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Jahres- und Tagungsbericht der Görres-Gesellschaft 2007 mit der in Fulda gehaltenen Ansprache von Paul Mikat sowie den Vorträgen von Marc-Aeilko Aris Ludger Honnefelder Gerhard Mertens und Hans Wolfgang Strätz 5 Die Geschäftsstelle der Görres-Gesellschaft befindet sich in: 53111 Bonn, Adenauerallee 19, Telefon: 0228 – 2674 371, Fax: 0228 – 2674 379 [email protected] www.goerres-gesellschaft.de Kreissparkasse Köln (BLZ 370 502 99) 20 501 IBAN: DE 48 3705 0299 0000 0205 01 SWIFT-BIC: COKSDE 33 INHALTSVERZEICHNIS 6 ERSTER TEIL Eröffnungsansprache des Präsidenten der Görres-Gesellschaft, Professor Dr.Dr.h.c. mult. Paul Mikat, auf der Generalversammlung in Fulda Marc-Aeilko Aris Athen und Athos? Die Abtei Fulda zwischen Mönchtum und Wissenschaft Ludger Honnefelder Ort und Aufgabe der Görres-Gesellschaft Gerhard Mertens Handbuch für Erziehungswissenschaft Zur Anlage des Werkes und zum Stand der Arbeit Hans Wolfgang Vater werden – Vater sein. Verschlungene Strätz Rechtspfade im natürlichen Umfeld ZWEITER TEIL Die Generalversammlung in Fulda Bericht über den Verlauf der Tagung Sektionsberichte DRITTER TEIL Jahresbericht I. Vorstand und Sektionsleiter Träger des Ehrenringes der Görres-Gesellschaft II. Haushaltausschuß III. Institute und Auslandsbeziehungen Institut Rom Biblioteca Alemana Görres Madrid Institut Lissabon Institut Jerusalem Institut für Interdisziplinäre Forschung IV. Unsere Toten V. Mitgliederstand VI. Publikationen 7 Erster Teil Eröffnungsansprache des Präsidenten der Görres-Gesellschaft Prof. Dr.Dr.h.c.mult. Paul Mikat auf der Generalversammlung in Fulda am 30. September 2007 Seit dem letzten Besuch der Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissen- schaft in Fulda 1966 sind 41 Jahre ins Land gegangen, was aber nichts an der Tatsache ändert, dass die Bonifatiusstadt zu den deutschen Städten zählt, die unsere Gesellschaft am häufigsten besucht hat, allerdings in ei- ner 131 jährigen Geschichte. Dass die Besuchsabstände größer wurden, hängt vornehmlich damit zusammen, dass die Gründung neuer Hochschu- len uns den Weg zu neuen Orten wies, und die Hochschulstädte der neuen Bundesländer weiteten seit 1990 den Städtekreis aus, und auch an unsere Besuche in Österreich und in der Schweiz muss erinnert werden. 2007 sind wir nun zum fünften Mal in Fulda, herzlicher Gruß und herzlicher Dank gelten Ihnen allen, die Sie unserer Einladung gefolgt sind, allen Gästen, Freunden und Mitgliedern aus nah und fern. Stellvertretend für die verschiedenen staatlichen und kirchlichen, kom- munalen und wissenschaftlichen Bereiche begrüße ich für das Land Hes- sen Herrn Staatsminister Dr. Alois Rhiel und Herrn Staatssekretär Pro- fessor Dr. Ralph Alexander Lorz als persönlichen Vertreter des Minister- präsidenten Dr. Roland Koch, dessen freundliches Grußwort Ihnen vor- liegt, sowie Frau Landtagsabgeordnete Margarete Ziegler-Raschdorf, für Stadt und Kreis Fulda Herrn Oberbürgermeister Gerhard Möller, dem ich besonders für seine tatkräftige Hilfe bei der Vorbereitung unserer diesjährigen Tagung danke, und den Vorsitzenden des Kreistages Fulda Herrn Franz Rupprecht. Für das Bistum Fulda gilt mein Gruß Herrn Domkapitular