/ CALENDARIUM 2

Der Studiengang Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus im Sommersemester 2008

herausgegeben von Hanns-Josef Ortheil / VORWORT Liebe Studentinnen und Studenten des Studiengangs „Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus“, liebe Leserinnen und Leser,

Ich glaube, und zwar glaube ich es aufrichtig, dass es keinen besseren Weg gibt, ein ernsthafter Schriftsteller zu werden, als täglich etwas zu kritzeln…

(Italo Svevo am 2. Oktober 1899 in seinem Tagebuch)

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Das Sommersemester 2008 war PROSANOVA-Semes- ter. Es begann mit einer Werkstatt junger Schriftsteller- in nen und Schriftsteller, die von der künstlerischen Leitung im Februar 2008 nach Hildesheim eingeladen worden waren. „Poetik“ im weitesten Sinne war das Thema dieser Werkstatt: Poetik der Dichtung, Poetik der Lebensverhältnisse, Poetik des literarischen Betriebs.

Mitte April 2008 wurde das Festival-Büro in der Einumer Straße 13 eröffnet, es folgten die ersten „Raumaktionen“ in der Hildesheimer Innenstadt: Roman- und andere Text-Auszüge als kleine Kassiber verstreut im Stadtbild, Straßenmusik, Informationsstände für das Hildesheimer Publikum, schließlich meterbreite Buchstaben aus Straßenmalkreide auf zentralen Kreuzungen. Lesungen

4 / CALENDARIUM 2 in Hildesheimer Schulen setzten diese Aktionen fort, bis das Festival am 22. Mai 2008 auf dem Gelände der früheren Phoenix-Werke eröffnet wurde.

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Das Festival selbst präsentierte dann an vier Tagen ein Programm, das sich in den unterschiedlichsten Formaten darstellte: Als Gespräch über das Poetik-Werkstatt- Treffen im Februar, als Literaturdebatte, fokussiert auf die Themen „Literatur und Medien“ oder „Literatur und Politik“, als morgendliches Frühstücksgespräch über „Literatur und Musik“, als Lesung der Lyrikszene, als Lyrikwettbewerb, als Vorstellung junger Dramatik, als Roman-Lektorat, als Szenario unter freiem Himmel oder im Parkhotel Berghölzchen, als Hörspiel und Live Poetry – und vier Nächte lang als Konzert, Party, Tanz.

Wie beim ersten PROSANOVA-Festival drei Jahre zuvor ging es also immer auch um eine Arbeit in einem be- stimmten Raum, um seine Besetzung und Umgestaltung und damit um die Ausdehnung von „Literatur“ auf „Umgebungen“.

Die Geschichte des zentralen Festivalraums dokumen- tierte dabei der von Annett Gröschner und Stephan Porombka herausgegebene Band Phoenix in der Asche. Vom Verschwinden eines Produktionskollektivs, während das Poeten-Treffen vom Februar und die Refl exion über die dort angesprochenen Themen in dem von Martin Bruch herausgegebenen Band treffen – Poetiken der Gegenwart porträtiert wurden.

PROSANOVA stellte sich daher nicht als bloße In- szenierung von junger literarischer Gegenwart vor, son- dern immer auch als schriftlich fi xiertes Nachdenken

VORWORT / 5 über das, was jeweils geschah und vorher geschehen war. In diesem Sinn ist die „Produktion“ eines solchen Festi- vals als doppelter Akt zu verstehen: Als organisatorische und inhaltliche Planung wie als Beobachtung dieser Planung, ihrer Details und ihrer Entwicklungen.

Die das Festival begleitenden Bücher sind Teil eines sol- chen „Beobachtungs- und Mitschreibprozesses“, sie fra- gen nach der Vergangenheit und justieren Positionen von Poetik. Auf diesem erarbeiteten Fundament sitzen dann die „Gegenwartsreportagen“ zum Verlauf des Festivals selbst auf, die von jungen Kulturjournalistinnen und Studierenden in der Form eines Festival-Journals und einer Festival-Internetseite geleistet wurden.

BELLA triste, die Literaturzeitschrift, ergänzte all diese Schreib-Foren schließlich durch eine Sondernummer, die sich den aktuellen Lyrik-Debatten widmete und damit jene Diskussionen fortführte, die in einem frü- heren Heft mit weit reichendem überregionalen Echo begonnen worden waren.

Ende Mai 2008 war PROSANOVA aber noch keineswegs endgültig vorüber. Im Juni schloss sich vielmehr eine Exkursion der hauptamtlich am Studiengang Lehrenden mit allen organisatorisch beteiligten Studierenden nach Sylt an, und Mitte August 2008 erschien die offi zielle Dokumentation des Festivals in dem Band Übers Festland – eine Prosanovela.

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Rund um PROSANOVA verliefen jedoch im Sommer- semester noch viele weitere Initiativen und öffentliche Präsentationen von Lehrenden und Studierenden, die in diesem Calendarium 2 nun zusammengestellt sind. Dabei

6 / CALENDARIUM 2 handelt es sich vor allem um jene Veranstaltungen, Aktionen und Präsenzen, mit denen der Studiengang das literarische Leben in Deutschland gerade auch au- ßerhalb der Universität Hildesheim bereicherte.

Ergänzt wurden diese Mitteilungen durch knap- pe Hinweise auf Rezensionen von Büchern, die im „Gedankenstrom“ des Studiengangs eine Rolle spie- len oder noch spielen könnten. Daher lassen sich die- se Hinweise auch als eine kleine Bibliografie jener Gegenwartsliteratur und ihrer Spektren lesen, als deren Teil sich dieser in Deutschland einzigartige Studiengang versteht.

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Helga Burgemeister, Kathi Flau und Juliane Krüger (Layout) haben mir bei der Arbeit an diesem Buch ge- holfen. Ihnen danke ich besonders. Den Lehrenden und den Studierenden danke ich für ihre Mitteilungen.

Herzlich grüßt

Hanns-Josef Ortheil Hildesheim, Domäne Marienburg, im November 2009

VORWORT / 7 DIE LEHRENDEN / DIE STUDIERENDEN Die Lehrenden im Sommersemester 2008

/ Die Professoren

Prof. Dr. Hanns-Josef Ortheil

Prof. Dr. Stephan Porombka

Prof. Dr. Sandro Zanetti

/ Die wissenschaftlichen Mitarbeiter

Paul Brodowsky

Thomas Klupp

/ Die Lehrbeauftragten

Jean-Michel Berg

Hans Borchert

Wiebke Eymess

Markus Lochthofen

Christian Schärf

Tordis Schuster

10 / CALENDARIUM 2 Die Studierenden im Sommersemester 2008

Sebastian Albrecht

Florian Balle

Maximilian Balzer

Jan Berning

John Birke

Meike Blatzheim

Anne-Catherine Böhler

Jonas Bohlken

Celia Borm

Martin Bruch

Stephanie Drees

Clara Ehrenwerth

Katja Erting

Lena Feuerstein

Jan Fischer

Kathi Flau

Andrea Franke

DIE LEHRENDEN / DIE STUDIERENDEN / 11 Lin Franke

Rebecca Anna Fritzsche

Carola Gruber

Phillip Hartwig

Julia Susanne Heuser

Fabian Hischmann

Hieu Hoang Duc

Martin Hofstetter

Chris Hönigmann

Marius Hulpe

Sabrina Janesch

Joëlle Jobin

Aline Kappich

Daniel Koch

Dorothea Körber

Martin Kordić

Susanne Kruse

Eva-Lena Lörzer

Marcel Maas

Inga Machel

12 / CALENDARIUM 2 Inga Mathwig

Ines Meisner

Stefan Mesch

Azar Maria Mortazavi Manesh

Alexandra Müller

Lena Katharina Müller

Tessa Müller

Sina Noemi Ness

Marc Niggemann

Silvia Overath

Lukas Papierak

Sebastian Polmans

Leatizia Praiss

Anahi Pèrez

Leif Randt

Sarah Rehm

Franziska Richter

Elisa Ring

Ivana Nathalie Rohr

Janna-Marie Schielke

DIE LEHRENDEN / DIE STUDIERENDEN / 13 Johannes Schneider

Mareike Schneider

Christina Andrea Schorpp

Julia Schulz

Nina Seeger

Lisa-Maria Seydlitz

Martin Andreas Spieß

Kai Splittgerber

Kay-Uwe Steinke

Tilman Strasser

Stefan Stuckmann

Robin Thiesmeyer

Lena Töpler

Franziska Walther

Nora Wicke

Mascha Wille

Lino Wirag

Lutz Stephan Wöllert

Nadja Wünsche

Renate Wurth

14 / CALENDARIUM 2 / DIE LEHRVERANSTALTUNGEN / Die Vorlesung

Schärf, Christian: Sinngeschichten des Schreibens

Die Vorlesung durchstreift 200 Jahre Literaturgeschichte unter dem Gesichtspunkt literarischer Produktivität. Dabei geht es weniger um Fragen der Poetik als viel- mehr um die jeweils unterschiedlichen Interpretationen des Schreibprozesses, seiner Motivationen, seiner Ziele und seiner Problematiken im Horizont biographischer, zeitgeschichtlicher und allgemein existentieller Fragen. Beginnend bei Goethe und der Romantik werden wir studieren, welche Kräfte und Impulse schriftstelleri- sche Produktivität bedingt haben und welche daraus abgeleiteten „Sinngeschichten“ mit der Tätigkeit des Schreibens bis in die jüngste Zeit verknüpft waren. Thematische Schwerpunkte sollen Autoren bilden wie Friedrich Nietzsche, Robert Walser, Franz Kafka, Jean-Paul Sartre, Roland Barthes, Georges Perec, Peter Handke, Thomas Bernhard, W. G. Sebald und andere. Zudem soll die Frage nach der Möglichkeit einer syste- matischen Darstellung schreibender Sinngeschichten als Entwurf einer ‚produktiven Literaturgeschichte‘ erörtert werden.

/ Die Proseminare

Schärf, Christian: Schreiben bei Franz Kafka

Mit einer bis zu ihm hin unbekannten Radikalität hat Franz Kafka die Tätigkeit des Schreibens zum Mittel- punkt seiner Existenz erklärt. Schreiben war ihm In-

16 / CALENDARIUM 2 begriff von Leben, Zwang und Glücksquelle, Qual und Erfüllung. Kennzeichnend dafür ist die vollkommene Konzentration des Autors auf den Akt des Schreibens und, damit verbunden, der Blickwechsel vom Werk als dem Produkt des Schreibens auf die Psyche und den Körper des Schreibenden. Wir wollen die Dynamik der in diesem Rahmen entstandenen Prozesse nach- vollziehen, die Kafka, wiederum schreibend, in Briefen und Tagebüchern festgehalten hat. Darüber hinaus werden wir das selbstreflexive Durcharbeiten des Schreibwunsches als existentielle Frage auch in Kafkas erzählenden Texten analysieren und diskutieren. Als vorbereitende Lektüre empfehle ich Kafkas Tagebücher sowie die Briefe an Felice.

Schuster, Tordis: „Sonst ist man kein Mensch, sondern nur ein Häufchen Dreck“ – Astrid Lindgrens Schreiben

Astrid Lindgren, die „wunderbarste Kinderbuchauto- rin aller Zeiten“ (DIE ZEIT), hätte im November 2007 ihren 100. Geburtstag gefeiert. Der weltweit höchst- dotierte Preis für Kinder- und Jugendliteratur trägt ihren Namen, sie schrieb über 70 Bücher, 145 Mio. Exemplare beträgt Lindgrens Weltaufl age. Ihre Themen wurden in der Presse immer wieder diskutiert: Darf man über Tod und Leid im Kinderbuch schreiben? Wie anarchistisch darf „Pippi“ sein? Wir wollen ei- nen Blick hinter die Geschichten werfen, uns fragen, was die Faszination Lindgrens ausmacht, aber auch ihr Schreibhandwerk untersuchen und ihre Poetik disku- tieren. Im Seminar wird Lindgrens „Madita und Pims“ sowie „Ronja Räubertochter“ gelesen, die Bereitschaft des Erwerbs dieser Bücher ist Voraussetzung für die Teilnahme.

DIE LEHRVERANSTALTUNGEN / 17 Meißner, Nicole: PROSANOVA – interkulturell

Das Seminar bietet eine interkulturelle Perspektive auf das Literaturfestival PROSANOVA. Nach einer Einführung in das Thema aus philosophischer und litera tur wissenschaftlicher Sicht diskutieren wir, was inter kulturelle Begegnungen in der Literatur eigentlich sind und welche Theorien die Literaturwissenschaft zu den Themen „Fremdheit“, „Alterität“, „Hybride Identität“, „Multikulturalismus“, „Transkulturalität“ und „Interkulturalität“ entwickelt hat.

Nach diesem theoretischen Einstieg konzentrieren wir uns auf die Biografi en und Werke einiger für dieses Thema in Frage kommender PROSANOVA-Autorinnen und -Autoren und befragen sie im Verlauf des Festivals: Welche interkulturellen Erfahrungen haben sie in ihrem Leben gemacht? Wie spiegeln sie sich im Text wider? Und welche Erfahrungs-Plattformen bieten diese Texte wiederum den Lesern?

Die Ergebnisse dieser Gespräche werden wir im Rah- men einer Werkschau am Ende des Semesters präsen- tieren.

/ Das Hauptseminar

Schärf, Christian: Kreativität und Performanz

Auf unterschiedlichen thematischen Feldern versucht dieses Seminar Zusammenhänge zwischen literarischer (und insgesamt künstlerischer) Kreativität und den Formen ihrer Inszenierung bzw. Umsetzung zu rekon-

18 / CALENDARIUM 2 struieren. Dabei geht es um Phänomene wie die Poetik der Stimme, den ‚Körper der Schrift‘, um Theatralität und Verkörperung oder Expressivität und Erotik. An ausgewählten Texten und kulturgeschichtlichen Situationen wird zu beobachten sein, welche Texte und Kontexte von kreativen Impulsen geschaffen werden und wie sich diese Phänomene inszenatorisch entfalten. Zudem sollen Aspekte einer ‚kreativen Anthropologie‘ wie sie von einigen Autoren im 20. Jahrhundert entwi- ckelt worden ist, einfl ießen und einen theoriegeschicht- lichen Rahmen geben.

