AUFGABEN UND AKTIVITÄTEN 2013 Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland

TÄTIGKEITSBERICHT

WAS THEATER ZUM THEATER ZUMFÖRDERN FÖRDERN WAS WIRD: WACHSEN WACHSENGEBRAUCHT GEBRAUCHT WIRD:

Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland Aufgaben und Aktivitäten 2013 Tätigkeitsbericht

Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland Schützenstraße 12 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/29 66 61 Telefax: 0 69/29 23 54 E-Mail: [email protected]

Projektbüro im THEATER AN DER PARKAUE Parkaue 29 10367 Berlin Telefon: 0 30/5 59 63 16 Telefax: 0 30/5 53 21 66 E-Mail: [email protected]

Rechtsträger des Kinder- und Jugendtheaterzentrums ist die ASSITEJ Bundesrepublik Deutschland e.V., Internationale Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche

Das Kinder- und Jugendtheaterzentrum wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt am Main.

Redaktion: Gerd Taube (verantw.) unter Mitarbeit von Anna Eitzeroth, Meike Fechner, Henning Fangauf, Christine Hauck, Annett Israel, Jürgen Kirschner und Carmen Treulieb Foto Titelseite: Michael Coester Produktion: LIQUIDs, FUNDUS THEATER / FORSCHUNGSTHEATER Hamburg Foto Rückseite: Tom Pingel Produktion: Der Junge mit dem Koff er, Schnawwl Theater für junges Publikum am Nationaltheater Mannheim Die Illustrationen stammen aus dem Fotoarchiv der Sammlung des Kinder- und Jugendtheaterzentrums. Druckerei: Laserline, Berlin Satz & Layout: DAMM-VIRTUELL, Berlin Frankfurt am Main und Berlin, 2014 AUFGABEN UND AKTIVITÄTEN 2013 Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland

TÄTIGKEITSBERICHT

Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland

Inhaltsverzeichnis

Vorwort...... 4 Das Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland – Schwerpunkte und Ziele ...... 4 1. Förderer der Theaterkunst für junges Publikum – Zentrum und ASSITEJ vernetzt...... 6 Kompetenzen, Erfahrungen und Ressourcen für das Kinder- und Jugendtheater entwickeln Kooperieren, Vernetzen, gemeinsam Entwickeln Geeignete Partner, gemeinsame Ziele, wechselseitige Vorteile Netzwerkbeziehungen kontinuierlich pflegen 2. Theaterkunst für junges Publikum stärken – Den Fachdiskurs gestalten...... 12 Den künstlerischen Diskurs gestalten Vielfältige Formen des Diskurses – „Augenblick mal! 2013“ Aktuelle Fragen aus der Theaterpraxis – 25. Frankfurter Autorenforum Den Fachdiskurs intensiv gestalten und kontinuierlich ermöglichen 3. Die Kunst des Kinder- und Jugendtheaters entwickeln – Kooperationen anregen...... 15 Die Kooperationen zwischen Künstlern, Theatern und Bildungseinrichtungen weiter ausbauen Das Programm des Zentrums im Dialog mit Anderen Rahmenbedingungen für das künstlerische Experiment schaffen Die Projekte in der Reflexion 4. Perspektiven für die Zukunft des Kinder- und Jugendtheaters entwickeln...... 19 4.1 Die Sammlung des Zentrums – Wege zur Vermittlung...... 19 Grundlegende Funktionen gewährleisten und inhaltliche Schwerpunkte entwickeln Partizipation und Digitalisierung Ausbauen und Bewahren Vermitteln und Erforschen Archivpädagogik und Theater Spezifische Zugänge entwickeln und die Digitalisierung vorantreiben 4.2 Nachwuchsförderung für das Kinder- und Jugendtheater...... 22 Kontinuität und Erneuerung beim Generationswechsel im Kinder- und Jugendtheater Formen der Förderung des Theaternachwuchses entwickeln und anbieten Theater für junges Publikum während des Studiums kennenlernen 5. Kinder- und Jugendtheater im Dialog – Kommunikation und Publikation...... 25 Pressearbeit Digitale Öffentlichkeitsarbeit – Das KJTZ und die neue Medienlandschaft Digitale Publikationen Jahresprogramm und Tätigkeitsbericht Interne Kommunikation und Personalführung FAKTEN IM ÜBERBLICK...... 27 1. Veranstaltungen und Termine 2013 2. Projekte und Ergebnisse 3. Publikationen und Websites des Zentrums 4. Personen 5. Veröffentlichungen, Vorträge, Vertretungen

3 Vorwort

Im Dezember 2013 hat das Zentrum das 25. Frankfurter Autorenforum für Unser Selbstverständnis sowie die Ziele und Schwerpunkte unserer Arbeit Kinder- und Jugendtheater veranstaltet. Dieses Jubiläum der traditions- haben wir 2008 diskutiert und formuliert und wir arbeiten seitdem auf reichen Veranstaltung war nicht nur Anlass zur Diskussion von Gegenwart der Grundlage dieses Mission Statements, dessen Text auch diesem Tätig- und Zukunft der Autorschaft im Kinder- und Jugendtheater, zum vielge- keitsbericht vorangestellt ist. Auf diese „Ziele und Schwerpunkte“ bezieht staltigen Diskurs über Stücke, Stoffe und Tendenzen des Schreibens für sich dieser Bericht, der zwei Funktionen hat. Er ist der Sachbericht über das Kinder- und Jugendtheater und Gelegenheit zu vielen Begegnungen die Arbeit des KJTZ und damit der inhaltliche Nachweis über die Verwen- mit alten Bekannten und neuen Gesichtern, sondern auch ein Forum der dung unserer öffentlichen Zuwendungen. Gleichzeitig reflektieren die Erfahrungen und des Nachdenkens über die strategische Ausrichtung der Fachmitarbeiterinnen und -mitarbeiter im Tätigkeitsbericht die Arbeits- künftigen Autorenförderung des KJTZ. In dieser Veranstaltung wurde das ergebnisse und Rahmenbedingungen in den eigenen Arbeitsbereichen, Grundprinzip der Arbeit des Zentrums praktisch erfahrbar. Um unseren die Kooperationen mit unseren Partnern und die Verknüpfung von Quer- Anspruch einzulösen, zu fördern, was das Theater für junges Publikum zu schnittsaufgaben zwischen den einzelnen Arbeitsbereichen. Damit ist seiner weiteren Entwicklung benötigt, sind wir immer darum bemüht, zu dieser Bericht auch ein Dokument des Fachdiskurses über das Theater für erfahren, was, wo und in welcher Form gebraucht wird. junges Publikum und des internen Entwicklungsdiskurses der Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter des KJTZ. Deshalb erscheint uns der Bericht auch Gemessen an den vergangenen 25 Jahren ist die kulturpolitische Situati- für all jene von Interesse zu sein, die im Feld der Kulturellen Bildung, des on für das Kinder- und Jugendtheater so gut wie nie, wenn auch leider Theaters und der Kulturpolitik oder als Kulturjournalisten Einblicke in die nicht überall in gleichem Maße. Die gesellschaftliche Anerkennung, die sich dynamisch entwickelnde Szene des Kinder- und Jugendtheaters und die Theaterkunst für junges Publikum inzwischen genießt, ist eine gute Ausblicke auf künftige Herausforderungen des KJTZ bei der Förderung Voraussetzung, sich mit den Herausforderungen der Zukunft auseinan- dieses Theaters gewinnen wollen. derzusetzen. Überall wird gefragt, wie wir leben wollen, wie wir arbeiten wollen, wie wir uns unsere Zukunft vorstellen. Doch es geht weniger um Dr. Gerd Taube utopische Visionen als um visionäre Entwürfe für die Zukunft des Kinder- Leiter des Kinder- und Jugendtheaterzentrums und Jugendtheaters, mit denen die künstlerische Praxis dieses Theaters verändert werden kann. Deshalb fördern wir, was gebraucht wird: Räume für den künstlerischen, den jugend- und kulturpolitischen und den päda- gogischen Diskurs über das Theater für junges Publikum.

Das Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland – Schwerpunkte und Ziele

Schwerpunkte Das Kinder- und Jugendtheaterzentrum übernimmt Verantwortung für das kulturelle Erbe des Kinder- und Jugendtheaters als Grundlage für des- Das Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutsch- sen Zukunft. Es informiert und berät Künstlerinnen und Künstler, Studie- land ist eine einzigartige national und international tätige Institution. Es rende, Pädagoginnen und Pädagogen sowie alle anderen Interessierten entwickelt und fördert das Theater für ein junges Publikum. Jedes Kind mit einem breiten Serviceangebot. und jeder Jugendliche in Deutschland soll die Chance haben, Theater- kunst zu erleben und selbst Theater zu spielen! Die Arbeit des Kinder- und Jugendtheaterzentrums ist vernetzt mit den Aktivitäten von Theatern, Verbänden, Institutionen, Festivals und anderen Das Kinder- und Jugendtheaterzentrum fördert das Theater für junge Partnern im In- und Ausland. Menschen und mit jungen Menschen, unterstützt Künstler und Pädago- gen in ihrer Theaterarbeit und vertritt die Interessen der Akteure in Politik Fakten und Gesellschaft. Dabei werden aktuelle Themen aufgegriffen und reflek- tiert, um auf dieser Grundlage Modellprojekte, Veranstaltungen, Festivals Das Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutsch- und Tagungen zu initiieren sowie Fort- und Weiterbildung anzubieten. land, mit Sitz in Frankfurt am Main und Berlin, wurde 1989 auf Initiative

4 der ASSITEJ Bundesrepublik Deutschland e.V. (Internationale Vereinigung zer, um damit die Geschichte zur Grundlage der Zukunft des Kinder- und des Theaters für Kinder und Jugendliche) durch das Bundesjugendminis- Jugendtheaters zu machen. Die Sammlungen sind Wissensspeicher und terium eingerichtet. Es wird durch das Bundesministerium für Familie, Instrumente der Qualifizierung. Sie werden bewahrt und ausgebaut und Senioren, Frauen und Jugend aus Mitteln des Kinder- und Jugendplanes die Inhalte der Sammlungen werden mit aktuellen Fragestellungen bera- des Bundes, durch das Land Hessen und die Stadt Frankfurt finanziert. Die tend und forschend vermittelt. Projekte des Zentrums werden durch weitere Förderer unterstützt. Rechts- träger des Kinder- und Jugendtheaterzentrums ist die ASSITEJ Bundesre- 6. Beratung und Service publik Deutschland e.V. Die Fachaufsicht obliegt einem Kuratorium. Das Zentrum als wichtigstes Kompetenzzentrum zum Kinder- und Ju- gendtheater in Deutschland optimiert seine Beratungs- und Service- Das Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutsch- funktion, definiert die Schwerpunkte der Beratung auf der Grundlage land ist Mitglied bei der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Ju- der bisherigen Erfahrungen neu und verbessert die Kommunikation des gendbildung (BKJ) und Repräsentant für und Interplay gesamten Beratungs- und Serviceangebots. , die Festivals für junge Dramatiker in Australien und Europa. Es kooperiert weltweit mit der Internationalen Vereinigung des Theaters für 7. Formate und Angebote Kinder und Jugendliche (ASSITEJ) und mit dem Goethe-Institut. Das Zentrum setzt die Schwerpunkte seiner Arbeit klar und erkennbar. In Projekten und Veranstaltungen thematisiert es die Schnittstellen und Ziele Schnittmengen von Kunst und Pädagogik im Kinder- und Jugendtheater und macht die Bildungspotentiale des Kinder- und Jugendtheaters deut- 1. Kinder- und Jugendtheater als Kunst lich. Projekte, Veranstaltungen, Publikationen und andere Formate und Das Zentrum macht das Kinder- und Jugendtheater als Kunst öffentlich Angebote werden analysiert und optimiert. sichtbar, reflektiert und entwickelt seine Qualität. Dazu regt es fachliche Debatten an und gestaltet sie aktiv mit. Es bietet Anlässe und Gelegen- 8. Bedarf und Evaluation heiten, die künstlerische Qualität des Kinder- und Jugendtheaters zu dis- Das Zentrum institutionalisiert Bedarfsermittlung und begleitende Eva- kutieren und Wege zur Entwicklung seiner Ästhetik zu reflektieren. luation bei Projekten, Veranstaltungen, Publikationen und anderen For- maten und Angeboten. Dazu nutzt es den regelmäßigen Kontakt zu den 2. Kinder und Jugendliche Akteuren in seinen Netzwerken des Theaters für junge Zuschauer und Das Zentrum schafft und verbessert die Chancen für alle Kinder und des Theaterspiels mit Kindern und Jugendlichen. Es ist bestrebt, neue Jugendlichen zur ästhetischen Bildung mit der Kunst des Theaters. Das Partner zu finden und zu beteiligen. Jedes Angebot wird aufgrund einer Theater soll zum selbstverständlichen Bestandteil ihres Lebens werden. Bedarfsanalyse entwickelt und bei der Umsetzung werden adäquate Feedbackformate eingesetzt. 3. Austausch und Vernetzung Das Zentrum, als selbstbewusster Partner der Szene, verbindet die Akteu- 9. Kommunikation intern re im Feld des Theaters für junge Zuschauer und des Theaterspiels mit Kin- Das Zentrum mit seinen beiden Standorten in Frankfurt am Main und dern und Jugendlichen regional, national und international miteinander, Berlin verbessert die interne Kommunikation und die Motivation der um das Kinder- und Jugendtheater zu stärken. Es koordiniert und initiiert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Arbeits- und Kommunikationsabläufe den Austausch, schafft Rahmenbedingungen für individuelle Begegnun- werden kritisch reflektiert und optimiert und Möglichkeiten zur Befriedi- gen und unterstützt die Initiativen anderer Akteure des Feldes. gung des dabei identifizierten internen Fort- und Weiterbildungsbedarfs geschaffen. 4. Perspektiven und fachliche Impulse Das Zentrum entwickelt Perspektiven für das Kinder- und Jugendtheater 10. Kommunikation extern und gibt fachliche Impulse in das Feld. Es initiiert neue Diskurse, bewertet Das Zentrum profiliert die Marke „Kinder- und Jugendtheaterzentrum bereits existierende, greift sie auf und führt sie weiter. Das Zentrum be- in der Bundesrepublik Deutschland“, professionalisiert seine Kommuni- geistert und fördert den künstlerischen Nachwuchs für das Kinder- und kation nach außen und gestaltet sie orientiert am Bedarf seiner Klientel Jugendtheater und entwickelt Aus-, Fort- und Weiterbildung für Multi- effektiver. plikatoren aus Kunst, Bildung und Wissenschaft. Das Zentrum themati- siert Schnittmengen und Schnittstellen von Kunst und Pädagogik und macht sie im Diskurs deutlich. 5. Kulturelles Erbe – Aktuelles Wissen Das Zentrum entwickelt die wichtigste Sammlung zum Kinder- und Jugendtheater in Deutschland und Europa mit Archiv, Bibliothek und Mediothek aktiv weiter und schafft differenzierte Zugänge für die Nut-

5 1. Förderer der Theaterkunst für junges Publikum – Zentrum und ASSITEJ vernetzt

Kompetenzen, Erfahrungen und Ressourcen nal miteinander“ verbindet. Das allgemeine Ziel dieser Vernetzungsarbeit für das Kinder- und Jugendtheater entwickeln ist es, die in dem Feld und bei unterschiedlichen Partnern vorhandenen Kompetenzen, Erfahrungen und Ressourcen so einzusetzen, dass sie zur künstlerischen und strukturellen Entwicklung des Kinder- und Jugend- Ziele und Schwerpunkte der theaters in all seinen Erscheinungsformen, zur Weiterentwicklung des Vernetzungsarbeit des KJTZ Fachdiskurses und zur öffentlichen Sichtbarmachung der Theaterkunst für Kinder und Jugendliche und von Kindern und Jugendlichen beitragen. Die Grundsätze für seine vernetzende Praxis finden sich in der „Ordnung Vernetzung und Austausch sind damit Querschnittsaufgaben des KJTZ, des Kinder- und Jugendtheaterzentrums“, die das Bundesjugendministe- an denen in unterschiedlichen Arbeitsgebieten und Projektzusammen- rium dem KJTZ 1989 als Auftrag mit auf den Weg gegeben hat. Seine Auf- hängen gearbeitet wird. gabe besteht danach darin, der „Entwicklung des Kinder- und Jugend- theaters und seiner Einbeziehung in alle Bereiche der Jugendhilfe“ zu Gemeinsam mit der ASSITEJ und Partnern im In- und Ausland verfolgt dienen. In dieser Ordnung ist außerdem der Grundsatz für das fachliche das KJTZ mit seinem Engagement im internationalen Kulturaustausch Wirken des KJTZ beschrieben, wenn es heißt, dass das Zentrum „nicht mit drei wesentliche Ziele. 1. Es sollen Begegnungsmöglichkeiten geschaffen der Arbeit vorhandener Organisationen und Einrichtungen konkurrieren“, werden, um künstlerisch, pädagogisch und kulturpolitisch voneinander sondern „deren Arbeit auf Bundesebene ergänzen und für die Jugendhilfe zu lernen. 2. Auf der Grundlage eines dialogischen Prinzips ermöglicht nutzbar machen sowie die Zusammenarbeit fördern“ soll. das KJTZ die Vermittlung und Anbahnung von internationalen Kooperati- onen und Koproduktionen. 3. Die Servicestelle Internationaler Austausch 2008 sind im KJTZ auf der Grundlage der Ordnung von 1989 die „Ziele und hat das Ziel, alle am internationalen Kulturaustausch im Kinder- und Schwerpunkte“ seiner Arbeit diskutiert und formuliert worden. Danach Jugendtheater Interessierten zu beraten und Kontakte zwischen Akteu- versteht sich das Zentrum nun als „selbstbewusster Partner der Szene“, ren im In- und im Ausland herzustellen. So agiert das Zentrum in seiner der „die Akteure im Feld des Theaters für junge Zuschauer und des Thea- internationalen Arbeit zwischen Pragmatismus und perspektivischen terspiels mit Kindern und Jugendlichen regional, national und internatio- Strategien in einem Netz vielfältiger Partnerschaften. Mit bewusster Ser-

