuß- und Granatsplitterwunden entstande- einen vollkommenen, das heiJJt luftdichten Abschlut| des nen Gesichts- und Kieferldsionen seiner Patienten zu Gaumens gegen die Nase zu erreichen. Bleibt nur die versorgen und ästhetisch zu gestalten. Das belegen auch kleinste Fistel zurück, die nach der Nase fi)hrt, so wird seine Publikationen, z. B. "Zahnätztliche und chiruryi- dadurch eine Entzündung unterhatten, und die Sprache sche Hilfe bei Kriegsverletzungen der Kiefer" (1915) bleibt leicht nciselnd. " und "Verschluss traumatischer Gaumendefekte durch Weichteile des Gesichts" (1916). In dieser Periode wurden die grundlegenden Operati- onsmethoden entwickelt, die heute noch Rüstzeug der 1917 habilitierte er sich für Chirurgie, blieb jedoch nach Spaltchirurgen sind. Dazu zählen vor allem die Stiel- uChefs" Beendigung des Krieges und Rückkehr seines und Brückenlappenbildungen, die je nach Temperament der plastischen und Kiefer-Chiruryie treu. Er eröftrete oder Ermessen Modifikationen aufiniesen (Axhausen, eine Praxis und dehnte seine Tätigkeit auf die angebo' Gillies, Kazanjian, Pichier u.a.), die Pharyngoplastik renen Deformierungen aus; er wurde in kurzer Zeit ein von Schönborn-Rosenthal (speziell als sprachverbes- bekannter Operateur von Patienten mit Lippen-, Kiefer- sernde Operation), die Inauguration der außerordentlich Gaumenspalten und anderen angeborenen sowie erwor- wichtigen Nasenbodenbildung von V. Veau und die benen Gesichtsdeformierungen. Burian'schen Techniken.

Zum besseren Verständnis des Wirkens von Rosenthal rmd Rosenthal leitete mit der Verwirklichung seiner Forde- der Einordnrmg seiner spezielle, Leistmgen sei ein histori- rungen nach interdisziplinärer Behandlung und Fürsor- scher Abriß über die Spaltträgerbehandhmg in Deutschland ge der Spaltträger durch hierfür geschulte Chirurgen, gegeben, wobei in vier Phasen gegliedert werden kann (nach Zahnärzte, Logopäden und Phoniater einschließlich der Wagrer ua.): HNGArzte und Kieferorthopäden die 4. Phase in der Spaltträgerbehandlung ein. Weil Rosenthal eine optima- Erst mit Lorenz Heister, der 1780 in einem chirurgi- le Behandlung von Kiefer- und Gesichtskranken nicht Lehrbuch den damaligen Erkenntnisstand der schen ohne Kenntnis der Zahnheilkunde für möglich hielt, Spaltchirurgie darlegt, wird die l. "vorwissenschaftliche studierte der schon über 4Ojährige noch Zahnheilkunde Phase" abgelöst. Den überlieferten Berichten zufolge und unterzog sich den notwendigen Prüfirngen (1933). konnten bis ins 18. Jahrhundert die Lippenspalten nur Mit Lindemann und Axhausen (ebenfalls doppelt ap miffels Anfrischung bzw. Verwundung und der Anlage probiert) entwickelte Rosenthal das neue Fachgebiet der Nadeln verschlossen werden. Eine Be- von Karlsbader Mund-, Kiefer-und Gesichtschirurgie in Deutschland handlung doppelseitiger, durchgehender Spalten wurde (5). Rosenthals Forderung nach Operationen der Spalt- versucht, doch ohne befriedigende Resultate; vielfach träger in bestimmten Abständen und bei interdisziplinä- mußte bedacht werden. daß viele Patienten das über dies rer Zusammenarbeit setzte sich damals noch nicht Lebensjahr nicht übedebten. erste überall durch. Erst die weitere Entwicklung gab Ro- senthal recht. Einen Auftrieb ergab die Kooperation mit In der von Heister eingeleiteten 2. Phase wurde außer dem Franzosen Victor Veau. der 1930/34 zwei interna- Verschluß der Lippenspalte auch der einem