/ Die Projekte

Borchert, Hans/ Lochthofen, Markus: PROSANOVA 2008: Der Raum und der Klang der Literatur

Dieses Projekt befasst sich mit der Veranstaltungstechnik für Lesungen und literarische Events. Ziel des Projektes ist es, die TeilnehmerInnen anhand der Einrichtung von Lesungen, Live-Hörspielen und musikalischen Events im Haupt- und Nebenprogramm des Literaturfestivals PROSANOVA zu befähigen, eigenständig Konzepte für unterschiedliche Literaturveranstaltungen in ihrer tech- nischen Gestaltung, Organisation und Durchführung zu entwickeln.

Brodowsky, Paul: Verdichten als Technik und als Prozess

Prosatexte, zumal kürzere Prosaformen wie Erzählung oder Prosaminiatur, sind darauf angewiesen, mit wenigen

DIE LEHRVERANSTALTUNGEN / 19 Sätzen Welten vor dem inneren Auge des Lesers ent- stehen zu lassen. Dazu sind bestimmte Techniken der erzählerischen Verdichtung unabdingbar. Diese um- fassen kunstvolle Auslassungen und Anspielungen in psychologisch erzählten Geschichten, aber auch Momente der surrealen Verfremdung in anti-realisti- schen Prosaformen. Gemeinsam ist aller Verdichtung ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes poetisches Sprechen: Dichte Prosa zeichnet sich nicht so sehr durch spektakuläre Plots aus, als durch Vielschichtigkeit und Ambiguität, die auch und gerade auf der sprachlichen Ebene zum Tragen kommen. In diesem Projekt wollen wir versuchen, Techniken verdichteten Schreibens anhand unterschiedlicher Beispiele aus der Gegenwartsliteratur (F. Hoppe, F. Showghi, J. Erpenbeck, J.Hermann) zu be- stimmen. Weiterhin wollen wir verdichtetes Schreiben durch praktische Übungen kennenlernen; daraus kön- nen sich größere Texte oder Prosazyklen entwickeln, die dann im Rahmen des Projekts gemeinsam lekto- riert werden. Schließlich werden wir darüber hinaus versuchen, Verdichtung als Prozess zu analysieren. Dafür wollen wir – sofern zugänglich – Manuskripte auf Spuren von Verdichtungsprozessen hin untersu- chen, aber auch Autoren nach der verdichtenden Arbeit am Text befragen.

Eymess, Wiebke: Shakespeare als Brettl- Baron – eine Annäherung mit kabarettistischen Mitteln

In diesem Projekt werden wir mit Mitteln der Parodie und Travestie Essenzen des shakespeare- schen Werkes für das Kabarett des 21. Jahrhunderts adaptieren. Ähnlich den heutigen Kabarettisten war Shakespeare Chronist seiner Zeit, seine Stücke spie-

20 / CALENDARIUM 2 geln Übergangsgesellschaften zwischen nationaler Erstarrung und reformatorischem Esprit, zwischen Autorität und Revolte. Wir werden sowohl Formen von Theaterparodien der frühen Kabarett-Bühnen aktuali- sieren („Schall und Rauch“, „Böse Buben“), als auch in einer Schreibwerkstatt den Figuren Shakespeares neue Texte auf den leib schreiben. Ziel ist ein selbst inszenier- ter Kabarett-Abend mit Motiven Shakespeares in einem öffentlichen Raum der Stadt Hildesheim.

Klupp, Thomas: Inneres Sprechen oder Das eigene literarische Selbst

Dem Projekt liegt ein dezidiert ‚heißes‘ Literatur- verständnis zugrunde. Es geht von der Annahme aus, dass literarische Produktivität vom Ursprung her af- fektiv motiviert ist und dass das – oft non-verbal, in- tuitiv oder unbewusst geführte – Zwiegespräch des Autors mit sich selbst über die eigene Wut, Furcht, Sehnsucht, Zerrissenheit, Ambivalenz etc. den zen- tralen Schreibanlass darstellt. Wie aber dockt man als AutorIn an dieses (permanente) innere Zwiegespräch an? Wie lassen sich Strukturen und wiederkehrende Motive des Inneren Sprechens bewusst machen und für den Schreibprozess nutzen? Und wie kann dar- aus eine individuelle Erzählhaltung, ein eigener Ton entwickelt werden? Ausgehend von diesen Fragen be- schäftigen wir uns mit AutorInnen, deren Texte von einer stark individualisierten (meist radikalen) Haltung und einem eigenwilligen Erzählton gekennzeichnet sind (Brinkmann, Bernhard, Kane u.a.). Wir setzen uns mit ihrer Arbeitsweise auseinander und experi- mentieren mit Techniken der Selbstbeobachtung und -entäußerung (dokumentierte Selbstgespräche, fi ktive Selbstinterviews etc). Vor allem aber sollen Strukturen

DIE LEHRVERANSTALTUNGEN / 21 des Inneren Sprechens im eigenen Schreibprozess zur Anwendung kommen und die daraus entstehenden Texte weiter entwickelt werden.

Kopp-Marx, Michaela: Patrick Roth: Schreiben wie Film – Kreative Prozesse und ihre Gestaltwerdung

Die Inspirationsquellen seines Schreibens hat Patrick Roth auf die Bibel, die Tiefenpsychologie C. G. Jungs und auf das Kino zurückgeführt. Die auf den ers- ten Blick höchst unterschiedlichen Phänomene eint der Vorrang, den das mythische Bild hier besitzt. Immer besteht das „Material“ aus archetypischen, ex emp la risch bildhaften Konstellationen, wieder- kehrenden, „zeitlosen“ Mustern. Basis dieses Seminars sind Patrick Roths Frankfurter (2002) und Heidelberger (2005) Poetikvorlesungen, die den Quellen der künstlerischen Arbeit, den Intentionen und schöpferischen Prozessen beim Schreiben sehr genau und sehr persönlich nachgehen. Eine dieser Quellen bilden die verehrten Filme, deren Bilder, Motive und Erzählstrukturen Eingang in die schrift- stellerische Arbeit finden. Ziel ist, sich den unter- schiedlichen Aspekten des Films durch verschiedene Betrachtungsweisen anzunähern. Dazu gehören: eine genaue Beschreibung der Szenenabfolge (etwa nach dem Modell der „L‘ Avant Scene“-Filmprotokolle), eine klas- sische Interpretation, ein Autoren-Interview, eine Film- Kritik und ein literarischer Essay. Die Ergebnisse der Projektarbeit werden in einer öffentlichen Präsentation vorgestellt und in Buchform publiziert. Im Rahmen des Plenums wird Patrick Roth über die Prozesse seiner künstlerischen Arbeit Auskunft ge- ben.

22 / CALENDARIUM 2 Ortheil, Hanns-Josef: PROSANOVA 2008: Konzeption und Durchführung eines Festivals für junge Literatur in Hildesheim

PROSANOVA ist das erste und größte Festival für jun- ge Literatur im deutschsprachigen Raum. 2005 war Premiere: mit Lesungen und Konzerten, Diskussionen und Parties, Theater, Hörspiel und Kunst auf über 30 Einzelveranstaltungen. Jetzt, vom 22. bis zum 25. Mai 2008, geht PROSANOVA in die zweite Runde. Geleitet vom Literaturprojekt BELLA triste e. V. ver- netzt sich seit Herbst 2007 ein neues Team stud. MitarbeiterInnen in den Arbeitsgruppen „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“, „Raumgestaltung und Rahmenprogramm“ und „Organisation und Finanzen“. Mitarbeiten? Mitgestalten? Als Knotenpunkt der Gespräche und Planungen zu PROSANOVA 2008 stellt die begleitende Übung alle zentralen Texte und Poe- tiken des Festivals vor und erschließt Grundkenntnisse zur jungen Gegenwartsliteratur und deren Vermitt- lung.

Berg, Jean-Michel: PROSANOVA 2008: Beobachten, notieren, dokumentieren

Erprobt werden Beobachtungstechniken auf der Schwelle zwischen Literatur und Journalismus. Das Literaturfestival PROSANOVA wird dabei mit seinen Thesen, seiner Architektur und seiner Atmosphäre im Mittelpunkt unserer Konzentration stehen. Aufgelöst werden unsere Beobachtungen anschlie- ßend in Text-Formaten, die wir ausgehend vom eige- nen Material erschließen. Diese Arbeiten werden wir in einem Buchprojekt sammeln. Die Konzeption die- ser Publikation, die Schulung einer dokumentarisch

DIE LEHRVERANSTALTUNGEN / 23 geschärften Wahrnehmung, wird neben der eigenen Produktion von Texten zentraler Bestandteil unserer Auseinandersetzung mit PROSANOVA sein.

Ortheil, Hanns-Josef: Wie Schriftsteller arbeiten – Produktionsprozesse von Literatur

In diesem Projekt untersuchen wir die Arbeits- prozesse von Schriftstellern im Blick auf ihren je- weils kreativitätstypischen Verlauf, ihre Materialität und ihre Regularität. Unsere Quellen sind einerseits Tagebücher, Notizhefte, Skizzenbücher, Manuskripte und Typoskripte, andererseits aber auch Interviews, die wir zum Beispiel mit den Autorinnen und Autoren des Literaturfestivals PROSANOVA führen werden. Unsere Ergebnisse werden wir in einem Dokumentationsband des Festivals und am Ende des Semesters in einer Bühnen-Präsentation vorstellen.

Porombka, Stephan/Kessler, Florian: Werkstattgespräche – Nach kreativen Prozessen fragen, über kreative Prozesse sprechen

Das Werkstattgespräch bietet die Möglichkeit, kreati- ve Prozesse aus unmittelbarer Nähe – nämlich in der Werkstatt selbst – zu beobachten, zu befragen und zu analysieren. Über das Gespräch entsteht ein Begleittext zum Werk, der das Werk allerdings nicht ‚authentisch‘ und ‚wirklich‘ erklärt. Man kann ihn viel besser als ei- nen neuen Werk-Text verstehen, in dem die künstlerische Praxis aus verschiedenen Perspektiven beschrieben, refl ektiert und in Theorien übersetzt wird, die probe- weise in die (eigene oder eine andere) Praxis eingespeist werden können. In diesem Projekt werden wir das

24 / CALENDARIUM 2 Werkstattgespräch als Methode einer gegenwartsorien- tierten, an kreativen Prozessen interessierten Literatur- und Kulturwissenschaft und zugleich als Grundlage einer eigenen künstlerischen Praxis entwickeln. Dafür werden wir die Klassiker des Werkstattgesprächs lesen, die Grundlagen des Experteninterviews und des quali- tativen Interviews erarbeiten und selbst Gespräche mit Künstlern führen.

Zanetti, Sandro: Improvisation – Theorien und Praktiken des Umgangs mit dem Unvor- hersehbaren

Improvisation ist die Kunst, etwas ohne Vorbereitung, aus dem Stegreif oder ad hoc dar- oder herzustel- len. Vom Wort her ist das ‚Improvisierte‘ das Nicht- Vorhergesehene: das Unvorhergesehene. Gegenüber einem neutralisierenden Konzept von Improvisation, das diese immer schon in einem Ensemble von bekann- ten und erlernbaren Regeln verorten möchte, sollen im Projekt gerade diejenigen ästhetischen und kulturel- len Praktiken im Vordergrund stehen, in denen die Unkalkulierbarkeit der Zukunft handlungsbestimmend wird. Neben der Improvisation als Verfahren in der Rhetorik, im Theater, in der Musik sowie als Thema in der Literatur (von Kleist über Anderson, Puskin und Kafka bis zu Autoren der Gegenwart) und Philosophie (von den Romantikern über Nietzsche bis hin zu Deleuze und de Certeau) soll Improvisation insbesondere als produktionsästhetische Kategorie (wie kommt man im rechten Moment auf gute Einfälle?) sowie als Modus der Selbstbeschreibung von Autoren und Künstlern in den Blick genommen und in Form von praktikablen Anwendungsmöglichkeiten auch erprobt werden.

DIE LEHRVERANSTALTUNGEN / 25 / Die Kolloquien

Ortheil, Hanns-Josef/ Porombka, Stephan/ Zanetti, Sandro/Brodowsky, Paul/Klupp, Thomas: Literatur und Kreativität

Dieses wissenschaftliche Kolloquium ist zum einen als Plenum und damit als Erfahrungs- und Wissens- austausch für die thematisch aufeinander bezogenen Projekt-Gruppen des Faches Literatur, zum anderen aber auch als Vortragsreihe zu verstehen, innerhalb derer Wissenschaftler bestimmter Einzel-Disziplinen (Literatur, Kunst, Psychologie, Hirnforschung) die unter- schiedlichsten Aspekte des Verhältnisses von Literatur und Kreativität beleuchten und untersuchen.

Ortheil, Hanns-Josef/Porombka, Stephan/ Brodowsky, Paul/Klupp, Thomas: Mit PROSANOVA auf Sylt

Nach dem Literaturfestival PROSANOVA Ende Mai 2008 ziehen sich die Lehrenden mit all jenen Studenten, die Zeit, Lust und am Festival mitgearbeitet haben, zu einer Nachbesprechungs-Kolloquiums-Woche auf Sylt zurück. In vielen thematisch und konzeptionell un- terschiedlich ausgerichteten Gesprächsrunden geht es dabei um einen Entwurf einer „Theorie des kreativen Gesprächs“.

26 / CALENDARIUM 2 / DAS CALENDARIUM

(Die folgenden Angaben wurden dem Herausgeber von den Lehrenden und Studierenden des Studiengangs ge- macht, die damit auch für ihre Richtigkeit verantwort- lich sind. Ausdrücklich sei erwähnt, dass die zahlreichen Verpfl ichtungen und Termine, die Stephan Porombka in seiner Tätigkeit als Vizepräsident der Stiftungsuniversität Hildesheim im Sommersemester 2008 wahrgenommen hat, in diesem Calendarium nicht vermerkt sind.) / April 2008

1. April 2008

Florian Balle veröffentlicht in der Anthologie Salto mortale – Wie wir leben: nordhessische Gegenwartsliteratur, hrsg. von Kirsten Alers, Henrike Taupitz und Carmen Weidemann, Kassel.

Rebecca Anna Fritzsche wird Stipendiatin der Kunst- stiftung Baden-Württemberg. Gleichzeitig erscheint der Band Nachtfi sche. Fünf Erzählungen (mit einem Nachwort von Hanns-Josef Ortheil) in der Edition Pächterhaus, Hildesheim.

Florian Kesslers Promotionsstipendium des Doktoran- den colloquiums Produktionsräume ästhetischer Praxis beginnt. Die geplante Arbeit befasst sich mit dem Werkstatt gespräch mit Autoren als Mittel zur qualitativen Erforschung von Produktionsräumen literarischer Praxis.

