www.antiquare.de ·www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de Verbandes DeutscherAntiquare e. Verkaufsausstellung des Samstag Freitag Öffnungszeiten: Sonntag 12.00 bis 19.30 Uhr 11.00 bis18 11.00 11.00 bis17.00 Uhr 11.00 .00 Uhr V.

58. STUTTGARTER ANTIQUARIATSMESSE 2019

25.1. – 27.1.2019 58. ANTIQUARIATSMESSE STUTTGART christian hesse auktionen Bücher · Autographen · Graphik EISS OHN RBuch- und Kunstantiquariat & S . Auktionen

100 Jahre Bauhaus 1919–2019 Lyonel Feiningers Holzschnitt Große Buch- und Graphikauktionen »Kathedrale« auf dem ersten Programm des Staatlichen Montag 6. bis Mittwoch 8. Mai 2019 Bauhauses in Weimar 1919 Einlieferungen ab sofort bis ca. Ende Februar 2019 erbeten Versteigert im November 2018 Detail

Clemens V. Constitutiones. Basel, M. Wenssler, ca. 1476. Mit Vorband

Zuschlagpreise und Informationen zu den kommenden Auktionen 2019 auf www.hesse-auktionen.de – wir freuen uns auf Ihre Einlieferungen. Auf der Stuttgarter Antiquariatsmesse finden Sie uns an Stand 7 61462 Königstein im Taunus, Adelheidstraße 2 Osterbekstraße 86 a Tel +49 (0)40 6945 4247 Mitglied im Verband Deutscher Antiquare Telefon: 0 61 74-92 72 0 . Fax: 0 61 74-92 72 49 22083 Hamburg [email protected] und International League of Antiquarian Booksellers Internet: www.reiss-sohn.de . E-Mail: [email protected]

Stuttg_Messe_2019Entwurf.indd 1 15.11.2018 11:54:46 Wertvolle Bücher Autographen Illustrierte Werke Graphik

58. Verkaufsausstellung 2019 Württembergischer Kunstverein Schlossplatz 2, Stuttgart

Messeeröffnung am Freitag um 12.00 Uhr

Verband Deutscher Antiquare e.V. Die Vereinigung von Buchantiquaren, Autographen- und Graphikhändlern Verband Deutscher Antiquare e. V.

Die Vereinigung von Buchantiquaren, Autographen- und Graphikhändlern Geschäftsstelle: Seeblick 1, 56459 Elbingen Telefon +49 (0)6435 90 91 47 · Fax +49 (0)6435 90 91 48 [email protected] · www.antiquare.de Vorstand: Sibylle Wieduwilt, Vorsitzende Peter Fritzen, Stellvertretender Vorsitzender Meinhard Knigge, Schatzmeister Winfried Kuhn und Dieter Zipprich, Beisitzer Katalogredaktion: Meinhard Knigge und Christian Strobel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Norbert Munsch, Geschäftsstelle Irene Ferchl, [email protected] Telefon +49 (0)711 814 72 83 Gesamtherstellung: AMDO GmbH & Co. KG, 91560 Heilsbronn

58. Stuttgarter Antiquariatsmesse vom 25. bis 27. Januar 2019 Freitag 12 bis 19.30 Uhr, Samstag 11 bis 18 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr

Die Eintrittskarten für die Stuttgarter Die Messe im Internet: Antiquariatsmesse gelten gleichzeitig für die www.antiquare.de und Antiquaria in Ludwigsburg www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de

Losverfahren: Die im Messekatalog angezeigten Titel dürfen Wichtig: Der Interessent muss während der in den ersten 45 Minuten nach der Eröffnung Auslosung am Stand sein. Pro Titel aus dem nur reserviert, nicht aber verkauft werden. Alle Messekatalog darf sich jeder Interessent nur Interessenten, die eines oder mehrere dieser einmal in die Liste eintragen. Der Eintrag muss Objekte erwerben möchten, tragen sich vor vom Aussteller abgezeichnet bzw. abgestempelt Beginn der Verlosung am Stand der Aussteller werden. Eingereichte (oder hingeworfene) in eine von der Messeleitung vorbereitete Liste Visitenkarten werden für die Auslosung nicht ein. Eingetragen werden der Titel aus dem berücksichtigt. Messekatalog, der Name des Interessenten und eine Eingangsnummer. Nach 45 Minuten ent- scheidet das Losverfahren, wobei die höchste gezogene Nummer gewinnt. Ausstellerverzeichnis

Name und Ort Stand Name und Ort Stand

Aix La Chapelle, Aachen 4 Mayfair, London (GB) 33 Banzhaf, Michael, Tübingen 44 MC Rare Books, Zoetermeer (NL) 31 Bibermühle – Tenschert, Ramsen (CH) 17 Moritzberg, Hildesheim 15 Bibliopathos, Mailand (I) 47a Müller & Gräff, Stuttgart 40 Bichsel, Peter, Zürich (CH) 27 Müller, Johannes, Salzburg (A) 55 Blank, Herbert, Stuttgart 54 Neidhardt, F., Böblingen 57 Boerner, C. G., Düsseldorf 11 Nosbüsch, Manfred, Euskirchen-Kuchenheim 63 Burgverlag, Wien (A) 20 Reiss & Sohn, Königstein im Taunus 7 Carlsen, Holger, Kiel 25 Schaper, Hamburg 32 Düwal, Eckard, Berlin 9 Schierenberg, Dieter, Amsterdam (NL) 5 Engel & Co., Stuttgart 49 Schlicht, Rainer, Berlin 60 EOS Buchantiquariat Benz, Zürich (CH) 21 Schmidt & Günther, Kelkheim 16 Fichter, H. W., Frankfurt am Main 3 Die Schmiede, Amsterdam (NL) 51 Fons Blavus, Renningen 36 Schmitz, Hans-Martin, Köln 2 Forum, ‘t Goy-Houten (Utrecht) (NL) 67 Schreyer, Hanno, Bonn 10 Frew, Robert, London (GB) 56 Schumann, Hellmut, Zürich (CH) 43 Fritzen, Peter, 50 Seidel & Richter, Fürstenberg/Havel 23 Geisenheyner, Winfried, Münster-Hiltrup 19 Siegle, Franz, Mühlhausen/Kraichgau 18 Haas, Norbert, Bedburg-Hau 1 Solmi, Giuseppe, Ozzano dell’Emilia (I) 30 Hatry, Thomas, Heidelberg 42 Stargardt, J. A., Berlin 53 Haufe & Lutz, Karlsruhe 47 Strehler, Sindelfingen 64 Heckenhauer, J. J., Tübingen 22 Strobel, Christian, Irsee 45 Hohmann, Schemmerhofen 46 Struck, Nikolaus, Berlin 6 Junk, Amsterdam (NL) 66 Stuttgarter Antiquariat, Stuttgart 65 Kainbacher, Dr. Paul, Baden bei Wien (A) 59 Tasbach, Elvira, Berlin 38 Keune, Sabine, Aachen 41 Trauzettel, Günther, Stolberg 61 Kiefer, Peter, Pforzheim 48 Tresor am Römer, Frankfurt am Main 52 Klittich-Pfankuch, Braunschweig 8 Truppe, Matthäus, Graz (A) 26 Knigge, Meinhard, Hamburg 35 Turszynski, München 14 Knöll, Norbert, Lüneburg 13 Tusculum, London (GB) 29 Köstler oHG, Eberhard, Tutzing 34 Utzt, Inge, Stuttgart 58 Kuhn, Winfried, Berlin 37 Valentien, Stuttgart 69 Kunz, Ukiyo-e-Gallery, Sigmaringen 62 Vömel, Düsseldorf 71 Laube, August, Zürich (CH) 68 Voerster, J., Stuttgart 70 Lindner, Hans, Mainburg 24 Zipprich, Dieter, Bamberg 39 Linke, Günter, Berlin 12 Rund um die Antiquariatsmesse Veranstaltungskalender

Auftakt – „Zweimal die ganze Welt umrundet“ Die diesjährige gemeinsame Auftaktveranstaltung Ella Maillart nahm ihre Katze mit nach Südindien. der Stuttgarter Antiquariatsmesse und der Anti- Die Wienerin Ida Pfeiffer hat wohl den Rekord auf- quaria Ludwigsburg widmet sich dem Thema der gestellt: Sie umkreiste zweimal die Erde. Die Schil- reisenden Frauen. derungen aus weiblicher Sicht unterscheiden sich durchaus von denen der männlichen Reisenden, Es waren oft Fernweh, Abenteuerlust und Wissens- Berichte über das orientalische Frauenleben gibt es durst, weswegen Frauen auf Reisen gingen. Andere etwa nur von Frauen. hatten familiäre, religiöse oder politische Gründe, ihre Heimat zu verlassen. Die erste bekannte Rei- Die Stuttgarter Antiquarin Inge Utzt, seit langem sende, die einen Bericht aus eigener Feder hin- auf Werke von und über Frauen spezialisiert, stellt terlassen hat, war die Klosterfrau Etheria, die um die „Ladies on Tour“ vor und liest aus deren Ver- 380 auf Pilgerfahrt nach Konstantinopel ging. Im öffentlichungen. 19. Jahrhundert reiste Lady Florence Dixie nach Patagonien, Alexandra David-Neel überquerte zur Freitag, 18. Januar, 19.30 Uhr, Literaturhaus Erforschung tibetischer Kultur den Himalaya und ­Stuttgart

Ausstellung – „Deutsche Auswanderung nach Brasilien im 19. Jahrhundert“

Eine Ausstellung mit 70 Bänden dokumentiert An- Gerade im Hinblick auf die aktuelle Diskussion werbung und Kolonisation, das Leben und Arbei- über Migration und Integration ist eine Ausstel- ten auf dem Lande und die Träume, die mit einer lung über historische Auswanderungsbewegungen Reise in das Land der Zukunft – wie Brasilien ge- wichtig und interessant – über den exotischen Reiz nannt wurde – verbunden waren. Die meist deut- hinaus, den die Werke aus und über Brasilien im 19. schen, aber auch englischen, französischen und Jahrhundert vermitteln. portugiesischen Bücher stammen aus den Beständen der normalerweise nicht öffentlich zugänglichen Freitag bis Sonntag, 25. bis 27. Januar, in den Räu- Brasilien-Bibliothek der Robert Bosch GmbH, er- men der Messe gänzt um ein wichtiges Exponat aus der Württem- bergischen Landesbibliothek Stuttgart.

Vortrag – „Neue Heimat Brasilien“ Über die Auswanderung aus Pfälzische Geschichte und der Pfalzbibliothek in dem deutschen Südwes- Kaiserslautern. ten nach São Paulo, Santa­ Catarina und Rio Grande Mit einem Grußwort von Dr. Sabine Lutz, Brasi- do Sul im 19. Jahrhundert lien-Bibliothek der Robert Bosch GmbH, Stuttgart spricht Dr. Roland Paul, und musikalischer Umrahmung durch die Sängerin Historiker, Volkskundler Cristina Marques. und ehemaliger Direk- tor des Instituts für Freitag, 25. Januar, 20 Uhr, Württembergischer Kunstverein Handbuch – Mit Katalog „Auswanderung nach Brasilien“ Der redaktionelle Teil im „Handbuch 2019/2020“ Anwerbung von Soldaten – Söldner, Leben und Ar- nimmt das Thema der Ausstellung auf: Die Ham- beiten im Lande – Besucher sowie Schöne Literatur burger Antiquarin Susanne Koppel, seit über 40 – Jugendbücher. Dr. Sabine Lutz gibt einen kurzen Jahren wissenschaftliche Betreuerin der Brasilien- Einblick in die rund 1000 Werke umfassende Bra- Bibliothek der Robert Bosch GmbH, stellt die wich- silien-Bibliothek der Robert Bosch GmbH, Alois tigste Literatur aus den Jahren 1808 bis 1924 zur Riffel, Mitglied im Präsidium der Badisch-Südbra- Auswanderung nach Brasilien im 19. Jahrhundert silianischen Gesellschaft, liefert einen einleitenden vor, gegliedert in die Bereiche: Kolonisation, Wer- Beitrag „In Brasilien eine neue Heimat gestalten“. bung – Warnung – Ratschläge – Auswandererführer,

Vorführungen I – Die Kunst handgefertigter Buntpapiere Als Einbandbezug und Vorsatzpapier, als Ausklei- über die Jahrhunderte. Auch heute wird dieses alte dung für Schuber und Schatullen zählt Buntpapier Handwerk noch praktiziert: Die Grafikerin Ulrike zu den unaufgeregten, fast heimlichen, dennoch Grießmayr gibt an ihrem Stand einen Einblick in die liebenswertesten Freuden der Bibliophilen. Vom Kunst der Buntpapiererei. wertvollen Brokat- über das beliebte Marmor- bis zum modernen Schablonenspritzpapier reicht die Vorführungen am Samstag, 26. und Sonntag, 27. Bandbreite an Erscheinungsformen und Techniken Januar, jeweils 13 bis 13.30 Uhr, Stand 41a

Vorführungen II – Das Restaurieren alter Bücher Einen gut erhaltenen zeitgenössischen Einband in die Möglichkeiten der Reparatur und Restaurie- wünscht sich jeder Sammler und Antiquar. Leider rung beschädigter alter Einbände. Außerdem zeigt zeigen viele Bücher starke Beschädigungen oder sie verschiedene Schutzumschläge sowie Buchkas- sind später nicht passend nachgebunden, so dass eine setten, Schatullen und Schuber, die ein Buch stilvoll Neubindung notwendig und sinnvoll erscheint. Die schützen. Buchbinderin Hannah Loibl präsentiert Arbeiten in Papier, Leder und Pergament und gibt Einblicke Freitag bis Sonntag, 25. bis 27. Januar, Stand 28

Kultur.JUGEND – Wir kümmern uns um den Nachwuchs Junge Leute und altes Buch. Das passt doch gar aus ihrer Messeauswahl vor. Weitere Schüler- oder nicht zusammen! Wir sehen das anders und bieten Studentengruppen sind nach Absprache herzlich Studentinnen und Studenten der Stuttgarter „Hoch- willkommen. schule der Medien” eine Führung ausschließlich für Treffpunkt Samstag, 26. Januar, 16 Uhr, Informa- sie. Einige Kollegen stellen ihnen besondere Bücher tionsstand des Verbands Deutscher Antiquare e.V.

Kultur.LIVE – Führungen über die Antiquariatsmesse Führungen über die Messe für interessierte Besu- Treffpunkt Samstag, 26. und Sonntag, 27. Januar, cher. Die Aussteller zeigen ihre bemerkenswertesten jeweils 14 Uhr, Informationsstand des Verbands Exponate und schönsten Stücke, bei denen mancher Deutscher Antiquare e.V. Büchersammler sagen wird: DAS muss ich haben!

Katalog.NACHTRAG – Neueingänge der Aussteller Der vorliegende Katalog ist zwar aktuell und alle halten, sind die dort angezeigten Bücher, Graphiken Bücher sind erst nach Beginn der Messe frei ver- oder Autographen ebenfalls unserem Losverfahren käuflich. Doch zwischen Redaktion und Messe- unterworfen. Schauen Sie immer mal wieder nach, beginn liegen zwei lange Monate, in denen das eine denn einen Redaktionsschluss gibt es hier nicht, es oder andere Objekt von unseren Ausstellern neu können täglich neue Angebote auf Sie warten. angekauft werden konnte. Sie finden einen Online- Nachtrag zum Katalog ab Anfang Januar auf unserer Ab 7. Januar 2019 unter Webseite. Damit Sie auch hier faire Bedingungen er- www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de Fair information Messehinweis Place: Württembergischer Kunstverein, Ort: Württembergischer Kunstverein, Schlossplatz 2, Stuttgart Schlossplatz 2, Stuttgart Opening hours: Öffnungszeiten: Friday, 25th January – Sunday, 27th January 2019 Freitag, 25. Januar bis Sonntag, 27. Januar 2019 Friday 12 a.m. – 7.30 p.m. Freitag 12 bis 19.30 Uhr Saturday 11 a.m. – 6 p.m., Sunday 11 a.m. – 5 p.m. Samstag 11 bis 18 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr Admission fee: 5 € Eintrittspreis: 5 € Children up to 18 years free, Students up to 28 Kinder bis 18 Jahre frei, Schüler und Studenten years free (mit Ausweis) bis 28 Jahre frei Conditions of sale: All the objects displayed in this Verkaufsbedingungen: Alle Angebote dieses Ka- catalogue will be available for sale at the booths taloges sind bei Messeeröffnung an Anwesende during the opening of the fair. If there is more than verkäuflich.­ Gibt es mehrere Interessenten für ein one customer who wants to buy an item from the Objekt aus dem Messekatalog, entscheidet 45 Mi- catalogue there will be a decision by lot 45 minutes nuten nach der Eröffnung das Losverfahren. Vor after the opening. Customers have to enter an of- der Auslosung müssen sich die Interessenten in eine ficial list and must be present at the booth when Liste eintragen. Während der Auslosung müssen sie the decision takes place. No exhibitor may sell or am Stand anwesend sein. Die Katalogpreise sind in reserve an item beforehand. All prices are in Euro Euro und beinhalten die gesetzliche Mehrwertsteuer. and include the legally required value added tax Ausgenommen sind diejenigen Objekte, die von den except the objects marked with an asterisk (*). All Ausstellern margenbesteuert angeboten werden. Sie exhibitors guarantee the incontestable origin and sind im Katalog­ mit einem Stern (*) gekennzeich- correct description of their merchandise. net. Alle Aussteller garantieren die einwandfreie Herkunft und korrekte Beschreibung ihrer Waren.

Catalogue price: 10 € Katalogpreis: 10 € Phone during the fair: +49 (0)6435 90 91 47 Messetelefon: +49 (0)6435 90 91 47 Internet: www.antiquare.de Internet: www.antiquare.de and www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de und www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de

ILAB Statement Erklärung der ILAB This Antiquarian Book Fair is officially endorsed Diese Antiquariatsmesse wird offiziell von dem by the largest professional association of Antiquar- weltweit größten Berufsverband für Antiquare, der ian Booksellers (ILAB). This means: Purchasers Internationalen Liga der Antiquariatsbuchhänd- can rely upon the experience and expertise of the ler (ILAB), empfohlen. Dies bedeutet: Der Käufer merchants as well as the authenticity of the mer- kann sich auf die Erfahrung und die Sachkenntnis chandise. All books, manuscripts, autographs and der Aussteller sowie die Echtheit des Angebotes prints have been thoroughly examined, authen- verlassen. Alle Bücher, Manuskripte, Autographen ticated and fully bibliographed. Any defects will und Graphiken sind entsprechend ihrem Wert ein- be listed, and particularly valuable objects usually gehend geprüft und bibliographisch bearbeitet. Et- come with an individual, detailed description. Please waige Mängel sind angeführt, wertvollere Objekte read this description carefully. Any purchase may zumeist mit einer separaten, detaillierten­ Beschrei- be returned for a full refund if the object is found to bung versehen. Bitte lesen Sie diese Erläuterung have significant, not previously described defects or sorgfältig. Jeder Kauf wird rückgängig gemacht und has been incorrectly identified in the bibliography. der Preis erstattet, wenn das Objekt wesentliche, Any returns must be requested within 30 days nicht beschriebene Mängel aufweist oder biblio- from the end of the Fair, and the object must be graphisch unrichtig­ beschrieben ist. Die Reklama- returned in the same condition as it was at the time tion muss innerhalb­ von 30 Tagen nach der Messe of the purchase. All members of ILAB are required erfolgen und das Objekt muss bei der Rückgabe in to offer this warranty. In case of violation of these dem Zustand sein, in dem es sich zum Zeitpunkt warranty terms, that merchant can be expelled from des Kaufes befunden hat. Alle ILAB-Mitglieder the association. müssen sich an diese Gewährleistungspflicht halten. Bei eventueller Nichteinhaltung kann der Aussteller aus dem Verband ausgeschlossen werden.

Verband Deutscher Antiquare e.V. Verband Deutscher Antiquare e.V. Seeblick 1, 56459 Elbingen, Seeblick 1, 56459 Elbingen Katalog Antiquariat Aix-la-Chapelle Stand 4 Eberhard B. Talke Pontdriesch 8 A · 52062 Aachen Telefon +49 (0)241 308 72 · Fax +49 (0)241 207 86 E-Mail: [email protected] · Internet: www.aix-rarebooks.com Inkunabeln · Altphilologie · Naturwissenschaften · Jura · Reisen

Breitrandiges Exemplar auf besserem Papier Landinus, Christophorus (1424–1498). Libri Quattuor, Primus de vita activa & contemplativa. Secundus de summo bono. Tertius & Quartus in Publij Virgilij Maronis Allegorias. Straßburg: Mat- thias Schürer 26. August 1508. 69 nn. Blatt, teils in rot rubriziert, Pergament der Zeit, folio. € 5800,– Zweite lateinische Ausgabe (erste 1507). Die berühmten ‚Camaldolensische Gespräche‘ über den Sinn des rich- tigen Lebens in allen vier Teilen. VD16 L 210; Adams L 125. – Very rare.

Incunabula – Bernardus Claravallensis (Bernar- dus of Clairvaux). Sermones de tempore et de sanctis una cum homiliis et epistolis. Venedig: Johannes Emericus de Spira für Lucantonio Giunta 12. März 1495. 4 nn. Bll., 225 (recte 227) nummerierte Bll. mit großer Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel, erstes nummeriertes Blatt in rot und schwarz gedruckt, in 2 Spalten mit 48 Zeilen gedruckt, blind- geprägtes Pergament der Zeit, Rücken mit 3 Leder- bändern verstärkt, 4to (21 × 16 cm). € 6800,– Eine von sechs Ausgaben des 15. Jahrhunderts (erste : Schöffer 1475). GW 03945; Goff B 440; HC 2849; ISTC ib00440000; VB 4455; BMC V 540. – „Bernard, St. (1090–1153), Abbot of Clairvaux. Born of noble parents at Fontaines near Dijon, he early showed Bestes und erstes Faksimile der Gutenberg Bibel an inclination towards the monastic profession, and in [Biblia Latina]. [Mainz: Johannes Gutenberg 1455, 1112 with thirty other young noblemen of Burgundy, i. e. Leipzig: Insel Verlag 1913.] 2 Bände. [1282] Sei- including his own brothers, he entered the monastery of Citeaux. When three years later he was bidden by the ten, 100 illuminierte Miniaturen, Kapitel-Initialen in abbot, St. Stephen Karding, to choose a place for a new rot und blau, rubriziert in rot. Blindgeprägtes Per- monastery, he established a house at Clairvaux, which gament über Holzdeckeln, im Stil eines deutschen € under his direction soon became one of the chief cen- Einbands der Zeit, groß folio. 14 800,– tres of the Cistercian Order. Bernard’s writings reveal Eins von 300 Exemplaren (3 Exemplare gedruckt auf a clear and penetrating grasp of theological problems, Pergament und 10 handvergoldet). Dieses prunkvolle a fine eloquence of which his sermons give some sug- Faksimile der 42-zeiligen Bibel der Staatsbibliothek gestion, and extraordinarily intimate acquaintance with Preussischer Kulturbesitz (Berlin) reproduziert den the Bible, and above all, a faith inspired by the sublimest Reichtum der Dekoration aus Flora und Fauna. Die mysticism.“ – [The Oxford Dictionary of the Christian Rubrizierung wurde von zwei Exemplaren mit den Church, p. 162]. Instruktionen Gutenbergs übertragen. Der Einband wurde nach der großartigen Bindung des Exemplars von 1460 der Hessischen Landesbibliothek Fulda ge- staltet. – Anbei der Kommentarband von 1927. – The finest example of a Gutenberg facsimile. – Siehe Ab- bildung.

8 Frühe griechische Astronomie Indien und Persien Aratus Solensis. Phaenomena et prognostica. Inter- Dapper, Olfert. Asia, oder ausführliche Beschrei- pretibus, M. Tullio Cicerone. Rufo Festo Avieno, bung des Reichs des grossen Mogols und eines Germanico Caesare, una cum eius commentariis. C. grossen Theils von Indien. Nebenst einer vollkom- Iullii Hygini astronomicon. Omnia partim è vetustis menen Vorstellung des Königreichs Persien. Über- codicibus, partim è locorum collatione emendata, & setzet von J. C. Beern. Nürnberg: Sigmund Froberg emendatorum ratio exposita. Paris: G. Morel 1559. für Johann Hoffmann 1681. 2 Teile in 1 Band: 5 Bll., Titel mit gestochener Vignette (Engel und Greif; 300 Seiten, 2 Bll.; 1 Bl., 170 Seiten, 1 Bll., mit gesto- mit Motto in Griechisch), [V], 155, 56 Seiten, mit chenem Frontispiz, 4 doppelblattgroßen Kupferkar- Holzschnitt-Initialen und 2 großen gefalteten gesto- ten, 38 (11 doppelblattgroßen) Kupfertafeln und 11 chenen Karten, Pergament der Zeit, 4to (16,8 × 22,5 großen Textkupfern, marmoriertes Ganzleder der cm). € 8500,– Zeit, folio (33,7 × 21,5 cm). € 3850,– Erste Ausgabe und einzige mit den 2 Karten des nörd- Erste deutsche Ausgabe. – VD 17 1:670573P (mit Privi- lichen und südlichen Himmels. Brunet I, p. 375. Not leg auf dem Titel); Blackmer 451; Tiele 299. Die Kupfer in Houzeau & Lancaster. – Herausgegeben von Guil- zeigen Ansichten vorwiegend indischer und persischer laume Morel, der den originalen lateinischen Text von Städte, Trachten, Religionsbräuchen und Gottheiten, Caius Julius Hyginus mit den Kommentaren von den Pflanzen etc. Gutes Exemplar, die Kupfer in kräftig frühen römischen Autoren Cicero, Rufius Festus Avie- schwarzen Abdrucken. nus und Germanicus Caesar ergänzte. – Rare, especially in contemporary binding.

Vorzugsausgabe. Friedrich II. der Große. Die Werke. In deutscher Übersetzung. Hrsg. von G. (1926–27). Mit zahlreichen Abbildungen im Text B. Volz. 10 Bände. Berlin: Hobbing, 1912–14. Mit und auf Tafeln. zahlreichen Abbildungen von Adolph Menzel im Zusammen 15 Bände: Uniforme rote Orig. Ma- Text und auf Tafeln. roquinbände mit Rückenschild, Rücken- und Briefe. In deutscher Übersetzung. Hrsg. von M. Deckelvergoldung und Kopfgoldschnitt. 4to € Hein. 2 Bände. Berlin: Hobbing, 1914. Mit zahl- (30 × 21 cm). 5500,– reichen Abbildungen im Text und auf Tafeln. Bock S. 370. – Eins von 440 (‚Friedrich der Große im Spiegel seiner Zeit‘: 200) Exemplaren der Vorzugs- Friedrich der Große im Spiegel seiner Zeit. ausgabe auf Bütten in Handeinbänden. Vollständige, Hrsg. von G. B. Volz. 3 Bände. Berlin: Hobbing, excellent erhaltene Vorzugsausgabe. Selten.

9 Antiquariat Banzhaf Stand 44 Henriettenweg 3 · 72072 Tübingen Telefon +49 (0)7071 55 23 14 · Fax +49 (0)7071 55 23 15 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-banzhaf.de Illustrierte Bücher · Fotografie · Naturwissenschaften · Buchwesen

Sächsische Postgeschichte – Uswald, Theodor kommen und wieder abgehen. (Jena), Samuel Adolph Wilhelm, u. a. Das Postwesen und wie solches ein- Mueller ohne Jahr. Folio. 525 × 380 mm. 5. Bericht, zurichten sey, betreffend. (Handschriftlicher Titel wie die Posten und Bothen in Gera (…) ankommen auf vorderem Umschlag). Zeitz, Christiansburg und abgehen. Gera, Post-Haus 9. Maii 1699. Quer- in Eisenberg und andere Orte 1687–1704. Sam- 4to. 310 × 200 mm. 6. Hierdurch wird (…) vermeldet, melband mit 18 handschriftlichen Schriftstücken (…) eine geschwinde Caleschen-Post von hier ueber von verschiedenen Schreibern, überwiegend Folio Weißenfelß und Naumburg biß Jena dergestalt an- zwischen 2 und 6 Seiten und 12 (eine doppelt vor- zulegen, (…) daß sie in Jena mit der nach Franckfurth gehenden Calesche richtig zusammen treffen, (…) handen) typographischen, teils mehrfach gefalteten Leipzig, Ober-Post-Ampt 1698. Quer-4to. 315 × 225 tabellarischen Anschlagzetteln mit Postverbindun- mm. 7. Zeitzer Post-Bericht. (…) (Zeitz), Carl Ernst gen sächsischer Städte. Adressat aber auch Verfasser Schmied, Churfl.Saechs. bestalter Postmeister. Quer- war die Hofbürokratie von Christian von Sachsen- Folio. 390 × 345 mm. 8. Post Tabell. Daraus zu erse- Eisenberg (1653–1707), dem einzigen Herzog von hen, zu welcher Zeit die Franckforter, Leipziger, und Sachsen-Eisenberg. Faszikelheftung. 4to (345 × 215 Hamburger Post-Wagen in denen Chur- und Fürstl. mm). Eingelegt in einen späteren Kartonumschlag Saechs. Residentz und andern Städten die Woche um 1930 mit handschriftlichem Vermerk „Post- zweymal ankommen und abgehen. (…) Gera, Post- linien um 1700“ auf Vorderdeckel. € 4000,– Ambt ohne Jahr. Folio. 400 × 320 mm. 9. Verzeichnueß Umfangreiches Konvolut mit gedruckten und hand- wie die Posten zu Leipzig (…) ankommen und wieder schriftlichen Dokumenten zur deutschen Post- abgehen. (…) Leipzig, gedruckt in der Oster-Messe geschichte um 1700. Die Schriftstücke und gedruckten 1698. Quer-Folio. 395 × 325 mm. Die Anschlagzettel Beigaben vermitteln einen Eindruck von den Über- teils mit kleineren Fehlstellen, knickspurig und fle- legungen und Bemühungen zur Einrichtung einer ckig. Unikales Dokumentenkonvolut zur deutschen Postlinie für die Residenzstadt Eisenberg des nur Postgeschichte am Beispiel des Herzogtums Sachsen- relativ kurzzeitig bestehenden Herzogtums Sachsen- Eisenberg. Eisenberg durch Herzog Christian von Sachsen-Eisen- berg (1653–1707). Der Faszikel enthält u. a. eine zwei- seitige handschriftliche Erörterung, Memorial betitelt, Konstantin Freiherr von Schaezler – Hermann des Zeitzer Postmeisters Theodor Wilhelm Uswald, Joseph Thomas Esser (Bearb.). Catalogus bibliot- datiert 1704. Einen handschriftlichen Entwurf für das hecae Schaezlerianae bipartitus tum secundum Projekt einer Postverbindung zwischen den Städten auctorum nomina, ordine alphabetico digesta, Jena, Eisenberg, Zeitz und Altenburg mit Ankunfts- tum secundum rerum materias dispositas. Con- und Abfahrtszeiten, einen weiteren Zettel mit An- scriptus anno Dni 1875 per doctorem Herman- kunfts- und Abfahrtszeiten für Jena. Enthalten sind u. num Jos. Esser. Deutsche Handschrift auf Papier. a. folgende gedruckte Aushangzettel für Postlinienver- (Rom), 1875. (132) nn. Seiten (das letzte Bl. weiß). bindungen: 1. Specification wie die Koenigl. Poln. (…) – Angebunden: Hermann Joseph Thomas Esser Posten, woechentlich (…) in der Residenz-Stadt Zeitz (Bearb.). Die nachstehend verzeichneten bücher ankommen und abgehen. Anno 1702. Zeitz, Theodorus wurden am 15. Januar 1882 von Thomas Esser (…) Wilhelm Uswald, Post-Meister. Quer-Folio. 390 × 335 vor dessen feierlichen profess dem hochwürdigsten mm. 2. Post-Tabell, worinnen enthalten, wie in der (…) Herrn P. Fr. Andreas Frühwirth (…) als ergän- Residentz-Stadt Gotha die reitende Cammer-Posten zung der Schäzlerschen bibliothek unter den selben und Boten abgehen und ankommen. Gotha, August clauseln, welche für diese gelten, übergeben. Deut- Boetio, Cammer Post-Factor und Buchhändler, ohne sche Handschrift auf Papier. Rom, 1882. Hand- Jahr. Quer-Folio. 375 × 334 mm. 3. So ist albereit vor einigen Wochen (…) die von hier ab, nach Nuernberg schriftlicher Titel (verso weiß), (42) nn. Seiten. gehende reuthend- und fahrende Posten, durch die Halbleinenband d. Zeit. Vorderdeckel mit kleinem Residentz-Stadt Zeitz passiren muessen, (…) wie hier gedruckten Bibliotheksschild. 4to (320 × 225 mm). verzeichnet, nemlich: (…) Leipzig, Ober-Post-Ampt Deckel berieben, Ecken mit Knickspur. Kanten € 8. Oct. 1698. Folio. 325 × 190 mm. 4. Post-Tabella. bestoßen. 2500,– Warinnen enthalten, an welchem Tage und zu welcher ADB XXX, 649–651. Sammelband mit zwei in meh- Stunde die geschwind-fahrende Posten zu Jena (…) an- facher Hinsicht aufeinander bezogenen Manuskript-

10 katalogen von Büchersammlungen zu katholischer Lonchamp 2055. Originalausgabe der zwei schönen Theologie, Philosophie und Bibelkunde. Der aus Blätter mit der Gegend vor und nach dem Bergsturz Augsburg stammende kath. Theologe Konstantin und der erklärenden Umrissradierung. Der Verfasser Freiherr von Schaezler (1827–1880), dessen Biblio- des Textes scheint nicht bekannt zu sein. Unbeschnit- thek hier katalogisiert ist, war ein Vertreter des Neut- tenes, breitrandiges Exemplar. homismus und der Neuscholastik. Er war Berater beim Ersten Vatikanischen Konzil 1869/70 in Rom Deutsche Eisenbahn Reklame (DER). Berliner und übersiedelte dann 1873 nach Rom, wo er seit 1874 Bahnhöfe – Sonderobjekte. Berlin, um 1928. Mit 17 als Konsultor des heiligen Offiziums und anderer rö- handschriftlich mit Tinte jeweils recto rechts oben mischer Kongregationen tätig war. Der Katalog seiner nummerierten Blättern, das erste recto mit mon- Büchersammlung teilt sich in zwei Abteilungen, zu- tiertem maschinenschriftlichen Inhaltsverzeich- nächst in ein alphabetisch geordnetes Verzeichnis der nis, 16 Originalfotografien (ca. 160 × 220 mm) mit Bücher nach Autorennamen, und in einen zweiten Teil einkopierten oder farbig eingemalten Werbetafeln, mit einer Einteilung nach Sachgebieten. Jeweils in 5 jeweils mit maschinenschriftlichen Legenden auf Spalten gegliedert mit Autor- und Titelaufnahme, dann mont. Zetteln. Dunkelbraunes Leinenalbum der Druckort und Datum und Anzahl der Bände. Spezial- Zeit. Quer-Folio (328 × 231 mm) mit Kordelhef- sammlung zu katholischer Theologie, Philosophie tung. Vorderdeckel mit mont. und beikoloriertem und Bibelkunde. – Der Katalogbearbeiter ist der aus € Aachen stammende Hermann Joseph Thomas Esser Titelschild. 5500,– (1850–1926). „Als Kaplan während des Kulturkampfes mehrmals mit Geldstrafen und Gefängnis gebüßt, zog er nach Rom und vertiefte sich in Theologie und Kirchenrecht. 1878 Dominikaner zu Graz, oblag er der Seelsorge und Schriftstellerei, lehrte zunächst im Orden, 1887–91 im Maynooth College (Irland), Kir- chenrecht 1891–94 zu Freiburg (Schweiz) und dann an der Sankt Thomas-Hochschule zu Rom. Wegen seiner Sprachkenntnisse, klaren und aufrechten Art, vielseitigen Bildung und Erfahrung in den Dienst kirchlicher Stellen gezogen, galt er in deutschen und kurialen Kreisen Roms als angesehene Persönlichkeit (…). Den Index librorum prohibitorum bearbeitete er neu (…). Mitglied mehrerer päpstlicher Behörden und der Kommission zur Kodifizierung des Kirchen- rechts, einflußreich bei Pius X., wurde er 1917 nach Aufhebung der Indexkongregation durch Benedikt XV. zum Titularbischof von Sinide ernannt und in Ein Album mit Angeboten von Werbeflächen in Berli- Rom durch Kardinal Andreas Frühwirth konsekriert“ ner S-Bahnstationen und Bahnhöfen. Mit großforma- (NDB IV, 658). Dieser zweite Katalog, in kleinerem tigen Außen- und Innenaufnahmen von neun Berliner Format (255 × 200 mm) und bei weitem nicht so um- Bahnhöfen: Alexanderplatz (1), Anhalter Bahnhof (2), fangreich wie der beigebundene Schaezlersche Kata- Charlottenburg (1), Friedrichstraße (5), Jannowitz- log, ist auch von Esser geschrieben worden, wie ein brücke (1), Potsdamer Fernbahnhof (2), Stettiner Fern- Vergleich der Handschriften beider Kataloge zweifels- bahnhof (1), Westkreuz (1), Zoologischer Garten (2). frei erweist. Es ist jedoch nicht offensichtlich, ob es Unter den Beispielen für Werbung: Dresdener Papier- sich bei diesem Katalog um noch nicht beschriebene ausstellung; Stollwerck Kakao „Gold“ Schokolade (3); Bestände aus der Schaezlerschen Bibliothek oder um Wintergarten Varieté; Paul Eggebrecht; Bergmann Pri- Essers eigene Sammlung handelt. Der Katalog enthält vat; AEG; Waldorf-Astoria Zigarette; L. Späth; Hugo eine alphabetische Auflistung der Bücher unter dem Stinnes; Salamander; Funkturm Restaurant; Blaupunkt Namen des Autors, samt Titel, Druckort und Jahr Ideal Radio; KaDeWe. Die zu vermietenden Werbe- sowie Anzahl der Bände. Fingerspurig in der rechten flächen durch Kolorierung und von Hand gezeichnete unteren Ecke, das letzte Blatt des zweiten Katalogs Werbung markiert. Zu jeder Abbildung nebenstehend verso gleichmäßig gebräunt. ein Angebotstext mit handgemalter Überschrift in roten Versalien mit genauer Beschreibung von Größe wie Umgebung der zu bewerbenden Flächen, samt Meyer, Johann Heinrich. Der Bergfall bey Goldau Jahresmietpreisen in Mk. – Der zwischen der Preu- im Canton Schwyz am Abend des zweyten Herbst- ßisch-Hessischen Staatseisenbahnverwaltung, der monats 1806. Mit zwey radirten Blättern. (Titel der Verwaltung der Reichsbahnen und dem Verlagsbuch- Broschur: Die Gegend von Goldau, vor und nach händler Reimar Hobbing am 23./24. Januar 1918 ge- dem Bergfall, am 2tn September 1806. In zwey schlossene Reklamevertrag wurde durch Nachträge geätzen Blätter). Zürich, bey Orell, Füssli und sowie Sondervereinbarungen unübersichtlich; daher Compagnie 1806. Titel, 2 Radierungen, 1 Umriss- schlossen die Rechtsnachfolger mit Wirkung vom 1. radierung und 7 S. in losen Blättern. Bedruckter Januar 1925 eine neue, 15 Jahre gültige Fassung des Originalumschlag. Quer-4°. € 2000,– Reklamevertrags.

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Die einzige Handschrift der „Schwabenkriegs-Chronik“ von 1501: ein zentrales Dokument der süddeutschen und Schweizer Geschichte

Sterner, Ludwig. Reimchronik des Schwabenkrie- Leistung vollbracht und auf eindrucksvolle Weise ein ges (von Johann Lenz) und Chronik der Burgun- eigenes chronikalisches Konzept verwirklicht. Unter derkriege (von Peter von Molsheim) mit den von dem unmittelbaren Eindruck des kurz zuvor sieg- Sterner beigefügten Anhängen: Zwölf zum größeren reich beendeten Schwabenkrieges verknüpfte er eine Teil hier ebenfalls unikal überlieferten politischen Darstellung dieses Krieges mit der Beschreibung des Liedern. eidgenössischen Triumphs über den Burgunderherzog und brachte damit ein Werk zustande, durch welches Deutsche Handschrift auf Papier in Schwarzbraun das auf diese Ereignisse gegründete Selbstbewusstsein und Rot, in kalligraphischer Buchkursive mit zahl- der Eidgenossenschaft als einer nahezu unüberwind- reichen drei- bis fünfzeiligen Lombard-Initialen in lichen Kriegsmacht prägnant dokumentiert wird. Doch Rot und Blau, regliert und rubriziert. nicht nur als Zeugnis eidgenössischen Selbstverständ- nisses ist Sterners Handschrift von Bedeutung. Sie hat Freiburg im Uechtland, mehrfach datiert 1500/1501. darüber hinaus unschätzbaren Wert als Überlieferungs- träger, denn allein durch sie sind die umfangreiche 293 Blätter, Folio (Blattgröße ca. 300 × 215 mm), zu Schwabenkriegschronik des Johann Lenz und eine 31 Zeilen. Reihe wichtiger politischer Lieder erhalten geblieben. Gebunden auf drei Bünde im originalen spätgoti- Provenienz schen Schweinslederband über Holzdeckeln aus der Werkstatt der Freiburger Franziskaner mit reicher Die Handschrift kam 1599 in die Hände des gelehr- Blindprägung: Vorderdeckel mit zwei ineinander- ten Freiburger Juristen und Staatsmannes Wilhelm gesetzten Rahmen, begrenzt durch Streicheisen- Techtermann (1551–1618), dessen Exlibris mit dem linien, der äußere Rahmen mit Rosetten-Medaillons Datum 1608 im Vorderdeckel des Codex eingeklebt besetzt, der innere in der oberen Hälfte mit Schwa- ist, und im 19. und 20. Jahrhundert befand sie sich im nen-Medaillons, unten mit Blattwerkstempeln, das Besitz der Freiburger Familie von Diesbach. Henri de Diesbach (1818–1867) veröffentlichte daraus die schmale Rechteck im Zentrum mit 5 Schriftband- Schwabenkriegschronik­ des Johann Lenz und mehrere Stempeln; der Rückdeckel ebenfalls umrahmt von Lieder, seinerzeit durchaus verdienstvoll, doch heutigen Rosetten, das Mittelfeld hier jedoch mit Streich- Ansprüchen nicht mehr genügend (H. von Diessbach eisenlinien diagonal geteilt und mit je einem Blatt- [Hrsg.], Der Schwabenkrieg, besungen von einem Zeit- werkstempel in den Zwickeln geschmückt. Eine genossen, Johann Lenz, Bürger von Freiburg, 1849). (von zwei) Messingschließen. € 980 000,– Eine Neuedition des Textes ist im Kommentarband zu Die Chronikhandschrift des Freiburger Notars und unserem Faksimile erschienen. späteren Bieler Stadtschreibers Ludwig Sterner (gest. Einband und Papier 1541) ist in den Jahren 1500/1501 entstanden, also vor genau 518 Jahren. Sie bietet zwar kein eigenständiges Der Sternersche Codex, ein spätgotischer Lederband chronikalisches Werk, ist aber dennoch ein hochbedeu- im Folioformat, ist im originalen, stellenweise abge- tendes, in vielerlei Hinsicht einzigartiges Dokument griffenen und am oberen Rücken restaurierten Einband eidgenössischer Historiographie, das bisher noch in erhalten. Die außen in der Mitte abgeschrägten Holz- keiner Hinsicht eine angemessene Würdigung erfahren deckel sind mit blindgeprägtem hellbraunem Schweins- hat. Wiewohl Sterner, dem auch die Autorschaft einer leder über drei Bünden überzogen. Vorder- und Hin- Schwabenkriegschronik zugeschrieben wird (ediert terdeckel zeigen Verzierungen aus drei- und vierfachen von A. Büchi, Actenstücke zur Geschichte des Schwa- Streicheisenlinien und mehreren Stempeln (Schrift- benkrieges nebst einer Freiburger Chronik über die Er- band, Rosettenmedaillon, Schwanenmedaillon, Blatt- eignisse von 1499 [Quellen zur Schweizer Geschichte], werk). Zwei Messingschließen mit vom Hinterdeckel 1901), hier auf den ersten Blick nur als Kompilator auf- ausgehenden kurzen Lederriemen halten bzw. hielten tritt, hat er mit der Auswahl und Anordnung der ein- den Band zusammen, denn nur die untere Schließe ist zelnen Bestandteile der Kompilation eine selbstständige komplett; von der oberen ist lediglich der vordere Be-

12 schlag mit dem Einhängestift erhalten geblieben. Den zweispaltig (Schriftspiegel ca. 23 × 16,5–17 cm, Kolum- Stempeln nach stammt der Einband aus der Werkstatt nenbreite ca. 7,5 cm, Basislinie und Kolumnenränder der Freiburger Franziskaner (vgl. A. Horodisch, Die doppellinig abgesehen von Bl. 278–285). Ungebunden Buchbinderei zu Freiburg [Schweiz] im 15. Jahrhun- blieben die Teile vermutlich wegen der Unfertigkeit dert, Zeitschrift für schweizerische Archäologie und der Schwabenkriegschronik,­ es hätten wohl vor dem Kunstgeschichte 6. 1944, S. 207–243, Abb. 6–7, Stempel Binden erst noch die fehlenden Illustrationen aus- Nr. 8, 20, 26 und 38). Wie die auf den Innenseiten geführt werden sollen. der Buchdeckel befindlichen Besitzeinträge Ludwig Inhalt der Handschrift Sterners aus dem Jahr 1524 vermuten lassen, ist die Handschrift gegen 1524 gebunden worden. Der erste Teil der Sternerschen Kompilation (Bl. 1r-157r) betrifft die Burgunderkriege. Das Kernstück Der Buchblock besteht aus insgesamt 293 Papierblät- ist auf Bl. 1r-138v eine Prosachronik, die als offizielle tern (Format 30 × 21,5 cm), die sich auf 37 Lagen zu je Freiburger Chronik der Burgunderkriege gilt (ed. A. vier Doppelblättern verteilen. Aus der 21. Lage (Bl. Büchi [Hg.], Peter von Molsheims Freiburger Chronik 160–166) wurde das ursprüngliche Anfangsblatt, das der Burgunderkriege, 1914). Sie wurde 1478/79 im unbeschrieben geblieben war, vom Buchbinder ent- Auftrag des Freiburger Rates von dem Kaplan Peter fernt und an den Schluss des Codex versetzt (jetzt Bl. von Molsheim abgefasst, der die ‚Kleine Burgunder- 293). In der 35. Lage (Bl. 271–277) sind, als die Hand- chronik‘ des Berners Diebold Schilling an vielen Stellen schrift noch ungebunden aufbewahrt wurde, insgesamt durch Freiburger Zusätze erweiterte. Beigefügt wurde 5 Blätter verlorengegangen (die Doppelblätter 274/275 vor allem ein Vorspann über die Gründung der Städte und 272/277 und das Einzelblatt 271); das erhaltene Freiburg und Bern und über Freiburgs Befreiung aus Doppelblatt 273/276 ist angeschmutzt und wasserfle- der Herrschaft Savoyens. Von dieser Chronik, deren ckig. Beim Binden wurde das Fehlende durch neuere von Hans Fries mit Federzeichnungen versehenes Au- Papiere ersetzt, der verlorene Text konnte jedoch of- tograph in der Kantonsbibliothek Freiburg erhalten ist fensichtlich nicht nachgetragen werden. Abgesehen (Soc. écon. D 410), gibt es mehrere frühe Abschriften. von den sekundär eingeschobenen Blättern ist für den Sterner kopierte mit geringfügigen Abweichungen eine Hauptteil des Codex (Bl. 1–285) durchgehend einheitli- Vorlage, die der Freiburger Notar Pierre Gayet im Jahr ches Papier von guter, kräftiger Qualität verwendet. Es 1492 geschrieben hatte (Stiftsbibliothek Einsiedeln, weist das Traubenwasserzeichen der Papiermühle von Cod. Ms. Eins. Nr. 391) und die auf einer mit Erwei- Marly bei Freiburg auf, wie üblich in zwei verschie- terungen versehenen Kopie des Autographs (Kantons- denen Formen (G. Piccard, Die Wasserzeichenkartei bibliothek Freiburg, Soc. écon. D 727) und teilweise Piccard im Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Findbuch XIV, wohl auch auf diesem selbst beruht. Sterners Abschrift 1983, Nr. 691 und 720). Abweichendes Papier findet der Gayetschen Vorlage war am 28. Januar 1501 fertig- sich mit Ausnahme des oben erwähnten Schlussblattes gestellt, wie der Schreiberkolophon auf Bl. 138v angibt. in der letzten Lage (Bl. 286–292), einer späteren Beilage Im 17. Jahrhundert diente sie ihrerseits zweimal als zum Hauptbestand. Das Papier ist jüngeren Datums Vorlage weiterer Abschriften (Büchi, S. 271–273). – An (Wasserzeichen ähnlich bei Ch. M. Briquet, Les Fi- 2 drei Stellen der Handschrift sind Doppelseiten für Dar- ligranes, 1924, Nr. 13017) und wurde von einer Hand stellungen der Schlachten bei Grandson, Murten und des 16. Jahrhunderts beschriftet. Alle übrigen Blätter Nancy reserviert und bedauerlicherweise leergeblieben des Codex zeigen dagegen einheitliche Beschriftung (Bl. 97v-98r, 118v-119r und 131v-132r). in einer gleichmäßig schönen Buchkursive mit roten Überschriften und Auszeichnungen sowie roten und Die Chronik enthält außerdem, wie schon in der Schil- blauen Lombardinitialen. Wir haben es, wie unten ge- lingschen Urfassung, zwei Lieder des während der zeigt, mit der Hand Ludwig Sterners zu tun. Der ge- Burgunderkriege überaus produktiven Dichters und samte Codex war von ihm, den Vorlagen entsprechend, Sängers Veit Weber (über ihn Verfasserlexikon 10, als Bilderhandschrift geplant, und demgemäß sind an 1999, Sp. 775–780), die u. a. auch in Schillings Großer vielen Stellen ganze oder halbe Seiten oder auch halbe Burgunderchronik und ihren Ablegern enthalten sind, Spalten für Illustrationen freigelassen. Diese blieben das erste über den Zug nach Pontarlier im April 1475 jedoch unausgeführt. (Bl. 48r-50v, Abdruck bei R. von Liliencron [Hrsg.], Die historischen Volkslieder der Deutschen, Bd. II, 1866, Einrichtung der Handschrift Nr. 135), das andere über die Schlacht bei Murten (Bl. 122v-126r, Abdruck bei Liliencron, Nr. 142). Der von Ludwig Sterner geschriebene Hauptteil der Handschrift ist deutlich aus zwei verschiedenen Kom- Auf den Bll. 139r-157r fügte Sterner der Chronik einen plexen zusammengesetzt, die, wie Gebrauchsspuren aus vier Stücken bestehenden Anhang bei, dessen Nie- auf den Außenblättern zeigen, vor dem Binden separat derschrift sich über knapp 20 Tage hinzog und am 16. in Gebrauch waren. Die beiden Partien unterscheiden Februar (Bl. 157r) beendet war: sich, den unterschiedlichen­ Inhalten entsprechend, 1. (Bl. 139r-148v) Das Burgunderkriegsgedicht des auch in der Einrichtung. Der erste Teil (Bl. 1–159) Straßburger Klerikers Konrad Pfettisheim (Verfas- mit einer fortlaufend geschriebenen Prosachronik und serlexikon 7, 1989, Sp. 564–567). einem Anhang von Verstexten ist einspaltig angelegt (Schriftspiegel ca. 22,5 × 14,5–15,5 cm, Schriftspiegel- 2. (Bl. 149r-152r) Das Lied vom Ursprung der Eidge- begrenzung einlinig), der zweite Teil (Bl. 160–285) mit nossenschaft, entstanden nach dem Ende der Burgun- Rücksicht auf die abgesetzten Verse der Reimchronik derkriege, feiert den Sieg der Eidgenossen und ihrer

13 Verbündeten (dazu zusammenfassend Verfasserlexikon 3. (Bl. 248r-249v) Lied über die Schlacht an der Calven, 10, 1999, Sp. 125–128). auch als „Bündnerlied“ bekannt und durch eine Reihe von Oktavdrucken weit verbreitet (Liliencron II, Nr. v v 3. (Bl. 152 -154 ) Lied über den Zürcher Bürger- 205). meister Hans Waldmann und seine Hinrichtung im r v Jahre 1489, verfasst vom Scherer von Ilau, d. i. Illnau 4. (Bl. 259 -260 ) Lied gegen die Schweizer, verfasst bei Pfäffikon (ed. Liliencron II, Nr. 174, vgl. Verfasser- von Mathes Schanz (Verfasserlexikon 8, 1992, Sp. 603f.. lexikon 8, 1992, Sp. 643f.). 5. (Bl. 268r-270v, 273r) Lied von Johann Lenz über die Schlacht bei Dornach (Liliencron II, Nr. 207). 4. (Bl. 155r-157r) Lied über die Macht des Pfennigs von Balthasar Wenck (Verfasserlexikon 10, 1999, Sp. 840f.). Fünf weitere Schwabenkriegslieder hat Sterner, die Serie der in die Chronik eingebetteten Lieder fort- Sterner beschließt den Burgunderkriegsteil auf Bl. 157r setzend, als Anhang beigefügt (Bl. 276r- 283v): mit einem gereimten Kolophon, in welchem er den ge- rv samten Komplex als „buoch“ kennzeichnet: „Der di- 1. (Bl. 276 ) Lied gegen die Bündner, nur hier über- sers bùch geschriben hatt/ Jst genempt Ludwig Sterner liefert (Liliencron II, Nr. 199). ertzogen zuo Raconiß/ Den behütt gott vor missetat 2. (Bl. 276v) Lied gegen die Schweizer (Liliencron II, …“ Damit ist offenkundig, dass er dieses „Buch“ nicht Nr. 198). als bloßes Sammelsurium, sondern als eine zusammen- r v gehörige Einheit verstanden wissen wollte. 3. (Bl. 278 -279 ) Lied über den gesamten Krieg, ver- fasst von Peter Müller (Verfasserlexikon 6, 1987, Sp. Der zweite Teil der Sternerschen Sammlung (Bl. 747–749). r v 160 -283 ) betrifft den Schwaben- oder Schweizerkrieg. 4. (Bl. 280r-282v) Lied über den gesamten Krieg (Lili- Hauptbestandteil ist wieder eine umfangreiche Chro- encron II, Nr. 208). nik (Bl. 160r-275r/v), diesmal kein Prosawerk, sondern eine Reimchronik, die gesteigerten literarischen An- 5. (Bl. 283rv) Lied über die Schlacht bei Dornach, von spruch verrät. Autor ist der aus Heilbronn stammende Sterner in der Überschrift mit Bezug auf das Lenzsche ehemalige Freiburger Schulmeister Johann Lenz, in den Lied als „das recht Dorneck lyed“ bezeichnet (Lilien- Jahren 1498 bis 1500, also auch zur Zeit der Abfassung cron II, Nr. 206). des Werks, Schulmeister in Saanen (Verfasserlexikon 5, Als Beilage von anderer Hand ist der Sternerschen 1985, Sp. 709–712). Die in neun Bücher zu je drei Teilen Sammlung auf Bl. 286r-292r schließlich eine Abschrift aufgegliederte Chronik ist als Dialog mit einem der des Freiburger Vennerbriefs von 1404 mit dem Nach- Ereignisse unkundigen und daher wissbegierigen Ere- trag von 1407 beigebunden, die aus dem 16. Jahrhundert miten inszeniert, dem immer wieder auch Deutungen stammt und Sterners Verbundenheit mit seiner alten des Geschehens in den Mund gelegt sind. Sie gehört Heimatstadt bezeugt. Der alljährlich an St. Johann zu den wichtigsten chronikalischen Darstellungen des öffentlich verlesene, bis 1798 gültige Vennerbrief war Schwabenkrieges mit durchaus eigenem Quellenwert. ursprünglich französisch abgefaßt (Recueil diploma- Lenz widmete­ sie der Stadt Freiburg und übergab tique du Canton de Fribourg, Bd. VI, 1869, Nr. 360), Widmungsexemplare sowohl an Freiburg als auch an wurde aber bald übersetzt. Die älteste datierte deutsche Bern, für die er von beiden Städten Honorar erhielt, Handschrift im Staatsarchiv Freiburg stammt von 1417. und zwar von Bern im ersten, von Freiburg im zweiten Halbjahr 1500. Beide Exemplare sind verschollen, das Authentizität und überlieferungsgeschichtliche Be- Werk ist daher einzig und allein durch die Abschrift deutung Ludwig Sterners erhalten geblieben, der übrigens selbst In der Forschung bestand bisher keine Einigkeit da- zu den Informanten von Lenz gehört zu haben scheint. rüber, ob es sich bei der Handschrift um Sterners Wie oben bereits gesagt, waren zahlreiche Illustrationen Autograph oder aber nur um eine Abschrift handle. geplant, die aber nicht ausgeführt wurden. Der Schluss Dezidiert bezweifelt wurde die Authentizität von Fer- der Chronik ist bedauerlicherweise durch die Blattver- dinand Vetter (Anzeiger für Schweizerische Geschichte luste in Lage 35 nur unvollständig erhalten, es fehlen ein NF 4. 1882/85, S. 269–274). Er beurteilte die Hand- Stück aus dem zweiten Teil (Bl. 271–272) und das Ende schrift als das Werk eines unselbstständigen Schreibers, des dritten Teils des neunten Buches (Bl. 274–275). Die der das Sternersche Original „wörtlich und buchstäb- v Chronik dürfte bis Bl. 275 gereicht haben. lich“ abgeschrieben habe, und zwar „vor 1524“ (S. 274). Diese Auffassung begründete er folgendermaßen: In die Chronik sind insgesamt fünf Lieder eingelegt, Die Schrift weiche von derjenigen ab, die in Sterners darunter eines, das Lenz selbst verfasst hat: Geschäftsbüchern aus den Jahren 1506–1510 (heute 1. (Bl. 179r-180r) Lied gegen die Schweizer, nach dem Staatsarchiv Freiburg, Notariatsregister 129 und 130) Wormser Reichstag 1495 entstanden und in der Lenz- dokumentiert sei; der Text des Schwabenkrieges weise schen Chronik unikal überliefert (Abdruck bei Lilien- vielfache Schreib- und Lesefehler auf; Sterners Nota- cron II, Nr. 196). riatssignet in der Handschrift unterscheide sich von dem in seinen Geschäftsbüchern, und sein Name sei 2. (Bl. 209r-210v) Lied über die Schlacht im Schwader- in der Handschrift einmal mit doppeltem n statt wie loh, verfaßt von dem Luzerner Hans Wick, der selbst üblich mit einem einzigen geschrieben. Dagegen kam an der Schlacht teilgenommen hatte (Verfasserlexikon Albert Büchi, der in der Beurteilung der Handschrift 10, 1999, Sp. 986–989). zunächst Vetter gefolgt war, wobei er sie freilich anders

14 als dieser zu einer Kopie „aus dem Jahre 1524“ machte Namensunterschrift die Eigenhändigkeit der Chronik, (A. Büchi, Die Chroniken und Chronisten von Frei- da das Signet „dem öffentlichen Notar als Amtssym- burg im Uechtland, Jb. für Schweizerische Geschicht bol diente und darüber hinaus ganz persönlich einen 30. 1905, S. 197–326, hier 244), zu einem anderen einzigen Notar und seine abgeleitete Autorität kenn- Befund: Er sah in dem Codex „wenn nicht das Auto- zeichnete“ (ebd. S. 250) und daher auch von einem graph Sterners, so doch eine unter seiner Aufsicht im anderen nicht einfach imitiert worden sein kann. Be- Jahre 1501 angefertigte Handschrift“ (A. Büchi [Hrsg.], stätigt wird die Korrektheit des Signets schließlich Peter von Molsheims Freiburger Chronik der Burgun- durch ein von Sterner aufgesetztes Notariatsinstrument derkriege, 1914, S. 267). Für diese Auffassung brachte vom 18. Juni 1503 (Porrentruy, Fondation des Archives er einige einleuchtende, wenngleich nicht zwingende de l’ancien Evêché de Bâle, B 251/1, no 54, abgedruckt Gründe vor, konnte allerdings lediglich eine kurze von A. Büchi, in: Jb. für Schweizerische Geschichte 30. Notiz auf Bl. 280r der Handschrift als „unzweifelhaft 1905, S. 323f.). Dessen Signet hat dieselbe Form wie von der Hand Sterners“ identifizieren. Die Forschung das der Chronik, es handelt sich in beiden Fällen um bezog sich freilich weiterhin auf seine ursprüngliche die ursprüngliche Signetform, die von Sterner später Meinung: „Der Band ist die 1524 entstandene Kopie geringfügig verändert wurde (Varianten dieser jüngeren nach einem verschollenen Original von 1501“, schrieb Form finden sich auch als Federproben auf Bl. 271r der Max Wehrli 1952 (Quellenwerk zur Entstehung der Chronikhandschrift). Schweizerischen Eidgenossenschaft III, 2/1, S. 5). Ich selbst habe diese Einschätzung noch 1995 – die Hand- 3. Die Auffassung Vetters, die Handschrift sei kein Ori- schrift war damals wie schon lange zuvor unzugänglich ginal, sondern lediglich eine Kopie, ist auch aus einem – im Sterner-Artikel des „Verfasserlexikons“ wieder- anderen Grund unhaltbar: Nach der vom Schreiber holt (Bd. 9, Sp. 309). Das kann und muss jetzt revidiert selbst vorgenommenen Datierung war die Abschrift werden, denn die Untersuchung des Codex hat er- der Burgunderchronik am 28. Januar 1501 und die des geben, dass es sich tatsächlich um die Originalhand- Burgunderkriegsanhangs am 16. Februar 1501 beendet. schrift Ludwig Sterners aus dem Jahre 1501 handelt. Wohl infolge Blattverlusts fehlt für den Schwaben- kriegsteil eine entsprechende Angabe, doch ist ein enger Folgende Gründe sind dafür maßgebend: zeitlicher Zusammenhang anzunehmen, da für beide 1. Die Schrift ist unzweifelhaft diejenige Sterners. Sie Teile ein und dasselbe Papier verwendet wurde. Des- unterscheidet sich zwar im Duktus, wie Vetter rich- sen Verwendungszeit kann aufgrund anderer Quellen tig gesehen hat, deutlich von der Schrift in Sterners relativ sicher bestimmt werden. In der im Staatsarchiv Notariatsregistern aus den Jahren 1506–1510, aber die Fribourg lückenlos erhaltenen Reihe der Freiburger Differenzen zwingen nicht zur Annahme verschiedener Seckelmeisterrechnungen, die halbjahresweise zusam- Hände, sondern sie erklären sich aus unterschiedlichen mengestellt wurden, findet sich Papier mit identischen Zielsetzungen und Verwendungszwecken: Während Wasserzeichen, wie eine gründliche Überprüfung für die Aufzeichnungen in den Notariatsregistern ledig- die Jahre ab 1495 ergeben hat, einzig und allein für die lich rasch hingeworfene Notizen darstellen, die als beiden Semester des Jahres 1501. Damit bestätigt die Grundlage späterer Reinschriften dienten, hat sich Datierung des Papiers die Angaben des Schreibers und der Schreiber der Chronik, ungeachtet zahlreicher schließt spätere Entstehung der Handschrift aus. Versehen und Flüchtigkeiten, ganz offenkundig um Zum Schluss sei noch einmal nachdrücklich auf die Kalligraphie bemüht. Entsprechend unterschiedlich überlieferungsgeschichtliche Bedeutung des Codex musste das Ergebnis ausfallen. Dass wir es in der Chro- hingewiesen! Folgendes ist besonders hervorzu- nik aber tatsächlich mit Sterners eigener Hand zu tun heben: Bei Sterners Abschrift der Lenzschen Schwa- haben, zeigt eine von Sterner stammende Eintragung in benkriegschronik handelt es sich um den Codex einem Buch aus seinem Besitz mit zwei Drucken von unicus dieses Werkes, von dessen Existenz wir ohne 1498 und 1499, das überdies beigebundene Papiere mit die Handschrift zwar durch archivalische Belege demselben Wasserzeichen wie in der Chronik enthält wüssten, von dem wir aber sonst nicht die geringste (jetzt Porrentruy, Bibliothèque Cantonale du Jura, Inc. Vorstellung hätten. Unikal überliefert sind in der 417, vgl. die Abbildung im Katalog der datierten Hand- Handschrift überdies nicht weniger als sechs Lieder, schriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom An- eines im ersten Teil (das Waldmannlied Anhang fang des Mittelalters bis 1550, Bd. II, 1983, Abb. 749). Nr. 3) und fünf im zweiten Teil (in der Lenzschen Die Schrift dieses wohl noch im Jahr 1500 entstandenen Chronik die Nummern. 1, 2 und 5 und im Anhang Sterner-Autographs stimmt mit der der Chronik voll- die Nummern 1 und 2). Und nicht zuletzt haben kommen überein und beweist deren Eigenhändigkeit. wir es bei immerhin fünf weiteren Liedern, darunter 2. Das in der Chronik mehrfach vorkommende No- dem wirkungsmächtigen Lied vom Ursprung der tarssignet Sterners, dessen Authentizität Vetter an- Eidgenossenschaft, mit der Erstüberlieferung zu tun gezweifelt hatte, zeigt zwar geringfügige Abweichun- (Teil I, Anhang Nr. 2 und 4, Teil II, Anhang Nr. 3, gen von der in den Notariatsregistern vorkommenden 4 und 5) oder doch wenigstens mit der frühesten Form, aber derartige minimale Unterschiede können handschriftlichen Bezeugung (Teil II, Nr. 3 und nicht als Beweis der Unechtheit gewertet werden (P.-J. 4). Darüber hinaus aber stellt auch der Codex als Schuler, Geschichte des südwestdeutschen Notariats Ganzes, wie eingangs beschrieben, aufgrund seiner [Veröffenlichungen des Alemannischen Institus 39], S. Konzeption ein einzigartiges Dokument von hohem 246f.). Im Gegenteil beweist allein schon die Tatsache literarischem und höchstem historischem Wert dar. der Verwendung des Signets in Verbindung mit der (Dr. F. Schanze).

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The excessively rare first edition of Aristotle’s The spirituality in Bavaria in Middle Ages, “Physics” with the commentary 4 complete copies in public libraries by Thomas Aquinas, 10 recorded copies, [Nikolaus Kempf?]. Alphabetum divini amoris. not in German Libraries De eleuatione[m] me[n]tis in deum. [Paris: Antoine With the coat of arms of Borromeo family Denidel and Robert de Gourmont for Denis Roce, Aristoteles (Thomas Aquinas, editor). Commen- about 1500]. 8vo (140 × 95 mm), early 20th century tum in octo libros Physicorum Aristotelis [Genoa stiff vellum with brown label and gilt title on spine, or Naples: Mathias Moravus, 1474–1480]. 2°, near ff. [32]. Text in Latin, Gothic type 6:65G, 29 lines. contemporary cartonato alla rustica, ff. [144, the first Signature: A-C8 d8. A woodcut illustration (72 × 57 and the last leaves are blank]. The leaf k8 is blank. mm) on recto of leaf d7 representing the Crucifi- € Signature: [a10 b-k8 l-r8 s6]. € 16 000,– xion. 10 000,– Excessively rare first fundamental edition of Thomas Excessively rare Parisian imprint of this popular ano- Aquinas’s commentary on Aristotle’s Physics, one of nymous devotional work of the late Middle Ages the foundational books of Western science. – As Hei- coming from the Bavarian Carthusian circles. – The degger once wrote: “without Aristotle’s Physics there work contains several steps of meditation, disposed in would have been no Galileo”. Bertrand Russell said alphabetical order and suitable to be easily memorized, of Physics that they were “extremely influential, and to reach the elevatio mentis in Deum, the highest dominated science until the time of Galileo”. The work spiritual degree of elevation of the mind – a kind is a collection of treatises or lessons that deal with the of mystical illumination. After the Alphabetum are most general principles of natural or moving things, appended Bernardino da Siena’s Contemplationes and both living and non-living. The main purpose of the De derelictione Jesu (on Christ’s Passion). – According work is to discover the principles and causes of change, to the manuscript distribution of the Alphabetum, or movement, or motion, especially that of natural Dennis Martin considers the Alphabetum produced wholes (mostly living things, but also inanimate wholes by the Austrian-Bavarian circles gravitating around the like the cosmos). – If we accept Hunt’s datation of 1474, Benedictine Abbey of Tegernsee (Bavaria) and directly this is possibly the first, experimental and undated book descending from Hugo of Balma’s spirituality. Martin printed by Mathias Moravus during his short stay to includes the work among the spurious and doubtful Genoa – where he printed only another book, together works of Nikolaus Kempf, who is likely the author, with the almost unknown Michael de Monaco, dated although the work has been attributed in the past also 22 June 14[7]4 (Supplementum Summae Pisanellae, to Johann Gerson or Johann Nider. – Condition: A ISTC in00059000). According to Klebs, who dates the small repair at verso of title-page; otherwise a very good incunabulum at 1480, the imprint was made in Naples, copy. – Provenance: Early 20th century label of Libreria where Moravus moved from Genoa in 1475 and where Rappaport (Rome). – References: GW 1566. Not in he printed all his remaining editions between 1475 and BNF, BMC, Goff, IGI. Péligry 37; Polain (B) 148. 1492. – Condition: A very good copy, printed on strong Pettegree-Walsby, French Books, 52734 (dated 1500). paper and partly untrimmed. – Provenance: Signature ISTC ia00531500: “The text, of unknown authorship, is “antonius Borumeo”, his coats of arms in sepia ink on variously ascribed in editions to Johannes Gerson, Tho- lower margin of the first text leaf. – References: IGI mas à Kempis, Johannes Nider or Nikolaus Kempf”. 9621 (attributes the printing to Naples); GW M46272; See D. Martin, The Writings of Nikolaus Kempf of Goff T247; H 1525; IBE 5584; Hunt 4131 (dates it Strassburg, in: Die Kartäuser in Österreich, volume 1, about 1474). Klebs 961.1 (dates it 1480); Pellechet 1080; Salzburg, 1980, pp. 127–154, and especially p. 154 (BSB- Michelitsch 200. ISTC it00247000. – Census (10): Italy Ink, CIBN). – Census (4): Germany (2): Mannheim (5): Manduria C, Perugia C, Roma N (70.7.G.15), UB; Tübingen UB; Belgium (1): Gent, UB (imperfect, Trento C (imperfect), Verona C; USA (2): Johns Hop- wanting the title-leaf); France (1): Toulouse BM. kins University Library, Huntington Library (San Ma- rino CA); Austria (1): Göttweig, Benediktiner (Ink 193a); France (1): Rennes BM; Spain (1): Gerona ACap.

16 17 Peter Bichsel Fine Books Stand 27 Oberdorfstrasse 10 ∙ CH-8001 Zürich Telefon: +41 (0)43 222 48 88 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.finebooks.ch Literatur und Geistesgeschichte ∙ Illustrierte Bücher ∙ Autographen ∙ Manuskripte

ABC-Buch – Liebermann, Max. Ein ABC Buch 1721. – Im Jahr 1712 erstmals aufgelegte Handbibel, in Bildern. Mit begleitenden Worten von Richard herausgegeben und mit einem Vorwort versehen vom Graul. Titel in Rot und Schwarz. Mit Vorsatzzeich- Ulmer Theologen und Münster-Prediger Johann Frick nung, 38 gezeichneten Buchstaben des Alphabetes (1670–1739). Ausgesprochen hübsches Exemplar mit und einer Schlussvignette „ML“. 46 unn. Bll. 8vo. Silberbeschlägen und -schließen und punziertem Gold- Orig.-Pgt. mit goldgepr. Deckelmonogramm „ML“. schnitt. Hs. Eintrag Wilhelmine Herwig 1849 auf vor- Berlin, Konrad W. Mecklenburg vorm. Richterscher derem fliegendem Blatt. – Siehe Abbildung. Verlag, (1908). € 580,– Bill, Max. x = x. Folge von einer mathematischen Erste Ausgabe. Eines von 100 nummerierten Ex- Formel und 10 ganzs. zeichnerischen Konstruktio- emplaren auf Japanbütten. Die zuvor bereits in den nen. (30) SS. in Blockbuchbindung. 8vo. Orig.-HLn. Zeitschriften „Pan“ und „Kunst und Künstler“ ver- mit typograph. gestaltetem Vorderdeckel. Zürich, öffentlichten, meist € figurativ aufgela- allianz, 1942. 1100,– denen Buchstaben Einzige Ausgabe. wurden hier zum Eines von 130 ersten Mal zu einem nummerierten ABC zusammen- Exemplaren aus geführt. Einzelne einer GA von 150. Buchstaben in Vari- Grundlagenwerk anten. – Stellenweise der konkreten, auf etwas stockfleckig, mathematischen insbesondere der Formeln auf- Schnitt. Gutes Ex- gebauten Kunst. emplar. – Siehe Ab- Verlegt wurde bildung. das Werk von der 1937 gegründeten „Vereinigung mo- Ulmer Prachtsbibel derner Schweizer Künstler“, der „allianz“ (R. P. Lohse, L. Leuppi), die sich stark an Bills konkreter Theorie Biblia Germanica – Biblia, das ist die gantze Heil. orientierte. Im Erscheinungsjahr fand im Kunsthaus Schrifft Alten und Neuen Testaments, Teutsch D. Zürich eine der grossen Ausstellungen der allianz- Martin Luthers, nach den bewehrtesten Exemplarien Gruppe statt. – Die Blätter etwas angegilbt und teils von mit grossem Fleiss aussgefertiget […] Sammt einer der Klebebindung gelöst. – Siehe Abbildung. aussführlichen Vorrede […] Durch J(ohann) F(rick). Druck zweispaltig. Mit gest. Frontispiz von Jacob Andr. Friedrich. 9 Bll., 614, 380 SS., 1 Bl., 289 SS., 2 Exemplar Heinrich Stinnes Bll. Kl.-8vo. Dunkles Haifischleder d. Zt. mit Silber- Bonsels, Waldemar. Kyrie eleison. Mit sechs sign. beschlägen und 2 (v. 3) Orig.-Radierungen von Willi Geiger auf Japantafeln. Silberschließen, punzier- 36 SS., 1 leeres Bl., 1 Bl. Verlagsanz. Kl.-4to. Braunes ter Goldschnitt. Ulm, Kalbldr. d. Zt. mit goldgepr. Deckeltitel, Kopfgold- Christian Ulrich Wagner schnitt. Berlin, E. W. Bonsels, (1908). € 1800,– für Daniel Bartholomäi, Erste Ausgabe. Eines von 300 nummerierten Exem- 1721. € 1400,– plaren auf Bütten, hier die Nr. 6 aus dem Besitz von Angebunden: Ausserlese- Heinrich Stinnes mit dessen charakteristischem hs. nes Geist-reiches Kirchen- Besitzeintrag auf erstem fliegendem Blatt und dessen Gesang-Buch, Auss dess Sammlerstempel „HS“ jeweils auf den Tafeln. Mit faksi- seel. Lutheri, und anderer milierter hs. Widmung des Autors an die Dichter Hans rein-evangelischer Leh- Brandenburg und Bernd Isemann und den Künstler rer Schriften. 151, (3) SS. Willi Geiger „in Verehrung“ sowie „den Freunden“ Ulm, Daniel Bartholomäi, Hans Hahn, Alfred Richard Meyer, Carl Strauss und

18 Reinhard von Walter „in Liebe“. Das einen Sexualmord Eines von 100 nummerierten Exemplaren der Vorzugs- schildernde Werk des mit seiner „Biene Maja“ (1912) ausgabe auf van Gelder-Bütten und im Halbleder- weltweit bekannt gewordenen Autors wurde 1910 von Handeinband, im Impressum von der Autorin signiert. Landgericht München verboten. 1922 erschien das Die erste Ausgabe war 1906 erschienen mit einem Werk ein zweites Mal, diesmal im Eigenbrödler-Verlag Umschlag von Franz Stassen. In kurzen Kapiteln setzt und mit Radierungen von Käte Wilczynski. – W./G. 10. Else Lasker-Schüler als Tino von Bagdad dem 1904 Vorderes Innengelenk angebrochen. Sonst ein schönes, verstorbenen Schriftsteller Peter Hille als St. Peter ein sauberes Exemplar von bedeutender Provenienz. sehr persönliches literarisches Denkmal, nachdem sie ihm 1902/03 geholfen hatte, in Berlin das „Cabaret zum Peter Hille“ zu gründen. – Dick, i75. – Schönes Signiertes Exemplar Exemplar. Freud, Sig(mund). Psychoanalytische Studien an Werken der Dichtung und Kunst. Mit einer Tafel Stuttgarter Rechenbuch und vier gezeichneten Figuren im Text. 138, (2) SS., 2 Bl. Verlagsanz. Gr.-8vo. Gelbes Orig.-Ln. Leipzig, Löw, Samuel. Vollständiges Rechenbuch für alle Wien u. Zürich, Internationaler Psychoanalytischer Stände. 2 Tle. in 1 Bd. Mit 2 Holzschnittvignetten. Verlag, 1924. € 480,– XII, 250, (2) SS.; VI, 258 SS. Gr.-8vo. HLdr. d. Zt. Stuttgart, Gebrüder Mäntler für den Verfasser, Erste Ausgabe. Vom Verfasser auf dem Vorsatz eigenh. 1791. € 600,– signiert u. datiert 1937. Enthält acht psychoanalytische Deutungen von künstlerischen Werken, u. a. „Das Einzige Ausgabe dieses seltenen Rechenbuches. Über Motiv der Kästchenwahl“ und „Der Moses des Michel- den Verfasser ist (abgesehen von dessen Erwähnung angelo“. Etwas Randbräunung, sauber. in Hamberger/Meusels „Gelehrtes Teutschland“ von 1797) nichts zu ermitteln. Der Vorrede nach hat er in Stuttgart gelebt. Beiden Teilen voraus geht ein Sub- skribentenverzeichnis, wobei die Bezüger aus Stutt- gart die Mehrheit ausmachen. – Rückenbezug brüchig. Vorsatz mit Bleistiftkritzelei, sonst weitgehend sehr sauberes Exemplar.

Rilke, Rainer Maria. Die Sonette an Orpheus. Geschrieben als ein Grab-Mal für Wera Ouck- ama Knoop. 63 SS., 3 Bll. Gr.-8vo. Dunkelblaues Orig.-HMaroquin über 5 Bünden und mit Rü- ckenschild (H. Sperling, Leipizg). Leipzig, Insel, 1923. € 850,– Erste Ausgabe. Eines von 300 nummerierten Exem- plaren (Nr. 216) der Vorzugsausgabe auf echtem Büt- tenpapier. Rilkes wohl bedeutendster Gedichtzyklus. Exemplar aus ehemaligem Besitz von Heinrich und Goethe – Sechszehn Tafeln zu Goethe’s Farbenlehre Else Peierls mit deren gest. Exlibris auf Innendeckel. und siebenundzwanzig Tafeln zu dessen Beiträge Der bei Sarkowski beschriebene Ganzlederband von zur Optik nebst Erklärung. Mit 17 (12 kolorierten) Sperling & Co. war nur für die ersten 100 Exemplare Kupfertafeln und 27 (13 kolorierten) Abbildungen vorgesehen. Das hier für den Deckelbezug verwendete auf neun lithographierten Tafeln. 24 SS. Kl.-4to. Papier wurde bei den Ganzlederexemplaren als Vor- Etwas späterer marmor. Ppbd. ­Lithogr. Orig.-Bro- satzpapier verwendet. W./G. 41; Ritzer E 46; von Mises schurdeckel eingebunden. Stuttgart und Tübingen, 99; Sarkowski 1357 VA. – Der Einband stellenweise J. G. Cotta, 1842. € 1400,– berieben. „Als Nachtrag für die Besitzer von Goethe’s sämmt- lichen Werken zu allen erschienenen Ausgaben.“ Erste Widmungsexemplar Ausgabe dieser erst zehn Jahre nach Goethes Tod erschienenen Ergänzung. Goethes Farbenlehre war Tzara, Tristan (d. i. Samuel Rosenstock). La main 1810 erstmals erschienen. – Goed. IV/3, 14; Hagen passe. 19 unn. Bll. 8vo. Orig.-Brosch. mit blauem 24b. – Alter Besitzerstempel auf Vorsätzen. Buchblock Überzugspapier. Paris, G. L. M., (1935). € 980,– vor der letzten Tafel aufgebrochen. Schönes, sauber Edition originale. Exemplar „h.c.“ neben einer Auf- erhaltenes Exemplar. – Siehe Abbildung. lage von 300 nummerierten Exemplaren. Mit eigenh. Widmung des Verfassers (1896–1963) „à Georges Sa- Lasker-Schüler, Else. Das Peter Hille-Buch. Mit doul son vieil ami Tristan Tzara“ auf Vorsatz. Georges einem blau kolorierten Bildnis Peter Hilles nach Sadoul (1904–1967) war ein französischer Journalist einer Zeichnung der Verfasserin gegenüber dem und Drehbuchautor. Er gehörte zeitweilig der Gruppe Titel. 109 SS. 4to. Orig.-HLdr. mit goldgepr. Rü- der Surrealisten an, für deren Organe er wiederholt ckentitel, Kopfgoldschnitt. Berlin, Paul Cassirer, schrieb. – Das Überzugspapier mit Ausriss im unteren 1919. € 3700,– Rückenbereich. Sauberes Exemplar.

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Büchner, Georg. Danton’s Tod. Dramatische Bilder Kleist, Heinrich von. Das Käthchen von Heilbronn aus Frankreichs Schreckensherrschaft. Frankfurt, oder die Feuerprobe, ein großes historisches Ritter- Sauerländer, 1835. 152 S., 4 Bl. Anzeigen. Lack- schauspiel. Berlin, Realschulbuchhandlung, 1810. papierband mit Rückenschild. € 12 000,– 198 S., 1 Bl. Halblederband der Zeit mit farbigem Erste Ausgabe von Büchners Erstlingswerk, außer- Rückenschild. € 5000,– ordentlich selten. Sehr gutes, nur gering gebräuntes Erste Ausgabe, sehr selten. Frisches Exemplar. Exemplar. – „Büchners Dichtung ist die Tragödie des Revolutionärs. Denn nicht als Märtyrer der Revolution Moritz, Carl Philipp. Gnothi sauton oder Maga- stirbt Danton, er fällt ihr zum Opfer, vernichtet doch zin zur Erfahrungsseelenkunde als ein Lesebuch die Revolution selbst den Revolutionär, der zu ver- für Gelehrte und Ungelehrte. Mit Unterstützung hindern sucht, daß sie sich in Tyrannei verkehre“ (P. mehrerer Wahrheitsfreunde herausgegeben. 10 Jahr- Szondi, 1961). – Das epochemachende Revolutions- gänge zu je 3 Stück in 10 Bänden (alles Erschienene). drama des 21-Jährigen erlebte seine Uraufführung erst Berlin, Mylius, 1783–1793. Halblederbände der Zeit 1902; Theater und Publikum des 19. Jahrhunderts mit farbigen Rückenschildern und reicher -ver- waren dem Stück noch nicht gewachsen. goldung. € 12 000,– Sehr seltene vollständige Folge der ersten psychologi- schen Zeitschrift in Deutschland. Band 1 in der 2. un- (Claudius, Matthias). Asmus omnia sua secum por- veränderten (Titel-)Auflage von 1805. – Im Mittelpunkt tans, oder Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bo- stehen die Beobachtungen seelischer Vorgänge, die in then. 8 Teile in 8 Bänden. I und II: Hamburg, Bode, teils umfangreichen Berichten der Mitarbeiter (Moritz, 1775. – III und IV: Beym Verfasser, und in Com- Moses Mendelssohn, Marcus Herz, Mauchart, Spazier, mißion bey Gottlieb Löwe in Breslau, (1778 und Voß, Wolfsohn u. a.) mitgeteilt werden. – Frisches, bes- 1783). – V: Beym Verfasser und Bohn, Hamburg, tens erhaltenes Exemplar in dekorativen Einbänden. (1790). – Anhang zu V: Hamburg, Wörmer, (1796). – Schiller, Friederich. Gedichte. 2 Bände. Leipzig, VI und VII: Beym Verfasser und Perthes, Hamburg, Crusius, 1800–1803. Mit gest. Frontispiz von (1798 und 1803). – VIII: Zugabe 1812. Auf Kosten W. Böhm. 3 Bl., 335 S.; 5 Bl., 358 S. Lederbände des Verfassers. – Mit 7 Holzschnitt-Titelvignetten, der Zeit mit Rückenschild und floraler -vergol- 7 Kupfertafeln, 8 Textkupfern von Chodowiecki dung. € 1200,– u. a., 15 Textholzschnitten. – Alle Bände im ersten Druck der ersten Ausgabe, gedruckt auf Schreib- Erste Ausgabe der ersten Gedichtsammlung Schillers, papier, frisch erhalten. Halblederbände der Zeit mit vom Autor selbst besorgt, mit 19 Erstdrucken. Gutes dekorativer Vergoldung. € 12 000,– Exemplar auf besserem Papier. Die erste Gesamtausgabe von Claudius’ Schriften er- Steffens, Henrich. Anthropologie. 2 Bände. Bres- schien im Zeitraum von 37 Jahren, die ersten Bände be- lau, Max, 1822. IV S., 1 Bl., 476 S.; 3 Bl., 456 S., 1 Bl. reits gleich nach Erscheinen in Neu- und Nachdrucken. Halblederbände der Zeit mit farbigen Rückenschil- Exemplare, bei denen wie hier alle Bände im Erstdruck dern und -vergoldung. € 1200,– vorhanden sind, dazu mit dem fast immer fehlenden Anhang zu Band V, gehören zu den großen Raritäten Erste Ausgabe. Gutes, fleckenfreies Exemplar. der deutschen Literatur. Winckelmann, Johann. Werke. Herausgegeben von C. L. Fernow. 8 Bände. Dresden, Walther, 1808. Mit gest. Porträt Winckelmanns von Lips Hoffmann, E. T. A. Prinzessin Brambilla. Ein­ und 63 gefalteten Kupfertafeln. Halblederbände Capriccio nach Jakob Callot. Mit 8 Kupfern in der Zeit mit Rückenschildern und dekorativer -ver- Sepia nach Callotschen Originalblättern. Breslau, goldung. € 4000,– Max, 1821. IV, 310 S., 3 Bl. Orig.-Pappband mit Erste Gesamtausgabe in einem frischen und dekorativ € Rückenschild. 3000,– gebundenen Exemplar. Titel mit kleinem, altem Biblio- Erste Ausgabe, unbeschnittenes Exemplar im Original- theksstempel. Die Tafeln in die passenden Textbände einband, gelegentlich gering gebräunt. gebunden.

20 Freund, Gisèle. La Photographie en France au dix- Corinth, Lovis – Die Nachtwachen des Bonaven- neuvième siècle. Etude de sociologie et d’estétique. tura. Schöner, breitrandiger Druck auf Zanders- Paris, La maison des amis des livres, A. Monnier, Bütten. Mit 23 teilweise signierten Orig.-Graphi- 1936. 4 Bl., 148 S., 3 Bl. Mit 24 Fotografien auf Ta- ken von Lovis Corinth sowie einer Extra-Suite auf feln. Orig.-Karton. € 1200,– Japan. Berlin, Propyläen-Verlag, 1925. Goldgepräg- Die bahnbrechende Dissertation der bekannten Foto- ter dunkelblauer Orig.-Maroquinband, Kopfgold- grafin, das Manuskript lektoriert von Walter Benjamin, schnitt. € 8000,– das Buch 1938 von ihm in der „Zeitschrift für Sozial- Vorzugsausgabe des bedeutenden Illustrationswerks forschung“ rezensiert. Corinths, erschienen in 50 Exemplaren. Mit 1 signierten Orig.-Radierung und 22 (16 signierten) Orig.-Litho- graphien sowie einer zweiten Folge der Lithographien Horváth, Ödön von. Geschichten. aus dem Wiener auf Japan (15 signiert). – Der anonym erschienene Wald. Volksstück in drei Teilen. Berlin, Propyläen- Roman der Romantik, August Klingemann zugeschrie- ben, ist das letzte Illustrationswerk Corinths. „Vor Be- Verlag, (1931). 144 S., 2 S. Anzeigen. Orig.-Halblei- € endigung der handschriftlichen Signierung der Lithos nenband mit farbiger Deckelillustration. 800,– ist Lovis Corinth am 18. Juli 1925 gestorben.“ Erste Ausgabe, frisches Exemplar.

Maillol, Aristide – Longus. Les pastorales de Lon- Kracauer, S(iegfried). Jacques Offenbach und das gus ou Daphnis & Chloé. Version d’Amyot revue Paris seiner Zeit. Amsterdam, de Lange, 1937. 480 et complétée par P.-L. Courier. Paris, Gonin, 1937. S., 30 Abbildungen auf Tafeln. Orig.-Leinen mit Mit 48 Orig.-Holzschnitten von Aristide Maillol. 3 illustriertem Umschlag. € 1200,– Bl., 221 S., 1 Bl. Druck auf „papier Maillol“. – Mit Erste Ausgabe der ersten Exilveröffentlichung des einer zusätzlich eingebundenen Folge von 48 in Rot Autors. Mit 13-zeiliger handschriftlicher Widmung gedruckten Holzschnitten. Roter Maroquinband Kracauers für F. T. Gubler, „den unermüdlichen, Bun- von J. A. Legrain (sign.) mit reicher ornamen- desgenossen des werdenden Buches“, datiert Paris, taler Deckelvergoldung, Rückenvergoldung, Gold- April 1937. – Einband etwas verstaubt, Schnitt leicht schnitt. Maroquinspiegel mit kleinen Goldstempeln, stockfleckig. Seidenvorsätze. € 3000,– Sehr schönes Exemplar, erschienen in 500 nummerier- ten Exemplaren, im Druckvermerk von Maillol hand- Musil, Robert. Beitrag zur Beurteilung der Lehren signiert. Machs. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde, genehmigt von der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Spiro, Eugen – Mann, Thomas. Hundert Jahre Berlin. Berlin, 1908. 125 S., 1 Bl. Neuer Halb- Reclam. Festrede gehalten bei dem Festakt anläß- leinenband. € 2000,– lich der Hundert-Jahr-Feier des Verlages Philipp Originaldruck von Musils Dissertation, sehr selten. – Reclam am 1. Oktober 1928. Mit 26 Steinzeichnun- Geringe Gebrauchsspuren, gut erhalten. gen von Eugen Spiro. Leipzig, Reclam, 1928. 34 S., 2 Bl. Orig.-Pergamentband mit Deckelvignette in Gold. € 1200,– Rilke – Guérin, Maurice de. Der Kentauer. Über- Erste Ausgabe. Exemplar einer Vorzugsausgabe von tragen durch Rainer Maria Rilke. Leipzig, Insel- 200 Exemplaren, in Pergament gebunden, die Titel- Ver1ag, (1911). Gedruckt auf der Ernst Ludwig lithographien von Thomas Mann und von Eugen Spiro Presse in Darmstadt im Juli 1911. 2 Bl., 32 S., 2 Bl. handsigniert. Braunes Orig.-Maroquin mit vergoldetem Deckel- titel, Kopfgoldschnitt. € 3000,– Walser, Karl – Hofmannsthal, Hugo von. Luci- Eines der 50 Exemplare der Vorzugsausgabe auf Japan (gesamt 300 Ex.). Breitrandiger Handpressendruck mit dor. Figuren zu einer ungeschriebenen Komödie. vergoldeter Initiale von Wilhelm Kleukens. – Exlibris; Mit sechs signierten Orig.-Radierungen von Karl sehr schönes Exemplar, in Schuber. Walser. Berlin, Reiss, 1919. Blauer Orig.-Seidenein- band. € 2000,– Erste Ausgabe, eines von 52 Exemplaren der Vorzugs- ausgabe (gesamt 240 Ex.). – Mit eigenhändiger Signatur Scheerbart, Paul. Ich liebe dich! Ein Eisenbahn- Hofmannsthals auf Vorsatzblatt und einer beigelegten roman mit 66 Intermezzos. Berlin, Schuster & Extra-Suite von Zustandsdrucken der Radierungen. Löffler, 1897. 296 S., 4 Bl. Anzeigen. Späterer Lei- Schönes Exemplar mit Exlibris der bekannten Hof- nenband mit Rückenschild, Orig.-Umschlag ein- mannsthal-Freundin Lucy Spiegl. – Einband stärker € gebunden. 1200,– berieben, Gelenk angeplatzt, wie meist bei diesen Seide- Erste Ausgabe, sehr selten. – Umschlag mit Einrissen. Einbänden.

21 C.G. Boerner GmbH Stand 11 Grabenstraße 5 · 40213 Düsseldorf · Telefon +49 (0)211 13 18 05 · Telefax +49 (0)211 13 21 77 C.G. Boerner LLC · 526 West 26th, room 304 · New York, NY 10001, USA Telefon +1 212 772 73 30 · Fax +1 212 772 73 34 E-Mail: [email protected] · Internet: www.cgboerner.com Druckgraphik und Handzeichnungen alter und neuer Meister

Charles Perrault

Charles Perrault

22 Charles Perrault (1628 – Paris – 1703). Les Hommes Richard Earlom (1743 – London – 1822). Liber illustres qui ont paru en France pendant ce siècle: Veritatis, nach Zeichnungen Claude Gellées, ge- Avec leurs portraits au naturel. 2 Bde. in einen ge- nannt Lorrain (1600 oder 1604/05 Chamagne in bunden; Paris: Antoine Dezallier 1696–1700. Erste Lothringen – Rom 1682). 3 Bde. in einen gebunden. Auflage, erste Ausgabe, mit den Biographien und London: Bulmer & Co 1819. 277 Blätter; alle 200 Porträts von Antoine Arnauld (Bd. 2, pp. 15–16) der ersten beiden, erstmals 1777 publizierten Bände, und Blaise Pascal (Bd. 2, pp. 65–66), die vom Zensor hier in der Zweitauflage von 1819, und 77 (von 100) beanstandet wurden und in der zweiten Ausgabe des erst 1819 publizierten dritten Bandes; zusätzlich durch jene von Louis Thomassin und Charles du das Portrait Claudes als Frontispiz. Mezzotinto Fresne du Cange ersetzt wurden. Das vorliegende über Umrissradierung (lineare Ätzung), teilweise Exemplar enthält alle vier Bildnisse, die späteren mit Aquatinta (im dritten Band). Ledereinband mit wurden hinzugefügt. 424 × 275 mm (Blattmaße). ornamentaler Prägung. Auf dem Einband vorne Ledereinband des 19. Jahrhunderts von René Vic- der geprägte Name „Speck von Sternburg“. 41 × 31 tor Chambolle (1834–1898) und Hippolyte Duru cm. Provenienz: Freiherr Speck von Sternburg, aus (1803–1884) mit ihrem Stempel „Chambolle-Duru“ der Bibliothek von Schloss Lützschena in Sach- im Buchinneren. Provenienz: Jacques Vieillard, Bor- sen. € 14 000,– deaux. Raphaël Esmérian, New York. € 9000,– Claude begann ca. 1635/36, als sein Erfolg zunahm, in Charles Perrault (1628–1703), ein hoher Beamte am einem Skizzenbuch Skizzen seiner Gemälde anzuferti- Hofe Ludwig XIV. und Schriftsteller, ist heute haupt- gen, um deren Kompositionen zu dokumentieren und sächlich dafür bekannt, dass er mit den „Contes de ihre Echtheit nachweisen zu können. Es gelangte später Fées“ die Märchengattung in die französische Literatur in den Besitz des Herzogs von Devonshire und dann in einführte. den des British Museums. Perraults „Les Hommes illustres qui ont paru en France Im Auftrag des Verlegers John Boydell (1720–1804) pendant ce siècle“ steht im Kontext der „Querelle des reproduzierte Earlom die Zeichnungen als Mezzotinto- Anciens et des Modernes“ und illustriert seine Auf- Graphiken, die zwischen 1774 und 1777 entstanden, in fassung, die Kunst der Gegenwart unter Ludwig XIV., einzelnen Lieferungen erschienen und abschließend in sei jener der Antike überlegen. Die Porträts seiner zwei Bänden als „Liber Veritatis“ publiziert wurden. Zeitgenossen sind mit Lebensbeschreibungen versehen. Ein dritter Band mit ebenfalls 100 Graphiken nach Die meisten Bildnisse schuf Gérard Edelinck (33), der Claude-Werken aus dem Besitz anderer britischer als der wichtigste französische Kupferstecher nach Sammlungen wurde 1819 angefügt. Nanteuil gilt. Die Mehrzahl der Porträts im zweiten Band stammt von Jacques Lubin (31), einem Schüler Edelincks.

