aktuell OFFIZIELLES PROGRAMM DES DEUTSCHEN FUSSBALL-BUNDES · 1/2012 · SCHUTZGEBÜHR 1,– ¤

Länderspiel Deutschland – www.dfb.de Frankreich team.dfb.de · 29.2.2012 www.fussball.de leidenschaft und tradition Liebe Zuschauer,

das heutige Länderspiel gegen Frankreich ist, daraus mache ich keinen Hehl, ein besonderes für mich. Schließlich ist es das letzte, das ich als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes auf der Tribüne verfolgen werde. Nach sieben Jahren im schönsten Fußballamt des Landes habe ich mich im vergangenen Jahr entschlossen, den Posten für einen Nachfolger frei zu machen, der in Zukunft sicher- lich seine eigenen Schwerpunkte in seiner Arbeit setzen wird. Das ist auch gut so, denn Stillstand in so einem wich- tigen Amt ist niemals gut. Auch deshalb bin ich der Über- zeugung, dass diese Entscheidung für alle Beteiligten die Aufmerksamkeit verdient hat auch eine Aktion, die am beste ist – für mich, den neuen Präsidenten, aber vor Rande des heutigen Länderspiels gestartet wurde: der allem auch für den DFB. DFB UMWELTCUP 2012. Ein neuer Vereinswettbewerb, der die knapp 26.000 Klubs in Deutschland für das Thema Eines allerdings wird sich auch nach meinem Abschied Umwelt- und Klimaschutz sensibilisieren und durch viele auf dem Außerordentlichen Bundestag am kommenden Ideen zeigen soll, dass man auch im Bereich des Sports Freitag in Frankfurt am Main nicht ändern: meine enge ohne viel Aufwand seinen Beitrag für eine gesunde Umwelt Verbundenheit zu unserer Nationalmannschaft. Die Ent- leisten und „nebenbei“ sogar noch interessante Preise wicklung, die dieses junge und sympathische Team genom- gewinnen kann. Informationen zu dieser Kampagne, die men hat, ist sensationell. Deshalb gebührt mein ganz beson- auch von der Nationalmannschaft unterstützt wird, fin- derer Dank an dieser Stelle Bundestrainer Joachim Löw, den Sie in dieser Ausgabe des „DFB-aktuell“ und im Internet seinem Trainerteam und , mit denen ich, unter umwelt.dfb.de. abgesehen von den bekannten Turbulenzen rund um die WM 2010, stets eng und vertrauensvoll zusammengear- In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Zuschauer, beitet habe. einen schönen Fußballabend und ein gutes Spiel. Und ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal recht herzlich Natürlich werde ich weiter alle Spiele unserer Mannschaft bei Ihnen für die breite Unterstützung, die Sie mich in verfolgen und bei der EURO in Polen und der Ukraine fest meiner Zeit als DFB-Präsident haben spüren lassen. die Daumen drücken. Ich bin überzeugt, dass sie trotz der nicht einfachen Vorrundengruppe ein gewichtiges Wörtchen bei der Titelvergabe mitreden kann. Gewiss gehört bei einem Turnier wie der EM immer auch ein Quäntchen Glück dazu, um tatsächlich den Titel zu holen. Doch wer weiß, vielleicht ist dieses nach den beiden Niederlagen gegen Spanien bei der EM vor vier Jahren und im WM-Halbfinale von Südafrika ja diesmal auf unserer Seite. Verdient hätte Dr. Theo Zwanziger es unsere Nationalmannschaft allemal. Präsident des Deutschen Fußball-Bundes

3 Grußwort 03 Dr. Theo Zwanziger

Der erste Test auf dem Weg zur EM 06 Die Chance auf mehr 14

Namen, Fakten, Zahlen 12 Die Aufgebote beider Mannschaften

Mesut Özil kehrt für 90 Minuten nach Bremen zurück 14 Wohlfühlen an der Weser

Der Bremer in der Nationalmannschaft: Torhüter 18 „Modern ist, wer die meisten Bälle hält“

Miro Klose wird in Rom gefeiert wie einst in Bremen 21 Der ewige Torjäger

40 Spieler, 577 Einsätze – Werder in der Nationalmannschaft 25 Bremens Beste

Bewegendstes Kapitel deutsch-französischer Fußballgeschichte 26 WM-Halbfinale 1982: der Thriller von Sevilla 30 stellt den deutschen Gegner vor Gladiator und Gärtner sorgen für Ordnung 18 Frankreichs Éric Abidal hat sich zurückgekämpft 34 Das Spiel seines Lebens

16 Mannschaften – 31 Spiele – ein großes Ziel 38 Spielplan der EURO 2012

Zehn Dinge über Frankreich 41 Alte Damen und ein wandernder Berg

Reizfigur und Rätsel: Werders ehemaliger „Maestro“ 42 Von der Weser in den Weinberg

Fast immer eine Attraktion: Franzosen in der 47 Blauer Montag für den Beatle

Werder Bremens Geschäftsführer im Interview 52 „Jeder freut sich auf diese Mannschaft“

Torwart-Legende und Werders Rekordspieler: Dieter Burdenski 56 „Budde“ kann immer noch mithalten

71

64 Beim DFB UMWELTCUP werden Klubs für ihr Engagement belohnt 60 Saubere Sache

Neuer DFB-Imagefilm zum Thema Umwelt 64 Licht aus, Spot an! 66 Sänger und Fan-Club-Mitglied Johannes Strate „Dieses Jahr geht das Fußball-Wunder weiter!“ 90 Halb-Französin im DFB-Trikot: Celia Okoyino da Mbabi 71 Pas de problème!

Aufstellungen und Torschützen 75 Die Länderspiel-Statistik

Namen und Nachrichten 77 DFB-Auswahl zum zehnten Mal in Bremen

Bei Facebook ist das deutsche Team die Nummer eins 81 Der erste Titel ist schon sicher

FUSSBALL.de stellt Klubs mit ungewöhnlichen Namen vor 85 Von Maulwürfen und Strickmiezen

Dem BFV gehören nur 80 Vereine an – das hat auch seine Vorteile 87 Auf kurzen Wegen zum Erfolg

Musiker Jan Delay trägt bei Werders Heimspielen ein Özil-Trikot 90 Mit Mesut am Mikro und Jonny im Panini-Album

Alle Länderspiele von 1908 bis heute 26 94 Drei WM-Titel als absolute Highlights

Das Super-Gewinnspiel im DFB-aktuell 96 Die deutsche Nationalmannschaft live erleben

Die Länderspiel-Termine 98 Vorschau und Impressum

42 Das Spiel gegen Frankreich ist 2012 der erste Test auf dem Weg zur EM DIE CHANCE AUF MEHR

Miroslav Klose gegen Hugo Lloris, Joachim Löw gegen , Deutschland gegen Frankreich. Heute. In Bremen. Zum ersten Mal im Jahr 2012 war die deutsche Nationalmannschaft für drei Tage zusammen, zum letzten Mal vor Beginn der unmittelbaren Vorbereitung auf die EM in Polen und der Ukraine. „Wir konnten einige Dinge auch in Bezug auf die EM ansprechen und den Spielern mitteilen, was wir von ihnen in den nächsten Monaten erwarten“, sagt der Bundestrainer. DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke über die Tage von Bremen, den Test gegen die Équipe Tricolore und den sportlichen Auftakt in ein Jahr voller Chancen.

ie Europäische Union hat das Jahr 2012 zum „Jahr fikation mit zehn Siegen aus zehn Spielen sowie nach etli- für aktives Altern und Solidarität zwischen den chen begeisternden Auftritten wollen Trainer und Spieler Generationen“ erklärt. Für die UNESCO ist 2012 bei der EM 2012 den Titel gewinnen. Das Ziel ist klar for- Ddas „Internationale Jahr der nachhaltigen Energie muliert, die Chance soll genutzt werden, die „Mission 2012“ für alle“. Die UNO hat 2012 zum „Internationalen Jahr auf Europas Thron enden. Und auch die Fans hoffen, dass der Genossenschaften“ erhoben. Auch der Bundestrainer die deutsche Mannschaft aus dem Osten Europas mit dem hat dem Jahr einen Namen gegeben. Für Joachim Löw ist Pokal in die Heimat zurückkehrt. Eigentlich erwarten sie 2012 das „Jahr der Chancen“. es schon fast.

Die deutsche Nationalmannschaft hat im Sommer in Polen Der Bundestrainer hat diese Erwartung nicht. Er hat das und der Ukraine die Chance, Europameister zu werden. Ziel. Das ist ein Unterschied. Löw weiß, dass seine Mann - Nach Platz zwei bei der EM 2008 in Österreich und der schaft konkurrenzfähig ist, er weiß aber auch, dass der Schweiz, nach Platz drei bei der Weltmeisterschaft 2010 Fußball von seinen Unwägbarkeiten und seiner Unplanbarkeit in Südafrika und vor allem nach einer perfekten EM-Quali - lebt. „Wir haben in den vergangenen zwei, drei Jahren

Tor Nummer zehn fur̈ die Nationalmannschaft: Thomas Muller̈ traf beim Spiel gegen die Niederlande (Endstand: 3:0).

6 „Wir haben die große Möglichkeit, bei der EM einiges zu erreichen und uns auf einer Plattform vor vielen Millionen Zuschauern mit den besten Mannschaften der Welt zu messen“, sagt Bundestrainer Joachim Löw.

etwas Außergewöhnliches erleben können im deutschen Fußball“, sagt Löw. „Wir haben es geschafft, eine junge, entwicklungsfähige, lebendige Mannschaft zu formen. Wir sind in der Lage, im spielerischen Bereich mit allen Teams mitzuhalten.“ Löw hat aber Respekt auch vor der inter- nationalen Konkurrenz. Das deutsche Team ist nicht das einzige, das alles dafür geben wird, am 1. Juli in Kiew das Finale als Sieger zu beenden und den „Coupe Henri Delaunay“ in Empfang zu nehmen. „Es gibt fünf, sechs Nationen, die berechtigte Ambitionen auf den Titel haben“, sagt Löw. „Portugal hat Cristiano Ronaldo und Pepe in seinen Reihen, das sind Weltklassespieler. Mit Italien ist bei einem Turnier immer zu rechnen. Über Spanien und die Niederlande müssen wir nicht reden. Frankreich und England sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Außerdem glaube ich, dass auch die Gastgeber bei diesem Turnier eine gute Rolle spielen können. “

Dennoch kann Löw die Erwartung der Fans nachvollzie- hen. Seit dem Jahr 1996 wartet Deutschland auf einen internationalen Titel. Jürgen Klinsmann ist bislang der letzte Kapitän einer deutschen Nationalmannschaft, der das Team zu einem Titel geführt hat. Und mit jedem Turnier wächst die Sehnsucht. Außerdem hat eine deutsche Nationalmannschaft im Vorfeld einer Endrunde selten so konstant überzeugt wie die aktuelle. „Das ist der Fluch der guten Tat“, sagt Löw zum damit verbundenen Anstieg der Erwartungen. Wer alle Qualifikationsspiele siegreich gestaltet, wer in Stuttgart beim 3:2-Sieg gegen Brasilien brasilianischer spielt als die Seleçao, wer ohne Kapitän und Stellvertreter in beim 3:0 gegen die Niederlande deren „totaal voetbal“ in Vollendung adap- tiert, der kann nicht davon ausgehen, dass sich die Fans mit der bloßen Teilnahme an der Endrunde zufriedengeben.

Druck hat eine deutsche Nationalmannschaft zwar bei jedem Turnier, doch diesmal ist er besonders groß. Zu groß? Nicht in den Augen des Bundestrainers. Löw weiß, dass seine Spieler mit dem Druck umgehen können. Fußballer wie Mesut Özil und Sami Khedira, die sich bei Real Madrid durchgesetzt haben, erleben Druck als Alltag. Auf Miro Klose liegt Woche für Woche der Erwartungsdruck der Fans von Lazio Rom. Und auch die Spieler von Bayern München und Borussia Dortmund würden nicht bei die- sen Vereinen unter Vertrag stehen, könnten sie Druck nicht in Leistung wandeln. Seine Spieler seien „absolut schwin- delfrei“, verspricht Löw. Auch deshalb redet er in seinem Ausblick auf 2012 nicht von Druck, er redet von Chancen. Toni Kroos zeigte im „Wir haben die große Möglichkeit, bei der EM einiges zu DFB-Team zuletzt erreichen und uns auf einer Plattform vor vielen Millionen starke Leistungen. Zuschauern mit den besten Mannschaften der Welt zu mes- sen“, sagt er. Und weiter: „Wir haben keine Angst, weil wir zuletzt sehr gute Ergebnisse erzielt haben. Im Gegenteil: Uns motiviert der Reiz, diese Leistungen zu bestätigen und zu übertreffen.“

Das Spiel heute Abend gegen Frankreich steht bereits unter dem Eindruck der „Mission 2012“. Drei Tage lang waren die Spieler zusammen, wie immer wurde konzentriert trainiert, wie immer war aber auch für Abwechslung und Spaß gesorgt. So wie bei der Mercedes-Benz „Driving Experience“ am Montag. Auf dem Geländewagen-Parcours des Mercedes-Benz-Werkes Bremen konnten die Spieler ihr Können hinter dem Lenkrad unter Beweis stellen, bevor sie am Nachmittag beim ersten gemeinsamen Training wieder Rasen unter den Füßen hatten.

Der erste Test in diesem Jahr ist der letzte Test vor Beginn der unmittelbaren EM-Vorbereitung mit dem Regenerations-Trainingslager auf Sardinien und dem Trainingslager in Südfrankreich. Natürlich will die DFB-Auswahl das Spiel gegen Ribéry & Co. gewinnen, selbstverständlich sollen den Fans in Bremen in einem Fußballfest viele Tore und viel Spektakel geboten werden. Und doch steht für Löw heute Abend das Resultat nicht im Vordergrund. 103 Tage werden vergehen, bis die deut- sche Auswahl bei der EM mit der Partie gegen Portugal ihr erstes Spiel bestreitet, doch ist die EURO bereits jetzt allgegenwärtig.

Mit den überzeugenden Auftritten der vergangenen Monate stiegen die Erwartungen – aber auch die Möglichkeiten. Segen der guten Tat ist, dass Löw nicht zu Experimenten

gezwungen ist, er kann sich den Luxus leisten, Experimente zu wagen. „Wir harmonieren gut, jeder kennt unsere Philosophie“, sagt Löw. Am Ende seiner Entwicklung ist das Team aber nicht. „Über den Sieg bei der EM werden Nuancen entscheiden“, sagt er. Entsprechend will er seine Mannschaft in Nuancen verbessern. Dafür wird er jede Gelegenheit nutzen, auch die 90 Minuten gegen die Franzosen. „Es wird im Spiel gegen Frankreich Situationen geben, in denen wir das eine oder andere probieren wer- den“, sagt er. „Wir werden möglicherweise auch ein paar Kandidat für das offensive Wechsel vornehmen.“ Mittelfeld: André Schürrle von Bayer Leverkusen. Schon deshalb, weil der Bundestrainer auf einige verlet- zungsbedingte Ausfälle reagieren muss. Wie bereits im Spiel gegen die Niederlande fehlen und . Schweinsteiger zog sich beim DFB- Pokalspiel in Stuttgart einen Riss des vorderen Außenban– des im rechten Sprunggelenk zu, Lahm muss wegen einer Schleimbeutel-Entzündung im rechten Knie pausieren. Auch Mario Götze wird heute Abend nicht dabei sein, weil er an einer Überlastung und Stressreaktion des Schambeins laboriert. steht dem Bundestrainer ebenfalls nicht zur Verfügung. Der Kölner musste wegen einer Verletzung am Sprunggelenk des

8 Ernährungspartner Deutscher Fußball-Bund

Macht sie fraîche! REWE drückt der deutschen Nationalmannschaft die Daumen im Spiel gegen Frankreich.

www.rewe.dewww.rewe.de linken Fußes einige Wochen aussetzen. In Bremen ganz besonders bitter ist Ausfall Nummer fünf: von Arsenal London verletzte sich im Premier-League- Spiel gegen den FC Sunderland am Sprunggelenk. Nach der erfolgreichen Operation befindet sich der Innen - verteidiger aktuell in der Reha. „Die EM ist nicht in Gefahr“, sagt er. Soweit die gute Nachricht. Aber natürlich hätte der ehemalige Bremer sehr gerne in der alten Heimat gespielt. „Dass ich nicht dabei sein kann, ist sehr schade“, Sami Khedira von Real Madrid ist nach seiner Verletzung sagt er. „Ich hatte mich schon sehr auf das Wiedersehen wieder rechtzeitig fit geworden. mit vielen guten Freunden gefreut.“

Für den Kader des Spiels gegen Frankreich hat Löw trotz der Ausfälle auf neue Gesichter verzichtet. Zwar hat der Bundestrainer vor der Partie noch einmal betont, dass die Tür zur National- mannschaft noch immer offen ist, doch hat es sich bewährt, auf bewährte Kräfte zu setzen. „Es gab keine Veranlassung, große Änderungen vorzunehmen“, sagt Löw. Spieler wie Marco Reus, André Schürrle und Lars Bender haben in der Ver- gangenheit ihre Chancen genutzt und bewiesen, dass sie auf ihren Positionen mehr als nur guter Ersatz sein können. Der Bundestrainer honoriert dies und gibt ihnen in Bremen eine weitere Möglichkeit, sich im Kreis der Mannschaft zu bewähren. „Die Spieler, die gegen Frankreich dabei sind, haben uns in der Vergangenheit nicht ent- täuscht“, sagt Löw.

Was die Planungen für die nahe Zukunft und damit die EURO angeht, stellt er grundsätzlich fest: „Wir haben noch einige Wochen Zeit, die Dinge zu beob- achten. Unsere Entscheidung für die EM müssen wir ja noch nicht jetzt treffen. Die Erfahrung lehrt, dass es nicht sinnvoll ist, schon im Februar oder März detaillier- te Prognosen für das Turnier im Sommer abzugeben. Es gibt ständig Veränderungen, deshalb ergeben definitive Aussagen zum EM-Kader aktuell keinen Sinn.“

Die erste Gelegenheit, sich beim Bundestrainer zu emp- fehlen, haben die Spieler heute Abend. Gegen Frankreich, gegen einen der EM-Favoriten. Löw rechnet damit, dass sich die Équipe Tricolore bei der EM-Endrunde im Sommer anders präsentieren wird als zuletzt in Südafrika, wo die „Grande Nation“ nach einem Remis und zwei Nieder - lagen bereits nach der Vorrunde sang- und klang- los ausgeschieden war. Vorbei, vergessen. Unter Trainer Laurent Blanc hat sich das Team wieder stabilisiert und zu alter Stärke zurückgefunden. Deshalb schlussfolgert der Bundestrainer: „Ganz sicher gehört Frankreich zu den Nationen, die man auf der Rechnung haben muss. Es wird für jede Mannschaft schwer, die Franzosen zu besiegen.“ Bei der EM. Und auch heute Abend, wenn für die deutsche Nationalmannschaft das „Jahr der Chancen“ beginnt.

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AZ_Festzinssparen_210x297_DFB Journal.indd 1 14.02.12 14:02 DEUTSCHLAND Mittwoch FRANKREICH 29.2.2012 Name Verein Geburts- Länder- Name Verein Geburts- Länder- datum spiele / Tore Weser-Stadion datum spiele / Tore Tor: Bremen Tor: 1 Manuel Neuer FC Bayern München 27.03.1986 25 / - Cédric Carrasso Girondins Bordeaux 30.12.1981 1 / - 12 Tim Wiese Werder Bremen 17.12.1981 5 / - Anstoß: Hugo Lloris Olympique 26.12.1986 30 / - Steve Mandanda Olympique 28.03.1985 14 / - Abwehr: 20:45 Uhr 4 Dennis Aogo Hamburger SV 14.01.1987 9 / - Abwehr: 14 Holger Badstuber FC Bayern München 13.03.1989 18 / 1 Éric Abidal FC Barcelona 11.09.1979 60 / - 20 Jérôme Boateng FC Bayern München 03.09.1988 19 / - Mathieu Debuchy OSC Lille 28.07.1985 2 / - 3 Benedikt Höwedes FC Schalke 04 29.02.1988 6 / - Patrice Evra Manchester United 15.05.1981 39 / - 5 Mats Hummels Borussia Dortmund 16.12.1988 12 / - Philippe Mexès AC Mailand 30.03.1982 22 / 1 2 Marcel Schmelzer Borussia Dortmund 22.01.1988 5 / - Adil Rami FC Valencia 27.12.1985 16 / - 15 Christian Träsch VfL Wolfsburg 01.09.1987 10 / - Anthony Réveillère Olympique Lyon 10.11.1979 16 / 1 Mamadou Sakho St.-Germain 13.02.1990 5 / - Mittelfeld: 24 Lars Bender 27.04.1989 3 / - Mittelfeld: 17 Sven Bender Borussia Dortmund 27.04.1989 1 / - Morgan Amalfitano Olympique Marseille 20.03.1985 - / - 6 Sami Khedira Real Madrid 04.04.1987 24 / 1 Yohan Cabaye Newcastle United 14.01.1986 9 / - Alou Diarra Olympique Marseille 15.07.1981 37 / - 18 Toni Kroos FC Bayern München 04.01.1990 24 / 2 Bundestrainer Yann M’Vila Stade Rennes 26.06.1990 17 / 1 13 Thomas Müller FC Bayern München 13.09.1989 25 / 10 Joachim Löw Florent Malouda FC Chelsea 13.06.1980 73 / 7 8 Mesut Özil Real Madrid 15.10.1988 30 / 8 Marvin Martin FC Sochaux 10.01.1988 9 / 2 21 Marco Reus Bor. Mönchengladbach 31.05.1989 3 / - Samir Nasri Manchester City 26.06.1987 27 / 3 7 Simon Rolfes Bayer 04 Leverkusen 21.01.1982 26 / 2 9 André Schürrle Bayer 04 Leverkusen 06.11.1990 11 / 5 Angriff: Kévin Gameiro Paris St.-Germain 09.05.1987 8 / 1 Angriff: HSC Montpellier 30.09.1986 2 / - 19 Cacau VfB Stuttgart 27.03.1981 21 / 5 Jérémy Ménez Paris St.-Germain 07.05.1987 9 / - 23 Mario Gomez FC Bayern München 10.07.1985 50 / 21 Franck Ribéry FC Bayern München 07.04.1983 56 / 7 11 Lazio Rom 09.06.1978 113 / 63 Tottenham Hotspur 08.08.1978 19 / 4 Mathieu Valbuena Olympique Marseille 28.09.1984 9 / 2

Nationaltrainer Laurent Blanc

Schiedsrichter: Paolo Tagliavento (Italien) Schiedsrichter-Assistenten: Lorenzo Manganelli (Italien) Riccardo Di Fiore (Italien) Vierter Offizieller: Peter Gagelmann (Bremen)

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LH L F fl DFB J l i dd Mesut Özil – der Weltstar aus Madrid kommt für WOHLFÜHLEN

Özil im DFB-Trikot: Für die A-Nationalmannschaft lief der Spielmacher bisher 30-mal auf. Dabei erzielte er acht Tore.

Welche Tiere die Bremer Stadtmusikanten bil- den? Mesut Özil überlegt, dann antwortet er ausweichend. Sagt, dass er die Statue gese- hen und dass sie ihm gefallen habe. Wie der Rest der Stadt. Seine Wohnung in Schwach- hausen, die Promenade, die Biergärten an der Weser und natürlich das Weser-Stadion, sein Lieblingsort. Manchmal sprechen Spieler ja nicht nur positiv über ehemalige Vereine. Wenn Özil über Werder und Bremen spricht, könnte die Wertschätzung kaum größer aus- fallen. DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke über Özils 32 Monate an der Weser. ein Spiel zurück nach Bremen AN DER WESER

Der Dirigent und die Stadtmusikanten: Mesut Özil vor dem Bremer Wahrzeichen.

viert, in seiner Zeit bei Werder gewann er den EM-Titel mit der U 21 in Schweden, als Bremer wurde er deutscher A-Nationalspieler. „Ich hatte eine tolle Zeit dort“, sagt er. „Bremen ist mir sehr ans Herz gewachsen.“

Er meint den Verein. Er meint die Stadt. Er meint die Bremer. Seine Zeit bei Werder war für Özil mehr als nur Durch gangs - station in seiner Karriere, Bremen hat den Spieler und den ie Konstellation ist nicht fair. 20 Jahre und ein Menschen Özil entscheidend geprägt. 210 Kilometer tren- durchtrainierter Körper auf der einen Seite, auf nen und Bremen, 90 Minuten mit dem Auto, der anderen Seite weicht die Jugend langsam, ein Fußballspiel, wenn alles glattläuft. Für Mesut Özil war D der Körper lässt die ersten kleinen Rundungen der Wechsel von Schalke zu Werder dennoch ein Sprung in erahnen, Falten zieren das Gesicht. Das Duell ist im Grunde eine andere Welt. 19 Jahre und drei Monate seines Lebens bereits verloren, ehe es begonnen hat. Und doch nimmt hatte er weitgehend in Gelsenkirchen verbracht. Hier wuchs die Beine in die Hand und rennt, rennt so er auf, hier setzte er erst kleine und dann immer größere schnell er kann. Nach drei Sekunden ist der Kampf verlo- Schritte als Fußballer. Zunächst im „Affenkäfig“, dem ren. Schaaf fügt sich in sein Schicksal und neigt sein Haupt. mittlerweile berühmten Bolzplatz in der Olgastraße in Es kommt, was kommen muss: Mesut Özil verpasst sei- Gelsen kirchen-Bulmke, später bei Westfalia 04 Gelsenkir- nem Trainer die obligatorische Bierdusche. chen, Teutonia Schalke, DJK Falke Gelsenkirchen, Rot-Weiss Essen – und ab dem Jahr 2005 bei Schalke 04. Werder Bremen hat gerade den DFB-Pokal gewonnen, ein Tor von Özil aus der 58. Minute entschied die Partie gegen Özil hat sich wohlgefühlt in seinem gewohnten Umfeld, der Bayer Leverkusen. „Ich bin sehr stolz auf die Mann - Familienmensch hatte seine Familie um sich, er kannte jede schaft. Für Mesut freut es mich besonders, er hat Ecke, jeden Stein, jedes Gesicht. Das änderte sich, als der mit seinem Tor einmal mehr gezeigt, wie wertvoll Karriereweg ihn im Januar 2008 nach Bremen führte. Die er für Werder ist“, sagt Trainer Schaaf. Die Bier - erste eigene Wohnung, der erste eigene Haushalt, auf ein- dusche hat das Verhältnis zum Torschützen selbst- mal war Mesut allein zu Haus. „Eine völlig neue Situation“, verständlich nicht getrübt. „Man versucht, einfach sagt er und widerspricht der These nicht, dass er in Gelsen - wegzurennen. Aber das ist Blödsinn. Nass wird kirchen groß und in Bremen erwachsen geworden ist. man eh“, meint Schaaf. Natürlich hat ihn seine Familie unterstützt, natürlich sind Der Triumph im Finale von war der sport- seine Freunde oft nach Bremen gefahren, natürlich hat liche Höhepunkt des gut zweieinhalbjährigen er immer gewusst, dass er aus der Heimat alle Unterstüt- Wirkens von Mesut Özil für Werder Bremen. Doch zung bekommt. Und doch war der Wechsel an die Weser es gab viele weitere Augenblicke, an die sich für Özil ein Einschnitt. Neue Mitspieler, neuer Trainer, neue der heutige Real-Star in der Rückschau gerne Trainingsmethoden. Für Özil eine Konstellation, die er gleich- erinnert. Für Werder hat er seinen ersten Treffer sam als Herausforderung und Chance gesehen hat. Er hat in der Bundesliga erzielt, im Trikot von Werder sie angenommen, hat das Heimweh erfolgreich bekämpft hat er sein 100. Spiel in der Bundesliga absol- und sich fußballerisch und menschlich weiterentwickelt.