Eröffnung von „Augenblick mal! 2013“ auf dem Vorplatz des THEATER AN DER PARKAUE. Foto: Jörg Sobeck

6 Inszenierungsgespräche bei „Augenblick mal! 2013“ im Festivalcafé. Foto: Jörg Sobeck viceorientierung sollen die strategischen Potentiale des internationalen mit den bundesweiten Fachorganisationen und vielfältigen anderen Ein- Austauschs für das Kinder- und Jugendtheater in Deutschland wirksam richtungen kooperiert. Die Fachmitarbeiterinnen und -mitarbeiter waren gemacht werden. und sind in vielfältiger Weise in der Landschaft des Kinder- und Jugend- theaters, des Theaters insgesamt und der Kulturellen Bildung präsent und Das KJTZ ist eng mit der ASSITEJ verbunden. Als gemeinnütziger Verein bringen ihr Fachwissen in Kooperationen, Gremien und Projekten ein. mit rund 400 Mitgliedern ist der Verband der Theater für Kinder und Ju- Die meisten Projekte wurden und werden mit Theatern, Freien Gruppen gendliche Rechtsträger des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der oder anderen Einrichtungen und Verbänden der Kulturellen Kinder- und Bundesrepublik Deutschland. Das KJTZ und ASSITEJ verfolgen die glei- Jugendbildung als Partner konzipiert und durchgeführt. Sie haben dabei chen Ziele. Während sich die ASSITEJ als Interessenvertretung der pro- Verbindungen geknüpft, die die kleinen Dramaturgischen Gespräche oder fessionellen Kinder- und Jugendtheater in Deutschland versteht, hat das Expertenrunden genauso wie die großen Fachbegegnungen Frankfurter KJTZ die Aufgabe, das Kinder- und Jugendtheater in allen seinen Organi- Autorenforum für Kinder- und Jugendtheater oder das Deutsche Kinder- sations- und Erscheinungsformen in den Blick zu nehmen. und Jugendtheater-Treffen zu Knoten im Netzwerk gemacht haben. Jedes Format, das entwickelt wurde und heute entwickelt wird, war und ist da- Zugleich gehört es zum Selbstverständnis einer Mitgliederorganisation, rauf angelegt, Räume für den künstlerischen, den jugend- und kulturpo- die Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten und zum Selbstverständnis litischen und den pädagogischen Diskurs zu etablieren. Diese Strategie einer Fachinstitution, eigene Themen zu setzen und sich auch kritisch zu kann beispielhaft an einigen Projekten, Veranstaltungen und Initiativen positionieren. Hier sind Widersprüche und Verbindungslinien möglich, des KJTZ im Jahr 2013 deutlich gemacht werden. die nicht aus strukturellen Gegebenheiten sondern aus inhaltlichen Über- legungen erwachsen und sich für die gemeinsam geführten Diskurse als Vernetzung ermöglichen förderlich und bereichernd erweisen. Das Festival des Theaters für junges Publikum „Augenblick mal!“, das 2013 zum zwölften Mal veranstaltet wurde, ist nicht nur eine fünftägige Kooperieren, Vernetzen, Veranstaltung in Berlin, sondern zugleich ein für das KJTZ wesentliches gemeinsam Entwickeln Vernetzungsformat. Mit den Vorschlägen der Inszenierungen der Theater auf www.kjtz.info und der gleichzeitigen Veröffentlichung im Internet werden diejenigen Inszenierungen veröffentlicht, welche die Theater als Aktivitäten zur Umsetzung der Ziele profilbestimmend für ihre künstlerische Arbeit begreifen. Damit wird be- reits während der Vorbereitung des Festivals die inhaltliche und formale Um die Arbeit der anderen Akteure im Feld des Kinder- und Jugendthea- Vielfalt des Theaters für junges Publikum in Deutschland sichtbar. Der ters zu ergänzen, hat das KJTZ von Anfang an mit Theatern, mit Verlagen, Prozess der Beteiligung der Theater an der Auswahl für das Festival ist

7 und Erfahrungsaustausch auf internationaler Ebene. Zum vierten Mal konnten zehn Nachwuchskünstler aus ganz Europa nach Berlin einge- laden werden. Das Stipendien-Programm „Young Europe“ ermöglichte ihnen die intensive Beobachtung und Reflexion des Gastspielprogramms und den kulturellen Austausch untereinander. Mit „Explore “ bot das Zentrum Theaterkünstlern und -organisatorinnen nicht nur die Gele- genheit, alle Inszenierungen des Festivals zu sehen, sondern auch in den Diskussionen und den Begegnungen in den Diskurs mit deutschen Künst- lerinnen und Künstlern zu treten. Aus diesen Begegnungen entstehen oft konkrete, grenzüberschreitende Kooperationen, die langfristig wirken und die Praxis des Kinder- und Jugendtheaters in Deutschland wie auch „Augenblick mal! 2013“ Gruppenfoto mit den internationalen Gästen des Festivals. Foto: Jörg Sobeck in den Heimatländern der Teilnehmer bereichern.

gleichzeitig eine Form von Vernetzung, indem sie die gegenseitige Wahr- Die Ständige Konferenz „Kinder spielen Theater“ ist seit 2004 das Netz- nehmung der Arbeit vor Ort und einen qualitätsorientierten Fachdiskurs werk für das Theater der Kinder, in dem sieben bundesweit agierende befördert. Das Festival selbst ist dann Knoten im Netzwerk des Kinder- Theater-Fachverbände partnerschaftlich zusammenwirken, um Theater- und Jugendtheaters und Ort der individuellen Begegnung und des fach- spielen mit Kindern infrastrukturell und qualitativ zu entwickeln. Die Ar- lichen Austauschs aller, die im Kinder- und Jugendtheater arbeiten oder beit der Ständigen Konferenz wird seit ihrer Gründung vom Kinder- und sich dafür interessieren. Jugendtheaterzentrum koordiniert. Schwerpunkte der Arbeit sind vor allem die Konzeption, Programmauswahl und Gestaltung der Deutschen „Augenblick mal!“ ist zwar die nationale Biennale des Kinder- und Ju- Kinder-Theater-Feste, die ebenfalls seit 2004 alle zwei Jahre in turnus- gendtheaters, hat jedoch schon immer eine internationale Dimension. mäßig wechselnder Verantwortung der Mitgliedsverbände der Ständigen Mit internationalen Gastspielen werden spezielle Themen platziert, wie Konferenz durchgeführt werden. beispielsweise 2013 mit den Gastspielen des internationalen Themen- schwerpunkts „Facing Reality“, begleitenden Zuschauergesprächen und Auch 2013 waren die Nachfragen nach den Angeboten der „Servicestelle einer international besetzten Podiumsdiskussion. Neben diesem inter- Internationaler Austausch“ des KJTZ wieder vielfältig. Nachgefragt und nationalen Schwerpunkt konzipierte das Zentrum während des Festivals gesucht wurden in erster Linie Theaterstücke aus Deutschland für den zahlreiche Gelegenheiten und Formate für Begegnungen, Fortbildungen internationalen Einsatz, aber auch Inszenierungen und Referentinnen

Das Plenum beim 25. Frankfurter Autorenforum für Kinder- und Jugendtheater 2013. Foto: Katrin Schander

8 und Referenten zur Beteiligung an internationalen Festivals. Aufgrund der Beratungen durch das Zentrum entschied sich das Oslo Internatio- nal Theatre im Rahmen seines Projektes „Theatre Café“ im April 2014 die beiden Stücke „Deportation Cast“ von Björn Bicker und „Getürkt“ von Jörg Menke-Peitzmeyer in norwegischer Übersetzung szenisch zu präsentie- ren. Die Finanzierung der Übersetzungen hat das Goethe-Institut Oslo übernommen. Außerdem war das Zentrum über seine Servicestelle auch in die Planungen der schwedischen ASSITEJ zu einem deutschsprachi- gen Schwerpunkt beim schwedischen Kinder- und Jugendtheaterfestival „bibu.se“ im Mai 2014 in Helsingborg und in die Vorbereitungen der Bot- schaft von Schweden zu einem deutsch-schwedischen Fachaustausch im April 2014 in Berlin involviert. Die Anfragen an die Servicestelle werden Inszenierungsgespräche bei „Augenblick mal! 2013“ im Festivalcafé. Foto: Jörg Sobeck oft im engen Austausch mit der ASSITEJ und im Rückgriff auf die ASSITEJ als internationales Netzwerk bearbeitet. sische Musiktheater für Kinder und das Themenfeld von Theater und Kultureller Bildung. Darüber hinaus arbeitet das KJTZ aktiv in international tätigen Netz- werken, Fachausschüssen oder Institutionen mit. Im Fachausschuss Die Entwicklung eines zeitgenössischen Musiktheaters für Kinder hat in „Kulturelle Bildung International“ der BKJ verortet das KJTZ seine eigene den letzten Jahren stetig an Relevanz und Dynamik gewonnen. ASSI- internationale Arbeit im Feld des internationalen Jugend- und Fachkräf- TEJ und Zentrum hatten dies durch Impulse aus der Praxis (Junge Oper teaustauschs und erhält Informationen über die europäischen und in- Mannheim) früh wahrgenommen. Nach einem ersten Symposium in ternationalen Entwicklungen im Feld der Kulturellen Bildung. Mit dem Mannheim (2009) übernahm die ASSITEJ federführend die kontinuier- Goethe-Institut arbeitet das KJTZ auf verschiedenen Ebenen zusammen liche Entwicklung des Fachdiskurses, indem sie die AG Musiktheater für und berät den Bereich Theater und Tanz im Theaterbeirat des Goethe-Ins- Kinder und Jugendliche in der ASSITEJ gründete und seither konzipiert tituts. Mit der Federführung für das Netzwerk „Interplay Europe – Festival und koordiniert. Die Mitglieder der AG aus der Praxis des Kinder- und of Young Playwrights“ übernimmt das Zentrum Verantwortung für die Jugendtheaters, des Musiktheaters und der Verlage tragen mit ihren internationale Nachwuchs-Autorenförderung. Reflexionen und Erfahrungen zur Entwicklung der Themen und der je- weils spezifischen Herangehensweisen der einzelnen AG-Treffen bei. In Mit seiner nationalen Autorenförderung hat das Zentrum in den letzten der AG ist mit Annett Israel auch eine Fachmitarbeiterin des Zentrums 25 Jahren ein stetig wachsendes Netzwerk von Autorinnen und Auto- engagiert, Erfahrungen und Anregungen aus der AG finden so Eingang ren, Verlagen und Theatern geknüpft. Das Frankfurter Autorenforum ist in die Projektentwicklung des KJTZ, beispielsweise bei der konzeptionel- dabei alljährlich ein deutlich sichtbarer Knoten in diesem Netz und mit len Vorbereitung für eine „Europäische Akademie des zeitgenössischen den Förderprojekten „TAtSch“, „Nah dran“ und „Dialoge“ sind vielfältige Musiktheaters für Kinder“. Das Zentrum profitiert dabei von dem profes- Kooperationsbeziehungen zwischen Autorinnen und Autoren einerseits sionellen Netzwerk und der umfassenden Diskussion künstlerischer wie und Schulen (TAtSch), Theatern (Nah dran) oder anderen kulturellen und struktureller Problemlagen. sozialen Einrichtungen (Dialoge) andererseits initiiert worden, die auch Teil des Netzwerks der Autorenförderung sind. Anders gestaltet sich die Entwicklung des Themenfeldes „Theater in der kulturellen Bildung“. Hier gibt es eine Vielzahl bestehender Netzwerke Die ASSITEJ ist als Mitgliederorganisation in ihrem Wesen ein Netzwerk. und Begrifflichkeiten, die der Reflexion und Analyse ebenso bedürfen Das heißt auch, dass es zentrale Aufgabe der ASSITEJ ist, ihre Mitglieder wie der Anbindung an die Praxis und die kultur-, bildungs- und förder- im Sinne der Förderung des Theaters für ein junges Publikum zu vernet- politischen Belange der Theater vor Ort. Das Zentrum hat daher einen zen. Dies geschieht durch die Stärkung regionaler Arbeitskreise, themen- neuen Arbeitsbereich geschaffen, der sich diesem Thema widmet und bezogen in spezifischen Arbeitsgemeinschaften und kommunikativ über eigene Schwerpunkte setzt. In Zusammenarbeit mit der ASSITEJ wird Publikationen sowie über Werkstatt-Formate, die aus Bedarfen der Sze- dies ergänzt durch das Förderprogramm „Wege ins Theater“ im Rahmen ne entwickelt werden. Die interne Vernetzung des KJTZ mit dem Verband des Programms „Kultur macht stark“ des BMBF. Durch die enge Zusam- der ASSITEJ mit ihren unterschiedlichen Spielräumen und Schnittstellen menarbeit ergibt sich hier die Möglichkeit, Praxisprojekte zu begleiten zur Praxis vollzieht sich daran anknüpfend vor allem in drei Bereichen: und sowohl experimentelle Ansätze als auch die Neukontextualisierung der Entwicklung von Themen, Veranstaltungen und Publikationen. bekannter Methoden und Modelle für eine Erweiterung der Zielgruppen Themen entwickeln kultureller Bildung zu nutzen. Mit dem Fokus auf bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche und der Vernetzung von Bündnispartnern vor Als beispielhaft für die gemeinsame Entwicklung von Themen können Ort setzt das Programm Schwerpunkte, die das Kinder- und Jugendthe- zwei der jüngsten Arbeitsschwerpunkte des KJTZ gelten: Das zeitgenös- ater ästhetisch und qualitativ weiter entwickeln können. Diesen Prozess

9 „Augenblick mal! 2013“. Foto: Jörg Sobeck

begleitet das Kinder- und Jugendtheaterzentrum und profitiert dabei von die im geschützten Raum der „Spurensuche“ auf ihre Praxistauglichkeit der konkreten Projektpraxis. erprobt werden konnten. Die erfolgreichsten Formate wurden anschlie- ßend für das Festival „Augenblick mal! 2013“ weiter entwickelt und dort Veranstaltungen gestalten in größerem Rahmen umgesetzt.

Zu den Veranstaltungen, in deren Rahmen Zentrum und ASSITEJ konkret Publikationen veröffentlichen kooperieren und dennoch eigenständig sichtbar werden, gehört beispiel- weise die Verleihung der ASSITEJ-Preise im Rahmen des Festivals „Au- ASSITEJ und KJTZ haben von Anfang an auch bei der Entwicklung und genblick mal!“. Die gemeinsame Entwicklung neuer Veranstaltungsfor- Herausgabe von Publikationen zusammengearbeitet. 2013 entstanden mate, wie „Boxenstopp Leipzig“ oder die Nutzung des traditionsreichen nun in zwei Bereichen vertiefte Kooperationen, die zeigen, dass unter- Festivals und Arbeitstreffens freier Kinder- und Jugendtheater „Spurensu- schiedliche Arbeitsweisen für die gleichen Ziele sinnvoll und bereichernd che“ als Experimentierfeld für Gesprächsformate zu Inszenierungen des sind. Zum einen wurde im Verlauf des Jahres aufbauend auf den bereits Kinder- und Jugendtheaters gehen allerdings weit über solche Kooperati- existierenden Online-Katalogen von Archiv und Bibliothek des Zentrums onen hinaus. „Boxenstopp Leipzig“ war zunächst eingebunden in die von und den bereits erfassten Daten des ASSITEJ Jahrbuches IXYPSILONZETT der ASSITEJ veranstalteten Werkstatt-Tage der Kinder- und Jugendthea- (vormals Grimm & Grips) ein Konzept für ein umfassendes Online-Re- ter in Leipzig und Teil ihres Rahmenprogramms. Das Format wurde von chercheangebot zum Kinder- und Jugendtheater entwickelt. Die Umset- KJTZ, ASSITEJ und Theater der Jungen Welt Leipzig gemeinsam weiter zung erweist sich aufgrund der Größe dieses komplexen Vorhabens als entwickelt und zu einer eigenständigen Veranstaltung ausgebaut, die teurer und damit schwieriger als gedacht. Zentral ist jedoch das Vorha- den Stipendiatinnen und Stipendiaten des Deutschen Kindertheaterprei- ben, interessierten Nutzern das detaillierte und vielfältige Datenmaterial ses die Erprobung und Reflexion ihrer neuen Texte ermöglicht und alle der Sammlung des Zentrums und die Spielzeitdaten der Theater zur Ver- zwei Jahre in enger Zusammenarbeit der drei Partner durchgeführt wird. fügung zu stellen.

