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Nr. 5 Mai 2016 Bad Segeberg 69. Jahrgang

Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein Mit den Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein

Ärzte in Führungspositionen absolvieren immer häufiger gezielte Schulungen jenseits der Medizin. FÜHRUNGSPOSITIONEN THEMEN 12 Mehr als Medizin – Ärzte Notdienst: Poli- tiker prangern Missstände an lernen fördern und führen 14 Immer mehr Ärzte absolvieren Schulungen, die auf leitende Positionen vorbereiten und Reportage: Auf Kenntnisse außerhalb der Medizin vermitteln. Kliniken als Treiber der Entwicklung. Hausbesuch am tationsarzt, Oberarzt, Chefarzt – akzeptabel war oder weil die Kommu- te sind beim ärztlichen Personal be- Wochenende viele Ärzte in leitender Position nikation mit anderen Abteilungen oder gehrt – trotz des Zeitaufwandes und der haben diese Stufen durchlaufen, mit einweisenden Ärzten nicht stimmte. zum Teil sehr fordernden Inhalte etwa ohne jemals eine Qualifikation au- Weil die Krankenhausträger durch in Form von Rollenspielen. Die Teilneh- 21 ßerhalb ihres Fachgebietes absol- solche Verhaltensweisen oft handfeste fi- mer blicken in den Schulungen über den Statistik: Mehr viert zu haben. Der „medizinische nanzielle Nachteile befürchten mussten, Tellerrand der Medizin und erfahren auf Ärzte im Norden Leuchtturm“ war über Jahrzehn- haben sie umgesteuert. Ärzte, die für lei- diese Weise Kompetenzen, die ihnen Ste nicht nur der wichtigste, sondern der tende Positionen vorgesehen sind, wer- kein medizinischer Kongress vermitteln einzige Grund für Beförderungen. Ob den seit einigen Jahren geschult. Sie ha- kann. Für die Karriere in der Klinik sind 24 der Chef gut organisiert war, wie er seine ben die Wahl zwischen eigenen und ex- solche Schulungen auch heute noch kei- Flüchtlinge: Mitarbeiter behandelte, wie er kommu- ternen Angeboten. Die Bundesärzte- ne zwingende Voraussetzung, aber äu- Ärzte arbeiten nizierte – all das war vom persönlichen kammer hat schon vor Jahren mit dem ßerst hilfreich. Im Klinikum Itzehoe als Dolmetscher Talent des jeweiligen Chefs abhängig. Curriculum Ärztliche Führung reagiert. etwa haben von den derzeit 56 Oberärz- Der fuhr zwar regelmäßig zu medizini- Vergangenen Monat haben zwölf Ärzte ten 43 eine Führungsqualifikation absol- schen Kongressen, nahm sich für Quali- aus Schleswig-Holstein dieses Curricu- viert. Nicht jeder nimmt teil, um beför- 32 fizierungen außerhalb seines Fachgebie- lum im Bildungszentrum des Westküs- dert zu werden – die Inhalte helfen auch, Prostatakrebs: tes jedoch keine Zeit. tenklinikums Heide abgeschlossen und sich selbst zu organisieren und die Le- Studie über neue Bei manchen wirkte sich das nega- zeigten sich mit den vermittelten Inhal- bensqualität und Arbeitszufriedenheit Therapie tiv aus, weil etwa die Mitarbeiterführung ten hochzufrieden. zu steigern. für viele seiner angestellten Ärzte nicht Auch die trägereigenen Angebo-  WEITER AUF SEITE 6 Das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt informiert elf mal im Jahr über zentrale Themen aus dem Gesundheitswesen zwischen Nord- und Ostsee. Das Mitgliedermagazin der Ärztekammer Schleswig-Holstein erreicht neben den Ärzten auch viele Entscheidungsträger aus dem Gesundheitswesen.

Kontakt: Stefanie Beinl 089 55241-240, [email protected] AUSGABE 5 | MAI 2016 EDITORIAL // 3

Handeln befreit...

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Führen heißt Verantwortung übernehmen – Verantwortung für die, die sich der Führung anvertrauen, aber natürlich auch für das Erreichen des gemeinsam angestreb- ten Zieles. Dabei ist das Maß der Verantwortung nicht allein abhängig von der jewei- ligen Positionshöhe in einem System, sondern ganz wesentlich auch von der persönli- chen Befähigung des Führenden. Denn nach Laurence J. Peter (das Peter-Prinzip 1969!) neigt in hierarchischen Strukturen jeder dazu, bis zur Stufe seiner absoluten Unfähig- keit aufzusteigen. Die weitere Schlussfolgerung von Peter, dass, da die Arbeit in erster Linie von de- nen erledigt wird, die die Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben, man seine Energie sinnvoller auf die Vermeidung einer Karriere verwenden sollte, scheint durch- aus einem momentanen Mainstream zu entsprechen. Das ist nicht ohne Risiko. Es ist mit Sicherheit kein reiner Zufall, dass auf den Früh- jahrskongressen der großen Fachgesellschaften für Innere Medizin und Chirurgie die Fremdbestimmung unter dem Diktat der ökonomisch orientierten Führungseliten ein zentrales Thema und Leitmotiv waren. Denn zunehmend macht sich bei betroffenen und beteiligten Ärztinnen und Ärzten Unbehagen darüber breit, dass sich mehr und mehr die praktische Umsetzung von medizinischer Qualifikation und Expertise nicht mehr in erster Linie am Patientenwohl, sondern an ökonomischen Eckdaten und an Gewinnerwartungen von Krankenhausträgern und deren Verwaltungsgremien orien- tiert. Viele suchen eine Lösung dieser persönlichen Konfliktsituation durch den Aus- stieg und die berufliche Umorientierung. Der Weg des aktiven Widerstandes von innen heraus setzt eine massive Auseinandersetzung mit den Denkmustern und Handlungs- motiven des Managements voraus. Wer dem Druck standhalten und eventuell aus einer Führungsposition heraus gegenhandeln will, kommt an einem externen Coaching in entsprechenden Bildungsangeboten nicht vorbei. Dies gilt im Übrigen nicht nur für den stationären Bereich. Größere Praxiseinhei- ten und der erkennbare Trend zu Anstellungsverhältnissen auch in der Niederlassung erfordern andere und fundiertere wirtschaftliche und ökonomische Grundkenntnisse zur erfolgreichen Führung als es in der traditionellen Einzel- oder Gemeinschaftspra- xis erforderlich war und ist. Die Forderung nach der generellen Stärkung derartiger Inhalte in Aus- und Wei- terbildung ist grundsätzlich richtig, wird aber gleichwohl dem Grundkonflikt zwischen Medizin und Ökonomie nur bedingt abhelfen. Denn nach wie vor, und daran wird sich wohl auch perspektivisch kaum etwas ändern, ist das Hauptmotiv für die Berufswahl von Ärztinnen und Ärzten der Erhalt und/oder die Wiedererlangung von Gesundheit der anvertrauten Patientinnen und Patienten. Und das ist schon Herausforderung ge- nug für einen zeitlich und inhaltlich erfüllten Berufsalltag. Wer mehr will, und das eigene Berufsumfeld nicht nur nutzen, sondern aktiv mit- gestalten möchte, wird dies wohl auch in Zukunft nur unter Einsatz zeitlicher Ressour- cen und zu Lasten der an sich arbeitsfreien Zeit erreichen können. Die potentielle Be- lohnung ist dabei nicht nur die Vermeidung des Absturzes von der (Peter-)Leiter, son- Schreiben Sie uns gerne Ihre dern auch persönliche Befriedigung und gegebenenfalls auch wirtschaftlicher Erfolg. Meinung – wir freuen uns über Kritik und Anregungen: ... und das ist gut so. [email protected] Mit freundlichen kollegialen Grüßen Ihr

Dr. med. Franz Joseph Bartmann Präsident Illustration: Bernd Schifferdecker Bernd Illustration: 4 // NACHRICHTEN MAI 2016 | AUSGABE 5

Inhalt

NACHRICHTEN 4 UKSH baut weiter 4 Robert-Bosch-Stiftung unterstützt Ärztezentrum Büsum 4 Ein Spezialkran brachte die 18 Tonnen schweren Module für die neue Station an ihren Standort. Frauen sind häufiger krank 5 Ärzte für Befragung für Momentum-Projekt gesucht 5 UKSH baut weiter Büsum ausgewählt Kurz notiert 5 Leserbriefe 12 m Kieler Standort des Universi- as kommunale Ärztezentrum Bü- tätsklinikums Schleswig-Holstein sum ist eines von bundesweit acht TITELTHEMA 6 (UKSH) entsteht derzeit eine neue Projekten, das die Robert Bosch Stif- Ahämatologisch-onkologische Stati- Dtung im Rahmen ihres neuen Pro- Ärzte als Führungskräfte 6 on der Klinik für Innere Medizin II in gramms PORT (Patientenorientier- Modulbauweise. Ihr Standort befindet te Zentren zur Primär- und Langzeit- GESUNDHEITSPOLITIK 12 sich direkt neben der im November ver- versorgung) unterstützt. Die künftigen Notfallambulanzen: Politiker prangern Missstände an 12 gangenen Jahres eröffneten Hämatolo- PORT-Zentren sollen die umfassen- gischen Spezialstation. Klinikdirektor de Grundversorgung der Bevölkerung Reportage: Arzt in Bereitschaft – auch am Sonntag 14 Prof. Michael Kneba erwartet, dass mit in einer Region gewährleisten und eine Landeskrankenhauskonferenz tagte in Lübeck 16 der neuen Station die Therapiemöglich- bessere Versorgung chronisch kran- Ärztliche Überlastung in der Helios Klinik Schleswig 18 keiten verbessert werden. ker Menschen aus einer Hand ermög- Anforderungen an ein Curriculum (Weiterbildungsplan) 19 Für den an die Zentrale Notaufnah- lichen. Die Stiftung will damit „multi- me angeschlossenen Neubau lieferten professionelle Teams aus den Gesund- Noch kein Erfolg beim Kampf gegen Masern 20 Spezialtransporter vergangenen Monat heits- und Sozialberufen unter einem Steigende Arztzahlen in Schleswig-Holstein 21 zwölf bis zu 18 Tonnen schwere Module, Dach zusammenbringen und dadurch Klinisch-epidemiologisches Krebsregister vor dem Start 22 die an zwei Tagen montiert wurden. Ziel neue Kooperationsformen etablieren, Zuwendung als Allgemeingut 23 ist es, die Station im August bezugsfer- die Patienten eine kontinuierliche und tig zu haben. Sie wird sich über zwei Eta- auf sie abgestimmte Behandlung er- IM NORDEN 24 gen erstrecken. Zusammen mit schon möglichen“. Dabei sollen auch die Mög- existierenden Flächen stehen der Station lichkeiten von eHealth genutzt und die Flüchtlinge übersetzen für Arztpraxen 24 nach Fertigstellung auf rund 1.300 Qua- Eigenverantwortung der Patienten ge- Therapiezentrum für traumatisierte Kinder eröffnet 25 dratmeter 40 Betten für die Behandlung stärkt werden. Diskussion über „Evidence based Medicine“ 26 von Patienten mit hämatologischen und Büsum ist wie berichtet bundesweit onkologischen Erkrankungen sowie für die erste Gemeinde, die die gesetzliche PERSONALIA 28 Patienten mit schweren Gerinnungsstö- Möglichkeit einer kommunalen Eigen- rungen zur Verfügung. einrichtung nutzt und dort Ärzte ange- MITTEILUNGEN DER ÄRZTEKAMMER 31 „Schritt für Schritt werden die struk- stellt hat. Dafür wird sie bereits von der turellen und räumlichen Voraussetzun- Kassenärztlichen Vereinigung unter- Anerkennungen nach Weiterbildungsordnung 31 gen geschaffen, um eine optimale medi- stützt. Gemanagt wird die Einrichtung zinische Versorgung onkologischer Pa- von der Ärztegenossenschaft Nord. Die MEDIZIN & WISSENSCHAFT 32 tienten hier auf dem Campus des UKSH acht Initiativen wurden aus rund 60 Be- Studie zur Strahlentherapie bei Prostatakarzinom 32 zu gewährleisten. Unser Ziel ist es, das werbungen ausgewählt. Sie werden in UKSH als führendes Krebszentrum in den kommenden Monaten mit jeweils FORTBILDUNGEN/AKADEMIE/ECS 34 Schleswig-Holstein fit für die Zukunft zu bis zu 50.000 Euro unterstützt und in- machen“, sagte Gesundheitsministerin haltlich bei der Konzeptentwicklung ARZT & RECHT 36 Kristin Alheit bei der Anlieferung der begleitet. Eine Studienreise zu vorbildli- Module. Prof. Jens Scholz, Vorstands- chen Einrichtungen in Kanada fand im Schlichtungsfall 36 vorsitzender des UKSH, sieht mit dem April statt. Aus den erarbeiteten Kon- KASSENÄRZTLICHE VEREINIGUNG Ausbau der Klinik laut Mitteilung des zepten wird eine Expertenjury Anfang 39 Klinikums „hervorragende Vorausset- 2017 bis zu vier Vorschläge auswählen, zungen in Diagnostik und Therapie ge- die in den folgenden fünf Jahren mit Rawpixel.com - Fotolia Rawpixel.com ANZEIGEN 42 schaffen für eine optimale Behandlung Unterstützung der Stiftung als modell- an Krebs erkrankter Menschen im Nor- hafte PORT-Gesundheitszentren umge-

TELEFONVERZEICHNIS/IMPRESSUM 50 den“. (pm/red) setzt werden. (pm/red) Titelbild: UKSH Foto: AUSGABE 5 | MAI 2016 NACHRICHTEN // 5

Krankenstand 2015 in SH KURZ NOTIERT

4,5 % Geringes Interesse am Screening + 23 % Die Zahl der wegen Hautkrebs behandelten Patienten in Schleswig-Holstein nimmt weiter zu. 2014 wurden 2.741 Haut- 3,6 % krebspatienten stationär behandelt, dies sind fast 19 Prozent mehr als im Jahr 2010. Diese Zahlen nannte vergangenen Mo- nat die AOK Nordwest unter Berufung auf das Statistische Frauen sind Bundesamt. AOK-Vorstandschef Tom Ackermann riet ange- sichts der aktuellen Zahlen zu einer stärkeren Inanspruch- nahme des Hautkrebs-Screenings, das für gesetzlich Versi- häufiger und cherte grundsätzlich ab 35 Jahre alle zwei Jahre kostenlos ange- boten wird. Einige Kassen haben dieses Alter gesenkt, bei der anders krank AOK Nordwest beispielsweise können Versicherte diese Leis- tung bereits ab dem 20. Lebensjahr erhalten. Genutzt haben dies im Jahr 2014 aber lediglich 15,8 Prozent der AOK-Versi- cherten in Schleswig-Holstein. Im Jahr zuvor lag dieser Wert bei 16,1 Prozent. Frauen nehmen das Screening häufiger wahr als Männer. (PM/Red) Im Krankenbett einkaufen

uf Unterschiede in den Krankheitsprofilen zwischen den Geschlechtern hat die Im Klinikum Itzehoe können Patienten seit vergangenen Mo- DAK Gesundheit in ihrem jüngsten Report hingewiesen. Laut Kasse lag der nat mit ihrem Smartphone direkt vom Krankenbett aus am Krankenstand von Frauen in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr um 23 Kiosk einkaufen. Das Krankenhaus hat dafür nach eigenen AProzent über dem der Männer. Weiterer Unterschied: Frauen neigen stärker zu Angaben als bundesweit erstes Krankenhaus die App „mKi- Präsentismus. 79 Prozent der für den Report befragten Frauen gaben an, im vergan- osk“ entwickelt. Die App steht als iOS- und Android-Version genen Jahr mindestens einmal krank bei der Arbeit gewesen zu sein, bei den Män- zur Verfügung und kann kostenlos im jeweiligen App-Store nern waren es 60 Prozent. Berufstätige Männer gehen laut Report nur vier Mal im auf das Mobiltelefon heruntergeladen werden. Dort werden Jahr zum Arzt, berufstätige Frauen dagegen sieben Mal. Männer leiden häufiger als die verfügbaren Waren über kleine Bilder dargestellt, können Frauen unter Herz-Kreislaufproblemen. Die Kasse verzeichnet wegen dieser Er- durch Anklicken ausgewählt und bestellt werden. Die Bestel- krankungen 83 Prozent mehr Fehltage bei Männern als bei Frauen. Wegen psychi- lung geht im Kiosk in der Eingangshalle des Klinikums ein. scher Erkrankungen dagegen fallen Frauen deutlich häufiger aus (92 Prozent häu- Die dortigen Mitarbeiter übernehmen die Lieferung ins Kran- figer als Männer). Auch weisen Frauen deutlich mehr Fehltage wegen Krebsleiden kenzimmer. Damit die Bestellung richtig ankommt, gibt der (plus 78 Prozent) gegenüber Männern auf. Patient seinen Namen, die Station und Zimmernummer an. Schleswig-Holsteins DAK-Landeschefin Regina Schulz führt dies darauf zu- Die Bezahlung erfolgt direkt am Bett. Die Idee zur App entwi- rück, dass Brustkrebs bei Frauen meist noch im Erwerbsleben auftritt, Prostatakrebs ckelten Thorsten Schütz, Leiter der Itzehoer IT-Abteilung, und bei Männern dagegen oft erst im Rentenalter. Grundsätzlich sei das Krebsrisiko bei der Dortmunder Medizin- und Wirtschaftsinformatiker Prof. Männern und Frauen gleich. Insgesamt ist der Krankenstand in Schleswig-Holstein Thomas Jäschke vor rund einem Jahr. Die Umsetzung über- im vergangenen Jahr auf vier Prozent gestiegen (plus 0,1 Prozent gegenüber 2014). nahm ein Unternehmen aus Dortmund. (pm/red) Den höchsten Krankenstand verzeichnet die Kasse in der Branche Gesundheitswe- sen (4,8 Prozent) und in der öffentlichen Verwaltung (4,2 Prozent). In der Rechtsbe- Klinik arbeitet mit Pflege-Pool ratung liegt der Krankenstand dagegen nur bei 3,2 Prozent. (PM/RED) Das Krankenhaus in Reinbek hat einen Pool mit Teilzeitkräf- ten und geringfügig Beschäftigten gebildet, die als Springer zu selbst gewählten Zeiten auf den Stationen eingesetzt wer- den. Mit dem neuen Angebot will das Krankenhaus insbeson- Ärzte für Online-Befragung gesucht dere Pflegekräfte ansprechen, die nach einigen Jahren einen moderaten Wiedereinstieg planen. „Auch wenn die Sprin- s werden Ärztinnen und Ärzte ge- Wer führt die Studie durch? ger nur für vier oder sechs Stunden aushelfen, statt die ganze sucht, die in ihrem Behandlungs- Am Momentum Projekt beteiligt sind Nacht zu arbeiten, sind sie für die übrigen Kollegen eine gro- alltag regelmäßig Kontakt zu Patien- die Universität Heidelberg, das Deut- ße Entlastung. Das Stammpersonal kann durch die Unterstüt- Eten mit Brust-, Darm- oder Prostata- sche Krebsforschungszentrum, das Uni- zung die Qualität in der Patientenversorgung halten und baut krebs haben. versitätsklinikum Heidelberg und das gleichzeitig weniger Überstunden auf“, sagte Reinbeks stell- Worum geht es in der Befragung? Nationale Centrum für Tumorerkran- vertretende Pflegedirektorin Angela Ahrens. Die neuen Kol- Um die ärztliche Sicht auf Strategien kungen. Das Projekt wird von der Deut- leginnen erhalten nach ihren Angaben vor dem Einsatz eine und Maßnahmen, die an Krebs erkrank- schen Krebshilfe gefördert. Schulung und werden nur gemäß ihrer beruflichen Qualifi- te Personen zusätzlich zur medizini- Wie können Sie teilnehmen? kation und Erfahrung eingesetzt. Ziel sei es, den Wiederein- schen Behandlung anwenden (z. B. er- Sie können über die Homepage steigern eine Brücke zum Vollzeitjob in ihrem erlernten Be- nährungsbezogene Strategien). Was hal- www.momentum-projekt.de an der Be- ruf zu bauen. Hintergrund des Modellprojektes ist die schwie- ten Sie für sinnvoll? Welche Empfehlun- fragung teilnehmen (Dauer: ca. 15-20 rige Vereinbarkeit zwischen Familie und Drei-Schicht-Betrieb gen zusätzlich zur medizinischen Be- Min.). Alternativ können Sie den Fra- im Krankenhaus. In Bewerbungsgesprächen hatten Kranken- handlung geben Sie und wovon raten Sie gebogen auch in Papierversion zuge- schwestern den Personalverantwortlichen wiederholt von ih- eher ab? schickt bekommen (mit frankiertem ren Problemen berichtet, den Dienstplan und wechselnde Was ist das Ziel der Studie? Rückumschlag). E-Mail: momentum@ Schichten sowie Wochenenddienste mit den Betreuungszeiten Mit den Ergebnissen sollen die ärztliche dkfz.de. Für die Teilnahme an der Be- ihrer Kinder oder von Pflegebedürftigen in der Familie in Ein- Beratung für alle Beteiligten verbessert fragung erhalten Sie eine Aufwandsent- klang zu bringen. Die starren Dienste lassen in aller Regel we- sowie Angebote und Informationen für schädigung in Höhe von 25 Euro. (PM/ nig Spielraum; die Poolkräfte schaffen hier Abhilfe. (pm/red)

Quelle Grafik: DAK -Gesundheit Grafik: DAK Quelle Patienten entwickelt werden. Red) 6 // THEMA MAI 2016 | AUSGABE 5

ÄRZTE ALS FÜHRUNGSKRÄFTE Mit der Antenne für das Management und dem Willen zur Veränderung Ärzte, die führende Positionen anstreben, können sich nicht allein auf medizinische Expertise verlassen. Einige Kliniken qualifizieren extra.