15 gepasst. In seinem ersten Jahr konnte sich Özil im Schatten von Diego entwickeln, und mit Thomas Schaaf hatte er einen Trainer, der wusste, wie er junge Spieler auf dem Weg nach oben fördern kann.

Immerhin zwölf Spiele bestritt Özil in der Rück runde für Werder, am Ende standen Platz zwei in der Meisterschaft und die Qualifikation in der Champions League. 2009 dann wurde zu seinem Jahr. Binnen sechs Wochen erlebten Özil und Bremen drei Endspiele. Auf die 1:2-Niederlage gegen Schachtjor Donezk im Endspiel des UEFA- Pokals folgten zwei Triumphe, zunächst der Sieg im DFB-Pokalfinale, Ende Juni dann der Erfolg mit Deutschlands U 21 bei der EM in Schweden, sein erster internationaler Titel.

Nach zweieinhalb Jahren trennten sich die Wege von Werder und Özil. Real rief, und der frischgebackene WM-Dritte sagte zu. Wieder eine neue Heraus for derung, wieder hat er sie angenommen – der nächste Sprung in der Karriere In Bremen hat er nicht zuletzt den Grundstein für die kör- Bei Real Madrid ist der war der größtmögliche. Von Bremen nach Madrid, Özil hat perlichen Voraussetzungen einer internationalen Karriere 23-Jährige binnen kurzer Zeit norddeutsche Bodenständigkeit gegen das Leben bei den zum Leistungsträger gewor- geschaffen. Mit Fitness-Trainer Benni Kugel, der inzwischen den. Hier enteilt er Éric Abidal „Galaktischen“ getauscht. Aber er war vorbereitet, seine auch zum Trainerteam der Nationalmannschaft gehört, arbei- (links) und Sergio Busquets Zeit in Bremen hat ihn geschult und reif werden lassen tete er an seinen Defiziten, von den Sonderschichten pro- vom FC Barcelona. für den Wechsel ins Ausland, für das Abenteuer beim für fitiert er noch heute. „Die Mannschaft hat mich damals viele größten Verein der Welt. „Ohne Werder wäre ich super aufgenommen“, sagt er, und das Lob weitet er aus- nicht der Spieler geworden, der ich heute bin“, glaubt drücklich aus auf den gesamten Verein. „Trainer, Manager, Özil. „Ich bin dem Verein sehr dankbar, ich werde nie ver- alle, die dazugehören.“ Werder als Wohlfühloase – Özil hat gessen, was Bremen mir gegeben hat.“ es so empfunden. Der Neue hat nicht lange gebraucht, um sich im Kreis der neuen Kollegen wohlzufühlen. Mit Aaron Umgekehrt gilt das wohl auch. Wenn Trainer über Spieler Hunt hat er sich gleich gut verstanden, auch Hugo Almeida sprechen, die ihre Mannschaft verlassen haben, reden sie und später gehörten zu seinen Bezugs- Früher ein starkes Gespann, mitunter mit anderen Worten über denselben Fußballer. personen. Ebenso Sebastian Boenisch, mit dem er schon heute befreundet: Özil (links) Manch mal ändert sich der Unterton, manchmal ist schlecht, in der Jugend bei Schalke gespielt hatte. „Für mich war und Bremens Torjäger Claudio was vorher gut war. Anders ist es bei Thomas Schaaf und es gut, dass Sebastian schon da war“, erinnert sich Özil. Pizarro. Mesut Özil. „Wir hätten andere Möglichkeiten, wenn Mesut „Er hat mir das Ankommen sehr erleichtert.“ noch bei uns wäre“, sagt Schaaf. „Er ist ein fantastischer Fußballer. Er kann mit Özil war damals schon, wie er heute ist: zurückhaltend, dem Ball Dinge anstellen, die andere nicht nicht schüchtern. Ruhig, nicht stumm. Beobachtend, nicht können.“ teilnahmslos. Abwartend, nicht lethargisch. Höflich, nicht anbiedernd. Ein wenig so, wie er seine Mitmenschen in Den Kontakt nach Bremen hat der „fan- Bremen erlebt hat. Wenn Özil heute in seinem Haus im vor- tastische Fußballer“ nie verloren. Häufig nehmen Stadtteil La Moraleja in Madrid sitzt, denkt er mit- telefoniert er mit seinen ehemaligen Mann - unter schmunzelnd an das Miteinander mit den Menschen schaftskollegen, erkundigt sich bei Hunt in Bremen. Und manchmal ein wenig wehmütig. „Es war und Pizarro nach deren Leben in Bremen. schon toll“, sagt er. Mit seinen Nachbarn im Mehrfamilienhaus Die Stadt besucht hat er seit dem Wechsel in Schwachhausen hat er sich blendend verstanden, nicht nach Spanien nicht mehr. „Leider“, sagt selten hat er mit ihnen im Fahrstuhl auf dem Weg zu sei- er. Seine Zeit ist knapp bemessen, und ner Dachgeschosswohnung über Werder und den Fußball wenn der Alltag bei Real ihm ein paar geplaudert. Wenige Sekunden nur, und doch ein Stück will- Tage Pause bietet, zieht es Özil dann kommene Normalität im Alltag eines Bundesliga-Stars. An doch zur Familie und nach Gelsen- der Weser konnte er sich in der Öffentlichkeit bewegen, kirchen. Umso mehr hat er den Tagen ohne eine Hysterie auszulösen. Natürlich wurde er in Bremen im Rahmen des Län- erkannt, natürlich wurde er um Autogramme gebeten, natür- derspiels gegen Frank reich entge- lich musste er für Fotos mit den Fans posieren. Aber die gengefiebert. „Ich komme sehr Bremer hatten ein feines Gespür dafür, wann Özil in Ruhe gerne zurück“, sagt er. „Ich freue gelassen werden und ganz privat sein wollte. mich darauf, mal wieder im Weser - Stadion und vor den Fans in Bremen Özil hat dies genossen, die Ruhe in Bremen hat seiner zu spielen.“ Entwicklung geholfen. Auch sportlich hat die Konstellation „Ich gehe zum Briefkasten, ohne von der Couch aufzustehen.“

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Dabei hat’s bis zum großen Applaus ein bisschen gebraucht: Gleich nach seinem Wechsel vom 1. FC Kaiserslautern zog er sich in der Sommervorbereitung 2005 einen Kreuzband - riss zu. Den Stammplatz erhielt der gebürtige Rheinländer erst, als Andreas Reinke im Februar 2006 in Stuttgart schwerste Gesichtsverletzungen erlitt. Wiese selbst hatte gleich danach einen sportlichen Rückschlag zu verdauen. Seine glänzende Leistung im Champions-League-Achtel- finale bei Juventus Turin trübte eine überflüssige Rolle in vorletzter Minute, bei der ihm der Ball entglitt – Werder schied aus, und der Unglücksrabe versprach: „So etwas passiert mir nie wieder.“

iefstapelei war nie seine Sache. Und wenn Tim Wiese an die bevorstehende Europameister schaft denkt, spricht er eben auch aus, was er denkt. T „Da kann nur das Ziel sein, das Ding zu gewinnen. Wir haben eine unheimlich gute Qualifikation gespielt. Und Heute ist Wiese der letzte verbliebene Bremer National - die Mannschaft ist vor allem spielerisch sicherlich noch spieler. Per Mertesacker und Mesut Özil spielen im Ausland, weiter als bei der WM 2010.“ Der 30-Jährige muss es wis- die Nationalmannschafts-Karriere von ist been- sen: Obwohl der Torwart von Werder Bremen erst fünf det, Clemens Fritz, Aaron Hunt oder Marko Marin gehören Länderspiele bestritten hat, besitzt sein Gesicht im aktu- derzeit nicht zum DFB-Aufgebot. Vorbei die Zeiten, als es ellen Kader größten Wiedererkennungswert. Der Keeper für Werder-Profis einen Kleinbus brauchte, um zum Treffpunkt ist ein Typ – und gerne für einen lockeren Spruch zu haben. der Nationalmannschaft zu gelangen. Wiese bleibt da nur Auf die Frage, wem er gerne das Fußballspielen beibrin- die Hoffnung: „Es würde mich freuen, wenn unsere Fraktion gen würde, hat der Modellathlet ins Werder-Saisonheft wieder größer wird – jetzt habe ich nur unseren Fitnesstrainer schreiben lassen: Angela Merkel. Benni Kugel, mit dem ich gemeinsam anreise.“

Seinen Part als Mann hinter Manuel Neuer spielt Wiese Ausgebildet wurde Wiese in jungen Jahren in der Torwart- mit einem gesunden Selbstbewusstsein. „Ich sehe mich schule des 1. FC Kaiserlautern. Regelmäßigen (telefoni- als klare Nummer zwei – mir ist nichts anderes gesagt schen) Kontakt hält er bis heute zu seinem Förderer Gerald worden“, verkündet er. „Sicherlich ist Manuel Neuer die Ehrmann, dem FCK-Torwarttrainer. „Ich war 18 oder 19, Nummer eins, aber in Ruhe lassen werde ich ihn deshalb als ich zu ihm kam, und dieses harte Training hat mir gehol- nicht. Ich gebe nicht auf. Ich werde aber sicherlich keine fen. Ein Torhüter muss Herz haben und bereit sein, Kopf Unruhe stiften.“ Und wenn seit kurzem Hohelieder auf und Kragen zu riskieren. Diese Einstellung, immer voll

18 MEISTEN BÄLLE HÄLT“

Tim Wiese kam bislang fünfmal in der Nationalmannschaft zum Einsatz, zuletzt beim 2:2 in Polen im September 2011.

Seit etwas mehr als einem Jahr verheiratet: Tim Wiese und seine Frau Grit.

reinzugehen, vermittelt er einem.“ Zurückweichen oder wegducken war nie seine Sache, weshalb der 1,93-Meter- Mann speziell in Eins-gegen-Eins-Situationen volles Risiko geht. Dreimal hat er in seiner Bundesliga-Karriere schon die Rote Karte gesehen. Wer ihn dafür geißelt, verkennt jedoch, dass er in solchen Situationen auch mit vielen wagemutigen Paraden bei spektakulären Chancen geret- tet hat. Als seine größte Stärke gelten ohnehin die sagen- haften Reflexe auf der Linie. Beweglichkeit, Gewandtheit und Sprungvermögen dienen als elementare Komponenten.

Gute Haltungsnoten gibt der Tormann auch im Privatleben ab. Wiese wohnt im schicken Stadtteil Oberneuland und ist seit dem 20. Dezember 2010 verheiratet - im „Hoch - tiedshuus“ gab er seiner langjährigen Lebensgefährtin Grit Freiberg das Ja-Wort. Die größte Aufmerksamkeit gehört seiner Tochter Alina, die im kommenden Sommer einge- schult wird. Ob das allerdings tatsächlich in Bremen sein wird, gilt noch als ungewiss. Wiese gehört zu jenen Bremer Stützen, die sein aktueller Arbeitgeber wegen einer Vertrags verlängerung vorerst noch vertrösten muss.

Egal, was bis dahin passiert: Bei der EURO 2012 wird Tim Wiese mindestens einmal besonders im Blickpunkt ste- hen – wenn die Bundeskanzlerin auf der Tribüne sitzt und der DFB-Auswahl die Daumen drückt. Die besondere Beziehung zwischen der deutschen Nationalmannschaft und Angela Merkel ist bekannt, weniger die Rolle, die der Werder-Torhüter in dieser Verbindung einnimmt. „Wiese, Wiese, Wiese“, wann immer die Regierungschefin das Team besucht, wird Wiese von seinen Kollegen animiert, die Dankesrede zu halten. So war es bei der WM in Südafrika nach dem Spiel gegen Argentinien, so war es in Berlin nach dem Sieg in der EM-Qualifikation gegen die Türkei. Und so wird es auch bei der EM 2012 werden, wenn die Kanzlerin in der Kabine zu Besuch sein sollte. Wieder würde Wiese das Wort haben. Und die richtigen Worte finden.

63 Tore in 113 Länderspielen: Seit mehr als einem Jahrzehnt zählt der 33-Jährige zu den Leistungsträgern im Nationaltrikot.

Miro Klose wird in Rom gefeiert wie einst in Bremen DER EWIGE TORJÄGER Fast fünf Jahre ist es her, dass Miroslav Klose sein letztes Heimspiel Die ersten Monate an der Weser waren keine einfachen im Bremer Weser-Stadion bestritten hat. Im Trikot von Werder. Fünf für den Mann, der als 26-Jähriger die Pfalz verlassen hatte, Jahre, das ist gerade im Fußball eine kleine Ewigkeit. Vieles hat sich um im Norden Karriere zu machen. Noch mehr als bisher. Von „Anlaufschwierigkeiten“ spricht er rückblickend. Werder seither getan, besonders in der Nationalmannschaft. Klose ist immer hatte gerade das Double gewonnen, mit Ailton obendrein noch da – und immer noch wertvoll. Mit seinen 33 Jahren ist der den Torschützenkönig gestellt. Ailton war nun weg, hatte Angreifer in Top-Form, die EM in Polen und der Ukraine soll sein sich nach Schalke aufgemacht. Klose war als sein Nach- sechstes großes Turnier werden. DFB-Redakteur Gereon Tönnihsen folger eingeplant. über einen Spieler, der sich in Bremen in der internationalen Stürmer- Elite etablierte. Und ihr noch immer angehört. Und stand von Beginn an unter Beobachtung. Ailtons 28 Treffer aus der Meistersaison warfen einen gewaltigen Schatten. Ob Klose es schaffen würde? Er antwortete, wie s war ein Start mit Hindernissen. Miroslav Klose es immer seine Art gewesen ist: er traf. Gegen den VfL war längst kein Unbekannter mehr, als er im Sommer Bochum hatte er zunächst nur auf der Bank gesessen. Als 2004 das rote Trikot des 1. FC Kaiserslautern gegen er ins Spiel kam, traf er in 19 Minuten dreimal, sein erster Edas grüne von Werder Bremen tauschte. 40-mali- Hattrick in der Bundesliga. „Die Tore waren gut fürs Selbst - ger Nationalspieler war er. Zwei Jahre zuvor war er Vizewelt- vertrauen“, sagte er anschließend. Als die Saison zu Ende meister geworden, fünfmal war der Stürmer bei dem Turnier war, hatte der Nationalstürmer 15-mal für Werder in der in Japan und Südkorea erfolgreich und auch in dieser Wertung Bundesliga getroffen, obendrein neun Treffer vorberei- Zweiter gewesen – geschlagen nur von Ronaldo. Und doch: tet. Klose schwamm sich frei und wurde immer besser.

21 Bei der Heim-WM, die auch sein ganz persönliches Som - mermärchen wurde, holte er sich den „Goldenen Schuh“. Zur Krönung wurde er zu Deutschlands „Fußballer des Jahres“ gewählt.

Wenn Klose nun nach dem Werder-Training zurück in die Umkleide wollte, konnte der Weg schon mal eine halbe Stunde dauern. Die Fans umringten ihn, sie wollten sein Autogramm, kurz mit ihm reden. Und „Miro“ nahm sich die Zeit, wenn er sie hatte. „Immer wieder höre ich, wie faszinierend meine Entwicklung sei“, erzählte er. „Sie hät- ten mir das nie zugetraut.“ Nach seiner dritten Saison nahm er Abschied von Werder. Am 19. Mai 2007 spielte er beim Auswärtsspiel in Wolfsburg letztmals für den Klub. Er machte den nächsten Schritt: zu Rekordmeister Bayern In Rom schon ein Superstar: In München. In seinen drei Jahren als Bremer Profi bestritt 23 Spielen in Italiens Klose 29 Länderspiele, 17-mal traf er. Es war eine gute gelangen dem Stürmer dreizehn Treffer. Zeit. Für ihn und für Werder.

33 Jahre ist Klose mittlerweile alt. Wenn Deutschland mit Noch zwei weitere Jahre blieb er in Bremen. „Miro“, sagte dem Spiel gegen Portugal in die EM startet, wird er 34. Werder-Trainer Thomas Schaaf, „hat hier in Bremen eine Und rund ein Drittel dieser Zeit war er Nationalspieler. enorme Entwicklung genommen, ohne Wenn und Aber. Das Seinem Debüt gegen Albanien im März 2001 folgten 112 kann ich beurteilen, denn da war ich dabei.“ Klose, den weitere Einsätze. Nur Lothar Matthäus hat öfter für Deutsch - seine Kritiker anfangs gerne auf seine Kopfballstärke redu- land gespielt, nur Gerd Müller hat öfter für Deutschland zierten, wurde in Bremen endgültig zu einem vielseitigen getroffen. Viele seiner Kollegen von heute waren noch Stürmer von internationalem Spitzenformat. Die Saison Grundschüler, als er schon seine Tore mit einem Salto fei- 2005/2006 ist bis heute die erfolgreichste seiner Karriere: Miroslav Klose spielte von erte. Seit Sommer 2011 spielt er bei Lazio Rom, noch mal Mit 25 Treffern war er der beste Torjäger der Bundesliga. 2004 bis 2007 in Bremen. eine neue Erfahrung. In der ewigen Stadt wird der ewige Für das Spiel gegen Frankreich Torjäger gefeiert wie einst in Bremen. Und er genießt das kehrt er ins Weser-Stadion Leben – ohne dabei seine professionelle Einstellung zu zurück. ändern. „Mir gefällt die entspannte Mentalität der Italiener. Ich spüre jetzt, wie gut mir das tut nach 13 Jahren Bundesliga in Deutschland“, sagt er. Edy Reja, sein Klub-Trainer, nennt den Deutschen den „stärksten Spieler, den ich jemals trai- niert habe“.

Die EM 2012 in Polen und der Ukraine ist das große Ziel des Musterprofis, das hat er schon mehrfach betont. In Polen wurde er 1978 geboren. Sentimentalität ist aber nicht seine Sache, vor allem will er eines: einen großen Titel mit der Natio - nal mannschaft holen. Er will nicht nur nach Osten reisen, um dort Geburtstag zu feiern. In zwei Finals stand er schon, 2002 gegen Brasilien und 2008 gegen Spanien. Beide Male jubelte am Ende der Gegner. Das soll in diesem Jahr anders werden „Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich in mei- ner Karriere erreicht habe“, sagt er. „Aber ein großes Turnier zu gewinnen, das fehlt mir noch.“

Der Weg nach Kiew, wo am 1. Juli das EM-Endspiel stattfindet, führt nun über Bremen. Heute Abend will Miroslav Klose wieder ein grünes Trikot tragen. Allerdings das mit dem Adler auf der Brust.

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40 Spieler, 577 Einsätze – Werder in der Nationalmannschaft BREMENS BESTE Nur Bayern, Köln, Stuttgart und Dortmund haben öfter Nationalspieler zu Länderspielen abgestellt als der SV Werder. Weltmeister sind darunter, Europameister. Horst-Dieter Höttges, der Rekordhalter, hat sogar beide Titel gewonnen. Und es dürfte noch einige Zeit dauern, ehe man ihn von der Spitze verdrängt. Ein Überblick über die 20 Bremer Spieler mit den meisten Einsätzen in der Nationalmannschaft.

1. Horst-Dieter Höttges 1965-1974 66 Länderspiele/1 Tor 2. Torsten Frings 2001-2002 und 2005-2009 50/7

3. Per Mertesacker 2006-2011 46/1 4. Rudi Völler 1982-1987 41/22

5. Marco Bode 1995-2002 40/2

6. 2002-2008 33/2

7. 1993-1997 31/0

8. Miroslav Klose 2004-2007 29/17

9. Frank Baumann 1999-2005 28/2 10. Clemens Fritz 2006-2008 22/2

11. 2002-2005 20/1

12. 1994-1996 19/1

13. Max Lorenz 1965-1969 17/1 13. Mesut Özil 2009-2010 17/2

15. 1982-1985 16/2

16. Dieter Burdenski 1977-1984 12/0

17. Marko Marin 2009-2010 10/0

17. Karl-Heinz Riedle 1988-1990 10/2

17. Willi Schröder 1955-1957 10/3

20. Uli Borowka 1988 6/0

20. Jonny Otten 1983-1984 6/0

20. Josef „Sepp“ Piontek 1965-1966 6/0

25 WM-Halbfinale 1982: Bewegendstes Kapitel deutsch-französischer Fußballgeschichte DER THRILLER VON SEVILLA 23 Partien stehen in der Länderspiel-Chronik zwischen der DFB-Auswahl und Frankreich. Nur dreimal ging es um mehr als ums Prestige, bei den WM-Endrunden 1958, 1982 und 1986. Eins dieser Spiele hat den Stempel des Unvergesslichen: Das Halbfinale von Sevilla am 8. Juli 1982 war ein Spiel für die Ewigkeit. Der Historiker Udo Muras erinnert an ein Fußball-Drama, das die Beteiligten bis heute bewegt.

eutschland oder Frankreich – wer erreicht das Finale von Madrid? Es gab keinen Favoriten an jenem schwül-warmen Abend in Sevilla, als im D Stadion Ramón Sanchéz Pizjuán noch zur Anstoßzeit um 21 Uhr 33 Grad Celsius gemes- sen wurden. Eine leichte Brise ging vor dem Spiel, das einen Sturm entfachen sollte. Der Begeisterung und der Enttäuschung. Denn es war ein Abend der ganz großen Gefühle.

Ein solches Spektakel war bei aller Spannung nicht zu erwarten. Während sich die Franzo sen von Spiel zu Spiel gesteigert hatten und alle Welt vom Zauber-Trio Platini/Giresse/Tigana schwärmte, hatte Europameister Deutschland bei dieser WM noch nicht unbedingt geglänzt. Auch nach dem 2:1 über Gastgeber Spanien blieben die Sorgen Stammgast im deutschen Lager. Verteidiger Hans-Peter Briegel ging angeschlagen ins Spiel, er war beim Duschen ausgerutscht. Und auf Weltklasse-Stürmer Karl-Heinz Rummenigge musste Bundes- trainer zunächst verzichten, der Münchner saß mit lädiertem Oberschenkel auf der Bank. Derwall versprach ihm: „Wenn wir hintenliegen, kommst Du rein.“ Er würde sein Wort halten müssen.

Eines der schönsten Tore der deutschen WM-Geschichte: trifft per Fallrückzieher zum 3:3.

26 Vorerst liefen nur zwei Stürmer auf, dafür erhielt Felix Und trotz dieses Ereignisses wurde es ein glücklicher Abend Magath im Mittelfeld eine neue Chance. Zunächst lief es für Deutschland, obwohl die Mannschaft fortan gegen das gut für die Deutschen: traf nach fünf- Publikum spielte. In der regulären Spielzeit waren die zehn Minuten die Latte und kurz danach sorgte er für die Franzosen, technisch brillant kombinierend, dem Sieg näher Führung (18.). Nach Klaus Fischers Vorarbeit war er zur gewesen. Aber dem stand der schon mythische deutsche Stelle. Doch dann verursachte Bernd Förster einen Kampfgeist entgegen, der diese Mannschaft auszeichnete. Foulelfmeter an Dominique Rocheteau, den Platini ver- Von hinten trieb Ulli Stielike die Mannschaft an, und Paul wandelte (27.). Das Drama nahm einen langen Anlauf. Breitner stand ihm in seinem besten WM-Spiel in nichts nach. Doch fehlte ihm sein kongenialer Partner Rummenigge. Kein Mensch würde heute wohl mehr über den sportli- Der kühlte seinen gezerrten Oberschenkel mit Eiswürfeln, chen Unterhaltungswert des Halbfinales reden, wenn Manuel die er in den Handschuh von Ersatztorwart Amoros in der 90. Minute den Ball nur ein paar Zentimeter gepackt hatte. Dann endlich wurde er gebraucht. Drei niedriger geschossen hätte. Aber er traf nur die Latte des Minuten waren in der Verlängerung gespielt, als Frankreichs deutschen Tores, das seit der 57. Spielminute der Buh - Libero Tresor nach einem Freistoß unbedrängt ein mann des Abends hütete: Harald „Toni“ Schumacher aus Traumtor erzielte. Das Signal für Rummenigge. Als er auf- Köln. Schumacher hatte den eingewechselten Franzosen sprang von der Bank, stöhnte auf der Tribüne Frankreichs Patrick Battiston in höchster Not heftig gerammt und damit Staatspräsident François Mitterand auf: „Mon Dieu, ein Tor verhindert. Battiston war zeitweise bewusstlos, Rümmenisch.“ die Empörung groß. Eine Woche später versöhnten sich die beiden in Metz. Der Respekt vor „Europas Fußballer des Jahres“ war groß, trotz Verletzung hatte er auch in Spanien vier Tore geschos- sen. Kaum für Briegel auf dem Platz, fiel das 1:3 durch Giresse. Der kleine Mann mit Schuhgröße 38 schoss die Equipe Tricolore in den siebten Fußballhimmel. Fast 30 Jahre später sagte er dem Magazin „11 Freunde“, was in ihm vorging: „Ich dachte: Wir kommen ins Finale, wir fahren da wirklich hin. Das ist ein ganz schöner Lärm, der da im Kopf entsteht, das scheppert richtig im Schädel und übertönt alles andere.“ Doch im Erfolg macht man die größten Fehler. Giresse gestand: „Uns fehlte das Berechnende, das man braucht, um ein Ergebnis zu hal- ten. Das ist alles, was man uns vorwerfen kann.“ Die Ulli Stielike mochte nach seinem Deutschen hingegen packten ihre Tugenden aus, die sie verschossenen Elfmeter nicht wohl für alle Zeit zu einer Turniermannschaft stempeln. mehr hinschauen. Pierre Littbarski, der zuvor getroffen hatte, tröstet ihn. Ein 1:3-Rückstand 20 Minuten vor Ablauf der Verlängerung, bei noch immer 30 Grad. „Normalerweise ist man da geneigt zu sagen, da ist nichts mehr drin. Aber wir sollten den- noch die Daumen drücken“, ermutigte Rolf Kramer die TV-Zuschauer, und als Fischer schon im Gegenzug ein Abseitstor gelang, sah man, dass die Moral intakt war. Die Kraft ohnehin. Für das, was nun kommen sollte, fand Derwall spät in der Nacht diese blumigen Worte: „Dass sich meine Mannschaft noch so steigerte, als alles schon verloren schien, war eine typisch deutsche Fähigkeit: eine Menta - lität des Herzens, nie aufzustecken, nie die Dinge verlo- ren zu geben.“ Darin wetteiferten sie geradezu.