sicheren tional anerkannte Bücher über Spaltchiruryie der Gaumen- und Segelspalte angestrebt. Verschluß (Methoden und Ergebnisse) veröffentlichte. Da der Ferdinand von Graefe (1787 - 1840) führte 1816 in Erst Europa bereisende Amerikaner Dorrance anläßlich Bedin die erste erfolgreiche Gaumenplastik durch. Die seines Besuchs in Leipzig von Veau geschuärmt hatte, Ergebnisse der Gaumen- und Velumverschlüsse waren nahm Rosenthal die Gelegenheit wahr, sich in Paris mit jedoch für die Sprechf?ihigkeit z.T. ungenügend, da der Veau zu treffen. Durch Rosenthals gute Sprachkennt- Gaumen narbig-stari und der Nasenboden'nicht oft nisse verstanden sie sich auf Anhieb, so daß die beiden verschlossen war. So gab ein Teil der Chirurgen den ca. ein halbes Jahr zusammenarbeiteten. Von Veau operativen Verschluß zu Gunsten einer Versorgu.ng übernahm Rosenthal die Verfahrensweise der Nasenbo mittels Obturatoren auf (1,3). dennaht. Umgekehrt wandte Veau seit dieser Zeit die von Rosenthal inaugurierte "Innenrotation der Wangen" Bernhardt von Langenbeck (1810 - 1887), der Mit an, die besonders bei breiten Lippenspalten Dehiszen- Verschiebung der Gewebe erstmals eine subperiostale zen auf ein Minimum begrenzt. Außerdem wurden harten Gaumens als Brückenlappenplastik angab, des Rosenthals Anregungen zur Komplexbehandlung von mit dem Orthopäden und Mißbildungsoperateur und Veau aufgegriffen. (1836 1902) begann am Ende des 19. Julius Wolfr - Die exakten Operationsmethoden und -beschreibungen die 3. Phase der Spaltchirurgie. Die Über- Jahrhunderts dieses französischen Chirurgen wurden Maßstab für die nahme der Narkose und Operation am hängenden Kopf 65 Spaltchirurgie. Rosenthal modifizierte die Technik von Schule. Rosenthal wuchs in einer musikliebenden Fa- Veau; er wußte der Behandlungsstrategie in zu diffe_ milie auf. Der Vater spielte Geige und Bratsche, seine renzieren und eigene Wege zu gehen. So unterließ er Mutter, eine Baronin von Zeuner, war eine gute piani- den gleichzeitigen Verschluß von Lippen-, Kiefer- und stin. Es lag auf der Hand, daß die musische Familie das Gaumenspalte, da dies das Wachstum des Oberkiefers Leben Rosenthals prägte. 1892 wurde der Vater als stark beeinträchtigt. Er verschloß vielmehr primär die Prorektor an daq Lehrerseminar nach Delitzsch bei Lippenspalte, die Kiefer-Gaumenspalte dagegen erst im Leipzig versetzt. Die Besuche des Gewandhauses und 3. bis 4. Lebensjahr. Er hielt die Stiellappenplastik von die samstäglichen Motetten des Thomanerchores in Veau für die beste Methode im Kleinstkindesalter. Bei Leipzig blieben nicht ohne Auswirkungen: Die beiden Erwachsenen bevorzugte er die von ihm mit entwickelte Schwestern studierten Musik utm "Mendelssohn- kombinierte Uranopharyngo-plastik. Konservatorium". Wofgang Rosenthal wurde 1896 Mitglied des Thomanerchores. Nicht nur die Musik Da Rosenthal als Behandlungsziel bei den Spaltträigern bestimmte die Eltern, ihren Sohn in die " Eliteschule" eine deutliche Umgangssprache bei normal ausgebilde_ bzw. in dac Internat des Thornanerchores zu getr'ln, tem Oberkiefer anstrebte, entwickelte er zusammen mit sondern auch ein leichter Sprachfehler, bei Aufregun- Kieferorthopäden, Prothetikern und Logopäden eine gen begann er zu stottern, so daß die Trennung des zielgerichtete interdisziplinäre Zusammenarbeit auf der Sohnes vom Elternhaus auch als "therapeutische Maß- Grundlage eines gemeinsamen Behandlungsplanes