Auch Planung und Organisation gehören zu den Aufgaben von Ärzten in Führungs- positionen. Die medi- zinische Qualifikation allein reicht nicht. Foto: Minerva Studio - Fotolia Studio Minerva Foto: AUSGABE 5 | MAI 2016 TITELTHEMA // 7

rzte haben und benötigen viele Fä- tenzärzte. higkeiten: Neben ihrer wissen- Gunda Dittmer, stellvertretende Kli- schaftlich-fachlichen Kompetenz nikdirektorin und Leiterin der Personal- sind dies je nach Einsatzort kom- abteilung in Itzehoe, hält solche Quali- munikative und interaktive Fähig- fizierungen heute für unverzichtbar, u. keiten, aber auch Kenntnisse in a. weil sie Kompetenzen stärken, die At- Ökonomie und Management so- traktivität des Arbeitgebers erhöhen, wieÄ Organisationsfähigkeit. Wenn es um eine gemeinsame Kultur auch im Ver- Leitungsfunktionen geht, ist neben die- bund schaffen und das Vertrauen stär- sen Fähigkeiten auch Führungsquali- ken. Führungspositionen werden in ih- tät gefragt. Es gibt Ärzte, die bringen die rem Haus immer häufiger mit Ärzten be- Voraussetzungen für eine Leitungsfunk- setzt, die entsprechende Seminare absol- tion schon mit. Das umfangreiche An- viert haben (siehe Interview auf den Sei- gebot an Führungsseminaren für Ärz- ten 10 und 11). te lässt aber vermuten, dass Arbeitgeber Zu den ersten Ärzten, die das Füh- und auch die Ärzte selbst darauf allein rungskräfteseminar des 6K-Verbunds nicht vertrauen und sich gerne Unter- absolvierten, gehörte Dr. Wolfram Klu- stützung bei externen Dienstleistern ho- ge. Als neu ernannter Oberarzt hatte der len, um die Qualifikation für eine Füh- Anästhesist am Klinikum Itzehoe damals rungsaufgabe zu verbessern. das Gefühl, dass seine Kollegen ihm bei Insbesondere mit der Konzentrati- diesem Seminar gerne den Vortritt über- on im stationären Sektor und der zuneh- ließen, um es nicht selbst absolvieren menden Zahl an größeren Klinikverbün- zu müssen. Schließlich handelte es sich den ist auch der Wunsch der Arbeitge- um mehrere Wochenenden mit Inhal- ber gestiegen, Ärzte für ihre nicht-me- ten, die nicht jedem liegen. Neben der dizinischen Aufgaben zu schulen. Zum Belastung im Beruf und den medizini- Teil setzen diese Schulungsprogram- schen Fortbildungen auch dieses Semi- me schon während oder direkt nach der nar noch zu belegen, hat auch Kluge an- Weiterbildungszeit an, zum Teil begin- fangs mit Skepsis gesehen. „Es war auch nen sie erst, wenn der Schritt in eine Lei- wirklich anstrengend, aber zugleich be- tungsposition konkret bevorsteht. reichernd“, sagt Kluge rückblickend. Po- Wie stark dies inzwischen verbrei- sitiv hat er u. a. die Erfahrungen mit Kol- tet ist, machte ein Workshop auf dem legen aus anderen Abteilungen und Kli- jüngsten Kongress „Vernetzte Gesund- niken empfunden, die aus ihrem be- heit“ in Kiel deutlich. Dort erklärte u. a. ruflichen Alltag berichteten. Das war Dr. Daisy Hünefeld, Vorstandsmitglied aber nicht das Entscheidende: „Wich- Prof. Matthias fahrungen und das daraus resultieren- der Münsteraner St. Franziskus-Stif- tig war für mich zum Beispiel die Ge- Schrappe war an de Auftreten im Beruf. Er selbst arbeitet tung, den Teilnehmern, dass in ihrem sprächsführung: Wie sagt man einem kommunalen und heute in der gleichen Position wie zu Se- Haus der „medizinische Leuchtturm“ als Assistenten, welche Defizite er hat, und universitären Kli- minarzeiten, berichtet aber von einer ho- Qualifizierung für einen Chefarztposten wie lobt man ihn für Dinge, die für älte- niken tätig, u. a. als hen Arbeitszufriedenheit und einer „gu- hauptamtlicher Di- schon lange nicht mehr ausreicht. Hüne- re Kollegen vielleicht selbstverständlich rektor des Marbur- ten bis ausreichenden Work-Life-Balan- feld, selbst Ärztin und Ökonomin, er- sind? Zugleich mussten wir im Rollen- ger Universitätskli- ce“. „Ich möchte genau das, was ich heu- wartet von Chefärzten Sozial- und Me- spiel, aber auch mit einem fiktiven Vor- nikums, als wissen- te mache, in dieser Position machen“, thodenkompetenz: „Es geht mindes- gesetzten reden, bei dem man ein Alko- schaftlicher Geschäfts- steht für ihn fest. Außer in seiner Abtei- tens zu 30 Prozent um Soft Skills“, sagte holproblem vermutet. Das war sehr lehr- führer der Universität lung profitiert er aber auch in seiner im Witten-Herdecke und Hünefeld in Kiel und appellierte an Ärz- reich“, sagt Kluge. Auch das Präsentie- als Generalbevoll- vergangenen Jahr neu übernommenen te, sich auf die Anforderungen vorzube- ren wurde mit praktischen Übungen ge- mächtigter des Auf- Funktion im Personalrat der Klinik von reiten: „Sonst ist man Profi in der Me- schult, die für Ärzte ungewöhnlich sind. sichtsrates des Klini- den Kursen, in denen auch Konfliktlö- dizin und Amateur als Führungskraft“ – Kluge berichtet von einer Übung auf ei- kums der Universität sungsstrategien besprochen werden. folglich sei man als solche nicht tauglich. nem Laufsteg. Jeder Teilnehmer muss- . Schrappe Seine positiven Eindrücke haben referierte jüngst beim Trotz des Fachkräftemangels werden te sich einen Hut aussuchen und diesen Curriculum Ärztliche Kluge zum Refresher-Kurs im vergan- sich Klinikunternehmen nach ihrer Be- den übrigen Teilnehmern präsentieren. Führung in Heide. genen Jahr bewegt. Zugleich hat er unter obachtung heute kaum noch dazu hin- Anschließend wurde der Auftritt in der Kollegen von seinen Eindrücken berich- reißen lassen, Ärzte trotz hervorragen- Gruppe analysiert. Gefragt wurde auch tet und ihnen deutlich gemacht, was sie der medizinischer Qualifikation auf Pos- nach den eigenen Nöten und Sorgen, die verpassen. Das hat mit dazu beigetragen, ten zu befördern, für die ihnen die an- man beim Vortragen hat. Kluge muss- dass immer mehr Kollegen ihre Beden- deren Voraussetzungen fehlen. Denn: te vor einer Gruppe von Schauspielern ken überwunden und ebenfalls teilge- „Fehlbesetzungen sind extrem teuer.“ vortragen, die nach kürzester Zeit unver- nommen haben. Nach Meinung Kluges Wie intensiv Kliniken Ärzte auf dem hohlenes Desinteresse an seinem Refe- zu Recht: „Wenn einem das Führungs- Weg zum „Medical Manager“ begleiten, rat zeigten. Wie er diese Situation meis- kräfte-Seminar angeboten wird, sollte zeigt auch das Beispiel des 6 K-Verbun- terte, wurde anschließend ebenfalls von man zugreifen.“ des. Die sechs kommunalen Kliniken Schulungsleitern und Gruppenteilneh- Das bestätigt auch Dr. Anke Las- dieses Zusammenschlusses in Schles- mern analysiert. serre im Gespräch mit dem Schleswig- wig-Holstein bieten ihren über 1.000 Es sind diese Rollenspiele, die Kluge Holsteinischen Ärzteblatt. Die Verwal- Ärzten regelmäßig Schulungen an, die beeindruckt, aber auch massiv gefordert tungschefin des Heider Westküstenkli- weit über die Medizin hinausgehen. Das haben. „Das ist nicht jedermanns Sache. nikums (WKK) ist eine Anhängerin sol- zum Verbund zählende Klinikum Itze- Aber es bringt einen weiter“, sagt er. Das cher Schulungen und hat als Ärztin und hoe etwa bietet Einzelcoaching für Chef- bezieht der Anästhesist nicht auf die be- studierte Betriebswirtin vorgemacht, ärzte, Profilschärfungen für Oberärzte rufliche Karriere, sondern auf die eige- wie hilfreich eine Qualifizierung über

Foto: DI Foto: und Grundlagenschulungen für Assis- ne Einstellung, auf die gesammelten Er- die Medizin hinaus sein kann. Mit die- 8 // TITELTHEMA MAI 2016 | AUSGABE 5

auch einen wichtigen Schritt für die wei- tere Karriere. Dies war jedoch nur eine Motivation für die Teilnahme. Walldorf „Es ist wichtig, dass Ärzte eine Antenne hat als junger Arzt noch ein Führungs- verhalten erlebt, das bei der neuen Ärz- für das Management entwickeln. Sie tegeneration inzwischen nicht mehr ver- mittelbar wäre; insbesondere die Kom- munikation der früheren Chefs ist nach müssen deshalb ja nicht gleich Bilanzen seiner Einschätzung unzureichend ge- wesen. „Früher haben die Chefs viele In- erstellen oder selbst Manager werden formationen für sich behalten, das wür- den die jungen Ärzte heute nicht akzep- – aber sie sollten daran schnuppern.“ tieren. Die fordern viel ein, sind wissbe- gieriger und haben den Mut, den Vorge- Prof. Matthias Schrappe setzten auch auf Defizite anzusprechen." Darauf muss sich nach Meinung Wall- dorfs ein Arzt in leitender Position heute unbedingt einstellen. ser Qualifikation über zwei Studiengän- bogen zwischen den hohen Qualitätsan- Bestandteil des Curriculums war ge ist sie zwar immer noch eine Ausnah- sprüchen in der medizinischen Versor- auch ein Vortrag des Gesundheitsöko- me, die Schulungen für ärztliche Füh- gung und der zunehmenden Ökonomi- nomen Prof. Matthias Schrappe, Inter- rungspositionen aber sind in ihrem sierung mit Ausrichtung auf Wirtschaft- nist und früher Mitglied des Sachver- Haus inzwischen eher die Regel als Aus- lichkeit und Unternehmenserfolg zu ständigenrates zur Begutachtung der nahmen. Aus gutem Grund: Wenn in ih- meistern“, wie es in der Einladung zum Entwicklung im Gesundheitswesen. Wa- rer Personalabteilung zwei Bewerbun- kürzlich abgeschlossenen Curriculum rum wendet sich ein Internist über- gen von Oberärzten vorliegen, von de- im Bildungszentrum des Heider West- haupt Fragen außerhalb seines spannen- nen nur einer eine solche Schulung vor- küstenklinikums (WKK) heißt, das in den Fachgebietes zu? „Ich wollte wis- weisen kann, beeinflusst dies die Ent- Zusammenarbeit mit der Ärztekammer sen, was dahinter steckt“, sagte Schrappe scheidung maßgeblich. „Wer eine solche Schleswig-Holstein stattfand. im Rückblick auf seine Zeit als Arzt im Schulung im Gepäck hat, ist der Bewer- Einer der zwölf Teilnehmer war Dr. Krankenhaus. Nach seiner Überzeugung ber der Wahl“, sagt Lasserre. Jens Walldorf aus dem Westküstenklini- sollten sich Ärzte nicht ausschließlich Warum Ärzte über Jahrzehnte neben kum Heide. Besonders die interaktiven mit Fragen der Versorgung beschäftigen, der Medizin keine weitere Qualifikation Elemente des Curriculums und die The- „sondern auch mit den ziemlich kompli- benötigten, begründet sie mit der klassi- men Teambildung und Konfliktmanage- ziert aufgebauten Organisationen“, die schen Trennung in den Krankenhäusern, ment sowie Qualitätsmanagement ha- dahinter stehen. Dies gelte zumindest die ein Nebeneinander der Säulen Medi- ben ihm persönlich am besten gefallen. für die, die etwas verändern wollen. Der zin, Pflege und Verwaltung manifestierte. Er ist zum zweiten Mal von der Klinik Wille zur Veränderung ist für Schrap- Erst mit dem DRG-Zeitalter hat sich die- angesprochen worden, eine solche Qua- pe eine wichtige Motivation, eine Füh- ses Modell nach ihrer Beobachtung lang- lifizierung außerhalb der Medizin wahr- rungsposition anzustreben. Von einer sam, aber sicher überholt. „Die Anfor- zunehmen – beide Male hat er die Chan- Führungskraft müsse folglich verlangt derungen an die Wirtschaftlichkeit sind ce genutzt. Vor zwei Jahren absolvierte werden können, dass diese über Konzep- gestiegen und die Komplexität der Auf- er zunächst das 6K-Seminar als Vorbe- te für verhaltensändernde Maßnahmen gaben hat zugenommen. Das erfordert reitung für die anschließende Oberarzt- verfügt. Abhängig sind diese Konzepte eine Weiterqualifizierung der Ärzte, die Seminar position. In dem jetzt absolvierten und von den jeweiligen Situationen und Or- eine Führungsposition übernehmen sol- Am ersten und zwei- aus seiner Sicht umfassenderen Curri- ganisationen. Doch gerade die Zusam- len“, sagt sie. Zweiter Grund: Junge Ärz- ten Juni bietet der 6K- culum der Bundesärztekammer sieht er menarbeit in solchen Organisationen ist te haben heute andere Anforderungen Verbund einen Refres- her-Kurs für Oberärz- an die ärztliche Führung mit den zen- te: „Führungskompe- tralen Punkten Kommunikation und tenzen II“ reflektiert Transparenz. Als Beispiel nennt Lasser- die eigene Führungs- CURRICULUM ÄRZTLICHE FÜHRUNG re das Thema Weiterbildung, für die die rolle und den Füh- In drei Fortbildungsblöcken à drei Fortbildungstage erhalten die Teilnehmer einen um- Assistenzärzte heute klare und verlässli- rungsstil. Es geht um fassenden Überblick über die für ärztliche Führungstätigkeit relevanten Handlungsfel- schwierige Gespräche che Programme verlangen. Auch in der mit Mitarbeitern und der. Entsprechend gliedern sich die Fortbildungsinhalte in vier Qualifikationsbereiche. Arbeitsorganisation seien die Ansprüche um die Entwicklung Q1 – Führen im Gesundheitswesen (12 Stunden) der jungen Arztgeneration heute deut- von Perspektiven für Gesundheitspolitik, gesellschaftliche Aspekte, Rechtliche Rahmenbedingungen, Ent- lich höher. diese, aber auch um wicklungen in der Medizin, Gesundheitsokönomie den Umgang mit Mit- Die Notwendigkeit, Ärzte für Füh- arbeitern in krisen- Q2 – Führen in Einrichtungen der medizinischen Versorgung (25 Stunden) rungspositionen zu schulen, hat auch haften Lebenssituatio- Führungsqualität, strategische Planung, operative Planung und Kontrolle, Führungsin- die Bundesärztekammer längst erkannt. nen sowie um die strumente, Führungstheorien/-stile/ -konzepte, ärztliche Führungsmodelle, Organisa- Ihr Curriculum Ärztliche Führung wur- Teamentwicklung. Re- tionstheorie de aufgelegt, weil Ärzte zunehmend mit ferentin ist Dr. Susan- Q3 – Führen von Mitarbeitern und im Team (29 Stunden) ne Wilcken-Reppen- Führungsaufgaben betraut werden, die hagen aus dem Städ- Kommunikation, Interaktion und Moderation (insgesamt 18 Stunden), der Arzt als ihnen im Rahmen ihrer medizinischen tischen Krankenhaus Führungskraft, Personalmanagement, Führungsinstrumente, Motivationstheorie, Be- Aus,- Fort- und Weiterbildung nicht ver- Kiel. Zielgruppe sind ziehungsmanagement mittelt wurden. Ziel ist es, die ärztlichen alle Oberärzte, die im Q4 – Selbstmanagement (14 Stunden) Führungskompetenzen zu stärken und Verbund bereits an Selbstreflexion, Selbstmanagement, persönliche Karriereplanung, persönliches Füh- einer Bausteinreihe ein persönliches Führungskonzept zu „Führungskompeten- rungskonzept entwickeln. Die Teilnehmer sollen nach zen“ teilgenommen Die Fortbildungsinhalte werden theoretisch und praktisch unter Einbeziehung von per- dem 80-stündigen Curriculum in die haben. sönlichen Fallbeispielen der Teilnehmer vermittelt. Lage versetzt werden, den „Spannungs- AUSGABE 5 | MAI 2016 TITELTHEMA // 9

für Schrappe eine Schwäche vieler Ärz- entwickeln. Sie müssen deshalb ja nicht te, weil sie nach seiner Wahrnehmung gleich Bilanzen erstellen oder Manager nicht erfahren haben, wie lohnend das werden – aber sie sollten daran schnup- Arbeiten in diesen Organisationen sein pern“, sagte Schrappe in Heide. kann. „Sie haben das nicht gelernt. Sie Mit dieser Einstellung befindet er sind Freiberufler“, lautet seine Erklärung sich in bester Gesellschaft. Der frühere für diesen Umstand. Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Schrappe erklärte im Heider Bil- Dietrich Hoppe, hatte in seinem Vor- dungszentrum den Begriff des Clinical wort für das Curriculum Ärztliche Füh- Corporate Governance, hinter dem ein rung geschrieben: „Um der ärztlichen Modell klinischer Führungs- und Orga- Führungsverantwortung auch weiterhin nisationsstrukturen steckt. Das Haupt- gerecht werden zu können, muss und augenmerk liegt dabei auf Patientensi- sollte der Arzt nicht zum Manager oder cherheit, Risikomanagement und Quali- Kaufmann werden. Unter den gewandel- tätssteigerung. Wichtige Merkmale sind: ten Rahmenbedingungen ist es jedoch u die Professionalisierung von Auf- erforderlich, ein Grundverständnis von sichts- und Eigentümerfunktion ökonomisch-unternehmerischen Pro- u leitende Ärzte akzeptieren Clinical zessen und von Organisationswandel zu Corporate Governance und ihre Bin- erwerben sowie Aufgeschlossenheit ge- dung an Patienten, Abteilung und genüber Managementmethoden mitzu- Gesamtinstitution bringen. Es geht also um die Herstellung u tatsächliche Integration der leitenden einer Balance, wie ökonomische und or- Ärzte in die Entscheidung des Ma- ganisatorische Bedingungen selbstbe- nagements stimmt und zum Nutzen der Patienten u die Fragmentierung der Befugnis- eingesetzt werden können. Dies gilt für se und Verantwortlichkeiten wird be- Ärzte in Leitungspositionen in besonde- endet, stattdessen besteht Prozess- rem Maße.“ verantwortung für den gesamten Be- Nur einer, aber ein wichtiger As- handlungsablauf pekt ärztlicher Führung ist die ökonomi- u Krankenhaus und Umwelt: Stabilität sche Verantwortung. Thomas Rampoldt ist die Ausnahme – das Krankenhaus hat als Geschäftsführer der Ärztegenos- als verantwortungsvoller Partner. senschaft Nord zahlreiche Praxismodelle Schrappe machte in Heide aber auch kennengelernt und erlebt, wie Ärzte im deutlich, mit welchen komplexen Prob- ambulanten Bereich ihre Führungsrolle Bereitschaft ist unter den jüngeren Ärz- Thomas Rampoldt lemen es Führungskräfte zu tun haben interpretieren und ausfüllen. Er sieht ei- ist seit Gründung der ten heute stärker ausgeprägt als noch können und wie schwer Lösungen oft zu nen Zusammenhang zwischen dem sich Ärztegenossenschaft vor einigen Jahren. Das heißt keinesfalls, finden sind. Er warnte eindringlich vor seit Jahren abzeichnenden Wunsch jun- Nord – zunächst dass Ärzte damit ihre gerade eingenom- der Gefahr, sich mit vorschnellen Lösun- ger Ärzte nach Teamarbeit auch im am- noch als Ärztegenos- mene Führungsrolle in der Praxis ab- gen zufriedenzugeben. Die implizite An- bulanten Bereich und dem Selbstver- senschaft Schleswig- geben: „Es zeugt von verantwortungs- Holstein – deren Ge- nahme, man könne bei der Suche nach ständnis als Führungskraft. Früher über- schäftsführer. Vor- voller Führung, wenn man erkennt, wo Lösungen von einem Mindestmaß an nahmen die Ärzte diese Rolle in kleinen her war Rampoldt bei man Unterstützung benötigt, und wenn Ordnung und Berechenbarkeit ausgehen, Praxiseinheiten und setzten auf learning der Kassenärztlichen man sich diese auch holt. Für mich ist stimme nicht immer. Ein häufiger Fehler by doing. In aller Regel hatten sie damit Vereinigung Schles- das kein Zeichen von Führungsschwä- bei Problemen in komplexen Systemen auch Erfolg. Heute sind die Verbünde im wig-Holstein beschäf- che, sondern von Stärke“, sagt Rampoldt. tigt. Für die Genos- ist es, den Blick für das Ganze zu verlie- ambulanten Bereich größer, das System senschaft berät Ram- Für ihn steht fest, dass der Aufwand, den ren. Zu beobachten war dies vor einigen ist komplexer und Fehler haben weitrei- poldt u. a. zahlreiche Praxen für gute Führung in Form von Jahren, als viele Klinikträger auf Rat ver- chendere Folgen. Da ist es für Rampoldt Ärzteverbünde. Zeit, Geld und Schulungen leisten, sich meintlicher Experten viel Aufwand be- nur nachvollziehbar, dass Ärzte nicht lohnt: „In gute Führung zu investieren trieben, um gut betuchte ausländische sofort nach der Gesamtverantwortung hat viele positive Folgen: Ärzte in gut ge- Patienten in ihren Häusern behandeln streben, wenn sie in den ambulanten Be- führten Einrichtungen arbeiten zufrie- zu können, statt sich im Kerngeschäft reich wechseln, auch wenn sie seltener dener, haben eine höhere Lebensquali- weiter zu entwickeln. Das vermeint- als früher völlig unvorbereitet in Füh- tät und das wirtschaftliche Ergebnis ist lich lukrative Geschäft mit den ausländi- rungsrollen gehen. Wer nicht selbst In- besser“, lautet seine Erfahrung. Um sich schen Patienten hat sich nach Beobach- teresse an betriebswirtschaftlichen Fra- auch während der Praxiszeit auf die Füh- tung Schrappes nur für wenige Kranken- gen mitbringt und sich entsprechend rungsrolle einzustellen, gibt es nach Mei- häuser ausgezahlt. schult, bringt nach seiner Beobachtung nung Rampoldts inzwischen auch gute Was zeichnet Führungskräfte nicht immerhin die Erkenntnis mit, dass ex- Angebote in Schleswig-Holstein. Als Bei- aus? Für Schrappe ist es kein gutes Zei- terne Unterstützung für den wirtschaft- spiele nennt er das von der Ärztekam- chen für eine Führungskraft, wenn diese lichen Bereich der eigenen Praxis erfor- mer unterstützte Peer Review-Verfahren über Umweltbedingungen nur jammert. derlich ist. „In aller Regel haben Ärz- oder Angebote des Instituts für Allge- Besser sei es, die Bedingungen für sei- te, die zuvor im Krankenhaus beschäftigt meinmedizin. Aufgrund des zunehmen- ne Mitarbeiter zu interpretieren, daraus waren und keine entsprechenden Schu- den Drucks im ambulanten Sektor schei- Handlungsoptionen abzuleiten und mit lungen absolviert haben, sich nicht ein- nen die Veränderungen, wie sie die jun- diesen Bedingungen zu arbeiten. mal um die Urlaubsplanung oder um gen Ärzte durch eine neue Interpretation Schrappe ließ in seinem Vortrag das Bestellwesen kümmern müssen. In und die neue Herangehensweise an die durchblicken, wie wichtig Aufgeschlos- der Niederlassung tragen sie auf einmal Praxisführung anstreben, sinnvoll. Sie senheit in ökonomischen Fragestellun- die Gesamtverantwortung. Da ist es rat- wollen verändern – und nach Schrappe gen für Ärzte ist, die Führungspositio- sam, sich selbst entsprechende Experti- bringen sie damit die wesentliche Moti- nen anstreben. „Es ist wichtig, dass Ärz- se anzueignen und sich zugleich Unter- vation zur Führung mit.