Kaum einer hielt noch seine Position. Libero Ulli Stielike stürmte ohne Unterlass. Sein Pass auf Littbarski leitete die Wende ein, denn Rummenigge sprang artistisch in die Flugbahn des Balles – und dieser vom Pfosten ins Netz. Statistik Zehn Minuten war Rummenigge erst auf dem Platz, und WM-Halbfinale am 8.7.1982 in Sevilla schon hatte er Mitterands Befürchtungen bestätigt. Die Deutschland – Frankreich 3:3 (1:1, 1:1) n.V., 5:4 im Elfmeterschießen Deutschland: Schumacher – Kaltz, Stielike, K. Förster, B. Förster, Dremmler, Breitner, Franzosen standen nun sichtlich unter Schock und nutz- Magath (73. Hrubesch), Briegel (97. K.-H. Rummenigge), Littbarski, Fischer. ten die Pause in der Verlängerung voll aus, während die Frankreich: Ettori – Janvion, Tresor, Bossis, Amoros, Genghini (50. Battiston, 60. Lopez), Deutschen schon am Anstoßkreis warteten. Drei Minuten Tigana, Platini, Giresse, Rocheteau, Six. Tore: 1:0 Littbarski (18.), 1:1 Platini (28., Foulelfmeter), 1:2 Tresor (93.), 1:3 Giresse (99.), später lagen sie sich in den Armen. Klaus Fischer hatte 2:3 K.-H. Rummenigge (103.), 3:3 Fischer (108.). per Fallrückzieher ausgeglichen, das vielleicht schönste Elfmeterschießen: 0:1 Giresse, 1:1 Kaltz, 1:2 Amoros, 2:2 Breitner, 2:3 Rocheteau, Ettori hält gegen Stielike, Schumacher hält gegen Six, 3:3 Littbarski, 3:4 Platini, Tor der WM war auch sein wichtigstes. Frankreich, im 4:4 K.-H. Rummenigge, Schumacher hält gegen Bossis, 5:4 Hrubesch. Vorgefühl des sicheren Sieges, taumelte regelrecht ins Schiedsrichter: Charles Corver (Niederlande). erste Elfmeterschießen der WM-Geschichte. Gelbe Karten: B. Förster – Giresse, Genghini. Zuschauer: 60.000.

27 Derwall suchte händeringend Schützen: Kaltz, Breitner und Rummenigge waren gesetzt, der junge Littbarski unbeküm- mert genug. Nur Ulli Stielike musste überredet werden, doch er zauderte: „Ich wollte nicht schießen, das ist nicht meine Stärke.“ Seine Ahnung trog den Libero nicht. Nachdem fünf Schützen getroffen hatten, scheiterte er als Erster. Wie ein Häufchen Elend kauerte er am Boden, da hauchte ihm zu: „Den nächsten halte ich.“ Er hatte von Reservist Hansi Müller noch einen Tipp bekommen, wohin schießen würde, man kannte sich ja vom VfB Stuttgart. Und Schumacher hielt Ball und Wort.

Selbst nach dem zehnten Schuss von Rummenigge, der leichenblass zum Punkt ging und bei sich dachte, „Mir schwimmt jeden Moment das Herz weg“, stand kein Sieger fest. Neue Schützen mussten bestimmt werden. Die Fran - zosen nominierten Maxime Bossis. Der Verteidiger war schon auf Freizeit eingestellt und schoss mit herunter- gerollten Stutzen. Und er schoss schlecht, Schumacher hielt fast mühelos. Nun kam an die Reihe. Der Hamburger ließ als einziger Spieler den Ball auf dem Punkt liegen, alle anderen hatten ihn sich zurechtgerückt. Kopfball mit Tango: Er hatte so etwas wie Gottvertrauen in diesem Moment. (hinten) beim Kopfballduell gegen den Franzosen Alain Giresse. Vor dem Spiel fand sich ausgerechnet in seinem Spind ein „Von Hass bis Freude, von Verzweiflung bis Glück. Alle aufgeklebtes Jesus-Bild, und er ahnte: „Ich glaube, jetzt Gefühlszustände, die es gibt, wechselten sich ab. Leider kann nichts mehr schiefgehen.“ haben wir verloren. Aber ich glaube, das war nicht das Wichtigste angesichts dessen, was wir erleben durften.“ So traf er zum 8:7-Endstand. Punkt 23.40 Uhr stand Deutsch - Ihm geht es wie allen Franzosen, die in Sevilla auf dem land im Finale gegen Italien (1:3) in Madrid, zu dem Feld standen: Die Aufzeichnung können sie sich nur bis Bundeskanzler Helmut Schmidt eigens anreiste. Der hatte zum 3:1 anschauen. Das, was dann kam, haben sie nie ver- die Spannung nicht ertragen und beim Elfmeter schießen daut. Giresse sagt: „Man kann nicht etwas auf diese Art das Zimmer verlassen. „Gucken Sie für mich weiter“, befahl und Weise verlieren und dann seinen Frieden damit machen. er Regierungssprecher Rühl. Es war kein Spiel für schwa- Man lebt damit, aber es ist so, als würde man einen Angehö - che Nerven. rigen verlieren und sagen ,Ich habe ihn vergessen.’ Das ist unmöglich.“ Während in der deutschen Kabine Lieder gesungen wur- Hrubesch sei Dank! Der den, vergossen die Franzosen viele Tränen. „Aber nicht, wuchtige Mittelstürmer weil wir verloren hatten. Sondern weil die Spannung abfiel verwandelte den entscheiden- Spiele gegen Frankreich den Elfmeter – und wird von und weil wir so überwältigt waren von unseren Gefühlen. DFB-Länderspiele den Kollegen Rummenigge, 15.03.1931 Paris 0:1 Ich habe nie mehr so viele Männer zugleich weinen sehen“, Kaltz, Karlheinz Förster, 19.03.1933 Berlin 3:3 gestand Platini, der noch Jahrzehnte später bilanzierte: Breitner und Fischer gefeiert. 17.03.1935 Paris 3:1 21.03.1937 Stuttgart 4:0 05.10.1952 Paris 1:3 16.10.1954 Hannover 1:3 28.06.1958 Göteborg 3:6 WM-Spiel um Platz drei 26.10.1958 Paris 2:2 24.10.1962 Stuttgart 2:2 27.09.1967 Berlin 5:1 25.09.1968 Marseille 1:1 13.10.1973 Gelsenkirchen 2:1 23.02.1977 Paris 0:1 19.11.1980 Hannover 4:1 08.07.1982 Sevilla 3:3 n.V. WM-Halbfinale 5:4 i.E. 18.04.1984 Straßburg 0:1 25.06.1986 Guadalajara 2:0 WM-Halbfinale 12.08.1987 Berlin 2:1 28.02.1990 Montpellier 1:2 01.06.1996 Stuttgart 0:1 27.02.2001 Paris 0:1 15.11.2003 Gelsenkirchen 0:3 12.11.2005 Paris 0:0

DFV-Länderspiele 16.11.1974 Paris 2:2 EM-Qualifikation 12.10.1975 Leipzig 2:1 EM-Qualifikation 08.12.1984 Paris 0:2 WM-Qualifikation 11.09.1985 Leipzig 2:0 WM-Qualifikation 19.11.1986 Leipzig 0:0 EM-Qualifikation 18.11.1987 Paris 1:0 EM-Qualifikation 24.01.1990 Kuwait 0:3

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Valérien Ismaël stellt den deutschen Gegner vor GLADIATOR UND GÄRTNER Als Werder Bremen 2004 zum bis heute letzten Mal Deutscher Meister wurde, stand hinten drin ein baumlanger Franzose namens Valérien Ismaël. An der Weser begeisterte „Vale“ dank seines Könnens und seiner offenen Art die Fans. Nach zwei erfolgreichen Jahren ging er zu Bayern München, schließlich zu , wo er heute das U 23-Team trainiert. Inzwischen bezeichnet er sich als „deutschen Franzosen“. Für „DFB-aktuell“ stellt er die französische Nationalmannschaft vor. DFB-Redakteur Gereon Tönnihsen hat mitgeschrieben.

Erfolgreich in Bremen: Valérien Ismaël.

Die WM 2010 war ein Trauma für „Les Bleus“, von dem sie sich nur langsam erholen. Das Verhalten auf und neben dem Platz war nicht in Ordnung, wir haben einen schlech- ten Eindruck hinterlassen. Und jetzt erwarten alle, dass dieser Eindruck bei der EM revidiert wird. Mit Laurent Blanc hat die Mannschaft einen Trainer bekommen, der schönen Fußball spielen lassen will. Er hat viel experi- mentiert, was auch notwendig war. Einige wurden dann auch integriert. Aber er sucht noch seine optimale Formation. Einige Fixpunkte in der Mannschaft gibt es jedoch, wie Abidal, Ribéry oder Lloris.

Die EM-Qualifikation ist geglückt, das war sehr wichtig, auch wenn die Auftritte sicher nicht immer überzeugend waren. Aber wer konnte das auch erwarten? Der Druck war immens. Blanc hatte viele Baustellen vor sich, die er erst einmal abarbeiten musste. Und gleichzeitig wurde erwartet, dass er gute Ergebnisse abliefert. Mit der Qualifikation hat er seine Aufgabe erfüllt. Jetzt hat er etwas Zeit, um abschließend zu testen, welche Spieler zu seiner Philosophie passen, das Team weiterbringen, sich mit der Nationalmannschaft identifizieren. Was die individuelle Klasse angeht, kann Frankreich mit- halten. Sogar mehr als das. Die Frage ist, wie diese Superstar auch in Frankreichs Individualisten zusammenpassen. Bei der WM hat Nationalteam: Franck Ribéry von es nicht funktioniert. Das ist sicher Blancs größ- Bayern München.

30 SORGEN FÜR ORDNUNG

Die unerfreulichen Ereignisse bei der WM in Südafrika haben Samir Nasri soll das Spuren hinterlassen, auch bei Patrice Evra, der damals Offensivspiel der Kapitän war. Laurent Blanc hat ihn zurückgeholt, das zeigt Franzosen lenken. seine Größe. Er hat gesagt: „Jeder hat das Recht auf eine zweite Chance.“ Evra zählt für mich immer noch zu den besten Außenverteidigern der Welt. Er ist ein intelligenter Junge, dynamisch und laufstark, schlägt klasse Flanken. Ein weiterer Spieler, der links hinten eingesetzt wird, ist te Aufgabe: Jeder muss seine individuellen Stärken ein- Jérémy Mathieu vom FC Valencia, 1,90 Meter groß, ein- bringen, aber immer für das Kollektiv. Wenn das gelingt, satzfreudig und kraftvoll, mit einem starken linken Fuß, traue ich „Les Bleus“ einiges zu. einer wie Marcell Jansen. Rechts wird es wohl ein Duell zwischen Anthony Réveillèreund Mathieu Debuchygeben. Im Tor ist Hugo Lloris die klare Nummer eins. Er Für Réveillère spricht sicher seine Erfahrung, für Debuchy spielt seit Jahren auf einem hohen Niveau, in der seine Flanken. Auch der erfahrene Bacary Sagna vom FC und der Champions League mit Olympique Arsenal kann rechts verteidigen. Lyon und auch in der Nationalmannschaft. Seine Sprungkraft ist hervorragend, er ist sehr reak- Alou Diarra, der in seiner Jugend mal bei Bayern München tionsschnell und kann das Spiel sehr gut lesen. gespielt hat, gehört zu denen, auf die Laurent Blanc setzt. Auch am Ball ist er durchaus beschlagen. Steve Er war schon sein Kapitän in Bordeaux. Diarra ist eine Mandanda ist ein etwas anderer Typ, sehr präsent, Führungspersönlichkeit, stark im Zweikampf und im Kopfball. schon allein durch seine Körpersprache, stark in Ich persönlich schätze aber Yann M’Vilaund Yohan Cabaye der Luft, aber auch auf der Linie. Beide sind erst als defensive Mittelfeldspieler etwas stärker ein. Cabaye Mitte Zwanzig, an ihnen werden wir also noch viel hat sich bei Newcastle United auf Anhieb durchgesetzt, Freude haben. Cédric Carrasso von Girondins er ist spielintelligent und passsicher, erkennt Situationen Bordeaux ist die Nummer drei – und wird das wohl sehr schnell. M’Vila ist mit seinen 21 Jahren schon rich- auch bleiben. Er gehört völlig zu Recht zum Kreis tig weit, lauf- und zweikampfstark, er macht so gut wie der Besten, aber an Lloris und Mandanda führt keine Fehler und ist immer anspielbar. Von ihm werden im Moment einfach kein Weg vorbei. wir noch einiges hören. Maxime Gonalons aus Lyon ist ein Newcomer im Nationalteam, ein Typ wie Diarra. Einer der erfahrensten Spieler im Kader ist Éric Abidal. Er spielt in der besten Mannschaft der Welt, beim FC Barcelona. Und diese Spielphilosophie bringt er auch in die Nationalmannschaft ein. Seine Ruhe und Souveränität sowie seine spielerische Qualität sind für die Mannschaft Gold wert. Ein richtiger Führungsspieler, den die Erfahrung, seine schwere Krankheit besiegt zu haben, noch stärker gemacht hat. Er kann auf der Außenbahn und auch in der Abwehrzentrale spielen, wie früher . Adil Rami ist erst mit 20 Profi geworden, vorher hat er als Gärtner gearbeitet. Eigentlich unglaublich, dass so ein toller Spieler vorher keinem aufgefallen ist. Er bringt alles mit, was ein guter Innenverteidiger haben muss: Er ist schnell, kopfballstark, ähnelt in seiner Spielweise ein wenig Lúcio, wenngleich er nicht ganz so viel mit nach vorne geht. Durch seinen Wechsel nach Valencia ist er weiter Abwehrmann Adil Rami spielt gereift. beim FC Valencia. Früher arbeitete er als Gärtner. Der Mann der Zukunft, vielleicht aber auch schon der Gegenwart, ist Mamadou Sakho, der „Gladiator“ genannt wird. Er hat eine unglaubliche Physis, und er ist erst 21. Eine richtige Maschine, schnell, knallhart im Zweikampf, aber auch schon abgeklärt am Ball. Es gibt noch weitere Kandidaten, mit denen zu rechnen ist: Philippe Mexès vom AC Mailand und, auch wenn er diesmal nicht dabei ist, Laurent Koscielny, der beim FC Arsenal mit Per Mertesacker in der Abwehr spielt. Er hat es geschafft, in dieser starken Mannschaft Stammspieler zu werden. Seine Stärke liegt besonders im Spielaufbau. Aktueller „Fußballer des Jahres“ in Frankreich ist Samir Führungsspieler: Torwart Hugo Nasri, der sowohl bei Arsenal als auch bei Manchester Lloris (links) und Alou Diarra. City überzeugt hat. Ein kompletter Fußballer, der den Unterschied machen und mit einer Standardsituation oder einer überraschenden Idee ein Spiel allein entscheiden kann. Er wird immer wieder mit Zidane verglichen, nicht nur, weil er wie Zidane aus Marseille kommt. Das war am Anfang nicht leicht für ihn, aber er hat sich freigeschwom- men. Der Wechsel nach England hat ihm gutgetan. Yoann Gourcuff war lange am Sprunggelenk verletzt, auch er kann an einem guten Tag den Unterschied machen. Aber er muss Konstanz in seine Leistungen bringen. Den Sprung vom Talent zum Etablierten hat er noch nicht ganz geschafft.

Franck Ribéry ist derzeit der bekannteste Franzose in Deutschland, und das völlig zu Recht. Wenn er in Top-Form ist, hält ihn keiner auf. Solch eine fußballerische Klasse besitzen nur wenige. Was er in der Bundesliga zeigt, ruft er für meinen Geschmack aber noch etwas zu selten in der Nationalmannschaft ab. Wie er spielt auch Florent Malouda am liebsten auf der linken Offensivseite, er ist der erfah- renste Nationalspieler, sehr dynamisch mit super Flanken, spielen, ist wendig, er erinnert mich an Mario Götze. Gegen sehr intelligent, und er bringt sich auch in der Defensive solche Spielertypen habe ich früher nicht gerne gespielt. ein. Solch einen Spieler hat jeder Trainer gerne im Team. In der Spitze führt eigentlich kein Weg an Auf rechts spielt unter anderem Jérémy Ménez, kein ganz von Real Madrid vorbei. Ihm wurde oft vorgeworfen, dass einfacher Typ, aber richtig talentiert. Er ist sehr schnell, er zu leichtfertig mit seinem Talent umgeht. Aber José hat einen starken Zug zum Tor. Schon mit 21 ist er zum Mourinho hat es geschafft, ihn wieder in die Spur zu brin- AS Rom gewechselt, hat sich dort prima entwickelt und gen. Wenn du bei Real bestehen willst, musst du an deine spielt jetzt bei Paris St. Germain, wo er gelernt hat, Grenzen gehen. Das scheint er begriffen zu haben. Seine Verantwortung zu übernehmen. Er ist in seiner Entwicklung Schnelligkeit ist seine größte Stärke, seine Technik ist noch nicht am Ende. Marvin Martin ist ein unheimlich hervorragend. Er kann eine komplette Abwehrreihe guter Vorbereiter, kann aber auch Tore schie- Top-Stürmer Karim Benzema beschäftigen. Loïc Rémy von Olympique Marseille erin- ßen. Und: Er kann den tödlichen Pass von Real Madrid (hier mit nert mich an , ein schneller, filigraner Spieler, Jérémy Ménez) musste wegen der eine Statur wie ein Leichtathlet hat. Er spürt den Fußball, einer Verletzung für das Spiel trifft fast immer die richtigen Entscheidungen. Wie gut gegen Deutschland absagen. er ist, hat auch Borussia Dortmund in der Champions League zu spüren bekommen. Es ist sehr schade, dass Benzema und Rémy verletzungsbedingt heute nicht dabei sein können. So bekommen andere ihre Chance.

Ich muss gestehen: Vor drei Jahren sagte mir der Name Olivier Giroud noch nichts. Da war ich nicht der einzige. Er ist aus dem Nichts gekommen, hat in der Hinrunde 14 Tore für Montpellier geschossen und ist jetzt in der Spitze angekommen. Er ist bullig, Linksfuß, kopfballstark, er hat einfach einen Riecher. Wahrscheinlich ist er ein Spätstarter, so ähnlich wie Luca Toni. Über die Entwicklung von Kévin Gameiro freue ich mich besonders. Er ist in Straßburg ausgebildet worden, genau wie ich. Er ist recht klein und auf den ersten Metern brutal schnell, wie Jean-Pierre Papin früher. Wenn er steil geschickt wird, ist er weg. Nach län- gerer Pause wieder dabei ist England-Legionär Louis Saha.

Deutschland gegen Frankreich – vielleicht sehen wir dieses Spiel auch bei der EM. Die Deutschen wären in dem Fall der Favorit. Der deutsche Fußball hat sich in den vergangenen Jahren enorm entwickelt. Die Spieler können Geschichte schreiben und Europa ihren Stempel aufdrücken. Das Potenzial dazu haben sie. Aber: Diese Generation wird erst zu einer goldenen, wenn sie einen Titel holt. Es würde mich freuen, wenn das schon am 1. Juli in Kiew so weit ist.

32 Deutschland lässt montieren – zum Festpreis!

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7EITERE)NFORMATIONENUNTERWWWBAUHAUSINFO Frankreichs Éric Abidal war an Krebs erkrankt – und hat sich zurückgekämpft DAS SPIEL SEINES LEBENS

Es gibt diese Momente, in denen kein Platz ist für Rivalität, für Erfolgsstreben und Wettstreit. In denen der Fußball, den so viele lieben, auf einmal völlig zweitrangig wird, im Grunde egal. Éric Abidal weiß, wie das ist, er hat es erlebt. Vor einem Jahr lässt sich der französische Nationalspieler bei seinem Arzt durchchecken. Nichts Ungewöhnliches, meistens bekommen Leistungssportler dann gesagt, dass bei ihnen alles okay ist, ein wenig zu viel Stress viel- leicht. Gönnen Sie sich auch mal etwas Ruhe, heißt es dann. Bei Abidal wird an diesem Tag ein Tumor in der Leber gefunden, nach der Operation zwei Tage später stellt sich heraus, dass er bösartig ist. Doch Abidal kämpft sich zurück. Ein Jahr danach ist er gesund, er ist fit und erfolgreich. Wie vorher. DFB-Redakteur Gereon Tönnihsen über einen Mann, der sein wichtigstes Spiel schon gewonnen hat.

ie letzte Minute hat begonnen. Carles Puyol, der tenden Aufschriften. „Wir werden für dich beten“, sagt Kapitän des FC Barcelona, läuft zur Außenlinie, wo Reals Mittelfeldstar Kaká. Und Carles Puyol: „Vorwärts, Éric Abidal steht. Der ist normalerweise Stamm- Abidal! Wir sind mit dir, du wirst das schaffen.“ „Wenn Dspieler, aber diesmal bedeuten ihm diese wenigen man solche Nachrichten hört, muss man einfach jeden Augenblicke die Welt. Puyol gibt ihm die Hand, nimmt ihn Tag genießen“, sagt Cesc Fàbregas. in die Arme, etwas länger als üblich, und küsst ihn auf die Wange, wie man das in südlichen Ländern so macht. Ein Ob Abidal seine Karriere wird fortsetzen können, das weiß Freund kehrt zurück auf den Platz, einer, der einen wich- kurz nach der OP noch keiner. Und es spielt zunächst auch tigen Kampf zu bestreiten hatte. Und ihn gewonnen hat. nicht die große Rolle. „Es stand viel mehr auf dem Spiel“, An diesem 3. Mai 2011 zieht der FC Barcelona gegen Real sagt er. „Wenn man so eine Diagnose bekommt, denkt Madrid ins Finale der Champions League ein. Aber die man zunächst an seine Familie. Man will sie nicht zurück- Geschichte des Spiels schreibt der Mann, der nur wenige lassen.“ Abidal kämpft: gegen die Folgen der Operation Minuten auf dem Platz steht. Die Zuschauer erheben sich und der Erkrankung. Sein Körper spricht gut auf die Behand - von ihren Sitzen und applaudieren, einige haben Tränen in lung an. „Der Kampf gegen den Krebs war meine persön- den Augen. liche Champions League“, sagt er. Zumindest das wich- tigste Spiel. Als prominenter Sportler sieht er sich auch Éric Abidal ist im Ensemble der derzeit besten Vereins - in einer Vorbildrolle, als Beispiel dafür, dass es sich immer mannschaft der Welt einer, dem selten die Schlagzeilen lohnt, zu kämpfen. gehören. Er ist Verteidiger, spielt meistens außen, manch- mal innen. Zuverlässig, unauffällig, souverän. Er gehört Sein Zustand bessert sich zusehends. Schon nach einigen zu denen, die den Schöngeistern wie Xavi, Iniesta oder Wochen kann er mit dem Aufbautraining beginnen. Sein Fàbregas den Rücken freihalten. Ein Leistungsträger, hoch geschätzt, aber nicht verehrt, nicht gefeiert. Eigentlich.

Mitte März 2011 wird bei Abidal bei einer Routineunter suchung ein Tumor in der Leber gefunden. „Ich habe noch nie so eine schreckliche Situation erlebt“, sagt der 32-Jährige, der verheiratet und Vater zweier Töchter ist. „Es ging um Leben und Tod.“ Schon zwei Tage nach der Diagnose, die ihm fast den Boden unter den Füßen wegreißt, muss Abidal operiert werden. Der Tumor wird entfernt. Er ist noch recht klein, aber bösartig, stellt sich heraus. Leber krebs. Die Ärzte Abidal (links) im Zweikampf mit sprechen aber von einer guten Heilungschance, das macht dem Brasilianer Renato Augusto ihm Hoffnung und gibt ihm Kraft. Abidal spricht vor dem von Bayer Leverkusen. Barca-Spiel gegen Getafe mit seinen Mitspielern, teilt ihnen mit, wie es ihm geht und vor allem: wie es mit ihm weiter- geht. „Ich sagte ihnen, dass sie keine Angst haben sollen“, erzählt er. „Und dass ich zurückkommen werde.“

Die Anteilnahme am Schicksal des beliebten Franzosen ist groß. Die Nationalmannschaft läuft vor dem EM- Qualifikationsspiel gegen Luxemburg mit T-Shirts auf, auf denen zu lesen ist: „Abi, wir denken an dich. Habe Mut!“ Auch die Spieler des FC Barcelona und sogar von Real Madrid tragen Leibchen mit gleichlau-

34 Leistungsträger beim FC Barcelona und in der französischen Nationalmannschaft: Éric Abidal. großer Wille lässt ihn ein neues persönliches Ziel setzen: 2011 durfte der Franzose den Beim Spiel gegen Real Madrid will er wieder dabei sein. Champions-League-Pokal Das gelingt ihm. Seit der Operation sind 47 Tage vergan- entgegennehmen. Neben ihm (von rechts) die Kollegen gen, viel weniger als befürchtet. „Als ich eingewechselt Xavi, Piqué und Victor wurde, war das ein unglaublich intensiver Moment. Es Valdés. fühlte sich an wie ein zweiter Sieg. Ein sportlicher und ein persönlicher“, sagt er später. „Die Fans haben mich fan- tastisch unterstützt. Das hat mir innere Stärke gegeben. Barca ist mehr als ein Klub, es ist wie eine Familie. Das habe ich am eigenen Leib erfahren.“ Nach dem Abpfiff las- sen ihn seine Mitspieler hochleben, als hätte er gerade das entscheidende Tor erzielt. Abidal genießt jede Sekunde, ist dankbar, glücklich, überwältigt. Wie auch seine Mitspie- ler. „Ich habe mich unheimlich für Éric gefreut“, sagt Andrés Iniesta.

Im Champions-League-Finale gegen Manchester United gehört der Mann, der knapp zwei Monate zuvor noch um sein Leben fürchten musste, zur Startelf Barcelonas. Mit seinem Verein gewinnt er mit 3:1. Kurz vor der Pokalübergabe legt Carles Puyol seinem Mitspieler die Kapitänsbinde an. Er, Abidal, soll den Pokal als erster bekommen. Weil er der größte Sieger ist an diesem Abend in Mai im Londoner Wembley-Stadion. Als er die Trophäe in den Abendhimmel In Barcelona hat er seinen Vertrag gerade bis 2013 stemmt, bebt Abidals Herz. „Es war meine Rückkehr verlängert. Schon mehrfach hat er gesagt, dass er ins Leben“, sagt er. dort seine Laufbahn beenden will. Wann auch immer das sein wird. Und im Sommer dieses Jahres will Frankreichs Nationaltrainer Laurent Blanc setzt ihn er mit Frankreich eine erfolgreiche Europameister - rund zwei Wochen später beim Länderspiel in schaft spielen, Wiedergutmachung betreiben für Weißrussland erstmals wieder im Nationalteam ein, den Auftritt von „Les Bleus“ bei der WM in Südafrika, mit dem er einige Zeit später die Qualifikation für die als das Team schon in der Vorrunde ausschied Europameisterschaft in Polen und der Ukraine sichert. und auch außerhalb des Platzes alles andere als Dort wie beim FC Barcelona gehört Abidal wieder zu den positiv auftrat. „Unser Ziel ist es, die EM zu gewin- Leistungsträgern, genauso wie vor seiner Erkrank ung. nen“, hat Abidal nach der geglückten Qualifikation Alles wie immer, könnte man meinen. Und doch, sagt gesagt, auch wenn Frankreichs Auswahl nicht er, sei er ein anderer Mensch geworden. Er ernährt sich immer überzeugend gespielt hatte. Aber gerade noch gesünder als vorher, nimmt ausschließlich Bio- in der Schlussphase der Qualifikation hätten wich- Produkte zu sich. Er hat seine teuren Autos verkauft, spen- tige Spieler gefehlt, sagt er: „Wenn wir vollzäh- det sein Geld lieber für karitative Zwecke. „Du weißt nicht, lig sind, traue ich uns einiges zu.“ was von einem auf den anderen Moment passieren kann. Daher solltest du jeden Moment genießen, in dem Die kurze Zeit, in der der Fußball in seinem Leben es dir gut geht, besonders mit den Menschen, die nur eine untergeordnete Rolle spielte, sie ist vorbei. dir nahe sind“, sagt er. Auch mental sei er stärker Éric Abidal ist glücklich, er hat Ziele, er blickt nach vorne. geworden. Stärker als vor seiner Krankheit. Und wird doch diese Augenblicke nicht vergessen, als Puyol ihn umarmte, als im Camp Nou keiner mehr auf sei- nem Platz saß und alle ihm zujubelten. Weil er seinen größ- ten Sieg errungen hatte.