Tessa Müller und Lisa-Maria Seydlitz interviewen für lit08.de John von Düffel: Das sind echte Märchen.

Das Buch Schriftsteller-Inszenierungen, hg. von Gunter E. Grimm und Christian Schärf, erscheint beim Aisthesis

28 / CALENDARIUM 2 Verlag (Bielefeld 2008). Darin der Aufsatz von Christian Schärf: Belichtungszeit. Zum Verhältnis von literarischer Imagologie und Fotografi e.

Hanns-Josef Ortheil liest auf Einladung der Literarisch- Philosophischen Gesellschaft Baden-Baden im Baden- Badener Kurhaus aus dem von Klaus Siblewski und ihm verfassten Buch Wie Romane entstehen und stellt den Studiengang Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus vor.

Elke Erbs „Sonanz. 5-Minuten-Notate“ (Urs Engeler) wird in der SZ besprochen.

2. April 2008

Hanns-Josef Ortheil liest in Lauf (bei Nürnberg) aus seinem Roman Das Verlangen nach Liebe und stellt den Studiengang Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus vor.

Uros Zupans Gedichte „Immer bleibt das Andere“ (aus dem Slowenischen von Fabjan Hafner, Carl Hanser Verlag) werden in der FAZ besprochen.

3. April 2008

Leif Randt gibt die erste Fassung des Drehbuchs Innocence bei seinem Auftraggeber Razor-Film ab.

Hanns-Josef Ortheil stellt im Schweinfurter Bayern- kolleg den Studiengang Kreatives Schreiben und Kultur- journalismus vor.

APRIL 2008 / 29 Das Buch des amerikanischen Kulturtheoretikers Lewis Hyde „Die Gabe. Wie Kreativität die Welt bereichert“ (S. Fischer Verlag) wird in der ZEIT besprochen.

8. April 2008

Sandro Zanetti wird in der Sendung Spuren im Sand. Poetische Schreibszenen (Autor: Guido Graf, Redaktion: Stephan Krass, ausgestrahlt im SWR 2) interviewt. Das Manuskript ist zugänglich über den Manuskriptdienst des Senders (auch online).

Hanns-Josef Ortheil spricht auf Einladung der Rhein- land-Pfälzischen Landesvertretung in mit dem SWR- Redakteur Thomas Koch über seine literarischen Arbei- ten und den Studiengang Kreatives Schreiben und Kultur- journalismus.

Die „Doppelmemoiren“ von Jean Giraudoux (aus dem Französischen von Joachim Kalka. Berenberg Verlag) werden in der FAZ besprochen.

9. April 2008

Florian Kessler erhält ein Arbeitsstipendium des Landes Niedersachsen.

Silvia Bovenschens Erzählzyklus „Verschwunden“ (S. Fischer Verlag) wird in der SZ besprochen.

30 / CALENDARIUM 2 10. April 2008

Florian Kessler veröffentlicht die Rezension Staaten aus Butter. Ein Essay von Richard Swartz über sein istrisches Lebensdorf in der SZ.

In VOLLTEXT – Zeitung für Literatur erscheint die ganz- seitige Reportage Hildesheimer Gräben von Jean-Michel Berg über eine von PROSANOVA veranstaltete Werk- statt Anfang Februar 2008:

/ Experiment gescheitert? Nein: Die Konfl ikte haben Grenzverläufe aufgezeigt, innerhalb de- ren sich literarisches Schreiben heute bewegt, aber auch solche, die zum Grundkonfl iktbestand der Literatur gehören. Konfl ikte, die die Auto- ren nicht nur voneinander trennen. Vielmehr haben sich, wie Daniela Danz in ihrer Nach- betrachtung feststellte, in Hildesheim Gräben aufgetan, die bis in das eigene Schreiben hin- einreichen.

In der FAZ erscheint Christian Schärfs Rezension „Vor allem lernt die Weiber führen“ (über das Buch von Manfred Zittel: Erste Lieb und Freundschaft. Goethes Leipziger Jahre 1765-1768. Mitteldeutscher Verlag).

11. April 2008

Auf der Internetseite des Börsenblatts wird PROSANOVA als Gipfeltreffen der jungen Literatur angekündigt.

In der FR wird das wunderbare Insekten-Buch von Jean-Henri Fabre (Ich aber erforsche sie mitten im

APRIL 2008 / 31 Leben. Von der Poesie der Insekten. Heinrich & Hahn Verlag) besprochen.

13. April 2008

Jan Berning veröffentlicht in der FAS eine Kurzrezension zur Essaysammlung Digitale Paradiese von Andreas Rosenfelder, den Artikel Vom träumenden Soldaten über die Eröffnung der deutsch-israelischen Literaturtage sowie eine Kurzrezension zum Roman Der Eisfürst von Stefanie Geiger.

Raphael Urweiders Alkoholika-Zyklus „Alle deine Namen. Gedichte von der Liebe und der Liederlichkeit“ (DuMont Verlag) wird in der FAZ besprochen.

14. April 2008

Leif Randt beendet sein Auslands-Semester an der Queen-Mary-Universität in London, England.

Die von Sandro Zanetti herausgegebene Website www. poeticon.net geht online.

Harald Welzers Buch „Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird“ (S. Fischer Verlag) wird in der SZ besprochen.

15. April 2008

Marius Hulpe erhält das Arbeitsstipendium des Landes Niedersachsen.

32 / CALENDARIUM 2 Martin Kordić ist für BELLA triste als Diskutant von der Literaturwerkstatt Berlin für die Veranstaltung Risiko- gesellschaft oder Diskurs über Poesie eingeladen. Mit auf dem Podium: Steffen Popp (Lyriker), Ulrike Sandig (Lyrikerin), Ron Winkler (Lyriker und Herausgeber), Tobias Lehmkuhl (Literaturkritiker, SZ).

Stephan Porombka hält an der Universität Duisburg- Essen den Vortrag Unerhörte Gelegenheiten. Produktions- theoretische Anmerkungen zu Heinrich von Kleists Arbeit an den Berliner Abendblättern, nebst einigen grundsätzli- chen Überlegungen zum Zusammenhang von Literatur und Medien überhaupt.

Von Christian Schärf erscheint der Aufsatz Klaus Mann und Gottfried Benn in Wendepunkte – Tournants. Beiträge zur Klaus-Mann-Tagung aus Anlass seines 100. Geburtstages, Sanary-sur-mer. Hg. von Magali Nieradka. Bern 2008.

Lisa-Maria Seydlitz’ kulturjournalistische Arbeit Die Werkhofkinder. Literarische Protokolle, entstanden aus Interviews mit Jugendlichen einer durch die Agentur für Arbeit vermittelten einjährigen Maßnahme zur Orientierung und Weiterbildung, wird auf lit08.de ver- öffentlicht.

Sandro Zanettis Beitrag Materialität und Intentionalität. Anmerkungen zu Paul Celans Arbeit am Gedicht erscheint in: Françoise Lartillot und Axel Gellhaus (Hrsg.), Dokument/Monument. Textvarianz in den verschiedenen Disziplinen der europäischen Germanistik. Akten des 38. Kongresses des französischen Hochschulgermanistikverbandes (A.G.E.S.), Bern: Peter Lang 2008, S. 361-371.

APRIL 2008 / 33 In der taz werden die Vorlesungen über „Vampirismus“ von Laurence A. Rickels (Brinkmann und Bose Verlag) besprochen.

16. April 2008

Lesung und Popcorn, Fernsehen und Pfannkuchen, Film und Party. Eine Veranstaltung von und mit dem Netzwerk Studierende für Kultur der Universität Hildesheim (a7.aus- stellungen, BELLA triste, Fernfl immern, Glück & Schiller Verlag, INSTANT-Festival, lit08.de, PROSANOVA, tanz- sehen-selbertanzen, Theaterhaus Hildesheim, transeuropa) im Theaterhaus Hildesheim.

PROSANOVA-Festival-Büro-Eröffnung in der Einumer- straße 13. Es gibt Eierlikörtorte, Sekt und eine Scheck- übergabe der Stadt Hildesheim sowie der Friedrich- Weinhagen-Stiftung durch die Stadtkämmerin Frau Kuhne. Der Kartenvorverkauf für das Festival beginnt. Öffnungszeiten des Festivalbüros: Mo, Di, Fr, Sa: 14 – 18 Uhr | Do: 18 – 21 Uhr.

Stephan Porombka hält in der Ringvorlesung Re:fl exio- nen. Formen der Vergegenwärtigung an der Universität Hildesheim den Vortrag Was ist und zu welchem Ende studiert man die Kulturwissenschaften der Jetztzeit?.

Lino Wirag zeichnet bei der Netzwerk-Party mit einem digitalen Zeichentablett und einem Beamer live Bilder zu einer Erzählung von Lutz Woellert.

Sandro Zanetti hält im Rahmen der Vortragsreihe Literarische Kreativität den Vortrag Creatio ex nihilo – neu gedacht. Einladung zur Spekulation.

34 / CALENDARIUM 2 In der SZ werden Peter Stamms Erzählungen „Wir fl iegen“ (S. Fischer) besprochen.

18. April 2008

Die FAZ schreibt über den Abend in der Berliner Lite- raturwerkstatt , bei dem Martin Kordić für BELLA triste eingeladen war:

/ Zur dichterischen Selbstrefl exion hatte zuerst die Zeitschrift BELLA triste aufgerufen. Der Mitherausgeber Martin Kordić erzählte von ei- nem Abend mit Tatort und Spaghetti, an dem jemand Hilde Domins Doppelinterpretationen aus dem Regal zog, einen Band, der Gedicht- lektüren von Literaturwissenschaftlern und Lyrikern gegenüberstellt. Der Fund eröffnete ganz neue Möglichkeiten. Das BELLA triste- Heft, in dem sich Lyriker in wechselseitigen Deutungen versuchten, musste gleich zwei- mal nachgedruckt werden. Seither hat man in der deutschen Lyriklandschaft die freie und poetische Zwischenform des nichtwis- senschaftlichen Darüberredens kultiviert. Als neue Lieblingstermini kursierten Poetik und Poetologie. Kein Dichter ist mehr vollständig, wenn er keine hat. „Es bringt mir nichts, an- dere Poetiken zu lesen“, sagte Ulrike Almut Sandig. „Man kriegt unheimlich viel mit“, be- harrte Steffen Popp, „wenn man bei Elke Erb liest, dass das Gedicht beim Staubsaugen ent- standen ist“. Über eines waren sich alle einig: Ein Prosaautor hat keine Zeit für Poetik: „Du musst dich um deine Figuren kümmern“, sagte Popp: „Diese langen Bögen: Stifter, ‚Witiko’,

APRIL 2008 / 35 das bekomme ich nicht hin." Sandig machte in ihrem Gedicht „Streumen“ aus dem säch- sischen Ort gleichen Namens eine ziellose Tätigkeit — und zugleich ein Plädoyer dafür, dass Dichter gar nicht genug freie Zeit haben können.

Hanns-Josef Ortheil stellt in der Bensheimer Bücherstube das von Klaus Siblewski und ihm verfasste Buch Wie Romane entstehen und im Anschluss daran den Hildesheimer Studiengang Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus vor.

In der FAZ wird Petra Meyers Buch „Schmerzgrenzen. Unterwegs mit Ärzten ohne Grenzen“ (Gütersloher Verlagshaus) besprochen.

19. April 2008

Leif Randt veröffentlicht in der dritten Ausgabe des Shake-Your-Tree-Magazins den Prosa-Text Cosmo.

In der NZZ werden die Essays „Die Wahrnehmung des Dichters. Über Poesie und Wirklichkeit“ von Charles Simic (Carl Hanser Verlag) besprochen.

20. April 2008

Literaturschmuggel! An Autoscheiben und in Mauer- nischen, in Supermärkten und Geschäften tauchen die ersten PROSANOVA-gelben literarischen Zitate auf: glückskeksgroße Papier-Röllchen mit einer wei-

36 / CALENDARIUM 2 ßen Schleife und je einem von über 100 verschiedenen Roman- und Textauszügen von PROSANOVA-Autoren schmuggeln sich ins Stadtbild und den Hildesheimer Alltag.

Hanns-Josef Ortheil hält anlässlich einer Ausstellung mit Fotografi en von August Sander in der Kreisverwaltung Altenkirchen den Vortrag August Sander, der Westerwald, seine Bewohner und ich.

In der FR wird „Überlebnis“ von Ulla Berkewicz (Suhr kamp Verlag) besprochen.

22. April 2008

Sandro Zanetti hält im Habil-Kreis am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) Berlin den Vortrag Spätwerke nach Adorno.

Peter Rühmkorfs Gedichte „Paradiesvogelschiss“ (Rowohlt Verlag) werden in der SZ besprochen.

23. April 2008

Hanns-Josef Ortheil hält in der Ringvorlesung Re:fl exio- nen. Formen der Vergegenwärtigung an der Universität Hil des heim den Vortrag Re:member. Aspekte des Vergegen- wär tigens in Moderne und Postmoderne.

„Gegen den Tag“, der neue Roman von Thomas Pynchon (Rowohlt Verlag), wird in der SZ besprochen.

APRIL 2008 / 37 24. April 2008

Hanns-Josef Ortheil stellt in der Bamberger Buch- handlung Collibri seinen Roman Das Verlangen nach Liebe und den Hildesheimer Studiengang Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus vor.

In der ZEIT wird der Briefwechsel zwischen Alban Berg und Arnold Schönberg (Schott Verlag) besprochen.

25. April 2008

Marius Hulpe erhält die Mitteilung über seine Preis- trägerschaft des Literaturförderpreises des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die FAZ bespricht Marius Hulpes Gedichtband wieder- belebung der lämmer.

Sandro Zanetti hält im Rahmen der Tagung Improvisieren – das Unvorhersehbare Tun vom 25. – 26. April 2008 des Sonderforschungsbereichs 447 Kulturen des Performativen und des Zentrums für Bewegungsforschung am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin den Vortrag Handeln ohne Handlung. Spannungsmomente der Improvisation (Quintilian-Andersen/Kleist-Kafka).

Hanns-Josef Ortheil liest im Gemeinde-Saal von St.Augustin in Coburg aus seinem Roman Das Verlangen nach Liebe und stellt den Hildesheimer Studiengang Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus vor.