Gerhard Stanke, mit dem wir heute im Dom Eucharistie feierten, und für die evangelische Kirche Fuldas darf ich nicht minder herzlich Herrn Dekan Bengt Seeberg begrüßen. Meinen Gruss entbiete ich dem Präsidenten der Hochschule Fulda, Herrn Professor Dr. Roland Schopf, und der Gruß verbindet sich mit aufrichtigem Dank für den Rek- tor der Theologischen Fakultät Fulda, Herrn Professor Dr. Richard Hartmann und den Regens des Priesterseminars Herrn Cornelius Roth; 8 Fakultät und Priesterseminar gewähren uns großzügig Gastrecht in ihren Räumen zur Durchführung unseres reichhaltigen Vortragsprogrammes. Seit Jahrzehnten verbindet sich mit dem Begriff „Generalversammlung“ in der Görres-Gesellschaft der Name von Frau Irmtrud Bethge, die sou- verän und gelassen unsere Tagungen vorbereitet, in Fulda unterstützt vom Ortsausschuss, von Herrn Bibliotheksdirektor Dr. Berthold Jäger, dem Vorsitzenden, und den Herren Professoren Dr. Jörg Disse und Dr. Josef Zmijewski, denen ich für Rat und Tat sehr herzlich danke. Frau Bethge erhält heute den Ehrenring unserer Sozietät, so wird denn von ihr noch zu sprechen sein. Unser jüngst erschienener „Jahres- und Tagungsbericht 2006“ (- für inter- essierte Gäste liegt er am Ausgang zur Mitnahme bereit -) gibt im einzel- nen Auskunft von der Breite und dem Ertrag unserer wissenschaftlichen Ernte, die wir auch im vergangenen Jahr erbringen konnten. Dass wir sie erbringen konnten, verdanken wir der ehrenamtlichen Arbeit vieler Her- ausgeber und Autoren, verdanken wir aber auch der tatkräftigen Unter- stützung durch die Deutsche Bischofskonferenz, von deren Bonner Sekre- tariat ich Herrn Dr. Burkhard van Schewick bei uns begrüße. Mit einem Gruß und einem Glückwunsch sei mein einleitender Begrü- ßungsteil heute beschlossen: der Glückwunsch gilt Frau Dorothee Dzwonnek, bisher Staatssekretärin in Mainz, die zur Generalsekretärin der Deutschen Forschungsgemeinschaft gewählt wurde und am 1. Sep- tember ihr neues Amt in Bonn angetreten hat. Dass Ihr „alter Chef“ Ihnen von dieser Stelle aus gute Wünsche auf den Weg geben kann, das, so denke ich, erfreut uns beide. Unsere 1876 gegründete Görres-Gesellschaft kam nach ihren ersten Ge- neralversammlungen in Frankfurt a.M., Münster i.W., Köln und München schon 1880 nach Fulda. Sie kam, gemessen an Köln oder München, in eine kleine Stadt, mit freilich großer Vergangenheit, reich an Zeugnis- sen davon, allen voran die Grablege des Bonifatius im Barockdom St. Salvator und Bonifatius, dem beziehungsreichen Werk des Johann Dientzenhofer. Schon der karolingische Vorgängerbau war „more ro- mano“ errichtet worden, verwies auf Alt - St. Peter in Rom, und Dient- zenhofer stand unter der Vorgabe, ebenfalls einen Bau „more romano“ zu errichten, eine Domkirche, die mit ihrer Gestalt (- so vornehmlich mit einer Kuppel -) auf den Petersdom in Rom verweisen sollte. Nach- drücklich hebt der in unserer Sozietät unvergessene Wolfgang Braunfels den Rombezug des Fuldaer Domes hervor, es heißt bei ihm: „Man wollte römisch bauen. Man verlieh diesem römischen Dom vor dieser Landstadt die strenge Würde und die gemessene Pracht nicht ohne Feierlichkeit, 9 von der die Pfeiler, Arkaden, Säulen, Nischen, die Kuppel und ihr Tam- bour zeugen. Es ist keineswegs die Peterskirche allein und in ihren Ein- zelformen, an die Dientzenhofer sich hielt. Lediglich der Typus einer Kuppelkirche blieb verpflichtend. Schon die Zweiturmfassade weist dar- auf hin, dass hier noch andere Überlieferungen aufgegriffen wurden. Die Fassade ist jener der Bamberger Michaelskirche nachgestaltet, doch ihr durch die Vielfalt der Formen und ihr Zusammenwirken überlegen.