Szenen einer Rückkehr: Abidal wird nach seinem Kurzeinsatz Anfang Mai gegen Real Madrid von den Kollegen gefeiert.

16 MANNSCHAFTEN –31 SPIELE

Das 70.000 Zuschauer fassende Nationalstadion in Warschau. Fassungsvermögen: Olympiastadion in Kiew 58.145 Zuschauer. ist Schauplatz des Finales der EURO 2012.

GRUPPE A Polen 08.06.2012 Warschau Polen – Griechenland 18.00 Uhr 08.06.2012 Breslau Russland – Tschechien 20.45 Uhr Griechenland 12.06.2012 Breslau Griechenland – Tschechien 18.00 Uhr Russland 12.06.2012 Warschau Polen – Russland 20.45 Uhr 16.06.2012 Breslau Tschechien – Polen 20.45 Uhr Tschechien 16.06.2012 Warschau Griechenland – Russland 20.45 Uhr

GRUPPE B Niederlande 09.06.2012 Charkiw Niederlande – Dänemark 18.00 Uhr 09.06.2012 Lwiw Deutschland – Portugal 20.45 Uhr Dänemark 13.06.2012 Lwiw Dänemark – Portugal 18.00 Uhr Deutschland 13.06.2012 Charkiw Niederlande – Deutschland 20.45 Uhr 17.06.2012 Charkiw Portugal – Niederlande 20.45 Uhr Portugal 17.06.2012 Lwiw Dänemark – Deutschland 20.45 Uhr

GRUPPE C Spanien 10.06.2012 Danzig Spanien – Italien 18.00 Uhr 10.06.2012 Posen Irland – Kroatien 20.45 Uhr Italien 14.06.2012 Posen Italien – Kroatien 18.00 Uhr Irland 14.06.2012 Danzig Spanien – Irland 20.45 Uhr 18.06.2012 Danzig Kroatien – Spanien 20.45 Uhr Kroatien 18.06.2012 Posen Italien – Irland 20.45 Uhr

GRUPPE D Ukraine 11.06.2012 Donezk Frankreich – England 18.00 Uhr 11.06.2012 Kiew Ukraine – Schweden 20.45 Uhr Schweden 15.06.2012 Kiew Schweden – England 18.00 Uhr Frankreich 15.06.2012 Donezk Ukraine – Frankreich 20.45 Uhr 19.06.2012 Donezk England – Ukraine 20.45 Uhr England 19.06.2012 Kiew Schweden – Frankreich 20.45 Uhr

Städtisches Stadion in Posen. Städtisches Stadion in Breslau. PGE Arena in Danzig. Fassungsvermögen: 43.090 Zuschauer. Fassungsvermögen: 42.771 Zuschauer. Fassungsvermögen: 41.582 Zuschauer. – EIN GROSSES ZIEL

Donbass Arena in Donezk. Fassungsvermögen: 51.504 Zuschauer.

Viertelfinale 21.06.2012 Warschau (1) 1. Gruppe A – 2. Gruppe B 20.45 Uhr 22.06.2012 Danzig (2) 1. Gruppe B – 2. Gruppe A 20.45 Uhr 23.06.2012 Donezk (3) 1. Gruppe C – 2. Gruppe D 20.45 Uhr 24.06.2012 Kiew (4) 1. Gruppe D – 2. Gruppe C 20.45 Uhr Halbfinale 27.06.2012 Donezk Sieger Viertelfinale 1 – Sieger Viertelfinale 3 20.45 Uhr 28.06.2012 Warschau Sieger Viertelfinale 2 – Sieger Viertelfinale 4 20.45 Uhr Finale 01.07.2012 Kiew Sieger Halbfinale 1 – Sieger Halbfinale 2 20.45 Uhr

Metalist-Stadion in Charkiw. Arena in Lwiw. Fassungsvermögen: 34.915 Zuschauer. Fassungsvermögen: 38.633 Zuschauer. KLIMATEC ERFURT-KlimaTec Thermovlies® — asc Das energetische Innenwandsystem lim hu k tz zum Energiesparen und Wohlfühlen.

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G Wesen. DFB-aktuell stellt

R Frankreich vor. Mit einem E Augenzwinkern und ohne B Anspruch auf Vollständigkeit. R Zehn Dinge, die Sie schon E immer über Frankreich wissen D N wollten, aber nicht zu fragen R wagten. E ND WA EIN D Groß, größer, Frankreich. Mit einer Fläche von 550.000 N UN Quadratkilometern ist Frankreich das größte Land in AME der Europäischen Union (EU). Die Franzosen benötigen ALTE D auch den Platz wie kein anderes Land. Statistisch gese- hen bringt jede Französin 2,02 Kinder zur Welt.

rankreich ist nicht nur das er Eiffelturm, der Louvre, die Champs-Elysees, Mont martre. Paris, die fran- Fgrößte Land in der EU, Dzösische Hauptstadt, gehört zu den schönsten Städten der Welt, Paris ist Frankreich verfügt mit einmalig. Stimmt gar nicht. 30 Städte und Dörfer auf der ganzen Welt tra- dem Montblanc auch über gen den Namen Paris. Und alleine in Deutschland leben 432 Familien mit dem den höchsten Berg der Nachnamen Paris. Hochburg ist Berlin. Hier gibt es Paris gleich 38-mal. EU. Noch. Denn der Berg ruft nicht, er schrumpft, und er will weg. In den vergange- ranzosen sind Europäer, gute noch dazu. nen zwei Jahren ist der Gipfel um FEin Franzose ist mit Carla Bruni verhei- 45 Zentimeter abgesunken. Für die Franzosen ratet. Ein Franzose kann auch sehr nütz- wohl noch schlimmer: Der Montblanc ist in den letzten fünf Jahren lich sein. „Franzose“ ist die umgangs- 26 Meter (!) Richtung Italien abgewandert. sprachliche Bezeichnung für einen verstellbaren Schrauben schlüssel. Er ist ein universelles Handwerkszeug zum Lösen und Anziehen von Schraubverbin - dungen. Der Unterschied zum „Engländer“ eutschland hat auch unsinnige Gesetze, § 90a des BGB legt besteht darin, dass beim „Franzosen“ das Maul Dbeispielsweise fest, dass Tiere keine Sachen sind. Aha. beidseitig vorhanden ist. Frankreich will da nicht nachstehen. Bei unseren Nach barn ist es per Gesetz verboten, seinem Schwein den Namen Napoleon zu geben. Deshalb heißt das Schwein Napoleon aus George ie französische Küche ist berühmt für ihre Extravaganz. Auch in Sachen Orwells „Animal Farm“ in Frank reich nicht Napoleon, sondern DFastfood mag es der Franzose nobel: Der teuerste Burger der Welt ist „Cesar“. Ave. der „db Double Truffle Burger“, er steht auf der Speisekarte des „db Bistro Moderne“ in New York und kostet umgerechnet 70,80 Euro. Sein Erfinder n vino veritas. Neben Italien gehört Frankreich zu den Ländern, die den ist Daniel Boulud, ein Franzose. Imeisten Wein anbauen. Mit 32 Millionen Hektolitern wird in Frankreich auch am meisten Wein getrunken. Im jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch liegt icht alle Französinnen leben gesund, der Weinkonsum dient als Frankreich allerdings nur auf Platz drei. Es führt: der Vatikan. Hier wer- NBeleg. Dennoch haben sie mit 84 Jahren die durchschnittlich den im Schnitt 66,67 Liter konsumiert. höchste Lebens erwartung in Europa. Großen Teil daran hat Jeanne Louise Calment, die mit 122 Jahren, fünf Monaten und 14 Tagen die längste menschliche Lebensspanne erreichte. Im Alter von 117 Jahren ie schnellste, größte und höchste Seilbahn der Welt fährt gab sie das Rauchen auf, zwölf Monate später fing sie wieder an. Din Frankreich. Der „Vanoise Express“ verbindet Ski - gebiete von La Plagne und Les Arcs in den Savoyen und verfügt über zwei riesige Gondeln, die jeweils 200 Passagiere aufnehmen können. Die Seilbahn ulpen kommen aus Amsterdam, Amsterdam ist die Hauptstadt hat einen schönen Nebeneffekt: Sie bindet die Tder Niederlande, Amsterdam ist die Heimat von Ajax, Amsterdam Berge an Frankreich und verhindert, dass sich gehört zu Frankreich. Finde den Fehler. Ist keiner dabei. Wie bitte? nach dem Montblanc noch weitere Fels formatio- Richtig gelesen. Die Insel Amsterdam! Sie liegt im Indischen Ozean nen auf den Weg gen Italien machen können. und gehört politisch zum französischen Übersee-Territorium.

41 Reizfigur und Rätsel: Werders ehemaliger „Maestro“ Johan Micoud VON DER WESER IN DEN

Bei Werder feierten sie Johan Micoud einst als „Big Joe“, als genialen Spielgestalter, der maßgeblichen Anteil am Bremer Double 2004 hatte. Micoud brachte französischen Esprit ins norddeutsche Spiel, ein feingliedriger kreativer Geist war er. Ist er heute noch. Ein Mann mit einem eigenen Kopf, der häufig lieber einen Satz zu wenig als zu viel sagte, dem aber auch manchmal das Image anhaftete, launisch und schwierig zu sein. In Bremen verehren sie ihn gleichwohl noch immer. Hans-Günter Klemm, als Leiter der Regionalredaktion Nord des „kicker“ lange Zeit Wegbegleiter Micouds, über einen außergewöhnlichen Typen und dessen Leben nach dem Fußball.

inen so schönen Satz muss man erst mal hinbekommen. Johan Einzige Ausnahme: Erst beim Pay-TV-Kanal Orange engagiert, seit August Micoud hat es damals geschafft, als er Werder Bremen euphori- 2010 bei Canal plus, dem größten Bezahlsender im Nachbarland, zeigt sierte und die Bundesliga verzückte. Also sagte Micoud in einem er sich der Öffentlichkeit. Die Fernsehmacher dürfen sich glücklich schät- E Interview mit dem „kicker“ auf die naheliegende Frage, ob er ein zen, Micoud als Experten und meinungsfreudigen Co-Kommentator gewon- Freigeist sei: „Ich bin kein Schaf!“ Als der Interviewer entgegnete, dies nen zu haben. Zu Beginn widmete er sich nur der französischen Liga, sei eine schöne Formulierung, fühlte sich der Franzose sofort berufen, den neuerdings lässt er seine profunden Kenntnisse auch in Sendungen über Journalisten zu rüffeln: „Was Sie jetzt schon wieder denken.“ Ob er einst den Europacup einfließen. Sein Wissen lässt er sich von den TV-Machern bewusst eine Anspielung auf seinen Bremer Trainer Thomas Schaaf set- bezahlen. Andere Interviewwünsche blockt er ab, wie früher, als er oft- zen wollte, bleibt allein das Geheimnis des ebenso eloquenten wie intel- mals einen regelrechten Presseboykott ausgerufen und auch an der Weser ligenten Fußballers, der sogleich seine mehrdeutige Wortwahl konkreti- seinen Rückzug ins Reich des Schweigens kultiviert hat. sierte: „Ich meine natürlich: Ich bin kein Herdentier, von Natur aus nicht. Ich bin niemand, der mit dem Strom schwimmt. Ich möchte bewusst leben.“ So bleibt das Urteil überliefert, das er über den deutschen Fußball gefällt hat: „In Frankeich genießt die Bundesliga leider keinen sehr hohen Stellen - Originalton Johan Micoud. Eine treffende Selbstcharakterisierung, geeig- wert. Ich verstehe nicht, warum.“ Grundsätzlich richte sich mehr Aufmerk - net als passendes Lebensmotto für den exzentrischen Südländer, der vie- samkeit auf England, Spanien, ja selbst noch Italien. Dabei schwärmt Micoud lerlei verkörperte. Er war und ist noch heute in seinem mehr als ruhelo- vom „Niveau des Angriffsspiels“ in der Bundesliga, erwähnt die hohe sen Privatleben nach dem Ende einer größtenteils ruhmreichen Karriere Torquote und lobt insgesamt: „Die Meisterschaft ist sehr attraktiv.“ ein Mann der Extreme. Eine Reizfigur und ein Rätsel zugleich. Schillernd in seiner ganzen Persönlichkeit und seinem Gehabe. Mal introvertiert, ver- Momentan spielt die Bundesliga, Fußball an sich nicht mehr die Hauptrolle schlossen wie eine Auster. Mal extrovertiert, versponnen wie eine Diva. im Leben des vielseitig interessierten und begabten Zeitgenossen. Als So war er als Fußballer, so ist er geblieben als nunmehr 38 Jahre alter er mit dem Kicken in Bordeaux aufhörte, widmete sich der Eigenbrötler Fußball-Pensionär, der 2008 seine Laufbahn beendete, nachdem ihm Laurent einer in dieser Region durchaus ehrenwerten Profession. Gemeinsam Blanc, heute Nationaltrainer, in Bordeaux keinen Vertrag mehr offeriert mit Mathieu Chalmé, einem ehemaligen Mitspieler von Girondins, und hatte. Noch immer gilt er als Schrecken aller Sportreporter. Selbst die- dem Patron mit dem klangvollen Namen Alexandre de Malet Roquefort, jenigen, die ihn zu seinen Freunden zählen, tun sich schwer, den Star von stolzer Besitzer eines schmucken Schlosses in der Gegend, stieg Micoud früher ans Telefon zu bekommen. „Big Joe“, wie er genannt worden ist, in die Produktion des edlen Bordelais ein – mit anerkennenswertem Erfolg. macht sich rar, schottet sich ab, gibt kaum Interviews, hat sich weitge- Die Marke, für die der Ex-Fußballer mit verantwortlich zeichnet, ist auch hend aus dem Fußballgeschäft zurückgezogen. bei Weinkennern hierzulande bekannt und geschätzt: „Premier Grand Cru St. Émilion.“

Für die Bremer bestritt der Franzose 123 Bundesliga- Spiele, traf dabei 31-mal. WEINBERG Nach seiner Karriere ist der heute 38-Jährige Der Bordeaux-Wein ist im rastlosen Leben danach, das ins Weingeschäft eingestiegen – eines seiner vielen Standbeine. der in Cannes geborene Lebenskünstler nun an der Atlantik - küste führt, nur das eine Standbein. Seine Vielseitigkeit beweist der Ex-Bremer, der die Band U2 mit Frontmann Bono sowie den Chansonnier Jacques Brel schätzt, auch mit seinem Einstieg ins Musikgeschäft. „Virage Tracks“ heißt sein Label, das er unlängst gegründet hat. Die erste CD kam Mitte des Jahres 2010 heraus, eine Scheibe, die Popmusik und Fußball vereinen soll. Meist recht unbe- kannte Künstler spielen Stücke ausnahmslos mit Texten aus dem ursprünglichen Gewerbe Micouds, dem Fußball.

Einst, als er noch trickreich gegen den Ball trat, hat der junge Musikmacher die Kunst mit dem Fußballspiel ver- glichen. Micoud, dessen Frau Ana Kunstgeschichte stu- diert und mit ihrem Talent für die Malerei ihren Gatten fürs Kreative begeistert hat, über die Parallelen zwischen Fußball und dem Theater: „Der Zusammenhang ist der gleiche. Das Feld, die Tribünen und dann wird gespielt. Und davor ist Nervosität.“

Auf der großen Fußballbühne fiel ihm die Hauptrolle zu. Micoud als der Maestro. „Le Chef“, tauften sie ihn in Bremen, wo er seine Glanzzeit erlebte. Klaus Allofs, der franko - file Chefeinkäufer bei Werder mit bestem Draht in seine frühere Wahlheimat Frankreich, hatte den Mittelfeldmann aus Parma verpflich- tet, wo dieser ein unwürdiges Dasein auf der Reservebank gefristet hatte. An der Weser blühte Micoud auf. Er war der Kommandeur, der Führungs spieler, der Macher im Mittelfeld und schließlich der Meistermacher, der die Grün-Weißen in der Ära Allofs und Schaaf zum größten Erfolg der Neuzeit führte: Gewinn des Doubles 2004. sensiblen Regisseur gestaltete sich zuweilen diffizil, weil der Ausnahmefußballer seinen Individualismus mitunter doch übertrieb. Oft ein Opfer seiner Launen, trat er an schlech- Nordlicht auf Zeit: Johan Micoud ten Tagen wie ein schlampiger und wider- begeisterte vier Jahre lang die borstiger Trotzkopf auf. Fluch und Segen für Bundesliga. Und vor allem die Werder-Fans. Werder Bremen, doch am Ende entstand, nicht nur wegen der Erfolge, ein klares Übergewicht auf der Plusseite.

Im Minus befindet sich eindeutig die Bilanz des Johan M., was die internationale Präsenz betrifft. Überschrift: „Der verhinderte Nationalspieler“. Micoud konnte sich nicht ins Rampenlicht rücken, weil ihm das breite Kreuz des Weltmeisters Zinédine Zidane den Weg versperrte. Nur 17 Einsätze mit einem Treffer für die Grande Nation stehen zu Buche. Kein besonderes Resultat für einen Spieler mit diesen Fähigkeiten, der im Kader des EM-Sieger - teams von 2000 stand und auch im Aufgebot der Mannschaft bei der WM 2002, die in der Vorrunde ausschied.

Als Star fühlte sich der eigenwillige Franzose dabei nicht. Sie nannten ihn in Bremen „Weser-Zidane“, vielleicht auch „Ich will kein Star sein“, erklärte er häufig. Er habe Probleme wegen dieser historischen Episode. Micoud ging damit damit, was unter dem Begriff Star zu verstehen sei. „Schon sehr professionell um. Der Vergleich, sagte er, würde ihn als junger Fußballer habe ich gelernt, dass die Mannschaft ehren, zugleich aber auch irritieren. „Ich spiele in Bremen. das Wichtigste ist. Auch ich kann meine Qualitäten nur im Zidane bei Real Madrid.“ Überdies sei der große Landsmann Gebilde zum Tragen bringen.“ Gerne fügte Micoud an, worin „einmalig“. Seiner Ansicht nach, so Micoud ehrlich, „ist er den wesentlichen Unterschied bei der Spielanalyse in Zidane der beste Fußballer der Welt.“ seinem Geburtsland Frankreich und in seiner Wahlheimat Deutschland sehe: „In Frankreich wird mehr auf die Gesamt- Zidane und Micoud, zwei große Franzosen, zwei, die für vorstellung der Mannschaft eingegangen, in Deutschland Angriff und Offensive stehen. Micoud, dem in diesem Genre indes eher auf die Führungsspieler geachtet, hauptsäch- wohl die Nebenrolle zufällt, hat es mal in einem Gespräch lich auf deren Fehler.“ mit dem Magazin „Rund“ treffend ausgedrückt, wie ihre Spielweise charakterisiert werden kann. Er sprach vom Eigentlich passte dieser typische Südeuropäer so gar nicht Versuch, „den Ball so schnell wie möglich zum Leben zu in den hohen Norden. Den lockeren Lebensstil gewohnt, erwecken“. Ihm ist dies so phänomenal gelungen wie dem tat er sich schwer mit dem strengen Regelmäßigkeiten großen Zidane. Zumindest beinahe. unterworfenen Dasein jenseits der Alpen. „Überall gibt es Gesetze“, hat er dies einmal sarkastisch beschrieben, „und wenn du dich nicht sofort daran hältst, weist man dich darauf hin. Ich habe den Eindruck, dass man hier kein Micoud im Nationalteam: Am Recht auf Fehler hat.“ Dänen Thomas Gravesen (links) kam er in dieser Szene vorbei, am Kollegen Zinédine Im Leben mag er mit seiner Familie somit gewisse An- Zidane zumeist nicht. passungs schwierigkeiten gehabt haben, auf dem Rasen - rechteck klappte es weitgehend problemlos. Mit seiner ausgefeilten Technik, seiner famosen Übersicht und sei- ner Gabe, die Mitspieler gekonnt in Szene zu setzen, bril- lierte er in der Liga. 123 Partien für Werder von 2002 bis 2006, 31 Tore und ungezählte Vorlagen, die zu Toren der Kollegen namens Klasnic und Ailton führten. „Ein abso- luter Erfolgstyp“, schwärmte Mitspieler Tim Borowski. Und Thomas Schaaf, der Trainer, bei dem der begnadete Edel- techniker seine Begabungen perfekt im Bremer Offensiv- system ausleben konnte, adelte den Könner mit diesen Worten: Er habe noch nie mit einem Spieler gearbeitet, „der ein Spiel so schnell verlagern kann.“

Schön war es mit dem „Chef“, aber auch schön schwierig, wie sein Mentor meint. Klaus Allofs schließt sich da der Beurteilung an, die dessen Berater Alexandre Wacker ohne Umschweife zum Besten gibt: „Johan ist kein einfacher Spieler.“ Der tägliche Umgang mit dem emotionalen wie

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5809_3_6_AZ_43513.indd 1 23.02.2009 15:37:19 Uhr Fast immer eine Attraktion: Franzosen in der Bundesliga BLAUER MONTAG FÜR DEN BEATLE Aus dem Nachbarland links des Rheins kamen viele Spieler, die in Erinnerung geblieben sind. Die besten Franzosen der Liga waren oft auch Exzentriker und manchmal Querköpfe. Der Historiker Udo Muras erzählt die zuweilen amüsante Geschichte der Legionäre aus Frankreich.

rei Jahre musste die Bundesliga ohne Franzosen auskom- Der erste Frankreich- men, dann machte der VfB Stuttgart Racing Straßburg ein Import der Bundesliga: kam 1966 Angebot, das die Elsässer nicht ablehnen konnten. Für exakt nach Stuttgart. D 243.000 D-Mark wechselte Linksaußen Gilbert Gress 1966 ins Schwäbische. Er war zwar nicht mal Nationalspieler, aber das ver- dankte er weniger seinen Füßen als vielmehr seinem eigenwilligen Kopf. Auf dem spross eine lange blonde Mähne, wie es damals eben gerade in Mode war. Aber Frankreichs Nationaltrainer wollte nur Kurz- Marc Berdoll, der 1976/77 bei Auf- haarige mit zur WM nach England nehmen. Gilbert Gress weigerte sich steiger 1. FC Saarbrücken anheuerte. und musste sein Debüt in der Équipe Tricolore deshalb noch ein Jahr Dessen Stippvisite stand unter unglücklichen aufschieben. In Stuttgart nannten sie Gress schon bald „den ersten Vorzeichen. Während der Verein viel Geld für Berdoll Beatle der Bundesliga“. Verrückt wie Linksaußen nun mal so sind, ausgab, hielt Trainer Slobodan Cendic gar nichts von dem sorgte er für Schlagzeilen neben dem Platz. So hatte er angeblich mit Stürmer. Als der verpflichtet worden sei, sei er ja im Urlaub gewesen, dem Vorstand einen „blauen Montag“ vereinbart, den er zu Ausflügen sagte Cendic unfreundlich. Dabei war Berdoll bereits Nationalspieler. Cendic in die Heimat zu nutzen pflegte. verbannte den fremdelnden Legionär auf die Bank und sagte, von dort käme er „erst wieder herunter, wenn er sich mit seinen Mannschaftskameraden Sein erster Trainer drückte ein Auge zu. Doch als der vernünftig unterhalten kann“. Kurzum, mit Berdoll war es nicht so toll. VfB Anfang 1967 in die Krise rutschte, strich ihm der neue Trainer das Privileg. Nach tagelangem öffentlichem Zoff entschul- Vier Jahre vergingen, ehe der nächste Franzose den Weg über den Rhein digte sich Gress bei Mannschaft und Trainer und ging fortan auch mon- wagte. Didier Six erinnerte in Aussehen, Spielweise und Charakter an Gilbert tags zum Training. Seiner Leistung tat dies keinen Abbruch, und bei Gress und hatte schon deshalb einen Bonus bei den Fans des VfB Stuttgart. den Fans war „Schilbär“ sehr beliebt. Im Dezember 1970 wurde er bei Auch Six war einer jener Linksaußen, die das Klischee der Verrücktheit Nacht und Nebel an Olympique Marseille verkauft, weil der VfB dieser Spezies voll erfüllten. Trainer Jürgen Sundermann sagte bei dringend Geld brauchte. der Ankunft über den Nationalspieler: „Vom Temperament her super, aber ein schwieriger Mann.“ Six schlug prächtig ein, schon nach sei- Die nachfolgenden Franzosen waren keine Glücksgriffe für ihre nen ersten Einsätzen wählten ihn die Kapitäne der Bundesliga zum Spieler Klubs. Karlsruhe stieg 1968 mit Nationalspieler Gerard Hausser des Monats August 1981. Danach ging es bergab. Der VfB verfehlte sein ab, er schoss nur ein Tor und blieb ebenso nur ein Jahr, wie auch Ziel, Meister zu werden, meilenweit, Trainer Jürgen Sundermann wurde

Helden in Lederhosen: (links) und sammelten mit dem FC Bayern reihenweise Titel. Gewinn des UEFA-Pokals 1996 bei. Womit er der erste Franzose war, der in Deutschland einen Titel holte.