Florian Kessler rezensiert Volker Weidermanns Buch der verbrannten Bücher (Kiepenheuer & Witsch Verlag)

38 / CALENDARIUM 2 in der SZ: „Die Posaunen der Auferstehung kennen keinen Kanon. Ein schmissiges Panorama der großen wie der kleinen Autoren vor 1933“

26. April 2008

Straßenmusik für PROSANOVA: Die Hildesheimer Jazzmusiker Fabian Tietz (Gesang, Djembe), Eberhard Gaus (Gitarre, Percussion, Gesang) und Mathias Prinz (Kontrabass, Gesang) spielen den ganzen Sams tag- nachmittag an verschiedenen Punkten der Hildes- heimer Fußgängerzone deutschsprachige Songs von Element of Crime, Rio Reiser, Erdmöbel. Die Mitglieder des PROSANOVA-Rahmenprogramms informieren die Passanten mit Blumen, BELLA triste-Aufsteller und PROSANOVA-Programmplänen über das Festival und seine Künstler.

In der SZ wird „Glück und Architektur. Von der Kunst, daheim zu Hause zu sein“ (S. Fischer Verlag) von Alain de Botton besprochen.

27. April 2008

Clara Ehrenwerth liest anlässlich der Veröffentlichung von Anno 1900, Weimar. Eine literarisch-kulinarische Antho- logie (edition azur) im Anno 1900 in Weimar.

In der NZZ wird „Florenz und Bagdad. Eine westöst- liche Geschichte des Blicks“ (C. H. Beck-Verlag) von Hans Belting besprochen.

APRIL 2008 / 39 28. April 2008

Lino Wirag und Rebecca Anna Fritzsche erhalten im Rathaus Fellbach/Stuttgart jeweils ein Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg. Rebecca Fritzsche liest aus Nachtfi sche (edition Pächterhaus, Hildesheim).

Hanns-Josef Ortheil gibt in den Studios des SWR in Stuttgart Interviews für Literatur-Sendungen des SWR und des WDR zur Architektonik des Hildes heimer Studiengangs Kreatives Schreiben und Kultur jour nalismus.

In der FAZ wird „Das Auge. Meisterstück der Evolution“ von Simon Ings (Hoffmann und Campe Verlag) besprochen.

29. April 2008

Hanns-Josef Ortheil und Sandro Zanetti führen an- lässlich der Begrüßung Sandros Zanettis als neuer Juniorprofessor des Studiengangs Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus im Blauen Salon des Pächterhauses das Gespräch Poschiavo, Sandro und alles Weitere. Anschließend gibt es einen festlichen Empfang mit Büffet.

Die stark erweiterte Fassung der Antrittsvorlesung Joseph Vogls an der Humboldt-Universität in Berlin „Über das Zaudern“ (Diaphanes Verlag) wird in der NZZ besprochen.

40 / CALENDARIUM 2 30. April 2008

Drei zentrale Kreuzungen der Hildesheimer Innenstadt werden in der Nacht mit bunten literarischen Zi taten ausgemalt. Die meterbreiten Buchstaben aus Stra- ßen malkreide sind bis zur Mittagszeit wieder im Stadtverkehr verschwunden. Doch in den nächsten drei Wochen tauchen Kreide-Zitate überall im Stadtbild im- mer wieder auf: An Hauseingängen, in Torbögen, auf Gehsteigen und an Wänden.

In der NZZ wird „Eine unvollständige Geschichte der Begräbnis-Violine“ von Rohan Kriwaczek (Eichborn Verlag) besprochen.

April 2008

In der Erfurter Literaturzeitschrift hEFt erscheint Clara Ehrenwerths Text Kuscheln.

Jan Fischer übernimmt PR-Arbeit für den Autumnus Verlag (Betreuung von: Marie Theres-Kroetz Relin: Der Kleine Dichter, Jule D. Körber: Herr M. und die Sache mit sich selbst).

Jan Fischer arbeitet das ganze Semester hindurch als freier Texter für die Werbeagenturen argutus und aka- doo.

Hieu Hoang Duc studiert ein Semester Filmwissen- schaften an der Freien Universität Berlin und nimmt an der Autorenwerkstatt zur Heiner Müller-Gastprofessur an der Freien Universität Berlin, geleitet von Ulrich Peltzer, teil.

APRIL 2008 / 41 Sabrina Janesch veröffentlicht in Das Magazin den Artikel Eine Frage der Haltung (über ihr Leben als Halb- Deutsche, Halb-Polin).

Sabrina Janesch macht im April und Mai ein Praktikum am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel.

Jule D. Körber und Sabrina Janesch erhalten für das Sommersemester 2008 und das Wintersemester 2008/09 das Minerva-Stipendium der Universität Hildesheim

Stefan Mesch rezensiert Vom Geist der Gesetze (Georg M. Oswald) auf literaturkritik.de.

Bis Juni 2008 ist Alexandra Müller Mitarbeiterin der Hörspielabteilung des SWR, verantwortlich für die Hörspielbroschüre II/08.

Auf youtube veröffentlicht das Elektro-Experimental Duo ZSCHOKK (Timo Lachmann, Nürnberg für Musik und Vocals, Alexandra Müller, Hildesheim für Lyrics und Vocals) ihr erstes Musikvideo.

Laura Naumann ist bis Juli 2008 Regieassistentin bei Ania Michaelis: funkeldunkel lichtgedicht am Theater Junge Generation Dresden. Die Produktion ist eingela- den zum Festival Theater von Anfang an im November 2008 in Dresden.

Sarah Rehm arbeitet seit April 2008 im Buchverlag Die Verlagsgesellschaft in Dresden und wirkt dort in der Konzeption, als Lektorin und als Autorin von Werbe- und Präsentationstexten. Zusammen mit dem Verlag veröffentlicht sie den Diplomkatalog 2008 der Hochschule für Bildende Künste Dresden.

42 / CALENDARIUM 2 Sarah Rehm arbeitet für die Veröffentlichung des Bilderbogens Johann Friedrich Böttger und die Erfi ndung des Porzellans von Lutz Anke (im Oktober 2008) mit Präsentation in den Katakomben der Dresdner Festung.

Martin Spieß veröffentlicht in der Aprilausgabe von Das Magazin den Text Glück auf Raten, eine Reportage über eine Fernbeziehung zwischen Kiel und Atlanta.

Von Robin Thiesmeyer erscheint im Berlin Verlag der Text Unter Wasser Atmen (in der Anthologie Von A nach B plus X. Geschichten von der Rückbank).

APRIL 2008 / 43 / Mai 2008

2. Mai 2008

Von Christian Schärf erscheint der Essay Saggismo e spazio poetico nella letteratura tedesca contemporanea in dem Band Il saggio. Forme e funzioni di un genere letterario. Di cura da Giulia Cantarutti. Torino (Il Mulino) 2008.

In der FAZ wird „Geschichte des Liedes“ von Elisabeth Schmierer (Laaber Verlag) besprochen.

4. Mai 2008

Paul Brodowskys Stück Regen in Neukölln wird als Sze ni sche Lesung, eingerichtet von Jorinde Dröse, im Rahmen des Stückemarkts des Berliner Theatertreffens aufgeführt.

In der NZZ werden „Gedanken und Fragmente“ des Fürsten Charles de Ligne (Manutius Verlag) bespro- chen.

44 / CALENDARIUM 2 5. Mai 2008

Hanns-Josef Ortheil nimmt an einer Aufführung seines Stückes Handytime des Theater an der Rampe auf dem Stuttgarter Fernsehturm teil.

In der FAZ wird „Die Sprache und der Tod. Ein Se- minar über den Ort der Negativität“ von Giorgio Agamben (Suhrkamp Verlag) besprochen.

06. Mai 2008

In der Reihe Alles Buch – Das Buch und seine Wissenschaften (an der Philosophischen Fakultät der Universität Er- langen) hält Stephan Porombka den Vortrag Das Sach- buch und das wilde Wissen.

In der SZ wird „Nahaufnahme Alain Platel. Gespräche mit Renate Klett“ (Alexanderhaus Verlag) besprochen.

7. Mai 2008

Florian Balle liest zusammen mit Sebastian Weise- Kusche in der Kreuzkirche Kassel, Veranstalter ist die Jugendkulturkirche Kassel.

Klaus Siblewski und Hanns-Josef Ortheil stellen ihr Buch Wie Romane entstehen im Blauen Salon des Pächterhauses der Domäne Marienburg vor.

In der SZ wird „Die Sonne. Biografi e unseres Sterns“ von Dieter Hildebrandt (Carl Hanser Verlag) besprochen.

MAI 2008 / 45 10. Mai 2008

Carola Gruber trägt bei der Aktion München liest – aus verbrannten Büchern einen Text von Erich Maria Re- marque auf dem Münchner Königsplatz vor.

Laura Naumann ist mit meerrauschenhören zum Stücke- markt des Theatertreffens der Berliner Festspiele ein- geladen. Sie nimmt am Dramatik-Workshop von John von Düffel teil.

In der taz werden die Reportagen „Die Frau, die vom Himmel fi el“ von Anne Zielke (Blumenbar Verlag) besprochen.

12. Mai 2008

Uraufführung von Paul Brodowskys Übersetzung/ Bearbeitung von Shakespeares Troilus und Cressida im Theater an der Wien im Rahmen der Wiener Festwochen; Regie Luk Perceval; in den Titelrollen: Julia Jentsch, Olliver Mallison; Übernahme durch die Münchner Kammerspiele ab 30.05.08; bis Ende September etwa 10 weitere Aufführungen.

In der taz wird Jean-Claude Kaufmanns Studie über Konfl ikte in modernen Paarbeziehungen, „Was sich liebt, das nervt sich“ (UVK Universitätsverlag Konstanz), besprochen.

13. Mai 2008

Sandro Zanetti veröffentlicht Sagen, was sonst kein Mensch sagt. Elfriede Jelineks Theater der verweigerten Komplizen-

46 / CALENDARIUM 2 schaft, in: Inge Arteel, Heidy Margrit Müller (Hrsg.), Elfriede Jelinek: Stücke für oder gegen das Theater? 9.- 10. November 2006, Brüssel: Verlag der königlichen Akademie 2008, S. 183-192.

In der NZZ wird Hans-Ulrich Möhrings Buch „Vom Schweigen meines Übersetzers. Eine Fiktion“ (Fahrenheit Verlag) besprochen.

14. Mai 2008

Jule D. Körber und Leif Randt lesen in der Fachhochschule Hildesheim ihre in der Landpartie 08 veröffentlichten Texte.

Christian Schärf ist Referent im Literarischen Salon (im Fachwerk in Martinsthal/Rheingau) zum Thema Faszination Fußball.

Ein „Kleines Lexikon deutscher Wörter japanischer Herkunft“ (hrsg. von Barbara Haschke und Gothild Thomas, C. H. Beck) wird in der FAZ besprochen.

15.Mai 2008

Im Vorfeld zu PROSANOVA finden Lesungen in Schulen statt. Text, Drugs & Rock ’n’ Roll (Jan Fischer, Marcel Maas, Tilman Strasser, Lino Wirag) lesen im Robert-Bosch-Gymnasium in Hildesheim aus ihren Texten.

In der FAZ wird „Mein Körper in neun Teilen“ von Raymond Federman (Matthes & Seitz) besprochen.

MAI 2008 / 47 17.- 22. Mai 2008

Laura Naumann ist Online-Zeitungsredakteurin beim Jugendtheaterfestival LIEBE MACHT TOT(D), einer Kooperation der Berliner Festspiele und des ZDF- Theaterkanals.

In der FAZ wird die Neuübersetzung von William Faulkners Roman „Licht im August“ (Deutsch von Helmut Frielinghaus, Rowohlt Verlag) besprochen.

18. Mai 2008

Das Buch ’s Text Topmodel (Autoren: Jan Fischer, Marcel Maas, Tilman Strasser, Lino Wirag, Martin Spieß; Design: Rafael Gomez), 220 S., ISBN 978-3-9811490-2-9, erscheint im conradverlag. Prof. Dr. Stephan Porombka schreibt das Nachwort: Drama, Baby, Drama. Mein Leben mit den Jungs von Text, Drugs & Rock’n’Roll.

/ Wer kennt noch Barbara, die mit der Traum- note 81-61-94 die erste Staffel von Germany’s Next Topmodel gewonnen hat und jetzt für Yogurette ihr Gesicht hergibt, um die Gebühren für ihr Mathematik-Studium in Regensburg zahlen zu können? Niemand. Jan Fischer, Marcel Maas, Tilmann Strasser und Lino Wirag dagegen sind so bekannt, dass sie bereits ihr zweites großes Buch publizieren und damit ihre Hände in den immer feuchten Asphalt des Walk of Fame, der Hauptverkehrsader des kul- turellen Gedächtnisses, drücken.

48 / CALENDARIUM 2 In der taz wird ein Hörbuch mit der Korrespondenz zwischen Gretel Adorno und Walter Benjamin (speak low) besprochen.

21.-22. Mai 2008

Sandro Zanetti, Thomas Klupp, Paul Brodowsky und Stephan Porombka halten Vorträge beim Hildesheimer Symposium Wie über Gegenwart sprechen.

In der FR werden die späten Vorlesungen von Roland Barthes über „Die Vorbereitung des Romans“ (Suhr- kamp Verlag) besprochen.

22.-25. Mai 2008

PROSANOVA – Festival für junge Literatur fi ndet in den stillgelegten Hildesheimer Phoenixwerken statt. Mit über hundert teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern und einer Veranstaltungs-Auslastung von 98 Prozent zeigte sich das Festival nicht nur bei den Besucherinnen und Besuchern als großer Erfolg. Auch die regionale und überregionale Presse berichtete aus- führlich.