und nahme" gesehen werden kann. Der von Johann Sebasti- genauer Befundung für die wissenschaftliche Auswer- an Bach an der Thomaskirche gegründete Chor zählte tung. schon damals zu den besten Chören im deutschsprachi- gen Raum. Um dort aufgenommen zu werden, mußte Rosenthal besuchte nicht nur selbst bedeutende Chirur_ man gute Schulzensuren, eine ausgeprZigte musische gen seiner Zeit; es kamen auch viele, die von ihm ler- Veranlagung und die Gabe einer schönen Stimme haben nen wollten, unter anderem die berühmten Chirurgie- sowie ein Instrument spielen können. Wolfgang Ro- Professoren Johann von (Jngarn) Ertl und Dorrance senthal wurde als Quintaner Alumnus des Thomaner- (uSA). Rosenthals Charme und Charisma vereint mit chores und zog in das Internat, in dem außer 60 S?in- gutem Aussehen trugen zu vielen Freundschaften mit gern die Familie des Rektors und 3 Inspektoren wohn- international bekannten Spaltchirurgen bei. ten, die sich abwechselnd um das Wohl der Thomaner kümmerten (vgl. 3). Von Anfang an hat Rosenthal eine komplette Statistik seiner Spaltpatienten geführt, die später von Gabka Die 8jährige 7-eit im Thomanerchor ftirderte die Dis- ausgewertet wurde. Von der ersten Untersuchung an bis ziplin des kunstsinnigen jungen Menschen, die er ein zu den Wiederholungsuntersuchungen, die z. T. bis zu Leben lang behielt. Wie Wolfgang Rosenthal in seinen 20 Jahren nach der Operation statdanden, wurde "Buch Lebenserinnerungen schreibt, hat mit dem Einzug in geführt". das Internat für ihn ein streng geregeltes Leben begon- nen, mit hohen Anforderungen - auch hinsichtlich der D1 die meisten Spaltpatienten im Säuglings- bzw. Fäihigkeit, die Zeit zu planen und zu nutzen. Kleinkindalter waren, bezog Rosenthal das Elternhaus alctiv in die Behandlungs- und Rehabilitationsmaßnah- So hatten die Thomaner neben den Motetten jeden men ein. Nur bei warmherziger Integrierung des klei_ Sonntagvormittag in der Thomas- und Nikolaikirche nen Patienten in seine häusliche Umweit konnte nach Kirchenmusik auszuführen. Neben den schulischen Rosenthals Ansicht eine optimale Heilung auch in psy- Aufgaben wurden an die Jungen sehr hohe Ansprüche chischer Hinsicht erfolgen (vgl. 1,3). gestellt (vel.2).

Rosenthal forderte 1931, Spezialkliniken zur komplo. Wolfgang Rosenthal lernte in dieser Zeit damals be- xen Spaltträgerbehandlung zu schaffen. Bis 1933 veröf- rühmte Komponisten und Dirigenten kennen, denn der fentlichte Rosenthal 29 spzielle Arbeiten zur Kiefer- Chor mußte auch bei größeren Konzerten im Gewand- und Gesichtschiruryie. Das 1930 mit Sonntag heraus_ haus auftreten. So sang er z.B. unter Richard Strauß: er gegebene "Lehrbuch der Mund- und Kieferchirurgie', gewann ein besonderes Verhältnis zu Arthur Nikisch erregte Aufrnerksarnkeit, da erstmals über die Spaltträ_ (Leiter des Gewandhausorchesters); und es entwickelte ger-Problematik ausflihrliche Darlegungen für Aus- und sich auch die lebenslange Freundschaft mit Karl Sträu- Weiterbildung publiziert wurden. be, einem der berühmtesten Thomanerkantoren. Rosenthal schreibt über diese Zeit (3) Nach diesem Exkurs in die Geschichte der Spaltchirurgie soll nrmmehr das "Curiculum vitae" dieses bedeüungsvollen "Eine merlcwürdige l4tirkung hatte auf mich die jahre- Mediziners skizzis6 werden, in dem auch die Musik durch- lang nebeneinander gängig einen hohen Stellenwert hatte. laufende Beschrifiigmg mit unse- rem