Foto:Ärztegenossenschaft Nord e.G. Nord Foto:Ärztegenossenschaft te eine Antenne für das Management stützung zu holen“, so Rampoldt. Diese Dirk Schnack 10 // TITELTHEMA MAI 2016 | AUSGABE 5

INTERVIEW Erst Skepsis, heute stark nachgefragt Das Klinikum Itzehoe schult ärztliche Führungskräfte allein und im Verbund. Personalleiterin Gunda Dittmer hat gute Erfahrungen mit den Seminaren gemacht.

as Klinikum Itzehoe schult Ober- ärzte, die sich bereits in dieser Po- sition befinden oder dafür vorge- sehen sind, in Führungssemina- ren. Die stellvertretende Kranken- hausdirektorin und Leiterin der It- zehoer Personalabteilung, Gunda DDittmer, erläutert im Gespräch mit dem Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt, weshalb sich ihr Haus zu den Schulun- gen entschlossen und welche Erfahrun- gen es dabei gesammelt hat.

SHÄ: Frau Dittmer, das Klinikum Itze- hoe schult seit acht Jahren Ärzte in Füh- rungsseminaren. Warum ist dieses Pro- gramm notwendig? Gunda Dittmer: Das lässt sich viel- leicht an einem Beispiel verdeutlichen: Früher sind Ärzte auf dem Flur von ih- ren Chefärzten darüber informiert wor- den, dass sie Oberärzte werden. Dann wurden sie Oberarzt, ohne dass jemand sie auf diese Aufgabe vorbereitete. Sie wurden also ins kalte Wasser geworfen. Das wollten wir ändern. Ärzte, die Füh- rungsaufgaben übernehmen, sollten wis- sen, was damit zusammenhängt, und sollten sich im Vorwege mit dieser neu- en Rolle bzw. Position beschäftigt haben.

Wie bereiten Sie die Ärzte vor, was sind Inhalte Ihrer Führungsseminare? Dittmer: Wir liefern den Ärzten eine theoretische Grundlage und vermitteln ihnen ein Führungsverständnis. Das ge- schieht mit hohem Praxisbezug, u. a. durch Rollenspiele. Dabei lernt man z. B., wann und wie man ein Mitarbeiterge- spräch führt, welche Kommunikations- strategien es gibt und wie das eigene Ver- ZUR PERSON halten auf andere wirkt. Auch betriebs- Gunda Dittmer ist stellvertretende Krankenhausdirektorin und Personalleiterin am Klinikum Itzehoe sowie wirtschaftliche Kenntnisse werden ver- ausgebildeter systemischer Coach. Bevor sie ihre Tätigkeit in Itzehoe aufgenommen hat, war sie mehrere Jah- mittelt. Das sind alles Aspekte, die für re für ein Krankenhaus in Niedersachsen tätig und hat als Personalentwicklerin in einem Landesbetrieb in die Führung von Mitarbeitern elemen- Hamburg gearbeitet. Als aktuelle Schwerpunkte in der Mitarbeiterorientierung nennt Gunda Dittmer folgen- tar sind. de Punkte: Arbeitgeberattraktivität ausbauen, Kompetenzen weiterentwickeln, Gesundheit und Prävention stärken und die Arbeitsfähigkeit der Arbeitnehmer ab 55 Jahren sichern. Wie viele Ärzte haben bislang teilge-

nommen? Privat Foto: AUSGABE 5 | MAI 2016 TITELTHEMA // 11

weil die Seminare den Teilnehmern eini- Wie hoch sind die Investitionen des Kli- ges abverlangen. Es wird ja deutlich, wo nikums Itzehoe in ärztliche Führungs- der einzelne Teilnehmer Handlungsbe- seminare? darf hat. Inzwischen bereitet den Teil- Dittmer: Nur für Ärzte lässt sich „Nicht in dem Programm nehmern auch die klinikübergreifende das schwer beziffern, weil wir ja auch in- Schulung keine Sorgen mehr, sondern terprofessionell schulen. Insgesamt in- gewesen zu sein bedeutet wird als bereichernd empfunden. vestiert unser Klinikum jährlich rund 250.000 Euro in die Fortbildung der Mit- ja nicht, dass man für Wer entscheidet, welcher Arzt für ein arbeiter. Hinzu kommen noch die Kos- Seminar infrage kommt? ten für die Schulungen im 6K-Verbund. eine Führungsposition Dittmer: Die Chefärzte schlagen der Personalabteilung Kandidaten vor und Binden sich Ärzte, die entsprechende wir stimmen das gemeinsam ab. Da ist es Programme durchlaufen, längerfristig im Krankenhaus nicht noch zu keinem Dissens gekommen. an das Klinikum? Dittmer: Nein. Wir haben das an- geeignet wäre.“ Warum gibt es noch immer Ärzte in fangs diskutiert und haben uns trotz des führenden Positionen, die solche Pro- finanziellen Aufwands für die Schulun- Gunda Dittmer gramme nicht durchlaufen haben? gen dagegen entschieden. Ausschlagge- Dittmer: Nicht in dem Programm bend war die Befürchtung, dass eine sol- gewesen zu sein bedeutet ja nicht, dass che vertragliche Bindung für manche man für eine Führungsposition im Kandidaten auch abschreckend wirken Dittmer: Inzwischen haben 80 Pro- Krankenhaus nicht geeignet wäre. Es könnte. Heute betrachten wir die Schu- zent aller bei uns tätigen Oberärzte ein macht keinen Sinn, auf der Teilnahme zu lungen als Werbe- und als Bindungsin- solches Programm durchlaufen. Die Re- bestehen. Wenn wir jemanden als geeig- strument. Das funktioniert auch – die sonanz ist durchweg positiv. Inzwischen net betrachten für eine Führungsaufga- Fluktuation unter unseren Oberärzten schulen wir nicht mehr allein, sondern be und sich der Kandidat nicht mit dem ist vergleichsweise gering. Nach den bis- im Verbund mit dem 6K-Verbund. Programm anfreunden kann, suchen wir herigen Erfahrungen in Itzehoe sind wir nach anderen Möglichkeiten, ihn zu un- entschlossen, das Programm weiterzu- Wie oft finden solche Programme statt terstützen. führen. und für welche Hierarchiestufen bieten Interview: DIrk Schnack Sie das an? Dittmer: Aktuell bieten wir jährlich zwei Durchgänge unter dem Titel „Füh- rungskompetenzen“ an. Daran können jeweils 14 Ärzte aus dem gesamten 6K- Verbund teilnehmen. Das Programm richtet sich gezielt an Oberärzte und an- gehende Oberärzte. Für Chefärzte ha- ben wir derzeit kein Programm – alle ha- ben entsprechende Seminare durchlau- fen. Jeder kann sich nach Absprache mit uns aber auch coachen lassen.

Wie waren die ersten Reaktionen zum Start – gab es Vorbehalte, wenn ja: wel- che? Dittmer: Anfangs herrschte viel Skepsis. Die von uns ausgewählten Ärz- te haben sich gefragt, warum sie ange- sprochen wurden. Ihnen war es eher un- angenehm, weil sie dachten, sie hätten ein solches Seminar im Gegensatz zu ihren Kollegen nötig. Es bestand auch große Sorge, vor anderen Teilnehmern Schwächen offenbaren zu müssen. Für die im Seminar stattfindende Eigenrefle- Seminar xion und die Rollenspiele braucht man Das jüngste 6K Semi- viel Vertrauen, dass alles intern bleibt. nar Führungskompe- Und als wir begannen, im Verbund kli- tenzen Oberärzte hat nikübergreifend zu schulen, gab es neue vor wenigen Tagen am 11. und 12. Mai be- Vorbehalte, weil man zunächst Schwä- gonnen. Es folgen vier chen des eigenen Hauses nicht offenle- weitere Termine bis gen wollte. November, die Mo- dule bauen aufeinan- Hat sich die Einstellung der Ärzte zu der auf. Dazu gehören u. a. Führungsver- solchen Schulungen inzwischen ver- ständnis, Kommuni- ändert? kation und Betriebs- Dittmer: Absolut. Wir haben in- wirtschaft, aber auch zwischen mehr Interessenten als Plät- „Mut zum Auftritt“. ze. Das ist keinesfalls selbstverständlich, Anzeige 12 // GESUNDHEITSPOLITIK MAI 2016 | AUSGABE 5

LESERBRIEFE NOTFALLAMBULANZEN „Hausaufgaben machen im Nodienst“ „Wenn die Selbstverwaltung (KV und Krankenhausgesellschaft) und ihre Aufsicht, die Landesregierung, in einem gemeinsamen Rechtsgutachten zu der resignierenden Erkenntnis kommen, Husten statt dass der Trend zur eigenmächtigen systemwidrigen Primäri- nanspruchnahme der Klinikambulanzen durch die Patienten „unumkehrbar“ sei, ist es an der Zeit, ALLE daran zu erinnern, dass sie gefälligst ihre Hausaufgaben zu erledigen haben. Die Niedergelassenen, auch die Allgemeinärzte, die flächende- Herzinfarkt ckend ihre Sprechzeiten reduziert haben. Man versuche einmal, eine Praxis am Freitagnachmittag zu erreichen. Die Kliniken, Breite Resonanz zur steigenden Zahl an Bagatellen im die natürlich ein Interesse haben, mit ihren Ambulanzen einen Notdienst. Politik setzt Thema auf die Tagesordnung. Fuß in die Tür der ambulanten Versorgung zu bekommen und dann lukrative Honorare zu erzwingen, die Arbeit aber mit As- sistenzärzten ohne Facharztstandard gar nicht schaffen können. Die Politik, die endlich laut sagen muss, dass sich die Patien- ten zunächst einem Niedergelassenen vorzustellen haben, bevor as Titelthema über die Situation „quasi aufgefordert, die Notfallambulan- sie Klinikambulanzen konsultieren. Die Politik, die sich endlich im Notdienst in der Märzausga- zen zu nutzen“. von dem bis heute nicht zurückgenommenen dümmlichen Ulla‐ be des Schleswig-Holsteinischen Die Grünen-Gesundheitspolitikerin Schmidt‐Diktum der jederzeitigen optimalen Versorgung ver- Ärzteblattes hat Politiker, Journa- Marret Bohn sieht ebenfalls die Bundes- abschieden muss und dem Volk klarmachen, dass für begrenztes listen und ärztliche Leser in den ebene gefordert. Mit ihrer Entscheidung, Geld keine unbegrenzte Leistung zu haben ist. Osterferien beschäftigt. Das The- die Notfallambulanzen der Kliniken für Alle zusammen, die dafür zu sorgen haben, dass in einer Zu- ma wurde von mehreren Medien Patienten zu öffnen, habe die große Ko- kunft schwindender human ressources bei den Ärzten eine effek- Dim Land aufgegriffen, weil inzwischen alition den Patienten einen Bärendienst tive Versorgung nur durch ein Primärarztmodell zu machen ist Patienten auch öffentlich die langen erwiesen. „Das gilt besonders für Unikli- und dass mit einem Primärarztmodell nicht der Kommunismus Wartezeiten in den Notdienstambulan- niken wie das UKSH. Jetzt passiert ge- über uns kommt, wohl aber eine ausreichende (!) Versorgung ei- zen der Krankenhäuser kritisieren. Dar- nau das, wovor Experten gewarnt haben: ner alternden Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten.“ aufhin meldeten sich auch Politiker aus Die Notfallambulanzen sind überlaufen Dr. Holger Hamann, Süderstapel dem Landtag zu Wort – nicht nur mit und es kommt zu langen Wartezeiten“, kritischen Tönen gegenüber Gesetzge- sagte die Ärztin. Die aktuelle Situation ber und Selbstverwaltung, sondern auch sei „eine Zumutung für Patienten, aber „Eigenbeteiligung für Notdienst“ in Richtung Patienten, deren Erwar- auch für die Mitarbeiter, die unter diesen tungshaltung auch von Teilen unserer belastenden Bedingungen die Notfall- „Der Leitartikel des Schleswig‐Holsteinischen Ärzteblattes ist Leser kritisch gesehen wird (siehe Leser- versorgung aufrechterhalten müssen.“ gut recherchiert und von vielen, aber nicht allen Seiten beleuch- briefe links). In den Medien wurde auch über zu tet worden. Die überbordende Inanspruchnahme von ärztli- Der gesundheitspolitische Spre- lange Wartezeitzen speziell von Schlag- chen Leistungen nicht nur, aber auch im Bereitschaftsdienst ist cher der CDU-Fraktion im Schleswig- anfallpatienten am Universitätsklinikum ein gesellschaftliches Phänomen, das zum Teil auf Egoismus, Holsteinischen Landtag, Karsten Jasper, Schleswig-Holstein (UKSH) berichtet. Rücksichtslosigkeit und Vollkasko‐Mentalität fußt. Die Men- sprach von „zum Teil unverantwortlich Wolfgang Dudda, Gesundheitsexper- schen gehen, wann sie wollen und weshalb sie wollen, zum Arzt langen Wartezeiten in Notaufnahmen“ te der Piratenfraktion im Kieler Landtag, und erwarten zu jeder Tages‐ und Nachtzeit die ungeteilte Auf- und sieht diese „offenkundig überfor- sagte hierzu: „Dass Patienten bereits in merksamkeit, die sofortige Behandlung ohne jegliche Wartezeit dert“. Er forderte eine den Notaufnah- der Notaufnahme in eine lebensbedroh- und das Vorhalten sämtlicher Segnungen der modernen Me- men vorgeschaltete Sichtung der Pati- liche, weil zeitverzögernde Situation dizin. Fragen Sie doch mal bei den ‚Leistungserbringern‘ nach, enten, um einer Überlastung der Ein- kommen, wenn sie die Türen zur Neu- mit welchen gesundheitlichen Notdienst‐Problemen sich in den richtungen vorzubeugen. „In den Not- rologie im UKSH passieren, ist ein Zu- Praxen dieses Landes beschäftigt wird! Der im Artikel genann- aufnahmen unserer Krankenhäuser stand, den man nicht verharmlosen darf. te Anteil von bis zu 60 Prozent den Notdienst in Anspruch neh- melden sich mittlerweile auch Schnup- ‚Time is brain‘ ist im Falle des Verdachts mender Patienten, die auch zu Sprechstundenzeiten ihren Arzt fenpatienten. Allein die Sichtung kos- auf einen Schlaganfall das alles entschei- hätten aufsuchen können, trifft den Nagel auf den Kopf. In die- tet Zeit, die für echte Notfälle fehlt. Den dende Prinzip. Die katastrophale Man- ser Gesellschaft kann man Veränderungen nur über den Geld- Notaufnahmen muss deshalb eine Sich- gelsituation am UKSH, die sich durch beutel bewirken; daher reicht mir die von Frau Dr. Schliffke im tung vorgeschaltet werden“, sagte Jasper. längst bekannte Überlastungsprobleme Interview zur Frage einer Notdienst‐Eigenbeteiligung gegebe- Er wirbt deshalb für das von der KV und zugespitzt hat, muss unverzüglich aufge- ne Antwort nicht aus. Ich halte es für vertretbar, pro Notdienst‐ der Krankenhausgesellschaft Schleswig- löst werden.“ Behandlung einen Eigenanteil von zum Beispiel 20 Euro zu er- Holstein entwickelte Konzept der Portal- Bernd Heinmann, gesundheitspoli- heben. Dabei lasse ich das Argument nicht gelten, dass sich die praxen, die diese Filterfunktion erfüllen tischer Sprecher der SPD, kritisierte: „Es unsägliche Praxisgebühr von zehn Euro pro Quartal als un- sollen. Jasper forderte Gesundheitsmi- kann nicht sein, dass Schlaganfälle und taugliches Steuerungsinstrument bewiesen habe. Ich spreche nisterin Kristin Alheit auf, „das Thema andere lebensbedrohliche Krankheiten von einem Eigenanteil pro Besuch … und da wird es sich ein auf die Tagesordnung zu nehmen“. mit Husten, Schnupfen oder einem stei- „Nicht‐Notfall“ überlegen, ob er wegen Bagatellen oder dem FDP-Politiker Dr. Heiner Garg sieht fen Nacken konkurrieren müssen, die praktizierten „Dritt‐ und Viertmeinungsverfahren“ den Not- im „Überlaufen der Notfallambulanzen besser bei einem Hausarzt als durch ei- dienst aufsucht. Die Akteure im Gesundheitswesen müssen han- auch eine Folge der verfehlten Gesund- nen notfallmäßigen Facharzteinsatz be- deln, von alleine wird sich keine Änderung zum Guten einstel- heitspolitik von Schwarz-Rot auf Bun- handelt werden können.“ Er kündigte len.Vielleicht bewirkt die Erhebung einer Notdienst‐Eigenbetei- desebene“. Garg, früher Gesundheits- an, dass das Thema politisch aufgegrif- ligung sogar den Einstieg in eine gesamtgesellschaftliche Diskus- minister in Schleswig-Holstein, forderte fen wird. Ziel müsse sein, dass nur „wirk- sion, wieviel Medizin sich die Bevölkerung leisten möchte.“ CDU und SPD auf, „Ursachenforschung liche Notfälle in den Notfallambulanzen Dr. Reimar Daniel Vogt, Pahlen in ihrer eigenen Politik zu betreiben“. der Krankenhäuser behandelt werden Garg hält Patienten durch die Politik und andere Patienten sich in die haus- AUSGABE 5 | MAI 2016 GESUNDHEITSPOLITIK // 13