Die FAZ hob besonders auch den Ort des Festivals hervor, die ehemaligen Hildesheimer Phoenix-Werke: „Ein ganzes Areal mit schier unerschöpfl icher Energie in ein vibrierendes Kulturzentrum zu verwandeln, der jungen deutschen Literatur einen solchen utopi- schen Ort geschaffen zu haben, das ist staunens- und bewundernswert.“ Von einem „der sympathischsten Festivals für deutschsprachige Gegenwartsliteratur“ schrieb die SZ. Die ZEIT lobte: „Dass Gelingen nicht

MAI 2008 / 49 am glatten Ergebnis gemessen wird, sondern am offe- nen Raum der Möglichkeiten, am Vorrat der Fragen, nicht am Bündel der Antworten, stimmt irgendwie glücklich.“

Ihre Festivalberichterstattung überschrieb die FR mit „Wir sind Sprach party“, und führte im Artikel aus: „Dabei bestritt PROSANOVA auch das Kerngeschäft jedes Literaturfestivals – Gespräch und Lesung – mit Bravour.“ „In der Provinz“, schrieb die FAS über „Lyrikblitze I“, „also in Nichthamburg oder Nichtberlin, muss das Konzept für eine solche Veranstaltung besonders stark sein, denn alle kommen nur deswegen.“ Und fasste zusammen, das Festival sei „hoch professionell und improvisiert zugleich, also: zauberhaft. Nicht improvisiert im Sinne von: gestümpert. Sondern im Sinne von: dem Moment ein paar Türen offenlassen wie bei der Veranstaltung ‚Lyrikblitze’, als aus Gedichten unversehens eine Art Konzert wird.“

„Lyrikblitze II – Der Wettbewerb“ kommentierte der Saarländische Rundfunk: „Dabei gilt es gleich zwei aufregende Entdeckungen zu vermelden. Zum einen die wortüberdrehte, mythologisch und lexikalisch un- terfütterte Sprachverrücktheit der in Venedig lebenden Dagmara Kraus und die durch subtile Interferenzen überlagerten Wahrnehmungs-Protokolle des Leipzigers Andre Rudolph.“ „Die Veranstaltung hatte gewalti- ge Dimensionen“, stellte die DIE WELT heraus und sprach vom „wichtigsten Festival für junge Literatur“. Die taz ergänzte: „Es wurde einem um die Zukunft der Literatur nicht bang“.

Pünktlich zum Festival erscheint BELLA triste Nr. 21, eine Sonderausgabe, die alle Lyrikbeiträge des

50 / CALENDARIUM 2 PROSANOVA -Wettbewerbs versammelt. Nach kurzen Einführungstexten der Jury zu den sechs Lyrikern und Lyrikerinnen finden sich sämtliche Gedichte, die bei der öffentlichen Endrunde in Hildesheim vorgetragen wurden. Die Teilnehmer der Endrunde waren: Harriet Grabow, Dagmara Kraus, Nadja Küchenmeister, Andre Rudolph, Sandra Trojan und Lino Wirag. Den Jurypreis erhielt Andre Rudolph, der Publikumspreis ging an Dagmara Kraus. Der zweite Heftteil hält in den poetologischen Rubriken cut (Christian Hawkey), lux (Peter Geist, Martin Endres) und phon (Elke Erb) Prognosen und Ausblicke zur Gegenwartslyrik bereit.

Mit treffen – Poetiken der Gegenwart legt BELLA triste in ihrer ersten Buch-Veröffentlichung den Reader zur Poesie und Position-Reihe von PROSANOVA vor: Versammelt sind in diesem Band zehn Stimmen der jüngsten Autorengeneration (Jörg Albrecht, Ann Cotton, Daniela Danz, Florian Kessler, Harriet Köhler, Jagoda Marinic, Steffen Popp, Thomas Pletzinger, Lennart Sakowsky und Thomas von Steinaecker) mit Texten und Repliken zu Begriffen ihrer Werkstatt (wie Fokus, Narration, Wirkung, Markt und Relevanz). Die taz schrieb in ihrer Rezension: „Wer sich aber wirklich dafür interessiert, warum Menschen die Literatur so bedeutsam aufl aden können, dass sie auf die seltsame Idee verfallen, ihr Leben dem Bücherschreiben zu widmen, der fi ndet in diesem Band interessantes Material.“

Begleitet wurden die vier Festivaltage zudem von jungen KulturjournalistInnen und Studierenden der Universität Hildesheim. Jeden Tag während des Festivals erschien schon zu Beginn der ersten Veranstaltung ein jeweils druckfrisches, über Nacht entstandenes Festival- Journal, das sich PROSANOVA in seinen Thesen, sei-

MAI 2008 / 51 ner Architektur und seiner Atmosphäre nähert. Alle Ausgaben sind auf der PROSANOVA-Internetseite ab- rufbar und in der Mediendokumentation zum Festival enthalten.

„Das Festival passiert im Kopf oder nirgends“, so hebt der Klappentext des Buches Übers Festland. Eine Prosanovela an, das im Herbst 2008 in der Edition Pächterhaus erschienen ist. Unmittelbar im Anschluss an PROSANOVA versammelte ein Dokumentations-Team seine Beobachtungen und Notizen zum Festival auf der Schwelle zwischen Literatur und Journalismus zu einem eigenen Buchprojekt. Begleitend hierzu fand im Sommersemester 2008 ein Seminar am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Universität Hildesheim unter der Leitung von Jean-Michel Berg statt. Der Klappentext umreißt das Projekt weiter: „Jeder schreibt nur das, was ihn interessiert. Das Prinzip Schwarmintelligenz: Die Ameise kennt das Ganze nicht, aber trägt dazu bei. Neun Autoren tragen ihre Interessensbausteine zusammen, häufen sie aufeinander. Ein Algorithmus, nach dem sich alles zusammenfügt. Vielleicht ist ein Gruppen-Ich entstanden.“

23. Mai 2008

Buchpremiere des von Annett Gröschner und Stephan Porombka herausgegebenen und vom Phoenix-Kollektiv aus Hildesheimer Studentinnen und Studenten erarbei- teten Buches Phoenix in der Asche. Vom Verschwinden eines Produktionskollektivs, das sich mit der Geschichte der Phoenix-Gummiwerke Hildesheims auseinandersetzt.

Clara Ehrenwerth bekommt einen der Hauptpreise des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen verliehen. Der

52 / CALENDARIUM 2 Text Nach dem Sex mit Vicky erscheint daraufhin in der Anthologie Nagelprobe 25 (allitera verlag).

Marius Hulpe und Jan Fischer lesen auf dem Marktplatz Hildesheim aus der Landpartie08 eigene und fremde Texte, moderiert von Kathi Flau.

In der FAZ wird „Auf der Schwelle des Fremden. Das Leben der Annemarie Schwarzenbach“ (Rolf Heyne Collection) von Alexis Schwarzenbach besprochen.

27. Mai 2008

Stefan Mesch moderiert Thomas von Steinaeckers Lesung von Wallner beginnt zu fl iegen in der Reihe Forum Literatur des Literaturbüros Oldenburg.

Christian Schärf wird bei SWR 2 Kultur zum Thema Fußballkultur in Rheinland-Pfalz interviewt.

In der NZZ wird „Der Sprung in den Papierkorb. Geschichten, Gedanken und Notizen am Rand“ von Thomas Hürlimann (Ammann Verlag) besprochen.

28. Mai 2008

Hanns-Josef Ortheil nimmt zusammen mit Julia Franck und Felicitas von Lovenberg an der TV-Sendung scobel (3sat) zu Neuerscheinungen der Saison teil.

In der SZ wird Band 1 der Werkausgabe der Texte von Wolfgang Hilbig, „Gedichte“ (S. Fischer Verlag), besprochen.

MAI 2008 / 53 29. Mai 2008

Jan Berning veröffentlicht in der FAZ die Kolumne Oli- wer? Kahn-was? über den Abschied von Oliver Kahn sowie eine Kurzrezension zum Kinofi lm True North.

Paul Brodowsky liest aus seinem Erzählungsband Die blinde Fotografi n am Münchner Volkstheater.

Von Lino Wirag erscheint Pizzazwerge, Brombier, Mäd- chen brei (Gestaltung: Juliane Krüger), 280 S., ISBN 978- 3-9811490-1-2 im conradverlag. Das Buch enthält 100 Grotesken und ebenso viele Illustrationen.

Hanns-Josef Ortheil spricht in der Dresdener Gemälde- galerie, moderiert von der SZ-Journalistin Christiane Kohl, mit dem Galeristen Harry Lübke über Kunst und Kitsch.

In der ZEIT werden Jan Wagners Gedichte „Achtzehn Pasteten“ (Berlin Verlag) besprochen.

30. Mai 2008

Stefan Mesch spricht mit Daniel Beskos über Hildesheim und PROSANOVA. Als Artikel Wo Schreiben wuchert er- scheint dieses Gespräch in der ZEIT.

In der SZ werden die Wiener Vorlesungen von Ryszard Kapuscinski („Der Andere“, Suhrkamp Verlag) be- sprochen.

54 / CALENDARIUM 2 31. Mai 2008

Jan Berning veröffentlicht in der FAS den Artikel Lasst Christian Ulmen nur machen! (über eine Lesung von Ralf Husmann) sowie eine Kurzrezension zum Kinofi lm The Elephant King.

In der taz wird „Orange. Neue Erzählungen aus den Vorstädten“ (Suhrkamp Verlag) von John Fahey be- sprochen.

Mai 2008

Stefan Mesch rezensiert Die Wohlgesinnten (Jonathan Littell), Böse Schafe (Katja Lange-Müller), Letzte Nacht (Stewart O’Nan) und die beiden Haruki-Murakami- Titel Murakami und die Melodie des Lebens (Jay Rubin) und Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede auf litera- turkritik.de.

Alexandra Müller tritt mit ihrem viralen youtube-Hype Kleiner Hai bei THE DOME 46 auf, es folgt der Release der Single Kleiner Hai dimm dimm bei EMI Music sowie des Klingeltons und Musikvideos, anschließend ein Toursommer in diversen Großraumdiskotheken in Deutschland und Österreich, verschiedenste Berichte in Print- und Onlinemedien (Bravo, BILD, süddeutsche. de, ZEIT Campus etc.).

Hanns-Josef Ortheil reagiert am 27.06.2009 mit einer Mail an Alexandra Müller. Darin heißt es: ...Hilfe!,

MAI 2008 / 55 liebe Alexandra, was hast Du denn da bloß angerich- tet? Wenn ich in der Stuttgarter S-Bahn, Linie 14, sitze, tanzen ganze Lied-Trupps „kleiner hai“, und wenn die griechischen Austausch-Schüler meiner Tochter durch Stuttgart gehen, singen sie mitten auf dem Rotebühlplatz „kleiner hai“, und wenn ich hier ins Schwimmbad im „Rosental" gehe, singen sie noch im Wasser „kleiner hai“, und wenn ich im ICE sitze, summen stinknormale Muttis quengeligen Kindern „kleiner hai“ vor und zeigen ihnen das Video auf dem Handy...: so dass ich Dir, Hilfe!, einfach nirgends mehr entkommen kann...: dennoch herzlich hjo

56 / CALENDARIUM 2 / Juni 2008

1. Juni 2008

Juliana Maria Kálnay veröffentlicht die spanische Kurzgeschichte El teléfono, die im Rahmen einer Schreibwerkstatt der Escuela de Escritores entstanden ist, in der jährlichen Anthologie der Werkstatt, die den Titel El sueño del gato trägt.

In der taz wird Jonny Glynns Debüt-Roman „Sieben Tage“ (S. Fischer Verlag) besprochen.

1.-5. Juni 2008

Die hauptamtlich Lehrenden des Studiengangs Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus laden die Organisatoren von PROSANOVA und all jene Studierende, die die- ses Festival mit gestaltet haben, zu einer Exkursion in die Akademie Klappholttal auf Sylt ein. Thema: „Die Zeit nach PROSANOVA – Erzählungen, Geschichten, Hintergründe.“ Ausflüge auf Fahrrädern führen in den nördlichen Teil der Insel und ins Christian Kracht- Terrain in List. Busfahrten führen in den Süden der Insel und in die legendäre Strandbar Sansibar. Feuer am Strand führen durch die Nächte.

JUNI 2008 / 57 In der SZ (vom 04.06.2008) wird Sonia Simmenauers Buch „Muss es sein? Leben im Quartett“ (Berenberg Verlag) besprochen.

6. Juni 2008

Lange Nacht der Autoren am Hamburger Thalia Theater. Paul Brodowskys Stück Regen in Neukölln wird in einer Werkstattinszenierung von Hasko Weber gezeigt und erhält den mit 5 000 € dotierten Publikumspreis.

Uraufführung von Paul Brodowskys zwanzigminü- tigem Minidrama Für eine Sekunde am Düsseldorfer Schau spielhaus.

Von Florian Kessler und Anne Tismer erscheint in der SZ der Artikel Ulrike Meinhof trifft Frau Goebbels. Terror- frauen: Bräute des Nichts.

Christian Schärf wird bei HR 2-Hörfunk zum Auftakt der Fußballeuropameisterschaft in Österreich und der Schweiz zum Thema Intellektuelle und Fußball inter- viewt.

In der FR wird Jean Baudrillards „Warum ist nicht alles schon verschwunden?“ (Matthes & Seitz) be- sprochen.

7. Juni 2008

Paul Brodowsky wird (gemeinsam mit Anne Krüger) der mit 10 000 € dotierte Preis der Frankfurter Autorenstiftung für sein Stück Regen in Neukölln verliehen.

58 / CALENDARIUM 2 Die Märkische Allgemeine bespricht Marius Hulpes Gedichtband wiederbelebung der lämmer.

In der FAZ werden Brigitte Kronauers Geschichten „Die Kleider der Frauen“ (Reclam Verlag) bespro- chen.

10. Juni 2008

Phoenix-Gelände, Hildesheim-Moritzberg: Die Enten sind jetzt eindeutig zurückgekehrt. Alle Lichter sind aus, alle Kabel und Leitungen sind abgezogen, alle Blumen verschenkt, alle Bars mit großem Werkzeug zerstört. Einzig und allein stehen ein paar Personen vor dem ehemaligen Festival-Eingang herum, lehnen an noch abzuholenden Tischen, essen von Papptellern, rauchen wehleidig und beobachten die Enten, wie sie Einzug halten.

In der NZZ werden die Essays von Ludger Lütkehaus „Vom Anfang und vom Ende“ (Insel Verlag) bespro- chen.

12. bis 14. Juni 2008

Lena Töpler arbeitet bei Aktion Mensch in der Redaktion der Jugendmesse Respect our Future; ein halbes Jahr vor- her hatte sie bei Aktion Mensch eine Ausschreibung für Nachwuchsjournalisten mit einem kulturjournalisti- schen Beitrag aus Spanien gewonnen.

In der FAZ werden die Geschichten „Nachtschwimmen im Rhein“ (dtv) der chinesischen Autorin Lingyan Luo besprochen.

JUNI 2008 / 59 13. Juni 2008

Clara Ehrenwerth liest im Café Wagner in Jena mit an- deren Autoren, die man unter dem Abendmotto Junge Literatur in Thüringen vereinen kann.

In der NZZ wird Andreas Schlüters Buch „Der ta- lentierte Schüler und seine Feinde“ (Ecowin Verlag) besprochen.

14. Juni 2008

DIE WELT bespricht Marius Hulpes Gedichtband wie- derbelebung der lämmer.