Lehrpensum an der Schule und der Musik. Ich wurde ein Mensch, der von Jugend an auf zwei Gleisen lief, auf dem 1. Eiternhaus, Thomanerchor, Studium der Musik und der Mssenscha/t, ohne daf mich dies in irgendeiner lleise störte.,, Am 8. September 1884 wurde Wolfgang Rosenthal in So nimmt es nicht wunder, daß Rosenthal, der schon Berlin-Friedrichshagen (nahe dem Müggelsee) geboren. als Primaner mehrfach Solorollen, besonders in Oratorien, Sein Vater Max Rosenthal war Leiter der äortigen übernommen hatte, den Gedanken hegte, nach dem 66 Abitur Opernsänger zu werden. Nach eingehenden Zeitraum ist zu erw2ihnen, daß er ähnlich wie Jean Hinwen- Aussprachen mit den Eltern entschloß er sich jedoch, Jacques Joseph (1865 - 1934) in Berlin eine entwik- im Herbst 1900 das juristische Studium an der Universi- dung auf die plastische Chirurgie des Gesichts tät München aufzunehmen, das er aber nach einem kelte und dabei die maxillofasziale Chirurgie mit den sich auf Semester für immer abbrach. In seiner Lebens- bzw. Rekonstruktionen verband. 1917 habilitierte er Berufsplanung verunsichert, folgte er der Anregung dem Gebiet mit dem Thema "Erfahrungen auf dem von Pro seiner Mutter, Verwandte in Südafrika zu besuchen. Gebiete der Uranoplastik". Mit der Rückkehr in Einer ihrer Brüder hatte sich in Südafrika niedergelas- fessor Heinicke bei Kriegsende wurde Rosenthal versetzt. Nach Ernennung sen. Dort hatte er es nach vielen Mühen zu einer florie- seine ursprüngliche Position im Leipziger renden Farm gebracht. Diese "Bildungsreise" mit Ver- zum Privatdozenten nahm er seine Arbeit sein Wissen und wandtenbesuch wurde für Rosenthal zum Anstoß seiner St. Georg Krankenhaus auf, wo man wußte. zweiten Lebensaufgabe, der Medizin: Können bei Kriegsversehrten zv schätzen Gleichzeitig eröftrete Rosenthal eine Praxis inLeipzig Ein Arbeiter seines Onkels wurde von einem Strauß so die bald eine frequentierte Anlaufstelle zur Versorgrrng Diese zweit- attackiert. daß Rosenthal von einem "offenen Bauch mit von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten wurde. den fol- herausquellenden Därmen' schrieb. Als Assistent half er häufigste menschliche Mißbildung wurde in dem Arzt bei der Operation und machte erstmalig Be- genden Jahren zur Hauptaufgabe Wolfgang Rosenthals, kanntschaft mit der Chirurgie, mit jenem Gebiet auf zumal es thlnr- 1924 gelungen war, eine sprachverbes- Publikation dem er sich später enfalten sollte. Schon auf der Heim- sernde Operation zu entwickeln. Mit der ist reise - er hatte fast ein Jahr in Südaftika verbracht - war dieser Schönborn-Rosenthal'schen Phaqmgoplastik es Rosenthal klar, daß er das Studium der Medizin er als 4Ojäihriger in der Fachwelt international bekannt Gastvorlesungen aufirehmen wollte. geworden.Das belegen u.a. auch seine über Gaumendefekte in Zidrrich, München, Hamburg Nach Leipzig heimgekehrt, immatrikulierte er sich dort (1e27). und legte 1910 das medizinische Staatsexamen ab. Rosenthal hatte zahlreiche prominente Lehrer, doch soll Trotz dieser medizinischen Erfolge kam die Musik hier nur der Chirurg Payr exemplarisch genannt wer- nicht zu kurz, begünstigt durch die Ehe mit der Direk- den, der durch seine Gelenkoperationen die deutsche torin des Leipziger Konservatoriums. In den 20er Jah- Chirurgenwelt in Erstaunen versetzt hatte. ren gründete er das bekannte Rosenthal-Quartett, mit dem er viele in- und ausländische Tourneen machte.