LESERBRIEFE „Demonstranten haben recht“ „Zum Titelthema in Heft 4/16 möchte ich mich wie folgt äußern: Die Demonstranten hatten völlig recht! Die Gesundheitsversor- gung auf Eiderstedt, insbesondere die Notfallversorgung, wird hier mit Füßen getreten! St. Peter-Ording als Badeort verschärft die Problematik noch.Wenn Tönning geschlossen wird, entste- hen Wege für die Notfallversorgung, die absolut nicht zu ver- Karsten Jasper, gesundheitspolitischer Sprecher treten sind: gleich, ob der RTW Husum oder Heide anfährt, der CDU-Landtagsfraktion, bezeichnete die braucht er mindestens 45 Minuten. Zum Rettungsdienst: Bei der langen Wartezeiten in den Notfallambulanzen der schleswig-holsteinischen Kliniken als „un- dünnen Bestückung mit Rettungsmitteln in Eiderstedt wird die verantwortlich“. Er hält die Krankenhäuser mit Einsatzzeit insgesamt dies noch deutlich übersteigen. Die Ein- der derzeitigen Situation für überfordert. treffzeiten werden deutlich über den im Rettungsdienstgesetz ge- forderten zwölf Minuten liegen! Der weitere angekündigte Ret- tungshubschrauber ist reine Augenwischerei für die Öffentlich- keit: 1.Die Luftrettung funktioniert nur auf der Basis eines funkti- ärztlichen Anlaufpraxen begeben, um tion auf die Berichte über Schlaganfall- onierenden bodengebundenen Rettungsdienstes. Das ist hier die hochspezialsierten Fachärzte zu ent- patienten mit zu langen Wartezeiten nicht gegeben! lasten“. Selbstverwaltung und Gesetzgeber auf, 2.Wie an anderer Stelle zu lesen ist (Schreiben des Landrats vom Heinemanns Vorschlag würde aller- für eine „auskömmliche Finanzierung 14.03.16) ist der zusätzliche RTHubschrauber privatwirtschaft- dings das Problem nur zum Teil beheben, zu sorgen, um dem Ansturm auf die lich betrieben und gebunden. Eine Zusammenarbeit mit dem solange keine Gesetzesänderung vorge- Notaufnahmen personell wie finanziell Rettungsdienst ist überhaupt noch nicht geklärt! Der RTHub- nommen wird. Denn die Anlaufpraxen gewachsen sein zu können“. Das UKSH schrauber wäre bestenfalls ein schönes Sahnehäubchen oben- sind für die Zeit nach den Sprechzeiten spricht von einem Defizit von 13 Millio- drauf. gedacht. Die von Jasper und Heinemann nen für die Versorgung von mehr als Zur Situation des Klinikums Nordfriesland: Eine Praxisklinik genannten Fälle von Bagatellerkrankun- 115. 000 Notfall-Patienten im Jahr. Das anstatt des Krankenhauses in Tönning mit internistischem Sitz gen kommen jedoch auch während der Klinikum warb zugleich mit einem Hin- wäre eine zeitgemäße Alternative zum Krankenhaus in Tön- Sprechstundenzeiten in die Notaufnah- weis auf die zu leistende umfassende ning. Da das MVZ dort eine 24-Std.-Bereitschaft nicht leisten men. Das von KV und Krankenhausge- Versorgung um Verständnis für Warte- kann, müsste eine Kooperation mit den Kliniken das zusätz- sellschaft in Schleswig-Holstein erarbei- zeiten: „An 365 Tagen im Jahr rund um lich leisten. Als Gynäkologe liegt mir das Thema Geburtshilfe be- tete Konzept zum Betrieb von Portalpra- die Uhr“ würden „chirurgische oder sonders am Herzen. Der Asklepios Konzern ist da ganz sicher xen sieht deshalb vor, diese auch wäh- internistische Notfälle ebenso behan- kein Vorbild. Die haben nicht nur die Abteilung in Westerland rend der Sprechstundenzeiten zu betrei- delt wie psychiatrische Notfälle, etwa in geschlossen, sondern auch im ehemaligen Kreiskrankenhaus ben. Aus rechtlichen Gründen ist dies Trauma-Ambulanzen für Not- oder Ge- Bad Oldesloe. Das ist keine Leistung, sondern das Versagen des – wie berichtet – bislang nicht möglich. waltopfer. Bei allen denkbaren Katastro- Konzerns auf ganzer Linie! Die Einsicht, dass man medizini- Ein entsprechender Vorschlag aus dem phen ist das UKSH wichtiger Bestand- sche Versorgung nicht rechnen kann, kommt bei den Herrschaf- Norden für eine Gesetzesänderung ist teil des Katastrophenschutzes. Auch für ten mit Sicherheit zu spät. Die rasant zunehmende Mangelver- in bislang nicht aufgegriffen wor- außergewöhnliche und seltene Notfäl- sorgung mit Hebammen wird das Problem noch wesentlich ver- den. Lange Wartezeiten und überfüll- le sind Uniklinika täglich 24 Stunden mit schärfen und ist hier gar nicht analysiert worden. Die Schaffung te Notdienstambulanzen gibt es nicht einem aufwendigen Bereitschaftsdienst einer Alternative zum Krankenhaus Tönning ist eine conditio nur in Schleswig-Holstein, sondern bun- gerüstet“, gab das UKSH zu bedenken. sine qua non!“ desweit. KV-Chefin Dr. Monika Schliff- Und: Je umfassender das Leistungsange- Dr. Hartmut Roehlke, Ahrensburg ke hält das vom Bund favorisierte Modell bot der Notfallversorgung, desto höher für nicht zu Ende gedacht und hat sich seien Investitions- und Vorhaltekosten deshalb für die Lösung aus dem Norden der jeweiligen Klinik. „Das UKSH erhält „Oh wie schön war es in der Colonia“ eingesetzt. für seine Hochschulambulanzen 69,91 Wie die aussehen könnte, stand bis Re- Euro pro Fall und für seine Notaufnah- „Mir scheinen die im Artikel genannten Preissteigerungsraten daktionsschluss noch nicht fest. In der men durchschnittlich 32 Euro pro Fall der privaten Krankenversicherungen deutlich geschönt, zumin- auch bundesweit geführten Debatte wur- – benötigt aber jeweils 185 Euro, um die dest gilt das für die Axa-Krankenversicherung. Oh wie schön de aber deutlich, dass die Anspruchshal- Kosten zu decken“, hieß es in einer Stel- war doch die über Jahrzehnte währende Mitgliedschaft bei der tung der Patienten hoch bleiben wird. lungnahme. Colonia-Ärzteversicherung. Die Einstiegsbeiträge waren güns- Denn durch das Aufsuchen des Kran- Der Gesetzgeber wollte im Juli 2015 tig, die Beitragsanpassungen selten und moderat. Dann kam die kenhauses erwarten Patienten ein brei- mit dem Krankenhaustrukturgesetz Übernahme durch die Axa und damit begann das Elend: jähr- tes und abgestimmtes Behandlungs- (KHSG) auch die Vergütung der Not- liche Beitragserhöhungen zwischen acht und 25 Prozent. Ins- spektrum mit technischer Unterstüt- fallversorgung weiterentwickeln. Kran- gesamt eine Beitragserhöhung innerhalb von zehn Jahren auf zung – das im Vergleich dazu abgespeck- kenhäuser, die an der stationären Not- über 135 Prozent. Mein diesbezügliches Beschwerde-Schreiben te Angebot in Portalpraxen wird voraus- fallversorgung teilnehmen, sollen für die an die Bafin wurde genauso lapidar beantwortet wie von der sichtlich nur dann Patienten überzeugen, vorgehaltenen Notfallstrukturen diffe- Axa selbst: Die Beitragserhöhungen seien den gestiegenen Kos- wenn sie sich davon deutlich geringere renzierte Zuschläge erhalten. Für nicht ten im Gesundheitswesen geschuldet und in allen Fällen durch Wartezeiten versprechen. Krankenkas- an der Notfallversorgung teilnehmen- die zuständigen Aufsichtsbehörden genehmigt worden. Also al- senvertreter hatten angeregt, das Ange- de Krankenhäuser ist ein Abschlag vor- les rechtens. Sie ist gleichzeitig die Versicherung, die bekannter- bot in Portalpraxen durch Präsenz un- gesehen. „Bis heute hat die Selbstverwal- maßen etliche Millionen Euro Versicherungsgelder in den Sand terschiedlicher Facharztqualifikationen tung in Schleswig-Holstein dazu keine gesetzt hat.“ zu erhöhen – einen Vorschlag, wie dieses Lösung gefunden. Und, ob diese Lösung Wulf H. Kess, Pansdorf Angebot finanziert werden könnte, hat- dann Abhilfe schafft, bleibt ungewiss – ten sie allerdings nicht vorgelegt. sie greift allerdings frühestens 2018“, kri-

Foto: CDU-Fraktion des Schleswig-Holsteinischen Landtags Schleswig-Holsteinischen des CDU-Fraktion Foto: Das UKSH forderte in einer Reak- tisierte das UKSH. Dirk schnack 14 // GESUNDHEITSPOLITIK MAI 2016 | AUSGABE 5

BEREITSCHAFTSDIENST karte, Drucker für die Etiketten – „sonst müsste ich Namen und Adressen x-fach schreiben“ – und die Formulare, ohne die der Einsatz nicht abrechenbar wäre. Schnell die Einweisung ins Kranken- haus ausstellen, den Koffer zuklappen, Hausbesuch auch und dann eilt der Arzt zum Wagen zu- rück. Die Liste der Besuche, die Wegers an diesem Vormittag zu erledigen hat, ist lang und wird im Lauf der Zeit noch län- am Sonntag ger werden. Allgemeinmediziner Wegers hat sei- ne Praxis im Norden von Schleswig, in Mit dem Arzt im fahrenden Dienst rund um Schleswig unter- einem ruhigen Wohngebiet. Famili- wegs. Dr. Ralf-Günter Wegers als „Landarzt auf Rädern“. en, viele ältere Leute, Diagnosen von Schnupfen bis Krebs, das Wartezimmer esterakeby, Sonntagmorgen. Menschen mit Behinderungen unterge- ist von morgens bis abends voll. Eigent- Das Dorf hat kaum mehr als bracht ist. Silke Seeling aus dem Betreu- lich Arbeit genug, doch auch nach Pra- drei Straßen, aber die sind lang ungsteam erklärt, warum sie den Arzt xisschluss geht es für ihn weiter: An Wo- und verzweigt, und die Zeit gerufen hat: Einer der Bewohner klagt chenenden und Abenden wird er zum vergeht. „Ich hätte doch das nach einer Operation über Schmerzen. Landarzt auf Rädern. Denn Wegers Navi einstellen sollen“, mur- „Dann schauen wir mal“, sagt Wegers. ist Notdienstbeauftragter für den Be- melt Dr. Ralf-Günter Wegers. Der Mann liegt im Bett, mühsam zirk Schleswig und damit verantwort- WSchließlich entdeckt er die richtige Ein- setzt er sich auf. Die Untersuchung geht lich dafür, dass immer ein niedergelasse- fahrt, steuert seinen Sportwagen die schnell: Ja, die Wunde ist druckemp- ner Arzt in Rufbereitschaft ist. Eigentlich Straße hinab und stoppt auf dem Kies findlicher, als sie sein sollte, die Haut eine einfache Aufgabe, denn laut den Re- einer Einfahrt vor einem weißen Ge- stark gerötet und geschwollen. „Da sol- Im fahrenden Dienst geln der Kassenärztlichen Vereinigung höft. Aussteigen, die Tasche aus dem en- len die Chirurgen draufschauen“, ent- werden die Ärzte auch Schleswig-Holstein (KVSH) ist jeder immer wieder in Pfle- gen Kofferraum heben, im Eilschritt ins scheidet Wegers und verbindet die Wun- ge- und andere Be- Mediziner im Bezirk verpflichtet, seinen Haus, vorbei an dem Grüppchen Men- de neu. Dann geht es zurück ins Büro, treuungsheime ge- Teil der Dienste zu übernehmen, egal schen, die mit Kaffeetassen und Zigaret- zu Teil zwei der Arbeit: „Der Papier- rufen. Hier bespricht ob Angestellter eines MVZ oder Chef ei- ten auf der Eingangstreppe stehen. krieg“, wie Wegers sagt. In seinem Kof- sich Dr. Ralf-Gün- ner Facharztpraxis. Auf rund 113 Kolle- „Guten Morgen, guten Morgen“, ruft fer liegen nicht nur Medikamente und ter Wegers mit Regi- gen hat Wegers als Notdienstbeauftragter na Arndt im Pflege- Wegers. Schon steht er im Büro des Ge- Verbände, sondern vor allem das mobile heim „Am Öhr“ in Zugriff – im Prinzip. „Sicher, ich könn- bäudes, in dem eine Einrichtung für Büro mit Lesegerät für die Versicherten- Schleswig. te jeden einteilen“, sagt Wegers. „Aber es Fotos: EG Fotos: AUSGABE 5 | MAI 2016 GESUNDHEITSPOLITIK // 15

wurde die Parole der Freiwilligkeit aus- gegeben, und es ist schwierig, Kolle- gen gegen ihren Willen zu zwingen.“ Ei- nige, vor allem jüngere, stammen nicht aus der Region, für die wäre es eine Här- te, am Sonntag ab acht Uhr und die gan- ze Nacht über bereitzustehen. Ande- re rümpfen schon beim Gedanken an Hausbesuche die Nase. So bleiben von der theoretisch großen Schar nur ein paar Dutzend, die sich die Termine tei- len. Sie erhalten für den Dienst ein Ho- norar von 50 Euro sowie Kontaktpau- schalen in Höhe von 15 Euro und Wege- geld. Nach Mitternacht gibt es 25 Euro Stundenlohn und 50 Euro je Kontakt. Alles in allem ein hübscher Zusatzver- dienst, dennoch sei es nicht ganz leicht, für alle Schichten Freiwillige zu finden, sagt Wegers. Dabei geht es um das sinnvolle Ziel, dass auch solche Patienten rund um die Uhr einen niedergelassenen Medi- ziner rufen können, die aus medizini- schen Gründen nicht in die Anlaufpra- xen kommen können. Die Anlaufpraxen Allgemeinmediziner Dr. Ralf-Günter Wegers mit einer Patientin, die über die Leitstelle den Bereitschaftsdienst kontaktiert wiederum sind die Adressen für Patien- hat. Sie ist eine von elf Patienten, die Wegers an diesem Sonntag zu Hause oder im Pflegeheim aufsucht. ten außerhalb der Öffnungszeiten der Arztpraxen. Dieses System aber ist vielen chen können.“ nen warten Mutter und Großmutter. Die Patienten nicht bewusst oder sie ignorie- So wie Ursula Gebh. Die 79-Jähri- alte Dame hat in letzter Zeit an Gewicht ren es; viele von ihnen gehen stattdessen ge schiebt den Rollator zur Tür, sie hat verloren und fühlt sich schlecht. Nichts, in die meist überfüllten Notfallambulan- vom Fenster aus Wegers roten Wagen was sofort behoben werden kann. We- zen der Kliniken und müssen deshalb gesehen und ist hoch erfreut: „Sie wa- gers rät der Frau, ihren Hausarzt auf- lange Wartezeiten in Kauf nehmen. ren schon mal bei mir.“ Damals wie jetzt zusuchen. Im Auto rümpft er ein wenig Wegers steuert sein Auto durch die geht es um ein ähnliches Problem: Das die Nase: Nein, das war nicht unbedingt sanften Hügel Angelns zurück in Rich- Bein der Rentnerin ist angeschwollen ein Notfall. Allerdings: „Vorher ist das tung Schleswig. Die Notdienstbezirke und schmerzt. „Ich habe Angst vor einer schwer zu sagen. Wenn jemand allein zu wurden 2006 neu zugeschnitten, jetzt Thrombose“, gesteht sie. Zu Recht, meint Hause ist und sich schwindelig fühlt, ist gelten Größen von etwa 25 Kilometer Wegers und schreibt auch in diesem es natürlich besser, den Arzt zu rufen.“ Umkreis um die Anlaufpraxis des Be- Fall eine Einweisung ins Krankenhaus. Auch im nächsten Fall kann der Arzt zirks. Im Fall Schleswig ist die Praxis im Gebh nickt, sie hat damit gerechnet, aber wenig tun. Es geht in ein Pflegeheim. Krankenhaus untergebracht: In Schles- schön findet sie es nicht. „Alt werden ist Die Pflegerin führt Wegers in ein Drei- wig-Holstein klappe die Verbindung der kein Spaß“, sagt sie und lächelt: „Aber bettzimmer und deutet auf die Frau, de- beiden Systeme von niedergelassenen die Alternative ist auch nicht gut.“ ren Bett nahe am Fenster steht. Ihr Atem Ärzten und klinischer Versorgung gut, Während Wegers noch den unaus- geht schwer, sie hat erhöhte Tempera- das Land habe alles ausgeschöpft, was weichlichen Papierkram erledigt, klin- tur, ist nicht ansprechbar. Wegers unter- das neue Krankenhausstrukturgesetz gelt sein Diensthandy erneut, es geht sucht sie und schüttelt den Kopf. Drau- hergebe, teilt das Sozialministerium mit. um den nächsten Fall. Die Kranken ru- ßen im Schwesternzimmer sagt er: „Es Als nächster Schritt stehen die so- fen nicht direkt beim Arzt an, sondern sieht schlecht aus.“ Das Herz, die Nie- genannten Portalpraxen auf der politi- melden sich bei der Leitstelle. Dort sit- ren, Epilepsie, Demenz – die Frau leidet 116117 schen Agenda. Gemeint sind allgemein- zen eigens für den Telefondienst ge- unter einer ganzen Reihe schwerer Vor- unter dieser schulte Fachkräfte, die entscheiden, ob Telefonnummer medizinische Praxen, die in Kliniken un- erkrankungen, aktuell kommt eine Lun- melden sich Patienten terbracht sind und sich im Idealfall so- sie den Bereitschaftsdienst-Arzt alar- genentzündung hinzu. Sie müsste ins außerhalb der gar den Empfangstresen mit dem Kran- mieren. Es muss immer ein medizinisch Krankenhaus, doch das ist laut Patien- Praxisöffnungszeiten kenhaus teilen, um die Kranken gleich begründeter Verdacht sein, betont We- tenverfügung ausgeschlossen. „Rufen Sie in der Leitstelle an der Eingangstür ins richtige System gers: „Dass ein Patient kein Auto hat, ist die Verwandten an“, rät Wegers. der KVSH. Dort wird entschieden, schicken zu können. Das Problem: Um kein Grund.“ Aber es sind in der Re- Schon wieder klingelt das Telefon, ob der fahrende zu wirken, müsste diese Praxis rund um gel die Alten und Gebrechlichen, denen und der Arzt macht sich auf den Weg zur Bereitschaftsdienst die Uhr geöffnet sein. Wegers ist skep- der Weg zum Arzt schwerfällt. So wie nächsten Adresse. An diesem Sonntag, zum Patienten tisch: „Noch eine Stelle, die besetzt wer- bei der nächsten Tour aufs Dorf: Dies- einem ganz gewöhnlichen Bereitschafts- kommen muss. den muss. Woher bitte sollen die Leute mal geht es nach Dörpstedt auf der an- diensttag, sieht Wegers elf Kranke, be- Mobile Patienten können eine der 30 kommen?“ deren Seite der Schlei. Wegers verzichtet gutachtet eine Tote und führt kurz vor Anlaufpraxen im Auch im fahrenden Dienst werde mit auch diesmal auf die Hilfe des Navigati- Mitternacht noch ein telefonisches Be- Land aufsuchen. der „Ressource Arzt“ nicht sehr sinnvoll onsgeräts: Der 53-Jährige kennt die Regi- ratungsgespräch. Ein voller und erfüllter Der fahrende Dienst umgegangenen, meint Wegers: „40 Mi- on nicht nur von zahlreichen Notdienst- Tag, ein Blick in mehr als ein Dutzend kommt auf rund nuten im Auto, zehn Minuten beim Pa- einsätzen, sondern auch aus der Freizeit, Schicksale. Nur was weiter mit den Pati- 36.000 Einsätze im Jahr. In den tienten, zehn Minuten Papierkram – ei- wenn er mit dem Rennrad unterwegs ist. enten geschieht, erfährt der Arzt im Be- Anlaufpraxen werden gentlich ist das Wahnsinn.“ Dennoch Auf dem Hofplatz läuft ein kleiner Junge reitschaftsdienst meist nicht. jährlich rund 180.000 verteidigt er das System: „Die Patienten dem roten Wagen entgegen: „Der Arzt!“, Esther Geisslinger Patienten behandelt. sollen jemanden haben, den sie anspre- ruft er und führt Wegers ins Haus. Drin- 16 // GESUNDHEITSPOLITIK MAI 2016 | AUSGABE 5

LANDESKRANKENHAUSKONFERENZ Fragen Sie doch mal...uns 17. Norddeutsche Gesundheitstage der Landeskran- kenhauskonferenz in Lübeck. Ärzte, Pflege- und Verwaltungskräfte diskutieren auf dem zweitägigen Branchentreff über das Gesundheitssystem.

chleswig-Holsteins Krankenhäu- kann hier das Land auch abweichen- Ziele gestatten. Nur: „Immer wenn wir Kerstin Ganskopf, Ge- sern steht eine zunehmende Dif- schäftsführerin des de gesetzliche Grundlagen schaffen. darauf aufmerksam machen, wird uns ferenzierung bevor, in deren Ver- St. Elisabeth-Kran- Und diese Möglichkeit behalten wir uns Profitgier vorgeworfen“, sagte Ganskopf. lauf kleinere Häuser in der Fläche kenhauses in Eutin selbstverständlich vor“, sagte Alheit. Zumindest unter den wichtigsten Beru- ihr Spektrum wohl einschränken und Landesvorsitzen- Auch für die Entscheidung über ei- fen im Krankenhaus sollte damit aus ih- de desVerbandes der müssen. Darauf deuten zumindest Krankenhausdirekto- nen Sicherstellungszuschlag für das rer Sicht Schluss sein. Immer häufiger Aussagen von Gesundheitsminis- ren, appellierte an die Krankenhaus in Niebüll wartet das Kie- erkennen Ärzte, Pflegekräfte und Ver- Sterin Kristin Alheit (SPD) auf den Nord- drei Berufsgruppen ler Ministerium auf eine GBA-Regelung. waltung nach ihrer Wahrnehmung, dass deutschen Gesundheitstagen in Lübeck im Krankenhaus, sich Die Ministerin bezeichnete den Standort sie keine Lösung durch gegenseitige Vor- hin. Vor leitenden Ärzten, Pflegemitar- nicht auseinanderdi- als „für die Versorgung unverzichtbar“. würfe finden, sondern dass die finanziel- vidieren zu lassen. beitern und Verwaltungskräften sagte Um Klarheit für den Träger, den Kreis len Rahmenbedingungen für die Kran- Alheit: „Es muss eine sinnvolle Arbeits- Nordfriesland, zu schaffen, wartet die kenhäuser attraktiver werden müssen. teilung zwischen wohnortnaher Grund- Ministerin „mit einer gewissen Unge- Dafür haben die Krankenhäuser und Regelversorgung und hochspeziali- duld darauf, dass der GBA seine Aufgabe nach Ansicht von Ganskopf auch gute sierter Qualität und Erfahrung geben. Es erledigt“. Alheit nannte als Zeitrahmen Argumente, weil ihre Arbeit auf werte- kann nicht alles überall in gleicher Weise „bis spätestens Ende des Jahres“. Vorher orientierten Eckpfeilern beruht. Werte geleistet werden. Vor allem nicht in glei- seien belastbare Aussagen zur Zukunft wie Gerechtigkeit und Vertrauen müss- cher Qualität.“ des Klinikums nicht möglich. Alheit: „Es ten sich aber immer mehr dem wirt- Die Krankenhausgesellschaft erwar- muss aber eben auch im GBA allen klar schaftlichen Diktat und einer mangel- tet nach Angaben ihres Geschäftsfüh- sein, dass sich draußen die Welt weiter- haften Finanzierung unterordnen und rers Bernd Krämer deshalb zwar keine dreht.“ werden damit aufs Spiel gesetzt. Dazu Standortschließungen, aber Verlagerun- Die Initiatoren der Norddeutschen trägt nach Wahrnehmung der Ver- gen von Abteilungen. In der Fläche wird Gesundheitstage hatten die Veranstal- waltungschefin auch die immer höhe- es voraussichtlich immer mehr Häu- tung unter den Titel „Frag doch mal ... re Fluktuation in ihrem Berufsstand bei. ser geben, die sich ausschließlich auf die uns“ gestellt. Zur Erinnerung: Im Rah- Geschäftsführer werden von vielen Trä- Grund- und Regelversorgung konzent- men der Aktion „Frag doch mal den gern nicht mehr für den langfristigen Er- rieren, spezialisierte Leistungen werden Gröhe“ hatten zwar viele Menschen Fra- folg, sondern für die kurzfristige Sanie- zunehmend in Zentren verlagert. gen zur stationären Versorgung an den rung ausgewählt. „Folge: Das Karussell Neben den Zentren wünscht sich Al- Bundesgesundheitsminister gestellt, die- der Geschäftsführer dreht sich immer heit „kooperativ abgestimmte Versor- ser war für die Antworten aber nicht in schneller.“ gungsnetze“, die auch sektorenübergrei- den Norden gekommen. Kerstin Gans- Alheit sieht trotz dieser Bedenken fend arbeiten, mit „individuell passge- kopf, Landesvorsitzende des Verban- dennoch bereits „die Grundlagen für nauen Behandlungs- und Heilungspfa- des der Krankenhausdirektoren, will den eine gute Weiterentwicklung qualita- den“. Ihr Ministerium arbeitet derzeit Spieß nun umdrehen, denn die Klinik- tiv hochwertiger Krankenhausversor- am Krankenhausplan 2017 für Schles- verantwortlichen hätten Antworten auf gung“ gelegt, und zwar durch das jüngst wig-Holstein. Dabei steht die Behörde viele Fragen parat. Etwa auf die Frage, verabschiedete Krankenhausstrukturge- vor dem Problem, dass der Gemeinsame was sie denn benötigen, um als Impuls- setz. Sie räumte aber auch ein, dass gute Bundesausschuss (GBA) bis zur Vorla- geber für Innovationen aufzutreten oder Versorgung von ausreichend gutem und ge des Plans noch nicht alle Kriterien für um die von der Politik immer wieder qualifiziertem Personal in Ärzteschaft die Qualitätsanforderungen festgelegt thematisierte Qualität liefern zu können. und Pflege sowie von einer ausreichen- haben wird. „Bei Unverträglichkeiten Sie brauchen finanzielle Rahmenbedin- den Finanzierung abhängt.