Richard Earlom

23 Antiquariat Burgverlag Stand 20 Inhaber Robert Schoisengeier Burgring 1 + 3 ∙ 1010 Wien, Österreich Telefon +43 (1) 587 73 11 ∙ Mobil +43 664 263 07 44 ∙ Fax +43 (1) 586 22 79 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.burgverlag.com Alte Drucke ∙ Naturwissenschaften ∙ Kunst ∙ Geographie ∙ Graphik

Bourgoing, Jean de. Miniaturen von Heinrich regna exhibens. Augsburg, Lobeck [ca. 1762]. qu.- Friedrich Füger und anderen Meistern aus der kl.-8°. Frontisp., gest. ill. Tit., 37 altkolor. Karten, Sammlung Bourgoing. Vorwort von Dr. Leo Grün- 1 Inhaltsbl., 72 S. („Kurzgefasste Geographie in stein. Zürich-Leipzig-Wien, Amalthea (1925). 83, sich haltend einen aneinander hangenden Entwurf (1) S., 1 Bl. Mit 50 (davon 15 farb.) mont. Licht- aller Theile des bewohnten Erdbodens …“). Ldr. drucktafeln. Ldr. d. Zt. In tadellosem Zustand. d. Zt. mit reicher floraler, verblasster Goldpräg. EA. € 2500,– Kanten berieb. Ohne das flieg. Vorsatzbl. Exlibris Signierter Handeinband aus der Werkststatt v. Ferd. Ba- auf vord. Innendeckel. Sonst in sehr gutem Zu- kala, Wien. Rotes Maroquin auf fünf falschen Bünden stand. € 1600,– mit Rückengoldpräg., Linienvergold., Innenkanten- Phillips 631. – Die Kupfer nach Zeichnungen von Gott- vergold., Vollgoldschnitt. Seidenvorsatz. In Leinen- fried Eichler d. J. schuber. Die Auflage der Vorzugsausgabe betrug 100 Exemplare auf Bütten gedruckt in Halbleder von Ba- Nicolas II. – Oukhtomsky, Prince E[sper] E[spe- kala gegebunden. Offenbar handelt es sich hier um rovitch]. Voyage en Orient de son Altesse Impériale ein Luxusexemplar der Vorzugsausgabe. Beigebunden: le Césarevitch. Grèce – Egypte – Inde. 1890–1891. Verlagsankündigung Mit 13 farb. mont. Taf. (Bildpro- [et] Indo-Chine, Chine-Japon, Sibérie. Traduction ben). – 1 Orig.-Handzeichnung (15,5 × 9,5 cm.) sowie de Louis Leger. Préface de A. Leroy-Beaulieu. Paris, 1 Orig.-Tuschzeichnung, laviert (11 × 9 cm.) am Beginn Charles Delagrave 1893/1898. 2°. 2 Bll., XVI, 388, des Werkes eingebunden. – Siehe Abbildung. (4); X, 386, (1) S. Mit 1 farb. Karte, 300 tlw. ganz- seit. Illustr. v. N.-N. Karazine. OLn. Mit Goldpräg., Lotter, Tobias – Lobeck, Tobias. Atlas geogra- Kopfgoldschn. Einbde. berieb., Vorsatz fleckig, we- phicus portatilis XXIX. mappis urbis habitabilis nige Bll. stockfl. € 900,–

24 Nikolaus II. (1868–1918), der letzte Zar des Russischen Reiches, begab sich 1890/91 in Begleitung seines Bru- ders Georgi und seines Cousins Georg von Griechen- land an Bord der Panzerfregatte Pamjat Asowa auf eine mehrmonatige Weltreise. Diese führte u. a. über den Suezkanal, Indien, Ceylon, Bangkok, Singapur und Java im Frühjahr 1891 in das Kaiserreich Japan. Am 23. Mai schließlich wurde das russische Wladiwostok erreicht, wo Nikolaus im Namen seines Vaters der feierlichen Grundsteinlegung der Transsibirischen Ei- senbahn beiwohnte. €

Sturm, Leonhard Christoph. Vollständige Müh- len-Baukunst worinn I. Alle Grundregeln die zur Pracktick nöthig und gar wenigen recht bekannt sind, getreulich angewiesen werden; II. Die Vor- theile welche man bey Anlegung der Wasserräder, alle Maschinen zu treiben, […] III. Was besonders an Korn- Graupen- Papier- Oehl- Pulver- Säg- Stein- schneide- Bohr- Schleiff- Lensen- Kessel- Eisen- drat- Häcksel- und Dreschmühlen zu verbessern ist, […] 5. Aufl. Ausgsburg u. Nürnberg, Matth. Rieger u. A. G. Schneider 1815. gr.-4°. Gest. Titel, 2 Bll., 34 S., 51 Kupfertafeln. HLdr. d. Zt. Berieben. Anfangs wasserrand. Taf. 18 mit Eckabriß u. Bildverlust. Wenige Bll. randrissig. € 850,–

Vesalius, Andreas – Leveling, Heinrich Palmaz. Anatomische Erklärung der Original-Figuren von Andreas Vesal, samt einer Anwendung der Win- slowischen Zergliederungslehre. Ingolstadt, Anton Attenkhover 1783. 2°. (40 × 25,5 cm.). 12 Bll., 328 S., 2 Bll. Mit Holzschnitt-Titel, gestochener Titelvi- gnette, 2 gefalteten Holzschnitt-Tafeln, 21 ganz- seitigen und ca. 200 kleineren Textholzschnitten, dem meist fehlenden „Verzeichnis der Subscribenten“, meist von den Originalstöcken Vesals gedruckt. leicht wasserrandig. – Siehe Abbildung. Moderner brauner Kalbslederband mit goldgepräg- tem Rückentitel, rotem Schnitt. In Leinenschuber. Ver Sacrum. Organ der Vereinigung bildender Einige Blätter stärker gebräunt, vereinzelte geringe Künstler Österreichs. 1. Jg. Hefte 1–12 u. Sonder- Braun- und Stockflecken, insgesamt sehr schönes heft. Wien, Gerlach & Schenk 1898. quadr.-gr.-4°. € Exemplar. 4500,– OHefte in OHLdr.-Mappe. In ausgezeichnetem Cushing VI.A-15; Choulant-Frank 185; Waller 5752. – Zustand. Rücken restaur. Orig.-Bindeseiden frag- Zweite Ausgabe der von dem Anatom und Chirurgen ment. erhalten. Mit Orig.-Preisetikett a. d. Vorder- Heinrich Palmaz Leveling (1742–1798) herausgege- deckel: „Preis des I. Bandes incl. Sonderheft und benen Titelauflage des Erstdruckes von 1781. Es ist Mappe 25 Mk. = 15 fl. ö. W.“ € 3400,– der letzte ältere Abdruck der Originalstöcke, bevor Kirchner 23050; Schlawe I, 59; Hofstätter 209. – Der Rudolf Alexander Schröder eine neue Ausgabe in seiner komplette erste Jahrgang in den Orig.-Heften mit allen Bremer Presse veröffentlichte. „The chief physician Umschlägen und Beilagen in der seltenen illustr. Jahres- von Woltter had acquired, probably from Maschen- mappe. In nur 300 Expl. erschienen. Künstlerische bauer’s legacy in Augsburg, all the original woodcuts Beiträge von J. Hoffmann, G. Klimt, J. M. Olbrich, A. from Vesalius’ anatomic works. However, the eighth Mucha, K. Moser, E. Orlik u. a. – Literar. Beiträge v. H. muscle plate was replaced by an inferior copy … 12 Bahr, O. J. Bierbaum, R. Dehmel, H. v. Hofmannsthal, smaller drawings, the blocks of which had been lost, R. M. Rilke, F. v. Saar, P. Scheerbart u. a. were re-engraved, and fairly well-done by a Munich artist for the use of this edition … the work contains the older woodcut title of 1543 and all the woodcuts Zweig, Stefan. Drei Meister. Balzac, Dickens, Dos- of the edition of the chief work of 1555; from the tojewski. Lpz., Insel 1920. gr.-8°. 219, (1) S. OPbd. € Epitome only the illustrations of the two nude figures EA. 580,– are taken … This work was prepared by Leveling at Klawiter 827; W.-G.² 44. – Mit eigenhändiger Widmung Woltter’s request; the edition comprised 1500 copies“ Zweigs an den Schriftsteller Raoul Auernheimer „…in (Choulant-Frank). Am Schluss die zwei Blätter mit alter guter Freundschaft“.

25 Antiquariat H. Carlsen Stand 25 Clausewitzstraße 5 · 24105 Kiel Telefon +49 (0)431 888 84 60 · Fax +49 (0)431 888 84 70 E-Mail: [email protected] Schöne und seltene Bücher aus fünf Jahrhunderten

Eifel-Bahn 1868–1871. 40 montierte Original-Pho- gestellten Eisenbahnlinie Mexikos von Vera Cruz nach tographien im Format ca. 18 × 23,5 cm auf Karton Pueblo und Mexiko-City. Die farbenprächtigen Tafeln mit gedruckten Bildbeschreibungen. Überaus reich zeigen u. a. Ansichten von Vera Cruz, Cordoba und verziertes und geprägtes Lederalbum der Zeit mit Puebla, Eisenbahnbrücken, Tunnel und Bahnhöfe. etlichen Messing-Applikationen, 2 intakten Mes- singschließen sowie geprägtem dreiseitigen Gold- schnitt und Seidenvorsätzen, 33 × 49 cm, „gebunden von Chr. Lempertz Köln“, ca. 1871. € 5800,– Album minimal berieben, innen teils leicht fleckig, sonst gut erhalten. Die Eifelbahn oder sogenannte „Ei- felstrecke“ wurde zwischen 1864 und 1875 gebaut und führt von Hürth-Kalscheuren über Gerolstein nach Trier-Ehrang. Das vorliegende Prachtalbum wurde anlässlich der Fertigstellung des Streckenabschnittes Mechernich bis Trier-Ehrang erstellt. Die Photogra- phien zeigen Ansichten der neben der Strecke liegenden Städte und Dörfer, Landschaften sowie Teilabschnitte der Bahnstrecke, Tunnel und Brücken usw. Die Auf- Adjustirungs-Vorschrift für die Generalität, nahmen stammen von dem damals in Trier ansässigen Stabs- und Ober-Officiere, dann Feldärzte der Photograph Peter Krapp (1827–1900). Ein beeindru- kaiserlichen königlichen Armee. Vom Jahre 1837. ckendes Dokument zur Eisenbahngeschichte der Eifel. Text- und Tafelband. 6 Blatt, 76 Seiten; 1 Blatt, 22 doppelblattgrosse lithographische Tafeln, rote Album del Ferrocarril Mexicano. Coleccion de Maroquineinbände der Zeit mit reicher Deckel- und vistas pintadas del natural por Casimiro Castro, y Rückenvergoldung und dreiseitigem Goldschnitt, ejecutadas en cromo-litografia por A. Sigogne, C. 29 × 21,5 cm (Textband), 43 × 30 cm (Tafelband), Castro. Mit farbigem lithographischen Titel, 1 far- Wien, Staats-Aerarial-Druckerrei, 1837. € 2800,– bige doppelblattgroßen lithographischen Karte, 24 Einbände etwas berieben, sonst gut. Die Tafeln zeigen farbigen lithographischen Tafeln, 2 Blatt, 56 Seiten, Ausrüstungsgegenstände wie Mützen, Helme, Säbel, 1 Blatt, 18 Seiten (Text in Spanisch, Englisch und Taschen usw. für Offiziere der österreichischen Armee. Französisch), illustriertes Originalleinen, 49,5 × 35 cm, Mexico, Debray, 1877. € 6800,– Einband etwas berieben, bestoßen und angestaubt, Wirthschafts-Manual und Rechnung bey der Rücken unten unterlegt, die erste Tafel etwas stockfle- Hochgräfl. von Schlabrendorffischen Herrschaft ckig, einige Seidenhemdchen beschädigt, einige fehlen. und dazu gehörigen Güthern über empfangene und Berühmtes Werk mit Ansichten der ersten, 1873 fertig- verausgabte Natural- und Materialien. 1056 (!) be-

26 sämtlicher im damaligen Reich in Umlauf befindlichen Gold- und Silbermünzen durch einen leider nicht na- mentlich genannten engagierten Sammler oder Ar- chivar. Die handschriftlichen Aufzeichnungen werden illustriert durch zahlreiche montierte, ausgeschnittene Münzabbildungen aus Büchern, Edikten und sonstigen amtlichen Veröffentlichungen.

druckte Seiten auf starkem Papier, Halblederband der Zeit, 38 × 25 cm, ca. 1780. € 1400,– Einband berieben und bestoßen, Kapitale mit Fehl- stellen, unbeschnitten. Die Adelsfamilie von Schla- brendorff besaß umfangreiche Besitzungen in und um Gröben und Groß Machnow südlich von Berlin. Das voluminöse (unausgefüllte) gedruckte Wirtschafts- und Rechnungsbuch gibt einen interessanten Einblick in die betriebswirtschaftliche Komplexität eines größeren adligen Guts-Betriebes am Ende des 18. Jahrhunderts. So gibt es gesonderte Vordrucke für Ausgaben, Ein- nahmen und Mengen von „Seiler-Waaren“, „gestampfte Hirse“, „Brandtwein-Schroth“, „Wildpreth“, „Mauer- Steinen“, „Eisenwerk“, „Pech- und Wagenschmier“, „Bier-Rechnung vor das Gesinde und Arbeitern“ und Schimek, Max. Oesterreichisch-Russisch-Türki- (sehr) vieles mehr. scher Kriegsatlas. Mit 12 kolorierten Karten im Format von je ca. 54,5 × 51,5 cm (zweifach gefaltet), flexibler Lederband der Zeit mit Umschlagklappe und 2 Seidenschließbändern, 27 × 29 cm, Wien, Schraembl, 1788. € 2800,– Einband etwas berieben und bestoßen, die erste und die letzte Karte mit kleinen hinterlegten Einrissen im Knickfalz, sonst gut erhalten und sauber. Die Karten ergeben zusammengesetzt eine sehr großzügige karto- graphische Darstellung des Schauplatzes des Russisch- Österreichisch-Türkischen Krieges von 1787/92 mit den ungefähren geographischen Eckpunkten Magde- burg – Saratow (Russland) – Sizilien – Haditha (Irak).

Westenrieder, Lorenz. Beschreibung des Wurm- oder Starenbergersees und der umherliegenden Sammlung von allen im Heil: Römischen Reich Schlösser ec. samt einer Landkarte. Mit gestoche- cursierenden und nicht cursierenden Gold- und nem Frontispiz, gestochener Titelvignette, 1 ge- Silber-Geld-Sorten. Deutsche Handschrift auf stochenen Falttafel und gestochener Faltkarte, VI, Papier, 2 Bände. 328 durchgehend nummerierte 1 Blatt, 163 Seiten, Lederband der Zeit mit reicher Blatt (einigen Leerseiten) mit zahlreichen montier- Rückenvergoldung, 18 × 11 cm, München, Strobel, ten gestochenen Münzabbildungen sowie einigen 1784. Einband leicht berieben, innen etwas ge- eingebundenen Münzedikten und Münztabellen, bräunt, sonst in guter Erhaltung. € 1200,– Pappbände der Zeit, 34 × 22 cm, wohl Süddeutsch- Erste Ausgabe. Beschreibt u.a. Allmannshausen, Schloß € land, ca. 1770 bis 1800. 2800,– Berg, Stift Bernried, Geratshausen, Starnberg und Tut- Einbände berieben und bestoßen, mit Bezugsfehl- zing mit ihren Kunstwerken, die Fischwirtschaft auf stellen. Über mehrere Jahre angelegter umfangreicher dem See (hierzu die gefaltete Tafel mit der Abbildung unvollendeter Versuch einer systematischen Erfassung einer „Bodenrenke“ in natürlicher Größe) usw.

27 Eckard Düwal Stand 9 Schlüterstraße 17∙ 10625 Berlin Telefon +49 (0)30 313 30 30 ∙ Fax +49 (0)30 313 30 09 ∙ Messetelefon +49 (0)163 313 30 30 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.duewal.de Wertvolle Bücher und Autographen

auf 48, eine faks.) im 1. Teil u. 24 Kupfertaf im 2. Teil u. 1 (st. 2, das fehlende faks.) gest. Titelbl. 11 Bl. (2 faks.), 4 Bl. Pgt. d. Zt. € 2000,– Berliner Ornamentstich-Kat. 4704. – Thieme/Becker 34, 576. – Erste vollständige Ausgabe einer der grund- legenden Abhandlungen über die Perspektive im 16. (bzw. frühen 17.) Jahrhundert. Zum ersten Mal werden hier architekton. Räume perspektivisch richtig – und heute noch künstlerisch beeindruckend – dargestellt. Der auch in Deutschland tätig gewesene Maler und Baumeister mit dem Beinamen „Vitruv von Flandern“ hat durch seine Werke wesentlich den Stil der Spätre- naissance in Nordeuropa beeinflusst. „Ohne Vorbild ist er in seinen Architektur- und Perspektivzeichnungen. Sie bilden für die Entwicklung des Architekturbildes Valturius, Robertus (Valturio, Roberto). De re mi- einen ersten Programmentwurf“ (nach Thieme/Be- cker). – Die Tafeln zeigen Gebäude, Treppen, Brun- litari. Verona, Boninus de Boninis, 13. Februar 1483. nen, Bögen, Mausoleen, Säulenreihen, Gartenanlagen, Folio (31 × 21 cm). Mit 96 meist blattgr. Holzschn. Plätze etc. Mehrere Tafeln des 2. Teils sind „BD“ 246 (st. 254) nn. Bl. Halbschweinsldr. d. 18. Jh. auf monogrammiert, von Nagler I, 1756 Th. de Bry oder 4 Bünden mit Marmorpapierbezügen u. goldgepr. € Dan. Bouthemie zugewiesen. – Faksimiliert sind der RSchild. 15 000,– gest. Titel des 1. Teils (der bis auf den eingedruckten GW M49414. Hain-Cop. 15848. BMC VII 952 (auch Text identisch ist mit dem des 2. Tls.); 2 Bl. Vorrede ohne die Vorstücke). Proctor 6921. ISTC iv00089000. mit 2 Porträts sowie Taf. 25. – Einbd. fleckig. Taf. teils Goff V 89. Sander 7482. Jähns 361. – Je 37 Zeilen in einer sorgfältig neu eingehängt, wenige S. gering fleckig, ins- romanischen Type mit Initialspatien u. Kolumnentiteln. gesamt sauber u. wohlerhalten. Die schönen Holzschnitte, nach Zeichnungen von Matteo de Pasti (Thieme/Becker 26, 287) zeigen die Puteus – Pozzo, Andrea. Perspectiva pictorum ganze damals bekannte (Kriegs)- Technik: Katapulte, et architectorum. – Rules and Examples of Per- Kanonen, Rammböcke, Kriegsschiffe, Tauchboote, spective proper for Painters and Architects, etc. Taucheranzug, Rettungsgürtel, Kräne, Seilzüge etc. Das In English and Latin: Containing a most easie and Buch erschien zuerst 1472 als eines der ersten Bücher expeditious Method to Delineate in Perspective All mit technischen (erklärenden, nicht schmückenden) Designs relating to Architecture, Engraven … by Illustrationen überhaupt und als eines der ersten ge- John Sturt. Done into English from the Original druckten Bücher eines lebenden Verfassers. Erstmals in Printed at Rome 1693 in Lat. and Ital. By John James dieser zweiten Ausgabe mit veränderten Illustrationen, of Greenwich. London, Benj. Motte, 1707. Folio so der schöne Holzschnitt der Darstellung des Feld- (40 × 26 cm). Mit 105 ganzs. Kupfern (Frontispiz, herren und seines Knappen in einem offenen Zelt (Blatt 2 Titel mit Vignetten,1 Materialtaf. sowie 101 auf r 1 a). – Es fehlen, wie häufig, die ersten 5 Bl. Vorstücke (Register u. Dedicatio) u. Bl. 239 = E 1 sowie das erste u. 100 nummer. Taf.), gest. Tabelle, Kopfvignette u. letzte weiße (Kopien beiliegend). Durchgehender, teils 210 gest. figürl. Initialen. 56 Bl. Modernes Hldr. im bräunlicher seitlicher Wasserrand, auf wenigen Seiten Stil u. unter Verwendung von Deckeln d. Zt. mit € Braunflecken. Gelegentlich zeitgenöss. Tintenmargi- Rückengoldpräg. 1800,– nalien. Sauberes Exemplar mit breitem Rand. – Das Lateinisch-englische Ausgabe dieses für die Vervoll- berühmteste Werk der Renaissance zur Kriegskunst. kommnung der spätbarocken Jesuitenarchitektur und Deckenmalerei wichtigen Lehrbuches über die Per- Vredemann de Vries, Johann. Perspective. Dat is / spektive. Die Kupfer zeigen Altäre, Decken, Fens- de hooch-gheroemde conste eens schijnende in oft ter, Konsolen, Kuppeln, Säulen, Türen, Festungsbau, doorsiende ooghen-ghesichtespunt … 2 Teile in 1 Grundrisse usw. – Alte Teile des Einbandes etwas Bd. Leiden, Henric. Hondius, 1604–05. Quer-Folio lädiert. Stellenweise gering fleckig. Schönes, wohl- (24 × 31 cm). Mit 48 nummer. Taf. auf 47 Bl. (st. 49 erhaltenes Ex.

28 Germain, Pierre. Elements d’orfèvrerie. Divisés en Erste englische Ausgabe. – Pallas (1741–1811) bereiste deux parties. 2 Teile in 1 Band. Paris, chez l’auteur, im Auftrag der Petersburger Akademie in den Jahren 1748. 4to (26 × 20 cm). 2 Titelbl., 3 Bl. Text u. 100 1768–74 Russland und Sibirien bis zum Amur. Eine Kupfertaf., gest. v. Jean-Jacques Pasquier u. Ba- zweite Reise in den Süden Russlands unternahm er quoy nach Germain u. Roettiers. Grünes Maroquin 1793–94. Sein bedeutender Reisebericht beschreibt die des späten 19. Jh. auf 5 Bünden mit goldgeprägt. geographischen, geologischen, zoologischen, archäolo- Rückentitel, reicher Vergoldung der Innenkanten, gischen und völkerkundlichen Eigenheiten des Landes. Stehkantenfileten u. Goldschnitt. Marmorierte Vor- Die hervorragenden und fein kolorierten Kupfer gehen auf den Leipziger Künstler C. G. Geißler zurück, der satzpapiere. € 2500,– Pallas auf seiner Reise begleitete. Sie zeigen u. a. Kos- Mit dem hs. Zusatz mit U. des Verfassers auf dem tüme und Trachten verschiedener Völker, Pflanzen, Titel des 1. Teils: „avec privilege du Roy. Germain.“, Tiere, Gebäude, Münzen und Inschriften. – Vereinzelt welches er erst am 16. Juli des Jahres erhielt, nachdem fleckig. Insgesamt sehr schöne, wohlerhaltene Bände. Teile der Auflage schon gedruckt waren (H. Cavalié: Pierre Germain dit le Romain). – Hs. Besitzeintrag des Medailleurs James Wyon von 1861. – Im Original sehr seltenes, bis ins späte 19. Jh. vielfach rezipiertes, kopier- tes u. stilbildendes Modellbuch für Goldschmiede von Pierre Germain, dit le Romain, „Marchand, Orfèvre, Joailler à l’Orfèvrerie du Roy“ (1703–83), Schüler sei- nes Namensvetters Thomas Germain und des Jacques Roettiers (1707–84), von dessen Entwürfen er sieben in dieses Buch übernahm. Viele der Stiche fanden später auch Aufnahme in die Enzyklopädie von Diderot u. d’Alembert. In einem prächtigen Einband mit kunstvol- len Marmorpapieren. Rücken verblasst, wohlerhalten.

Stedman, J. G. (John Gabriel). Narrative, of a five years expedition against the Revolted Negroes of Hildebrandt, Eduard. Aquarelle. (Reise um die Surinam, in Guiana, on the Wild Coast of South Erde nach der Natur aufgenommen in Egypten, America; from the year 1772, to 1777: elucitating the Indien, China, Japan, Manilla, Amerika etc. – Aus History of that Country, and describing its Produc- Europa – Neue Folge). 3 Serien in 2 Mappen (alles). tions … 2 Bände. London, J. Johnson/J. Edwards, Berlin, Raimund Mitscher, (ca. 1880). Imperial-Fo- 1796. 4to (27,5 × 22 cm). Mit gest. Frontispiz, 2 lio (57,5 × 47 cm). 68 Chromolithographien (meist gest. Titeln u. 80 Kupfertaf. u. a. von William Blake 36 × 27 cm), montiert auf festem Karton, von R. nach Zeichnungen des Autors (davon 4 gef., inkl. 2 Steinbock u. W. Loeillot nach Aquarellen von Edu- Karten u. 1 Plan). XVIII, 407 S., 4 Bl.; IV, 404 S., 4 Bl. ard Hildebrandt lose in 2 OLwd.-Mappen (braun/ Hldr. d. Zeit mit dekorativer Blind- u. Goldprägung € rot) mit dekorativer Prägung in Gold, Schwarz u. 2 des Leders. Marmorschnitt. 3800,– Farben. € 24 000,– Erste Ausgabe. – Stedman (1744–94) war an der Nieder- Thieme/Becker 17, 74f. – Eduard Hildebrandt (1818– schlagung eines Sklavenaufstandes in Suriname betei- 69) unternahm als Königl. Preuß. Hofmaler auf Emp- ligt. Vorliegendes, teils vom Verlag stark überarbeitetes fehlung Alexander von Humboldts im Auftrage Fried- Werk basiert auf seinen Tagebuchaufzeichnungen und rich Wilhelms IV. mehrere Reisen, die er in Aquarellen hatte großen Anteil am Bekanntwerden der grausamen dokumentierte. Nach seiner Weltreise 1862–64 stellte Zustände in der Sklaverei dieser Kolonien, denen der er im Anschluss 200 Aquarelle in Berlin aus, von denen Autor sehr kritisch gegenübersteht. Stedman verliebte eine Auswahl ab 1874 in Reproduktionen mit be- sich in eine Sklavin, die er freizukaufen versuchte und schreibendem Text im Verlag Wagner, Berlin erschien. schildert neben diesen persönlichen und den militäri- Nach drei Verlagswechseln vertrieb zuletzt R. Mitscher schen Erlebnissen auch Beobachtungen aus der Tier- die Tafeln, die hier in sehr seltener Vollständigkeit mit und Pflanzenwelt des Landes. – Vorsätze, Kupfer u. allen drei Serien (ohne Text) vorliegen. Alle Tafeln rück- angrenzende Bl. stockfleckig. Sonst sehr wohlerhaltene, seitig nummeriert und betitelt. – Taf. 1 im Rande stärker dekorative Bände. fleckig, sonst nur einige Fingerspuren im Rande der Kartons. Insgesamt ein außerordentlich wohlerhaltenes Pallas, P. S. (Peter Simon). Travels Through the Ex. mit farbfrischen Lithos, in dieser Vollständigkeit Southern Provinces of the Russian Empire, in the und Erhaltung kaum noch einmal zu finden. Years 1793 and 1794. Translated from the German. In two volumes. 2 Bände. London, T. N. Longman Schinkel, Karl Friedrich. Sammlung architecto- and O. Rees, T. Cadell etc., 1802–03. Mit 52 gest. nischer Entwürfe, theils Werke, welche ausgeführt Taf. (43 handkoloriert, 25 gef.) nach Geissler, 28 Vi- sind, theils Gegenstände, deren Ausführung be- gnetten (23 kolor.) sowie 4 gest. Faltkarten. XXIII, absichtigt wurde, bearbeitet und hrsg. v. Schinkel 552; XXX, 522 S., 1 Bl. Hldr. d. Zeit auf 5 Bünden und Berger. Hefte 1–26 (v. 28) und 2 Hefte Fort- mit RSchild. € 3600,– setzung von Heft 2 in 28 Heften. Berlin, W. Wit-

29 tich bzw. Duncker & Humblot bzw. G. Gropius, goldschnitt, sonst unbeschnitten. (The Hampstead 1819–38. Quer-Folio (45 × 60 cm). Mit 148 (von Bindery). € 1200,– 162) gest. Taf. mit Architekturentwürfen Schin- Old World Series. Reprint of the 1887 edition. Eines kels lose in OLieferungsumschlägen mit Deckel- von 100 nummer. Ex. auf Japan. – Prachtvoller Jugend- titel. € 5500,– stil-Handeinband mit vom Rande ausgehenden Blumen Kat. d. Ornamenstichsammlg. Bln. 2172. – Erste Aus- mit farbig intarsierten Blüten, die mittig ein Oval bil- gabe, in den Original-Lieferungsheften. – Abgebildet den. In rechter unterer Ecke des Hinterdeckels signiert sind Pläne und Ansichten von Gebäuden in Berlin „deS“. Marmorierte Vorsätze u. Spiegelbezüge, diese und Umgebung, teils mit landschaftlicher u. figürli- gerahmt von denselben Blumen, die hier nach außen cher Staffage, u. a. (Altes) Museum, Schauspielhaus, streben. – Einband berieben u. teils zu Braun verblasst. Neue Wache, Schloss Tegel, Kreuzberg-Denkmal, Ni- colai-Kirche, Bauakademie u. v. a. m. Es fehlen Taf. George, Stefan (Hrsg.). Maximin. Ein Gedenk- 31–33 (Gertraudenkirche), 50–51 (Kirche Werderscher buch. Berlin, Blätter für die Kunst, 1906–07. Folio Markt), Taf. 59, 70–72, 103–104 u. 130–132. – Um- (34 × 26,5 cm). Mit ornamental gestaltetem Doppel- schläge teils fleckig, meist mit Randläsuren. Wenige. titel (darin ein Bildnis Maximins nach einer Photo- Taf. fleckig, wasserrandig oder angeschmutzt, meist nur graphie Georges) sowie Buchschmuck in Rot u. im Rande, selten in der Darstellung, eine Ecke ergänzt. Schwarz von Melchior Lechter. 28 nn. Bl. Kaiserlich Die meisten Taf. aber mit kl. Randläsuren an den unbe- Japan. Orig.-Ganzpergament mit goldgepr. Decke- schnittenen Kanten. lill. u. Rückentitel. Goldschnitt. € 5500,– Meistereinband – Bridges, Robert. Eight Plays. Landmann 209. – Erste Ausgabe. – Eines von 200 (ges. 201) nummer. Exemplaren. – Gedenkbuch für den 1904 Nero, Parts I. & II. Palicio. Ulysses. Captives. mit 16 Jahren verstorbenen Maximilian (Maximin) Achilles. Humours. Feast of Bacchus. London, Kronberger. Sein Tod wurde für George zum zen- George Bell; Bumpus, (1890). 4to. 2 Bl., 264 S., meist tralen Ereignis, um welches er den Mythos „Maximin“ zweispaltig gedruckt. Dunkelroter Maroquinbd. schuf, der in diesem opulenten, reich ausgestatteten der Zeit mit dekorativer Goldprägung beider De- Luxuswerk seinen Ausdruck fand. Mit Beiträgen von ckel u. des Rückens, der Innenspiegel sowie der George, Gundolf, Wolfskehl, Treuge, Dietrich. – An- Stehkanten. Kopfgoldschnitt, sonst unbeschnittene fangs handschriftliche Widmung in George-Schrift von Büttenkanten. (OBrosch. der 8 Lieferungen ein- 1952: „Dem Serenus in unwandelbarer Liebe. An das gebunden). € 1500,– göttliche glauben die allein die es selber sind.“ – Per- Meisterlicher Handeinband, signiert von Morley, Ox- gament mit lebendiger Patina. Die Deckel wie meist ford mit einem rankenumwundenen Säulenportikus, geringfügig verzogen. Einzelne winzige Fleckchen auf in dem strahlengekränzt ein Schrein oder Buch mit wenigen Seiten, sonst vorzüglich erhalten. dem Namen des Autors erscheint, während der Titel im Tympanon steht. – Ecken bestoßen, die Prägung Geiger, Willi. Der Stierkampf. Elf Original-Radie- des Vorderdeckels etwas verblichen, sonst sehr wohl- rungen von Willi Geiger. Madrid-Sevilla, Nov. 1906 erhalten. bis April 1907. München, Selbstverlag des Künstlers, 1908. Folio. 11 sign. Orig-Radierungen verschiede- ner Größe (ca. 11 × 15 bis 23 × 30 cm) auf Kartonbl. (56 × 41 cm) lose zusammen mit doppelbl. Titel u. Inhalt in OPp.-Mappe mit Deckeltitel. € 750,– Eines von nur 50 nummer. u. im Impressum signierten Ex., gedruckt bei Heinr. Wetteroth München. Nach Fertigstellung wurden sämtliche Druckplatten vernich- tet. In der Platte vom Künstler signiert u. datiert und am Plattenrand vom Drucker mit Bleistift signiert. – Die erste, sehr seltene von mehreren Stierkampf-Folgen, die Geiger (1878–1971) während seines Aufenthalts in Spanien schuf. – Mit Exlibris, Titelbl. etwas schadhaft, die Graphiken von bester Erhaltung. Almanach der Wiener Werkstätte. (Redaktion: Max Mell). Wien, Leipzig, Brüder Rosenbaum, (1911). Kl.-8vo. Mit 12 (4 farbigen) Taf. sowie Jugendstileinband – Aucassin & Nicolete. Done Buchschmuck in Grün u. Schwarz. 1 Bl., 126 S. into English by Andrew Lang. Portland, Maine, OLwd. mit ornamentaler Deckelprägung u. Rü- Thomas B. Mosher, 1896. 8vo. Mit Frontispiz nach ckentitel. € 600,– einer Radierung sowie 3 Vignetten von Jacomb Mit Bildbeilagen von Josef Hoffmann, Gustav Klimt, Hood. Titel in Rot u. Schwarz. 87 S., 1 Bl. Grü- Ivan Mestrovic, C. O. Czeschka, Koloman Moser, Josef ner geglätteter Maroquin-Handeinband mit deko- von Divéky, Moritz Jung, Oskar Kokoschka, Josef rativer Goldprägung beider Deckel, des Rückens Schwetz, Berthold Löffler u. Paris von Gütersloh. Die sowie der Spiegel. Stehkantenvergoldung, Kopf- literarischen Beiträge stammen von Hugo von Hof-

30 mannsthal, Anton Wildgans, Max Brod, Peter Alten- oder Blau, 106 Versinitialen in Rot sowie reichem berg, Franz Blei u. a. Buchausstattung: Josef Hoffmann. Fleuronnée in Blau auf jeder Seite. Roter Maro- – Zeitgenössisches Exlibris im Innendeckel. Schönes, quin-Handeinband auf 5 Bünden mit goldgeprägt. wohlerhaltenes Ex. Rankenornament sowie doppelten Fileten auf bei- Gemälde der Futuristen. Ausstellungsplakat den Deckeln, goldgeprägt. Rückentitel, Vergoldung [Hamburg] 1912. € 1500,– von Bünden, Zwischenbünden, Stehkanten sowie Rahmenvergoldung der pergamentbezogenen In- Seltenes Plakat zur ersten Futuristen-Ausstellung der nenspiegel. Dreiseitiger Goldschnitt. Im Pp.-Schu- Galerie „Sturm“ in Hamburg. Vollständiger Abdruck ber. € 2500,– vom Manifest des Futurismus von Filippo Tommaso Marinetti in deutscher Übersetzung mit werbender Faszinierendes Gesamtkunstwerk moderner Buch- Unterschrift: „Die Bilder der Futuristen wurden in kunst im Stile mittelalterlicher illuminierter Hand- Paris, London und Berlin in 6 Wochen von ungefähr schriften. Mit höchster Präzision ausgeführtes kal- hunderttausend Besuchern besichtigt!“ – Mehrere ligraphisches Werk auf Pergament mit goldgehöhten Knickfalten, kl. Randausrisse. Papier gebräunt. Initialen und Titel sowie delikatem Fleuronnée auf jeder Seite. Kolophon „Entworfen, geschrieben und illu- Swift, Jonathan – Corinth, Lovis. Gullivers Reise miniert von Peter Moser Berlin 1924“. Der meisterliche ins Land der Riesen. Eine Reise nach Brobdingnag. Handeinband greift den Charakter der Kalligraphie Nach dem Englischen. Berlin, Propyläen, 1922. auf. – Über den Künstler ist wenig herauszufinden, Folio. Mit 25 Originallithographien von Lovis Co- gelegentlich tauchen ähnliche kalligraphische Bücher rinth. Titel in Rot u. Schwarz. 75 S., 1 Bl. Grünes im Handel auf. Vermutlich schuf er im reiferen Alter OHldr. (Einbandgestaltung: Hugo Steiner-Prag) eine Reihe von Handarbeiten dieser Art, in Berliner mit goldgeprägt. Rückentitel. Buntpapiervorsätze, Adressbüchern ist er als Kaufmann, erst ab 1922 als Kopfgoldschnitt, sonst unbeschnittene Büttenkan- Graphiker und schon 1924, aus welchem Jahr die ten. € 750,– meisten Werke stammen, als Pensionär aufgeführt. – Von bester Erhaltung. Eines von 200 nummer. Ex. (Gesamt 400), im Impres- sum vom Künstler signiert. – Einband gering lädiert, Laurens, Henri – Lucien de Samosate (Lucianus innen tadellos. Samosatensis). Loukios ou l’âne. Bois originaux de Henri Laurens. Paris, Tériade, 1947. 4to (29 × 21 cm). Mit Frontispiz u. 66 (23 ganzs.) Orig.-Holz- schnitt-Ill., teils mit Gold gehöht sowie goldgehöh- ten Vignetten. 88 S., 4 Bl. Lose Bögen in Orig.-Um- schlag mit Deckelill. in OPp.-Decke mit Rückentitel im OPp.-Schuber. € 600,– Eines von 250 arab. nummer. Ex. (Gesamt 270), von Henri Laurens im Impressum signiert. – Traduction nouvelle par Émile Chambry. – Nur die lose Decke an den Gelenken beschädigt, sonst von bester Erhaltung.

Gleizes, Albert – Pascal, Blaise. Pensées sur l’homme et dieu. Choix et classement de Geneviève Lewis. J. Klein Éditions de la Cigogne, 1950. Folio. Barbier, Georges. Falbalas & Fanfreluches. Al- Mit 57 (12 ganzs.) Orig.-Radierungen v. A. Gleizes. manach des modes présentes, passées et futures. 206 S., 4 Bl. Unbeschnittene lose Bogen mit Orig.- 1ère à 5ème année. 5 Hefte (alles). Paris, Meynial, Umschlag in OHlwd.-Decke mit Rückentitel im € 1922–26. Gr.-8vo. Mit 5 Titelbl. in Pochoir-Kolorit OPp.-Schuber. 1500,– u. 60 Orig.-Pochoirtafeln von George Barbier. Je Eines von 155 nummer. Ex. auf Vergé de Montval 11 S. Text. Lose Bogen in farbigen Orig.-Um- (Gesamt 235). – Schuber gering berieben, sonst tadellos. schlägen. (spätere Transparentumschläge u. Kas- sette). € 10 000,– Marcks, Gerhard – Homer. Fünf Gesänge der Odyssee. Hamburg, Galerie Rudolf Hoffmann, Reizende Kostümentwürfe des großen Art-Déco- Künstlers für die Comédie française. Selten und ge- 1963. Folio. Mit 71 Orig.-Holzschn. von Marcks. sucht. Mit Texten von der Comtesse de Noailles, Co- 68 nn. Bl. starken Büttens. Lose Bögen mit OHldr.- lette, Cécil Sorel, Gérad d’Hourville und der Baronesse Decke in OHldr.-Kassette mit blindgeprägt. Rü- € de Brimont. – Frisches Ex. von bester Erhaltung. ckentitel. 600,– Eines von 35 römisch nummer. Ex. außerhalb des Moser, Peter. Das Hohelied Salomos. Kalligraphi- Handels, vom Künstler im Impressum signiert (Gesamt sche Handschrift von Peter Moser, Berlin 1924. 8vo 335). – Enthält die Gesänge V, VI, IX, X u. XII in der (17,5 × 10 cm). 20 Bl. Pergament (2 w.) mit gold- Übersetzung von Heinrich Voss. In Futura gedruckt gehöhtem Titel u. 32 S. Handschrift in schwarzer von der Offizin Paul Hartung auf Hahnemühlen-Büt- Tusche mit 8 goldgehöhten Kapitelinitialen auf Rot ten. – Kassette etwas lädiert, innen tadellos.

31 Engel & Co. GmbH Stand 49 Alexanderstraße 11 · 70184 Stuttgart Telefon +49 (0)711 24 04 13 · Fax +49 (0)711 236 00 21 E-Mail: [email protected] Naturwissenschaften · Geographie/Völkerkunde · Philosophie · Anthroposophie · Religion · Literatur · Kunst

Naturwissenschaften / Reisen

metern eine Riesenanzahl topographischer Neuheiten erschloß, wodurch die Afrika-Karte ein ganz neues Gepräge erhielt. (…) Insbesondere ist Barth der Ent- decker bzw. erste wissenschaftliche Erschließer der Hammada el-Homra, des Berglandes Air, von Ada- maua und dem Musgu-Land, von Kanem und Bagirmi, der Länderstrecke zwischen Sokoto und Timbuktu“ (Henze). Die sehr schönen Lithographien wurden nach Barths Skizzen von dem berühmten Afrika-Maler J. M. Bernatz angefertigt, die Karten zeichnete Petermann. – Kainbacher I, 17; Henze I, 175ff.; Thieme-Becker III, 448ff. (zu J. M. Bernatz). Charpentier, Toussaint von. Libellulinae Euro- paeae. Descriptae ac depictae. Voss, Lpz. 1840. 1 Bl., 180 S., 1 Bl. mit 49 (46 kolor.) lithogr. Tafeln. 4°. Prächtiger neuer Hldr.-Band im Stil der Zt. von Meisterhand. – Titelbl. und Textränder stärker stockfleckig, die prächtigen Taf. teils etwas gebräunt. Barth, Heinrich. Reisen und Entdeckungen in Unbeschnitten. € 3800,– Nord- und Central-Afrika in den Jahren 1849– Nissen 874; Horn/Schenkling 3367; Junk, 86. Einzige 1855. Tagebuch seiner im Auftrag der Brittischen Ausgabe. – Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts das ein- Regierung unternommenen Reise. 5 Bände. Perthes, zige Abbildungswerk über Libellen (Junk). Gotha 1857–58. Mit 60 farblithographischen Tafeln, 153 Holzschnitttabb. und 16 gefalteten Karten. Ori- Charpentier, Toussaint von. Orthoptera. Descripta ginal-Leinen mit goldgeprägtem Rückentitel und et depicta. Voss, Lpz. 1841–45. 2, 57 Bl. (Tafelerläu- blindgeprägten Deckelbordüren. – Bd. I: Bezug mi- terungen, num. 1–60), S. (III)-IV (Schlusswort), 1 Bl. nimal beschäd. Bd. V: unter Verwendung des Orig.- (Inhalt und Tafelverz.) mit 60 kolor. lithogr. Tafeln. Einbandes hervorragend restauriert. Papierbedingt 4°. Prächtiger neuer Hldr.-Band im Stil der Zt. von etwas gebräunt. Schönes Exemplar. € 2600,– Meisterhand. – Papier gebräunt, stockfleckig, 3 Taf. stärker gebräunt, 1 Taf. mit kl. Einriss im oberen Erste Ausgabe. – Barth unternahm zusammen mit Rand. Unbeschnitten. € 3800,– Overweg und Richardson diese Reise, deren Haupt- zweck die Bekämpfung des Sklavenhandels und An- Nissen 845; Horn/Schenkling 3358, 68: Junk, 86. Ein- knüpfung von Handelsbeziehungen mit den sudane- zige Ausgabe. – Dieses Werk umfasst im Unterschied sischen Staaten war. Durch Barths Beteiligung wurde zu dem ein Jahr zuvor erschienenen Werk Charpentiers „(…) der wissenschaftlichen Erforschung des Innern über Libellen nicht bloß die europäischen, sondern vor eine größere Ausdehnung und Bedeutung gegeben allem neue oder noch nicht abgebildete Arten. (…)“. – Nach fünfeinhalbjähriger Abwesenheit und als Krapf, Johann Ludwig. Reisen in Ostafrika aus- einziger europäischer Überlebender dieser englischen geführt in den Jahren 1837–55. 2 Teile in 1 Band. Expedition ließ Barth schnell sein großes Reisewerk, in englischer und deutscher Fassung, folgen. „Was vorher Selbstverlag des Verfassers, Kornthal 1858. XIV, 506 bruchstückhaft und unverständlich aus arabischen Be- und 522 S. mit 1 mehrfach gefalteten Karte. Neuerer richten (…) dagelegen hatte, wurde nun erst verständ- Hln.-Bd. – Namenszug auf Titel, wenig gebräunt lich. Barth hat Zusammenhänge aufgedeckt, die weit und stockfleckig, die Faltkarte in den Falzen sauber € über sein eigentliches Reisegebiet hinausgreifen. Er hinterlegt. 2400,– war ein nie ermüdender Notierer und Registrierer, der Sehr seltene, in kleiner Auflage erschienene erste Aus- alles, was der Tag brachte (…) festhielt. Größte Sorgfalt gabe. – Der Missionar Krapf nahm 1846 seine Arbeit zu legte er auf die Routenaufnahme, die auf 18 000 Kilo- Rabai Mpia bei Mombasa auf, von wo aus er mit seinen

32 Gefährten Erhardt und Rebmann mehrere Missions- reisen ins Inland machte. 1848 entdeckte Rebmann den Kilimandscharo und 1849 Krapf den Kenia. Hinweise auf große Seen, von welchen die Missionare gehört hatten, veranlassten die Expedition von Burton und Speke, welche den Tanganijka entdeckten (1858) und die Expedition Spekes, welcher den Victoria-See fand. – „Großen Verdienst erwarb sich Krapf als Erforscher ostafrikanischer Völker und Sprachen. Sein Werk ist bedeutsam als ethnograph. Quelle. Unermüdlich war er als Übersetzer, als Bearbeiter von Grammatiken und Vokabularien tätig“ (Henze III, 70ff.). Embacher 177; ADB XVII, 49; Hennig, Württemberg. Forschungs- reisende 12ff. Tschudi – Rivero, Mariano Eduardo de u. Johann Jakob (Juan Diego) v. Tschudi. Antigüedades Pe- druckfrischen Exemplar. In der technischen Wieder- ruanas. Tafelband. Leopold Müller (Druck), Wien gabe von Artefakten der Inkakunst und -kultur ist 1851. Lithogr. Titelblatt und 58 zwei- und mehr- das vorliegende Werk zweier universeller Forscher unerreicht geblieben: „A work of great importance on farbige lithogr. Tafeln. Quer-Imperial-Folio. Hln. the ethnology and antiquities of Peru. It treats on the – Ohne Widmungsblatt. – Der Textband (328 S. mit € history, government, religion, language, science and Abb.) liegt als Nachdruck bei. 4800,– arts of the Incas (…) and contains the earliest authentic Bedeutendes Werk mit wunderbar ausdrucksstarken delineation of their architectural and other remains.“ Lithographien in einem außergewöhnlichen, nahezu Sabin 71644. – Siehe Abbildung.

Kunst

Kollwitz – Bonus, Arthur. Das Käthe Kollwitz- Werk. Reissner, Dresden 1925. 38 S. 1 Bl., 153 Tafeln und 1 signierte Original-Lithographie von Käthe Kollwitz. 4°. Hldr. mit Kopfgoldschnitt. – Etwas berieben und bestoßen, Kanten etwas beschäd. Die Lithographie leicht stockfleckig. € 1900,– Eines von 100 num. Exemplaren der Vorzugsausgabe. – Exemplar mit der signierten Lithographie „Kinder- kopf/Lotte“ auf dünnem Japan. 1932 erschien noch eine kleine Auflage, der Stein wurde nach Drucklegung zerstört. Das Porträt zeigt vermutlich die junge Lotte Nagel (1916–1930), Tochter des Künstlers Otto Nagel, der mit Käthe Kollwitz befreundet war und mehrere Werke über sie verfasste. – Kanten leicht berieben, Rü- cken aufgehellt. Sauberes Exemplar. Chillida, Eduardo u. Martin Heidegger. Die Kunst Raamin-Presse – Hölderlin, Friedrich. Patmos. In und der Raum. 2 Bände. Erker-Presse, St. Gallen der Schreibweise der dem Landgrafen von Homburg 1969. 26 S. Text und 7 Litho-Collagen von Eduardo im Jahre 1803 überreichten Handschrift. Raamin- Chillida und 11 S. lithogr. Text in losen Bogen in Presse, Hbg. 1978. 32 S. 2 Bl. mit 5 farb. Orig.-Li- illustr. Orig.-Karton und -Ppbd. in -Pappschu- nolschnitten von Roswitha Quadflieg (Bildinitialen) ber. € 3500,– und einer Extrasuite der Linolschnitte, jeweils sig- Erste Ausgabe. – Eines von 125 Ex. (Gesamtaufl. 150). niert. 4°. Dunkelblauer handgebundener Maro- – Druckvermerk vom Künstler und vom Verfasser sig- quinband mit blindgeprägter Deckelvignette in niert. – „Der Text (Titel u. 11 S.) wurde von Martin Hei- Schuber (Chr. Zwang, Hamburg). Die Extrasuite in degger auf den Stein geschrieben“ (Druckvermerk) und beiliegendem Umschlag. Schuber u. Umschl. etwas gibt somit ein originalgetreues Faksimile der Hand- lichtrandig. € 1400,– schrift. – Auf Velin von „BFK Rives“. – Transkriptions- 9. Druck der Raamin-Presse. Eines von 25 num. Exem- band mit Übers. ins Franz. durch J. Beaufret und Fr. plaren der Vorzugsausgabe in Leder mit der Extrasuite. Fédier. – Ohne die Schallplatte mit dem gesprochenen Im Druckvermerk von der Künstlerin signiert. Druck Text. – Schönes Exemplar. – Tiessen, Buchillustr. III, 2, auf gelblichem, englischen Büttenkarton „Penshurst“ 3. – Siehe Abbildung. von Barcham Green. – Handsatz u. Druck von Ros- witha Quadflieg.

33 EOS Buchantiquariat Benz Stand 21 Kirchgasse 17 ∙ 8001 Zürich, Schweiz Telefon +41 44 261 57 50 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.eosbooks.ch und www.eosart.ch Wertvolle Bücher ∙ Medizin ∙ Naturgeschichte ∙ Reisen ∙ Helvetica ∙ Literatur ∙ Kunst ∙ Kinderbücher ∙ Gemälde ∙ Grafik ∙ Zeichnungen ∙ Aquarelle

(Seidmann)-Freud, Tom. Kleine Märchen von Tom Freud. (Nach H. Chr. Andersen, R. Bechstein und den Brüdern Grimm. Mit Bildern von Tom Freud). Ludwigsburg, O. u. M. Hausser, (1921). Quer-4°. (11) Bl. mit 10 Chromolithographien. Orig.-Halb- leinenband mit farbiger Deckelillustration, chromo- Erstausgabe des ungemein erfolgreichen Märchenspiels € lith. Vorsätze. 2500,– von Gerdt von Bassewitz-Hohenluckow (1878–1923), Murken, Tom Seidmann-Freud. Leben und Werk, in: Dramatiker, Schauspieler und freier Schriftsteller, aus Die Schiefertafel, Jg. IV, Heft 3, S. 169f. „Das Bilder- Mecklenburgischem Uradel stammend. Bekannt wurde buch Kleine Märchen von 1921, dessen Entwürfe wohl von ihm vor allem das Kinderbuch mit demselben Titel, in der Münchener Zeit entstanden sind, zeigt noch die mit den Illustrationen von Hans Baluschek. – Beilie- typischen Zeichen des Jugendstils, wie sie auch in Das gend 1 eh. Brief mit Umschlag und 2 eh. Postkarten von neue Bilderbuch vorherrschen“. – Sehr seltenes drittes der Hand des Autors, datiert 4. Okt. 12, 6. Okt. 12 und Bilderbuch von Tom Seidmann-Freud (1892–1930), der Poststempel 4. 12. 12, gerichtet an den Leipziger Redak- Nichte von Sigmund Freud. Es enthält: Die Prinzessin tor Franz Willmann. Es geht um Schwierigkeiten, ein auf der Erbse (nach Andersen), Der kluge Hans, Herr Treffen zu vereinbaren. „Heute Abend bin ich bei Kurt Korbes, Der goldene Schlüssel, Der Fuchs und die Wolf (sic) geladen – wenigstens bat er mich, die Zeit Katze, Die Sterntaler, Die Wassernixe (nach Grimm), frei zu halten … Am Donnerstag findet … eine grosse Das Schlaraffenland (nach Bechstein), Häschenbraut, Ensembleprobe statt … Zur Generalprobe sehe ich Sie Der süsse Brei (nach Grimm). Texte und Bilder sind aber doch bestimmt!“. Gemeint ist die Uraufführung auf grauem steifem Papier gedruckt. – Nicht bei Cotsen von „Peterchens Mondfahrt“, die am 7. Dezember oder Bilderwelt. Gershom Scholem schrieb in seinen im Alten Theater Leipzig stattfand. Ebenfalls beilie- Erinnerungen (übersetzt): „Tom was a children’s book gend sind ein Verlagsprospekt von Rowohlt, in dem illustrator (and author of a few) who bordered on ge- dieser Titel aufgeführt ist, sowie ein Theaterzettel des nius“. – Etliche Gebrauchsspuren, mehrere kleine Ein- Deutschen Künstlertheaters für die Aufführung vom risse mit Japan geflickt, Gelenke verstärkt, beriebene 7. Februar 1914. – Auf dem vorderen fliegenden Blatt Stelle auf fliegendem Vorsatz vorn. Die Bilder selbst ist eine farbige Marke zu diesem Buchtitel eingeklebt, jedoch gut erhalten. darunter in Tinte „Deutsches Künstlertheater Sozietät, Saturday afternoon, Febr. 7, 1914, Berlin“. – Schönes, Bassewitz, Gerdt von. Peterchens Mondfahrt. Ein sauberes Exemplar. Märchenspiel. Leipzig, Ernst Rowohlt (Druck der Spamerschen Buchdruckerei), 1912. Kl.-4°. 127 Gerlach, Martin (Hrsg.). Allegorien. Neue Folge. 20 S. Blauer Orig.-Pappband mit Illustr. in Grün, Lieferungen. (4) Bl. Mit 120 meist farbigen losen Ta- Schwarz und Silber. € 900,– feln. 19 (von 20) farb. Orig.-Umschläge. € 1200,–

34 Wiener Kunstmappe mit div. Beiträgen zu den Themen gürlichem Medaillon, Abendmahl, Gethsemane, Fest- „Wein, Weib, Gesang, Musik und Tanz“ u. a. von nahme, vor dem Hohepriester, Geisselung, Dornenkrö- Gustav Klimt, Berthold Löffler, Ignatius Taschler, Carl nung, Ecce Homo, Gang nach Golgatha, Errichtung Otto Czeschka, Emil Pirchan, Julius Diez, Heinrich des Kreuzes, Kruzifixus, Kreuzabnahme, Abstieg zur Lefler, Koloman Moser. Zu Beginn mit einem Tafelver- Hölle, Auferstehung. – Alle Blätter montiert, zum Tl. zeichnis. – Der Umschlag zur 19. Lieferung fehlt. Um- etwas fingerfleckig, aber in schönen kontrastreichen schläge mit kleineren Einrissen und Gebrauchsspuren. Abzügen.

Geeraerts, Marcus. Passio verbigenae quae nostra Stradanus, Johannes. Passio, mors, et resurectio, redemptio Christi, nos dvcit ad svmmi tecta paterna D(omini) nostri Jesu Christi. Ex Ioannis Stradani poli; Ioan Sadler excud(it); Marc Geraerd figurav(it). Brugensis delineatione. Antwerpen, Michiel Bunel S. l., s. n., zwischen 1570–1600. Kl.-4°. (14) Blatt excudit, o. J. (um 1690). 4°. Gest. figürl. Titel, Radierungen, hell auf dunklem Hintergrund, auf Frontispiz und 20 num. Tafeln (ca. 17,6 × 12,4 cm) Fälze montiert. Späterer Halblederband. € 1200,– mit 2–3 Zeilen lateinischem Text unten. Halbleder- Ebenfalls eingebunden: 1 Blatt „Ignis“, gest. von Phi- band d. 19. Jh. mit goldgepr. Rückentitel und File- lipp Galle nach Geeraerts aus dessen Reihe von 4 Blatt ten. € 800,– mit den Elementen sowie ein achteckiges Medaillon Spätere Ausgabe dieses Kupferstichwerkes von Stra- ohne Titel, Nr. 8 aus der Serie von 12 Tafeln „Or- danus, i.e. Jan van der Straet (1523–1605), aus Brügge, naments for Goldsmiths“, ebenfalls von Galle nach später in Florenz tätig (cf. Thieme/Becker XXXII, Geeraerts. – Hollstein VII, S. 102, Nr. 87–99 und Nr. 149), ursprünglich um 1600 erschienen, gestochen von 44–51. – Wurzbach I, 578. – Thieme/Becker XIII, 326 Philipp Galle, Wierix, A. Collaert und C. de Passe, und XIII, 105. – Marcus Geeraerts d. Ä., ein flämischer verzeichnet bei Hollstein VII, S. 76, 108–145, mit 38 Maler und Stecher, geb. in Brügge zwischen 1516–1521, Stichen vom Format 8,4 × 6,3 cm. Die Tafeln im vor- gest. vor 1604, war liegenden Werk tragen dieselben Stechernamen plus in England und in denjenigen des Herausgebers Michiel Bunel, der auf Brügge tätig. Die einer überarbeiteten Stelle im unteren Rand der Platte 14 von Sadeler verwischt angefügt wurde. Bunel (1670–1739) war (1550–1600) ge- Anfang des 17. Jahrhunderts in Antwerpen tätig (cf. stochenen Dar- Thieme/Becker V, 224). Er ist weder bei Wurzbach stellungen in noch Hollstein erwähnt. Die hier vorhandenen Ta- ovaler Form mit feln zeigen das Schweisstuch, Fusswaschung, Abend- einer Vielfalt von mahl, Gethsemane, Gefangennahme, Jesus vor dem Figuren und or- Hohepriester, Folterung, Jesus vor den Ältesten, Jesus namentalem Bei- vor Pilatus, vor Gericht, Geisselung, Dornenkrönung, werk zeugen von Ecce Homo, Pilatus wäscht sich die Hände, Kreuz- der hohen Qua- tragung, Kreuzigung, Tod am Kreuz, Kreuzabnahme, lität sowohl des Grablegung, Auferstehung, Himmelfahrt. – Mit gest. Entwerfers wie heraldischem Exlibris Richard William Smith Griffith auch des Stechers. auf Innendeckel und kl. verschlungenem Monogramm Die Folge besteht auf Vorsatz. – Gering fleckig in den Rändern sonst aus: Titel mit fi- sauberes Exemplar.

35 H. W. Fichter Kunsthandel Stand 3 Arndtstr. 49 ∙ 60325 Frankfurt am Main Telefon +49 (0)69 74 38 90 30 ∙ Fax +49 (0)69 74 79 46 ∙ Stand-Telefon +49 (0)175 204 80 74 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.fichterart.de Zeichnungen ∙ Aquarelle ∙ Gemälde ∙ Graphiken des 18. und 19. Jahrhunderts

Hans Thoma (1839 Bernau – Karlsruhe 1924). Tritonenpaar, Druck- probe, 1895, Lithographie von mehreren Platten mit Golddruck auf Papier, 40 × 50 cm. € *1800,– Der Traum, Druckprobe, 1897, Algraphie von mehreren Platten auf Papier, 53 × 41,7 cm. € *800,– Märchenhafte, der Kunst des Symbolismus nahe stehende Darstellungen mythologischer Gestalten gehören ebenso zum Œuvre Hans Thomas, wie die Darstellung religiöser Szenen oder friedvoller Landschaften. In der Ausführung seiner graphischen Werke zeigte Thoma ebenfalls Freude am Außergewöhnlichen sowie am Experiment. Unsere Auswahl an Probe- drucken und seltenen Handabzügen seiner Drucke zeigt die Vielfalt seiner Versuche. Über Zustandsdrucke und mutige Farbproben lässt sich die Versuchsreihe des Künstlers beobachten, im Vergleich mit den späteren Seriendrucken der Prozess der Ideenfindung nachvollziehen. Alle Blätter stammen aus dem Nachlass des Künstlers.

36 Dieter Cöllen (1953 Köln). Ces- tius-Pyramide in Rom, M.1:100, 2017, Phelloplastik (Korkmodell), 17 × 27 × 27 cm. € 3200,– Im späten 18. Jahrhundert begannen ge- schäftstüchtige italienische Architekten mit der Fertigung miniaturisierter Mo- delle nach antiken Bauwerken im rö- mischen Stadtgebiet. Nachdem sich die „Grand Tour“ längst im europäischen Adel etabliert hatte und sich auch Ge- lehrte und Künstler auf die Suche nach dem antiken Rom machten, entstand der Wunsch nach einer dinglichen Er- innerung an die Reise. Neben den bis dato bereits begehrten, gestochenen oder gemalten Veduten kamen ab ca. 1772 auch dreidimensionale Abbilder der Al- tertümer auf. Der gelernte Bauzeichner und Architekturmodellbauer Dieter Cöllen gilt als letzter Phelloplastiker dieser Schule und beschäftigt sich aktiv mit jener verlorenen, seit Jahrhunderten begeisternden Technik. Dem klassischen Rom widmet er sich ebenso wie den Hei- ligtümern des Orients.

Leo Primavesi (*1871 Köln). Mädchen bei der Handarbeit, 1893, Bleistiftzeichnung auf Papier, 11,9 × 7,3 cm. € *700,–

Jugendstilornament mit Frauen und Blumen um 1898, Bleistift- zeichnung auf Papier, 4,7 × 13,4 cm. € *550,– Leo Primavesis Arbeiten zeigen die Vielfalt eines breiten Schaffens. Wir zeigen Landschafts- und Porträtzeichnungen von einer in den 1890er Jahren unternommenen Italien-Reise des Künstlers neben Werken, die dem belgischen Symbolismus nahestehen oder mit zum Ornament gewordenen Frauengestalten ganz dem Jugendstil verhaftet sind. Sogar hinter Stacheldraht, auf der Île Longue, wohin er 1914 als Kriegsgefan- gener gebracht wurde, zeigt sich Primavesis Wille zur Gestaltung. Unter widrigen Umständen begann für den Künstler eine ausgesprochen produktive Phase. Vor allem die Gestaltung der Lagerzeitung „Insel- Woche“, aber auch sein Engagement als Bühnenbildner und eine enge Zusammenarbeit mit G. W. Pabst hinterließen Spuren in seinem Werk.

37 Fons Blavus Antiquariat Stand 36 Hans-Günter Bilger Kindelbergweg 46 · 71272 Renningen Telefon +49 (0)7159 90 25 02 · Fax +49 (0)7159 90 25 03 E-Mail: [email protected] · Internet: www.fonsblavus.eu Schöne und wertvolle Bücher des 15. bis 19. Jahrhunderts · Literatur · Naturwissenschaften

Frischlin, Nikodemus – Beyer, Carl Christoph gewest seyen“, gefangen zu nehmen: „Ihr wöllet … (Deutsche Übertragung). Sieben Bücher, Von zu abendt umb 10 Uhr einfallen, solche gefenglich an- der Fürstlichen Würtembergischen Hochzeit, nemen, dennechsten auf vier underschiedliche Karren Des Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten vnd sezen, und alß auff dem Weg von einander absonderlich Herrn, Herrn Ludwigen, Hertzog zu Würtemberg führen laßen, damit keine die ander sehen, vielweniger vnd Theck, … mit … Dorothea Vrsula, geborner miteinander reden können … Ihr werdet die sachen Marggräffin von Baden, etc. zu Stutgart, Anno 1575 in aller gehaim anstellen, und also verrichten, das wir im Monat Nouember gehalten … als der Thurnir, zu fernerer ungnadt und ernster Straff … nicht ursach haben“. Die Zenten waren Gerichtsbezirke, in denen Ritterspiel, rennen, stechen fleissiger, eigentlicher vnd warhaffter von Würzburg eingesetzten Beamten, des Zentgrafen, Verzeichnus vnd Beschreibung. Tübingen: Grup- Recht sprachen. Zentgraf und Amtmann (Keller) be- penbach 1578. 446 Seiten. Rot-schwarz gedruckter richteten an die Würzburger Kanzlei. Weiter liegen Titel. Farbschnitt. Flexibler Pergamentband der Zeit bei zwei handschriftliche Begleitschreiben (Gefaltetes auf 3 durchgezogenen Bünden mit spanischen Kan- Doppelblatt und Folioblatt) der Amtmänner der Ge- ten. Schwarzgeprägte doppelte Streicheisenleisten meinden Bischoffsheim (heute Tauberbischofsheim) und zentrales Rechteck mit Eckfleurons auf den De- vom 13. März 1603 und Lauda vom 24. April 1603, je cken. Kalligraphischer Rückentitel. 4to. € 3800,– direkt adressiert an den Fürstbischof in Würzburg. In „Das vielleicht umfangreichste Hochzeits- und Tur- einem Fall wird von ‚peinlicher examination‘ gespro- nierepos der Renaissance“ (Ludwig) im originalen Zu- chen. Transkriptionen beiliegend. In neuem Karton- stand und im zeitgenössischen Einband. 13.500 deut- Umschlag. Drei erschütternde Original-Dokumente sche Knittelverse des Öhringer Lateinschulrektors aus Würzburgs dunkler Zeit. Carl Christoph Beyer, den Nikodemus Frischlin für die Übertragung seiner 1577 lateinisch erschienenen Mörike, Eduard – (Hetsch, Ludwig – Mörike, ‚Württembergischen Hochzeit‘ ins Deutsche gewinnen Karl). Musikbeilage zu MALER NOLTEN. Stutt- konnte. Mit den Wappenholzschnitten von Württem- gart: Schweizerbart [1832]. Titelblatt in Litho- berg und Baden nach Beyers Vorwort. – Durchgehend graphie, 32 Seiten Notendruck in Lithographie. wenig gebräunt , stellenweise etwas stockfleckig. Das Liedtexte je mit Komposition für eine Singstimme flexible Pergament etwas knittrig und fleckig. Schließ- mit unterlegter Klavierbegleitung. Späterer, mar- bänder entfernt. Vereinzelt kleine Wurmspuren in den morierter Halblederband. Lederecken. Quer- weissen Stegen. Fehlstelle am vorderen fliegenden Vor- Kl.8vo. € 3500,– satzblatt alt ergänzt. (VD16 F 2952; Ausführlich zum Die ersten Lied-Vertonungen zu Gedichten von Edu- Inhalt bei Walther Ludwig in Daphnis 29, Seite 413 ff.; ard Mörike und die größte Seltenheit unter seinen Ver- BM-STC 322; Heyd I, 972; Wilhelmi-Seck 32). öffentlichungen. Die Musikbeilage zu Mörikes Erst- ling ‚Maler Nolten‘ ist eine außerordentliche Rarität Hexenwahn im Hochstift Würzburg – Echter und nahezu unauffindbar. Eine Auswahl von sechs von Mespelbrunn, Fürstbischof Julius. Detail- Gedichten aus ‚Maler Nolten‘ sind in vorliegender lierte, nachdrücklich abgefasste, handschriftliche Musikbeilage vertont. Zwei wurden von seinem Bruder Karl Mörike komponiert, der Rest von Ludwig Hetsch, Anordnung des Fürstbischofs an ‚Keller und Cent- ein guter Freund, den er seit der gemeinsamen Tübinger graf‘ in Lauda, datiert 27. Juni 1603. Gefaltetes Stiftszeit kannte. – Kopfsteg etwas knapp beschnitten, Doppelblatt Kanzleibüttenpapier. Drei Seiten in € dadurch ist die obere Einfassungslinie des Titelblattes deutscher Kurrentschrift beschrieben. 4000,– angeschnitten. Alter Sammlerstempel am Titelblatt: Julius Echter (Mespelbrunn 1545–1617 Festung Mari- „C.F.D. / Husum“. Durchgehend stockfleckig. (Kauff- enberg/Würzburg) war seit 1573 Fürstbischof in Würz- mann 64; Koschlig 77; Marbacher Kat. Nr. 194; Mörike- burg. Nach einer Denunziation: „… wir vernehmen HKA V, 17/18, 83/84, 257 ff.; Slg. Borst 1666). auß der alhir verhaften zauberin außag …“ ordnet der Fürstbischof hier mit Nachdruck an, vier namentlich Pomarius, Johannes [d.i. Johannes Baumgart genannte Frauen aus Lauda wegen deren „abscheu- d.J.]. Christlicher Breute, Breutgam vnnd Eheleute, lichen lasters der Hexerey“ und die „auch an andern Braut vnd EheCrentzlein. (Gedruckt zu Magdeburg schändlichen orten bey solchen zauberischen dänzen / bey Wilhelm Roß / in vorlegung(!) Johan Francken

38 / 1583.). Rot-schwarz gedrucktes Titelblatt mit alt- Bearbeitung Schiller’scher Dramen auf dem Theater koloriertem Brautkranz-Holzschnitt. 203 nnum. der franz. Revolution, Löbau 1863; nicht bei Goedeke, Blätter (d.l.w.). 24 weitere altkolorierte Holzschnitte Trömel, Marcuse). mit Blumenmotiven und Zierstücken zur Ausstat- tung der Eheleute. Alle Seiten mit abwechselnden Waiblinger, Wilhelm. Blüthen der Muse aus Rom. Metallschnitt-Randleisten eingefasst. Gepunzter 1827. „Possis nihil urbe Romae / Visere majus!“ Farbschnitt. Roter Samteinband der Zeit mit Rol- (Motto aus Horaz). [Erste Auflage]. Berlin: Reimer len- und Platten-Stempel-Blindprägungen auf den 1829. IV, 284 Seiten. Unbeschnitten und unauf- Decken. Vorderdecke monogrammiert „MM“ und geschnitten. Mit Zierleisten bedruckte Original- € datiert „1587“. 12mo. € 2500,– Verleger-Broschur. 1800,– Liebevoll geschmücktes Büchlein des Magdeburger „Was man seit Jahrtausenden von diesem Himmel Pfarrers über die Ausstattung von Eheleuten zu deren gesagt hat, ist nicht genug, um es einen fühlen zu Hochzeit. Neben den unterschiedlichen Arten, den lernen, der ihn nicht selbst genießt“. So schrieb der Brautkranz zu binden, werden zahlreiche Blumen unstete Wanderer am 26. Februar 1827 aus Rom an und Kräuter und auch verschiedene Bindebänder aus seine Eltern. Den literarischen Niederschlag fanden Gold, Silber und aus verschiedenfarbiger Seide in seine römischen Eindrücke in den hier vorliegenden ihren Bedeutungen erklärt und in ihren Wirkungen ‚Römischen Gedichten‘, als dem einzigen umfänglichen auf das zukünftige Eheglück beschrieben. – Johannes Gedichtband, der zu Lebzeiten „der interessantesten Baumgart d.J. war von 1573–1589 Pfarrer an St.Petri Figur aus dem schwäbischen Dichterkreis vor 1830“ in Magdeburg. – Titelblatt und einige weitere Blätter (Gerhard Storz) erschienen war. – Durchgehend, ver- mit Randläsuren. Durchgehend gebräunt und teils einzelt stärker stockfleckig. Der breitrandige, seltene fingerfleckig. Wurmspur im Fußsteg. Gelenke stark Band im völlig unveränderten Originalzustand mit gelockert. Oberes Kapital auf 3cm eingerissen. Die der bedruckten Verleger-Broschur. Schönes Exemplar. figürlichen Schließenbeschläge ohne die Schließen. (Goedeke VIII, 643,14; Marbacher Magazin 14, 24; (VD16 ZV 18075). Mygdales 61). [Schiller, Friedrich] – La Martelière, [Jean Henri Wilderer im Fürstlich-Fürstenbergischen Forst Ferdinand] – [Pseudonym, richtig: Schwinden- bei Rippoldsau im Juni 1777. Originales Aktenfas- hammer, J. H. F. – Bearbeiter/Übersetzer]. RO- zikel zum Tatbestand der Wilderei. Verhörprotokoll BERT chef de brigands. Drame en cinq actes, en „Actum St. Christophsthal d. 21. Junij 1777“ der vier prose. Imité de l’Allemand, Par le Citoyen La Mar- Wilderer mit deren eigenhändigen Unterschriften. teliere. [Erste Auflage]. Paris: Maradan, [Claude- Zwei Rechnungen der Amtsdiener, datiert je Wol- François]; Barba, [Jean-Nicolas] 1793. [8], 132 fach d. 28. Junij 1777. Eine Rechnung der Kanzlei Seiten. Farbschnitt. Schlichter, doppelter Papier- mit der Aufrechnung der gesamten Geldstrafe in umschlag der Zeit. 8vo. € 3800,– Höhe von 44 Gulden 49 Kreuzer für Friedrich Die außergewöhnlich seltene Erstausgabe der franzö- Graf, datiert Wolfach den 28. Junij 1777. Alle in sischen Adaption von Friedrich Schillers „Räuber“ – deutscher Kurrentschrift. Vier Blätter Kanzleibüt- Auslöser für die Ernennung Schillers zum „Citoyen“ ten (Ca. 35,5 × 21 cm) im originalen, beschrifteten € als Träger des französischen Ehrenbürgerrechts. An- Papierumschlag. Folio. 2800,– geordnet von der französischen Revolutionsregierung Die Wilderer: der Anführer Hammerschmid Friedrich wurde das von La Martelière bearbeitete Theaterstück Graf aus Christophsthal bei Freudenstadt mit drei zuerst im Théâtre du Marais in Paris ab Februar 1792 Begleitern: Friederich Weber, Christian Grammel und mit großem Erfolg aufgeführt. Beiliegt: La Martelière. Johannes Ehmann. Hochinteressantes Dokument zur Le Tribunal redoutable, ou la suite de ROBERT chef Wilderei mit sehr detailierten Angaben zu der hohen de Brigands. Drame en cinq actes, en prose. [Erste Geldstrafe für Friedrich Graf, deren Bezahlung auf der Auflage]. Paris: Maradan, [Claude-François]; Barba, Rückseite der Kanzleirechnung mit papiergedecktem [Jean-Nicolas] 1793. [8], 108 [richtig 109, Seite 96 Siegel der Oberamtskanzlei Wolfach am 28.Junij 1777 doppelt] Seiten. Farbschnitt. Schlichter, doppelter Pa- quittiert ist. Sie hätten das fürstl.-fürstenbergische Ter- pierumschlag der Zeit. 8vo. – Nach dem großen Erfolg ritorium nur auf etwa 20 bis 25 Schritte betreten, als des ‚Robert‘ schuf La Martelière mit dieser Ausgabe man sie „mit gespannten Hahnen Halt zu machen eine eigene Fortsetzung der Räuber. Das Stück hatte angeruffen, worauf sie sämtlich stehen blieben, als nur eine einzige Aufführung am 10. November 1792 hierauf der Förster von Wolfach dem Meister Friedrich erlebt. Im Buchhandel erschien es gleichzeitig mit ‚Ro- Grafen das Gewöhr abgenommen … Ihre Absicht seye bert‘. – J.H.F.Schwindenhammer (Ferrette/Elsaß 1761– gar nicht gewesen … zu jagen.“. Das wurde natürlich 1830 Paris) hatte sich um 1787 in Paris niedergelassen nicht geglaubt und Friedrich Graf wurde 8 Tage lang und dort den Namen La Martelière angenommen. eingesperrt und erhielt nun mit den hier vorliegenden, „Die ersten Ausgaben sind äußerst selten geworden“ detaillierten Abrechnungen aller verursachten Kosten (Doberenz a.a.O.). Im Französischen Verbundkatalog eine hohe Geldstrafe. Transkription aller Dokumente ‚SUDOC‘ nur ein Nachweis für ‚Robert‘ von 1793 beiliegend. – Alle Blätter etwas fleckig und mit Rand- in der BNU Strasbourg. – Beide Bände durchgehend läsuren, der Umschlag stärker. In neuem Karton-Um- stock- und fingerfleckig. Letztes Blatt von ‚Le Tribunal‘ schlag. – Alle Titel auch mit Bild auf unserer Home- alt aufgezogen. (Doberenz: La Martelière und seine page. Bitte Tafelseite im Katalog beachten.

39 Antiquariaat Forum BV Stand 67 Laurens Hesselink · Tuurdijk 16 · 3997 MS ’t Goy-Houten (Utrecht), Niederlande Telefon +31 30 601 19 55 · Fax +31 30 601 18 13 E-Mail: [email protected] · Internet: www.forumrarebooks.com & www. forumislamicworld.com Atlanten · Früher Buchdruck · Illustrierte Bücher · Naturwissenschaften · Reisen und Entdeckungen

3). The text, here in German and French, gives a short explanation of the illustrations. It gives an excellent picture of the successful army of the Dutch Republic after its reform by Prince Maurits, who (re)introduced exercises and discipline. It also immortalizes Prince Maurits as a military thinker and commander of the most disciplined army of his age. – Some faint browning throughout, slightly more visible on a few leaves, and some foxing on title-page. Binding rebacked and a few stains on the sides. Good copy. – VD 17, 39:124359A (3 copies); WorldCat (6 copies, incl. 2 the same); cf. Cockle 79; Jähns, pp. 1005–1007; Lipperheide 2057–2060. – Siehe Abbildung.

A famous topography of Switzerland enlarged with 68 extra engravings

Merian, Matthäus. Topographia Helvetiae Rhaetiae et Valesiae. Das ist, Beschreibung und eigentliche Abbildung der vornembsten Stätte und Plätz, in der hochlöblichen Eydgnoßschafft, Grawbündten, Walliß, und etlicher zugewanten Orten. [Frank- furt am Main], Matthäus Merian, 1642. Folio. With richly engraved title-page, 74 (of 76) engraved maps, plans and views on 54 (of 56) plates normally inclu- ded in the 1642 first edition (nearly all double-page) plus 1 large folding plate from the 1653 „Anhang“, and 67 additional engravings from the 17th and 18th Famous military manual. First edition published century, including at least 16 by or after Merian. in Germany, with 117 charming new woodcuts Altogether there are 3 general maps (1 of Germany and surroundings and 2 of Switzerland), 4 detail Gheyn, Jacob II de. Waffenhandlung von den maps, and numerous city plans and views. Lacking Röhren, Mußqueten und Spiessen. Gestalt nach the bird’s eye view of Herisau and the second of two der Ordnung deß … Herrn Moritzen, Printzen views of Neuchâtel. Tanned sheepskin (ca. 1700?), zu Uranien, … Maniement d’armes d’arquebuses, gold-tooled spine. € 29 500,– mousquetz, & piques. Frankfurt, Wilhelm Hoff- mann, 1609. 3 parts in 1 volume. 4to. With letter- First edition of the famous topography of Switzerland, richly illustrated by Matthäus Merian (1593–1650). The press title within engraved border (including the main interest of the work is in the engravings, which imprint), and 3 series of 42, 43 and 32 full-page are of the highest artistic standard. Nearly all the plates numbered woodcuts, showing exercises with the are double-page, with an occasional larger folding or arquebus, musket and pike. Contemporary vellum, single-page plate. They provide finely executed plans € rebacked. 12 500,– and views of the towns and regions mentioned in the Rare first edition published in Germany, with woodcuts text. The text is by Martin Zeiller (1589–1661). This instead of engravings, of a military manual known in is the first of Merian’s topographical works to deal English as „The exercise of arms“. It was written and with his native country, Switzerland. The folding plate illustrated by Jacques de Gheyn and quickly became from the 1653 „Anhang“ shows the view of Vierwald- a famous pictorial army manual for use of officers to stättersee, number 36+ in Wüthrich’s list. The 67 extra teach the young recruits how to handle their weapons: engravings from various sources, all related to Switzer- the arquebus (part 1), musket (part 2) and pike (part land, were collected by Alb. Müller, who acquired the

40 book in 1819. At least 16 of these 67 are also by or A finely rendered miniature showing great detail in after Merian. – With an occasional minor tear, stain or bright colours, highlighted with gold, depicting the slight browning, but generally in good condition. The Arrest of Christ, most likely from a diminutive book binding is scuffed but structurally sound. – Eckardt, pp. of hours. – The general style recalls the art of the last 48–52; Schuchhard 62; Wüthrich IV, 1; cf. Introduction generation of Ghent-Bruges painters, especially that to the facsimile of the 1654 ed. (Kassel, 1960). of the famed Simon Bening. Though the anonymous artist owes much of his style to Bening’s model, he was most likely German. The acidic palette, bright yellow Charming and finely executed miniature, juxtaposed with blue and lime green, and the facial probably by a German follower of Simon types (remarkably expressive, even at this tiny scale) recall Nürnberg painters in the circle of Glockendon. It Bening is worth remembering that Bening himself collaborated with several Nürnberg painters whose presence in [Miniature – German]. [The Arrest of Christ]. Flanders is thus confirmed. – With some fine super- [Flanders (Bruges?), or Nürnberg, ca. 1520]. Minia- ficial cracks and an occasional tiny abrasion (mostly ture painted on vellum (7,8 × 5,6 cm) in numerous near the edges), but generally in good condition. – For colours, highlighted with gold and in a gold bor- the general style: U. Merkl, Buchmalerei in Bayern in der, probably from a book of hours, but without der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts (1999). – Siehe text. € 7500,– Abbildung.

41 Robert Frew Ltd. Stand 56 8 Thurloe Place · London SW7 2RX, Großbritannien Telefon +44 (0)20 7590 6650 · Fax: +44 (0)20 7590 6651 E-Mail: [email protected] · Internet: www.robertfrew.com Illustrated Books · Colour Plate Books · Travel Books · English Literature · Bindings · Library Sets · Prints · Cartography · Atlases and Maps · General Antiquarian

Thal Interlachen. Diorama. [Interlaken c. 1850?]. Roberts, David & Louis Haghe. [The Siege and (31 × 44 cm, framed and glazed to 45,5 × 56,5 cm). Destruction of Jerusalem by the Romans under the Charming mountainous scene with church and vil- command of Titus, A.D. September 71]. [London: lage to foreground, snowy peaks in the distance 1851]. Original chromolithograph by Louis Haghe surmounted by a hot air balloon, modelled in wood, after David Roberts. Signed in pencil in lower mar- plaster/papier mache and watercolour. € 2800,– gin by David Roberts (artist, left) and Louis Haighe Siehe Abbildung. (lithographer, right). Oval blind stamp of Hering and Remington, 137 Regent Street (printers, lower centre). € 5000,–

42 Haase, G. B. & Willmann, Ed[ouard]. Panorama graved panorama (Image 38,5 × 104 cm; plate mark de la Habana, Capital de la Isla de Cuba, La Reina including title etc. 55 × 115 cm; overall 63 × 124 cm) de las Antillas. Vista tomada desde Regfa. Admis engraved on india paper by Ed. Willman, Paris 1855 a l’Exposition Universelle des Beaux arts. Paris after the daguerreotype by G. B. Haase, Havana 1855. Paris: 1855. Magnier, Roufselon & Badenier. 1854. € 3250,– Imprimé par F. Chardin. First issue. Large en- Siehe Abbildung.

Nouvelle Combinaison du Jeu du Juif. [Paris: 1783]. Crépy. Original hand-coloured engraving (overall 72 × 48 cm) comprising 15 sections, the game occupying 12 sections (each 16 × 16 cm) plus 3 half-panels at the bottom for the title and rules of the Nouvelle Combinaison (each 8 × 16 cm). Con- temporary linen backing. (Framed with museum quality glass: 99% UV filter – less than 2% reflec- tion. Easily removable from frame). € 8500,– Without imprint or date (as normal). The 12 panels depict 12 traditional games, La Main Chaude, Le Balon, La Crosse etc, which follow the 12 months of the year. Rules for advancing around the board underneath each illustration, and a second method of playing in the bottom three panels. – Siehe Abbildung.

43 Antiquariat Peter Fritzen Stand 50 Ostallee 45 · 54290 Trier Telefon +49 (0)651 43 67 67 3 zugleich Messetelefon E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-fritzen.com Wertvolle Bücher des 15. bis 19. Jahrhunderts · Luxemburgensia · Historische Landkarten und Stadt- ansichten

Duns Scotus, Johannes. Quaestiones in quattuor beiden kein Exemplar in einer belgischen Bibliothek. libros Sententiarum Petri Lombardi. Hg. Thomas Lagenkollation I: [a-c8 d6 e-h8 i6 k-l8 m-n6 o-p8 Penketh und Bartholomaeus Bellati, beigebunden: q-s6], II: [a-b8 c-d6 e8 f6 g-l8], III: [a8 b-c6 d-e8 f6 Quodlibeta. Hg. Thomas Penketh. 5 Teile in einem g-h8], IV: [a8 b-z6]; [a8 b-g6 h8]. Von insgesamt sieben Band. Nürnberg, Anton Koberger 1481 (datiert: unbedruckten Blättern sind fünf vorhanden (II, III, IV, Teil II 23. April, T. IV 19. Mai). Groß-Folio, ca. QL jeweils a1 und IV z6), es fehlen zwei (I a1 und QL 42 × 28 cm. 130, 82, 58, 140; 52 nicht num. Bl. h8), also das erste und letzte des gesamten Buchblocks. Zweispaltiger Druck, gotische Type, 70–71 Zeilen. Einband berieben, bestoßen und fleckig. Der im Jeweils 19 bis 20-zeilige mehrfarbige gezeichnete Laufe der Jahrhunderte gerissene Rückenbezug fach- Initiale zu Beginn der vier Teile und der Quodlibeta. männisch restauriert, Fehlstellen ergänzt. Wenige Durchgehend rubriziert mit Kennzeichnung der zeitgenössische Anmerkungen. Lagensignaturen zwischen Haupttext und Beiband unterschiedlich Satzanfänge, Unterstreichungen. Sehr zahlreiche (1–4 in Braun, Quodlibeta in Blau). Blatt [a2] be- mehrzeilige Initialen (4–8 Zeilen) in Rot und Blau. schnitten und montiert, möglicherweise aus einem Handschriftliche Lagensignaturen (mehrere Teile anderen Exemplar, Besitzvermerke und Stempel übergreifend, meist angeschnitten). Zeitgenössi- (s. u.). Teilweise gebräunt, vor allem im Oberrand. sches blindgeprägtes Schweinsleder über schwe- Johannes Duns Scotus OFM (* um 1266 in Duns, ren Holzdeckeln, Spuren nicht mehr vorhandener Schottland; † 8. 11. 1308 in Köln) studierte nach dem Metallschließen, geprägter Autorenname auf dem Eintritt in den Franziskanerorden in Oxford und Paris Vorderdeckel. € 12 000,– Theologie, „um anschließend möglicherweise in Cam- bridge über die Sentenzen des Petrus Lombardus zu lesen. Ab 1302 hielt er sich in Paris auf, wo er erneut über dieselben Sentenzen las. Als er sich weigerte, ein gegen den Papst gerichtetes Dokument zu unterschrei- ben, mußte er Paris für einige Zeit verlassen; nach seiner Rückkehr 1304 wurde er zum mag. regens ernannt, 1307 ging er für seinen Orden in der Funktion eines lector principalis nach Köln, wo er starb“. Duns Scotus führte u. a. Lehren des Aristoteles, des Augustinus und der Franziskaner zusammen und wurde zu Lebzeiten „Doctor subtilis“ genannt. „Im Denken des J. erreicht die Differenzierungs- und Argumentationskunst der Scholastik ihren Höhepunkt. Immer wieder setzt er sich ausführl[ich] mit gegner[ischen] Meinungen aus- einander, so daß uns in seinen Schr[iften] fast das ge- samte zeitgenöss. Lehrspektrum begegnet“ (Lexikon des Mittelalters, Bd. V, Sp. 571–74). Ausgeschiedene Dublette der 1734 von König Georg II. August von Großbritannien (1683–1760) gegrün- deten Universität Göttingen mit Besitz- und Verkaufs- stempel „EX BIBLIOTHECA ACAD. GEORGIAE AUGUSTAE“, „DUPL BIBL GOTT VEND“ auf dem ersten Blatt. Mit 1670 datiertem handschriftl. Besitzvermerk des protestantischen Theologen und Professors Heinrich Rixner (1634–1692) aus Helmstedt „Ex Biblioth. Calixtina“, der die Inkunabel offenbar aus der Bibliothek Georg Calixt (1586–1656), ebenfalls Professor zu Helmstedt, erworben hatte. Englischer GW 9074 und 9069. ISTC id00380000 und id00394000. Schenkungsvermerk aus dem Jahre 1855 an einen Bru- BMC II, 419 (mit den Quodlibeta, falsche Kollations- der David OSF. Im 21. Jh. aus dem Wohltätigkeitsfonds angabe am Ende). BSB-Ink D-304 und D-319. Von des Franziskanerordens versteigert.

44 Durchgehend sehr großen Kupferstichtafeln und 1 gefalteten Kupfer- breitrandige und stichkarte. Zeitgenössisches Ganzleder mit Fileten gut erhaltene Inku- und goldgeprägten Plattenstempeln in arabeskem nabel mit schönen Dekor. € 18 500,– mehrfarbigen Ini- VD16 E 4768. BM STC, German Books S. 292. Adams tialen. Das erste E 1175. Van der Heijden, Leo Belgicus. Revised Second Blatt möglicher- Edition, Alphen aan den Rijn 2006, Nr. 1 first state, S. weise alt aus einem 23f. mit Abbildung. Schilder, MCN VII, S. 412. Meurer, anderen Exemplar Atlantes Colonienses S. 108f. Einband sachgerecht res- ergänzt (Staub- und tauriert mit ergänzten Fehlstellen. Vorsätze mit großen Fleckenspuren bezeugen längerfristige Zugehörigkeit ergänzten Fehlstellen im Papier. Papier gebräunt, ver- zu den übrigen Teilen), mit abweichend illuminierter einzelt etwas wasserrandig bzw. fleckig, wenige Blätter Initiale in Federwerk mit Drachen und anderen Tieren. mit leichten Feuchtigkeitsspuren im Rand. Zwei Bl. mit Der monumentale Holzdeckelband vereinigt zeitge- hinterlegten Randeinrissen, eine falsch abgedruckte nössisch zwei Inkunabeln, die in der älteren Forschung Tafel zeitgenössisch durch korrekte überklebt. Zahl- (z. B. im Katalog des British Museum) als Teil eines reiche Paginierungsfehler, je zwei Seiten ungezählt Drucks gesehen wurden. Obschon man aufgrund des nach 415, 505 und 507. Spuren eines Exlibris, teilweise Druckortes und der älteren Provenienzen (Helmstedt: ausgekratzter Besitzvermerk „… Noribergensis“ auf Wolfenbüttel) auf ausreichend Vergleichsstempel hof- dem Titelblatt, Vorsätze mit wiederholtem Besitzein- fen dürfte, ist die Bestimmung der Einbandwerkstatt trag „C. R. G. 1641 // Marcus Christophorus Gugel“ noch nicht gelungen. Neben Laubwerkstäben und (wohl Markus Christoph Gugel d. J. 1602–1665, Sohn ähnlichen häufig verwendeten Motiven findet sich ein des gleichnamigen Nürnberger Rates). prägnanter Rundstempel, welcher der Schlüssel zur Seltene erste Ausgabe der Geschichte der Religions- Bestimmung der Einbandwerkstatt sein könnte. Trotz kriege in Holland und Belgien, geschrieben aus spa- der Hilfe namhafter Einbandforscher aus dem Kreis des nischer Sicht. Beschreibt die Ereignisse von 1559 bis AEB konnte dieser jedoch in der Einbanddatenbank 1583, welche in schönen Kupferstichen nach Franz nicht ermittelt werden. Ein anspruchsvolles Rätsel, Hogenberg (aus seinen „Geschichtsblättern“) lebhaft dessen Lösung dem zukünftigen Besitzer des Bandes verbildlicht werden. Mit der gesuchten großen Karte überlassen bleibt. – Siehe Abbildungen. (ca. 36 × 45 cm), welche die Niederlande in Form eines Löwen zeigt. Die Darstellung der Siebzehn Provinzen Leo Belgicus – Aitzing, Michael von. AD HI- als Löwe sollte die Macht und Stärke des um seine SPANIAE ET HVNGARIAE REGES TER- Unabhängigkeit ringenden Landes veranschaulichen. „Der Entwurf des Blattes wie auch die Idee zum Titel MAXIMOS. DE LEONE BELGICO, eius[que] ‚Leo Belgicus‘ stammen sicherlich von Eitzing selbst. Topographica at[que] historica descriptione … Die Löwenkarte ist wohl das bekannteste, wichtigste FRANCISCI HOGENBERGII Centum & XII und auch schönste Beispiel für die manieristischen figuris ornatus; Rerumque in Belgio maxime ge- Experimente in der Kartographie des 16. und 17. Jahr- starum … MICHAELE AITSINGERO AV- hunderts“ (Meurer). Die Karte in vorliegendem Ex- STRIACO AVCTORE. FRANCISCO HOGEN- emplar in einem sehr feinen Abzug, ungewöhnlich BERG: CONCESSO. [Köln, Gerhard von Kempen kontrastreich, mit teilweise noch vorhandenen Hilfs- für F. Hogenberg 1583]. 28,5 × 20 cm. [6] Bl., 24 linien, welches nur für sehr frühe Abzüge festzustellen S., S. 24 b-34 b [=48], S. 35–522 [recte 528], [1] Bl. ist. Rare first edition. One of the major sources on Mit Kupferstich-Titel, 2 ganzseitigen Textkupfern the Dutch revolt against Spain. With the famous ‚Leo (darunter Porträt verso Titel), 113 doppelblatt­ Belgicus‘-map. – Siehe Abbildungen.

45 Antiquariat Winfried Geisenheyner Stand 19 Postfach 480155 ∙ 48078 Münster-Hiltrup ∙ Roseneck 6, 48165 Münster-Hiltrup Telefon +49 (0)2501 78 84 ∙ Fax +49 (0)2501 136 57 ∙ Messetelefon +49 (0)172 536 71 96 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.geisenheyner.de Kinderbücher und Bilderbücher ∙ Illustrierte Bücher

ABC – Pian, Jean Bat. de (d. i. Giovanni Battista). Dulac – Poe, Edgar Allan. Die Glocken und andere „Alphabet Pittoresque“. Folge von 26 chromolitho- Gedichte. Mit 28 Farbtafeln von Edmund Dulac. graphierten Tafeln von Leopold Müller, Johann München. G. W. Dietrich, (1914). 27,8 × 21,5 cm. Höfelich und Matthias Rudolf Toma nach G. B. Originalhalblederband mit Rückentitel, marmo- Pian. Wien. L. Müller, 1842–44. Blattgröße: 46 × 36 rierten Deckelbezügen und Kopfgoldschnitt (etwas cm; Bildgröße: 30,5 × 23,5 cm. Unter Passepartout in berieben). 6 Bll., 96 SS. € 600,– neuer Leinwandkassette. € 18 000,– Erste deutsche Ausgabe in der Vorzugsausgabe von 150 Außerordentlich seltenes Architektur-Alphabet, das zu num. Exemplaren; auf Bütten gedruckt. – Die ersten 4 den Meisterwerken des 19. Jhdts. dieses Genres gezählt und die letzten 6 Blatt im weißen Unterrand mit ganz wird. – „Das Werk enthält 26 Blätter, von denen jedes leichtem Wasserfleck, sonst schönes und sehr gut er- einem Buchstaben des Antiqua-Versal-Alphabetes zu- haltenes Exemplar. geordnet ist. Funktionell eingebunden sind die Buch- staben in die Architektur von Gebäudeteilen und Ge- Löffler – Die vier Elemente. Ein Bilder-Buch für bäuden in einer mehr oder minder realistisch gesehenen die reifere weibliche Jugend. Künstlerhaus Fasching. Landschaft. Die Architekturen wirken wie Bühnen- Mit illustriertem Titel und 34 Tafeln von B. Löff- dekorationen und verraten die routinierte Hand eines Bühnenbildners, während sich die Idee selbst – nämlich, ler, Teschner, C. Fahringer, E. Stella etc. Wien. C. die Letter mit architektonischen Formen zu verbinden Angerer & Göschl und A. Berger, 1925. 13,5 × 15,3 – die Verwandtschaft des Buchstabens mit der Material- cm. Buntpapierpappband mit Goldfolienvorsätzen und Baustruktur, die ihm entspricht, zunutze macht. (leicht berieben). Titel, 4 Bll. Text, 1 Bl. Impressum, Giovanni Battista de Pia (1813–57; er nennt sich mit- als lose Bogen ungebunden. € 480,– unter auf gut wienerisch auch Johann Baptist) war der Erste und wohl einzige Ausgabe einer Veröffentlichung Sohn von Antonio de Pia (1784–1851), ohne Zweifel der des Künstlerhauses Wien zu einer Faschingsveranstal- bekannteste Wiener Maler aus dieser Familie. – Der in- tung. Die Einladung zu dieser Faschingsveranstaltung tellektuellen Rafinesse des Architektur-Alpabetes ent- liegt bei: „Einladung der Genossenschaft bildender spricht die technische. Das noch junge Verfahren der Künstler Wiens zu dem Samstag den 14. Februar Lithographie ersetzt die strenge Linie des Kupferstichs 1925 im Künstlerhaus … stattfindenden Künstlerfest durch die Weichheit des Tones oder den Schmelz der (Gschnasabend) ‚Die vier Elemente‘. Beginn des Festes zarten Farben. Entsprechend hoch ist die Leistung der 8 Uhr Abends“. Mit einer ganzseitigen Illustration von Lithographen zu werten.“ (zitiert nach A. Durstmüller, Hans Strohofer. – Das Begleitheft mit „Zeichnungen Ein Schmuckalphabet aus Wien, Stuttgart 1973; auch mit ausführlichen Lebensläufen der Lithografen Müller, Höfelich und Toma). Thieme-B. 26, S. 562. – Schönes und breitrandiges Exemplar. – Siehe Abbildungen auf Tafel 4.

Apulejus. Amor und Psyche. Übertragen von Eduard Norden. Mit zahlreichen, teils ganzseitigen Textillustrationen und Buchschmuck von Walter Tiemann. Leipzig. H. Seemann, 1902. 27,5 × 22 cm. Illustrierter Originalleinwandband mit Gold- druck und Kopfgoldschnitt (leicht berieben). 63 SS. € 350,– Sehr seltene erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Der Illustrator, Maler und Buchkünstler Walter Tie- mann (1876–1951) lebte in Leipzig, wo er ab 1909 als Professor und ab 1920 als Direktor an der Akademie arbeitete. Thieme-B. 33, S. 145 und Ries, Wilhelmini- sche Zeit, S. 928. – Schönes und sehr gut erhaltenes Exemplar.

