Mobilität Für Alle Das Mobilitätsenwicklungs- Konzept Ruhr Dokumentation Der Konferenz Vom 22
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Fraktion DIE LINKE im Regionalverband Ruhr Mobilität für Alle Das Mobilitätsenwicklungs- konzept Ruhr Dokumentation der Konferenz vom 22. Februar 2020 Inhalt Grußworte Begrüßung durch Wolfgang Freye, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im RVR „Mobilität für Alle“ – Großer Nachholbedarf in „Ruhr“ ................................................ 3 Grußwort von Markus Schlüter, Beigeordneter Wirtschaftsführung des RVR 100 Jahre Regionalverband Ruhr – Herausforderung Mobilität ................................... 6 Redebeiträge Maria Wagener, Referatsleiterin Regionalentwicklung Frank Joneit, Mitarbeiter im Team 8-2 Mobilität des RVR Mobilität im Ruhrgebiet ganzheitlich betrachten Das „Regionale Mobilitätsentwicklungskonzept für die Metropole Ruhr“ des RVR ................... 9 Prof. Dr. Christoph Zöpel, Honorarprofessor der Universität Dortmund Verkehrsminister des Landes NRW a.D. Die Herausforderungen an eine bessere, umweltfreundliche Mobilitätspolitik für Alle im Verbandsgebiet des RVR ................................................... 19 Lothar Ebbers, Pressesprecher PRO BAHN NRW Wie kann der Anteil des Umweltverbundes verbessert werden? Thesen aus der Sicht des Fahrgastverbandes PRO BAHN ......................................................... 27 Jörg Cezanne, MdB, Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur der Fraktion DIE LINKE im Bundestag Die Verkehrsplanung des Bundes Ansprüche und Forderungen der Fraktion DIE LINKE im Bundestag für eine sozialökologische Verkehrswende .............................................................................. 36 Rolf Ommen, Leiter der Abteilung ÖPNV-Management des VRR Robert Nieberg, Mitarbeiter im Bereich Koordination ÖPNV des VRR Ansprüche an eine vernetzte Mobilität Der VRR als ein Akteur auf dem Weg zu einer Verkehrswende ................................................ 39 Mirko Sehnke, Vorstandsvorsitzender ADFC Essen Nachhaltige Mobilität aus Sicht des ADFC Ausbau der regionalen Radwegenetze Erfordernisse bei der effektiveren Vernetzung von Wohnen, Arbeiten und Leben ........................ 53 Dr. Josef Hülsdünker. Ehemaliger Vorsitzender der DGB-Region Emscher-Lippe Arbeitnehmervertreter in der RVR-Verbandsversammlung bis Frühjahr 2018 Die Verkehrswende und die soziale Frage aus Sicht der Gewerkschaften .................. 57 Resümee Einige ausgewählte Beiträge aus der Schlussdiskussion Worauf kommt es an? ........................................................................................................ 62 Fotonachweis ..................................................................................................................... 71 Impressum ........................................................................................................................... 72 2 „Mobilität für Alle“ – Großer Nachholbedarf in „Ruhr“ Sehr geehrte Damen und Herren, die Regionaldirektorin angerufen hat. Ich bin liebe Freundinnen und Freunde, froh, dass sie ihm sinngemäß wohl ausdrücklich liebe Genossinnen und Genossen, gesagt hat: „Zu denen kannst Du ruhig hingehen! Mit denen kann man gut diskutieren!“ Vielen mein Name ist Wolfgang Freye, ich bin Vorsitzen- Dank dafür! der der Fraktion DIE LINKE im Regionalverband Ruhr (RVR) und ich begrüße Sie und Euch ganz Ich begrüße Frau Maria Wagener, Referatslei- Wolfgang Freye herzlich zu unserer heutigen Konferenz „Mobili- tung Regionalentwicklung, und Frank Joneit Fraktionsvorsitzen- tät für Alle – Das Mobilitätsentwicklungskonzept aus der RVR-Verwaltung, die uns gleich als ers- der der Fraktion DIE Ruhr“. tes zu Beginn der Konferenz den Stand des Mo- LINKE im Regional- bilitätskonzeptes des RVR vorstellen werden. Ich verband Ruhr und Ich begrüße ganz herzlich Markus Schlüter, begrüße Lothar Ebbers von PRO BAHN, Jörg Vorsitzender des den Beigeordneten für Wirtschaftsführung des Cezanne, für DIE LINKE Mitglied im Verkehrsaus- kommunalpoliti- RVR, der sich ausdrücklich angeboten hat, ein schuss des Bundestages, sowie Rolf Ommen, schen forum nrw e.V. Grußwort zu halten – und das zu einem Zeit- Leiter der Abteilung ÖPNV-Management und Ro- punkt, als es in Thüringen noch keine Einigung bert Nieberg vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. gab und Herr Schlüter in seiner Partei, womöglich mit dem Schlimmsten rechnen musste, wenn er Mirko Sehnke vom ADFC Essen und Dr. Josef bei der Linken auftritt … Hülsdünker, der für den DGB an der abschlie- ßenden Diskussionsrunde teilnehmen wird. Be- Ich hoffe, das ist seit gestern vorbei. Ich würde grüßen möchte ich im Übrigen auch meinen alten es mir jedenfalls wünschen, denn spätestens der Arbeitskollegen Wolfgang Weber, Aufsichtsrats- schreckliche rechtsextreme Terroranschlag in Ha- vorsitzender der Ruhrbahn und Ratsmitglied für nau vor erst drei Tagen müsste eigentlich dem die SPD in Essen und der sich sicherlich in die Dis- letzten die Augen geöffnet haben, wo die Fein- kussion einbringen wird, wie ich ihn kenne. de einer demokratischen, vielfältigen Gesellschaft heute stehen. Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, Begrüßen möchte ich den Landesverkehrsminister die Fraktion DIE LINKE im RVR hält das Thema a.D., Christoph Zöpel, der in den 80er Jahren „Mobilität für Alle“ im Ruhrgebiet für eins der wichtige Weichen für den Öffentlichen Nahver- wichtigsten und zukunftsträchtigsten Themen kehr in NRW, und nicht nur dafür, gestellt hat und für die Region. Die meines Wissens erste verglei- sich in den letzten Jahren bei verschiedensten Ge- chende Untersuchung über die Mobilität in der legenheiten immer wieder für eine Verkehrswen- Region wurde 2008 von der neu gegründeten de hin zu den Verkehrsarten des Umweltverbun- Wirtschaftsförderung „Metropole Ruhr“ in Auf- des – ÖPNV, Fahrrad und zu Fuß – stark gemacht trag gegeben. Sie kam zu dem Ergebnis, dass die hat, wie wir es auch seit Jahren tun. Man kann Region beim Autoverkehr sehr gut in das europäi- schon sagen, qualitativ hat sich in den letzten 30 sche Netz eingebunden ist und eine der höchsten Jahren, nach der Bildung der Verkehrsverbünde Autobahndichten von Ballungsräumen, von Me- per Landesgesetz, im Sinne einer Verkehrswende tropolen, in Europa hat. Beim ÖPNV war das im Ruhrgebiet auch nicht wirklich Grundlegendes Ruhrgebiet aber das Schlusslicht der euro- verändert, doch dazu wird es in der Diskussion päischen Metropolregionen. Entsprechend gleich mehr geben. lag auch der Anteil des ÖPNV am Gesamtverkehr im Ruhrgebiet vor 12 Jahren auf dem letzten Herr Zöpel hat uns übrigens selbst erzählt, dass Platz, bei 11 Prozent. Spitzenreiter war zu die- er sich nach unserer Einladung natürlich erst mal sem Zeitpunkt Berlin mit 25 Prozent, gefolgt von erkundigt hat, wer und wie wir so sind und dazu München mit 22 Prozent und London mit damals 3 19 Prozent, wobei gerade in London ein unge- zwischen 19 Prozent des Gesamtverkehrs. Eine heurer Schub nach oben erfolgt ist in den letzten Verbesserung kann jedoch nur erreicht werden, zwölf Jahren. wenn die Kapazitäten erhöht werden, in Essen hängt die Nord-Süd-Strecke am U-Bahn-Tunnel Der Radverkehr wurde in der genannten Studie unter dem Hauptbahnhof, der in den Hauptver- nicht untersucht. Beim ÖPNV war damals der kehrszeiten nicht mehr dichter belegt werden Rhein-Ruhr-Express (RRX) mit einem 15-Mi- kann. Vor knapp zwei Jahren haben wir im Rat nuten-Takt auf der Ost-West-Schiene eins der den neuen Nahverkehrsplan beschlossen, der wichtigsten Ziele. Erste Schritte zur Umsetzung endlich eine lange diskutierte neue Straßen- wurden beim letzten Fahrplanwechsel geschaf- bahnverbindung von Steele in den Essener Nord- fen, allerdings bedingen die Verbesserungen auf westen vorsieht. Vor 2025 wird sie jedoch nicht der Strecke Dortmund-Essen Verschlechterungen umgesetzt werden können. Nahverkehrs- in Richtung Düsseldorf, weil die dringend not- investitionen dauern naturgemäß lange wendige eigene Trasse erst in vielen Jahren fertig und die es muss viel Zeit dafür eingeplant sein wird. Das heißt dieses Projekt, was 2008 als werden. eines der wichtigsten Projekte für unsere Region dargestellt wurde, ist bis heute nicht abgeschlos- Andere Städte wie Mülheim leisten sich im Gegen- sen worden, sondern man hat gerade erst mit der satz dazu den Luxus, Straßenbahnstrecken still- Umsetzung begonnen. zulegen und in Busstrecken umzuwandeln – mit allen Verkehrsproblemen, die damit verbunden Für die fehlenden Nord-Süd-Verbindungen beim sind. D.h. wir haben es an einigen Stellen sogar ÖPNV gibt es noch nicht einmal Planungen, hier mit einem Abbau des ÖPNV statt dem Ausbau zu wird von den IHKs als Interessenverbänden der tun. Beim Ausbau des Radwegenetzes, bei dem Wirtschaft immer noch vom Ausbau der Auto- der RVR regional gut aufgestellt ist und seit Jah- bahnverbindungen z.B. durch die Durchstreckung ren eine Planung für das Regionale Radwegenetz der A 52 geträumt. umsetzt, machen wir seit längerem die Erfahrung, dass mehr über wegfallende Parkplätze in den Die Verbindungen zwischen den Städten sind Städten diskutiert wird, als über Verbesserungen beim ÖPNV im Ruhrgebiet ein großes Problem, für den Radverkehr. Dabei müssen und können aber auch in den Städten sieht es nicht rosig gerade hier Verbesserungen erreicht werden, da- aus. In Essen gibt es in den letzten Jahren leichte mit das Radfahren vor allem in den Innenstädten Steigerungen des ÖPNV auf einen Anteil von in- der Großstädte nicht weiter vor allem für Aben- Wolfgang Freye bei der Eröffnungsrede der Konferenz „Mobilität für Alle“ 4 teuerlustige attraktiv ist, sondern für jedermann ins Theater. Das ist längst anders. Allerdings und jederfrau. muss die Mobilität für alle