Die „Spurensuche“ 2012 hatte aufbauend auf ein etabliertes Gesprächs- Im Oktober 2013 würdigte die ASSITEJ die 25jährige Arbeit des Zentrums format, das ursprünglich von Christel Hoffmann, selbst Mitarbeiterin des im Bereich der Autorenförderung mit einem Schwerpunkt zum Thema Zentrums, erarbeitet worden war, den Anspruch, neue Formate für Insze- „Frankfurter Autorenforum“ und Autorenförderung in ihrem Magazin nierungsgespräche zu entwickeln. Annett Israel und die Regisseurin und IXYPSILONZETT. Gerd Taube, Henning Fangauf und Eckhard Mittelstädt Performerin Hannah Biedermann erarbeiteten verschiedene Formate, (Redaktion IXYPSILONZETT) übernahmen gemeinsam die Redaktion des

10 Schwerpunkts. Das Heft wurde allen Teilnehmern des Autorenforums kos- de, Kultur-, Bildungs- und Sozialpolitik breiter angesprochen und erreicht tenlos zur Verfügung gestellt. Dies knüpft an die langjährige Zusammen- werden. arbeit zwischen Zentrum und ASSITEJ für das Magazin IXYPSILONZETT an. Seit 2005 wird jeweils aus Anlass des Weltkongresses alle drei Jahre eine englische Ausgabe mit Grundsatzartikeln erstellt, die Gerd Taube re- Netzwerkbeziehungen kontinuierlich pflegen daktionell betreut. Schlussfolgerungen und Perspektiven Geeignete Partner, gemeinsame Die bundeszentrale Aufgabe der Vernetzung und des Fachaustauschs Ziele, wechselseitige Vorteile ist eine der zentralen Dienstleistungen, die sowohl die ASSITEJ für ihre Mitglieder als auch das KJTZ für das gesamte Feld zu erbringen haben. Mit der partnerschaftlichen sowie träger- und fachübergreifenden Zu- Erfahrungen und Erkenntnisse sammenarbeit werden Leitmotive des deutschen Kinder- und Jugend- aus der Netzwerkarbeit hilferechts im Feld des Kinder- und Jugendtheaters zur Wirkung gebracht und wird wesentlichen Grundsätzen des Kinder- und Jugendplanes des Die Arbeit mit Partnern und in Netzwerken bringt allen Beteiligten erst Bundes entsprochen. dann Vorteile, wenn sie sich über die Ziele des gemeinsamen Wirkens übereinstimmend verständigt haben und sich die gemeinsame Kommu- Die Erfahrungen zeigen, dass dauerhafte und wirksame Netzwerke nur nikation und Arbeit auf effektive und intensive Umsetzung dieser Ziele entstehen und produktiv werden können, wenn sie projekt-, themen- richten kann. Arbeitsnetzwerke wie „Interplay Europe – Festival of Young oder aufgabenbezogen konzipiert werden und wenn es Einrichtungen Playwrights“ oder die AG Musiktheater für Kinder und Jugendliche in der wie das KJTZ gibt, die mit einer hauptamtlichen Struktur die notwen- ASSITEJ müssen aufwändiger gepflegt werden und sind, in Bezug auf die digen Kapazitäten für die stetige Pflege solcher Netzwerkbeziehungen Ressourcen, die alle Beteiligten einbringen müssen, anspruchsvoller als aufbringen können. reine Informationsnetzwerke. Daher werden die Netzwerke von KJTZ und ASSITEJ nicht um ihrer selbst willen aufgebaut, sondern immer mit einer Die serviceorientierten Beratungsleistungen des Zentrums im internati- klaren Zielorientierung. onalen Feld werden weiterhin angeboten. Gleichzeitig soll der interna- tionale Austausch als eine Querschnittsaufgabe des KJTZ strategisch neu Um ein Netzwerk aufzubauen oder lebendig zu halten, müssen also die ausgerichtet werden. Beispielhaft können solche strategischen Überle- richtigen Partner zueinander finden, weswegen eine gezielte Partner- gungen bei der Gestaltung des Festivals des Theaters für Junges Publikum suche aufgrund von Erfahrung, Recherche oder möglichst großer Infor- von „Augenblick mal! 2015“ als Festival der künstlerischen Begegnung mationsverteiler notwendig ist. Im nationalen Kontext haben KJTZ und von Künstlerinnen und Künstlern des Kinder- und Jugendtheaters aus ASSITEJ mit einem guten Überblick über die Landschaft des Theaters für aller Welt entwickelt und erprobt werden. junges Publikum, beste Voraussetzungen, um geeignete Partner zu fin- den. Das vernetzte Wirken von ASSITEJ und KJTZ wird 2014, im 25. Jubilä- umsjahr des KJTZ, Gegenstand des in die Zukunft gerichteten Diskurses Im internationalen Austausch beruhen immer noch zu viele der Maßnah- der Mitglieder des Kuratoriums des KJTZ und des Vorstandes der ASSITEJ men des Zentrums auf spontanen und individuellen Absprachen. Oftmals mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des KJTZ sein. Ziel dieser Zu- werden Entscheidungen bei den Partnern spät getroffen oder es treffen kunftswerkstatt mit mehreren Stationen ist es das Erreichte zu reflektieren kurzfristig unerwartete Kooperationsangebote ein. Das führt dazu, dass und über die gemeinsame Arbeit in der Zukunft nachzudenken. bei allen singulären Erfolgen einzelner Projekte, die Zusammenhänge zu einer übergreifenden Strategie des internationalen Austauschs im Kinder- Henning Fangauf, Meike Fechner und Gerd Taube und Jugendtheater fehlen.

Das vernetzte Verhältnis von ASSITEJ und KJTZ erlaubt, dass der Verband vielfach auf die fachliche Kompetenz und langjährige Erfahrung der Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter „seines“ Kinder- und Jugendtheaterzent- rums zurückgreifen kann. Es zeigt aber auch, dass die ASSITEJ mit ihren Mitgliedern und ihren professionellen Formen praxisnaher Vernetzung unerlässlich für die Arbeit des Zentrums ist, da hier Bedarfe und Themen erst sichtbar werden. Ergebnis dieser vertieften Zusammenarbeit ist, dass Interessierte am Kinder- und Jugendtheater, Multiplikatorinnen und Mul- tiplikatoren, Mitglieder und Nicht-Mitglieder der ASSITEJ, andere Verbän-

11 2. Theaterkunst für junges Publikum stärken – Den Fachdiskurs gestalten

Szene aus „9 Leben“ Junges Ensemble Stuttgart, eingeladen zu „Augenblick mal! 2013“. Foto: Tom Pingel

Die aktuelle Lage des Theaters für junges Publikum in Deutschland lässt „Auf den Punkt gebracht. Sieben Thesen zum zeitgenössischen Theater sich ausgehend von den Erfahrungen aus der Sichtung und der Auswahl für ein junges Publikum“, im Programmbuch Augenblick Mal! 2013, S. für das Festival des Theaters für junges Publikum „Augenblick mal! 2013“ 20 – 22.) kurz umreißen: Mit den Erfahrungen aus der Vorbereitung und Durchführung des 25. Die Landschaft des Theaters für junge Zuschauer in Deutschland ist in Frankfurter Autorenforums für Kinder- und Jugendtheater im Dezember ihren Organisationsformen und Fördermodellen ebenso reichhaltig und 2013 in Frankfurt am Main lassen sich noch weitere Aspekte zu dieser vielseitig, wie es ihre künstlerischen Angebote sind. Theaterkunst für Kin- Einschätzung hinzufügen: der und Jugendliche hat sich als integraler Bestandteil der Theaterarbeit in Deutschland etabliert – das Theater für junge Zuschauer ist ein aner- Das Repertoire des Theaters für junges Publikum ist vielfältig und wächst kannter Bestandteil der Theaterkultur in Deutschland geworden. ständig. Die neuen Stücke werden sowohl von individuellen Autoren als auch in kollektiven Arbeitsprozessen geschrieben, doch zu selten sind Theater für Kinder und Jugendliche ist in Deutschland zwar noch immer noch die Spezialisten für das szenische Schreiben, die Autorinnen und überwiegend Schauspieltheater, doch ist es für vielfältige künstlerische Autoren, in Stückentwicklungsprozesse der Ensembles eingebunden. Einflüsse des zeitgenössischen Theaters durchlässiger und dadurch le- bendiger. Das Theater für junges Publikum bezieht poetisch Stellung zu den drängenden Fragen der jungen Generation an die Gesellschaft und „Augenblick mal! 2013“. Foto: Jörg Sobeck ist damit deutlich politischer geworden. Die Künstlerinnen und Künstler denken, planen und arbeiten zunehmend europäisch und global grenz- überschreitend.

Die künstlerische und theaterpädagogische Arbeit macht das Theater zum experimentellen Raum der spielerischen Aneignung der Lebens- wirklichkeit von Kindern und Jugendlichen sowie ihres künstlerischen Forschens. Das Theater für junges Publikum gibt den Perspektiven der jüngeren Generation eine Bühne und macht ihre Gedanken, Meinungen und Hoffnungen wahrnehmbar. (Vgl. auch Annett Israel und Gerd Taube:

12 Die beiden Veranstaltungsformate, das Festival und das Autorenforum, sind Orte der Selbstvergewisserung und -reflexion für alle, die am und für das Kinder- und Jugendtheater arbeiten. Es gehört zu den Errungen- schaften der deutschen Szene des Kinder- und Jugendtheaters, in den letzten 25 Jahren eine kritisch-konstruktive Diskurskultur etabliert zu haben, die wesentlich durch das langjährige, Diskurse stiftende Wirken des KJTZ inspiriert wurde. So gibt es heute kaum noch ein Festival des Kinder- und Jugendtheaters in Deutschland, bei dem nicht Gelegenheit ist, sich über die gesehenen Inszenierungen auszutauschen, den Stand der Entwicklung der Theaterkunst für junges Publikum zu reflektieren und aktuelle Themen zu diskutieren. Inszenierungsgespräche bei „Augenblick mal! 2013“ im Festivalcafé. Foto: Jörg Sobeck

Diskurse des Festivals „Augenblick mal! 2013“ grundlegend neu ent- Den künstlerischen Diskurs gestalten wickelt und konzeptionell eng an der Auswahl ausgerichtet werden. Daher hatte das KJTZ schon während des Festivals und Arbeitstreffens Ziele und Schwerpunkte der freien Kinder- und Jugendtheater „Spurensuche 2012“ in Hannover unterschiedliche Formate für Inszenierungsgespräche entwickelt und im Festival ausprobiert. Bei der Konzeption für die Inszenierungsgespräche in Die fachliche Reflexion der Kunst des Theaters für junges Publikum und Berlin waren dann die Kuratorinnen des Festivals beratend tätig. die Selbstvergewisserung der Künstlerinnen und Künstler über die Ei- genarten ihrer künstlerischen Arbeit für die jungen Zuschauer sind Vor- Während des Festivals fanden dann fünf fachlich moderierte Tischge- aussetzungen für die künftige Entwicklung der Theaterkunst für junges spräche statt, bei denen jeweils zwei Inszenierungen besprochen und Publikum. Daher ist es notwendig, die gegenwärtige Situation der The- die Ergebnisse an die Ensembles zurückgemeldet wurden. An jedem aterkunst für Kinder und Jugendliche sowie die aktuellen und zukünf- Tisch stellten sich auch je eine Kuratorin oder ein Kurator der Diskussion. tigen Herausforderungen fortwährend zu reflektieren. Mit dem Festival Gleichzeitig erwartete die 120 Studierenden ein eigenes Forum Thea- des Theaters für junges Publikum und dem Frankfurter Autorenforum für ternachwuchs, das ebenfalls fachlich moderiert wurde. Hier hatten sie Kinder- und Jugendtheater verfolgt das KJTZ das Ziel, möglichst bedarfs- Gelegenheit auf die Künstlerpersönlichkeiten zu treffen, die das Festival gerechte Angebote für den künstlerischen Diskurs zu machen und die prägten und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Rahmenbedingungen für den Fachdiskurs auszugestalten. Aktuelle Fragen aus der Theaterpraxis – Vielfältige Formen des Diskurses – 25. Frankfurter Autorenforum „Augenblick mal! 2013“ Aktivitäten und Umsetzung Aktivitäten und Umsetzung Gedanklicher Ausgangspunkt für die Überlegungen zur Programmgestal- Mit der Möglichkeit der Beteiligung der Theater an der Gestaltung des tung des 25. Frankfurter Autorenforums für Kinder- und Jugendtheater Programms für „Augenblick mal! 2013“ durch Vorschläge ihrer Inszenie- war der fachliche Diskurs während des Festivals „Augenblick mal! 2013“. rungen auf der Website www.kjtz.info und die Sichtung der Kuratorinnen Einzelne Aspekte aus den Inszenierungsgesprächen, eigene Erfahrungen und Kuratoren mit diesen Vorschlägen werden die Grundlagen für den fachlichen Diskurs gelegt, der nicht erst mit den Inszenierungsgesprächen Eröffnungspodium des 25. Frankfurter Autorenforum. für Kinder- und Jugendtheater 2013 mit Oliver Bukowski, Henning Fangauf und Christian Schönfelder. (v.l.n.r.). Foto: Katrin Schander während des Festivals beginnt, sondern bereits während der Auswahldis- kussionen der Kuratorinnen und Kuratoren. Zwar ist dieser Diskurs nicht öffentlich, aber seine Ergebnisse werden mit dem Reisebericht und den Voten der Kuratorinnen und Kuratoren zu den einzelnen Inszenierungen im Programmbuch des Festivals dokumentiert.

Ausgehend von Erfahrungen mit den Inszenierungsgesprächen der vorangegangenen drei Festivalausgaben (2007 bis 2011), bei denen Theaterjournalisten/innen mit Übernachtkritiken zu den eingeladenen Inszenierungen Impulse für die Diskussion gaben, sollten die zentralen

13 mit den Aufführungen des Festivals und Gesichtspunkte aus der öffent- gung am informellen Festivaldiskurs und zur Einmischung in Debatten lichen Reflexion des Festivalprogramms bildeten Anknüpfungspunkte für einzuladen, z.B. durch Kommentare, Gedanken, Notizen, Fragen und die vorbereitenden Überlegungen im Team des KJTZ. Skizzen an den Wänden und den Tischen im als Arbeits- und Diskursraum gestalteten Festivalcafé. Die Inszenierungsgespräche an den Tischen bil- Unter dem Titel „Echt gemacht - Wie der Text im Theater entsteht“ wurde deten das Herzstück der fachlichen Diskurse auf dem Festival und prägten das Jubiläumsforum als Themenforum gestaltet. Es sollte aktuellen Fra- auch die Atmosphäre des Festivalcafés. Durch die notwendige Akkredi- gen aus der Theaterpraxis nachgehen: Wie und unter welchen Umstän- tierung der Fachbesucher zur Teilnahme an den Fachgesprächen konnte den entstehen heute Stücke und Stückentwicklungen für das Kinder- und die erwartete personelle Kontinuität der Teilnehmer nicht umfassend her- Jugendtheater? Gibt es einen Königsweg bei der Förderung des Schrei- gestellt werden. Sie waren unterschiedlich stark besucht. Die Trennung bens für das Kinder- und Jugendtheater? Welche Konsequenzen ergeben der Gespräche in Tischrunden und Rückmeldungen an die Ensembles, die sich für die weitere Gestaltung der Praxis der Autorenförderung des KJTZ selbst nicht in die Diskussionen an den Tischen involviert waren, muss aus diesem Diskurs? Welchen Bedarf gibt es für welche Förderung im Feld perspektivisch überdacht werden, damit der Dialog und Austausch der des Schreibens für das Kinder- und Jugendtheater? Fachbesucher/innen mit den Künstler/innen über Inhalte und Ästhetik der Inszenierungsauswahl intensiviert werden kann. Die Idee, die Ge- Das im Team des Zentrums entwickelte Programm fokussierte die Fragen sprächsformate gemeinsam mit den Kuratoren/innen des Festivals zu in der Diskussion unterschiedlicher Autorschaftsmodelle: „Autorschaft entwickeln, hat sich als förderlich erwiesen und soll beibehalten werden. im Dialog – Partizipatives Theater“; „Die Welt richtet sich an das Thea- ter – Dokumentarisches Theater“; „Theater ohne Drama – Performatives Das 25. Autorenforum zeichnete sich neben der gelungenen Durchfüh- Theater“ und das klassische „Autorentheater“. Eingeleitet durch Impulse rung durch seine intensive, inhaltliche Vorbereitung aus. Intensive Dis- von Expertinnen und Experten, die zum einen aus der Wissenschaft, zum kussionen im Kreis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Stückent- anderen aus dem Theater kamen, gab das Programm genügend Raum für stehungen und künstlerische Prozesse und die Reflexion der Erfahrungen die intensive Diskussion aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Zum Ab- aus dem Festival „Augenblick mal! 2013“ führten zu den Schwerpunkten schluss der dreitägigen Veranstaltung stand die Frage nach der „Zukunft des Programms. Erkenntnisreich bei den Planungen für die Fachdiskurse der Autorschaft im Theater für junges Publikum“ auf dem Programm. In war die Beobachtung, dass das Kinder- und Jugendtheater mit seinen einer mit dem Publikum geführten Podiumsdiskussion, u.a. mit John von vielfältigen Produktionsformen momentan künstlerisch auf der Höhe der Düffel, wurden das Arbeitsfeld und die Möglichkeiten der Autoren im ak- Zeit ist: es ist vielfältig in der Form, eng verbunden mit dem Publikum und tuellen Theatersystem debattiert. fest in der Gesellschaft verankert.

Entsprechend der Intention des Zentrums, die Erkenntnisse aus dem 25. Den Fachdiskurs intensiv gestalten Autorenforum auch als Standortbestimmung für den Arbeitsbereich „Au- und kontinuierlich ermöglichen torenförderung“ und darüber hinaus zu nutzen, werden die öffentlichen und internen Reaktionen auf die Veranstaltung intensiv ausgewertet. Ziel ist es, die Reflexionen produktiv für die Entwicklung von Perspektiven für Erfahrungen und Perspektiven die Autorenförderung des Zentrums über das Jahr 2015 hinaus zu nutzen.