Stephan Porombka hält den Vortrag Wer will das alles wis- sen? Möglichkeiten und Grenzen des Sachbuchs und nimmt live an der Diskussion im Forum WDR 3 von 19.00- 20.00 Uhr teil.

In der NZZ werden Edmund Spensers (von Alexander Nitzberg übersetzte) Sonette „Die Lilienhand“ (Jung und Jung Verlag) besprochen.

15. Juni 2008

Zur Eröffnung des Graduiertenkollegs Transnationale soziale Unterstützung an der Universität Hildesheim hält Stephan Porombka den Vortrag Die Universität als dumme Organisation.

In der FAZ wird „Obra poetica“, die katalanisch-deut- sche Gesamtausgabe der Gedichte von Salvador Espriu (Ammann Verlag), besprochen.

60 / CALENDARIUM 2 16. Juni 2008

Paul Brodowsky ko-moderiert die Literaturveranstaltung Seitensturm am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater.

Bei der internationalen Tagung Hermann Hesses weltwei- te Wirkung vom 16.-29. Juni bestreitet Christian Schärf das Kaminfeuergespräch im Hotel Waldhaus in Sils-Maria (Schweiz). Weitere Teilnehmer sind Peter Sloterdijk, Dietrich Mattausch und Adolf Muschg.

In der FAZ wird Peter Peters „Kulturgeschichte der deutschen Küche“ (C. H. Beck Verlag) besprochen.

18. Juni 2008

Die Erste Hildesheimer Poetik-Dozentur, die dem Schrift- steller Patrick Roth zugesprochen wurde, wird in Hörsaal 1 des Hauptgebäudes der Universität festlich eröffnet. In seiner Eigenschaft als Vizepräsident begrüßt Stephan Porombka den Autor im Namen des Präsidiums, Hanns-Josef Ortheil führt in die Besonderheiten seiner Biographie und seines literarischen Werkes ein. Danach schließt sich eine Lesung des Schriftstellers aus seinem Prosa-Text Orpheus nach Hollywood an.

/ Patrick Roth wurde 1953 in Freiburg geboren und lebt seit über dreißig Jahren in oder bei Los Angeles. Seit Anfang der Neunziger Jahre veröffentlicht er Romane und Erzählungen, für die er mit zahlreichen Preisen (darun- ter dem Rauriser Literaturpreis, dem Hugo Ball-Preis, dem Preis der Konrad Adenauer- Stiftung und dem Mainzer Stadtschreiber- Preis von ZDF und 3sat) ausgezeichnet

JUNI 2008 / 61 wurde. Inzwischen gehört er zu den bedeu- tendsten und außergewöhnlichsten deutschen Schriftstellern, der seine Sujets vor allem aus der Bibel, dem Film und der Tiefenpsychologie bezieht. Zu seinen Hauptwerken gehören die Christusnovelle Riverside (1991) sowie der Roman Meine Reise zu Chaplin (1997).

Vom Institut für Theater und Medien (Dozenten: Dr. Volker Wortmann und Gast- professorin Dr. Michaela Kopp-Marx) so- wie dem Institut für deutsche Sprache und Literatur gemeinsam veranstaltet, geht die Hildesheimer Poetik-Dozentur neue Wege. Anders als an anderen Hochschulen, wo die öffentlichen Vorträge des jeweiligen Dozenten im Mittelpunkt stehen, arbeitet Patrick Roth in Hildesheim mit Lehrenden und Studierenden an Buch- und Filmprojekten, durch die ein neu- er visueller und refl exiver Zugang zu seinen literarischen Arbeiten erschlossen wird. Den Hildesheimer Lesern stellt er sich daneben am Mittwoch, den 25. Juni 2008, 20 Uhr, in ei- ner Lesung bei Decius vor. Am Donnerstag, den 03. Juli 2008, 20 Uhr, fi ndet im Audimax der Universität ein Langer Abend mit Patrick Roth statt, in dem u.a. sein autobiographischer Film „In My Life. 12 Places I Remember” ge- zeigt wird.

In der FAZ wird Alison Bechdels „Fun Home. Eine Familie von Gezeichneten“ (Kiepenheuer & Witsch Verlag) besprochen.

62 / CALENDARIUM 2 19. Juni 2008

Hanns-Josef Ortheil zeichnet, moderiert von Sylvia Schwab, im HR in Frankfurt die 60-minütige Hörfunk- sendung Doppelkopf (Literatur und Musik) auf.

In der ZEIT wird „Being John McEnroe“ von Tim Adams (Berlin Verlag) besprochen.

21. Juni 2008

Jule D. Körber und Kathi Flau lesen auf dem Sommerfest der Universität Hildesheim aus der kulturjournalisti- schen Produktion Hildesheim schön trinken.

Text, Drugs & Rock ’n’ Roll (Jan Fischer, Marcel Maas, Tilman Strasser, Lino Wirag) lesen auf dem Sommerfest der Domäne Marienburg aus ihrem neuen Buch Germany’s Text Topmodel und spielen den Zuschauern Computerspiele vor. Jan Fischer und Marcel Maas per- formen eine literarische Klangcollage.

In der taz wird das Werkstattbuch „treffen – Poetiken der Gegenwart“, hrsg. von Martin Bruch (BELLA triste), besprochen.

21. bis 26. Juni 2008

Lisa-Maria Seydlitz, Robin Thiesmeyer und Elisa Ring sind zum 12. Klagenfurter Literaturkurs eingeladen.

JUNI 2008 / 63 24. Juni 2008

Clara Ehrenwerth schafft es während einer Veranstal- tung der Lesereihe Karibik-Trip in der Erfurter Karibik- Bar, exakt die vorgegebenen siebzehn Minuten mit Text zu füllen.

Am Goethe-Gymnasium in Hannover stellt Stephan Porombka ein Konzept für eine Schreibwerkstatt vor.

Hanns-Josef Ortheil liest im SWR/Stuttgart seinen Text Schwierigkeiten mit Franz Kafka (aus Anlass des 125. Geburtstages von Franz Kafka).

In der taz wird Philipp Tinglers Buch „Stil zeigen! Handbuch für Gesellschaft und Umgangsform“ (Kein und Aber Verlag) besprochen.

26. Juni 2008

Jan Berning ist Mitautor von Übers Festland. Eine Prosa- novela von Lauter Jemande [Autorenkollektiv]: Edition Pächterhaus.

Clara Ehrenwerth liest im Gymnasium Bad Lobenstein vor aufgeweckten Oberstufenschülern. Anschließend leitet sie einen Workshop zum Grobthema Satire.

Sabrina Janesch veröffentlicht in Das Magazin im Juni den Artikel Polen ist offen – über das Phänomen der Einwanderung NACH Polen.

Alexandra Müller veröffentlich die Rezensionen How to get an audience delighted und A long journey into dis-

64 / CALENDARIUM 2 cussion auf insted.eu, entstanden nach dem INSTED@ ITS festival 2008, Amsterdam.

Silvia Overath hat bei dem online Magazin Librikon zwei Rezensionen von Kinderbüchern veröffentlicht.

Sebastian Polmans veröffentlicht die Rezension Lange- weileliteratur zum Debutroman von Stefan Nowak (Kleine Fische) in: Am Erker, Juniheft, Münster 2008

In der ZEIT wird Colin Crouchs „Postdemokratie“ (Suhrkamp Verlag) besprochen.

27. Juni 2008

Im Forum Qualitätsmanagement an Universitäten in Brandenburg hält Stephan Porombka den Vortrag Wie sichert man die Qualität der kulturwissen schaftlichen Lehre?

In der FR wird das Buch „Die Umerziehung der Vögel. Ein Malerleben“ von Hans-Hendrik Grimmling und Doris Liebermann (Mitteldeutscher Verlag) bespro- chen.

30. Juni 2008

Hanns-Josef Ortheil ist – zusammen mit Nina Bohl- mann, Bernhard Schlink, Friedel Schirmer und Heinz Rudolf Kunze – Mitglied der Jury für das Spreewald- Literaturstipendium, die im Hotel Zur Bleiche in Burg im Spreewald tagt.

JUNI 2008 / 65 In der FAZ wird Peter Wellnhofers „Archaeopteryx. Der Urvogel von Solnhofen“ (Friedrich Pfeil Verlag) besprochen.

Juni 2008

Kai Splittgerber beginnt die Konzeption, Koordination und Künstlerische Leitung von honeyPod 1 – Tag+Nacht Festival für Literatur und Neue Medien, das vom 21.11.- 22.11.2008 in Oldenburg (u.a. mit Jörg Albrecht, Alban Nikolai Herbst, David Link, Thomas Meinecke, Andreas Neumeister) stattfi ndet.

66 / CALENDARIUM 2 / Juli 2008

1. Juli 2008

Paul Brodowsky liest aus Die blinde Fotografi n in einem Seminar zur Gegenwartsliteratur an der Universität Oldenburg.

Uraufführung des Theaterstückes Gleisanschluss Lich- ten berg. Ein Mysterienspiel von Annett Gröschner im Theater an der Parkaue Junges Staatstheater Berlin unter der Regie von Sascha Bunge. Das Stück entstand mit Unterstützung von 100 Berliner Schülerinnen und Schülern, die in Schreibwerkstätten mit der Autorin auf dem Bahnhof Lichtenberg recherchiert und Webcams geschrieben hatten.

Marius Hulpe tritt das Aufenthaltsstipendium im Künstlerdorf Schöppingen an.

Hanns-Josef Ortheil trifft sich mit Max Goldt im Berliner Biergarten Schleusenkrug und unterhält sich fünf Stunden mit ihm, während beide eine ganze Packung Exquisitos (von Davidoff) rauchen und eine am Ende nicht mehr überschaubare Menge Weizenbier trinken.

JULI 2008 / 67 In der SZ wird „Der einarmige Pianist. Über Musik und das Gehirn“ von Oliver Sacks (Rowohlt Verlag) besprochen.

2. Juli 2008

Re:creation, Projektpräsentationen des Studiengangs Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Stif- tung Universität Hildesheim. Zugleich Studiengangs- party.

Mareike Schneider arbeitet mit Hilfe des Projekts Das Literarische Selbst unter Leitung von Thomas Klupp an der Fortführung ihres Romans – Arbeitstitel Raben- kinder – und stellt Auszüge ihrer Arbeit bei der Projekt- ausstellung RE in Hannover vor.

In der FR wird W.J.T. Mitchells „Bildtheorie“ (Suhrkamp Verlag) besprochen.

3. Juli 2008

Hanns-Josef Ortheil nimmt mit einem Vortrag (Franz Kafka als Schreibschüler) an einem Symposion des Instituts für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität aus Anlass des 125. Geburtstages von Franz Kafka teil.

Hanns-Josef Ortheil nimmt im Rheinischen Museum Bonn an einer zweistündigen Live-Sendung zur Gegen- wartsliteratur, moderiert von Christine Westermann, teil und stellt seinen Roman Das Verlangen nach Liebe vor.

In der ZEIT wird die Faksimile-Edition von Franz

68 / CALENDARIUM 2 Kafkas „Oxforder Octavheften 3 und 4“ (Stroemfeld Verlag) besprochen.

4. Juli 2008

Carola Gruber veröffentlicht in der Financial Times Deutsch land den Artikel Vorm letzten Aufruf. Zwischenstopp am Hauptbahnhof München.

Zweites Treffen Junger Magazine in Göttingen (04.-06. Juli): Redakteure von BELLA triste, sprachgebunden, EDIT, goon und anderen Literatur- und Kulturzeitschriften laden nach einem internen Arbeitsgespräch zu Diskussionen, Präsentationen und Lesungen in Göttingen. Martin Bruch und Andrea Franke nehmen als BELLA triste- Mitherausgeber teil am Gespräch mit Studierenden der Universität Göttingen über redaktionelle und ökonomi- sche Grundlagen gegenwärtiger Literaturvermittlung sowie berufl iche Tätigkeitsfelder.

In der SZ wird „Wie Romane entstehen“ von Hanns- Josef Ortheil und Klaus Siblewski besprochen.

5. Juli 2008

Marius Hulpe liest beim Poesiefestival Berlin im Prenzlauer Berg (Sebastian Haffner Kulturzentrum) aus seinem Gedichtband und aus neueren Arbeiten.

Azar Manesh nimmt am siebten internationalen Festival Junger Stückeschreiber Interplay 2008 an der Hochschule der Künste in Utrecht teil. Dort treffen fast 50 Nachwuchsdramatiker aus 20 europäischen Ländern zu einem intensiven Austausch.

JULI 2008 / 69 In der taz werden Claude Leforts Essays zum Mai ’68, „Die Bresche“ (Turia und Kant Verlag), besprochen.

8.-10. Juli 2008

Die Eignungsprüfungen für den Studiengang Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus und den Studiengang Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis (mit Haupt- fach Literatur) fi nden im Pächterhaus auf der Domäne Marienburg statt.

Reiner Stachs „Kafka. Die Jahre der Erkenntnis“ (S. Fischer-Verlag) wird in der NZZ besprochen.

11. Juli 2008

Projektpräsentationen im Pavillon Hannover mit Gruppen aus den Werkstätten von Paul Brodowsky und Thomas Klupp.

Lino Wirag und Clara Ehrenwerth lesen beim Poetry Slam in der Göttinger Universität eigene Texte.

In der NZZ wird der Band „Stadtpolitik“ von Hartmut Häussermann, Dieter Läpple und Walter Siebel (Suhrkamp Verlag) besprochen.

12. Juli 2008

Paul Brodowsky tritt ein dreimonatiges Aufenthalts- stipendium in der Villa Aurora in Los Angeles an.

70 / CALENDARIUM 2 Nadja Wünsche veröffentlicht in der FAZ Das Herz, ein Bienenkorb, eine Rezension zu Andrea Heusers Lyrikband vor dem verschwinden.

In der SZ wird John Cheevers Roman „Der Wapshot- Skandal“ (DuMont Verlag) besprochen.

13. Juli 2008

Text, Drugs & Rock ’n’ Roll lesen auf der Hauptbühne des Lyrikparks Hildesheim (zusammen mit Clara Ehrenwerth). Die Lokalpresse berichtet.

In der FAZ wird der Band „Beneath the Roses“ mit den Fotoinszenierungen von Gregory Crewdson aus den Jahren 2003 bis 2007 (Hatje Verlag) besprochen.

14. Juli 2008

Jonas Bohlken beginnt ein sechswöchiges Praktikum im Literaturbüro Oldenburg.