mit Strukturen in Schleswig-Holstein gungen, die ihnen das Erreichen dieser Dirk Schnack DI Foto:

18 // GESUNDHEITSPOLITIK MAI 2016 | AUSGABE 5

ie Vorwürfe wiegen schwer in Schleswig: Hohe Arbeitsbelas- tung, überschrittene gesetzliche Arbeitszeiten, nicht eingehalte- ne Dienstpläne und gebietsfremde Arbeiten werden der Helios Kli- nik zur Last gelegt. Dies soll u. a. Ddazu geführt haben, dass zwölf Ärzte in zwei Monaten dem Haus den Rücken ge- kehrt haben. Das sind etwa zehn Prozent der ärztlichen Belegschaft. Eine Fluktu- ationsrate, die sich laut Dr. Henrik Herr- mann, Vorsitzender des Marburger Bun- des in Schleswig-Holstein, zwar noch im normalen Rahmen befindet, auf die Kür- ze der Zeit gesehen aber stutzig macht. Zumal es sich bei den scheidenden Ärz- ten nicht nur um Weiterbildungsassis- tenten aus den ersten Berufsjahren han- delt, die aufgrund ihrer Weiterbildung wechseln, sondern auch um Chef- und Oberärzte, deren Nachbesetzung natur- gemäß schwieriger ist. Schon vor einem halben Jahr hat- ten sich Ärzte aus Schleswig mit der Bit- te um Beratung an den Marburger Bund gewandt, der daraufhin mehrfach vor Ort war. „ Da ging es insbesondere um arbeitszeitrechtliche Dinge, um Dienst- plangestaltung und um gebietsfrem- de Arbeiten. Ärzte, die in einem be- stimmten Gebiet tätig sind und sich dort weiterbilden, sollten auf einmal in ei- nem anderen Gebiet aushelfen. Das ist sehr kritisch zu sehen“, so Herrmann. So sei es dazu gekommen, dass Ärzte, die Schlaganfallpatienten auf der Stro- ke Unit versorgen, auch auf der Kardio- logie in der Chest Pain Unit den Bereit- schaftsdienst machen sollten. Chirurgen am Anfang ihrer Weiterbildung habe HELIOS KLINIKUM SCHLESWIG man im Bereitschaftsdienst auf der In- tensivstation einsetzen wollen und An- ästhesisten mit der Zusatzqualifikation Schmerztherapie, die mehrere Jahre nur entsprechend ihrer Zusatzqualifikati- on tätig waren, sollten wieder im Bereich der „klassischen“ Anästhesie arbeiten. Ärztliche „Wenn ich jahrelang etwas nicht gemacht habe, ist es schwierig, dort einfach einge- setzt zu werden. Das geht nur nach einer 900 Mal längeren Vorbereitungszeit, damit ich mussten Ärzte das wieder lerne und reinkomme. Diese Überlastung und Pflegekräfte Kollegen waren aber auch vertraglich auf aus dem Helios die Schmerztherapie festgelegt“, schil- Klinikum Schleswig dert Herrmann. laut Marburger Bund innerhalb von Der Geschäftsführer der Helios Kli- zwei Monaten aus nik, John Friedrich Näthke, der seit Mit- ihrer Freizeit in den te 2015 im Amt ist, gibt neben der na- angezeigt Dienst zurückgeholt türlichen Fluktuation gegenüber dem werden, weil sie Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt als Mit Überlastungsanzeigen haben Ärzte auf die nach im Krankenhaus dringend gebraucht Grund an, dass es auch jene Ärzte gebe, ihrer Auffassung prekäre Personalsituation aufmerksam wurden. Die „die zu den notwendigen Veränderungen, gemacht. Der Marburger Bund und die Politik sind Ärztegewerkschaft die wir in unserem Haus angestoßen ha- befürchtet, dass die ben, eine andere Auffassung vertreten“. eingeschaltet. Kommen jetzt Personalmindeststandards? damit steigende Bereits bei Amtsantritt hatte Näthke an- Belastung für das Personal irgendwann gekündigt, dass man sich in den neu- die Patientensicher- en Räumlichkeiten so aufstellen müsse, heit gefährdet. dass man auch mit weniger Personal zu-

rechtkomme. Auch wenn der Umzug in adobe StockFoto: AUSGABE 5 | MAI 2016 GESUNDHEITSPOLITIK // 19

Die Einweihung des Neubaus des Helios Klini- kums Schleswig hat sich verzögert. Statt April ist der Umzug in den Neubau jetzt für Juli vor- gesehen. Im Neubau will der Träger mit weni- ger Personal auskommen. Schon in den ver- gangenen Monaten haben Ärzte aber eine zu hohe Arbeitsbelastung in dem Krankenhaus kritisiert.

den Neubau, der eigentlich für April ge- strengungen in Einzelfällen nicht gelun- plant war und wegen baulicher Mängel gen ist, den in einer Einigungsstelle ver- KURZ NOTIERT in den Juli verschoben wurde, noch be- einbarten Dienstplan umzusetzen. Ein vorsteht, gibt es offenbar schon jetzt er- Grund hierfür war unter anderem ein Anforderungen an ein Curriculum heblichen Personalmangel. Allein im Fe- erhöhter Krankenstand in der betroffe- als Anlage zur Beantragung bruar und März mussten laut Herrmann nen Abteilung. Ich suche den Dialog mit bis zu 900 Mal Mitarbeiter aus dem ärzt- den Ärztinnen und Ärzten. Dann spre- einer Weiterbildungsbefugnis lichen und pflegerischen Bereich aus ih- chen wir darüber, an welcher Stelle wir Bei der Beschäftigung mit Anträgen auf Erteilung einer Wei- rer Freizeit geholt werden. Herrmann: nachsteuern können und wo es ggf. auch terbildungsbefugnis ist festzustellen, dass der Umgang mit der „Vom Instrument des Zurückholens aus nicht möglich ist.“ Anforderung, ein Curriculum zum geplanten Weiterbildungs- dem Frei sollte man möglichst wenig Den Vorwurf, die Rendite über verlauf beizufügen, auf einen sehr unterschiedlichen Wider- Gebrauch machen, denn das sind Zei- die Mitarbeiter und Patienten zu stel- hall stößt. Von unwilligen Reaktionen wie „Schikane“ über ten, wo sich die Kolleginnen und Kol- len, kann Näthke nicht nachvollziehen: „unnötig“ und „brauche ich nicht“ reicht das Spektrum bis zu legen erholen sollen, damit sie mit vol- „Meine Aufgabe als Geschäftsführer des mehrseitigen perfekt ausgearbeiteten Curricula. ler Arbeitskraft ihre schwierigen Aufga- Helios Klinikums Schleswig ist es, den Zunächst vorweg: Das Erfordernis, ein Curriculum beizu- ben schaffen können. Wenn man das zu Bestand des Krankenhauses zu sichern. fügen, ist keine Erfindung oder selbst erdachte Anforderung häufig strapaziert, führt es dazu, dass die Das wird nur gelingen, wenn ökono- der Weiterbildungsabteilung, sondern schlicht Bestandteil Belastung steigt und das im Endeffekt ir- mischer Erfolg und hohe medizinische der Weiterbildungsordnung. Es ist aber auch kein Selbstzweck, gendwann die Patientensicherheit ge- Qualität in gleicher Weise erreicht wer- sondern dient im positiven Sinne der Qualität in der Weiter- fährdet.“ den. Einen Widerspruch zwischen ärzt- bildung. Umfragen unter ehemaligen Weiterbildungsassisten- Die Rede ist in Schleswig von 100 lichen und ökonomischen Erwägungen ten belegen zudem, dass ein gutes, vorzeigbares Curriculum Überlastungsanzeigen in einem Quar- kann ich im Kern nicht erkennen.“ ein Puzzleteil im Wettbewerb um die besten Köpfe in der Me- tal. „Das sind viele Anzeigen, die das Inzwischen hat sich auch die Poli- dizin ist. Ein nachvollziehbar gegliederter und definierter Wei- Ausmaß der Arbeitsverdichtung deutlich tik eingeschaltet. Birte Pauls, Schleswi- terbildungspfad trägt zur Attraktivität einer Weiterbildungs- machen. Damit bringen die Kollegen im ger SPD-Landtagsabgeordnete und pfle- stätte bei, vor allem natürlich, wenn dieser Plan dann auch ärztlichen Bereich und in der Pflege zum gepolitische Sprecherin ihrer Frakti- umgesetzt und diese Umsetzung von ehemaligen Weiterzubil- Ausdruck, dass sie das, was sie von ih- on, fordert einen gesetzlichen Personal- denden positiv evaluiert wird. rer Profession her machen wollen, nicht bemessungsschlüssel. Der gesundheits- Was wird von den antragsstellenden zukünftigen mehr schaffen. Deshalb treten wir dafür politische Sprecher der CDU-Fraktion, Weiterbildern erwartet? Nach der Definition ist ein Curricu- ein, dass Personalmindeststandards defi- Karsten Jasper, forderte das Sozialminis- lum ein Lehrplan oder Lehrprogramm. Es beschreibt die Lern- niert werden, unter die man nicht absin- terium auf, tätig zu werden: „Nach den inhalte, Lernziele, Lernprozesse und die Lernorganisation ei- ken darf“, so Herrmann. Er betont, dass Massenkündigungen durch das ärztliche ner Weiterbildung. Es beinhaltet eine ZEITLICHE und eine viele Kliniken mit ähnlichen Problemen Personal muss die Sozialministerin zei- INHALTLICHE Gliederung der Weiterbildung. Nun ist von zu kämpfen haben. In Schleswig habe es gen, dass sie die Vorwürfe ernst nimmt, den Weiterbildern nicht zu erwarten, dass die gesamten Lern- sich lediglich kumuliert. und sie muss notfalls die notwendigen inhalte der Weiterbildung im eigenen Curriculum aufgeführt Näthke bestreitet die Überlastungs- Konsequenzen ziehen. Es darf nicht sein, werden müssen. Diese Inhalte sind ja bereits Bestandteil der anzeigen nicht, schränkt aber ein: „Im dass das Wohl von Patienten und Perso- Weiterbildungsordnung für die einzelnen Fächer oder Gebie- ärztlichen Bereich hat es eine Überlas- nal durch ökonomischen Druck in Mit- te. Sie müssen also das Rad nicht neu erfinden. „Curriculum“ tungsanzeige gegeben, die inzwischen leidenschaft gezogen wird.“ ist hier als zeitlich gegliederter Weiterbildungsplan zu verste- geklärt wurde. Grundsätzlich versuchen Das Sozialministerium führte inzwi- hen. Dieser Plan sollte Hinweise auf die Organisation der Wei- wir Fälle von Überlastungsanzeigen un- schen Gespräche mit der Klinikleitung. terbildung und ihren zeitlichen Aufbau und Ablauf enthalten ter Beteiligung des Betriebsrates aufzu- „Nach dem Gespräch mit Geschäftsfüh- (Wer macht was wann?). Die Anforderungen variieren selbst- arbeiten und wirken darauf hin, ihr Vor- rung und Personalvertretung ist mein verständlich je nach dem Umfang der angestrebten Weiterbil- kommen zu minimieren. Die zusätz- Eindruck, dass es Verbesserungsmög- dungsermächtigung (z. B. kein Curriculum bei sechsmonati- lich geleistete Arbeit wird durch Freizeit lichkeiten im Personalbereich gibt. Da- gen Befugnissen). Bei einer beantragten vollen Weiterbildung ausgeglichen.“ Auch die Verurteilung rüber werde ich in einem erneuten Ge- in einem Fach sind die Anforderungen besonders hoch, und zu Strafgeldern aufgrund unzumutba- spräch mit der Geschäftsführung spre- es sollten dann auch evtl. notwendige Rotationen oder Hospi- rer Dienstpläne bestätigte Näthke: „Es chen. Verantwortlich für die angemesse- tationen mit aufgeführt sein. Die Weiterbildungsabteilung und ist richtig, dass dem Haus auf Antrag des ne Personalbemessung ist der Träger, das die Mitglieder des Weiterbildungsausschusses unterstützen Sie Betriebsrates seitens des Arbeitsgerich- Land unterstützt in diesem Fall moderie- auch in Zukunft gerne bei Fragen zu diesem Thema. tes ein Strafgeld auferlegt wurde. Dies rend“, sagte Gesundheits-Staatssekretä- Dr. Daniel Lohmann, Preetz,

Foto: Helios Klinikum schleswig Klinikum Helios Foto: geschah, da es uns trotz intensiver An- rin Anette Langner. Anne Mey Mitglied des Weiterbildungsauschusses der ÄKSH 20 // GESUNDHEITSPOLITIK MAI 2016 | AUSGABE 5

FACHTAGUNG IMPFEN Der Kampf gegen Masern Bis 2015 sollten die Masern in Deutschland elimi- niert sein, stattdessen wurden letztes Jahr 2.465 Fälle gezählt. Welche Strategien sind sinnvoll?

empfehlung ausgesprochen. Grundsätz- zu engem körperlichen Kontakt sowie lich werden MMR, TdPP und Hepatitis der gemeinsamen Nutzung von Inven- B empfohlen und geimpft. Nach Indi- tar, Utensilien, Schalf- und Sanitärräu- kation und Gefährdung auch Hepatitis men führt. A, Varizellen und Meningokokken. Die Diese Umstände begünstigen die Impfberatung erfolgt auch im Rahmen Ausbreitung einer MMR-Infektion, die der betriebsärztlichen Vorsorge, sodass aerogen übertragen wird und welche be- Hartmann nach eigener Auskunft inner- reits vor der Diagnose zur Ansteckung halb von drei Jahren die gesamte Beleg- führen kann. „Die Eliminierung der Ma- schaft des UKSH einmal sieht. Es herr- sern ist eine globale Verantwortung“, so sche eine hohe Zustimmungsrate bei den Wencke, die aufzeigte, dass die USA die- empfohlenen Impfungen, kaum einer ses Ziel bereits im Jahr 2002 erreicht verweigere sich der Empfehlung. Um die hat. In Deutschland, welches 2015 diesen Eliminierung der Masern zu erreichen, Meilenstein gesetzt hatte, ist die Krank- gehört für Hartmann der Betriebsarzt heit immer noch endemisch. Allein im unverzichtbar dazu: „Menschen zwi- Jahr 2015 gab es 2.465 Fälle. „Dabei ha- schen 20 und 40 Jahren suchen selten ei- ben wir eine große Gruppe in der Be- nen Arzt auf. Der Betriebsarzt gehört zu völkerung, die nicht einmal überzeugt den einzigen regelmäßigen Kontakten.“ werden muss“, stellte Wencke mit Blick ugendliche und junge Erwachse- Das gelte nicht nur für medizinisches auf die nach 1970 Geborenen klar. Die- ne – diese Zielgruppe der nach 1970 Personal, auch Berufsgruppen mit ho- se wüssten in überwiegender Mehrzahl Geborenen rückt immer mehr in hem Publikumsverkehr wie im Einzel- gar nicht, dass sie die MMR-Impfung be- den Fokus, wenn es um die Elimi- handel oder bei Verkehrsbetrieben soll- nötigen, wenn sie diese nicht im Kindes- nierung von Masern und Röteln ten betriebsärztlich auf den Impfschutz alter zwei Mal oder einmal im Erwach- geht. So auch bei der Fachtagung aufmerksam gemacht werden. Durch die senenalter erhalten haben. Impfgeg- „Masern, Mumps, Röteln – Gefähr- Präzision des SGB V, die durch das Prä- ner gebe es in der Altersgruppe dagegen Jdung und Verantwortung“ Ende April ventionsgesetz im letzten Jahr erfolgte, kaum, was auch das große Interesse an in Kiel. Die jährlich von der Landesver- wird in §132 verdeutlicht, dass auch Be- den Impfaktionen an den schleswig-hol- einigung für Gesundheitsförderung ein- triebsärzte, die nicht an der vertragsärzt- steinischen Hochschulen gezeigt habe. berufene Veranstaltung im Rahmen der lichen Versorgung teilnehmen, berech- Um auch Ärzten einen größeren An- Europäischen Impfwoche nahm in die- tigt sind, Schutzimpfungen zu Lasten reiz zu geben, regelmäßige Überprüfun- sem Jahr vor allem die Möglichkeiten in der Krankenkassen vorzunehmen und gen des Impfpasses vorzunehmen, wird den Blick, die große Bevölkerungsgrup- ihre Verbände entsprechende Impfver- laut Thomas Frohberg von der Kassen- pe zwischen 15 und 45 Jahren zu errei- einbarungen verhandeln können, erläu- ärztlichen Vereinigung Schleswig-Hol- chen, die wenig Arztkontakte hat. terte Marcic. stein (KVSH) die Vervollständigung des Als ein wichtiger Partner im Kampf 95% Dass ein vollständiger Impfstatus Impfschutzes höher vergütet als Erst- für den vollständigen Impfschutz nann- So hoch soll laut nicht nur individueller, sondern vor al- und Folgeimpfungen. Außerdem habe te Dr. Anne Marcic aus dem Sozialmi- Nationalem lem Drittschutz ist, machte Dr. Ange- man bei den letzten Verhandlungen er- Aktionsplan Ende nisterium den betriebsärztlichen Dienst, 2016 die 1. MMR- la Wencke vom Gesundheitsamt in Kiel reichen können, dass die Vergütung für der von Rolf Hartmann vertreten wurde. Impfquote im Alter eindrücklich klar. Bereits vor drei Jah- Impfleistungen insgesamt etwas ange- Der Mediziner betreut als Betriebsarzt u. von 15 Monaten sein. ren hatte sie auf der gleichen Veranstal- hoben wurden. Leider gebe es allerdings a. das Universitätsklinikum Schleswig- Die gleiche Quote tung zum Thema Gemeinschaftsein- bisher keine Vergütung für den reinen Holstein (UKSH). Dort sei es 2010 zu ei- soll bei Schuleingang richtungen referiert. In diesem Jahr er- Impfstatus-Check, das habe man noch für zwei Dosen der nem Masernausbruch mit über 40 Infi- MMR-Impfung gänzte sie ihren Vortrag um die Gemein- nicht durchsetzen können, „vielleicht zierten gekommen, so dass der Vorstand erreicht werden. 2014 schaftsunterkünfte in der Flüchtlingskri- das nächste Mal“, so Frohberg. Auf wel- damals beschlossen habe, allen Mitar- lag laut Robert Koch- se, denn die Problematik sei ähnlich: In che Impfleistungen die Versicherten in beiter des Klinikums die MMR-Impfung Institut die Impfquote beiden Kontexten haben die Nutzer, so- Schleswig-Holstein Anspruch haben, ist anzubieten. Seitdem werden nach Aus- für die zweite wohl kleine Kinder als auch Geflüch- in der Impfvereinbarung geregelt, die auf Masernimpfung bei kunft Hartmanns bei jeder Einstellungs- Schulanfängern in tete, aus verschiedenen Gründen eine der Homepage der KV (www.kvsh.de) untersuchung Impfstatus und Impf- Deutschland bei 92,8 eingeschränkte Immunabwehr. Inner- unter dem Menüpunkt „Verträge“ ein- ausweise kontrolliert sowie bei fehlen- Prozent. halb der Einrichtungen halten sich vie- sehbar ist.

der dokumentierter Impfung eine Impf- le Menschen auf engstem Raum auf, was Anne Mey istock.com Foto: AUSGABE 5 | MAI 2016 GESUNDHEITSPOLITIK // 21