46 von Mitgliedern und Freunden des Künstler-Hauses“. sind u. a. 8 altkolorierte Bilder mit Untertext zu einer Darunter: Berthold Löffler (12 Tafeln), Hans Frank, Bibelausgabe des Verlages C. D. Burk in Stuttgart (der Teschner, C. Fahringer, L. Keck, E. Stelle (4), Karlinsky, Verlag ist Liebert, Stuttgarter Verlage, unbekannt!); eine E. Veith, Cornaro, A. D. Goltz, A. Janesch, A. Kenner, Folge von 4 altkolorierten Lithographien mit Kinder- F. Windhager etc. – Die 4 Bll. Text von Mirko Jelu- spielen in einem ovalen Rahmen; eine offenbar kom- sich beinhalten einen Dialog in Versen zwischen einer plette Folge von 10 num. altkolorierten Bildern, jeweils „Schönen Frau“ und den vier Elementen Luft, Wasser, mit 4zeiligen Versen, die Kinderbeschäftigungen zei- Erde und Feuer. – Bibliographisch für uns nicht nach- gen; 8 altkolorierte Lithographien mit Kinderbeschäfti- weisbar, auch nicht bei Heller, Wien. – Gut erhaltenes, gungen in einem breiten ornamentalen Rahmen, davon unbeschnittenes Exemplar. – Siehe Abbildung. 4 mit militärischen Szenen; 6 kolorierte Lithographien mit 4zeiligen, etwas holprigen Versen, die Kinderszenen „Hauptmeister jüdischer Kunst im ländlichen Raum zeigen; 4 sehr dekorative kolorierte im 20. Jahrhundert“ Darstellungen im Oval mit breitem ornamentalem Rahmen, bäuerliche Szenen zeigend (Verlag Halder & Rosenfeld, Morris. Lieder des Ghetto. Übertragen Cronberger in Stuttgart, siehe Liebert, Stuttgarter Ver- aus dem Jüdischen von Berthold Feiwel. Mit illus- lage, S. 42); Folge von 4 kolorierten Bildern mit 6zei- triertem Titel und zahlreichen, meist ganzseitigen ligen Versen zu Tieren. Außerdem gibt es zahlreiche oder doppelblattgroßen Jugendstilillustrationen von Darstellungen aus Bilderbögen von Oehmigke (Neu Ephraim Moses Lilien. Berlin. S. Calvary, (1902). Ruppin), Münchener Bilderbögen und Anschauungs- 26 × 20 cm. Von E. M. Lilien illustrierter Original- tafeln mit Tieren, Spielzeug, Stadtansichten und einer leinwandband. 144 SS. (die beiden ersten Bll. weiß), Bildergeschichte: „Vom großen Krebs und vom bösen 4 Bll. € 380,– Stier“. – Vorderdeckel mit ovalem Titelschild mit hand- Erste deutsche Ausgabe. – Rosenfeld (1862–1923) emi- schriftlichem Namenszug E. Kretschmer, dat. (18)62– grierte 1882 aus Polen und kam über Amsterdam und 63–64–65; im Innendeckel kleiner Besitzerstempel im London nach New York. Sein vorliegendes Hauptwerk oberen linken Rand „Pf. Kretschmer“. – Insgesamt war erstmals 1898 in Amerika in Jiddisch erschienen. geschmackvolles und bemerkenswert gut erhaltenes „Die deutsche Ausgabe ist an die westeuropäische Klebealbum mit interessanter Provenienz. jüdische und nichtjüdische Öffentlichkeit, darunter jugendliche LeserInnen adressiert. Im ersten Teil bringt Stuttgarter Historienmaler der ‚Tränen-Millionär‘ eindrucksvoll das Arbeiterelend Zweigle, Walter. „Die Wurzelprinzessin“. Aqua- im jüdischen Viertel New Yorks zur Sprache. Beispiels- rell. (ca. 1880). Bildgröße: 16,3 × 11,5 cm. Sig- weise wird die Brutalität der Kinderarbeit thematisiert“ niert. € 390,– (Hyams-Klattenhoff, Jüdisches Kinderleben II, E-4). – Der in Galizien geborene Graphiker und Illustra- Schönes und dekoratives Blatt. Vorlage für das Kinder- tor Ephraim Mose Lilien (1874–1925) übersiedelte buch von R. Reinick: Die Wurzelprinzessin, S. 124. 1899 nach Berlin, freundete sich dort mit Börries von – Bei Klotz IV, 5762 (Reinick), Klotz, Bilderbücher Münchhausen an. „Liliens Illustrationen schließen zu- IV, 6662 (Zweigle) und Ries, Wilhelminische Zeit kein nächst an die englische Buchkunst an, jedoch ohne Nachweis für diesen Titel. – Walter Zweigle (1859– deren ornamentale Überwucherungen. Er vertritt nicht 1904) war Historienmaler und Illustrator, lebte in Stutt- nur eine besondere Spielart des deutschen Jugendstils, gart und war einer der produktivsten Illustratoren für sondern muß auch als einer der Hauptmeister jüdischer Kinderbücher um die Jahrhundertwende. – Sehr gut Kunst im 20. Jahrhundert gewürdigt werden“ (Hof- erhalten. – Siehe Abbildung. stätter, Jugendstil, S. 144). – Jüdisches Lexikon III, 1113: „wohl seine beste Schöpfung auf diesem Gebiet“. – Shavit-Ewers, Deutsch-jüdische Kinderliteratur II, 1916. Zu E. M. Lilien vgl. Ries, Wilhelminische Zeit, S. 690. – Schönes und sehr gut erhaltenes Exemplar der seltenen Erstausgabe.

Ludwigsburger Klebealbum Scrap-book – Kretschmer, (Ernst). Klebealbum von Ernst Kretschmer. Mit 76 altkolorierten litho- graphierten Abbildungen und 4 Holzstichillustra- tionen. 1862–65. 21 × 30 cm. Halblederband der Zeit mit marmorierten Deckelbezügen (stärker be- rieben). 18 feste Kartonblätter und 1 Bl. € 460,– Liebevoll zusammengestelltes typisches Klebealbum des Pfarrers Ernst Kretschmer (geb.1857 in Wüstenrot bei Ludwigsburg), dem Vater des berühmten Tübinger Psychiaters Ernst Kretschmer (1888–1964), der vor allem wegen seiner Konstitutionstypologie in die Ge- schichte der Psychiatrie eingegangen ist. – Enthalten

47 Antiquariat Norbert Haas Stand 1 An den Kastanien 31 ∙ 47551 Bedburg-Hau Telefon +49 (0)2821 711 59 91 ∙ Mobil +49 (0) 160 966 104 64 ∙ Fax +49 (0)2821 711 59 93 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.antiquariat-norbert-haas.de Alte Stadtansichten und Landkarten ∙ Dekorative Graphik ∙ Atlanten

Baden-Württemberg. ‚Circulus Suevicus …‘: Alt- Brasilien (Brazil / Bresil) / Südamerika (South kolorierter Kupferstich v. Johann Baptist Homann America). ‚Nieuwe Wassende Graadige Pas-kaart b. David Funck in Nürnberg, n. 1680, 49 × 58 van de Kust van Guinea en Brasilia strekkende van cm € 1800,– Cap Verde tot de Cap de Bon-Esperance en Verders Meurer/Stopp I.28A. – David Funck brachte etwa van Rio de Berbice tot Rio de la Plata te Amsterdam 40 Einzelkarten heraus. – Er war Lehrherr von J.B. by Joannes van Keulen. Boek en Zeekaart Verkoper Homann, welcher Nürnberg im 18. Jahrhundert zum aan de Nieuwenbrug in de Gekroonde Lootsman.‘: Landkartenzentrum Europas machte. – 1. Zustand des seltenen Nürnberger Einblattdrucks!

Bodensee. ‚Lacvs Constan. XX. Tab. Nova‘: kolo- rierter Holzschnitt v. Sebastian Münster n. Claudius Ptolemaeus aus Geographia Vniversalis, Vetvs et Nova, … b. Heinrich Petri in Basel, 1540, 25,7 × 34,5 cm. € 2200,– Dürst-Bonaconsa 18; vgl. Nordenskiöld, Vol. 2, S. 168, 48; Burmeister, Sebastian Münster Bibliographie, S. 123ff., Nr. 166. – Zeigt den Bodensee mit Schiffstaffagen und die angrenzenden Orte. – Über der Karte Titel- kopfleiste; oben links Rahmen mit Meilenzeiger; auf dem Bodensee großes und kleines Segelschiff. – Seltene frühe Karte des Bodensees aus der 1. lateinischen Aus- gabe der ‚Geographia Universalis …‘ von Sebastian Münster. – Siehe Abbildung.

48 kolorierter Kupferstich b. Johannes van Keulen in zu Oehringen, Schloss Döttingen (Braunsbach-Döt- Amsterdam, 1680, 58,5 × 99,5 cm. € 2500,– tingen), Schloss Kirchberg (Kirchberg an der Jagst), Koeman, Atlantes Neerlandici, Vol. IV, S. 382, Nr. 26 Schloss Karlsberg (Weikersheim), Neues Schloss Ingel- u. Keu 2, Nr. 27. – Seekarte des südlichen Atlantischen fingen, Schloss Kupferzell, Schloss Schrozberg, Schloss Ozeans zwischen der afrikanischen Küste von den Schillingsfürst, Schloss Neuenstein, Schloss Halten- Kapverdischen Inseln bis zum Kap der Guten Hoff- bergstetten (Niederstetten), Jagdschloss Friedrichsruhe nung (Südafrika) sowie der südamerikanischen Küste (Zweiflingen), Burg Tierberg (Braunsbach), Schloss von Rio de Berbice bis zum Rio de la Plata. – Oben Langenburg und Schloss Orient (?). – Sehr seltenes rechts Titelkartusche. – Am linken Kartenrand Kartu- Souvenirblatt der Burgen von Hohenlohe! – Siehe sche mit Wappen und Dedikation an Abraham Anias. Abbildung. – Dekorative Seekarte! – Siehe Abbildung. Freiburg. ‚Grundriß der Vestung Freiburg mit der umliegenden Gegend nach einm accuraten Frant- zösischen Original verferdiget. Prospect der Stadt Freiburg in Breisgau.‘ u. ‚Grundriß der Vestung Breisach mit der umliegenden Gegend, nach einem accuraten Frantzösischen Original verfertiget. Pro- spect der Stadt Breisach im Breisgau.‘: altkolorierter Kupferstich von 4 Platten gedruckt b. Adam Jo- nathan Felseckers Erben in Nürnberg, um 1735, 43,5 × 75,5 cm. € 2500,– Nicht bei Schefold, Drugulin und Kat. Halle. – Im oberen Teil des Blattes Umgebungskarte von Breisach und Freiburg in zwei Abteilungen dargestellt. – Beide Städte mit großen Befestigungsplänen und Einzeich- nungen der Orte (mit kleinen Ansichten) Merdingen, Ihringen, Rimsingen, Muntzingen, Tiengen, Merz- hausen, Wittnau, Ebringen, Scherzingen, Umkirch etc. sowie Neuf-Brisach mit Befestigungsplan. – Darunter Niederlande (Nederland / ). ‚Nova Gesamtansichten von Breisach und Freiburg. – Sehr XVII Provinciarum Inferioris Germaniae Descrip- seltener Nürnberger Einblattdruck. tio. – T‘Amsterdam, by Frederick de Widt In de Cal- verstraet by den Dam In de Witte Pas-Caart Anno Hohenlohe. ‚Hohenloh‘s Burgen Ihro Durchlauch- 1662’: kolorierter Kupferstich b. Frederick de Wit ten Den Herren Fürsten zu Hohenlohe ehrfurtsvoll in Amsterdam, dat. 1662, 44 × 57 cm. € 4500,– gewidmet von F. Mayer’, Lithographie v. F. Mayer n. Schilder-Stopp, Monumenta Cartographica Neerlan- Philipp Baumann, um 1830, 42 × 44 cm. € 3200,– dica, Vol. VI, S. 250, 51.4; van der Heijden, Old maps Schefold, Alte Ansichten aus Württemberg, Nr. 854. of the Netherlands 1548–1794, 61, 4. state. – Karte der – Sammelblatt mit 21 Ansichten. – Mittig Burg Braun- siebzehn Provinzen umgeben von drei Randleisten mit eck bei Creglingen umgeben von Schloss Pfedelbach, Stadtansichten von Toff van Brussel, Leeuwarden, Ut- Schloss Bartenstein, Schloss Ludwigsruhe (Langen- recht, Mechelen, Limburg, Luxembourg (Luxenburg), burg), Burg Leofels (Ilshofen), Schloss Waldenburg, Arnhem, Gent, Arras, Bergen (Mons), Amsterdam, Schloss Bartenau (Künzelsau), Schloss und Marktplatz Middelburg, Namur (Namen), Zutphen, Antwerpen, Deventer, Groeningen und Toff van Holland. – Siehe Abbildung. Paraiba / Brasilien (Brazil). ‚Praefectura De Pa- raiba, Et Rio Grande‘: kolorierter Kupferstich aus Caspar Barlaeus: Rerum per octennium in Brasilia b. Johannes Blaeu in Amsterdam, 1647, 42 × 54 cm. € 2800,– van der Krogt, Koeman’s Atlantes Neerlandici, Vol. II, S. 602, 9850/4:2D. – Zeigt die Küstenprovinz Paraiba im östlichen Brasilien. – Aus der ersten Ausgabe von Barlaeus „Rerum per octennium in Brasilia“. – Sehr dekorativ! – Siehe Abbildung. Nice example of the Barleus map of the Brazilian coastline including the capitanias of Paraiba and Rio Grande, which first appeared in Barlaeus „Rerum per octennium in Brasilia“ published by Blaeu in 1647. – The map is richly engraved with a huge scene of a procession of Tupinamba Indians carrying a flag, part

49 – ‚Praefecturae Paranambucae Pars Borealis, una cum Praefectura de Itâmaracâ‘: kolorierter Kupfer- stich aus Caspar Barlaeus: Rerum per octennium in Brasilia b. Johannes Blaeu in Amsterdam, 1647, 42 × 53,5 cm. € 3200,– van der Krogt, Koeman’s Atlantes Neerlandici, Vol. II, S. 602, 9850/2:2D. – Karte mit der Küste des ostbrasilia- nischen Staates Pernambuco. – Oben links Titelkartu- sche; darunter Kartusche mit 3 Meilenzeigern; unten halblinks Erklärungskartusche; darüber links Kom- paßrose. – Unten rechts Darstellung der Seeschlacht zwischen Spaniern und Holländern vor der brasilia- nischen Insel „Ihla de Itamaraca“ im Jahre 1640. – In der oberen Hälfte der Karte großformatige Darstellung des Zuckeranbaus und der Weiterverarbeitung des Zuckers; darunter zwei verschiedene Kartuschen mit Schriftgir- landen. – Äußerst dekorative Karte aus Barlaeus großer of a sugar mill, and three major sea battles depicted in Chronik von Prinz Maurits von Nassau während seiner the sea between the Dutch and Spain in the year 1640. achtjährigen Amtszeit als Gouverneur des niederlän- – Further adorned with coats of arms, a compass rose dischen Besitzes in Brasilien von 1636. and strapwork title cartouche. Nice example of the Barleus map of a portion of Brazil, Pernambuco / Brasilien (Brazil). ‚Praefecturae Pa- which first appeared in Barlaeus „Rerum per octennium ranambucae Pars Meridionalis.‘: kolorierter Kupfer- in Brasilia“ published by Blaeu in 1647. – This very stich aus Caspar Barlaeus: Rerum per octennium decorativ map of the Brazilian coastline covers the in Brasilia b. Johannes Blaeu in Amsterdam, 1647, the capitanias of Pernambuca and the Island Ihla de Itamaraca. – This map is one the first maps of Brazil 42 × 45 cm. € 1200,– based on Dutch rather than Portuguese interest. – This van der Krogt, Koeman’s Atlantes Neerlandici, Vol. II, detailed map is highly embellished with cartouches, S. 602, 9850/3:2D. – Karte mit der Küste des ostbrasilia- coats of arms, ships and a sea battle. – The large scene on nischen Staates Pernambuco vom Rio San Franciscobis the upper quarter of the map depicts the commercially zum Rio Gujaraigacu. – Oben rechts Titelkartusche; important sugar cane industry. – Siehe Abbildung. darunter Einheimische am Strand und Aussichtsturm. – Im Atlantik zahlreiche Segelschiffe und Kompaßrose. – Dekorative Karte aus Barlaeus großer Chronik von Ravensburg. Gesamtansicht von Ravensburg und Prinz Maurits von Nassau während seiner achtjährigen Kloster Weingarten (‚Das Schussenthal von St. Amtszeit als Gouverneur des niederländischen Besitzes Christina aus gesehen‘), altkolorierte Lithographie in Brasilien von 1636. v. Eberhard Emminger gedr. v. Anton Schmidt in München b. Josef Anton Treu, 1857, 36,5 × 44,5 Map with the coast of the eastern Brazilian state Per- € nambuco between the Rio San Franciscobis to Rio cm. 6000,– Gujaraigacu. – Above right title cartouche; below lo- Schefold, Alte Ansichten aus Württemberg, Nr. 6248. cals at the beach and lookout tower. – In the Atlantic – Links Panorama auf Ravensburg; rechts Blick auf numerous sailing ships and compass rose. – Decorative Kloster Weingarten. – Perfekter Zustand! – Siehe Ab- map from Barlaeus’ great chronicle of Prince Maurits of bildung. Nassau during his eight-year term as Governor of the Dutch property in Brazil from 1636. Rio de Janeiro / Brasilien (Brazil / Bresil). Park- anlage in Rio de Janeiro – Parque da Quinta da Boa Vista (‚Quinta Impériale De Boa Vista – Rio de Janeiro‘), gouachierte u. eiweißgehöhte Litho- graphie v. Eugene Cicéri n. Victor Frond aus Brazil Pittoresco. Album De Vistas, Panoramas, Paisagens, Monumentos, Custumes, Etc., … b. Lemercier in Paris, 1861, 39 × 47,5 cm. € 1500,–

Rottweil. Gesamtansicht (‚Rottwil en Souabe‘), Kupferstich v. N. Cochin b. Sebastian de Pontault de Beaulieu, n. 1646, 45 × 54 cm. € 2400,– Schefold, Alte Ansichten aus Württemberg, Nr. 6746 a; Reiniger, Beaulieu S. 97. – Prachtvoller Kupferstich von vier Platten gedruckt aus „Les glorieuses conques- tes, de Louis le Grand roy de France et de Navarre dediées au roy Tome premier.“ – Im Himmel mittig

50 Ravensburg

Porträt von Jean Baptiste Budes von Guébriant (1602 dovico Volrath, Seniori Comiti in Leonstein et in Plessis-Budes – 24. November 1643 in Rottweil im Wertheim, etc. Domino in Limburg, Scharpfen-Eck, Dominikanerkloster), Marschall von Frankreich. – Vor et Breuberg, etc. Domino Suo Clementis Officiose der Stadt Kampfszenen. – Die Ansicht umgeben von d. d. J. Georgio Henrico Kahl, MDCCLXXXVI. / dekorativen Draperien. – Selten! J. G. H. Kahl, Sculps. Werth.‘: altkolorierter Kup- ferstich v. J. G. H. Kahl in Wertheim, dat. 1786, Salvador da Bahia (São Salvador da Bahia) / Bahia 26 × 34,5 cm. € 2200,– / Brasilien (Brazil / Bresil). Theater in São Salvador Bibliographisch für uns nicht nachweisbar! Nicht bei da Baía de Todos os Santos (‚Grand Theâtre de Schuller. – Sehr seltene Karte der Grafschaft Wertheim. Bahia‘), getönte Lithographie v. Sisson, 1859, 27 × 32 – Oben rechts Titelkartusche. – Am linken Rand Maß- cm. (Probedruck vor der Schrift!). € 950,– stab u. Kompaß. – Als Vorlage diente Kahl die Cantzler- Karte von 1617. – Siehe Abbildung. Sinsheim (Elsenz). ‚Geographischer Entwurff, deß Edlen Lands der Pfaltz Am untern Rhein, Samt Einer Beschribung am 16ten Junii dieses 1674ten Jahrs daselbst fürgegangenen Treffens.‘: Kupfer- stich b. Wilhelm Serlin in Frankfurt a. M., 1674, 19,5 × 31,5 bzw. (59 × 32 mit Text) cm. € 1200,– Nicht bei Hellwig-Reiniger-Stopp. – Zeigt das Gebiet zwischen Kaiserlautern, Schwäbisch-Hall, Oppenheim und Stuttgart mit Einzeichnung der Schlacht zwischen Sinsheim und Eppingen im Jahre 1674. – Unter der Karte ausführlicher, dreispaltiger Text. – Seltenes Flug- blatt!

Wertheim. ‚Comitatus Wertheimici, Finiti marum- que Regio num, nova et exacta descriptio, quam Generoso Et Ilustri Domino, Domino Ioanno Lu-

51 Antiquariat Thomas Hatry Stand 42 Hauptstraße 119 ∙ 69117 Heidelberg Telefon +49 (0)6221 26 202 E-Mail: [email protected] Erstellung und Bearbeitung von Sammlungen ∙ Literatur von Barock bis Moderne ∙ Wissenschaften

Dem lebendigen G. Hofmannsthal, Hugo von. Der Tod des Tizian. Ein dramatisches Fragment geschrieben 1892. Berlin, Günther, Johann Christian. Sammlung bis anhero Schuster & Loeffler, [1901]. 22 S. 1 w. Bl. Orig.- herausgegebenen Gedichten. Auf das neue über- Broschur, etwas berieben, mit hs. Widmung des sehen […]. Breslau und Leipzig, Michael Hubert, Verfassers für seine Großmutter. Es liegt ein gef. 1746. Frontispiz, 24 Bl., 1178 S., 15 Bl. Hpgmt. d. € Blatt mit Erklärungen zu den Personen [von Hof- Zt. 800,– mannsthal] bei. € 900,– Dünnhaupt 2.I.4. Mit hs. Besitzeintrag von Friedrich Buchausgabe dieses Frühwerkes, das 1892 in den „Blät- Gundolf und dem Zusatz im Herzrahmen: „Geschenkt tern für die Kunst“ gedruckt wurde. vom Musel“ [d. i. E. Salomon] vom 21. Juni 1918. Dichtertafel. 1904. George, Stefan. Algabal. Paris, Im Verlag der Blätter 24,8 × 16,5 cm. Foto­ für die Kunst, 1892. 3 Bl., 38 S., 2 Bl. Okart. mit be- grafie auf Bütten, drucktem Pergaminumschlag, leicht gebräunt, der € leicht gewellt. Umschlag mit winzigen Fehlstellen. 1600,– € 2800,– Wilpert/Gühring² 4. Erste Ausgabe. Für den Verfasser In nur geringer Auf- gedruckt bei Vaillant-Carmanne in Lüttich. lage ausgegeben. Als Klein, Carl August und Stefan George (Hrsg.). Trabanten Georges ab- gebildet: Hofmanns- Blätter für die Kunst. Folge 1–12. 1892–1919. Je thal, Klein, Gerardy, Jahrgang 156 S. Okart., die Umschläge teils eingeris- Wolfskehl, Lechter, sen, breitrandig und unbeschnitten, etwas gebräunt Gundolf, Treuge, Hei- und mit kleineren Knickspuren bzw. Fehlstellen. seler, Perls, Derleth, Band 8 mit handgeschriebener Dedikation für die Schuler und Klages Dichterin Else Leuchs (Nr. 49). € 2400,– (der deshalb einen „Die zeitschrift im verlag des herausgebers hat einen ge- Rechtsstreit anfängt schlossenen von den mitgliedern geladenen leserkreis“; und auch gewinnt). „eine reine Produktionszeitschrift, die fast ausschließ- lich literarische Originalbeiträge enthält. [Sie] bildete Hellingrath, Norbert von. Ueber Verlaineüber- für George, dem die dichterische und schönheitliche tragungen von Stefan George. Typoskript. 28. Juni Wiedergeburt vor Augen stand, die wichtigste Waffe“ 1907. 4°. 31 S. € 4000,– (Schlawe). Ohne die separat erschienenen Tafeln. Der Münchner Germanist hatte das Werk von Stefan George nicht wegen Hölderlin, sondern im Salon seiner Pan. Berlin, 1895–1900. Fol. 21 Hefte mit zus. 234 Tante Elsa Bruckmann kennengelernt. Kunstbeilagen, davon 106 Orig.-Graphiken. Orig.- Broschuren, zumeist im Pappschuber, Bindung­ ge- George, Stefan. Maximin. Ein Gedenkbuch. Berlin, brochen, unbeschnitten, einige wenige Textblätter Blätter für die Kunst, 1907. 4°. 28 Bl. mit einem teils im oberen weißen Rand mit Braunfleck, im gan- Porträt. Opgmt. im Schutzkarton, Pergament mit zen schönes Expl. im Originalzustand. € 17 500,– lebendiger Patina, geringfügig verzogen. € 4800,– Vollständige Reihe der nach ihrer Ausstattung „erle- Kronbergers früher Tod (er stirbt im April 1904, einen sensten deutschen Zeitschrift, deren Hauptverdienst Tag nach seinem Geburtstag an Meningitis) macht die in der Förderung der neuen Buchkunst liegt, welche Begegnung für George zum zentralen Ereignis: sie im Wesentlichen mit ihr in Deutschland beginnt“ (vgl. wird nach Rob. Boehringer „Mitte und Erfüllung von Schlawe). Mit Beiträgen von Toulouse-Lautrec, Beh- Georges Leben“. rens, Kollwitz, Liebermann, Nietzsche, Rilke, Hof- mannsthal u. v. a. Ida Coblentz, die Jugendfreundin Shakespeare, William. In deutscher Sprache. 10 Georges, hatte ohne dessen Einverständnis über ihren Bände. Berlin, Georg Bondi, 1908–18. Gr.-8°. Grü- Partner Richard Dehmel versucht, Gedichte aus dem nes Oln. mit Goldprägung (Ausstattung Melchior „Jahr der Seele“ im „Pan“ unterzubringen. Mit zahlr. Lechter), am Rücken teils aufgehellt, gering berie- Beilagen. ben. € 800,–

52 Mit hs. Widmung von Friedrich Gundolf für seine Gundolf hatte seine Tochter (1917–2008) erst spät damalige Verlobte [Jose]Fine Sobotka [spätere von anerkannt resp. dann im September 1926 adoptiert. Kahler] im ersten und im neunten Band – eine Anspie- lung auf das Gesamtgewicht der auf Federleicht-Bütten Ein Horoskop zum XI.XI.XI.U[hr] 1901 Heidel- gedruckten Edition. berg. Als Weihnachts-Gabe 1926 von M[elchior] L[echter]. Typoskript auf Berlin-Bütten. 4°. 2 Bl., 1 Bernus, Alexander von. Das schwarze Bilderbuch. mont. farb. Tafel, 21 Bl. mit roten Unterstreichun- München, Mörike-Verlag, [1910]. Qu.-4°. 20 Bl. mit gen im Text. Pappband aus Reispapier mit gold- 17 Schattenbildern von Rolf von Hoerschelmann. geprägter Lederintarsie auf dem Deckel. € 1200,– Opbd., etwas berieben und bestoßen. € 300,– Für die Heidelberger Pianistin Dorothea Braus (1901– Erste Ausgabe. „Bravo, so muß ein Buch für Kinder 1996) von Melchior Lechter in Hamburg in Auftrag sein“ („Der Zwiebelfisch“, 1910). gegeben. Barbizon, Georges [d. i. Gregor Gretor]. Kon- Lieder der Süd-Legion. Plauen, Wolff, [1932]. Kl.- volut von 8 hs. Briefen und Postkarten an Stefan € Lepsius von Marnes bzw. Tegel aus den Jahren 8°. 24 Bl. Okart. 200,– 1909–1910 mit e. U. Versch. Formate, teils leicht Erste Ausgabe der Melodie zu dem später als Lied der angerändert. € 400,– Weißen Rose bekanntgewordenen Gundolf-Gedicht „Schließ Aug und Ohr“ (zuerst erschienen 1930). Der Georges Barbizon gab seit 1908 die Schülerzeitung Band enthält neben anderen, auch ausländischen Lie- „Der Anfang“ der Freien Schulgemeinde Wickersdorf dern zwei vertonte Gedichte von Karl Wolfskehl. heraus, in der Walter Benjamin seine ersten Texte ver- öffentlichte. Stefan Lepsius, Sohn der Kunstmalerfami- Fahrner, Rudolf. Die Dichtung im deutschen lie und nach George benannt, gehörte zusammen mit Schicksal. Kalligraphische Abschrift. [Ca. 1935]. Otto Braun als 13jähriger der Redaktion an. 4°. 30 Bl. Kartonumschlag, schwach stockfle- Lukács, Georg v. Die Seele und die Formen. Essays. ckig. € 800,– Berlin, Fleischel, 1911. 4 Bl., 373 S. Halblederband Fahrners Heidelberger Antrittsvorlesung auf den Lehr- der Zeit mit goldgepr. Rückenschild, Rücken mit stuhl von Gundolf, die in einem Eklat mündete. starken Beschädigungen. € 280,– Erstlingswerk. Mit hs. Besitzeintrag von Ernst Blass Wolfskehl, Karl. Ganzseitiger maschinenschriftli- und zahlreichen Anstreichungen von diesem (u. a. auch cher, voll signierter Brief an Ricarda Huch. Rom, 9. in: Stefan George, „Sehnsucht und Form“ [S. 171f.]). 3. 1934. 4°. 1 Bl., mehrfach gefaltet, papierbedingt gering gebräunt, dezent knitterspurig. € 1200,– Reventlow, F[anny] Gräfin zu. Herrn Dames Auf- Vergleicht den römischen mit dem Heidelberger Früh- zeichnungen oder Begebenheiten aus einem merk- ling und wünscht sich ein Wiedersehen in Rom. würdigen Stadtteil. München, Langen, 1913. 192 S., 2 Bl. Ill. Okart. unbeschnitten, angerändert, unteres Mallachow, Agathe. Mit Pass und Schreibmaschine. Kapital alt überklebt. € 450,– [Ca. 1935]. 4°. 146 Bl. Hln. d. Zt. mit Buntpapier- Erste Ausgabe. Exemplar des Schwabing-Forschers deckel, Blockbuchheftung, vor dem Titelblatt gelo- Th[eodor] Dombart, mit hs. Anmerkungen und Schlüs- ckert. € 1000,– sel zu den Namen der Protagonisten. Unveröffentliches Typoskript ihres einzigen im ita- Kahler, Erich von. Der Beruf der Wissenschaft. lienischen Exil entstandenen Romans. Titel in Hand- Berlin, Bondi, 1920. 101 S., 1 Bl. Obrsch., Deckel schrift. lose, angerändert, papierbedingt gebräunt, Rücken [Mehnert, Frank]. Theseus. Hektographiertes Ty- nur fragmentarisch erhalten. € 600,– poskript mit zahlr. Korrekturen in Bleistift. [Ca. Mit hs. Widmung in Tinte (dat. 1920) vom Verfasser. 1937]. 4°. 30 Bl., recto beschrieben. Kartonage mit Die gegen Weber gerichtete Schrift im Positivismus- Leinenrücken, berieben u. etwas fleckig. € 600,– streit. Unpubliziert. „Da ist Plutarch so säuberlich alles ge- Baudelaire, Charles. Tableaux Parisiens. Heidel- danklichen Beiwerks beraubt, dass man fast etwas Mo- berg, Weissbach, 1923. 4°. XVII, 67 S. Opbd. mit dernes vor sich zu haben meint“ (Frommel an Schehila). mont. Deckelschild, etwas bestoßen, stärker berie- ben, am Falz leicht eingerissen, minimal stockfle- Castrum Peregrini. Hefte I-CCLXXX [alles Er- ckig. € 480,– schienene]. Amsterdam, 1951–2006. Gr.-8°. Mit zahlr. Abbildungen. Okart., unterschiedliche Ge- Deutsche Übertragung und mit einem Vorwort über die € Aufgabe des Übersetzers von Walter Benjamin. brauchsspuren. 1400,– Vollständige Reihe dieser von Wolfgang Frommel als Gundolf, Friedrich. Sieben eigenhändige Postkar- Gralshütung initiierten Zeitschrift. ten an seine Tochter Cordelia („Delchen“) Ottilie Mallachow-Gundolf. Jeweils signiert mit „Gundel“. Zur Messe erscheint ein reich bebilderter Katalog zu Überwiegend Heidelberg, um 1927–28. Teils gelau- George und seinem Kreis (über 1000 Positionen). fen, teils im Briefumschlag verschickt. € 1400,– Ein Gesamtgebot nehmen wir entgegen.

53 Antiquariat Haufe & Lutz Stand 47 Kronenstraße 24 · 76133 Karlsruhe Telefon +49 (0)721 37 68 82 E-Mail: [email protected] · Internet: www.haufe-lutz.de Seltene Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts · Kinderbücher · Literatur und illustrierte Bücher · Geschichte · Rechts- und Wirtschaftswissenschaften · Naturwissenschaften · Technik

Campbell, John. Travels in South Africa, under- geringf. berieben, schönes Exemplar aus der Bibliothek taken at the request of the London missionary des Wiener Antiquars und Cizek-Schülers Christian M. society, a narrative of a second journey. 2 volumes. Nebehay mit dessen Exlibris. London, Westley 1822 (i. e. 1824). 8°. VIII, XII, 322 S.; 2 Bl., 384 S. mit 12 handkolor. Aquatintatafeln Diefenbach, K(arl) W(ilhelm) und (Fidus, d. i. und gefalt. kolor. Kupferstichkarte. Ldr. d. Zt. mit Hugo Höppener). Per aspera ad astra. Ein Lebens- goldgepr. Rückentiteln, Deckelfileten u. Rücken- maerchen. Wien, V. A. Heck 1893. 4°. Leporello, verg. € 750,– 2 Bl. u. 34 Tafeln nach Scherenschnitten. Illustr. € Abbey, Travel, 328. Henze I, 487. Mendelssohn I, 375. OLn. 1400,– – Etwas späterer Druck des erstmals 1822 erschienenen Edelmann, Jugendbewegung 1389. Frecot 5.6.1. Ol- zweiten Reiseberichts des schottischen Missionars John denburg, Künstler 129 (mit Abb.). Ries 486, 6 u. 516, Campbell (1766–1840). Auf Papier mit unterschied- 7. Weber, Schwarze Kunst im Buch S. 23. – Seltene lichen Wasserzeichen gedruckt; nach dem spätesten erste Ausgabe. – „Der Fries, im Original 68 Meter Wasserzeichen „1824“ unsere Datierung des Druckes lang, entstand seit 1875, zuletzt unter Mitwirkung auf dieses Jahr. (In den angeführten Bibliographien wird von Fidus. Er wurde 1893 in Baden bei Wien, 1898 auf eine derartige Spezifizierung ebenso verzichtet wie in Wien ausgestellt. Der Titel des Frieses lautete ur- in den Bibliothekskatalogen.) – Eine der wichtigsten sprünglich ‚Kindermusik‘„ (H. Ries). – „Karl Wil- frühen Darstellungen des Inneren von Südafrika und helm Diefenbach (1851–1914) litt … seit längerem insbesondere wertvoll durch seine Volksschilderungen. an einer Thrombose der rechten Armarterie, infolge – Einbände etwas berieben, Deckel lichtrandig, vordere derer er kaum noch einen Pinsel halten konnte. Die Innengelenke angeplatzt, die Karte mit kl. Einriss, die Zeichnungen stammen deswegen von seinem Schüler S. 249/250 in Bd. I und die S. 375/376 in Bd. II mit hin- Fidus. Die Verse des Begleittextes hat hingegen ver- terlegter Läsur, stellenweise etwas fleckig und leicht mutlich Diefenbach geschrieben. Sie beschreiben den gebräunt. Weg eines lebhaften Zuges tanzender Knaben und Mädchen, begleitet von zahlreichen heimischen und Cizek, Franz (Hrsg.). Weihnacht. Vierzehn far- außereuropäischen Tieren … Der ganzheitliche Ansatz bige Original-Steinzeichnungen. Wien, Burgverlag Diefenbachs, der ja gemeinsame Züge mit der Reform- Richter & Zöllner 1922. 4°. 2 Bl. u. 14 farblithogr. pädagogik hat, schließt eine Unterscheidung zwischen Tafeln. Illustr. blauweißer OHln. (Kinder und Spiel- Bilderbüchern für Kinder und solchen für Erwachsene aus. Würde man Diefenbachs Denkfiguren folgen, so ist zeugdarstellungen). € 1400,– es die vorzivilisatorische Welt der Kinder, von der die Bilderwelt 552. Bisanz-Bubriski 51. Cizek-Katalog, Erwachsenen lernen können“ (W. Bagge in Oldenburg, Wien 51. Heller, Wien 587. Österr. Kinderbücher 47. Künstler). – Sehr gutes sauberes Exemplar. Ramsamperl und Klicketick 28 (mit Farbabb. S. 16). Seebaß II, 2155 (rotweißer Ebd.). Stuck-Villa II, 154. – Gossen, Hermann Heinrich. Entwickelung der „Das Buch enthält 14 Tafeln in Farblithographie, deren Gesetze des menschlichen Verkehrs und der daraus Bildtitel auf einer eigenen Seite zusammengefaßt sind. An der Gestaltung des Buches (einschließlich Einband fließenden Regeln für menschliches Handeln. Neue und Vorsatz) haben 9 Schülerinnen der berühmten Ausgabe. Berlin, R. L. Prager 1889. 8°. VIII, 277 S. Jugendkunst-Klasse der Wiener Kunstgewerbeschule mit einigen schematischen Abb. Moderner Hln. mitgearbeitet … Das vorliegende Buch (die berühm- mit silbergepr. Rückentitel, (Orig.-Umschlag beige- € teste Publikation, die aus der Jugendkunst-Klasse her- bunden). 2000,– vorging) bringt Beispiele von Arbeiten junger Cizek- Einaudi 2657. Menger 78 (mit der Erstausgabe). NDB Schülerinnen, die im Alter von etwa 12 Jahren standen. VI, 650. Nicht bei Kress und Goldsmith. – H. H. Gos- Bei aller erstrebten Verschiedenheit läßt sich aus heuti- sens (1810–1858) bahnbrechendes Werk der politischen ger Sicht freilich durchaus ein hohes Maß an charakte- Ökonomie auf mathematischer Basis, die Entdeckung ristischer Stilisierung erkennen“ (F. C. Heller in Bilder- der „Grenznutzentheorie“, war seiner Zeit um Jahr- welt). Einband und Vorsätze (auch von Schülerinnen zehnte voraus, denn „das Buch blieb gänzlich unbe- entworfen) wurden aus großen Bogen geschnitten, achtet, er zog es selbst 1858 aus dem Verkehr“ (Behrens, wodurch jedes Exemplar des Buches unterschiedlich H. H. Gossen, Leipzig 1948, S. 12). – Erst als Jevons und wirkt. Zu Cizek siehe auch LKJ I, 264. – Einband Walras in Publikationen von 1879 und 1885 auf Gossen

54 hinwiesen, erschien eine Titelauflage der Restexemplare Rand (geringf. Textverlust), Vortitel mit Eckabschnitt bei Prager, der sie bei Gossens Neffen Hermann Kor- (kein Textverlust), sonst sehr gutes sauberes Exemplar. tum, einem Mathematikprofessor, erstanden hatte. – „Franz Oppenheimer hat Gossen … neben die größten Leutemann, Gottlieb Heinrich (Leipzig 1824–1902 der politischen Ökonomie, neben Ricardo und Marx Wittgensdorf bei Chemnitz). „Studien aus Afrika“. gestellt. ‚Ein Kopf von spezifischer, theoretischer Be- Folge von 5 Original-Bleistiftzeichnungen u. 5 la- gabung, der die hochentwickelte Fähigkeit der feinsten vierten Original-Tuschezeichnungen, alle im linken Abstraktionen mit einer starken Basis schöpferischer unteren Rand monogrammiert „H. L.“. Um 1860. Phantasie vereint‘ (Oppenheimer)“ (Behrens S. 64). – So Verschiedene Formate von 15 × 10,5 bis 20,6 × 14 schreibt Gossen auch selbst in seinem Vorwort: „Was cm. € 2800,– einem Kopernikus zur Erklärung des Zusammenseins Thieme-Becker XXIII, 147. Ries S. 681. LKJ IV, 374. der Welten im Raum zu leisten gelang, das glaube ich – Hervorragende Arbeiten des bekannten Malers und für die Erklärung des Zusammenseins der Menschen Zeichners aus dem Besitz des Holzstechers Theodor auf der Erdoberfläche zu leisten.“ „Diese Prahlerei war Knesing (1840-um 1890). Wohl als Vorlagen für Buch- berechtigter, als sie auf den ersten Blick erscheinen mag. illustrationen während einer Afrikareise entstanden. Der Ersatz des geozentrischen durch das heliozentri- – Die Zeichnungen, mit einer Ausnahme, jeweils im sche System und der Ersatz des ‚klassischen‘ durch das unteren Rand vom Künstler in Deutsch (Tuschezeichn.) Grenznutzen-System waren gleichartige Leistungen“ oder Englisch bezeichnet: „Nubierinnen über eine (Schumpeter, Geschichte der ökonomischen Analyse Stromschnelle schwimmend“, (Tusche) – „Inneres einer XI, 119). – „Gossen, though perhaps not quite a genius, Nubierhütte zu Omgeh“, (Tusche) – „Ein Wadi in der had a brilliant, original, and precise mind. With his one Wüste von Donglah“ (Lybien), (Tusche) – „Nubier zu book, he moved constrained optimization into the Amgah bei Wadi-Halfah“ (Sudan), (Tusche) – Ohne centre of the theory of value and allocation, where it Titel (idealistische Darstellung eines nubischen Po- has since remained. With respect to economic content, tentaten), (Tusche) – „Well near Tadjurra“ (Republik his was probably the greatest single contribution to Dschibuti) – „Return from the Field and Reception this theory in the 19th century. He failed, however to of King by the Priests“ – „Wood near Tadjurra“ (Tad- develop the basic principle into a usable analytical en- joura, Republik Dschibuti) – „Oasis in the valley of gine. As a consequence, the so-called ‚founders‘ of the Killalu“ (Abbysinien) – „Ostrich Hunting at Gira modern theory of value had to rediscover those princi- Robi“ (Straußen-Jagd). – Leutemann arbeitete seit 1850 ples before they could proceed with their engineering als Zeichner und Maler in Leipzig und lieferte die Vor- work“ (Jürg Niehans in The New Palgrave II, p. 554). lagen für zahlreiche Bücher, Zeitschriften (Gartenlaube, – Rücken am Fuß mit Spuren einer Bibliothekssignatur, Leipziger Illustrierte Zeitung, Über Land und Meer vorderer Orig.-Umschlag mit Abriebstellen im unteren u. a.) und die „Münchener Bilderbogen“. – Neben

55 einigen literarischen Werken (Reineke Fuchs, Gellerts Kunstanstalt v. Fr(iedrich) Schulthess. (2. Aufl.). Zü- Fabeln, Grimms Märchen und Sagen) war er beson- rich, Schulthess (1824–1828). Folio. Illustr. lithogr. ders als Illustrator zahlreicher Kinder- und Jugend- Titel, S. 1–20, S. 27–112 u. 41 (39 handkolorierte) bücher berühmt. – „L.s Spezialität waren Tierbilder, lithogr. Tafeln. Blindgepr. OLn. mit goldgepr. De- von denen er unzählige Serien für Bilderbücher und zu ckeltitel. € 1200,– pädagogischen Zwecken schuf. L. war ein unermüdli- Leemann-van Elck, Die zürcherische Buchillustration cher, gewandter und feiner Zeichner und Aquarellist von den Anfängen bis um 1850, S. 207: „… ein präch- … L.s Tierbilder und ebenso seine völkerkundlichen, tiges Werk“. Nissen, ZBI 3669. – Eines der schönsten geographischen und historischen Darstellungen fallen Werke zur Naturgeschichte des 19. Jahrhunderts. – durch die auf sorgfältigen Studien beruhende Sachtreue Mit sorgfältig kolorierten Darstellungen: Verschiedene auf, mit der Tiere und menschliche Figuren in ihrem Affenarten, Fledermäuse, Hunde, Raubkatzen, Kamel, jeweiligen Milieu, ob landschaftliches oder kulturelles, Giraffe, Rotwild, Elefant, Nilpferd, Pferde, Wale und hineingestellt sind … L. konnte von sich sagen, er sei Delphine, Vögel, Reptilien, Fische, Schlangen, Insek- ‚im volksbildnerischem Sinne tätig‘ gewesen und habe ten, Schnecken u. v. a. Außerdem Pflanzen: Forst- und ‚anregend und belehrend vor allem auf die deutsche Obstbäume, Gartengewächse, Futter, Öl- und Fär- Jugend und damit auf das deutsche Volk gewirkt‘ (nach bepflanzen, Gewürzpflanzen und Blumen. – Heinrich Eichler, S. 58)“ (E. Semrau in LKJ). – Siehe Abbildung. Rudolf Schinz (1777–1861) kehrte nach seinem Stu- dium der Medizin in Würzburg und Jena nach Zürich Schinz, H(einrich) R(udolf). Abbildungen aus der zurück. Er war Lehrer und auch Rektor der Indus- Naturgeschichte. Mit Text … Lithographirt in der trieschule, Prof. für Zoologie an der neugegründeten Universität Zürich, Begründer und Konservator der Zürcher Zoo- logischen Sammlung, Oberrichter, Großrat, Präsident der Natur- forschenden Gesellschaft Zürich, Initiant, Mitgründer und später Präsident der Schweiz. Naturfor- schenden Gesellschaft. – Rücken unauffällig restauriert, Vorsätze er- neuert, Textteil etwas stockfl., sehr gut erhaltenes vollständiges Exem- plar. – Siehe Abbildung.

Schwarz, Rudolf. Wegweisung der Technik. Erster Teil (mehr nicht erschienen). Mit Bildern nach Aufnahmen von Albert Renger-Patzsch. Potsdam, Mül- ler & Kiepenheuer 1928. 4°. 74 S. u. 14 Tafeln. Illustr. OHln. (Werkbücher, Band 1). € 1400,– Heidtmann 11482. Nicht bei Hei- ting/Jaeger u. Parr/Badger. – Wohl zweiter Druck der ersten Ausgabe mit leicht abweichenden Deckel- angaben: Verlag statt Reihentitel und fehlender Doppelpunkt nach dem Verfasser. – Der Architekt Rudolf Schwarz plante ähnlich den Bauhausbüchern für die Aachener Werkschule eine programmatische Publikationsreihe, die „Aachener Werkbücher“. Der hier vorliegende erste Band (mehr nicht erschienen) präsentiert Schwarz’s architektur- philosophische Überlegungen zur Technik, begleitet von den beein- druckenden Fotos von Albert Renger-Patzsch. Typographie von E. Birkner. – Deckel und Kanten geringf. berieben, sonst sehr gutes sauberes Exemplar.

56 Tapeten-Musterbuch der Firma Jerk & Schu- Vegetius, Renatus Flavius. De re militari libri schitz, Wien 1904. Quer-Folio (ca. 33 × 47,5 cm.). qvatvor. 2 Teile in 1 Band. Lugduni Batavarum Ca. 240 Bl. OLn. mit Lincrusta-Auflagen auf den (Leiden), Ex officina Plantiniana 1592. 8°. 8 Bl., Deckeln, die Auflage des Vorderdeckels relie- 320 S.; 8 Bl., 480 S., 16 Bl. (Index) mit militär. fiert. € 3200,– Aufstellungen als Buchstabenbild-Darstellungen, Reiche Auswahl an Mustern, Oberflächen und Farben, 1 gefalt. Tafel, 1 Stammtafel u. 51 (18 ganzs.) Holz- darunter raffinierte florale und ornamentale Jugendstil- schnitten, Vignetten u. Initialen. Blindgeprägter dekore und aufwendige Oberflächen mit Goldprägung, Schweinsledereinband d. Zt. über Holzdeckeln auf rückseitig jeweils mit aufgedruckter Bestellnummer. 4 Bünden. € 850,– – Anfangs fehlen wahrscheinlich zwei Tapetenmuster- Adams V 337. Cockle 3, Anm. Ebert 23444. Schweiger blätter, wie aus deren geringfügigen Fragmenten am II, 1304. STC 204. Vgl. Jähns 122 u. Lipperheide Qb Bund zu schließen ist; außerdem haben wenige Muster 3. – Zweite Ausgabe der geschätzten, erstmals 1585 er- einen kleinen Randabschnitt, ein Muster einen Abriss. schienenen Bearbeitung durch Stewechius. Die schönen Stellenweise etwas fleckig. – Spiegel mit mont. Firmen- Holzschnitte zeigen Belagerungsmaschinen, Schiffe, signet, mont. Information zur Dauer des Angebots (bis Waffen, Uniformen usw. – Einband leicht berieben und 1. Oktober 1904) und mont. Information zum Material bestoßen, handschriftl. Titel auf Rücken kaum lesbar, des Deckels, „Anker-Lincrusta“, einem vorwiegend Schließbänder fehlen, Titel mit Ausschnitt ohne Text- für Wandverkleidungen verwendeten, dem Linoleum verlust und kl. Notiz, diese unkenntlich gemacht, ein ähnlichen Material. – Von größter Seltenheit: Von uns Holzschnitt (2. Teil, S. 53) ankoloriert, papierbedingt in öffentlichem Besitz nur ein schlechter erhaltenes, leicht gebräunt und teils minimal stock- und fingerfle- weniger vollständiges Musterbuch derselben Firma aus ckig, sonst sehr schönes Exemplar. dem Jahr 1905 nachweisbar (in der Thomas J. Watson Library im Metropolitan Museum of Art). – Einband mit Altersspuren, sonst sehr gut erhalten. – Siehe Ab- bildung.

57 Antiquariat J. J. Heckenhauer e. K. Stand 22 Roger Sonnewald · Holzmarkt 5 · 72070 Tübingen · Seit 1823 Galerie & Kunsthandels Filiale: Marktstr. 13 · 80802 München Telefon +49 (0)7071 230 18 · Fax +49 (0)7071 23651 · Mobil +49 (0)172 740 95 69 E-Mail: [email protected] · Internet: www.heckenhauer.de Seltene und schöne Bücher · Kunst des 20. Jh., insbesondere Graphik und Zeichnungen · Rußland

Stuttgart & Württemberg im 19. Jahrhundert

Schmidt, F. von. König Wilhelm von Württemberg in seinen ländlichen Beschäftigungen. Mit Illus- trationen in Farblithographie und Holzschnitt nach Julius Schnorr und dem Tiermaler Anton Braith. Stuttgart, Ebner & Seubert, 1865. Imperial-Folio. Titel, lithographierter Titel, 20 Blatt. Mit 13 farb- lithographierten Tafeln, 11 Holzstichen und 1 farb- lithographischen Abbildung im Text nach Julius Schnorr und Anton Braith. Blau / lila reliefgeprägter Originalleinenband mit Messingmedaillon (Wil- helm I.), acht Messingbuckeln und verso württem- bergischem Wappensupralibros sowie Ganzgold- schnitt. Sehr gut erhalten, keine Stockflecken, in Leinenkassette (diese mit Gebrauchsspuren). Ori- ginal blindstamped cloth with eight brass bosses and a central portrait medallion showing Wilhelm of Württemberg. All edges gilt. € 2680,– Seltenes Prachtwerk mit Ansichten von Scharnhausen, Klein-Hohenheim, Weil, Monrepos, Rosenstein, Fa- Pfaff, Karl. Biographie der Regenten von Württem- vorite-Park und der Wilhelma, welches nicht nur die berg von Herzog Eberhard im Bart bis zum König königlichen Landsitze zeigt sondern auch einige Dar- Friederich mit deren Abbildungen. Stuttgart, Ebner, stellungen von Araberhengsten (Baraiaktar, Damas- [1821]. Folio. 62 Seiten Text. Mit gest. Titel u. 16 zener) nebst den Gestüten enthält. – Rare illustrated overview of the famous royal studs of Wurttemberg altkolorierten Aquatintatafeln. Original Pappband € with rare lithographs, like the „Arabian stallion Bai- (restauriert) mit Deckelillustration. 1800,– rakhtar“ (page 9) etc. Baron von Hügel ran the Royal Seltene Erstausgabe der Porträtgalerie mit den schönen stud in Wurttemberg, he also purchased horses from the ganzfigürlichen Tafeln der württembergischen Herr- Eygptian stud of Abbas Pasha. – Heyd 2773. scher von 1495 bis 1820. Abbildung: Carl Eugen (1728– 1793). – Lipperheide Da 48.

58 Ludwigsburger Sommerspiele 1962. Programm- heft mit Signatur von Peter Pears und Benjamin Britten sowie weiteren Widmungen der beteiligten Musiker und Schauspieler. / With autographs by the participating musicians/actors. Ludwigsburg, Schloss, 1962. Oktav. 44 Seiten. Original Klammer- broschur. Etwas knickspurig. € 320,– Festliche Sommerspiele 1962. Klavierabend van Cli- burn. Mit Signatur von Van Cliburn. 27. V. 62. König- liches Ballett Kopenhagen. 23./24. 6. Mit Signatur von Inge Sand. Wiener Kammerorchester. 30. 6. Mit Sig- natur von Paul Angerer und Toos Onderdenwijngaard. Peter Pears, Tenor – Benjamin Britten, Klavier. Schu- bert. Die schöne Müllerin. Mit Signaturen von Pears und Britten unter dem Foto. – Siehe Abbildung.

Stuttgart – Fotografie der Villa Siegle in Stutt- gart. 44,7 × 55 cm, Albumin Abzug auf Karton auf- gezogen 60,7 × 70,8 cm. Stuttgart, um 1890. Etwas berieben und bestossen.. € *1800,– Sehr seltener großformatiger Abzug der im 2. Weltkrieg zerstörten Villa. – Siehe: Breig, Christine: Der Villen- und Landhausbau in Stuttgart 1830–1930. – Gustav Siegle (1840–1905) war ein Unternehmer in der Farben- branche. Seine Firma fusionierte mit der BASF. Er war auch BASF-Vorstand sowie Aufsichtsrat, Reichstags- abgeordneter und ein Stuttgarter Mäzen. Ludwigsburger Sommerspiele 1960. Programm- heft mit Signatur von Bernhard Minetti et al. / Wid- mungen der beteiligten Musiker und Schauspieler. / With autographs by the participating musicians/ac- tors. Ludwigsburg, Schloss, 1960. Oktav. 32 Seiten. Kunst Original Klammerbroschur. Umschlag und Heft € Arp, Hans. Mondsand. Gedichte und sieben Ori- etwas knickspurig. 160,– ginalradierungen (von der ungestählten Platte). Sommerspiele. 24./25. Juni 1960. Thomas Eliot. The Pfullingen, Günther Neske Verlag, (1959). 4to (ca. Elder Statesman. Mit Signaturen von Bernhard Minetti, 27,5 × 21,5 cm). 32 unn. Bll. Mit 7 ganzseitigen René Deltgen, Annette Schleiermacher, Friedl Münzer, Radierungen. Original-Leinen mit blauem Rücken- Edith Schollwer auf dem Programmblatt. – Außerdem titel und blauer Deckelillustration, ohne den trans- auf dem Programmblatt zum Sinfoniekonzert am 1. Juli parenten Schutzumschlag, mit neuem Schuber. Der zwei Autographen von Erika Köth. Leinenband ist von guter Erhaltung. € 1200,– Erste Ausgabe. Einmalig limitierte Auflage von 333 Exemplaren. Hier ein frühes Exemplar, die # 55. Im Impressum von Arp mit Bleistift signiert. Druck der Radierungen bei Frequet & Baudier in Paris. WG², 28. – Hans (Jean) Arp (1886–1966) gehört zu den be- deutendsten Vertreter des Dadaismus u. Surrealismus. Beckmann, Max. Selbstbildnis. Kaltnadel, 1918. 27,5 × 25,5 cm. Papiermaß 52 × 38 cm. Unter Passe- partout. € 15 000,– Eines von 60 Exemplaren auf Bütten. – Trockenstempel der Marées Gesellschaft. Blatt 1 der Mappe Gesichter. Hofmaier 137. Beckmann, Max. Herr Müller, ich und die Buffet- mamsell. Kaltnadel, 1920. 19, 6 × 15,5 cm. 34,5 × 25 cm (Papierformat). Unter Passepartout. € 29 000,– Signiert, eins von 40 Ex. auf Bütten. Trotz der Auflage sehr selten. Nur 3 Exemplare in 30 Jahren auf dem Markt. – Hofmaier 161 B.b.

59 Reutlingen – Grieshaber, HAP. Die Marienkirche s/w Photographien von Erwin Sautter: hochgotische in Reutlingen I. Reutlingen, Kunstanstalt Sautter, Statue, Abguß, Kätterle genannt bzw. Burgfräulein; 1935. Lose Tafeln. 4 Tafeln nach Photographien Skulptur, Abguß eines Ritters; das Hauptportal der von Erwin Sautter, Farbreproduktion eines Ge- Marienkirche; Skulptur, Kopf des Paulus. mäldes von Karl Langenbacher in Autotypie und Nachbildung einer alten Wandmalerei sowie der Grieshaber, HAP. Original Malbrief an eine Samm- Holzschnitt „Christus, das Brot segnend“. Imperial lerin, Ostern 1969. Achalm bei Eningen, 1969. 2 × ge- Folio. 56 × 45,5cm. Blattformat, die Motive kleiner. faltetes DIN A 4 Blatt in C 6 Umschlag. Original In original dunkelgrüner kartonierter Mappe. Die aquarellierter Malbrief vor allem in orange, grün Mappe mit restaurierten Randschäden. € *4980,– und hellbraun. Der Text in brauner Tinte. Verso die In sehr kleiner Auflage erschienen. Die geplante Auf- Umrisslinien in Bleistift sichtbar. Unten zwei Reiss- lage wurde nicht realisiert. Grieshaber hatte zunächst nägellöchlein, sonst sehr gut erhalten. € *2400,– keine Exemplare verkaufen können. Hier ein komplet- Ostern 1969. „Verehrte liebe Frau B. das war eine runde tes Exemplar, die äußerst selten zu finden sind. Nach Freunde, Ihre mit Ostergras und Zwiebelsaft gefärbten unseren Recherchen bisher auf keiner Auktion. Ent- Eier! Ich war schon traurig, weil es sie nirgends mehr halten sind: Brotsegnender Christus. Original Holz- auf der Alb gegeben hat. Jetzt sind sie da und machen schnitt von HAP Grieshaber, WV 33/11, unsigniert. ein rechtes Osterfest. Ganz grossen, herzlichen Dank ! – Reproduktion eines Wandbildes in Holzschnitt. Ori- Für Sie und Ihr Haus: Christos…stets Ihr treuer Gries- ginal Holzschnitt in Rotdruck. – Farbige Reproduktion haber. Rechts mit der Anmerkung: Pizza ist guut“. – eines Gemäldes von Karl Langenbacher, an den Rän- Ein schöner Kosmos zwischen Text und Bild, zwischen dern etwas beschnitten. – Vier Reproduktionen von Künstler und Sammlerin.

60 Langenbacher, Karl – Grieshaber, HAP. „Die Reut- emplar Nr. 1, Karl Langenbacher). Der Einband be- linger Drucke“. „Kunstanstalt Sautter Reutlingen rieben und bestoßen, innen gut erhalten. € *980,– gegründet 1914.“ Reutlingen, Enßlin-Druck, 1948. „Diese Folge von Holzschnitten entstand zunächst in 21 × 10,2 cm. 24 Seiten inkl. Umschlag. Mit zahlrei- Zeichnungen auf der Flucht von Straßburg nach Reut- chen Illustrationen von HAP Grieshaber. Klammer- lingen im Jahr 1944. Er reflektiert hier die Eindrücke geheftete Broschur. Gut erhalten. € 220,– seiner eigenen Flucht, das endlose Warten, schwerbe- An den Reutlinger Drucken, die in der Zeit von 1933– packte Menschen auf Bahnsteigen, etc.“ Künstlerische 1939 entstanden sind, waren die Künstler Arthur Fau- Form und Kraft der Aussage sind gleichmäßig gewählt. ser, HAP Grieshaber, Walter Renz, Erwin Sautter und Zitiert nach: Adolph Rieth. En Souvenir de Karl Lan- Klaus Vrieslander beteiligt. Den vorliegenden Bericht genbacher, in: Reutlinger Geschichtsblätter, 1971, Seite schrieb Karl Langenbacher, der den Bemühungen nahe 36. Vergleiche Dohse, Hommage à Karl Langenbacher. stand, zu der im Tübinger Kunstgebäude vom 14. März bis 11. April 1948 gezeigten Graphischen Ausstellung „Stuttgarter Schule“. – WV Dohse. 49,8.

Langenbacher, Karl. „Der Pfeil“. Original-Ät- zung. Reutlingen, Sautter, 1951. 7,2 × 10,4 cm auf 13,4 × 19,8 cm. Auf Büttenpapier gedruckt, gerahmt unter Passepartout. Rechts unten mit Bleistift sig- niert und datiert (51) sowie links nummeriert 5. Sehr gut erhalten. € *280,– Karl Langenbacher (1908–1965) schuf Zeichnungen, Aquarelle, Holzschnitte und Lithographien, aber auch Skulpturen und Mobiles. Seine Radierungen lassen sich in zwei Werkgruppen einteilen: auf der einen Seite exis- tieren Arbeiten, in denen vor allem das erzählerische Moment auffällt, auf der anderen Seite stehen Blätter, die ins Abstrakte tendieren. – Wie sein Vorbild Klee hat auch Langenbacher in vielen seiner Radierungen mehrere Schichten hintereinander gesetzt. Er arbeitete mit HAP Grieshaber und Erwin Sautter zusammen. – WV Dohse. 51/8.

Langenbacher, Karl. „Reisenächte 1945“. Sieben Langenbacher, Karl. Vier Kinderzeichnungen von Original-Holzschnitte in handgebundenem Block- der Straße. Reutlingen, Sautter, 1949. 40, 8 × 55,3 buch. Reutlingen, 1946/47. 11 × 13,5 auf 20,5 × 20,5 cm. 3 Blatt, auf schwarzem Karton gedruckt. Unter cm. Auf Büttenpapier gedruckt. 11 Doppelblatt- Passepartout. Mit Knickspuren sowie leichten, res- bögen mit 7 Original-Holzschnitten, jeder Holz- taurierten Randeinrissen. € *1200,– schnitt mit Bleistift signiert sowie handgeschriebe- nem Titel und Druckvermerk (1946–1947 in Holz Aus der Mappe: 12 Kinderzeichnungen von der Straße. geschnitten und auf der Handpresse abgezogen. Ex- In Holz geschnitten von Karl Langenbacher. Auf der Handpresse in der Kunstanstalt Sautter, Reutlingen, gedruckt. In einer Auflage von nur 16 Exemplaren erschienen. Langenbacher war im Reutlinger Künst- lerumfeld von HAP Grieshaber eine prägende Kraft und auch in mancherlei Hinsicht einfallsreicher. – Siehe Adolf Rieth. En Souvenir de Karl Langenbacher, 1971, Seite 36.

Langenbacher, Karl. „Zwei Sitzende“. Original- Kaltnadelradierung. Reutlingen, Sautter, 1951. 10,6 × 8,8 cm auf 19,7 × 14,8 cm. Auf Büttenpapier gedruckt, gerahmt unter Passepartout. Rechts unten mit Bleistift signiert und datiert (51) sowie links nummeriert 6/6. Eine Ecke mit kleiner Knickspur, sonst gut erhalten. € *380,– WV Dohse. 51/8.

Wir haben weitere Werke von Max Beckmann, HAP Grieshaber und Karl Langenbacher am Stand. Bitte erfragen Sie unseren Katalog.

61 Antiquariat Hohmann Stand 46 Lilienstraße 13 · 88433 Schemmerhofen Telefon +49 (0)7356 662 98 10 E-Mail: [email protected] · Internet: www.oeconomie.de Wirtschaftswissenschaften · Wirtschaftsgeschichte · Firmengeschichte

(Marenholtz, Asche Christoph von). Fürstliche Macht-Kunst Oder Unerschöpfliche Gold-Grube, wordurch ein Fürst sich kan mächtig und seine Unterthanen reich machen, Durch einen in vielen Wissenschafften Erfahrnen Vornehmen Cavallier entworffen, und mit dessen Gutfinden heraus ge- geben von Heinrich Boden. Editio II. Weissenfels, Verlegts Heinrich Georg Musselius, 1703. 260 (2) S., kl.okt., neuer. marmor. Pp. € 800,– Holzmann, Bohatta III, 3218. (Humpert 90). – „… sofort, aus gewissen Ursachen, supprimiert worden, dehero es gar selten zum Vorschein gekommen ist …“ – „Von Manufacturen und Commercio.“ „De Potentia Principis, Von der Fürsten-Macht. Von denen Bü- chern, woraus dieses Studium Magnificum zu lernen. De Causis, woran es fehle, daß ein Land nicht auff- kommen noch reich werden kan. Von Commercien und Commercien-Collegio. Von Manufacturen und deren Collegiis. Von Zoll- und Zoll-Büchern.“ – Siehe Abbildung. Kauffman, Wolfgang. Wider den verfluchten Wu- cher. Und alle desselben anhangende Geitzhendel: Ludovici, Carl Günther. Eröffnete Akademie der Umbschlege: vorteilige Wechsel: Einreittung, Leis- Kaufleute: oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, ten etc. Warhafftiger, bestendiger, und in Gött- woraus sämmtliche Handlungen und Gewerbe, mit lichen, Natürlichen, Keyserlichen, weltlichen ge- allen ihren Vortheilen, und der Art, sie zu treiben, schriebenen Rechten, wol gegründter Bericht und erlernet werden können; Und worinnen alle See- trewe Warnung, aus vieler Gelerten Bücher alt häfen, die vornehmsten Städte und Handelsplätze; und new trewlich zusamen gezogen Durch Wolff- alle Arten der rohen und verarbeiteten Waaren; gangum Kauffman Sallueldensem. Zwo Vorreden. die Künstler, Fabrikanten und Handwerksleute; Eine M. Hieronymi Mencelij, Superintendentis, in Commerciencollegia, Handelsgerichte, Banken, der Graffschafft Mansfelt. Die Ander. M. Cyriaci Börsen, Leihhäuser, Manufacturen, Fabriken und Spangenbergij. Gedruckt zu Eisleben, bey Urban Werkstätte; die Rechte und Privilegien der Kauf- Gaubisch, 1565. (44) S., 186 Bl., (3) S., spät. marmor. mannschaft, u.s.w. beschrieben und erkläret werden. € Pp. 3500,– Mit vielem Fleiß aus den besten Schriftstellern zu- VD16 K 555. – Siehe Abbildung. Acxtelmeier, Stanislaus Reinhard. Hokus-Poke- ria, Oder die Verfälschungen der Waaren, Im Han- del und Wandel, denen Manufacturen, Gewercken, Kramereyen, Wirthschafften und andern Mensch- lichen Handthierungen, Wordurch Die Einkauffer auf unzehlige Weise betrogen und vervortheilet wer- den; Allen und jeden, hohen und niedrigen Standes- personen zu einer Nachricht und Warnung mitget- heilet, Durch Stanislaum Reinhardum Acxtelmeier. Ulm, In Verlegung Johann Conrad Wohlers, 1703. 155 (5) S., kl.okt., neuer. marmor. Pp. € 400,– Schmitt; Wohlersche Buchhandlung 9. – Erste Ausgabe. – Siehe Abbildung.

62 sammengetragen. Erster Theil; Zweiter Theil. C bis Carpenter; Bestsellers XXXVII 6. – „On the Principles G; Dritter Theil. H bis M; Vierter Theil. N bis S; of Political Economy and Taxation“ (London 1817). – Fünfter Theil. T bis Z. Nebst einem dreifachen An- Erste deutsche Ausgabe. – Siehe Abbildung. hange. Grundriß eines vollständigen Kaufmanns- Claudius, G. C. (= Johann Georg Cleminius). Der Systems; Anfangsgründe der Handlungswissen- Rathgeber bei den vorzüglichsten Geschäfts- und schaft; Geschichte der Handlung zu Wasser und zu Handelsangelegenheiten für Manufacturisten, Fa- Lande. Leipzig, bey + Verlegts Bernhard Christoph brikanten, Handelsleute, Krämer und alle, welche Breitkopf, 1752–1756. Tit., (22) S., 2256 Sp.; Tit., Handelsgeschäfte betreiben, insbesondere aber für 2364 Sp.; Tit., 2076 Sp.; Tit., 2300 Sp.; Tit., 1096 (= diejenigen, welche die Handlung erlernen wollen. 1196) Sp., 612 (2) S., 5 Bde., Ldr., etw. berieben u. In Verbindung einiger sachverständigen und er- bestoßen. € 4000,– fahrnen Kaufleute herausgegeben. Erster Band; Humpert 5449. Kress S. 3928. (Zischka; Index lexi- Zweiter Band. Zweite umgearbeitete und verbes- corum 185 : 1753–56). – Erste Ausgabe. – Siehe Ab- serte Auflage von Theodor Friedleben. Leipzig, Bei bildung. A. Wienbrack, 1822. X 340 (1) S., (1) S. Anz.; 408 S., Süßmilch, Johann Peter. Die göttliche Ordnung in (1) mehrf. gef. Taf., (4) S. Anz., kl.okt., HLdr., etw. den Veränderungen des menschlichen Geschlechts, berieben, Anm.a. V. € 400,– aus der Geburt, dem Tode und der Fortpflanzung Humpert 3770. desselben erwiesen. Erster Theil; Zweyter Theil; Dritter Theil, welcher Anmerkungen und Zusätze Baltisch, F. (= Franz Hermann Hegewisch). zu den beyden ersten Theilen nebst einer Abhand- Eigenthum und Vielkinderei. Hauptquellen lung von Wittwenverpflegungsgesellschaften ent- des Glücks und des Unglücks der Völker. Kiel, Schwers’sche Buchhandlung, 1846. (5), 191 (1) S., hält. Herausgegeben von Christan Jacob Baumann. € Vierte verbesserte Ausgabe, genau durchgesehen Ln., NaV. 450,– und näher berichtigt von Christian Jacob Baumann. ADB XI, 280. – „… Zunächst übersetzte er aus dem Berlin, Im Verlag der Buchhandlung der Realschule, Englischen Malthus: ‚Ueber die Bedingungen und Fol- 1775–1776. XX 576 130 (1); (4) 579 (1) S., 81 S. Tab; gen der Volksvermehrung‘, 1807. An den Grundsätzen XVI 735 (1) S., 68 S. Tab., 3 Bde., goldgepr. HLdr., dieses Verfassers hat er festgehalten bis an sein Ende, ‚daß billig nicht mehr Menschen sein sollen, als mit- min.bestoßen. € 1500,– täglich ein Stück Rindfleisch und ein Glas Wein haben „… Wegbereiter der Statistik und Bevölkerungswissen- könnten.‘ …“ (Carstens). schaft …“, der „erstmals in Deutschland durch syste- matische Auswertung von Kirchenbüchern umfassende Hilferding, Rudolf. Das Finanzkapital. Eine Studie demographische Daten für Preußen erhoben hat …“ über die jüngste Entwicklung des Kapitalismus. In: (Hax). – Siehe Abbildung. Marx-Studien, Band 3. Wien, Wiener Volksbuch- handlung Ignaz Brand & Co., 1910. XI (1) 477; (481)-575 S., gr.okt., HLdr., etw. berieben, Bibl. Rsch., StaTvT. € 750,– Erste Ausgabe. – Erschien zusammen mit dem Werk von Tatjana Grigorovici: Die Wertlehre bei Marx und Lassalle. Im selben Jahr wurde noch ein Sonderdruck aufgelegt.

Ricardo, David. Die Grundsätze der politischen Oekonomie oder der Staatswirthschaft und der Besteuerung. Nebst erläuternden und kritischen Anmerkungen von J. B. Say. Aus dem Englischen, und, in Beziehung auf die Anmerkungen, aus dem Französischen übersetzt von Christ. Aug. Schmidt. Weimar, im Verlage des Gr. H. S. priv. Landes-In- dustrie-Comptoirs, 1821. VIII 584 S., Ldr., RSch.sp., Sign., Anm.vV., NaT., StaT., NStaT. € 2800,–

63 Antiquariaat Junk Stand 66 Allard Schierenberg Van Eeghenstraat 129 · 1071 GA Amsterdam, Niederlande Telefon +31 20 676 31 85 · Fax +31 20 675 14 66 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariaatjunk.com Alte Naturwissenschaften · Reisen

Carniola (Krain) – Flowers of Carniola. Botanical watercolours. A collection of watercolours of local flora made for presentation to Franz Joseph I, to celebrate 600 years of Habsburg rule of Carniola. Folio (550 × 390 mm). 30 sheets of original water- colours by (?) A. Guaiz, the first with the arms of the Duchy of Carniola (Krain) surmounted by the imperial crown, with dates 1283–1883, surrounded by a garland and signed by the artist. Housed in a velvet-covered box with the monogram of Franz Joseph I. € 18 000,– A unique work on the flowers of Carniola, which com- prises parts of present-day Slovenia. The watercolours are of a very high standard and painted by a skilled artist. The artist’s name on the first plate is difficult to read. The plants have captions in Slovenian, Latin and German. One of the plates show the Carniolan Prim- rose or „Primula Carniolica“, a plant which grows in hardly accessible areas and is only found in Slovenia, where it is nowadays protected. Another figures the Carniolan Lily „Lilium Carniolicum“, a lily native to the Balkans. The plants are painted on thick boards and are all well preserved and fresh. Gray, J. E. Illustrations of Indian Zoology. Chiefly selected from the collection of Major-General Hardwicke. London, Treuttel, Wurtz, Treuttel, jun. and Richter, 1830–1834 (-1835). 2 volumes. Folio with Gould. Waterhouse Hawkins was excellent in (343 × 480 mm). pp. (6), (6), with 1 lithographed large scale lithographs and he made some of the finest frontispiece portrait of Hardwicke and 202 beau- representations of mammals ever executed. – Nissen tifully hand-coloured lithographed or engraved ZBI, 391; Wood p. 368; Fine Bird Books p. 103. – Siehe plates. Contemporary calf, spines rebacked at a Abbildung. later date, with red and green gilt lettered labels and richly gilt ornaments. € 39 000,– Mellin, A. W. Graf von. Versuch einer Anweisung The most beautiful work on the animal-world of India. zur Anlegung, Verbesserung und Nutzung der This rare work was limited to 101 subscribers, which Wildbahnen, so wohl im Freyen als in Thiergärten. included 40 directors of the East-India Company. The fine colour plates, which include 90 of birds, derive Berlin & Stettin, Pauli, 1779. 4to (265 × 220 mm). from drawings commissioned in India, from both pp. xxii, 356, with handcoloured engraved frontis- native and English artists, by the British diplomat, Ma- piece and 117 (one anatomical engraving plain) fine jor-General Thomas Hardwicke (1756–1835) who was hand-coloured engraved plates. Contemporary blue € in India from 1777 to 1823. When he left India he had boards. 3900,– the largest collection of drawings of Indian animals ever A large uncut and finely coloured copy of one of formed by an individual. He bequeathed his collection the most famous German hunting books and accord- to the British Museum in 1835, which was later partly ing to Schwerdt „a beautiful and scarce book …“. moved to the Natural History Museum. The illustra- „Schönes und bedeutendes Jagdbuch. Es beschreibt tions for the present book from „drawings made upon in 3 Abschnitten mit 29 Kapiteln Hege und Zucht the spot and chiefly from living specimens of animals“ der wichtigsten jagdbaren Tiere, ihre physiologische were produced by the naturalist, painter and versatile Beschaffenheit und ihre Gewohnheiten. Das Kapitel lithographer, Waterhouse Hawkins, who also worked über die unterschiedlichen Jagdweisen wird ergänzt

64 durch zwei Abschnitte über Tilgung der Raubthiere including Croatia, with splendid plates in the Viennese und Raubvögel“ (Lindner 1610). The book is usually „Jacquin“ style. Junk Rara, p. 134: „Die Ausstattung found with plain plates and coloured copies are scarce. des Werkes ist eine prächtige, die Tafeln (von denen – Lindner 1610; Schwerdt II, p. 22. 16 in Doppelformat) sind auf das feinste mit der Hand colorirt. Das Buch hat für die Flora von ganz Mittel- Naumann, J. A. Johann Andreas Naumann’s … europa Wichtigkeit. Die ‚Descriptiones et Icones‘ sind Naturgeschichte der Vögel Deutschlands, nach eige- ausserordentlich selten, sie gehören zu den grossen nen Erfahrungen entworfen … herausgegeben von Raritäten der botanischen Literatur; ganz besonders gilt dessen Sohne Johann Friedrich Naumann. Leipzig, dies von dem letzten in den Napoleonischen Kriegs- E. Fleischer, 1820–1844 (volumes 1–12); Stuttgart, wirren erschienenen Band. Das Buch ist jedenfalls, wie Hoffmann, (1860), (volume 13). 13 volumes bound alle die andern gleichzeitigen Iconographien in ganz in 12. Royal-8vo (222 × 145 mm). With 3 engraved geringer Auflage, nur für Liebhaber, erschienen und portraits (J. A. Naumann, C. L. Nitzsch and J. F. war wohl nicht im Handel.“ – Dunthorne 325; Great Naumann), 9 (5 handcoloured) engraved frontispie- flower books p. 80; Johnston 678; Nissen BBI 2096; ces, 1 engraved anatomical plate and 391 fine hand- Stafleu and Cowan 16560. coloured engraved plates. Contemporary brown half calf, richly gilt decorated spines, marbled sides Zenker, J. K., D. F. L. Schlechtendal & C. E. (last volume hinges splitting). € 8000,– Langethal. Flora von Thüringen … Herausgegeben The first comprehensive account of the avi-fauna of von Prof. Dr. Zenker, Prof. Dr. v. Schlechtendal und Germany. This edition is quite distinctive from Johann Prof. Dr. Langethal, die Originalzeichnungen gefer- Andreas Naumann’s work „Naturgeschichte der Land- tigt von Dr. E. Schenk. Jena, Friedrich Mauke, 1855. und Wasser-Vögel des nördlichen Deutschlands und 144 parts, forming 12 volumes. Small-8vo (168 × 95 angränzender Länder“, of 1795–1817, although this earlier book laid the foundation for the later one. To mm). With 1444 (printed on 1440 leaves) very fine honour his father, Johann Friedrich Naumann put the hand-coloured engraved plates and descriptive text. Contemporary green half morocco, richly gilt deco- name of Johann Andreas Naumann at the beginning € of the title. Johann Friedrich Naumann (1780–1857) rated spines. 7500,– was a German ornithologist and engraver/artist and A fine uniformly bound copy of noble provenance, is regarded as the founder of scientific ornithology in old library stamp with crown and coat of arms on Germany. As the work was published over a very long title-page. The work was published from 1836–1855. period complete copies are of utmost rarity. The plates The present issue is the definitive issue of 1855 where (1–93) of the first 3 volumes have very strong off-setting the plates and text were arranged in systematic order from the text unto the plates, the other volumes have and indices were added. It is one of the rarest and most not been affected. For this reason our set has been very beautifully produced regional floras of Germany. Com- reasonably priced. The plates are beautifully hand- plete copies are rare and W. Junk in the 1916 catalogue coloured. A nice uniformly bound set. – Nissen IVB, describes the work as being „sehr selten“. The first 666; Anker 355; Schlenker 248.2. volume by J. C. Zenker, volumes 2–3 by D. F. L. von Schlechtendal, and volumes 4–12 by von Schlechtendal Waldstein, F. de Paula Adam Graf von & P. Ki- and L. E. Langethal. – Stafleu & Cowan, 18.637; Nissen taibel. Descriptiones et icones plantarum rariorum BBI, 2197. – Siehe Abbildung. Hungariae. Vienna, Mat- thias Andreas Schmidt, (1799-) 1802–1812. 3 vo- lumes. Folio (488 × 345 mm). pp. (4), xxxii, 1–104; (2), xxxii, 105–221, (1); (2), 223–310, (2, index), with large sepia aquatint view at beginning of preface to vol. I and 280 beau- tifully handcoloured en- graved plates of which 16 folding. Contemporary marbled green boards with 2 red gilt lettered labels. € 68 000,– A fine, uncut and unusually fresh copy of the first (and only) edition of this mo- numental flora of Hungary and adjacent territories,

65 Antiquariat Kainbacher Stand 59 Eichwaldgasse 1 · 2500 Baden bei Wien, Österreich Telefon +43 699 110 192 21 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-kainbacher.at Reisen · Expeditionen · Völkerkunde · Naturwissenschaften

Deutsche Erstausgabe richten, das ja nur an den Rändern und durch seine im Baltikum anzutreffenden Kaufleute bekannt gewesen Herberstein, Sigismund von. Moscouia der Haupt- war. „(…) eine der ersten wissenschaftlich fundierten stat in Reissen durch Herrn Sigmunden Freyherrn Landesbeschreibungen“ (Griep/Luber 591). – Die zu Herberstain, Neyperg vnd Guetenhag … zu- Holzschnitte zeigen den Zaren, Reiter und Schlitten- samen getragen: Sambt des Moscouiter gepiet, vnd fahrer, zwei Ochsen und das Wappen der Familie seiner anrainer beschreibung vnd anzaigung, in wen Herberstain. Vollständig mit dem oft fehlenden Plan sy glaubens halb mit vns nit gleichhellig … Wien, von Moskau und der Russland-Karte. – Adams H 302; Michael Zimmermann 1557. Folio. 94 n.n. Bll. Mit Henze II, 569; ADB XII, 35ff. den beiden Errata Blättern am Ende. Titel in Rot und Schwarz, 16 Holzschnitte, davon 1 gefalt. Stamm- Text und Atlas in 1 Band tafel, 1 gefalt. Karte von Russland und 1 gefalt. Plan von Moskau. Ganzlederband des 18. Jhds. mit Ross, John. Entdeckungsreise unter den Befeh- Goldprägung auf Deckel und Rücken, der Plan mit len der britischen Admiralität mit den königlichen kleinen Einrissen, der Text breitrandig und sauber. Schiffen Isabella und Alexander um Baffins-Bay Kleine fachmännische Restaurierungen am Ein- auszuforschen und die Möglichkeit einer nord- band, ein sehr schönes, dekoratives Exemplar der westlichen Durchfahrt zu untersuchen. Aus dem ersten deutschen Ausgabe. € 20 000,– Englischen übersetzt, herausgegeben von P. A. Herberstain (1486–1566), österreichischer Diplomat, Nemnich. Leipzig, Fleischer, 1820. Textband und reiste 1516–18 und 1526–27 nach Polen und Russland Tafelband in einem Band. 4to. 1 Bl., IV, XXVI, und ergriff neben seinen diplomatischen Missionen die 197 Seiten, 1 Bl. Mit 27 Tafeln (darunter 15 hand- Gelegenheit, Land und Leute kennen zu lernen, über kolorierte Aquatinten) und 1 Faltkarte. Schöner die Städte, die Gebräuche und die Wirtschaft zu be- Halblederband im Stil der Zeit gebunden, mit Rü- richten. Er verstand es mit einer bis dahin unbekannten ckenvergoldung, St. a. T., breitrandig, ein sauberes Klarheit und Umsicht über das Moskowiterreich zu be- und dekoratives Exemplar. € 8500,–

66 Ross nahm mit dieser Expedition die seit Baffin unter- ned by all the members of the shore party, and special brochene Suche nach der Nordwestlichen Durchfahrt contributions written and drawn by different members wieder auf. Zusammen mit Parry folgte er der West- of the Expedition during the Antarctic winter. „The küste Grönlands bis in den Smithsund und entdeckte most luxurious publication ever to have appeared du- die ersten Polareskimos im jetzigen Thulebezirk. Er ring the ‚heroic age‘ of Antarctic exploration“ (Taurus). konnte die Angaben Baffins bestätigen, es gelang ihm – Der britische Südpolarforscher Shackleton (1874– jedoch nicht, die Straßennatur der nach Westen füh- 1922) führte 1908–09 die hier beschriebene Expedition renden Sunde zu erkennen. Die schönen Tafeln zeigen von Neuseeland aus auf der „Nimrod“ nach dem Polarszenerien, Eskimos, die Schiffe mit Mannschaft, Victorialand, wo am McMurdosund das Basislager die Begegnung mit den Eskimos, Eisberge, die arktische aufgeschlagen wurde. Einige seiner Begleiter erstiegen Tierwelt, etc. – Arctic Bibliography 14873; Sabin 73379; Anfang März 1908 den fast 4000 m hohen Vulkan Ere- Chavanne 4909; Staton/Tremaine 1135; Lauridsen I, bus. Am 29. Oktober 1908 brach Shackleton mit drei 111. Vgl. Lande 1425; Embacher 253/54. – Siehe Ab- Begleitern, J. B. Adams, E. Marshall und F. Wild, mit bildungen. von mandschurischen Ponys gezogenen Schlitten nach Süden auf. Nach der Überquerung der spaltenreichen Shackleton, Ernest H. The Heart of the Antarctic. Ross-Eisschelfplatte wurde Anfang Dezember der Being the Story of the British Antarctic Expedition mächtige, vom Binnenplateau herabkommende Beard- 1907–1909. With an Introduction by Hugh Robert moregletscher entdeckt, dessen Besteigung vom 4. bis Mill, an Account of the first Journey to the South 27. Dezember dauerte, dabei ging das letzte Pony ver- Magnetic Pole by T. W. Edgeworth David. 3 vols. loren. Auf dem Hochplateau, das von Shackleton und London, W. Heinemann 1909. Mit 2 Frontispizes seinen Begleitern erstmals betreten wurde, drangen sie (mont. Porträts), 4 farb. Porträts auf Tafeln mon- 88° 23’ s. Br. bei 162° ö. L. vor, mussten dort aber, nur tiert, 6 Kaltnadelradierungen, 12 farb. Abb. auf 178 km vom Pol entfernt, wegen Nahrungsmittelman- Tafeln montiert, 3 gefalt. Kartenbll. und 2 Pano- gels und Erschöpfung umkehren. Nur unter Strapazen ramen auf 1 mehrfach gefalt., lose in Kartentasche gelangten sie am 28. Februar wieder zum Ausgangs- liegenden Tafel, 200 Tafeln, 11 Diagrammen und lager. Einer zweiten Gruppe unter T. W. Edgeworth 18 Abb. im Text. XLVIII, 372 S.; XVI, 419 S.; 2 Bll. David, zu der der australische Physiker D. Mawson (Unterschriften), 53 S. 4°. Pergament-Bände, Bd. III und der Arzt A. F. Mackay gehörten, gelang es am 16. in Halb-Pergament; jeweils mit goldgepr. RTitel, ein Januar 1909, den magnetischen Pol der Südhalbkugel sehr gutes, unbeschnittenes Exemplar. € 30 000,– auf der Binnenhochebene von Viktorialand bei 72° 25’ s. Br. und 155° 16’ ö. L. zu lokalisieren. – Renard 1444; The deluxe first edition of Shackleton’s epic account of Rosove 305.A2; Spence 1096; Taurus 57. the voyage of the „Nimrod“, no. 176 of 300 copies sig-

67 Antiquariat Sabine Keune Stand 41 Kupferstraße 15 · 52070 Aachen. Telefon +49 (0)241 900 72 747 · Fax +49 (0)241 900 72 757 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-keune.eu Kinderbücher · Miniaturbücher

ABC – Kaldewey. ABC. Mit einer in Silber ge- mann. Mit chromolithogr. Titelill. und 34 chromo- druckten lose beiliegenden Serigraphie auf Folie, lithogr. Ill. mit kalligraphiertem Text auf Tafeln von 26 Typographien und mit Sprühlack in drei Farben (André) Lecomte du Nouy. (Bucarest). (Graphische getönten Vorsätzen von Gunnar Kaldewey. New Kunstanstalt Carol Göbl) (1898). 23 × 16,5 cm. 34 S. York, Düsseldorf 1983. (Kaldewey Press New York Chromolithogr. OU. € 440,– Düsseldorf Volume 3). 43,8 × 28 cm. 28 nn. Bl., 1 Erste Ausgabe. Seltenes Kinderbuch. Verso des Titels nn. Bl. OPp. mit Plastik-Hülle in OLwd.-Schu- mit handschriftlicher Signatur der Königin Elisabeth. ber. € 2600,– In deutscher, rumänischer, französischer und englischer Ein raffiniertes Alphabet. Eines von 20 Exemplaren auf Sprache. Das bezaubernd illustrierte Märchen ist eine grünem Luftpost-Papier von Edgeworth. Es erschienen Parabel über Liebe und Hingabe und eine literarische außerdem 7 Exemplare auf rosa Papier und 15 Exem- Verarbeitung der Exiljahre der Königin von 1891 bis plare auf mehrfarbigem Papier. Das erste Buch von G. 1894. Elisabeth Pauline Ottilie zu Wied (1843–1916) Kaldewey, das in seinem „Tower of Poestenkill, New wurde durch Heirat Königin von Rumänien, sie ver- York“ gedruckt wurde. Von Lucius 63. Dubansky/ öffentlichte unter dem Namen Carmen Sylva vor allem Strauss 95 und 111. Spindler 168.4. Die Ecken des Romane und Theaterstücke. Die Illustrationen sind Schubers gering bestoßen. Schönes Exemplar. wohl von dem Hofarchitekten des rumänischen Kö- nigshauses André Lecomte du Nouy (1844–1914). 2017 erschien ein Nachdruck in kleiner Auflage. Die Carmen Sylva (d. i. Elisabeth P. O. zu Wied) und empfindlichen Einbanddeckel mit kl. Fehlstellen. Der (André) Lecomte du Nouy. Monsieur Hampel- hintere Deckel mit Ausriss einer Ecke ohne Textverlust.

68 Seidmann-Freud, Tom. Buch der erfüllten Wün- mannshofen/Württemberg 1879–1976 Tegna am Lago sche. Ein Bilderbuch. Mit farbiger Titellithographie Maggiore), die bis 1938 in Berlin lebte und dann in und tlw. ganzs. farbigen Lithographien von Tom die Schweiz emigrierte. Ries 953.1. Rühle 385. Neu Seidmann-Freud. (Potsdam). Müller & Kiepen- eingehängt. Der empfindliche Einband etwas fleckig. heuer (1929). 25,5 × 22 cm. 12 nn. Bl. Farbig ill. OHlwd. € 3800,– Wacik – Hofmannsthal, Hugo von. Prinz Eugen der edle Ritter. Sein Leben in Bildern. Mit 12 ganzs. Selten. Erste Ausgabe. „Dieses Bilderbuch ist auf dem Höhepunkt ihres Schaffens entstanden und ist viel- farbigen Original-Lithographien, Vignetten und leicht ihr vielschichtigstes und vollendetstes Werk“ (B. Buchschmuck von Franz Wacik. Wien. Seidel & Murken S. 182). Es gilt als das Bilderbuch, das erstmals Sohn (1915). 26,5 × 32,5 cm. 25 nn. Bl. Goldschnitt. psychoanalytischen Gedanken Raum gibt. In zwölf Orig.-Pergament mit Deckelill. in Schwarz- und wunderbar illustrierten Geschichten wird die kindliche Titel in Goldprägung in gefüttertem OPp.-Schu- Entwicklung dargestellt. Murken. Seidmann-Freud 10 ber. € 980,– und S. 182–187. Lex. KJL. III, 374. Cotsen 9982. Hoff- Erste Ausgabe. Eines von 50 nummerierten Exem- mann/Thiele 195. Liebert. Architektur im Kinderbuch plaren der Vorzugsausgabe. Im Druckvermerk von 874. Beiliegt eine farbige Zeichnung von Kinderhand. Hugo von Hofmannsthal und Eugen Wacik signiert. Vereinzelt sehr gering fleckig. Rückendeckel mit weni- Auf van Gelder Zonen-Bütten gedruckt und in Per- gen kl. Wurmspuren. gament gebunden. Mit eindrucksvollen Lithographien. Der aparte Buchschmuck mit schwarzweißen Text- Sendak, Maurice. Wo die wilden Kerle wohnen. bordüren, roten Initialen und scherenschnittartigen Ein Diogenes Kinderbuch. Mit tlw. ganzs. und Vignetten. Der Maler und Illustrator Franz Wacik doppels. farbigen Ill. von Maurice Sendak. Zürich. (1883–1938), ein Schüler von Heinrich Lefler an der Diogenes 1967. 23,4 × 25 cm. 20 nn. Bl. Farbig ill. Akademie der bildenden Künste, war seit 1911 Mitglied OPp. € 540,– der Wiener Secession. Heller 250 A. Vgl. Bilderwelt 565. Ramsamperl und Klicketick 157. Jugendschatz Erste dt. Ausgabe des bahnbrechenden Bilderbuchs. und Wunderscherlein 8. Stuck-Villa I, 520. Vorderes Die amerikanische EA erschien 1963. Beiliegend: Wilde Innengelenk etwas angeplatzt. Der empfindliche helle Kerle Puppen, in O-Karton. Zürich. Diogenes 1985. Einband etwas fingerfleckig. 21 × 44,3 × 12,5 cm. „Seit einem Vierteljahrhundert toben die wilden Kerle durch die Herzen von Europas Wiener Werkstätte – Calm, Lotte und Leni großen und kleinen Kindern. Längst sind sie Kinder- Schaschl. Jahreszeiten. Mit 12 Farblithographien buchklassiker und immer noch aufregend wie am ersten von Lotte Calm und Leni Schaschl. (Wien). (Wiener Tag.“ (Text des Diogenes Verlags auf dem Karton). Werkstätte) (um 1919). 16 × 20 cm. 6 nn. doppelseitig Inzwischen toben die wilden Kerle seit einem halben bedr. Bl. in Leporellofaltung. € 4100,– Jahrhundert und natürlich nicht nur durch Europa. Bilderwelt 2472. Lex. KJL. III, 378. Weismann 287. Vgl. Sehr seltenes Leporello. Ein in der Wiener Werkstätte Hanrahan A58. Karton tlw. bestoßen und mit Folie ge- verkauftes Bilderbuch. Auf der einen Seite sieht man ein klebt. Die Puppen bespielt. – Siehe Abbildung. Picknick mit einem Engel und einem Pagen, es folgen „Der Frühling“, „Der Sommer“, „Der Herbst“, eine Gondelszene, „Der Winter Sport“, die andere Seite Vrieslander, Helene. Tante Krinoline und andere zeigt Märchenszenen, „Hänsel und Gretel“, „Schnee- Geschichten. Ein Bilderbuch mit Versen. Mit lith. wittchen“, „Schlaraffenland“, „Arche Noah“, eine Frontispiz und 12 ganzs. Farblithographien von He- Ballonfahrt und einen Riesen, der eine Lokomotive in lene Vrieslander. Weimar. Gustav Kiepenheuer 1912. Händen hält. Jede Seite des Leporellos zeigt eine andere 28 × 22 cm. 14 nn. Bl. Farbig ill. OPp. € 580,– künstlerische Handschrift. Heller. Die bunte Welt 326 Erste Ausgabe. Struwwelpeterferne Struwwelpetriade. Pr. Ramsamperl 163 (dort andere Zuschreibung) mit Seltenes Bilderbuch mit humorvollen Jugendstil-Il- Abb. S. 24. Wiener Werkstätte 1967 Nr. 458. – Siehe lustrationen der Malerin Helene Vrieslander (All- Abbildung.

69 Antiquariat Peter Kiefer Stand 48 Steubenstraße 36 · 75172 Pforzheim Telefon +49 (0)7231 923 20 E-Mail: [email protected] · Internet: www.kiefer.de Alte Drucke · Handschriften und Theologie · Genealogie · Heraldik · Politik · Sozialismus · Wirtschaft

Die Cronica van der hilliger Stat van Coellen. wegen des berühmten Kapitels über die Erfindung der Köln, Johann Koelhoff d. J. 23. Aug. 1499. Fol. Mit Buchdruckerkunst. – Kollation: 12 nn. Bl., 350 röm. ca. 370 kolor. Holzschn. 366 (von 368) Bl. Hprgt. num. Bl. und 4 nn. Bl. nach Bl. 57. – Ohne die beiden d. 19. Jh. mit hs. Rsch. (Berieben und etwas be- weißen Bl. am Schluss. Verschieden stark fleckig und stoßen). € 26 500,– gebräunt, zahlr. Bl. mit reparierten und unterlegten Rand- und Bugläsuren (Titel und le. Bl. stärker). Bl. GKW 6688. Hain-Copinger 4989. Borchling-Claussen 217v mit hs. Vermerk. Mehrere Fehlpaginierungen. 312. – Das bekannteste Denkmal altkölnischen Dia- Stempel auf Titel. Vorsatz mit ganzs. hs. Eintrag. – lekts, reich illustriert, von ganz besonderer Wichtigkeit Exlibris.