Das Festival „Augenblick mal! 2013“ war geprägt von der Idee, die Fach- Henning Fangauf, Annett Israel und Gerd Taube besucherinnen und -besucher zur unmittelbaren und sichtbaren Beteili-

Abschlusspodium des 25. Frankfurter Autorenforums für Kinder- und Jugendtheater 2013 mit Winfried Tobias, Carmen Waack, Nina Peters, Gerd Taube und John von Düffel. (v.l.n.r.). Foto: Katrin Schander

14 3. Die Kunst des Kinder- und Jugendtheaters entwickeln – Kooperationen anregen

„Augenblick mal! 2013“. Foto: Jörg Sobeck

Es gehört zu den Grundsätzen der Arbeit und zum Selbstverständnis des Das Kinder- und Jugendtheaterzentrum will die Kooperationen zwischen Zentrums, Themen, Projekte und Initiativen in Kooperation mit verschie- Theatern und Bildungseinrichtungen fördern und Diskurse über die Qua- denen Partnern – Akteuren in den Feldern des Theaters, der außerschuli- litäten von theatralen Bildungsprozessen und von Kooperationsmodellen schen Kulturellen Bildung oder der formalen Bildung – zu entwickeln und zwischen Künstlern, Theatern, Schulen und außerschulischen Bildungs- umzusetzen. Das KJTZ kommt damit nicht nur seinem Auftrag nach, die partnern anregen und entwickeln. Die Bildungspotenziale des Theaters Arbeit anderer bundesweiter Akteure zu ergänzen, sondern gewährleistet umfassen dabei sowohl die Rezeption von Theaterkunst als auch die The- damit die breite Wirkung und im besten Falle auch strukturelle Nachhal- aterpraxis mit Kindern und Jugendlichen. tigkeit seiner Arbeit für die Entwicklung des Kinder- und Jugendtheaters. Das Kinder- und Jugendtheaterzentrum will im europäischen Kontext Im Mittelpunkt aller Partnerschaften steht das Ziel, das „Kinder- und Ju- Experimentierfelder für das zeitgenössische Musiktheater für Kinder gendtheater als Kunst öffentlich sichtbar“ zu machen und diese zu re- schaffen, die in den eingefahrenen Produktionsstrukturen der Opernhäu- flektieren und zu entwickeln. Auf diesem Weg greift das Zentrum auf das ser und Sparten Flexibilität, Bewegung und Risikobereitschaft für Neues breite Netzwerk von Partnern (siehe Kapitel 1) zurück. Am Beispiel des erzeugen. Langfristig soll dabei ein inhaltlich und ästhetisch vielfältiges Projektes „Zeitgenössisches Musiktheater für Kinder“ zeigt sich, dass neue zeitgenössisches Musiktheater mit zahlreichen Werken für junges Pub- Kooperationen entstehen und in eine gemeinsame Idee münden. Mit likum in unterschiedlichen Strukturen und Konstellationen der Zusam- dem neugeschaffenen Arbeitsbereich „Theater in der Kulturellen Bildung“, menarbeit von Opernschaffenden und Kinder- und Jugendtheaterma- der seit März 2013 von Anna Eitzeroth mit einer 50 % Stelle verantwortet chern entstehen. wird, werden verschiedene Arbeits- und Themenfelder des Zentrums be- rührt und neue Partnerschaften erschlossen. Durch Kooperationen wer- Den Autorinnen und Autoren des Kinder- und Jugendtheaters auf den Zugänge zur Theaterkunst erleichtert, Erfahrungen über die Grenzen vielfältigen Wegen die Zugänge zum Theater und seinem Publikum zu hinaus gewonnen und gemeinsame Interessen gebündelt. Das Zentrum ermöglichen, ist seit 2009 Programm des Zentrums. Dafür steht das praktiziert diese Strategien erfolgreich in allen seinen Arbeitsbereichen. Projekt „Autoren – Theater – Schule“. 2013 bot sich dem Zentrum durch Mittel aus dem Innovationsfonds „Eigenständige Jugendpolitik“ des Bundesjugendministeriums die Möglichkeit, ein weiteres Koope- Die Kooperationen zwischen Künstlern, rationsprojekt zwischen Autoren und außerschulischen Einrichtungen Theatern und Bildungseinrichtungen durchzuführen. Mit „Dialoge. Szenisches Schreiben mit Jugendlichen“ weiter ausbauen wurde das Ziel verfolgt, Jugendliche und die sie fördernden kulturellen Institutionen mit der dramatischen Literatur näher vertraut zu machen. Zusammen mit dem bereits etablierten Projekt „TAtSch-TheaterAutoren Ziele und Schwerpunkte treffen Schule“, das nun im fünften Jahr durchgeführt wird, ist das Zen- trum seinem Ziel, die dramatische Kinder- und Jugendliteratur stärker Kooperationen mit Einrichtungen der schulischen und außerschulischen in den Dialog zwischen Autoren und Nutzern zu bringen, näher ge- Bildung sind wesentlich für Kinder- und Jugendtheater. Insbesondere kommen. Ziel des Projektes „Nah dran!“ war auch 2013, Autorinnen Kooperationen mit Schulen ermöglichen, dass Kinder und Jugendliche und Autoren enger an Kinder- und Jugendtheater zu binden und durch unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft erreicht werden. die in den Kooperationen entstandenen neuen Werke zur „Verbesse- Kulturelle Bildung spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der gesell- rung der literarischen Qualität der Stücke für das Kindertheater“ bei- schaftlichen und politischen Debatte über Bildung und Teilhabegerech- zutragen. tigkeit.

15 Dresden getagt. Die Sitzung nahm die Projekte „Wege ins Theater!“ und „Demokratie im Dialog“ zum Anlass, um zentrale Fragestellungen und Themen im Spannungsfeld zwischen Theater und Bildung zu benennen, die in zukünftigen Sitzungen erörtert werden sollen.

In der „AG Musiktheater für Kinder und Jugendliche“ der ASSITEJ versam- meln sich mittlerweile mehr als 70 unterschiedliche Vertreterinnen und Vertreter des Musik- und des Kinder- und Jugendtheaters zum Fachaus- tausch. (Vgl. auch Kapitel 1) Sie sehen und reflektieren aktuelle Insze- nierungen und diskutieren über verschiedene Aspekte, Bedingungen und Arbeitsweisen der zeitgenössischen Musiktheaterproduktion. 2013 kam „Augenblick mal! 2013“. Foto: Jörg Sobeck die AG am 15. und 16. März an der Deutschen Oper Berlin zum Thema „Partizipative Projekte“ zusammen. Als aktuelles Beispiel dafür wurde Das Programm des Zentrums „Der Ring: Next Generation“ mit 80 Berliner Jugendlichen auf der großen im Dialog mit Anderen Bühne des Hauses gezeigt. Das Zentrum war neben dem Berliner Aus- tausch auch an den konzeptionellen Vorbereitungen für das AG-Treffen im Februar 2014 beim Festival Panoptikum Nürnberg zum Thema „Kin- Aktivitäten und Umsetzung dertheater aus Europa / Stoffe und Stücke“ beteiligt.

Beim Festival „Augenblick mal! 2013“ hat das KJTZ ein Fortbildungs- Einen besonderen Schwerpunkt der kooperationsstiftenden Arbeit des programm für die Kulturagentinnen und Kulturagenten des Programms KJTZ bildete 2013 die Konzeptionsplanung für ein Projekt zur Förderung „Kulturagenten für kreative Schulen“ angeboten. Die fünfzehn teilneh- und Entwicklung des zeitgenössischen Musiktheaters für Kinder. Unter menden Kulturagenten setzten sich in einem dreitägigen Seminar in Vor- dem Leitgedanken der Entwicklung von „Experimentierfeldern für das stellungsbesuchen, Inszenierungsgesprächen und in einem Tanztheater- zeitgenössische Musiktheater für Kinder“ in der Praxis von Musiktheater- Workshop mit der Praxis des Theaters für junge Zuschauer auseinander institutionen, wurde eine Konzeption für einen Projektantrag entwickelt, und Bezüge zu ihrer Arbeit in Schulen herstellten. Das Seminar besuch- deren ausführliche Fassung Anfang Juni 2013 in Frankfurt in einem Ex- te vier Vorstellungen, dabei u.a. „Neun Leben“ vom JES Stuttgart und pertentreffen mit Theaterpraktikerinnen, Komponisten und Wissenschaft- „Young & Furious“ von Unusual Symptoms, wodurch thematisch zwei lern diskutiert wurde. Während dieses Gespräches kam der Gedanke einer Schwerpunkte gesetzt wurden: die Auseinandersetzung mit Tanzthea- Akademie des zeitgenössischen Musiktheaters für Kinder auf. Daher wur- ter und verschiedene Arbeitsweisen in Produktionen mit jugendlichen de der zunächst für Juli 2013 geplante Antrag bei der KSB Kulturstiftung Darstellern. Im praktischen Tanzworkshop mit dem Choreografen And- des Bundes zurückgestellt und bis Ende des Jahres an der Konzeption und reas Simon wurden verschiedene Ansätze zur Entwicklung von kleinen der detaillierten inhaltlichen und finanziellen Planung für die Gründung Choreografien praktisch ausprobiert und reflektiert. Als Vermittlungsper- einer temporären, dezentralen „Europäischen Akademie des zeitgenössi- sonen zwischen Schulen und Kulturinstitutionen und Initiatoren von so- schen Musiktheaters für Kinder“ (EAMTK) weitergearbeitet. wohl künstlerisch-praktischen Projekten als auch begleitenden Besuchen von Kulturveranstaltungen fanden die Kulturagenten im Seminar viele Auch im Arbeitsbereich „Autorenförderung“ gelang es 2013 sowohl The- Anknüpfungspunkte und Arbeitsansätze, die sie in ihre Arbeit mit den ater als auch Einrichtungen im kulturellen Feld als neue Kooperations- Schulen einbeziehen können. partner für die Projekte zu gewinnen. Von Januar bis Spätsommer 2013 fanden an elf Orten im Bundesgebiet im Rahmen des Projektes „Dialoge“ Die seit Jahren existierende „AG Theater und Schule“, eine Arbeitsge- Werkstätten zum szenischen Schreiben mit Jugendlichen statt. (Siehe meinschaft der ASSITEJ, wurde 2013 zur „AG Theater in der Kulturellen Projektliste im Anhang.) Die Werkstätten wurden von Dramatikerinnen Bildung“ erweitert, um Bildungskooperationen mit außerschulischen und Dramatikern geleitet, die über Erfahrungen im Theater für junges Pu- und sozialräumlichen Partnern explizit in die Diskussion einzuschließen. blikum und im kreativen Dialog mit Jugendlichen verfügen. Im Dezember Die Treffen der AG, zu denen zwei Mal jährlich bundesweit eingeladen erschien eine 64-seitige Dokumentation in der die Beteiligten ihre Ein- wird, werden im Rahmen von Festivals, Tagungen und anderen Veranstal- drücke schilderten und die Projektergebnisse zusammengefasst wurden. tungen mit Nähe zum Thema durchgeführt. Hier werden Kooperations- Die Projektorganisation lag in den Händen von Ingeborg von Zadow (Hei- modelle von Kulturinstitutionen und Bildungseinrichtungen vorgestellt, delberg), die auch Mitherausgeberin der Dokumentation ist. Entwicklungen reflektiert und der Diskurs um die besonderen Aspekte von Theaterkunst als Bildung vorangetrieben. Im März 2013 fand die Im Schuljahr 2013/14 konnte das Zentrum sechs Schulen in ihrem Stre- AG (noch als AG Theater und Schule) im Rahmen des Festivals „Starke ben nach Kooperationen mit Künstlern mit einer Autoren-Patenschaft im Stücke“ in Frankfurt am Main statt, im November wurde beim Festival Projekt „TAtSch-TheaterAutoren treffen Schule“ unterstützen. (Siehe Pro- „Demokratie im Dialog. Partizipation im Theater und in der Schule“ in jektliste im Anhang.) Von Kiel bis an den Bodensee kooperieren Dramati-

16 „X Experten“ im Foyer des Theaterhauses Frankfurt beim 25. Frankfurter Autorenforum für Kinder- und Jugendtheater 2013. Foto: Katrin Schander ker des Jugendtheaters mit Schülerinnen und Schülern der Klassen 6 bis in diesem Projekt wichtige Partner des Zentrums für den internen und 13 in nahezu allen Schulformen. Über das Netzwerk der Kulturagenten externen Dialog über Stücke und Arbeitsprozesse und die ständige Wei- wurden erstmals Schulen auf die Angebote des TAtSch Projektes hinge- terentwicklung der Autorenförderung. wiesen. Ein besonderer Fall liegt in Hamburg vor: die Kulturagentin Eva Maria Stüting suchte sich das TAtSch-Projekt für eine schulübergreifende Kulturarbeit aus und konnte TAtSch somit gleich an zwei Schulen veran- Rahmenbedingungen für das kern. Die Projektwebsite www.textflug.de informiert weiterhin über alle künstlerische Experiment schaffen laufenden Aktivitäten in den Schulen. Im Frühjahr erschien im Verlag der Autoren in der Anthologie SPIELPLATZ der Band 26 mit dem Titel „Autoren in der Schule“. Der Band entstand in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Erfahrungen und Erkenntnisse und enthält fünf Theaterstücke, die in TAtSch-Patenschaften gemeinsam von Schülern und Autoren geschrieben wurden. Die Entwicklung eines antragsfähigen, tauglichen Projektes zur Förderung des zeitgenössischen Musiktheaters für Kinder erwies sich als komplexe Im Jahr 2013 sind erneut Stücke uraufgeführt worden, die im Kooperati- Herausforderung. Es hat sich gelohnt, die Experten aus den verschiede- onsprojekt „Nah dran!“ entstanden sind. Am 5. April 2013 fand am The- nen Praxisfeldern in die konzeptionellen Überlegungen einzubeziehen ater Lüneburg T3 die Uraufführung des Kinderstücks „Draussen bleiben“ und das Konzept zu überprüfen. Schließlich soll die Förderung den Erfor- von Michael Müller statt und am 1. Dezember 2013 wurde das Stück dernissen der Theaterpraxis gerecht werden und langfristig innerhalb der „Bis später“ von Bernhard Studlar am Jungen Theater Heidelberg urauf- Strukturen Experimentierräume für das zeitgenössische Musiktheater für geführt. Beide Stücke werden von Theaterverlagen vertreten und können Kinder etablieren. Eingang ins Repertoire des Kindertheaters finden. Für „Bis später“ ist be- reits eine Nachinszenierung angekündigt. Mit der Europäischen Akademie des zeitgenössischen Musiktheaters für Kinder“ (EAMTK) soll eine dezentrale, europäische, künstlerische For- Die Ausschreibung für das Programm „‚Nah dran!‘ – Autorinnen und schungs- und Produktionsgemeinschaft auf Zeit geschaffen werden, in Autoren ans Kindertheater 2013“ erfolgte im Oktober 2012. Bis zum der die beteiligten Künstler spartenübergreifend miteinander arbeiten, Bewerbungsschluss am 1. März 2013 gingen 15 Bewerbungen beim künstlerisch forschen und produzieren und dabei von den jeweiligen Zentrum ein. Die Jury, in der Anne Richter (Schnawwl, Theater für junges Kompetenzen der anderen profitieren können. Den künstlerischen Kern Publikum am Nationaltheater Mannheim), Dr. Gunther Nickel (Deutscher der Akademie bilden die Prozesse der Entwicklung und der Produktion Literaturfonds) und Henning Fangauf (KJTZ) vertreten waren, tagte am von neuen Stücken für das Musiktheater für Kinder an vier strukturell 11. April 2013 in Darmstadt und vergab jeweils 6.000 Euro Auftragsho- verschiedenen Theatern, die die Akademie mittragen. Um die Mitglied- norar an zwei Autorinnen und einen Autor und 1.000 Euro Projektmittel schaft in der Akademie können sich Komponisten, Autoren, Regisseure, für die uraufführenden Theater in Bruchsal, Dresden und Tübingen. (Siehe Szenografen, Medienkünstler und Dirigenten aus ganz Europa bewerben. Projektliste im Anhang.) Sowohl die Autoren als auch die Theater sind