Damit war der Bann gebrochen. Bayern München hatte seitdem die größte Freude an den Franzosen, von denen es bis heute 36 in die Bundesliga geschafft haben. Mit Bixente Lizarazu (1997) und Willy Sagnol (2000) gönnten sie sich für fünf glorreiche Jahre eine französische Abwehr - zange: „Liza“ spielte links, Willy rechts. Das taten sie auch in der Nationalmannschaft, die in jenen Jahren Welt- und Europameister wurde, und so fiel auch etwas Glanz auf die Bayern ab. Mit ihren französischen Weltstars gelangten die Bayern 2001 selbst auf den Gipfel: Zum Meister-Hattrick kam der Champions-League-Triumph. „Liza“ und Willy fühl- ten sich wohl bei Bayern, lernten Schafkopfen und wur- von abgelöst. den Publikumslieblinge. Sie blieben länger als alle ande- Six und Benthaus – das ging nicht. ren: Lizarazu kam Ende 2005 sogar für ein halbes Jahr Nicht nur weil das schlampige zurück vor lauter Sehnsucht nach München. Als Sagnol im Genie schon mal die Sporttasche Februar 2009 aufhörte, ging er als Rekord-Franzose der oder die Fußballschuhe vergaß. Bundesliga, mit einem Einsatz mehr als Lizarazu. Auch auf dem Platz war Six Benthaus zu undiszipliniert. Immerhin bemühte sich der Franzose um seine Integration, Johan Micoud führte Werder Bremen 2004 zum Double. Stürmerstar Jean-Pierre Papin indem er fleißig Deutsch lernte. Doch 1983 gestand er einem Monatelange Interview-Boykotts brachten ihm den Ruf (links, im Zweikampf mit Reporter: „Da lernt man wie besessen und dann, bei irgend- einer launischen Diva ein, handfeste Auseinandersetzungen Manfred Schwabl) wurde in welchen offiziellen Anlässen, habe ich doch kein Wort ver- mit Kollegen im Training den eines Heißsporns. Aber als Bayern nicht wirklich hei- misch. Aber: 1996 gewann er standen, weil die hier so einen ausgeprägten Dialekt haben.“ er 2006 ein Jahr vor Vertragsende nach Bordeaux ging, mit dem Klub den UEFA-Pokal. 1983 ging er zurück nach Frankreich, ein Jahr später wurde sangen sie Loblieder auf ihn an der Weser: „Durch seine der VfB Meister. Arbeit auf dem Platz hat Johan dokumentiert, was er errei- chen will und hat die anderen mitgerissen. Darüber hinaus So ähnlich äußerte sich auch der erste Franzose des FC hat er die Leichtigkeit des Spiels gezeigt, in einer Art, Bayern. Von Jean-Pierre Papin, 1994 für stolze 5,5 Millionen wie es nur wenige können“, sagte Trainer Thomas Schaaf. Mark vom AC Mailand verpflichtet, ist in München vor allem sein Motto „Isch will hier weg“ in Erinnerung. Mit Trainer Wer einen echten Franzosen verpflichtet, bekommt eben kam er nicht klar, immerhin trug er zum immer einen Mann mit Charakter. Und sei er noch so eigen- tümlich. Als Weltklasse-Dribbler Franck Ribéry 2007 nach München kam, versprach er: „Ich bin nicht nach Deutschland gekommen, um einer unter vielen zu sein. Ich will den Franzosen in der Bundesliga Fans was bieten.“ Das ist ihm fraglos gelungen, nicht nur Name Verein Spielzeit Einsätze Tore Willy Sagnol FC Bayern München 2000-2008 184 7 weil er es wagte, Wasserbomben auf zu wer- Bixente Lizarazu FC Bayern München 1997-2006 183 7 fen oder den Mannschaftsbus gegen ein Verkehrsschild Matthieu Delpierre VfB Stuttgart seit 2004 161 3 Gilbert Gress VfB Stuttgart 1966-1971 149 25 zu steuern. Aber auch. Johan Micoud Werder Bremen 2002-2006 123 31 Franck Ribéry FC Bayern München seit 2007 119 41 Valérien Ismaël Werder Bremen, FC Bayern München, Hannover 96 2003-2009 113 8 Fabrice Ehret 1. FC Köln 2007-2011 75 4 Marc Pfertzel VfL Bochum 2007-2010 73 2 Marc Keller Karlsruher SC 1996-1998 61 13 Didier Six (rechts) erzielte für den Didier Six VfB Stuttgart 1981-1983 59 23 VfB Stuttgart in zwei Spielzeiten 1. FC Kaiserslautern 1999-2002 55 14 23 Bundesliga-Tore. Régis Dorn SC Freiburg, FC Hansa Rostock 2000-2008 52 7 Chadli Amri 1. FSV Mainz 05, 1. FC Kaiserslautern 2006-2011 40 2 Jonathan Jäger SC Freiburg 2009-2011 37 0 Hubert Fournier Borussia Mönchengladbach 1996-1998 36 0 Simon Pouplin SC Freiburg 2008-2011 34 0 Gerard Hausser Karlsruher SC 1967-1968 28 1 Jean-Pierre Papin FC Bayern München 1994-1996 27 3 Mikaël Silvestre Werder Bremen seit 2010 27 1 Guillaume Warmuz Borussia Dortmund 2003-2005 25 0 VfL Wolfsburg 2005-2006 21 1 Gaetan Krebs Hannover 96 2007-2009 20 0 Jean-Sébastian Jaurés Borussia Mönchengladbach 2008-2011 20 0 Marc Berdoll 1. FC Saarbrücken 1976-1977 17 1 Mathieu Béda 1. FC Kaiserslautern 2005-2006 16 0 Patrick Guillou VfL Bochum 1990-1993 9 0 Jean-François Kornetzky Karlsruher SC 2007-2009 9 0 Olivier Veigneau MSV Duisburg 2007-2008 7 0 Mourad Bounoua Eintracht Frankfurt 1998-1999 7 0 Jackson Mendy SC Freiburg 2009-2010 6 0 Jonathan Schmid SC Freiburg seit 2010 12 1 Lilian Laslandes 1. FC Köln 2001-2002 5 0 Damien Le Tallec Borussia Dortmund 2009-2011 4 0 Johan Audel VfB Stuttgart seit 2010 3 0 David Zitelli Karlsruher SC 1997-1998 3 0

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Werder Bremens Geschäftsführer Klaus Allofs im Interview „JEDER FREUT SICH AUF 56-mal hat Klaus Allofs das Nationaltrikot getragen. Er ist Europameister geworden und Vizeweltmeister, einige Jahre war er als Profi in Frankreich (Bordeaux und Marseille), und seit mehr als einem Jahrzehnt steht er als Geschäftsführer bei Werder Bremen in der Verantwortung. Kurz: Allofs hat viel gesehen, viel erlebt. Sein Wort hat Gewicht. Im Interview mit Marc Hagedorn, Sportchef des „Weser-Kurier“, spricht der 55-Jährige über Bremen, Frankreich und die Entwicklung der DFB-Auswahl. Und er räumt mit einem alten Gerücht auf.

Endlich wieder ein Länderspiel in Bremen, Herr Allofs. Wir sind mitten in der Stadt, wir liegen direkt an der Weser. Ja, gefühlt ist das letzte Spiel ja schon eine kleine Ewigkeit Das ist schön, begrenzt aber auch unsere Möglichkeiten. her. Deshalb ist das eine tolle Sache. Wir haben inzwi- schen so viele Stadien in Deutschland, die länderspiel- Wie sehr freuen Sie sich, dass nun diese deutsche tauglich sind. Da wird es nicht leichter, welche abzube- National mannschaft mit Spielern wie Neuer, Özil, Klose kommen. Wir haben es 2006 ja leider nicht geschafft, und Müller kommt? WM-Stadion zu werden. Aber wir haben seitdem viele Worüber ich mich am meisten freue, ist der Zeitpunkt die- Bemühungen unternommen, um unser Stadion zu verbes- ses Länderspiels. In dieser Phase, mit Blick auf die sern, natürlich nicht nur wegen möglicher Länderspiele. Europameisterschaft, dieses Spiel, noch dazu gegen die- Ich bin froh, dass dies anerkannt wird. sen Gegner in Bremen zu bekommen – das finde ich fas- zinierend. Das letzte Länderspiel, das ich live gesehen Haben Sie auch eingeladen, damit habe, war das 3:0 gegen die Niederlande in Hamburg. Ich er sich davon überzeugen kann? glaube, dass es da allen Fußballfreunden wie mir geht: (schmunzelt) Ach ja, die Geschichte … Man freut sich auf diese Mannschaft. Ich will jetzt sehen, ob sie diese Leistung bestätigen kann. … es hieß damals scherzhaft, dass sich der „Kaiser“ auf dem Parkplatz des Weser-Stadions in einer Pfütze Und? Was denken Sie? nasse Füße geholt hätte. Das soll Werders Chancen, Dass es spannend wird. Man spricht weltweit von dieser WM-Standort 2006 zu werden, nicht gesteigert haben. Mannschaft mit großer Bewunderung und viel Respekt. Wir kennen die handelnden Personen beim DFB alle. Ob Das ist mehr als beeindruckend. nun Franz Beckenbauer, den Präsidenten Dr. Theo Zwan- ziger oder DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach, und Sie selbst waren Profi in Frankreich, verfolgen das daher sind wir sicher, dass alle Beteiligten damals nach Geschehen dort nach wie vor. Wie ist Ihr Blick auf die bestem Gewissen entschieden haben. Nationalmannschaft? Die französische Nationalmannschaft befindet sich in einer Also nicht wegen einer Pfütze. Phase der Wiedergutmachung. Nach der WM, wo es ja zu Ganz sicher nicht wegen einer Pfütze. Wenn wir ehrlich sind, skandalösen Vorfällen gekommen ist, hat die Mannschaft dann müssen wir festhalten, dass das Weser-Stadion ein viel Kredit im eigenen Land verspielt. Und das, wo die besonderes Stadion ist. Das Besondere kann aber auch ein Nationalmannschaft in Frankreich sowieso nicht so einen Nachteil sein: in Sachen Kapazität und auch wegen der Lage. großen Stellenwert hat wie zum Beispiel hier bei uns. Sie

Trug schon immer gerne Grün: Allofs beim Torjubel mit Rudi Völler nach seinem Tor zum 1:1 bei der WM 1986 gegen Uruguay. DIESE MANNSCHAFT“

Seit zwölfeinhalb Jahren ist Klaus Allofs Sportdirektor bei Werder Bremen. Als Spieler gewann er mit dem Klub 1992 den Europapokal der Pokalsieger, ein Jahr später die Deutsche Meisterschaft.

haben jetzt wieder ein sehr talentiertes Team, und wenn gegeben, die Qualifikation war schnell erledigt. Situationen, es in der Gruppe stimmt, wenn die Spieler geschlossen in denen es drauf ankommt, ergeben sich erst im Turnier. auftreten, dann sind die Franzosen sogar Titelanwärter. Wenn man ehrlich ist, ist das Gerede von Schwächen zum Ich erwarte das Spiel zweier Top-Nationen. jetzigen Zeitpunkt aber Haarspalterei.

Was zeichnet die aktuelle Nationalmannschaft denn am Sie haben Turniersituationen vorhin angesprochen. 1980 meisten aus? haben Sie bei der EM in Italien mitgespielt. Da gab es Die Mannschaft zeigt fast komplett die Tugenden, die zum eine Begegnung mit Holland, Sie haben alle drei deut- modernen Fußballspiel dazugehören: eine hohe Laufbereit - schen Tore erzielt. Wie wirkt so etwas auf einen Spieler schaft, eine mannschaftliche Geschlossenheit. An der und eine Mannschaft? Defensivleistung sind alle beteiligt. Bei eigenem Ballbesitz Gefühlt war ich immer bei Turnieren dabei, bei denen man der gehen die Spieler hohes Tempo, spielen mit Risiko, mit deutschen Mannschaft nie viel zugetraut hat. Das war 1980 Tempowechseln, sicherem Kurzpassspiel, überhaupt mit so, aber auch bei der WM 1986 in Mexiko. Da ist aber jedes- einer hohen Ballsicherheit. Das sind die Facetten des moder- mal durch den Turnierverlauf eine plötzliche Dynamik in die nen Fußballs, und das imponiert. Diese Mannschaft ist kom- Sache gekommen. Man übersteht die Gruppenphase, es geht plett und besitzt viele Möglichkeiten. in die nächste Runde. Auch dort hat man Erfolg, und es folgt das nächste Spiel und so weiter. Da entsteht Begeisterung Gibt es auch Schwächen? innerhalb der Mannschaft, ein Zusammenhalt, das gibt einen (überlegt lange) Das Einzige, was noch zu beweisen wäre, Schub. Es bildet sich ein Siegeswille heraus. Man will dann ist: Wie funktioniert das System unter Druck? Trotz der auch den Titel holen. Das alles geht innerhalb weniger Tage EM-Qualifikation hat es diese Drucksituationen ja kaum vonstatten, und das ist das Besondere an Turnieren.

53 100 Prozent Werder: Ge schäfts führer Allofs (rechts) und Trainer Thomas Schaaf.

Was ist mit den anderen Bremern? Wir sind weiterhin der Überzeugung, dass ein Aaron Hunt, wenn er fit ist und konstant spielt, oder Marko Marin das Zeug dazu haben, in der Nationalmannschaft zu spie- len. Wir wissen, dass wir im Moment eine National - mannschaft haben, die jung ist, die funktioniert, und dass es schwer wird, dort hineinzukommen. Aber wenn man bei Werder in den Nach wuchs schaut: Wir haben U 17-, U 19- oder U 20-Nationalspieler. Da muss man natürlich die Ent - Welchen Anteil hat Bundestrainer Joachim Löw an der wicklung abwarten, aber generell bleibt es ein Ziel, dass Entwicklung dieser Mannschaft? Werderaner in der National mannschaft spielen sollen. Das ist seine Mannschaft. Da steckt eine Philosophie dahin- ter, die er mit seinem Team entwickelt hat, und dazu zähle Wer sind für die EM die Favoriten? ich auch Oliver Bierhoff als Manager der Nationalmannschaft. Ein Endspiel Deutschland gegen Spanien vorherzusagen, Der Bundestrainer ist seinen Weg gegangen. Das waren ist nicht sehr originell, aber wenn man diese Mannschaften nicht immer nur leichte Entscheidungen, sie haben sich sieht, dann liegt das einfach nahe. Reflexartig hätte ich aber weitestgehend als richtig herausgestellt. Wobei er natür- auch die Niederlande dazuzählen können, aber wenn man lich auch das Glück hat, auf sehr viele, sehr gut ausgebil- das letzte Spiel gegen Deutschland in Hamburg gesehen dete Spieler aus den Vereinen zurückgreifen zu können. hat, ist man sich da nicht mehr so sicher.

Das Miteinander zwischen der Bundesliga, die diese Was ist wichtiger: Einen Titel zu holen? Oder schönen Spieler ausbildet und zur Verfügung stellt, und der Fußball zu spielen? Nationalmannschaft, wo diese Spieler dann eingesetzt Grundsätzlich: Ein Titelgewinn kann nie hässlich sein. Dieses werden, war nicht immer ohne Probleme. Spiel gibt klare Regeln vor. Es gibt keine Hal tungs noten, Ich erinnere mich an eine Managertagung. Da musste die Von 1987 bis 1990 spielte sondern es zählen die Tore. Ein Ehrentitel wie „Meister Bundesliga eine grundsätzliche Entscheidung treffen: Allofs in Frankreich, erst zwei der Herzen“ – nein, das ist nur ein Trostpflaster. In der Geben wir der Nationalmannschaft die totale Unter- Jahre bei Olympique Marseille Nach betrachtung zählen die wirklichen Titel. Dorthin gibt stützung oder nicht? Es gab eine Zeit, da gehörte es fast und dann noch ein Jahr bei es viele Wege: Am schönsten ist es, wenn man effektiv schon zum guten Ton, dass Spieler gar nicht zur National - Girondins Bordeaux. Mit und attraktiv zum Titel kommt. Marseille, hier mit Karlheinz mannschaft wollten. Jetzt sehen die Spieler eine Berufung Förster und Gaëtan Huard als Ehre, als Pflicht und als Notwendigkeit, weil sonst der (von links), wurde er 1989 Konkurrent Pluspunkte sammelt. Natürlich ist es auch wei- Pokalsieger. terhin ein Thema, wie viele Länderspiele wirklich sein müs- sen und wie oft man als Verein Spieler abstellen sollte. Aber grundsätzlich ist klar: Wir brauchen eine erfolgrei- che National mannschaft. Sie ist ein Aushänge schild, und davon profitieren wir alle.

Werder Bremens Anteil daran ist im Moment über- schaubar. Das stimmt. Vor ein paar Jahren haben wir gesagt: Zwei, drei Bremer Spieler sollen regelmäßig in der National mannschaft stehen. Das haben wir phasenweise übererfüllt, da waren es fünf oder sechs. Allerdings gibt es auch jetzt noch Spieler, die in meiner Wahrnehmung als Nationalspieler mindestens halbe Bremer sind: Klose, Özil, Mertes acker und den „gan- zen“ Bremer Tim Wiese.

Torwart-Legende und Werders Rekordspieler: Dieter Burdenski „B ER UDDE“ KANN IMM

Geschmeidig, fast katzengleich hechtet Dieter Burdenski von links nach kay, schon gut, ja, „die Gelenke sind mittler- weile ein bisschen eingerostet“, sagt Dieter rechts, fischt die Bälle aus den Ecken. Dann noch eine Fußabwehr aus Burdenski, Bremens Ehrenspielführer, der 2002 kurzer Distanz – und das mit 61 Jahren! Die rund 3.000 Zuschauer Oim Alter von 51 Jahren noch einmal in der Regional - beim Allstar-Turnier in Oldenburg erheben sich von den Plätzen, fei- liga-Mannschaft aushalf. „Aber so lange ich fit bin und ern den Torwart mit „Budde-Budde“-Sprechchören. Burdenski genießt mich gut fühle, spiele ich weiter.“ Burdenski ist fit – und ein bisschen verrückt. Torhüter sind halt immer ein wenig es. „Ich zeige kurz meine Klasse, dann gehe ich raus und überlasse die Einzelkämpfer in einem Team. Das Wichtigste aber ist, den Jüngeren das Feld“, sagt er und grinst. Mit 444 Bundesligaspielen findet er: „Du musst diesen Job lieben.“ für Werder Bremen ist er an der Weser zu einer Torwart-Legende gewor- den. Auch im reifen Alter kann er von seiner großen Liebe nicht las- Burdenski tut es – heute ebenso wie zu seiner aktiven Zeit. Talent, Leidenschaft, unglaublicher Ehrgeiz und Riesen- sen: dem Fußball. Arne Flügge, Sportredakteur der „Kreiszeitung Syke“, spaß am Fußball haben ihn immer wieder zu Höchst leis - hat sich mit dem zwölfmaligen Nationalspieler getroffen. tungen getrieben und ihm am 8. Juni 1977 (2:0 in Uruguay)

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E total bitter für mich“, erinnert sich Burdenski. „Doch ich habe – zugegeben – auch eine ganz schlechte Rückrunde T gespielt.“

L Der Traum von der EM in Italien war geplatzt, Toni Schumacher die neue Nummer eins im deutschen Tor. „Mein A Pech war sein Glück“, sagt Burdenski. „Aber der Toni war Dieter Burdenski auch einfach überragend.“ Es dauerte fast drei Jahre, bis H spielte zwölfmal für die „Budde“ im Juni 1983 beim 4:2-Sieg gegen Jugoslawien DFB-Auswahl – und heute für das Traditionsteam. sein Comeback im Nationalteam feierte. Ein Jahr später T nahm er als Nummer zwei hinter Schumacher an der EM I in Frankreich teil. Deutschland scheiterte bereits in der M Vorrunde, Bundestrainer Jupp Derwall trat zurück. „Dann kam Franz Beckenbauer als Teamchef, und dann war Schluss H für mich“, erinnert sich Burdenski. Der „Kaiser“ hatte C den personellen Umbruch eingeleitet, Torhüter wie Eike O Immel und Uli Stein rückten nach. N schließlich auch das Debüt in der deutschen Fußball- „Vielleicht hätte ich mir ein paar Länderspiele mehr Nationalmannschaft beschert. „Ich war nie der Überflie- gewünscht“, sagt Burdenski, der dennoch mit „großem ger, das Supertalent“, sagt Burdenski. „Ich musste mir Stolz“ auf seine Nationalmannschaftskarriere zurück- vieles erarbeiten.“ Weil Werder zumeist gegen den Abstieg blickt – mit den Höhepunkten WM-Teilnahme 1978 in spielte, war es für ihn nicht leicht, in den Fokus zu gera- Argentinien sowie der Europameisterschaft 1984 in ten. „Ich habe aber häufig außergewöhnlich gut gehal- Frankreich, jeweils als deutsche Nummer zwei. „Ich war ten. Das hat mir geholfen“, sagt er. sieben Jahre lang dabei, stand mehr als 30-mal im Kader. Es war für mich immer eine außergewöhnliche Ehre, für Insgesamt brachte es „Budde“ zwischen 1977 und 1984 Deutschland zu spielen, Teil einer der besten Mannschaften auf zwölf Länderspiele. Dass es nicht mehr wurden, lag der Welt zu sein“, schwärmt er. Und wenn es nach ihm zum einen daran, dass Burdenski zunächst im Schatten ginge, „würde ich da heute noch spielen“. von stand, Deutschlands „Torhüter des Jahr- hunderts“. Nachdem Maier seine Karriere 1979 verlet- Vielleicht, weil ihn die aktuelle deutsche Fußball-National - zungsbedingt beenden musste, avancierte Burdenski zur mannschaft so begeistert. „Sie gehört zu den besten, die Nummer eins. Inklusive des Qualifikationsspiels zur wir seit langem hatten“, sagt Burdenski. „In der Mann- Fußball-EM in Italien am 27. Februar 1980 gegen Malta – schaft steckt ein unglaubliches Potenzial, mit vielen jun- übrigens in Bremen – absolvierte er fast alle Quali- gen, überragenden Spielern.“ Das Team von Bundestrainer Begegnungen für das DFB-Team. Doch dann geriet er mit Joachim Löw werde in den nächsten Jahren „eine Top- Werder in die Krise. Die Bremer stiegen ab, Burdenski flog Rolle in Europa und in der Welt spielen“, prophezeit „Budde“. komplett aus dem EM-Kader. Schumacher, Eike Immel und „Sie sind weiter als andere, weil sie disziplinierter sind. Walter Junghans reisten nach Italien. „Das war natürlich Sie müssen sich jetzt aber noch mit einem Titel beloh-

57 das Multitalent, dem heute der dunkle Anzug ebenso gut steht wie zu sei- ner aktiven Zeit das Trikot mit dem „W“ oder dem Adler auf der Brust. „Ich hatte das Glück, Fußballer zu nen.“ Bei der im Juni beginnenden Europa meisterschaft Noch immer am Ball: Dieter werden. Ich hatte aber auch das Glück, das Leben, die in Polen und der Ukraine traut Burdenski der DFB-Auswahl Burdenski (untere Reihe, harte Arbeit nach dem Fußball kennenzulernen“, sagt er. den ganz großen Wurf bereits zu, weil „wir einfach die Zweiter von rechts) im „Ich habe in den 25 Jahren als Firmenchef gelernt, mit DFB-Traditionsteam. beste Mannschaft haben“. Rückschlägen umzugehen und weiß, was es bedeutet, zwölf bis 14 Stunden am Tag zu arbeiten.“ Einen Beweis dafür kann das Team von Bundestrainer Joachim Löw schon heute gegen Frankreich antreten. Dieter Burdenski Was ihn immer wieder aufs Neue antreibt, ist seine Liebe wird zuschauen, wenn auch auf gepackten Koffern. Denn zum Beruf. „Bei dem, was du machst, musst du glücklich bereits am Tag danach geht’s mit der Traditionsmannschaft und zufrieden sein“, lautet sein Motto. Auch deshalb ist des Deutschen Fußball-Bundes nach Bangkok. Am 4. März der gelernte Bauzeichner nach seiner Fußballer-Laufbahn steigt ein Länderspiel gegen Thailand. Seit 15 Jahren ist nicht in seinen eigentlichen Beruf zurückgekehrt. „Wenn Burdenski mit dieser Auswahl weltweit unterwegs. Vietnam, ich mir vorstelle, ich hätte mein Leben lang an einem Tisch Korea, China, zuletzt Russland und jetzt Thailand. Kein Weg stehen und Striche ziehen müssen – ich wäre eingegan- ist zu weit. „Die Mannschaft genießt weltweit ein hohes gen wie eine Primel“, sagt er und schmunzelt. Da sind Ansehen. Die Stadien sind voll, die Spiele werden live im dem Keeper, der als Spieler und später als Torwart-Trainer Fernsehen übertragen“, sagt Burdenski. Schließlich ist das von Werder Bremen bei Wind und Wetter in kurzen Hosen DFB-Traditionsteam mit ehemaligen Welt- und Europa- auf dem Übungsplatz stand und der stets ohne Socken in meistern bestückt. „Und ich hoffe, dass die Fußballschuhe schlüpfte, Allstar-Turniere wie neulich jetzt häufiger mal für uns spielt“, sagt er. Auch auf die in Oldenburg schon viel lieber. Denn da blüht „Budde“ so Gefahr hin, dass seine Einsätze („Ich spiele ab und zu noch Triumphzug von Bremen: richtig auf. Auch, wenn er nur für ein paar Minuten spielt. mit.“) dann noch seltener werden. Doch „Budde“ sieht sich Torwart-Trainer Burdenski mittlerweile ohnehin mehr als Botschafter des deutschen (Mitte) feierte mit Werder, Fußballs, „und ich bin der Verbindungsmann zwischen DFB, hier mit Fabian Ernst (links) und Ümit Davala, 2004 den den Spielern und den anderen Verbänden“. In Zusammen- deutschen Meistertitel. arbeit mit Markus Weidner, Abteilungsleiter Trainerwesen beim DFB, organisiert Burdenski die Spiele und auch Reisen der deutschen Traditionsmannschaft.