70 71 Stand 8 Antiquariat Klittich-Pfankuch GmbH & Co. Theaterwall 17 ∙ 38100 Braunschweig Telefon +49 (0)531 24 28 80 ∙ Fax +49 (0)531 135 05 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.klittich-pfankuch.de Landeskunde ∙ Geschichte ∙ Militaria ∙ Dekorative Graphik ∙ Schachbücher

Atlas – Johnston, A. K. Atlas to Alison’s history of Teile in 2 Bänden. Dresden, Arnold, 1852/53. 8°. Mit Europe. With a concise vocabulary of military and 8 großen gef. und farbigen Plänen. XLI, 568; XVIII, marine terms. Edinburgh and London, Blackwood, 448 S. Orig. marmorierte Pappbände mit leichter 1848. Quer 4°. Mit 1 gestochenen Frontispiz u. 99 Rückenvergoldung. € 285,– gestochenen Karten u. Plänen, davon eine gefaltet Vergl. dazu Dahlmann-Waitz, 11279. Erste und seltene bzw. teilkoloriert. 16 Textseiten. Originaler brauner Ausgabe. Die farbigen Pläne zeigen die Positionen der Lederband. € 325,– beteiligten Armeen in und um Leipzig. Die Titelblätter Erste Ausgabe. Vergl. dazu Le Gear 7685; Brunet I, 184 sind verso gestempelt. Innen gebräunt und fleckig. hier unter Alison. Die Ausgabe enthält u. a. Stadtpläne von Paris, Saragossa, Burgos, Karten von Europa, Ita- – Blanc, Louis. Geschichte der zehn Jahre 1830– lien, Preußen, Niederlande, Schweiz – Süddeutschland, 1840. 5 Bände. Cassel, Balde, 1852. 12°. Originale Nordamerika und zahlreiche Schlachtpläne. Leinenbände mit goldgeprägter romantischer Rü- ckenvergoldung. € 125,– – Roesch, J. F. (Hrsg.). Plan von 42 Haupt-Schlach- Der Verfasser Jean Joseph Charles Louis Blanc (1811– ten, Treffen und Belagerungen des siebenjährigen 1882) war sozialistischer Publizist und Historiker. Das Kriegs. Aus den seltensten und geprüftesten Quellen Werk beschreibt die revolutionären Tendenzen und gezogen … Frankfurt, Jäger, 1790. Folio. Mit ge- Ereignisse in Europa in der Zeit des Vormärz 1830–40. stochenem Doppeltitel, 41 (statt 42) altkolorierten Ausgabe innen leicht gebräunt und etwas fleckig. Kupferstichkarten mit Formationskolorit, 46 Bll. – Buchholz, Ernst Ferdinand (Hrsg.). Umständ- Text. Mit altem Material erneuerter Halbleder- liche Aufklärungen der denkwürdigen Ereignisse, band. € 680,– Empörungen, Feldzüge, … welche durch die fran- Mit Belagerungskarten u. Umgebungsplänen von Ber- zösische Revolution seit ihrem Ausbruch bis zur lin, Görlitz, Hastenbeck, Korbach, Krefeld, Landshut, Wiederherstellung des Throns unter Ludwig 18. Lutterberg, Minden, Sandershausen b. Kassel, Warburg veranlaßt worden sind. 12 Bände; dabei: Fortset- u. a. Unserer Ausgabe fehlt das Bl. „Belagerung von zung 2 Bände: Historisch-biographische Gemälde Breslau, Dezember 1757“ mit dem Textblatt. zur Aufklärung der denkwürdigen Ereignisse … – Le Sage, A. [Comte de Las Cases, i. e. Emmanuel Alles Pesth, Hartleben, 1815–1817. 8°. Mit zus. 14 gestochenen Frontispizen. Schlichte Halbleder- Auguste Dieudonne]. Atlas Historique, Généa- € logique, et Géographique. (Paris, P. Didot, 1814). bände. 225,– Folio. Mit einem gestochenen Frontispiz und 33 Umfangreiche Beschreibung im Kolportagestil, mit gefalteten kolorierten Karten. Grüner Halbleder- den Ereignissen bis zum Ende der napoleonischen band der Zeit. € 2000,– Feldzüge, an denen der Verfasser selbst teilnahm. Die Einbandgrößen sind leicht unterschiedlich, die ersten Vergl. dazu Ebert II, 19823. Ausgabe innen gering fle- Bände sind innen stark fleckig. ckig, wenige Karten in den Knickspuren eingerissen. – Der Deutsch-Dänische Krieg 1864. Hrsg. vom – Thiers, [Adolphe]. Atlas de l’histoire du Consulat Großen Generalstab, Abt. für Kriegsgeschichte. 2 et de l’Empire dressé et dessiné sous la Direction Bände und 1 Kartenband. Berlin, Mittler, 1886. 4°. de … par A. Dufour et Duvotenay. Gravé en relief Im Kartenband zusammen 3 Übersichtskarten, 14 par M. Gillot. Paris, Lheureux, 1866. 4°. Mit 66 Pläne, 21 Skizzen, alle gefaltet. VI, VI, 774, 295 S., 1 Karten, einige davon doppelblattgroß und 2 Karten Blatt Nachträge u. Berichtigungen. Orig. schwarze grenzkoloriert. Halblederband mit goldgeprägtem Halblederbände mit Rückenvergoldung. € 125,– € Rückentitel. 185,– Beschreibung des militärischen Konfliktes um die Her- Vergl. dazu: Kircheisen Nr. 164 andere Ausgaben. Mit zogtümer Schleswig und Holstein. Exlibris im Innen- Detailkarten aus Ägypten, Deutschland, Frankreich, deckel. Innen papierbedingt etwas gebräunt und mit Polen, Russland u. Spanien etc. vereinzelten Anstreichungen. Geschichte – Aster, (Karl) Heinrich. Die Gefechte – Der Feldzug von 1866 in Deutschland. Redig. v. und Schlachten bei Leipzig im Oktober 1813 … 2 d. kriegsgeschichtl. Abt. des Großen Generalstabs.

72 2 Bände. Berlin, Mittler, 1867. 4°. Mit 7 Textskizzen Pappbände mit roten goldgeprägten Rücken­ und im separaten Band mit den 41 z. T. mehrfach schildern. € 225,– gefalteten Anlagen davon 2 lithographierte gefaltete Vergl. dazu Goedeke XI, 262, 6. Interessantes Ge- Pläne der Gefechte von Blumenau und Dermbach schichtswerk, das die Zeit von 1789 bis 1830 behandelt, (gezählt 53). VII S. Vorwort, Inhalt, 729 S., 7 S. insbesondere die Französische Revolution, Direktori- Erläuterungen. Orig. Halblederbände mit gold- umszeit, Napoleonische Zeit und die folgende Bour- geprägtem Rückentitel. € 225,– bonenherrschaft. Innen leicht gebräunt, fleckig u. mit Seltene Ausgabe. Name auf Vorsatz. Band 1 innen leicht einigen Anmerkungen. gebräunt, Band 2 ist an den Rändern etwas angestaubt. – Studien zur Kriegsgeschichte und Taktik. Hrsg. – Hoenig, Fritz (Hrsg.). Der Volkskrieg an der vom Großen Generalstabe, Kriegsgeschichtl. Abt. Loire im Herbst 1870. 4 Bände. Berlin, Mittler, I. Bände I-V (von 6) und den dazugehörigen Kar- 1894ff. 8°. Originale rote Leinenbände mit leichter tenbänden. Berlin, Mittler, 1901–1906. Originale Blindprägung und Rückenvergoldung. € 225,– rotbraune Halblederbände mit Rückenvergol- Umfangreiche Darstellungen zu u. a. folgenden The- dung. € 325,– men: Maizières – Villepion; Der Angriff auf Paris; Die Darstellungen des Generalstabs, der die Erfahrun- Schlacht von Loigny – Poupry; Die Auflösung des gen der neueren Kriegsgeschichte dokumentiert. Alle französischen Heeres vor Orléans und Die Räumung Bände haben rote Stempel auch innerhalb des Textes von Orléans durch die Franzosen und die Neuforma- und bei den Karten. Innen bis auf kleine Flecken gut tion der Loire-Armee. erhaltene Ausgabe.

– Junck, Karl. Der Deutsch-Französische Krieg Rhein – Sammelalbum mit 48 Stahlstichen der in- 1870 und 1871. Historisch, politisch und kriegs- teressantesten Rheinansichten zwischen Mainz und wissenschaftlich dargestellt. 2 Teile. Leipzig, Köln. Aus dem Verlag Lange, Darmstadt, um 1860. Brockhaus, 1876. 8°. Originale dunkelgrüne blind- Quer 8°. Priv. marmorierter Pappband. € 285,– geprägte Leinenbände mit goldgeprägtem Rücken- € Unter den Ansichten: Mainz, Geisenheim, Rüdes- titel. 185,– heim, Bingen, Bacharach, Pfalz b. Kaub, Oberwesel, Vorgeschichte und Geschichte des Krieges bis zur Boppard, , Laach, Andernach, Bonn, Godes- Kapitulation von Sedan und dem Fall von Metz bis zum berg, Brühl und Köln. Die Stiche sind leicht gebräunt Friedensschlusse. Innen leicht gebräunt und fleckig. und vereinzelt fleckig, einige etwas stärker.

– Napoléon – Bourrienne, (L. A. Fauvelet, de). Der Varia – Almanach des Spectacles par K Y Z. Sep- Staatsminister oder geheime Memoiren über Napo- tième Année. Paris, Janet, (1823). 12°. Mit gestoche- léon, das Directorium, das Consulat, das Kaiserreich nem altkoloriertem Titel und 9 altkolorierten Mode- und die Restauration. Aus dem Französischen. 10 kupfern. 144 Seiten, 4 Bll. Kalendarium. Originaler Bände in 6 gebunden. Stuttgart, Franckh u. Brodhag, blauer Pappband mit Goldfileten auf den Deckeln 1829–1830. 8°. Orig. Halblederbände mit gold- € und Rückenvergoldung. Dreikantgoldschnitt und geprägten Rückenschildern. 185,– dem dazu passenden illustrierten Schuber. € 180,– Vergl. dazu Fromm 3974. Der Verfasser (1769–1834) Vergl. dazu Lipperheide Za 47. Darstellungen von div. war französischer Diplomat, Politiker und lange Zeit Theaterkostümen, vornehmen Damen und Herren, Privatsekretär von Napoléon. Exlibris in den Innen- Dienstboten etc. Text leicht gebräunt und fleckig. deckeln, alle Titel gestempelt auch verso. Innen durch- gehend gebräunt und etwas fleckig. – Astronomie – Riegel, H. Atlas des Gestirnten – (Otto). Der Feldzug von 1859 in Italien, be- Himmels. Entw. v. Hr. Prof. Meyer, gez. v. H. Riegel. arbeitet von einem preussischen Offizier. 3 Teile in Potsdam 1850. Quer 4°. Titel, 23 Bll. mit hand- 2 Bänden. Thorn, Lambeck, 1863–65. Gr. 8°. Mit gezeichneten Himmelskarten auf blauem Papier zusammen 7 gefalteten Karten. VII, 287; VI, 318; X, (davon eine doppelblattgroß), 1 Bl. Verzeichnis. € 647 Seiten. Private Halblederbände mit erneuerten Privater brauner Leinenband. 2400,– Rückenschildern. € 285,– Zusammenstellung von handgezeichneten Himmels- Vergl. dazu Holzmann-Bohatta V, 3228. Umfangreiche karten von Herman Riegel (1834–1900), dem späteren Untersuchung des Feldzugs durch den Autor auf der Direktor des Herzoglichen Museums [Herzog Anton Grundlage von „… Privat-Correspondence eingesam- Ulrich Museum] in Braunschweig, aus seiner Jugend- melter, authentischer Nachrichten …“. zeit. Name des Verfassers auf Vorsatz.

– Strahlheim, Carl. Die Geschichte unserer Zeit. – Medizin – Houppeville, G. de. La Guérison du Unsere Zeit, oder geschichtliche Übersicht der cancer au sein. Rouen, Behourt, 1694. 12°. 8 Bll. merkwürdigsten Ereignisse von 1789–1830 … 30 (inkl. Titel), 256 S., 5 Bll. Brauner Lederband der Bände und 5 Supplementbände. Stuttgart, Wolters, Zeit mit Rückenvergoldung. € 900,– 1826–1831. 12°. Mit zus. 141 lithographierten Ta- Frühe Kleinschrift über den Brustkrebs in franz. Spra- feln, davon 109 Porträts. Originale marmorierte che. Innen gebräunt und fleckig, Einband berieben.

73 Antiquariat Meinhard Knigge Stand 35 Lübecker Str. 143 ∙ 22087 Hamburg Telefon: + 49 (0)40 250 09 15 (auch Messetelefon) E-Mail: [email protected] Naturwissenschaften ∙ Technik ∙ Handwerk ∙ Architektur ∙ Eisenbahn

Baltard, Victor. Villa Médicis à Rome. Dessinée, von dem auch in anderen Nürnberger Stammbüchern mesurée, publiée et accompagnée d’un texte his- nachweisbaren Christian Sturm. – Siehe Abbildung. torique et explicatif. Mit 18 gest. Tafeln. Paris, 1847. Gr.-Folio (61,3 × 44,2 cm). 4 Bl., 62 S. Halb- C[ompagn]ie de Fives-Lille, Ateliers de Construc- leinwandband d. Zt. € 1500,– tion à Fives-Lille (Nord) et à Givors (Rhône). Ponts métalliques, charpentes & constructions di- Der durch den Bau der Pariser Markthallen bekannt ge- verses. (Einband-Titel). Album mit 95 (10 doppel- wordene Pariser Stadtbaumeister Baltard gewann 1833 blattgr.) Tafeln nach Photographien. (Lille u. Paris, den „Grand Prix de Rome“, der ihm einen fünfjährigen Selbstverlag, nach 1903). Quer-Folio (30,5 × 46,0 Aufenthalt in der Villa Medici ermöglichte. Aufgrund € dieses Aufenthaltes beschreibt er die zwischen 1564 u. cm). Orig.-Halblederband. 3000,– 1574 von Nanni di Baccio Bigio u. Hannibale Lippi Umfangreiches „Werkverzeichnis“ der bedeutenden erbaute Villa. französischen Ingenieur- u. Stahlbaufirma, das Ar- beiten zwischen 1859 u. 1903 vorstellt. U. a. sind Berson, F. P. [d.i. Philipp Bernard François]. Hand- enthalten: Pont de Combanet sur l’Allagnon, Maschi- buch der bürgerlichen Baukunst oder Instruktion nenhalle Weltausstellung 1889, Hippodrôme de Paris, für Bau- und Werkmeister, desgleichen für Maurer- Pont Alexandre III. in Paris, Viaduc de Cubzac, Pont und Zimmerpolirer zur Anlage und Einrichtung Lafayette sur le Rhône à Lyon, Gare du Quai d’Orsay à Paris, Pont sur le Liimfjord à Aalborg, Iglawa-Viadukt, bürgerlicher Wohnhäuser. Zweite sehr vermehrte Pont double sur le Danube à Tulln, Pont sur le Danube Auflage. Mit 22 gefalt. gest. Tafeln. Berlin u. Leipzig, à Cernavoda, Gare de La Délicias à Madrid. – Sehr gutes G. C. Nauck, 1820. 4to. (24,1 × 20,1 cm). 2 Bl., IV, € Exemplar dieser großartigen Dokumentation 50 Jahre II, 163, (1) S. Halblederband. d. Zt. 1500,– französischer Ingenieurbaukunst im 19. Jahrhundert. Gegenüber der ersten Ausgabe, 1804 als „Instruktion für Bau- und Werkmeister“ erschienen, wesentlich er- Gudme, A[ndreas] C[hristoffer]. Handbuch der weitert. Beide Ausgaben dienten der Information der theoretischen und praktischen Wasserbaukunst. 3 Baumeister in kleineren Städten. in 4 Bänden. Mit 64 gefalt. gest. Tafeln. Berlin, A. Rücker, 1827–1829. 8vo. (20,5 × 11,5 cm). Halb- Bestelmeyer, Georg Hieronymus. – Denkmal lederbände d. Zt. € 2500,– der Freundschaft errichtet von G. H. Bes- Umfangreiches Handbuch zu allen Aspekten des telmayer. Mit gouachiertem Titel, 19 teils Wasserbaues. – Schönes Exemplar. montierten u. mit farbigen Rahmen umgebenen Silhouetten (1 signiert C. Langhans, C[arl] F[erdinand]. Neues Sturm), 1 Aquarell, 3 Gouachen, 2 Blu- Theater in Breslau. 4 lithogr. Tafeln von mendarstellungen, 1 farbigen Stickerei E. Kretschmer. Breslau, In Commis- sowie 3 Stichen. Nürnberg, 2. September sion bei Carl Cranz, 1840. Kl.-Folio 1786 bis 23. September 1792. Quer-8vo. (36,8 × 29,2 cm). Lose in Orig.-Um- € (11,0 × 18,3 cm). 71 Einträge in Deutsch, schlag. 900,– Französisch u. Lateinisch auf 133 nummerier- Langhans’ „Schaffen steht zwischen dem aus- ten Blatt. Lederband d. Zt. mit goldgeprägtem klingenden Klassizismus und den Anfängen des His- Deckeltitel. € 2500,– torismus in der Berliner Architektur. Neben der Bau- tätigkeit hat er sich auch intensiv mit technischen Das Stammbuch gehörte wahrscheinlich dem Nürn- Erfindungen und der Bauakustik, vornehmlich beim berger Kaufmann G. H. Bestelmayer (1764–1829), der Theater, auseinandergesetzt … Eine besondere Bedeu- durch seine frühen Kataloge für Galanteriewaren u. tung erlangte er mit seinem Entwurf von 1859 für das Kinderspielzeug bekannt geworden ist. Anhaltspunkte Berliner Viktoriatheater …“ (NDB). hierfür sind Einträge seiner Schwestern, der mütter- lichen Familie Gefröhrer sowie der Familie Lotz- Pintsch, Julius. Fabrikation von festen und schwim- beck, aus der seine Frau Catharina Christina kam. Die menden Seezeichen jeder Größe. Mechanische übrigen Einträge von Freunden und Kollegen, die er Werkstätten für Einzel- und Massenfabrikation … während seiner Ausbildung kennengelernt hatte. – Die (Musterbuch über gebaute Leuchtfeuer). Mit zahlr. Silhouette der Schwester Helena Margaretha stammt

74 meist ganzseitigen (49 Tafeln in der Paginierung) in den ersten Abschnitten enthaltenen Lehren“ auf die Abb. u. 7 doppelblattgr., farbig lithogr. Karten. Berliner Getreidemühlen. – Siehe Abbildung. Berlin, Selbstverlag, (1900). 4to. (35,0 × 28,0 cm). 4 Bl., 117 S. Orig.-Leinwandband € 1500,– Sautter & Cie., L[ouis]. Phares et Fanaux Lenticu- laires. Notice sur les Phares … et Instructions pour Die Firma von Julius Pintsch d. Ä. wurde 1843 gegrün- l’Installation et le Service des Appareils Lenticulai- det u. spezialisierte sich auf die neu aufkommende Gas- res. Mit 48 (3 gefalt.) lithogr. Tafeln. Paris, Napoléon technik. „Während einer Rußlandreise erhielt er [Julius Chaix, 1858. Gr.-4to. (34,0 × 26,1 cm). LVIII S., 7 Bl. Karl Pintsch d. J.] die Anregung, die erfolgreiche Eisen- € bahngasbeleuchtung der Firma für die Küstenbeleuch- Orig.-Leinwandband. 2500,– tung, insbesondere im Finn. Meerbusen zwischen St. Augustin Fresnel entwickelte auf Grundlage der von Petersburg und dem Kriegshafen Kronstadt anzuwen- ihm erfundenen Ringlinsen zusammen mit François den. Die daraufhin in Berlin entwickelten Leuchtbojen Soleil sr. wesentlich verbesserte Leuchttürme. Louis wurden 1876 an der russ. Küste erprobt und seit 1877 Sautter übernahm 1852 die Firma, die sich mit dem verlegt. Die beleuchteten Seezeichen wurden zu einem weltweiten Bau von Leuchttürmen einen Namen ge- national (Nordostseekanal) und international (Suez- macht hat, u. bringt nur wenige Jahre später diesen kanal) gefragten Artikel der Firma P.“ (NDB). – Dabei: Katalog heraus. Ders. 75 Tafeln mit Darstellungen von Leuchtfeuern u. ihren Details nach Fotografien. Berlin, nach 1907. Schlesien – Accise-Tarif für das souveraine Her- Folio (34,5 × 27,0 cm). Lose in Orig.-Leinwandmappe. zogthum Schlesien und die Grafschaft Glatz. De – Nur die früheren Darstellungen teilweise mit Abb. im Dato Berlin, den 20sten October 1788. Gedruckt bei Musterbuch übereinstimmend. J. G. Decker und Sohn. Folio (34,0 × 21,7 cm). 285 (recte 273) S. Halblederband d. Zt. € 1500,– Die vorliegende Ausgabe des Accise-Tarifs ersetzt die Redelykheid [recte: Redelijkheid], Cornelius. Accise-Extracte von 1756 und den provisorischen Tarif Neu-erfundene Vertiefungsmaschine, um … Flüsse von 1766 u. arbeitet alle seither erlassenen Verord- zu räumen. Aus dem Holländischen übersezt. Mit nungen u. Verfügungen ein. Somit entstand erstmals ein 3 gefalt. gest. Tafeln. Wien, J. Kurzböck, 1776. „möglichst vollständiger“ Accise-Tarif für Schlesien u. Kl.-Folio (38,9 × 24,0 cm). 28 S. – Angeb.: Ders.: die Grafschaft Glatz. Neu-erfundene Schleuse, und neue Art die Schleu- sen-Thore zu öffnen und zu schließen. Aus dem Schlichten, Jean François. Vues de Mannheim re- Holländischen übersezt. Mit 6 gefalt. gest. Tafeln. présentées sur vingt six planches dessinées d’après Wien, J. Kurzböck, 1777. 31 S. Halblederband d. nature … et gravées par les fréres [Joseph Sebastian Zt. € 3000,– et Johann Baptist] Klauber à Augsbourg. Mit 26 Redelijkheid gilt als Erfinder der Schiebeschleuse, bei gest. Tafeln. Mannheim, Aux dépends de l’Auteur, & der die Tore nicht geklappt oder gedreht, sondern in die se trouve en Commission Chez C. F. Schwan, 1782. Seitenwände ein- und ausgefahren werden. Diese Erfin- Quer-Klein-Folio (24,8 × 34,8 cm). 14 S. Neuer dung, bei der die Tore mit Wasserkraft bewegt werden, Pappband. € 3000,– stellt er in seinem Werk vor. Auch bei der Erfindung der Erste Ausgabe dieser beeindruckenden Ansichtenfolge Vertiefungsmaschine war Redelijkheid einer der ersten: der damaligen Hauptstadt der Kurpfalz, die unter 1771 wurde sie erstmals von L. de Régemortes beim Kurfürst Karl Theodor ihren kulturellen Höhe- Bau der Brücke über den Allier eingesetzt; punkt erlebte. Er ließ zahlreiche repräsentative die Konstruktion Redelijkheids ist jedoch Bauten errichten, die hier in ihrem ursprüng- wesentlich fortschrittlicher. lichen Zustand dargestellt sind: Schloß, Hof-, Spital-, Lutherische u. Reformierte Rothe, [Johann Friedrich Carl]. Bei- Kirche, Zeughaus, Alte u. Neue Caserne, Parade-Platz mit Regierung, Kaufhaus, träge zur Maschinen-Baukunde. Erstes Sternwarte, Komödienhaus u. Marktplatz. (und) Zweites Heft (Alles). Textband u. – Schefold Z 819. 2 Tafelteile. Mit 20 Aquatintatafeln. Berlin, Duncker u. Humblot, 1827 u. Berlin, ge- Stotz, Paul. Kunstgewerbliche Werkstätte & druckt auf Kosten des Verfassers, 1830. Kl.-4to. Erzgießerei, Stuttgart. Kamindekorationen. (Ein- (26,1 × 20,4; ca. 49 × 38 cm; 44,0 × 34,8 cm). 1: VI bandtitel). Musterbuch. Mit 110 Lichtdrucktafeln. S., 1 Bl., 64 S. 2: IV S., 1 Bl., 89, (1) S., 1 Bl. Halb- Stuttgart, ca. 1895. Folio (40,5 × 25,5 cm). Orig.- lederband d. Zt.; Orig.-Umschlag mit losen Tafeln; Halbleinwandband. € 1500,– Umschlag d. Zt. mit eingebundenem Orig.-Um- Paul Stotz, Sohn des Wasseralfinger Hütteninspektors € schlag. 2000,– Albert Stotz, gründete 1876 seine „Kunstgewerbliche Teil 1 behandelt Wasserfördermaschinen mit Wasser-, Werkstätte“ in Stuttgart. Er gelangte schnell zu größe- Wind- u. Dampfantrieb. Außerdem mit Vorschlägen rer Bekanntheit u. stattete u.a. das Kgl. Schloß in Buka- für Wasserfördermaschinen u. Wasserleitungen in rest, das Palais Cramer-Klett in München, die Kaiser- Berlin u. Potsdam. Teil 2 über die Konstruktion der Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin, Luxusdampfer Gerinne, Wellen, Zahnräder etc. sowie die Stärke der des Norddeutschen Lloyds sowie die „Hohenzollern“ Maschinenteile von Wassermühlen u. Anwendung „der von Kaiser Wilhelm II. aus. – Mit Preisliste.

75 Antiquariat Knöll Stand 13 Herderstraße 2 ∙ 21335 Lüneburg Telefon: +49 (0)4131 323 90 ∙ Mobil +49 (0)160 48 61 800 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.antiquariat-knoell.de Literatur in seltenen Ausgaben ∙ Widmungsexemplare, signierte Bücher und Autographen ∙ Kinder- bücher ∙ Kunst ∙ Photographie

Widmungsexemplar – Benn, Gottfried. Lyrik Unmenschliche gewöhnte: / sei’s! […] Wien, Januar des expressionistischen Jahrzehnts. Von den Weg- 1941 Heimito von Doderer“. – Einband stellenweise bereitern bis zum Dada. Eingeleitet von G. Benn. schwach fleckig. Gut erhaltenes, sauberes Exemplar. – Wiesbaden, Limes 1955. Erste Ausgabe. 8°. 320 Siehe Abbildung. S. OBrosch. mit farbig illustr. Orig.-Schutzum- schlag. € 600,– Widmungsexemplar – Doderer, Heimito von. Vortitel mit eigenhändiger Signatur und Widmung von Die Wasserfälle von Slunj. Wien, Luckmann 1963. 8.–15. Tsd. (im Jahr der EA). 8°. 393 S., 1 Bl. Gottfried Benn für „Herrn Volker Hebben zur Er- € innerung an 15. 8 55 Flensburg.“ An dem Tag las Benn OLn. 480,– unter dem Titel „Aufruhr des Geistes“ im Musiksaal Roman No 7. Erster Teil. Parallel erschienen zur Aus- des Deutschen Hauses in Flensburg auf Einladung des gabe bei Biederstein (München). Titelblatt mit mehrfar- Buchhändlers Hans Joachim Feldt u. Heinz-Günther biger Kugelschreiber-Widmung „Den teuren Freunden Pflughaupts im Rahmen der Vortragsreihe „Wir stellen Ida und Friedrich Qualtinger innigst zugeeignet! Hei- vor: Verleger und Autoren“. Er leitete die Lesung mit mito Weihnacht 63“. Die Widmungsempfänger sind die Gedenkworten an den gerade verstorbenen Thomas Eltern des bekannten Schauspielers Helmut Qualtinger. Mann ein (Benn, Briefe an F. W. Oelze 1950–1956 – Rückentitel berieben. Kleiner Fleck auf Vorsatz. Gut [Wiesbaden, Limes 1980] S. 362, Anm. 723). – Der emp- erhaltenes, sauberes Exemplar. findliche Schutzumschlag an den Rändern stellenweise bestoßen u. berieben sowie mit kleinen Einrissen (hin- Ringelnatz, Joachim (1883–1934). Eigenhändiges terlegt). Gut erhaltenes, sauberes Exemplar. Gedicht „An meine Flaschen-Kinder (Auflösung der Ringelnatz-Tournee)“ mit U. und Widmung. Teplitz, Tatra-Keller, 1. Juli 1932. 8°. 1 S. auf Dop- pelbl. € 1200,– Das 15zeilige Gedicht beginnend mit: „Das Schicksal pustet ins Kollektiv. / Freunde! Die wir uns nennen, / Durch enges Gemeinsam uns kennen, / Nun müssen wir uns trennen. // Wir gingen gerade. Der Weg oft schief. // Wir haben – jeder nach seiner Kraft – / Uns herzlich zusammengenommen, / Haben ein gutes Er- innern geschafft. // Anständige Sorge ist heilsamer Saft / Und wird uns gut bekommen“ // Lebt wohl! Viel Glück Eurer Künstlerschaft! //“ Eine weitere Strophe folgend und am Ende „Gott mit Euch! / Euer alter Ringelnatz“ und mit der Widmung „Seinem lieben Regisseur Bensch“. Entstanden am Ende der Tournee der Seemannsballade „Die Flasche“, in der Ringelnatz selbst den Matrosen Hans Pepper spielte. Hans Bensch- Rutzer, Oberspielleiter der Nordhäuser Bühne, und dessen Verlobte Magda Frohn gehörten mit zu dem kleinen Ensemble der legendären Seemannstour, die vom 20. Mai bis 1. Juli 1932 dauerte. Eigenhändiges Widmungsgedicht – Doderer, Hei- mito von. In: Ders. Ein Mord, den jeder begeht. Ringelnatz, Joachim (1883–1934). Photo-Postkarte Roman. München, Beck 1938. Erste Ausgabe. 8°. mit vorders. Portrait des Autors, U. und eigenh. Zu- 445 S., 1 Bl. OLn. € 1400,– satz. O. O. u. Dat.[Berlin Ende 1933]. € 280,– Das eigenhändige Gedicht (2 Verse, 8 Zeilen) als Fron- An das befreundete Ehepaar Magda und Heinz Bensch- tispiz „für Gerd von Wolfenau: Ruft wer nur mit Rutzer in Nordhausen: „Liebe vier Nordhäuser, Zorn- rufender Gebärde? / will der Aufwand, den wir mach- erfüllt – nein kornerfüllt – danke ich vielmals und ten, / nur ins eigne Innre trachten / ohne Hoffnung, wünsche Euch ein recht glückliches 1933 Euer alter dass ihm Antwort werde? // Und, wer gleich sich in’s Ringelnatz Muschelkalk schließt sich eng an“.

76 300 Jahre Robinson Crusoe

Robinson – (Defoe, Daniel). Das Leben und die ist der Text unverändert abgedruckt. Im ersten Teil nach gantz ungemeine Begebenheiten des Weltberuffe- S. 48 eine Tafel offenbar aus einer anderen Ausgabe nen Engelländers, Mr. Robinson Crusoe, welcher beigebunden („Robinson schickt sich zu seiner anderen durch Sturm und Schiffbruch […] auff eine unbe- Reise“; mit Randläsionen). Tlw. etwas gebräunt u. ver- wohnte Insul geraten, acht und zwantzig Jahr lang einzelt etwas fleckig; Vorstücke u. S. 1–4 mit Buchsta- darauff gelebet […] und zuletzt […] davon befreytet benverlust durch gr. Wurmgang, gefalt. Kupfertaf. mit worden. Aus dem Englischen ins Teutsche überge- mehreren Einrissen bis ins Bild mit Bildverlust durch setzet [von L. F. Vischer]. Zweyte Hamburgische Wurmfraßstellen. – Teil 3: Ullrich 52, 69. Erste und einzige deutsche Ausgabe der „Serious reflections“, Aufflage. – Des Lebens und der gantz ungemeinen des dritten Teils des Robinsons. Mit einer Weltkarte, Begebenheiten […] Zweyter und Letzter Theyl. 2 „worauf des Robinson Crusoe Reisen gezeichnet sind“. Bde. in 1. Hamburg, Wierings Erben 1721 u. 1720. 7 Gegen Ende mit bräunendem Wasserrand; letzte 2 Bl. Bl., 463 S.; 7 Bl., 396 [recte 392] S. Mit 2 gest. Front. mit Buchstabenverlust durch Wurmgang. – Der Ein- u. 1 gefalt. Kupfertaf. – Angebunden: Ders. Ernst- band stellenweise etwas berieben u. beschabt, oberes liche und wichtige Betrachtungen des Robinson Kapital mit 2 kleinen Einrissen, Rücken mit unauffäl- Crusoe, welche er bey den Erstaunungsvollen Be- ligen Wurmlöchern. – Siehe Abbildung. gebenheiten seines Lebens gemacht hat. Benebst seinem Gesicht von der Welt der Engel. Aus dem Robinson – (Defoe, Daniel). La vie et les avantures Englischen und Frantzösischen übersetzt. Ams- surprenantes de Robinson Crusoe. Trad. de l’Ang- terdam (= Leipzig, Weidmann) 1721. 15 Bl., 512 lois (par H. Cordonnier et J. van Effen). 3 Bde. S. Mit gest. Front., 1 Kupferkarte u. 6 Kupfertaf. Amsterdam, Honoré & Chatelain 1721. Zweite 8°. Ledereinband der Zeit mit rotem RSchild und französische Ausgabe der Bde. 1–2 und erste von € reicher RVergoldung. 9000,– Bd. 3, dieser u. d. Titel „Réflexions sérieuses et im- Teil 1–2: Ullrich 44, 55a u. 43, 55. Teil 1 in zweiter portantes de Robinson Crusoe. Avec sa vision du rechtmäßiger, Teil 2 in erster deutscher Ausgabe. Die monde angélique“. 8°. 1 Bl., XII, 629 S.; 1 Bl., VIII, englische Originalausgabe des weltberühmten Romans 588 S.; 1 Bl., XXXIV S., 1 Bl., 632 S. Mit 3 gest. war 1719 in London erschienen und lag bereits ein Front., 3 wiederh. gest. Titelvign., 3 wiederh. gefalt. Jahr später in mehreren europäischen Ländern als Kupfer-Karten u. 18 Kupfertafeln. Ledereinbände Übersetzung vor. „Diese Hamburger Uebersetzung ist der Zeit mit RSchildern (tlw. unauffällig restauriert; thatsächlich, wie schon die Vorreden des Uebersetzers Bd. 1 etwas abweichend). € 1400,– erkennen lassen, die erste in Deutschland gewesen. Aber erst Kippenberg hat diese Thatsache energisch Ullrich 32f., 7 u. (Bd. 3) 6. Ein Jahr nach der englischen hervorgehoben und der fleißigen Arbeit des Ueber- Original-Ausgabe erschienen. Front. u. Vignetten sig- setzers zu ihrem Rechte verholfen“ (Ullrich). Mit der niert B. Picart. Mit 3 Weltkarten. – Deckel von Bd. 1 Angabe „Hamburgische Ausgabe“ wollte der Verlag mit Resten von Wurmspuren. Stellenweise etwas stock- darauf hinweisen, dass es sich um eine Wiederauflage bzw. fingerfleckig. Kopfschnitt von Bd. 3 am Bund mit der einzigen legitimen ersten deutschen Übersetzung Tintenfleck, Titel von Band 1 mit ergänztem Außensteg aus dem Jahr 1720 und nicht um eine der zahlreichen, (ohne Textverlust) sowie mit aufgezogener Karte und inzwischen in Leipzig erschienenen Nachdruckaus- Frontispiz. Front. von Bd. 3 mit kl. Wurmgang in d. gaben handelt. – Der erste Teil ist in dieser zweiten Aus- unteren Außenecke. Exlibris in den Bänden 2–3. gabe um einen Faltplan von Robinsons Insel und um einen Auszug aus dem dritten Teil vermehrt, ansonsten Weitere Robinsonaden am Stand.

77 Stand 34 Eberhard Köstler Autographen & Bücher oHG Inhaber Dr. Barbara van Benthem und Eberhard Köstler Traubinger Str. 5 · D-82327 Tutzing · Telefon +49 (0)8158 3658 · Mobil +49 (0)151 5888 2218 E-Mail: [email protected] · Internet: www.autographs.de Autographen, Dokumente und Archive von historischem, künstlerischem und wissenschaftlichem Interesse

Archives Descharnes d 5923, 21. August 2017. – Vgl. Katalog Münster 2011, „Who is Who“, S. 58f.; Katalog Schwerin 2015, „Kaleidoskop der Moderne“, S. 284.

Liebesbrief an sein „kleines Sexpony“ Weill, Kurt, Komponist (1900–1950). Eigenh. Brief mit U. New York, 2. V. 1936. Gr.-4°. 2 Seiten. € 4000,– Ein Liebesbrief par excellence, aus dem Exil an die „süsse einzige Geliebte“ Erika Neher, pikanterweise die Ehefrau des Freundes und Bühnenbildners Caspar Neher in Deutschland: „[…] du kannst dir denken, mein Engel, in welche schweren Gewissensqualen ich versetzt bin, weil ich jetzt, wo du mich so nötig brauchst, nicht bei dir sein kann. Es ist schrecklich, dass du wieder diese Dinge mit C[aspar] durchmachen musst. Mir ist es so vollkommen unbegreiflich […] dass er nicht spürt, was für einen unendlich wertvollen Menschen, wie er ihn nie wieder finden kann, er in dir hat, und wie schwer er dich mit diesen Dingen ver- letzen muss, die wahrscheinlich für ihn selbst garnicht so wichtig sind wie sie in der Auswirkung auf dich erscheinen müssen. Es ist doch masslos ungerecht, dass er glaubt, eine andere Frau könne ihm in seiner Für Eddy und Nana Novarro künstlerischen Entwicklung mehr helfen als du. Für mich steht es ausser Zweifel, dass er nie das geworden Dalì, Salvador, Maler (1904–1989). Eigenh. Zeich- wäre, was er ist, wenn du ihm nicht durch deine Kon- nung in Filzstift, Tinte und Tusche auf Fotokarton, trolle, durch deine Kritik, durch deine gesunden Ideen mit mehrfacher eigenh. Widmung und U. Ohne Ort, gefördert hättest […] Der Kampf, den ich kämpfe, 1965. 37,8 × 28,2 cm. Unter Passepartout und Glas ist viel viel schwerer, aber ich weiss wenigstens, um € gerahmt. 3500,– was es geht, und ich weiss, ob ich durchkomme oder Schwungvolle Zeichnung und Signatur über das ge- unterliege, ich habe vom künstlerischen und mensch- samte Blatt, oben in blauem Filzstift Krone und Reichs- lichen Standpunkt aus getan was ich musste […] Ich apfel, darunter „Dalì 1965“, über einer abstrakten spüre […] wie du mich brauchst und wie ich dir mit Federzeichnung in schwarzer Tinte und Sepia. Am meiner tiefen starken Liebe helfen könnte. Aber dann rechten Rand zwei zusätzliche Widmungen, signiert sage ich mir wieder: wenn ich jetzt weg fahre, ohne und datiert, in rotem und schwarzem Filzstift: „pour meine Existenz gesichert zu haben, dann hast du ja noch [?] amigos S.D.“ und „Pour Nanai Novarro 1965“. eine Sorge mehr. Und wie schön wird es sein, wenn ich – An den Fotografen und Sammler Eddy Novarro etwas erreicht habe […]“ – Kurt Weill und seine Frau (1925–2003) und dessen Ehefrau Nana (Renate) No- Lotte Lenya hatten zahlreiche Affären. „Ich glaube, varro. – Novarro begann seine künstlerische Laufbahn wir sind das einzige Ehepaar ohne Probleme“, kom- in den 50er Jahren als Fotograf in Brasilien. Im Laufe mentierte Lotte Lenya und ließ Kurt Weill sein „kleines seines Lebens fotografierte er Hunderte von berühmten Sexpony“ Erika Neher, die in Deutschand geblieben Künstlern wie Picasso, Duchamp, Arp, Beuys, Miró, war. New York war für Weill und Lenya ein schwieriges Giacometti oder Magritte, der ihn in den Kreis der Pflaster, die Geldreserven waren bald aufgebraucht, die Surrealisten einführte, wo er die Bekanntschaft Dalìs berufliche Krise trieb die fragile Beziehung wieder ein- machte. Novarro porträtierte die Künstler, begleitet mal auseinander. Weill erneuerte den Kontakt zu Erika von seiner Frau Nana. Als Dankeschön schenkten Neher, schrieb ihr immer eindringlichere Briefe, bat sie ihnen die Porträtierten eines ihrer Werke mit persön- zu ihm zu kommen. Doch die in Deutschland lebende licher Widmung. – Echtheitszertifikat und Expertise: Neher beendete abrupt das Liebesverhältnis.

78 Aus unserem Stammbuch-Katalog

Aus Schillers Stuttgarter Umkreis Das Stammbuch im Stammbuch Album amicorum – „Stamm-Buch“ (Rückentitel). Album amicorum – „Fautoribus atque amicis suis Stuttgart, Dürrmenz, Kirchheim und Augsburg, honoratissimis. Hoc album dedicat et offert Jo- 1782–87. Qu.-8° (20 × 13 cm). Mit 2 Tuschfeder- hannes Gottofredus Rohde J. U. cultor.“ Stamm- zeichnungen (eine in Rot). 30 Seiten mit Eintragun- buch des Johann Gottfried Rohde. Jena und Gießen, gen. 209 mit Bleistift numm. Seiten. Marmoriertes, 1767–73. Qu.-8°. Mit aquarellierter Titelbordüre geglättetes Kalbleder der Zeit mit Deckel- und Steh- sowie gouachierter blattgroßer Pergamentminiatur. kantenbordüre, Rückenvergoldung, dreiseitigem 142 Seiten mit Eintragungen. 320 num. Seiten (24 Goldschnitt u. Marmorpapiervorsätzen. € 1000,– Bl. fehlen), 15 nn. Seiten Register. Marmoriertes, Der unbekannte Stammbuchhalter ist im Stuttgarter geglättetes Kalbleder der Zeit mit Deckel- und Umkreis von Schiller zu suchen, wie die Eintragungen Stehkantenbordüre, Rückenvergoldung, gepunztem von Schillers Zimmerwirtin Louise Dorothea Vischer dreiseitigem Goldschnitt und Marmorpapiervor- (1751–1816) und seines Mitschülers, des Malers Viktor sätzen. € 2000,– Heideloff (1757–1817) nahelegen. Mit wenigen Aus- Mit einer ikonographisch äußerst seltenen Darstellung nahmen stammen alle Einträge aus Stuttgart. – Luise als Pergamentminiatur: von rechts betritt ein Student Dorothea Vischer, die sich am 17. September 1787 im blauen Rock die Studierstube und bringt dem an mit 8 Zeilen aus Goethes Gedicht „An Lottchen“ einem Tisch sitzenden Bewohner das Stammbuch mit eingetragen hat, war 1781/82 Schillers Zimmerwirtin seinem Eintrag zurück. Oben rechts ein Schriftband: im Haus Eberhardstraße 63. Das Haus gehörte dem „So offt du wirst vergnügt der Freunde Zahl durch- Karlsschullehrer Balthasar Haug. Schiller bezog dort als sehn | So wolstu Werthester mich auch nicht übergehn.“ Untermieter am 1. Februar 1781 ein Zimmer mit Herd Die Stube ist dekoriert mit Stuhl und Stockflöte, Hut, und eine Kammer. Hier vollendete er seine „Räuber“ Taschenuhr, Pfeife, Kerze, Wasserkrug, Weinbecher, und begann seinen „Fiesco“. Nach der Überlieferung Teekessel, an den Wänden Landkarten und ein Bücher- von Schillers Schwägerin Karoline von Wolzogen gal- regal. – Die Familie des Stammbuchhalters Johann ten die schwärmerischen sechs Laura-Gedichte des Gottfried Rohde aus Thalitter war im Kupferbergbau 22-jährigen Schillers, die er in der „Anthologie auf tätig. Den Eintragungen zufolge studierte Rohde von das Jahr 1782“ veröffentlichte, seiner Wirtin Luise 1767 bis zum Wintersemester 1769 in Gießen und Vischer. – Victor Heideloff war Mitschüler Schillers wechselte dann nach Jena. 83 der insgesamt 142 Ein- an der Hohen Karlsschule und später Theatermaler träge stammen aus Gießen, 36 aus Jena. Unter den in Stuttgart. Von ihm stammt der hübsch illustrierte Gießener Beiträgern ragen der Kameralist und Mi- Beitrag auf S. 107. Weitere Beiträge aus dem Umfeld der neraloge Philipp Engel Klipstein (1747–1808) und der Hohen Karlsschule u. a. von: Friedrich August Heyd Jurist Johann Daniel Heinrich Musäus (1749–1821) (1749–1840), Prediger auf der Hohen Karlsschule und hervor. Zahlreiche Beiträger sind in der Datenbank der Diakon in Calw, Hauptmann Meinhardt, der bei den Gießener Stammbücher und darüber hinaus auch in Württembergischen Dragonern als Regimentsadjutant anderen Stammbüchern der UB Gießen nachweisbar. – diente, ferner Christian, Christian Heinrich und Ni- Ein Blatt lose, minimal fleckig. kolaus Wilhelm Liemann aus St. Petersburg, August Friedrich Hölder und Johann Conrad Reuß. – Die Tuschpinselzeichnung in Rot zeigt eine Klosteranlage, Beilageblatt mit einer Menuettkomposition. – Vgl. Zur Messe erscheint unser Katalog: Hinderer, Schiller und kein Ende, S. 139; Gebhardt S. Stammbücher des 18. und 19. Jahrhunderts. 356f., 295, 435, 162f.

79 Winfried Kuhn Rare Books Stand 37 Courbièrestr. 8 · 10787 Berlin Telefon +49 (0)30 89 09 49 90 · Mobiltelefon +49 (0)175 2 43 43 14 E-Mail: [email protected] · Internet: www.kuhn-rarebooks.com Kultur- und Wissenschaftsgeschichte · Medizin · Klassische Naturwissenschaften

Willem Piso und Georg Marcgraf de Liebstad

Court van der Voort, Pieter de la. Anmuthigkeiten von Pieter de la Court (1615–1685), dem berühmten des Landlebens, oder sonderbare Anmerkungen wie Ökonomen, Staatstheoretiker und Begründer des Wirt- man Landhäuser und Gärten anlegen, und die Plätze schaftsliberalismus in den Niederlanden. Im ersten gehörig eintheilen und auszieren könne. Nebst einer Teil beschreibt er die Methoden und Werkzeuge zum vollständigen Nachricht von der Wartung allerley Anlegen von Lust- und Gewächshäusern, Plantagen, Obst- und wilder Bäume, Orangerien und Ge- Fischteichen etc. Mit separaten Kapiteln über die ver- wächse, so in Treib- und Glashäusern auch sonsten schiedenen Obstbäume und Weinstöcke. Der zweite gezogen werden. Göttingen und Leipzig, Luzac, Teil enthält Nachrichten über das Ziehen der Pflanzen außerhalb ihrer Zeit sowie über einige ausländische 1758. 4°. 4 Blätter, 324 Seiten, 8 Blätter, 16 (14 mehr- Pflanzen (Zitronen, Limonen, Ananas und Orangen). fach gefaltete) Kupfertafeln. Pergamentband der € – Die Kupfertafeln zeigen verschiedene Gewächshäuser Zeit. 3200,– und Zitrusfrüchte. – Stellenweise leicht gebräunt bzw. stockfleckig. Eine Tafel mit hinterlegtem Einriss. Ohne Seltene einzige deutsche Ausgabe. – Dochnahl 5. – Pie- den vorderen Vorsatz. Einband etwas fleckig und berie- ter de la Court van der Voort (1664–1739) war der Sohn ben. Insgesamt gut erhaltenes Exemplar.

80 Fabre, Pierre Jean. Alle in zwey Theile verfassete berts & Trent 131; Wallis 77. – „Gamaches was a mem- chymische Schriften. 2 Teile in 1 Band. Hamburg, ber of the French Royal Academy of Science and here Schultze für Eding, 1713. 4°. 24 Blätter, 976 Seiten, gives nine dissertations on the Nature and Laws of Mo- 30 Blätter; 12 Blätter, 974 Seiten, 21 Blätter. Per- vement, the Principles of the Philosophy of Newton, gamentband der Zeit. € 3500,– the Theory of Planets, etc., and a clarification of relative movement and Newtonian attraction“ (Babson). – Die Zweiter Druck der ersten deutschen Ausgabe, die Tafeln meist mit astronomischen und mathematischen von nahezu allen Bibliographen als erste deutsche Diagrammen. Die reizenden Vignetten stammen von Ausgabe angesehen wird, da ihnen Exemplare mit Charles Nicolas Cochin d. J. (1715–1790). – Exlibris. der Jahreszahl 1712 nicht bekannt sind. – Ferchl 148; Vereinzelt gering stockfleckig. Die Kupfertafeln teils Ferguson I, 259; Wellcome III, 3; Neu 1356; Blake mit Abklatsch, sonst schönes und breitrandiges Exem- 141; Libri rari 98; Bolton 433; Brüning 3467. – Diese plar in guter Erhaltung. umfangreiche Schriftensammlung des französischen Arztes und Alchemisten enthält im ersten Band seine Jousse, Mathurin. L’art de charpenterie … Corrigé „Universal-Chymie“ und „Universal-Weissheit“, in & augmenté … Par M. de la Hire. 3eme edition. denen er seine Anschauungen umfassend vorstellt. Im Paris, Jombert, 1751. Folio. 4 Blätter, 212 Seiten, zweiten Band befinden sich neben mehreren kleinen 9 gefaltete Kupfertafeln, 1 Textkupfer, 1 gefaltete alchemistischen Schriften vor allem seine beiden alche- Holzschnitt-Tafel und 89 Textholzschnitte. Deko- mistischen Hauptwerke „Palladium spagyricum“ und rativer Lederband der Zeit mit reicher Rückenver- „Propugnaculum alchymiae“; hier legt er seine Lehren € systematisch dar. – Stellenweise leicht gebräunt bzw. goldung. 850,– stockfleckig. Vorsatz und Titel etwas fingerfleckig, ge- Dritte Ausgabe des erstmals 1627 erschienenen, reich ring angerändert und mit Besitzvermerk von alter Hand illustrierten Werkes zur Zimmermannskunst, überwie- auf dem Titel. Einband leicht fleckig und Rückdeckel gend zu Konstruktion von Dachstühlen und Treppen. mit kleiner Bezugsfehlstelle und größerem braunem – Fowler 161; HAB, Architekt und Ingenieur S. 97; vgl. Fleck. Insgesamt jedoch gut erhalten. Ornamentstichsammlung 2533 (Ausg. 1627). – Oberer Rand stellenweise mit schwachem Fleckenrand. Ein- Kircher, Athanasius. Physiologia Kircheriana ex- band etwas bestoßen und beschabt. Vorderes Gelenk perimentalis, qua summa argumentorum multi- leicht eingerissen. Insgesamt schönes und gut erhaltenes tudine et varietate … comprobatur atque stabilitur. Exemplar. Amsterdam, Jansson, 1680. Folio. Gestochenes alle- gorisches Frontispiz, 3 Blätter, 248 Seiten, 4 Blätter, Mackenzie, Alexander. Voyage from Montreal on 160 Textholzschnitte und 10 Textkupfer. Pergament the River St. Lawrence through the Continent of der Zeit (Rücken ersetzt durch altes Marmorpapier, North America to the Frozen Pacific Ocean in the etwas fleckig). € 5000,– Years 1789 and 1793. Philadelphia, John Morgan, 1802. Gr.-8°. 3 Blätter, VIII, CXXVI, 392 Seiten, Erste Ausgabe. – Merrill 29. – Dünnhaupt II, 1015. – Garrison/M. 580: „The first recorded experiment 1 gestochenes Porträt und 1 (von 3) gefaltete ge- in hypnoticism in animals“. – „This work, edited by stochene Karte. Kalblederband der Zeit mit Rü- one of Kircher’s pupils, Johann Stephan Kestler, is a ckentitel und Rückenvergoldung, goldgeprägter codification of Kircher’s observations and experiments Deckelbordüre, Steh- und Innenkantenvergoldung across the entire spectrum of his researches in physics. sowie marmoriertem Schnitt (leicht berieben und Naturally there are large sections on light and shadow, beschabt). € 1150,– magnetism, acoustics, and music; but there are also Zweite und seltenste aller amerikanischen Ausgaben experiments and observations in hydraulics, alchemy, in einem Exemplar von tadelloser Gesamterhaltung. and a myriad of other topics … The book is an example – Sabin 43415; Howes M 133: „First crossing of the of what Kircher’s writings could have been like at the continent from ocean to ocean by a white man.“ – Erst- hands of a good editor. Kircher died the year this book mals in London 1801 bei Cadell in einer Quartausgabe was published, and it is uncertain to what extent he erschienen. – Exemplare mit allen 3 Faltkarten sind ex- was involved in its publication. (Merrill). – Frontispiz trem selten und werden mit bis zu € 8000,– gehandelt. gebräunt, stellenweise im Bug leicht wasserrandig, die Innenspiegel mit einem alten Besitzvermerk von 1825, letzten 2 Blätter im weißen Rand leicht wurmspurig, im darunter in Versalien ein Vierzeiler datiert 1813. Schö- Rand etwas gebräunt. nes und dekorativ gebundenes Exemplar. Gamaches, (Étienne-Simon) de. Astronomie (Nartow, André van oder M. A. van Nideck). physique, ou principes généreaux de la nature … Antiquitez sacrées & profanes des Romains ex- et comparés aux principes de la philosophie de pliquées. Den Haag, R. C. Alberts, 1726. Folio. M. Newton. Paris, Jombert, 1740. 4°. 3 Blätter, Gestochener allegorischer Titel, 2 Titelblätter mit XLVIII, 362 Seiten, 8 Blätter, 22 gefaltete Kupfer- gestochener Vignette, 2 Widmungsblätter mit gesto- tafeln, gestochene Titelvignette und 19 gestochene chenen Kopfvignetten (Wappenexlibris), XLIX, 307 Textvignetten. Moderner Halblederband im Stil der Seiten, 1 Blatt, 2 gestochene Porträts, 1 gestochene Zeit. € 1900,– Schlussvignette und 83 Kupfertafeln. Lederband der Erste Ausgabe des bedeutenden Werkes zur Rezeption Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild und reicher von Newtons Theorie in Frankreich. – Babson 63; Ro- Rückenvergoldung. € 1200,–

81 Prächtiges Exemplar der ersten Ausgabe mit beiden genia et mores describuntur. 2 Teile in 1 Bd. Leiden, Drucktiteln (viele Exemplare nur mit einem Druck- Fr. Hack und Amsterdam, L. Elzevier, 1648. Folio. titel). – Cicognara 3581 (ohne Autor); Barbier I, 223 Kupfertitel, 429 Pflanzen- und Tierholzschnitte, 5 (André van Nartow); Graesse I, 149 (M. A. van Ni- Blätter, 122 S., 1 Blatt; 4 Blätter, 293 Seiten, 3 Blätter. deck). – Hinsichtlich der Verfasserschaft siehe die Pergamentband der Zeit (meist fleckig). € 15 500,– unterschiedlichen Angaben bei Barbier und Graesse. Erste Ausgabe dieser frühen Naturgeschichte Brasiliens Das anonym erschienene Werk mit lateinisch-franzö- in einem schönen Exemplar. – Sabin 63028; Borba sischem Paralleltext enthält ausführliche Erklärungen de Moraes II, 152; Bosch 109; Willems 1068; Nissen, zur künstlerischen, mythologischen und geschicht- Botan. Buchillustr. 1533. – „Die Historia naturalis Bra- lichen Bedeutung der meist mit reicher ornamentaler siliae vereinigt in sich die ersten exakten wissenschaft- Ausstattung dargestellten Monumente. – Tafeln XXI/ lichen Forschungsberichte über die Naturgeschichte, XXII auf einem Blatt, Tafel-Nr. XL doppelt vergeben. Geographie, Meteorologie und Ethnologie Brasiliens. – Mit gestochenem Wappenexlibris M. Benzelstierna, Sie blieb das naturgeschichtliche Standardwerk bis eines 1747 in Schweden in den Adelsstand erhobenen Anfang des 19. Jahrhunderts, als Maximilian Prinz zu Staatssekretärs, der mit Carl von Linné an der Univer- Wied-Neuwied, Spix und Martius ihre Arbeiten ver- sität Lund studierte. 1786 wurde Benzelstierna Mitglied öffentlichten“ (Bosch). – „The only illustrated work der Königlich Schwedischen Akademie der Wissen- about Brazilian natural history. Luxuriously printed schaften. by Elzevier, it is one of the beautiful Dutch works on Braziliana“ (B. d. M.). – Kupfertitel mit ca 1,5 cm Newton, Isaac. Opuscula mathematica, philoso- breitem gebräuntem Außenrand, bei den Folgeseiten phica et philologica. Collegit partimque Latinè vertit schwächer werdend. Innenspiegel mit gestochenem ac recensuit Joh. Castillioneus (d. i. G. F. Salvemini). Wappenexlibris. Insgesamt sauber und breitrandig. – 3 Bände. Lausanne und Genf, Bousquet, 1744. 4°. Siehe Abbildung. Mit 3 wiederholten gestochenen Titelvignetten, 64 gefalteten Kupfertafeln und 2 gefalteten Tabellen. Richardson, George. A treatise on the five orders Dekorative Lederbände der Zeit mit reichen Rü- of architecture, in which the principles of that art are € ckenvergoldungen. 3800,– illustrated by elegant and correct examples. (Same in Erste Sammelausgabe der Werke Newtons. – Babson 9; French). London, printed for the author, and sold by Wallis 2. – Mit einer Biographie und herausgegeben von Mr. George Nocol, 1787. Groß-Folio. X, 32 Seiten, G. F. Salvemini. „They are a fine piece of bookmaking“ 1 Blatt, 22 Aquatinta-Tafeln, drawn and engraved (Babson). – Band 1 enthält die mathematischen Schrif- by G. Richardson & Son. Halblederband der Zeit ten, darunter De analysis, Methodus fluxionum, De mit Rückenvergoldung (etwas berieben, Rücken quadratura, Enumeratio und Methodus differentialis; sorgfältig erneuert). € 7500,– Band 2 enthält die philosophischen bzw. physikalischen Schriften: De mundi systemate, Lectiones opticae, De colorum, 31 Arbeiten aus den „Philosophical Trans- actions“, De natura acidorum und Scala graduum ca- loris; Band 3 enthält die philologischen Schriften. – Die Titelvignetten zeigen ein Porträt Newtons. – Stellen- weise etwas gebräunt, wenige Lagen stärker, vereinzelt etwas stockfleckig. Ohne den Schmutztitel von Band 1. Einbände leicht berieben und bestoßen, zwei Gelenke etwas eingerissen. Insgesamt schönes und dekoratives Exemplar in guter Erhaltung.

Paracelsus, T. B. v. Hohenheim. Metamorphosis Theophrasti Paracelsi. Dessen werck seinen meister loben wirt. Basel, S. Apiarus für P. Perna, 1574. Kl.- 8°. 17 Blätter, 292 (recte 272) Seiten. Lederband des 18. Jahrhunderts (gering berieben). € 3500,– Sehr seltene zweite Ausgabe, erstmals 1572 erschienen. – Sudhoff, Paracelsus 157; VD 16, P 695; Duveen 452. – Enthält nach der Widmung an Melchior, Bischof von Basel, die Kapitel „Von natürlichen Dingen“, „Vom Stein der Weisen“, „Alchimia“ und „De Tinctura Phi- sica“; ferner das Paracelsus untergeschobene „Büchlin belangend lapidem“. – Sehr gut erhalten und mit einigen zeitgenössischen Annotationen am Schluss.

Piso, Willem und Georg Marcgraf de Liebstad. Historia naturalis Brasiliae … in qua non tantum Plantae et Animalia sed et Indigenarum morbi, in-

82 Luigi Vanvitelli

Äußerst seltene einzige Ausgabe, kein Exemplar im jeweils 6 gestanzten Ausschnitten in den Maßen 3 × 5 deutschen Handel seit 1950. – Millard II, 68 (ausführ- cm bis ca. 5 × 8,5 cm und dahinter montierten Stoff- lich); Berlin-Katalog 2297. – Prachtvolles bilinguales mustern sind auf moderne Kartonblätter montiert. Die Architekturwerk mit englischem und französischem Stoffmuster selbst befinden sich meist in farbfrischem Text. Von seinem Verfasser als „polite education“ be- Erhaltungszustand, lediglich einige Blätter sind etwas zeichnet und bestimmt für Architekten, Studenten braunfleckig, angestaubt und mit kleinen Läsuren. und Connaisseure, um deren ästhetische Erziehung zu verbessern. Seine Kenntnisse erlangte Richardson auf Vanvitelli, Luigi. Dichiarazione dei disegni del Grund persönlicher Anschauung, als er James Adam Reale Palazzo di Caserta. Neapel, Regia Stamperia, auf dessen Grand Tour nach Italien von 1760 bis 1763 1756. Imperial-Folio (Höhe 66,5 × 50,5 cm). Ge- begleitete. „Although he was a fine draughtsman he stochener Titel mit Vignette, 2 Blätter, XIX Seiten, does not seem to have designed complete buildings. 3 große gestochene Vignetten, Initialen und 14 His main sources of income were architectural publi- doppelblattgroße Kupfertafeln. Restaurierter roter cations and teaching“ (Millard). Richardson’s books Maroquinband der Zeit mit goldgeprägtem Rücken- were „remarkably well subscribed by members of the titel, reicher ornamentaler Rückenvergoldung (die Royal Family, by the nobility and gentry, by architects Bourbonenlilie in 9 Feldern) sowie ornamentaler in this country and abroad, and by the major furniture umlaufender Deckelvergoldung. € 6000,– makers of the period, Chippendale, Linnell and Ince and Mayhew“ (Harris). – Etwas stockfleckig, teils auch Erste Ausgabe. – Millard IV, 140; Ornamentstichka- etwas stärker, die Tafeln jedoch nicht betroffen. Ins- talog Berlin 2706; Fowler 348; Cicognara 4105. – Mit gesamt sehr gut erhalten. – Siehe Abbildung. prachtvollen Grund- und Aufrissen sowie zwei Total- ansichten aus der Vogelschau. „The palace and gardens at Caserta represent the Italian effort to emulate Ver- Sammlung mit 540 montierten farbigen Stoff- sailles. The (14) double-page plates were engraved by mustern auf 90 Musterkarten. Wien, (ca. 1875). C. Nolli, R. Pozzi and N. Orazi. At the bottom of page (28 × 19,5 cm). Mit 540 Original-Stoffmustern auf XIX there is a note that this is the end of part I. As far 90 ausgestanzten Musterblättern. Lose in moderner as known part II was never issued“ (Fowler). „This € Leinwand-Kassette. 1250,– album of fourteen large folio plates, preceded by a brief Umfangreiche Stoffmustersammlung einer auf der explanatory text, illustrates the buildings and park of Weltausstellung 1873 in Wien mit einer Verdienst- the royal palace at Caserta, south of Naples. The en- medaille ausgezeichneten österreichischen, vermutlich gravings were made after drawings by Luigi Vanvitelli, sogar Wiener Textilfabrik, die leider nicht exakt zu be- the architect of the palace, garden, and town of Caserta“ stimmen war. – Die Musterkarten (16,5 × 24,5 cm) mit (Millard). Sehr gut erhalten. – Siehe Abbildung.

83 Hannspeter Kunz Stand 62 Japanische Farbholzschnitte An der Brunnenstube 8 · 72488 Sigmaringen Telefon +49 (0)7571 47 74 · Fax +49 (0)7571 38 13 64 E-Mail: [email protected] · Internet: www.ukiyo-e-gallery.de Japanische Farbholzschnitte · ukiyo-e · shin hanga ·ehon · shita-e

Signatur: Toyokuni ga. Datierung: 1859. Künstler der Kartusche: Miyagi Gengyo (1817–1880). € 2200,– Sehr guter Druck einer seltenen Erstausgabe mit kara- zuri (Blinddruck) und shomenzuri (Glanzdruck). – Siehe Abbildung. Taiso Yoshitoshi (1839– 1892). Fûzoku San-jûni- sô – Eigenheiten und Gewohnheiten von 32 Frauentypen. Mitasô Tempo nenkan okoshô fûzoku – Neugierig: Eine Bedienstete in der Tempo-Zeit. Format: tate-ôban. Verlag: Tsu- nashima Kamekichi. Holzschneider: Wada Hori Yu. Signatur: Yos- hitoshi ga. Datierung: 1884. € 2200,– Sehr guter Druck und Farben, shômenzuri (Lackanrei- bung), karazuri (Blindprägung). – Siehe Abbildung. Toyoharu Chikanobu (1838–1912). Ein Kind be- geistert sich für die Papierschmetterlinge, die seine Mutter an einem Stab in die Höhe hält. Signatur: Yôshû Chikanobu. Datierung: um 1890. € 300,– Sehr schöner Druck in zurückhaltenden Farben mit kinginzuri (Druck mit Silber). – Siehe Abbildung. Kitagawa Utamaro II (?-1831). Bijin fûzoku awase – Eine junge Frau, die einen Brief im Mund festhält, Utagawa Hiroshige (1797–1858). Fuji Sanjurokkei schöpft Wasser aus einem Becken. Format: tate- – 36 Ansichten des Fuji. Hakone no Kosu – Der ôban. Verlag: Suzuki Ihei. Zensur: kiwame. Signatur: See in Hakone. Format: tate-ôban. Verlag: Tsu- Utamaro hitsu. Datierung: um 1820. € 2600,– taya Kichizo. Signatur: Hiroshige hitsu. Datierung: € Sehr guter Druck und 1858. 2000,– Zustand in sehr schöner Farbgebung. – Siehe Ab- bildung. Utagawa Kunisada (1786–1865). Imayô sanjûnisô – Zwei- unddreißig moderne Frauentypen. Format: tate-ôban. Verlag: Yamaguchiya Tôbei. Zensur: aratame. Holz- schneider: Hori Take.

84 Sehr guter, vollrandiger Druck in frischen Farben. Papier an den Rändern geringfügig gebräunt. – Siehe Abbildung. Utagawa Hiroshige (1797– 1858). Meisho Edo hyakkei – 100 Ansichten von Edo. Der Fluss Furu bei Hiroo. Format: tate-ôban. Sig- natur: Hiroshige ga. Datie- rung: 7/1856. € 1800,– Sehr guter Druck in frischen Farben. Ränder ringsum etwas beschnitten. – Siehe Abbildung.

Kawase Hasui (1883–1957). Kyoto Ohara San- zenin – Der Sanzen-Tempel von Ohara in Kyoto. Tempelgebäude in der Dunkelheit vor Waldkulisse. Format: tate-ôban. Verlag: Watanabe Shozaburo. Hasegawa Sadanobu I (1809–1879). Miyako Signatur: Hasui und Siegel. Datierung: Showa 24 meisho no uchi – Berühmte Orte in der Haupt- (1949). € 1800,– stadt (Kyoto). Tôfuku-ji Tsûten-kyô – Ansicht der Ausgezeichneter Druck und Farben mit bokashi (Farb- Tsûten-kyô Brücke beim Tôfufu-ji Tempel. Format: gradierung). – Siehe Abbildung. yoko-chuban. Verlag: Wataya Kihei-ban. Signatur: Sadanobu ga. Datierung: um 1858. € 300,– Utagawa Kuniyoshi Sehr guter Druck und Farben. Angedeutete Mittelfalte (1798–1861). Sûzoku verso verstärkt. – Siehe Abbildung. Suikoden gôketsu hya- kuhachinin no hitori – Hirosada (tätig in Osaka 1819–1863). Zwei Schau- Die 108 Helden des spieler-Halbporträts in Form eines Diptychons. berühmten Suikoden- Format: 2 × tate-chûban. Signatur: Hirosada. Datie- Romans. Der tätowierte rung: um 1850. € 300,– Held Kanchikotsuritsu Exzellenter Druck und Farben. Luxusausgabe. – Siehe Shuki. Format: tate- Abbildung. ôban. Zensur: kiwame. Verlag: Kagaya Kichi- bei. Signatur: Ichiyûsai Kuniyoshi ga. Datie- rung: 1828. € 1400,– Recht guter Druck in an- sprechenden Farben. Leichter Grauschleier im Bereich der Signatur. – Siehe Abbildung. Unbekannter Künstler des 19. Jahrhunderts. Hanshita-e. Nach der Ernte blickt ein junger Feld- arbeiter zurück. Daneben ein Gedicht. € 280,– Letzte präzise Vorzeichnung für ein Surimono. Mini- males Wurmloch zwischen Figur und Gedicht.

85 August Laube Stand 68 Buch- und Kunstantiquariat ∙ Nachfolgerin Brigitta Laube Oppliger Kirchgasse 32 ∙ 8001 Zürich, Schweiz Telefon +41 44 256 88 99 ∙ Fax +41 44 256 88 98 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.augustlaube.ch Illustrierte Bücher ∙ Graphik · Zeichnungen · Aquarelle · Schweizer Romantik

Bosse, Abraham. Radier-Büchlein / Handelt von der Etzkunst / Nemlich: Wie man mit Scheidwasser in Kupffer etzen / das Wasser / wie auch den har- ten und weichen Etzgrund machen solle; Beneben Kurtzer Beschreibung / wie die Kupfferplatten ab- zudrucken; die Drucker-Presse zu machen / und was man sonsten darbey in acht zu nehmen hat. Erstmals durch Abraham Bosse, berühmten Kupf- ferstechern zu Paris … Sampt einer Zugabe / von der Herold-Mahl- und Reiß-Kunst / mit darzuge- Exlibris von Richard Cope Hopton, esq. of Canon hörigen Figuren durch Georg Andream Böcklern. (1738–1810); Manuskript-Eintrag von Dorothy Hop- Nürnberg, Paul Fürst, 1689. 10 Bll., 201, 7 SS. Mit ton, Tochter von James Nelson esq. of London, verehe- gest. Frontisp., 18 Kupfertaf., 1 Textkupfer u. zahlr. licht im Januar 1817. – Siehe Abbildung. Vign. sowie Initialen. HLn.-Bd. d. Zeit (bestossen € und beschabt). 1400,– Goethe, Johann Wolfgang von. Taschenbuch für VD 17 3:606080Y; Graesse I, 501; Ornamenstichkat. 1798. Herrmann und Dorothea von J. W. von Goe- Bln. 4652. Das klassische Werk über Kupferstich- the. Berlin, bey Friedrich Vieweg dem älteren, 1798. u. Radierkunst in der dritten deutschen Augabe von 16°. Mit Titelkupfer (die preußische Königsfamilie) Georg Andreas Böckler. Erschien erstmals 1645 in von Dan. Chodowiecki, 1 kol. Kupf. (Modehüte). Paris: „Traicte des manieres de graver en taille douce“. 14 unn. Blätter (Kalendarium), 6 Stahlst. Titelblatt, – Siehe Abbildung. 174 S., 1 weißes Bl. Roter Glanzmaroquin mit Brieftasche und Klappe. € 7900,– Curtis, William. The Botanical Magazine; or, Flo- Erste Ausgabe. Goedeke IV/3 S. 334/68, 1.a. WG² 52; wer-Garden Displayed. London, Stephen Couch- Engelmann 832; Meyer 545. Sehr schönes, sauberes man, 1787–1813. Teile 1–38 gebunden in 19 Bänden. Exemplar. – Siehe Abbildung. Porträt von William Curtis und Widmung mit Vor- wort. 1593 radierte und kolorierte Tafeln mit da- Haller, Albrecht von. Elementa Physiologiae Cor- zugehörendem Text. Jeder Band mit Index. Kalbs- poris Humani. Lausanne, M.-M. Bousquet, S. d’Ar- leder d. Zeit mit Goldverzierung auf dem Rücken nay, F. Grasset, 1757–63 (Bde. I-V) bzw. Leyden, C. und roten Rückenschilder. (Fünf Bände, Rücken Haak, 1764–66 (Bde. VI-VIII). 8 Bde. Kl.-4°. Mit 6 leicht gebrochen). € 15 000,– gest. Tafeln in den Bänden I, VI, VIII, gest. Titel­

86 vignetten in den Bänden I-IV. Marmor. Ldr. d. Zt. über 5 Bünden mit 2 goldgepr. Rückenschildchen, Rücken- und Stehkantenvergoldung. (Ecken teilw. etwas bestoßen). € 4800,– Norman 975; Garrison-Morton 588; Osler 1148; Heirs of Hippocrates 886. Exlibris „Herbert McLean Evans Library of Medical Classics“. Erste Ausgabe. Medizi- nisches Hauptwerk des großen Schweizer Arztes und Dichters Albrecht von Haller.

Hegetschweiler, Johannes und Jonas David La- bram. Sammlung von Schweizer Pflanzen nach der Natur und auf Stein gezeichnet von J. D. Labram. Text von Joh. Hegetschweiler. Zürich, Johs. Ess- linger Praeceptor, 1826. (Ohne die neue Folge). 80 Hefte in 3 Bden. So vollständig mit 482 (statt 480) kolorierten Tafeln und den dazugehörigen Texten. € 3300,– Nissen 838; Stafleu-Cowan 2563; Pritzel 3904. – Siehe Abbildung.

87 Hans Lindner Stand 24 Spessartweg 3–5 ∙ 84048 Mainburg Telefon: +49 (0)8751 5617 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.antiquariat-lindner.de Kinder-Bilderbücher ∙ Avantgarde ∙ Literatur und illustrierte Bücher des 20. Jahrhunderts

tionen von C[arl] O[tto] Czeschka. Wien-Leipzig, Verlag Gerlach u. Wiedling [1909]. 67, (1) S., illustr. Vorsätze in Blau und Weiß, OLwd. € 1450,– Heller/Wien 105 R; Bilderwelt 544 und 1357 (mit 2 Abb.); Schweiger, Wiener Werkstätte S. 54f. und 241. – Erstauflage. , Band 22. – „Dieses Buch wird zurecht in fast allen Publikationen über die Stilkunst um 1900 als ein Höhepunkt der Buchkunst gepriesen.“ (Friedrich C. Heller in Bilder- welt S. 357). – Ungewöhnlich frisches Exemplar.

Dada – Schwitters, Kurt und Käte Steinitz. Die Märchen vom Paradies. Band 1 (=alles Erschienene). 1. Der Hahnepeter. 2. Der Paradiesvogel. 3. Das Pa- radies auf der Wiese. Hannover, Apossverlag 1924. 27,2 × 21 cm. 31, (1) S. mit Illustrationen von K. Bilibin, Ivan J. Das Märchen vom Zaren Saltan Steinitz, OKt. mit Illustrationen und Schrift in Blau … [Russischer Text] von A. S. Puschkin. St. Pe- und Schwarz. € 9800,– tersburg [1907]. 25,7 × 32,6 cm. 20 S. mit farbig Centre Pompidou Dada S. 883 (mit Abb.); Dada global lithogr. Vortitel, Buchschmuck und 11 (5 ganzs.) 116 (mit Abb.); Schmalenbach/Bolliger VI, 244; Pa- Farblithographien, farbig illustr. OKarton (leichte piergesänge 46 (mit Abbildung). – . – Erste Gebrauchsspuren) mit Golddruck. € 1450,– Ausgabe dieses berühmten dadaistischen Bilderbuchs. Bode/Bilibin 8 (mit 3 Abb.); Bilderwelt 2734. – Erste Die hier vorliegende „blaue“ Einbandvariante ist die Ausgabe. Bilibins wohl reichste Arbeit mit deutlichen Seltenste und wenig bekannt. Unser Exemplar mit Einflüssen des japanischen Farbholzschnittes. Rück- einer eigenh. Bleistiftwidmung von Schwitters „Für deckel unten mit schwacher Knickfalte, nur gelegent- lich leicht fleckig, sonst farbfrisches Exemplar des schönsten Bilibin-Bilderbuchs. – Siehe Abbildung.

Der Buntscheck. Ein Sammelbuch herzhafter Kunst für Ohr und Auge deutscher Kinder. He- rausgegeben von Richard Dehmel. Cöln a. Rh., Schaffstein & Co. 1904. 31,5 × 24,5 cm. 55, (1) S. mit zahlreichen farbigen (10 ganzseitigen), teils gold- gehöhten Illustrationen von K[onrad] F[erdinand] [Edmund] v. Freyhold, Karl Hofer, Ernst Kreidolf und E. R. Weiß, illustr. Vorsätze, OPp. (Kanten und Ecken teils berieben) mit farbigem Deckelbezug (Kinderfiguren) von Freyhold. € 3500,– Bilderwelt 514 (mit Abb.); Seebaß II, 431: „Vielleicht neben dem >Fitzebutze< das herausragendste Do- kument des Jugendstils im deutschen Kinderbuch.“ – Erste Ausgabe. Innendeckel mit Exlibris (Schufin- sky), Rücken an den Kapitalen etwas beschabt, sonst bemerkenswert frisches Exemplar.

Czeschka – Keim, Franz. Die Nibelungen. Dem deutschen Volke wiedererzählt. Mit Buchschmuck und 8 doppels. farbigen, goldbronzierten Illustra-

88 Robert Seitz“ (Mitbegründer der Magdeburger Künst- [Bestell-]No. 259 auf dem Vorderumschlag. Sehr selte- lervereinigung „Die Kugel“), eigenh. Datierung „2. 12. nes Stuttgarter Bilderbuch mit Spiel- und Sportszenen (19)24“ und einem von Schwitters in Blei gezeichneten (Cricket, Schlagball, Schaukeln, Schneemannbauen und Signet der Künstlervereinigung. Auf dem hinteren De- Schneeballschlacht usw.). Mit Gebrauchsspuren, Um- ckel zwischen Hahn und Schrift eine kleine typogra- schlag mit kleinen Randläsuren, etwas fingerfleckig. fische Entwurfsskizze, die wohl auch von Schwitters stammen sollte. – Siehe Abbildung. Meissen, Conny. Das Männchen kommt zum Zauberer. Eine neue Bildergeschichte vom Männ- Dearmer, Mabel. The Book of Penny Toys. Written chen. Berlin, Herbert Stuffer (1927). 20 × 14,5 cm. and illustrated. London/New York, The Macmillan 16 ungez. Seiten mit 20 handkolorierten Illus- Company 1899. 26,3 × 20,8 cm. 94 S. mit 20 ganz- trationen und Versen, OPp. (Rücken ganz leicht seitigen Farbillustrationen, OHlwd. (leicht fleckig, berieben, leicht stockfleckig) mit kolor. Deckel­ berieben und bestoßen) mit farbigen Illustrationen illustration. € 1800,– € auf beiden Deckeln. 580,– Cotsen 7184; Murken/Stuffer 4; Stuck-Villa II, 258. Osborne Collection 60; Houfe S. 281. – Erste Ausgabe. – Erste Ausgabe. 2 Blätter mit Stockfleckchen, sonst Seltenes, reizvoll illustriertes Bilderbuch der Autorin gutes Exemplar des noch selteneren zweiten „Männ- und Illustratorin Mabel Dearmer (1872–1915). Gut chen“-Bilderbuchs. erhaltenes Exemplar, die Tafeln meist noch mit den Original-Seidenhemdchen, davon nur wenige etwas knittrig. Nur gelegentlich leicht stockfleckig. Freyhold, K[onrad] F[erdinand] [Edmund] von. Bilderbücher. Band [2:] Sport u. Spiel. [Umschlag- titel: Sport und Spiel]. Köln am Rhein, H. & F. Schaffstein 1906. 25,5 × 30,5 cm. 28 ungez. Seiten mit koloriertem Titel und 12 kolorierten Bildtafeln, kolorierte Vorsätze mit Blumenmuster, OHlwd. (an den oberen und unteren Kanten etwas stockfleckig und berieben) mit kolorierten Deckeln. € 4500,– Pressler S. 208 (mit Abb. 114); Stark/Schaffstein S. 187. – Erste Ausgabe. Offensichtlich eines der ganz seltenen Exemplare der sogenannten „unzerreißbaren Ausgabe“ auf kartonartigem, leicht strukturiertem Papier. Titel, Vorsätze und alle Bilder sind schablonenkoloriert. – Freyholds Bilderbücher sind „Marksteine in der frühen Entwicklung des Bilderbuches des 20. Jahrhundert…“ (H. A. Halbey in Doderer/Müller S. 252). Gelegentlich etwas stockfleckig, sonst gut erhaltenes Exemplar mit dem bedruckten Orig.-Umschlag (dieser mit wenigen kleinen Einrissen und Läsuren). Hoerschelmann, Rolf von. Das schwarze Bilder- buch. Mit Versen von A[lexander] von Bernus. München, Martin Mörikes Verlag (1911). 22 × 27,5 Oswald, Wenzel (Bilder und Ausstattung). Himm- cm. 40 ungez. Seiten mit Titelvignette und 17 ganz- lische Mär. Text von Leo Blonder. (Wien, Christoph seitigen Scherenschnitten sowie Versen auf den Reissers Söhne 1914). 35 × 26 cm. 30 ungez. Seiten Rückseiten der Tafeln, hellgraubrauner OSeiden- mit farbig illustr. Titel und 14 (7 farbigen) ganzseiti- leinenband mit Titelschrift und ornamentalem gen Original-Lithographien, farbig illustr. Vorsätze, Schmuckrahmen. € 1400,– illustr. OPergamentband mit Goldpr. € 8500,– Ries S. 596/2 und S. 164; Stuck-Villa II, 211 (mit 2 Ab- Heller/Wien 225; Lachende Kinder 20 (mit ganzs. Farb- bildungen). – Erste Ausgabe dieses bemerkenswerten abb.): „Äußerst aufwendig und elegant im schweren Scherenschnitt-Bilderbuchs, hier in einer sehr seltenen Karton der einzelnen Seiten und wahrhaft exklusiv Einbandvariante (wohl Vorzugsausgabe) in Seidenlei- in der Wirkung der >Originalsteinzeichnungen<, ist nen. – Schönes Exemplar. dies ein erlesenes Beispiel des Wiener Secessionsstils.“ – Erste Ausgabe. Eins von 25 Exemplaren der sehr Kleines Volk bei’m Spiel [=Umschlagtitel]. Stutt- seltenen Vorzugsausgabe auf Old Stratford Parchment gart, Verlag von W. Effenberger (F. Loewe’s Verlag) Cover gedruckt, in Echt-Pergament gebunden und [um 1905]. Ca. 30,5 × 31 cm. 14 ungez. Seiten mit vom Künstler signiert. Gedruckt für und ausgestellt bei Textillustrationen in verschiedenen Farben sowie der Bugra Leipzig 1914. Der böhmische Grafiker und 8 ganzseitigen Chromolithographien, farbig il- Illustrator W. Oswald (geb. 1883) war Mitarbeiter der lustr. OKarton (Umrissbilderbuch in Form eines Wiener Werkstätte und Schüler von Berthold Löffler, ­Balles). € 290,– in dessen Stil er arbeitete. Vgl. Ries S. 763.

89 Antiquariat Günter Linke Stand 12 Niebuhrstraße 78 ∙ 10629 Berlin Telefon: + 49 (0)160 78 28 258 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.avantgardebooks.com Literatur und Kunst des 20. Jahrhunderts ∙ Dada ∙ Originalgraphik ∙ Philosophie

100 Jahre Bauhaus 1919 – 2019

einzelnen Abteilungen wirbt, so für die Bauabteilung, die Tischlerei, die Metallwerkstatt, die Weberei, die Wandmalerei, die Druckerei und Werbewerkstatt und für die Bühne. Gutes Exemplar. Referenz: Bauhaus. Drucksachen, Typografie, Reklame, Seite 189 mit Abbildung – das Bauhaus # allesistdesign 306 mit Abbildung auf Seite 333. – Siehe Abbildung. Bauhaus – Keler, Peter / Molnár, Wolfgang (Far- kas). Raumgestaltung einer Durchfahrt. 1923. Ori- ginalfarblithographie in den Farben Rot, Grau, Blau, Gelb und Schwarz. 24,2 × 24,5 cm (Blattgröße). Er- schienen als Farbtafel VI im Katalog: Staatliches Bauhaus in Weimar. 1919–1923, Seite 97. Weimar – München, Bauhausverlag 1923. € 2000,– Peter Keler (1898–1982) war von 1921 bis 1925 am Bauhaus in Weimar tätig. Für die Bauhausausstellung 1923 entwarf er u. a. seine berühmte Kinderwiege. Der ungarische Architekt Farkas Molnár (1897–1945) studierte von 1921–1925 am Bauhaus u. a. bei Jo- hannes Itten und arbeitete eng mit Walter Gropius zusammen. Die vorliegende, an den Vorstellungen der De Stijl-Bewegung orientierte Farblithographie wurde bei Dietsch & Brückner in Weimar gedruckt. Die Ar- beit veranschaulicht sehr deutlich das Auflösen der Grenzen zwischen Architektur, Wandgestaltung und Malerei am Bauhaus.

Bauhaus. Zeitschrift für Gestaltung. Herausgeber: Hannes Meyer. Schriftleitung: Ernst Kallai. 2. Jahr- gang 1928, Heft 4: Junge Menschen kommt ans Bau- haus! Dessau, Bauhaus Dessau 1929. 29,6 × 21 cm. 32 Seiten. Originalheft mit einem Bauhausphoto von Lotte Beese auf dem Umschlag. € 1200,– Originalausgabe. Das Heft enthält u. a. Beiträge von Ernst Kallai (Bescheidene Malerei), Naum Gabo (Ge- staltung?), Hannes Meyer (Bauen) und ein Interview mit Bauhäuslern (Seite 18–22). Das Heft ist mit zahl- reichen photographischen Abbildungen ausgestattet u. a. mit Photos von Lucia Moholy (Kugelleuchte), Erich Consemüller (Tischlampe), Lotte Burckhardt (Modell), Rudolph Binnemann (Bauhausmöbel), Wal- ter Peterhans (Ausstellung „Bauen und Wohnen“) und Werner Zimmermann (Metallwerkstatt). Auf der Um- schlagrückseite befindet sich eine ganzseitige Anzeige, in der das Bauhaus Dessau um Aufträge für seine

90 Referenz: Punkt · Linie · Fläche. Druckgraphik am Bauhaus 164.5 mit Abbildung auf Seite 280 – Fiedler/ Feierabend. Bauhaus, Seite 453 mit Abbildung – Wech- selwirkungen. Ungarische Avantgarde in der Weimarer Republik, Nr. 283. – Siehe Abbildung. Bauhaus – Klee, Paul. Einladungskarte zum Later- nenfest des Bauhauses an der Sonnwendfeier 1922. Weimar, Staatliches Bauhaus 1922. 9,1 × 14,3 cm. Handaquarellierte Originallithographie in Schwarz, Gelb, Rot und Grau auf chamoisfarbenem Kar- ton. € 38 000,– Von Paul Klee aquarellierte Einladungskarte zum be- rühmten Laternenfest des Bauhauses, welches am 21. Juni 1922 zur Sonnwendfeier in Weimar stattfand. Die Bauhaus – Ortner, Rudolf. Foto-Collage I. 1932. lediglich in Schwarz-Weiß gedruckte Originallitho- 18,2 × 13 cm. Original-Photocollage auf hellbrau- graphie wurde bei unserem Exemplar von Klee in den nem Unterlagenkarton (29,2 × 20,8 cm) montiert. Farben Grau, Gelb und Rot handkoloriert. Im Stein Auf der Rückseite mit eigenhändiger Bestätigung unten links von Klee signiert. Die Karte stammt aus und Unterschrift von Rudolf Ortner und mit dem dem Besitz der Bauhausschülerin Benita Koch-Otte. Stempel des Künstlers versehen. € 6800,– Benita Koch-Otte trat bereits 1920 als Studierende dem Rudolf Ortner hat sich 1932 am Bauhaus eingeschrie- Bauhaus in Weimar bei und erhielt Unterricht u. a. von ben und besuchte die Kurse bei Mies van der Rohe, Johannes Itten, Oskar Schlemmer und von Paul Klee, Ludwig Karl Hilberseimer, Wassily Kandinsky und dessen ersten Kurs am Bauhaus sie belegte. Wunderbar Josef Albers. Vorliegende Photocollage entstand für erhaltene Karte in schönem Kolorit. Sehr selten und mit den Vorkurs von Josef Albers. Ortner verwendete bedeutender Provenienz. dabei Photos von acht Architekturmodellen, die er Referenz: Kornfeld 87 – Bauhaus-Grafik, 153 mit Ab- bereits in der Zeit zwischen 1930 bis zu seinem Ein- bildung – Fleischman, Bauhaus, Drucksachen, Typo- tritt in das Bauhaus fertigte. Auf der Rückseite wurde grafie, Reklame, Seite 64 mit Abbildung – Punkt · handschriftlich die Werknummer C–32–76 eingetragen. Linie · Fläche. Druckgraphik am Bauhaus 160 mit einer Abbildung der nicht kolorierten Lithographie. – Siehe Provenienz: Nachlaß des Künstlers. Abbildung. Referenz: Monika Ortner-Bach. Rudolf Ortner, Seite 138f. mit ganzseitiger Abbildung. – Siehe Abbildung. Bauhaus – Offset. Buch und Werbekunst. Jahrgang 1926, Heft 7. Sondernummer: Bauhaus. Leipzig, Offset-Verlag 1926. 31 × 23,5 cm. 80 Seiten (S. 353– 432), 4 Seiten Prospekt der Bauhausbücher und 24 Seiten Reklame. Mit zahlreichen Abbildungen und Tafeln. Originalbroschur mit einer Umschlag- gestaltung von Joost Schmidt. € 4800,– Originalausgabe. Wichtige Sondernummer zum Bau- haus mit programmatischen Beiträgen u. a. von Josef Albers, Herbert Bayer, Walter Gropius, Lazlo Moholy- Nagy, Oskar Schlemmer und Gunta Stölzl. Enthält außerdem den „Lehrplan des Bauhauses“ und Ab- bildungen von Arbeiten u. a. von Josef Albers, Joost Schmidt, Lyonel Feininger, Lazlo Moholy-Nagy und Herbert Bayer. Mit dem häufig fehlenden, vierseitigen Bücherprospekt von Moholy-Nagy für die bis zu die- sem Zeitpunkt erschienenen Bauhausbücher. Umschlag mit geringen Randmängeln, sonst sehr gut erhaltenes und komplettes Heft. Referenz: Das A und O des Bauhauses 131 mit einer ganzseitigen Farbabbildung auf Seite 103 – Lang, Konstruktivismus und Buchkunst Seite 53 mit Farb- abbildung – Andel, Avant-garde Page Design 252 mit ganzseitiger Abbildung auf der Seite 197 – Bauhaus. Drucksachen, Typografie, Reklame, Seite 312f. und Seite 151 mit ganzseitiger Abbildung der ersten Seite des Bauhausbücherprospektes von Moholy-Nagy – The avant-garde applied L225 mit ganzseitiger Ab- bildung auf Seite 295.

91 Mayfair Rare Books & Manuscripts Ltd Stand 33 35 Saint George Street ∙ London W1S 2FN, Großbritannien Mobil +39 335 81 29 826 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.mayfairrarebooks.com Kunst ∙ Inkunabeln ∙ Frühe und mittelalterliche Handschriften

Versehung von Leib, Seele, Ehre und Gut. Augs- is being claimed by an angel, a monk and two women burg, Johann Schönsperger, 1493. Small 4to, 17th on either side of his bedside. ISTC iv00237000; BMC cent. vellum with yapp edges, manuscript title at II 368; Goff V237; Hain 16021=16091; GW M50192. spine, a genuine, well preserved copy with early manuscript annotations (shaved) in the margins of Columella, (Lucius Junius Moderatus) and Rutil- approximately 14 pages and other early annotations ius Taurus Palladius. Das ackerwerck … zweyer on title, and on blank lower margin of final leaf; later hocherfarner Roemer haltet inn allen veldbaw von annotation on flyleaf. Bookplate. Gothic type, 27 getreyd vein fruechten item den viechzug und artz- lines and head-line, 159 leaves (of 160, without final nei wider eyns yeden thiers kranckheyten (trans- blank), with a full-page woodcut illustration in con- lated by Michael Herr). Strasbourg, Wendelin Rihel, temporary hand-colour on verso of title-page, hand- 1538. Folio, contemporary half blind-stamped pig- coloured 8-line decorative initial on a2. € 18 000,– skin on wooden boards, metal clasps and catches Third edition of this popular fifteenth century medical on boards, small repair at head of spine, title soiled, compendium (first published in Nuremberg in 1489), some light waterstain (mostly marginal) at the be- largely derived from Orlof von Baierland’s Arzneibuch, ginning, light foxing, but generally a genuine copy in the earliest of such manuals written in German. It pro- good condition. Gothic type, woodcut printer’s de- vides instructions for the care of patients, bloodletting vice to verso of final leaf, ff. (6), CCXVI. € 2500,– and astrology, symptoms of impending death and how First edition quite rare, of the German translation of to prepare for it. The woodcut, also used in Schobser’s these famous agricultural texts. Not in Adams; VD 16 1490 edition of this text, depicts a dying man whose soul C-4621; Schweiger I, 292. – Siehe Abbildung rechts.

92 Manuscript – Wasserthal, Anton. Sammlung aus- Photographs of Egypt – An album, oblong in folio erlesener Gebether. zum Gebrauche der Mademoi- (c. 285 × 400 mm), bound in black half calf, with selle Josephe von Hodaczek. 1778. Geschrieben von corners, containing 87 albumen prints of Egypt, Ihrem Freunde und Diener Anton Wasserthal. 8vo mounted on stiff boards, c. 1890–1900, size pho- (175 × 110 mm), manuscript on paper, in german tos mostly 215 × 275 mm; most photographs with language, in a handsome contemporary brown calf inventory number and typed caption label, text at binding richly gilt on boards and spine, with golden bottom (some faded, a few with minor damages edges; this elegant manuscript, finely written in a to corners). A nice travel album with photographs fine gothic script, is well illustrated with 16 finely of landscapes, street and city scenes, monuments; executed drawings by a very good calligrapher, 2 of the Nile, Alger, Cairo, Alexandria, Port Said, Suez them are drawn „à trompe-l’oeil“; pp. [2], 174, [2]. a. o. Some of the photographers/studios are: Ar- Bookplate Alfred Muranyi Roho. € 2000,– tistique G. Lekegian & Co, S. Hakim, Schröder & Cie, Zürich, J. B. Sebah, Bonfils, Garrigues, Tunis. € 1800,–

Photographs of Egypt – An album, in folio (c. 415 × 305 mm), contemporary black half calf (care- fully repaired on spine), containing 42 albumen prints of Egypt, by Lekegian & Co and others. c. 1890, size photos about 210 × 270 mm, mounted on stiff boards. A very nice travel album, most photo- graphs with inventory number and text, generally in good condition (a few partly faded), including views of the Egyptian pyramids and monuments, views from Cairo, the Nile, scenes with Egyptians and related scenes of life, some unusual. € 1600,–

93 MC Rare Books B.V. Stand 31 Massimo Caputi Wezelweide, 15 ∙ 2727 DK Zoetermeer, Niederlande Telefon: +31 615 095 191 E-Mail:[email protected] Inkunabeln und frühe Drucke ∙ Wirtschaft ∙ Recht ∙ Medizin ∙ Wissenschaften ∙ Technik

Diophantus of Alexandria. Diophanti Alexandrini Arithmeticorum libri sex, et de numeris multangulis liber unus. Nunc primum Graece & Latine editi, atque absolutissimis Commentariis illustrati. Auc- tore Claudio Gaspare Bacheto Meziriaco Sebusiano, V.C. Lutetiae Parisiorum, sumptibus Sebastiani Cra- moisy, via Iacobaea, sub Ciconiis, 1621. Folio, [12], 32, 451, [1], 58, [2] pp.; sign.: ã6, a-b6, c4, A-OO6, PP4, a6, B-E6. Title page in red and black, woodcut dia- grams and illustrations. Original full vellum binding, calligraphic author and title on spine. € 5900,– First bilingual edition of the extant works by the Helle- nistic mathematician Diophantus, edited by Claude- Gaspard Bachet de Méziriac (1581–1638), including six of the original thirteen books of the Arithmetica and fragments from a treatise on polygonal numbers. Arithmetica, a collection of 189 problems, is commonly considered as the first work completely dealing with the use of computational arithmetic in the solutions of

practical cases, making of it a logistical work dealing with purely numerical problems. Diophantus methods made of this treatise the major contribution in inde- terminate analysis of ancient period and of its author the greatest mathematician of late antiquity. After an introduction on algebraic technics where Diophantus explains the structure of the number series and the names of the powers from n1 (called the side of a square number) up two n6 (cube-cube number), the six surviving books are structured as follows. The first book contains determinate problems of the first and second degrees and four indeterminate problems (I, 14, 22–25). The five other books contain only unde- terminate problems, beginning with those of the second degree and moving to problems of higher degree from the fourth book on. Problems of various groups can be found in all the books, exception made for the sixth, the only monothematic one, dealing with the right triangle (with polynomials formed from the surface, the sides or an angle bisector, regardless to the dimensions).

94 The work of the Alexandrine mathematician is cha- idealized portrait of Aristotle repeated on the title racterized by the first significant developments of inde- page of each part. Contemporary vellum binding, terminate analysis and its author’s achievements stand minor traces of foxing on a few pp., a very fine out for contributions given in this particular field. We copy. € 3000,– can find polynomials or other algebraic expressions to be represented as squares or cube numbers; problems First complete edition of one of the masterpieces of involving couples of polynomials where one is a square Renaissance philosophy. These Peripatetic debates and the other a cube and problems where given num- represent the conclusions of the author’s criticism of bers have to be decomposed into parts or squares. Aristotelian philosophy and can be considered one of Petriš’ major contributions to the XVI and XVII The second work, on polygonal numbers, differentiates century philosophical renewal. from the Arithmetica by the use of geometric proofs. It discusses their definition – equivalent to the one given Pointing out the weak aspects of Aristotelianism, espe- by Hypsicles (c. 190-c. 120 BC) in book XIV of Euclid’s cially in the fourth part of the work, the Croatian Elements than provides direct and inverse formula for philosopher attempts, in several books devoted to related calculations. matter, form, time, motion, the four elements, birth and decay of everything, to reject Aristotle’s natural Problems of the type found in the Arithmetica appeared philosophy. In particular, he refuses the Aristotelian in the western world only in 1202 with the Liber ab- theory according to which things derive from others baci of Leonardo of Pisa (better known as Fibonacci, through the principle of opposites; for Petriš every- c. 1175-c. 1250), who never knew Diophantus works, thing originates due to a similarity, not from a contrary. undoubtedly studying instead on Arabic sources. The The pre-Socratic naturalistic philosophy seems to him Greek texts of Diophantus could be found in those days more appropriate, unlike the Aristotelian principles, only in Byzantium, where Michael Psellus (1018–1096) for the elaboration of a philosophic model capable to saw what probably was the only surviving copy, on explain reality and nature. Petriš had interests in many which is based the manuscript – among the texts saved different intellectual fields; he published works on from the fall of the Imperial capital by cardinal Basilios poetry, history, rhetoric, literary criticism, metaphysics, Bessarion (1403–1472), today MS Marcianus gr. 308 – ethics, natural philosophy, and mathematics, besides used by Wilhelm Xylander (1532–1576) for the first translating a number of Greek works into Latin. His Latin edition (Basileae, per Eusebium Episcopium, & thought is a characteristic blend of Neoplatonism and Nicolai fr. haeredes, 1575). natural philosophy. Ref: Brunet IV, 442; Jurić 2583; The lawyer and mathematician Pierre de Fermat (1601– OCLC 1006240334. 1665) studied for decades on this edition of Diophantus’ works, leaving in the margins of his copy demonstra- tions for some of the most complex conjectures of the Alexandrine mathematician, including the notorious Last Theorem (which remained undemonstrated until 1994). Fermat’s comments, called Observationes, were printed posthumously in the second bilingual edition of Diophantus’ works, edited in 1670 by his son Samuel (1632–1690). Of the present work two contemporary editions are known, both textually and typographically identical (exception made for the printer’s device), both printed in Paris, one by Sébastien Cramoisy and the other by Jérôme Drouart (Lutetiae Parisiorum, sumptibus Hieronymi Drouart, via Iacobaea sub scuto solari), which is certainly due to the fact that the two printers shared the printing patent. Ref: DSB IV, pp. 110–131; Honeyman 891; OCLC 875161673.