17 Durch Interviews mit den Projektpartnern im außerschulischen und schulischen Bereich, mit Autoren, Pädagogen und Jugendlichen, durch Erfahrungsberichte auf der Website, Publikationen und Stellungnahmen in Presse und Öffentlichkeit steht dem Zentrum inzwischen eine umfang- reiche Materialsammlung an bewussten Reflexionen seiner Kooperati- onsprojekte „Autoren – Theater – Schule“ zur Verfügung. Die überwie- gend positiven Reaktionen begründen viele mit der Freiheit, die ihnen die Rahmenbedingungen der Projekte in der Ausgestaltung lassen. Schulen empfinden die Einbindung von „Autoren-Kompetenzen“ durchweg po- sitiv, insbesondere für die künstlerischen Fächer. Die außerschulischen Partner des „Dialoge-Projektes“ haben dezidiert nach Fortsetzung dieser „Augenblick mal! 2013“. Foto: Jörg Sobeck für sie bisher neuen Kooperationen gefragt. Anlass zur Ermunterung gab ihnen auch die animierende Projektdokumentation mit den veröffentlich- der- und Jugendtheatern in den Sozialraum. Kinder und Jugendtheater, ten Stellungnahmen und Ergebnissen. die nicht im Rahmen von „Wege ins Theater!“ gefördert werden, sollen die Möglichkeit erhalten, an den Erfahrungen und Erkenntnissen aus den In einzelnen Bundesländern sind TAtSch-Patenschaften durch Kulturagen- durchgeführten Projekten teilzuhaben und an den Diskursen zur Arbeit mit ten initiiert worden. Der Kontakt des KJTZ, in der Verantwortung als Projekt- Kindern und Jugendlichen mit Bildungsbenachteiligung mitzuwirken. leitung, zu den Schulen, als den eigentlichen Projektpartnern, war damit immer über die Kulturagenten vermittelt. Die sich daraus ergebenden Kon- Mit der AG „Theater in der Kulturellen Bildung“ der ASSITEJ wird ein Forum sequenzen für Kommunikation und Steuerung müssen überprüft werden. für Diskussionen über Verbindungslinien und Grenzen zwischen Theater- kunst und Bildung, über künstlerische Ansätze in Bildungsprojekten und Das seit 2009 jährlich durchgeführte Projekt „Nah dran!“ ist in der Thea- Bildungsmöglichkeiten in künstlerischen Prozessen etabliert. terlandschaft geradezu zum Synonym für gelingende Autorenförderung Die Diskussionen um die inhaltlichen, strukturellen und ästhetischen und Stückentwicklung geworden. Das Projekt wird sowohl von den Entwicklungen eines zeitgenössischen Musiktheaters für junges Publi- Autorinnen und Autoren als auch von den Theatern, sowohl in seiner kum und darüber, wie die Ausbildung von Komponisten, Musikern und Ausschreibung als auch in der praktikablen Umsetzung äußerst positiv Sängern sich verändern müssen, werden weiter geführt in der AG „Mu- bewertet, zuletzt anlässlich einer größeren öffentlichen Diskussion auf siktheater für Kinder und Jugendliche“ der ASSITEJ, vor allem aber dort, dem 25. Frankfurter Autorenforum. Die Freiheit, die das Projekt den Au- wo die neuen Werke entstehen. torinnen und Autoren in der Stückfindung und im Schreibprozess gibt, aber auch die fest verabredete Zusammenarbeit mit den Künstlern und Die EAMTK wird diese Diskussionen befördern. Sie soll Experimentier- Pädagogen der unterschiedlichen Abteilungen der Theater, werden im- räume für Stückentwicklungs- und Produktionsprozesse schaffen, um mer wieder positiv hervorgehoben. Erst durch die vom Zentrum ermög- zeitgenössische Formen eines Musiktheaters für Kinder zu erfinden, zu lichten Kooperationen wird in diesem Projekt die Theaterkunst für Kinder erproben und zu veröffentlichen. Damit zielt die Arbeit der Akademie auf im besten Sinne weiterentwickelt. die Ermutigung zum künstlerischen Risiko. Die EAMTK will Ausgangsbe- dingungen dafür schaffen, dass sich auf Dauer ein tragfähiges europäi- sches Repertoire zeitgenössischen Musiktheaters für Kinder herausbilden Die Projekte in der Reflexion kann. Der Beginn des Projektes ist für 2016 geplant.

Schlussfolgerungen und Perspektiven Das seit 2009 vom Deutschen Literaturfonds für die Dauer von sechs Jah- ren geförderte Projekt „Nah dran!“ endet mit der aktuellen Ausschreibung Der Arbeitsbereich „Theater in der Kulturellen Bildung“ schließt an ande- 2014. Stückentwicklungen und Premieren aus dem Projekt sind noch bis re Projekte des Zentrums an, die im Bereich der Kulturellen Bildung oder in die Spielzeit 2016/17 zu erwarten. Das Zentrum wird 2014 über Strate- der Autorenförderung angesiedelt sind. Modellhafte partizipative Pro- gien entscheiden, ein möglichst ähnlich erfolgreiches Instrument der Au- jekte wie „Dialoge“ und „TAtSch“ werden dokumentiert und begleitend torenförderung aufzulegen. Parallel zu den Überlegungen einer Fortset- reflektiert, um Erfahrungen und Erkenntnisse aus diesen Projekten für zung bzw. Neuausrichtung dieses Projektes wird das Zentrum auch seine Kinder- und Jugendtheater zugänglich zu machen und die Qualität der partizipativen Kooperationsprojekte im Bereich der Autorenförderung ab Zusammenarbeit von Theaterkünstlern und Schulen zu entwickeln. 2015 neu aufstellen, da dann auch das Projekt „TAtSch“ endet. Grundlage der Planungen und Diskussionen bilden die gesammelten Erfahrungen, Die Verbindung zum Förderprogramm der ASSITEJ „Wege ins Theater!“ das umfängliche reflexive Material und der neu anzustrebende Dialog mit ermöglicht die Diskussion über Zugangsmöglichkeiten, Kooperationen Experten. von Theatern und außerschulischen Partnern sowie die Öffnung von Kin- Anna Eitzeroth, Henning Fangauf und Annett Israel

18 4. Perspektiven für die Zukunft des Kinder- und Jugendtheaters entwickeln

„Augenblick mal! 2013“. Foto: Jörg Sobeck

Wissen vermitteln und Praxiseinblicke geben erwerbungen und der Abgabe aus dem Festivalbüro „Augenblick mal! 2013“ ist die Dokumentation der Theatergeschichte weitergeführt wor- Eines der zentralen Anliegen des KJTZ seit Beginn seiner Tätigkeit ist es, den. Während in den ersten zwei Jahrzehnten des Bestandsaufbaus der Perspektiven für die Zukunft des Kinder- und Jugendtheaters zu ent- Sammlung neben den üblichen Erschließungsformen vor allem Publika- wickeln. Wissen und Informationen zu vermitteln und Einblicke in die tionen, Ausstellungen und Videos sowie später Webangebote entstanden aktuelle und historische Praxis des Kinder- und Jugendtheaters zu er- sind, sollen künftig verstärkt diskursive Formen der Vermittlung erprobt möglichen, sind zwei Strategien der Entwicklung von Perspektiven für und angeboten werden. Mit der Teilnahme an dem Bundesprojekt Kul- das Kinder- und Jugendtheater. Sie werden hier beispielhaft mit Blick auf tur macht stark! Bündnisse für Bildung sollte ein mehrjähriger Raum für zwei Arbeitsfelder des KJTZ, den Arbeitsbereich Information und Doku- neue Vermittlungskonzepte mit Kindern und Jugendlichen entstehen. mentation und den Arbeitsbereich Nachwuchsförderung dargestellt. Nach dem Upgrade der zentralen Websites wurde die Webanwendung für die Vorschläge zum nächsten Festival optimiert. Im Zusammenspiel mit dem schon aktualisierten PC-Netz werden die Datenbanken und Online- 4.1 Die Sammlung des Zentrums – Kataloge erneuert. Wege zur Vermittlung Partizipation und Digitalisierung Grundlegende Funktionen gewährleisten und inhaltliche Schwerpunkte entwickeln Aktivitäten zur Umsetzung der Ziele I Die Sammlungen des KJTZ können Kindern und Jugendlichen mit ihren Ziele und Schwerpunkte Bildern, Texten und Medien Anlass geben, über Vorbilder, Heldenfiguren und die eigene Lebensperspektive zu reflektieren. Denn Vorbilder ver- Ziel des Arbeitsbereichs Information und Dokumentation war es auch binden wie in einem Brennglas Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. 2013, sowohl die grundlegenden Funktionen der Sammlung und der Realität und Fiktion bieten jungen Menschen eine Vielfalt von Identifi- technischen Infrastruktur des KJTZ zu gewährleisten, als auch inhaltliche kationsmöglichkeiten, die sich in den Stücken bzw. den Inszenierungen Schwerpunkte der Sammlung zu entwickeln. Mit den laufenden Neu- des Jugendtheaters als Leitfiguren wiederfinden. Ausgehend von diesen

19 Brüder-Grimm Preis des Landes Berlin 2011 bearbeitet worden; ab 2013 werden nur noch die Unterlagen der Preisträger aufbewahrt. Ein Über- blick der Bestände ist im Jahresprogramm des Zentrums und auf der Website www.kjtz.de unter SAMMLUNGEN | BESTAND zu finden.

Mit dem Ankauf eines weiteren Plakatschrankes ist im Untergeschoss Platz für einen Teil der Neueingänge entstanden. Die Abgaben der Schau- burg, dem Theater der Jugend am Elisabethplatz in München, aus den Jahren 2010 und 2012 – vor allem die Fotoabzüge und Audiobänder – sind neu geordnet und untergebracht worden. Mit neuen Zeichenmap- pen in Zwischenformaten sind nicht nur Plakate in Übergrößen, sondern

„Augenblick mal! 2013“ - THEATER AN DER PARKAUE. Foto: Jörg Sobeck auch die großformatigen Projektunterlagen abgelegt worden. Nachge- rückt ist eine neue Lieferung aus dem Deutschen Theatermuseum zum Überlegungen ist 2013 im KJTZ ein exploratives Projekt für das Programm Bestand der ASSITEJ Bundesrepublik Deutschland. Für die geplante Pu- MuseobilBOX des Bundesverbandes Museumspädagogik entwickelt wor- blikation zur Straßentheatergruppe BAUFIRMA MEISSEL & CO. hat der den, das Jugendliche zur Entdeckung der Sammlung einlädt. Im Bündnis wissenschaftliche Dokumentar des Zentrums das Interview mit Diethard mit dem Familienzentrum Monikahaus und dem medienpädagogisch Wies in eine autorisierte Fassung überführt. ausgerichteten Gallus Zentrum war die klein dimensionierte Maßnahme punktgenau auf einen begrenzten Teilnehmerkreis zugeschnitten wor- den. Nachdem nicht genügend Teilnehmer gewonnen werden konnten, Vermitteln und Erforschen wurde das Projekt abgesagt. Bei der Auswertung haben sich alle drei Partner gegen eine Fortsetzung des Bündnisses ausgesprochen. Aktivitäten zur Umsetzung der Ziele III Im Oktober 2013 ist der wissenschaftliche Dokumentar des Zentrums Die Perspektiven für den Arbeitsbereich Information und Dokumentation einem Hinweis auf Förderung zur Digitalisierung von Objekten des kul- waren ein zentrales Thema in der Jahresklausur 2013. Seitdem sind Fra- turellen Erbes des Landes Berlin nachgegangen. In der Folge hat das gen nach den Angeboten und Zielgruppen auch in den nachfolgenden Zentrum das Theater an der Parkaue bei der Definition von Standards für Quartalssitzungen diskutiert worden. Einerseits sind Schnittstellen zu die Digitalisierung beraten, die in den Antrag des Theaters eingeflossen den anderen Arbeitsbereichen des Zentrums und der Geschäftsstelle der sind. Obwohl der Antrag nicht bewilligt wurde, sind damit Voraussetzun- ASSITEJ, andererseits die Wünsche der Nutzergruppen erörtert worden. gen geschaffen worden, künftig andere Kinder- und Jugendtheater bei ähnlichen Projekten zu beraten und gegebenenfalls eine Vernetzung zu Im Herbst 2013 sind die Zielgruppen der Vermittlungsarbeit der Samm- koordinieren. Das Theater an der Parkaue wird nun, dank der Beratung lung des KJTZ noch einmal genauer diskutiert worden. Dabei sind statt durch das Zentrum, die Standards für die Deutsche Digitale Bibliothek bei der bisher verfolgten partizipatorischen Zielsetzungen die Mitarbeiterin- der Entwicklung der eigenen Datenbanken berücksichtigen. nen und Mitarbeiter des Zentrums und der Geschäftsstelle der ASSITEJ selbst, die Szene des Kinder- und Jugendtheaters und der Nachwuchs für die Theaterpraxis in den Mittelpunkt der Überlegungen gerückt. Die Ausbauen und Bewahren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentrums sind als Nutzer und Lie- feranten der Sammlung in einer Doppelrolle, weswegen Zugänge zur Aktivitäten zur Umsetzung der Ziele II Sammlung und die Prozesse der Erschließung besprochen wurden. Für Im ersten Quartal 2013 ist für die laufenden Neuerwerbungen eine vor- „Augenblick mal! 2013“ Foto: Jörg Sobeck sortierte Zwischenablage von Literatur, Medien und Archivalien etabliert worden. In der Folge sind diese Archivalien teilweise und ab dem dritten Quartal 2013 alle für das Archiv bestimmten Dokumente abgelegt wor- den. Seit dem Personalwechsel im Sommer 2013 wird vor allem im zeit- genössischen Archiv des Kinder- und Jugendtheaters auch die Ablage der zurückliegenden Jahre entsprechend der Archivordnung vereinheitlicht. Die zu den Festivals „Augenblick mal!“ 2011 und 2013 eingegangenen Vorschläge sind ebenso eingearbeitet worden wie die Abgabe aus dem Festivalbüro 2013. Ebenfalls sind die bis dato eingegangenen neuen di- gitalen Stücktexte in KIND erfasst und im Literaturverwaltungsprogramm BISMAS katalogisiert worden. Schließlich sind die Einsendungen zum

20 die Theatermacherinnen und -macher werden vor allem projektbezogene Angebote erstellt. Beispielsweise sind die Websites zur Vorbereitung des Festivals des Theaters für junges Publikum aktualisiert und ein Konzept für die Entwicklung der Online-Kataloge vorgelegt worden. Auch der Nach- wuchs profitiert von digitalen Angeboten im Netz. Um für die Aus- und Weiterbildung die Online-Angebote nah an der Zielgruppe auszubauen, soll ein Teil der Aufgaben durch die Mitarbeit eines/r Freiwilligen im FSJ Kultur übernommen werden.

Archivpädagogik und Theater „Augenblick mal! 2013“ Foto: Jörg Sobeck Erfahrungen und Erkenntnisse Theater baut auf vielen Zeichensystemen auf und ist nicht notwendig Nicht nur das Kinder- und Jugendtheaterzentrum fragt nach passenden auf Sprache beschränkt, Theater variiert die Festlegungen der Rollen und Angeboten für unterschiedliche Zielgruppen. Auch in den Archiven vor Spieler, Theater erlaubt eine durchlässige Rollenverteilung von Spielen allem der Gebietskörperschaften werden archivpädagogische Überle- und Zuschauen. Theater kann ebenso prozessorientiert wie einer künst- gungen angestellt. Wie das Zentrum vom Diskurs der Archivpädagogik lerisch-interdisziplinären Methodik verpflichtet sein. Im Rückgriff auf profitieren kann, sind die Archive umgekehrt am Theater als Methode die gegenwärtig praktizierte Palette von Theater bzw. Theaterpädagogik interessiert. Nachdem schon eine Magisterarbeit zu theatralen Ansätzen könnte sich in der Archivpädagogik ein theatraler Freiraum öffnen. Auch in den Archiven vorliegt, hat der wissenschaftliche Dokumentar des Zent- die Hinweise auf beispielhafte Praxisfelder der kulturellen Bildung – von rums auf der 27. Archivpädagogenkonferenz 2013 in Bielefeld unter dem theaterpädagogischen Angeboten bis zur Aufführungspraxis – haben im Stichwort Perspektivwechsel Anregungen aus der aktuellen Theaterpraxis Nachgespräch zu einer fruchtbaren Kontroverse zwischen der erwarteten für die Archivpädagogik gegeben. Denn gegenwärtig sind unter dem historischen Stringenz und den Vorteilen einer solchen theatralen Pers- Sammelbegriff Theater ganz unterschiedliche Ansätze verfügbar, um die pektive geführt. Archivalien bzw. die Geschichte zum Sprechen zu bringen. Insbesondere wegen des unvorhergesehenen Mehraufwandes im Per- Theater greift reale und fantastische Aspekte, Historie und Mythen auf; sonalbereich ist das Upgrade der Datenbanken und Online-Kataloge erst Spielanlässe sind heutzutage die ganze Bandbreite der dramatischen und im letzten Quartal 2013 in Angriff genommen worden. Die geplanten epischen Literatur von Antike über Volksmärchen bis zum Zeitgeschehen. Online-Kataloge bieten Fachinformationen aus drei Datenquellen an. Traditionell werden in den Archiven die Aspekte Sprache, Text und Ge- Die Daten der zentralen Datenbankanwendung KIND, des Literaturver- schichte mit einem aufführungsorientierten Ansatz verbunden. Archive waltungsprogramms BISMAS und der Webanwendung Grimm & Grips könnten die Geschichten der Kinder aufgreifen und damit ihre Kompetenz müssen in einem neuen Konvertierungstool KINDNET für die gemeinsa- im Umgang mit Zeitzeugen und der Erhebung von Quellen nutzen, sie me Recherche aufbereitet werden. Hier kann auf dem bisherigen Transfer- könnten den Bestand der Archive durchforsten und Fotografien, Zeich- konzept von KIND via KINDNET in die bisherigen Online-Kataloge aufge- nungen, Skizzen als Impulse für alltägliche oder historische Situationen baut werden. Zentral ist der Einsatz eines Standards für die Bereitstellung nutzen oder sie könnten Geschichte selbst mit einer Reise in die Vergan- der Webdaten. Wenn das bisher eingesetzte Austauschformat durch eine genheit oder Zukunft, auch mit passend agierendem Publikum zum The- aktuelle Variante ersetzt wird, können die Daten auch in externe Systeme ma machen. eingespeist werden. Der wissenschaftliche Dokumentar des Zentrums hat die detaillierten Anforderungen für das Upgrade der Online-Kataloge „Augenblick mal! 2013“ Foto: Jörg Sobeck entwickelt und Angebote eingeholt.