Auch da ist er vom Fach. Seit 25 Jahren ist er Chef der in Stuhr bei Bremen ansässigen „Burdenski Events“. Eine Event- und Veranstaltungsfirma für Trainigslager für Bundes - ligisten und europäische Vereine sowie für nationale und internationale Unternehmen. Außerdem veranstaltet Burdenski verschiedene Events, Turniere und Incentive- Reisen. Zudem betreibt er ein Sportgeschäft. Besonders stolz ist der 61-Jährige aber auf seine Fußballschule auf der Nordseeinsel Borkum: „Es ist die älteste in Deutschland.“

Dieter Burdenski ist fußballverrückt, nach wie vor. Und er ist glücklich. „Wenn ich noch mal auf die Welt kommen würde – ich würde alles noch einmal genauso tun“, sagt

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Beim DFB UMWELTCUP werden Klubs für ihr Engagement belohnt SAUBERE SACHE

Sportliche Wettbewerbe, das ist keine ganz neue Erkenntnis, haben vor allem eines gemeinsam: Vor dem Anpfiff steht nicht fest, wer schlussendlich gewinnen wird. Auch aus diesem Blickwinkel gesehen, ist der DFB UMWELTCUP 2012, der unter dem Motto „90 Ideen. Ein Ziel – Vereint für die Umwelt“ am Rande des Länderspieles gegen Frankreich gestartet wird, etwas ganz Besonderes. Denn bei ihm steht der eigentliche Gewinner schon vor dem Anpfiff fest: die Umwelt. Schließlich soll die groß angelegte Maßnahme auf spielerische Weise möglichst viele Vereine, Fans und Fußballer für das Thema Umwelt- und Klimaschutz sensibilisieren. DFB-Mitarbeiter Stephan Brause stellt die neue Nachhaltigkeits-Kampagne, die von der Nationalmannschaft unterstützt wird, vor.

lausible Ausreden gab es in der Vergangenheit durch- Doch dies gilt spätestens seit dem 27. Februar nicht mehr. aus einige. Als Fußballklub in Deutschland etwas für Durch den DFB UMWELTCUP 2012 kann nun jeder Fußball- den Umweltschutz zu tun, war nicht immer ganz so verein in Deutschland spielend leicht etwas für den Klima- Peinfach und auch deshalb bei vielen, durch Spiel- und Umweltschutz tun. Unabhängig von seiner Größe, geo- und Ausbildungsbetrieb oftmals ohnehin stark geforderten grafischen Lage oder seinen finanziellen Möglichkeiten. „Wir Vereinen, in der Prioritätenliste eher weiter unten angesie- wollen mit dieser nachhaltigen Kampagne zeigen, dass sich delt. Zumal ein Engagement für den Umweltschutz auf den Fußball und Umweltschutz nicht per se ausschließen, son- ersten Blick ja auch eine zusätzliche Belastung für die zumeist dern durchaus zusammengehören können. Deshalb hoffen nicht überquellenden Vereinskassen darstellen könnte. wir, dass sich möglichst viele der rund 26.000 Vereine in

60 Deutschland an diesem interessanten Wettbewerb beteili- Von der Regenwasser-Zisterne zur Bewässerung des Spiel - gen und damit einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass auch felds und zum Reinigen der Fußballschuhe über die Einführung unsere Enkel noch in einer intakten Natur Fußball spielen der Biobratwurst bis hin zum einfachen Aufhängen eines, können“, sagt die DFB-Beauf tragte für Klima- und Umwelt - natürlich ökologisch verträglichen, Naturschutzplakats, der schutz, Claudia Roth. Verankerung des Klima- und Umweltschutzes in den Vereins - statuten, der simplen Bildung von Fahrgemeinschaften zu Damit sich ab sofort möglichst viele Klubs im Internet Spiel und Training oder auch der „sanften Vertreibung“ von unter umwelt.dfb.de anmelden, wurde in enger Zusammen- lästigen Maulwürfen vom Vereinsgelände reichen die ent- arbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) wickelten und vom deutschen Öko-Institut zertifizierten ein System entwickelt, welches ebenso simpel, lukrativ Ideen. Aus insgesamt 90 verschiedenen können die Vereine wie sinnvoll ist. „Natürlich wird bei den Klubs weiterhin wählen und diese umsetzen. „Natürlich sind nicht alle Ideen der Spielbetrieb im Vordergrund stehen und das ist auch neu. Sie basieren zumeist auf dem Wissen des DOSB und richtig so. Aber wir wollen die Vereine und Fußballer in seiner Landes sportbünde, die schon seit langem Vereins- Deutschland durch diese Kampagne eben auch für das beratungen im Bereich Natur- und Umweltschutz anbie- wichtige Thema Klima- und Umweltschutz sensibilisieren ten“, sagt DFB-Direktor Willi Hink. „Aber durch die groß und zeigen, dass es gar nicht so schwierig oder teuer ist, angelegte DFB-Kampagne rückt dieses wichtige Thema hof- als Klub etwas zum Erhalt der Natur beizutragen“, sagt fentlich ein wenig mehr in die Aufmerksamkeit der Vereine Karl Rothmund. Dass das gelingt, davon ist der für die und der Öffentlichkeit. Dadurch wäre ein erstes Ziel bereits Umweltkampagne zuständige DFB-Vizepräsident durch- erreicht, schließlich wollen wir vor allem auch das Interesse aus überzeugt. Schließlich mache die Teilnahme am DFB und Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz stärken.“ UMWELTCUP 2012 für die Vereine aus mehrerlei Gründen Sinn. „Die Klubs können durch ihr Engagement und die Der Tatsache, dass konstruktive und leicht umsetzbare Umsetzung möglichst vieler interessanter Umweltschutz- Ideen sowie interessante Gewinne oftmals nicht ausrei- ideen nicht nur den ersten DFB UMWELTCUP und lukrative chen, um Vereine und Fußballer für ein Thema zu begeis- Preise gewinnen, sondern sie sparen dadurch auch nach- tern, das nicht zum gerne zitierten „Kerngeschäft“ gehört, haltig Ressourcen und somit auf Dauer auch finanzielle wird im Rahmen des DFB UMWELTCUP Rechnung getra- Mittel ein. Mittel, die angesichts oftmals knapper Kassen gen. So gehören zu den 90 Ideen, die den vier Elementen an anderer Stelle sicher gut eingesetzt werden können.“ Wasser, Luft, Sonne und Erde zugeordnet sind, jeweils wert- volle Tipps und Beispielrechnungen, wie der Verein durch die Umsetzung einer Idee Ressourcen und somit langfris- tig oftmals auch finanzielle Mittel einsparen kann, die dann in anderen Bereichen eingesetzt werden könnten.

Ein Beispiel: Ein Verein will seinen kompletten Schriftwechsel fortan nicht mehr auf „normalem“, sondern auf recycel- tem Papier führen. Diese Idee, die sich auf umwelt.dfb.de gleich unter der Nummer eins verbirgt, ist einfach umzu- setzen und zudem, wie viele andere auch, mit einem inte- ressanten Rabatt „garniert“. Den dazugehörigen Voucher kann sich der Verein im Internet herunterladen, beim Unter - stützer online oder beim Fachhändler vor Ort einlösen, und schon hat er dank eines interessanten Nachlasses Geld gespart und etwas für den Umweltschutz getan. Dann noch schnell die Umsetzung der Idee beim DFB melden – beispielsweise durch die Übersendung der Belege – und schon werden dem Klub die für die Idee veranschlagten Punkte in der Tabelle gutgeschrieben. „Und damit auch wirklich jeder Verein unabhängig von seiner Größe und seinen finanziellen Möglichkeiten den Umweltcup gewin- nen kann, wird die gesammelte Punktzahl durch die Mit- glieder zahl des Klubs geteilt und so die ,Naturschutz quote’ Die Einbeziehung der Photovoltaik-Anlage ermittelt. Diese entscheidet zum Jahresende über die Sieger in das gesamte Gebäudekonzept des Weser- auf Kreis,- Landes- und Bundesebene“, erklärt Willi Hink. Stadions ist einzigartig. Die Solarmodule sind harmonisch in Fassade und Dach Zudem hätten die Vereine natürlich auch die Möglichkeit, integriert. Sonnenstrom für etwa 300 eigene Umweltschutz-Ideen in den Wettbewerb und somit Haushalte wird von der Anlage erzeugt . in die Punktewertung einzubringen. Und ein Klub, der sich

61 schon im vergangenen Jahr als umweltfreundlich gezeigt und einige der Ideen des DFB UMWELTCUP umgesetzt hat, schaut in die Röhre? „Natürlich nicht“, sagt Hink. „Die Klubs haben die Möglichkeit, ihre Natur schutz -Aktivitäten der vergangenen drei Jahre nachzuweisen und bekom- men auch dafür Punkte für die Tabelle gutgeschrieben.“

Dass der DFB in diesem Jahr den Schwerpunkt in seinem Nachhaltigkeitsbereich auf den Umwelt- und Klimaschutz legt, ist nicht nur für Claudia Roth die logische Fortsetzung der in den vergangenen Jahren stetig intensivierten Be- mühungen des Verbandes in diesem Bereich. „Schon bei den Weltmeisterschaften 2006 und vor allem 2011 in Deutsch - land haben wir besonders auf den Umweltschutz geach- tet. Beide Turniere haben durch die Initiative ,Green Goal’ grüne Spuren hinterlassen und gezeigt, wie viel Ein spar - potenzial im Sport liegt. Klimafairness und Umweltfreund - lichkeit sind eben auch dort möglich, wo man sie viel leicht Claudia Roth und Vizepräsident nicht gleich vermutet. Deshalb wollen wir diesen wich- Karl Rothmund gehören zu den tigen Weg weitergehen“, sagt die Bundes vorsitzen de der Initiatoren der neuen Umweltschutz- Kampagne des DFB. Grünen. Und dabei sei es in erster Linie gar nicht mal so entscheidend, wie viele Vereine sich schlussendlich an der Premierensaison des DFB UMWELTCUP beteiligen. „Natürlich wäre es toll, wenn jeder Verein mitmachen würde. Aber letztlich lässt sich auch schon mit vielen kleinen Projekten einiges erreichen. Es müssen ja nicht immer gleich Millionen Euro oder viele Tonnen Müll oder CO2 ein- gespart werden“, sagt Roth. All diese Ideen, so die DFB- Beauftragte weiter, schützten die Umwelt und mache sie somit bereits vor dem Anpfiff zum großen Sieger des DFB UMWELTCUP 2012.

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BF201200-02_Anzeige_A_210x297.indd 1 15.02.12 11:29 Neuer DFB-Imagefilm zum Thema Umwelt LICHT AUS, SPOT AN! Nach Integration nun Umwelt- und Klimaschutz. Die deutsche National - mannschaft stellt sich erneut in den Dienst der guten Sache. So ent- stand bei den Marketingtagen der DFB-Auswahl in München der neue Imagefilm des Verbandes, der am Rande des Länderspiels gegen Frankreich erstmals präsentiert wurde. Der rund 30-sekündige Spot, bei dem Sönke Wortmann Regie führte, soll möglichst viele Vereine in Deutschland dazu animieren, am DFB UMWELTCUP 2012 teilzunehmen und somit etwas für den Natur schutz zu tun. Im Mittelpunkt des Spots, der künf- tig unter anderem im Rahmen der Übertragungen von Länderspielen und DFB-Pokalspielen in ARD, ZDF und Sky zu sehen sein wird, stehen Lars und Sven Bender. Die Zwillinge hatten bei den Dreharbeiten genauso viel Spaß wie der dritte Hauptdarsteller, Manuel Neuer. DFB- aktuell zeigt exklusive Bilder von den Dreharbeiten.

Nationaltorhüter Manuel Neuer ist einer der Haupt darsteller des Spots.

Man kennt sich noch vom „Sommermärchen“: Bastian Schweinsteiger mit Regisseur Sönke Wortmann.

64 So soll’s aussehen: Manuel Neuer und das Filmteam.

Sehr interessiert: Sönke Wortmann erklärt Sven (links) und Lars Bender die Idee des Mit Spaß bei der Sache (von Umweltspots. links): Philipp Lahm, Marco Reus und Mario Götze.

Das Nationalteam ruft zur Teilnahme am DFB UMWELTCUP auf.

Kick it like Bender: Lars zeigt sein Können auch mit einer Aludose. Sänger und Fan-Club-Mitglied Johannes Strate glaubt ans deutsche Team

CLUB FAN CHAFT TIONALMANNS NA POWERED BY „DIESES JAHR GEHT DAS „Revolverheld“-Frontmann Johannes Strate zeigt Flagge: Schon seit vier Jahren ist er Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola. „Ich finde es schön, als ein Zeichen der Zugehörigkeit“, sagt er. Länderspiele sind Pflichttermine für ihn, ebenso Werder-Spiele. Und das als Exil- Bremer in Hamburg. 2008 sang er mit seiner Band den offiziellen DFB-Song zur Europameisterschaft. Diesmal lässt er gerne anderen den Vortritt. Warum das so ist und warum er sein altes Lied nach wie vor für aktuell hält, hat er DFB-Redakteur Gereon Tönnihsen erzählt.

in regnerischer Nachmittag im Hamburger 90 Minuten lang fasziniert – nicht nur wegen des Spiels, Schanzenviertel. Johannes Strate ist pünktlich auf sondern weil er die ganze Zeit mit dem 40-maligen die Minute zum Gespräch erschienen. Mütze auf Nationalspieler fachsimpeln konnte, „einfach überragend“. E dem Kopf, Schal, Bart, lässiger Look. Morgens hat er an neuen Songs geschrieben. Er ist entspannt, er hat Wenn Strate über Werder spricht, gestikuliert er viel. Das einige gute Ideen gehabt an diesem Tag. Jetzt blättert er Thema ist ihm wichtig. Pizarro, ja, der sei eine Tormaschine, im „DFB-aktuell“ vom Spiel gegen die Niederlande. „Wow, aber man brauche noch gestandene Abwehrspieler, „hilft sogar mit Poster“, sagt er. „Das hänge ich mir in die Küche.“ ja nichts“. Sein Klub sei in dieser Saison „wie Dr. Jekyll Das würde passen. Denn auch ein Poster von Werder Bremen und Mr. Hyde. Es ist schwer, aus dieser Mannschaft schlau hat er da schon untergebracht. Werder ist überall. Zumin - zu werden“. Er schaut sich jedes Spiel im TV an, egal ob dest für ihn. In Bremen, in Hamburg, egal wo. er zu Hause oder unterwegs ist. Als er vor zwei Jahren in New York war, sah er Bremens legendäre drei Siege Schon als Kind ging er mit seinem Vater ins Weser-Stadion. gegen den HSV in einer Saison, „da habe ich mich richtig Er wuchs in Worpswede auf, dem Künstlerdorf vor den heimisch gefühlt, auch wenn ich so weit weg war“. Strate Toren Bremens. Rune Bratseth und Wynton Rufer waren saß vor dem Fernseher und schrie und feuerte seine Elf die Helden seiner Kindheit. Heute geht er manchmal mit an. Aus der Ferne, aber gefühlt so nah. Der 31-Jährige ist Marco Bode zum Golfen, auch so einer, den Strate ver- ein emotionaler Zuschauer und ein abergläubischer. „Ich ehrte, als er noch kleiner war. „Er ist ein sehr belesener, denke Sachen wie: ‘Wenn ich jetzt mal kurz rausgehe, schießt intelligenter, feiner Mensch, ganz bodenständig“, sagt der Gegner ein Tor’. Auch wenn ich weiß, dass das total Strate. „Natürlich war am Anfang eine gewisse Ehrfurcht lächerlich ist“, sagt er. da. Marco Bode! Was für geile Tore der für Werder geschos- sen hat, als ich dabei war. Aber diese Ehrfurcht nimmt er Früher, als er noch in Bremen wohnte, ging er regelmä- einem sehr schnell, so etwas braucht der gar nicht. Es ist ßig ins Stadion. 2009 sang er mal die Hymne „Lebenslang 2008 traten die Jungs von ein Verhältnis auf Augenhöhe.“ Als sich die beiden mal Grün-Weiß“ vor der Fankurve. Werder gewann 3:2 gegen Revolverheld dem Fan Club zusammen ein Spiel von Werder anschauten, war Strate Real Madrid. Viel lernen musste Strate dafür nicht: Das Nationalmannschaft bei. Lied kannte er auch vorher schon auswendig. „Es erzeugt Gänsehaut bei mir“, sagt Strate, der sich vor dem Spiel das typische Bier-mit-Bratwurst-Gedeck gönnt, „weil das eben dazugehört“. Er rührt in seinem Chai Tea Latte, nimmt einen großen Schluck und sagt dann: „Ich weiß gar nicht genau, was mich am Fußball so fasziniert. Es ist auf jeden Fall ein sehr ästhetisches Spiel, wenn man es gut macht. Und gerade unser Nationalteam macht das gerade, auch Dortmund zeigt, wie es geht. Werder hat es in den ver- gangenen Jahren vorgemacht.“ Er stellt sein Glas ab, lehnt sich zurück und rückt seine Mütze zurecht. Wie guter Fußball geht, das weiß er. Aber ihn selbst spielen? In der F-Jugend hat er sich mal beim FC Worpswede versucht. Nach zwei Spielen hat er Schluss gemacht. Unerträglich schlecht sei er gewesen, sagt er. Und Angst vorm Ball habe er gehabt. „Jetzt spiele ich gerne hin und wieder hobbymäßig“, sagt er. „Ich kann ganz gut knipsen, auch Freistöße schießen. Aber was den aktiven Fußball angeht, habe ich keine Ansprüche mehr an mich selbst.“ Dafür an seine beiden Teams, wie jeder Fan.

66 FUSSBALL-WUNDER WEITER!“

Seit 2008 sind Johannes Strate und seine Kollegen von Revolverheld Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola. „Ich finde das sehr schön, als Zeichen der Zugehörigkeit. Das ist eine tolle Sache. Das ganze Land steht hinter der Mannschaft, vor allem bei Turnieren. Und der Fan Club steht immer an der Spitze, schon allein durch die ganzen Choreos, sagt Strate. 2008 – das war auch das Fußballjahr für die Band. Eines Tages kam ein Anruf vom DFB. Und die Frage: „Habt ihr Lust, unseren EM- Fan-Song zu schreiben?“ Die fünf Jungs hatten, natürlich hatten sie, Ehrensache. „Für uns war das wie im Paradies“, sagt Strate. Heraus kam der Song „Helden 2008“ mit Liedzeilen wie „Wir gehen zusam- men in die Geschichte ein“ und „Lasst uns einmal alle Helden sein“. Vor und während des Turniers waren die Revolverhelden im Dauerstress, von einer Bühne zur nächs- ten: Fanmeile, Stadien, Sportstudio. Auch auf der Seebühne in Bregenz traten die Jungs auf, Strate hatte sich gera- de einen Kreuzbandriss zugezogen. Jürgen Klopp, damals ZDF-Experte, führte ihn auf die Bühne. Nach der Ankunft der Mannschaft in Berlin spielte die Band vor dem Branden- burger Tor – gemeinsam mit den Spielern. „Und dann stehst du da, und ein Per Mertesacker singt deinen Song mit, das ist natürlich der Wahnsinn“, sagt Strate. Anschließend kam Mario Gomez zu ihm und sagte: „Echt ein guter Song, Jungs.“ Diese EM-Zeit gehört zu Strates Karrierehighlights.

Überzeugter Adlerträger: „Schon bei den vergangenen Turnieren war die deutsche Mannschaft für den Titel gut – und diesmal erst recht“, sagt Johannes Strate. Mit Fußball-Songs hat es sich damit aber für ihn. „Ich habe meine Schuldigkeit getan“, sagt er. „Ich habe für meinen Verein gesungen und für die Nationalmannschaft. Man soll nie nie sagen, aber ich glaube, das Thema ist durch.“ Gerade hat er sein erstes Soloalbum herausgebracht. „Die Zeichen stehen auf Sturm“ heißt es. Ob das was mit Fußball zu tun hat? Strate lacht auf, „nein, aber mal gar nichts“. Es ist viel poetischer. Strate, der norddeutsche Jung’, be- schreibt den Titel so: „Ich hatte das Bild des alten Seemanns im Kopf, der aufs Meer hinausschaut und sagt: ,Die Zeichen stehen auf Sturm.’ Die Leute fragen, woher er das weiß. Und er sagt: ,Ich spüre das einfach.’ Das gilt auch für mich. Für mich ist das Album natürlich auch eine große Verän- derung, ein Zeichen des Aufbruchs und der Entwicklung. Auch ich habe gespürt, dass diese Seite von mir gehört werden wollte.“ Diese Seite ist ruhiger, reifer, auch ein wenig schwerer. Würde morgen der DFB noch mal anru- fen, würde Strate sagen: „Nehmt doch den alten Song! ‘Dieses Jahr geht das Fußball-Wunder weiter!’ Das hat Revolverhelden auf der Fanmeile: noch immer Bestand, daran glaube ich.“ „Helden 2008“ war der offizielle Fan-Song des DFB zur EM … bei uns erst richtig gut geworden“, sagt Strate und Von der deutschen Mannschaft hält er einiges. „Schon grinst. „Wenn wir Europameister werden, hat Werder sicher bei den vergangenen Turnieren war sie für den Titel gut, auch Anteil daran.“ Strate spricht gerne von „Wir“, wenn diesmal auch, vielleicht mehr denn je“, sagt er. „Ich finde er von seinen Mannschaften spricht, wie so viele das es super, dass so viele junge Leute im Nationalteam am tun. Bei der EM wird er jede deutsche Partie schauen Start sind und dass sie die Verantwortung auch anneh- und so viel wie möglich andere Spiele. Ein Konzert zu men. Die Mann schaft ist so spielstark wie lange nicht mehr.“ geben, wenn Deutschland spielt, sagt er, mache sowie- Mesut Özil war einst schon bei Werder Bremen sein so keinen Sinn: Keiner würde kommen. Vermutlich auch Lieblingsspieler gewesen, seine Entwicklung überrascht er selbst nicht. ihn daher nicht wirklich, „er ist sehr konstant geworden“. Okay, früher spielten mal mehr Bremer in der Mannschaft. Dreieinhalb Monate noch, dann will sich Strate ein wei- Aktuell ist es nur Tim Wiese. Aber immerhin sind einige teres Poster in die Küche hängen. Das vom deutschen Ex-Werderaner dabei. Neben Özil noch Miroslav Klose. Auch Europa meister-Team 2012. Wenn das Fußball-Wunder Per Mertesacker ist normalerweise dabei. „Die sind ja … und alle sangen mit. wirklich weitergeht. Tür des Jahres Tor des Jahres

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Henkell. Prickelnd seit 1856. Halb-Französin im DFB-Trikot: Celia Okoyino da Mbabi PAS DE PROBLÈME! Kein Gewissenskonflikt. Keine innere Zerrissenheit. Noch nicht ein- elia Okoyino da Mbabi kann beides. Sie ist sowohl mal ein drohender Familienkrach. Alles pas de problème! französisch als auch deutsch. Nicht nur, weil sie beide Staatsangehörigkeiten besitzt. „Ich habe Celia Okoyino da Mbabi schöpft ihr Potenzial als C mir das Beste von beiden Kulturen herausge- Vorlagengeberin für spektakuläre Überschriften sucht“, sagt die 23-Jährige und lacht. Ein buntes und partout nicht aus. Stattdessen bemüht die facettenreiches Spektrum an Charakterzügen hat National spielerin mit dem deutschen und fran- sie sich auf diese Art angeeignet. Da steht an dem einen Ende das Vertrauen in Werte wie Disziplin zösischen Pass vor dem Länderspiel zwi- und Fleiß und am anderen das Bekenntnis zur schen der DFB-Auswahl und der Équipe Lockerheit und Gelassenheit des Savoir Vivre. Tricolore ihr diplomatisches Geschick. „Der Bessere möge gewinnen“, sagt sie Es ist kein Widerspruch für die Offensivspielerin, scheinbare Gegensätze zu vereinen. Denn für sie staatsmännisch. DFB-Redakteur Niels stellt sich nicht die Frage nach einem Entweder- Barnhofer über eine Fußballerin, die zeigt, oder. Und genau das macht diese junge Frau aus. dass der Sport jede Grenze überwinden kann. Sie geht ihren eigenen Weg. Unbeirrt und selbstbe- wusst. Keineswegs verkrampft, sondern sehr authen- tisch. Kurzum: Sie ist ein Typ. Ein sehr guter Typ.

Diese Ausstrahlung spürt man schnell, wenn man in ihrer Nähe ist. Immer wenn in der Frauen-Nationalmannschaft gelacht, gekichert und gefeixt wird, ist die Chance groß, dass Celia Okoyino da Mbabi nicht fern ist. Denn sie ist kommunikativ, besitzt Humor und Tiefgründigkeit. Die 23-Jährige kann man auf dem Fußballplatz anspie- len, aber man kann sie auch neben dem Fußballplatz ansprechen. Sie weiß sich zu artikulieren. Die Studentin der Kulturwissenschaften bleibt keine Antwort schuldig, wenn es um die eigene Leistung, um die Spielanalyse, aber auch um andere Themen außerhalb des Sports geht. Sie liefert nicht nur am Ball nachvollziehbare Argumente.

Das macht sie zur perfekten Integrationsbot - schafterin, zur Vorzeigeathletin. Deshalb nahm sie DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger auch mit zum Celia Okoyino da Mbabi 4. Integrationsgipfel der Bundesregierung in Berlin. schwärmte früher für Bei der Veranstaltung im Bundeskanzleramt 2010, Zinédine Zidane. die von Bundeskanzlerin Angela Merkel geleitet wurde, hielt sie vor rund 120 Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Medien, Sport und Migranten orga- nisationen einen kurzen Vortrag.

Über ihren Lebensweg referierte sie, die in Bonn geborene Tochter einer Französin und eines Kameruners. Dabei thematisierte sie die Rolle des Fußballs bei ihrer Integration. „Der Fußball hat mir sehr dabei geholfen, mich problemlos in die deutsche Gesellschaft zu integrieren, sodass ich heute studieren und für die deut- sche Nationalmannschaft spielen kann. Ich habe durch den Sport gelernt, dass es auch für Kinder mit Migrationshintergrund in Deutschland Chancengleichheit gibt“, erzählte die 61-malige Nationalspielerin.

71 Zum entspannten Umgang mit den verschiedenen Kulturen trägt auch ihr Umfeld bei. „Mit meiner Mutter unterhalte ich mich auf Französisch. Mit meinem Vater spreche ich deutsch“, sagt sie. Und wer dafür eine tiefgründige Erklärung erwartet, wird nur enttäuscht. „Das war schon immer so“, erwidert sie. C’est ça.

Genauso selbstverständlich ist es für sie, den Kontakt zu ihrer Verwandtschaft in Frankreich zu pflegen. Eine Tante lebt in Paris. Die meisten Verwandten sind jedoch in Brive- la-Gaillarde zu Hause, einer Gemeinde etwa 50 Kilometer südlich von Limoges. Zuletzt war sie dort im vergange- nen Herbst zu Besuch. Kurzentschlossen reiste sie dort- hin, als sie wegen eines Syndesmosebandrisses ausfiel. Der Fußball war für sie in diesem Moment ganz fern. Denn: „Meine Verwandten in Frankreich sind nicht so fußball- verrückt.“

Aber auch in Sachen Fußball pflegt sie ihren Draht nach Frankreich. Der reicht bis in die französische Frauen- Nationalmannschaft. „Mit Élodie Thomis verstehe ich mich gut“, sagt Celia Okoyino da Mbabi. Einfach, weil sie sich häufig über den Weg gelaufen sind, wie zuletzt am 5. Juli 2011 beim WM-Spiel in Mönchengladbach. „Unsere Karrieren sind ziemlich parallel verlaufen“, erzählt sie und meint damit, dass sie sich schon in den U-National- mannschaften regelmäßig begegnet sind. Aus flüchtigen Wortwechseln auf dem Feld und im Hotel ist mittler- weile eine Freundschaft geworden, die über Internet und Skype gepflegt wird. Jetzt ist es Franck Ribéry, der ihr sofort einfällt. „Der ist Celia Okoyino da Mbabi kann sich für den französischen typisch französisch: sehr gut ausgebildet und dribbelstark. und den deutschen Fußball begeistern. Mit zehn Jahren Es macht Spaß, ihm zuzuschauen“, sagt sie. Überhaupt hat sie die WM 1998 verfolgt. Ein Schlüsselerlebnis. Und schätzt sie das große Potenzial, das der französische Fußball wer konnte sich denn auch den Künsten eines Zinédine hat. Allerdings merkt auch sie, dass es bei „Les Bleus“ Zidane verschließen? „Ein überragender Spieler. Er hat derzeit noch nicht ganz rund läuft. „Irgendwie fehlt da alles gehabt. Ich habe ihn zu seiner aktiven Zeit bewun- noch was“, sagt sie. Und: „Ich glaube, dass die deutsche dert“, sagt die Spielerin des SC 07 Bad Neuenahr. Mannschaft momentan weiter ist.“

Okoyino da Mbabi im Zweikampf mit der Französin Wendie Renard (rechts).

Kein Spiel wie jedes andere: Die 23-Jährige traf beim WM- Spiel 2011 gegen Frankreich zum 4:2-Endstand.