Patricius, Franciscus (Franjo Petriš). Francisci Patricii Discussionum Peripateticarum Tomi IV. Quibus Aristotelicae Philosophiae universa His- toria atque Dogmata cum Veterum Placitis collate, eleganter & erudite declarantur. Operis veteri rerum novitiate gratissimi Argumenta sequens docebit pa- gina. Basileae, ad Perneam Lecythum, 1581. Folio, four pts. in one volume. I: [8], 174, [2] pp.; II: [2], 177–282 pp.; III: [2], 289–359, [3] pp.; IV: [2], 363–479 [i. e. 475], [29] pp.; large woodcut printer’s device on title-page, portrait of Patrizi on leaf 1v.;

95 Antiquariat am Moritzberg Stand 15 Dr. Lothar Hennighaus Zierenbergstr. 90 ∙ 31137 Hildesheim Telefon +49 (0)5121 174 40 47 E-Mail: [email protected] ∙ www.antiquariat-hildesheim.de Allgemeines Antiquariat mit Drucksachen aus sieben Jahrhunderten und allen Gebieten

Jakob Krause-Einband an den Kurfürsten blieb lange unbeantwortet, bis er anstelle einer Bezahlung nach Stücken ein Pauschal- Aristoteles. Problemata Aristotelis. Frankfurt/M., gehalt samt Wohnung und Werkstatt im Schloss neben Johann Wolf, 1571. Mit großer figürlicher Holz- der Bibliothek erhielt. schnitt-Vignette am Titel und Holzschnitt-Mau- Der Text des Werkes, ein Dialog von Frage und Ant- reske am Schluß. 152 nn. Bl.. 8°. Reich geprägter wort, zuerst erschienen 1551, ist hier hauptsächlich brauner Kalbslederband d. Z. mit meisterlich pun- einem „Aristoteles“ zugeschrieben, wobei dessen ziertem Goldschnitt, in Leinenkassette mit Leder- Name als Gattungsbegriff für naturkundliche Gelehrte Rückenschild. € 8500,– gelten mag und „viele“ oder „die maßgeblichen“ meint, die mit der Autorität des Kanonischen versehen sind. Gering berieben; kleine Fehlstellen an Kapitalen, Ecken und Kanten professionell und kaum störend restau- riert; Titelei mit Randausriss, dieser professionell an- geschwemmt; insgesamt etwas gebräunt und fleckig.

Spes-Einband Aristoteles. Decem libri Ethicorum ad Nicoma- chum ex traductione Ioannis Argyropoli Byzanti- nij: communi, familiarique Iacobi Fabri Stapulensis commentario elucidati, & singulorum capitum ar-

Jakob Krause (1531/2–1586), der „bedeutendste Buch- binder seiner Zeit“ (Slg. Palatina E 8.4), war, nach langer Wander- und Lehrzeit u. a. in Paris sowie ersten Arbeiten für die Fugger in Augsburg, seit 1566 als Hof- buchbinder für den Kurfürsten August in Dresden be- stallt. Für ihn fertigte er in der Folge ca. 40 Bücher wie das vorliegende als Plattenpressungsbände an. Sie sind angelehnt an den Grolier-Stil und bilden die kleinste Gruppe seines Oeuvres (ausführlich dazu mit zahl- reichen Abbildungen Schunke: Leben und Werk J. K.; siehe auch: Schmidt: Jakob Krause). Die Prägungen auf ausgesucht gutem Leder sind ausgeführt mit einem der insgesamt siebzehn Stempel aus Krauses Besitz, die somit nur in sehr begrenzter Anzahl Verwendung fanden. Diese Bücher waren meist philosophischen, naturwis- senschaftlichen oder belehrenden Inhalts und wurden ausschließlich für den Gebrauch von August selbst oder als dessen Geschenk und damit als besonderer Gunstbeweis gebunden. Vorliegendes Exemplar fällt in eine für Krause entscheidende Lebensphase: In diesem Pestjahr 1571 verlor er seine erste Frau und ein Gesuch

96 gumentis praenotati. Adiectvs Leonardi Aretini de moribus dialogis ad Galeorum. Dialogo paruorum moraliu Aristotelis ad Eudemium fere respondes. 2 Teile in 1 Band. Paris, Apud Ioannem Paruum (Jean Petit), 1539. Mit breiter vierteiliger Holzschnitt- Titelbordüre und einigen schematischen Textholz- schnitten. Fol. 312 (recte 319), 1 w. Bl., fol. 11, 1 w. Bl.. 8°. Geprägter geglätteter Lederband d. Z. auf 5 Bünden. € 3000,– Die Deckel zeigen in dreifacher Fileten-Blindrahmung jeweils eine allegorische Frauengestalt, kaum von einem Schleiergewand verhüllt und bezeichnet mit Fides- Spes-Caritas, als blindgeprägtes Relief (Negativprä- gung); die Frau richtet ihren Blick (sehnsuchts- oder an- dachtsvoll? ekstatisch?) auf ein großes Kreuz über den Wolken: „Meritum Christi.“ Vervollständigt wird die emblematikähnliche Komposition mit einem ebenfalls negativ geprägtem Zitat aus Psalm 70: „In te domine speravi non confundar in eternum, in iustitia tua libera me & eripe me.“ Dieser Plattenstempel ist der größte der bei Haebler gelisteten (I.P. III; 109 × 67 mm) mit diesem Motiv. Weltweit ein weiteres Exemplar dieser Ausgabe der Ni- comachischen Ethik bekannt (StB Trier; vgl. KVK Okt. 2018). Eine zeit- und kollationsgleiche Pariser Ausgabe stammt von Jacques Kerver, dem Ehemann von Guil- lemette de la Vigne und damit dem Schwiegersohn von Jean Petit, in dessen Werkstatt er auch arbeitete. Kerver hat somit vermutlich Petits Satz verwandt und nur das Impressum/Titelblatt verändert; dasselbe läßt sich auch danach beides sporadisch bis Ende. Fol. 393 (von vermuten bei einem dritten Pariser Druck desselben 394, das l. weiße fehlt). 2°. Gepr. Leder d. Z. auf Titels durch Ambrosius Girault, der im selben Jahr Holzdeckeln, mit 4 Eckbeschlägen, Zentralbuckel in derselben Übersetzung des byzantinischen Huma- und 2 Messingschließen. € 26 500,– nisten Johannes Argyropulos (1415–1487) erschien. Erste Koberger-Edition. GW 03187; HC 2256; Goff Der zweite Teil enthält eine Schrift des Aristoteles- B-25; BM STC 63. Die Kollation ist weitgehend iden- Übersetzers und Lehrers der (aristotelischen) Philoso- tisch mit der des Straßburger Druckes des Jordanus von phie Leonardo Aretino (= Leonardo Bruno), der nach Quedlinburg, hat aber andere Typen und eine andere seiner Flucht aus Konstantinopel (1453) zu den Weg- Zeilenanzahl. Der zweite Koberger-Druck des Titels bereitern einer Neurezeption der griechischen Antike stammt vom 21. 8. 1486 und hat 328 Blatt. Vorliegende gehörte und damit zum intellektuellen Movens der Ausgabe des Catholicon ist die 6. überhaupt gedruckte Renaissance insgesamt. (vgl. auch Brunet III, 51ff. unter Janua). Foliierung und Plattennummerierung fehlerhaft, Kol- Das Dekor der Hakenverschlüsse und ihrer Lager lation aber komplett. Etwas berieben und bestoßen; (Zentralrosette mit Akanthusumrahmung und 4 „Steig- Rücken erneuert unter Verwendung des erhaltenen bügel“ – vgl. Adler, Abb. 5–35/40), die aufgesetzten Materials; Leder-Schließenbänder entfernt; die Spiegel Massivbuckel in Hutform (ibd. 5–68a) auf Eck- und aus Fragmenten einer spätmittelalterlichen Pergament- Mittelbeschlägen sowie das Schriftmotiv aus lang- handschrift (ca. 15 × 10 cm; braune Tinte; 2 dreizeilige schäftigen gotischen Minuskeln auf dem quadratischen Initialen in Rot und Blau; 29 Zeilen erhalten); letztes Mittelbeschlag weisen auf Nürnberg als Entstehungsort weißes Blattfragment mit Pergament-Nachsatz ver- des Einbandes hin. klebt; Titelei, die 2 folgenden Bl. und die letzten 2 Bl. Die Schrift auf dem Mittelbeschlag (nicht restlos auf- am Kopf brüchig, mit Feuchtigkeitsspuren und kleinen gelöst, vgl. wiederum Adler S. 94f.), die Rosetten auf hinterlegten Fehlstellen; Titelei mit kleiner zeitgenössi- den Schließenankern sowie auf den floralen, durch- scher Glosse; durchgehend mit Feuchtigkeitspuren und brochenen Eckbeschlägen sind signifikant für die Ma- etwas fleckig; die letzten ca. 20 Bl. wasserrandig. Auf rienverehrung; als weiteres kommen hinzu Rosen- vorderem Innendeckel der handschriftl. Besitzeintrag Plattenstempel in einem umlaufenden breiten Fries auf und auf hintererm Innendeckel das Exlibris eines Thore dem Hinterdeckel. Damit möglicherweise bei diesem Virgin, jeweils datiert 1911. rein säkularen Druckwerk kein Verdacht der Häresie o. ä. auftritt, hat das Papier schließlich eine sechsblättrige Balbus de Ianua, Ioannes. Catholicon. Nürnberg, Rose als Wasserzeichen. Anton Koberger, 18. II. 1483. Lombarden bis fol. 69 Der Dominikaner J. Balbus aus Genua (starb ca. 1298) in Rot und Blau, Rubrizierung in Rot bis fol. 126, kompilierte um 1286 dieses „Catholicon“, wobei schon

97 der Titel den umfassenden Anspruch dokumentiert; zu deß Himels. II. Geomancia, Von der Zahlrechnung. den Hauptquellen zählen wohl Isodorus von Sevilla III. Physionomia. Von deß Leibs gestalt. IIII. Chi- (etwa 570–636) und Plinius d. J. Es ist das erste ge- romancia, Von den Lineamenten / vnd Zeichen an druckte Wörterbuch sowie das erste Druckwerk rein den Händen. V. Traumbüchlein / Von Nächtlichen säkularen Inhalts überhaupt und geht ein auf Etymo- erscheinungen. Frankfurt/M., Egenolf Erben, 1590. logie, Prosodie, Grammatik, Orthographie etc.; so sind Titelei in Rot und Schwarz; mit kolor. HSchnitt- im 5. Teil enzyklopädisch mehr als 14 000 Einträge Titelvignette und 188 Textholzschnitten (teils Weiß- aller Wissensgebiete aufgenommen, d. h. das Wissen liniendrucke). 263 S., 2 Bl.. 8°. Leinen des 19. Jhdts seiner Zeit kompiliert. Schon die Inkunabelzeit zählt mit Rückentitel. € 3000,– 24 Ausgaben (zuerst 1460; möglicherweise von und mit J. Gutenberg), deren Druckgeschichte bei der ersteren Nicht bei Holzmann/Bohatta und Hayn/Gotendorf; nicht restlos geklärt ist. Der Einfluss des Werkes über- keine Erwähnung bei Zinner; kein Exemplar auf dt. dauerte Jahrhunderte. Nachkriegsauktionen; das einzige Exemplar bei VD16 C2274 (StaBi Berlin) mit inkompletter Kollation; welt- Einband unter Bewahrung des alten Materialbestandes weit ein weiteres Exemplar in Stockholm; ein zweiter restauriert: Lederteile von Schließen und Rücken er- Druck mit diesem Titel bei Egenolf 1594 mit ver- neuert, dieser (leider in Antiqua) mit Rückentitel; Vor- ändertem Satz. sätze erneuert; breite Stege einer Pergamentmakulatur mit Besitzvermerk von 1703; bis ca. fol. 30 schwächer Möglicherweise handelt es sich bei der „Chiromancia“ werdender Wasserrand im Bug und am Fuß; schwacher um eine eingedeutschte, also auf Breitenwirkung be- schmaler Wasserrand am Kopf; insgesamt etwas wellig; dachte Version der „Introductiones … in Chiroman- fol. 126–134 sehr gering am Rand gestaucht; 3 kurze, tiam“ des Johannes de Indagine (d. i. von Hagen; vgl. zeitnahe Marginalien in schwarzer Tinte; am Fuß des Jöcher II, 1884); fraglich jedoch, warum der Titel so Hinterdeckels in einer Rosette möglicherweise die in- selten ist. Gering berieben; fliegende Vorsätze fehlen; einander verschlungenen Initialen „NN“. Die Machart gegen Ende sehr gering stockfleckig. Frisches Exem- des Einbandes legt nahe, dass es sich um ein frühes Bei- plar. spiel eines Verlagseinbandes handelt, der in Zusammen- arbeit mit Koberger von einem Nürnberger Binder er- Kant, Immanuel. Über die von der Königl. Aka- stellt wurde. Insgesamt fast fleckenfreies, breitrandiges demie der Wissenschaften zu Berlin für das Jahr Exemplar. 1791 ausgesetzte Preisfrage: Welches sind die wirk- lichen Fortschritte, die die Metaphysik seit Leibnit- Chiromancia. Kunst Wahr vnd Weissagens / von zens und Wolf’s Zeiten in Deutschland gemacht hat? dem gegenwertigen und zukünfftigen Glück vnd Herausgegeben von D. Friedrich Theodor Rink. Vnglück / welches erkündet wirdt: I. Planetenbuch Königsberg, Goebels und Unzer, 1804. 204 S., 2 Bl. / Von der Wirckung deß Gestirns vnd der Zeichen (Verlagsanzeigen). 8°. Einfache Interimskartonage d. Z. mit hs. Rückentitel. € 850,– EA; Warda 220. Unmittelbar nach Kants Tod wurde die Schrift, mit der Kant (selbstverständlich?) den Preis für die Beantwortung der Frage nicht gewann, von Rink, der auch andere Schriften Kants betreute, herausgegeben. Ziegenfuß I, 642 gibt das Entste- hungsdatum, aber nicht das Jahr der Druckausgabe an. Einband etwas stockfleckig und gering bestoßen; Papier angegraut.

Provenienz Perefixe, Hardouin de. Histoire du Roi Henri-le- Grand. Paris, Renouard, 1816. Mit gestochenem Frontispiz. X S., 1 Bl., 468 S. Gr.8°. Dunkelroter Ma- roquinband mit reicher Blind- und Goldprägung, Steh- und Innenkantenvergoldung, dreiseitigem Goldschnitt und ockerfarbenen Moiré-Vorsätzen in Goldbordüre, in moderner Leinen-Kassette mit Rückenschild. € 1500,– Kassette minimal berieben; teils stockfleckig. Breit- randiges Exemplar des biographischen Standardwerkes (zuerst Paris 1661) über den französischen Staaten- gründer, Nationalhelden (-heiligen) Henri IV. auf gro- ßem Papier: „édition bien imprimée et fort correcte“ (Brunet IV, 491).

98 Provenienz: Zwei der größten US-amerikanischen Bi- bloux oder Wollicks Wormser Lehrer Melchior von bliophilen waren die Vorbesitzer. Schanppecher rekurriert. 1) Aus der Bibliothek von Robert Hoe III, mit dessen N. Wollick, Wollicus, Wolquier oder Volcyr (um 1480, goldgeprägtem Exlibris verso fliegendem Vorsatz. R. Serouville/Lothringen – 1541 Nancy; nach frz. Re- Hoe (1839–1909) war äußerst erfolgreicher Fabrikant zeption vor allem Polyhistor), ist alleiniger Verfasser von Druckmaschinen (das Exlibris zeigt eine) und einer der beiden ersten Teile, Schanppechers Beiträge zur der größten Bibliophilen seiner Zeit; als solcher war er Musica figurativa (pars III), zur Kontrapunktik und Mitbegründer und 1. Präsident des Grolier Clubs, New Kompositionslehre (pars IV) sind hier erstmals ver- York; seine Bibliothek war ebenso legendär (14 837 öffentlicht (vgl. auch MGG XI, 1598). Nummern) wie ihr Katalog zur Versteigerung von 1911 (4 Teile in 8 Bänden). Auf dem zweiten fliegenden Vor- Etwas berieben bzw. abgegriffen und gebräunt; auf satz befindet sich in Bleistift der alte handschriftliche dem Vorderspiegel mit montiertem gest. Wappen und Eintrag „Robert Hoe“, möglicherweise von dessen der Merian-Ansicht von Ziegenberg (Langenhain, eigener Hand. Ober-Mörlen in der Wetterau; 110 × 85 mm); A2 mit hinterlegtem Randausriss (kein Textverlust) und hs. 2) Vermutlich auf dieser Versteigerung erwarb Cort- Eintrag „Coloniae. 1501“; teils etwas fleckig und ge- landt Field Bishop das Exemplar; sein goldgeprägtes bräunt; durchgehend wohl zeitgenössische oder wenig Leder-Exlibris befindet sich unterhalb desjenigen von spätere Marginalien und Glossen in Sepia-Perlschrift Hoe. Bishop (1870–1935) war begeisterter Flugpionier und Unterstreichungen/Kommentare in Rot; die leeren und Büchersammler; seine Sammlung mit kostbar ge- Notenlinierungen des Drucks in schwarzer Tinte mit bundenen Exemplaren, darunter vielen französischen, Tonleitern, kleinen musikalischen Motiven und Kom- gelangte 1938 zur Versteigerung. positionen in Rund- und Quadratnoten gefüllt; die Der Meistereinband vorliegenden Exemplars stammt Guidonische Hand mit feiner Schraffur ankoloriert von Joseph Thouvenin (winziger goldgeprägter Sig- und somit plastisch gehöht. Insgesamt wohl ein be- naturstempel am Fuß des Rückens), unklar bleibt dabei, deutender Gegenstand für Untersuchungen zur Musik- ob vom Älteren (Wirkungszeit 1813–34) oder Jüngeren geschichte der frühen Neuzeit. (1822–44); die Werkstatt Thouvenin zählte ih- rerzeit neben denen des René Simier und des Jean-Georges Burgold zu Frankreichs bedeu- tendsten und wird seit 2006 im Musée Condé de Chantilly umfänglich präsentiert; durch Thou- venins Rückgriff auf den „Kathedralenstil“ und den „Fächerstil“ wird er als der Begründer des „style historiciste“ gesehen, wobei hier ein her- vorragendes und typisches Beispiel seiner Ar- beit in vorzüglicher Erhaltung vorliegt.

Musik der Renaissance (Wollick de Serovilla, Nicolaus. Opus Au- reum. Musice castigatissimum de Grego- riana et Figurativa atque contrapuncto sim- plici percommode tractans omnibus cantu oblectantibus utile et necessarium et diversia exerptum. Köln, Quentel, 1501). Mit Noten- druck auf 41 Seiten, 3 Holzschnitt-Tabellen und 3 (1 blattgroßen, teilkolorierten) Text- Holzschnitten; die ersten Seiten rubriziert. 38 nn. Bl. (von 40; A1 und A6 in Faksi- mile des Expl. der BSB beigebunden). 4°. In neuerer Zeit in lateinische Pergament-Hand- schrift (um 1400?) gebunden, mit hs. Titel auf Deckel. € 19 500,– Sehr früher musiktheoretischer Traktat in der editio princeps, in allen Ausgaben des be- ginnenden 16. Jhdts. von großer Seltenheit (vgl. VD16 W 4339ff; STC 927; MGG XIV, 836f.) und erstes Beispiel eines Universitäts- lehrbuches, das auf Vorlagen wie Guido von Arezzo (vgl. auch die „Guidonische Hand“), Hugo von Reutlingen, Adam von Fulda, M. Kleinspeck, J. Clochlaeus, Sigebert von Gem-

99 Müller & Gräff Stand 40 Calwer Straße 54 · 70173 Stuttgart Telefon +49 (0)711 29 41 74 · Fax +49(0)711 24 09 08 E-Mail: [email protected] · Internet: www.Buchantiq.de Baden-Württemberg · Geschichte · Kunst · Literatur · Philosophie · Theologie · Landeskunde Alte Städteansichten und Landkarten

Atlas – Homann, J. B. Grosser Atlas Uber die Gantze Welt … Mit kol. gest. Titel u. 177 (statt 176) doppelblattgr. kol. gest. Karten. Nürnberg, Homann (ca. 1730). Gr.-Fol. Typogr. Titel in Rot u. Schwarz mit gest. Kärtchen, 2 Bll. Widm. an Karl VI. mit gest. Kopfvign., 1 Bl. Vorrede an den Leser, 42 S. Einleitung, 1 Bl. Register. Ldr. d. Zt. € 45 000,– Siehe Ausstellungskatalog „Der Verlag Homann in Nürnberg“ (2002) Nr. 104. – Erweiterte Ausgabe des 1716 erschienenen „Flaggschiffs des Verlages“, ur- sprünglich nur mit 117 Karten herausgegeben und über die Jahre auf hier 176 Karten erweitert. Die ersten Karten in unserem Exemplar sind mit 1730 datiert. Vollständiges Exemplar mit allen im Register genannten Karten sowie zusätzlicher Karte von Ägypten. Mit: Himmelskarten; Weltkarte; Europa (2); Asien; Afrika; Amerika; Mississippi; Nova Anglia; Virginia; Mittel- amerika; deutsche und europäische Gebietskarten; Pa- Daniel Brendel von Homburg (1523–1582). – Siehe lästina; Sturmflut v. 1717; Kriegsschiff; Flaggen; Kriegs- Abbildung. kunst; Chronometer zur Längenbestimmung. Einige Karten mit Stadtansichten von Bremen, Danzig, Erfurt, Fronsperger, Leonhard. Kriegßbuch … 3 Tle. in Erlangen (2), Frankfurt, Genua, Hamburg, Hildburg- 1 Bd. Mit Druckermarke, 3 Titel- u. ca. 340 Text- hausen (3), Klagenfurt, Konstantinopel, Kopenhagen, holzschn. (inkl. Wiederholungen) von Jost Amman, Nürnberg (2), Salzburg, Stockholm (2), Stralsund, Wien 3 gefalt. Holzschnitttafeln u. 22 gefalt. doppel- und Wismar. Pläne von Rom, St. Petersburg und Stock- blattgr. Radierungen von H. Keller nach Amman. holm. – Einband restauriert. Aussengelenke u. Vorsätze Frankfurt, Feyrabends Erben 1596. Fol. 6, 167, 5 erneuert. Titelei und Einleitung etwas wasserrandig, auch einige Karten am unteren Rand mit schwachem, Bll. (2 w.); 4, 164, 4 Bll. (l w.); 6, 266, 6 Bll. (l w.). Schweinslederband d. Zt. über Holzdeckeln mit kaum störendem Wasserrand. Einzelne Karten etwas € stockfleckig bzw. gebräunt. Einige Karten mit hin- Platten- u. reicher Rollenblindprägung. 8000,– terlegten Einrissen im Falz bzw. am Rand und mit alter VD16 F 3125–27. – Vollständiges Exemplar des be- Nummerierung. Karten mit Bleistift durchnummeriert. rühmten Buches. Das „Kriegsbuch“ übernahm die Bücher über Kriegsrecht, Artillerie, Befestigung und Inkunabel – Cyprianus, Caecilius. Opera. Ru- Belagerung und erweiterte sie durch Kapitel über Wer- briziert, zahlr. eingemalte Initialen in Blau und/ bung, Dienstordnung, Verwaltung, Bewaffnung, Hee- oder Rot. [Stuttgart, Drucker der Erwählung resstärke, Formationen und Taktik zu einem vollstän- Maximilians um 1486]. Fol. 131 (statt 132) Bll. digen Kodex des damaligen Kriegs- und Militärwesens (ohne das erste weiße Bl.). Got. Typ., 2 Sp., 44–47 (NDB V, 662). – Einband fleckig und berieben. Ecken Zl. Holzdeckelband d. Zt. mit späterem breitem überklebt. Schließen fehlen. Titel und Vorsatz mit alten Besitzvermerken. Papier unterschiedlich gebräunt bzw. Schweinsleder-Rücken und Schließe in moderner € stockfleckig. Wenige Bll. mit unbedeutenden Fehlstel- Kassette. 12 000,– len am Rand. Die drei Holzschnittafeln etwas knittrig. GW 7887. BMC III/675. Fünfte Ausgabe der Werke Cyprians und eines von nur drei in Stuttgart im 15. Jahrhundert gedruckten Werken (1. Electio Maxi- Austen, Johanna [Jane]. Anna. Ein Familien- miliani; 2. Cursus per totam septimanam ca. 1486). gemählde. Aus dem Engl. übers. von W. A. Lindau. – Außenkante des Rückdeckels, Schließe und feste 2 Bde. Leipzig, C. E. Kollmann 1822. Kl.8°. IV, 219; € Vorsätze erneuert. Unterschiedlich gebräunt. Einige 255 S. Interimsbroschur d. Zt. 4000,– Blätter mit Marginalien des 16. Jahrhunderts. Aus der KNLL I/886f. Deutsche Erstausgabe, vier Jahre nach Bibliothek des Jesuitenkollegs Mainz, Schlussblatt mit Erscheinen des englischen Originals veröffentlicht. Das Besitzvermerk. Mit schönem Exlibris von Erzbischof vorliegende war das letzte Werk der Schriftstellerin, in

100 engl. Sprache unter dem Titel „Persuasion“ erschienen. legenden. Heilbronn u. Frankfurt, beim Heraus- Die zweite deutsche Ausgabe (1948) trug den Titel geber u. bei Guilhaumann 1795. 1 S. Inhaltsverz. u. „Anne Elliot“. – Unbeschnitten. Gebräunt und verein- Vorwort. Einfacher Karton der Zeit mit Leinenrü- zelt stockfleckig. Stempel auf Umschlag-Innendeckel. cken. € 1800,– Bd. 1: S. III/IV (Vorwort) am Schluss eingeheftet. Schefold S. 864. Mit schönen Ansichten überwiegend aus der Umgegend von Heilbronn, so Jägerhaus, Wart- George, Stefan. Das Jahr der Seele. Druck in berg, Weinsberg, Löwensteiner Bad, Wimpfen etc. und Schwarz, Blau und Rot. Titel- (Einband)illustration Ansichten der Stadt von verschiedenen Seiten aus. – und Ausstattung von Melchior Lechter. Berlin, Ver- Wenig fleckig, 2 Bl. mit Wasserfleck, 5 Bl. mit Braun- lag der Blaetter fuer die Kunst 1897. 26 nn. Bll. auf fleck im weißen Unterrand. Einband etwas knittrig. Holländisch Bütten. Okt. mit filzartig aufgerauter – Insgesamt schönes Exemplar dieser sehr seltenen Oberfläche in Kassette. € 2400,– Ansichtenfolge, mit dem zusätzlichen Widmungsblatt Eines von 206 Exemplaren der Erstausgabe. – Exemplar mit Ansicht des Heilbronner Marktplatzes. aus dem Besitz von Marcus Behmer, der die Kassette mit blaugrauem Büttenbezug anfertigen ließ und ein Bauordnung – Sammelband mit 3 Werken zur zierliches rotes Titelschildchen malte (Vorderdeckel Landes-, Forst- und Bauordnung des Fürsten- der Kassette). Auf einem beiliegenden Blatt schlüsselt tums Württemberg. 3 Bde. in 1. 3 Holzschnitt-Titel Behmer die Namen der nur mit Initialen genannten in Rot und Schwarz mit großem Wappen. Tübingen, Personen des 2. Teils des Werkes auf. Das Exemplar Morhart 1567–68. 4°. Schweinsledereinband der wurde Behmer von Ernst Hardt mit der eigenhändigen Zeit mit reicher Blindprägung. € 2000,– Widmung „Marcus Behmer auf Lebenszeit“ geschenkt. – Kassette am Rücken berieben, die Rückenbeschrif- Die dreiteilige in Einzeldrucken erschienene sechste tung tls. abgerieben. Rückdeckel zur Hälfte vom Ein- Landesordnung mit der Forst- und Bauordnung, ko- band gelöst. Das erste und das letzte Blatt gebräunt. difiziert unter Herzog Christoph von Württemberg. Die erste gedruckte Landesordnung war schon 1495 Katz, Benjamin. Photographien. Ausstellungskata- unter Herzog Eberhard erschienen (Heyd I/1723). – log Eindhoven, Stuttgart, Frankfurt 1989–91. Mit 1.: Des Fürstenthumbs Würtemberg gemeine Landts- zahlr. Abb. Stuttgart, Cantz (1990). 189 S. Opbd. in ordnungen. [Tübingen, Morhart Erben 1567]. 6 nn. Opbd.-Kassette. € 2200,– Bll., CCLVIII S., 1 Bl. – Heyd I/1723. VD16 W 4511. STC 929. – 2.: Newe Vorstordnung des Fürstenthumbs Nr. 6/50 Exemplaren der Vorzugsausgabe, von Katz Württemberg. [Ebenda 1567]. 6 Bll., CXV S. – VD16 signiert. Mit 5 Originalbarytabzügen, vom Fotografen W 4507. STC 929. – 3.: Newe Bawordnung des Fürs- und von den abgebildeten Künstlern (Baselitz, Lüpertz, tenthumbs Württemberg. [Ebenda 1568]. 6 nn. Bll, Penck, Näher, Trockel) signiert. – Kassette etwas ver- CL S. – VD16 W 4501. – Hinterdeckel mit starkem, in blasst. den Buchblock bis zur Mitte des letzten Teils durch- schlagendem Feuchtigkeitsfleck. Rücken mit zwei Kleist, Heinrich v. Das Käthchen von Heilbronn Rückenschildchen, das untere übermalt. Stellenweise oder die Feuerprobe ein großes historisches Ritter- gebräunt. Anfangs mit restaurierten Wurmgängen. schauspiel. Aufgeführt auf dem Theater an der Wien Insgesamt gutes, wenig fleckiges Papier. – Honigfar- den 17. 18. und 19. März 1810. Berlin, Realschul- bener Schweinslederband mit zahlreichen monogram- buchh. 1810. 198 S., 1 (w.) Bl. Marmor. Pbd. d. mierten und datierten Rollenstempeln des Augsburger Zt. € 1800,– Buchbinders Matthias Gärtner (auch M. G: Matthaeus Goedeke VI, 102, 6. Erstausgabe. Fragmente waren Gaertner) (Haebler I/150, MG. 1, 2, 6). bereits zwei Jahre zuvor im „Phöbus“ erschienen. – Rückenbezug brüchig und mit Fehlstelle. Etwas Palladio, Andrea – Caesar. I Commentari di C. stockfleckig. Giulio Cesare. Con le figure in rame de gli alloggia- menti, de’fatti d’arme, delle circonuallationi delle Schiller, Johann Caspar. Die Baumzucht im Gro- Città, & di molte altre cose notabili descritte in ßen aus Zwanzigjährigen Erfahrungen im Kleinen eßi. Mit 42 doppelblattgroßen Kupfertafeln von in Rücksicht auf ihre Behandlung, Kosten, Nutzen Andrea Palladio. Venedig, G. Foglietti 1618. (2 w. und Ertrag beurtheilt. Mit 2 gest. u. gef. Plänen. Bll.), 20 nn. Bll, 407 S., (1 w. Bl.). Ldr. d. Zt. mit 2 Neustrelitz, Hofbuchhandlung 1795. Kl.-8°. 22 Bll., Rsch., etwas Rückenvergoldung u. marmor. Vor- 276 S. Hldr. d. Zt. mit Rückenverg. € 2500,– sätzen. € 1800,– Erste Ausgabe. Hauptwerk des Vaters Friedrich Schil- Brunet I/1461. Mit dekorativen Kupfern Palladios, lers und Leiters der Hofgärten und Forstbaumschulen u. a. auch je einer Karte von Spanien und Frankreich Herzog Carl Eugens. – Einband berieben. Papier etwas und Szenen von Belagerungen, Schlachten, Truppen- gebräunt und vereinzelt stockfleckig. übungen, Wehranlagen, alle aus der Vogelperspektive. Die Kupfer meist in kräftigen, guten Abzügen. – Ein- Heilbronn – Gauermann, Jacob und Carl Lang. band (wasser-)fleckig, bestoßen und beschabt. Rücken Heilbronn am Nekar mit Den nahgelegenen Gegen- am Kopf geklebt. Ein Bogen gelockert. S. 19/20 tinten- den. Eine Folge von 24 mahlerischen Ansichten. Mit fleckig. Die letzten Blätter mit Quetschung im Vorder- gest. Titelvignette u. 25 Radierungen mit gest. Bild- schnitt. Etwas stockfleckig.

101 Johannes Müller Stand 55 Antiquariat – Kunsthandlung Franz-Josef-Straße 19 · 5020 Salzburg, Österreich Telefon +43 662 84 63 38 · Mobil +43 664 20 10 925 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-mueller.at Alte Bücher · Grafik · Fotografie

Alte Drucke nige zeitgenöss. Anmerkungen. – II) STC 444 – Adams H 540 – Essling 1494 – Sander 4871. – Erste Ausgabe, Hugo aus Straßburg. Epitome. al[ia]s Compe[n] herausgegeben von Petrus Trecius. – Der Verfasser, ein diu[m] theologice veritatis no[n] minus publicis römischer Schriftsteller des Mittelalters, lebte um 1250 concionatorib[us] q[uam] scholasticis proficuum. bis 1320. Sein Kompendium der Moral wurde vor allem Köln, H. Quentel (Erben) 1506. 4°. 88 nn. Bll. in Handschriften verbreitet. – Es fehlt das letzte Blatt – Angeb.: Hieremias de Montagnone, Epytoma mit Kolophon und Holzschn.-Druckermarke. Tls. ge- Sapientie. [Compendium moralium notabilium]. ring gebräunt od. braunfleckig, Ebd. mit Wurmspuren, Venedig, P. Liechtenstein 1505. 12 Bll., 145 (v. 146) Rücken berieben. num. Bll., mit einigen Holzschn.-Initialen, Holz- deckelbd. d. Zt. mit breitem Kalbslederrücken mit hs. Rsch. und 1 Messingschließe. € 3200,– I) VD16 H 5852 – Index Aurel. XI, 256 – Steer D19 – vgl. Adams E 295 (Ausg. 1503). – Zweite bei Quentel erschienene Ausgabe des „Compendium theologicae veritatis“, Hauptwerk des Dominikaners Hugo Ripelin von Straßburg (ca. 1205–1270) und eines der jahrhun- dertelang meistverwendeten Handbücher der religiösen Gebrauchsliteratur. – Zu Beginn kl. Wurmspuren, we-

Reformation – Sammelband mit 5 Drucken der Reformationszeit: Arnoldi, B., De tribus necessario requisitis ad vita[m] christianam que sunt gratia, fides et opera. Contra Lutheranos, Hussopycardos. Würzburg, B. Müller 1526. 4°. 34 Bll. (d. l. w.), mit Holzschn.-Titelbordüre. – Angeb.: Marstaller, L. und Appel, N., Ingolstadii XI. Aprilis anni pr[a] esentis vicesimiquarti, publica disputatione per Sacr[a]e theologi[a]e professores, examinabuntur. (Ingolstadt, A. Lutz 1524). 16 Bll. (d. l. w.), mit Holzschn.-Titelbordüre. – Angeb.: Luther, M., Ad-

102 versus armatum virum Cokleum. (Straßburg, J. Prüß d. J.) 1523. 8 Bll. (d. l. w.). – Angeb.: Luther, M., Confutatio XCI. articulorum: e tribus Martini Lutheri Teuthonicis sermonibus excerptorum. Au- thore Iohanne Cochlaeo, uiro eruditissimo. Tres Lutheri ad populum sermones. Köln, P. Quentel 1525. 18 Bll. – Angeb.: Adelphus (Mülich), J. und Wimpfeling, J., Sequentiarum luculenta interpreta- tio nedum scholasticis sed et ecclesiasticis cognitu necessaria. / Hymni de tempore et de sanctis in eam formam, qua a suis autoribus scripti sunt, denuo redacti. 2 Tle. (Werke) in 1 Band. Hagenau, H. Gran und Augsburg, J. Rynmann 1519. 110 num. Bll.; 4 Bll., 61 num. Bll., mit 2 (wdh.) Holzschn.-Titelbor- düren. Holzdeckelbd. d. Zt. mit breitem blindgepr. Schweinsldr.-Rücken und hs. Rsch. € 5000,– I) VD16 A 3754 – Index Aurel. 108.967. – Erste Aus- gabe. – Der Augustiner Bartholomaeus Arnoldi aus Usingen lehrte über 30 Jahre in Erfurt, wo auch Luther sein Schüler war. Er blieb jedoch ein entschiedener Geg- ner der Lutherischen Lehre und „widersetzte sich aufs heftigste der Einführung der Reformation in Erfurt“ (ADB II, 110). – II) VD16 I 193. – Erste Ausgabe. – Rechtfertigung der theologischen Fakultät Ingolstadt warum Arsacius Seehofer zum Widerruf von 17 Ar- tikeln gezwungen wurde, in die man seine „lutherischen Irrtümer“ zusammengefasst hatte. Am 11. April 1524 veranstaltete die theologische Fakultät eine „öffent- Antoninus u. a.), Obelisken, Engelsburg, Mausoleum liche Disputation, für welche Leonhard Marstaller 100, des Augustus etc. – Im Bund etw. wasserrandig, die Nicolaus Appel 75 Thesen ausstellte“ (ADB XXXIII, letzten 6 Tafeln im Randbereich tls. etw. ergänzt, 1 Tafel 573f.). – III) VD16 L 3715 (Variante mit „Finis“ am mit restauriertem Riss. Ende) – Benzing 1527. – Einer von drei lat. Drucken der ersten Ausgabe. – Gegen Cochläus gerichtete Schrift. Nach dem Prinzip einer Diffamierung, die aus der Be- Sachs, Hans. Sehr herrliche schöne und wahrhaffte zugnahme auf einen weiblich besetzten Gegenstand Gedicht. Geistlich unnd Weltliche allerley art, als resultiert, setzte Luther Cochläus mit einem Kochlöffel ernstliche Tragedie, liebliche Comedien, seltzame gleich, wozu die Ähnlichkeit des latinisierten Namens mit dem lateinischen Wort für Löffel einlud. – IV) VD16 Spil … (Werke) 3 Bände. Nürnberg, Chr. Heußler L 5500 – Knaake III,239. – Zweiter Druck der ersten 1560–61. Fol. 8 Bll., 545 num. Bll.; 4 Bll., 90 num. Auflage. – Traktat über 91 Fehler in drei Predigten Lu- Bll., 4 Bll. (d. l. w.), 114 num. Bll., 192 num. Bll., 130 thers (Von der Geburt Mariä; Von dem verdammten reichen Mann und des seligen armen Lazaro; Von dem heiligen Kreuz), bearbeitet von Johannes Cochlaeus. – V) VD16 S 5981. – Zweite Ausgabe (erstmals 1513 in Straßburg erschienen). – Humanistenkommentar zur mittelalterlichen Hymnen- und Sequenzliteratur, jeweils mit den Texten. – Tls. gering gebräunt od. etw. fleckig, wenige zeitgenöss. Anmerkungen, zu Beginn kl. Wurmspuren, Ebd. etw. berieben, Schließen fehlen.

Maggi, Giovanni und Bartolomeo Rossi. Or- namenti di fabriche antichi et moderni dell’alma citta di Roma con le sue dichiaratione fatti da Bartolom- meo Rossi fiorentino. Rom, Andrea della Vaccharia 1600. 4°. Mit 24 Kupfertafeln (inkl. Titel), alter Prgt.-Manuskripteinband. € 2200,– Rossetti 2196 – Berlin Katalog 3620 – Edit 16 CNCE 35738 – Thieme-Becker XXIX, 53 – Brunet I, 320. – Erste Ausgabe dieser seltenen römischen Kupfer- stichfolge. – Mit Grabdenkmälern (u. a. für Alexander Farnese und Papst Sixtus V.), Ehrensäulen (Trajan,

103 num. Bll.; 4 Bll., 264 num. Bll., 1 w. Bl., 300 num. naturwissenschaftliche Beobachtungen mit Erschei- Bll., 84 num. Bll., blindgepr. Schweinsldrbde. d. Zt. nungen der Fabelwelt wie Dämonen, Hexen, mons- über Holzdeckeln mit 3 (v. 6) Schließen. € 5000,– trösen Tierungeheuern usw. in Einklang zu bringen VD16 S 143, 144, 145 – Goedeke II, 421ff. – Graesse sucht“ (Dünnhaupt). – Tls. gering gebräunt od. braun- VI, 205 – Weller, Sachs 1–3. – Erste Gesamtausgabe, fleckig, wenige kl. Papierdurchbrüche, Innendeckel von Hans Sachs selbst herausgegeben (Bd. 1 in zweiter mit Exlibris der „Royal Meteorological Society 1900“, Ausgabe, Bd. 2 und 3 in erster Ausgabe). – Band 3 hat Nachsatz mit ergänz. Eckabschnitt, Ebd. etw. berieben noch den Titel „Das dritt und letzt Buch …“, Sachs und fleckig, insges. gutes, vollständiges Exemplar (auch hatte seine Ausgabe der Spruchdichtungen für beendet mit dem Errata-Bl.). betrachtet. Nach seinem Tod erfolgte aber 1578–79 die Herausgabe zweier weiterer Bände. – Enthält u. a. Ko- Musik – Theater mödien und Tragödien, Fastnachtsspiele, Fabeln und Schwänke, geistliche und weltliche Gedichte. – Tls. leicht gebräunt od. gering braunfleckig, Bd. 2 am Ende mit kl. Randläsur, Bd. 3 zu Beginn mit leichtem Wasser- rand, Innendeckel mit entferntem Exlibris, Ebde. etw. berieben und fleckig, insges. schönes, einheitlich ge- bundenes Exemplar.

Schott, Caspar. Physica curiosa, sive mirabilia na- turae et artis libris XII comprehensa, quibus plera- que, quae de angelis, daemonibus, hominibus, spect- ris, energumensis, monstris, portentis, animalibus, meteoris, etc. Editio altera auctior. 2 Tle. in 1 Band. Nürnberg & Würzburg, J. J. Hertz für J. A. Endter & W. Endter d. J. Erben, 1667. 4°. 27 Bll., 1389 S., 11 Bll., mit gest. Titel v. Sandrart, Wappenkupfer Französisches Theater – Sammlung von 145 Text- am Drucktitel verso und 61 (7 gefalt.) Kupfertafeln, heften zu Dramen und Opern in französischer Prgt. d. Zt. € 5500,– Sprache bzw. französischer Übersetzung. Paris, Avi- gnon, Den Haag (u. a.) 1740–69. 8°. Je ca. 60–80 VD 17 39:120052P – De Backer-S. VII, 909, 8 – Dünn- Seiten, mit Holzschnittvignette am Titel, Hprgt. d. haupt 3818, 7.2 – Nissen, ZBI 3746 – Ferguson II, Zt. € 4800,– 340. – Zweite Ausgabe, gegenüber der ersten von 1662 wesentlich erweitert. – „Ausführliche Abhand- Umfangreiche französische Theaterstückesammlung, lung über die Wunder der animalischen Natur sowie meist Einakter, Tragödien, Komödien und kleine ko- der physikalischen Phänomene, in der Schott exakte mische Opern in Bühnenfassungen. Veröffentlicht an- lässlich von Aufführungen der Comédie Française und des Théâtre Italien in Paris; teils mit gedruckten Beset- zungslisten, wenige auch mit Musiknoten. – Reizende Bändchen, einheitlich gebunden und auf den Rücken von alter Hand in feiner Kursive beschriftet, nur leichte Gebrauchsspuren.

Schubert, Franz. Winterreise. Von Wilhelm Müller. In Musik gesetzt für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. 89stes Werk. 2 Abteilungen in 2 Bän-

104 den. Wien, Tobias Haslinger [PN 5101–5124] (1828). 18 × 23 cm, auf Albumblätter montiert, alle bezeich- Quer 4°. 2 gest. Titel, 49 S.; 35 S., mit gest. Noten, net und mit (tls. gereimten) Kommentaren versehen zwei goldgepr. Seidenbde. in reich blind- und gold- von Hugo Thimig (1854–1944), angelegt für seine gepr. Ldr.-Schuber d. Zt. mit Deckeltit. € 9500,– Frau Fanny (1867–1944). Ldrbde. d. Zt. in OLdr.- Deutsch 911 – Hirsch IV, 567 – Hoboken 13, Nr. 347. Schuber. € 6500,– – Erste Ausgabe. – Schubert begann seinen berühmten Lieder-Zyklus „Winterreise“ im Februar 1827. Die Texte von Wilhelm Müller, der im Jahr der Kom- position verstarb, hatte er (für den ersten Teil) in „Urania. Taschenbuch auf das Jahr 1823“ gefunden. – Auf Titelblatt von Teil II irrtümlich: 1te Abteilung (handschriftlich richtiggestellt), am Vorsatz von Teil I handschriftliches Jean Paul-Zitat vom 30. September 1834 sowie verso Besitzeintrag „Johanna v. Kleyle“, der Braut von Emanuel Mikschik, der ein Freund Lenaus und Sekretär der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien war. – Nur gering fleckig, Seidenbände tls. etw. beschabt und mit kl. Wachsflecken, Schuber etw. berie- ben und leicht besch., insges. sehr schönes Exemplar.

Strauss, Richard (1864–1949). Radierung von Fer- dinand Schmutzer (rechts unten mit Bleistift bez.: „Nachl. Ferd. Schmutzer“) mit eigenh. Unterschrift und Datum in Bleistift „Richard Strauss 21. 12. 1943“, 63 × 50 cm (Blattgr.). € 2400,–

Siehe: „Die Thimigs ihr Leben für das Theater“ Aus- stellungskatalog Theatermuseum Wien 1978 (mit zahlr. Reproduktionen aus vorliegendem Album). – Ein- zigartige Dokumentation zu einer der berühmtesten deutschsprachigen Theaterfamilien. – Beginnend mit Familien- und Jugendporträts v. Fanny Thimig (geb. Hummel) aus den 1870er Jahren zeigt das Album ta- gebuchartig Theater- und Lebensstationen der Familie bis ca. 1926. Neben Familien- und Freundeskreis (u. a. Albert Ostertag, Sigismund Wolf-Eppinger, Ferdi- nand König von Bulgarien, Gustav Schwarzkopf), dem Sommersitz Wildalpe, Aufnahmen von Hugo Thimig (u. a. als „Burgdirektor“) und Schauspielerkollegen (u. a. August Bassermann, Hermann Schöne, Max Paulsen, Christl Mardayn) zeigt das Album besonders das Auf- wachsen und die Entwicklung der theaterspielenden Kinder Helene, Herman und Hans (auch in frühen Rol- Weixlgärtner (Supplement) 245 III. – Bekanntes Porträt lenporträts). Bedeutsam sind weiter frühe Aufnahmen des österreichischen Druckgraphikers und Fotografen von Schloss Leopoldskron (u. a. Gartentheater, „Schlaf- Ferdinand Schmutzer (1879–1928) aus dem Jahr 1925. zimmer von Leni“) und Max Reinhardt (gr. Gruppen- – Papier etw. gebräunt und leicht fleckig. bild u. a. mit Hofmannsthal, Losch, Kreutzberg, Soko- loff, Hartmann auf der Schlossterrasse 1927). – Neben Theaterfamilie Thimig – Illustrierte Erinnerun- den privaten Aufnahmen, die meist von Hugo Thimig gen meinem Fannyle Weihnachten 1930 (Deckel- selbst stammen, der ein begeisterter Hobbyfotograf titel). Fotoalbum (2 Bände). Quer 4°. Mit ca. 640 war, sind auch einige Atelieraufnahmen insbesondere Fotografien (wenige Ansichtskarten) ca. 5 × 4 bis von Trude Fleischmann (3) zu erwähnen.

105 Antiquariat F. Neidhardt Stand 57 Untere Gasse 20 · 71032 Böblingen Telefon +49 (0)7031 81 99 50 · Fax +49 (0)7031 81 99 51 E-Mail: [email protected] · Internet: www.fine-books.com Seltene und illustrierte Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts · Naturwissenschaften · Technik · Einbände

Biblia, Das ist: Die gantze Heilige Schrift Alten (Papier 42,8 × 27 cm) aus der Endter’schen Offizin und Neuen Testaments / nach der … Übersetzung beeindruckt durch die sehr aufwändige Typographie, … Martin Luthers … Nürnberg, Endter, 1768. Gr.- die umfangreichen Register und Hilfstabellen sowie Folio. Mit Titel, 12 Porträts, 6 doppelblgr. Karten die bildliche Ausstattung. Es liegt hier die letzte, 14. und Plänen sowie 30 Tafeln, alles in Kupferstich. Ausgabe der sog. „Weimarer Kurfürstenbibel“ vor, die Kalbslederband auf 6 Doppelbünden über schweren an Umfang und Format ihre Vorgänger noch einmal Holzdeckeln. Rücken, Deckel, Steh- und Innenkan- übertrifft. – Innen wie außen nahezu perfekt erhalten. ten sehr reich vergoldet und mit grünen Lederauf- – Jahn 91. – Siehe Abbildung. lagen, auf den Deckeln als sich überschneidendes Bandwerk. Goldschnitt, Spiegel und Vorsätze aus geflammtem Marmorpapier. Meisterstück des Hof- Buchbindermeisters J. H. Staffehl zu Hannover. Angefertigt 1822. € 13 000,– Hervorragend erhaltenes Prachtexemplar der Kurfürs- tenbibel in einem beeindruckenden Meistereinband von vorzüglicher Erhaltung. Der monumentale Bibeldruck

Brunschwig, Hieronymus. Distilierbuch der rech- ten Kunst, newe und gemein Distillier und Brenn- öfen … zu machen, auß allen Kreutern die Wasser zu brennen … Sampt lebendiger Abcontrafactur der Kreuter. (Frankfurt, W. Han, um 1558). Kl.-4°. Mit Holzschnitt-Titelbordüre und ca. 250 kolorierten Textholzschnitten. Schweinslederbd. der Zeit mit reicher Blindprägung. € *3800,– Altkoloriertes Exemplar der ersten bei Han erschiene- nen Ausgabe des „kleinen Destillierbuchs“. Das Werk erschien erstmals 1500 bei Grüninger in Straßburg und erlebte im 16. Jahrhundert einige Ausgaben. Die

106 Pflanzenholzschnitte entstammen den vorangegangen Erste Ausgabe des interessanten Werks. Douat stellt Ausgaben bei Gülfferich, die dieser erstmals 1546 in hier erstmalig eine systematische graphische Darstel- einem Kräuterbuch von Brunfels verwendet hatte. Die lung zur Theorie von Mustern, Kombination und Per- schöne Titelbordüre, die Destillieröfen und die Tier- mutation vor. Dieses Thema war unter dem Einfluss darstellungen vom „Zeichner des Jacobi“ (Röttinger, von Pascal, Fermant und Leibniz eine der zentralen Frankfurter Buchholzschnitt, S. 17 und 126). – Titel Fragen der Mathematik der Zeit. – 8 Bl. mit kleiner gebräunt und mit kl. Einriss, vereinzelt minimal fle- Randhinterlegung und Wasserrand im Außensteg, ckig, Einband mit Gebrauchsspuren. – VD 16, B 8729. ansonsten gut erhalten. – Kat. der Ornamentstichslg. Nissen 270. – Siehe Abbildung. Berlin 377. Guilmard, 122. Gombrich, 70ff. – Siehe Abbildung. Dietrich, Albert. Flora regni Borussici. Flora des Königreichs Preussen oder Abbildungen und Be- schreibungen der in Preussen wildwachsenden (Heideloff, Victor. Ansichten des herzoglich-wür- Pflanzen. 12 Bde. Berlin, L. Oehmigke, 1833–44. 4°. tembergischen Landsitzes Hohenheim. Nach der Mit 864 fein kolorierten, lithogr. Tafeln. Pappbde. Natur gezeichnet und durch kurze Beschreibungen der Zeit. € *4300,– erlaeutert). Hefte 2–6 (von 6) Nürnberg, J. F. Frau- enholz, 1796–1800. Folio. Mit 28 (von insg. 38) fein Umfangreiches Werk, durch den relativ langen Er- kolorierten Aquatintaradierungen. 32 Bl. Text und scheinungszeitraum nur selten vollständig anzutreffen. 1 Bl. Inhaltsverzeichnis. Orig.-Broschuren mit ge- 50 Tafeln mit Pilzdarstellungen. – Einbände mit Ge- € brauchsspuren, wenige Buchblöcke leicht angebrochen, stoch. Titelschildchen in mod. Kassette. 6800,– 2 Tafeln lose, tls. stockfleckig und gebräunt. – Nissen Ungemein seltenes Ansichtenwerk mit Tafeln von BBI, 481. Stafleu-C 1457. De Belder 103: „A finely illus- herausragender Qualität. – Das Schloss Hohenheim trated Prussian Flora, in which its excellent coverage of wurde von 1772 bis 1793 unter Herzog Carl Eugen für the fungi is a prominent feature.“ seine spätere Frau Franziska Leutrum von Ertringen (heute besser bekannt als Franziska von Hohenheim) Douat, Domenique. Methode pour faire une in- nach den Plänen von R. F. H. Fischer erbaut. Neben finité de desseins differens, avec des carreaux mi- dem Schloss selbst wurde ein großzügiger Park nach partis de deux couleurs par la ligne diagonale: ou englischem Vorbild geschaffen, der mit einigen Ne- observations … sur un mémoire inséré dans l’His- benbauten und Gartenanlagen geschmückt war. Zur toire de l’Académie Royale des Science de Paris Ausschmückung des sogenannten Boudoirs ließ der l’année 1704, présenté par Sebastien Truchet. Paris, Herzog den Hofmaler Viktor Heideloff (1757–1817) de Laulne u. a., 1722. 4°. Mit gestoch. Titel und 28 Gouachen mit Ansichten des Schlosses und des Parks Kupfertafeln. Lederbd. der Zeit, Rücken erneu- fertigen, welche die Vorlagen der hier angebotenen Serie ert. € 4400,– sind. Die Originale befinden sich heute im Landes- museum Stuttgart. – Die komplette Folge, ebenso wie Fragmente sind von großer Seltenheit. Seit 1950 lediglich ein komplettes Exemplar auf einer Auktion im deutschsprachigen Raum. – Es fehlt hier die erste Lieferung sowie jeweils 2 Tafeln aus Heft 2 und 3. – Die Umschläge fleckig und tls. etwas lädiert, Text und Deckpapiere der Tafeln teilweise stockfleckig, die Ta- feln sauber. – Schefold 3184–3214. – Siehe Abbildung.

Rau (Rauw), Johannes. Cosmographia. Das ist: Ein schöne Richtige … Beschreibung deß … Himmels und der Erden. Frankfurt, N. Basse, 1597. Folio. Mit 21 ganzseit. Kupferstichkarten (davon 1 eingefaltet), 93 Textholzschnitten, 1 gefalt. Stammtafel, 2 Dru- ckermarken sowie einigen Holzschnittvignetten. Reich blindgeprägter Schweinslederband der Zeit mit Eckbeschlägen und Schließen. € 22 000,– Erste Ausgabe der seltenen, umfangreichen und reich illustrierten Weltbeschreibung des protestantischen Geistlichen und Kosmographen Rau, der als Pfarrer in Wetter, Hessen, wirkte. Es liegt ein faszinierend gut erhaltenes und dekoratives Exemplar vor. Der schöne Einband nahezu tadellos, der rote Schnitt und Buch- block fast unberührt. – Das Werk, welches in der Tradi- tion von Hartman Schedels Weltchronik und Sebastians Münsters Kosmographie steht, behandelt im ersten, allgemeinen Teil die Erde, deren Schöpfung und Ele- mente, Geodäsie und Astronomie.­ Hierzu einige Holz-

107 Victor Heideloff schnitte mit Sphären, astronomischen Figuren, schema- den Rezepten zur Herstellung der Arzneimittel auch tischen Illustrationen sowie zwei Bibelillustrationen. Anweisungen zur Bereitung stärkender Speisen und Danach folgen die geographischen und geschichtlichen Getränke, darunter Bier und Wein, zum Konservieren Beschreibungen der einzelnen Länder und Regionen. sowie Traktate über die Pest und zum Aderlassen, Hierzu die 60 Ansichten aus dem Städtebuch von hierzu auch der Holzschnitt. – Für ein Gebrauchsbuch Abraham Saur, welches kurz zuvor, ebenfalls bei Basse, dieser Art von guter Gesamterhaltung, am Anfang und erstmals erschienen war. Die Kupferstichkarten ent- Ende leicht wasserrandig und etwas fleckig. Einband stammen Matthias Quads „Europae descriptio“. – Zum restauriert, Bindebänder erneuert. – VD 16, R 3920–22. Einband: Beide Deckel mit zwei Rollenprägungen und Benzing, Ryff 102. Durling 4018 und 4018,1. – Vgl. zwei verschiedenen Mittelstücken, welche bei Haebler Hirsch-H. IV, 937. unter den Initialen „I. W.“ verzeichnet sind (I, S. 490, 2, 3 und II sowie 491, IV). Mit einiger Sicherheit dürfte Tabernaemontanus, Jacob T. Eicones plantarum es sich um eine Werkstatt in Sachsen gehandelt haben. – seu stirpium, arborum nempe, fructicum, herbarum, VD 16, R 380. Sabin 67/977. – Siehe Abbildung. lignorum … Frankfurt, N. Basse, 1590. Quer-4°. Mit 2255 Textholzschnitten. Halbpergamentbd. der Ryff, Walther H., Der erst (-drit) Theyl der kleinen Zeit. € *3200,– Apoteck oder Confectbüchlins, wie alle Latwergen, Einzige Separatausgabe der Holzschnitte des „Neuw Confect, Conserven … in den Apotecken gemacht Kreuterbuch“, welches zuerst 1588–91 erschien. Es war … und eyn yeder für sich selbs, mit ringem Kosten mit seinen über 2250 Holzschnitten eines der umfang- … bereyten … soll. 3 Teile in 1 Bd. (Straßburg, B. reichsten Kräuterbücher. Anders als die schweren und Beck), 1552. Kl.-4°. Mit 1 ganzseit. Holzschnitt. voluminösen Folianten hatten die handlichen Bildaus- € Grüner, flex. Pergamentbd. der Zeit. *2300,– gaben als oft benutztes Bestimmungsbuch, nicht selten Seltene zweite Ausgabe der „kleinen deutschen Apo- in der freien Natur, zu dienen. Dementsprechend rui- theke“, zuerst 1540–42 ebenfalls bei Beck erschie- niert oder inkomplett sind die meisten Exemplare dieser nen. Das frühe Apothekerhandbuch enthält neben Gattung. Hier sind jeweils 2 Pflanzen mit lateinischer

108 und deutscher Bezeichnung auf eine Seite gedruckt. fertafeln. Halblederbde. der Zeit mit reicher Rücken- – Leicht gebräunt, Titel mit hs. Besitzvermerk, verein- vergoldung und goldgepr. Wappen. € *3400,– zelte Marginalien, oberer Rand etw. knapp. Einband- Erste Ausgabe (1779–84) mit dem erst zur zweiten gelenk restauriert. Insgesamt gutes Exemplar. – VD 16 Auflage (1784–90) erschienenen Band VI. In dieser T 829. Nissen BBI 1932. Pritzel 9094. Heilmann 226. Kombination und einheitlich gebunden selten. – Her- vorragendes Werk mit guten, sorgfältig kolorierten „Weltkugelspiel“. Puzzle-Globus aus Holz von 38 Pflanzendarstellungen und Paralleltext in Deutsch und Teilen. Die einzelnen Teile sind mit kolorierten Li- Latein. – Exemplar aus der Slg. A. Plesch, Stiftung für thographien bezogen und an der Außenseite zusätz- Botanik Liechtenstein, Nr. 829. Die ersten 3 Bände mit lich lasiert. 36 Holzstücke in Kuchenform bilden 6 Wasser- und leichten Sporflecken sowie kleinen Ein- horizontale Ebenen, dazu 2 Polkappen. Ständer und bandrestaurierungen, einige Tafeln mit hs. Bemerkun- Schlussstück aus Ebenholz. Die 6 Segmente außen gen auf der Rückseite. – Nissen BBI 2202. Sitwell-B., mit der Darstellung des Globus, die Oberseite mit Great Flower Books, 81. der Kartendarstellung, die Unterseite mit figürli- chen Abbildungen eines Kontinents und kurzem Zunner, Adolph. Kunst richtige Schreib-Art, Text. – Höhe 25,5 cm, Durchmesser 16,8 cm, ohne welche allerley Teutsche … und auch Lateinische Ort und Drucker, um 1860. € *9800,– Schrifften … vorstellet. Nürnberg, C. Weigel, 1709. Sehr seltenes pädagogisches Puzzle in Globenform Quer-4°. Mit gestoch. Titel und 25 Kupfertafeln. und durch die innere, versteckte Illustration äußerst Restaur. Halblederbd. um 1800. € 2100,– reizvoll. – Von gutem Gesamtzustand, die Außenseite Erste und einzige Ausgabe dieses hübschen und sel- etwas fleckig und durch den Firnis gebräunt. – Lit. tenen Schreibmeisterbuches. Die schönen Tafeln mit N. Gockerell, Das Spielzeug. In: Das Bayerische Na- kalligraphischen Frakturschriften, Alltagsschriften tionalmuseum 1855–2005, S. 574. Historisches Museum in deutscher Kurrent, verschiedenen Schriftarten wie Basel, Inv. 1982.619. – Siehe Abbildung. lateinische Cursive, Rotunda, Textura sowie zwei ab- schließenden Alphabeten mit Zierinitialen. Am Ende (Zorn, Johannes). Icones Plantarum Medicinalium. beigeb. 2 Bl. und 39 S. Text aus Bauernfeinds Schreib- Abbildungen von Arzneygewächsen. 6 Bde. Nürn- kunst von 1716 mit 7 Textkupfern und gefalt. Tabelle. berg, Raspe, 1779–90. 8°. Mit gestoch. Porträt (Carl – Vorsatz mit hs. Besitzvermerk und Knick, Titel verso von Linné), Titelvignette und 600 kolorierten Kup- mit Stempel, leicht gebräunt. – Doede 122. Bauer 930.

Johannes Rau (Rauw) Weltkugelspiel

109 Antiquariat Manfred Nosbüsch Stand 63 Carl-Koenen-Straße 25 · 53881 Euskirchen-Kuchenheim Telefon +49 (0)2251 62 52 72 · Fax +49 (0)2251 62 53 46 E-Mail: [email protected] · www.nosbuesch-stucke.berlin Schöne Literatur · Geisteswissenschaften · Reisebeschreibungen · Geschichte

Baudelaire, Charles. Quinze Histoires d’Edgar états des eaux-fortes et la suite des 8 eaux-fortes im- Poe. Illustrations de Louis Legrand. Paris, Imprimé primées en couleurs. F. F.“ – Besides the exemplaire pour les Amis des Livres par Chamerot et Renou- unique (containing the original watercolours) the only ard, 1897. 4to. (4), 401, 7, (2) pp. With 15 orig. engr. copy printed on papier Hollande (total 501 copies). – plates in 2 states (total 30 plates) and numerous Etchings engraved by Eugène Decisy, wood-engravings text-illustrations. Contemp. dark brown full mo- by P. Baudier, Ch. Clément, Gaspérini et P. Gusman. rocco with 5 raised bands, richly gilt, a. e. g., orig. – Small exlibris verso ffep. – Beautiful copy. illustrated wrappers bound in (signed: Chambolle- Duru). € 6500,– Keller, Gottfried. Der Landvogt von Greifensee. One of 13 (total 115) numbered copies of „exem- Novelle. Mit 10 Strichätzungen von Alfred Coss- plaires offerts“, this copy for M. L. Conquet (i. e. Léon mann. München, Bruckmann, 1919. 4to. 2 Bll., Conquet, 1848–1897, bookseller/publisher in Paris). 97 S., 1 Bl. Mit 10 ganzseitigen, nummerierten – Engraved exlibris of Conquet to inner cover, small (VII/X) und signierten Orig.-Radierungen von exlibris verso ffep. – Beautiful copy. Alfred Cossmann. Orig.-Pergamentband mit goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel, Kopf- € Bode, Johann Elert. Vorstellung der Gestirne auf goldschnitt. 1100,– XXXIV Kupfertafeln nach der Pariser Ausgabe Eines von 10 römisch nummerierten Vorzugs-Exem- des Flamsteadschen Himmelsatlas. Durchgehend plaren außerhalb des Handels aus der Ausgabe I (GA verbessert und mit den Beobachtungen neuerer 20), für den Künstler in Pergament gebunden. Die Astronomen vermehrt nebst einer Anweisung zum Radierungen mit Remarque und auf Kaiserlich Japan- Gebrauch und einem vollständigen Sternenver- bütten gedruckt. – Kleines Exlibris verso 1. Vorsatz- zeichnisse. Berlin und Stralsund, Gottlieb August blatt. – Schönes Exemplar. Lange, 1782. Quer-4to. VIII, 32 S., 40 S. Mit gest. Titel und 34 gest. Sternentafeln. Lederband der Zeit Mann, Thomas. Unordnung und frühes Leid. mit Rückenschild und -vergoldung sowie zweifa- Novelle. Berlin, S. Fischer, 1926. 126 S., 2 Bll. chen Deckelfileten. € 4800,– Mit Orig.-Titelradierung von Karl Walser. Erste Ausgabe. – Tafeln gestochen von Daniel Berger. Flexibler Orig.-Lederband mit farbiger De- – Einband etwas berieben, Ecken bestoßen, oberes Vor- ckelillustration, Kopfgoldschnitt, im farbigen dergelenk angeplatzt. Alter Name auf Vorsatz. Durch- Orig.-Schuber. € 2400,– gehend etwas gebräunt. Die letzten Tafeln verbunden. Erste Ausgabe. – Eines von 300 nummerierten Ex- – Gutes Exemplar. emplaren der Vorzugsausgabe, Druckvermerk von Thomas Mann signiert. – Einband, Vorsätze, Schuber Homère. Odyssée. Traduction de Leconte de Lisle. nach Entwurf von Karl Walser. – Mit beiliegendem Illustrations de Georges Rochegrosse. Paris, A. Fer- Berichtigungsblatt. – Kleines Exlibris verso 1. Vorsatz- roud, F. Ferroud, 1931. Small folio. (4), 305, (4) pp. blatt. – Schuber wenig gebräunt. Deckel mit kleiner With 25 orig. engraved plates, 24 coloured wood-en- Druckstelle im oberen Rand. – Schönes Exemplar. graved culs-de-lampe, 24 coloured wood-engraved initials, 24 wood-engraved borders, extra-suite of Parnak, Valentin. Motdinamo / Slovodvig. Huit 8 of the engraved illustrations in colour on Japan, illustrations d’apres les dessins de N. Gontcharova. 2 extra-suites of the engravings, 1 with remarques. La couverture et sept illustrations d’apres les dessins Contemp. blue half morocco with 4 raised bands, de Larionow. Paris, Edition „La Cible“, 1920. 4to. gilt lettering and ornamental decoration inlaid with 1 blank leaf, 1 leaf with French title, 1 leaf with red leather to spine, t. e. g., orig. illustrated wrappers colophon, 1 leaf with number, 25 numbered leaves bound in (signed: J-P Miguet). € 4800,– with Russian and French text, 1 leaf with Russian Unique, publisher’s copy, not stated in the printed title, 1 blank leaf. With 8 orig. lithographs by N. colophon at end. Handwritten colophon verso half- S. Gontcharova and 8 orig. lithographs by M. F. title by F. Ferroud: „Exemplaire de F. Ferroud imprimé Larionov. Orig. wrappers with 2 orig. lithographs sur papier de Hollande van Gelder et composant trois by Larionow. € 6800,–

110 One of 150 numbered copies on papier vergé d’Arches. (6 ganzseitigen) Orig.-Radierungen von Kurt Sza- – Wrappers with small stains, edges a bit soiled resp. franski. Orig.-Ganzlederband mit Rückenschild dusted and with minor tears. Three tears of ca. 1–2 cm und goldgeprägter Deckelvignette, Kopfgold- to outer margins of wrappers backed with old sticky schnitt. € 1200,– tape. Interiorly a very good and clean copy. Eines von 230 (GA 1000) Exemplaren auf Bütten, im Impressum von Tucholsky und Szafranski signiert. – Picart, Bernard. Tafereel, of Beschryving van den Laut Impressum wurden die Exemplare 21–250 (wie prachtigen Tempel der Zang-Godinnen, vertoond hier) in Seide gebunden, hier jedoch mit dem Ganz- in LX. heerlyke Kunststukken. Behelzende alle de ledereinband der Nummern I-XX. – Kleines Exlibris voornaemste geschiedenissen van de fabel-oudheid, verso 1. Vorsatzblatt. – Rücken leicht aufgehellt. – getekend en in ’t koper gebragt. Amsterdam, Zacha- Schönes Exemplar. rias Chatelain, 1733. Folio. 2 Bll., XXVIII, 158 S. 2 Bll. Mit gest. illustr. Titel, gest. Titelvignette, gest. Kopfvignette und 60 Kupfertafeln. Halblederband Wagner, Richard. Der Ring des Nibelungen. der Zeit mit geprägtem Rückentitel und -vergol- Ein Bühnenfestspiel für drei Tage und einen Vor- dung. € 2400,– abend. Mit Bildern von Arthur Rackham. I-II. 2 Erste holländische Ausgabe, gleichzeitig mit der fran- Bände (Band 1: Das Rheingold & Die Walküre, zösischen und englischen Ausgabe erschienen. – Die Band 2: Siegfried & Götterdämmerung). Frank- prächtigen mythologischen Kupfertafeln im Stil des furt am Main, Rütten & Loening, 1910–1911. 4to. Hochbarock sind leichte Abwandlungen der Arbeiten 3 Bll., 172 S., 2 (1 w.) Bll.; 3 Bll., 196 S., 2 (1 w.) von A. von Diepenbeecke in der Pariser Ausgabe von Bll. Mit 64 montierten farbigen Tafeln, jeweils mit 1655. Jedes Kupfer ist von einer ornamentalen Bordüre Seidenhemdchen. Original-Pergamentbände mit umgeben und mit einer viersprachigen (Französisch, goldgeprägtem Rückentitel und Deckelvignette, Englisch, Deutsch und Holländisch) Legende betitelt. Kopfgoldschnitt. € 2800,– – Unbeschnitten. Auf starkem Papier gedruckt. Die Ta- Eines von 100 nummerierten Exemplaren der Vorzugs- feln in kräftigen Abzügen. – Rücken berieben, Kapitale ausgabe auf Bütten. Von Arthur Rackham im Druck- mit kleinen Fehlstellen. Schnitt gebräunt. – Gutes, vermerk signiert. – Titel und Einband von Walter sauberes und breitrandiges Exemplar. Tiemann. – Kleines Exlibris verso 1. Vorsatzblatt. – Trägerkartons der Tafeln gebräunt, Abklatschbräunung Schnitzler, Arthur. Die Hirtenflöte. Mit neun auf den gegenüberliegenden Textseiten, sonst schönes Radierungen von Ferdinand Schmutzer. Wien, Exemplar. Deutsch-Österreichischer Verlag, 1912. 1 Bl., 101 S., 1 Bl. Mit 9 (8 ganzseitigen) Orig.-Radierungen von Ferdinand Schmutzer, jeweils mit Seidenhemdchen. Weyer (Wier), Johannes. De praestigiis daemonum, Grüner Orig.-Lederband mit reicher Rücken- und et incantationibus ac venesiciis, libri V. recogniti, & Deckelvergoldung, Kopfgoldschnitt. € 1650,– ualde aucti. Authore Ioanne Vviero Graviano, illus- Erste Ausgabe. – Eins von 400 nummerierten Exem- trißimi ducis Cliuiae, Iuliae, &c. medico. Praeter lo- plaren. – Der Einband wurde nach einem Entwurf von cupletem accessionis cumulum, ut lectoris memoriæ Josef Hoffmann in der Wiener Werkstätte angefertigt. consuleretur, in capita quoque iam sectus est quilibet Die Radierungen in der Platte signiert. – Kleines Exli- liber: cuius argumentum in praefatione comperies. bris verso 1. Vorsatzblatt. – Vorsätze teils mit wenigen Acceßit index amplißimus. Basel, Oporin, 1564. Flecken. – Schönes Exemplar. 565 S., 29 Bll. Mit Holzschnitt-Initalen. Flexibler Pergamentband der Zeit. € 6800,– Stendhal, (Henri Beyle de). Vanina Vanini. Wien, 2. Ausgabe. Die Erstausgabe erschien 1563. – Einband Hellerau, Avalun, 1922. 86 S., 1 Bl. Mit 12 Orig.- gelöst. Stellenweise wasserrandig bzw. gebräunt. Letzte Radierungen von Karl M. Schultheiss, davon 10 10 Indexblätter mit kleinem Wurmgang und wenig ganzseitig und signiert. Roter Orig.-Lederband Buchstabenverlust. 1. Vorsatzblatt mit Ausschnitt in mit 5 Bünden, geprägtem Rückentitel, Rücken- oberer Hälfte. Notizen von alter Hand auf Vorsatz und vergoldung, 11-facher goldgeprägter Deckelfilete, Titel, wenige alte Unterstreichungen. Sonst gutes und doppelter Innenkantenfilete, Kopfgoldschnitt (sig- breitrandiges Exemplar. niert: F. A. Enders, Leipzig). € 950,– 22. Avalun-Druck. – Eines von 50 (Nr. 42) nummerier- ten Exemplaren (GA 450) der Vorzugsausgabe, hier Wilde, Oscar. The Ballad of Reading Gaol. Mün- ohne die Mappe mit der Extra-Suite. – Kleines Exlibris chen, Drei Masken Verlag, 1923. 4to. 57, (7) pp. verso 1. Vorsatzblatt. – Vorsatzkanten gebräunt. – With 37 (7 full-page and signed) orig.-woodcuts by Schönes Exemplar. Frans Masereel. Orig. full vellum, gilt, t. e. g. (signed: Hübel & Denck, Leipzig). € 2800,– Tucholsky, Kurt. Rheinsberg. Ein Bilderbuch für One of 70 (total 340) numbered copies of the de-luxe- Verliebte. Mit Kupfern von Kurt Szafranski. 50. edition on hand-made paper. The 7 full-page woodcuts Tausend. Berlin, Juncker, (1920). 101 S., 1 Bl. Mit 8 and colophon signed by Masereel. – Fine copy.

111 Reiss & Sohn Stand 7 Buch- und Kunstantiquariat ∙ Auktionen e. K. – Inhaber: Clemens Reiss Adelheidstraße 2 ∙ 61462 Königstein im Taunus Telefon +49 (0)6174 92 720 ∙ Fax +49 (0)6174 92 72 49 E-Mail: [email protected] ∙Internet: www.reiss-sohn.de Alte Drucke ∙ Naturwissenschaften ∙ Atlanten ∙ Geographie und Reisen ∙ Illustrata

Blaeu, W. & J. (Theatrum orbis terrarum, sive Atlas die großen gefalteten Karten von Litauen, Dnjepr-, novus. Bd. I/1–2 in 1 Bd.). Amsterdam (1649-)50. Rhein- und Donaulauf. – Ausführliche Zustands- Gr.-fol. (55,5:37,5 cm). Mit 1 (statt 2) altkol. gest. beschreibung auf Anfrage. Titel, 1 altkol. Textkupfer sowie 120 altkol. Kup- Grünpeck, J. Ein Spiegel der naturlichen himlischen ferkarten, davon 113 doppelblattgr., 6 gefalt. u. 1 und prophetischen sehungen aller trübsalen, angst, (Zutphen) im Text. Or.-Prgt. mit Vergoldung u. und not, die uber alle stende, geschlechte, und Goldschnitt, etwas fleckig u. bestoßen, einzelne kl. gemaynden der cristenheyt, sunderbar … geworf- Beschädigungen, Bindebänder fehlen. € 28 000,– fen sein, und in dem sibenden Clima begriffen, in Koeman 2:203.1H & L. – Band I des dreibändigen kurzen tagen geen werden. Nürnberg, G. Stuchs, 27. Blaeu-Atlas mit dem kompletten Kartenbestand in Okt. 1508. Fol. (26,5:19 cm). Mit Titelholzschnitt, schönem Altkolorit. Enthält in Teil 1 Nord- u. Ost- 12 Textholzschnitten, alles altkoloriert. 14 nn. Bll. € europa sowie Deutschland mit den damals zum Reichs- Alter marmor. Pp. 14 000,– gebiet gehörenden Ländern Schweiz, Österreich, Böh- VD 16, G 3642. – Erste deutsche Ausgabe seines as- men/Mähren und nördl. Balkan sowie in Teil 2 die trologischen Hauptwerkes, selten. Erschien im selben gesamten Niederlande. Besonders hervorzuheben sind Jahr auch auf Lateinisch. Die schönen Holzschnitte, die prachtvolle Welt- und Europakarte mit Randleisten, Wolf Traut oder Hans Süß von Kulmbach zugeschrie- die dekorative Russlandkarte nach H. Gerritsz sowie ben, illustrieren Grünpecks düstere Prophezeiungen.

112 Die Holzschnitte in meist wechselnden Bordüren, ein Textholzschnitt wiederholt den Titelholzschnitt. – Etwas fleckig, die breiten weißen Ränder mit kleinen Randläsuren. Adelsdiplom – Joseph II., Kaiser. Adelsdiplom (Er- hebung in den Ritterstand) für Philipp Karl Edler v. Prosky. Deutsche Urkunde auf Pergament. Wien, 5. Oktober 1781. Gr.-4to. Blattgr. 35:30 cm. Mit schwarzer Tinte in großer, kalligraphischer Fraktur geschrieben. Die 3 ersten Seiten mit breiten gest. Bordüren (Franciscus Mayer fecit 1757). Auf Blatt 7a großes Wappen (ca. 30,5:18 cm) mit Landschafts- hintergrund, in Goldbronze und mehreren Farben eingemalt. Am Schluß von Joseph II. eigenh. sig- niert, 5 weitere Beglaubigungen. 12 Bll. (letztes leer). Samtband d. Zt., berieben, 4 von 8 Schließbändern; in Blechkassette, diese mit leichten Gebrauchsspu- ren. Ohne Siegel. € 2800,–

lasse es mir zu meinem besten Wohl verstene und zum guten Gebrauch auslernen. Deutsche Hand- schrift auf Papier. Montau (Westpreußen, heute polnisch Matawy) 1798–99. 4to (20:17,5 cm). Von einer Hand mit schwarzer Tinte in flüssiger Kur- sive geschrieben. Farbig kalligraphierter Titel mit Rankenwerk, kalligraphierte u. farbig ausgemalte Überschriften sowie zahlreiche Illustrationen im Text und Rand in farbiger Aquarellmalerei und Federzeichnung, davon 12 ganzseitig. 7 Bll., 132 (recte 134) hs. paginierte S., 17 Bll. Hldr. d. Zt., berieben. € 12 000,– Schönes und außergewöhnliches Rechenbuch eines ju- gendlichen Mennoniten. – Fingerfleckig, teilw. fleckig, vereinzelte Farbverwischungen, erste und letzte Blätter gelockert. Innendeckel sowie erste drei und letzte zwei Blatt mit Wurmspuren im Rand.

Zaubersprüche. Deutsche Handschrift auf Papier. Frühes 18. Jahrhundert. Blattgr. 15,5:10 cm, Schrift- spiegel meist ca. 13,5:8 cm. Deutsche Kursiven in braunen und roten Tinten von zwei oder drei Händen. Mit einigen schematischen Darstellun- gen. 2 Bll., S. 17–28 u. 31–78, 3 Bll. (das Schluss- blatt auf den hinteren Innendeckel montiert). Umschlag. € 1500,– Interessantes Manuskript mit Zaubersprüchen für aller- lei Gelegenheiten. – Insgesamt etwas gebräunt und fle- ckig, mehrere Blätter entfernt. Rechenbuch – Harm, Johan. Im Nahmen Jesu habe ich Iohan Harm in Montau Anno 1798 den 4tn Ja- nuari die löblichen Rechen Kunst angefangen; Gott

113 Antiquariat Schaper Stand 32 Dietrich Schaper Dammtordamm 4 · 20354 Hamburg Telefon +49 (0)40 34 50 16 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.antiquariat-schaper.de Illustrierte Bücher · Pressendrucke · Einbände · Literatur · Kunst

Balkenhol, Stephan. Acht Steindrucke. Griffel- kunst, Hamburg 1993. 31,5 × 21,5 cm. 8 Blatt. Illus- trierter Originalumschlag. € 750,– Acht Lithographien in schwarz/weiß für die Griffel- Henne, Wolfgang. Icelandbook. Remembers of kunst-Vereinigung. Jedes Blatt ist signiert. Hen. Grafik-Texte. 37 Blatt mit 4 typographischen Texten in Serigraphie, 16 teils mehrfarbigen Seri- Cervantes, Miguel de. Cervantes Don Quijote graphien, 6 einfarbigen Linolschnitten und 3 ein- illustriert von Eberhard Schlotter. 160 farbige Ta- farbigen Lithographien. Leipzig 1987/88. 20 × 26 feln. Katalog. Das Bücherhaus, Krähenwinkel 1989. cm. Original-Broschur mit farbiger Titelserigraphie, 32,5 × 33 cm (Blattgröße), 23 × 22 cm (Katalog). Fadenheftung. Sehr gut erhalten. € 240,– Titel, 160 Blatt. Original-Leinenkassette und Ori- Nr. 95 von 100 nummerierten Exemplaren. ginal-Leinenmappe für die Radierungen (35 × 35 cm). € 560,– Kunze, Reiner. Der Dichter und die Löwenzahn- Vorzugsausgabe. Limitierte Auflage von 350 Exem- plaren in zwei Serien, davon aus der Serie II (Nr. 26) wiese. Mit acht fünffarbigen Original-Linolschnit- mit vier von Eberhard Schlotter signierten Original- ten von Ingrid Jörg. Berliner Handpresse, Berlin Radierungen. Der beiliegende Katalog wurde vom 1971. 28 × 28,5 cm. [18] S. (Berliner Handpresse, Gutenberg-Museum Mainz zu einer Wanderausstel- 33. Druck). Illustrierter Original-Pappband. Gut lung zusammengestellt. Er enthält Beiträge von Hans erhalten. € 420,– A. Halbey, Hans Wollschläger und Eberhard Schlotter. Handpressendruck. Einmalige Vorzugsausgabe in 50 Sehr gut erhalten. nummerierten und von der Illustratorin signierten Exemplaren. Fried, Erich. Wenn ich an deinen Mund denke. Liebesgedichte. Mit Original-Malerein/Collagen Lasker-Schüler, Else. Liebesgedichte. Uliane von Irene Wedell. Mit 10 großen Farbtafeln. Edi- Borchert: Siebdrucke. Mit großen farbigen Ori- tion Handpresse Gutsch, Berlin 1986. 40,5 × 26 ginal-Siebdrucken, davon vier ausklappbar. Edition cm. Original-Leporello mit Pappdeckeln (der Vor- Handpresse Gutsch, Berlin 1985. 40,5 × 29,5 cm. derdeckel bemalt) und zwei Schließenbändern in Original-Halblederband (zitronengelb) mit rosa- Original-Leinenmappe mit Titelschild. Sehr gut farbenen Deckeln. Rücken minimalst fleckig. Sonst erhalten. € 450,– sehr gut erhalten. € 450,– Pressendruck mit Unikatcharakter in 12 nummerierten Pressendruck in 125 nummerierten Exemplaren, davon Exemplaren, davon zwei nicht für den Handel. Dieses die Nr. 44 der Ausgabe C. Gedruckt in der Werkstatt Exemplar mit der Nummer 10. Gedruckt auf 300 g Ri- des Berufsverbandes Bildender Künstler Berlins im ves-Bütten. Gebunden von Christian Klünder Berlin. Künstlerhaus Bethanien auf 140g holzfreies Werk- Gestaltung des Einbandes Irene Wedell. Jede Original- druckpapier. Im Impressum von Uliane Borchert sig- Zeichnung ist von der Künstlerin signiert. niert.

114 Reiner Kunze Erich Fried Miguel de Cervantes

Simons, Anna. Titel und Initialen für die Bremer zogen und einzeln signiert. Der Text im Handsatz aus Presse. Verlag der Bremer Presse, München 1926. der 12 Punkt Garamond-Antiqua und Druck auf 160 g 46,5 × 36,5 cm. 3 Blatt Titel, Vorwort und Inhalt, Arches-Bütten von Ernst-Reinhardt Ehlert. Den Ein- 20 Blatt Initialen. Original-Halbleinenmappe mit band besorgte Hilmar Keller, Villingen. Die Kassette Titelschild und Schließenbändern. Vorderdeckel ist mit handgeschöpftem Roma-Bütten bezogen. Nr. der Mappe etwas fleckig. Sonst sehr gut erhal- 9 von 30 nummerierten Exemplaren. Im Impressum ten. € 480,– von Balduin Zettl und Ernst-Reinhardt Ehlert signiert. Gedruckt auf der Handpresse in 220 Exemplaren. Villon, François. Le coeur de François Villon. (Französisch und Deutsch). Mit Original-Holz- Storm, Theodor. Pole Poppenspäler. Mit fünfzehn schnitten von Rudolf Renk. Wilkes et Renk à Paris reproduzierten Kupferstichen von Balduin Zettl. sibi et amicis, Paris 1962. 28 × 23 cm. 16 Blatt. Ori- Thuja-Presse, Detmold 1989. 29,5 × 20 cm (Buch), ginal-Pappband mit einer Deckelillustration in Rot. 35 × 25 cm (Grafik). 115, 3 S. (1. Druck der Thuja- Sehr gut erhalten. € 600,– Presse). Original-Pappkassette und Original-Bro- schur (für die Grafik) in Original-Pappkassette. Sehr Pressendruck in 55 nummerierten Exemplaren. Im schön erhalten. € 600,– Impressum von Rudolf Renk signiert. Gedruckt von Walter Wilkes auf der Presse von Jean Munier & Vorzugsausgabe mit 15 beigelegten Original-Kupfer- Sohn in Paris Rives-Bütten. Gesetzt aus der schönen stichen auf Hahnemühle Kupferdruck-Bütten abge- Schneidler-Mediäval, 16pt.

Theodor Storm Anna Simons François Villon

115 Antiquariaat Schierenberg Stand 5 Jeronimus Schierenberg Zamenhofstraat 150, Unit 320 ∙ 1022 AG Amsterdam, Niederlande Telefon +31 20 636 22 02 E-Mail: [email protected] ∙ Internet www.schierenberg.nl Naturwissenschaften ∙ Exakte Wissensschaft ∙ Geologie ∙ Geographie und Reisen ∙ Design

Evolution – Dubois, E. Pithecanthropus erec- the first unambiguous record of „the missing link“, a tus. Eine menschenaehnliche Uebergangsform aus human species decidedly older and more primitive than Java. [With] An original photo of the type locality Homo sapiens. Provenance: on the front free endpaper, at Trinil, Java, most probably by Eugène Dubois Dubois wrote in a neat hand „Met broederlijke groet himself. Batavia, Landesdruckerei, 1894. Large 4to van den schrijver“ [with brotherly love from the au- (32.2 × 25.9 cm). Title page, [ii], 31 pp., two plates thor]. Some staining to printed boards, internally a (one with photos of a skull, the other a tinted litho- very clean copy. The original, oblong albumen print graph of bones), two text engravings. Blind quarter (11.8 × 15.8 cm) shows the Bengawan Solo river, cutting through the Pleistocene deposits in which P. erectus was cloth over original printed boards. € 9540,– found. Garrison-Morton, 210. Unique dedication copy of the true first edition of this ground-breaking work in human evolution, being

116 Birds/Vögel – Schaeffer, J. C. Elementa ornitho- A very rare contemporarily hand-coloured copy of the logica iconibus vivis coloribus expressis illustrata. first and most important ornithological work by the Regensburg, Weiß, 1774. 4to (25.7 × 21.3 cm). Title German naturalist Jakob Christian Schaeffer (1718– with large copper-engraved allegorical vignette [vi], 1790), in first edition. Very slight rubbing to the board [xxxviii], [v] pp., 70 finely engraved and contem- edges; skilful repair to the lower gutter of the first few porarily hand-coloured plates with unnumbered leaves, an excellent clean, unmarked copy, with the explanatory text leaves. Contemporary black mar- colouring bright and accurate. Anker, 439 (2nd edi- bled boards. Spine with seven gilt lines. Edges tion only); Nissen IVB, 822; Sitwell, p. 138; Zimmer, pp. 550–551. red. € 8480,–

117 Antiquariat Rainer Schlicht Stand 60 Cauerstr. 20 · 10587 Berlin (Charlottenburg) Ladengeschäft während der Bayreuther Festspiele vom 25. Juli bis 28. August: Antiquariat Rainer Schlicht (in der Hofgartenpassage) · Richard-Wagner-Str. 22 · 95444 Bayreuth Telefon +49 (0)30 341 77 35 oder +49 (0)173 362 68 84 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-schlicht.de Seltene und schöne Bücher · Graphik · Musik (speziell Richard Wagner und Bayreuther Festspiele)

Arabien – Niebuhr, Carsten. Reisebeschreibung Riedel, Arthur. Zwölf Radierungen zu den Fabeln nach Arabien und andern umliegenden Ländern. 2 des Aesop. Ernst Würtenberger gewidmet. Erlen- Bände. Kopenhagen, Bey Nicolaus Möller, 1774– bach-Zürich und Leipzig, Rotapfel-Verlag, ohne 1778. Ca. 25,5 × 20,5 cm. XVI Seiten, 3 Blätter, 504 Jahr (1921). Ca. 51,5 × 39,5 cm. Titelblatt, 12 sig- (1) Seiten; 7 Blätter, 479 Seiten. Mit 2 gestochenen nierte und bezeichnete Original-Radierungen von Titelvignetten, 1 Textvignette und zusammen 124 Arthur Riedel. Grüne, illustrierte Original-Leinen- teils gefalteten Tafeln, Plänen, Grundrissen, An- flügelmappe. € 1500,– sichten und einer gefalteten grenzkolorierten Karte. Nr. VII von X Exemplaren der Vorzugsausgabe in vom Braune Lederbände der Zeit mit goldgeprägten Künstler von den unverstählten Platten hergestell- Rückentiteln, reicher Rückenvergoldung und Farb- ten Handabzügen (Gesamtauflage 110 Exemplare). schnitt. € 5800,– Thieme/Becker XXVIII, 315; Benezit VII, 235; Vollmer Erste Ausgabe der ersten vollständigen Ausgabe von IV, 65. Folge zu Äsops Tierfabeln mit schönen Tierdar- Niebuhrs Beschreibung der in den Jahren 1761–1767 stellungen, darunter Pfau, Kranich, Löwe, Affe u. a. im Auftrag des dänischen Königs durchgeführten Sämtliche Radierungen in der Platte monogrammiert Forschungsreise, an der er als Astronom und Natur- und unterhalb des Plattenrandes in Bleistift bezeichnet forscher teilnahm und als einziger der mitgereisten und signiert. Papierformat ca. 50 × 37,7 cm; Platten- Wissenschaftler lebend zurückkehrte. Diese Ausgabe größe variiert. Mappe berieben, vorderes Außengelenk ist gegenüber der 1772 erschienenen „Beschreibung von eingerissen, Einschlaglaschen mit kleinen Einrissen, Arabien“ umfangreich erweitert und wesentlich reicher Titelblatt mit unscheinbaren Eckknicken, ein Blatt illustriert. Wie meist ohne den Schlussband mit dem mit kleinem Fleck auf dem weißen Rand. Schönes Titel „Reise durch Syrien und Palästina nach Cypern Exemplar. …“, der bei der deutschen Originalausgabe erst 1837, 22 Jahre nach Niebuhrs Tod, herausgegeben wurde. ADB Liszt, Franz. Original-Fotografie (Albuminabzug) XXIII, 661f.; Henze III, 611. Die große gefaltete Karte mit Unterschrift „F. Liszt“ mit schwarzer Tinte auf zeigt die Reiserouten im Jemen. „Das an gesicherten dem rechten unteren Eck der Bildseite. Rückseitig Daten reichste und nützlichste Werk asiatischer For- mit montierter Widmung mit Unterschrift (Mai schungsliteratur des 18. Jahrhunderts …“ (Henze). 1883). Ca. 13,8 × 10 cm (Fotopapier); ca. 16,6 × 10,8 Vorsätze mit teils getilgten Stempeln, Titelblätter mit cm (Kartonformat). € 3800,– dünnen Stellen (wohl entfernte Stempel), alter mehr- Brustbild im Oval, im Abbé-Gewand. Burger 162. zeiliger handschriftlicher Eintrag auf leerem Blatt nach Fotografie im Kabinett-Format von Julien Ganz, Brüs- Vorsatz von Band 2, Einbände etwas berieben, oberes sel, Mai 1882. Rückseitig mit zusätzlicher montierter Kapital des 1. Bandes mit kleiner ergänzter Fehlstelle. Widmung: „Herrn Dr Max Koch / dankbar ergebenst Schöne und dekorativ gebundene Ausgabe. / F. Liszt / Mai. 83.“ [Max Koch (1855–1931) Germanist und Musikschriftsteller].

Budapest – Alt, Rudolf. Buda – Pest. Elöadva 32 Ungedrucktes Frühwerk von Richard Strauss eredeti Rajzolatban. Pesth und Ofen. Illustrirt in 32 Strauss, Richard. Sammelband mit zwei Autogra- Originalzeichnungen von Rudolf Alt. Lithographirt phen (davon eines ungedruckt) aus den Stimmungs- von Xav. Sandmann, gedruckt von Joh. Rauh. Pesth bildern, op. 9. Ca. 34,5 × 27 cm. Halbleinenband [Budapest], Verlag von Conrad Adolf Hartleben, der Zeit mit montiertem handgeschriebenen Front- ohne Jahr (1845). Ca. 16,6 × 27 cm. 67 Seiten, mit titelschild. € 58 000,– farblithographiertem Titel, farblithographiertem Sammelband mit den Autographen von Träumerei und Widmungsblatt und 32 tonlithographierten Tafeln. Nocturno aus den Stimmungsbildern op. 9. [Träumerei Brauner Leinenband der Zeit mit goldgeprägtem und Nocturno sind als Autograph nicht nachgewiesen, € Fronttitel. 2400,– weder bei Müller von Asow I, S. 30ff., noch bei Trenner Erste Ausgabe. Text und Bildunterschriften in deut- (Nr. 127) oder im Richard-Strauss-Quellenverzeichnis] scher und ungarischer Sprache. Nebehay/Wagner 45. und dem von Richard Strauss eigenhändig geschriebe- Einband gering berieben, durchgängig etwas stock- nen Titelblatt. Die Träumerei (1 Seite) in Reinschrift, das fleckig. Nocturno (3 Seiten) mit Korrekturen. Die Stimmungs-

118 „A son cher ami Gounod, l’auteur / RW. / Paris 18 mars 1861“. Erste Ausgabe der Orchesterpartitur, in 50 Exemplaren von den Stichplatten gedruckt. WWV 90, XI; Klein S. 29. Platten-Nummer 10000. Preisangabe auf dem Titelblatt: Pr. 36 Thlr. Netto. Die geschichts- trächtige Widmung ist datiert am Tag der zweiten und vorletzten Aufführung von Wagners Tannhäuser in der Pariser Oper. Die Vorführung wurde, wie die beiden andern, massiv gestört von Trillerpfeifen und Zwischenrufen der Mitglieder des „Jockey Club“, einer Gruppe junger Aristokraten, die gegen die Ent- scheidung Wagners waren, kein Ballett zu Beginn des zweiten Aktes zu setzen. Charles Gounod (1818–1893) und Wagner hatten sich durch Hector Berlioz Ende 1859 kennengelernt. Gounod hatte vergeblich versucht, Wagner davon abzuhalten, den Tannhäuser in Paris auf- zuführen und ihn vor den Neigungen des französischen Publikums gewarnt. Einriss am unteren Kapital, Ecken bestoßen, Kanten berieben, Titelblatt etwas fleckig, teils gering stockfleckig. – Siehe Abbildung.

Wagner und Verdi

Wagner, Richard. Eigenhändiger ganzseitiger Brief mit Unterschrift „Richard Wagner“ auf dünnem bläulichen Papier. [Paris], 16 rue Newton, 14. April bilder sollten ursprünglich in 2 Heften mit insgesamt [18]60. Ca. 20,7 × 13,4 cm. € 6800,– 6 Stücken erscheinen, auf Anraten seines Freundes Nicht im Wagner-Briefe-Verzeichnis (WBV). An einen Ludwig Thuille hat Strauss das Nocturno nicht in die „Cher Monsieur“, den er bittet, ihm zwei gute Plätze Sammlung aufgenommen, es blieb ungedruckt. Strauss („pour Madame Wagner et moi“) für die abendliche hat das Autograph seiner Cousine Jula Giessen mögli- Vorstellung von Verdis „Il trovatore“ im Théâtre Italien cherweise bereits 1884 überreicht, auf dem Titelblatt ist zu reservieren. Erwähnt auch Torribio Calzado, den ein Besitzvermerk von ihr. Dem Sammelband sind noch Impressario des Théâtre Italien. Kleine Randläsuren vier weitere (gedruckte) Strauss-Werke beigebunden: und Falzeinrisse, etwas knittrig. I. Quartett op. 2 [Klavier zu 4 Händen (Kleinmichel)] mit Widmung (Seiner lieben Jula zur Erinnerung an den Comp.); II. Serenade op. 7, Klavierauszug vom Komponisten mit Widmung [Seiner lieben Cousine Jula der sie in Freundschaft verehrende Componist. 31/3 83 (1/4 83)]; III. Sonate op. 5 (Besitzvermerk: Jula Giessen Deidesheim 1887); IV. 5 Klavierstücke op. 3. Der Sammelband wurde wohl etwa 1895 zusammen- gestellt, auf dem Vorsatz handschriftlich „Jula Brandl“ (Jula Giessen war seit 1891 mit dem Anglisten Alois Brandl verheiratet) und auf dem Titelschild „Frau Prof. Brandl“. Beigebunden sind noch weitere Werke anderer Komponisten. Einband berieben und bestoßen, der vordere fliegende Vorsatz gelöst, teils papierbedingt gebräunt. Die Uraufführung des Nocturno fand am 15. Juli 2017 im Rahmen der Schubertiade Hohenems durch Shani Diluka statt (Programmheft beiliegend). – Siehe Abbildung.