Das Lesungsformat Nachtzeile der Buchhandlung Amei’s fi ndet mit Anne Zielke statt. Die junge Autorin liest mit Unterstützung von BELLA triste-Mitherausgeberin Andrea Franke aus ihrem Buch Die Frau, die vom Himmel fi el (und andere wahre Geschichten) (Blumenbar Verlag, 2008). Der Erlös der Lesung wird der Kindernothilfe gespendet.

In der FAZ wird „Körper, Seele, Mensch. Versuch über die Kunst des Heilens“ von Bernd Hontschik (Suhr kamp Verlag) besprochen.

JULI 2008 / 71 15. Juli 2008

Ein Auszug aus Carola Grubers Textsammlung Alles an seinem Platz. 66 mögliche Geschichten wird in: poet nr. 5. Das Magazin des poetenladens, Leipzig 2008, vorabgedruckt.

Christian Schärf hält den Vortrag Das Erotische denken bei der von Friederike Reents veranstalteten Tagung Surrealismus in der deutschen Literatur im Deutschen Literaturarchiv Marbach.

In der Beilage Bilder und Zeiten der FAZ erscheint von Christian Schärf der Artikel Nach Proust gibt es keinen Roman mehr (über Roland Barthes’ Buch Die Vorbereitung des Romans (Frankfurt/M. Suhrkamp 2008) ).

Clara Ehrenwerth und Lino Wirag minilesereisen (bis zum 17. Juli) durch Baden-Württemberg und sind auf Slams in Freiburg und Pforzheim vertreten

Hanns-Josef Ortheil zeichnet unter der redaktionel- len Leitung von Denis Scheck im SWR/Stuttgart zwei längere Texte auf: Die Kafka-Erzählung Eine Sache von Klopfen und Läuten und den autobiografischen Text August Sander, der Westerwald, seine Bewohner und ich (in drei Folgen im Deutschlandfunk gesendet: am 16. Juli, 23. Juli, 30. Juli 2008).

Die FR bespricht den von Paul Celan übersetzten Ro- man „Das Vorgebirge“ von Henri Thomas (Suhrkamp Verlag).

18. Juli 2008

Florian Kessler veröffentlicht Warum machen wir das?

72 / CALENDARIUM 2 Drei junge deutsche Zeitschriften-Redakteure sprechen über ihre Projekte in der FR.

Stephan Porombka hält auf der Tagung Kritik – zwischen Literaturwissenschaft und Literary Criticism. Workshop des deutsch-amerikanischen Promovendenforums an der Humboldt-Universität Berlin den Vortrag Literatur und Kritik. 10 Thesen.

Hanns-Josef Ortheil liest bei der Neueröffnung der Buchhandlung Buch im Süden in Stuttgart-Heslach aus seinem Essayband Die weißen Inseln der Zeit.

In der FR wird „Ein Schritt weiter“, eine Anthologie mit Beiträgen aus dem amerikanischen Magazin „n+1“ (Suhrkamp Verlag), besprochen.

20. Juli 2008

Lino Wirag liest Texte von Wilhelm Busch im Bürgerhaus Schömberg.

In der FAZ wird der Dialog der beiden Kinderbuch- Illustratoren Nikolaus Heidelbach und Norman Junge über ihr Metier, „Alphabet mit Zeichnern“ (Greven Verlag), besprochen.

21. Juli 2008

Der WDR sendet ein im Garten des Künstlerdorfs Schöppingen produziertes Radiofeature zu Marius Hulpe.

JULI 2008 / 73 Hanns-Josef Ortheil unterhält sich im Stuttgarter Li- te ratur haus im Rahmen der von ihm begründeten Gesprächsreihe Spätlese mit dem Kulturhistoriker Ro- berto Zapperi (Rom) über Die schönen alten Szenen Roms.

In der taz werden Brigitte Reimanns Briefe an die Eltern, „Jede Sorte von Glück“ (Aufbau Verlag), rezensiert.

24. bis 27. Juli 2008

Lino Wirag nimmt auf Einladung der Jürgen-Ponto- Stiftung an der Prosa-Schreibwerkstatt im Herrenhaus Edenkoben in der Pfalz teil.

In der NZZ wird Jürgen Trabants „Was ist Sprache?“ (C.H.Beck) besprochen.

25. Juli 2008

Die Neue Zürcher Zeitung schreibt:

/ Wenn Lyriker über das Dichten nachdachten, taten sie das früher in Essays und Briefen. Der E-Mail-Austausch, den die Lyrikzeitschrift BELLA triste unter jungen Dichtern ange- regt hat, zeigt allerdings, wie wenig sich dieses neue, hastige Medium zum Nachdenken über Lyrik eignet. Man hat das Gefühl, man sitze im Chatroom, so undiszipliniert wird hier da- hergeredet. „Meine Art, Gedichte zu schrei- ben, Kraut und Rüben auszurupfen und in einem ausgebrannten Fernsehgehirn zusam- menzukochen, halte ich ebenfalls nicht für die

74 / CALENDARIUM 2 Lösung“, meint Florian Voss. Bestenfalls ist vom Handwerk des Dichtens die Rede (dann ahnt man den Creative-Writing-Kurs), kaum je geht es um Kriterien. Ein gelungenes Gedicht sollte „beim Lesen die Herzfrequenz erhöhen“, meint immerhin Sascha Anderson. Tom Schulz führt den Gedanken weiter: „Das Gedicht als Liebesspiel, klopfender Puls, sich öffnende Poren, Herzsoundverstärkung.“

Hanns-Josef Ortheil zeichnet im Deutschlandfunk (Köln) die Sendung Klassik, Pop et cetera auf, in der er einige seiner Lieblingsstücke vorstellt.

In der FAZ wird Ulf Erdmann Zieglers Autogeografi e „Wilde Wiesen“ (Wallstein Verlag) besprochen.

26. Juli 2008

DIE ZEIT druckt das in BELLA triste Nr. 21 veröffent- lichte Gedicht Bergfreiheit III von Sandra Trojan.

In der NZZ werden die von Jan Wagner übersetzten Gedichte von Matthew Sweeney „Rosa Milch“ (Berlin Verlag) besprochen.

27. Juli 2008

Lena Töpler trifft sich mit den Vorstandsmitgliedern des Theaterhaus Hildesheim (Simone Ayivi, Lisa Trümner und Martin Zepter), um ab August die Zuständigkeit für die Öffentlichkeits- und Pressearbeit des freien Theaters zu übernehmen.

JULI 2008 / 75 In der taz wird der Roman „Die Welt ist blau“ von Victoria Wolff über das legendäre Künstlerdorf am Monte Verità (Aviva Verlag) besprochen.

Juli 2008

Anne-C. Böhler beginnt ein Praktikum bei dem Platten- label Flowfi sh, unter anderem kümmert sie sich um die Vermarktung der Hildesheimer Band Phrasenmäher.

Nadja Wünsche erhält ein Stipendium des Münchner Lyrik Kabinetts.

Sebastian Polmans schreibt als Überseestadtschreiber während eines Stipendiums auf einem Leuchtturm im Bremer Hafen.

Laura Naumann ist bis November 2008 Jurymitglied bei poet|bewegt, einem Chemnitzer Jugendliteratur- wettbewerb.

Lena Feuerstein arbeitet bis August als Regieassistentin bei den Klosterfestspielen Weingarten. Faust 1, Regie: Klaus Wagner.

Stefan Stuckmann schreibt von Juli bis August drei Bücher für die Sat. 1-Comedy Kesslers Kosmos mit Michael Kessler.

76 / CALENDARIUM 2 / August 2008

1. August 2008

Die SZ bespricht Marius Hulpes Gedichtband wieder- belebung der lämmer.

Susanne Kruse beginnt ein Praktikum als Dramaturgie- assistentin bei dem soziokulturellen Theaterprojekt Oppelner Straße, das am 30.08.2008 im Theaterforum Kreuzberg in Berlin uraufgeführt wird.

Gemeinsam mit Prof. Dr. Steffen Martus (Kiel) gründet Stephan Porombka im deGruyter-Verlag die Buchreihe Praxeologie der Geisteswissenschaften.

Andreas und Lino Wirag starten ihren Kritzel-Blog für das Freiburger Magazin Fudder. 10 Folgen erscheinen bis Ende 2008.

Hanns-Josef Ortheil folgt einer Einladung der Direktion der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom, um (bis zum 25. August 2008) die Endredaktion zweier Rom- Bücher vor Ort abschließen zu können.

AUGUST 2008 / 77 In der taz wird „Coltrane. Siegeszug eines Sounds“ von Ben Ratcliff (Hannibal Verlag) besprochen.

4. August 2008

Lino Wirag ist bis zum 31.08 für einen Schwedisch- Sprachkurs an der Universität in Karlskrona, dann bis zum 31.12 im Studiengang Bildkunst (Fine Arts) an der Yrkeshögskolan im fi nnischen Uusikaarlepyy.

Christian Schärf hält (bis zum 8. August) ein Block- seminar an der Universität Duisburg-Essen zum Thema Lyrik der Gegenwart.

In der SZ wird der Roman „Tagebuch einer jungen Dame, die sich langweilt“ von Teresa de la Parra (Manesse Verlag) besprochen.

10. August 2008

Marius Hulpe ist zum Europäischen Poesiefestival in der Bukowina (Rumänien) eingeladen.

In der taz wird der Roman „Änderungsschneiderei Los Milagros“ von Maria Cecilia Barbetta (S. Fischer Verlag) besprochen.

14. August 2008

In Weiterstadt fi ndet (bis zum 18. August) das 32. Open Air Filmfestival statt, bei dem Julia Heuser ein Praktikum absolviert. Über das Woodstock der Kurzfi lmfestivals wird

78 / CALENDARIUM 2 in diversen Zeitungen und Medien berichtet (z. B. im arte Kurzfi lmmagazin Kurzschluss, der SZ und anderen).

In der ZEIT wird „Die Flüsterer. Leben in Stalins Russland“ von Orlando Figes (Berlin Verlag) besprochen.

15. August 2008

Florian Balle beginnt ein Praktikum beim Staats- theater Kassel, als Regiehospitant und Statist bei den Produktionen Die 39 Stufen von John Buchan (Buch), Alfred Hitchcock (Film) und Patrick Barlow (Bühnen- fassung) sowie Frühlings Erwachen von Frank Wedekind. (Premiere von Die 39 Stufen ist am 13. September.)

Übers Festland. Eine Prosanovela von Jean-Michel Berg, Jan Berning, Stephanie Drees, Jan Fischer, Sabrina Janesch, Eva-Lena Lörzer, Tilman Strasser, Lena Töpler, Lino Wirag (Gestaltung Juliane Krüger) erscheint in der Edition Pächterhaus.

In der FAZ wird „Nase für Neuigkeiten. Vermischte Nachrichten von James Joyce“ von Sara Danius und Hanns Zischler (Zsolnay Verlag) besprochen.

18. August 2008

Im Rahmen der Musikmesse C/O Pop spielt Sebastian Polmans mit der Hip Hop-Jazz-Band Summsemann Quin- tett im Stadtgarten in Köln.

In der SZ wird „Der Wald. Eine literarische Wanderung“ von Kerstin Ekman (Piper Verlag) besprochen.

AUGUST 2008 / 79 19. August 2008

Pro7 zeigt die dritte Staffel Switch Reloaded mit vier Folgen von Stefan Stuckmann.

In der FR wird „Herzzeit“, der Briefwechsel zwi- schen Ingeborg Bachmann und Paul Celan (Suhrkamp Verlag), besprochen.

21. August 2008

Von Sandro Zanetti, Davide Giuriato, Martin Stingelin (Hrsg.) erscheint Schreiben heißt: sich selber lesen“. Schreib szenen als Selbstlektüren, München: Wilhelm Fink 2008 (Zur Genealogie des Schreibens, Bd. 9), darin der Aufsatz von Sandro Zanetti Sich selbst historisch wer- den: Goethe – Faust sowie die von ihm (zusammen mit Davide Giuriato und Martin Stingelin) mit verfasste Einleitung.

In der SZ wird Andreas Okopenkos „Lexikon-Roman“ (Deuticke Verlag) besprochen.

24. August 2008

Innerhalb der Ausstellungsreihe Vertrautes Terrain – Aktuelle Kunst in & über Deutschland des Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe gibt BELLA triste Einblick in eine sehr vitale Lyrik-Szene. Bei einer Fahrt über den Rhein auf der MS Karlsruhe treffen mit Daniel Falb (Berlin), Monika Rinck (Berlin) und Andre Rudolph (Leipzig) drei Stimmen der jüngsten Autorengeneration aufeinander. Junge deutsche Lyrik – Eine Rheinfahrt wird moderiert von Martin Bruch und Marcel Maas.

80 / CALENDARIUM 2 In der taz wird „Die schonende Abwehr verliebter Frauen oder Die Kunst der Verstellung“ von Adam Soboczynski (Gustav Kiepenheuer Verlag) besprochen.

25. August 2008

Marius Hulpe liest im Künstlerdorf Schöppingen aus neuen Gedichten.

In der taz wird der Essay „Zeitgenössische Kunst“ von Jean-Philippe Delhommes (Liebeskind Verlags- buchhandlung) besprochen.

30. August 2008

Im WDR 3 läuft Paul Brodowskys 55-minütiges Feature Im Nadelöhr. Junge deutschsprachige Literatur in den USA.

In der FR, der NZZ und der taz wird der fünfte Band von Hans-Ulrich Wehlers „Deutsche Gesell schafts- geschichte. Bundesrepublik und DDR 1949-1990“ (C. H. Beck) besprochen.

August 2008

Matthias Karow veröffentlicht den Roman Rodaks Köter in der Frankfurter Verlagsanstalt.

Martin Kordić ist als Praktikant im Bereich Kultur- programm des Goethe-Instituts Kroatien an der Jahres- planung 2009 beteiligt. Parallel dazu entwickelt er eine kontinuierliche Neuerwerbungspräsentation für die Bibliothek.

AUGUST 2008 / 81 Stefan Mesch macht ein Verlagspraktikum im Lektorat von Klett-Cotta/Tropen, Stuttgart, und betreut u.a. die Übersetzung zu Olivier Adams Roman Nichts, das uns schützt.

Sarah Rehm unternimmt eine Recherchereise in die Republik Irland und eine weitere Recherchereise nach Italien und Kroatien

Kai Splittgerber ist Mitbegründer und Leiter des ersten Netzwerk-Verlages Fruehwerk, mit Stellen in Oldenburg, Hannover, Hildesheim und Berlin.