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Friedrich, (68., Foul elf meter), 2:1 Blaszczykowski Toni Kroos, Dennis Aogo, Per Mertesacker, Badstuber (64. Hummels), Hummels, Schmelzer – Khedira (69. Bad- (90., Foulelfmeter), 2:2 Cacau (90.). Mertesacker, Sami Khedira, Aogo – Khedira, Schweinsteiger – Müller stuber), Kroos (90. Aogo) – Müller, Özil, Schiedsrichter: Daniele Orsato (Italien). (46. Götze), Özil, Podolski – Klose Podolski (67. Schürrle) – Gomez. Zuschauer: 40.000. Miroslav Klose, Jérôme Boateng. (75. Großkreutz). Tore: 0:1 Gomez (44.), 1:1 A. Friedrich Unten von links: Lukas Podolski, Tore: 1:0 Klose (16.), 1:1 Rossi (81.). (51., Eigentor), 1:2 Gomez (90.). 7.10.2011 in Istanbul (EM-Qualifikation) Thomas Müller, Mesut Özil. Schiedsrichter: Eric Braamhaar Schiedsrichter: Massimo Busacca Türkei – Deutschland 1:3 (0:1) (Niederlande). (Schweiz). Deutschland: Neuer – Boateng (74. Höwedes), Zuschauer: 60.196. Zuschauer: 47.500 (ausverkauft). Mertesacker, Badstuber, Lahm – Schweinsteiger, Khedira – Müller, Götze (90. Reus), Podolski 26.3.2011 in Kaiserslautern 7.6.2011 in Baku (EM-Qualifikation) (62. Schürrle) – Gomez. (EM-Qualifikation) Aserbaidschan – Deutschland 1:3 (0:2) Tore: 0:1 Gomez (35.), 0:2 Müller (66.), Deutschland – Kasachstan 4:0 (3:0) Deutschland: Neuer – Höwedes, Badstuber, 1:2 Hakan Balta (79.), 1:3 Schweinsteiger Deutschland: Neuer – Lahm, Mertesacker, Hum mels, Aogo – Lahm, Kroos – Müller (86., Foulelfmeter). Bad stu ber, Aogo – Khedira, Schweinsteiger (88. Holtby), Özil (81. Götze), Podolski Schiedsrichter: Martin Atkinson (England) (78. Kroos) – Müller (78. Götze), Özil, (76. Schürrle) – Gomez. Zuschauer: 50.000 (ausverkauft). Podolski (65. Gomez) – Klose. Tore: 0:1 Özil (30.), 0:2 Gomez (41.), Tore: 1:0 Klose (3.), 2:0 Müller (25.), 1:2 M. Husejnow (89.), 1:3 Schürrle (90.). 11.10.2011 in Düsseldorf (EM-Qualifikation) 3:0 Müller (43.), 4:0 Klose (88.). Schiedsrichter: Michael Koukoulakis Deutschland – Belgien 3:1 (2:0) Schiedsrichter: Aleksandar Stavrev (Griechen land). Deutschland: Neuer – Höwedes, Mertesacker, (Mazedonien). Zuschauer: 30.000. Hummels, Lahm (84. Gündogan) – Khedira, Kroos – Zuschauer: 47.849. Müller (71. Reus), Özil, Schürrle – Gomez (76. Cacau). 10.8.2011 in Stuttgart Tore: 1:0 Özil (30.), 2:0 Schürrle (33.), 29.3.2011 in Mönchengladbach Deutschland – Brasilien 3:2 (0:0) 3:0 Gomez (48.), 3:1 Fellaini (86.). Deutschland – Australien 1:2 (1:0) Deutschland: Neuer – Träsch, Hummels Schiedsrichter: Svein Oddvar Moen (Norwegen). Deutschland: Wiese – Träsch, A. Friedrich, (88. Boateng), Badstuber, Lahm – Zuschauer: 48.483. Hummels, Schmelzer – S. Bender, Schweinsteiger (85. Rolfes), Kroos – Müller, Schweinsteiger (64. Kroos) – Schürrle, Götze (88. Cacau), Podolski (46. Schürrle) – 11.11.2011 in Kiew Müller (65. Götze), Podolski – Gomez Gomez (46. Klose). Ukraine – Deutschland 3:3 (3:1) (73. Klose). Tore: 1:0 Schweinsteiger (61., Foulelfmeter), Deutschland: Zieler – Boateng, Badstuber, Hum - Tore: 1:0 Gomez (26.), 1:1 Carney (61.), 2:0 Götze (67.), 2:1 Robinho (71., Foulelf - mels –Träsch (46. Schürrle), Khedira (46. Rolfes), 1:2 Wilkshire (64.). meter), 3:1 Schürrle (80.), 3:2 Neymar (90.). Kroos (87. L. Bender), Aogo – Götze (66. Müller), Schiedsrichter: Stéphane Lannoy Schiedsrichter: Viktor Kassai (Ungarn). Özil (66. Podolski) – Gomez (83. Cacau). (Frankreich). Zuschauer: 54.767 (ausverkauft). Tore: 1:0 Jarmolenko (28.), 2:0 Konopljanka (36.), Zuschauer: 30.152. 2:1 Kroos (38.), 3:1 Nasarenko (45.), 2.9.2011 in Gelsenkirchen 3:2 Rolfes (65.), 3:3 Müller (77.). 29.5.2011 in Sinsheim (EM-Qualifikation) Schiedrichter: Carlos Velasco Carballo (Spanien). Deutschland – Uruguay 2:1 (2:0) Deutschland – Österreich 6:2 (3:1) Zuschauer: 69.720. Deutschland: Neuer – Lahm (66. Höwedes), Deutschland: Neuer – Höwedes (46. A. Friedrich (66. Badstuber), Hummels, Boateng), Hum mels, Badstuber, Lahm – 15.11.2011 in Hamburg Schmelzer – Rolfes, Kroos (79. Träsch) – Kroos (85. Götze), Schweinsteiger – Müller, Deutschland – Niederlande 3:0 (2:0) Schürrle (58. Podolski), Özil (46. Klose), Özil, Podolski (74. Schürrle) – Klose. Deutschland: Neuer – Boateng (65. Höwedes), Müller (79. Götze) – Gomez. Tore: 1:0 Klose (8.), 2:0 Özil (23.), Mertesacker, Badstuber (46. Hummels), Aogo – Tore: 1:0 Gomez (20.), 2:0 Schürrle (35.), 3:0 Podolski (28.), 3:1 Arnautovic (42.), Kroos (82. Rolfes), Khedira (88. L. Bender) – Müller, 2:1 Gargano (48.). 4:1 Özil (47.), 4:2 Harnik (51.), 5:2 Schürrle Özil, Podolski (65. Götze) – Klose (81. Reus). Schiedsrichter: Olegario Benquerenca (84.), 6:2 Götze (88.). Tore: 1:0 Müller (16.), 2:0 Klose (25.), 3:0 Özil (66.). (Portugal). Schiedsrichter: Paolo Tagliavento (Italien). Schiedsrichter: Cüneyt Cakir (Türkei). Zuschauer: 25.655 (ausverkauft). Zuschauer: 53.313 (ausverkauft). Zuschauer: 51.500 (ausverkauft).

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Joachim Löw verhalf in seiner Ära als Bundestrainer insgesamt 50 Spielern zu ihrem Länderspiel- Debüt. Letzter Neuling war Ron-Robert Zieler, der am 11. November 2011 beim 3:3 in der Ukraine seine Premiere im Nationaltrikot feierte. Damit avancier- te der Torhüter von Hannover 96 zum 891. Natio - nalspieler in der DFB-Geschichte. Die Länderspiel- Premieren bei Joachim Löw:

Manuel Friedrich 16.08.2006 (3:0 gegen Schweden) Malik Fathi 16.08.2006 (3:0 gegen Schweden) Piotr Trochowski 07.10.2006 (2:0 gegen Georgien) Jan Schlaudraff 07.10.2006 (2:0 gegen Georgien) Alexander Madlung 07.10.2006 (2:0 gegen Georgien) Clemens Fritz 07.10.2006 (2:0 gegen Georgien) Mario Gomez 07.02.2007 (3:1 gegen die Schweiz) Simon Rolfes 28.03.2007 (0:1 gegen Dänemark) Stefan Kießling 28.03.2007 (0:1 gegen Dänemark) Roberto Hilbert 28.03.2007 (0:1 gegen Dänemark) Ron-Robert Zieler Patrick Helmes 28.03.2007 (0:1 gegen Dänemark) Robert Enke 28.03.2007 (0:1 gegen Dänemark) erhielt trotz dreier Gegentore Gonzalo Castro 28.03.2007 (0:1 gegen Dänemark) gute Noten beim Länderspiel- Christian Pander 22.08.2007 (2:1 gegen England) Debüt in der Ukraine. Heiko Westermann 06.02.2008 (3:0 gegen Österreich) Jermaine Jones 06.02.2008 (3:0 gegen Österreich) Marko Marin 27.05.2008 (2:2 gegen Weißrussland) Serdar Tasci 20.08.2008 (2:0 gegen Belgien) Lukas Podolski zieht mit René Adler 11.10.2008 (2:1 gegen Russland) Tim Wiese 19.11.2008 (1:2 gegen England) Marcel Schäfer 19.11.2008 (1:2 gegen England) Maier und Rummenigge gleich Marvin Compper 19.11.2008 (1:2 gegen England) Mesut Özil 11.02.2009 (0:1 gegen Norwegen) Lukas Podolski ist auf dem Weg in die Riege der 100er. Andreas Beck 11.02.2009 (0:1 gegen Norwegen) Beim 3:0 gegen die Niederlande trug der 26-jährige Kölner Christian Gentner 29.05.2009 (1:1 gegen China) Cacau 29.05.2009 (1:1 gegen China) schon zum 95. Mal das Trikot der Nationalmannschaft und Tobias Weis 02.06.2009 (7:2 gegen VAE) zog damit mit Sepp Maier und Karl-Heinz Rummenigge Christian Träsch 02.06.2009 (7:2 gegen VAE) gleich. Der Nächste, der von ihm überholt werden Manuel Neuer 02.06.2009 (7:2 gegen VAE) Sami Khedira 05.09.2009 (2:0 gegen Südafrika) könnte, ist . Der Jérôme Boateng 10.10.2009 (1:0 gegen Russland) hat 96 Einsätze absolviert. Aaron Hunt 18.11.2009 (2:2 gegen die Elfenbeinküste) 1. Lothar Matthäus 150 11. Berti Vogts 96 Thomas Müller 03.03.2010 (0:1 gegen Argentinien) Miroslav Klose steht bei 2. Miroslav Klose 113 12. Sepp Maier 95 Toni Kroos 03.03.2010 (0:1 gegen Argentinien) 113 Länderspielen, mittler- 3. Jürgen Klinsmann 108 Lukas Podolski 95 Stefan Reinartz 13.05.2010 (3:0 gegen Malta) 4. Jürgen Kohler 105 Karl-Heinz Rummenigge 95 weile deutlich vor Jürgen Mats Hummels 13.05.2010 (3:0 gegen Malta) 5. Franz Beckenbauer 103 15. Jürgen Croy 94 * Kevin Großkreutz 13.05.2010 (3:0 gegen Malta) Klinsmann, aber immer noch 6. Joachim Streich 102 * 16. Bastian Schweinsteiger 90 Dennis Aogo 13.05.2010 (3:0 gegen Malta) ganz weit weg von Lothar 7. Thomas Häßler 101 Rudi Völler 90 Holger Badstuber 29.05.2010 (3:0 gegen Ungarn) 8. Hans-Jürgen Dörner 100 * 18. 86 Sascha Riether 11.08.2010 (2:2 gegen Dänemark) Matthäus, der zwischen 1980 100 ** Oliver Kahn 86 André Schürrle 17.11.2010 (0.0 gegen Schweden) und 2000 genau 150-mal den 10. 98 Konrad Weise 86 * Marcel Schmelzer 17.11.2010 (0:0 gegen Schweden) Adler auf der Brust trug. Die Lewis Holtby 17.11.2010 (0:0 gegen Schweden) * Länderspiele für den DFV Mario Götze 17.11.2010 (0:0 gegen Schweden) deutschen Rekordspieler im ** Länderspiele für den DFV und den DFB Sven Bender 29.03.2011 (1:2 gegen Australien) Überblick: Benedikt Höwedes 29.05.2011 (2:1 gegen Uruguay) Lars Bender 06.09.2011 (2:2 gegen Polen) Marco Reus 07.10.2011 (3:1 gegen die Türkei) Ilkay Gündogan 11.10.2011 (3:1 gegen Belgien) Ron-Robert Zieler 11.11.2011 (3:3 gegen die Ukraine)

Zum zehnten Mal zu Gast in Bremen

In der Hansestadt Bremen gastierte die deutsche Dreifacher Torschütze 23.05.1939 Irland 1:1 Nationalmannschaft zuletzt am 7. September 2005. beim 4:2 gegen Südafrika 27.02.1980 Malta 8:0 Damals gab es einen 4:2-Erfolg gegen Südafrika. Lukas EM-Qualifikation vor fünfeinhalb Jahren: Podolski gelangen drei Treffer, Tim Borowski bei sei- Lukas Podolski. 04.06.1988 Jugoslawien 1:1 02.06.1992 Nordirland 1:1 nem „Heimspiel“ einer. Zur ersten Elf gehörten neben 30.04.1997 Ukraine 2:0 Podolski auch damals schon Per Mertesacker, Miroslav WM-Qualifikation Klose und Bastian Schweinsteiger. Bei den bislang 28.04.1999 Schottland 0:1 neun Auftritten des DFB-Teams in Bremen gab es fünf 29.05.2001 Slowakei 2:0 Siege, drei Unentschieden und eine Niederlage, ent- 30.04.2003 Serbien/Montenegro 1:0 sprechend ist auch das Torverhältnis positiv: 20:6. 07.09.2005 Südafrika 4:2 Die Länderspiele in Bremen im Überblick:

77 Und wieder Klose: Der Angreifer von Lazio Rom erzielte gegen die Niederlande bereits seinen 63. Treffer für die Nationalmannschaft.

1. Gerd Müller 68 Bundestrainer Joachim Löw: Miroslav Klose: Da waren’s 2. Miroslav Klose 63 3. Joachim Streich 55 * 52 Siege in 75 Länderspielen nur noch fünf … 4. Jürgen Klinsmann 47 Rudi Völler 47 6. Karl-Heinz Rummenigge 45 Beim abschließenden Länderspiel des Jahres 2011 in Gerd Müller muss immer mehr um seinen Torrekord in der 7. Uwe Seeler 43 Hamburg gegen die Niederlande feierte Joachim Löw ein Nationalmannschaft bangen. Miroslav Klose liegt nach sei- Lukas Podolski 43 9. Michael Ballack 42 kleines Jubiläum: Zum 75. Mal betreute er das Nationalteam nem Treffer gegen die Niederlande nur noch fünf Tore hin- 10. Oliver Bierhoff 37 als verantwortlicher Bundestrainer. Sein Debüt hatte er ter dem einstigen Torjäger aus München, der jedoch ver- 11. Ulf Kirsten 34 ** 12. Fritz Walter 33 am 16. August 2006 mit einem 3:0 gegen Schweden gefei- mutlich zeitlebens die beste Quote haben dürfte. Seine 13. Klaus Fischer 32 ert. Auch gegen die Niederländer mehr als fünf Jahre spä- 68 Treffer gelangen ihm in 62 Spielen. Sicher in den „Top 14. Ernst Lehner 31 15. Andreas Möller 29 ter gab es ein 3:0. Es war bereits Löws 52. Sieg als Bundes - 10“ steht auch Lukas Podolski, der auch schon 43-mal für 16. Edmund Conen 27 trainer, dazu kommen 13 Unentschieden und nur zehn die DFB-Auswahl traf – und damit genauso oft wie DFB- 17. Hans-Jürgen Kreische 25 * Eberhard Vogel 25 * Niederlagen (Torverhältnis: 186:61). Löw setzte insgesamt Ehrenspielführer Uwe Seeler. Die Nationalspieler mit den 19. Richard Hofmann 24 75 Spieler ein. meisten Toren im Überblick: 20. Lothar Matthäus 23 Bastian Schweinsteiger 23 * Länderspiel-Tore für den DFV ** Länderspiel-Tore für den DFV und den DFB 856. Länderspiel der Service für alle Sammler: Nationalmannschaft DFB-aktuell im Abonnement

Seit gut 104 Jahren trägt die deutsche Nationalmannschaft Das offizielle Programmheft des Länderspiels Deutschland gegen Frankreich ist nicht offizielle Länderspiele aus. Das Spiel heute gegen nur vor Ort im Bremer Weser-Stadion erhältlich. Zum Stückpreis von 3,50 Euro (Ausland Frankreich ist das 856. ihrer Geschichte, die am 5. April fünf Euro) inklusive Versandkosten können auch ältere Ausgaben des DFB-aktuell – von 1908 mit einem 3:5 in Basel gegen die Schweiz begann. den Heim-Länderspielen oder vom DFB-Pokalfinale – sowie des DFB-arena zu den Heimspielen Die bisherige Bilanz: 494 Siege, 174 Unentschieden und der Frauen-Nationalmannschaft über die folgende Adresse bestellt werden: 187 Niederlagen. Das Torverhältnis aus allen 855 Län der - spielen, in denen insgesamt 891 Nationalspieler eingesetzt Andreas Voigt, Ruhlsdorfer Straße 95, Greenpark-Haus 42, 14532 Stahnsdorf wurden, lautet 1.913:1.015. Telefon 03329/696910, E-Mail: [email protected], www.kickclick.com

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Bei Facebook ist das deutsche Team die Nummer eins DER ERSTE TITEL IST SCHON SICHER f

So schnell ist noch keine Mannschaft Europameister geworden. Erst der deutschen Pressekonferenzen sowie News von im Dezember an den Start gegangen, ist der offizielle Facebook- team.dfb.de und DFB.de. Eines ist klar: Verpassen wird man hier nichts. Auftritt des Nationalteams praktisch aus dem Stand die beliebteste Seite aller EM-Teilnehmer geworden. Und selbst im weltweiten Vergleich Was gibt es noch auf der Seite? liegt Schwarz-Rot-Gold vorne. „Gefällt mir“ – das sagen schon mehr Ein ganz besonderes Special gibt es unter dem Punkt „Du im Trikot“. Dort kann jeder sein Porträt auf den Körper als 1,2 Millionen Fans. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur eines Nationalspielers setzen – und so zumindest auf dem neuen Seite. Foto wie einer aussehen. Auch ein Veranstaltungskalender gehört zur Seite, ebenso wichtige Informationen zu Tickets Wie komme ich zu der Seite? für die deutschen Spiele. Um das Team immer bei sich zu Jeder kann sich die Seite über die Web-Adresse www.face- haben, gibt es außerdem das exklusive „Mission 2012“- book.com/DieNationalmannschaft anschauen. Wer schon Wallpaper zum Download. Über den Button „Empfehlen!“ ein Facebook-Profil hat, kann einfach als Suchbegriff kann jeder Fan seinen Freunden die Seite ans Herz legen. „Die Nationalmannschaft“ eingeben. Auf der Startseite erscheint dann ein Bild des Teams und darunter der Slogan Was ist noch geplant? „Klick’ hier, wenn du für Deutschland bist“. Folgt man die- Ein Highlight der EM-Vorbereitung soll der Wettbewerb sem Aufruf, kann man aktiv am Geschehen auf der Seite „Unser Shirt für Kiew“ werden, in dem die Fans der Seite teilnehmen, sich mit anderen Fans austauchen und vie- ihr eigenes T-Shirt zur Europameisterschaft entwerfen les mehr. können, ganz nach eigenem Geschmack und Belieben. Die Redaktion sucht anschließend ihre Top 10 aus. Diese wer- Gibt es dort auch aktuelle Inhalte? den dann auf Facebook zur Wahl gestellt. Der Entwurf, der Ja, regelmäßig. Natürlich besonders rund um die Treffen die meisten „Likes“ bekommt, wird schließlich produziert der Nationalmannschaft bekommen die Fans exklusive – und exklusiv an die Facebook-Fans der Nationalmannschaft Einblicke, die vielen anderen verwehrt bleiben, etwa zuletzt verkauft. Im regulären DFB-Fanshop wird es das T-Shirt bei den Marketingtagen oder auch vor und nach den Spie- nicht zu kaufen zu geben. len – bei Facebook wie auf dem Twitterkanal „DFB_Team“. Bilder aus dem Teamhotel, beim Spielen auf der PlayStation Was ist die Aktion „Es ist Zeit für Schwarz & Weiß“? oder beim Gespräch mit den Kollegen, alles das gibt es Die Idee ist einfach und vielleicht gerade deshalb so erfolg- nur hier. Dazu exklusive Videos von DFB-TV, die auch direkt reich. „Es ist Zeit für Schwarz und Weiß“ heißt die Facebook- auf der Seite abgespielt werden können, und Live-Streams Aktion, mit der die Fans den deutschen Spielern die bes-

81 Klicke auf „Gefällt mir“, wenn du für Deutschland bist.

Exklusiv bei Facebook und Twitter (von links): Schweinsteiger bei der Kaffee- pause, Neuer und Höwedes im DFB-TV-Interview und die Kabine vor dem Spiel.

ten Wünsche für das EM-Turnier auf den Weg geben konn- und damit rund 80.000 mehr als die der „Three Lions“. ten. Gepostet bei Facebook und am Ende ausgewählt und Auf Platz drei und vier liegen Mexiko und Brasilien mit gedruckt für ein Buch, das im Rahmen des Frankreich- rund einer Million Fans. Spanien ist derzeit Zehnter (circa Spiels übergeben wird. Einige tausend Fans haben mitge- 300.000) hinter den USA, Argentinien, Italien, Frankreich macht und gezeigt: „Wir stehen hinter unserem Team!“ und Japan.

Gibt es eine bestimmte Zielgruppe? Woher kommen die Fans? Alle Fans der Nationalmannschaft oder die, die es noch Das ist durchaus erstaunlich. Etwa die Hälfte der Fans werden wollen, sind die Zielgruppe, egal woher sie kom- kommt aus Deutschland, Zweiter in diesem Ranking ist men und wie alt sie sind. Wie nicht anders zu erwarten, Indien (85.000), gefolgt von den USA (75.000) und Mexiko sind die meisten Fans der Seite recht jung. Etwa 95 Prozent (65.000). Auf den weiteren Plätzen folgen Malaysia, von ihnen sind 44 Jahre alt oder jünger, davon etwas mehr Indonesien und Venezuela. Die Stadt mit den meisten deut- als 40 Prozent sind zwischen 18 und 24 Jahre alt. Etwa schen Fans ist Berlin (circa 25.000). Auf Platz zwei liegt zwei Drittel der User sind männlich. knapp dahinter München, dann Mexiko City, Köln,Hamburg und, ja, Beirut, Amman und Guatemala City. Deutsche Fans Wo steht die Seite der Nationalmannschaft im inter- gibt es überall – und bei Facebook sind sie so nah dran nationalen Vergleich? wie noch nie. Bei der EURO und auch sonst. Ganz vorne. Anfang Januar hat die neue Facebook-Seite des Nationalteams die Engländer von Platz eins verdrängt. So kommen Sie direkt zur neuen Seite: www.facebook.com/DieNationalmannschaft Deutlich mehr als 1,2 Millionen Fans hat die Seite schon @

82 ;@<J:?{EJK<J<@K<;

FUSSBALL.de stellt Klubs mit ungewöhnlichen Namen vor VON MAULWÜRFEN UND STRICKMIEZEN In der Berichterstattung zum Amateurfußball gibt es auf FUSSBALL.de „Diese Geschichten machen die Serie aus. Mehr als seit einiger Zeit eine ganz besondere Kategorie: „Warum heißen die 15 Vereine haben wir bereits vorgestellt“, sagt Runde und ergänzt: „Es sollen aber noch viel mehr werden. so?“ Darin werden Klubs mit skurrilen Namen vorgestellt. Sie hei- Denn wir haben gemerkt, dass die User an Geschichten ßen „Strickmiezen“, „Maulwürfe“ oder „Wilde 13“ – und die Gründe dieser Art interessiert sind. Wir werden jedenfalls wei- dafür sind oft genauso ungewöhnlich. ter recherchieren.“ Zahlreiche Leserbriefe bestätigen die FUSSBALL.de-Redaktion in ihrem Vorhaben. Einige Namensvorschläge wurden sogar von Usern eingereicht. as haben die „Strickmiezen Kemtau“, die „Palm „Darauf hoffen wir auch in Zukunft. Wer also skurrile Strikers Eschwege“, „Astoria Walldorf“, die „Wilde Klubnamen kennt, kann sich gerne an die Redaktion per 13 Sprockhövel“ und die „Maulwürfe Neuruppin“ Mail an [email protected] wenden“, sagt Runde. Wgemeinsam? Hinter allen Bezeichnungen ver- bergen sich Fußball-Vereine, die mit ihren Mannschaften Das gilt übrigens generell für alle Themen, aus der Rubrik in einer Amateurliga spielen. „Diese Namen fanden wir so „Blickpunkt Amateure“. Denn die Kicker der unteren Klassen interessant, dass wir sie direkt in unsere neue Themen- stehen mehr denn je im Fokus der FUSSBALL.de-Redaktion: Serie gepackt haben“, sagt Jörg Runde, verantwortlicher „Wir merken einfach, dass die besonderen Geschichten Redakteur des Internetportals FUSSBALL.de. von der Kreisklasse bis zur Oberliga großen Anklang fin- den.“ Zuletzt fanden die Berichte über einen Hattrick in Das neue Format beschäftigt sich einzig allein mit kurio- 94 Sekunden und über eine Trainerin, die im Guinness- sen Vereinsnamen, die in den deutschen Amateurligen zu Buch der Rekorde steht, den Weg auf die Seite. „Das sind finden sind. Lustige Geschichten haben die Klub-Gründer die Themen, auf die wir zukünftig setzen. Über Hinweise zu erzählen. So entspringt der Name „Wilde 13 Sprockhövel“ freuen wir uns immer“, sagt Runde. einer Wohngemeinschaft, die im Haus Nr. 13 wohnte, und die „Palm Strikers Eschwege“ heißen so, weil sie in ihrer ersten Trainingseinheit Palmen umdribbelten. Allerdings nicht in einem botanischen Garten, sondern in einer Dis - kothek. Die Maulwürfe Neuruppin waren früher eine Betriebssportgemeinschaft der Tiefbau Neuruppin, die Strickmiezen Kemtau entspringen dem Spitznamen des Vereinsgründers. Und Astoria Walldorf? Hat den gleichen „Vater“ wie das berühmte Hotel „Waldorf-Astoria“: Jacob Astor, in Walldorf geboren und später in den USA erfolg- reich. Seine Nachfahren taten viel für die kleine Stadt nahe Heidelberg – und entsprechend wurde 1908 der Verein nach den Astors benannt.

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Die Auswahlmannschaften des BFV haben sich auf Bundesebene immer weiter verbessert.