Eigenhändige Widmung Wagners für Charles Gounod Wagner, Richard. Tristan und Isolde. Vollständige Partitur. Leipzig, Breitkopf & Härtel, ohne Jahr (1860). Ca. 35,5 × 28 cm. Titelblatt, 441 Seiten. Ori- ginal-Halbleinenband mit blauen bedruckten Be- zugspapier. € 48 000,–

119 Antiquariat Schmidt & Günther Stand 16 Bahnstr. 25 65779 Kelkheim Tel. +49(0)6195 74124 Mobil +49(0)1726820168 E-Mail: [email protected] Bibliophilie Illustrierte Bücher Kunstwissenschaft

Beckmann. – Glaser, K., Meier-Graefe, J., Fraenger Die erste Publikation der Zürcher Dadaisten, zu- W. u. Hausenstein, H., Max Beckmann. München, gleich ein bedeutendes Dokument der Dada-Bewe- Piper (1924). 4to. Mit 4 signierten Orig.-Graphiken gung. In dieser Veröffentlichung ist erstmals der Name von Max Beckmann. 87 S. mit 16 Textabbildungen „DADA“ dokumentarisch belegt. Mit Beiträgen von u. 52 Abbildungen auf Lichtdrucktafeln. Gelber Guillaume Apollinaire, Hans Arp, Hugo Ball, Emmy Orig.-Halblederband mit Rückentitel u. Rücken- Hennings, Richard Huelsenbeck, Marcel Janco, Kan- vergoldung € 12 500,– dinsky, F.T. Marinetti, L. Modigliani, Tristan Tzara u.a. Eines der wenigen Exemplare mit dem deutschen Titel- Eines von 180 nummerierten Exemplaren der Vorzugs- blatt und Einleitung von Hugo Ball. In 500 Exemplaren ausgabe. Enthält folgende Originale: Bildnis Naila mit erschienen. – Raabe, Zeitschriften 28. aufgestützten Armen und Glas, signierte Kaltnadel- radierung – Dame mit Knabe, signierte Kaltnadelradie- rung – Kleines tanzendes Paar, signierter Holzschnitt Kirchner. – Heym, Georg. Umbra Vitae. Nach- – Flusslandschaft in Frankfurt, signierte Lithographie gelassene Gedichte. München, Kurt Wolff 1924. – Die große Beckmann-Monographie mit dem ersten 4to. 64 S. Mit 47 Orig.-Holzschnitten. Orig.-Lei- Werkverzeichnis der Druckgraphik und dem Verzeich- nenband mit Einbandillustration (Orig.-Holz- nis der wichtigsten Bilder. Tadellos erhalten. – Hofmair schnitt). € 12 500,– 265–268 B a. – Gallwitz 230–233. Ein Juwel expressionistischer Buchkunst und Ernst Ludwig Kirchners buchkünstlerisches Hauptwerk. Cabaret Voltaire. Eine Sammlung künstlerischer Die Holzschnitte wurden von den Orig.-Holzstöcken und literarischer Beiträge. Hrsg. von Hugo Ball. abgezogen und die gesamte Buchausstattung erfolgte Zürich, Meierei, Spiegelgasse (1916). 4to. 32 S. nach Angaben des Künstlers. In 500 nummerierten Ex- Mit 1 Orig.-Holzschnitt von M. Slodki und 12 emplaren erschienen. Tadellos und farbfrisch erhalten. Abbildungen im Text. Rote Orig.-Broschur mit – Dube 759–807. – Lang 175. – Jentsch 152. – Schauer, Titel und Zeichnung von Hans Arp auf Gold- Bd. II,119 mit 2 Abb. – The Artist and the Book 142. – papier. € 24 000,– Papiergesänge 45. – Eyssen S. 162.

120 Mann, Thomas. Buddenbrooks. Verfall einer Fa- Text u. 101 einseitig bedruckte Farbtafeln. Brauner milie. Roman. 2 Bde. Berlin, S. Fischer 1901. 4to. Orig.-Leinenband mit blindgeprägtem Rücken- u. 566,539 S. Hellgrüne Orig.-Leinenbände mit Ju- Deckeltitel. € 9800,– gendstildekor, Rücken- u. Deckeltitel. € 12 000,– Tschernikows Hauptwerk. Dieses Buch ist eines der Erstausgabe. „Buddenbrooks“ ist das früheste unter seltensten und gesuchtesten Architekturbücher, und den großen Werken Thomas Manns und gilt heute das am aufwendigsten gedruckte Kunstbuch im nach- als der erste Gesellschaftsroman in deutscher Sprache revolutionären Russland. Tschernikows Bücher über von Weltgeltung. 1929 erhielt Thomas Mann dafür Architektur, die zwischen 1927 und 1933 veröffent- den Nobelpreis. – Potempa DI. – Wilpert/Gühring licht wurden, gehören zu den innovativsten der dama- 2/3. – Bürgin 1.2 ligen Zeit. Grosz. – Meyer, A. R., Munkepunke Dionysos. Groteske Liebesgedichte von Alfred Richard Meyer. Berlin, Verlag Fritz Gurlitt (1921). 40 70 S. Mit 6 ganzseitigen signierten Orig.-Lithographien von George Grosz. Grüne Orig.-Broschur mit Titelauf- druck. In Orig.-Schuber. € 8500,– Eines von nur 80 nummerierten Exemplaren · Die Lithographien sozialkritisch und ausdrucksstark. Das erste von George Grosz illustrierte Buch. – Dükers BI,1–6. – Jentsch 102 Sander, August, Antlitz der Zeit. 60 Fotos deut- scher Menschen des 20. Jahrhunderts. Mit einer Ein- leitung von Alfred Döblin. München, Transmare- u. Kurt Wolff Verlag. Gelber Orig.-Leinenbd. mit Orig.-Schutzumschlag. € 6000,– In jahrzehntelanger Arbeit hat der Kölner Photograph August Sander, begabt mit einem ungewöhnlichen Blick für menschliche Physiognomie, versucht das Gesicht der Zeit in prägnanten Bildern festzuhalten. Beiliegend ein Verlagsblatt mit Besprechungen zu die- sem Buch. Klee, Paul. – Corrinth, C., Potsdamer Platz oder Les Réverbères. Heft 1–5 (Alles). Paris, Juni 1938 bis die Nächte des neuen Messias. Ekstatische Visionen. Juli 1939. 4to. Je Heft 8 S. auf verschiedenfarbigen Pa- München, Georg Müller 1920. 4to. 90 S. Mit 10 pier gedruckt sowie jeweils 1 blattgroße Zeichnung Lithographien von Paul Klee. Orig.-Halbledrbd. € verschiedener Künstler beiliegend. € 10 000,– mit Rückentitel u. Kopfgoldschnitt. 3800,– Sehr seltene surrealistische Zeitschrift. Herausgegeben Das einzige von Paul Klee durchgestaltete illustrierte von Michel Tapie und Jean Marembert. Das erste Heft Buch. In der Einführung zu Text u. Illustration schreibt wurde mit einem offenen Brief an André Breton er- Eckkart v. Sydow als Schlußsatz: „Es lebe die Re- öffnet. Heft 1 mit Zeichnung auf rosa Papier von M. volution, die lebensspendende! Es lebe die Erotik, die Tapie „Narcisse“ und 4 Beilagezetteln mit verschiede- lebensspendende!. In 500 nummerierten Exemplaren nen Ankündigungen. Heft 2 auf Titel „Demobilisation erschienen. – Kornfeld A 112. – The Artist and the de la Poesie“. Dada Beitrag von Michel Perrin. Mit Book 144. – Schauer, Bd. II,118. – Lang 177. Zeichnung von Roger Sby auf rosa Papier und 4 Bei- Nietzsche, Friedrich. Also sprach Zarathustra. Ein lagezetteln. Heft 3 mit dem Titel „Entartete Kunst“ Buch für alle und keinen. Leipzig, Insel Verlag in deutscher Fraktur. Mit 1 Zeichnung auf orangem 1908. Folio. Mit ornamentalem Doppeltitel, Titelvi- Papier von Pierre Minne. Heft 4 mit dem Titel „Art Poetique“. Mit 1 Zeichnung auf orangem Papier von gnette, vier ganzseitigen Zwischentiteln in Purpur Aline Gagnaire. Heft 5 mit dem Titel „6 Manifestes – und Gold., zahlreiche Kopfleisten u. Schlußstücke Histoire de la Sale Peinture“. Mit 1 einer Zeichnung auf in Gold. 160 S. Orig.-Pergamentbd. mit großer € gelbem Papier von Ulrich Senn. Komplett und in gutem Deckelvignette u. Rückenvergoldung 6800,– Zustand sehr selten. Eines der schönsten und prachtvollsten Bücher des Jugendstils. Gedruckt in den Farben Schwarz und Tschernychow, Jakob. Architektonische Fantasien. Purpur. Henry van de Velde entwarf für fast jede Seite 101 farbige Tafeln. 101 architektonische Miniaturen. Initialen u. Zierstücke, die er ständig wechselnd nach Unter Mitarbeit von D. Kopanitzin und Pawlowa. strengen typographischen Gesichtspunkten anordnete. Leningrad, Vorlag Meshdunarodnaja Kniga 1933. Eines von 430 nummerierten Exemplaren. Sarkowski 4to. Vier Titelblätter: Russisch, Deutsch, Englisch 1193. – Schauer Bd. II,16 mit Abb. – Eyssen S. 21–22 u. Französisch. 102 S. mit 101 Kleinabbildungen im mit doppelseitiger Abb. – Papiergesänge 31.

121 Antiquariaat Die Schmiede Stand 51 A. + G. Leyerzapf Brouwersgracht 4 · 1013 GW Amsterdam, Niederlande Telefon +31 20 625 05 01 E-Mail: [email protected] · Internet: www.dieschmiede.nl Deutsche Literatur · Illustrierte Bücher und Pressendrucke · Buchwesen

Benn, Gottfried. Spaltung. Neue Gedichte. Bln., A. Goll, Iwan. Noemi. (Bln., Soncino-Gesellschaft R. Meyer 1925. 40 S. Marm. OKt. Mit bedrucktem 1929). 8 nn. S., 3 (2 ganzs.) OHolzschnitte von Deckelschild. € 1800,– Jakob Steinhardt. OPp. mit verg. Deckeltitel. 1. Ausg. Lohner 1, 47; Josch D 4, 5; Raabe 24, 14. Gr.8°. € 1600,– 1. Ausg. dieses Zyklus von sechs biblischen Gedichten. Casanova, Giacomo. Die Flucht aus den Blei- Horodisch 53; Raabe 86, 24. Mitgliederspende v. Gott- kammern Venedigs. Bln., Tillgner 1922. 102 S., 6 hard Laske u. Abraham Horodisch. Druck in der ganzs. ORadierungen v. Magnus Zeller. OLed. mit Akzidenz-Grotesk nach Angaben von A. Horodisch in Deckel- u. RVerg. 4°. € 900,– 150 num. Expl. Exemplar einer nirgends beschriebenen Vorzugsausgabe, bei der die Broschur in einen roten (3. Tillgner-Druck). Lang 376. Druck in der Fridericus- Pappband mit vergoldetem Deckeltitel eingehängt ist. Antiqua in 500 num. Expl. 1 von 150 Exemplaren der Druckvermerk mit eigenh. Widmung d. Künstlers: Vorzugsausgabe auf unbeschnittenem Zandersbütten, „Jakob Steinhardt / dem bedeutenden Bibliophilen / jede Graphik vom Künstler signiert. Herrn Gotthard Laske!“

(Felixmüller, Con- Hermann[-Neisse], Max. Der Todeskandidat. Bln., rad. Das Maler-Leben. Wasservogel [1927]. 112 S. OLn. € 650,– Dresden, [Selbstvlg.] 1. Ausg. Raabe 118, 20. Vorsatz mit eigenh. Widmung 1927). Deckeltitel, 14 des Verf.: „Für Karl Valentin und Lisl Karlstadt mit ganzs. Illustrationen herzlichstem Dank für alles Glück, dass ihre große u. illustrierter Druck- Kunst und Menschlichkeit mir bereiteten …“ Die vermerk in Original- Widmung ist auf den 17. 2. 1928 datiert, während des lithographie. Illustr. Berliner Gastspiels beider Künstler im „Kabarett der OKt. (Kordelheftung). Komiker“. 2°. € 2200,– 1. Ausg. dieser „dem ver- Herz, Marcus. Versuch über den Geschmack und ständnisvollen Freun- die Ursachen seiner Verschiedenheit. Bln., Chr. Fr. de meiner Kunst“ Carl Voss 1790. XVI, 256 S., gest. Titel- u. Schlußvignette Sternheim gewidmeten von M. S. Lowe. Leder d. Zt. mit Deckelverg. u. verg. Graphikfolge. Auf festem Japankarton abgezogen in RSchild. € 1250,– 160 Expl. (davon 30 Vorzugsexemplare), Druckver- 2., verm. Aufl. dieses erstmals 1776 erschienenen Werks merk vom Künstler nummeriert, datiert und signiert. des Berliner Arztes u. Philosophen. Nach einigen Studien- jahren bei Kant absolvierte Herz ein Medizinstudium in Fleisser, Marieluise. Maschinengeschriebener Brief Berlin u. wurde bald zu einem der bekanntesten Ärzte mit eigenh. Signatur. Berlin, 29. 10. 1931. 1 Seite seiner Heimatstadt. Zu seinen Freunden zählten u. a. die (recto). 4°. € 850,– Brüder von Humboldt, J. J. Engel, Lessing, K. Ph. Moritz u. An Fritz Landshoff, Lektor des Kiepenheuer Ver- Salomon Maimon. Der von seiner Frau Henriette geführte lags. Antwort auf einen Brief, in dem Landshoff die Salon war Treffpunkt der Berliner Gesellschaft. Vorsatz mit Forderung der Autorin, in ihrem neuen Buch „An- eigenh. Widmung des Verf. an David Friedländer, der Herz dorranische Abenteuer“ keine Rezensionen von Juden in seiner Berliner Studienzeit unterstützt hatte: „Seinem D. abzudrucken, scharf zurückwies. Die Autorin versucht Friedländer / der Verfasser.“ Text mit einigen zeitgenössi- sich hier zu rechtfertigen: „Ich bin keine Antisemi- schen Bleistiftanmerkungen. Band etwas bestoßen. tin und jederzeit bereit die charaktervolle Leistung auch von Juden restlos anzuerkennen.“ Ihre Wünsche Jahnn, Hans Henny. Armut Reichtum Mensch und bezögen sich „nicht auf die Eigenschaft der jüdischen Tier. ([Zürich (?)] 17. Oktober 1933). 128 einseitig Glaubenszugehörigkeit, sondern auf die Eigenschaft maschinengeschr. Bl. (Durchschlag), 2 eingeklebte des Ressentiments“. Ausführlich dazu H. Häntzschel Notenhandschriften (2 bzw. 6 Zeilen). Schnellhefter € in ihrer Fleisser-Biographie, die deren „ungeheuerliches mit handschriftl. Titel. 4°. 2000,– Ansinnen“ auf ihren Bruch mit Brecht und seinen Urfassung des ein Jahr später als Bühnenmanuskript Freunden zurückführt. bei Fischer erschienenen Dramas, das erst nach dem

122 Krieg als Buch gedruckt wurde. Titel mit vom Verf. eigenhändig eingetragener Adresse Zollikerstrasse 257 in Zürich, wo Jahnn auf Einladung von Walter Muschg seit August 1933 wohnte und dort das Stück im Ok- tober abschloss. Jahnn bat per Brief vom 18. 10. 1933 seinen Hamburger Sekretär Erich Wenzel, von der an ihn geschickten Handschrift umgehend maschi- nengeschriebene Abschriften, „möglichst in 6 Exem- plaren“, anzufertigen, ein laut Schweikert spätestens Anfang November erledigter Auftrag. Schweikert hat aber offenbar keines dieser Typoskripte gesehen. Ent- hält zahlreiche, zum Schluss hin substanziellere Text- abweichungen gegenüber der späteren Buchausgabe. Mit zahlreichen kl. Korrekturen (darunter auch vom Autor) in Tinte. Kain. Zeitschrift für Menschlichkeit. Hrsg. v. Erich Mühsam. Jg. 1–4 (40 Hefte) in 1 Band. München, R. Fischer, I. Goll, O. M. Graf, Harbeck, S. v. Harden, Kain-Vlg. 1911–1914. Zus. 640 S. Pp. d. Zt. mit verg. Haringer, C. Hauptmann, Klabund, A. R. Leinert, P. Rschild. € 2500,– Nikolaus, H. Pattenhausen, W. Rheiner, R. Reymer, A. Schnack, C. R. Voigt u. dem Hrsg. Die bei Raabe 154 Raabe, Ztschr. 5; Dietzel/H. 1566. Komplettes Expl. fehlenden Nr. 26 („vermutlich nicht erschienen“) u. Nr. aller bis zum Ende des Erscheinens bei Kriegsausbruch 36 (R. A. Dietrich, Passion u. H. Schilling, La Colomba) verlegten Hefte (ab November 1918 erschienen noch 8 hier vorhanden, von Nr.11/13 (Schilling, Die Sklaven) weitere Hefte). Beiträge über Politik, Kulturereignisse, liegt eine Variante (mit nur 1 Illustr. v. Felixmüller) Literatur, Zensurprobleme u. a., alle vom Herausgeber. bei. Die beiden Werke von Richard Fischer (Nr. 10 u. Register der drei ersten Jahrgänge mitgebunden. Das in 20) jeweils mit Widmung des Verf., Nr. 22 (Schnack) der Reihenfolge fehlende Heft 5 von Jg. 3 als Einzelheft in der vom Verf. signierten Vorzugsausgabe. – Siehe lose beigelegt. Umschläge nicht mitgebunden. Abbildung. Lavater. Vermischte physiognomische Regeln. Ein Roth, Joseph. Tarabas. Ein Gast auf dieser Erde. Manuscript für Freunde. (München 1922). 40 S., € viol. OMaroquinband mit reicher Deckel-, Steh- u. Amsterdam, Querido 1934. 288 S. OLn. 2400,– Innenkantenverg. 4°. € 950,– 1. Ausg. St/T 427. Vortitel mit mont. eigenh. Widmung des Verf.: „Martin Fuchs / in guter Freundschaft / (18. Druck der Rupprecht-Presse). Rodenberg I, 131; Joseph Roth“. Fuchs war österreichischer Diplomat Schauer II, 21. Druck in der Ehmcke-Kursiv auf Bütten in Paris und wie Roth Anhänger Otto von Habs- in 150 num. Expl. In gefüttertem Schuber mit Leder- burgs. Nach dem „Anschluss“ war er Mitherausgeber kanten. der Exilzeitschrift „Österreichische Post“, in der auch Mann, Klaus. Gegenüber von China. Komödie in Joseph Roth publizierte. 6 Bildern. Bln., Oesterheld 1929. 76 S. OKt. mit Leinenrücken. € 850,– [Schames, Ludwig (Hrsg.)]. Ausstellung von gra- 1. Ausg. dieses nur als Bühnenmanuskript vervielfältig- phischen Arbeiten von E. L. Kirchner. [Frankf., Gale- rie Schames 1920]. 45 S., 30 Abb. u. 3 OHolzschnitte ten, unter Studenten in Kalifornien spielenden Stücks, € das aus der gleichnamigen Novelle (in der Slg. „Aben- (1 auf VDeckel). Illustr. OKt. 4°. 1875,– teuer“ erschienen) entstand. Blahak 15. 1. Ausg. Dube 737; 748I (A); 768B; nicht bei Schiefler. Seltener Katalog mit der Liste der 258 Exponate. Ent- Musil, Robert. Die Schwärmer. Schauspiel in 3 Auf- hält „Über das graphische Werk von E. L. Kirchner“ zügen. Dresden, Sibyllen-Vlg. (1921). 244 S. + 3 S. von E. Griesebach u. den Gedichtzyklus „Ernst Lud- Anz. OPp. € 2250,– wig Kirchner“ von K. Th. Bluth (mit zwei hier erstmals 1. Ausg. Vorsatz vom Verf. signiert. gedruckten OHolzschnitten des Künstlers).

Das Neuste Gedicht. Nr. 1–36 in 29 Bänden [alles!]. Velde, Henry van de. Essays. Lpz., Insel 1910. Dresden, Dresdner Verlag v. 1917 (Nr. 28 u. 30ff.: 185 S., Titelvignette (auf VDeckel in Gold wie- Kaemmerer Vlg.) 1918–20. Je circa 16 S., Deckel- derholt) vom Verfasser OMaroquinband mit verg. illustr. von u. a. Böckstiegl, Felixmüller, W. O. RTitel und VDeckelverg. € 1600,– Grimm, Schaefler, Schrimpf u. Tappert. Illustr. OKt. 1. Ausg. Sark.1809 (mit Abb.). Druck auf Maschinen- € (Nr. 36 o. Illustr.). 9000,– bütten in kleiner Auflage. Seltene Vorzugsausgabe in Raabe 154. Komplettes Expl. dieser spätexpressio- einem Handeinband des Verfassers, wie bei Brinks nistischen Reihe. Hrsg. von Heinar Schilling, dem (Denkmal des Geistes) Nr. 96 beschrieben und abgebil- Gründer der „Expressionistischen Arbeitsgemeinschaft det. Bis 1914 erschienen noch drei weitere Vorzugsaus- Dresden“ und Leiter des Dresdner Verlags. Enthält gaben in Handeinbänden, die jeweils nur in „wenigen Erstausgaben von G. Ausleger, K. Bock, R. A. Dietrich, Exemplaren“ (Brinks) hergestellt wurden.

123 Hans-Martin Schmitz Stand 2 Luxemburger Straße 124 · 50939 Köln Telefon +49 (0)221 44 85 35 E-Mail: [email protected] · Internet: www.asianartschmitz.de Alte Kunst aus Japan und China

124 Okajima Seikô 岡島清曠 (1828–1877). Verschneite Hütten in den Bergen und Krähen im Baumwipfel. Hängerolle. Tusche und leichte Farben auf Papier. Sign.: Seikô 清曠; Siegel: Sochiku 素竹. Bildmaße: 116,6 × 29,6 cm. Maße der Hängerolle: 195 × 31,5 cm. Japan. 3. Viertel 19. Jh. € 950,– Okajima Seikô wurde in Kanazawa geboren und lebte in Kyôto. Er war Schüler von Yokoyama Seiki. – Lit.: Araki, S. 1788; Roberts, S. 140.

Ohara Koson (1877–1945). Zwei Kakadu auf roter Stange. Format: ôban. Sign. und Siegel: Hôson. Ver- leger: Kawaguchi. Plattenschneider: Itô; Drucker: Komatsu. Datum: ca. 1930. € 1200,– Vgl. Perrée, H 36.1.

125 Antiquariat Hanno Schreyer Stand 10 Inhaber Georg Schreyer Euskirchener Strasse 57–59 ∙ 53121 Bonn Telefon +49 (0)228 62 10 59 ∙ Fax +49 (0)228 61 30 29 E-Mail: [email protected] Alte Stadtansichten und Landkarten aus aller Welt ∙ Wertvolle Bücher

Vaillant, Wallerant (Lille 1623–1677 Amster­ Wessely 174; Hollstein 143; Gebräunt. Im schmalen dam). Lautenspieler vor einem stehenden weißen Rand kleine Ausrisse. Doublette des Kgl. Säch- Mann. Nach David Teniers II. Mezzotint. sischen Kupferstichkabinetts. Unten rechts und verso 27 × 20,6 cm. € 580,– gestempelt.

126 Kaupertz , Johann Veit (1741 Graz 1816 ). Apollo. Mezzotint in Braundruck. 24 × 17,9 cm. Breitrandig. Vor aller Schrift. € 450,–

127 Hellmut Schumann Stand 43 Holzgasse 4 · Postfach 2827 · 8022 Zürich 1, Schweiz Telefon +41 44 251 02 72 · Fax +41 44 252 79 61 E-Mail: [email protected] · Internet: www.schumann.ch Alte Drucke · Inkunabeln · Helvetica · Geschichte der Wissenschaften · Illustrierte Bücher

Deutsche Ausgabe mit Dürer-Holzschnitten Brant, Sebastian. (Das Narrenschiff, auf Deutsch). Mit 103 (statt 114) fast ganzs. Holzschnitten mit jeweils 2 Holzschnitt-Randleisten beidseitig auf allen Seiten (einschl. Titel-Holzschnitt, aber ohne Druckermarke gezählt), Albrecht Dürer und dem Haintz Narr Meister zugeschr. Gotische Typen. 30 Zeilen. 148 (statt 164) unn. Bll. Kl.-4to (197 × 145 mm). Pgmt. d. Zt. In Ln.-Kassette. (Basel, Johann Bergmann von Olpe, [12. Febr.] 1499). € 24 500,– Eines der berühmtesten und einflussreichsten deut- schen Bücher des 15. Jh. in dritter dt. Ausgabe. Erstmal 1494 auf Deutsch (danach in Latein) beim Orig.-Ver- leger erschienen, ist das Werk mit sehr vielen und großen Holzschnitten des jungen Albrecht Dürer und des Haintz Narr Meisters illustriert. Sie liegen hier in kräftigen und schönen Abzügen vor. Diese Moralsatire und Zeitkritik ist das erste deutschsprachige Buch zum beginnenden Humanismus. Auf einem mit 100 Narren beladenen, von Narren ge- steuerten Schiff, das ins Narrenparadies Narragonia fährt, geißelt Sebastian Brant (Straßburg 1447–1521) sämtliche Schwächen, Torheiten und Laster der Men- schen seiner Zeit. Verfasst anlässlich des Fastnachts- Narrentreibens, gilt es als erste weltliterarisch bedeut- same literarische Originalschöpfung eines Deutschen (PMM). Brants „Narrenschiff“ und die von diesem Basler Druck abhängigen Raubdrucke oder spätere Kaisersberg, Thomas Murner, Hans Sachs and Johannes interpolierte deutsche Inkunabel-Auflagen sowie die Fischart in Germany, where the ‚Narr‘ as a type has bis in unsere Gegenwart verlegten weiteren Ausgaben lived until today. Erasmus’s ‚Moriae Encomium‘ was in vielen Sprachen gingen in die Weltliteratur ein. Das directly inspired by it.“ „Narrenschiff“ war bis zum Erscheinen von Goethes „Werther“ das am meisten verbreitete Buch in dt. Spra- Vorangegangene deutsche Ausgaben des Erstdruckers che. Der Einfluss des Buches war weit und anhaltend. sind nicht mehr am Markt. Seit 1906 (Bd. 1 JBP) wahr- Zwischen 1494 und 1513 erschienen sechsunddreissig scheinlich nur ein weiteres inkomplettes Ex. dieser verschiedene Ausgaben. „The Basel editions of the Ausgabe auf einer deutschen Buchauktion. ‚Ship of Fools‘ have turned out as a ‚remarkably com- Es fehlen 16 Blatt: Titel, 13 Bll., 2 Bll. Reg. mit zus. plete mirror of human life‘, based upon the ‚very uni- 10 ganzs. Holzschnitten sowie Druckermarke auf Bl. versality of Brant‘s self-righteous surliness … and the 162. Diverse Blätter mit Holzschnitten fachmännisch picturesqueness of his metaphors’“ (Panofsky). Die 103 ergänzt, mit gelegentl. Text- und Bildverlust, 5 Holz- fast ganzs. Holzschnitte haben Textlegenden oben und schnitte fragmentarisch erhalten. Sauberes Exemplar unten. Die Anmerkung über das neuentdeckte Amerika eines Frühwerkes deutscher Literatur. – GW 5047 (11 findet sich auf fol. 76v (vgl. Harrisse, BAV, Additions, kompl. od. inkompl. Exx. in öffentl. Bibl.:) Inkompl. nos. 7 + 21). in der Bod. Oxford und das einzige Schweizer Ex. PMM 37: „The book also contains the earliest literary der UB Basel (digitalisiert www.e-rara.ch); Berlin SB reference to the discovery of America; the Columbus Kriegsverlust; ISTC ib1085100; HC 3742; Pr 7782; Letter had been published by the same printer … There Hieronymus, Buchillustr. 195; Wilhelmi 182; Panofsky, were twelve translations in about forty different edi- Dürer II, SS. 275–276; Meder, S. 275; nicht bei Goff; tions. Its most immediate imitators were Geiler von Alden/Landis 499/4; vgl. PMM 37. – Siehe Abbildung.

128 Besson, Jacques. Theatrum Instrumentorum et Ma- chinarum. Theatre des Instrumens Mathematiques & Mechaniques. Titel mit fig. Bordüre, 60 gest. Ta- feln, Kopf- u. Endstücke, Initialen. [40] SS. Text v. François Béroalde de Verville. Folio (390 × 270 mm). Halbkalbldr. d. Zt. Lyon (d. i. Genf), Barthélemy Vincent, 1578. € 8800,– Erste franz. Ausgabe dieses berühmten Werkes mit detaillierten Abb. von Maschinen und deren Anwen- dungen. Das Buch eröffnet die Art der „Theatra ma- chinarum“. Die ganzs. Kupfer zeigen Wasserräder, Musikinstrumente, Pendel, Feuerspritzen, Schiffkon- struktionen usw. nach Vorlagen von Jacques Besson (1510–1576), Prof. der Mathematik und Ingenieur Charles’ IX. Titel zweisprachig, erkl. Texte Franzö- sisch, Legenden der Kupfertafeln in Latein. – Vgl. Brunet I, 829–830; Adams B-841; USTC 141612; vgl. Mortimer 56 & 57.

Brentano, Clemens. Gockel Hinkel Gackeleia. Mährchen, wieder erzählt von Clemens Brentano. Mit lithogr. figürl. Titel (Gakeleia) u. 14 lithogr. Tafeln von J. N. Strixner nach Vorlagen Brenta- nos. I-III, IV-XIV, 346 SS. 8vo. Ln. d. 19. Jh. mit Rückenschild. Frankfurt am Main, Schmerber, 1838. € 4800,– Erstausgabe, 2. Druck eines der schönsten Bücher der Romantik. Mit einleitender „Zueignung“ an Marianne v. Willemer. Die Verseinlagen stammen tlw. aus „Des Knaben Wunderhorn“. Brentano schuf hier „eine neue Kunstform, den autobiogr. akzentuierten, märchenhaf- ten Arabesken-Roman“ (Frühwald/Kemp). – Goedeke VI, 62 43; Brieger 242; Borst 1856; Rümann 130 und und Mineralogie der Region Basel. Die in sehr sauberen 2562; W/G 26; Mallon 112. – Siehe Abbildung. Abdrucken vorliegenden Kupfer nach Emanuel Büchel zeigen Ansichten von Dörfern, Städten und Land- sitzen, ferner Burgen und Altertümer. – Barth 19683; (Bruckner, Daniel). Versuch einer Beschreibung Lonchamp 465; Haller I, 841. – Ad II: Erste Ausgabe. historischer und natürlicher Merkwürdigkeiten der M. Lutz (1772–1835) war Pfarrer in Läufelfingen. – Landschaft Basel. 23 Stücke in 6 Bdn. Mit 7 gest., gef. Barth 19688. Karten (davon 6 mit Grenz- oder Flächenkolorit), 54 meist gef. Ansichtskupfern und 52 (statt 59, Drexel, Jeremias, S. J. Orbis Phaeton hoc est De davon 49 gef. u. 1 handkolor., inkl. Plan von Augst) Universis vitiis Linguae … Editio altera. 3 Bde. Mit gef. Tafeln mit Darstellungen von Altertümern, gest. Titeln u. 23 ganzs. Kupfern von Philipp Sade- Petrefakten, einem Salm und einer römischen In- ler. Zus. über 1700 SS. 12mo. Pgt. d. Zt. (Bibl. St.). schrift, alle gestochen von Chovin, Dublon und München, Cornelius Leysser, 1630–1637. € 650,– Holzhalb nach Zeichnungen von Emanuel Büchel Moralphilosophisches Werk des Münchner Hofpredi- sowie zahlreichen Abbildungen in Holzschnitt im gers J. Drexel (1581–1638), illustriert mit emblemati- Text. Zus. 3077, (15) SS. 8vo. HLdr. d. Zt. mit je 2 schen Kupfern von Philipp Sadeler. Sie zeigen Laster goldgepr. Rückenschildern und Rückenvergoldung menschl. Daseins usw. – VD17 12:101356H; VD17 (St. a. Vors.). Basel, Emanuel Thurneysen, 1748– 12:101302V; VD17 12:101360U; Dünnhaupt (2. A.), S. 1763. € 11 200,– 1396, 13.3.; Pörnbacher, Drexel, S. 180. (Beiliegend:) Lutz, Markus. Neue Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel, oder Fragmente zur Geschichte, Topographie, Statistik und Kultur dieses schweizeri- Goethe, (Johann Wolfgang von). Der Triumph schen Freystandes. 3 Bde. 8vo. HLdr. d. Zt. mit je 2 der Empfindsamkeit. Eine dramatische Grille. goldgepr. Rückenschildern und Rückenvergoldung. Ächte Ausgabe. Titel, 118 SS., 1 Bl. 8vo. Marm. Basel, Schweighauser, 1805–1816. – Ad I: Erste Aus- Ppbd. mit Rückenschild. Leipzig, G. J. Göschen, € gabe (Bd. 1 in 2. Ausg. 1764) eines schönen Exemplares 1787. 1150,– dieses reich illustrierten Werkes zur Topographie, Ge- Erste „ächte“ Einzelausgabe. Die „Dramatische Grille“ schichte, Genealogie, Archäologie, Botanik, Zoologie wurde aus Anlass des Geburtstages der Herzogin Luise

129 verfasst und am 30. Januar 1778, von Seckendorf ver- tont, auf der Weimarer Liebhaberbühne uraufgeführt. Kennzeichnend für diese parodistische Komödie ist die humoristisch-ironische Abrechnung mit dem Über- schwang der Wertherzeit. – Goedeke IV/3, 232, 37; Wilpert/Gühring 34; Kippenberg 358; Hagen 185; Brie- ger 719; Borst 543; Hirzel A 142; Meyer 308; Dorn 351; Unseld, Goethe und seine Verleger (1991), SS. 109ff.

Mohammed – Prideaux, Humphrey. Das Leben Mahomets. Aus dem Englischen übersetzet. Titel gedr. in Rot u. Schwarz. (2) Bll., 228 SS. 12mo. Ln. d. 19. Jh. Leipzig, Thomas Fritsch, 1699. – (Beigebun- den:) Weil, Gustav. Historisch-kritische Einleitung in den Koran. XXI, 121 SS. Bielefeld, Velhagen & Klasing, 1844. € 1100,– Ad I: Erste dt. Ausgabe von „The true Nature of impos- ture fully display’d in the life of Mahomet“ (London, 1698). – VD 17 14:079823Y. – Ad II: Erste Ausgabe eines bedeutenden Werkes des dt. Orientalisten G. Weil (1808–1889).

Pimenta, Niccolo, S. J. Nova relatio historica de rebus in India Orientalia patribus Societatis Jesu, anno 1598, & 99, gestis. Hrsg. v. Johannes Busaeus. 2 unn. Bll., 200 SS., 1 unn. Bl. Kl.-8vo. Halbleder d. Zt. (Bibl. St.). Mainz, Johann Albin, 1601. € 6800,– Erste in Mainz erschienene Ausgabe, ein wortgetreuen Nachdr. der Edition Rom, 1600. Sieben Jesuiten-Be- richte von Missionen in Goa, Pegu (Burma) und Ma- laysia. – VD17 12:115077H; De Backer/Sommervogel II, 422; De Silva 1530; Streit V, 20; Subrahmanyam, – (Beigegeben:) Redouté, P.-J. Eigenh. Dokument, sign. The political economy of commerce: Southern India Bestätigt Charles Louis l’Hériter de Brutelle (1746– 1500–1650 (2002). 1800), berühmter Botaniker und Anwalt, den Erhalt einer Geldbetrages. 1 S. 8vo (205 × 160 mm). Paris, 25. März 1789. – (Beigegeben:) Redouté, (Joséphine). Psalterium cu(m) apparatu vulgari firmiter appresso Eigenh. Brief, sign. Im Auftrag P.-J. Redoutés ge- … Lateinisch Psalter mit den teutschen da bey schrieben an den Comte de Rambuteau, Préfet du Dé- getruckt. Titelholzschnitt (zeigt König David), 2 partment de la Seine. 1 S. mit gedr. Kopfzeile „Peintre seitl. ornamentale Holzschn., 1 große Initiale sowie de fleurs du Cabinet de la Reine“. 4to (265 × 212 mm). weitere Textinitialen. Titel u. Kalender gedr. in Rot Paris, 28. April 1838. – (Beigegeben:) Redouté, H. I. u. Schwarz. Gotische Typen. (4), 126, 1 Bll. 4to Eigenh. Brief, sign. 1 S. 8vo (175 × 135 mm). Paris, 30. (183 × 140 mm). Kalbleder des 17. Jh. Straßburg, April 1838. Johann Knoblouch, 1508. € 13 900,– Frühe Psalter-Ausgabe im Inkunabelstil, Lobgesänge Reiner – Goethe, (Johann Wolfgang von). No- und Glaubensbekenntnis lat. und dt., Litanei und Ge- velle. Mit einem Nachwort von Emil Staiger. Mit bete nur lat. Diese revidierte Auflage folgt der voraus- 10 Orig.-Holzstichen von Imre Reiner. 63 SS. Folio. gehenden aus Straßburg, bei Matthias Hupfuff, 1506 HMaroquin mit RVergoldung (von Hand gebun- (vgl. VD 16 ZV 1740). – VD 16 ZV 1741; Proctor den, sign. Roland Meuter, Ascona). In Schuber. 10064; Adams B 1368; Panzer VI.41.118; Benzing 128; (Basel, Schwabe, 1943). € 780,– Kristeller 351*; Muller, S. 118, Nr. 41; Risse, Gedruckte „Zweiter Druck der Petri-Presse“. Eines von 200 num. deutsche Psalter vor 1524, S. 50, Nr. 6 u. S. 89; Darlow- Exemplaren der Ausgabe B, sign. vom Künstler und Moule 4186. – Siehe Abbildung. im Meistereinband von Meuter aus einer Gesamtauf- lage von 825. Redouté, Pierre-Joseph. Eigenh. Dokument, sign. Tinte auf Papier, ausgestellt für M. Frochot, Préfet (Rüxner, Georg und Johannes von Francolin). du Department de Paris. 1 S. 8vo (180 × 150 mm). Thurnierbuch. Von Anfang, Vrsachen, Vrsprung Paris, 25. Juli 1806. € 4500,– vnd Herkommen, der Thurnier im heyligen Rö- Der berühmte Maler und Botaniker P.-J. Redouté mischen Reich Teutscher Nation, … von Keyser quittiert hier die Bezahlung von 4 Lief. seiner „Lillies“. Heinrichen dem ersten … biss auff Keyser Ma-

130 ximilian den andern … von neuwem zusammen getragen, mit schönen neuwen Figuren … zugericht … (Und:) Thurnierbuch: Wahrhaffte Beschreibung aller kurtzweil vnd Ritterspil, so … Maximilian, König zu Beheym, … Herrn Ferdinand, erwehlten Römischen Keyser … zu … wolgefallen, vnd zu frölicher Ankunfft … in … Wien … lassen halten (von Joh. von Francolin). (Und:) Des Allerdurch- leuchtigste(n) Grossmechtigsten Keyser Carols dess fünfften … fröliche … Ankunfft gen Bintz, den 22. Augusti dess 1549. Jars … 3 Tle. in 1 Bd. Erster Titel in Rot und Schwarz. Mit 2 Holz- schnitt-Kopfstücken, 2 doppelblattgr. Holzschnitt- Tafeln (wiederholt), 122 fast halbseitigen Textholz- schnitten (mehrere wiederholt), 2 kleinen und 2 großen Holzschnitt-Druckermarken (wiederholt) und gegen 290 Holzschnitt-Wappen. 6 unn. Bll. (2 weiß), CCXXXVI Bll., 3 unn. Bll. Register, 1 weißes Bl.; 4 unn. Bll., LXIV Bll., Bll. (LXV)-LXXXI. Kl.- folio. Pgt. d. 19. Jhdts. mit rotem Rückenschild. Aus der Bibliothek C. Fairfax Murray. Frankfurt am Main, [Georg Rab für Sig(mund)] Feyerabend, 1566. € 6800,– Erste in Frankfurt erschienene Ausgabe des berühmten Turnierbuches mit Jost Ammans eleganten Holzschnit- ten und mit dem Anhang von Francolin. Enthält die Be- schreibungen von 36 Turnieren in Deutschland und der Schweiz. Im Anhang die Beschreibung der Festivitäten und der Turniere in Wien sowie die Beschreibung der Feiern vom Einzug Karls V. zu Bintz in den Nieder- landen. Authentische Quelle zur Geschichte des Ritter- tums, zur Heraldik, zu Gebräuchen und Kostümen des deutschen Turnierwesens. Ammans künstlerisch Serarius, Nicolaus, S. J. Moguntiacarum rerum ab hochstehende Holzschnitte sind vor allem bemerkens- initio usque ad … hodiernum Archiepiscopum, ac wert für ihre korrekte Darstellung von Gewändern Electorem, Dominum D. Ioannem Schwichardum, und Rüstungen. – VD 16 R 3544; STC, (German), 760; libri quinque. Titel gedr. in Rot u. Schwarz mit Je- Adams R-877; Becker 8; Fairfax Murray, (German), 374 suitenwappen, verso ganzs. Wappenholzschnitt Joh. (dieses Exemplar). – Siehe Abbildung. Schweikhard v. Kronberg, Holzschn.-Init., 7 gest. Taf. (Heilige, u. a. St. Bonifaz, außerdem 1 mehrf. Rugendas, Moritz (oder Johann Maurice). Das gef. Ansicht von Mainz). 8 unn. Bll., 980 SS., 7 unn. Merkwürdigste aus der malerischen Reise in Bra- Bll. 4to. Blindgepr. Schweinsleder d. Zt. über Holz- silien. Mit 40 lithogr. Tafeln. 51 SS. Text. Folio deckel, 1 (statt 2). Metallschl. Mainz, Balthasar Lipp, (360 × 260 mm). Neues Hkalbldr. Schaffhausen, J. 1604. € 3700,– Brodtmann, 1836. € 9200,– Erste Ausgabe der ersten umfassenden Geschichte des Das berühmte Werk beginnt mit einem beschreibenden Mainzer Erzstiftes. Im dritten Teil wird ausführlich Text. Die thematisch geordneten lithogr. Tafeln zeigen das Leben von St. Bonifaz (8. Jh.) beschrieben, erster „Landschaften aus Brasilien“ mit Ansichten u. a. von Bischof von Mainz. Serarius (1558–1609) war Professor Rio de Janeiro (Tafeln 1–10). Es folgen „Portraete und für Exegese an der Universität Mainz. Das Werk galt bis Trachten der Indier“ (Tafeln 1–6), „Sitten und Gebra- in die Neuzeit als Standardwerk. – VD 17 23:244278K; euche der Indier“ (Tafeln 1–10), „Porträte und Trachten De Backer/Sommervogel VII, 1138. der Neger“ (Tafeln 1–5), „Leben und Gebräuche der Neger“ (Tafeln 1–9). Sklavenmärkte, die Arbeit der Viard, G(eorges). Album du Wolfberg. Composé Afrikaner unter unmenschl. Bedingungen sowie ihre Unterkünfte werden illustriert. Zwei der Lithogr. sind de douze vues dessinées d’après nature et litho- nicht das Werk von Rugendas, sondern stammen aus graphiées. Mit 13 lithogr. Ansichten. Lithogr. Titel, 8 dem Tafelwerk des Prinzen zu Wied-Neuwied zu seiner SS. beschreibender Text. Folio (370 × 280 mm). Orig. Brasilienreise (Frankfurt am Main, 1820–1821). Rugen- lithogr. Ppbd. mit Lederrücken. Paris, G(odefroy) € das’ Buch wurde zu einem der wichtigsten Dokumente Engelmann, 1828. 1650,– des 19. Jh. über Brasilien. – Bosch 414; Lonchamp Erste Ausgabe mit reizenden Ansichten von Wolf- 2567a; Sabin 73954; vgl. Borba de Moraes II, 754; berg, Ermatingen, Konstanz, Arenenberg, Salenstein, Berger, S. 257. Mannenbach, Eugensberg, Sandegg usw.

131 Antiquariat Seidel & Richter Stand 23 Inhaberin Kerstin Seidel Grüner Winkel 10 ∙ 16798 Fürstenberg/Havel Telefon +49 (0)33093 611 870 E-Mail: [email protected] Bibliophilie ∙ Illustrierte Bücher und Pressendrucke ∙ Literatur und Kunst

Breton, André. Le surréalisme et la peinture. Paris, seinen Namen u. widmete sich später der Malerei. Er NRF, Librairie Gallimard, 1928. Gr.-8°. Mit 77 war einer d. bedeut. franz. Maler d. Gegenwart u. erhielt Taf. nach Max Ernst, Giorgio de Chirico, Joan viele internat. Preise, seine Werke befinden sich in vielen Miro, Georges Braque, Arp, Francis Picabia, Pablo großen Museen, zu seinen bedeut. Werken zählt die Picasso, Man Ray, Andre Masson, Yves Tanguy. 72 Apokalypse in der Kirche von Manosque, sein Sohn S. OBrosch. (etw. beschabt u. bestoßen). Erste Aus- Jean-Marie Carzou ist Regisseur, Produzent u. Essay- ist. – Siehe Abbildung. gabe. Exempl. Nr. 898. € 450,– Motherwell 223. Chagall, Marc. Dessins pour la Bible. Paris, Verve, 1960. Folio. Mit 48 (davon 1 auf Einbd.) Orig.-Li- thographien u. 96 ganzs. Abb. v. M. Chagall. 9 Bll. Titel u. Text v. G. Bachelard u. 8 Bll. Tafelverzeichn. Farb. OPp. (Verve Vol. X, 37/38). € 2400,– Mourlot II, 230–277; Cramer 42. – Franz. Original- ausgabe des 2. Teils. der berühmten Bibelillustration. Graf, Oskar Maria. Amen und Anfang. München, Bachmair, 1919. 4°. Mit sign. Orig.-Titelholzschnitt v. Georg Schrimpf. 65 S., 1 Bl. Illustr. OHlwd. mit gold. RTit. (etw. berieben u. vord. Innengelenk leicht angeplatzt). Erste Ausgabe. Nr. 204 v. 300 Exempl., v. Autor im Druckverm. signiert. € 1200,– W./G. 2, Raabe 89, 2; Lang 306. Legrand, Louis (Dijon 1863–1951 Livy-Gargan). „Ballett-Tänzerin“. Orig.-Radierung auf Bütten mit WZ; Pellet et Legrand. 11,8 × 11,8 cm auf 44,5 × 31,3 cm. Signiert, Nr.15 v. 40 Ex. mir roten Stempel d. Carzou, J. – Paris sur Seine. Presentation de Jean- Sammlung Gustave Pellet. (Bleistiftannotationen im Marie Carzou. (Mit Texten v. Claude Roy, Aragon, weißen Unterrand, schwach lichtrandig). € 560,– Rainer Maria Rilke, Victor Hugo, Andre Breton, Lugt 1193. Louis Auguste Mathieu Legrand (1863– Paul Chaulot, Guy Beart, Philippe Soupault, Robert 1951), franz. Pastellmaler, Zeichner u. Graphiker des Brasillach, Alfred de Musset u. Mouloudji). Paris, Post-Impressionismus, Schüler v. Félicien Rops in Editions de Francony. Editions Michele Trinckvel, Paris, arbeitete für bedeut. illustr. Zeitschriften u. ill- 1986. Folio. Mit sign., numm. u. bezeichnetem lustr. zahlr. Bücher, seine Gemälde zeigen oft d. Pariser farb. originallithogr. Frontispiz, 8 doppelbl.-gr. farb. Sozialleben mit Tänzern, Prostituierten u. Barszenen, Orig.-Lithographien, 5 ganzs. schwarz/weiß (davon meist mit etwas Erotik. Er gilt als einer d. besten Meister eine auf Umschl.) Orig.-Lithographien sowie bei- d. Radierung d. frühen 20iger Jahre. – Gustave Pellet, Kunstverleger, u.a. von Toulouse-Lautrec u. Félicien liegend 8 ganzs. sich wiederholenden Orig.-Litho- Rops, war ein enger Freund. graphien in schwarz/weiß v. Jean Carzou. 93 S. Lose Bogen mit Chemise in roter OLwd.-Kassette mit Maillol, A. – Pons, Joseph-Sébastien. Concert d’eté. reicher Goldpräg. (Kassette an d. Ecken minimal Poems. Paris, Flammarion, 1945. 4°. Mit Titelvign. bestoßen, sonst sehr gutes Exempl.). Nr. 125 v. 150 u. 25 Orig.-Holzschnitten v. Aristide Maillol. 149 Exempl. auf Grand Velin Royal de Lana (GA 335) S. Lindgrüner HMaroquin-Handeinbd. d. Zt. auf im Druckverm. vom Künstler sign. € 500,– 5 unechten Bünden mit reicher ornamentaler RVer- Ohne die farb. Suite. – Jean Carzou (eigentl. Karnik gold. u. Kopfgoldschn. (kl. Exlibr. a. Vors.). Eins v. Zouloumian. Aleppo1907–2000 Marsac-sur-I’Isle) 200 Exempl. auf Fil de Lana (GA 365). € 1000,– armenisch-französischer Maler, syrischer Herkunft, Monod 9234; Guerin 227–252. Schönes Exemplar in änderte während seines Architekturstudiums in Paris franz. Meistereinband.

132 10 Orig.-Radierungen v. Carl Rabus. 167 S., 2 Bll. OHLdr. mit Kopfgoldschn. (Tlw. etw. berieben u. fleckig). Nr.170 v. 200 Exempl., im Druckverm. v. Rabus signiert. € 500,– Rodenberg 403. – Carl Rabus (Kempten 1898–1983 Murnau), expressionistischer Maler u. Illustrator, Stu- dium an d. Akademie in München, erste Ausstellungen in d. Sturm-Galerie in Berlin, lebte ab 1923 in Berlin, ging 1934 ins Exil nach Wien, lernte dort d. jüd. Foto- grafin Erna Adler kennen, gemeinsam flohen sie nach Brüssel, 1940 Verhaftung und Internierungslager in Frankreich, Erna Adler lebte als Eva Simon im Unter- grund, 1941 floh Rabus erneut nach Brüssel, wurde aber 1943 verhaftet, später lebte das Ehepaar wieder in Deutschland.

Malkin, Peter Z. (Argentinia Journal). Silkscreens portfolio. Mit einleitendem Text in Hebräisch u. Englisch v. Adam Baruch. Zürich, Sonex, 1991. Imp.-Folio. Mit 12 sign. u. numm. Orig.-Farbsieb- drucken v. Peter Zvi Malkin. Lose Blatt in roter OLwd.-Mappe mit DBild u. Pappschuber. (dieser etw. angestaubt u. mit kl. Randläsuren). Nr. 35 v. 150 Exempl., im Druckverm. v. Künstler signiert. Zusätzl. Widmung v. Malkin auf Schuber, dat. 22. 8. 93. € 980,– Mit beiliegender Werbebroschur f. d. Mappe u. Ein- ladung zu einer Ausstellung in Berlin 1993. – Peter Zvi Malkin (27. 5. 1927 Pilgramshain/Schlesien – 1. 3. 2005 New York) ging 1936 mit seinen Eltern nach Palästina, Schad, Christian. Viola D’Amore. Fünf signierte seine Schwester wurde im KZ ermordet. Der Künstler Original-Radierungen in Handpressendrucken. u. Sprengstoffexperte des Mossad wurde berühmt, als (Mit einem Anhang italienischer Gedichte, Lieder er d. NS-Verbrecher Adolf Eichmann in Argentinien und Stornelli Popolari im Urtext u. d. Übertragung aufspürte. Grundlage für d. obige seltene Arbeit war v. Hans Fedrick). Stuttgart, Edition G. A. Richter, ein Argentinien-Reiseführer, der für ihn zum Tagebuch (1978). 4°. Mit 5 lose beilieg. sign. u. dat. Orig.- wurde, indem er die Seiten übermalte, am Tag mit Radierungen v. Ch. Schad unter Passepartout, XX Häusern, am Abend mit Karnevalgestalten und in der S. Text. Lose Bogen in OUmschl. u. OLwd.-Mappe Nacht mit persönl. Erinnerungen, mit Eichmann, mit € Nazis, aber auch Menschen, denen er in Argentinien in Schuber. Nr. 74 v. 100 Exempl. 1800,– begegnete. Erst viele Jahre später entstand daraus obiges Siehe Abbildung. Werk, gedruckt im „Jerusalem Print Workshop“. Mal- kin lebte in Tel Aviv u. New York. – Siehe Abbildung. Schnitzler, Arthur. Reigen. Zehn Dialoge, geschrie- ben Winter 1896/97. Wien, Leipzig, Bern, Frisch Picasso, P. – Goll, Yvan. Èlegie d’ihpétonga suivie & Co. Vlg., 1921. Mit 10 Taf. nach Radierungen v. de masques de cendre. Paris, Ed. Hémisphéres, Stefan Eggeler. 161 S. OHldr. mit RVergold. (etw. (1949). 4°. Mit 4 Orig. – Lithographien v. Pablo beschabt u. unfrisch). Nr. 57 v. 150 Exempl., v. Autor Picasso. Lose Bogen in OUmschlag. (dieser etw. u. Künstler signiert. € 400,– bestaubt u. knittrig). Nr. 184 v. 200 (GA 220) Stefan Eggeler (1894–1969), österr. Künstler u. Jurist, Exempl. € 2400,– neben Jura stud. er an d. Akad. d. Bildenden Künste in Cramer 53, Monod 5562. Wien bei F. Schmutzer u. R. Bacher, sowie an d. Höhe- ren Graph. Lehr- u- Versuchsanstalt bei L. Michalek, er Rabus, C. – Hauff, Wilhelm. Die Bettlerin vom war Mitglied d. Kunsthauses Wien u. arbeitete vor allem Pont des Arts. Hrsg. v. A. Putz zu Adlersthurn. als Graphiker, ab 1925 beendete er sein künstl. Schaffen München, Hesperos, (1921). 4°. Mit rad. Tit. u. u. wurde Rechtsberater d. Gemeinde Wien.

133 Antiquariat Franz Siegle GmbH Stand 18 Im Rauchleder 13 · 69242 Mühlhausen/Kraichgau Telefon +49 (0)6222 630 82 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-siegle.de Alte Medizin · Homöopathie · Alte Naturwissenschaften und Technik · Interessante Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts

Hahnemann, Samuel. Organon der rationellen Kolb(e), Peter. Caput Bonae Spei Hodiernum. Das Heilkunde. 1 Bl., XLVIII, 222 Seiten, 1 Bl. Pappband ist: Vollständige Beschreibung des Africanischen der Zeit mit Rückenschild. Dresden, Arnold, 1810. Vorgebürges der Guten Hofnung … Wie nicht we- – Angebunden: Hahnemann, Friedrich (eigentlich: niger, was die eigenen Einwohner, die Hottentotten Samuel). Widerlegung der Anfälle Hecker’s auf das vor seltsame Sitten und Gebräuche haben: Und end- Organon der rationellen Heilkunde. 228 (recte 128) lich alles, was die Europäischen daselbst gestifteten Seiten. Dresden, Arnold, 1811. € 12 000,– Colonien anbetrift. Mit gestoch. Frontispiz, ge- I. Erste Ausgabe des wichtigsten Buches der Homöo- stoch. Porträt, 23 Kupfertafeln und 1 doppelblattgr. pathie: „Die Bibel der Homöopathie“. – Printing and Karte. 10 Bll., 846 (recte 838) Seiten, 38 Bll. Register. the Mind of Man 265. Baur/Schweitzer: Ein Buch Folio. Pergamentband der Zeit. Nürnberg, Monath, geht um die Welt. Die kleine Geschichte des Organon. 1719. € 5600,– Schmidt 3. – II. Einzige Ausgabe; sehr selten! – „Eine Streitschrift in des Wortes vollster Bedeutung von der ersten bis zur letzten Seite“ (Haehl I, 101), „merk- würdigerweise unter dem Namen von Hahnemann’s 25jährigem Sohn Friedrich, obwohl es unverkennbar der Vater ist, der in dieser Schrift spricht“ (Tischner II, 251). – Schmidt 26. – Einband abgenutzt. Vorsätze mit hs. Notizen, Titel mit hs. Bibl.-Nr. Etwas gebräunt, teils stärker braun- und stockfl, gestempelt.

Humboldt, Alexander von, Geognostischer Ver- such über die Lagerung der Gebirgsarten in beiden Erdhälften. Halblederband der Zeit mit Rückenver- goldung. Straßburg, F. G. Levrault, 1823. € 850,– Erste deutsche Ausgabe. – Anläßlich von Humboldts 250. Geburtstag bringen wir weitere Werke des großen Naturforschers zur Messe mit!

Kepler – Avianus, Wilhelm. Geburtsstunde, Worzu sie so wol publicè als privatim diene, und warum dieselbe nicht allein zu Hause, sondern auch umb des allgemeinen Nutzens willen, in öffentliche Ge- burts-Matrickel, auffs fleissigste auffgeschrieben und eingetragen werden solle. 28 Bll. 4°. Mod. Pappband mit Buntpapierbezug und Rückenschild Klassiker der Afrikaliteratur. – Erste Ausgabe; hier (sign.: Ateliers Laurenchet). Leipzig, M. Rehefeld, noch ohne die beiden Erratablätter und die Verlagsan- 1635. € 2200,– zeige am Ende und somit wohl erster Druck der ersten Erste Ausgabe. – Seltene astrologische Arbeit des Ausgabe! – Peter Kolb wurde 1675 in Marktredwitz ge- Leipziger Naturwissenschaftlers und Mathematikers, boren, 1726 verstarb er in Neustadt an der Aisch, wo er Schüler von Adam Riese. Avianus (gest. 1636) war ab zuletzt Direktor der Lateinschule war. – Sein hier vor- 1625 Lehrer und ab 1629 Rektor der Thomasschule liegendes „Hauptwerk enthält die umfassendsten Auf- in Leipzig. Zu seinen Korrespondenten zählte auch schlüsse über die Hottentotten jener Zeit …“ (Henze). Johannes Kepler, der ihm am 6. 3. 1629 einen langen – Einband leicht fleckig. Titel mit 2 hinterlegten Aus- Brief zu Themen der Astrologie schrieb und ihn im schnitten (ohne Textberührung), vorletztes Reg.-Blatt folgenden Jahr in Leipzig besuchen wollte. In seiner oben mit geklebtem Randeinriss und recto etwas fle- vorliegenden Arbeit erwähnt er Kepler mehrfach. – ckig, sonst jedoch bemerkenswert frisches Exemplar. Etwas gebräunt. – VD17 14:073009M. – Kainbacher³, S. 221 (Rarität).

134 Nauclerus (d. i. Vergenhans), Johannes. Chronica …cum Auctario Nic. Baseli … et Appendice nova … usque in annu(m) presentem … MDXLIV. Mit 63 Textholzschnitten (1 davon sign: AVW = Anton von Worms). 16 Bll., 1042 Seiten, 1 weißes Bl. Folio. Blindgepr. Halbschweinslederband der Zeit auf Holzdeckeln. Köln, P. Quentel, 1544. € 2200,– Erste illustrierte Ausgabe. – Die berühmte Chronik, „’Das große Buch von Tübingen’, galt den Zeitgenossen als eine bedeutende literarische Leistung“ (ADB). – Der humanistisch gebildete Vergenhans (alias Nauclerus), war ein Freund und Berater des Gründers der Uni- versität Tübingen Graf Eberhard im Barte. Vier Jahre nach Gründung wurde Vergenhans der erste Rektor der Universität. – Einband berieb., ohne Schließen; leicht gebräunt, Stempel a. d. Titel. Mit ovalem Wappen- holzschnitt-Exlibris des kurmainzischen Provisors in Erfurt, Licentiat Adam Schwindt (1574–1632). – VD16, N 168. W. Jens, Eine deutsche Universität, S. 27 ff.

Villers, A. von, und F. von Thümen. Die Pflanzen des homöopathischen Arzneischatzes. 3 Bde. (1 Text- und 2 Tafelbände). Mit 200 handkolorierten Kupfertafeln. 3 Bll., 476 Seiten. 4°. Braunes Orig.- Leinen mit Gold- und Schwarzprägung. Dresden, Krafft-Ebing, Richard von. (Psychiater und Neu- W. Baensch, 1893. € 7500,– rologe, 1840 Mannheim – 1902 Graz). – Sammlung Schön illustriertes und sauber koloriertes homöo- von ca. 80 eigenhändigen Manuskripten. Zus. ca. pathisches Arzneipflanzenwerk; von großer Seltenheit. 900 Seiten, meist im Quartformat (teils halbseitig Wohl nur in kleinster Auflage erschienen. – Kein Ex. beschrieben). Meist Tinte. Aufbewahrt in 2 Leinen- in den einschlägigen Bibliotheks- und Sammlungs- kassetten der Zeit. € 8600,– katalogen (Bosch-Stiftung Stuttgart, Krankenhaus für Naturheilweisen München, Slg. Haehl, Slg. Sigrist, Werkgeschichtlich aufschlussreiches Konvolut mit Bern, etc.). – Siehe Abbildung. Entwürfen u. a. zu Vorlesungen („Alkoholismus u. Complicationen“, „Dementia paralytica“, „Diagnose des Irreseins“, „Periodisches Irresein“, „Über Zwangs- vorstellungen“) und umfangreichen Materialsamm- lungen (meist in Form von Exzerpten aus der Li- teratur zwischen 1850 und 1900) zu neurologischen und psychopathologischen Themen wie „Die infantile Cerebrallähmung“ (nach Freud, 1897), „Facialisläh- mung“, „Formen der Poliomyelitis“, „Maladie des Tics convulsifs“, „Myelitis“ (nach Oppenheim und Marie, mit Zeichnungen), „Paralyse“ (umfangreich zu zahlreichen Detailfragen), „Polyneuritis“ (u. a. nach Dejerine und Leyden), „Syphilitische Psychosen“, „To- xische Psychosen“ und „Tremor mercurialis“ (nach Charcot) u. v. a. „K. ist als der eigentliche Begründer einer modernen Sexualpathologie zu bezeichnen, er beschrieb und benannte klinische Phänomene als Perversionen, Sa- dismus, Masochismus und ordnete sie den Entartungs- phänomenen unter. Seine forensischen und sexual- pathologischen Schlußfolgerungen beeinflußten mit ihren weitreichenden anthropologischen, sozialen und juristischen Konsequenzen die allgemeine Aus- einandersetzung mit dem Problem der Psychopathien oder der Entartung.“ (Hildburg Kindt in NDB 12, 649f.). Vgl. sehr ausführl. mit einer Bibliographie Alma Kreuter, Deutschsprachige Neurologen und Psychiater 2, 766–774. – Ein ungehobener Schatz für die Wissen- schaft!

135 Giuseppe Solmi Studio Bibliografico Stand 30 Giuseppe Solmi Via Stradelli Guelfi, 2 ∙ 40064 Ozzano dell’ Emilia (Bologna), Italien Telefon und Fax +39 51 651 10 29 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.giuseppesolmi.it Western medieval manuscripts ∙ Islamic manuscripts

Medieval manuscript – Corpus Iuris Canonici. beginning of „titolo XIII“ ) there is a small letter Double leaf (bifolium) on vellum in gothic script as a guide for the painter. Fragment coming from a (the so-called littera textualis), to be dated at the binding with holes, abrasions and signs of use but late 13th century and coming most probably from well readable. € 750,– Germany. Leaf dimensions: ca. 450 × 290 mm, wri- Text: Corpus Iuris Canonici, Autentichae, Collat. V, ting space dimensions: ca. 240 × 150 mm. The text, Tit. XIII, Novell. LVIII: Ut in privatis domibus Sacra drawn in brown ink, has been arranged on double Mysteria non fiant. Recto-side, col. 1, line 29: […] Et 39-line column. The decoration is unfinished. On priscis sanc- / itum est legibus / nullam penitus esse li- / the left side of the blank space for the initial E (The cenciam, domi quae sanctissima sunt / agere: sed publice

136 sinere procede in cred- / ulitatem, et dei culturam sec- / letters. Old cloth covered cardboard binding. The undum sanctiones de hiis sacra- / tis actibus traditas. Et decorative apparatus is comprised of an illuminated nos autem / hanc in presenti ponimus legem, / quam double headpiece in gold and colours (sarlawḥ) cum cautela omni teneri vol- / umus. Omnibus enim repeated at the end of the manuscript. Sura’s head- interdicimus. Col. 2: magnae huius civitatis habitati- / ings in red ink and two golden roundels in the onibus, magis autem etiam totius dic- / tionis in domi- margins. The text panel is framed by a simple red line bus suis habere quasdam / quasi orationum domos: et running through its perimeter. Some traces of use, in his / sacra celebrare misteria: et hinc fieri quaedam more visible at the beginning, otherwise a gorgeous Catholice atque Apostolice tra- / dicioni extranea. specimen of Chinese Koran. € 1200,– The Arabic-stemming word Koran (arabic: Qur’ān) means recitation, reading aloud, proclamation. Islamic manuscript – Koran (Qur’ān), Juz’ 24. Complete Arabic manuscript on paper composed The Koran is of course the one and only sacred text of the Islamic religion. As a book, it is divided into 114 of 45 leaves and coming from the Chinese region of chapters called Suras, each of them subdivided in verses the Eastern Turkestan (Xinjang), datable at the late th called ayat. But it is additionally divided into 30 equal 18 century. Leaf dimensions: ca. 250 × 175 mm, sections, called juz’. These divisions make it easier to text panel dimensions: ca. 155 × 110 mm. The text, pace the reading over a month’s period, reading a fairly reporting the Juz’ 24 of the Qur’an, is arranged on equal amount each day. The twenty-fourth Juz’ of the just 5 lines a page, and the writing style employed Qur’an begin at verse 32 of the Surah 39, (Az-Zumar), by the scribe is a Chinese variety of the naskhi script includes Surah 40 (Ghafir), and continues almost to the having as a distinctive trait the huge format of its end of the Surah 41 (Fussilat).

137 J. A. Stargardt Stand 53 Autographenhandlung · Gegründet 1830 · Seit 1885 im Besitz der Familie Mecklenburg Xantener Straße 6 · 10707 Berlin Telefon +49 (0)30 882 25 42 · Fax +49 (0)30 882 24 66 E-Mail: [email protected] · Internet: www.stargardt.de Autographen und Urkunden · Auktionen

und meine liebe Frau, die den innigs- ten Antheil an Euch nimmt, wir haben eine sehr vergnügte Stunde genossen. Sie läßt sich Euch allen dringendst empfehlen und für das Portrait das wir erhielten noch besonders danken; sie war außer sich vor Freude als sie es empfing und es paradirt seitdem in unserem Salon, wo es jedem gezeigt und oft bewundert wird. Du bist noch äußerlich und geistig so sehr jung und verheurathest schon eine Tochter und wirst also bald Großmutter wer- den! Und die alte Gluck“ (die Mutter Betty Heine) „wird Urgroßmutter – aya! Hätte ich nur einen Augenblick mein arm Vaterchen; wie würde der sich gefreut haben! Das ist beständig mein Gedanke und das Glück macht mich traurig! Ich lasse mich der Braut sehr ergebenst empfehlen so wie auch dem Bräutigam. Meinem Schwager danke ich herzlichst daß er mir gleich geschrieben hat und ich gratulire ihm mit großer Freude. – Könnt ich nur auf einige Tage bey Euch seyn! Welch ein Kummer! Es ist aber jetzt nicht möglich. Die Hoffnung daß Marie nach Paris kommen wird, entzückt mich bis in tiefster Seele. Sie wird sich überzeugen, daß sie keinen ge- wöhnlichen Onkel hat und daß ihre Tante hübsch u. gut ist. – Meine Mut- ter grüße ich und ich umarme Euch beide; werde dieser Tage an Mutter schreiben. Bin, wie gesagt, vom vielen Heine, Heinrich (1797–1856). Eigenhändiger Brief Arbeiten sehr angegriffen. Hab in diesem Augenblick mit Unterschrift „Dein getreuer Bruder H. Heine“. viel um die Ohren. Ich habe bis Ende Februar voll- Paris 28. XI. 1842. 2 Seiten gr.-4o. Mit Siegelspur und auf zu thun, die wichtigsten Geschäften, und leider ist Adresse (Poststempel und -vermerke). Ausriss an mein Kopf krank und manchmal muß ich wider Willen der Siegelstelle sorgfältig restauriert. € *24 000,– feyern. Ich komme aber durch, und dann will ich für mein Kopfübel etwas anhaltendes thun …“ Schöner, gemütvoller Brief an seine Schwester Char- lotte Embden in Hamburg, der er zur Verlobung ihrer Heine arbeitete damals am „Atta Troll“. Im August des Tochter Marie mit dem Kaufmann Honoré de Vos Vorjahres hatte er Augustine Crescence Mirat gehei- gratuliert. ratet, die er Mathilde nannte. Im Mai 1842 war es zum „Liebste Schwester! großen Hamburger Brand gekommen, in dessen Folge Obgleich mein Kopf wie betäubt ist von starkem Arbei- mehr als 20.000 Menschen obdachlos wurden – so auch ten, eile ich doch Dir meinen Glückwunsch zu senden. Heines Mutter Betty. 1843 besuchte Heine die Stadt. Wie soll ich die Freude aussprechen, die mich beim Empfang Deines lieben Briefes fast bestürzt machte; ich Säkularausgabe Band 22 Nr. 918. – Siehe Abbildung.

138 Schiller, Friedrich (1759–1805). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Schiller“. Dresden 4. IV. 1786. 1/2 Seite 4o; die untere Blatthälfte unterhalb der Unterschrift abgeschnitten und von alter Hand ergänzt. Fast nur im ergänzten Teil etwas stock­ fleckig. € *16 000,– An seinen Verleger Georg Joachim Göschen in Leipzig, bei dem die von Schiller herausgegebene Zeitschrift „Thalia“ mit einem Vorabdruck aus dem erst im nächs- ten Jahr vollendeten Drama „Don Carlos“ erschien. „Guten Morgen lieber Goeschen, Meinen lezten Transport denke ich werden Sie erhalten haben. Damit beschließe ich das Heft. Sie werden also den Titel dazu aufsezen. Schiken Sie mir die 2 lezten Bogen vom Karlos sobald sie fertig sind zu. Ich muß sie nach Mannheim absenden. Einige wichtige Druk- fehler machen in diesem Hefte einen Artikel Errata nothwendig, den ich schiken will sobald ich die noch übrigen Bogen vom Karlos habe. Da Körners u: Huber Kleist, Heinrich von (1777–1811). Eigenhändiges auf den nächsten Sontag in Leipzig eintreffen so will ich Billett mit Unterschrift. (Berlin) 12. I. 1811. 1/2 Seite das übrige biß dahin versparen …“ 8o. Leicht fleckig. € *28 000,– Der „lezte Transport“ war eine Ende März abgegan- An seinen Verleger Georg Andreas Reimer. gene Manuskriptsendung mit dem Schluss des 2. Aktes, „Ich bitte, lieber Reimer, mir 2 Ex. meiner Erzählungen der im 3. Heft der „Thalia“ erschien. – Seit Herbst zu überschicken und auf Rechnung zu setzen 1785, während seines Aufenthaltes bei seinem Freund HvKleist Christian Gottfried Körner in Loschwitz, arbeitete Schiller am „Don Carlos“. d 12t Jan 11.“ Der erste Band seiner „Erzählungen“ war zur Herbst- Die untere, schon in alter Zeit (1. Hälfte 19. Jh.) abge- messe 1810 erschienen. In Reimers Kontobuch heißt es schnittene und durch zeitgenössisches Schreibpapier an entsprechender Stelle: „14. Jan. 11 / 2 Ex. / 2 Tlr. 12 ersetzte Blatthälfte trug eine nicht überlieferte Nach- Gr.“ (Sembdner, Kleists Lebensspuren, Nr. 167). schrift Schillers, von der noch das „NB“ am linken Rand erhalten ist. – Aus der Sammlung Künzel. Brandenburger Ausgabe Band IV/3 Nr. 196. – Von größter Seltenheit. – Siehe Abbildung. Nationalausgabe Band 24 Nr. 27. – Siehe Abbildung.

139 Kunstkabinett Strehler Stand 64 Brigitte & Birgit Strehler M. A. ∙ Hermelinweg 7 ∙ 71063 Sindelfingen Telefon +49 (0)7031 70 88 20 ∙ Fax +49 (0)7031 70 88 222 E-Mail: [email protected] ∙ Internet: www.kunstkabinett-strehler.de Kunst auf Papier aus 5 Jahrhunderten ∙ Dekorative Blumengraphik ∙ Illustrierte Bücher und klassische Moderne

Chagall, Marc – Derrière le Miroir. Nummern sonderbare Blumennahrung“ 1679ff., Nissen BBI 67–68–69. Heft mit 11 Orig.-Lithographien (davon 1342 und farbfrische Gouache über Umdruck auf 9 in Farbe; 1 doppelblattgroß; einschl. Umschlag) feinem Bütten der Zeit (23,5 × 17,5 cm), nur zu- und Text. Paris, Maeght, 1954. Folio. Lose in illus- sammen mit Rahmen. € 1490,– triertem Orig.-Umschlag. € 7500,– C.B 24, M. 93–103. – Auf Vélin. Heft mit geringen Gebrauchsspuren, insgesamt in gutem Zustand, die Merian, Maria Sibylla. Tafel XX, Spitzwegerich, Lithos farbfrisch. Beinhaltet die bis heute gesuchten Kupferstich kol. aus der ersten holländischen Aus- Ansichten von Paris. gabe „Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung“ 1679ff., Nissen BBI Merian, Maria Sibylla. Tafel XXXIV, Heidelbeere, 1342 und farbfrisches Aquarell über Umdruck auf Kupferstich kol. aus der ersten holländischen Aus- feinem Bütten der Zeit (23,5 × 17,5 cm), nur zu- gabe „Der Raupen wunderbare Verwandlung und sammen mit Rahmen. € 1490,–

140 Maria S. Merian, Kupferstich & Aquarell über Umdruck zu Taf. XX Spitzwegerich, 1679ff.

Maria S. Merian, Kupferstich & Aquarell über Umdruck zu Taf. XXXIV Heidelbeere aus Raupenbuch, 1679ff.

Merian hat diese Umdrucke oder Abklatschdrucke Der Kupferstich wird wie üblich hergestellt und hergestellt, weil sie keinen harten Prägerand haben solange die Farbe noch feucht ist auf ein feines sollten und der Umdruck viel zarter und weicher ist. Büttenpapier abgedruckt. Daher sind die Umdrucke Er wirkt koloriert wie ein Aquarell. Die Herstellung auch seitenverkehrt. Merians Umdrucke sind nicht erforderte Fingerspitzengefühl und war aufwendig. durchnummeriert und viel seltener!

141 Antiquariat Christian Strobel Stand 45 Gebath Hang 9 · 87660 Irsee Telefon +49 (0)8341 966 16 82 · Fax +49 (0)8341 966 16 97 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-strobel.de Allgäu/Bayerisch Schwaben · Orts- und Landeskunde · Bibliographie · Geisteswissenschaften · Geschichte und Kulturgeschichte · Wein und Weinbau

Nürnberg – „Der Freundschaft geweiht An(n)a Katharina Krarrin Nürnberg 1789“. Stammbuch. Nürnberg, 1788–1794. Qu.-8° (10,5 × 17,5 cm). Mit kalligraphiertem Titel, 3 Blumengouachen auf schwarzem Grund, 6 Aquarellen oder lavierten Fe- derzeichnungen, koloriertem Kupferstich und 4 Sil- houetten (davon 2 in Kupferstichrahmen). 3 Bl., 254 S. (mit Lücken), 11 Bl. (davon 7 Bl. Register und 4 Bl. weiß). Leder der Zeit mit goldgeprägten Deckel- bordüren und dreiseitigem Goldschnitt. € 1100,– Hübsch illustriertes Nürnberger Stammbuch mit 43 Eintragungen. – Die Eignerin Anna Katharina Krarr ist als Beiträgerin im fast gleichzeitigen Nürnberger Stammbuch von Johann Christoph Lochner belegt (Kurras, Die Handschriften des Germanischen Natio- nalmuseums Nürnberg V/2, Nr. 173), dort haben sich sauber, wenige minimale Randläsuren, zwei Textblät- neben ihr auch andere der hier vertretenen Freunde ter stärker wasserfleckig, der Atlas-Titel zum Textteil verwewigt (zumindest Jacob Gsell, Georg Boetti- gebunden. Für den modernen Einband fanden zwei ger, Georg Gloekler, Georg Geberth, Johann Conrad Vorderumschläge der Lieferungen Verwendung, Hin- Keerl, Friedrich Wilhelm Nuhann). – Unter den reiz- terdeckel des Textbandes lichtrandig. Schönes Exem- vollen Illustrationen drei prachtvolle schwarzgrundige plar. – Lonchamp 854. Vgl. Ferguson 1341. Henze II, Blumenmalereien und ein Quodlibet. – Einige Blät- 118. Sabin 21210; Borba de Moraes I, 273. Hocken 47. ter entnommen oder verloren (der Paginierung zu- – Siehe Abbildung. folge fehlen die Seiten 19/20, 85/86, 103–114, 125/126, 131/132, 155/156, 187/188, 197/198 und 247/248). Maius, Gulielmus. Polemographia Belgica Das ist: Stellenweise etwas fleckig, vereinzelte kleine Läsu- ren, eine Silhouette lose, eine Blumenmalerei etwas Niederländische Kriegsbeschreibung. Darinnen größer im Format und an den Rändern bestoßen. Ein- klarlich, und gleich einem Spiegel oder gemalter band etwas berieben, Hinterdeckel mit zwei kleinen Taffelen warhafftig, alle geschichten, und zufelle, Wurmlöchern. so sich in Belagerung, Bestürmung, und erobe- rung aller Landtschafften, Stätte und Schlösser, des gantzen Niederlandts, und zum theil Franckreich, Dumont d’Urville, J(ules). Entdeckungs-Reise der von Anno 1565. biß auff jetzt fliessent 1594. Jahr, französischen Corvette Astrolabe unternommen auf unter Philippo II. König zu Hispanien verlauffen Befehl Königs Karls X. in den Jahren 1826–1827– und zugetragen, beschrieben werden. Köln, Peter 1828–1829. Historischer Theil (alles Erschienene). Keschedt, 1594. 4° (20 × 16,5 cm). Mit Wappenholz- Textband und Atlas in 2 Bänden. Schaffhausen, schnitt auf der Titelrückseite. 8 Bl., 844 (recte 840) J. Brodtmann, [1836]. Fol. (37 × 27,5 cm). Mit li- S., 5 Bl. Blindgeprägtes Schweinsleder der Zeit auf thographischem Titel und 60 lithographischen Ta- Holzdeckeln, Vorderdeckel mit schwarzgeprägten feln nach Louis Auguste de Sainson. 118 S., 1 Bl. Initialen „T H“ und Datierung „1599“. € 1200,– Modernes Halbleder, zwei vordere lithographische Erste und einzige Ausgabe. – Detailreiche deutschspra- € Lieferungsumschläge aufgezogen. 1800,– chige Geschichte der ersten Jahrzehnte des spanisch- Erste deutsche Ausgabe. – Alles Erschienene der niederländischen Krieges (auch achtzigjähriger Krieg), deutschen Ausgabe der berühmten Südsee-Expedi- in dem die nördlichen Niederlande ihre Unabhängig- tion Dumont d’Urvilles (1790–1842), die französische keit von Spanien erkämpften. Ab 1613 erschien eine Originalausgabe war 1830–1835 in Paris erschienen. Fortsetzung. – Etwas gebräunt, wenig fleckig, vorderer Mit prachtvollen Ansichten aus Australien (darunter Innendeckel mit kleinem Siegel. Der Einband ohne zwei aus Sydney), Neuseeland und der Südsee, dazu die Schließen und kaum fleckig. Schönes Exemplar in ethnographische Details, Gebräuche, Porträts etc. – einem datierten zeitgenössischen Einband. – VD 16 M Teils etwas gebräunt und stockfleckig, meist aber recht 382. Adams M 382.

142 Mela, Pomponius. De situ orbis libri tres cum Petri einige kleine Wurmstiche, ganz vereinzelte zeitgenös- Ioannis Oliuarij Valentini […] scholiis, Hermolai sische Eintragungen, wenige moderne mit Bleistift, Barbari […] castigationes. C. Iulii Solini polyhistor, die Spiegel mit Resten eines jüngeren Papierbezugs. sive rerum orbis memorabilium collectanea. [Basel, Der gute zeitgenössische Prägeband aus einer Augs- Robert Winter, 1536]. 8° (16 × 11 cm). 24 Bl. (letztes burger Werkstatt (Kyriss Nr. 79, Taf. 161, St. 3, 4 und weiß), 407 (recte 415) S. Blindgeprägtes Schweins- ein weiterer) etwas berieben und mit einigen Wurm- leder der Zeit. € 950,– spuren, Mittelschließe am Hinterdeckel ausgebrochen, Rückenbezug mit Fehlstelle am oberen Kapital, unteres Seltene Ausgabe des ältesten erhaltenen geographi- Kapital etwas eingerissen. Insgesamt schönes Exemplar schen Werkes der Römer und der fast ganz aus Plinius im originalen Einband. – GW M26406. Hain/Copinger genommenen „Sammlung von Merkwürdigkeiten“ 11760. BSB-Ink N 97. des Solinus. Schöner Basler Druck. – Schwach ge- bräunt und kaum fleckig, vereinzelte Eckknicke, Titel mit Randläsuren und gestrichenem alten Besitzver- Petrus Lombardus. Perlustratio Sancti Bonaven- merk, vorderer Innendeckel mit Besitzvermerk und ture in primum librum sententiarum (Sententiarum Stempel einer Lehrerbibliothek. Der sehr schöne Prä- libri IV). Teil I (von 4) und Tabula in 1 Band. geband gering berieben, bestoßen und fleckig. Die mit [Freiburg, Kilian Fischer für Wolfgang Lachner in „B T“ signierte Rolle (Spes, Fides, Iusticia, Caritas) Basel, nicht vor 2. V. 1493]. Fol. (32,5 × 21,5 cm). Mit stammt laut Haebler (I, 437, 1) aus der Werkstatt farbig eingemalter Initiale mit Randverzierungen des Benedict Theile in Wittenberg. – VD 16 M 2317. über den gesamten Innensteg. 184, 103, 1 weißes Bl. Adams M 1061. Blindgeprägtes braunes Leder der Zeit auf Holz- deckeln. € 3900,– Melissander (Bienemann), Kaspar. Betbüchlein, Umfangreicher früher Druck aus der kurzlebigen ers- Und Christlicher Unterricht von der Beicht, Abso- ten Freiburger Offizin, der einflussreiche Kommentar lution, unnd Abendmahl des HErrn. Für andechtige Bonaventuras zu den Sentenzen des Petrus Lombardus. Communicanten, Sonderlich Der CHristlichen Ju- – Wie meist Einzelband, ohne die Teile II-IV, aber mit gendt zur Anleitung. (Leipzig, Johann Beyer), 1582. den vorgebundenen „Tabula super libros Sententia- rum cum Bonaventura“. – Breitrandig und sauber. 8° (16,5 × 10,5 cm). Mit vierteiliger Holzschnitt- Anfangs und gegen Ende deutlicher, im Mittelteil nur bordüre auf jeder bedruckten Seite. 12 Bl., 601 S., 2 wenig wurmstichig. Einbandbezug beschabt und mit Bl. (letztes weiß). Blindgeprägtes Schweinsleder der € Fehlstellen, Rückenbezug fehlt größtenteils, ohne die Zeit. 1200,– Schließen. – Vorderer Innendeckel mit schönem Be- Erste Ausgabe. – Umfangreiches Beicht- und Gebet- sitzvermerk des Birgittenklosters Altomünster, datiert buch zur Unterrichtung der Jugend, besonders gedacht 1542 (Signatur C 55 auf Titel der „Tabula“), der schöne für den vom Verfasser unterrichteten Sohn des Herzogs zeitgenössische Einband stammt aus der Klosterbuch- Wilhelm von Sachsen-Eisenach. – Teils leicht gebräunt, binderei Altomünster. Teil IV des vorliegenden Werkes Titel mit Besitzvermerk von alter Hand. Der reich aus Altomünster befindet sich in der BSB München als geprägte Einband gering berieben, Rücken mit klei- Teil eines Mischexemplars mit der Signatur 2 Inc.c.a. nem Wurmloch. Die Deckel mit zwei großen Platten- 2822 c. – GW M 32509. Hain 3541. BSB-Ink P-390. stempeln, vorne Wappen (Hahn) mit Devise „Viviter Sack, Freiburg, 2802. ingenio, caetera mortis erunt 1581“, hinten Wappen des Kurfürsten August von Sachsen (Haebler II, 79, Plinius Secundus, Gaius (der Ältere). Liber secun- XVI und Goldschmidt 236), auf dem Vorderdeckel zusätzlich die Initialen „C P“ und die Jahreszahl 1583 dus, de mundi historia, cum erudito commentario in Schwarzprägung. Schöner Druck in prachtvollem […] Iacobi Milichii […] opera & studio Barthol. sächsischen Einband. – VD 16 B 1417. Brüggemann/ Schonbornii. (Leipzig, Johann Steinmann „typis Brunken 603, Anmerkung. Voegelianis“, 1573). 4° (21,5 × 16,5 cm). Mit Falt- tabelle, Druckermarke auf dem Titel und 28 schema- tischen Textholzschnitten. 636 (recte 634) S., 6 Bl. Nicolaus de Dinkelsbühl. Postilla cum sermoni- Blindgeprägtes Schweinsleder der Zeit auf Holz- bus evangeliorum dominicalium. Straßburg, [Georg deckeln mit zwei intakten Schließen. € 1200,– Husner], 1496. 4° (20,5 × 14 cm). Mit zahlreichen Seltener Leipziger Druck der Bearbeitung mit dem rot eingemalten Lombarden. 195 Bl. (a8 weiß). Michilius-Kommentar, an dem auch Melanchthon Blindgeprägtes braunes Leder der Zeit auf Holz- mitwirkte. – Schwach gebräunt, die Falttabelle mit deckeln. € 5500,– Quetschfalten am Bund, Titel mit Tintenwischer unten Erste Ausgabe. – Nikolaus von Dinkelsbühl (um 1360– und dreifach gestempelt, letztes Blatt mit Trockenstem- 1433), Lehrer und Rektor an der Universität Wien, pel, hinterer Spiegel mit weiterem Stempel, vorderer In- zählte als Berater und Beichtvater Herzog Albrechts nendeckel mit modernem Exlibris. Der prachtvolle Prä- V. zu den einflußreichsten deutschen Theologen seiner geband aus der Werkstatt des Matthias Radmann kaum Zeit, unter anderem war er Delegierter des Herzogs am berieben und sehr schön erhalten, der Vorderdeckel Konstanzer Konzil. – Komplett, es fehlt lediglich das mit klar zeichnendem Plattenstempel (kursächsisches weiße Schlußblatt. – Teils gering gebräunt und wenig Wappen mit Initialen M R; Haebler 381, V). – VD 16 P fleckig, die Ränder stellenweise etwas wasserfleckig, 3549 (kein Exemplar in Bayern). Adams P 1587.

143 Antiquariat Nikolaus Struck Stand 6 Inhaber: Antiquariat Clemens Paulusch GmbH Spandauer Straße 29 · 10178 Berlin ∙ Telefon +49 (0)30 242 72 61 · Fax +49 (0)30 242 40 65 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-struck.de Alte Stadtansichten · Landkarten · Dekorative Graphik · Berufsdarstellungen · Atlanten · Ansichten- werke · Landes- und Ortsgeschichte · Reisen

Mit großer Genauigkeit ausgeführter Plan der Umge- bung des Wilhelmplatzes und der Wilhelmstraße zwi- schen der Kölnstraße, der heutigen Breite Str. (ehemals Alte Heer-Strasse), sowie dem Sterntor. Oben links und rechts gezeichnete Ansichten: links „Das Anatomische Theater und Universitäts-Gebäude zu Bonn welche seine königliche Hoheit gleichfalls in Augenschein nah- men“, 1832 als Kupferstich in B. Hundeshagen: „Die Stadt und Universität Bonn am Rhein“ veröffentlicht, rechts „Perspectivische Ansicht des Wilhelms-Platzes zu Bonn welchen seine Königliche Hoheit gleichfalls in Augenschein nahmen.“ Eingetragen sind nicht nur die Strassen und Plätze sondern auch die Häuser und ihre Besitzer, so z. B. Wohnhaus des Banquier Mertens (Jo- seph Ludwig Mertens 1782–1842 und Sibylle Mertens- Schaaffhausen 1797–1857), Besitzung des Professors Makeldei (Ferdinand Mackeldey 1784–1834). Ein ein- zigartiges Dokument für die Bonner Stadtgeschichte. Alt auf Leinwand montiert, verso Montagereste.

Australien (Australia) und Pazifik (Pacific). Kst.- Karte, b. J. G. Klinger und J. W. Müller in Nürn- berg, „Australien oder Südindien“ sowie 4 Trach- tendarstellungen, mit altem Kolorit, nach 1802, je 8,7 × 10 cm. € 850,– Stauss, Frühe Spielwelten: Zur Belehrung und Unter- haltung, S. 360–365. Buijnsters, Papertoys, S. 137/8. Aus dem seltenen Spiel „Reisen in die V Erdtheile. Beschreibung verschiedener merkwürdiger Völker- schaften in den fünf Welttheilen: nebst Abbildung ihrer Nationaltrachten“, ab 1802 in deutscher und französischer Sprache von Johann Georg Klinger und Johann Wolfgang Müller in Nürnberg herausgegeben. Das Spiel bestand ursprünglich aus 5 Pappschubern zu den 5 Kontinenten mit je einer Karte und 4–10 Trachtendarstellungen, einer Weltkarte, einer umfang- reichen Beschreibung und einem Spielbrett. Hier vor- Erdteile (Continents). 5 Blatt, „Tableau des prin- liegend Australien mit einer Kontinentkarte und allen cipaux peuples de …“ 1) l’Afrique 2) l’Amerique 3) Trachtenblättern 1–4. Alle Blätter zeitgenössisch auf l’Asie 4) l’Europe und 5) „Tableau des decouvertes Karton montiert, im Pappschuber der Zeit (dieser in du Cap. Cook, & de la Perouse“, kol. Aquatin- gutem Zustand). ten v. Phelipeau (1), Malbeste (2) und Mixelle (2) Bonn. Stadtplan, „Situations=Plan der neu erbauten n. Jacques Grasset de Saint Sauveur, dat. 1798, je von seiner Königlichen Hoheit dem Prinz Wil- 31,5 × 43,5 (3x) bzw. 41 × 61,5 (2x) cm. € 9500,– helm von Preussen Sohn Seiner Majestät am 9ten Sehr selten, als kompletter Satz nahezu unauffindbar. September 1830 besichtigten und nach Höchst- Jacques Grasset de Saint Sauveur (1757–1810) war ein dessen Namen benannten Strasse und des daran franz. Diplomat, Literat, Publizist und Zeichner. Er schiessenden öffentlichen Platzes zu Bonn.“, aqua- gab zahlr. Bücher mit Trachtendarstellungen heraus. rell. Federzeichnung v. Greuel, dat. 1830, 38 × 53 Auf den vorliegenden Blättern zeigt er Trachten und cm. € 1800,– Kostüme der jeweiligen Kontinente. Die Blätter Afrika,

144 Amerika und Südsee mit jeweils 24 Trachtengruppen, von M. R. von Freusberg. Die sehr dekorative Karte die Blätter Europa und Asien mit je 40 Trachten- ist von großer Seltenheit und hier vorliegend in sehr gruppen. Unter der Darstellung Erklärungen zu den gutem Zustand. abgebildeten Personen. Kleinere Beschädigungen res- tauriert, das wohl alte Kolorit etwas ausgeblichen. Karlsruhe. GA aus halber Vogelschau von Nor- den, „Prospect Hoch-Fürstlich Baaden-Durlachi- scher Residenz-Schloß und Statt Carls-Ruh. – Vue et Perspective …“, Kupferstich v. Joh. Matthias Steidlin n. Christian Thran, dat. 1739, 55,5 × 51,5 cm. € 2750,– Schefold 27288. Extrem seltenes, zugleich sehr dekora- tives Blatt auf Seide gedruckt. Oben mittig der Titel auf flatterndem Band in deutscher und franz. Sprache und einem Portrait v. Karl-Wilhelm, Markgraf von Baden- Durlach. Am linken Rand eine Windrose. Unter der Ansicht Erklärungen in Deutsch und Französisch zu den Gebäuden.

Hechingen (Umgebung). Kst.-Karte, v. u. n. M. R. Freusberg, „Hohenzollern Hechingische Forst- Carte welche Occasione derer in solchem Territorio A°. 1733. enstandene(n) Unruhe.“, dat. 1733, 72 × 65 cm. € 3000,– Tooley’s Dictionary of Mapmakers, S. 226. Marquard Rudolf von Freusberg war württembergischer Karto- graph und Ingenieur. Am rechten Rand mit großer Titelkartusche, unten rechts Ansicht des Berges und der Burg Hohenzollern, unten links große Kartusche mit Erklärungen, Legende und Maßstab. Die in etwa nach Nordost orientierte Karte reicht von Tübingen und Rottenburg am Neckar im Norden bis Hettingen und Veringenstadt im Süden, von Balingen im Westen bis Trochtelfingen im Osten. Viele Städte u. Dörfer als kleine Vogelschauansichten dargestellt. Unten rechts als Stempel und Trockenstempel wohl das Wappen

Langsdorff, G. H. v. Bemerkungen auf einer Reise um die Welt in den Jahren 1803–1807. 2 Bde., Frankfurt, Wilmans, 1812, gest. Frontisp. (Portrait Langsdorff), 14 nn. Bll., 303 SS., 1 nn. Bll. u. 27 (1 doppelblattgross) Kst.-Tafeln u. 1 Musikbeilage; 335 SS., gestochenes Portrait v. Krusenstern, 1 nn. Blatt u. 16 Kst.-Tafeln, 4° (26 × 22 cm). Halblederbände der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung (berieben und bestossen). € 3200,– Sabin 38895; Howes L81, Muller, I, 3311; Borba de Moraes I,388. – Erste Ausgabe dieser berühmten Reise- beschreibung. – Bd. 1 schildert Langsdorffs Eindrücke als Teilnehmer der russ. Weltumseglung unter Krusen- stern. Von diesem trennte er sich in Kamtschatka, um selbständig das damals noch russ. Alaska und Kalifor- nien zu bereisen. Seine Berichte hierüber gehören zu den frühesten und besten wissenschaftlichen Quellen über dieses Gebiet. Ein großer Teil des 1. Bandes ist auch dem Aufenthalt in Japan gewidmet (SS. 197 bis ca. 295 mit mehreren Kst.-Tafeln dazu). – Der 2. Teil führt dann nach Amerika, wichtigster Teil ist die Be-

145 schreibung von Kalifornien (u. a. mit der 1. Ansicht v. San Francisco, die oft fehlt). – Die Kupferstiche haben alle ein beschreibendes Textblatt und sind meist sauber und gut erhalten.

Potsdam. TA., Palais Barberini, „Vorstellung der West=Seite der Brauer Strasse in Potsdam.“, Kup- ferstich n. u. v. A. L. Krüger, dat. 1779, 24 × 42,5 cm. € 1400,– Nicht bei Berndt, Märkische Ansichten; Drescher/ Kroll Nr. 114 (u. Abb. 52); eine der wenigen – wenn nicht die einzige – gedruckte Ansicht des Palais Barbe- rini, hier vorliegend mit hs. Nummer 13 oben rechts. Zu A. L. Krüger (1743–1822): er war in Potsdam vor allem als Architekt, als Mitarbeiter von Gontard und Langhans, tätig, aber auch als Zeichenlehrer von König Friedrich Wilhelm III. und Weyler … Welche in vorstehenden LVI. Tabellen Von Schwaben Enthalten und benamset werden.“, 32 Bll.) neu gedruckt. Die Karte reicht von Worms im Norden bis Vaduz im Süden, von Kaiserslautern im Westen bis Augsburg im Osten. Einige alte Wurmgänge hinterlegt, modern aufgebunden in Ganzpergament. Wenige Karten mit laienhaftem Grenzkolorit.