STATISTIK baut, von 338 Ärzten sind hier 206 Frau- Hausärzte weniger als noch 2009. Be- en. sonders stark war der Rückgang im Saar- Ohne ärztliche Tätigkeit – darun- land (minus 1,9 Prozent verglichen mit ter fallen auch Rentner – waren zum Jah- 2014) und in Schleswig-Holstein (minus resende in Schleswig-Holstein 4.120 Mit- 1,7 Prozent). Dem bundesweiten Trend glieder der Ärztekammer, dies waren sie- entgegensetzen konnten sich u. a. Bran- Die Zahl ben weniger als im Jahr zuvor. Die Zah- denburg (plus 1,1 Prozent), Hessen (plus len widerlegen zugleich das Vorurteil, 0,3 Prozent) sowie Thüringen und Ham- dass Ärzte wegen vermeintlich unattrak- burg (plus 0,2 Prozent). tiver Rahmenbedingungen einem an- Auch in einigen anderen Arztgrup- der Ärzte deren Beruf nachgehen. In Schleswig- pen hat sich die Zahl der Mediziner ver- Holstein gingen im vergangenen Jahr ringert, wie etwa bei den Frauenärz- 515 Mitglieder der Ärztekammer keiner ten (minus 0,1 Prozent), Kinder- und Ju- ärztlichen, sondern einer berufsfrem- gendärzten (minus 0,2 Prozent) und den Tätigkeit nach. Dies waren zwar sie- Nervenärzten (minus 0,8 Prozent). Nach nimmt zu ben mehr als im Jahr zuvor, ihr Anteil an Veröffentlichung der Daten hatte u. a. der Gesamtzahl der Mitglieder bleibt mit Prof. Frank Ulrich Montgomery gefor- Der Beruf bleibt attraktiv: In der statio- drei Prozent aber gering. dert, dass mehr Ärzte als bislang ausge- nären und in der ambulanten Versorgung Bundesweit zeigt sich in der Statis- bildet werden müssten. Schleswig-Hol- sind mehr Ärzte tätig. Regionale und tik der Kassenärztlichen Bundesverei- steins Kammerpräsident Dr. Franz Bart- nigung (KBV), dass die Zahl der ange- mann kommt zu einer etwas anderen fachgruppenspezifische Unterschiede. stellten Vertragsärzte und -psychothera- Einschätzung: „Bevor wir mehr Ärz- peuten deutlich zunimmt. 2015 stieg sie te fordern und damit den innerärztli- ie Zahl der Ärzte in Schleswig- um 10,6 Prozent auf 27.174. Ihre Zahl hat chen Verteilungskampf weiter verschär- Holstein ist im vergangenen Jahr sich damit nach KBV-Angaben seit 2005 fen, sollten wir schauen, welche Aufga- erneut deutlich gestiegen. Zum nahezu verzehnfacht, damals waren es ben Ärzte an andere Gesundheitsberufe Jahresende 2015 waren 16.643 Mit- noch 2.772. Insgesamt nahmen vergan- delegieren können. Durch die Konzent- glieder bei der Ärztekammer genes Jahr 167.316 Ärzte und Psycho- ration auf unsere Kernkompetenzen und Schleswig-Holstein gemeldet, dies therapeuten in Deutschland an der ver- die Anerkennung der hohen Expertise sind 352 Ärzte mehr als ein Jahr tragsärztlichen Versorgung teil, darun- anderer Gesundheitsberufe in Teilberei- Dzuvor. Der Anstieg um 2,1 Prozent be- ter 144.769 Ärzte und 22.547 Psycholo- chen des Gesundheitswesens würde un- deutet aber nicht, dass damit zwangsläu- gische Psychotherapeuten. Im Vergleich sere eigene Professionalität eher gestärkt. fig ein entsprechender Anstieg der Ver- zum Vorjahr hat sich die Gesamtzahl Immer mehr Ärzte, das kann jedenfalls sorgungskapazitäten einhergeht. zwar um 2.369 erhöht (1,4 Prozent). „Je- nicht als alleinige Lösung der demografi- Die größte Steigerung ist bei der doch ist damit die Anzahl der geleiste- schen Herausforderung stehenbleiben.“ Zahl der angestellten Ärzte in der ambu- ten Arztstunden nicht unbedingt gestie- Die Anzahl der Psychotherapeuten lanten Versorgung zu beobachten. Das gen. Angesichts des anhaltenden Trends stieg laut KBV im vergangenen Jahr um Plus von 8,8 Prozent geht auch auf Teil- zur Teilzeittätigkeit ergibt sich ledig- zwei Prozent. Dieser Zuwachs um 453 zeitangestellte zurück. Im Gegenzug hat lich ein Plus von 0,2 Prozent“, stellte die Psychotherapeuten ist vor allem auf ei- die Zahl der in eigener Praxis nieder- KBV fest. nen starken Anstieg in den neuen Bun- gelassenen Ärzte etwas abgenommen – desländern zurückzuführen – etwa in von 4.142 auf 4.108 (minus 0,8 Prozent). Weitere Daten aus der Arztstatitik Mecklenburg-Vorpommern (plus 12,3 Insgesamt sind in der ambulanten Ver- der KBV: Prozent), Brandenburg (plus 10,4 Pro- sorgung jetzt 5.218 Ärzte tätig, dies ent- Der Rückgang der Zahl der Hausärz- zent) oder in Sachsen-Anhalt (plus 8,6 spricht einem Zuwachs um 1,1 Prozent. te setzte sich 2015 mit minus 0,4 Prozent Prozent). Moderate Zuwächse gab es Eine deutlichere Zunahme gab es bei den im Vergleich zum Vorjahr fort. Ihre Zahl auch bei Fachinternisten und Orthopä- in stationärer Versorgung tätigen Ärz- sinkt damit auf 51.765. Das sind 1.170 den. Dirk Schnack ten. Hier stieg die Gesamtzahl um 289 auf 6.327, dies entspricht einem Plus von Ärztinnen 4,8 Prozent. Info Ärzte und Ärztinnen in Schleswig-Holstein Ärzte u Unter den 16.643 Mitgliedern in 51.765 Hausärz- 2014 8.984 7.307 Schleswig-Holstein sind inzwischen te waren 2015 in Deutschland tätig. 2015 9.100 7.543 7.543 Ärztinnen (45,3 Prozent). Ihr Plus Dies waren 1.170 we- fiel mit 236 (3,2 Prozent) stärker aus als niger als im Jahr zu- bei den Männern (116 bzw. 1,3 Prozent). vor. Zahl der Ärzte und Ärztinnen in stationärer Versorgung Unter den Ärzten in stationärer Versor- u Schleswig-Holstein 2014 3.012 3.026 gung sind sie bereits in der Mehrzahl war eines der Bun- desländer mit einem 2015 3.125 3.202 (3.202 Frauen und 3.125 Männer), ebenso Rückgang. Um 1,7 unter den angestellten Ärzten in der am- Prozent fiel hier die bulanten Versorgung (684 Frauen und Zahl der Hausärzte. Zahl der Ärzte und Ärztinnen in ambulanter Versorgung 426 Männer). Unter den selbstständigen u Neben den Allge- 2014 3.108 2.054 meinmedizinern sank Praxisinhabern dagegen stagniert die auch die Zahl in ei- 2015 3.101 2.117 Zahl der Frauen mit 1.433 (1.425 im Vor- nigen anderen Fach- jahr), die der Männer ist leicht rückläu- gruppen, darunter fig (2.675 statt 2.717). Nahezu ausgegli- Frauenärzte, Pädiater Ohne ärztliche Tätigkeit/Elternzeit/Altersteilzeit chen ist das Geschlechterverhältnis in- und Nervenärzte. 2014 2.399 1.728 u Insgesamt gab es zwischen bei den Sanitätsoffizieren, hier 167.316 niedergelasse- 2015 2.409 1.711 stellen die Frauen 50 der 109 Mediziner. ne Ärzte in Deutsch- Unter den Ärzten bei Gesundheitsbehör- land. den haben sie ihren Vorsprung ausge- 22 // GESUNDHEITSPOLITIK MAI 2016 | AUSGABE 5

KREBSREGISTER Neues Kapitel der Krebsversorgung Das klinisch-epidemiologische Krebsregister in Schleswig-Holstein steht vor dem Start.

eder dritte Europäer erkrankt im Das neue integrierte Krebsregister die epidemiologische Krebsregistrierung Laufe seines Lebens an Krebs. In baut auf den Strukturen des seit 1997 be- bleibt das Land in der finanziellen Ver- Deutschland wird in einem Jahr stehenden epidemiologischen Krebsre- antwortung. bei mehr als 480.000 Menschen gisters auf, sodass die dort vorhandene Zentrales Element des neuen integ- eine Krebsdiagnose gestellt, da- Erfahrung und bundesweit anerkannte rierten Krebsregisters wird das internet- von entfallen 20.000 auf Schles- Expertise genutzt werden können. basierte Meldeportal sein. Es wird so- wig-Holstein. Damit ist Krebs nach wohl die Eingabe von Einzelmeldungen Jwie vor eine der häufigsten Todesursa- Aufgaben der Vertrauens- und der ermöglichen als auch den Import von chen in Deutschland. Diese Zahlen ma- Registerstelle bleiben erhalten schnittstellenkonformen Dateien, die z. chen schlaglichtartig die hohe Bedeu- Das neue Krebsregister besteht wei- B. aus Tumordokumentationssystemen tung deutlich, die einer umfassenden terhin aus der bei der Ärztekammer stammen. Zudem werden über das Mel- und qualitativ hochwertigen Krebsver- Schleswig-Holstein in Bad Segeberg an- deportal die Rückmeldungen des Krebs- sorgung zukommt. gesiedelten Vertrauensstelle und der registers an die Leistungserbringer er- Mit der bevorstehenden Schaffung beim Institut für Krebsepidemiologie folgen. des neuen integrierten klinisch-epide- (IKE) in Lübeck angesiedelten Register- Nicht nur in Schleswig-Holstein, miologischen Krebsregisters wird in stelle. Die Vertrauensstelle bleibt wei- sondern auch in vielen anderen Bun- Schleswig-Holstein ein neues Kapitel in terhin für die Annahme der Meldun- desländern wird derzeit mit Hochdruck der Krebsversorgung aufgeschlagen. Ziel gen, die von den behandelnden Ärzten an der Einführung klinischer Krebsre- ist es, die onkologische Versorgung wei- aus Praxen, Krankenhäusern und onko- gister nach den Bundesvorgaben gear- ter zu verbessern. Am 26. Mai wird das logischen Zentren eingehen, sowie für beitet. Die gesetzliche Umsetzungsfrist Krebsregistergesetz Schleswig-Holstein die Abrechnung der entstehenden Ver- ist außerordentlich ehrgeizig bemes- (KRG SH) in Kraft treten. Dieses ersetzt gütungsansprüche zuständig. Während sen worden und stellt damit gegenwärtig das bisherige Landeskrebsregistergesetz die Identitätsdaten in der Vertrauens- höchste Anforderungen an alle Beteilig- (LKRG), setzt die Vorgaben des Bundes- stelle verbleiben, werden die Krankheits- ten, insbesondere aber an die Vertrau- Krebsfrüherkennungs- und Registerge- daten pseudonymisiert an die Register- ensstelle, die das Meldeportal betreiben setzes (KFRG) um und ist die Grundla- stelle weitergereicht (d. h. die klaren Per- wird. Die parallele Einführung der klini- ge für die Einführung der klinisch-epi- sonenbezüge werden durch Registrier- schen Krebsregistrierung in vielen Bun- demiologischen Krebsregistrierung in nummern ersetzt, die aber in bestimm- desländern führt auch zu einer Flaschen- Schleswig-Holstein. ten Fällen wieder zurück verfolgt werden hals-Situation, da mehrfach auf diesel- Durch die Registrierung der klini- können); dort werden sie gespeichert ben Ressourcen zurückgegriffen wird. Es schen Daten wird die Tür zu einer neu- und zu epidemiologischen und klini- 26. Mai ist absehbar – und unvermeidbar –, dass en Dimension in der Qualitätssicherung schen Fragestellungen ausgewertet. u An diesem Tag tritt es einen Übergangszeitraum geben wird, in der onkologischen Versorgung geöff- Als Leitung des Krebsregisters das Krebsregisterge- bis Portal und Datenbanken vollständig net. Wurden bisher rein epidemiologi- Schleswig-Holstein wird im Geschäfts- setz Schleswig-Hol- stein in Kraft. Es er- funktionsfähig sein werden. sche Daten, insbesondere die Art der Di- bereich des Sozialministeriums eine Ko- setzt das bisherige Sobald alle relevanten Eckdaten vor- agnose, personenbezogene Angaben wie ordinierungsstelle neu geschaffen. Sie Landeskrebsregister- handen sind, wird die Vertrauensstelle Alter, Geschlecht und Wohnort des Pa- trägt die Gesamtverantwortung für die gesetz und ist Grund- die meldenden Ärzte und Einrichtungen tienten sowie Todesmeldungen regist- Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben lage für die Einfüh- über das weitere Vorgehen informieren. rung der klinisch- riert, so werden künftig auch Informa- und vertritt das Krebsregister nach au- epidemiologischen Aktuelle Informationen werden auch auf tionen zur Therapie und zum Behand- ßen. Der Koordinierungsstelle wird ein Krebsregistrierung in der Website www.krebsregister-sh.de zu lungsverlauf im Krebsregister erfasst. Beirat zur Seite gestellt werden, der diese Schleswig-Holstein. finden sein. Durch die Erfassung dieser Daten kann fachlich und wissenschaftlich insbeson- Wichtigster Unter- die Qualität der onkologischen Behand- dere bei grundlegenden und konzeptio- schied zum bisherigen Dr. Reneè Buck System: Künftig wer- lung dargestellt, bewertet und zielgerich- nellen Fragen beraten soll. Gleichzeitig den neben epidemio- Leitung Gesundheitsabteilung tet verbessert werden. Zukünftig soll es wird er zur Transparenz gegenüber den logischen Daten auch Ministerium für Soziales, Gesund- möglich sein, Aussagen zur Erfolgsaus- beteiligten Institutionen der Krebsver- Informationen zur heit, Wissenschaft und Gleichstel- sicht bestimmter Behandlungsverfah- sorgung und -forschung beitragen. Therapie und zum Be- lung (MSGWG) des Landes ren zu treffen. Mit dem klinisch-epide- Der Betrieb des neuen Registers, hier handlungsverlauf er- Schleswig-Holstein fasst. Ziel ist es, damit miologischen Krebsregister wird zudem klinische Krebsregistrierung, wird ent- die Qualität der onko- auch die patientenbezogene Zusammen- sprechend der bundesrechtlichen Re- logischen Behandlung arbeit der behandelnden Einrichtungen gelung überwiegend aus Mitteln der ge- zu verbessern. gefördert. setzlichen Krankenkassen finanziert. Für AUSGABE 5 | MAI 2016 GESUNDHEITSPOLITIK // 23

KONGRESS tiert, braucht wieder Ganzheitlichkeit.“ In den zahlreichen Seminaren und Plenarveranstaltungen gab es auch The- men, die nicht nur auf die Gesundheit von Patienten, sondern auch auf die der Behandler abzielten. So etwa die Burn- Zuwendung als out-Prophylaxe unter dem Titel „Le- bensfreude, Zufriedenheit und Gelas- senheit – keine utopischen Gesundheits- ziele“. Dipl.-Psych. Rainer Oberbillig Allgemeingut (deIgnis-Rehaklinik speziell für Sucht- kranke) stellte – natürlich humorvoll – das „Jammerlappen-Auswring-Trai- Der fünfte Christliche Gesundheitskongress in Kassel lieferte ning“ vor: Heftige Klagen zum Beispiel Impulse für eine patientenorientierte Medizin und Pflege. über gravierende Mängel im Gesund- heitswesen sind dabei durchaus erlaubt, sollten aber mit Blick auf mögliche Ver- ürzlich hat der Deutsche Ethik- Ärzte könnten Patienten mit religiösen besserungen in der Zukunft zeitlich be- rat ein Positionspapier vorgelegt Bedürfnissen entsprechend begleiten, grenzt werden. mit dem Titel „Patientenwohl als sie könnten ihre persönliche Motivati- Oder ein sehr informatives Semi- ethischer Maßstab für das Kran- on zum Helfen und Heilen durch eige- nar zum Thema Ressourcenstärkung kenhaus“. Darin fordert er, ärztli- ne Glaubensüberzeugungen verstärken, von der Psychologischen Psychothera- ches Handeln müsse auf den indi- auch ihr Berufsethos durch ein christ- peutin Meike Wessling aus Wentorf bei viduellen Patienten und seinen Be- liches Ethos untermauern. Außerdem Hamburg. Oder ein neuartiges Antist- Kdarf ausgerichtet sein, nicht nur auf ei- könne eine Gesundheitseinrichtung in ress-Training durch indirekte und direk- nen pauschalierten Behandlungsfall. kirchlicher Trägerschaft die Unterneh- te Vagus-Stimulation nach Prof. Gerd Unter anderem wird in den 29 Empfeh- mensidentität religiös definieren und ihr Schnack aus Allensbach (früher in Au- lungen eine bessere Kommunikation mit Leitbild entsprechend formulieren. „Da- mühle bei Hamburg), dargeboten von den Patienten in ausreichender Zeit an- bei sind wir überhaupt nicht als Besser- Tochter Birgit und Ehefrau und Kolle- gesprochen. wisser und Bedenkenträger unterwegs“, gin Dr. Kirsten Schnack. Oder die ein- Spät, könnte man sagen, aber im- beruhigte Schiffner. drucksvolle Präsentation des bekann- merhin. Jedenfalls zeigt dies die Not- Der alle zwei Jahre meist in Kassel ten Geigenbaumeisters und Autors Mar- wendigkeit, früher Selbstverständli- stattfindende Kongress zeigte vielfälti- tin Schleske (Oberbayern) zur Thema- ches – die Zuwendung zum einzelnen ge Möglichkeiten einer spirituell unter- tik Musik, Instrumentenbau, Hören und Patienten – wieder zum Allgemeingut legten Medizin, Pflege und Organisation Medizin. der Pflegenden, auch zum Teil der Ärz- auf. Zunächst die Christliche Heilkunde Zudem gab es auf dem Kongress te zu machen. In seinem Grußwort zum („Spiritual Care“), aus der Palliative Care auch in diesem Jahr wieder viele Hinwei- fünften Christlichen Gesundheitskon- entwickelt – sie sei kein Modewort, son- se am Rande in Gesprächen und in der gress in Kassel hat Bundesgesundheits- dern nachweisbar wirkungsvoll, sagte Info begleitenden Ausstellung, beispielswei- minister Hermann Gröhe diesen Ge- der Schweizer Protagonist Dr. René Hef- „Als Christen Zeichen se zum wohl einzigartigen „Ratzebur- danken aufgenommen und geschrieben: ti (Bern): Nach Daten einer umfangrei- setzen – Aufgabe ger Modell“ der Röpersbergklinik Ratze- „Die Menschlichkeit einer Gesellschaft chen Metaanalyse sei die Mortalität um und Chance zugleich burg für rehabedürftige pflegende Ange- in einer vielfältigen zeigt sich gerade darin, wie wir mit un- fast 20 Prozent gesunken, allerdings mit Gesellschaft!“ Unter hörige, die ihr unter Demenz leidendes seren Mitmenschen umgehen, wenn sie Nachteilen bei anderen Patienten. diesem Motto hatten Familienmitglied in die Klinik mitbrin- der Hilfe und des Zuspruchs bei Krank- Ein anderes Beispiel: ein ehrenamt- die Veranstalter den gen können. heit und Pflege bedürfen.“ Er verwies auf licher Besuchsdienst bei Pflegebedürfti- diesjährigen Kongress Bei alledem bleibt die Frage nach eine Reihe von Gesetzen wie das Gesetz gen in einer Ortsgemeinde. Das Projekt gesetzt. Weiter hieß es: „Kranke dem heutigen Stellenwert einer einst his- zur Verbesserung der Hospiz- und Palli- „Vis-à-vis“ aus der Pfalz erhielt in Kassel Menschen warten auf torisch sehr starken Strömung im Ge- ativversorgung, die er aus dieser Motiva- den ersten Preis im Wettbewerb „Christ- Zeichen therapeu- sundheitswesen: Das Hospital ist ja – tion heraus auf den Weg gebracht habe. licher Gesundheitspreis“. Es verbindet tischen Fortschritts, sprachlich noch erkennbar – aus dem Klar dürfte aber sein, dass ein inzwi- die alte Idee der Gemeindeschwester Pflegebedürftige auf christlichen Hospiz des Mittelalters her- Zeichen qualifizierter schen „durchökonomisiertes“ Gesund- mit dem amerikanischen Konzept „Pa- Fürsorge. Behinderte vorgegangen. Geht der Säkularisierungs- heitswesen nicht von oben her durch ein rish Nursing“. Noch in diesem Jahr, sag- warten auf Zeichen prozess weiter, werden die konfessio- paar Gesetze humaner und patientenge- te Projektinitiatorin Angela Glaser, solle ehrlicher Wertschät- nellen Krankenhäuser immer weniger rechter werden kann. ein ähnliches Projekt in Hamburg star- zung, Zweifelnde sichtbar, ja zu einer Randgruppe? In ei- In diesem Sinn wollte der Christli- ten. auf Zeichen nem Grundsatzreferat fragte der Greifs- mutmachenden che Gesundheitskongress dazu beitra- In einem anderen Projekt stellen Glaubens.Und wir, walder Gesundheitsökonom Prof. Stef- gen, mit den Kompetenzen zahlreicher sich in einer Kirchengemeinde in Tübin- die Mitarbeiter in fen Fleßa: Gibt es eine christliche Blind- christlicher Gesundheitsdienstleister gen in Zusammenarbeit mit der Theolo- Gesundheitswesen darm-OP? Eher nicht, aber auch die aus vielfältigen Bereichen – von großen gischen Fakultät der Universität ehren- und Gemeinde? Ausführung einer stark technischen Ge- Kliniken wie der Albertinen-Gruppe in amtliche ausgebildete Helfer zur wirksa- Auf welche Zeichen sundheitsleistung kann in einem ganz warten wir?“ Der Hamburg bis hin zu kleinen ambulanten men Unterstützung von Ärzten und Pfle- Kongress wollte unterschiedlichen Geist erfolgen. Die Pflegediensten – Anstöße für eine pati- ge bei depressiven Patienten zur Verfü- solche Zeichen setzen Herausforderung aber besteht, so Fle- entengerechtere Krankenversorgung zu gung (Dr. Beate Jacob, Deutsches Institut und ermutigen. ßa, nach der ehemaligen Monopolsitua- geben. Im Gesundheitswesen „Zeichen für ärztliche Mission). Denn: „Eine tion nunmehr die aktuelle Berechtigung setzen“ (so das Kongressmotto) sei das In Berlin betreut Pfarrer Sven gesunde christliche zu untersuchen und sich auf seine Stär- Spiritualität hat ein Ziel, sagte Dr. Georg Schiffner aus Au- Schönheit ein Netzwerk zur umfassen- starkes Potential für ken zu besinnen. Das wäre beispielswei- mühle bei Hamburg von der Kongress- den Unterstützung kranker Menschen. heilsame Verände- se eher bei Behandlungen mit längerer leitung. Dies gilt nach einem Text des Er sagte zur Begründung: „Eine Gesell- rungsprozesse.“ Verweildauer als etwa in der Kurzzeitchi- Caritasverbandes in vierfacher Hinsicht: schaft, die sich immer mehr fragmen- rurgie möglich. Horst Kreussler 24 // IM NORDEN MAI 2016 | AUSGABE 5