Spezifische Zugänge entwickeln und die Digitalisierung vorantreiben

Schlussfolgerungen und Perspektiven

Mit dem Stichwort Kartographie der Sammlung hat der wissenschaftli- che Dokumentar des Zentrums aus dem internen Diskurs einen Arbeits- ansatz formuliert, um für die anvisierten Nutzergruppen jeweils spezifisch

21 Plenum des Forums Theaternachwuchs bei „Augenblick mal! 2013“. Foto: Jörg Sobeck

zugeschnittene Zugänge zur Geschichte bzw. zu aktuellen Aspekten des 4.2 Nachwuchsförderung für das Kinder- und Jugendtheaters zu entwickeln. Die Projekte werden durch Kinder- und Jugendtheater Fachaustausch vernetzt und an die Entwicklung der Sammlung angebun- den. In den nächsten Jahren werden beispielsweise die Medien als In- Die Entwicklung des Kinder- und Jugendtheaters durch Förderung von formationsträger und Vermittlungsform von Wissen weiter an Bedeutung geeigneten Maßnahmen zur Aus-, Fort- und Weiterbildung gehört zu gewinnen. In der Sammlung werden die traditionellen Medien Tonband den grundlegenden Aufgaben des KJTZ. Daher wurde der Arbeitsbereich und Video digitalisiert und auch die neuen Medien in einer Auswahl lang- Aus- und Weiterbildung im Berliner Büro eingerichtet, der insbesondere fristig gesichert. Diese nicht allein technischen, sondern auch inhaltlichen die Entwicklung der Theaterpädagogik und ihre Verbindung zur Theater- Aufgaben der Erschließung der Theatergeschichte können von einzelnen, kunst befördern sollte. Im Ergebnis des Revisionsprozesses dieses Arbeits- von Gruppen oder auch Organisationen begleitet werden. feldes, der 2012 angestoßen worden war (Vgl. Tätigkeitsbericht 2012), ist dieser Arbeitsbereich aufgelöst und das Projektbüro Berlin mit dem Gleichzeitig wird sich das Kinder- und Jugendtheaterzentrum der grund- Arbeitsbereich Nachwuchsförderung und den weiteren Arbeitsschwer- legenden Herausforderung des beständigen Wachstums der Sammlung punkten „Augenblick mal!” und Zeitgenössisches Musiktheater für Kinder stellen. Der seit dem letzten Ausbau 2009/10 vorhandene Regalplatz in neu profiliert worden. Frankfurt am Main ist belegt, das in Berlin aufgestellte Sammelgebiet ist weiterhin wenig zugänglich. Um die Dokumente weiterhin sicher und zugänglich aufzubewahren, bietet sich eine integrierte Lösung an. Mit Kontinuität und Erneuerung dem erforderlichen Umbau der Bestände muss eine Kontinuität der Per- beim Generationswechsel im sonalstruktur einhergehen. Auch wenn die Finanzierung immer wieder Kinder- und Jugendtheater aus unterschiedlichen Projekten ermöglicht wird, müssen mittelfristig stabile Beschäftigungsverhältnisse für die einheitliche Erschließung der Bestände sorgen. Zum Upgrade der Datenbanken und Online-Kataloge Ziele und Schwerpunkte wird auf der Grundlage des vorgelegten Entwicklungsplanes ein Finan- zierungsplan erstellt. In den nächsten 15 Jahren werden viele Vertreterinnen und Vertreter der Gründer- und Aufbaugeneration des deutschen Kinder- und Ju- gendtheaters der 1970er und 1980er Jahren in den Ruhestand gehen.

22 Die Gestaltung von Übergängen mit Kontinuität und Erneuerung beim 2013 wurde für “Augenblick mal!” erstmals ein moderiertes „Forum Thea- Generationswechsel gehört aktuell zu den großen Herausforderungen ternachwuchs“ entwickelt. In begleitenden Veranstaltungen zu den Vor- für das Kinder- und Jugendtheater. Dazu muss auch der künstlerische stellungsbesuchen hatten die Studierenden Gelegenheit, einander ken- Nachwuchs für das Kinder- und Jugendtheater gewonnen werden. Es nenzulernen und sich mit den Künstlerpersönlichkeiten, die das Festival gilt, Studierende und Absolventen von künstlerischen Hochschulen und mit ihren Inszenierungen prägten, über deren Arbeitsweisen, Konzepte von Universitäten für das Arbeitsfeld im Theater für junges Publikum zu und die gezeigten Festivalaufführungen auszutauschen. begeistern und ihr Interesse für dieses Theater zu entwickeln. Mit einer Informationsveranstaltung über die Nachwuchsförderung für Dabei fällt auf, dass sich Universitäten und Hochschulen, die auf ein das Kinder- und Jugendtheater wurde im „Forum Theaternachwuchs“ künstlerisches Berufsleben am Theater vorbereiten, vor Bewerbungen um eine öffentliche Bestandsaufnahme von Fördermöglichkeiten und -for- Studienplätze kaum retten können. Nachwuchs für die Berufe im Theater maten durchgeführt. Erstmals wurden Vertreter verschiedener Initiativen, ist also vorhanden. Dennoch fehlen vielerorts noch künstlerische Berufs- Festivals und Kinder- und Jugendtheater aus Deutschland, Österreich und einsteiger am Kinder- und Jugendtheater, weil die Arbeit in dieser Sparte der Schweiz eingeladen, ihre jeweiligen Modelle und Formen der Nach- noch schlechter bezahlt wird als bei Berufseinsteigern in anderen Sparten wuchsförderung in kurzen illustrierten Impulsvorträgen zu präsentieren. und weil das Kinder- und Jugendtheater noch immer das Image eines Leitfragen waren u.a.: Was ist die Motivation, junge Künstler zeitweise an „Karrierekillers“ hat. ein Haus oder an Festivals und Arbeitstreffen der Kinder- und Jugendthe- ater zu binden? Welche Formen der Förderung werden ihnen geboten? Aus diesen Beobachtungen und der Reflexion der bisherigen Nachwuchs- Was können Studierende und junge Künstler daraus mitnehmen? Sind förderpraxis des KJTZ ergaben sich für 2013 zwei grundlegende Ziele: die Jungen nur Zaungäste, die Theaterluft schnuppern dürfen oder wie können sie das Theater mit gestalten und verändern? 1. Bestandsaufnahme der Formate, Programme und Veranstaltungen, die sich deutschlandweit, europäisch und international der Nach- Dabei wurde auch das Arbeitsfeld Nachwuchsförderung im KJTZ und wuchsförderung für das Kinder- und Jugendtheater widmen. weitere Aktivitäten des Zentrums vorgestellt: Neben den Angeboten bei „Augenblick mal!“ werden beispielsweise junge Dramatikerinnen 2. Überprüfung aller Veranstaltungen, Arbeitsbereiche und Formate des und Dramatiker durch Austausch und die konsequente Arbeit am eige- KJTZ auf ihre Potentiale für die Nachwuchsförderung nen Text mit erfahrenen Kollegen bei den „Interplay Europe. Festivals of Young Playwrights“ gefördert. Beim jährlichen Frankfurter Autorenforum 3. Entwicklung von Angeboten mit Praxiseinblicken für Studierende, können sich oftmals junge Autorinnen und Autoren mit ihren Texten der Absolventen und junge Künstler. Fachöffentlichkeit präsentieren.

Formen der Förderung des Theater für junges Publikum während Theaternachwuchses entwickeln und anbieten des Studiums kennenlernen

Aktivitäten und Umsetzung Erfahrungen und Perspektiven

Die beste Gelegenheit, die künstlerische Praxis des Kinder- und Jugend- Das „Forum Theaternachwuchs“ bei “Augenblick mal! 2013” war als Pi- theaters und seine aktuellen Diskurse kennenzulernen, ist die Biennale lotprojekt für weitere solche Foren erfolgreich. Die Möglichkeit, Künstle- des Theaters für junges Publikum „Augenblick mal!“ in Berlin. Seit Jahren rinnen und Künstler des Theaters für junges Publikum zu treffen und zu bietet das KJTZ Studierenden die Gelegenheit, der Theaterkunst für Kinder befragen, stieß auf großes Interesse bei den Studierenden und den am und Jugendliche erstmals zu begegnen oder ihr Interesse an dieser The- Forum beteiligten Theaterschaffenden. An den Formen des Austauschs in aterform zu vertiefen. diesem Forum soll in Zusammenarbeit mit der Moderatorin des Forums weiter gearbeitet werden. Das Format der Informationsveranstaltung zur Bei „Augenblick mal! 2013“ nutzten mehr als 120 Studierende von acht Nachwuchsförderung im Kinder- und Jugendtheater wurde erstmals an- verschiedenen Universitäten und Hochschulen das Festival als Praxis- geboten. Der umfassende und unterhaltsame Überblick über Konzepte Lernort über die Kunst, für Kinder- und Jugendliche Theater zu spielen. und Inhalte der verschiedenen Förderformate fand sein interessiertes Dazu gesellten sich ein Dutzend junge Künstler aus Europa, denen das Publikum von Studierenden und Professoren sowie Kollegen aus den KJTZ mit dem Stipendium “Young Europe” die Möglichkeit gab, das Festi- Theatern. val zu besuchen und sich miteinander über das deutsche Theater für junge Zuschauer austauschen. Keine andere Veranstaltung des Zentrums zieht Kindertheater und Theaterspielen mit Kindern ist noch lange keine Selbst- den künstlerischen Theaternachwuchs so zahlreich an wie das Festival. verständlichkeit in den Curricula der theaterspezifischen Ausbildungswe-

23 ge an Hochschulen und Universitäten. Das Zentrum, die internationale den und Lehrenden erste Verbindungen zum Kinder- und Jugendtheater und nationale ASSITEJ (Next Generation, Stipendiaten bei Spurensuche) schaffen können. sowie verschiedene regionale Festivals (z.B. Westwind oder das Baden- Württembergische Kinder- und Jugendtheatertreffen „Schöne Aussicht“) Die Förderung des Nachwuchses für das Kinder und Jugendtheater wird und die Theater selbst (z.B. “Nachwuchs Regie” und “Junges Ensemble” in den kommenden Jahren ein wesentlicher Schwerpunkt für das Pro- beim Theater Marabu in Bonn oder “flausen” am oldenburgischen Theater jektbüro Berlin in Zusammenarbeit mit allen Mitarbeiterinnen und Mit- Wrede) bieten jedoch Nachwuchskünstlern vielfältige Zugänge zum Be- arbeitern und ihren Arbeitsfeldern sein. Bei der Konzeption zukünftiger rufsfeld Kinder- und Jugendtheater. Veranstaltungen und Projekte ist zu überprüfen, welche Gruppen von Studierenden, jungen Theaterkünstlern und -pädagogen wir in welchem Vordringlich scheint es daher, den Studierenden und Lehrenden an Uni- Projekt und für welches Thema begeistern und einladen wollen. Gemein- versitäten und Hochschulen das Theater für junges Publikum als Gegen- sam mit der ASSITEJ sollte darüber nachgedacht werden, in welcher stand ihrer Ausbildung nahezubringen. Die bisherigen Erfahrungen ha- Form Möglichkeiten für Studierende und junge Künstler, das Kinder- und ben gezeigt, dass die Lehrenden an den Ausbildungseinrichtungen dabei Jugendtheater und sein Publikum rezipierend oder selbst produzierend eine Schlüsselposition einnehmen. Zukünftige Maßnahmen der Nach- kennenzulernen, geschaffen werden können. wuchsförderung im Studium sollten daher gezielt auch eine Vernetzung der Lehrenden und der Studiengänge anregen. Außerdem muss es darum Folgende Fragen werden uns weiterhin leiten: Wo liegen Potenziale in gehen, weitere Hochschullehrerinnen und -lehrer für das zeitgenössische den vorhandenen Angeboten? Welche wirksamen Formen, den Nach- Theater für junges Publikum zu interessieren. Dazu wären beispielsweise wuchs zu interessieren und zu fördern müssen wir entwickeln? Welche kompakte Einführungsveranstaltungen mit Vorträgen und Workshops für Weiterbildung brauchen wir dazu selbst als Mitarbeiter des Zentrums? die Lehrenden und Studierenden von künstlerischen Hochschulen denk- bar. Jedes Kinder- und Jugendtheater, in dessen Nähe sich eine solche Annett Israel und Jürgen Kirschner Ausbildungseinrichtung befindet, sollte darüber hinaus ermutigt werden, sich aktiv als Partner für die Ausbildung anzubieten. Der einfachste Weg, von den Potenzialen des Kinder- und Jugendtheaters zu überzeugen ist und bleibt aber die konkrete Anschauung. Weswegen auch Angebote zu Vorstellungsbesuchen und Inszenierungsgesprächen an die Studieren-

Kennenlernen im Forum Theaternachwuchs bei „Augenblick mal! 2013“. Foto: Jörg Sobeck

24 5. Kinder- und Jugendtheater im Dialog – Kommunikation und Publikation

Seit Ende 2013 verfügt das Zentrum nun über ein Blog: www.kjtz.co. Die als „Jubiläumsblog“ konzipierte Internetseite basiert auf der freien Soft- ware Wordpress und ermöglicht die kostenlose Nutzung des Content-Ma- nagement-Systems, das individuell angepasst werden kann und von der Pressereferentin geschrieben und gestaltet wird. Anders als bei Pressein- formationen, deren Veröffentlichung im Ermessen der jeweiligen Zeitung bzw. des Redakteurs liegt, können im Blog Form und Inhalt, Breite und Tiefe der Information selbst bestimmt werden. Es soll im Jubiläumsjahr des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutsch- land über die Arbeit dieser einmaligen Institution erzählen. Erste Blog- Posts erschienen anlässlich des 25. Autorenforums im Dezember 2013

„Augenblick mal! 2013“. Foto: Jörg Sobeck und fanden gute Resonanz.

Pressearbeit Um die Reichweite sowohl des Blogs www.kjtz.co als auch der Website www.kjtz.de zu erhöhen, wurde ein Twitter-Account (@kjtz_de) einge- Die Aktivitäten des Kinder- und Jugendtheaterzentrums öffentlich sicht- richtet. Dadurch können mit wenig zeitlichem Aufwand Kurznachrichten bar zu machen und mit zeitgemäßer und transparenter Kommunikation verschickt werden, die mit Links auf die ausführlichen Webseiten verse- das Image weiter zu stärken, ist Ziel der Öffentlichkeitsarbeit des Zent- hen sind. Ob die Nutzung anderer Internetdienste wie z.B. Google+ für rums. Seit 2010 wird zur Intensivierung und Professionalisierung der die Öffentlichkeitsarbeit des Zentrums sinnvoll ist, wird geprüft. Pressearbeit eine freiberufliche Pressereferentin beschäftigt. Damit wurde eine inhaltliche und gestalterische Neuorganisation der Kommunikation Digitale Kommunikation kann effektiver und nachhaltiger sein als die initiiert, die in den vergangenen Jahren zu verstärkter Medienresonanz traditionelle Pressearbeit via Printmedien, setzt aber die regelmäßige und Wahrnehmung in der Öffentlichkeit führte. Die Position der Pressere- Präsenz in den verschiedenen sozialen Netzwerken und die häufige Ak- ferentin wird projektbezogen finanziert. Nachdem die Online-Journalistin tualisierung der jeweiligen Seiten voraus. Aufwand und Wirkung sollten Petra Klaus ihren Vertrag Mitte des Jahres 2013 nicht verlängert hat, hat auch bei der Nutzung der Neuen Medien jährlich neu bewertet werden. Carmen Treulieb die Aufgabe der freiberuflichen Pressereferentin über- nommen. Digitale Publikationen – Websites des KJTZ Die Pressearbeit erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Fachmitarbei- terinnen und -mitarbeitern des Zentrums. Auch zukünftig gilt es, trag- Die Website zum Programm des Zentrums www.kjtz.de ist von den fähige Strukturen zu entwickeln und neue Instrumente auszuprobieren. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern redaktionell betreut und auch für die In diesem Sinne wurde im letzten Quartal 2013 begonnen, die Online- Pressearbeit genutzt worden. Wie bisher werden Informationen zu den Kommunikation auszubauen. aktuellen Veranstaltungen und Projekten, den Sammlungen und allen Pu- blikationen mit Bestellmöglichkeit angeboten. Mit zahlreichen Beiträgen zur aktuellen Ästhetik und Struktur des Theaters, einer Retrospektive her- Digitale Öffentlichkeitsarbeit – Das vorragender deutscher Inszenierungen und einer Chronik ausgezeichne- KJTZ und die neue Medienlandschaft ter Stücke gibt das Zentrum auf seiner Themenseite www.jugendtheater. net Einblicke in eine lebendige und ausdifferenzierte Theaterlandschaft. Während vor allem in der jüngeren Bevölkerung immer weniger Printme- Die Retrospektive des Festivals „Augenblick mal!“ dokumentiert über dien gelesen werden, gewinnt das Internet als zentrale Informationsquel- einhundert deutsche Gastspiele zwischen 1999 und 2011 durchgängig le für alle Bevölkerungsgruppen an Bedeutung. Gemessen an dem Ge- mit Fakten, Texten und Szenenfotos, überwiegend mit Fotoportraits der samtziel, dass das Theater für Kinder und Jugendliche und die Arbeit des Akteure auf der Bühne und fallweise mit Video- bzw. Audioclips. Die Zentrums mehr ins Bewusstsein relevanter Interessengruppen gebracht Chronik zum Deutschen Kindertheaterpreis und dem Deutschen Jugend- werden sollen, heißt das vor allem: Das KJTZ und seine Projekte müssen theaterpreis porträtiert für etwa fünfzig Preise und Nominierungen zwi- im Internet präsent und leicht zu finden sein. Unter diesem Aspekt wurde schen 1996 und 2012 die Autorinnen und Autoren mit ihren Stücken und die Öffentlichkeitsarbeit des Zentrums auf den Prüfstand gestellt und es beschreibt das Verfahren der Preisvergabe. Grundlegende Aspekte des wurden neue Wege beschritten. Kinder- und Jugendtheaters in Deutschland, Formen und Strukturen des