2. Assistentenzeit, ErfahrungenlErfolget Habilitation 3. Nazizeit, il. Weltkrieg

Ruf als Extraordinarius für das neu- Neben dem Studium nahm Rosenthal Gesangsunter- 1932 erhielt er den Kieferchiruryie an die richt. Er trat selbst in seiner Assitentenzeit an der geschaffene Fach Mund- und (1). Die Berufungsverhandlun- Leipziger Chirurgischen Poliklinik unter Perthes und Hamburger Universität gen längere Zeithin - solange bis Rosenthal Heinicke nicht selten als Gesangssolist auf. zogen sich "klar sah": Am 30. Januar 1933 erfolgte die Machttiber- Nationalsozialisten, eine Tatsache, die Durch Veröffentlichungen grundlegender medizinischer nahme durch die befürchtet hatte. Obwohl er Fragen u.a. "Llntersuchungen über Röntgenröhren mit Rosenthal lange vorher in Hamburg aufrrahm, löste er seine beliebig verstellbarem Vakuum", wobei er durch einen seine Lehrtätigkeit Praxis Leipzig nicht auf, er vergrößerte sie sogar Röntgenschaden einige Endglieder seiner linken Hand in Behandlungen für Lippen- veilor, aber auch durch seine Erfolge als Solist des durch Konzentration auf Kiefer-Gaumenspalten. Als Halbjude mußte er mit Re- Thomanerchores wurde er zur anerkannten, oft bewun- pressalien rechnen. Die Medizinische Fakultät in Bo derten Persönlichkeit. ston (USA) und in Lyon boten ihm 1935 einen Lehr- 1937 wurde ihm die Lehrbefugnis lntensivere Studien bei Kammersänger Scheidemantel stuhl an; er lehnte ab. Universitäten des Deutschen Reiches in ließen seine Berufswahl problematisch wer- für säimtliche entzogen. lnzwischen hatte er jedoch dte Zeit in Ham- den. Sein Chet hofessor Heinicke, der mit einer Sän- genutzt, für Zahn' und Kiefer- gerin verheiratet war, unterstützte Rosenthal in seiner burg das ,fentralblatt gegnindet und sich einen wichtigen Platz in Karriere als Gesangssolist, so daß sich sein Wunsch heilkunde" Kieferchirurgie gesichert. verstärkle, Sänger zu werden. In relativ kurzer Zeitvor der Trotz des Entzuges der Lehrbefugnis wagten es die dem l. Weltkrieg war er ein so bekannter Oratoriensän- Nazis nicht, Rosenthals Praxis anzurühren, war doch ger und Solist von Opern geworden, daß er zum 1. inzwischen Leizpig zu einem der Zentren zur Versor- September 1914 ein Angebot der Münchner Staatsoper gung angeborenen Mißbildungen, speziell von erhielt und die Medizin aufgeben wollte. von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten geworden. Durch die Einbeziehung Mißgebildeten in die Nürnberger Als jedoch der 1. Weltkrieg l9l4 ausbrach, war sich von Gesetze - forderten eine Sterilisation bei schweren Rosenthal seiner Verantwortung als Mediziner bewußt diese - wurde Rosenthal persön- und übernahm die ihm angetragene kommissarische Spaltbildungen des Gesichts lich auf das Tiefste getroffen. Auf dem Chirurgenkon- Leitung derLeipziger Chirurgischen Poliklinilq die wie greß 1938, zu dem auch Victor Veau anreiste, kam es bereits oben erwähnt, in ein Kriegslazarett umgewan- zur Resolution von Sauerbruch, Axhausen und Rosent- delt wurde. F;rgärrlu,end zu seiner Tätigkeit in diesem 67 hal, Spaltträger nicht zu sterilisieren - eine Forderung blieb er der Klinik in Thallwitz treu, bis ihm 1950 pre die vielerorts Gehör fand. Leider kam es trotzdem nt fessor Georg Axhausen (1877 - 1960) antrug die Kie- vielen Sterilisationen. ferklinik der Charitö als Ordinarius und Direktor in Neue Überlegungen bahnten sich mit dem zunehmen- seiner Nachfolge zu übernehmen (2). den Bombenkrieg an. 1943 war Rosenthal auf den Bay- reuther Festspielen. Nach einer Auffiihrung der Am 5. Mai 1950 nahm Rosenthat die Berufung unter "Walküre" bat ihn der Festspielarut, in der Nacht den der Bedingung an, daß er die Thallwitzer Klinik weiter- Bayreuther Atr^en behilflich zu sein, die in einem La- führen dürfe. So begann eine Renaissance seiner Hoch- zaretlzug transportierten Schwerverletzten des Hambur- schullehrer-Tätigkeit. 