ie ersten Arztpraxen in Schleswig- FLÜCHTLINGE Holstein nutzen seit einigen Wo- chen den kostenlosen Dolmet- scherdienst der ife Gesundheits- AG, die das Telearzt-Zentrum in Nehmten betreibt. Am Telefon übersetzen die dort angestellten Schritt in die DFlüchtlinge Chyar Sido und Ahmed Ha- shim, die von ihrem Arbeitgeber auch Deutschunterricht erhalten. Um sieben Uhr morgens, zwei Stun- den vor ihrem Dienstbeginn, fangen Sido und Hashim mit ihrem Deutsch- Integration lehrer an zu büffeln. Englisch, Arabisch, Chyar Sido und Ahmed Hashim sind bei der ife Gesundheits-AG Türkisch, Russisch, Kurdisch – diese Sprachen beherrschen die beiden Ärzte in Nehmten angestellt. Dort lernen sie Deutsch und übersetzen aus Syrien und Irak. Deutsch gehörte bis für anrufende Arztpraxen, die Flüchtlinge behandeln. vor Kurzem nicht dazu. Hashim fing bei Null an, als er in Nehmten begann, Sido konnte die Sprache ein wenig. „Deutsch ist eine schwere Sprache“, steht für die beiden fest. Dennoch machen sie schnel- le Fortschritte – so schnell, dass sie in- zwischen als Übersetzer am Telefon hel- fen können. Sie übersetzen für Ärzte, die in Schleswig-Holstein niedergelas- sen sind und sich mit Flüchtlingen, die in ihre Praxen kommen, nicht verständi- gen können. Der Dienst ist für die anru- fenden Ärzte kostenlos, bezahlt wird die Dienstleistung vom Arbeitgeber der bei- den dolmetschenden Ärzte. „Wir müssen etwas machen“, waren sich die ife-Vorstände Ute Glahn und Dr. Ekko Schrader einig, als im vergangenen Jahr immer mehr Menschen aus den Kri- sengebieten Syrien, Iran und Afghanis- tan nach Deutschland kamen. Wie aber Dr. Thomas Schang (Mitte) mit Chyar Sido (links) aus Aleppo und Ahmed Hashim aus Bagdad. könnte ein mittelständisches Familien- Die beiden Flüchtlinge übersetzen für Arztpraxen und wollen später als Ärzte arbeiten. unternehmen, für das Ärzte am Telefon Fragen von gesetzlich Versicherten be- konnten“, sagt Dr. Thomas Schang. Der geschlossene Ausbildung zum Allge- antworten, Flüchtlingen helfen? Nahelie- ärztliche Leiter des Zentrums hat durch meinmediziner absolviert. Sein mittel- gend wäre, Flüchtlinge am Telefon me- Gespräche mit Kollegen die Sprachbarri- fristiges Ziel ist die Weiterbildung zum dizinisch zu beraten. Diese Idee muss- ere als ungelöstes Problem und zugleich Chirurgen. Seit November 2014 lebt er te aber wegen der damit zusammenhän- als erhebliche Belastung des Sprechstun- in Ahrensbök und engagiert sich in der genden rechtlichen und fachlichen Pro- Kontakt denablaufs erkannt. Durch Kontakte zu Flüchtlingshilfe. So hat Sido u. a. viele bleme verworfen werden. Die Antwort Ärztenetzen wurden schließlich Sido Flüchtlinge bei Arztbesuchen begleitet Unter der lieferte schließlich eine Befragung des Telefonnummer und Hashim gefunden. und kennt aus dieser Tätigkeit die dabei Unternehmens unter den mit ihnen in 04526/381370 können Hashim ist HNO-Arzt und stammt auftretenden Probleme. Auf diese Wei- Verbindung stehenden Ärzten. Die Um- Arztpraxen aus aus Bagdad. Dort hat er vor seiner Flucht se kam auch der persönliche Kontakt zu frage zeigte, dass viele niedergelasse- Schleswig-Holstein in einer Klinik und in einer privaten Pra- Dr. Hans Trepkau in Ahrensbök zustan- den kostenlosen ne Ärzte Probleme in der Kommunika- Dolmetscherdienst xis gearbeitet. Sein komplettes Studium de, der über das Ärztenetz Eutin-Malen- tion mit Flüchtlingen haben, die häu- der ife Gesundheits- im Irak hat er in englischer Sprache ab- te Schang auf Sido aufmerksam machte. fig weder deutsch noch englisch spre- AG in Anspruch solviert. Im Juli 2015 kam er mit seinem Sidos Asyl-Anerkennungsverfahren ist chen. Arabisch oder Kurdisch dagegen nehmen. Sie erreichen jüngeren Sohn nach Deutschland, ei- seit Februar positiv abgeschlossen, da- sind keine gängigen Sprachen, die von die Übersetzer dort nige Monate später kam seine Frau mit mit kann er mindestens drei weitere Jah- werktäglich zwischen den Mitarbeitern in schleswig-holstei- 9 und 17:30 Uhr den zwei weiteren Kindern nach. Der- re in Deutschland bleiben. Die Nachfra- nischen Arztpraxen beherrscht werden. (mittwochs nur bis zeit leben sie in Trappenkamp. In einem ge nach ihren Leistungen muss sich noch Deshalb kamen viele Flüchtlinge erst in 13 Uhr). Der Dienst Volkshochschulkurs lernte der HNO- herumsprechen, derzeit übersetzen sie die Praxen, als sie jemanden zum Über- gilt nur für Praxen, Arzt den dort niedergelassenen Arzt Dr. rund fünf Mal am Tag, Sido auf Deutsch, setzen gefunden hatten. „Das ist aufwen- weil Krankenhäuser Christian Kraus kennen, der ihm seit- Hashim vorerst noch auf Englisch. in aller Regel andere dig. Zum einen sind die dolmetschenden Dienste nutzen dem hilft und über den auch der Kontakt Schang ist sicher, dass der Bedarf größer Landsleute durch diese Unterstützung bzw. über eigene zur Ärztekammer und zu Vorstandsmit- ist, hält die geringe Nachfrage zu Beginn oft komplett ausgelastet und schaffen es Mitarbeiter mit glied Schang zustande kam. Über seinen aber für gut, damit die beiden Ärzte sich kaum noch, ihre eigenen Anliegen zu entsprechenden Asylantrag war bis Redaktionsschluss an ihre neue Tätigkeit gewöhnen kön- verfolgen. Zum anderen hat das zur Ver- Sprachkenntnissen noch nicht entschieden, Hashims Auf- nen. Beide sind froh und dankbar über verfügen. In den zögerung notwendiger Behandlungen Erstaufnahmeeinrich- enthaltsgenehmigung muss alle sechs die Arbeitsmöglichkeit. Für beide steht geführt, weil die kranken Flüchtlinge die tungen stellt das Land Monate verlängert werden. aber auch fest, dass sie langfristig wieder Arztbesuche aufgeschoben haben, bis sie die Dolmetscher. Sido stammt aus dem syrischen in ihrem Beruf arbeiten möchten.

von einem Übersetzer begleitet werden Aleppo und hat in St. Petersburg eine ab- Dirk Schnack DI Foto: AUSGABE 5 | MAI 2016 IM NORDEN // 25

PTBS und Jugendlichen auf und veranstaltet die Fachtagung TraumaTage als Infor- mations- und Diskussionsplattform für Ärzte und Psychotherapeuten. Als be- sondere Herausforderung nennt der Ver- ein die unbegleiteten minderjährigen Initiative gegen Flüchtlinge. Allein für Hamburg sei mit- telfristig mit rund 1.000 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zu rechnen. „Diese meist extrem traumatisierten jun- gen Menschen sind oft entsprechend das Trauma schwer psychisch belastet, leiden unter schweren Formen und Traumafolgestö- Der Hamburger Verein Ankerland hat kürzlich ein eigenes Thera- rungen und benötigen häufig eine lang- piezentrum für traumatisierte Kinder und Jugendliche eröffnet. jährige Behandlung“, so der Verein. Auch nach Angaben der Bundespsy- chotherapeutenkammer (BPtK ) leiden ür psychisch traumatisierte Kin- se des Zentrums hat der Verein aus Mit- Flüchtlingskinder, die in ihrer Heimat der und Jugendliche ist in der deut- teln verschiedener Stiftungen und Spen- Krieg und Gewalt oder auf der Flucht schen Regelversorgung nicht immer der sowie aus Zuschüssen der öffentli- schreckliche Ohnmacht und Ausgelie- ein störungsspezifisches Therapie- chen Hand finanziert. Um die laufende fertsein erlebt haben, oft noch jahrelang angebot zu finden. Trotz schreckli- Arbeit bezahlen zu können, ist der Ver- an ihren traumatischen Erlebnissen und cher Erlebnisse durch Unfälle oder ein aber weiterhin dringend auf Unter- verhalten sich anders, als die Eltern sie Gewalt müssen die Betroffenen stützung angewiesen. kennen. Rund jedes fünfte Flüchtlings- Fmanchmal zu früh wieder allein mit den Neben dem Therapiezentrum bie- kind leidet nach Zahlen der BPtK unter Folgen zurechtkommen. In Hamburg tet der Verein auch ein Informationste- einer posttraumatischen Belastungsstö- hat der Verein Ankerland kürzlich ein lefon für Betroffene, über das sie wohn- rung. Viele Eltern wissen nach ihrer Be- neues ambulantes Therapiezentrum ein- ortnahe Unterstützung finden. Außer- obachtung nicht, wie sie mit diesen Fol- geweiht, das speziell auf die Bedürfnis- dem klärt Ankerland über Entstehung gen für ihr Kind umgehen sollen. se psychisch traumatisierter Kinder und und Therapie von Traumata bei Kindern Dirk Schnack Jugendlicher ausgerichtet ist und diese bei Bedarf über Jahre begleitet. Mit ei- nem festen Team aus Psychotherapeuten, Musik- und Kunsttherapeuten sowie Physiotherapeuten wird eine zeitlich un- befristete, speziell auf Traumafolgestö- rungen ausgerichtete Intensivbehand- lung für Kinder ab zwei Jahren, Jugend- liche, junge Erwachsene und deren Fa- milien angeboten. Im Behandlungsteam finden die Betroffenen vertraute Perso- nen. Wechselnde Ansprechpartner und Zeitdruck durch Kostenträger gibt es im Trauma-Therapiezentrum nicht. Der ärztliche Leiter und Gründer Dr. Andreas Krüger hat als Standort für das Zentrum eine alte Villa in Hamburg-Ep- pendorf gefunden, in der nichts an ein Krankenhaus oder an eine Praxis erin- nert – für den niedergelassenen Kin- der- und Jugendpsychiater „die optima- le Umgebung, um die kindliche Seele zur Ruhe kommen zu lassen“. Zwischen 50 und 60 Patienten pro Quartal kann der Verein in seinem Zentrum helfen. Nach Schätzungen des Vereins gibt es al- lein in der Hansestadt zwischen 5.000 und 10.000 Kinder und Jugendliche, die an einer posttraumatischen Belastungs- 60 störung (PTBS) leiden. Viele von ihnen traumatisierten jun- nehmen lange Wartezeiten in Kauf, wer- gen Patienten kann Ankerland maximal den wohnortfern und damit ohne op- im Quartal helfen. timale Integration ihres Umfeldes und Nach Angaben der In- nach Beobachtung des Vereins zum Teil itiative leiden allein auch fachlich unzureichend therapiert. in Hamburg zwischen Seine Arbeit finanziert der Verein 5.000 und 10.000 Kin- der und junge Men- über Spenden und Stiftungen. Die Be- schen unter einer handlung eines Kindes beziffert der Ver- posttraumatischen ein auf rund 7.000 Euro im Jahr. Den Belastungsstörung. Umbau der Immobilie und die Startpha- Anzeige 26 // IM NORDEN MAI 2016 | AUSGABE 5

te gebe es das Problem, dass die statisti- schen Gruppenergebnisse aus Studien für bestimmte klinische Einzelfälle nicht passten. Wenn Patienten in dringenden Fällen eine höhere Unsicherheit in Kauf nehmen wollten, sei das zu berücksich- tigen und eine niedrigere Evidenzstufe akzeptabel. Selbst methodisch perfekte Studien (d. h. mit hoher interner Validi- tät) könnten in manchen Bereichen der Versorgungsrealität eine zu geringe ex- terne Validität haben, etwa bei sehr lang- fristigen Auswirkungen nach Impfungen oder in der Psychiatrie oder Chirurgie. Dennoch bleibe die evidenzbasierte Stu- die der Goldstandard, wie es interessan- terweise schon eine Arzneimittel-Richt- linie für deutsche Kassenärzte von 1925 ähnlich formuliert habe: Der Arzt sol- le neueste Mittel nur verwenden, wenn durch systematische Untersuchungen in größeren Krankenanstalten eine erheb- liche positive Wirksamkeitswahrschein- lichkeit bestehe. EbM und RCTs als Goldstandard – Referenten beim jüngsten Eppendorfer Dialog: Thomas Müller, Dr. Jens Peters, Dr. Andreas Reimann, Prof. Lilia Waehlert, das mochten die anderen Referenten von Michael Hennrich und Gastgeber Prof. Achim Jockwig (von links). ihrer Position her nicht so ganz gelten lassen. Noch gemäßigt erschien die Kri- tik von Dr. phil. nat. Andreas Reimann EPPENDORFER DIALOG von der Patientenagentur admedicum, Berlin. Er betonte, der Wert von RCTs stehe außer Frage. Gerade weil ihre hohe interne Validität nur durch strikte Rah- menbedingungen erreichbar sei, bedeu- te dies auf der anderen Seite oft eine ge- Kritik am ringe externe Validität für den einzelnen Patienten: „Denn Patienten haben Prä- ferenzen hinsichtlich möglicher Thera- piealternativen; auch ist die Wirklichkeit EbM-Konzept deutlich komplexer als in einem RCT ab- bildbar.“ Das Ergebnis einer Studie hän- In Hamburg wurde kontrovers über „Evidence based ge wesentlich von der Therapieadhärenz der Patienten ab, die wiederum durch Medicine“ diskutiert. Pharma kontra G-BA. die Einstellung der Patienten im Rah- men des sozialen und ökonomischen Kontextes beeinflusst werde. Zur Errei- chung eines größeren Patientennutzens sei daher eine Methodenvielfalt sinn- videnzgenerierung in der Medizin ker und Arzt Thomas Müller, die große voll, aber auch deshalb, weil RCTs nicht – nur über klinische Studien?“ war Bedeutung der evidenzbasierten Medi- immer möglich oder aussagefähig sei- das Thema des 19. Eppendorfer Dia- zin (EbM) hervor. Besonders die verglei- en. Zur ersten Fallgruppe gehörten Er- logs, der zum zweiten Mal mit dem chende, kontrollierte und randomisier- krankungen mit sehr wenigen Patien- Chairman Prof. Achim Jockwig von te klinische Studie (RCT) an der Spitze ten oder einem fatalen Verlauf, der eine der Hochschule Fresenius in Ham- der EbM-Pyramide habe der Gesetzge- Kontrollbedingung mit Placebo ethisch burg – und wie immer unterstützt ber zum Maßstab für die Bewertung von Info unmöglich mache. Oder Therapieoptio- Evon einem Pharmaunternehmen aus neuen Arzneimitteln und Therapiever- Der Eppendorfer Di- nen, für die sich kein Sponsor finden las- alog wird von seinen Schleswig-Holstein – veranstaltet wurde. fahren gesetzt (vgl. hierzu § 139a Abs. 4 Initiatoren als „wich- se: einfache, aber in der Praxis bewährte Dass die Thematik im Zusammenhang S.1 SGB V). Insbesondere bei der Zulas- tige Instanz in der ge- Mittel wie ein Fußbad als Einschlafhilfe stehen könnte mit den aktuellen legisla- sung neuer Arzneimittel und der frühen sundheitspolitischen oder eine Schluckhilfe für die Tabletten- tiven Plänen zum „Feinschliff“ des neu- Nutzenbewertung nach dem AMNOG Diskussion“ gesehen. einnahme. Zur zweiten Fallgruppe ge- en Arzneimittelrechts (AMNOG) und habe der G-BA seit über fünf Jahren gute Die Veranstaltungs- hörten insbesondere sehr komplexe the- reihe wurde 2006 ins mit den intensiven, langjährigen Bemü- Erfahrungen gemacht: „RCTs haben sich Leben gerufen. Ziel rapeutische Situationen etwa am Ende hungen der Industrie um leichteren Zu- als Standard und Basis für die Bewer- ist, dass sich Exper- des Lebens. gang zum Markt, scheint nicht ganz ab- tung bewährt und werden regelhafter ten aus allen Berei- Daher nannte der Referent unter- wegig zu sein. Um so wichtiger war, dass Maßstab bleiben.“ Der G-BA kooperie- chen des Gesundheits- stützende und alternative Methoden zur von Seiten der fünf ausgesuchten Refe- re mit den Zulassungsbehörden (BfArM) wesens „auf Augen- Stärkung der Evidenz: Patientenregis- höhe“ begegnen und renten unterschiedliche Meinungen ver- bei der Beratung der Pharmaindustrie ein aktuelles Thema ter, prospektive Kohortenstudien, sys- treten wurden. So hob der Abteilungslei- zu Studienanforderungen. So seien Wei- interdisziplinär be- tematische Patientenbefragungen, sys- ter Arzneimittel des Gemeinsamen Bun- terentwicklungen der Evidenzbasis teil- leuchten. tematische Fallsammlungen und evi-

desausschusses (G-BA), der Apothe- weise zu erkennen. Auf der anderen Sei- denzgenerierende Dokumentationen, z. Börner Dialog/Jakob Eppendorfer Foto: AUSGABE 5 | MAI 2016 IM NORDEN // 27

B. bei Off-label-Anwendung. Dabei sei auch Weiterentwicklungen von bereits schen Entscheidungsträgers sprechen- wie schon bei der EMA (European Me- bekannten Wirkstoffen“ zugute kom- de Michael Hennrich beantworten kön- dicines Agency) ein schrittweises Hinge- men. Wenn aber dann noch statt wis- nen. Denn dem Obmann der CDU/CSU hen zur Methodenvielfalt sinnvoll – und senschaftlich kontrollierter Studien als im Bundestagsausschuss für Gesund- auch die Bereitschaft zur Zusammenar- Beispiel „Big Data“ genannt wurde mit heit stehen nicht nur über Anhörun- beit von Kostenträgern und Industrie. dem Hinweis auf bereits über 5.000 Ge- gen vielfältige Informationen zur Verfü- Auch Prof. Lilia Waehlert (Pharma- sundheits-Apps (bisher kaum als Medi- gung, nicht zuletzt von Seiten der außer- koökonomik, Hochschule Fresenius, zinprodukte anerkannt), könnten sich ordentlich zahlreichen Lobbyisten un- Frankfurt/M.) hatte zuvor in diesem Sin- schon Fragen ergeben nach der hin- terschiedlichster Interessen in Berlin. Er ne dafür plädiert, „alternative Konzepte ter der Argumention stehenden Absicht. hielt sich leider weitgehend bedeckt und zur Erfassung eines patientenrelevanten Die Arzneimittelkommission der Deut- erkannte lediglich an, dass zusätzliche Nutzens voranzutreiben“, aber sich zu- schen Ärzteschaft hat seit Jahren wie an- Bewertungskriterien da sinnvoll seien, gleich dafür ausgesprochen, die Nutzen- dere unabhängige Stellen auch eine hin wo EbM wie bei seltenen Erkrankungen begriffe und das politische, sozial- und wieder zu beobachtende Produkt- nicht aussagefähig sei, also etwa Register, RCT utilitaristische Ziel (größtmöglicher und Preispolitik aufgrund zielgesteuer- dies aber eben nicht bei großen Volks- Die randomisier- te kontrollierte Stu- Nutzen einer größtmöglichen Zahl?) zu ter Studien, Unterdrückung unliebsamer krankheiten. die (randomized cont- diskutieren. Ergebnisse, Anwendung von Surrogat- Am Ende blieb zwar in der Tat eine rolled trial) gilt in der Die deutlichste Kritik am EbM-Kon- parametern und Pushen von Scheinin- (zumindest auf den ersten Blick) auffäl- medizinischen For- zept kam vom Vertreter der Pharmain- novationen öffentlich gemacht. Daher lige Einigkeit bei der Hinzunahme wei- schung als das bes- dustrie, Dr. Jens Peters (Leiter des Ge- konnten sich die Zuhörer nicht sicher terer Bewertungsalternativen zur EbM – te Studiendesign, um bei einer eindeutigen schäftsfeldes Klinische Forschung des sein, ob die von Peters angeführte zu- aber eben nicht in dem Sinne, gleichsam Fragestellung eine ein- BPI, Berlin). Die auch von den anderen nehmende Akzeptanz von Alternativ- durch die Hintertür jedes Arzneimit- deutige Aussage zu er- Referenten angesprochenen Einschrän- methoden auf nationaler und europäi- tel kaum ernsthaft geprüft in den Markt halten und die Kausa- kungen von EbM und RCTs ließen ihn scher Ebene wirklich vor allem für Pati- drücken zu lassen: „Individuelle Patien- lität zu belegen. Des- seine Themafrage so beantworten: Si- enten positiv oder eher Ausdruck einer tenbedürfnisse können wir berücksichti- halb wird auch vom „Goldstandard“ der cher gibt es Evidenz außerhalb von RCT. sehr effektiven Verbandsarbeit im Sinne gen, aber das darf kein Deckmantel sein Studienplanung bzw. Auch Studien „außerhalb“ des RCT-Le- der Unternehmen ist. für das Aufgeben naturwissenschaftli- des Forschungsdesigns vels könnten dazu beitragen, dass den Diese Frage hätte vielleicht der am cher Evidenz“ (Thomas Müller). gesprochen. Patienten „Innovative Medikamente und Schluss und aus der Sicht des politi- Horst Kreussler ANzeige 28 // PERSONALIA MAI 2016 | AUSGABE 5

GEBURTSTAGE GfH-Vorsitzende kommt aus Lübeck

Veröffentlicht sind nur die Namen der Jubilare, die mit der Publikation einverstanden sind.