Hessen – Darmstadt – Tacke, Johann. Vita post Vitam. Darmstadt, Christoph Abel, 1662, 56 Bll. mit Kupferstichen, 4°, Hprgt.-Bd. um 1900 (ber., besch. u. best.). € 3500,– Leichenpredigt für Georg II. von Hessen-Darmstadt Schwaben. Kst.-Karte, in 57 Blatt (1 Übersichts- (1605–1661). – 56-seitige Folge von Kupferstichen von blatt und 56 Kartenblätter) n. J. C. Hurter v. Hans Johann Schweizer und Adriaen Haelwegh, zum Teil nach Vorlagen von Salomon Duartes aus dem Jahr Georg Bodenehr, „Typus Sueviae In Seqq. LVI. 1662. Der Text von Johann Tacke. – Teil des umfang- Tabulas Divisae = Anweysung über nachfolgende 56 reichen Sepulkralwerkes „Vita post Vitam“, das die Tabellen Schwabens. Provinciarum Sueviae Geogr. € Darmstädter Linie der hessischen Landgrafen nach dem Descriptio.“, dat. 1679, zus. 112 × 92 cm. 1400,– Ableben Georg II. zu Ehren verstorbener Vorfahren Seltene Ausgabe der Karte nach Johann Christoph herausgab. – Die Predigt enthält 20 teils doppelseitige Hurter. Bei Hans (oder Johann) Georg Bodenehr – dem Tafeln mit Bildmotiven (Porträts früherer Herrscher Vater des bekannteren Gabriel Bodenehr – erschien der Darmstädter Linie sowie der Familie Georgs II. und zeitgleich eine weit häufigere Karte Schwabens in 28 Szenen vom Begräbnis und der Leichenfeier; weiterhin Blatt „Geographica provinciarum Sveviae descriptio. 25 schmuckreich gefasste Textseiten in lateinischer Schwaben in XXVIII übereintreffenden Tabellen vor- Sprache mit Lobliedern auf die Regentschaft, verfasst gestellet.“ (VD 17, 32:679784C). Bodenehr hat für diese von Dr. Johann Tacke (Leibarzt der Herrscherfamilie), Ausgabe zweifelsfrei dieselben Kupferplatten benutzt, sowie je eine doppelseitige Darstellung des kompletten lediglich das Übersichtsblatt ist neu gestochen und das Leichenzuges und des Stammbaumes der Darmstädter Register („Allgemeines Register Aller deren Laender, Linie der hessischen Landgrafen bis Georg II. – Die Staedte, Marckflecken, Clöster, Päss, Schlöss- Dörff- ursprünglich wohl Großfolio-Blätter auf Quartformat

146 Kientzheim prise du Giesen près Schlestadt – 5. Partie de Kintzheim à Ribeauville – 6. Partie de Ribeauville à Bennwhyr – 7. Partie de Bennwhyre au Logelbach près Colmar – 8. Partie de Colmar à Voeglingshoffen – 9. Partie de Voeglingshoffen à Roufach – 10. Partie de Rouffach à Issenheim, près Guebwiller – 11. Partie d’Issenheim à Cernayprise à Bollwiller – 12. Partie de Cernai à Thann – 13. Mulhouse & vue générale de Vosge, de Thann à Schlestadt – 14. Bâle. – Als be- sonderes Blatt ist wohl der Blick auf Basel mit mittlerer Rheinbrücke und dem rechtsrheinischen Kleinbasel an- zusehen. Das beigefügte Titelblatt in schwarz/weiß mit randlichen Mängeln (27 × 42,4 cm); es zeigt die Eisen- bahnbrücke mit Zug am Valée de St. Marie. So komplett und als altkolorierte Blätter sehr selten.

beschnitten, liegen durchgängig in sehr guten Ab- Weltkarte (World). Litho.-Karte, in 8 Blatt v. E. drucken vor. – Vgl. Margret Lemberg, „Fürstliche Winckelmann n. G. A. St. Dewald b. C. H. Beck Funeralwerke als Medien dynastischer Auseinander- in Nördlingen, „Die östliche und westliche Halb- setzungen“. In: Leben in Leichenpredigten 05. 2010, kugel der Erde. Mit vielen Abbildungen aus der hrsg. von der Forschungsstelle für Personalschriften, mathematischen und physischen Geographie.“, Marburg (Online-Ausgabe). mit altem Grenzkolorit, dat. 1851, je 96 cm im Rund. € 2200,– Vogesen – Eisenbahn: Strassburg-Basel. Panorama Seltene und ungewöhnlich großformatige Weltkarte in des Vosges et du chemin de fer de Strasbourg à Bâle. 2 Hemisphären (je knapp 1 Meter in der Diagonale!) (Panorama der Vogesen und der Eisenbahn von jeweils von 4 Steinen gedruckt. Die Karten erschienen Straßburg nach Basel). Straßburg, E. Simon fils 1841, bis 1873 in mind. 4 Ausgaben gemeinsam mit der Titel und 14 lose altgouachierte Lithographien von Broschüre „Das Wissenswürdigste aus der allgemeinen und nach E. Simon & Th. Müller. € 4500,– Geographie und von den 5 Erdtheilen“ v. G. A. St. Nicht bei Metzeltin. Herrliche, fast in Gouachenkolorit Dewald (hier in einer späteren Ausgabe als Ausdruck ausgeführte farbfrische Panoramen auf den vollen, un- beiliegend). Mit originaler Halbleinwand-Mappe, in gefalteten Bögen (30,5 × 89,7 cm). Gezeigt wird die Ei- Summe sehr gut erhalten. senbahnstrecke von Straßburg nach Basel mit den an ihr liegenden Ortschaften wie Ribeauville, Ruffach, Boll- willer, Mühlhausen und Basel, jedes Panorama dabei ober- und unterhalb der Darstellung mit zahlreichen topographischen Bezeichnungen. – Minimal fleckig im breiten Rand, insgesamt sauber und sehr gut erhalten. Auf allen Blättern sind fahrende Züge dargestellt. – Vor- handen sind: 1. Strasbourg & vue générale des Vosges de Saverne à Schlestadt – 2. Partie de Gierbaden à Barr & Andlan prise a Benfeld – 3. Partie de Barre et Dambach, prise à Kogenheim – 4. Partie de Dambach à

147 Stuttgarter Antiquariat Stand 65 Götz Kocher-Benzing · Rathenaustraße 21· 70191 Stuttgart Telefon + 49 (0)711 256 84 02 ∙ Telefax + 49 (0)711 257 61 74 E-Mail: [email protected] · Internet: www.stuttgarter-antiquariat.de Bücher des 15. -18. Jahrhunderts · Humanismus und Reformation · Illustrierte Bücher

deutschen Humanismus einführte; er erschien separat bereits im März 1517 (Benzing 52). Die anderen Stücke, von Hutten bereits zwischen Juli 1515 und August 1517 verfasst, erscheinen hier erstmals im Druck. Die beiden Holzschnitte des Petrarcameisters sind seine frühesten Arbeiten (vgl. Rosen, Kat. Neufforge, S. 14). Sie zeigen die Ermordungsszene des Hans von Hutten und ein Porträt des Dichters. – Blatt 101 mit vier kleinen Fleck- chen, erstes und letztes Blatt etwas angestaubt, sonst vorzüglich erhalten. – VD16, H-6403; Proctor 9866 (imperfect: fehlt das letzte Blatt); Benzing, Hutten 120. – Siehe Abbildung.

Palingenius Stellatus, Marcellus. Zodiacus vitae, hoc est, de hominis vita studio, ac moribus optime instituendis Libri XII. … Basel, Robert Winter 1537. 8vo. 44 Bll.nnum., 387 (1) Ss. Mit mehreren Holz- schnitt-Initialen. Flexibler Pergamentband im Stil der Zeit. € 3500,– Seltene erste außerhalb Italiens gedruckte Ausgabe des berühmten Buchs. Von diesem Lehrgedicht in Hexa- metern mit über zehntausend Zeilen Länge erschienen ab ca. 1535 über 60 Ausgaben in mehreren Sprachen. 1558 wurde es aufgrund seiner kirchenkritischen Pas- sagen auf den Index gesetzt, was seiner Popularität, vor allem in protestantischen Ländern, keinen Abbruch tat. Palingenius widmete das Werk Ercole II d’Este; beigefügt ist eine Vorrede an den Leser von einem Hutten, Ulrich von. [Epigramme, sogenannte „Ste- Thomas Scauranus. – Titel leicht angestaubt, sonst ckelberger Sammlung“:] Hoc in volumine conti- schönes Exemplar. – VD16, M-852; vgl. Alchemy and nentur … Super interfectione propinqui sui Ioan- the Occult, Mellon Collection Nr. 88 (englische Aus- nis Hutteni equ. Deploratio … (in fine:) Excusum gabe von 1639). in arce Stekelberk an. M.D.XIX. mense Vllbri. [Mainz, Johann Schöffer, September 1519]. 4to. Plutarch. Vitae parallelae. Aus dem Griechischen 106 Bll.nnum. Mit zwei fast blattgroßen Holz- übersetzt von Lapus Florentinus u. a. Venedig, Bar- schnitten vom Petrarcameister und sechs großen tholomäus de Zanis, 8. Juni 1496. Folio. [1] 145, 144 schwarzgrundigen Initialen von Gabriel Zehen- Bll. (a–r8 s10; A–S8). Mit halbseitigem Holzschnitt der. Durchgehend rot rubriziert. Handgebundener innerhalb einer schwarzgrundigen Bordüre auf Blatt roter Maroquinband mit Goldtitel in marmoriertem zwei und zahlreichen Initialen. Italienischer Holz- Schuber. € 3800,– deckelband der Zeit, zur Hälfte mit blindgeprägtem Einzige Ausgabe. Die berühmte nach dem Schlussver- Kalbleder überzogen, und vier Schließen (Kapitale merk „excusum in arce Stekelberk“ benannte große restauriert, Deckel mit vereinzelten Wurmspu- Invectiven-Sammlung Ulrich von Huttens. Sie enthält, ren). € 9500,– abgesehen von Vor- und Nachwort sowie acht Briefen, Dritte in Venedig gedruckte Ausgabe der Parallelbio- ausnahmslos Schriften, die auf den Eifersuchtsmord graphien, insgesamt die siebte. Der griechische Text an seinem Vetter Hans von Hutten durch Herzog erschien erst 1517 bei Giunta. Der schöne Holzschnitt Ulrich von Württemberg Bezug nehmen. Unter den auf Blatt zwei zeigt den gegen den Minotaurus kämp- insgesamt 15 Stücken ist der „Phalarismus“ das weit- fenden Theseus, er wurde zuerst in der Giunta-Ausgabe aus bedeutendste: Es ist der erste von Hutten verfasste des gleichen Textes 1491 verwendet. Der Katalog des Dialog, mit dem er diese Gattung in die Literatur des Metropolitan Museums NY weist ihn dem Meister des

148 Plinius des Pico della Mirandola (Picomeister) zu, der tengesellschaft und der römischen Blütezeit“ (Bieten- zwischen 1496 und 1505 in Ferrara und Venedig tätig holz, Der italienische Humanismus und die Blütezeit war. – Erstes und letztes Blatt etwas fleckig und mit des Buchdrucks in Basel S. 47f.). – Bibliotheksstempel einzelnen Papierrestaurationen in den weißen Rändern, des 19. Jh. auf vorderem fliegenden Vorsatz, alte Ein- letzte Lage mit vereinzelten Wurmspuren, einzelne tragung auf Titel, sauber und gut erhalten. – VD16, zeitgenössische Marginalien, sonst schönes Exemplar. P-3831; BMSTC p. 707; Adams P-1680. – ISTC ip00834000; Hain 13130; GW M34488; Goff P-834; BMC V 432; Sander 5782. – Siehe Abbildung. Vives, Juan Luis. Von underweysung ayner Christ- lichen Frauwen: Drey Bücher. Augsburg, Heinrich Poematia aliqvot insignia illvstrim poetarum recen- Steiner 1544. Folio. [4], CXXV, 1 Bll. Mit zweitei- tiorum, hactenus à nullis fermé cognita aut visa quo- ligem Wappenholzschnitt auf Titel und 27 Textholz- rum Catalogum uersa pagella reperies. Basel, Robert schnitten von Hans Schäufelein, Hans Weiditz u. a. Winter 1544. 8vo. 120 Bll.nnum. Mit zwei verschie- – Angebunden: Vives, Juan Luis. Von Gebirliche[m] denen Holzschnitt-Druckermarken auf Titel und Thun und Lassen aines Ehemanns. Augsburg, Hein- am Schluss. Flexibler Pergamentband der Zeit mit rich Steiner 1544. Folio. [4] LX Bll. Mit 13 großen Rückenschild (ohne die Schließbänder). € 2400,– Holzschnitten von Hans Weiditz. Späterer Per- € Seltene einzige Ausgabe dieser Sammlung neulateini- gamentband. 14 000,– scher Dichtungen. „Die verschiedensten Stoffe umfaßte Erste deutsche und erste illustrierte Ausgaben der bei- Winter mit einer 1544 gedruckten Blütenlese neuerer den populären Erziehungsbücher des spanischen Hu- Dichter, in der neben anderen eine Reihe bekannter manisten Vives (1492–1540). Aufsehen erregte Vives’ und unbekannter Italiener dem Christentum, aber auch darin enthaltene Forderung nach einem Studium der den antiken Musen und den Großen der Welt huldigt. klassischen Sprachen Latein und Griechisch auch für Angeführt von Bembo, treten mehrere Dichter des rö- Mädchen und Frauen. Übersetzt wurden die zuerst mischen Kreises vor das nördliche Publikum hin; der 1524 bzw. 1529 erschienenen Schriften von dem Juristen umfangreichste Beitrag aber stammt vom genannten Christoph Bruno. Die schönen, teilweise wiederholten Quintianus-Stoa. Den heutigen Leser berührt wohl Holzschnitte aus dem Fundus Steiners zeigen Szenen am meisten des Petrus Cursius Requiem für das vom aus dem häuslichen und ehelichen Leben und wurden Sacco heimgesuchte Rom. Aus dieser Schilderung der bereits in anderen seiner Drucke verwendet. – Exlibris Katastrophe spricht eine Tiefe und eine Würde des auf vorderem Innendeckel, leicht gebräunt bzw. fleckig, Schmerzes, die sich sehr von dem abheben, was in Basel gutes Exemplar. – VD16, V-1867 & V-1886; Erdmann, und im Norden über den Sacco gedacht und gedruckt My gracious silence p. 197; Dodgson II, 157, 96 & 70. worden ist. Hier ertönt der Schwanengesang jener Poe- – Siehe Abbildung.

149 Antiquariat Elvira Tasbach Stand 38 Kronberger Str. 20 · 14193 Berlin Telefon +49 (0)30 824 22 89 E-Mail: [email protected] · Internet: www.tasbach-rare-books.com Wertvolle Bücher und Handschriften

Adlige Netzwerke und weiblicher Wissenstransfer Die Datierung und die geographische Zuschreibung der Handschrift ergeben sich aus der darin genannten Rezeptbuch. Schönes, großformatiges Kompen- Jahreszahl 1680 als terminus post quem („Ein Rauck- dium deutschsprachiger medizinischer Rezepte, hen wie man ihn hier in Wien braucht in den Häusern entstanden im Umfeld der Familie von Polheim. nach der Pest 1680“) und aus den in Überschriften von Handschrift, wohl Wien um 1700. Durch ihren Um- Rezepten genannten Grafenfamilien Urschenbeck (die fang und die außergewöhnlich zahlreichen Namens- Familie starb 1672 aus) und der Freiherrn von Teufel nennungen, vor allem österreichischer Adliger und (ausgestorben 1690). Provenienz: Vorderer Innendeckel Mediziner, darunter auffallend vieler Frauen, ist mit dem Exlibris des Grafen, später Fürsten Franz von die vorliegende Handschrift eine überaus ergie- Thun und Hohenstein und Namensstempel „v. Engels- bige Quelle sowohl zur Erforschung adliger und hofen“ auf dem ersten beschriebenen Blatt. weiblicher Netzwerke des Wissens um 1700 als Der Besitzeintrag „v. Engelshofen“ verweist auf eine auch zur Erforschung des praktisch-medizinischen Dynastie von Apothekern und Apothekerinnen in Wissenskanons der Zeit. Der Folioband umfasst Wien, die Familien Gymnich und Ponz von Engels- 370 nicht nummerierte Blätter. Die Rezepte wurden hofen. Gerhardt Gymnich aus Köln kaufte 1657 in von einer Hand in einer flüssigen, gleichmäßigen Wien die seit 1566 bestehende Apotheke zum Schwar- und weit ausgreifenden Kurrentschrift in Tinte auf zen Bären, die nach seinem Tod im Jahre 1677 zunächst festem Papier geschrieben, insgesamt hat die Kom- von seiner Witwe Rosina Gymnich (bis 1680), danach pilation den Charakter einer Reinschrift. Etwas bis 1707 von seinem Schwiegersohn Johann Sigismund später eingebunden in einen schönen, blindgepräg- Ponz weitergeführt wurde. 1697 wurde die Familie ten Pergamentband der Zeit auf fünf Bünden, mit mit dem Zusatz „von Engelshofen“ in den Adelsstand dreiseitigem Rotschnitt (Messingschließen fehlen, erhoben. Auch seine Witwe Maria Rosina nutzte das Einband etwas fleckig, hinteres Gelenk mit Einriss Witwenrecht und führte die Apotheke bis 1717 weiter. und Spuren eines Brandschadens), Folio. € 7500,– Wie und wann die Handschrift in die Bibliothek des Fürsten Franz von Thun und Hohenstein (1847–1916) auf Schloss Tetschen (heute Dêcín) gelangte, ist noch unbekannt. Zum Inhalt: Die Rezepte sind 37 Einzelkapiteln the- matisch zugeordnet. Die Handschrift beginnt mit „Allerleÿ Aqüavit vnnd Köstliche Wasser“, es folgen „Köstliche Pulver“, Latwerge und Pillen, Jülep und Säfte, Zucker, „Strizerl und Zeltl“, „Allerleÿ sachen zu Praeparirn“, „Köstliche Rauckhen und Rauchkör- zen“, Pflaster, Salben und Balsame, Öle, Purgationen und Laxierungen, Klistiere, Zäpfchen und Kugeln, Mittel gegen Krankheiten des Kopfes, Schwindel und Schlag, Krankheiten der Ohren, Augen und der Nase, Zahnschmerzen, Wundfäule, Krankheiten der Zunge, schlechter Atem, Katharre und Husten, Krankheiten des Herzens, Ohnmachten, Pest, hitzige Krankheiten und Fieber, Krankheiten des Magens, Wassersucht und Krankheiten der Leber, Bleichsucht, Verstopfung der Milz, Gelbsucht, Apostem und Seitenstechen, Wind und Reißen, Ruhr und Durchfall, Hämorriden, Wür- mer, Brüche, Harnwinde, Sand und Steine, Geschwüre der Haut, Frauenkrankheiten, Geburt und Kindbett. Die Handschrift endet mit Rezepten zur Behandlung und Pflege von Kindern. Unter Berücksichtigung der Entstehungszeit und der sich bei der Lektüre erschließenden familiären Netz-

150 werke käme als eine der ersten Kompilatorinnen oder Schwester, Christiane Caroline Teick, und der Mutter, Initiatorin der Sammlung Maximiliana von Traun die sich als „verwitt. Prediger Teick“ einträgt, ersicht- (1613–1679), Tochter von Eva Freiin von Polheim in lich. Auf dem vorderen Innendeckel finden sich auf Betracht. In Frage kommt auch Dorothea Gundacker einem herzförmigen roten Etikett die Initialen „C. F. von Polheim, zweite Ehefrau des Freiherrn Maximilian L. T.“, darunter die Zahl 17. Diese wird durch das Eti- Gundacker von Polheim. Das mehrmals vorkommende kett auf dem hinteren Innendeckel, mit den Initialen Ehepaar Prößing waren wohl Eleonora Susanna von „M. C. O.“, darunter 93, ergänzt zur Jahreszahl 1793. Prößing, geb. von Polheim, eine Schwester Maximilian Dieses zweite Etikett ist durch eine Netzkappe aus Gundackers von Polheim, und ihr Ehemann Wolf Eh- blauem Papier abgedeckt, Herz und Initialien werden renreich. Als Kompilatorin kommt außerdem eine wei- nur sichtbar, wenn man den mittig befestigten Faden tere Schwester Maximilian Gundackers von Polheim in vorsichtig anhebt. Die Netzkappe auf dem vorderen Frage: Susanna Elisabeth, geb. Polheim (1647–1716), Etikett fehlt möglicherweise. seit 1670 verheiratet mit Wolfgang Maximilian Graf Die ersten Initialen sind leicht der Besitzerin des Al- von Auersperg (geb. 1633). Oder Barbara Emerentia, bums mit dem Familiennamen Teick zuzuordnen. Aber geb. Polheim, verheiratet mit Ehrenreich Ferdinand auf wen verweist das andere Etikett? Im Album findet Freiherr von Neydegg. (Zu den weiteren, teils illus- sich noch eine zweite Illustration mit einer Netz- tren Beiträgern der Sammlung liegt ein ausführliches kappen-Abdeckung: Ein überaus filigran geschnittenes Gutachten von Dr. habil. B.-J. Kruse vor). – Siehe Blumenaquarell enthüllt, wenn es angehoben wird, Abbildung. einen kolorierten Stich, der das Symbol der französi- schen Republik, Marianne, mit Jakobinermütze und Der diskrete Charme der Revolution Liktorenbündel zeigt. Und wir finden auch einen Hin- weis darauf, wer dieses versteckte Bekenntnis zur Re- Album amicorum. Bemerkenswertes Freund- volution zwischen all den braven Wahlsprüchen und schaftsalbum aus der Zeit der Revolutionskriege, Freundschaftsbekundungen im Album hinterließ. Auf mit Einträgen aus Kolberg und Berlin, in deutscher Blatt 5 überrascht ein selbstbewusster, schnörkelloser und vereinzelt französischer Sprache, datiert von Eintrag: „Masson de Nancy departement de la Meurthe 1793 bis 1795, mit einem Nachtrag von 1807. Enthält officier au Service de la Republique francaise dans le 71. 6 feine Aquarelle, 5 dekupierte Kupfer, davon 2 in Régiment d’infinterie (sic), prisonnier de guerre à Col- Rötelmanier und 3 koloriert, eine Tuschezeichnung berg le 14. 8bre 1794. Masson P. Lieut.“ und 2 Illustrationen mit filigranen Netzkappen, Der junge Kriegsgefangene scheint eine gewisse An- davon eine aus einem prächtigen Blumenbouquet hänglichkeit entwickelt zu haben, denn es findet sich geschnitten. 81 (recte 80, Blatt 2 ist in der Zählung darunter ein späterer Nachtrag: „Masson, capitaine übersprungen oder fehlt) nummerierte Blätter (43 membre de la légion D’honneur, 108. Régiment le beschriebene Seiten). Lindgrüner Seideneinband der 14. 7bre 1807 renouvelle son assurance d’amitié à la Zeit, Vorsätze aus chamoisfarbener Seide, dreiseiti- famille teick. Berlin le 14. 7bre.“ In der Zeit der ersten Begegnung hatte sich Masson noch mit einem zweiten ger Goldschnitt (der empfindliche Einband stellen- Eintrag im Album verewigt. Unter seinem sorgfältig weise etwas berieben und leicht fleckig), 11 × 18,5 € kalligraphierten Namen finden sich sowohl die Sym- cm. 2400,– bole der Revolution als auch ein Herz über den Initialen Eigentümerin des Albums war eine junge Dame aus der „MC“. Womit wir fast bei dem verborgenen „MCO“ Kolberger Familie Teick, das ist aus den Einträgen der des zweiten Etikettes wären.

151 Inmitten der innigen Wünsche der Verwandten, Jahren in jedem Sommer quer durch Europa reisen Freunde und Freundinnen (unter den Einträgen fin- konnte. Und so gesteht er: „Große Lust gewährt das den sich die Großmutter, Witwe des Dr. Gailin, Louisa Reisen.“ Ein Ziel jedoch hatte er bis dahin nie bereisen von Glitzlaff, Sophie Wilhelmine von Boyen, Char- können: Den Orient. 1831, beim ersten Anlauf, hatte lotte Aue, Caroline und Johann George Auerhahn, die Pest den Balkan heimgesucht. Nun war es endlich Mitglieder der Familien Lübbe und Flemming, Gott- möglich, „jene merkwürdige Metropolis von Europa lieb Wilhelm Holtze, Gottfried Emanuel Wiesener, und Asien zu sehen“. Ernst Friedrich Gerlach) erstaunt das unbekümmerte Johann Georg Taberger (1782–1854) stammte aus einer revolutionäre Bekenntnis des französischen Kriegs- Familie von Zinngießern: Sein Großvater Lorenz Ta- gefangenen, der so vielleicht die Tochter des Hauses zu berger (1707–1777) war aus Wien nach Hannover aus- beeindrucken suchte. gewandert und stellte wie sein Vater Friedrich Taberger Wir ahnen, dass unter den reizenden Scherenschnitt- (1739–1810) Leuchter, Schüsseln und Teller her, dazu Abdeckungen das Zeugnis einer deutsch-französischen kamen später die beliebten Zinnfiguren. 1810 über- Idylle in Zeiten der Revolution und Gegenrevolution nahm Johann Georg Taberger den Betrieb. Er führte verborgen ist. So ist das Album nicht nur ein Dokument die Zinngießerei 20 Jahre lang und war zwischen 1826 des Freundschaftskultes im Zeitalter der Aufklärung, und 1830 Vorsteher des Amtes der Zinngießer. Mit 48 sondern auch der Mentalitätsgeschichte des Krieges Jahren fasste er den Entschluss, zukünftig als Rentier und seiner Folgen. – Siehe Abbildung. zu leben. Seine Werkstatt übernahm der Zinngießer- meister Ernst Carl Demong, dessen Witwe den Betrieb bis 1844 fortführte. Erfüllte Orientsehnsucht Sein vorliegendes Reisejournal führte er minutiös: „so Taberger, Johann Georg. „Journal meiner Reise werde ich auch dieses Mal täglich Notizen von alle über Wien und durch Ungarn etc. nach Constan- dem, was ich merkwürdiges sehe und interessantes tinopel, Smyrna, Syra und Malta, und zurück über erlebe“ machen, um im Alter „durch deren Lectüre mir Sicilien, Italien, Frankreich, durch die Schweitz eine angenehme Unterhaltung“ zu verschaffen. Seine und die Rheinländer, in den Monaten May, Juny, Angewohnheit, Sehenswürdigkeiten und die Namen July, August, September und October, 1838.“ Um- der zahlreichen Personen, die er traf, zu unterstreichen, erleichtert die Orientierung im Text. Als erfahrener fangreiche Handschrift in brauner Tinte auf Papier, Reisender hatte er sich präzise auf die Anforderungen datiert Hannover, 1838. Gleichmäßige, gut lesbare der Reise vorbereitet, er hatte mehrere Reisebeschrei- Schrift. Titelblatt, VI, 584 S., 1 Bl., mit beigebun- bungen studiert und sich die notwendigen Reisedoku- denen Stichen bzw. Lithographien und einer lose mente, Kreditbriefe und Empfehlungsschreiben be- beiliegenden gefalteten Ansicht von Konstantino- schafft. Der Aufenthalt im Orient selbst nimmt in pel. Halbleder-Band der Zeit mit handschriftlichem seinen Aufzeichnungen etwas mehr als ein Drittel ein. Titelschild (Einband berieben, vorderes Gelenk mit Er beschreibt mit genauer Beobachtungsgabe, wachem kl. Fehlstelle), 17,5 × 11 cm. € 3600,– Interesse und Humor die Stadt und ihre Umgebung, Taberger beginnt mit seinem Reisejournal „am 22. May, unter anderem Galata, den Campo di Morte, die Prin- 1838, dem Tage vor meiner Reise nach dem Orient“ und zen-Inseln und Scutari. Er traf Gesandte, Kaufleute und beendet es „den 7. October 1838, am Tage nach meiner Abenteurer, besuchte das Serail, Moscheen, Hamams Ankunft in Hannover“, nicht ohne in einem Nachsatz und Bazare und er ging zum Barbier. festzustellen, dass er in der glücklichen Lage sei, „die zu Dabei gelingt es ihm, das Lebensgefühl in dieser für ihn weiten Reisen erforderlichen Requisiten: Gesundheit, einzigartigen Metropole zu beschreiben: „Ehe ich des Zeit, Geld, u. Reiselust zu besitzen“ und daher seit 17 Morgens früh ausging trank ich jedes Mal aus der Zis-

152 terne in unserem Hofe ein Glas frisches Mineralwasser, für die interessanteste und genußreicheste meines Le- welches mich sehr erquickte, und wenn ich um 6 Uhr bens“. Auf der beiliegenden Ansicht Konstantinopels zu Haus kam, trank ich Kaffee, rauchte eine Pfeiffe des hat Taberger das Dach des Hauses rot eingefärbt, in dem wohlriechenden türkischen Tabacks und schrieb dabei er während seines Aufenthaltes lebte. Die beigehefteten in diesem Journal meine Notizen des gestrigen Tags. Stiche zeigen Sehenswürdigkeiten in Frankreich und in Diesen Morgen brachte mein treuer Dragoman Grego- der Schweiz. Zustand: Sehr vereinzelt leicht fleckig, ins- rio mir die höchst erfreuliche Nachricht, daß der Groß- gesamt sehr wohlerhalten. – Siehe Abbildung. sultan den französischen und belgischen Gesandten einen Ferman ertheilt habe, der Sofia-Moschee nebst einigen anderen Moscheen heute mit ihren Familien Orientmode im Empire – zwischen Schauer und und Freunden zu besehen, und daß es den Freunden Faszination gestattet sei, sich an dieselben anzuschließen, und freien Eintritt in jene Moscheen zu haben. Bei der Ankunft unseres Zuges auf dem Vorhof der Cathedral-Moschee Nadelbuch. Wohl um 1800 handgefertigtes Büch- der Heil. Sofia standen türkische Hof-Officianten und lein zur Aufbewahrung von Nadeln, mit 3 kolo- Priester bereit, die Gesandten mit ihren zahlreichen rierten, auf Seide gedruckten Kupferstichen, mit Gefolge zu empfangen, und in den heiligen Tempel Seidenfaden auf 2 Leinenstreifen geheftet und lose herein zu führen. Aber alle ohne Unterschied selbst in einer farbig illustrierten und mit goldener Pa- die Damen, mußten beim Eingang ihr Schuhwerk ent- pierbordüre gefassten Papp-Decke liegend, 8,5 × 6,5 weder ausziehen, oder einen Pantoffel darüber anlegen, cm. € 750,– welches besonders den Damen einige Mühe machte.“ Amüsantes Nadelbuch aus der Zeit des Empire. Wäh- Im Kreise dieser illustren Gesellschaft besuchte Ta- rend die Einbandillustrationen eine kleine Soldaten- berger an diesem Tag noch die Sultan Ahmed Moschee, szene mit einem strickenden Soldaten auf der Vorder- die Nuri Osmanie Moschee, die Bajazid Moschee sowie seite und streitenden Trunkenbolden auf der Rückseite zum Abschluss die Süleymanije Moschee. Am Ende zeigen, ist das Nadelbuch selbst ganz im Stil des Ori- seiner Reise, die ihn weiter über Smyrna, Malta, Sizilien, entalismus gestaltet. Die erste Seite zeigt das typische Italien und Frankreich führte stellte er fest: „die un- Stereotyp: Orientalen entführen eine wehrlose junge ermeßliche Hauptstadt des Ottomanischen Reiches, Dame. Die doppelblattgroße Darstellung in der Mitte deren Lage als die schönste der Welt allgemein aner- zeigt acht, in phantasievolle orientalische Trachten ge- kannt ist, habe ich von allen Seiten betrachtet, die kleidete Männer, die lange Pfeifen rauchen. Die letzte großen Palläste des Beherrschers von Asien, deren Seite zeigt vier Europäer beim eleganten Degenduell. immensen Pracht alle Schlösser, die ich bisher in Europa Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden Nadeln noch sah, weit übertrifft, das glänzende Innere der Haupt- nicht industriell, sondern von Hand gefertigt, und Moscheen in Constantinopel haben meine höchste stellten damit eine Kostbarkeit dar, die in Nadelbüchern Bewunderung erregt.“ oder -dosen sicher aufbewahrt werden musste. Diese eigneten sich wiederum als dekoratives Souvenir unter Er habe vieles gesehen, was Fremde nur selten zu Freundinnen. Zustand: Die Ränder der Seidenstreifen sehen bekommen, er sei immer freundlich aufgenom- aus der Umsäumung gelöst und leicht ausgefranst, der men worden und daher müsse er „gestehen, daß diese Leinenstoff an wenigen Stellen schadhaft, die größere Reise nach dem Orient wegen ihrer außerordentlichen Darstellung links mit kleinem Fleck, die Fechtszene Merkwürdigkeit, und wegen der erfolgreichen glück- mit kleinen Nadellöchern und minimalem Einriss. Ein- lichen Ausführungen derselben allen meinen bisherigen band leicht berieben, die Papierbordüre unvollständig. Reisen die Krone aufsetzt, und unbedingt halte ich sie – Siehe Abbildung.

153 Günther Trauzettel Stand 61 Haumühle 8 · 52223 Stolberg Telefon +49 (0)2402 815 42 · Mobil +49 (0)1577 330 08 08 E-Mail: [email protected] Literatur und Geistesleben zwischen Barock und Romantik; wissenschaftlich und bibliophil

Arnim, Ludwig Achim von und Clemens Bren- naturaufklebers a. d. vorderen Deckel. Aus der tano (Hrsg.). Des Knaben Wunderhorn. Alte Bibliothek des (Joseph von) Laßberg mit dessen deutsche Lieder. (Erster -) Dritter Theil. [Und:] eigenh. Namenseintrag ebda. € 1200,– Kinderlieder. Anhang zum Wunderhorn. Mit vier Erste Ausgabe (Goedeke VI, 483, 100.2; Kosch 2, Kupfertiteln und einer Kupfertafel (Kunze sc. [1x], 520). – Außenbll. stärker, sonst teils etwas stockfleckig. Weise nach W. Grimm, L. E. Grimm nach Israel Stempel der „Fürstl. Hofbibliothek Donaueschingen“ von Weckenem, L. E. Grimm nach Runge und an Titelrück- und letzter Seite. Die Bibliothek Laß- Brentano). [Bd.1:] Heidelberg, bey Mohr u. Zimmer bergs wurde nach seinem Tod 1855 von der Hofbiblio- / Frankfurt, bey J. C. B. Mohr 1806 [Bde. 2, 3 und thek erworben. A. d. Innendeckel in Blei die Signatur Anhang:] Heidelberg, bey Mohr und Zimmer 1808. „XLV.d. 8196“ von Laßbergs Hand. – Außerordentlich Gr-8°. Rote Lederbände mit Rückenvergoldung, seltene Erstausgabe dieser geistreichen Satire auf die Zierbünde und Deckelbordüren mit schwarzen Romantiker, die mit ihren eigenen Worten lächerlich Lederauflagen. € 4000,– gemacht werden. So finden sich zahlreiche Zitate von Arnim, Brentano (Godwi!), Eichendorff, Fr. Schlegel, Erste Ausgabe (Mallon, Arnim 27, 36–38; Mallon, Tieck u. a. Brentano 17, 25–27). – Teils etwas stockfleckig. Der übergroße, deshalb meist bis in die Abbildung be- Fouqué, Friedr. de la Motte. Die Jahreszeiten. schnittene Kupfertitel zu Bd. 2 ist hier außen eingefaltet Eine Vierteljahresschrift für romantische Dichtun- und so vollständig erhalten. Zu Bd. 1 (1806) ist ein Drucktitel bekannt, der hier, wie meist, fehlt, sonst mit gen. 1811. Frühlings-Heft (enthält den Erstdruck allen Vor- und Druckhaupttiteln (lt. Mallon ist kein Ex- von: Undine). Mit Musik von J. H. Jung, genannt emplar mit allen vollständigen Titeleien nachweisbar). Stilling. Mit zwei beidseitig bedruckten, gefalte- – Ein Hauptwerk der deutschen Romantik. Sehr selten ten Bll. Noten. Berlin, bei J. E. Hitzig (1811). (3) mit allen Teilen in erster Ausgabe; gewöhnlich ist Bd. 1 Bll., 189, (1) S., (2) Bll. Roter chagrinierter (Edel-) in der zweiten Auflage von 1819 zu finden. Pappband d. Zt. mit Rückenschild und vergolde- ten Fileten an Rücken und Decken, Kantenver- Bodmer, Johann Jacob. Critische Abhandlung von goldung. Gelenke beschabt, etwas berieben, etwas dem Wunderbaren in der Poesie und dessen Ver- bestoßen, Rücken und hinterer Deckel oben etwas bindung mit dem Wahrscheinlichen In einer Ver- ausgefärbt. Am unteren Kapital der goldgeprägte theidigung des Gedichtes Joh. Miltons von dem Name „Louise“. € 2200,– verlohrnen Paradiese; Der beygefüget ist Joseph Erste Ausgabe (alle bibliogr. Angaben sind zu hinterfra- Addisons Abhandlung von den Schönheiten in gen). – Titel etwas fleckig und leicht angestaubt, Einriss demselben Gedichte. Zürich, verlegts Conrad Orell im Bund schon bei der ersten Bindung hinterlegt, sonst und Comp. 1740. Gr-8°. Pappband d. Zt. mit hand- nur vereinzelt leicht fleckig. Auf besserem (Schreib-) schriftl. Rückenschild. Etwas berieben. € 2000,– Papier. Nicht unwahrscheinlich, dass das Exemplar aus dem Besitz der Louise Radziwill, geb. Louise von Erste Ausgabe (Goedeke IV/1, 120, 12; Price & Price, Preußen (1770 Berlin 1836), Tochter des jüngsten Bru- Human. S. 5). – Nahezu fleckfrei. Zeitgenöss. hand- ders Friedrich d. Gr. Ferdinand von Preußen, stammt, schriftl. Eintrag „Donum Bodmeri“ a. d. Innendeckel, die gemeinsam mit ihrem Mann Anton Radziwill zwi- Joh. Casp. Faesii und Datum 10. Juni 1775 a. d. Vor- schen 1796 und 1815 in Berlin einen musischen Salon satz. – Das berühmte Buch, das bahnbrechend für die unterhielt, in dem auch Fouqué verkehrte. – „Undine, deutsche Literatur wurde, in einem Geschenkexemplar eine der ewigen Märchenfiguren der deutschen – nein, des Verfassers. der Weltliteratur“ (Arno Schmidt). – „Fouqués Haupt- werk, das entzückende Märchen ‚Undine‘, erschien Casper, Johann Ludwig (pseud.). Die Karfun- als Erstdruck in der von ihm herausgegebenen und kel-Weihe romantisches Trauerspiel von Till Bal- allein verfaßten ‚Vierteljahresschrift für romantische listarius. Mit einer Holzschnittvignette a. d. Titel. Dichtungen‘: Die Jahreszeiten (Berlin, bei J. E. Hitzig (Ohne Ort, d. i. Leipzig) 1818. Titel, IV S., (1) Bl., in vier Heften 1811–1814) als Frühlingsheft. Eine Buch- 132 S. Orig.-Lieferumschlag mit gedrucktem Rü- ausgabe von 1811, die so oft in literarhistorischen Ar- ckenschild. Leicht fleckig, Ecken etwas geknittert, beiten zitiert wird, gibt es nicht …“ (C. G. v. Maassen, kleine Fehlstellen a. d. Kapitalen, Reste eines Sig- Der grundgescheute Antiquarius, 1966, S. 122).

154 Ganshorn, Georg Christoph. Begriff christlicher (Goedeke IV/3, 335, 2 u; Rümann 1125; Slg. Kippen- Lehre. [Titel verso:] Gezeiget von G. C. Ganshorn. berg 671). – Auf starkem Velin. Meist etwas, teils stärker Mit einem doppelseitigen Holzstich als Frontispiz stockfleckig. Goldschnitt. Vorgebunden ist ein Blatt und drei Holzstichtafeln. [Am Schluss:] Altdorf, mit der handschriftl. Widmung eines „JHE“ (?) an druckts J. W. Kohles 1710. [Buchblock:] 21 × 13 seine „liebe Henriette zum 6ten Juni 1830“. – Zwar ist mm. (2) Bll. Front., 63, (1) S. Filigran aus Silber der prächtige Meister-Einband nicht signiert, aber alle gearbeiteter Einband über Holzdeckeln d. Zt. mit stilistischen Merkmale (hier auch das Datum der Wid- Schließe. [Einband:] 24 × 17 mm. In einer lederbezo- mung) deuten mit größter Wahrscheinlichkeit auf eine Arbeit des Berliner Hofbuchbinders Carl Lehmann genen Schatulle in Buchform (ca. 95 × 63 mm) mit € jun., der durch das günstige Urteil Goethes in „Ueber Rückenschild und reicher Vergoldung. 2400,– Kunst und Alterthum“ in die Einbandgeschichte als Erste Ausgabe dieses Drucks (Kuczynski 4). – Block Goethe-Lehmann eingegangen ist. – Siehe Abbildung. etwas gelockert, Innengelenke angebrochen. Bll. teils mit Knickspuren in den Ecken. Insgesamt wohlerhal- ten. Goldschnitt. – In mehrfacher Hinsicht bemer- Goethe, Johann Wolfgang von. West-oestlicher kenswertes Exemplar dieses außergewöhnlich seltenen Divan. Mit Titelkupfer (in arabischer Schrift: Der Buchs (aller-) kleinsten Formats. Den einzigen Nach- östliche Divan vom westlichen Verfasser) und ge- weis überhaupt für die Existenz dieses Drucks finde stochenem Titel (C. Ermer). Stuttgard, in der Cot- ich bei Arnold Kuczynski (Verzeichniss einer Samm- taischen Buchhandlung 1819. (2) Bll., 556 S. Halb- lung mikroskopischer Drucke und Formate im Besitze lederband d. Zt. mit Rückenschild und -vergoldung. von Albert Brockhaus in Leipzig. Leipzig, Brockhaus Berieben, Ecken und Kanten etwas bestoßen, Ver- 1888), der zu dem Exemplar in der Slg. Brockhaus an- goldung oxydiert. € 1700,– merkt: „Vorliegendes Büchelchen, dessen Einbandhöhe Erste Ausgabe, erster Druck (Goedeke IV/3, 492, 110; 23,7 mm, dessen Einbandbreite 15,8 mm beträgt, dürfte Hagen 416; Fischer, Cotta 1189). – Auf Velindruck- wohl das kleinste sein, das jemals hergestellt wurde“ papier, etwas stockfleckig. – Eines der wenigen nach- (S. 1f.). Dem Exemplar der Slg. Brockhaus fehlen die weisbaren Exemplare mit dem unkorrigierten Vier- emblematischen Illustrationen. Wegen dieser darf das telbogen (S. 9 mit der bald verworfenen Überschrift: Büchlein auch als wohl kleinstes Emblembuch (nicht „Talismane, Amulete, Abraxas, Inschriften und Siegel“ bei Landwehr) bezeichnet werden. – Siehe Abbildung. statt nur: „Talismane“) und noch ohne die Kartons, also aus einem sehr frühen Druckstadium stammend. – „Nächst dem Faust das bedeutendste und zugleich Goethe, J. W. v. Herrmann und Dorothea. Neue persönlichste Werk Goethes“ (E. Beutler). Ausgabe mit vier Kupfern nach Kolbe von Esslinger. Braunschweig, gedruckt und verlegt von Friedrich Vieweg 1822. Gr-8°. Nachtblauer Lederband d. Zt. Jacobi, Johann Georg (Hrsg.). Iris. Erster (- Ach- mit reicher Rückenvergoldung, vergoldeten De- ter) Band. In sieben Bänden. Mit fünf (von sieben [s. ckelbordüren, Steh- und Innenkantenvergoldung. u.]) Notenbeilagen. Düsseldorf, (Selbstverlag) [Bde. Deckel mit wenigen kaum sichtbaren Kratzspuren, 5ff.:] Berlin, bey Haude und Spener 1774–1776. eine Ecke leicht bestoßen. € 2200,– Lederbände d. Zt. [Bd. 7/8 um 1900 passend neu

155 gebunden] auf fünf Bünden mit Rückenschild und gen, bey Johann Christian Dieterich 1800–1806. -vergoldung. Rücken etwas berieben, teils fachge- Dunkelgrüne Halbmaroquinbände (um 1820) mit recht restauriert. € 3500,– Rückenvergoldung. Leicht berieben, Decken teils Erste Ausgabe (Goedeke IV, 670, 40; Diesch 1042; etwas fleckig, Ecken etwas bestoßen. € 3500,– Kirchner 6478; Aurnhammer, Jacobi-Bibliographie Erste Werkausgabe (Goedeke IV, 639, 9; Jung 2001; 184, 192, 193, 194, 202, 212, 214, 221). – Teils etwas fle- Bauer, Chodowiecki 703–6; Engelmann, Chod. 342, ckig, die in Berlin erschienenen Bde. 5–8 auf weniger 343, 368, 401; Neufforge S. 144). – Breitrandiger Druck gutem Papier leicht gebräunt. In Bd. 2 fehlen wie oft der Vorzugsausgabe auf starkem Büttenpapier. Stel- (vgl. Hagen, Goethe 535) die Notenbeilagen zu „Erwin lenweise leicht stockfleckig. Aus der Bibliothek des und Elmire“ und „An Belinde“, liegen in guter Kopie Fürsten Franz Josef II. von Liechtenstein mit dessen auf zeitgenöss. Papier bei. Enthalten ist dagegen ein „Exlibris Liechtensteinianis“. – Bemerkenswertes Ex- mehrfach gefaltetes Notenkupfer „Arie aus Erwin und emplar der Vorzugsausgabe, die bei gleicher Seitenzahl Elmire“, Incipit „Ein Schauspiel für Götter“ (s. u.). In fast doppelt so voluminös ist wie die Normalausgabe. Bd. 5 ist das Bl. „An den Buchbinder“ („NB. dies Blatt wird nicht mit eingebunden“) mit Angaben zum Be- Moritz, Karl Philipp. Reisen eines Deutschen in Ita- schnitt der Blöcke erhalten. Bde. 1–6 mit zeitgenöss. lien in den Jahren 1786 bis 1788. In Briefen. Erster (- Namen „J. C. Westphal“ a. d. Titel, Bd. 7 Dublette aus Dritter) Theil. In drei Bänden. Mit vier Kupfertafeln der Königl. Bibliothek Berlin mit den entsprechenden (P. Lütke del., D. Berger sc.). Berlin, bei Friedrich Stempeln a. d. Titelrückseite. Alle Bde. mit Exlibris „Ernst Magnus“ a. d. Innendeckel (die bedeutende Bi- Maurer 1792–1793. Halblederbände d. Zt. mit zwei bliothek wurde 1923 bei J. Baer in Frankfurt versteigert; Rückenschilden und -vergoldung. Etwas berieben, Ecken teils bestoßen. Das Bezugspapier a. d. hin- unser Exemplar ist Nr.576). – „Von den anonymen Mit- € arbeitern möchten wir als erstes Goethe nennen. Von teren Deckel von Bd. 1 mit Fehlstelle. 2800,– ihm sind folgende Arbeiten in Erstdrucken enthalten: Erste Ausgabe (Goedeke V, 491, 8, 17; Kippenberg I, Lied, das ein selbst gemahltes Band begleitet – Mayfest 1227 und II, 5615; Auch ich in Arcadien 103). – Kupfer – Der neue Amadis – Erwin und Elmire, ein Schau- und Titel auf Velin, sonst auf Schreibpapier, dieses leicht spiel mit Gesang – An Belinden – Neue Liebe, neues gebräunt, teils etwas stockfleckig. Starke, marmorierte Leben – Mir schlug das Herz … – Rettung – Mit einem Vorsätze. – Als Reiseschriftsteller beschritt Moritz goldnen Halskettchen überschickt – Den Männern zu besonders in den „unschätzbaren“ Reisen …, „deren zeigen – Im Herbst 1775. Weitere Erstveröffentlichun- Lektüre gerade komplementär zu Goethes Italienreise gen sind von dem Bruder des Herausgebers Friedrich so empfehlenswert ist“, „völlig neue Wege.“ (F. G. Heinrich Jacobi abgedruckt und zwar der Anfang Miller). Moritz „war nach Rom gekommen, um nach seines Romans Eduard Allwils Briefsammlung. Heinse früherer Art durch eine Reisebeschreibung sich die hat hier zum erstenmal Auszüge seinen Übersetzungen Mittel einer Reise zu verschaffen“ (Goethe in der Ita- Das befreyte Jerusalem von Tasso und Roland der lienischen Reise, August 1787). „Der Herr v. G[oethe] Wüthende von Ariost veröffentlicht. Sophie von La ist hier angekommen, und mein hiesiger Aufenthalt hat Roches Freundschaftliche Frauenzimmer Briefe, die dadurch ein neues und doppeltes Interesse gewonnen“ später erweitert unter dem Titel Rosaliens Briefe an eine (Bd. 1, S. 148). Freundin im Buchhandel erschienen, sind im zweiten Band enthalten. Goethes Schwager Schlosser hat seinen (Rabener, Gottlieb Wilhelm). Das Märgen vom Aufsatz Plan und Fragment einer Weltgeschichte fürs Ersten Aprile, ausm holländischen ins hochteutsche Frauenzimmer beigesteuert. Abschließend seien noch übersetzt. Dritte und mit zwey Büchern vermehrte die Gedichte und die Übersetzung Ossian fürs Frauen- Auflage [recte: erste Ausgabe; s. u.]. Mit einer ge- zimmer (Fingal) von Jakob Michael Reinhold Lenz stochenen Titelvignette in sepia. Buttstädt, bey Peter genannt. Die beiden Musikbeilagen, die Hagen für Frankens seel. Erben (d. i. Leipzig, Dyk) 1755. Goethes Schauspiel Erwin und Elmire und das Gedicht An Belinden angibt, aber darauf hinweist, dass sie in Kl-8°. 162 S., (2) Bll. Halblederband d. Zt. mit Rü- ckenschild und -vergoldung. Vergoldung oxydiert, manchen Exemplaren fehlen, sind auch hier nicht vor- € handen. Dafür haben wir eine Musikbeilage Arie aus leicht berieben, Ecken leicht bestoßen. 900,– Erwin und Elmire (Ein Schauspiel für Götter), die sie Erste [!] Ausgabe (Goedeke IV, 41, 1; Holzm./Boh. I, nicht kennt. – So vollständig außerordentlich selten“ 3277 [ungenau]; Weller, Druckorte I, S. 89 [irrig: „drei (F. Eggert, 1978, Kat. 121, 124; zu diesem Exemplar). Auflagen“]; Maltzahn, Bücherschatz III, 1855 [irrig: „Nachdruck“]; Wilp./G.² 2 [irrig: 1753]). – Titel rück- seitig mit altem Bibliotheksstempel, Bl. 2 mit kleinem Lichtenberg, Georg Christoph. Vermischte Schrif- Loch (Papierfehler), vereinzelt leicht fleckig. – Trotz ten nach dessen Tode aus den hinterlassenen Pa- der manchen Bibliographen irreleitenden Angaben a. d. pieren gesammelt und herausgegeben von Ludwig Titel handelt es sich um die (sehr seltene) einzige Einzel- Christian Lichtenberg und Friedrich Kries. Erster ausgabe; das „Märgen“ ist auch nicht aus dem Hollän- (- Neunter) Band. In neun Bänden ([Bde 6–9 mit dischen übersetzt, wenngleich Rabener, pseudonym zweitem Titel:] Physikalische und Mathematische Art Beuzelaars van Saerdamm, ihm eine rührende „Zu- Schriften. Erster (- Vierter) Band). Mit drei ge- eignungsschrift an seine liebe Amme Aafje Praatmoer stochenen Portraits, 14 Kupfertafeln (4 von D. van Sloten“ voransetzt. Später im Jahr 1755 erschien Chodowiecki) und 19 Textholzschnitten. Göttin- das „Märgen“ auch in Bd. 4 seiner „Sammlung satyri-

156 scher Schriften“ (S. 457ff.), jedoch sprachlich vielfach „modernisiert“ (z. B. „Märchen“ statt „Märgen“), was dem Text einiges von seinem Reiz nimmt. Es ist dies „das erste, das heißt im vollen Wortlaut überlieferte deutsche Märchen des 18. Jhdts“ (Graetz, Das Märchen in der deutschen Aufklärung, Stuttgart 1988, S. 155). Rabener „kommt … als erstem deutschen Autor … das Verdienst zu, ein richtiges Zaubermärchen geschrieben zu haben.“ (ebda. S. 157).

Schiller, Friedrich von. Huldigung der Künste. Ein lyrisches Spiel. Tübingen, in der J. G. Cotta’schen Buchhandlung 1805. 4° (26 × 20,5 cm). 22 S., (1) Bl. – [Angebunden:] Schlegel, August Wilhelm. gelockert, teils fleckig, zwei Bll. angeschmutzt, ein Plan Rom. Elegie. Berlin, bei Johann Friedrich Unger im III. Stück fehlt zur Hälfte, ca. 50 Bll. mit hinterlegten 1805. 4°. 19 S. In einem mit blauem Glanzpapier (Filmoplast) Wurmgängen, davon an ca. 10 Bll. bis in bezogenen Pappband d. Zt. Kaum erkennbar res- den Text reichend mit wenig Buchstabenverlust. – Äu- tauriert. € 1400,– ßerst seltene Erstveröffentlichung von Johann Kaspar Zu 1) Erste Ausgabe (Marcuse 266; Goedeke V, 234, Schiller (Bittenfeld/Waiblingen 1723–1796 Solitude/ 13; Fischer, Cotta 509). – Auf Velin. Etwas stockfle- Stuttgart), dem Vater von Friedrich Schiller. ckig. – Zu 2) Erste Ausgabe (Goedeke VI, 12, 27). – Auf Velin. Etwas stockfleckig. Exemplar im ersten, un- Tieck, Ludwig. Phantasus. Eine Sammlung von korrigierten Zustand mit dem Druckfehler „Negker“ Mährchen, Erzählungen, Schauspielen und Novel- statt „Necker“ in der Widmung. Exlibris „Fedor von len. Erster (- Dritter) Band. In drei Bänden. Berlin, Zobeltitz“ und „Goethe-Sammlung Edwin Redslob“ in der Realschulbuchhandlung 1812–1816. Marmo- a. d. Innendeckel. – Zu 1) Diese echte erste Ausgabe rierte (Edel-) Pappbände d. Zt. mit Rückenschild von Schillers letztem zu Lebzeiten vollendetem Werk und -vergoldung. Leicht berieben, Kapitale und ist außerordentlich selten. „Es wäre mir lieb wenn Sie Ecken leicht bestoßen. € 1900,– von dem kleinen Vorspiel … einen aparten Abdruck Erste Ausgabe (Goedeke VI, 39, 72). – Auf besserem machen ließen, der aber sehr elegant und in Quart mit Papier, gelegentlich leicht stockfleckig. A. d. Innen- schöner lateinischer Schrift müßte gedruckt werden. deckeln das gestoch. Exlibris „Bibliotheque de S.A.S. Ich wollte ein 25 Stück davon nach Rußland an die Madame la Duchesse de Courlande“; d. i. Anna Char- Kaiserin schicken, auch könnten Sie eine Partie davon lotte Dorothea, als Gattin des Peter Biron (letzte) Her- einzeln verkaufen, weil doch viele besonders von der zogin von Kurland. – „Die literarhistorische Bedeutung großen Welt dieses Stück einzeln gern besitzen möch- dieser Erzählungen liegt darin, daß sie jene romantische ten. Doch würde ich nicht wünschen, daß mehr als etwa Erzählform begründen, die durch E. T. A. Hoffmann 100 davon gedruckt würden …“ (Schiller in seinem und E. A. Poe Berühmtheit erlangte“ (Paulin 1987, letzten Brief an Cotta, 1. März 1805). – Zu 2) Ebenfalls S. 76). sehr selten ist der erste Luxusdruck aus der berühmten Unger’schen Offizin. Tieck, Ludwig. Volksmährchen herausgegeben von Peter Leberecht. Erster (- Dritter) Band. In (Schiller, Johann Kaspar). [Haupttitel:] Oekono- drei Bänden. Mit einem Titelkupfer und drei ge- mische Beyträge, zur Beförderung des bürger- stochenen Titelvignetten (W. Jury del. et sc. 1797). lichen Wohlstandes. Erster Band [d. i. alles, was Berlin, verlegts Carl August Nicolai, Buchhändler erschien], von Feldwirthschaftlichen Dingen, Viehe- in der heil. Geiststraße, im goldnen Arm 1797. Zucht und ländlichen Gewerben. Stuttgard [!], bey Zweifarb. Edelpappbände d. Zt. mit Rückenver- Christoph Friederich Cotta, Hof- und Canzley- goldung. Die marmorierten Decken etwas berie- Buchdrucker 1769. [Hefttitel:] Betrachtungen über ben, Ecken etwas bestoßen; die Rückenbezüge aus Landwirtschaftliche Dinge in dem Herzogthum fliederfarbenem Glanzpapier leicht fleckig und mit Würtemberg. Erstes Stück, vom Ackerbau. / Zwey- kleinen Abplatzungen an Gelenken und Kapitalen. tes Stück, vom Weinbau. / Drittes Stück, von der Trotz der genannten Altersspuren sind die emp- Viehezucht. / Viertes Stück, von der Baumzucht. findlichen Einbände wohlerhalten. In einer späteren Mit zwey Planen. / Fünftes Stück, von ländlichen leinenbezogenen Schachtel mit Rückenschild auf- Gewerben. Stutgard [!], bey Christoph Friederich bewahrt. € 3200,– Cotta, Hof- und Canzley-Buchdrucker 1767–1768. Erste Ausgabe (Goedeke VI, 36, 39). – Gelegentlich Halblederband mit Rückenschild und -vergol- leicht (stock-) fleckig. Exlibris Ludwig Maximilian € dung. 1500,– von Biegeleben, dat. 1872, a. d. Innendeckel von Bd. 1. Erste Ausgabe (Humpert 2101 [nur unter dem Hefttitel – „Das Erscheinen der Volksmährchen … markiert den „Betrachtungen …“]; Meusel, Lexikon der verstorb. Beginn der eigentlich romantischen Dichtung Tiecks teutschen Schriftsteller, 1812, Bd. 12, S. 159 [kennt nur und gibt in vielem entscheidende Anstöße der roman- vier Stücke]; fehlt im Cotta-Jubiläumskatalog). – Block tischen Dichtung überhaupt“ (KNLL 16, 588f.).

157 Tresor am Römer Stand 52 Inhaberin Sibylle Wieduwilt · Buch- und Kunstantiquariat Braubachstr. 32 ∙ 60311 Frankfurt am Main · Telefon +49 (0)69 28 12 48 ∙ Fax +49 (0)69 28 21 60 E-Mail: [email protected] · Internet: www.tresor-am-roemer.de Seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts ∙ Francofurtensien ∙ Autographen ∙ Stadtansichten und Land- karten ∙ Dekorative Graphik

Grotius, Hugo. De Iure Belli ac Pacis libri tres. In Ihrer May. Schreibens, unnd etlich Kay. Patenten, quibus jus naturae & Gentium: item juris publici wir beiliegenden Innhallt gehorsambst überschreiben, praecipua explicantur. Editio secunda emendatior, unnd E. L. solches nachrichtlich nit verhallten sollen & multis locis auctior. Amsterdam, G. Blaeuw, …“ 1631. 4°. 12 nn. Bl., 554 S., 23 nn. Bl., mit Holz- schnitt-Druckermarke auf Titel, Pergament der Zeit Lewenklau von Amelbeurn, J(ohannes). Neuwe mit handschriftlichem Rückentitel (etwas fleckig, Chronica Türckischer nation, von Türcken selbs vordere obere Ecken bestoßen). € 3200,– beschrieben: Volgendts gemehrt unnd in vier Bücher abgetheilt: Das Erst Gitabi Teuarichi, Chronic oder Zweite überarbeitete und erste Ausgabe in Amsterdam, Zeitbuch der Fürsten Osmanischen Stammens … selten. Ter Meulen et Diermanse 567; vgl. Bibl.-biogr. Das Ander von Türckischen Geschichten die nach Kirchenlex. 17, 507 (Ausgabe Paris, 1625). Wichtigstes Werk des bekannten politischen Philosophen Hugo dem 1550. Jar Christi biß auffs 1590. zugetragen. Grotius (1583–1645), der damit als der „Vater des mo- Das Dritt Pandectes Türckischer Histori, Das ist dernen Völkerrechts“ gilt. – „Sein epochemachendes vollkomner Bericht allerley Türckischer Sachen und Werk ist die erste systematische weltliche Darstellung Erklärung derselben. Das Vierd Etliche Particular des Völkerrechts, und wenn sie auch von ihm noch Beschreibungen mercklicher und zur Türckischen ‚De iure belli ac pacis‘ genannt wurde, so war es doch Histori gehörigen Geschicht. Frankfurt am Main, das erstemal, daß dem Recht des Friedens ebensoviel A. Wechels Erben, 1595. Folio. 4 Bl., 535 S., 10 Bl.; Aufmerksamkeit geschenkt wurde wie dem Recht des mit 1 Holzschnitt-Tafel, 1 gefalteten Stammtafel, Krieges … wer es mit Hingabe durcharbeitet, wird 1 Textholzschnitt und 2 Druckermarken in Holz- den großartigen Entwurf, die Schönheit der Sprache schnitt. – Angebunden: Ders. Neuwer Musulma- und des Aufbaues dieses Kunstwerks bewundern, das, nischer Histori Türckischer Nation, von ihrem in klassischer wie in christlicher Sphäre sich bewe- Herkommen, Auffnemen, Geschichten. Auch ihrer gend, einen Eindruck hinterläßt wie Dantes Göttliche Sultan oder Keyser Leben … Achtzehen Bücher. Komödie!“ (Auvermann, Europ. Rechtsgeschichte II, Frankfurt, ebenda, 1595. 6 Bl., 20 S., 476 S., 16 Bl. 187). „Von diesem Buche geht aus eine neue Richtung Pergament der Zeit mit handschriftlichem Rücken- der Rechtswissenschaft: das Naturrecht verläßt die titel (Ecken bestoßen, Rückendeckel mit kleiner abstrakten Regionen; es wird juristisch, erzeugt ein Fehlstelle). € 4400,– Völkerrecht, durchdringt das positive Recht und er- obert die Herrschaft über die ganze Rechtsauffassung“ 1) Zweite deutsche Ausgabe der wichtigen Türken- (Stintzing/L. III, 1, 1). Etwas angestaubt und gering chronik. VD16 L 1367. Enthält eine ausführliche Be- stockfleckig, Name (Joh. Salomo Henckel, Merseburg) schreibung der Belagerung der Stadt Wien. von alter Hand auf Titel verso, der wohl von 1731–1741 2) Zweite, sehr vermehrte deutsche Ausgabe. VD16, Rektor des Domgymnasiums in Merseburg war. Flie- L 1372. gender Vorsatz mit zwei Fehlstellen. Zwei seltene Schriften des Historikers und Orientalis- Johann Friedrich, Herzog von Württemberg und ten Lewenklau (1533–1593), „galt den Zeitgenossen als einer der größten Kenner der türkischen Geschichte“ Jakob Fugger, Bischof von Konstanz (1567–1626). (ADB 18, 488). Die gefaltete Holzschnitt-Tafel mit Brief mit Unterschrift beider Personen. O. O. 4./14. einer Ansicht von Budapest. Einige Seiten mit kleinem 8. 1625. 3/4 S. Folio. Mit Papiersiegeln. 1 Siegel € Wasserrand, die ersten zwei Blatt mit kleiner Rand- etwas defekt. 1200,– beschädigung, sonst gut erhalten. Exlibris (Bibl. Kam- Schreiben an Wallenstein, dem sie als Vertreter des mer. Stockholm) auf Innendeckel. Schwäbischen Kreises ein Schreiben Kaiser Ferdinands II. zur Kenntnis übermitteln. Unter den Siegeln der Rilke, Rainer Maria. Die Weise von Liebe und Vermerk „Des Schwäbischen Craißes Anschreibende Tod des Cornets. Hoenderloo, Hubertus, 1929. 4°. Fürsten Bitte die Musterung undt Durchzug einzustel- 2 w., 18 nn., 2 w. Bl., mit zahlreichen farbigen Illus- len“. trationen von Mari Alexander Jacques Bauer. Rotes „S… E. L. Schreiben vom 7ten dis, ist unnß durch aig- Originalmaroquin mit goldgeprägtem Deckeltitel, nen Curier behenndiget. Darauff der Röm. Kay. May. geometrischen, farbigen Lederintarsien nach einem Unserm allergnedigsten herren wegen mitkhommen Entwurf von Henry van de Velde auf dem Vorder-

158 war Schüler bei Franz Stuck und wurde unter anderem durch Entwürfe für Schmuck bekannt. Zusammen mit dem Metallkunsthandwerker, Goldschmied und Me- dailleur Paul Haustein (1880–1944) war er als Lehrer an der Kunstgewerbeschule Stuttgart tätig. Tafeln gering stockfleckig, Ränder teils etwas angeschmutzt. – Siehe Abbildung.

Scheuchzer, Johannes Jacob. Physica Sacra. Ico- nibvs aeneis illustrata procurante & sumtus sup- peditante J. A. Pfeffel. Augsburg, Ulm, (Wagner). 1731–1735. Folio. Mit gestochenem Frontispiz, 2 gestochenen Porträts und 760 (1 ankolorierten, 5 doppelblattgroßen) Kupfern auf 758 Tafeln. Halb- deckel und Kopfgoldschnitt, in Leinenkassette mit schweinsleder der Zeit mit Rückenschildern (gering Rückentitel (Kanten minimal beschabt, Kassette beschabt und leicht fleckig). € 11 000,– minimal fleckig). € 9800,– Erste lateinische Ausgabe. Nissen ZBI 3660; Faber Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. Nicht bei du Faur 1855; Lanckoronska/Oe. I, 32; Pritzel 8174. Ritzer. Nummer 19 von „etwa einem Dutzend Exem- Die sogenannte „Scheuchzersche Kupfer-Bibel“ gilt plaren“ (Brinks) der Vorzugsausgabe, insgesamt nur als eines der schönsten Augsburger Kupferstichwerke 200 nummerierte Exemplare. Gedruckt bei der Firma und als ein Höhepunkt der barocken Buchkunst. Die Joh. Enschedé en Zonen, Haarlem. Eigentumsvermerk Kupferstiche wurden nach Zeichnungen des Schweizer „Mr. Dr. A. van Doornick“ im Impressum. Der hand- Malers Johann Melchior Füßli von Augsburger Künst- gebundene Einband, „ein Meisterwerk unter den euro- lern gestochen. Der Schweizer Universalgelehrte und päischen Einbänden der zwanziger Jahre“ (Brinks), Naturwissenschaftler Scheuchzer (1672–1733) stand entstand in den Werkstätten des 1926 von van de Velde mit zahlreichen Wissenschaftlern Europas seiner Zeit mitbegründeten Institut Supérieur des Arts Décoratifs, in Verbindung und versuchte in vorliegendem Werk Innendeckel signiert „ISAD“. Die Erzählung Rilkes sämtliche in der Bibel vorkommenden naturkundlichen wurde u. a. 1912 als Nr. 1 der Insel-Bändchen heraus- Realien zu erläutern. „Besonders bemerkenswert sind geben und damit einer der größten Bestseller Rilkes. S.s einzigartig gebliebenen Versuche einer naturwissen- Minimal stockfleckig, Vor- und Nachsatz ganz leicht schaftlichen Exegese der Hl. Schrift …“ (NDB 22, 712). leimschattig. – Siehe Abbildung. „In Scheuchzer’s gigantic work … the Baroque attains, philosophically as well as artistically, its high point and Rochga, Rud(olf) und Paul Haustein. Form & its conclusion“ (Faber du Faur). Die schönen Kupfer Farbe im Flächenschmuck. Stuttgart, J. Hoffmann, mit reicher figürlicher und ornamentaler Umrahmung o. J. (1903). Folio (47 × 34 cm). Titelblatt und 24 zeigen Darstellungen von Pflanzen, Säugetieren, Rep- farblithographische Tafeln. Originalhalbleinen- tilien, Vögeln, Muscheln, Fabeltieren und Fischen, mappe mit Deckeltitel (etwas angestaubt, gering figürliche Szenen aus dem Leben und der Bibel, Hand- fleckig). € 1200,– werk und Gewerbe, Bergbau, etc. Die beiden Porträts Erste und einzige Ausgabe. Komplett sehr seltene zeigen Scheuchzer und Pfeffel, wobei das Porträt von Mappe mit jeweils mehreren Musterentwürfen auf Scheuchzer ein sehr schönes Schabkunstblatt darstellt. einem Blatt. Die Muster für Wanddekore sind typisch Tafel 66 mit dem Regenbogen ankoloriert. Teils gering für die Zeit des Jugendstils bzw. Art Deco. Der Maler, stockfleckig, wenige Tafeln bis an den Plattenrand an- Grafiker und Designer Rudolf Rochga (1875–1957) geschnitten. Schönes Exemplar. – Siehe Abbildung.

159 Matthäus Truppe Stand 26 Buchhandlung & Antiquariat Stubenberggasse 7 ∙ 8010 Graz, Österreich Telefon +43 316 82 95 52 E-Mail: [email protected] Wertvolle Bücher des 15. bis 21. Jahrhunderts

Barry, Edward. Observations Historical, Critical Bellerive, (Jules-Alexis-Bernard). Gantz neue and Medical, on the Wines of the Ancients. London Reise-Beschreibung nach Bender. Frankfurt 1714. 1775. Kl.-4°. HLdr. mit Rückentitel um 1900 (etw. Mod. Pgmt. mit Rückenschild (etw. verzogen und beschabt und bestoßen, Rückengelenk mit hin- fleckig). € 1450,– terlegtem Einriss). € 1200,– Erste deutsche Ausgabe der im Jahr 1713 erstmals Erste Ausgabe. – „… the first scientific study of the auf Französisch erschienen „Relation d’un voyage du subject in English“ (William B. Standford, Ireland and chevalier de Bellerive d’Espagne a Bender et de son the classical tradition. Dublin 1984. p.189). – Leicht sejour au camp du roy de Suede“, sehr selten. – Neben gebräunt und nur wenig fleckig. der Beschreibung der historischen Ereignisse behandelt das Werk hauptsächlich die Sitten und Gebräuche der Türken. Hier werden auch Themenkomplexe außer- Beckmann, Nicolaus de [Nikolaus von]. Idea juris halb der damals üblichen kulturhistorischen Interessen statuarii et consuetudinarii Stiriaci et Austriaci cum behandelt wie z. B. Begräbnisse, Hochzeiten, Recht- jure Romano collati. Graz 1688. 4°. Pgmt. der Zeit sprechung, Fasten (Ramadan) usw. – Gebräunt. Titel mit hs. Rückentitel (etw. gebräunt und fleckig, etw. mit Prägestempel, Blatt 2 gestempelt. Exlibris. verzogen, kaum bestoßen). € 1400,– Erste Ausgabe dieser klassischen Quelle zu den Hexen- Fischer von Erlach, Johann Bernhard. Entwurff prozessen der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in der Steiermark, selten. – Vorsatz mit altem hs. Besitz- Einer Historischen Architectur. (2. Aufl.). 5 Teile in vermerk. Gebräunt und etw. fleckig. S. 339/340 mit 1 Bd. Leipzig 1725. Quer-Gr.-Fol. Pgmt. der Zeit Randeinriss (ohne Verlust). Buchblock angebrochen. (stark fleckig und etw. bestoßen, Rücken und Ecken mit alten Materialergänzungen). € 6500,– Titelauflage des erstmals 1721 in Wien erschienen Hauptwerks von Johann B. Fischer von Erlach. – Durchgehend fleckig, einige Tafeln stark gebräunt, vereinzelte hinterlegte Randläsuren (ohne Bild- oder Textverlust).

Gleichen genannt von Rußwurm, Wilhelm Fried- rich von. Abhandlung über die Saamen- und In- fusionsthierchen. Nürnberg 1778. Gr.-8°. HPgmt. der Zeit mit Rückenschild (etw. fleckig und be- stoßen). € 1400,– Erste Ausgabe. – Nissen BBI 1589. „In 1778 Gleichen- Russwurm made his most important contribution to science. In ‚Abhandlung über die Saamen-und Infusi- onsthierchen‘, he described the technique of phagocytic staining, which he had developed from earlier reports of the use of dyes as coloring agents for plant and animal tissues. In order to study the nutrition of a colony of Bologna – Raccolta di 40 vedute della citta di ciliates, he added water colored with carmine and ob- Bologna. Bologna (um 1825). Quer-Gr.-4°. Kart des served the subsequent staining of the food vacuoles, 19. Jahrhunderts mit aufgekl. vorderen OU (Rücken € of which he provided an illustation. This technique erneuert, etw. fleckig, kl. Randläsuren). 8000,– did not become generally known until described by a Erste Ausgabe dieser schönen und sehr seltenen Folge number of 19th century biologists, notably Christian von 40 Ansichten der Stadt Bologna, bibliographisch Gottfried Ehrenberg, Theodor Hartig, and Joseph von für uns nicht nachweisbar. – Durchgehend fleckig. Tafel Gerlach.“ (DSB V, 424). – Anfangs mit Wurmgang Nr. 1 und 2 stärker fleckig. Kaum gebräunt. Vereinzelte im weissen Rand. Vorderer Buchinnendeckel mit hs. Knickfalten. – Siehe Abbildung. Namen. Leicht gebräunt bzw. fleckig.

160 Huber, J(akob) W(ilhelm). Vues pittoresques des terdam bzw. Eisenach 1744–1745. 8°. Pp. der ruines les plus remarquables de l’ancienne ville de Zeit (bestoßen und beschabt, Gelenke mit Ein- Pompei. Zürich 1824. Fol. Pp. des 19. Jahrhunderts rissen). € 1400,– mit Rückenschild (bestoßen). € 6000,– Der Sammelband enthält folgende drei Werke, jeweils Erste Ausgabe. – Seltenes vollständiges Exemplar dieses in der ersten Ausgabe, zur Wahrsagekunst auf mathe- Ansichtenwerks von Pompeji mit den 24 schönen, in matischer Basis. Sepia gedruckten Aquatintatafeln. Den begleitenden 1. Cabbalistische Tabellen welche vermittelst der Arith- Text verfasste der Züricher Archäologe Jacob Horner. metic künfftige Begebe[n]heiten entdecken und auf – Vorsatz mit Besitzvermerk in Tinte, Block gebrochen, die gemachte[n] Fragen jedesmal eine schickliche und leicht gebräunt, vor allem an den Rändern braunfleckig. adaequate Antwort ertheilen. Mit Exempeln bewiesen. Amsterdam, ohne Drucker, 1744. – VD18, 11950595. – Krieger, Joh(ann) Nep(omuk). Mond-Atlas. Bd. 1 2. Vaticinium Hexametro-Arithmeticum, aptissimas et (von 2). Triest 1898. Kl.-4°. OHLwd. (gebräunt und € futura contingentia in se continentes responsiones, ad etw. fleckig, bestoßen). 1000,– omnes datas quaestiones, exhibens. Durch die Rechen- Erste Ausgabe des 1898 erschienen ersten Bandes des kunst in Versen erfundene Weissagung, welche auf alle Mondatlasses von Johann Nepomuk Krieger mit des- Vorgelegte Fragen die geschicktesten und das zukünf- sen eigenhändiger Widmung (der nach seinen Skizzen tige Schicksal in sich enthaltende Antworten darstellet. posthum erschienene zweite Band wurde erst 1912 von Mit Kupfertabellen gezieret. Lugduni Batavorum [d. i. Rudolf König herausgegeben). – Etw. gebräunt. Vor- Eisenach, Grießbach], 1745. – VD18, 12844381. – sätze im Falz verstärkt. Buchblock etw. angebrochen. 3. (Langauroux, Mathias P. de): L’art divinatrice nou- vellement inventée, par la quelle on peut entierement Landkarte – Riedl, J(oseph). Generalcharte von aprendre toutes les choses de l’avenir, et parfaitement Rumeli nebst Morea und Bosna. Wien 1812. Kupfer- satisfaire a la curiosité du monde la plus violente dediée stichkarte in 15 auf Lwd. aufgezogenen Segmenten. aux beautés de nos jours. Neu erfundene Wahrsagungs- Ca. 55 cm × 62 cm. In Pp.-Schuber der Zeit mit kunst, durch welche Zukünftige Dinge gänzlich zu ent- hs. Deckeltitel (Ränder mit moderner Lwd. ge- decken, und die heftigste Neugierigkeit vollkommen klebt). € 1200,– zu ersättigen, nebst einer Zueignungsschrift an die Erste Ausgabe dieser Karte des Balkans mit den türki- Schönen unserer Zeiten. Mit Kupfertabellen gezieret. schen Ortsnamen und den politischen Einteilungen des La Haye [d. i. Eisenach, Grießbach], 1745. – VD18, Osmanischen Reiches. – Leicht gebräunt und stellenw. 11432659 (1 Tafel). Weller I, S. 84. etw. fleckig. Titel und die erste Tafel von 1 sowie die Vorsätze mit hs. Notizen und Anmerkungen der Zeit. Etw. gebräunt Wahrsagekunst – Sammelband mit drei Werken und teils leicht fleckig. Exlibris (dadurch ein Teil der zur Wahrsagekunst des 18. Jahrhunderts. Ams- Notizen überklebt).

20. Jahrhundert

Brassai (d. i. Gyula Halasz) – Morand, Paul. Paris de nuit. Paris (1933). Kl.-4°. OKart. mit Spiral- bindung (etw. bestoßen, untere Ecken mit Knick- falten). € 1800,– Erste Ausgabe dieses berühmten Fotobuchs über das nächtliche Paris mit den Fotografien von Brassai (d. i. Gyula Halasz). – Etw. gebräunt. – Siehe Abbildung

Doderer, Heimito (von). Gassen und Land- schaft. (Wien 1923). Illustr. OPp. nach einem Entwurf von Erwin Lang (etw. bestoßen und be- rieben). € 2000,– Erste Ausgabe des Erstlingswerks von Heimito von Doderer, sehr selten. – W.-G. 1. – Papierbedingt etw. gebräunt. Exlibris.

Kafka, Franz. Ein Landarzt. (München 1919). Gr.-8°. Mod. Pgmt. mit Rückentitel in Pp.-Schu- ber. € 1650,– Erste Ausgabe. – W.-G. 6. Raabe 146, 6. – Schönes breit- randiges Exemplar, kaum gebräunt oder fleckig.

161 Antiquariat Turszynski Stand 14 Herzogstraße 66 · 80803 München Telefon +49 (0)89 755 25 98 · Telefax +49 (0)89 755 25 96 E-Mail: [email protected] · Internet: www.turszynski.de Seltene und kuriose Bücher des 16. bis 19. Jahrhunderts

(Brunner, Heinrich Maximilian). Ausführliche Be- Berücksichtigung der Anfängerinnen und angehen- schreibung der Sprachmaschinen oder sprechenden den Hausfrauen. Zweite verbesserte und vermehrte Figuren mit unterhaltenden Erzählungen und Ge- Auflage. Elberfeld, Löwenstein und Comp., 1846. schichten erläutert. Nürnberg, Johann Eberhard Zeh 1 Bl., XXIV, 373 S. HLdr. d. Zt. mit etwas Rücken- 1798. Mit zwei gefalteten Kupfertafeln, 1 Textholz- verg. und goldgepr. Rückenschild. € 2000,– schnitt und 1 gefalteten Tabelle. 154 S. Pappband des Vgl. Weiss 691 und Methler 146. – Die schon immer späten 19. Jhdts. mit rotem Rückenschild und etwas etwas schwierige Editionsgeschichte des bekanntesten Rückenvergoldung. 19,8 × 12,3 cm. € 8500,– und auflagenstärksten deutschen Kochbuchs des 19. Kein Exemplar im JBdA seit 1950; über KVK nur 2 Jahrhunderts wird mit diesem Exemplar nicht ein- Standorte nachweisbar (BSB München und UB Basel). facher: Die Erstausgabe erschien 1845 (mit 1844 da- – Der Verfasser bleibt ein wenig im Dunkel, ich konnte tiertem Vorwort) bei Velhagen & Klasing in Bielefeld. nur einen Hinweis in Will, Nürnbergisches Gelehrten- Die junge Autorin trat gegen 450 Taler alle Rechte Lexicon V, 125 finden: „Ein ehemaliger Kunsthändler an den Verlag ab, der auch bereits 1846 mit eigenem in Nürnberg“; Will gibt den Vornamen als „Heinrich Impressum eine „Zweite verbesserte und vermehrte Marcus“ an und verzeichnet insgesamt 5 Publikationen. Auflage“ herausgab, allerdings laut Methler auch 70 H. M. Brunner, über den ich sonst bibliographisch renommierten Buchhandlungen anbot das eigene Fir- nichts weiter in Erfahrung bringen konnte, berichtet, menimpressum auf dem Titelblatt einzudrucken. Hier selbst Sprachmaschinen angefertigt zu haben, erklärt vorliegend nun eine in der Literatur und im KVK aber gleichzeitig alle, wohl in der Nachfolge Kempe- unbekannte Ausgabe für das Elberfelder Unternehmen lens entstandenen Sprachmaschinen als Betrügereien. Löwenstein. – Etwas berieben, tls. wenig stockfleckig. Der Rezensent der NADB 50. Band (1800) S. 483f. schreibt u. a.: „Nicht zu Unrecht ereifert er sich über (Francisci, Erasmus, d. i. Erasmus Finx). Samm- die Leichtgläubigkeit, mit der man an vielen Orten lung vieler auserlesener und seltener Geschichte Deutschlands den herumziehenden Glücksrittern, die und merkwürdiger Begebenheiten, welche sich durch ihre Sprachmaschinen den Leuten weissagten, mit erscheinenden Gespenstern, werfenden und Geheimnisse entdeckten u. dergl. zulief und sie be- rumorenden Poltergeistern, Vorboten der Todes- reicherte. Diese Art von Sprachmaschinen erklärt er Fälle, Hexengespenstern, Zauberern, Zauberinnen, mit Recht insgesammt für Betrügereyen, und giebt von Schatzgräbern, u. d. g. an vielen Orten zugetra- einigen derselben, die in Deutschland gezeigt worden sind, nähere Nachricht; wenn er es aber überhaupt für gen haben … Nebst gruendlichem Beweis, daß es unmöglich erklärt eine Sprachmaschine (versteht sich wuerklich Gespenster gebe. Nürnberg, Endter und keine weissagende) zu verfertigen: so geht er zu weit, Engelbrecht 1753. 23 Bll., 1120 (recte 1118) S., 23 € und wird durch die Erfindung des Herrn von Kempelen Bll. HLdr. d. Zt. 2800,– widerlegt. Diese aber, gerade die vorzüglichste unter Jantz I, 1013; Dünnhaupt 47.5. – Letzte Auflage des be- allen bisher verfertigten, scheint er gar nicht zu kennen; reits 1690 erstmalig erschienenen „Höllischen Proteus“. denn er erwähnt ihrer mit keiner Sylbe.“ – Siehe auch – „Nach zeitgenössischem Geschmack ‚modernisierter‘ ausführlich: Gessinger, Joachim: Auge & Ohr: Studien reißerischer Titel“ (Dünnhaupt in der ersten Auflage). zur Erforschung der Sprache am Menschen 1700–1850. – „Titelauflage zwecks Aufdatierung der alten Rest- Berlin, 1944. S. 411ff. – Mit interessantem Mediziner- bestände“ (zweite Auflage) – Vorsätze erneuert, mit un- Exlibris Dr. George Meyer (1860–1923; Mitbegründer bezeichnetem Wappen und Stempel eines Vorbesitzers der Deutschen Krebsgesellschaft). – Unbeschnitten. – „R. Frieser“. Gering bestoßen, minimal braunfleckig, Etwas berieben, oberes Kapital mit kleiner Fehlstelle. sehr gutes Exemplar! Tls. gebräunt bzw. stockfleckig Henisch, Georg. Teütsche Sprach und Weißheit. Davidis, Henriette. Zuverlässige und selbstgeprüfte Thesaurus Linguae Et Sapientiae Germanicae. In Recepte der gewöhnlichen und feineren Küche. quo vocabula omnia Germanica, tam rara, quam Practische Anweisung zur Bereitung von verschie- communia, cum suis Synonymis, derivatis, phra- denartigen Speisen, kalten und warmen Getränken, sibus, compositis, epithetis, proverbiis, antithetis, Gelees, Gefrornem, Backwerken, sowie zum Ein- continentur, & Latine ex optimis quibusq[ue] auto- machen und Trocknen von Früchten, mit besonderer ribus redduntur, ita, ut hac nova & perfecta me-

162 Hieblin (Hyeble), Christoph. Tractat, Von der aller fürtrefflichsten und kräfftigsten Artzney wider al- lerley Gifft, welches der Stein Bezaar ist. In wel- chem seine wunderbarliche Würckungen und Tu- genden mit der heylung in den Gifften angezeigt wirdt. Konstanz, L. Straub 1589. Titel in rot und schwarz und mit Holzschnitt (Konstanzer Stadt- wappen). 39 Bll. Prgt. aus altem Material. 16 × 10,5 cm. € 1800,– VD 16, H, 3462. – Vgl. Durling 2518 (2. Ausgabe). – Nicht im BM STC und bei Adams. – Erste Aus- gabe dieser ausgesprochen seltenen Schrift des Kon- stanzer Stadtarztes. Fehlt in den meisten medizinischen Sammlungen. Laut KVK nur 2 Exemplare nachweisbar (München und Mailand). – Behandelt die magische und entgiftende Wirkung des Bezoar- oder sogenannten Magensteins. – Gering fleckig. Meist im weißen Rand mit kl. Wurmgang,

Inkunabeln – Plenarium, deutsch. Augsburg, Anton Sorg, An der mitwochen vor Mathie des zwelffboten (23. 2.) 1480. Mit zus 301 Bll.: 1 unnum. Bl., 138 num. Bll., 162 num. Bll. – Das unnum. erste Blatt mit blattgr. Holzschnitt (Kreuzigungsszene) recto, 56 Textholzschnitte (jeweils 8 × 8 cm) und 55 gr. Maiblumeninitialen. – Durchgehend Text, Holzschnitte und Initialen in rot rubriziert. Das unnum. Bl. verso mit in rot gedrucktem Text. Ma- nuskriptprgt. des 16. Jhdts. – Blattgr.: 24,9 × 17,3 cm. € 35 000,– thodo quilibet cum ad plenam utriusq[ue] linguae GW M34102; Goff E78; Schramm IV Abb. 328–335. cognitionem, tum rerum prudentiam facile & cito 337–375; Ce³ E-78; VB 115.5; Sack: Freiburg 2918; pervenire possit; Adiectae sunt quoq[ue] dictionibus ISTC ie00078000 (weist 3 kompl. Exemplare nach: plerisq[ue] Anglicae, Bohemicae, Gallicae, Grae- Prag, Seitenstetten, Freiburg i. B. und 2 Fragmente in cae, Hebraicae, Hispanicae, Hungaricae, Italicae, Berlin und Stuttgart; GW nennt auch ein kompl. Expl. Polonicae. Pars Prima. (Mehr nicht erschienen!). in Berlin). – Zweite Ausgabe des Plenariums, die bei Augsburg, Francus 1616. Mit breiter Holzschn.- dem produktiven Augsburger Drucker Sorg zwischen Titelbordüre. 6 Bll., 1875 (recte 1876) Sp. Blindge- 1478 und 1483 erschienen; Plenarien sind Vorläufer der prägter Schweinsleder d. Zt. auf Holzdecken. Mit 2 Postillen, die in volkssprachlicher Weise die vollständi- Schließen. 34 × 22,5 cm. € 15 000,– gen Perikopen des Kirchenjahres wiedergeben. – Ohne die Bindebänder. Das erste Bl. mit dem Holzschnitt im VD17 12:131438A; ADB XI, 750; NDB 8, 524; Henne, Falz und an der unteren Ecke mit alter Reparatur, recto Deutsche Wörterbücher des 17. und 18. Jahrhunderts, gebräunt und fleckig. Bll. LXXII-LXXVII im 2. Teil S. 39–65; Considine 135. – Erste Ausgabe des ersten mit kurzem Wurmgang am oberen weißen Rand, Bl. deutschen Wörterbuches, das als erster Band die Buch- LXXV dort mit alter Reparatur am Falz und ca. 5 cm staben A–G behandelt und worin 10 Sprachen (deutsch, Einriss. Nur gelegentlich etwas fleckig, meist recht sau- englisch, böhmisch, französisch, griechisch, hebräisch, ber. Bei der Neubindung im wohl 18. Jhdt. sind einige italienisch, polnisch, spanisch und ungarisch) vergli- der wenigen Marginalien leicht beschnitten worden. chen werden. – „The title-page … is, indeed, a sad do- Insgesamt recht gutes Exemplar der nicht häufigen und cument when it is seen as that of a book published two schön illustrierten Inkunabel! years before the war broke out. It is partially framed with portraits of the Electors of the Holy Roman – Pius II., Papst (Aeneas Sylvius Piccolomini). Empire; the Emperor Matthias is at the top center, and Epistolae familiares. Ed. Nikolaus von Wyle. Daran: Friedrich, the Elector Palatine who would become Mat- thias enemy, next to him. Like the multiple dedications Oratio de laudatissima Maria. Nürnberg, Anton of the Thesaurus graecae linguae, this title-page sug- Koberger, 17. Mai 1496. 42 Zl. 348 unnum. Bll. gests the irenic potential of lexicography, offering a Holzdeckelband zur Hälfte mit braunem blind- dictionary for all German-speakers just before the war geprägtem Lederbezug u. zwei Schließen. 23 × 17 € that would set one German-speaking community so cm. 7800,– bitterly against another …“ (Considine). – Titel mit kl. GW M33699; Hain/Cop. 156; BMC II, 442; Pr. 2107; altem Stempel und am oberen Rand mit handschriftl. Goff P 720; BSB-Ink P 523; IGI 7778 u. Corr.; Oates Besitzeintrag. Sehr gutes Exemplar! – Siehe Abbildung. 1040 u. 1041; Pell. 95; Polain 3179; Voull., Bln. 1762. –

163 Célestin Nanteuil

Noch relativ frühe Ausgabe der erstmals 1473 erschie- ter Abdruck der ältesten Stättigkeit der Frankfurter nenen vertraulichen Briefe des bedeutenden Huma- Juden. Der erste Abdruck, erschienen im gleichen nisten, von besonderem Interesse sind die auf Böhmen, Jahr, ebenfalls bei Saur, erfolgte als ‚Raubdruck‘, ohne Ungarn, Polen und die Türkei bezüglichen Schreiben Genehmigung des Rates, und wurde daher wieder (vgl. Apponyi I, 9: De puerorum educatione an König von ihm eingezogen.“ Dazu berichtigend sei ergänzt, Ladislaus). – Schließbänder erneuert. Das Leder gering dass Kreutzberger hier etwas irrt: Der erste Abdruck beschabt, die Holzdecken etwas wurmspurig. Vorsätze erschien bereits 1613. Bemerkenswert hier das Titel- erneuert. Einige Bll. mit kl. Wurmspuren im breiten blatt, das einen schematischen Ring darstellt, der die weißen Rand. erste gedruckte Darstellung einer an der Kleidung zu tragenden diffamierenden Kennzeichnung jüdischer Judenverordnung – Der Jude zu Franckfurt Stät- Mitbürger ist. Die beiden kleinen Textholzschnitte tigkeit un Ordnung. Wie dieselbe so wol von Uh- stellen sog. Judenhüte dar. Auf S. 23 eine Liste der in ralten Jahren hero / als hernacher biß auff das Jahr der Frankfurter Judengasse ansässigen Familien. – Mit 1613. gefunden worden. (Nach. S. 24 mit dem zwei- dem Anhang äußerst selten! ten Titel:) Abschieds-Puncten / zwischen einem Ehrsamen Rath und Burgerschafft der Stadt Franck- Jüdische Genealogien – Haus Chronik der Familie furt am Mayn / Durch die von Röm. Käys. Majest. Gottheiner. Manuskript. Berlin, 1914. Handschriftl. verordnete Höchst- und Hochansehnliche Herrn Widmungsblatt und 7 (1 doppelblattgr.) Stamm- Commissarien vorgenommen / beygelegt und ver- bäume, jeweils farbig aquarelliert, sowie 9 montierte glichen. Jetzo aber von Ihrer Käys. Mäjest. selbsten Orig.-Photographien. Lederband d. Zt. Vorder- ratificirt und confirmirt. Frankfurt, J. Saur 1614. Mit deckel mit 4 Eckbeschlägen. 27 × 22 cm. € 5000,– Wappenholzschnitt auf dem zweiten Titelblatt und 2 Hochinteressante und ungewöhnliche Sammlung von 7 € Textholzschnitten. 41 S. Geheftet. Folio. 4000,– Stammbäumen jüdischer preußischer Familien, die bis Kreutzberger, Kat. Leo Baeck Institut I, A 976: „Zwei- in 18. Jahrhundert zurückreichen. Laut Widmungsblatt

164 wurde das von dem Berliner „Hof- und Wappenma- Sprachmaschine. – Mit schönem Ärzte-Exlibris des ler Roick“ (Oskar Julius R., 1870–1926) angefertigte Begründers der Phoniatrie in Deutschland, Hermann Album am 24. April 1914 vom „Landrichter in Thorn“ Gutzmann (1865–1922). Der bedeutende Mediziner Daniel Cohn (1881–1965; ab 1932 Reichsgerichtsrat, verstarb an einer Sepsis infolge einer Stichverletzung an 1938 KZ Sachsenhausen, 1939 Emigration, verstarb einer Grammophonnadel während eines Forschungs- in Chicago) zur Trauung dem Ehepaar Sophie Paula aufbaus über die Stimme. – Ecken und oberes Rücken- Lewinsky (geb. 1892, in Kaunas ermordet) und Georg ende bestoßen. Insgesamt sehr gutes Exemplar! Gottheiner (Münchner Kaufmann, geb. in Berlin 1880, ermordet in Dachau) überreicht. Enthalten sind nun Martin, Alexander (Alexandre). Handbüchlein für die Stammbäume der Familien Lewinsky, Gottheiner, Nathan, Cohn und Bernhard mit ihren Verästelungen. Austernliebhaber, enthaltend die Naturgeschichte – Die aus Breslau stammende Familie Gottheiner lässt der Auster, die Beschreibung ihres Fanges, ihrer sich bis zum Urgroßvater der Bräutigams zurückver- Pflege und ihres Vertriebes in Frankreich, Abhand- folgen, ein Hirsch Sonnenfeld mit den erstaunlichen lungen über die Auster als Nahrungs- und Heil- Lebensdaten 1786–1890 und dem Vermerk „Freiheits- mittel, Unterweisungen, wie man sie schmackhafter krieger“. Die Familie Lewinsky beginnt bei David L. machen und sie zu Krankheiten anwenden könne, (1825–1893; Kaufmann in Pr. Stargard), die umfang- und die chemische Analyse der Auster. Deutsche, reich erschlossenen Stammbäume Cohn und Bernhard mit einem Vorwort, mit Zusätzen, mit der Darstel- (Mutter der Braut) zeigen als frühesten Eintrag Rabbi lung der Philosophie der Chinesen vermehrte Aus- Jakob Kutner aus Kutnow und dessen Sohn Bär Kutner gabe von Rudolph Schmidt. Leipzig, Rein 1828. Mit (polnisch Kuczynski; 1776–1856). – Die Fotografien 2 (1 kol.) gefalt. Kupfertafeln. XXXII, 126 S., 1 Bl. mit Einzelportraits des Brautpaars und deren Vor- Bedruckter Orig.-Umschlag. 13 × 11 cm. € 2200,– fahren. – Eine Recherche über die Datenbank der Erste deutsche Ausgabe, sehr selten. – Nicht bei Weiss, Opfer des Holocausts (Yad Vashem) hat gezeigt, dass Arndt, Slg. Löchner, laut KVK nur in den Bibliotheken die hier 1914 lebenden jüngeren Familienmitglieder fast von Leipzig und Straßburg. – Vgl. Vicaire, Gastro- vollständig in Konzentrationslagern ermordet wurden. nomie, 569 und Carteret, III, 402 für die franz. Aus- – Bei dem Familiennamen Lewinsky kommt natürlich gabe. – Unbeschnitten. Gebräunt bzw. stockfleckig. Monica Lewinsky, die 1995 eine folgenreiche Begeg- nung mit Bill Clinton hatte, unweigerlich in den Sinn. Tatsächlich ist ihr Großvater Georg(e) Lewinsky Ende (Nanteuil, Célestin, zugeschrieben). Escrime. (sic! der 1920er Jahre aus Berlin nach El Salvador ausgewan- – Rückentitel). Um 1840. Folge von 18 montierten dert. Allerdings scheint eine wenn überhaupt vor- Original-Lithographien von C. Nanteuil u. a. Roter liegende Verwandtschaft eher sehr weitläufig zu sein. Halbmaroquin d. Zt. 35,8 × 29,7 cm. € 8500,– – Stärker berieben, Vorderdeckel etwas aufgebogen Vgl. AKL XCI, 2016, 511; Thieme-B. XXV, 1931, 339 und an den Gelenken oben und unten angeplatzt, der (zu Nanteuil). – Einzigartige Folge mit 18 erotischen Deckeltitel tls. abgerieben. Innen von wenigen kleinen Darstellung (je ca. 25 × 20 cm), die zumeist dem franzö- Fingerflecken abgesehen sehr sauberes Exemplar. sischen Maler, Zeichner und Grafiker Célestin Nanteuil (eigentlich Célestin-François Lebœuf-N.; 1813–1873) Kempelen, Wolfgang v. Mechanismus der mensch- zugeschrieben werden dürfen. Die Tafeln wurden un- lichen Sprache nebst der Beschreibung seiner spre- terhalb von einer anonymen Hand bezeichnet: „Nan- chenden Maschine. Wien, Degen 1791. Mit gest. teuil“ („Lord Byron en Grece“) und „Grevedon“. Die letzte Darstellung in der Platte signiert: „Bandarbour“. Portrait von Ignaz von Born von J. G. Mansfeld – 2 Lithos lose, einige gelockert. Leimschatten u. Ab- nach Heinrich Füger, 26 Kupfertafeln und 1 Ta- klatsch auf der Rückseite jeder Tafel. – Provenienz: belle. 10 Bll., 456 S. Dekorativer Lederband d. Bibliothèque Nordmann mit Exlibris – Christie’s 5447, Zt. mit Rückenverg. und Rückenschild. 19 × 11,5 Nr. 394. – Siehe Abbildung. cm. € 7500,– Darmstaedter 257; Engelmann 294; Honeyman 1779; Tierschutz im Kinderbuch – Der Thiere Hort oder Lesky 349; v. d. Linde II, 337; Poggendorff I, 1242; Wurzbach XI, 161. – Seltene erste Ausgabe der berühm- Warnung vor Thierquälerei. Nürnberg, Renner ten Beschreibung der Sprechwerkzeuge und der Weise, (1849). Mit koloriertem und goldgehöhtem Titel- wie die in den europäischen Sprachen vorkommenden blatt und 18 kolor. Abb. auf 9 Tafeln. 48 S. HLwd. € Laute gebildet werden. Die ebenfalls hier geschilderte d. Zt. 1500,– Sprachmaschine stammt aus dem Jahre 1778. Der ös- Rammensee 636 (kann kein Exemplar lokalisieren, terreichische Hofrat v. Kempelen (1734–1804) erlangte nur mit Bezug auf Kayser’s Bücher-Lexicon); nicht hauptsächlich durch den von ihm konstruierten und im KVK, für mich bibliographisch sonst nicht nach- an den europäischen Höfen erfolgreich demonstrier- weisbar. – Offensichtlich sehr seltenes Kinderbuch, ten Schachautomaten oder „Türken“ Berühmtheit. mit humoristischen Geschichten in Versform, die vor Außerdem beaufsichtigte er den Bau des königlichen Tierquälerei warnen und zur Liebe zum Tier aufrufen. Schlosses in Ofen, das gesamte ungarische Salzwe- – Rücken berieben, Textbll. tls. leicht fleckig. Fliegender sen und die Säuberung des Banats von Räubern. Die Vorsatz mit handschriftl. Widmung der Zeit und einem Tafeln zeigen die teils anatomischen Darstellungen Kaufeintrag (Kat. 90/163 des Wiener Antiquariats V. der menschlichen Sprechorgane und den Aufbau der A. Heck).