25 jungen Theaters und internationale Koproduktionen bzw. internationaler Interne Kommunikation und Personalführung Austausch sind die bisherigen Themen der englischsprachigen Ausgaben des Magazins für Kinder- und Jugendtheater IXYPSILONZETT. Diese zwei Um die vielfältigen, komplexen und oftmals zeitlich asynchronen Arbeits- Dutzend am internationalen Fachpublikum orientierten Beiträge sind im prozesse im KJTZ mit seinen zwei Standorten in Frankfurt und Berlin zu Web auch in deutscher Fassung nachzulesen. Weitere Artikel sind der koordinieren und Abläufe sowie Entscheidungsprozesse transparenter zu Autorenförderung, den performativen Theaterformen und dem Theater machen, arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentrums seit von Anfang an gewidmet. Ein Terminkalender hilft bei der Reiseplanung einigen Jahren an der Optimierung der internen Kommunikation. Dazu zu deutschen und internationalen Festivals. Seit Anfang Dezember 2013 wurden unterschiedliche individuelle bzw. kollektive Kommunikations- bietet ein Jubiläums-Blog www.kjtz.co anlässlich des fünfundzwanzig- formate etabliert. jährigen Wirkens des Zentrums Reflexionen und Illustrationen zum aktu- ellen Diskurs des Kinder- und Jugendtheaters. Einmal im Jahr treffen sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ei- ner dreitägigen Klausurtagung. Ziel dieses Formats ist die ausführliche Die drei zentral verwalteten Webanwendungen www.kjtz.de, www.ju- und tiefgehende Reflexion der Praxis des Theaters für junges Publikum gendtheater.net, und www.kjtz.info werden seit 2013 auf dem Webser- und der eigenen Arbeitsschwerpunkte des KJTZ. Die viermal im Jahr ver als Backup gesichert und die Sicherungsdateien werden regelmäßig stattfindenden zweitägigen Quartalssitzungen, an denen ebenfalls alle auf den Fileserver geladen. Die Suche im Netz via Google wurde durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilnehmen, bieten Raum für die Dis- die Nutzung der Google-Tools verbessert und auch die interne Suche auf kussion von Arbeitsschwerpunkten, die Entwicklung von Themen und den einzelnen Websites wurde optimiert. Damit aber auch die wichtigen Formaten und die Verabredung der Zusammenarbeit im KJTZ. Mit der Tabelleninhalte bei der Suche auf den Websites selbst gefunden werden, Verschriftlichung der Ergebnisse der Beratungen in Protokollen konnte muss das CMS-System Typo3 insgesamt aktualisiert werden; dieses Up- die Verbindlichkeit von Absprachen verbessert werden. Für den laufen- date wird im nächsten Jahr abgeschlossen. Die Anwendung www.kjtz. den direkten Informationsaustausch wurde ein wöchentlicher Team-Jour info für das Einreichen der Vorschläge zum nächsten Festival „Augenblick Fixe eingeführt, an dem alle jeweils Anwesenden teilnehmen. Der Leiter mal! 2015“ ist aktualisiert und freigeschaltet worden. Für die Redaktion des Zentrums führt darüber hinaus mit allen Mitarbeiterinnen und Mit- von www.kjtz.de wurden die Login-Rechte vereinfacht und auch Bücher arbeitern monatlich ein einstündiges Gespräch zur Verständigung über können wieder über das Netz bestellt werden. Mit www.kjtz-media.de aktuelle Arbeitsschwerpunkte, Bedarf in den einzelnen Arbeitsbereichen ist Anfang 2013 auch die letzte zur Weiterleitung auf diese Websites ver- und einzelne Fragen der Kolleginnen und Kollegen. wendete Domain zu dem neuen Webhost umgezogen. (Vgl. auch „Publi- kationen und Websites des Zentrums“, S. 28) Im Jahr 2013 haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zen- trums auch kritisch mit den Arbeitsumfängen, der Planung von Arbeits- prozessen und der Optimierung der Arbeitsteilung im KJTZ beschäftigt. Jahresprogramm und Tätigkeitsbericht Im Ergebnis dieser aufgabenkritischen Überlegungen ist ein Konzept für eine mittelfristige Planung zur Entwicklung des Zentrums bis zum Jahr Das Jahresprogramm 2014 des Kinder- und Jugendtheaterzentrums ist 2020 entstanden. Dieses Konzept sieht vor, dass sich das Kuratorium des im Dezember 2013 unter dem Motto: „Fördern was gebraucht wird: Thea- KJTZ, Vertreter des Rechtsträgers ASSITEJ Deutschland und die Mitarbei- ter zum Wachsen“ mit einem Titelmotiv von Friedrich K. Waechter und ei- terinnen und Mitarbeiter des Zentrums 2014 im 25. Jubiläumsjahr des nem Grußwort von Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Vorsitzender der ASSITEJ KJTZ, über bisher Erreichtes und die Entwicklungsoptionen für das Zen- Bundesrepublik Deutschland e.V., in einer Auflage von 5.000 Exemplaren trum verständigen werden. Die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt KJTZ erschienen. Die Broschüre wurde vom Grafiker Tobias Damm gestaltet 2020 sollen in eine Mittelfristige Planung für die Entwicklung des KJTZ und enthält historische Fotos aus dem Fotoarchiv der Sammlungen des einfließen, die Grundlage für die weitere Arbeit sein wird. Zentrums aus den bisher zweieinhalb Jahrzehnten seiner Existenz. Es steht als PDF-Datei auf der Webseite und auf dem Blog zur Verfügung. Jürgen Kirschner, Gerd Taube und Carmen Treulieb

Der jährliche Tätigkeitsbericht ist nicht nur der sachliche Verwendungs- nachweis gegenüber unseren Förderern, sondern von uns zu einem Ins- trument der internen Projekt- und Arbeitsbereichsevaluation entwickelt worden. Der Tätigkeitsbericht 2012 ist im April 2013 in einer Auflage von 100 Exemplaren erschienen.

26 Fakten im Überblick

1. Projekte und Veranstaltungen 2013 2. Projekte und Ergebnisse

18. Januar 2013 Runder Tisch Kinder- und Jugendtheater „Autoren – Theater – Schule“ in in Rheinland-Pfalz Januar 2013 Antragsschluss für die erste Ausschreibung „Dialoge. Szenisches Schreiben mit Jugendlichen“ zum Förderprogramm „Kultur macht stark. Die Schreibwerkstätten für Jugendliche wurden von folgenden Partnern Bündnisse für Bildung“ und Autorinnen und Autoren durchgeführt: Februar 2013 Auftakt. Dialoge Szenisches Schreiben Literaturhaus Hamburg e.V. – Julit mit der Autorin Sigrid Behrens mit Jugendlichen Brigitte-Reimann-Literaturhaus Neubrandenburg und Kunsthaus e.V. 20. März 2013 Welttag des Kinder- und Jugendtheaters Berlin mit der Autorin Katharina Schlender in ganz Deutschland Staatstheater Nürnberg/U18plus mit der Autorin Kerstin Specht 1. März 2013 Bewerbungsschluss für das Stipendienprogramm „Nah dran“ JES Junges Ensemble Stuttgart mit den Autorinnen Reihaneh Youzbashi in der Spielzeit 2013/14 Dizaji und Agnes Gerstenberg 15. April 2013 Bewerbungsschluss für das Patenprojekt GRETA Junges Grenzlandtheater mit dem Autor Achim Krichel TAtSch im Schuljahr 2013/14 Grips-Theater Berlin mit dem Autor Lorenz Hippe 22. April 2013 Art meets Research (ITYARN Konferenz) Consol Theater, Gelsenkirchen, mit dem Autor Andreas Sauter in Hildesheim Theodor-Storm-Zentrum, Husum, mit dem Autor Kristo Šagor 23. bis 28. April 2013 Augenblick Mal! 2013. Das Festival des in Berlin Theaters für junges Publikum Förderverein Jugendstrafanstalt Berlin e.V. mit dem Autor Jörg Menke- Peitzmeyer 25. April 2013 Die ASSITEJ-Gala in Berlin Lese-Zeichen e.V., Thür. Büro zur Förderung Literatur und Kunst, Jena, mit der Autorin Anja Tuckermann 20. bis 30. Juni 2013 ASSITEJ International Meeting in Linz (Österreich) Theaterpädagogisches Zentrum Lingen mit dem Autor Thomas Richhardt 22. bis 23. Juni 2013 Symposium „Musik – Theater – Vermit- in Linz (Österreich) tung“ Kooperation der ASSITEJ Zentren TAtSch-Projekte 2013/14 aus Österreich, Deutschland, , Droste-Hülshoff-Gymnasium, Rottweil, mit dem Patenautor Thomas Luxemburg und der Schweiz aus Anlass des Richhardt ASSITEJ International Meetings Gretel-Bergmann-Schule, Hamburg, mit dem Patenautor Carsten Juni und Juli 2013 Abschlussveranstaltungen Brandau „Dialoge. Szenisches Schreiben mit Jugendlichen“ Stadtteilschule Richard-Linde-Weg, Hamburg, mit dem Patenautor 1. bis 6. Juli 2013 Internationales Regieseminar der ASSITEJ für Kristo Šagor in Frankfurt am Main Kinder- und Jugendtheater Lernwerft Club of Rome Schule, Kiel, mit dem Patenautor Jens Raschke 15. Juli 2013 und Antragschluss für die Ausschreibung zum Willy-Brandt-Gesamtschule, Übach-Palenberg mit der Patenautorin 15. Oktober 2013 Förderprogramm „Kultur macht stark. Mirijam Günter Bündnisse für Bildung“ Integrierte Gesamtschule Franzsches Feld, Braunschweig, mit der 6. November 2013 Treffen der AG Theater in der kulturellen Patenautorin Gerhild Steinbuch in Dresden Bildung der ASSITEJ 5. bis 7. Dezember 2013 Frankfurter Autorenforum für in Frankfurt am Main Kinder- und Jugendtheater Das Jubiläumsforum

27 Nah dran! Autorinnen und Autoren „Young & Furious“ Unusual Symptoms, Passerelle vzw., in Koproduktion ans Kindertheater - Projekte und Uraufführungen mit dem Theater im Pumpenhaus, Münster | Eigenentwicklung | Samir Akika & Johannes Fundermann | ab 14 Jahre Uraufführung von „Draussen bleiben“ von Michael Müller (Hamburg) am Internationale Inszenierungen 5. April 2013 am Theater Lüneburg T3. „The Blue Boy” Brokentalkers (Irland) in Koproduktion mit Dublin Theatre Uraufführung von „Bis später“ von Bernhard Studlar (Wien) am Festival, LÓKAL Theatre Festival Reykjavík, Noorderzon Performing 1. Dezember 2013 am Jungen Theater Heidelberg Arts Festival Groningen und Korjaamo Theatre/ Stage Festival, Cork Thilo Reffert (Panketal) „Mein Jahr in Trallalabad“ für das KJ-Theater Midsummer Festival | Konzept/Text / Regie: Feidlim Cannon and Gary Tübingen am LTT (UA 7. Dezember 2013) Keegan Sophie Reyer (Köln) „Anna und der Wulian“ für die Badische „The Priestess“ Krétakör Theatre (Ungarn) in Kooperation mit Osonó Landesbühne Bruchsal (UA 19. September 2014) Theatre (Rumänien) | Text & Regie: Schilling Árpád | ab 15 Jahre Nora Mansmann (Berlin) „fuchs & freund“ für das theater junge “This could be my street” Zagreb Youth Theatre (Kroatien)| von Jelena generation, Dresden (UA Herbst 2015) Kovačić and Anica Tomić | Regie: Anica Tomić | ab 12 Jahre

„Augenblick mal! 2013“ Das Festival des Theaters für junges Publikum – 3. Publikationen und Websites des Zentrums Die eingeladenen Inszenierungen Kindertheater-Inszenierungen Publikationen „Alice im Wunderland“ Junges Schauspielhaus Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland Hamburg | nach Lewis Carroll, in einer Fassung von (Hrsg.): Aufgaben und Aktivitäten 2012. Tätigkeitsbericht, Frankfurt am Barbara Bürk | Regie: Barbara Bürk | ab 8 Jahre Main: Kinder- und Jugendtheaterzentrum, 2013. „Der Junge mit dem Koffer“ Schnawwl, Theater für junges Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland Publikum am Nationaltheater Mannheim, in Koproduktion (Hrsg.): JUGENDTHEATERSTÜCKE. Ein Schauspielführer, 12. Auflage, mit dem Ranga Shankara Theater, Bangalore (Indien) | von Zusammengestellt und bearbeitet von Henning Fangauf, Frankfurt am Mike Kenny | Regie: Andrea Gronemeyer | ab 12 Jahre Main: Kinder- und Jugendtheaterzentrum, 2013. „LIQUIDs“ FUNDUS THEATER / Forschungstheater, Hamburg Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland | Konzept & Entwicklung: Matthias Anton, Sibylle Peters, (Hrsg.): Jahresprogramm 2014, Frankfurt am Main: Kinder- und Zoe Laughlin | Regie: Sibylle Peters | 2 – 10 Jahre Jugendtheaterzentrum, 2013. „Radau!“ THEATER AN DER PARKAUE Junges Staatstheater Berlin | nach Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik einem Hörspiel von Walter Benjamin | Regie: Thomas Fiedler | ab 7 Jahre Deutschland (Hrsg.): Dialoge. Szenisches Schreiben mit Jugendlichen. „Schwester“ Theater Marabu, Bonn | von Jon Eine Projektdokumentation. Frankfurt am Main: Kinder- und Fosse | Regie: Claus Overkamp | ab 6 Jahre Jugendtheaterzentrum, 2013.

Jugendtheater-Inszenierungen Websites „9 Leben“ Junges Ensemble Stuttgart (JES) | Text / Regie / Kinder- und Jugendtheaterzentrum (Hrsg.): www.kjtz.de. Programm Choreographie: Brigitte Dethier und Ives Thuwis-De Leeuw | ab 13 Jahre des Zentrums und der ASSITEJ – Frankfurt am Main, Berlin: Kinder- und „Heute: Kohlhaas“ Theater Marabu, Bonn, in Koproduktion mit dem Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland, 1998-2012, Agora Theater, St. Vith (Belgien) | frei nach Heinrich von Kleist, mit Redaktion: Jürgen Kirschner Gedichten von Erich Mühsam | Regie: Claus Overkamp | ab 15 Jahre Kinder- und Jugendtheaterzentrum (Hrsg.): www.kjtz.info. Vorschläge „Weißbrotmusik“ bat-Studiotheater, Berlin, in Kooperation mit der zum Festival des Theaters für junges Publikum – Frankfurt am Main: Universität der Künste Berlin, in Koproduktion mit dem THEATER STRAHL Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland, BERLIN | von Marianna Salzmann | Regie: Nick Hartnagel | ab 15 Jahre 2011-2013, Redaktion: Jürgen Kirschner „Weiße Magie“ Moks am Theater Bremen | Text / Regie / Ausstattung: Kirschner, Jürgen (Hrsg.): www.jugendtheater.net. Das Portal zum Kin- Gintersdorfer/Klaßen | ab 15 Jahre der- und Jugendtheater – Frankfurt am Main: Kinder- und Jugendthea- terzentrum in der Bundesrepublik Deutschland, 2000-2013