Dem BFV gehören nur 80 Vereine an – das hat auch seine Vorteile AUF KURZEN WEGEN ZUM ERFOLG

Der Bremer Fußball-Verband (BFV) ist der kleinste aller 21 Landes- verbandes die Geschicke im BFV, der vom Engagement ver bände im DFB. Ihm gehören 80 Vereine in drei Kreisen an. Die vieler Ehrenamtlicher lebt und noch sechs hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Sein Verband überschaubare Größe hat gerade beim Zusammenwirken von Verband baue auf das Ehrenamt, sagt Fecker. Dies schlage sich und Vereinen oder auch bei der Talentförderung manche Vorteile, wie finanziell letztlich auch in den Vereinen nieder. „Nirgendwo das Porträt von BFV-Pressesprecher Oliver Baumgart zeigt. in Deutschland ist es unterm Strich so günstig, Fußball zu spielen, wie bei uns in Bremen“, sagt der Verbandschef.

ie liegt mitten im Herzen der Stadt, die Verbands - Die Wahl Feckers birgt übrigens eine weitere Besonderheit geschäfts stelle des BFV. Hier, am Osterdeich in eines so kleinen Verbandes. „Bei uns herrscht das Prinzip Bremens guter Fußballstube, dem Weser-Stadion, der Direktdemokratie. Sowohl im Verbandsbeirat als auch S hat der Verband im Jahr 2005 sein Quartier bezo- im Verbandstag selbst sitzen und entscheiden die gen. Auf zwei Etagen in einem der gläsernen Türme der Vereine“, erläutert Fecker einen wesentlichen Unterschied Nordtribüne leistet das Team um Geschäftsführer Andreas zu anderen Verbänden. „Man kennt sich und das macht Vogel täglich seinen Dienst für den Fußball. Doch Haupt- vieles einfacher“, beschreibt der BFV-Präsident. amtlichkeit muss man im kleinsten Landesverband schon sehr akribisch suchen, um sie zu finden. „Der größte Teil Ein lebhaftes Beispiel hierfür ist die Einführung des Online- unserer Arbeit wird von rund 150 ehrenamtlichen Mitar- Spielberichts. „Wir haben unsere Klubs in der Einführungs - beiterinnen und Mitarbeitern in den verschiedensten phase direkt und vor Ort bei den ersten Spielen unter- Gremien aufgefangen“, sagt Björn Fecker. Der 34-Jährige stützt“, sagt Fecker. Seinen Vereinen hat der Verband im leitet seit Mai 2010 als jüngster Präsident eines Landes- Laufe der letzten Jahre bereits Netbooks und Drucker für

87 DFB-Direktorin Steffi Jones besuchte die Gewinner der Schul- und Vereinskampagne die tägliche Arbeit geschenkt. Überhaupt ist der BFV tech- sich dabei auch außerhalb des Verbands gebietes größter TEAM 2011. nisch ganz weit vorn mit dabei. Im sozialen Netzwerk Face- Beliebtheit, sagt Verbandssportlehrer Zander. Insbesondere book war man der erste aller DFB-Landesverbände, der für Vereine des niedersächsischen Umlandes ist Bremen mit einem eigenen Profil online ging. Das war vor zwei ein beliebter Ausbildungsort. Mitarbeiter und Vereins- Jahren. Vor einem Jahr war dann der Schritt zum Blogging - vertreter werden vor allem in den einzelnen Modulen des dienst „Twitter“ die logische Konsequenz aus dem Erfolg. DFBnet regelmäßig geschult. Lehrerinnen und Lehrer wer- „Dank Twitter und Facebook konnten wir die Zugriffszahlen den über das DFB-Projekt „20.000+“ erreicht. auf unsere Verbands-Homepage um rund ein Viertel stei- gern“, berichtet Fecker. Ein weiterer Erfolg des kleinen Bremen ist der Bundessieg in der Schul- und Vereinskampagne TEAM 2011 des DFB. Zu den Hauptaufgaben des Verbandes gehört neben der Hier erreichte der BFV prozentual die meisten Teilnehmer. Spielplanung und -abwicklung natürlich auch die Talent - Dass diese bundesweiten Erfolge sicherlich auch der Größe förderung. Verbandssportlehrer Wilfried Zander und DFB- des Verbandes geschuldet sind, ist für BFV-Präsident Fecker Stützpunktkoordinator Thomas Horsch, der auch für den aber keinesfalls ein Sieg zweiter Klasse. „Auch wir müs- Bereich der weiblichen Auswahl-Mannschaften verant- sen unsere Vereine und Schulen erst einmal mobilisie- wortlich ist, arbeiten dabei Hand in Hand mit Werder ren“, sagt er. „Dies ist völlig unabhängig von der Größe.“ Bremen und der Eliteschule des Fußballs in Bremen-Ober - vie land, in der beide Parteien gemeinsam mit der Bil dungs - behörde eng und erfolgreich zusammenwirken. Zahlreiche Junioren-Nationalspieler und auch einige Junioren-Natio - nal spielerinnen brachte diese Kooperation bereits her- vor, und nicht zuletzt profitierten auch aktive Bundes - liga spieler wie beispielsweise Werders Aaron Hunt von dem System. Zwar hat der BFV nur einen einzigen Bundes- ligaklub in seinen Reihen, dennoch brauchen die Landes- auswahl-Teams den Vergleich mit anderen Verbänden nicht Bremer Fußball-Verband zu scheuen. Die Zeiten, in denen Bremen stets am Tabellen- Franz-Böhmert-Straße 1 B ende eines DFB-Länderpokals zu finden war, sind längst 28205 Bremen graue Vergangenheit. Telefon: 0421/ 791 66 0 Telefax: 0421/ 791 66 50 Die Aus- und Fortbildung von Trainern, Schiedsrichtern, E-Mail: Mitarbeitern, Vereinsvertretern oder Lehrern ist ein wei- [email protected] terer Schwerpunkt des Verbandes. Im Bereich der Trainer- Internet: ausbildung hat sich die zentrale Ausbildung in der ehema- Seit 2010 ist Björn Fecker www.bremerfv.de ligen Sportschule Stadtwerder, dem heutigen LidiceHaus, Präsident des Bremer Fußball- bewährt. Die vom BFV angebotenen Maßnah men erfreuen Verbandes.

88 DFB-Aktion „Fair ist mehr“: Mach mit und Du bist der Gewinner!

Tolle Preise zu gewinnen! Mehr Infos unter www.dfb.de in der Rubrik „Nachhaltigkeit“ oder bei Deinem Landesverband. Musiker Jan Delay trägt bei Werders Heimspielen ein Özil-Trikot MIT MESUT AM MIKRO UND

Es gibt viele Gründe, Fan eines Vereins zu werden. Der, dass einem das Trikot so gut gefällt, dürfte eher zu den ungewöhnlichen gehören. Bei Jan Delay war das ein Argument, Werder-Fan zu werden, obwohl er aus Hamburg kommt. Der erfolg- reiche Musiker ist immer auf dem Laufenden, wie es um seinen Klub steht. Mit einem deutschen Nationalspieler hat er sogar mal ein Lied aufgenommen. DFB-Redak- teur Gereon Tönnihsen über einen Mann, der die Bühne gerne gegen die Tribüne tauscht und mal ein ganzes Panini-Album voll hatte. Mit Jonny Otten, Rudi Völler und den anderen Größen der 80er.

as Trikot trägt er immer noch. „Özil“ steht drauf, Nummer „11“ und „Werder Bremen“, darunter Özils Unterschrift – zugegeben kein ganz aktuelles Outfit, Dschon anderthalb Jahre nicht mehr. Aber egal, es stecken Erinnerungen drin. An einen gemeinsamen Auftritt. Jan Delay, Musiker, und Mesut Özil, Fußball-Profi, zusammen auf dem Platz, zusammen im Studio. 2010 war das, im Frühjahr, ein paar Wochen später begann die WM in Südafrika. Özil war damals noch Bremer, Delay war mit dem Zug aus Hamburg gekommen. Gemeinsam kickten sie auf Werders Trainingsplatz, danach standen sie vor dem Mikro. Özil bekam eine eigene Strophe im Song „Large“ mit der schönen Textzeile „Wir stinken nach Fisch, denn wir sind Werderaner“. „Mesut war ganz toll, ein ganz zurück- haltender, lieber, gut erzogener Mensch“, sagt Jan Delay. „Wenn ich bedenke, dass er das erste Mal in seinem Leben gerappt hat, dabei gefilmt wurde und noch 50 Augen auf ihn geschaut haben, dann hat er das ganz, ganz groß gemacht.“

Jan Delay, der eigentlich Jan Phillip Eißfeldt heißt, hat schon auf vielen großen Bühnen gestanden. Beim Eurovision Song Contest hat er die Düsseldorfer Arena gerockt, und mehr als 130 Millionen Menschen sahen zu. Er war in unzäh- ligen Fernsehshows, seine Konzerte sind immer ausverkauft, für seine ganzen Preise und Auszeichnungen hat er kaum noch Platz, er tritt mit Stars wie Udo Lindenberg auf, und seine beiden vori- gen Alben „Mercedes Dance“ und „Wir Kinder vom Bahnhof Soul“ schossen an die Spitze der Charts. Aber wenn Werder spielt, ist er immer noch einfach der Jan, der sich ein Trikot anzieht und laut wird, wenn seine Mannschaft ein Tor schießt. Einer von vielen. JONNY IM PANINI-ALBUM

Mit Mesut Özil nahm Delay 2010 eine Single auf. „Mesut hat das ganz, ganz groß gemacht“, sagt der Musiker.

Entertainer mit Fußball-Faible: Jan Delay.

Der 35-Jährige ist Hamburger, da geboren, da aufgewach- gespielt.“ Heute hält er viel von Claudio Pizarro – und von sen und wohnt noch immer da. Vermutlich wird man dort Nationaltorwart Tim Wiese. „Wir gewinnen beim HSV im vieles, Werder-Fan aber eher nicht. Warum wurde er es Pokal. Wiese hält drei Elfmeter und geht dann mit dem also? „Unter anderem deshalb, weil ich die Werder-Trikots Megafon in der Hand vor der Kurve total ab. Im fremden so toll fand“, sagt er. Er war sieben, als er Werder für sich Stadion!“, sagt Delay, dessen Liebe zum Fußball in Phasen entdeckte. Der HSV fiel damit raus, ebenso St. Pauli, trotz verlief. In der Grundschulzeit kickte er fast jeden Tag mit der räumlichen Nähe. „Pauli hat damals irgendwo und Freunden im Park. Als er aufs Gymnasium kam, war Fußball irgendwas gespielt, aber die waren nicht in meinem Panini- nicht mehr sexy. Basketball war ihm lieber. Länderspiele Album. Und Jonny Otten und Thomas Schaaf eben schon, sah er sich immer noch an, Werder-Spiele verfolgte er nur einmal hatte ich es sogar voll“, sagt Delay. „Alles, was in der Zeitung. Andere Zeiten. Erst als Dortmund Mitte da nicht drin war, war nicht in meiner Welt.“ Außerdem der 90er durch die Champions League fegte, erwachte stammt sein Vater aus Oldenburg, „das ist ja im Grunde sein Fußball-Interesse wieder, denn Fußball bekam ein Bremer Vorort“. Oft war er bei seiner Oma zu Besuch, Glamour. und da waren eben alle für Werder. 1983, das war die Zeit, als sich in Bremen Rudi Völler und Otto Rehhagel Gefestigt, geradezu zementiert wurde es mit der WM 2006. einen Namen machten, und die beiden mochte er, eben- Deutschland war Gastgeber, Deutschland war lebendig, so Karl-Heinz Rummenigge, obwohl der damals für Deutschland war bunt. Spieler wie Asamoah, Odonkor, die Bayern spielte. „Und als Michael Kutzop 1986 im Podolski oder Neuville spielten im DFB-Trikot. „Genau das entscheidenden Spiel gegen Bayern den Elfmeter an hat diese Mannschaft so toll gemacht“, sagt Delay. Das den Pfosten gesetzt hat, habe ich zwei Tage geweint“, deutsche Team begeisterte Millionen Fans. Jan Delay trat sagt er. In den Volkspark ging er regelmäßig mit sei- sogar im Nationaltrikot auf – nicht als nationales Bekennt - nem Onkel – um sich die anderen Spieler anzuschau- nis, sondern als Symbol der Verbundenheit zu diesem Team. en. Am liebsten die von Werder. „Die Mannschaft 2006 hat es geschafft, mir die Angst vor den Deutschland-Farben zu nehmen. Dieses Turnier hat War früher Rudi Völler sein Favorit, wurde es später große Teile des Rassismus getötet“, sagt er. „Auf einmal Mario Basler. „Wenn man etwas älter ist, guckt man haben Libanesen und Palästinenser hier bei uns Deutschland- ja auch mehr drauf, was das für Typen sind“, sagt Jan Fahnen aufgehängt. Ich halte nichts von Nationalismus, Delay. „Und Basler war halt total anders, nicht nur aber der Fußball hat uns echt alle irgendwie zusammen- auf dem Platz. Der war echt derbe und hat so geil geschweißt.“ Viele sind seither Fans geblieben. Auch er.

91 Und auch das hat die WM 2006 bewirkt: Immer mehr Frauen interessieren sich für Fußball. „Der DJ muss drauf ach- ten, dass die Frauen tanzen. Dann läuft der Rest von ganz alleine“, sagt Delay.

Fußball steht bei ihm inzwischen wieder ziemlich weit oben. Ein gutes Spiel, das kann ihn berauschen. Begeistert ist er neben Mesut Özil, dem alten Musikerkumpel, besonders von Mario Götze. „Er hat mich total geflasht. Ich habe ihn live im Weser-Stadion gese- hen. Der hat da noch nicht mal groß aufgespielt, aber wie der den Ball annimmt! Da könnte man echt meinen, der hat am ganzen Körper Uhu, das ist bei Mesut auch so. Da kommt so ein 80-Meter-Pass, und der Ball kommt an sei- nen Körper und springt einfach nicht weg. Das ist unglaublich“, sagt Delay. „Man sieht sofort, wie anders dieser Junge ist im Vergleich zu den anderen, die auf dem Platz stehen. Natürlich brauchst du elf Spieler, die Mann - schaft macht den Sieg. Aber wegen Leuten wie Özil, Götze oder auch Marco Reus geht man ins Stadion.“ Er ist überzeugt davon, dass die deutsche Mannschaft mit Spielern wie diesen bei der EM den Titel holt. „Jetzt kommt Deutschland und wird das Spanien der nächsten fünf Jahre werden. Diese Zeit gehört uns“, sagt er.

Für seine Bremer wird er bald als Botschafter für die Aktion „Werder bewegt lebenslang“ eingesetzt, mit der der Verein seiner sozialen Verantwortung gerecht wird. „Eine tolle und spannende Sache“ werde das, sagt Delay. In der vorigen Saison hat er gelitten, als Werder lange um den Verbleib in der Liga kämpfen musste, „oh, Gott, das war hart, aber das gehört eben dazu“. Fans blei- ben bei ihrem Verein, egal, wie groß die Not ist, wie aufreibend der Auftritt und wie unansehnlich das Spiel. Wenn es stürmt, wenn es regnet, wenn die Sonne scheint. „Ich weiß, dass ich in meinem Leben nur einen Verein wirklich lieben kann, und das ist Werder“, sagt Delay.

Sollte die Qualifikation für den Europapokal gelingen, will er für Werder eine Hymne schreiben. Keinen Stadionschlager, das kann er nicht. Will er auch nicht. Vielleicht wird es ein Rap. Eingängig muss das Lied sein, man muss es mitgrölen können, aber zu schlicht sollte es auch nicht sein, weil das der eigene Anspruch nicht zulässt. Kein einfacher Spagat. Eines ist klar: „Ein Stadionlied muss richtig knallen.“ So wie „Seven Nation Army“ von den White Stripes, das gerade bei der EM 2008 die Runde durch die Stadien machte. „Im Grunde sind die besten Lieder die, die sich selbst ihren Weg ins Stadion gesucht haben“, sagt Jan Delay. Ob sein Der 35-Jährige gehört Lied dann trotzdem gut werden kann? „Klar, ist ja für Werder.“ Mesut Özil wird diesmal nicht mitsingen. Aber derzeit zu den erfolgreichsten vielleicht zieht Jan Delay beim Singen sein Trikot an. Das deutschen Musikern. mit der „11“ auf dem Rücken und dem Autogramm drauf. Das Trikot der Erinnerungen.

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ALLE LÄNDERSPIELE VON

Gegner Spiele Siege Unent- Nieder- Tore 11-m- schieden lagen Schießen

Ägypten 1 - - 1 1: 2 Albanien 14 13 1 - 38:10 Algerien 2 - - 2 1: 4 Argentinien 19 6 5 8 27:25 4:2 Armenien 2 2 - - 9: 1 Aserbaidschan 4 4 - - 15: 2 Australien 4 3 - 1 12: 5 Belgien 25 20 1 4 58:26 Böhmen/Mähren 1 - 1 - 4: 4 Bolivien 1 1 - - 1: 0 8. Juli 1990: Andreas Brehme bescherte Deutschland mit Bosnien-Herzegowina 2 1 1 - 4: 2 einem verwandelten Foulelfmeter im Finale von Rom gegen Brasilien 21 4 5 12 24:39 Argentinien den dritten WM-Triumph. Bulgarien 21 16 2 3 56:24 Chile 6 4 - 2 11: 7 Costa Rica 1 1 - - 4: 2 Dänemark 25 14 3 8 51:35 DDR 1 - - 1 0: 1 Ecuador 1 1 - - 3: 0 Elfenbeinküste 1 - 1 - 2: 2 England 32 11 6 15 41:67 4:3 + 6:5 Estland 3 3 - - 11: 1 Färöer 2 2 - - 4: 1 Finnland 22 15 6 1 80:19 Frankreich 23 7 6 10 39:38 5:4 Georgien 3 3 - - 8: 1 Ghana 2 2 - - 7: 1 Griechenland 8 5 3 - 17: 7 Iran 2 2 - - 4: 0 Island 4 3 1 - 11: 1 Israel 3 3 - - 10: 1 Italien 30 7 9 14 34:45 Japan 2 1 1 - 5: 2 Jugoslawien 25 14 4 7 46:31 Kamerun 2 2 - - 5: 0 Kanada 2 2 - - 6: 1 Kasachstan 2 2 - - 7: 0 Kolumbien 4 2 2 - 10: 5 Kroatien 8 5 1 2 18:10 Kuwait 1 1 - - 7: 0 Lettland 3 2 1 - 6: 1 Liechtenstein 4 4 - - 27: 3 Litauen 2 1 1 - 3: 1 Luxemburg 13 12 - 1 60:11 Malta 9 8 1 - 38: 3 Marokko 4 4 - - 12: 3

94 7. Juli 1974: Gerd Müller gelingt im WM-Endspiel in München das 2:1- 1908 BIS HEUTE Siegtor gegen die Niederlande.

Gegner Spiele Siege Unent- Nieder- Tore 11-m- schieden lagen Schießen

Mexiko 10 4 5 1 20: 9 4:1 Moldawien 4 4 - - 18: 3 Neuseeland 1 1 - - 2: 0 Niederlande 38 14 14 10 75:63 Nigeria 1 1 - - 1: 0 Nordirland 14 8 4 2 32:13 4. Juli 1954: Erster deutscher WM-Titelgewinn: Fritz Norwegen 20 13 5 2 50:17 Walter und Horst Eckel werden von den Fans nach dem Österreich 37 23 6 8 84:54 3:2-Erfolg über Ungarn in Bern auf Schultern getragen. Oman 1 1 - - 2: 0 Paraguay 1 1 - - 1: 0 Peru 1 1 - - 3: 1 Polen 17 12 5 - 31: 9 Portugal 16 8 5 3 24:16 Republik Irland 16 7 4 5 25:21 Republik Korea 3 2 - 1 5: 5 Rumänien 13 8 3 2 38:18 Russland (inkl. UdSSR und GUS) 19 14 2 3 48:15 Saarland 2 2 - - 6: 1 San Marino 2 2 - - 19: 0 Saudi-Arabien 2 2 - - 11: 0 Schottland 15 6 5 4 21:20 Schweden 34 14 8 12 61:53 2:4 Schweiz 50 36 6 8 135:60 Serbien 2 1 - 1 2: 2 Serbien und Montenegro 1 1 - - 1: 0 Slowakei 9 7 - 2 21: 9 Slowenien 1 1 - - 1: 0 Spanien 21 8 6 7 27:23 Südafrika 4 3 1 - 9: 2 Thailand 1 1 - - 5: 1 Tschechische Republik 6 4 - 2 10: 9 Tschechoslowakei 17 10 4 3 36:24 3:5 Türkei 20 14 3 3 49:13 Tunesien 3 1 2 - 4: 1 Ukraine 5 2 3 - 10: 5 Ungarn 33 12 10 11 69:64 Uruguay 11 8 2 1 29:12 USA 8 6 - 2 18:11 Ver. Arab. Emirate 3 3 - - 14: 3 VR China 2 1 1 - 2: 1 Wales 17 9 6 2 26:10 Weißrussland 1 - 1 - 2: 2 Zypern 6 5 1 - 29: 1

Gesamt 855 494 174 187 1.913:1.015

95 Das Super-Gewinnspiel im DFB-aktuell DIE DEUTSCHE NATIONAL

11 Fragen für den Fußball-Experten Im aktuellen Kader der DFB-Auswahl ist er der Spieler mit den meisten Einsätzen und den 1. meisten Toren. Welcher frühere Werder-Profi trägt in der Nationalmannschaft derzeit die Nummer 11 auf dem Trikot? Antwort:

Von Gelsenkirchen nach Bremen, von Bremen nach Madrid. Wer zog früher bei Werder 2. die Fäden und ist zu einem Weltstar geworden? Antwort:

Im vergangenen Sommer wechselte er von der Weser an die Themse. Wer spielt beim 3. FC Arsenal sowie im deutschen Nationalteam in der Innenverteidigung und verpasst wegen einer Verletzung das Länderspiel an alter Wirkungsstätte? Antwort:

444-mal spielte er für Werder in der Bundesliga, und noch heute steht er im Tor, unter 4. anderem in der DFB-Traditionsmannschaft. Die Rede ist von … Antwort:

In Bremen ist er die Nummer eins, im Nationalteam im Moment die Nummer zwei. 5. Wer hütet seit 2005 das Werder-Tor? Antwort:

Er schaut sich jedes Spiel von Werder Bremen an, schon seit seiner Kindheit. Inzwischen 6. ist er unter die Revolverhelden gegangen. Welcher Sänger ist außerdem Mitglied im Fan Club Nationalmannschaft? Antwort:

Er mochte die Trikots, deshalb wurde der Junge aus Hamburg Werder-Fan. Später 7. rappte er mit Mesut Özil. Gesucht wird … Antwort:

Der Außenverteidiger der französischen Nationalmannschaft erkrankte im vergangenen 8. Jahr an Krebs. Doch er überwand die Krankheit. Welcher Spieler nahm 2011 als Kapitän des FC Barcelona als Erster den Champions-League-Pokal entgegen? Antwort:

„Big Joe“ nannte man ihn in Bremen, und 2004 war der Franzose entscheidend am 9. Double des Klubs von der Weser beteiligt. Wer war der Spielmacher im erfolgreichsten Jahr der Werder-Geschichte? Antwort:

Nur Horst-Dieter Höttges hat als Spieler von Werder Bremen mehr Spiele für die 10. A-Nationalmannschaft bestritten. Die Rede ist von … Antwort:

Er war in den 60er-Jahren der erste Franzose der Bundesliga. Wer machte unter anderem 11. dadurch Schlagzeilen, dass er sich gerne montags freinahm? Antwort:

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Einsendeschluss ist der 31. März 2012. Die Lösung ist entweder auf dem Leipzig. Postweg an den Deutschen Fußball-Bund, Direktion Kommunikation, Otto-Fleck-Schneise 6, 60528 Frankfurt am Main, zu senden oder einfach im Internet auf www.dfb.de im Bereich Publikationen das Formular ausfüllen. 2. und 3. Preis: Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist Ein unterschriebenes Trikot und ein handsignierter Ball ausgeschlossen. der deutschen Nationalmannschaft.

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97 Die deutsche Nationalmannschaft trifft am 1. Juni in Leipzig im letzten Länderspiel vor der EURO 2012 auf Israel.

DEU RAEL TSCHL ND – IS Leipzig A 1.6.2012 in Die Termine der Nationalmannschaft Impressum: DFB-aktuell 1/2012 26.05.2012 Schweiz – Deutschland in Basel (Deutschland – Frankreich) 01.06.2012 Deutschland – Israel in Leipzig 08.06.2012 – 01.07.2012 EURO 2012 in Polen und der Ukraine Herausgeber: 15.08.2012 Deutschland – Argentinien in Frankfurt/Main Deutscher Fußball-Bund (DFB), Otto-Fleck-Schneise 6 07.09.2012 Deutschland – Färöer in Hannover * 60528 Frankfurt/Main, Telefon 069/6788-0, www.dfb.de 11.09.2012 Österreich – Deutschland * 12.10.2012 Republik Irland – Deutschland * 16.10.2012 Deutschland – Schweden in Berlin * 06.02.2013 Frankreich – Deutschland Chefredakteur/verantwortlich für den Inhalt: Ralf Köttker 22.03.2013 Kasachstan – Deutschland * Deutschland 26.03.2013 – Kasachstan in Nürnberg * Koordination/Konzeption: Thomas Dohren, Gereon Tönnihsen 06.09.2013 Deutschland – Österreich in München * 10.09.2013 Färöer – Deutschland * 11.10.2013 Deutschland – Republik Irland in Köln * Mitarbeiter in dieser Ausgabe: 15.10.2013 Schweden – Deutschland * Niels Barnhofer, Oliver Baumgart, Stephan Brause, Arne Flügge, Thomas Hackbarth, Marc Hagedorn, Frank Hellmann, Hans-Günter * WM-Qualifikationsspiel Klemm, Steffen Lüdeke, Udo Muras, Jörg Runde Ticket-Service für die Fans Der Kartenverkauf für alle Heimländerspiele der deutschen National mann - Bildernachweis: schaft wird im Online-Ver fahren über www. dfb.de abgewickelt. Die Ticket- Bongarts/Getty Images, Bremer Fußball-Verband, Deutsche Das DFB-aktuell wird auf zertifiziertem Papier Hotline lautet 01805/110201 (0,14 €/Minute aus dem Festnetz, Mobilfunk Presse-Agentur, Jantje Ehlers, Horst Hamann, imago, Ullstein, Witters gedruckt. PEFC steht für die Förderung einer umweltfreundlichen, sozial verträglichen und öko- maximal 0,42 €/Minute). Selbstverständlich sind die Karten auch in den nomisch tragfähigen Bewirtschaftung der Wälder. regional angekündigten Vor verkaufsstellen erhält lich. PEFC zertifiziert auch die Produktkette von der Layout, technische Gesamtherstellung, Vertrieb, Anzeigen verwaltung: Waldstraße bis zum End ver braucher. Der End kunde erhält somit garantiert ein Holzprodukt aus ver - Die Möglichkeit der Kartenbe stellung für Länderspiele im Ausland entneh- Ruschke und Partner, Hohemarkstraße 20 antwortungsvoll bewirt schafteten Forstbetrieben. men Sie bitte unserer Website www.dfb.de. 61440 Oberursel, Telefon 06171/693-0

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