165 Tusculum Rare Books Ltd. Stand 29 20, Brechin Place ∙ London SW7 4QA, Großbritannien Mobil +49 (0)172 868 48 80 E-Mail: [email protected] Alte Drucke ∙ Geschichte ∙ Deutsche Literatur ∙ Fridericiana ∙ Kostbare Einbände ∙ Moderne Buchkunst

Only Aldine Edition und seines Hofes um den Kurfürsten Clemens August I., einen wegen seines an die westlichen preußischen Plautus, Titus Maccius. Commoediae XX. Venice, Gebiete angrenzenden großen Streubesitzes wichtigen in Aedibus Aldi, et Andreae Asulani Soceri, July Reichsfürsten für die preußische Außenpolitik. Cle- 1522. 4° (206 × 135 mm). 14 f., 284 f. Aldine-device mens August I. war in seiner Außenpolitik schwan- on title and on last f. v. Italic type and a few words kend. Er neigte zu wechselnden Bündnissen mit einer in Greek. Red English morocco gilt of ca. 1840, gilt Vorliebe für die französische Seite. Gegenstand der crown on spine. Bookplate Alice Marion Trusted Korrespondenz war im Wesentlichen das Bemühen and on upper flyleaf her inscription „Bought by H. Friedrichs d. Gr., nach den beiden ersten Schlesischen S. at Molini’s Florence in 1863.“ € 3600,– Kriegen (1740–1745) den Kölner Kurfürsten für seine Reichspolitik zu gewinnen und ihn von antipreußi- Rare first and only Aldine edition. In his prefatory letter schen Koalitionen fernzuhalten. – Ausführliche Son- to Nicolaus Sconbergus, the editor Franciscus Asulanus derliste auf Anfrage. – Siehe Abb. Tafel 6. (son of Andrea) states that this edition was published on the basis of a version prepared by Aldus Manutius and Erasmus already in 1508. In exceptional bright and Important History of Sacred Music broad-margined state. – Renouard 94.2; Brunet IV, 708: „on recherche assez cette édition“. Gerbert, Martin, Fürstabt. De Cantu et Musica Sacra a prima ecclesiae aetate usque ad praesens tempus. St. Blasien, Typis San Blasianis, 1774. 2 vols. Bedeutende diplomatische Korrespondenz 4°. 11 f., 590 p.; 6 f., 409 p., 14 f., 1 f., 112 p. With Zwischen Friedrich d. Großen, König von Preu- 4 engraved vignettes, 3 text engravings, 43 partly ßen, u. Clemens August von Bayern, Kurfürst u. folded copper plates, numerous initials, rococo vi- Erzbischof von Köln, Fürstbischof von Münster, gnettes in woodcut and numerous scores in text. Osnabrück, Paderborn u. Hildesheim, Hochmeister Contemporary half leather with two gilt lettered labels on spine. In vol. I ownership inscription inside des Deutschen Ordens, etc., über Hermann Werner € Freiherr von der Asseburg, seinen leitenden Kur- upper cover: „Comp. Fr. Carolus Abb.“ 6800,– Kölnischen Minister, sowie beigebundenes Kon- volut weiterer Briefe und Manuskripte, u. a. von Kronprinz Friedrich Wilhelm, Prinz Heinrich u. Kabinettsminister Karl Wilhelm Graf Finck von Finckenstein. Orig.-Dokumentenmappe aus dem Asseburgschen Archiv mit 70 Manuskripten, ent- haltend die Korrespondenz zwischen Friedrich d. Gr. (29 vom König eigenh. unterzeichnete Kanzlei- schreiben in Folio u. Quart, meist mit „Frederic“ oder „F“ signiert), Prinz Heinrich von Preußen (3 Schreiben mit Unterschrift), Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen (1 Schreiben m. U.), Graf Finck von Finckenstein (1 Schreiben m. U.), etc. und Hermann Werner von der Asseburg, dessen z. T. ausführliche Antwortschreiben in der Archivmappe als hs. Kopien enthalten sind. Die Korrespondenz liegt überwiegend in Französisch vor. In moderner blauer Maroquin-Kassette mit den Initialen „FR“. Potsdam, Berlin, Brühl, Bonn, Paderborn etc. von 1746–1773. € 54 000,– Die Korrespondenz ist von herausragendem histori- schem Interesse. Sie zeigt in anschaulicher Weise die diplomatischen Bemühungen des preußischen Königs

166 Very rare complete first edition of this important work of the history of sacred music by Martin Gerbert (1720– 1793), Prince-Abbot of the Benedictine Monastery St. Blasien in the Black Forest/Germany. With this epochal edition Gerbert provided the basis for much further work in medieval music such as his treatise „Scriptores ecclesiastici de musica“ in 1784 (cf. Kaiser, no. 22). Complete with the often missing plates with music instruments etc. in vol. 2 and the appendix of 112 p. of Gerbert’s own score „Missa in coena Domini“. In fresh, very good condition. – Graesse III, 56; Hurter V, 560; Eitner II, 205; Wolfgang J. Kaiser, Martin Gerbert, Fürstabt von St. Blasien / Gelehrter ∙ Musiker ∙ Bücher- freund, exhibition cat. St. Blasien 2012/13, nos. 21, 22.

Widmungsexemplar Benn, Gottfried. Spaltung. Neue Gedichte. Berlin, A. R. Meyer Verlag, 1925. 37 S., 1 Bl. Original- Karton mit Titelschild auf Deckel. In Leinen-Kas- sette. € 2900,– Seltene erste Ausgabe, fasst den lyrischen Ertrag der Nachkriegsjahre zusammen, u. a. mit 14 Gedichten im Erstdruck. Mit eigenhändiger Widmung Benns an Alice Schuster auf Vorsatz: „20. / 27 // II. 26. Fräulein Alice Schuster, Sie brauchen dies nicht interessant zu finden, es ist privat (wie jede Kunst. Was allgemein ist, ist überflüssig.) Tausend Grüsse. Ihr Benn.“ – Einband restauriert, Papier leicht gebräunt, ansonsten gutes Ex- emplar. – Lohner/Zenner 1.47; Raabe 24,14.

Erste Veröffentlichung der Urfassung Chamisso, Adelbert von. Peter Schlemiels Schick- Scottish Herring-Bone Binding sale. Hrsg. von Helmuth Rogge. Gr.-Quart. Titel, Initialen und Pressensignet in Rot von Walter Tie- New Testament in Greek – Täs kainäs diathäkäs mann. 84 S., 2 Bl. Handeinband in rotem Maro- apanta. Amsterdam, William Blaeu, 1633. 24mo quin nach einem Entwurf von Walter Tiemann (105 × 54 mm). Engraved title in facsimile; ruled mit goldgepr. Ziervase auf Vorderdeckel; Rücken throughout; 454 p., 3 f. 18th cent. Scottish red reich vergoldet; attraktive Goldkleistervorsatz- morocco superbly gilt to a „herring-bone“ pattern; papiere; Kopfgoldschnitt. Leipzig, Janus-Presse, liners and endleaves of marbled paper; edges gilt. 1922. € 1200,– € Fine, nearly spotless copy. 2800,– Die erste Veröffentlichung der Urfassung des Peter Splendid Scottish herring-bone binding with a par- Schlemiel. Es ist der 5. Druck der Janus-Presse. Nr. ticularly exquisite design, containing a finely printed 96 von 315 Exemplaren auf Bütten von W. Tiemann Greek New Testament. The edition is based on Beza’s und C. E. Poeschel für den Insel-Verlag gedruckt. 3rd ed., amended in places with other editions, espe- Mit einem Beiheft des Herausgebers Helmuth Rogge: cially Estienne’s 2nd ed. Armorial bookplate of Lord „Peter Schlehmiels Schicksale / Die Urschrift des Peter Wardington (+2005). Binding in very good condition. Schlemihl.“ 16 S. In bestem Zustand. – Rodenberg, S. – Delaveau & Hillard 3719; Darlow & Moule 4681. 95,5. – Siehe Abb. Tafel 6.

167 Extremely Rare Äußerst seltenes vollständiges Exemplar Defoe, Daniel. La vita e le avventure di Robinson Heine, Heinrich. Buch der Lieder. Hamburg, Hoff- Crusoe. Venice, Domenicho Occhi, 1731. 2 vols. 2 mann & Campe, 1827. 2 Bl., 372 S., 1 Bl. inkl. häufig engraved frontispieces. 4 f., 271 p.; 303 p. Attractive fehlendem Vortitel, Titelblatt, Zwischentitel u. allen contemporary leather bindings gilt. € 6800,– Widmungsbll., hier zusätzlich ein 4. Bl. doppelt, First complete Italian edition, of utmost rarity. The die bei allen späteren Auflagen entfallen, und den original English edition of Defoe’s famous masterpiece meist nicht vorhandenen Verlagsanzeigen am Ende. (1719) had had an immediate success. It became one of Hübscher Halblederband der Zeit mit marmorier- the most widely published books in history. The Italian ten Deckeln, Rschild u. Rvergoldg. 2 Besitzeinträge translation was done from the French translation. Only mit Datum auf Vorsatz. In Leinen-Kassette mit some slight browning in a few places, but generally in goldgepr. Rückentitel. € 4900,– an exceptional good condition. – Only 2 copies in BL Erste Ausgabe von Heines populärstem Werk, eine der and 1 in Biblioteca d’Arte del Museo Civico Correr. erfolgreichsten Lyriksammlungen des 19. Jahrhunderts. Äußerst selten in der vorliegenden vollständigen Form. Flaubert, Gustave. Madame Bovary. Moeurs de Sehr schönes, nahezu fleckenfreies Exemplar, in dieser province. Paris, Michel Lévy frères, 1857. 2 vols. Vollständigkeit und sehr gutem Zustand sowie in zeit- (180 × 117 mm). Half title, title, 2 dedication leaves, genössischem Einband kaum auffindbar. – Goedeke (5)-232 p.; half title, title, (233)-490 p. Reddish VIII, 555, 26; Wilhelm-Galley I, 336. brown half morocco gilt from ca. 1890; marbled paper on liners and end leaves; top edges gilt; ori- Kant, Immanuel. Ueber die Buchmacherey. Zwey ginal printed wrappers bound in (slightly stained). Briefe an Herrn Friedrich Nicolai. Königsberg, In morocco lined slipcase. 2 bookplates. € 5400,– Nicolovius, 1798. Quart. 22 S., 1 Bl. Orig.-Broschur. First edition, first issue, with all the typographical In attraktiver Halbleder-Buchkassette. € 1900,– errors mentioned by M. Brun (including „Senart“). Erste Ausgabe von Kants Aufklärungsschrift über das Without the often missing publisher’s advertisements Verhältnis von Verleger und Autor. Unbeschnitten. at the end of vol. I present in parts of the edition. With Frisches, fleckenloses Exemplar in der äußerst seltenen interesting provenance: Charles Lormier (1825–1900) Originalbroschur (leicht wasserfleckig). In hübscher from Flaubert’s home town Rouen. Very broad-margi- Halbleder-Buchkassette im Stil der Zeit. – Adickes 97; ned, fresh copy. – Carteret XIXe, I, p. 263; Vicaire III, Goedeke IV, 1, 503, 36 (Nicolai). 721; M. Brun, Contribution … in: Le livre & l’estampe, 1964, n. 39–40, p. 223f. Rarissimum Goethe. Clavigo. Ein Trauerspiel. Leipzig, Wey- (Kleist, Heinrich von). Die Familie Schroffenstein. gandsche Buchhandlung, 1774. 100 S. Halblederbd. € Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen. Bern & Zürich, d. Zeit mit Rückenschild u. Rückenverg. 2400,– Heinrich Gessner, 1803. 8°. 1 Bl., 265 S. Schwarzer Seltener erster Druck der ersten Ausgabe, zugleich Halbmaroquinband mit Rückenvergoldung und das erste unter Goethes Namen erschienene Werk. Marmorpapier auf Deckel und Vorsatz. Zeitgenös- Schönes, nur gelegentlich leicht fleckiges Exemplar. – 1 sischer Sammlerstempel auf Titel- und Schlussbl. Hagen 64 D . Exlibris. In grüner Leinen-Kassette. € 12 800,– Carl Sonntag Jun. Äußerst seltene erste Ausgabe von Kleists anonym er- schienenem Erstlingswerk. Nahezu fleckenfreies, sehr Goethe. Torquato Tasso. Ein Schauspiel. Druck in schönes Exemplar aus der Bibliothek von Hans L. Rot u. Schwarz. Titel, Initialen u. Pressen-Signet in Merkle (1913–2000) mit seinem „Ex Libris Feuerbacher Rot von Walter Tiemann. 160 S., 1 Bl. auf Bütten. Heide No. 7226“. – Goedeke VI, 100, 1. Orig.-Kalbspergamentbd mit Goldfileten und ein- gelegten grünen Kalbsleder-Quadraten, auf Vor- Manzoni, Alessandro. I Promesi sposi. Storia Mila- derdeckel mit Titelei u. Hinterdeckel mit Pressen- nese del secolo XVII. – Storia della colonna infame vermerk, Kopfgoldschnitt; signiert „Carl Sonntag. inedita. 4to (265 × 180 mm). Text woodcuts after F. Jun. Leipzig.“ Im Original-Schuber. Leipzig, Janus- Gonin. 864 p. Contemporary light-brown morocco Presse, 1910. € 2500,– delicately gilt to a romantic design, edges gilt. Milan, € Der grandiose zweite Druck der Janus-Presse. Eins Guglielmini & Redaelli, 1840. 1600,– von 120 in den Handel gegebenen Exemplaren (GA First illustrated and definitive edition of the first mo- 150). Die großartige Leistung von Tiemann und Poe- dern Italian novel in an elegant Italian romantic mo- schel wird kongenial komplettiert durch den exquisiten rocco binding. In an appendix the author published Handeinband von Carl Sonntag Jun., der zu Beginn the first edition of Storia della colonna infame (The des letzten Jahrhunderts neben Paul Kersten (Berlin) Column of Infamy), an historical tract on the trial of the zu den herausragenden deutschen Buchbindern zählte. anointers in 1630 and their alleged conspiracy to spread In sehr gutem Zustand. – Rodenberg, S. 94,2. – Siehe the plague in Milan. Beautiful, nearly spotless copy in a Abb. Tafel 6. fine binding. – Brunet III, 1388: „Belle édition“.

168 Vigny, Alfred de. Servitude et grandeur militaires. Paris, F. Bonnaire & V. Magen, 1835. Large-8°. 1 f., 455 p., 1 f. Contemporary French half-calf gilt. € 2400,– Very rare first edition of this early French Romantic novel. It reflects and meditates with profound huma- nism on the condition of a soldier and military life. Foxed in places (as usual), otherwise a fine, broad margined copy in a French contemporary binding.

Bound for Napoleon by Jean-Claude Bozerian Le Bon Jardinier, Almanach pour l’Année 1806. Dédié et présenté à sa Majesté l’Impératrice-Reine par M. De Launay. Paris, Onfroy, (1806). Large-12°. 7 f., XIII-LXVIII, 752 p. Contemporary straight- grained „vert Empire“ morocco intricately gilt, signed by Bozerian, with coat of arms of Napoleon I; rose watered-silk on liners and endleaves; gilt edges. In green cloth case. € 8000,– Exceptional copy in a striking binding of great technical excellence and elegant finishing on a rare gardening Almanac. The binding was executed for Napoleon I by the celebrated Parisian master Jean-Claude Bozerian. The Almanac is dedicated to Empress Josephine, i. e. „l’Impératrice-Reine“, which became her official title in 1804. Marie-Joséphine-Rose Tascher de la Pagerie (1763–1814), born in Martinique, first married to Ale- Henry van de Velde xandre de Beauharnais, married General Bonaparte in 1796; she was divorced in 1809 not giving an heir to Rilke, Rainer Maria. Das Marien-Leben. Leipzig, Napoleon. Exquisite, nearly spotless copy on fine velin Insel-Verlag, (1913). 8vo (200 × 127 mm). 26 S., paper in an excellent armorial binding. The sought-after 2 Bl. auf Van Gelder Bütten. Vorzugsausgabe in „Jardinier“ in a Bozerian binding with the coat of arms violettem Original-Maroquinband mit exquisiter of the Emperor Napoleon I is of great rarity. – Grand- Goldprägung, Kopfgoldschnitt. Gefertigt in der Carteret 221. Weimarer Kunstgewerbeschule nach einem Entwurf von Henry van de Velde. In Schuber. € 4500,– Seltene nummerierte Vorzugsausgabe der ersten Aus- gabe in einem bestechend schönen, erlesenen Hand- einband von Henry van de Velde. Daneben gibt es eine kleinere Variante in blauem Maroquin mit gering- fügig unterschiedlicher Goldprägung. Beide Varianten sind als Vorzugsausgaben zur Insel-Bücherei Nr. 43 erschienen. In sehr gutem Zustand. – Ritzer E 34; Sarkowski 1351.

(Sterne, Laurence). A Sentimental Journey through France and Italy. By Mr. Yorick. London, T. Becket & P. A. De Hondt, 1768. 2 vols. XX, 203 p.; 2 f., 208 p. printed on fine Holland paper. 19th century tan calf gilt, signed by F. Bedford. € 3200,– Beautifully bound rare first edition of this very popular and influential work by Sterne, considered the most eminent English novelist of the period. It is complete with half titles and the rare list of subscribers. With text variant in vol. 1 (p. 150, 12th line: „vous“: first issue) and text variant in vol. 2 (p. 133, last line: „who have“: 2nd issue). Provenance: Henry Yates Thompson (1838–1928), British newspaper proprietor and biblio- phile collector. Beautiful, spotless copy in a remarkably fine state. – Rothschild 1971–1972; Lowndes VI, 2509.

169 Antiquariat Inge Utzt Stand 58 Rippoldsauer Straße 9 · 70372 Stuttgart Telefon +49 (0)711 56 29 49 E-Mail: [email protected] und [email protected] · Internet: www.antiquariat-utzt.de Bücher von, über und für Frauen

Genlis, Frau von [i. e. Stéphanie-Félicité Ducret Kunst des Spontanen, Persönlichen und Lebensnahen‘ de Sain-Aubin Marquise de Sillery, comtesse de in Deutschland zu höchstem Rang geführt hat … Mit Genlis]. Die Botanik der Geschichte und Literatur ihren Briefen erschließt die Hamburger Bürgerstochter oder die Pflanzen in ihren mythologischen, religiö- – viel überzeugender noch als der zeitgleich auftre- sen, bürgerlichen, sinnbildlichen, abergläubischen, tende Briefreformer Gellert – die Möglichkeiten einer sprichwörtlichen, literarischen, ästhetischen, und Geschlechts- und Klassengrenzen transzendierenden geschichtlichen Beziehungen. Uebersetzt und ver- Briefprosa“ (Dt. Lit. von Frauen, Bd. 1). – Papier etwas mehrt von K. J. Stang. Neue wohlfeilere Ausgabe. 2 gebräunt, erstes weißes Blatt mit handschriftlichem Be- sitzvermerk, insgesamt gutes Exemplar dieser seltenen Teile in 1 Bd. Bamberg und Würzburg, Goebhard- Ausgabe. tische Buchhandlungen, 1817. XVI, 388 S., 2 Bll.; 342 S., 1 Bl. HLdr. d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel, Knackrüggin, Anna Barbara geb. Teuberin. Ver- € Gold- und Blindprägung. 475,– mischte Gedichte, Auf guter Freunde Zurathen Die Autorin (1746–1830) war französische Hofdame dem Druck übergeben. Mit Titelvign., Titel in und Schriftstellerin. Sie befehdete heftig Madame de Rot-Schwarz-Druck. Brandenburg an der Havel, Staël und starb als Parteigängerin streng katholischer Christian Hallen, 1735. Tit, 12 Bll., 328 S. Pappbd. Richtung und Gegnerin Voltaires. – Sehr gut erhaltenes d. Zt. etwas bestoßen, Rückentitel im Stil der Exemplar dieses seltenen Werkes. Zeit. € 400,– Gottsched geb. Kulmus, L.[uise] A.[delgunde] V.[ictorie]. Triumph der Weltweisheit nach Art des französischen Sieges der Beredsamkeit der Frau von Gomez. Nebst einem Anhange dreyer Reden. Mit Titelvign., Vign. und Leisten im Text. Leipzig, Breitkopf, 1739. Tit., 7 Bll., 239 S. Pp. im Stil d. Zt. € 580,– Erste Ausgabe. – Goed. III, 361, 3, 2. – In ihrem Vor- wort geht die Autorin darauf ein, dass in Frau von Gomez’ „Triomph de l’Eloquence“, von ihr 1735 über- setzt, die Beredsamkeit den Sieg über die Weltweisheit und die Geschichtskunde davonträgt. Mit dem vor- liegenden Werk will sie das zurechtrücken und ihrer Überzeugung, dass der Philosophie der Sieg gebührt, Ausdruck geben. Die drei Reden am Schluss stehen unter den Titeln „Daß ein rechtschaffener Freund ein Philosoph seyn müsse“, „Das Lob der Spielsucht“ und „Auf den Namenstag eines guten Freundes, nach Art gewisser großen Geister zusammengeschrieben“. Klopstock, Margareta. Hinterlaßne Schriften (Hrsg. von Fr. G. Klopstock). Hamburg, Bohn, 1759. LXXXIV, 84 S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rü- ckentitel, restaur. € 650,– Erste Ausgabe. – Goed. IV/1, 178, 75; Burckhardt/ Nicolai 98. – Das vorliegende Werk stellt ein ergrei- fendes Dokument einer großen Liebe dar. Es enthält Briefe von verschiedenen Absendern, „Briefe von Ver- storbnen an Lebendige“, „Der Tod Abels. Ein Trauer- spiel“, „Zween geistliche Gesänge“ und „Fragment eines Gesprächs“. Margarete (Meta) Klopstock, geb. Moller (1728–1758) „ist die erste, die den Brief ‚als eine

170 Erste Ausgabe. – Goed. III, 329, 55; Heinsius, Allg. Die Frontispize zeigen: Ein Dajakischer Radjah. Eine Bücher Lexicon II, 369; Woods/Fürstenwals S. 127 Bambusbrücke. Eine Dame aus Lima. Niagara-Fall. (Teuber!) – Seltene erste und einzige Ausgabe der ein- – Titelblätter der Bände 1, 3 und 4 im Bug verstärkt, zigen dichterischen Veröffentlichung der Autorin. – mehrfach gestempelt und stellenweise etwas fleckig. Die frommen Gedichte, „An das Tugendhafte Märcki- sche Frauenzimmer“ gewidmet, sind zu verschiedenen Pfeiffer, Ida. Reise nach dem skandinavischen Nor- Gelegenheiten wie Hochzeit, Geburtstag, Trauer ge- schrieben. Am Schluss Grabschriften für verschiedene den und der Insel Island im Jahre 1845. 2 Bde. in 1 u. a. historische Persönlichkeiten. „Ich finde die mir Bd. 2. Aufl. Mit 1 Faltkarte der Südwestküste Is- übersandten Gedichte derselben voll von artigen Ein- lands im hinteren Deckel. Pest, Heckenast, 1855. fällen“ (G. W. Goetten in einem Brief an Gottsched). Kl.-8°. 3 Bll., VI, 215 S.; 2 Bll., 263 (1) S. Ldr. d. Zt. – Der Stempel „Leitkau“ auf dem Vorsatz weist das mit goldgepr. Rückentitel, minimal berieben und Buch als aus der Bibliothek „von Münchhausen“ auf bestoßen. € 450,– Schloss Leitzkau stammend aus. – Leicht stockfleckig. Engelmann II, 912. – Die Nordlandreise begann im – Siehe Abbildung. April 1845. Sie besuchte in Island, das sie sich als „das wahre Arkadien“ vorgestellt hatte, Geysire, Grotten, Nostitz, Gräfin Pauline. Johann Wilhelm Helfer’s Schwefelquellen und Vulkane. Die Rückreise führte Ida Reisen in Vorderasien und Indien. 2 Tle. in 2 Bdn. Pfeiffer nach Kopenhagen, von wo aus sie nach Chris- Leipzig, Brockhaus, 1873. X S., 1 Bl., 299 S.; 2 Bll., tiania (heute Oslo) weiterreiste. Von dort unternahm sie 262 S. HLn. d. Zt. Stempel auf Titel und Vortitel, eine Rundfahrt im Pferdewagen, den sie selbst lenkte. Bibl.-Nr. auf Vorderdeckel. € 350,– In Stockholm wurde sie der schwedischen Königin vorgestellt (zit. nach Wikipedia). – Text stellenweise Erste und einzige Ausgabe. – Henze II, 562. – Der leicht stockfleckig. österreichische Arzt und Naturforscher Helfer (1810– 40) bereiste in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts Vorderasien und Indien. Er kam auf den Andamanen Riedesel, [Friederike Charlotte Luise] von. Die durch den vergifteten Pfeil eines Eingeborenen ums Berufs-Reise nach America. Briefe der Generalin Leben. Seine Frau, die spätere Gräfin Nostitz, begleitete von Riedesel auf dieser Reise und während ihres ihn auf seinen Reisen, so dass dieses Buch mit Fug sechsjährigen Aufenthaltes in America zur Zeit des und Recht auch als „Frauenreise“ bezeichnet werden dortigen Krieges in den Jahren 1776 bis 1783 nach kann. In seinem Vorwort schreibt F. v. Hochstetter: Deutschland geschrieben. 2. Aufl. Gest. Tit. mit „Ein erhöhtes Interesse gewinnt diese Biographie und Vign. Berlin, Haude und Spener, 1801. Titel, 352 S. Selbstbiographie durch die spannende Erzählung der Moderner blindgeprägter Pergamentband mit hand- wechselvollen Ereignisse bei der … Euphrat-Expedi- schriftlichem Rückentitel. € 560,– tion … sowie durch die anschaulichen und lebendigen Schilderungen orientalischen Frauenlebens, in dessen Sabin 71300; Meynen 2974; Howes R 284; Griep/Pelz Geheimnisse die reisende Frau Blicke thun konnte, die 487. – Zweite für den Handel bestimmte Ausgabe, die jedem Mann verwehrt gewesen wären.“ erste erschien als Privatdruck in nur 260 Exemplaren. – Die Autorin (1746–1808) reiste 1776 mit ihren Töchtern nach England und später nach Nordamerika. Dort traf Pfeiffer, Ida. Meine zweite Weltreise. 4 Bde. Mit sie mit dem Heer General Riedesels zusammen, dessen 4 getönten Holzst.-Tafeln. Wien, Gerold, 1856. hessische Soldtruppen im amerikanischen Unabhängig- Kl.-8°. X, 222; IV, 280 S.; 2 Bll. 207 S.; 2 Bll., 192 keitskrieg kämpften. Durch ihren Ehemann in den S. HLn. d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel, etwas Krieg verwickelt, geriet die Familie nach der verlorenen berieben. € 950,– Schlacht von Saratoga in Kriegsgefangenschaft und Sabin 61341; Wurzbach XXII, 175. – Würdigung der verbrachte insgesamt vier Jahre in den verschiedensten Autorin s. ADB XXV, 791. – Erste Ausgabe der zweiten Internierungslagern zwischen Boston und South Ca- Weltreise der Autorin. Ida Pfeiffer (1797–1858) unter- rolina. Erst 1783 kehrten die Riedesels nach Deutsch- nahm zwischen 1842 und 1858 fünf Reisen, die sie in land zurück. Die Briefe gehören zu den besten Quellen ihren Büchern beschrieb. Die Wienerin war eine der über die Lage der Deutschen in diesen Kämpfen und ersten Frauen, die allein Weltreisen unternahm. Ihre das Buch wird heute als wichtiges Dokument zur Ge- vielgelesenen Reiseberichte, deren Erträge auch die schichte Kanadas angesehen. – Text durchgehend etwas weiteren Reisen finanzierten, verschafften Ida Pfeiffer stock- bzw. braunfleckig. großes Ansehen. Nach ihrer „Frauenreise“ unternahm sie diesmal mit geringer finanzieller Unterstützung Schopenhauer, Johanna. Ausflug an den Nieder- (1500 Gulden) ihre „Zweite Weltreise“, die sie im März 1851 begann und im Mai 1855 beendete. Ein „Höhe- rhein und nach Belgien im Jahre 1828. 2 Tle. in 1 punkt“ der Reise war, dass sie auf der Hochebene von Bd. Mit 1 Kupfer von Gottschick nach H. Oeden- Ambato den Ausbruch des Vulkans Cotopari erlebte, thal (Kopf der Medusa). Leipzig, Brockhaus, 1831. ein Schauspiel, um das sie Alexander von Humboldt Kl.-8°. 2 Bll., 316 S.; 2 Bll, 319 (1) S. Pp. mit Rü- € beneidete. – Inhalt: Bd. 1: London. Das Cap der Guten ckenschild. 430,– Hoffnung. Singapore. Borneo. Java. Bd. 2: Sumatra. Erste Ausgabe. – Goed. X, 27, 26. – Äußerst interessante Java. Celebes. Die Molukken. Bd. 3: Kalifornien. Peru. Reisebeschreibung, auch heute noch gut zu lesen. Nicht Ecuador. Bd. 4: Vereinigte Staaten von Nordamerika. frei von Vorurteilen und kritischen Anmerkungen.

171 Galerie Valentien Stand 69 Gellertstraße 6 · 70184 Stuttgart Telefon +49 (0)711 24 62 42 · Fax:+49 (0)711 24 62 41 E-Mail: [email protected] · Internet: www.galerie-valentien.de Kunst des 20. Jahrhunderts · Gemälde · Graphik · Illustrierte Bücher

Ernst, Max. Paysagiste III, 1966, Collage, Öl, Bister- Ernst, Max. Ohne Titel, 1974. Farbige Frottage auf tinte und Farbstift auf verschiedenen Papieren, auf Papier auf Karton aufgezogen, 33,7 × 25 cm, rechts Karton aufgezogen, 36 × 19 cm, rechts unten signiert, unten signiert. Illustrationsvorlage für das Mappen- links unten bezeichnet „Paysagiste“. € 55 000,– werk „Festin“ (Das Festessen). 12 Lithographien zu Spies/Metken 4179. Schönes Beispiel einer der typi- Gedichten von Pierre Hebey (Vence 1974). Noch schen „Loplop présente“-Collagen: schlankes Hoch- nicht bei Spies/Metken. € 24 000,– format mit der unterlegten Gliederung in Kopf-Tafel- Vgl. Spies/Leppien 248 I mit der Abbildung der nach Füße als Rahmen für das phantasiereiche Bild-Inventar der Frottage entstandenen Lithographie. Literatur: Jür- des Künstlers. – Siehe Abbildung. gen Pech, Max Ernst, Begleitbuch der Max Ernst-Aus- stellung in Okazaki und Wakayama, Japan. Okazaki 2001, mit ganzseitiger Abbildung. – Siehe Abbildung.

Ernst, Max – Spies, Werner. Lewis Carolls Wun- derhorn. Auswahl von Texten durch Max Ernst und Werner Spies, mit 36 Originalfarblithogra- phien von Max Ernst. Stuttgart, Manus Presse, 1970, 33,5 × 25,3 cm, 78 S., Leinwand-Einband in Karton- schuber. € 650,– Spies/Leppien 135 F, Auflage 1000 Exemplare. Die Texte teils in Englisch bzw. von Max Ernst und Chris- tian Enzensberger ins Deutsche übertragen („Bruder und Schwester“ und „Aberwitz und Fünf-Uhr-Tee“). Reich ausgestattetes Buchkunstwerk. Verlagsfrisch.

172 Vor 50 Jahren – Erste Mondlandung Ernst, Max – Kleist, Brentano, Arnim. Caspar David Friedrich, Seelandschaft mit Kapuziner. Pay- Ernst, Max. Journal d’un astronaute millénaire, sage marin avec un Capucin. Illustré et traduit de 1969. Farbige Lithographie, 21 × 24,5 cm, mono- l’allemand par Max Ernst. Mit einem Nachwort grammiert und auf 55 nummeriert. Spies/Leppien von Werner Spies. Zürich, Edition Hans Bolliger, 131 I A (von C). € 3200,– 1972, 33 S. mit 6 Abb. nach Collagen sowie einer Als Frontispiz für das gleichnamige Buch erschienen, Original Lithographie von Max Ernst. 33 × 26 cm. das Max Ernst im Jahr der ersten Mondlandung vor- Orig.-Brosch. € 450,– gelegt hat (bei A. Jolas, Paris 1969). – Siehe Abbildung. Spies/Leppien 219/I. Auflage 500 nummerierte Exem- plare. Der deutsche Originaltext von Max Ernst ins Französische übersetzt. Das Gemälde „Caspar David Friedrich, Seelandschaft mit Kapuziner“ (1809), vom preußischen Kronprinzen angekauft (1810), veranlasste Clemens Brentano und Achim von Arnim zu einem Gemeinschaftstext, der von Heinrich von Kleist in Überarbeitung in seinen „Berliner Abendblättern“ publiziert wurde. Eine surreal anmutende Textcollage, prädestiniert, von Max Ernst aufgegriffen zu werden. Ein kleines Meisterwerk bibliophiler Buchkunst. Bes- tens erhalten.

Ernst, Max. Endlose Spiele bereiten sich vor, 1972. Serigraphie in Silber auf blauem Karton nach einer Collage von 1943, 49,8 × 36,5 cm, rechts unten sig- niert und auf 96 nummeriert. € 1400,– Spies/Leppien A 40 A (von D). Während der Olym- piade 1972 in München sollte unter August Everding in den Münchner Kammerspielen ein Kulturprogramm Ernst, Max. Tapis volant (Fliegender Teppich), stattfinden. Man entschied sich für eine Multimedia- 1968. Frottage und Farbkreide auf Papier auf Karton Show nach Werken von Max Ernst. Dazu schuf der aufgezogen, 18 × 13,5 cm, signiert und bezeichnet Künstler das vorliegende Blatt, das in unsigniertem „Tapis volant“. € 12 000,– Fortdruck als Plakat diente. – Siehe Abbildung. Spies/Metken 4459. Ausstellung: M. E., Déchets d’ate- lier, lueurs de génie, Vence, Gal. Chave, 1968. Vielleicht eine Vorahnung der Mondlandung im Folgejahr …? – Siehe Abbildung.

173 Galerie Vömel GmbH Stand 71 Orangeriestraße 6 · 40213 Düsseldorf Telefon +49 (0)211 32 74 22 · Fax +49 (0)211 13 52 67 E-Mail: [email protected] · Internet: www.galerie-voemel.de Graphik des 20. Jahrhunderts

Beckmann, Max (1884–1950). „Schlafender Ath- Lorenz EDV 10.1.15. (Dix Archiv Z 1922/69). let“. Lithographie, 1946, 3/90. Handsigniert. 40,0 × 13,5 × 21,7 cm. € 4800,– 30,0 cm. € 4800,– Feininger, Lyonel (1871–1956). „Kreuzende Segel- Bouchard, Dorothee (*1937). „Cascade des Runes schiffe“. Holzschnitt, 1919. Signiert. Auflage: Einer mit Sportlern am Seil“. Radierung, Buntstift, Tinte. von 25 Drucken der Luxusausgabe auf Japanpapier. Signiert, datiert. 59,0 × 40,0 cm. € 2500,– Prasse w175. 17,1 × 22,5 cm. € 18 800,– Bouchard Dorothee (*1937). „Katze mit Briefmar- Gilles, Werner (1894–1961). „Am Grabe des Or- ken“. Radierung, rücks. signiert. 43,0 × 61,0 cm. pheus“. Farblithographie, 1948. Signiert, datiert und € 190,– bezeichnet „Orig. Litho 3. Steine“. Schwengers L. 13. 37,4 × 54,9 cm. € 850,– Bohrmann, Karl (1928–1998). „Akt im roten Man- tel im Raum“. Ölkreide und Aquarell auf Papier, Heckel, Erich (1883–1970). „Regenbogen“. Farb- 1995. Rücks. Nachlassstempel. 17,2 × 13,5 cm. lithographie, signiert, datiert, Expl. 44/300. Dube € 2800,– 378. 43,6 × 57,5 cm. € 1900,– Dix, Otto (1891–1969). „Schmetterling“. Blei- Kogan, Moissey (1879–1943). „Zwei Tanzende“. stiftzeichnung, um 1922. Betitelt u. re. WVZ Holzschnitt, 1922. Signiert. Söhn 22. 44,0 × 22,5 € Lorenz EDV 10.1.31. (Dix Archiv Z 1922/85). cm. 1800,– 13,5 × 21,7 cm. € 7000,– Laurencin, Marie (1885–1956). „Selbstbildnis mit Dix, Otto (1891–1969). „Daktylosaurus“. Blei- Katze“. Feder und Pastell auf Papier, 1912. Marches- stiftzeichnung, um 1922. Betitelt u. re. WVZ ceau 86. 20,0 × 15,5 cm. € 40 000,–

174 Marcks, Gerhard (1889–1981). „Jüngling mit Nägele, Reinhold (1884–1972). „­Pfullingen“. Tuch von vorn“. Lithographie auf Bütten, 1969. Radierung auf Büttenkarton, 1931. Signiert­ Signiert, nummeriert 29/50. Lammek L 41. und betitelt. Spätdruck, Reinhardt 1931. 40,2 × 16,5 cm. € 250,– 16,4 × 21,4 cm. € 500,–

Marcks, Gerhard (1889–1981). „Mutter und Reichel, Hans (1892–1958). „Komposition“. Kind“. Lithographie auf Japan, 1932. Auflage ca. 30 Aquarell und Farbkreide, 1949. Signiert, datiert. € Expl. Signiert und im Stein datiert. Lammek L (?). 27,5 × 21,0 cm. 8400,– 30,2 × 12,1 cm. € 450,– Sintenis, Renée (1888–1965). „Zwei Fohlen“. Radie- rung auf Vélin. Signiert. 27,0 × 20,0 cm. € 800,– Marcks, Gerhard (1889–1981). „Geigerin“. Holz- schnitt auf Japan, 1960. Signiert, nummeriertes Expl. € Sintenis, Renée (1888–1965). „Liegendes Fohlen“. Lammek H 342. 13,3, × 15,1 cm. 360,– Radierung. Signiert. 17,0 × 21,0 cm. € 650,–

Mataré, Ewald (1887–1965). „Stehende Kuh vor Sintenis, Renée (1888–1965). „Liegender Cocker- Dünen“. Holzschnitt auf Ingres-Bütten. Wanger- spaniel“. Radierung auf Vélin. Aus der Mappe ooge 1920. Signiert und betitelt, 7 Abzüge bekannt. „Junge Tiere“, verlegt bei Hauswedell. Signiert. De Werd 33. 35,0 × 47,0 cm. € 13 000,– 25,5 × 20,5 cm. € 380,–

Mataré, Ewald (1887–1965). „Schreitendes Pferd Sintenis, Renée (1888–1965). „Kleiner Esel“. Radie- nach rechts“. Holzschnitt, 1950. Signiert, datiert. 10 rung auf Vélin. Aus der Mappe „Junge Tiere“, verlegt € Abzüge bekannt. De Werd 367. € 9800,– bei Hauswedell. Signiert. 22,7 × 17,0 cm. 480,– Siehe Abbildung. Sintenis, Renée (1888–1965). „Terrier“. Radierung auf Vélin. Aus der Mappe „Junge Tiere“, verlegt bei Munch, Edvard (1863–1944). „Der Tag danach“. Hauswedell. Signiert. 25,5 × 19,7 cm. € 400,– Kaltnadelradierung auf Kupferdruckpapier, 1895. Schiefler 15 IV. 20,5 × 29,5 cm. € 22 000,– Tadeusz, Norbert (1940–2011). „Stehender Akt“. Siehe Abbildung. Aquatinta, 1977. Signiert. 69,0 × 54 cm. € 440,–

175 Antiquariat J. Voerster Stand 70 Relenbergstraße 20 · 70174 Stuttgart Telefon: +49 (0)711 29 71 86 · Fax +49 (0)711 229 42 67 ∙ Mobil +49 (0)172 71 77 662 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-voerster.de Autographen · Musik · Theater · Deutsche Literatur · Erstausgaben

Bach, Johann Sebastian. Komische Cantaten No. wurde zum Vorläufer der deutschen Heimat- und 1 Schlendrian mit seiner Tochter Ließgen (Coffée- Geschichtsromane­ von Kurz, Alexis, Scheffel, Freytag Cantate:) Herausgegeben von S. W. Dehn. [Partitur]. und C. F. Meyer. In einer Verlagsanzeige kündigte [BWV 211]. Berlin, G. Crantz / Wien, T. Haslinger Hauffs Verleger Franckh den Autor des „Lichtenstein“ / Leipzig, Fr. Hofmeister (PlattenNr. 29) [1837]. als den „deutschen Walter Scott“ an. Das Werk wurde Folio. 31 S. Titelblatt mit Namenszug, Blindstempel vom Publikum begeistert aufgenommen und später sowie Rand-und Falzverstärkungen. Teils etwas mehrfach vertont. Zahlreiche Motive seiner Werke ver- gebräunt. Moderner Halblederband. € 4800,– binden Hauff mit den Romantikern wie E. T. A. Hoff- mann, Arnim, Jean Paul und Fouqué. – Mit sämtlichen Sehr seltene Erstausgabe. Die „Kaffee-Kantate“, um Vortiteln. Bd. 3, wenige Bl. mit kleinem Wasserrand. 1734/35 entstanden, ist eine Parodie auf die damalige – Goedeke IX, 198, 6; Slg. Deneke 1090. Modeerscheinung des Kaffeetrinkens in der Leipziger Damenwelt. Bereits 1694 wurde in Leipzig das erste Kaffeehaus eröffnet und um 1730 waren die Kaffee- Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770–1831). Ei- häuser beliebte musikalische Treffpunkte. Bach kom- genhändiger Brief mit zweimaliger Unterschrift. ponierte die Kantate für eine Aufführung des von „Hegel“ und „H.“. (Heidelberg), 3. Febr. 1818. ihm veranstalteten Collegium Musicum, das im Zim- Quer-8°. 1 Seite. Minimal gebräunt und fleckig. mermannischen Coffee-Haus in der Leipziger Ka- Unterrand abgetrennt. € 3800,– tharinenstraße wöchentlich Konzerte gab. – Die Kan- An Christian Friedrich Winter, Teilhaber der Buch- tate „Schweigt stille, plaudert nicht“ gehört zu den handlung Mohr und Winter in Heidelberg, den er um bekanntesten und meistaufgeführten weltlichen Kan- die Lieferung mehrerer Bücher bittet, u. a. „Fichte. taten Bachs. – Schmieder² S. 349; Bach Ausstellungskat. Ueber das Bewußtsein“. – „Von der: Beurtheilung der Stuttgart Nr. 95a; nicht Slg. Hoboken. Verh[andlungen] der wirtemb[ergischen] Landst[ände] bitte ich mir noch drey Exemplare aus, und bemerke Camus, Albert. La peste. Paris, Gallimard 1947. auf Ihr gefälliges gestriges, daß ich von Fichte nur Eine 337 S. Original-Pappband mit Deckelillustration in Schrift, die Thatsachen des Bewußtseyns, bestellt haben Schwarz und Gold. Gutes Exemplar. € 4200,– wollte – / Hochachtungsvoll / Hegel 3/2 18. – Hr Prof. Erste Ausgabe. Num. Exemplar. Sauberer Druck auf Döderlein“ [der Philologe Ludwig D., damals Gymna- chamoisfarb. Papier, Titel in Rot und Schwarz; ge- sialprofessor in Bern; Stiefsohn von Hegels Freund I. druckt bei E. Grevin & Fils in Lagny-sur-Marne. Einer Niethammer] „will die Schrift von Benedictus de Thu- der großen literarischen Texte des 20. Jahrhunderts cydide nicht um sie wieder nach gefertigter Recension und zugleich das erfolgreichste Prosawerk von Albert zurükzuschicken, sondern um sie zu behalten, und Camus (1913–1960). Der berühmte Roman entstand macht nur auf den für solchen Fall ausgesetzten Rabatt während des 2. Weltkrieges zwischen 1939 und 1943 Anspruch – Da diese Schrift in Verbindung zu andern und wurde im Juni 1947 in der hier vorliegenden Form von ihm übernommenen steht, so würde er durch Ent- zum ersten Mal publiziert. Es war „die entschiedene behrung derselben sehr aufgehalten; ich ersuche Sie Behauptung der wertsetzenden moralischen Kraft des also; sie ihm baldest zu verschaffen./ H.“ Veröffentlicht einzelnen, die weltweite Resonanz fand und die über- in den „Hegel-Studien“, Bd. 42 (2007). – Hegel verließ zeugte, nicht zuletzt weil Camus selbst sie gelebt hatte“ 1818 Heidelberg und trat im Oktober die Nachfolge (KNLL 3, 572). von Fichte in Berlin an.

Hauff, Wilhelm. Lichtenstein. Romantische Sage Löhlein, Georg Simon. Anweisung zum Violin- aus der würtembergischen [sic] Geschichte. 3 Bände. spielen mit pracktischen Beyspielen und zur Ue- Stuttgart, F. Franckh 1826. 246 S., 2 Bl.; 252 S.; 256 bung mit vier und zwanzig kleinen Duetten er- S., 3 Bl. Papierbedingt etwas gebräunt. Jeder Band läutert. Leipzig und Züllichau, Waysenhaus- und mit grünem Lesebändchen. Leinenbände der Zeit Frommannische Buchhandlung 1774. Quer-Quart. mit Rückenvergoldung. € 1200,– 6 Bl., 136 S. mit Titelkupfer. 2 Bl. mit altem hand- Seltene Erstausgabe. Wilhelm Hauffs (1802–1827) schriftlichem Besitzeintrag. Gebräunt. Teils mit Werk, stark an W. Scott orientiert, gilt als der erste kleinen Wurmgängen. Lederband der Zeit. Kleine bedeutende historische Roman in Deutschland. Er Wurmspuren. € 1800,–

176 Seltene erste Ausgabe der Violinschule, die neben der Exemplar auf deutschen Auktionen bis 2017. – RISM von Leopold Mozart zu den wichtigsten im 18. Jahr- Q 19. hundert zählt. Im Anhang kann der Leser eine Kost- probe von Löhleins durchaus achtenswerten kom- Schönberg, Arnold. Dreimal sieben Gedichte aus positorischen Fähigkeiten kennenlernen; er vertonte u. Albert Girauds Pierrot Lunaire. (Deutsch von a. als erster ein Goethe-Gedicht. Löhlein gilt als einer der vielseitigsten Musikerpersönlichkeiten seiner Zeit. Otto Erich Hartleben). Für eine Sprechstimme, – Das reizende Kupfer zeigt drei musizierende Putten Klavier, Flöte (auch Piccolo), Klarinette (auch Baß- in der Natur. Aufschlussreich auch die „Zugabe: Von Klarinette), Geige (auch Bratsche) und Violoncell. dem mechanischen Baue und Kenntniß des Instruments (Melodramen). Op. 21. Partitur. Wien/Leipzig, UE insbesondere, und wie man es in Acht nehmen soll“. – (VerlagsNr. U. E. 5334.5336) 1914. Folio. 2 Bl., 78 RISM B VI, 1, 512. S. Bindung restauriert. Schöner kräftiger Abzug, ge- druckt auf Büttenpapier. Unbeschnitten. Halbleder- band der Zeit. Deckel nachträglich bezogen. Rücken Mahler, Gustav (1860–1911). Eigenhändiger Brief beschädigt. Original goldbedruckter Büttenkarton mit Unterschrift. [Wien, Oktober 1908]. Quer- eingebunden. € 8000,– Quart. 1 Seite. Linker Rand perforiert. € 8500,– Widmungsexemplar an „Hilde“, der Schönberg of- An die Konzertagentur Emil Gutmann wegen der fenbar selbst das Exemplar gebunden hatte! – „Liebe Proben für die Erstaufführung seiner 7. Sinfonie in Hilda, das wird halten! Ja wenn ich alles so dauerhaft München. „Ich komme also Montag Nachmittag mit binden könnte! Dein Arnold Schönberg 29. VI. 1924“. dem Orient-Express in München an und bitte mich – Eines von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe der freundlichst mit einem sehr verläßlichen Copisten auf großen Partitur. Selten. Die UA fand im Oktober 1912 der Bahn zu erwarten. Derselbe müßte mir bis zum in Berlin statt. Das Stück „Pierrot lunaire“ besteht nächsten Tage einige Stimmen collationiren und in aus 21 ausgewählten Gedichten für Sprechgesang und Ordnung bringen. Als 1. Probe (für Dienstag, wie Kammerensemble. Schönberg schrieb dazu in sein Sie depeschieren) erbitte ich Bläser und Schlagwerke Tagebuch: „Das gibt viele Anregungen. Und ich gehe allein – für die 2. Probe (eventuell noch am selben Tage, unbedingt, das spüre ich, einem neuen Ausdruck ent- aber diesenfalls mit einer Pause von vielen Stunden) gegen. Die Klänge werden hier ein geradezu tierisch Streicher allein, dazu die Guitarre, Mandoline und unmittelbarer Ausdruck sinnlicher und seelischer Be- Harfen …“ Die Münchner Erstaufführung unter Mah- wegungen.“ – Rufer S. 186. lers Leitung fand am 27. Oktober 1908 im Odeon-Saal mit dem Tonkünstler-Orchester statt. (Wagner, Heinrich Leopold). Die Reue nach der That ein Schauspiel. Frankfurt, Eichenbergische Quantz, Johann Joachim. Sei Sonate a Flauto Erben 1775. Gestochene Titelvignette von Crusius. Traversiere Solo, e Cembalo, dedicate alla Maestà 1 Bl., 140 S. 2 Bl. mit handschriftlichen Eintragun- d’Augusto III. Re di Pollonia Elettore di Sassonia. gen. Vereinzelt leicht braunfleckig. Halblederband Opera Prima. [QV 1 : 152, 153, 16, 48, 77, 101]. im Stil der Zeit. € 1400,– Dresden, [1734]. Quer-Folio. 2 Bl., 24 S. Fliegende Außerordentlich seltene erste Ausgabe des neben Vorsätze etwas knittrig. Schöner kräftiger Abzug. Klinger und Lenz wohl wichtigsten Autors aus dem Pappband der Zeit. Ecken und Kanten etwas be- Kreis des „Sturm und Drang“. – Exemplar im ersten stoßen. € 9500,– Zustand ohne die Sei- Rarissimum. Äußerst seltene Erstausgabe der tenziffer 33 oberhalb „Dresdner Flötensonaten“, wovon nur 6 Exemplare der Titelvignette. Mit in Bibliotheken nachzuweisen sind. Die von Quantz dem vollständigen autorisierte Ausgabe ist König August III. gewidmet. Schluss auf den Sei- Von den bisher erschienenen Drucken distanzierte sich ten 139–140 sowie mit Quantz, da sie alle mit Fälschungen „angereichert“ dem abgeänderten seien (siehe „Avertissement“, Bl. 2). Das erklärt auch Schlusstext auf einem den Zusatz „Opera Prima“ auf dem Titelblatt. Die Aus- zusätzlichen Blatt. gabe wurde beim Hofkupferstecher Moritz Bodenehr Dem Schauspiel liegt in Dresden gedruckt, allerdings ohne Nennung des ein wirklicher Vorfall Verlegers. Der Verkauf verlief sehr schleppend, was zugrunde, der sich in den Autor in finanzielle Schwierigkeiten brachte. Ein Wien ereignet hatte, „douceur“ des Königs wegen der Widmung bewahrte weshalb die Auf- ihn vor größeren Schäden (vgl. Augsbach S. 89). – 1728 führung des Stückes wurde Quantz als Flötist an die Dresdner Hofkapelle dort verboten wurde. berufen und lernte in der Zeit auch den preußischen – Goedecke IV, 1, 769, Kronprinz Friedrich kennen. Der holte ihn 1740 als 18 a; Schulte-Strat- Hofkomponist und seinen privaten Flötenlehrer nach haus 173, 8; Hayn- Potsdam. Quantz durchlief eine der eindrucksvollsten Gotendorf VIII, 493 Musikerkarrieren des 18. Jahrhunderts (vgl. MGG). ff.; Rümann 1213. – – Exemplar aus der Sammlung André Meyer. – Kein Siehe Abbildung.

177 Antiquariat Dieter Zipprich Stand 39 Obere Dorotheenstraße 5A · 96049 Bamberg Telefon: +49 (0)951 50 99 32 00 E-Mail: [email protected] · Internet: www.antiquariat-zipprich.de Schöne und rare Bücher aus allen Gebieten

Christoph Brouwer

Brouwer, Christoph. Fuldensium antiquitatum allegorischer, blattgroßer Holzschnitt, dieser knapp libri IIII. Geschichte von Kloster Sankt Salvator und beschnitten mit etwas Text und Bildverlust. Die Bonifatius in Fulda. Antwerpen, Plantin, 1612. 8 n. Holzschnitte mit vielen Wappen und sechs Stadt- n. Bll., 374 SS., 5 Bll. mit gestoch. Frontispiz, Titelvi- ansichten. Die Ansichten zeigen Hildesheim (2 x), gnette und 11 (2 ganzs.) Textkupfern. 4°, brauner Braunschweig, Hannover, Lüneburg und Göttin- Kalbslederband des 18. Jh. mit reich goldgeprägtem, gen. Titelblatt in Rot und Schwarz. Fol., Pappband ornamentalem Spitzen- und Fächerdekor auf beiden des 18. Jh. mit Rückenschild. € 1400,– Deckeln, reicher Rückenvergoldung, gepunztem Bircher B 12442–12445; VD17 39:127548L. – Ungenau Goldschnitt und 1 (von 2) Schließen (etwas berieben paginiert, aber komplett. Titel gebräunt, mit altem und bestoßen). Oberes Kapital restauriert, unteres Besitzvermerk, alt aufgezogen. Stellenweise leicht bestoßen. € 2400,– gebräunt. Seiten 420–425 im Text mit alten Tinten- Erste Ausgabe. – Graesse I, 548; Brunet VI, 21764; dBS klecksen und ein wenig Tintenfraß. Einige alte Unter- II, 219, 2; Wegele 406. – Standardwerk über die kirchen- streichungen mit brauner Tinte. Das letzte Reg.-Blatt geschichtliche Entwicklung des Bistums Fulda aus der stellenweise hinterlegt. Buchblock anfangs brüchig. Feder des Rektors des Jesuitenkollegiums, der sich „von – Provenienz: Ferdianand Breymann (1797–1866) evan- jeder tendenziösen Geschichtsfabrikation ferngehalten gelischer Pfarrer, Pastor in Mahlum und Watzum bei hat“ (ADB III, 369). – Exemplar aus der Löwen- Braunschweig. Mit dessen Exlibris und handschr. Be- stein-Wertheim-Rosenberg’schen Hofbibliothek mit sitzeintrag. – Siehe Abbildungen. den entsprechenden Stempeln. Handschr. Besitzeintrag von Neustadt am Main (dessen Bücherbestand nach der Säkularisation nach Schloß Kleinheubach ging) aus Calvin, Jean. Institution de la Religion Chrestienne. dem Jahr 1662. Frontispiz nach dem Titel gebunden, Avec deux Indices, l´un des matieres principales: papierbedingt gering gebräunt. – Siehe Abbildungen. l’autre, des passages de l’Escriture exposez en icelle, recueillis par A. Marlorat. Genf, François Perrin, Bünting, Heinrich und Heinrich Meybaum. 12. XI. 1566. 12 Bll., 1034 SS., 1 w. Bl., 46 Bll., mit Newe, Volstendige Braunschweigische und Lüne- Druckermarke auf dem Titel und radiertem Por- burgische Chronica … Alles aus vielen gedruckten trait Calvins von Pierre II. Woeirot de Bouzey auf und ungedruckten, glaubwürdigen Geschichts- der Titelrückseite. Fol., Holzdeckelband. d. Zt. schreibern … zusammen gezogen. 4 Teile in 1 Band. mit blindgepr. Schweinslederbezug, 8 ziselierten Magdeburg, Betzel für Kirchner, 1620. 8 Bll., 612 Messingecken, 2 Schließen und späteren roten Rü- SS., 11 Bll. Register, mit vielen Textholzschnitten, 1 ckenschildchen. € 5800,–

178 Heinrich Bünting und Heinrich Meybaum

IA 130.100; Adams C 370; Brunet I, 1501; Chaix/D./M. merierte und signierte Original-Lithographien. 63; Erichson 30. – Seltene und schöne Ausgabe von Cal- Darstellungsgröße: 32 × 43 cm, Blattgröße: 44 × 46,5 vins eigener, erstmals 1540 erschienener französischer cm, Format 46 × 59,5 cm. Mit Passepartouts lose Übersetzung der „Christianae religionis institutio“ in dunkelgrün-türkiser Original-Halbsaffianleder- von 1536. „N’oublions pas la traduction française de mappe (Kanten und Ecken leicht beschabt) mit ce traité, faite par Calvin lui-même … c’est un des lithographiertem Deckeltitel. (Berlin, Hermann premiers ouvrages où notre langue ait pris un certain Birkholz für Euphorion, 1922). € 9500,– essor“ (Brunet). – Minimal gebräunt, kaum fleckig, der attraktive Prägeband etwas berieben, vord. Gelenk Müller 568–572. – Eines von 25 römisch nummerierten oben angeplatzt, vord. Spiegel mit zeitgen. Besitzver- Exemplaren der Vorzugsausgabe „auf China … jede merk „Nicolas Cordier“, wobei es sich womöglich um Lithographie ist vom Künstler signiert, den Druck be- Nicolas (il Franciosino) Cordier (1567–1612), franz. sorgte Hermann Birkholz in Berlin“ (Gesamtauflage: Bildhauer, Maler und Grafiker, handelt. Auf dem flie- 156). – 1919 kaufte Lovis Corinth ein Grundstück in genden Vorsatz ein zeitgen. handschr. Vermerk über Urfeld am Walchensee, wo ihm seine Frau Charlotte den gewaltsamen Tod des protestantischen Theologen Berend ein Haus baute, genannt „Haus Petermann“ Augustin Marlorat, der zu vorliegender Ausgabe den nach dem Spitznamen seiner Frau. Dieses Haus am „Index des matières“ geschaffen hatte (mit Geleitwort Walchensee diente Corinth als Rückzugsort, an dem er an den Leser). vor allem Landschaftsbilder schuf. Die Mappe erschien im Euphorion-Verlag Berlin mit dessen Blindstempel Corinth, Lovis. Vorfrühling im Gebirge. Eines unten rechts in den Tafeln in einer Gesamtauflage von von nur 25 Exemplaren (XX/XXV). 1 Bl. (Titel 156 Exemplaren, davon A-F als Probedrucke, I-XXV und Druckvermerk in Lithographie) und 5 num- auf weißem Chinabütten und 1–125 auf Walzbütten

Lovis Corinth 179 (die feinen, durchscheinenden „China“-Exemplare zei- Ornamentstichsammlung 3603; British Arch. Libr. gen die Siebstruktur, die „Bütten“-Exemplare jedoch 1014; Millard 36; Mau-Mercklin I, 749; Bartsch XLVII, keine Büttenstruktur, sondern die Walzfasern). – Die 278–328; Graesse II, 549. Vgl. Fowler 117 und Ci- erste Tafel ist zwar römisch nummeriert, aber auf cognara 3863 (nur Tl. I-III). Nicht bei Schudt, Pes- etwas bräunlichem Walzbütten (ebenfalls signiert), die carzoli und im UCBA. – Mit detailreichen Ansichten anderen vier auf dem weißen, kontraststarken und fast verschiedener Brunnen, Fontänen und Kaskaden aus transparent-feinen Chinapapier mit leichten Rillen. – dem 16. und 17. Jahrhundert, jeweils mit Plätzen, Titel minimal fleckig, nur unwesentliche Knick- und Häuseransichten und Gartenanlagen aus Rom und Gebrauchsspuren der Passepartouts, die Lithographien seiner Umgebung. Die einzelnen Blätter in sehr sorg- als überaus prachtvolle Drucke mit dem vollen Rand. sam und präzise ausgeführter Radiertechnik, die die – Siehe Abbildung. feinen architektonischen Elemente trotz des kleinen Formates besonders exakt wiedergibt. Belebt wird die Szenerie durch die demgegenüber malerische, tlw. Falda, Giovanni Battista. Le fontane di Roma verspielt eingesetzte Figurenstaffage. „The illustrati- nelle piazze, e luoghi publici della citta, con li loro ons of the fountains are enhanced by the attempt to prospetti, come sono al presente. Rom, Giovanni describe their surrounding landscape, most success- Giacomo di Rossi, (1691). 4 Teile in 1 Band. Mit zu- fully achieved in the illustrations of Tivoli. Unlike his sammen 4 doppelblattgroßen Kupfertiteln, 4 dop- buildings many of which seem to have been ‚captured pelblattgroßen gestochenen Widmungen und 99 (2 under a bell jar, devoid of atmosphere and movement‘ mehrfach gefalteten) doppelblattgroßen Kupfer- …, Falda’s fontains sparkle with light reflected from tafeln von Giovanni Battista Falda und Giovanni the water and from the dappled gardens planted with Francesco Venturini (= 107 Tafeln und damit voll- splendid old trees“ (Millard Collection). – Kollation: ständig). Bereits alle Tafeln nummeriert und mit dem Tl. I: Le fontane di Roma. 33 Kupfertafeln. – Tl. II: Datum „1691“ auf dem ersten Titelblatt sowie mit Le fontane delle ville di Frascati. 18 Kupfertafeln. – Tl. versch. „fleurs-de-lis“-Wasserzeichen in sämtl. vier III: Le fontane ne’ palazzi e ne’ giardini di Roma. 28 Teilen. Die Bibliographien (insbes. British Arch. Kupfertafeln. – Tl. IV: Le fontane del giardino Estense Libr.) beschreiben für die Jahre 1675–85 auch frü- in Tivoli. 28 Kupfertafeln. – Zu jeder einzelnen Folge here Abzüge der Tafeln, jeweils ohne Nummerie- gehört ein Titel und ein Widmungsblatt. Die einzelnen Radierungen (zumeist im Format ca. 20–23 × 29–34 rung auf Papieren mit abweichenden Wasserzeichen, cm) jeweils nummeriert, mit Bildunterschrift sowie jedoch ohne Exemplarnachweis. Provenienz: Aus Künstler- und Verlegerangabe. – Teils unbedeutend der Bibliothek des bekannten Antiken-Sammlers fleckig bzw. fingerfleckig, nur vereinzelt am Anfang Carl von Ostertag-Siegle, mit dessen Exlibris auf mit wenigen, meist blassen Wasserrändern. – Siehe dem Innenspiegel. 4°, Pergament der Zeit. Vorderes Abbildung. Gelenk brüchig, Einband etwas angegraut, fleckig und berieben. Mit handschriftlichem Rückentitel Paradin de Cuyseaulx, Guillaume. Annales de und blindgeprägten Deckelfileten, Eckfleurons und Bourgongne. III Livres. Avec une table des choses großer Mittelarabeske, in modernem Halbleder- memorables contenues en ce present livre. 3 Teile in Schuber, dieser etwas angeschmutzt. € 14 000,– einem Band. Lyon, A. Gryphius, 1566. Prächtiger

Giovanni Battista Falda

180 Hauptwerk des um 1280 in Galicien geborenen Theo- logen Alvarus Pelagius, das den beklagenswerten Zu- stand der katholischen Kirche im Allgemeinen und die Stellung des Papstes im Besonderen referiert. P. war u. a. Beichtvater des Papstes Johannes XXII., der ausschließ- lich in Avignon residierte und auch dort begraben ist. Entstanden ist dieser Text in den 1330er Jahren, der Erstdruck erschien 1474 bei Zainer in Ulm. Die hier vorliegende Lyoner Ausgabe von 1517 ist wohl erst die zweite Ausgabe. – Titel und Vortitel mit Namenszügen von alter Hand, teils ausgestrichen. Vereinzelt mit schmalem Feuchtrand im weißen Außen- und Kopf- steg, einzelne Blätter mit minimalen Randläsionen. Ab Blatt CXXXV sowie ganz zu Beginn gering wurm- spurig (teilweise mit Buchstabenverlust).

Spangenberg, Cyriacus. Hennebergische Chro- nica. Der uralten Löblichen, Graven und Fürsten zu Henneberg, Genealogia Stammenbaum und His- toria, Ihrer ankunfft, Lob und gedenckwürdigen Thaten, Geschichten und sachen, ware unnd gründ- liche Beschreibung … Straßburg, (Jobins Erben), 1599. 4 Bll., 287 SS., 8 Bll. (von 9 Bll., es fehlt das Impressum). Der Titel in Rot und Schwarz mit großem Hennebergischem Holzschnittwap- pen, Bl. 2 verso großes Wappen der Sophie, Her- zogin von Braunschweig-Lüneburg. Mehrere Vignetten und Schmuckbordüren, zahlreiche Holz- schnitt-Initialen. Kl. Fol., Pergament der Zeit, die Schließbändchen fehlend, Einband angegraut und Kupfertitel (von alter Hand aufgezogen), SS. III-X, fleckig. € 1300,– 1 n. n. Bl., 995 SS., 17 n. n. Bll. (Index und Errata), 1 BMC, Germ. Books, 823; VD 16, S 7587. – Erste Aus- Blatt mit großer Druckermarke. Zahlreiche figürli- gabe. Wichtiges Quellenwerk zur Geschichte des frän- che Holzschnitt-Initialen, einige größere in Metall- kisch-thüringischen Raumes, eines der letzten Werke schnitt. Ein großes Wappen in Holzschnitt. Fol., Spangenbergs. – Durchgehend etwas gebräunt und zu Leder des 18. Jh. über 5 Bünden mit reicher Rücken- Anfang die unteren Ecken der Seiten etwas abgenutzt. vergoldung und goldgeprägtem Rückenschildchen. – Siehe Abbildung. Berieben, Deckel etwas wurmstichig, Hinterdeckel etwas stärker. € 2500,– STC (French), 336; Adams P 298; Brunet IV, 359. – Erste Ausgabe dieser bis heute wichtigen französi- schen Lokalchronik. Der Historiker G. Paradin (ca. 1510–1590), Kanoniker von Nôtre-Dame de Beaujeu, bereiste ausführlich Frankreich und die Niederlande. Das Werk gliedert sich in drei Teile und endet mit der Geschichte von Herzog Karl I. und der Schlacht von Nancy. – Vorderer Innenfalz gebrochen, erstes Blatt der Vorrede knittrig und von alter Hand angefalzt, SS. 645/46 von alter Hand meisterlich (!) in Antiqua ergänzt. Index und letztes Blatt mit der Druckermarke im Bug fleckig und verfärbt, letzte Blätter mit Wurm- spur. – Siehe Abbildung.

Pelagius, Alvarus. De pla(n)ctu ecclesiae desidera- tissimi libri duo et indice copiosissimo et margina- rijs additionibus recens illustrati. (Lyon), Johannes Clein, (1517). 1 w. Bl., Titel (in Rot mit schwarzer Holzschnitt-Bordüre und -Druckermarke), 17 Bll., 6 Bll., CCLXX num. Bll., 1 w. Bl. 4°, geschmackvoller Halbleder-Handeinband um 1920 auf 3 Bünden mit goldgepr. Rückentitel (leicht berieben). € 1900,–

181

Tafeln Tafel 1

Bibermühle – Heribert Tenschert · Stand 17 Tafel 2

Bibermühle – Heribert Tenschert · Stand 17 Tafel 3 Spee, Friedrich. Das lyrische Hauptwerk des barocken Dichters Friedrich Spee von Langenfeld (Kaiserswerth 1591–1635 Trier) in zwei sehr frühen, vollständigen Exem- plaren im außergewöhnlich dekorativen Erhaltungszustand und im zeitgenössischen Einband – so nahezu unauffindbar. I.) Trutz Nachtigal, oder Geistlichs-Poetisch Lustwäldlein, deßgleichen noch nie zuvor in Teutscher Sprach gesehen. Durch Den Ehrw: FRIDERICUM SPEE, Priestern der Gesellschafft JESV. Jetzo, zum drittenmahl in Truck ver- fertiget. Köln: Wilhelm Friessem 1660. Allegorisches Fron- tispiz als Titelkupferstich, 7 nnum. Blätter, 317, (3) Seiten. Mit den 24 im Text verteilten Notenbeilagen des Erstdrucks in Kupferstich. II.) Güldenes Tugent-Buch, Das ist, Werck vnd Vbung der dreyen Göttlichen Tugenden, Glaubens, Hoffnung, vnd Liebe. Allen Gottliebenden Seelen sonderlich Geistlichen Persohnen mit mercklichem nutz zugebrauchen. [2. Auf- lage]. Köln: Wilhelm Friessem 1656. Titelblatt, 17 nnum. Blätter, 774 Seiten, 3 nnum. Blätter (Register). Farbschnitt. Sehr feiner, blindgeprägter Schweinsleder-Holzdeckel-­ Sammelband der Zeit auf drei echten Bünden mit aufwändi- gen, floral-ornamental verzierten, intakten Metallschließen. 12mo. € 12 500,– Beide Werke sind in den Jahren 1623 bis 1633 entstanden, wurden aber erst 1649 posthum veröffentlicht. Die Trutznachtigall, „Eines der schönsten und innigsten Lyrikbücher des deutschen Barock“ (Seebaß) mit einer wertvollen Sammlung kunstvoller, lyrischer Gedichte enthält 24 Notentafeln in Kupferstich je mit Liedkomposition, Text und mit unterlegtem, unbeziffertem Generalbaß. Zahlreiche der Lieder haben bis heute ihren festen Platz in den Gesangbüchern der christlichen Konfessionen. Als Lehrer der Moraltheologie hatte Spee ab 1627 in Wesel und Köln für die Seelsorge der Kölner Devotessen (fromme Frauen) geistliche Texte als Andachtsbuch über die drei göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe entworfen, das als „Güldenes Tugent-Buch“ veröffentlicht wurde. „Das schönste aller deutschen katholischen Erbauungsbücher“ (K. Wolfskehl). Es liegt hier in der zweiten Auflage vor. – Durchgehend papierbedingt gebräunt und mit schwachem Feuchtrand im Fußsteg. Titelblatt und Frontispiz-Kupfer- titel von I.) alt hinterlegt. Titelblatt mit Ausschnitten von Besitzvermerken. Letztes Registerblatt in II.) mit Abschnitt im Fußsteg und Verlust einer Zeile und der Kustode. Ausgesprochen schöner, prachtvoll erhaltener Sammelband im originalen Zustand. (De Backer-S. VII, 1428 und 1430; Dimler III, 3a und II, 2a mit ausführlicher Kollation; Dünnhaupt 3.3 und 4.2; Faber du Faur 975 und 979; VD17 23:243071R und 12:103881A).

Fons Blavus Antiquariat · Stand 36 Tafel 4

Pian, Jean Bat. de (d.i.Giovanni Battista): „Alphabet Pittoresque“. 1842–1844. Ausführliche Beschreibung im Hauptteil.

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Gregor IX., Papst. Decretales. Mit der Glosse des Bernardus Parmensis und mit Beig. von Sebas- tian Brant. Mit großem Textholzschnitt. Got. Typ. 508 nn. Bll. 4°. Blindgepr. Pergamentband mit Rollen- und Plattenstempeln des 16. Jhdts. Basel, Johann Froben und Johann Amerbach, 7. X. 1500. € 4500,– Sehr schöner Druck in roten und schwarzen Lettern. Zweispaltiger Gesetzestext, umgeben vom Kom- mentar des Bernardus Parmensis. – Letzte Inkunabelausgabe; sehr selten. – Titel mit hs. Besitzvermerk einer hochrangigen Person des Bistums Mainz (Foedernus Cuntoris?) in Erfurter Diensten, dat. (15)46. – GW 11502. HC 8040. Goff, G 479. Baer, Incunabula, Cat. 585, 636.

Johann von Dambach (de Tambaco). Consolatio theologiae. 8 nn., CIII num. Bll., 1 weißes Bl. Got. Typ. Rubriziert und mit rot eingemalten Initialen. Holzdeckelband der Zeit mit blindgepr. braunem Lederbezug und 6 (von 10) ziselierten Messingbeschlägen. Basel, Johann Amerbach, 1492. € 4200,– Erste datierte Ausgabe des 1288/89 entstandenen Werkes. – Johann von Dambach war mit Ruysbroeck, Seuse und Tauler einer der bedeutendsten Schüler Meister Eckharts. – Rücken und Vorsätze erneuert, ohne Mittelschließe. Titel etwas fleckig, sonst jedoch wohlerhalten. – GW M14751. HC 15237. Goff J 437.

Antiquariat Franz Siegle GmbH · Stand 18 Tafel 6

Bedeutende diplomatische Korrespondenz zwischen Friedrich d. Gr. und H.W. von der ­Asseburg, Kurkölnischer Premierminister des Kurfürsten Clemens August von Bayern. Potsdam, Köln usw., 1746–1773

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Die Zahlen beziehen sich auf die Seiten und die Tafelnummern

A Barbizon, Georges 53 Bodmer, Johann Jacob 154 ABC-Bücher 18, 46, 68 Barry, Edward 160 Bohrmann, Karl 174 Accise-Tarif Schlesien 75 Barth, Heinrich 32 Bon Jardinier, Le 169 Acxtelmeier, Stanislaus Rein- Bassewitz, Gerdt von 34 Bonsels, Waldemar 18 hard 62 Baudelaire, Charles 53, 110 Bonus, Arthur 33 Adelphus, J. 103 Bauer, Mari Alexander Borchert, Uliane 114 Adjustirungs-Vorschrift 26 Jacques 158 Bosse, Abraham 86 Aitzing, Michael von 45 Bauhaus 90 Bouchard, Dorothee 174 Album amicorum 74, 79, Baumann, Philipp 49 Bourgoing, Jean de 24 142, 151 Baumgart, Johannes d. J. 38 Bourrienne, L. A. Fauvelet Album del Ferrocarril Beckmann, Max 59, 120, de 73 Mexicano 26 174 Bozerian, Jean-Claude 169 Almanach der Wiener Werk- Beckmann, Nicolaus de 160 Brant, Sebastian 128 stätte 30 Bellerive, Jules-Alexis- Brassai 161 Almanach des Spectacles 73 Bernard 160 Brentano, Clemens 129, Alt, Rudolf 118 Bening, Simon 41 154, 173 Apuleius 46 Benn, Gottfried 76, 122, 167 Breton, André 132 Aratus Solensis 9 Bernardus Claravallensis 8 Bridges, Robert 30 Aristoteles 16, 96 Bernus, Alexander von 53, Britten, Benjamin 59 Arnim, Ludwig Achim von 89 Brouwer, Christoph 178 154, 173 Berson, F. P. 74 Bruckner, Daniel 129 Arnoldi, B. 102 Besson, Jacques 129 Brunner, Heinrich Arp, Hans 59 Bestelmeyer, Georg Maximilian 162 Aster, Karl Heinrich 72 Hieronymus 74 Brunschwig, Hieronymus Aucassin et Nicolette 30 Beyer, Carl Christoph 38 106 Austen, Jane 100 Biblia germanica 18, 106 Buchholz, Ernst Ferdinand Avianus, Wilhelm 134 Biblia graeca 167 72 Biblia latina 8 Büchner, Georg 20 B Bilibin, Ivan J. 88 Bünting, Heinrich 178 Bach, Johann Sebastian 176 Bill, Max 18 Balbus de Ianua, Ioannes 97 Blaeu, Johannes 49, 50, 112 C Balkenhol, Stephan 114 Blaeu, Willem 112 Cabaret Voltaire 120 Ball, Hugo 120 Blanc, Louis 72 Cabbalistische Tabellen 161 Baltard, Victor 74 Bode, Johann Elert 110 Caesar, Gaius Iulius 101 Baltisch, F. 63 Bodenehr, Johann Georg Calm, Lotte 69 Barbier, Georges 31 146 Calvin, Jean 178

208 Campbell, John 54 Dehmel, Richard 88 Felsecker, Adam Jonathan Camus, Albert 176 Deutsch-Dänische Krieg 49 Carmen Sylva 68 1864 72 Fidus 54 Carzou, Jean 132 Deutsche Eisenbahn Reklame Finx, Erasmus 162 Casanova, Giacomo 122 11 Fischer von Erlach, Johann Casper, Johann Ludwig 154 Diefenbach, Karl Wilhelm Bernhard 160 Castrum Peregrini 53 54 Fives-Lille 74 Cervantes, Miguel de 114 Dietrich, Albert 107 Flaubert, Gustave 168 Chagall, Marc 132, 140 Fleisser, Marieluise 122 Dieudonne, Emmanuel Chamisso, Adelbert von Fouqué, Friedrich de la Auguste 72 167, Tafel 6 Motte 154 Diophantus von Alexan- Charpentier, Toussaint von Francisci, Erasmus 162 dria 94 32 François, Philipp Bernard Dix, Otto 174 Chikanobu, Toyoharu 84 74 Doderer, Heimito von 76, Chillida, Eduardo 33 Francolin, Johannes von 161 Chiromancia 98 130 Cicéri, Eugene 50 Douat, Domenique 107 Freud, Siegmund 19 Cizek, Franz 54 Drexel, Jeremias 129 Freund, Gisèle 21 Claudius, G. C. 63 Dubois, Eugène 116 Freusberg, Marquard Rudolf Claudius, Matthias 20 Dürer, Albrecht 128 von 145 Clemens August, Erzbischof Dulac, Edmund 46 Freyhold, Konrad Ferdinand von Köln 166, Tafel 6 Dumont d’Urville, Jules Edmund von 89 Cleminius, Johann Georg 142 Fried, Erich 114 63 Duns Scotus, Johannes 44 Friedrich II., der Große 9, Cochin, Nicolas 50 166, Tafel 6 Cöllen, Dieter 37 E Frischlin, Nikodemus 38 Columella, Lucius Junius Earlom, Richard 23 Fronsperger, Leonhard 100 Moderatus 92 Echter von Mespelbrunn, Füger, Heinrich Friedrich Corinth, Lovis 21, 31, 179 Julius 38 24 Corpus iuris canonici 136 Fugger, Jakob 158 Eggeler, Stefan 133 Corrinth, Curt 121 Funck, David 48 Eifel-Bahn 26 Cossmann, Alfred 110 Emminger, Eberhard 50 Court van der Voort, Pieter G Ernst, Max 172, 173 de la 80 Gamaches, Étienne-Simon Esser, Hermann Joseph Cronica van der hilliger Stat de 81 Thomas 10 van Coellen 70 Ganshorn, Georg Christoph Curtis, William 86 155 F Cyprianus, Caecilius 100 Gauermann, Jacob 101 Czeschka, Carl Otto 88 Fabre, Pierre Jean 81 Geeraerts, Marcus 35 Fahrner, Rudolf 53 Geiger, Willi 18, 30 D Falda, Giovanni Battista Genlis, Stéphanie-Félicité Dalì, Salvador 78 180 de 170 Dapper, Olfert 9 Feininger, Lyonel 174 George, Stefan 30, 52, 101 Davidis, Henriette 162 Feldzug von 1866 in Gerbert, Martin 166 Dearmer, Mabel 89 Deutschland 72 Gerlach, Martin 34 Defoe, Daniel 77, 168 Felixmüller, Conrad 122 Germain, Pierre 29

209 Gheyn, Jacob II de 40 Heckel, Erich 174 Hutten, Ulrich von 148 Gilles, Werner 174 Hegel, Georg Wilhelm Glaser, Curt 120 Friedrich 176 J Gleichen-Rußwurm, Hegetschweiler, Johannes Jacobi, Johann Georg 155 Wilhelm Friedrich von 87 Jahnn, Hans Henny 122 160 Hegewisch, Franz Hermann Jerk & Schuschitz 57 Gleizes, Albert 31 63 Jörg, Ingrid 114 Goethe, Johann Wolfgang Heidegger, Martin 33 Johann Friedrich, Herzog von 19, 86, 129, 130, 155, Heideloff, Victor 107 von Württemberg 158 168, Tafel 6 Heine, Heinrich 138, 168 Johann von Dambach Tafel Goll, Iwan 122, 133 Hellingrath, Norbert von 5 Gontcharova, N. S. 110 52 Johnston, A. K. 72 Gossen, Hermann Heinrich Henisch, Georg 162 Joseph II., Kaiser 113 54 Henne, Wolfgang 114 Jousse, Mathurin 81 Gottheimer, Familie 164 Herberstein, Sigismund Jude zu Franckfurt, Der 164 Gottsched, Luise Adelgunde von 66 Junck, Karl 73 Victorie 170 Hermann-Neisse, Max 122 Graf, Oskar Maria 132 Herz, Marcus 122 K Grasset de Saint Sauveur, Hetsch, Ludwig 38 Kafka, Franz 161 Jacques 144 Heym, Georg 120 Kahl, J. G. H. 51 Gray, J. E. 64 Hieblin, Christoph 163 Kahler, Erich von 53 Gregor IX., Papst Tafel 5 Hieremias de Montagnone Kaldewey, Gunnar 68 Gretor, Gregor 53 102 Kant, Immanuel 98, 168 Greuel 144 Hildebrandt, Eduard 29 Katz, Benjamin 101 Grieshaber, HAP 60, 61 Hilferding, Rudolf 63 Kauffman, Wolfgang 62 Grosz, George 121 Hirosada 85 Kaupertz, Johann Veit 127 Grotius, Hugo 158 Hiroshige, Utagawa 84, 85 Keim, Franz 88 Grünpeck, J. 112 Hölderlin, Friedrich 33 Guaiz, A. 64 Hoenig, Fritz 73 Keler, Peter 90 Gudme, Andreas Christoffer Höppener, Hugo 54 Keller, Gottfried 110 74 Hoerschelmann, Rolf von Kempelen, Wolfgang von Günther, Johann Christian 89 165 52 Hoffmann, E. T. A. 20 Kempf, Nikolaus 16 Guérin, Maurice de 21 Hofmannsthal, Hugo von Keulen, Johannes van 49 Gundolf, Friedrich 53 21, 52, 69 Kircher, Athanasius 81 Homann, Johann Baptist Kirchner, Ernst Ludwig H 48, 100 120, 123 Haase, G. B. 43 Homer 31, 110 Kitaibel, P. 65 Haghe, Louis 42 Horvath, Ödön von 21 Klee, Paul 91, 121 Hahnemann, Samuel 134 Houppeville, G. de 73 Klein, Carl August 52 Halasz, Gyula 161 Huber, Jakob Wilhelm 161 Kleines Volk beim Spiel 89 Haller, Albrecht von 86 Hugo aus Straßburg 102 Kleist, Heinrich von 20, Harm, Johan 113 Humboldt, Alexander von 101, 139, 168, 173 Hasui, Kawase 85 134 Klingemann, August 21 Hauff, Wilhelm 133, 176 Hurter, Johann Christoph Klinger, Johann Georg 144 Haustein, Paul 159 146 Klopstock, Margareta 170

210 Knackrüggin, Anna Barbara Leutemann, Gottlieb Mehnert, Frank 53 170 Heinrich 55 Meissen, Conny 89 Kogan, Moissey 174 Leveling, Heinrich Palmaz Mela, Pomponius 143 Kolbe, Peter 134 25 Melissander, Kaspar 143 Kollwitz, Käthe 33 Lewenklau von Amelbeurn, Mell, Max 30 Koran 137 Johannes 158 Mellin, A. W. von 64 Koson, Ohara 125 Lichtenberg, Georg Menzel, Adolph 9 Kracauer, Siegfried 21 Christoph 156 Merian, Maria Sibylla 140 Krafft-Ebing, Richard von Liebermann, Max 18 Merian, Matthäus 40 135 Lilien, Ephraim Moses 47 Meybaum, Heinrich 178 Krapf, Johann Ludwig 32 Liszt, Franz 118 Meyer, Alfred Richard 121 Krause, Jakob 96 Lobeck, Tobias 24 Meyer, Hannes 90 Kretschmer, Ernst 47 Löffler, Berthold 46 Meyer, Johann Heinrich 11 Krieger, Johann Nepomuk Löhlein, Georg Simon 176 Minetti, Bernhard 59 161 Löw, Samuel 19 Mörike, Eduard 38 Longus 21 Krüger, A. L. 146 Mörike, Karl 38 Lotter, Tobias 24 Kunisada, Utagawa 84 Molnár, Wolfgang 90 Ludovici, Carl Günther 62 Kuniyoshi, Utagawa 85 Molsheim, Peter von 12 Lukács, Georg 53 Kunze, Reiner 114 Morand, Paul 161 Lukian von Samosata 31 Moritz, Karl Philipp 20, 156 Luther, Martin 102, 103 L Moser, Peter 31 Lutz, Markus 129 Labram, Jonas David 87 Mühsam, Erich 123 La Martelière, Jean Henri M Müller, Johann Wolfgang Ferdinand 39 144 Mackenzie, Alexander 81 Landinus, Christophorus 8 Münster, Sebastian 48 Maggi, Giovanni 103 Lang, Carl 101 Munch, Edvard 175 Mahler, Gustav 177 Langauroux, Mathias P. de Musil, Robert 21, 123 Maillol, Aristide 21, 132 161 Maius, Gulielmus 142 Langenbacher, Karl 61 N Malkin, Peter Zvi 133 Langethal, C. E. 65 Nägele, Reinhold 175 Mallachow, Agathe 53 Langhans, Carl Ferdinand Mann, Klaus 123 Nanteuil, Célestin 165 74 Mann, Thomas 21, 110, 121 Nartow, André van 81 Langsdorff, G. H. v. 145 Manzoni, Alessandro 168 Naumann, Johann Andreas Larionov, M. F. 110 Marcgraf, Georg 82 65 Lasker-Schüler, Else 19, 114 Marcks, Gerhard 31, 175 Neueste Gedicht, Das 123 Laurencin, Marie 174 Marembert, Jean 121 Newton, Isaac 82 Laurens, Henri 31 Marenholtz, Asche Christoph Nicolaus de Dinkelsbühl Lavater, Johann Caspar 123 von 62 143 Lechter, Melchior 30, 52, Marinetti, Filippo Tommaso Nideck, M. A. van 81 53, 101 31 Niebuhr, Carsten 118 Lecomte du Nouy, André Marstaller, L. 102 Nietzsche, Friedrich 121 68 Martin, Alexander 165 Nikolaus II., Zar 24 Legrand, Louis 132 Masereel, Frans 111 Nostitz, Pauline 171 Lenz, Johann 12 Mataré, Ewald 175 Nouvelle Combinaison du Le Sage, A. 72 Mayer, F. 49 Jeu du Juif 43

211 O Poematia aliquot insignia Roesch, J. F. 72 Offset 91 149 Rosenfeld, Morris 47 Ortner, Rudolf 91 Polheim, Familie von 150 Rosenstock, Samuel 19 Oswald, Wenzel 89 Pomarius, Johannes 38 Ross, John 66 Otto 73 Pons, Joseph-Sébastien 132 Rossi, Bartolomeo 103 Roth, Joseph 123 Oukhtomsky, Esper Pozzo, Andrea 28 Rothe, Johann Friedrich Esperovitch 24 Prideaux, Humphrey 130 Primavesi, Leo 37 Carl 75 P Prosky, Philipp Karl von Rüxner, Georg 130 Rugendas, Moritz 131 Palingenius Stellatus, 113 Ryff, Walther H. 108 Marcellus 148 Psalterium 130 Palladio, Andrea 101 Q S Palladius, Rutilius Taurus Sachs, Hans 103 92 Quadflieg, Roswitha 33 Sadanobu I, Hasegawa 85 Pallas, Peter Simon 29 Quantz, Johann Joachim Sammlung von Geld-Sorten 27 Pan 52 177 Sander, August 121 Panorama des Vosges 147 Sautter, Louis 75 Paracelsus, T. B. von Hohen- R Schad, Christian 133 heim 82 Rabener, Gottlieb Wilhelm Schaeffer, J. C. 117 Paradin de Cuyseaulx, 156 Schaezler, Konstantin von Guillaume 180 Rabus, Carl 133 10 Parnak, Valentin 110 Rackham, Arthur 111 Schames, Ludwig 123 Pascal, Blaise 31 Rau, Johannes 107 Schaschl, Leni 69 Patricius, Franciscus 95 Redelijkheid, Cornelius 75 Scheerbart, Paul 21 Pears, Peter 59 Redouté, Pierre-Joseph 130 Scheuchzer, Johannes Jacob Reichel, Hans 175 Pelagius, Alvarus 181 159 Reiner, Imre 130 Perefixe, Hardouin de 98 Schiller, Friedrich 20, 39, Renger-Patzsch, Albert 56 Perrault, Charles 23 139, 157 Renk, Rudolf 115 Petrus Lombardus 143 Schiller, Johann Kaspar 101, Pfaff, Karl 58 Reventlow, Fanny 53 157 Pfeiffer, Ida 171 Réverbères, Les 121 Schilling, Heinar 123 Pian, Giovanni Battista 46, Ricardo, David 63 Schimek, Max 27 Tafel 4 Richardson, George 82 Schinkel, Karl Friedrich 29 Picart, Bernard 111 Riedel, Arthur 118 Schinz, Heinrich Rudolf 56 Picasso, Pablo 133 Riedesel, Friederike Schlechtendal, D. F. L. 65 Pimenta. Niccolo 130 Charlotte Luise 171 Schlichten, Jean François 75 Pintsch, Julius 74 Riedl, Joseph 161 Schlotter, Eberhard 114 Piso, Willem 82 Riegel, Hermann 73 Schmidt, F. von 58 Pius II., Papst 163 Rilke, Rainer Maria 19, 21, Schmutzer, Ferdinand 111 Plautus, Titus Maccius 166 158, 169 Schnitzler, Arthur 111, 133 Plenarium 163 Ringelnatz, Joachim 76 Schönberg, Arnold 177 Plinius Secundus, Gaius d. Rivero, Mariano Eduardo Schopenhauer, Johanna 171 Ä. 143 de 33 Schott, Caspar 104 Plutarch 148 Roberts, David 42 Schrimpf, Georg 132 Poe, Edgar Allan 46 Rochga, Rudolf 159 Schubert, Franz 104

212 Schultheiss, Karl M. 111 Tacke, Johann 146 W Schwarz, Rudolf 56 Tadeusz, Norbert 175 Wacik, Franz 69 Schwindenhammer, J. H. Tapie, Michel 121 Wagner, Heinrich Leopold F. 39 Thiere Hort, Der 165 177 Schwitters, Kurt 88 Thiers, Adolphe 72 Wagner, Richard 111, 118 Seidmann-Freud, Tom 34, Thimig, Hugo 105 Waiblinger, Wilhelm 39 69 Thoma, Hans 36 Waldstein, F. de Paula Adam Seikô, Okajima 125 Thomas von Aquin 16 von 65 Sendak, Maurice 69 Thran, Christian 145 Walser, Karl 21, 110 Serarius, Nicolaus 131 Thümen, F. von 135 Wasserthal, Anton 93 Serlin, Wilhelm 51 Tieck, Ludwig 157 Wedell, Irene 114 Shackleton, Ernest H. 67 Tiemann, Walter 46, 167, Weil, Gustav 130 Shakespeare, William 52 168 Siegle, Gustav 59 Tschernychow, Jakob 121 Weill, Kurt 78 Simons, Anna 115 Tschudi, Johann Jakob von Weltkugelspiel 109 Sintenis, Renée 175 33 Westenrieder, Lorenz 27 Sisson 51 Tucholsky, Kurt 111 Weyer, Johannes 111 Spangenberg, Cyriacus 181 Tzara, Tristan 19 Wied, Elisabeth Pauline Spee, Friedrich Tafel 3 Ottilie zu 68 Spies, Werner 172 U Wilde, Oscar 111 Spiro, Eugen 21 Uswald, Theodor Wilhelm Wilderer Verhörprotokoll Stedman, John Gabriel 29 10 39 Steffens, Henrich 20 Utamaro II, Kitagawa 84 Willmann, Edouard 43 Steidlin, Joh. Matthias 145 Wimpfeling, J. 103 Steinhardt, Jakob 122 V Steinitz, Käte 88 Winckelmann, E. 147 Stendhal 111 Vaillant, Wallerant 126 Winckelmann, Johann 20 Sterne, Laurence 169 Valturio, Roberto 28 Wirthschafts-Manual 26 Sterner, Ludwig 12, Tafel 1 Vanvitelli, Luigi 83 Wit, Frederick de 49 Storm, Theodor 115 Vaticinium hexametro-arith- Wolfskehl, Karl 53 Stotz, Paul 75 meticum 161 Wollick de Serovilla, Stradanus, Johannes 35 Vegetius, Renatus Flavius 57 Nicolaus 99 Strahlheim, Carl 73 Velde, Henry van de 121, Strauss, Richard 105, 118 123, 169 Y Ver Sacrum 25 Studien zur Kriegsgeschichte Yoshitoshi, Taiso 84 und Taktik 73 Versehung von Leib, Seele, Ehre und Gut 92 Sturm, Leonhard Christoph Z 25 Vesalius, Andreas 25 Zeiller, Martin 40 Süßmilch, Johann Peter 63 Viard, Georges 131 Zeller, Magnus 122 Swift, Jonathan 31 Vigny, Alfred de 169 Szafranski, Kurt 111 Villers, A. von 135 Zenker, J. K. 65 Villon, François 115 Zettl, Balduin 115 T Vives, Juan Luis 149 Zorn, Johannes 109 Taberger, Johann Georg 152 Vredemann de Vries, Johann Zunner, Adolph 109 Tabernaemontanus, Jacob 28 Zweig, Stefan 25 T. 108 Vrieslander, Helene 69 Zweigle, Walter 47

213 16 15 14 13 12 11 17 10 18 20 21 22 23 24 19 28 27 26 25 9 59 30 31 32 33 29 34 8 WC 60 39 38 37 36 35

61 7 41 41a 42 43 40 44 48 47a 47 46 45 62 VDA 5 4 3 2 1

63 50 51 52 53 49 54 58 57 56 55

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6 Info Cafeteria V

65 66 67 68 69 70 71 EINGANG

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Stand Aussteller

1 Norbert Haas 13 Norbert Knöll 25 Holger Carlsen 2 Hans-Martin Schmitz 14 Turszynski 26 Matthäus Truppe 3 H. W. Fichter 15 Moritzberg 27 Peter Bichsel 4 Aix La Chapelle 16 Schmidt & Günther 29 Tusculum 5 Dieter Schierenberg 17 Bibermühle – Tenschert 30 Giuseppe Solmi 6 Nikolaus Struck 18 Franz Siegle 31 MC Rare Books 7 Reiss & Sohn 19 Winfried Geisenheyner 32 Schaper 8 Klittich-Pfankuch 20 Burgverlag 33 Mayfair 9 Eckard Düwal 21 EOS Benz 34 Eberhard Köstler oHG 10 Hanno Schreyer 22 J. J. Heckenhauer 35 Meinhard Knigge 11 C. G. Boerner 23 Seidel & Richter 36 Fons Blavus 12 Günter Linke 24 Hans Lindner 37 Winfried Kuhn

214 Standplan 16 15 14 13 12 11 17 10 18 20 21 22 23 24 19 28 27 26 25 Sonderstände: 9 28 Das Restaurieren 59 alter Bücher 30 31 32 33 29 34 41a Die Kunst handgefertigter 8 WC 60 39 38 37 36 35 Buntpapiere

61 7 41 41a 42 43 40 44 48 47a 47 46 45 62 VDA 5 4 3 2 1

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6 Info Cafeteria V

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Stand Aussteller

38 Elvira Tasbach 49 Engel & Co. 61 Günther Trauzettel 39 Dieter Zipprich 50 Peter Fritzen 62 Kunz, Ukiyo-e-Gallery 40 Müller & Gräff 51 Die Schmiede 63 Manfred Nosbüsch 41 Sabine Keune 52 Tresor am Römer 64 Strehler 42 Thomas Hatry 53 J. A. Stargardt 65 Stuttgarter Antiquariat 43 Hellmut Schumann 54 Herbert Blank 66 Junk 44 Michael Banzhaf 55 Johannes Müller 67 Forum 45 Christian Strobel 56 Robert Frew 68 August Laube 46 Hohmann 57 F. Neidhardt 69 Valentien 47 Haufe & Lutz 58 Inge Utzt 70 J. Voerster 47a Bibliopathos 59 Dr. Paul Kainbacher 71 Vömel 48 Peter Kiefer 60 Rainer Schlicht

215 Haupt- bahnhof HeilbronnerSchillerstraße Str.

BolzstraßeP P P Friedrichstr. aße Königs Theater bau r Kunst- verein Schloss- Staats- Land- P platz tag galerie Neues Schloss Planie Charlottenstr. Theodor-Heuss-Str. Königst Konrad-Adenauer-Str. Neckarstr.

Anfahrt zur Stuttgarter Antiquariatsmesse Wenn Sie auf der A8 von München/Karlsruhe unterwegs sind, nehmen Sie bei Stuttgart die Ausfahrt Degerloch und folgen der B 27 in Richtung Zentrum. Auf der A 81 von Heilbronn nehmen Sie die Ausfahrt Zuffenhausen, B 10 bis Pragsattel und biegen ab Richtung Zentrum. Vom Flughafen fahren Sie mit der S2 oder S3 zum Hauptbahnhof.

Die Eintrittskarte für die Stuttgarter Antiquariatsmesse gilt gleichzeitig für die Antiquaria / Ludwigsburg.

33. Antiquaria / Ludwigsburg 24. bis 26. Januar 2019 Musikhalle Ludwigsburg (gegenüber dem Bahnhof) Öffnungszeiten: Donnerstag 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr Freitag 11.00 Uhr bis 19.00 Uhr Samstag 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Sie erreichen die beiden Messen vom Hauptbahnhof Stuttgart oder vom Bahnhof Ludwigsburg aus im 15-Minuten-Takt mit den S-Bahn-Linien S4 oder S5. christian hesse auktionen Bücher · Autographen · Graphik EISS OHN RBuch- und Kunstantiquariat & S . Auktionen

100 Jahre Bauhaus 1919–2019 Lyonel Feiningers Holzschnitt Große Buch- und Graphikauktionen »Kathedrale« auf dem ersten Programm des Staatlichen Montag 6. bis Mittwoch 8. Mai 2019 Bauhauses in Weimar 1919 Einlieferungen ab sofort bis ca. Ende Februar 2019 erbeten Versteigert im November 2018 Detail

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Zuschlagpreise und Informationen zu den kommenden Auktionen 2019 auf www.hesse-auktionen.de – wir freuen uns auf Ihre Einlieferungen. Auf der Stuttgarter Antiquariatsmesse finden Sie uns an Stand 7 61462 Königstein im Taunus, Adelheidstraße 2 Osterbekstraße 86 a Tel +49 (0)40 6945 4247 Mitglied im Verband Deutscher Antiquare Telefon: 0 61 74-92 72 0 . Fax: 0 61 74-92 72 49 22083 Hamburg [email protected] und International League of Antiquarian Booksellers Internet: www.reiss-sohn.de . E-Mail: [email protected]

Stuttg_Messe_2019Entwurf.indd 1 15.11.2018 11:54:46 www.antiquare.de ·www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de Verbandes DeutscherAntiquare e. Verkaufsausstellung des Samstag Freitag Öffnungszeiten: Sonntag 12.00 bis 19.30 Uhr 11.00 bis18 11.00 11.00 bis17.00 Uhr 11.00 .00 Uhr V.

58. STUTTGARTER ANTIQUARIATSMESSE 2019

25.1. – 27.1.2019 58. ANTIQUARIATSMESSE STUTTGART