1951 übernahm er ztsätzlich das ger phos- Angriffs zu versorgen. Dieser erste große, mit ärztliche Direktorium des z,ahnfuztlichen Instituts der phorbrandbomben geführte Angriff auf eine deutsche Berliner Universität. Am 10. Juli 1951 wurde er prode- Großstadt hatte ca. 20.000 Zivilpersonen getötet bzw. kan der Medizinischen Fakultät; danach erfolgte die verletzt. Rosenthal hat oft über seinen Schock in dieser Wahl des fast Siebzigjährigen zum Dekan der Medizi- Nacht berichtet. Er befürchtete, daß auch Leipzig in nischen Fakultät der Humboldt-Universit?it. dieser Weise angegriffen würde. So beschloß er, allein um seine Spaltkinder zu schützen, möglichst umgehend ein Asyl außerhalb Leipzigs zu finden. Diese Gelegen- 5. Engagement in Aus- und Weiterbildung heit ergab sich relativ schnell. auch im fortgeschrittenen Alter Seine Tochter Hedda, die sein sängerisches Tatent Seine Freude am Unterrichten und die Begeisterung für "geerbt" hatte, fand an der Hofoper in Gera ihr erstes sein Speziaigebiet sowie die mit viel Humor gewürzten Engagement. Anläßlich der ersten premiere Hedda Vodesungen machten ihn zu einem der beliebtesten Rosenthals erneuerte Rosenthal seine Bekanntschaft mit Lehrer der Charit6. dem kunstsinnigen und sangesbegeisterten Fürsten Heinrich XXIV. von Reuss, in dessen Diensten auch ein Rosenthal hatte ein sehr gutes Verhälltnis zu seinen Freund Rosenthals, ein ehemaliger Thomaner stand. Studenten und Schülern. Von Anbeginn seiner wissen- Fürst Reuss hatte Sorge um sein Schloß Thallwitz bei schaftlichen Arbeit bzut. Lehrlatigkeit richtete er sein Leipzig, das die Fh's,zeugwerke Junkers zu einem Kon- Augenmerk darauf, eine klare Zielorientierung über die struktionsbüro umbauen wollten. Rosenthal dagegen Anforderungen zu vermitteln und den Studenten Eigen- suchte ein Asyl für seine behinderten Kinder. verantwortung n ibertragen bzw. Spielraum für eigene Entscheidungen einzuräumen. Es wird vielfach bestä- So kam es zwischen Rosenthal und dem Fürsten Reuss tigt, daß Rosenthal die Lehre und Ausbildung effektiv zum Abschluß eines Vertrages, in dem Rosenthal die und modern gestaltet hat Daztt trugen seine auf dem Nutzungsrechte für das Schloß und die umliegenden neuesten Erkenntnisstand befindlichen Lehrinhalte und Ländereien übertragen wurden. Rosenthal konnte be- seine Bemühungen um enge Verbindung von Theorie reits am 9. September 1943 einige Wochen nach dem und Praxis bei (vgl. 4). Prinzipiell &zog Rosenthal bei Angritr auf Hamburg in Thallwitz einziehen und dort relevanten Sachverhalten erstmals einen Spalff räger operieren. aus seinem reichen Erfah- rungsschatz lehrreiche Praxisbeispiele in die Vode- sungsgestaltung ein. Das geschah oft problematisiert. Dabei hatten die Studenten Gelegenheit, sich an der 4. Thallwitz und Ordinarius in Berlin Problemlösun gbzvt. Erkenntnisfindung aktiv zu beteili- gen. Die Umwandlung des aus dem 16. Jahrhundert stam- menden Jagdschlosses in ein Krankenhaus erwies sich Rosenthal pflegte mit vielen ehemaligen Studenten als schwierig. Schritnveise gelang es Rosenthal. Wäh- einen