82 / CALENDARIUM 2 / September 2008

1. September 2008

Carola Gruber wird als Finalistin zur Biennale für Literatur in St. Florian bei Linz (Österreich) eingeladen.

Marius Hulpe tritt das Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats im Literarischen Colloquium Berlin an.

Lyrik von jetzt zwei. Hrsg. von Jan Wagner und Björn Kuhligk (Berlin Verlag) erscheint mit Gedichten von Marius Hulpe.

Franziska Walther beginnt ein sechswöchiges Praktikum in Berlin bei Das Magazin.

In der SZ wird Peter K. Wehrlis „Katalog von allem“ (Ammann Verlag) besprochen.

3. September 2008

Marius Hulpe liest im Kaffee Burger in Berlin aus seinem Gedichtband.

SEPTEMBER 2008 / 83 In der SZ wird John Keays „Mit dem Kanu durch die Wüste. Sieben seltsame Forschungsreisende“ (Edition Tiamat) besprochen.

4. September 2008

Robin Thiesmeyer liest zusammen mit Anne Köhler in Bobrowskis Mühle im Café Mokkamehr (Berlin-Fried- richshagen).

In der ZEIT wird „Wir erzählen uns Geschichten, um zu leben“ von Joan Didion (Berlin Verlag) besprochen.

6. September 2008

Clara Ehrenwerth liest im Rathaus Weißensee zusam- men mit drei Lyrikern vor neun Weißenseer Bürgern.

In der Beilage Bilder und Zeiten der FAZ erscheint von Christian Schärf der Artikel Trotz Moos nix los (über den Roman Kreuzungen von Marlene Streeruwitz (S. Fischer Verlag)).

In der SZ wird „Euripides. Der Dichter der Leiden- schaften“ von Martin Hose (C. H. Beck) besprochen.

7. September 2008

Sandro Zanetti hält den Vortrag…weg…fort…aus…vor- bei…Abwesenheiten im Film auf der Tagung Here, there and anywhere. Von Geistern, Hologrammen und anderen Abwesenheiten in der Akademie der Künste Berlin.

84 / CALENDARIUM 2 In der NZZ werden Lutz Seilers Erzählungen „Turksib“ (Suhrkamp Verlag) besprochen.

8. September 2008

Lisa-Maria Seydlitz interviewt Flüchtlingsfrauen aus dem Kosovo, Tschad und Irak und verfasst daraus lite- rarische Protokolle, die im Rahmen der Veranstaltung Man muss einfach Glück haben. Flüchtlingsfrauen erzählen im Theater Hemshofschachtel (Ludwigshafen) gelesen werden. „Die Flucht vor Kriegen, der tragische Verlust von Angehörigen – es sind Schicksale, die zutiefst be- rühren, allenthalben den Atem stocken lassen“, schreibt der Mannheimer Morgen über die Lesung.

In der FAZ wird „Orte der Freundschaft. Niklas Luh- mann und das Meer in mir“ von Catrin Kersten (Kad- mos Kulturverlag) besprochen.

9. September 2008

Florian Kessler veröffentlicht die Rezension Das Leben ist eine Bagatelle. Unter Engeln: Katharina Fabers Roman Fremde Signale in der SZ.

In der taz wird „Tanner geht. Sterbehilfe – Ein Mann plant seinen Tod“ von Wolfgang Prosinger (S. Fischer Verlag) besprochen.

11. September 2008

Das Feature Wie geht Position – Fragen an junge deutsche Autoren auf dem PROSANOVA-Festival von Guido Graf

SEPTEMBER 2008 / 85 wird auf WDR 3 ausgestrahlt. Es antworten u.a. Marcel Beyer, Ann Cotten und Stephan Porombka.

In der FAZ wird Ahmet Hasims „Frankfurter Reise- bericht“ aus den Jahren 1932/33 (Literaturca Verlag) besprochen.

12. September 2008

Buchpremiere des in der Hamburger Edition Nautilus er- schienenen Buches Parzelle Paradies. Berliner Geschichten von Annett Gröschner in der Berliner Restauration Wal- den.

Sarah Rehm nimmt (bis zum 14.09.) an der 10. Kocheler Literaturwerkstatt teil.

In der SZ wird „Der Rest ist für Sie! Kleine Geschichte des Trinkgeldes“ von Winfried Speitkamp (Reclam Leipzig) besprochen.

14. September 2008

Laura Naumann ist (bis zum 18. September) Festival- zeitungsredakteurin beim Schülertheatertreffen der Länder in Kassel.

Hanns-Josef Ortheil hält in Pirmasens im Rahmen der Verleihung des Hugo Ball-Preises der Stadt Pirmasens an Max Goldt die Laudatio auf den Preisträger.

In der FAZ wird „The Waste Land. Das öde Land. Englisch Deutsch“ von T. S. Eliot, neu übersetzt von Norbert Hummelt (Suhrkamp Verlag), besprochen.

86 / CALENDARIUM 2 15. September 2008

Das Titel-Magazin bespricht Marius Hulpes Gedichtband wiederbelebung der lämmer.

Martin Kordić besucht bis Weihnachten 2008 täglich Kroatisch-Seminare an der Philosophischen Fakultät der Universität Zagreb.

Am Goethegymnasium Hannover beginnt unter der Leitung von Stephan Porombka und Jochen Hengst die Schreibwerkstatt.

In der FAZ erscheint von Christian Schärf der Artikel Vorabdrucke sind was für Weiber (über das Buch Im Vorhof der Kunst. Mediengeschichten der Literatur im 19. Jahrhundert von Manuela Günter (Transcript Verlag)).

Lena Töpler erhält ihren ersten Übersetzungsauftrag für einen wissenschaftlichen Text aus Mexiko, der im nächsten Jahr in dem Buch Dollares und Träume. Migration, Arbeit und Geschlecht in Mexiko im 21. Jahrhundert erschei- nen wird, herausgegeben vom Institut für Soziologie der Uni Münster.

Lino Wirag wird für den Deutschen Cartoonpreis no- miniert und erhält eine Einladung zur Teilnahme am 16. Open Mike der Literaturwerkstatt Berlin.

In der FAZ wird Petra Gehrings „Traum und Wirk- lichkeit. Zur Geschichte einer Unterscheidung“ (Campus Verlag) besprochen.

SEPTEMBER 2008 / 87 17. September 2008

Robin Thiesmeyer liest in der LiteraturWerkstatt Berlin mit den Preisträgern des Ingeborg Bachmann-Wettbewerbes.

In der SZ wird „Die souveräne Leserin“ von Alan Bennett (Wagenbach Verlag) besprochen.

18. September 2008

Im Auftrag des Literaturbüros Hannover organisiert Kai Splittgerber die Hölty-Preisverleihung im Literaturhaus Hannover, an dessen Konzept er ebenfalls mitgearbei- tet hat. In der Lyriklounge lasen Jonas Bohlken, Marius Hulpe, Ivana Rohr, Marcel Maas, Sara Magdalena Schül- ler, Inga Mathwig.

Hanns-Josef Ortheil liest in der Alten Mühle (Schmal- lenberg/Sauerland) aus seinen Romanen und stellt den Studiengang Kreatives Schreiben und Kultur journalismus vor.

In der NZZ wird Gabriele Kösters große Studie „Künstler und ihre Brüder. Maler, Bildhauer und Architekten in den venezianischen Scuole Grandi“ (Gebrüder Mann Verlag) besprochen.

19. September 2008

Carola Gruber veröffentlicht unter dem Titel Porträt eines vollendeten Widerlings eine Rezension zu Marlene Streeruwitz’ Roman Kreuzungen auf der Internetseite www.berlinerliteraturkritik.de.

88 / CALENDARIUM 2 Lena Feuerstein ist (bis zum 21.09.) Teilnehmerin des Treff punkt Hannover: Tagung des Friedrich-Bödecker-Kreises für Kinder- und Jugendbuchautoren.

Hanns-Josef Ortheil hält im Freiherr-vom-Stein-Gymna- sium in Betzdorf/Sieg einen Vortrag über Die Werkstatt des Schriftstellers und stellt den Studiengang Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus vor.

Hanns-Josef Ortheil eröffnet in Wissen/Sieg die von ihm ins Leben gerufenen 7. Westerwälder Literaturtage und moderiert die beiden Eröffnungslesungen der Schriftstellerin Annette Pehnt.

In der FAZ wird Joachim Kalkas „Hoch unten. Das Triviale in der Hochkultur“ (Berenberg Verlag) be- sprochen.

20. September 2008

Hanns-Josef Ortheil moderiert im Rahmen der 7. Wester- wälder Literaturtage in Wissen/Sieg eine Abendlesung mit dem Schriftsteller Burkhard Spinnen.

In der NZZ wird Florianne Koechlins „Pfl anzenpalaver. Belauschte Geheimnisse der botanischen Welt“ (Lenos Verlag) besprochen.

21. September 2008

Stephan Porombka hält am Literarischen Colloquium Berlin den Vortrag Literarische Wertung im literarischen Feld der Gegenwart.

SEPTEMBER 2008 / 89 Hanns-Josef Ortheil hält im Rahmen der 7. Westerwälder Literaturtage in Wissen/Sieg einen Vortrag über Die Werkstatt des Schriftstellers und stellt das (mit Klaus Siblewski) verfasste Buch Wie Romane entstehen (Luchter- hand Verlag) vor.

In der FR wird Marion Poschmanns „Hundenovelle“ (Frankfurter Verlagsanstalt) besprochen.

23. September 2008

Im Deutschen Literaturarchiv Marbach tagt zum ersten Mal die Forschungsgruppe Lektorieren – Redigieren, zu der sich der Lektor Klaus Siblewski (Luchterhand Verlag), die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Andrea Bartl (Universität Bamberg) und Hanns-Josef Ortheil (Universität Hildesheim) zusammengeschlossen haben.

In der SZ wird Dirk von Petersdorffs „Geschichte der deutschen Lyrik“ (C. H. Beck) besprochen.

25. September 2008

Auf der Tagung Faktizität und Fiktionalität in Fachunterricht, Fachdidaktik und Unterricht des Fachverbands Deutsch im Deutschen Germanistenverband in Berlin hält Stephan Porombka den Vortrag Narrative Sachlichkeit. Kultur- wissenschaftliche Perspektiven für den Umgang mit Sach- texten im Unterricht.

Im Band Literatur der Jahrtausendwende. Themen, Schreibverfahren und Buchmarkt um 2000, herausgegeben von Evi Zemanek und Susanne Krones, veröffentlicht

90 / CALENDARIUM 2 Stephan Porombka den Aufsatz Really Ground Zero. Die Wiederkehr des Dokumentarischen.

In der NZZ wird Stefana Sabins Essay „Die Welt als Exil“ (Wallstein Verlag) besprochen.

27. September 2008

Im WDR 3 läuft als Liveproduktion die Ursendung von Paul Brodowskys Hörspiel Endstation Wüste, der man auch im Rahmen des Festivals WDR-Hörwelten als Zuschauer live beiwohnen kann.

Hanns-Josef Ortheil hält den Festvortrag zum 150jähri- gen Bestehen des Goethe-Gymnasiums Hildesheim: War Goethe wirklich ,kreativ’?

In der SZ wird Jörg. H. Gleiters „Architekturtheorie heute“ (Transkript Verlag) besprochen.

28. September 2008

Lena Töpler fliegt zurück nach Sevilla, wo sie im Jahr 2007 Lateinamerikanische Literatur studiert hat. Sie nimmt den Kontakt zu ihrer Dozentin und literarischen Freunden wieder auf und schreibt ihre Vordiplomarbeit über eine der ersten Erzählungen von Gabriel García Márquez (Der Oberst hat niemand, der ihm schreibt).

In der FAZ werden die Stories „Fast keine Erinnerung“ von Lydia Davis (übersetzt von Klaus Hoffer, Droschl Verlag) besprochen.

SEPTEMBER 2008 / 91 30. September 2008

Im Text+Kritik-Band zu Walter Benjamin veröffent- licht Stephan Porombka den Aufsatz Dem Gegenstand Gedanken zuführen. Walter Benjamin als Kritiker.

Lino Wirags 54-seitiges Comicalbum Der Zirkus brennt erscheint auf Deutsch und Englisch bei Electrocomics.

Hanns-Josef Ortheil unterhält sich im Stuttgarter Lite- raturhaus im Rahmen seiner Gesprächsreihe Spätlese mit Volker Schlöndorff über dessen Autobiografi e Licht, Schatten und Bewegung. Mein Leben und meine Filme (Carl Hanser Verlag).

In der NZZ wird Christoph Geisers „Wenn der Mann im Mond erwacht. Ein Regelverstoß“ (Ammann Verlag) besprochen.

September 2008

Im September erscheint Neubuch. Neue junge Lyrik. Hrsg. von Ron Winkler (Yedermann) mit neuen Gedichten von Marius Hulpe.

Sabrina Janesch veröffentlicht in Das Magazin im September den Artikel Der Unberechenbare über einen Yak-Bauern im Schweizer Wallis.

Kai Splittgerbers Verlag Fruehwerk veröffentlicht die ersten fünf Bücher der Reihe Im Atelier. Beiträge zur Poetik der Gegenwartsliteratur:

92 / CALENDARIUM 2 / Franzobel: Ich würde gern nur an einem Text arbeiten Arno Geiger: Der Schwamm ist leer, jedenfalls dort, wo man gedrückt hat Katja Lange-Müller: Klimmzüge am Rand des eigenen Horizonts Antje Rávic Strubel: Wenn ich auf eine Lösung stoße, ist der Text zu Ende Juli Zeh: Der Unterschied zwischen Realität und Fiktion ist marginal

Stefan Stuckmann wird mit Switch Reloaded für den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Comedy nominiert und für den Deutschen Comedypreis in der Kategorie Beste Sketchshow.

SEPTEMBER 2008 / 93 / Inhalt

Vorwort 3

Die Lehrenden/Die Studierenden 9

Die Lehrveranstaltungen 15

Das Calendarium 27

/ April 2008 28

/ Mai 2008 44

/ Juni 2008 57

/ Juli 2008 67

/ August 2008 77

/ September 2008 83 Calendarium 2. Der Studiengang Kreatives Schreiben und Kultur journalismus im Sommersemester 2008, herausgegeben von Hanns-Josef Ortheil

© 2010 Edition Pächterhaus, Hildesheim Zentrum für Kreatives Schreiben e.V.

Buchgestaltung: Juliane Krüger Textsatz: Helga Burgemeister und Juliane Krüger Druck und Bindung: mumdruck GmbH, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten.

ISBN 978-3-941392-03-8