28 Kinder- und Jugendtheaterzentrum (Hrsg.): www.kjtz.co. Ein Jubiläums- Ständige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter blog, Frankfurt am Main: Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bun- desrepublik Deutschland, 2013, Redaktion: Carmen Treulieb Anna Eitzeroth, Arbeitsbereich Theater in der Kulturellen Bildung Kinder- und Jugendtheaterzentrum (Hrsg.): www.augenblickmal.de, Henning Fangauf, Stellvertretender Leiter; Frankfurt am Main, Berlin: Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Arbeitsbereiche Autorenförderung und Internationaler Austausch Bundesrepublik Deutschland, 1999-2013, Redaktion: Lucie Haardt Meike Fechner, Geschäftsführung der ASSITEJ Kinder- und Jugendtheaterzentrum (Hrsg.): www.textflug.de, Frankfurt Deutschland/Verwaltungsleitung des Zentrums am Main: Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Christine Hauck, Sachbearbeiterin im Sekretariat (50 %) Deutschland, 2009-2013, Redaktion: Henning Fangauf Annett Israel, Arbeitsbereich Nachwuchsförderung; Projektbüro Berlin (50 bzw. 75 %) Dr. Jürgen Kirschner, Wissenschaftlicher Dokumentar des Zentrums 4. Personen Petra Klaus, Pressereferentin (bis Juni) Das Kuratorium Peggy Post, Haushaltssachbearbeitung und Controlling (50 %) Förderer Christine Schulmeier, Buchhaltung (50 %) Uta-Christina Biskup Dr. Gerd Taube, Leiter Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bonn Carmen Treulieb, Pressereferentin (ab August) Albert Zetzsche Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Wiesbaden Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter Prof. Dr. Felix Semmelroth Kulturdezernent der Stadt Frankfurt am Main Nathalie Baba, Projektmitarbeiterin Dokumentation (März, Mai bis Juni) Theater mit Kindern Amelie Barucha, Deutscher Kindertheaterpreis 2014 & Karola Marsch Deutscher Jugendtheaterpreis 2014 (ab November) Leitung Dramaturgie und Theaterpädagogik THEATER AN DER PARKAUE, Katrin Brauner de Robles, Produktionsleitung Junges Staatstheater Berlin „Augenblick mal! 2013“ (bis Mai) Dr. Christina Schulz Maximilian Breit, Studentischer Mitarbeiter EDV (Januar bis Juni) Leiterin der Bundeswettbewerbe der Berliner Festspiele Carolin Drullmann, Studentische Mitarbeiterin (April) Theater für Kinder Roman Fink, Studentischer Mitarbeiter EDV (Juli bis August) Andrea Gronemeyer Intendantin Schnawwl Theater und Junge Oper am Nationaltheater Kerstin Jacobs, Projektmitarbeiterin EDV (Februar) Mannheim Lucie Haardt, Marketingleitung „Augenblick mal! 2013“ (bis Mai) Thomas Lang Jana Valerie Lemke, Studentische Mitarbeiterin Dokumentation (Juli bis Theaterlehrer und Regisseur, Hannover (Vorsitzender des Kuratoriums) Dezember) und Projektmitarbeiterin Archiv (Dezember) Lehre und Forschung Amelie Mallmann, Redaktion „Augenblick mal! 2013“ (bis April) Prof. Mira Sack Maike Piechot, Frankfurter Autorenforum 2013 Studiengang Theaterpädagogik an der Zürcher Hochschule der Künste, (September bis Dezember) Zürich (Schweiz) Prof. Dr. Geesche Wartemann Katrin Schreiber, Ticketing „Augenblick mal! 2013“ (bis April) Institut für Theaterwissenschaft der Universität Hildesheim Milena Vatter, Projektmitarbeiterin Archiv und Bibliothek (Januar bis Juli) (Stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums) Ricarda Werner, Projektassistentin „Wege ins Theater!“ Kulturpolitik (ab August bei ASSITEJ) Dr. Thomas Engel Anne-Marie Zabel, Mitarbeiterin Produktionsleitung Direktor Zentrum Bundesrepublik Deutschland des „Augenblick mal! 2013“ (bis Mai) Internationalen Theaterinstituts e.V., Berlin

29 Praktikantinnen und Praktikanten Am 15. November 2013 besuchte eine Gruppe von Studenten, Studien- Kristin Suchanek, Marketingassistenz „Augenblick mal! 2013“ (bis April) gang „Soziale Arbeit“ der Universität Darmstadt, das Zentrum und infor- mierte sich über die Arbeit und das Kinder- und Jugendtheater. Stefanie Rejzek, „Augenblick mal! 2013“ (bis April) Lukas Wegenast, Assistenz Produktionsleitung „Augenblick mal! 2013“ (bis April) 5. Veröffentlichungen, Vorträge, Vertretungen Kuratorinnen und Kuratoren für das Festival des Theaters für junges Beiträge von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Publikum „Augenblick mal! 2013“ Anna Eitzeroth: Freie Rede. Beobachtungen zu spontaner Heike Albrecht, Programmleitung Festival Favoriten 2012 (Dortmund) Textentwicklung und scheinbar unvorhersehbaren Situationen auf der und Kuratorin für das Goethe-Institut Ljubljana Maribor 2012 Bühne beim Festival „Augenblick mal! 2013“. IXYPSILONZETT. Magazin Alexandra Luise Gesch, Theaterpädagogin und Dramaturgin, Leiterin für Kinder- und Jugendtheater, 03/2013, S. 9-11. Junges Theater am Theater Bremerhaven Henning Fangauf: Theater für junge Leute. Kulturtipp. Frankfurter Dr. Manfred Jahnke, stellvertretender Leiter der Akademie für Allgemeine Sonntagszeitung, Ausgabe Rhein-Main, 17.3.2013, S. 5. darstellende Kunst, Ulm und freier Theaterkritiker Henning Fangauf und Thomas Maagh (Hrsg.): SPIELPLATZ 26. Autoren in Bernd Mand, freier Theaterkritiker und Journalist, Mannheim der Schule. Frankfurt am Main: Verlag der Autoren 2013. Helmut Wenderoth, Künstlerische Leitung KRESCH-Theater, Krefeld Henning Fangauf: JUGENDTHEATERSTÜCKE. Ein Schauspielführer. Ergänzungslieferung 12. erweiterte Auflage. Frankfurt am Main 2013, Andrea Zagorski, Projektleiterin Gegenwartsdramatik und Übersetzung 14 Seiten . beim Internationalen Theaterinstitut (iti) Zentrum Deutschland, Berlin Henning Fangauf: Beim Lesen seiner Stücke – Erinnerungen an Jakob Jury für den Deutschen Kindertheaterpreis 2014 Arjouni. In: IXYPSILONZETT. Das Magazin für Kinder- und Jugendtheater, und den Deutschen Jugendtheaterpreis 2014 03/2013, S. 14 -15. Henning Fangauf: Dramatische Jugendliteratur im Deutschunterricht. In: Susanne Freiling, Künstlerische Leiterin des Theaterhaus Ensembles, Deutschunterricht, Heft 5. Braunschweig: Westermann 2013, S. 50 – 51. Frankfurt am Main Henning Fangauf und Ingeborg von Zadow (Hrsg.): Dialoge. Szenisches Ulrike Hatzer, freie Regisseurin und Theaterpädagogin, Braunschweig Schreiben mit Jugendlichen – eine Projektdokumentation. Frankfurt am Hannes Oppermann, Dramaturg und Theaterwissenschaftler, Berlin Main 2013. Thomas Stumpp, Mitarbeiter im Bereich Theater und Tanz des Goethe- Annett Israel: Sechse suchen zwei mal fünf. Vom Suchen, Finden und Instituts, München Entscheiden für Augenblick mal! 2013. In: IXYPSILONZETT. Das Magazin für Kinder- und Jugendtheater, 01/2013, S. 21. Dr. Gerd Taube, Leiter des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland, Frankfurt am Main Annett Israel: Tanz und Theatergeschichten – das Kindertheater- Festival Panoptikum. In: http://www.goethe.de/kue/the/kjt/kjt/ten/ Besucher im KJTZ de9033036.htm Annett Israel: Musiktheater für Kinder in Deutschland – aktuelle Am 1. März 2013 kamen die internationalen Beobachterinnen und Beob- Entwicklungen. In: http://www.goethe.de/kue/the/kjt/kjt/ten/ achter des Festivals „Starke Stücke“ im Zentrum zusammen und diskutier- de10499505.htm ten über die Bedeutung von Festivals für die Regionen. Annett Israel: Mit den Ohren sehen und mit den Augen hören – zeitgenössisches Musiktheater für Kinder. In: http://www.goethe.de/ Am 2. Juli 2013 besuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des In- kue/the/kjt/kjt/ten/de10499549.htm ternationalen Regieseminars der ASSITEJ das Zentrum und informierten sich über die Arbeit des KJTZ und der deutschen ASSITEJ. Gerd Taube: Fördern was gebraucht wird! Autorenförderung gestern, heute und in Zukunft, in IXYPSILONZETT. Magazin für Kinder- und Am 19. Juli 2013 informierte sich eine 6-köpfige Delegation usbekischer Jugendtheater, 3/2013, Berlin: Theater der Zeit, 2013 S. 4-5. Theaterkünstler über die Arbeit des Zentrums. Gerd Taube: Facing Reality. Zeitgenossenschaft und Realismus im Theater für junges Publikum in: IXYPSILONZETT. Jahrbuch für Kinder- und Jugendtheater 2014, Berlin: Theater der Zeit, 2013 S. 8-10.

30 Gerd Taube: Fünfzig Jahre BKJ. Wie ändern wir uns, damit wir uns treu „Cultural Exchange“, Moderation beim ASSITEJ International Meeting, bleiben? in: Magazin für Kulturelle Bildung. Nr. 11: 50 Jahre BKJ – 50 Linz (Österreich), 24.06.2013. Jahre für Jugend Bildung Kultur, Remscheid: BKJ, 2013, S. 8-11. „Warum schreiben für Kinder?“ Podiumsgast, im Rahmen von „Boxen- Gerd Taube (mit Max Fuchs): Hildegard Bockhorst und die BKJ. Ein stopp Schweiz“, Chur (Schweiz), 05.10.2013. Berufsleben für Kultur, Bildung und Teilhabe der jungen Generation, „Wie kann Kindertheater gelingen?“ Podiumsgast, im Rahmen des nor- in: Max Fuchs, Gerd Taube, Tom Braun, Wolfgang Zacharias (Hrsg.): wegischen ASSITEJ Festivals, Kristiansand (Norwegen),16.10.2013. Kulturelle Bildung für alle! Analysen, Standpunkte, Konzepte aus 33 Jahren Engagement für kulturelle Teilhabe, München: kopaed Verlag, Keynote „Making International Connections“ im Rahmen des irischen 2013 (Schriftenreihe Kulturelle Bildung; Band 40), S. 11-14 „Gathering TYA“ , Derry (Nordirland), 28.10.2013.

Vorträge I Lehrveranstaltungen Gerd Taube Lehrauftrag am Institut für Jugendbuchforschung im Fachbereich Neuere Anna Eitzeroth: Philologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main: Leitung des Seminars für Kulturagentinnen und Kulturagenten im Rah- !! Proseminar „Kinder- und Jugendtheater der Gegenwart – Eine men von Augenblick mal! 23.-28. April 2013. Einführung“ im Wintersemester 2012/2013 Moderation des Themenschwerpunkts „Autorschaft im Dialog – Parti- !! Hauptseminar „Bauformen und Wirkungsweisen von Theatertexten zipatives Theater“ beim Frankfurter Autorenforum, Frankfurt am Main, des Kinder- und Jugendtheaters“ im Sommersemester 2013 6.12.2013. !! Proseminar „Kinder- und Jugendtheater der Gegenwart – Eine Einführung“ im Wintersemester 2013/2014 Annett Israel: Blockseminar „Das besondere Theater. Puppen- und Objekttheater und Berufsbegleitende Aufbaufortbildung für die BAG „Spiel und Theater“, Kinder- und Jugendtheater – Eigenarten und Schnittstellen“ für Studie- Berlin: Module Verfahren der Inszenierungsanalyse, Geschichte des rende der Studiengänge Schauspiel und Regie der Akademie für Darstel- Kinder- und Jugendtheaters, Analyse von Stücken des Kinder- und Ju- lende Kunst Baden-Württemberg in Ludwigsburg vom 12. bis 14. März gendtheaters, Besuch einer Inszenierung und deren Analyse an je einem 2013. Wochenende im Juni und September 2013. Impulsvortrag beim Werkstattgespräch Kulturelle Bildung zur Umsetzung Gesamtmoderation aller Inszenierungsgespräche beim Festival Augen- des Kulturkonzepts der Stadt Freiburg, veranstaltet vom Kulturamt Frei- blick mal! 23. - 28.04.2013. burg im Breisgau am 24. Januar 2013. Gesprächspartner beim Abschlusspodium der Tagung „Auf einem kreati- Jürgen Kirschner: ven Weg. Ein Fahrplan zur Verankerung kultureller Bildung in der Schule“, veranstaltet von der Stiftung Mercator in der Philharmonie Essen am 1. Februar 2013. Podiumsinterview: Wer macht den kreativen Weg frei? Spiel, Narration, Performance – Anregungen aus der aktuellen Theater- Nächste Schritte zur Konzeption und Umsetzung gemeinsamer Vorhaben. praxis für die Archivpädagogik, 27. Archivpädagogen-Konferenz, Biele- feld, 26.04.2013. Gesprächspartner bei der Podiumsdiskussion „Kulturelle Bildung im Eh- renamt“ beim Deutschen Musikfest 2013 in Chemnitz am 11. Mai 2013. Henning Fangauf: Grußwort zur Eröffnung des World Summit on Arts Education 2013 in Wildbad Kreuth am 14. Mai 2013. „Die Dramatische Jugendliteratur im Deutschunterricht“, Vortrag - Texte und Unterrichtsmodelle auf Einladung des Klett Verlages anlässlich der Grußwort zum Aktionstag Kulturelle Bildung „Künste testen“ im Dort- Bildungsmesse „didacta“, Köln, 21.02.2013. munder U am 21. Mai 2013. „What do festivals mean to a region“ Moderation im Rahmen des Interna- Moderation des Abschlusspodiums beim Fachtag „kreatives wachsen tionalen Festivals für Theater für Junges Publikum Rhein-Main in „Starke lassen“ der BKJ am 24. Mai 2013 im Kulturquartier Bethanien in Berlin. Stücke“ , Frankfurt am Main, 01.03.2013. (So blüht der Garten! Welche Gärtner/innen und welche Landschafts- gestaltung braucht es? Gesprächsrunde mit Prof. Dr. Angela Faber, Deut- „Das aktuelle Kinder- und Jugendtheater in Deutschland“ - eine Fortbil- scher Städtetag, Andreas Hilliger, Ministerium für Bildung, Jugend und dung auf Einladung des Goethe-Instituts anlässlich des Berliner Theater- Sport Brandenburg, Dr. Heike Kahl, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, treffens, Berlin, 07.05.2013. Dr. Dorothea Kolland, Kulturamt Berlin-Neukölln (a. D.), Ludger Pieper, „Internationales Theater“, Moderation beim Kinder- und Jugendtheater- Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Berlin und KMK- treffen NRW „Westwind“, Bonn, 09.06.2013.

31 Schulausschuss, Dr. Susanna Schmidt, Bundesministerium für Bildung Annett Israel und Forschung » Olaf Zimmermann, Deutscher Kulturrat.) !! ist Mitglied Fachgespräch „Musiktheater und Vermittlung - Status quo im deutsch- -- im Kuratorium des Theatertreffens der Jugend sprachigen Raum“ mit Dr. Gerd Taube und Prof. Dr. Constanze Wimmer, Leitung des Master-Lehrgang „Musikvermittlung - Musik im Kontext“ -- im Theaterbeirat des „JugendKulturService“ Berlin an der Anton Bruckner Universität Linz (AT) am 22. Juni 2013 zum Auf- -- in der AG Musiktheater der ASSITEJ (aktiv) takt des Symposiums „Musik - Theater – Vermittlung“ (Kooperation der ASSITEJ Zentren aus Österreich, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg -- bei der Dramaturgischen Gesellschaft und der Schweiz aus Anlass des ASSITEJ International Meetings 2013) im Opernhaus des Landestheaters Linz. Gerd Taube Moderation der Gesprächsrunde „Musiktheater im internationalen Kon- !! ist Vorsitzender der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und text“ am 23. Juni 2013 während des ASSITEJ International Meetings 2013 Jugendbildung (BKJ) im Opernhaus des Landestheaters Linz mit den Gästen: Rainer Menni- !! ist Vorsitzender der Jury für den Preis für Kulturelle Bildung des/der cken, Intendant Landestheater Linz (AT), Sara Ostertag, Künstlerische Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Leiterin makemake produktionen (AT), Marisa Gimenéz Cacho, Instituto !! ist Mitglied Nacional de Bellas Artes (MX), Yvette Hardie, Präsidentin der ASSITEJ (SA), Imran Khan ASSITEJ Indien (IN). -- im Kuratorium der kulturellen Bundeswettbewerbe „Theatertreffen der Jugend“ und „Tanztreffen der Jugend“ Leitung des Workshops “Initial points and final purposes. The artistic approach to the very young audience ” beim Artistic Directors Meeting -- im Beirat der Zeitschrift „Schultheater“ des europäischen Netzwerks “small size” am 29. und 30. August 2013 in -- im Beirat der Schultheaterakademie an der Ljubljana (Slowenien). Universität Erlangen/Nürnberg Grußwort und Podiumsgespräch im Rahmen der Festveranstaltung -- im Arbeitskreis „Kultur bildet“ des Deutschen Kulturrats „kreatives wachsen lassen! 50 Jahre BKJ – ein Fest!“ und des Parlamen- tarischen Abends der BKJ am 29. November 2013 in der Akademie der Künste, Berlin. Grußwort zur Eröffnung des 25. Frankfurter Autorenforums für Kinder- und Jugendtheater am 5. Dezember 2013 und Moderation des Abschluss- podiums „Die Zukunft der Autorschaft im Theater für junges Publikum“ mit Prof. John von Düffel und den Beobachterinnen Nina Peters, Carmen Waack und Winfried Tobias am 7. Dezember 2013 in Frankfurt am Main.

Gremienarbeit Anna Eitzeroth

!! ist Mitglied -- der Ständigen Konferenz „Kinder spielen Theater“ -- der Jury für das 6. Deutsche Kinder-Theater-Fest 2014 -- der interministeriellen Arbeitsgruppe „Theater und Schule in Hessen“ -- Mitglied der AG „Theater in der Kulturellen Bildung“ der ASSITEJ (aktiv)

Henning Fangauf

!! ist Vorsitzender des Vereins „Interplay Europe e.V.“

!! ist Mitglied -- in der Jury des Frankfurter Kindertheaterpreises „Karfunkel“ -- im Beirat „Theater / Tanz“ des Goethe-Instituts

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