engen Kontakt. Er ließ sich über ihre Arbeit, rend des Zusammenbruchs 1945 kam Fürst Reuss ums Behandlungsmethoden und Ergebnisse informieren. Leben. Rosenthal konnte aber das Schloß mit Läinderei- Einer seiner "Schüler", der inzwischen verstorbene en 1947 an die Sozialversicherungsanstalt Sachsen Direktor der Abteilung für Kiefer-/Gesichtschiruryie an abgeben, so daß er seine ganzeKraft. für die medizini- der Jenaer Universität, Professor Harry Heiner, berichtet sche Tätigkeit frei hatte. In den folgenden Jahren erwei- (vgl 1) von dem sozialen Gewissen Rosenthals. Das terte sich der Patientenkreis. Dazu trug in großem Maße zeigte sich besonders in seinem Verhalten gegenüber auch das Organisationstalent seines Oberarztes Haym mittellosen Patienten Eltern bei. 1952 präsentierte und von Spaltträgern, die sich eine stattliche er später nach erfolgreicher Behandlung in von ihm "Kieferchirurgisch-Orthopädische Heilstätte" - später mitgestaltete Konzerte unentgeltlich einlud. umbenannt in "Wolfgang-Rosenthal-Klinik". Die Klinik hatte damals 70 Betten (davon 36 Betten in Kinder- der Die große Verehrung die Rosenthal von Patienten, station). Ein inzwischen modern eingerichteter Operati- Studenten, Mitarbeitern entgegengebracht wurde, be- onssaal, kieferorthopädische und zahnarztliche Behand- ruhte im Vorleben seines Könnens und seiner Einstel- lungsmöglichkeiten sowie Voraussetzungen für logo, lung bzw. in seinen von Verantwortung getragenen pädische Diagnostik und Therapie waren ge- bereits Leistungen - gemäß dem berufsethischen Leitmotiv schaffen - Zeichen, mit welchem ,,AEGROTI Engagement Rosenthal SALUS - SUPREMALEX!'' an diese Lebensaufgabe herangegangen war. Trotz Neben der Weiterbildung des wissenschaftlichen Nach- mehrerer Berufungsangebote (an die Universitäten wuchses setzte sich dieser berühmte Chirurg ebenfalls Marburg Matnz, Münster, Westberlin, Jena, ) für die Fortbildung der niedergelassenen Zalnarzte und 68

Dentisten ein. An der Beseitigung des Dualismus zwi- 6. Epilog schen Zahnärzten und Dentisten und der Schaffirng Fragt man nach Rosenthals ungewöhnlichen Ausbil- eines einheitlichen Zahnarztstandes war er maßgeblich dungserfolgen, so liegt das gewiß in der Leistungsdy- beteiligt. Die Ausbildung der Dentisten nr Zahnirzten namik seiner klinischen Tätigkeit und dem taktvollen war eng verbunden mit der zahnärrtlichen Studienre- Umgang mit Studenten und Mitarbeitern. Dank seiner form, die er stark beeinflußte. Er forderte eine breite wissenschaftlich gründlichen Arbeitsweise war es Ro allgemeinmedizinische Grundausbildung damit die senthal vergönnt, Wege zur "Bereicherung dieses Fa- Stomatologie zu einem gleichberechtigten Fachgebiet in ches" zu finden, indem er Probleme aufgriff, die Lösun- der Medizinischen Fakultät würde (1). gen mit Anstrengung und Umsicht ermöglichten. Seine zielstrebige, besonnene und ausdauemde Art, ans Werk Für die Fortbildung der Zalnärzte gab Rosenthal 1951 zu gehen, übertrug sich auf den Kern seiner Mita$eiter, die Zeitschrift "Deutsche Stomatologie" heraus. 1952 die sich nie behindert, eingeengt oder reglementiert bewirkte er die Gründung der "Medizinisch- fühlten, sondern gezielte Förderung mit Freiräumen für wissenschaftlichen Gesellschaft für Zahn-. Mund- und Eigenverantwortung und Selbständigkeit erfuhren. So Kieferheilkunde" an der Humboldt-Universi&it Berlin. erwuchsen aus der "Rosenthal-Schule" Professoren, als deren Vorsitzender er gevählt wurde. Er wurde Chefürzte sowie ebenfalls renomrnierte niedergelassene 1951 u.a. Ehrenmitglied der American Cleft Palate Arzte, die sich im Geiste ihres Lehrers dem Fach eng Association. verbunden fühlten, Großes leisteten und neue Lichter setzten! 