“ Doch nenne ich Dientzenhofers Dombau ein „beziehungsreiches Werk“, so denke ich nicht in erster Linie an die baugeschichtlich interessanten Bezüge zu römischen Kirchen, sondern denke an die geistige, innere Be- zogenheit der beiden Grablegen: des Petrusgrabes in Rom und des Boni- fatiusgrabes in Fulda. Die Grablege des Bonifatius im Fuldaer Dom weist auf ein Wirken hin, das in der Romverbundenheit geschichtsmächtig wurde und eine bis in unsere Zeit fortwirkende Bedeutung erlangte. Mit ihrem frühen Besuch in Fulda setzte die im Kulturkampf gegründete Görres-Gesellschaft ein Zeichen der Verbundenheit mit der Bonifatius- stadt, in der seit 1867 das jährliche Treffen deutscher Bischöfe stattfand, die „Fuldaer Bischofskonferenz“, und sie bekundete ihre Verbundenheit mit einem Bistum, das den preußischen Kulturkampfpressionen stark ausgesetzt war; so war der bischöfliche Stuhl von 1873 bis 1881 vakant und die 1875 geschlossene theologische Lehranstalt konnte erst 1886 wieder geöffnet werden. Der Besuch in Fulda ist auch im Zusammenhang zu sehen mit der Bonifatiusverehrung, die in der Kulturkampfzeit beacht- liche Verbreitung fand, zumal Papst Pius IX. 1874 das Fest des „Apostels der Deutschen“ (- es war bis dahin ein Partikularfest -) auf die ganze Kir- che ausgedehnt hatte. Der Bezug zum Kulturkampf liegt auch hier auf der Hand, doch war diese Ehrung des großen Angelsachsen längst überfällig. Dass sie spät, so spät erfolgte, zeigt wohl, dass man auch in Rom sich der Größe des Bonifatius und seines Wirkens für die Kirche und die abend- ländische Geschichte Jahrhunderte hindurch nicht bewusst gewesen war. Anmerken wollen wir noch, dass auf der ersten Generalversammlung der Görres-Gesellschaft 1876 in Frankfurt wissenschaftliche Preisaufgaben ausgeschrieben wurden, an erster Stelle eine Biographie des Hl. Bonifa- tius. Ein Erfolg war diesen Preisaufgaben freilich nicht beschieden, was bei der mehr als karg bemessenen Frist von zwei Jahren auch nicht ver- wundert. „Alles, was später in politischer, kirchlicher und geistlicher Hinsicht in Deutschland erwachsen ist, steht auf dem Fundament, das Bonifatius ge- legt hat. Bonifatius, dessen Grabstätte in Fulda uns heiligerer Boden sein müsste als die Gräber der Patriarchen den Israeliten waren, denn er ist der geistige Vater unseres Volkes. Bonifatius hat uns und unseren Enkeln 10 mehr gebracht als uns irgendeiner unserer großen Kaiser und Könige zu bringen vermocht hat“. Diese emphatischen Sätze stammen nicht aus einer katholischen Bonifa- tiusbiographie des 19. Jahrhunderts. Die Rühmung des Bonifatius gehört zwar dem 19. Jahrhundert an, als konfessionelle Überzeugungen und Po- larisierungen vielfach auch historische Darstellungen nachhaltig prägten, doch finden wir sie bei dem heute weithin vergessenen evangelischen