1951 konnte Rosenthal sein Lehrbuch "Spezielle Kiefer- und Gesichtschirurgie" herausgeben. Die Veröffentli- Hauptwirkungsorte einiger Schüler sind/waren: chung war Ende der dreißiger Jahre von den Nazis Thallwitz (Ir4ühler), Leipzig (Mahn), Marnz (I{erfert), verhindert worden. Ebenfalls erschien 1953 sein Lehr- Minden (Haym), Berlin (Hoffmann-Axtheim, Gabk4 buch "Zahnkrankheiten und Zahnpflege". Beide Lehr- Winiker-Blank), Hannover (Ileidsieck), München bücher, von der Fachweit erwartet, waren schnell ver- (Schlegel), Kassel (Lerche), Jena (I{einer), Her- griffen; es kam zu Neuauflagen. So konnte Rosenthal bornÄlessen (Koch). seine Erkenntnisse über moderne Rehabilitation von Lippen-Kiefer-Gaumen-Spaltträgern weithin verbrei- ten und die medizinische Aus- und Weiterbildung be- Literatur reichern. (1) Augner, Peter-M.: Rosenthal war als Wissenschaftler- Arzt und Mensch Wolfgang Rosenthal.- Bd. 93/ Biographior hervonagender ein Humanist der Tat. Rosenthals Werk und Ideen leben Naturwissenschaftler, Techniker, Medizner. BG Teubner weiter durch seine Schüler und Patienten. Auf einem Verlagsgesellschaft Leipzig 1991, 79 S.(ISBN 3-322-00816-9) internationalen Kongreß sagJe der 6Tjithrige Rosenthal (1e51): (2) Gabka, Joachim-. On the Occasion of the Ce,ntenary of the Birth of Wolfgng Rose,nthal- In: Joumal of Maxillo-Facial Surgery, 13 (1985), "... Wir haben gesehen, dafi der Kieferlcrüppel erstens 1-50 (G. Thieme Verlag Str$tgarV New York) operiert werden muf, um ein brauchbarer Mensch zu werden. Er bedarf zweitens spriterhin htiufg noch zahn- (3) Rosenthal, Wo@ang: cirztlicher und kieferorthopridischer HiW, endlich Aus meinen Lebens{age,n @ersönliche Biogra- braucht er Sprecherziehung. Es war mein Bestreben, phie/Leborserinnerungen), L967/69 aufgezeichnet, Uni- auf diesem kleinen, aber dankbaren Gebiet der Heil- kat/Privatbesitz: Prof Gabka, Berlin, 187 S. rmd 15 S. Epilog kunde Abhilfe zu schaffen; und letztendlich braucht der Patient eine Gesellschaft, die in ihm zwar einen behin- (4) Wagrer, Günther; Wagter, Thomas- klinischen derten, aber einen vollwertigen Menschen sieht." Empirische Befimde zur Vorlesrmgsgestaltung in Disziplinen. In: Medizinische Ausbildung (Mtinster) 7 (f990) 173 - 183 Nach seiner Emeritierung am 1. September 1957 wid- mete sich Rosenthal nur noch seiner Thallwitzer Klinik. (5) Winau, Rolf, Vaubel, Ekkehard: Die letzte Operation führte er ffit 79 Jahren im Januar Chirwgen in Berlin (100 Porträts). Verlag de Gruyter Berlin, 1963 durch. Bis zu seinem Tode hat er sich oft an Ort NewYork 1983, 106 S. und Stelle vom Stand der Thallwitzer Klinik überzeugt. Seine auftretenden Altersleiden @iabetes, SchwerhG rigkeit, Entwicklung eines beiderseitigen grauen Stars) Professor Dr. Dr. med. Joachim Gabka (em.) ertrug er tapfer und mit Humor. Im hohen Alter erlebte Mohrunger Allee 2 er beglückt die Folgen einer gut gelungenen Operation D 14055 Berlin an seinen Augen, so daß er Weihnachten 1970 wieder die Lichter des Weihnachtsbaumes erkennen konnte. Dr. Günther Wagner (ehem. Lehrbeauftragter Hoch- Rosenthal starb am 10. Juni l97l an den Folgen einer schuldidaktik'Arbeitskreis MedizindidaktilC Oberschenkettraktur. Universität Jena) Breite Str. 38 D 12167 Berlin