Dr. Jens-Peter Frank, Schwarzenbek, feiert am 07.06. seinen 70. Geburtstag. Dr. Eckart Sieh, Bad Schwartau, feiert am 07.06. seinen 75. Geburtstag. Dr. Michael Zinck, Preetz, feiert am 07.06. seinen 70. Geburtstag. Dr. Hannelore Lau, Itzehoe, feiert am 08.06. ihren 85. Geburtstag. Karsten Lüders, Niebüll, feiert am 10.06. seinen 70. Geburtstag. Jürgen Paßmann, Lübeck, feiert am 10.06. seinen 80. Geburtstag. Dr. Heinz-Jürgen Ulrich, Bad Schwartau, Prof. Gabriele Gillessen-Kaesbach feiert am 10.06. seinen 80. Geburtstag. rof. Gabriele Gillessen-Kaesbach ist neue Vorsitzende der Deutschen Gesell- Dr. Rita Spielhoff, Wentorf, schaft für Humangenetik (GfH). Die Direktorin des Lübecker Instituts für Hu- feiert am 12.06. ihren 70. Geburtstag. mangenetik am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat als ers- Dr. Monika Buchwald-Saal, Flensburg, Pte Frau den Vorsitz übernommen. „Obwohl die Bedeutung des Faches Human- feiert am 14.06. ihren 70. Geburtstag. genetik insbesondere auch durch die Entwicklung neuer Technologien rasant zu- Dr. Hans-Martin Hensler, Flensburg, nimmt, mussten wir in den letzten Jahren feststellen, dass eine Reihe von Lehr- feiert am 16.06. seinen 70. Geburtstag. stühlen nicht nachbesetzt wurden und somit das Fach nicht mehr akademisch vorgehalten wird. Mein Ziel ist es, dafür einzutreten, dass es in Deutschland auch in Dr. Jörg Winkler, Timmendorfer Strand, Zukunft an jeder medizinischen Fakultät einen Lehrstuhl für Humangenetik geben feiert am 16.06. seinen 75. Geburtstag. soll“, sagte Gillessen-Kaesbach. Sie forderte zugleich eine „neue Bedarfsplanung, die Dr. Peter Kujath, Lübeck, der wachsenden Nachfrage nach genetischer Beratung entspricht“. (PM/Red) feiert am 17.06. seinen 70. Geburtstag. Dr. Jürgen Voß, Neumünster, feiert am 17.06. seinen 75. Geburtstag. Dr. Ingeborg Scheffler, Norderstedt, Ehrendoktorwürde für Prof. Peter Dominiak feiert am 18.06. ihren 80. Geburtstag. Dr. Dietrich Tüxen, Flensburg, feiert am 18.06. seinen 75. Geburtstag. Dr. Jürgen Bialluch, Lübeck, feiert am 19.06. seinen 85. Geburtstag. Prof. Dr. Peter Bucsky, Lübeck, feiert am 22.06. seinen 70. Geburtstag. Dr. Otto Hauschild, Kiel, feiert am 22.06. seinen 70. Geburtstag. Prof. Peter Dominiak Anke Dümmer, Pinneberg, ist nun Ehrendok- feiert am 23.06. ihren 75. Geburtstag. tor der Lübecker Uni- Dr. Egon Höhnke, Schleswig, versität. feiert am 25.06. seinen 95. Geburtstag. Prof. Dr. Dieter Kiosz, Kiel, rof. Peter Dominiak ist für seine be- Dominiak hat in Frankfurt Medi- feiert am 26.06. seinen 75. Geburtstag. sonderen persönlichen Verdienste zin und Biologie studiert. 1982 habili- Hans Dieter Fernow, Lensahn, um die von der Hochschule vertrete- tierte er sich für Pharmakologie und To- feiert am 27.06. seinen 70. Geburtstag. Pnen Wissenschaften zum Ehrendok- xikologie in Regensburg, 1984 wurde er Dr. Angelika Eccius, Sylt, OT Westerland, tor der Lübecker Universität ernannt an der Ludwig-Maximilians-Universi- feiert am 29.06. ihren 75. Geburtstag. worden. Die Verleihung der Ehrendok- tät München Professor auf Lebenszeit torwürde erfolgte auf dem Jahresemp- für das Fach Physiologie. Seit 1990 war Dr. Heinz-Jürgen Knoche, Lübeck, fang der Universität am 28. April. er als Direktor des Instituts für Experi- feiert am 29.06. seinen 75. Geburtstag. Dominiak war von 2005 bis 2014 zu- mentelle und Klinische Pharmakologie Dr. Wolf Labitzky, Elmshorn, nächst Rektor und seit 2008, mit Neu- und Toxikologie in Lübeck. Von 1994 feiert am 29.06. seinen 90. Geburtstag. fassung des schleswig-holsteinischen bis 1996 und 2004/2005 war er Dekan Prof. Dr. Peter Rautenberg, Preetz, Hochschulgesetzes, Präsident der Uni- an der Medizinischen Fakultät. Neben feiert am 30.06. seinen 70. Geburtstag. versität. In seine Amtszeit fielen wichti- Dominiak wurden auf dem Jahresemp- ge Entscheidungen und Ereignisse, da- fang auch Renate Menken und Gerd Ri- Dr. Rainer Taistra, Schleswig, runter auch der erfolgreiche Kampf für schau geehrt, ihnen wurde die Ehren- feiert am 30.06. seinen 70. Geburtstag. den Erhalt der Hochschule und die Um- bürgerschaft der Universität verliehen.

wandlung in eine Stiftungsuniversität. (PM/Red) zu lübeck Universität FotoS: AUSGABE 5 | MAI 2016 PERSONALIA // 29

KURZ NOTIERT Verdienstkreuz für Brodersen Dr. Hans-Jürgen Brodersen ist von Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstor- dens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Kieler Ministerpräsident Torsten Albig überreichte Brodersen die Auszeichnung in Kiel. In der Laudatio hob Albig Brodersens Verdienste in der grenzüberschreitenden Kooperation im Ge- Ärztin im sundheitswesen hervor. Er war von 1978 bis September 2015 Arzt am Malteser St. Franziskus-Hospital in Flensburg. Nach Ethikrat mehrjähriger Tätigkeit übernahm er dort als leitender Chef- arzt die Klinik für Strahlentherapie. „Es ist maßgeblich sein uf Vorschlag des Bundesministe- Verdienst, dass das Krankenhaus seit 1998 rund 2.500 Tumor- riums für Bildung und Forschung patienten aus Dänemark therapiert hat. Die grenzüberschrei- (BMBF) hat die Bundesregierung tende Strahlentherapie ist in Deutschland und Europa einma- Adie Kieler Professorin Alena Buyx lig“, heißt es in der Laudatio. Auf Basis eines Kooperationsver- von der Christian-Albrechts-Univer- trages werden jährlich rund 200 Menschen aus Süddänemark sität (CAU) als Mitglied für den Deut- in Flensburg behandelt. Mehr als die Hälfte aller Patienten er- schen Ethikrat benannt. Vergangenen halten dort eine Strahlentherapie, um schwerwiegende Sym- Monat wurde sie offiziell durch Bundes- ptome zu lindern. Der erleichterte Zugang zu diesen Behand- tagspräsident Prof. Norbert Lammert lungsmethoden bedeutet für viele Patienten einen Zugewinn berufen. Sie ist nach Angaben der CAU Prof. Alena Buyx an Lebensqualität. Darüber hinaus engagiert sich Brodersen das jüngste Mitglied, das je in den Deut- in den Vorständen der Vereine „Tumorzentrum Flensburg“ schen Ethikrat berufen wurde. 26 Mitgliedern, die naturwissenschaftli- und „Verein Strahlentherapie Schleswig-Holstein“. (Pm/Red) Alena Buyx ist seit April 2014 Profes- che, medizinische, theologische, philo- sorin für Medizinethik an der Medizini- sophische, ethische, soziale, ökonomi- schen Fakultät der CAU und leitet den sche und rechtliche Belange in besonde- Bereich Medizinethik. Als vollappro- rer Weise repräsentieren. Die Mitglie- bierte und promovierte Ärztin mit wei- der werden je zur Hälfte vom Deutschen teren Abschlüssen in Philosophie und Bundestag und der Bundesregierung Soziologie bearbeitet sie die gesamte vorgeschlagen und zunächst für vier Breite der biomedizinischen Ethik und Jahre berufen. Als unabhängiges Gremi- Theorie von den „klassischen“ medizi- um erarbeitet der Ethikrat Stellungnah- nethischen Fragen aus der klinischen men und Empfehlungen für politisches Praxis über Herausforderungen durch und gesetzgeberisches Handeln und be- biomedizinische Behandlungsinnovati- rät den Deutschen Bundestag und die on und Forschung bis hin zu ethischen Bundesregierung in ethischen Fragen und Gerechtigkeitsfragen in modernen vor allem in den Lebenswissenschaften. Gesundheitssystemen. (PM/Red) Der Deutsche Ethikrat besteht aus MVZ in Schleswig ADF-Preis nach Kiel Ministerpräsident Torsten Albig (rechts) überreichte Dr. Hans-Jürgen r. Kirsten Jacobs-Greve und Dr. Ernst rof. Stephan Weidinger von der Me- Brodersen die Auszeichnung in Kiel. Prange bringen ihre ärztliche Erfah- dizinischen Fakultät der Christian- rung seit April in das neu gegründete Albrechts-Universität (CAU) wurde Bambas bleibt Chef der Augenärzte DMedizinische Versorgungszentrum Pder Paul-Langerhans-Preis 2016 der (MVZ) des Schleswiger Helios-Klini- Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Dr. Bernhard Bambas geht in seine fünfte Amtszeit als Lan- kums ein. Die beiden Fachärzte für Neu- Forschung (ADF) verliehen. Die mit desvorsitzender des Berufsverbandes der Augenärzte (BVA) rologie hatten nach Angaben des Klini- 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wür- in Schleswig-Holstein. Der in Bad Segeberg niedergelassene kums zuvor eine Gemeinschaftspraxis digt seine wissenschaftlichen Leistungen Augenarzt erhielt bei der Wahl 135 von 152 abgegebenen Stim- in der Domstadt betrieben. Neben den zur Erforschung molekularer Mechanis- men. Seine erste Stellvertreterin Dr. Annegret Krämer aus Lü- beiden Ärzten stellte der Klinikkonzern men entzündlicher Hauterkrankungen. beck erhielt 137 Stimmen, sie geht damit in ihre dritte Amts- auch das vierköpfige Praxisteam an. „Für Weidinger ist stellvertretender Direktor zeit. Zum neuen zweiten stellvertretenden Landesvorsitzen- die Patienten ändert sich nichts. Die am- der Klinik für Dermatologie, Venerolo- den wählten die BVA-Mitglieder in Schleswig-Holstein Dr. Jan bulante neurologische Versorgung geht gie und Allergologie und erforscht seit Reichelt aus Rendsburg, der 120 Stimmen erhielt. unter dem MVZ Schleswig nahtlos wei- vielen Jahren entzündliche Hauterkran- Damit bildet der Landesverband in seinem Vorstand die Viel- ter“, hieß es in einer Mitteilung des Un- kungen wie Neurodermitis und Schup- falt der augenärztlichen Versorgung ab. Der 52-jährige Bam- ternehmens anlässlich der MVZ-Grün- penflechte und sucht nach neuen Diag- bas ist zusammen mit seiner Frau konservativ in einer Berufs- dung. Das Krankenhaus erhofft sich von nose- und Therapiemöglichkeiten. Seit ausübungsgemeinschaft tätig. Krämer und Reichelt arbeiten der räumlichen Anbindung der Ärzte an 2011 leitet er an der Klinik eine Arbeits- in überörtlichen Großpraxen, Krämer operativ und Reichelt das Klinikum eine „qualitativ hochwer- gruppe für molekulare Dermatologie. Er neuroophthalmologisch. Die Wahlbeteiligung der Mitglie- tige Rundumversorgung der Patienten ist Vorstandsmitglied des Exzellenzclus- der in Schleswig-Holstein lag nach Mitteilung des Verban- in der Fachrichtung Neurologie“. Noch ters „Entzündung an Grenzflächen“ und des mit 57,8 Prozent leicht über dem Wert von 2012 (54,2 Pro- nicht entschieden ist, ob der Konzern einer der leitenden Wissenschaftler im zent) und deutlich über dem Bundesdurchschnitt (50,8 Pro- auch die ambulante Versorgung in ande- BMBF-geförderten Verbundprojekt sys- zent). (PM/Red)

Foto:Privat, Frank Peter Foto:Privat, ren Fachrichtungen plant. (pm/red) INFLAME. (PM/Red) 30 // PERSONALIA MAI 2016 | AUSGABE 5

NACHRUF Kieler Neurologie unter neuer Leitung Dr. Michael Sonntag Er hatte im Dorf Pönitz in Ostholstein als „Arzt des Volkes“ das Ohr ganz nah an seinen Patienten und stritt mit diesen Er- fahrungen gleichzeitig an allen Fronten für die Verbesserung des Gesundheitswesens in Schleswig-Holstein: Dr. Michael R. C. Sonntag zählte zu den außergewöhnlichen Persönlichkei- ten in den landesweiten Gremien der Ärzteschaft. Der Haus- arzt starb am 27. März im Alter von 77 Jahren in Berlin. Mi- chael Sonntag gilt als einer der Pioniere der Umweltmedizin, denn er machte sich schon früh dafür stark, dass in Häusern und Wohnungen nach chemischen Belastungen etwa durch Holzschutzmittel gefahndet wird, die Patienten langsam ver- giften. Dr. Sonntag habe das immer als medizinisches Prob- lem gesehen, erinnern sich Weggefährten, und es daher als seinen Auftrag aufgefasst, prophylaktisch und diagnostisch daran zu arbeiten. In der Folge kam es zum Einsatz der Mobi- Prof. Daniela Berg ist len Umweltambulanz der Kassenärzte, in der Umwelttechni- seit dem ersten April ker auf Schadstoffsuche gingen. Direktorin der Klinik Gedanklich bildete für ihn der Kampf für eine bestmögli- für Neurologie am che medizinische Versorgung der Patienten und um optima- UKSH in Kiel. le Rahmenbedingungen für die Hausarztpraxen im Land eine Einheit. Folglich engagierte er sich stark als Berufspolitiker, war in seiner Heimat Ostholstein lange Jahre Kreisstellenvor- sitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KVSH) und von rof. Daniela Berg ist neue Direktorin gelegte TREND-Studie (Tübinger Erhe- 1997 bis 2014 in der Abgeordnetenversammlung der KVSH. der Klinik für Neurologie am Cam- bung von Risikofaktoren zur Erkennung Im Hausärzteverband Schleswig-Holstein wirkte er zwölf Jah- pus Kiel des Universitätsklinikums von Neurodegeneration), in der 1.200 äl- re als erster stellvertretender Vorsitzender und machte sich PSchleswig-Holstein (UKSH). Berg tere Personen regelmäßig auf Frühver- dort vor allem für Fortbildungen stark. In diesem Amt war Dr. trat vergangenen Monat die Nachfol- änderungen der Parkinson- und Alzhei- Michael Sonntag im Jahr 2000 auch einer der Mitgründer der ge von Prof. Günther Deuschl an, der in merkrankheit untersucht werden. Ärztegenossenschaft Schleswig-Holstein, deren Aufsichtsrat er den Ruhestand ging. Zudem war Berg maßgeblich in die bis 2013 angehörte. Berg war zuvor Forschungsgruppen- Entwicklung eines Ultraschallverfahrens Seine Mitstreiter bezeichnen ihn als kompetenten und streit- leiterin am Hertie-Institut für klinische involviert, mit dem parkinsonbedingte baren Menschen, der stets konstruktiv auch kritische Fragen Hirnforschung und am Deutschen Zent- Veränderungen im Hirnstamm nicht-in- gestellt hat. Freiheit im Denken bedeutete ihm viel. Und so rum für Neurodegenerative Erkrankun- vasiv und bereits in sehr frühen Stadien kämpfte Dr. Michael Sonntag sowohl für die Selbstbestimmt- gen, Standort Tübingen, sowie Oberärz- dargestellt werden können, noch bevor heit seiner Patienten als auch für die Freiheit der Ärzteschaft tin der Abteilung Neurodegeneration die Betroffenen an Bewegungsstörungen und engagierte sich zudem kommunalpolitisch in der Frei- und Direktorin der Neurologischen Ab- oder dem typischen Händezittern leiden. en Wählergemeinschaft seines Heimatortes. Wir werden un- teilung des Zentrums für ambulante Re- In Kiel will sie nach Angaben des serem Kollegen stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Unser habilitation am Universitätsklinikum UKSH den neurodegenerativen Schwer- Mitgefühl gilt seinen Angehörigen. Tübingen. Ihr besonderes wissenschaft- punkt ausbauen und dabei Früherken- Im Namen des Hausärzteverbandes Schleswig-Holstein liches Interesse gilt der Früherkennung nung und verlaufsverändernde Therapi- Dr. Thomas Maurer, Leck, Vorsitzender neurodegenerativer Erkrankungen: en etablieren.(PM/Red) 2009 initiierte sie die lebenslänglich an- WIR GEDENKEN DER VERSTORBENEN

Dr. Wolfgang Gresch, Flensburg, Bad Oldesloe ernennt Ärztlichen Direktor geboren am 29.02.1932, verstarb am 25.11.2015. Petra Keßler, Heist, r. Peter Wellhöner ist neuer Ärztli- höner kündigte an, im Vorfeld wichtiger geboren am 05.09.1961, verstarb am 19.12.2015. cher Direktor in der Asklepios Klinik Entscheidungen den Konsens mit seinen Bad Oldesloe und folgt damit auf Dr. ärztlichen Kollegen zu suchen. Dr. Arnd Gottesleben, Norderstedt, DHamid Mofid, der vor einigen Mo- Wellhöner wurde 1998 in Lübeck geboren am 09.01.1937, verstarb am 07.02.2016. naten zu den Regio Kliniken gewech- approbiert. Am UKSH war er zuletzt selt war. als Oberarzt in der Gastroenterologie Dr. Wolfgang Reith, Neumünster, Wellhöner ist erst im Januar als und interdisziplinären Endoskopie tä- geboren am 15.03.1941, verstarb am 20.03.2016. Chefarzt der Inneren Medizin und Gas- tig. Dort arbeitete er laut Mitteilung des Dr. Monika Essink, Münster, troenterologie nach Bad Oldesloe ge- Hauses zwei Jahre als Qualitätsmanage- geboren am 22.01.1957, verstarb am 24.03.2016. kommen. Er bezeichnete die Ernen- mentbeauftragter für Gastroenterolo- nung durch Geschäftsführer Andreas gie, Onkologie und Endoskopie und hat Dr. Michael Sonntag, Scharbeutz, OT Pönitz, Reichardt als Vertrauensbeweis und Be- auch die Zertifizierung als Darm- und geboren am 06.11.1938, verstarb am 27.03.2016. stätigung seiner Arbeit. Pankreaszentrum „maßgeblich mit vor- Als Ärztlicher Direktor wird sich angetrieben“, wie es hieß. Dr. Theodor Jansen, Lübeck, geboren am 28.06.1919, verstarb am 07.04.2016. Wellhöner u. a. in die medizinische Stra- Laut Geschäftsführer Reichardt hat tegieentwicklung einbringen, die Klinik Wellhöner „im Laufe seiner Karriere Prof. Dr. Klaus Sack, Lübeck, in der Öffentlichkeit repräsentieren und mehrfach gezeigt, wie Institutionen stra- geboren am 06.07.1936, verstarb am 18.04.2016. für die klinikübergreifende Umsetzung tegisch, strukturiert und erfolgreich ent-

von Zielen und Standards sorgen. Well- wickelt werden können“. (PM/Red) UKSH Fotos: AUSGABE 5 | MAI 2016 MITTEILUNGEN DER ÄRZTEKAMMER // 31

ANERKENNUNGEN NACH WEITER- BILDUNGSORDNUNG

Im I. Quartal 2016 wurden von der Ärztekammer Schleswig- Holstein aufgrund erfüllter Voraussetzungen folgende Anerkennungen nach Weiterbildungsordnung ausgesprochen.

FACHARZTKOMPETENZEN Innere Medizin und Pneumologie SP Hämatologie und Dr. Jürgen Holland, Bordesholm Dr. Gregor Naths, Schwarzenbek Internistische Onkologie Dr. Anja Lindenberg, Kiel Allgemeinchirurgie Kinder- und Jugendmedizin Dr. Alexandra Zuske-Matthäus, Dr. Mirko Mattias Magens, Elmshorn Mustafa Görmez, Kiel Dr. Annika Hartz, Reinfeld Lübeck André Malinin, Kiel Dr. Gregor Tobias Ruschemeier, Kiel Dr. Anne Christiane Petersen, SP Kardiologie Dr. Dennis Naleschinski, Wisch Allgemeinmedizin Flensburg Ansgar Johannes Wilhelm Leidinger, Dr. Katharina Reh, Lübeck Ümüt Akgül, Lübeck Dr. Olaf Schnabel, Nebel/Amrum Lübeck Dr. Gunter Karl Ruf, Buchholz Jan-Hendrik Scharpenberg, Laboe Dr. Jan Andresen, Neustadt i. H. Kinder- und Jugendpsychiatrie Dr. Wanda Mäuser, Kiel Dr. Alexandra Esser-Budde, Ascheffel Dr. Elisabet Teske, Gettorf und -psychotherapie SP Neonatologie Jesslin Killus, Wedel Dr. Thomas Thomsen, Brunsbüttel Dr. Janne Konrad, Lübeck Dr. Stefanie Preuß, Kiel Dr. Thomas Kötter, Lübeck Proktologie Shoaib Monaim, Ratzeburg Laboratoriumsmedizin SP Nephrologie Dr. Henrike Duwe, Itzehoe Dr. Eva Müller-Ruchholtz, Rastorf Dr. univ. Verena Elsa Limperger, Dr. Silke Lürssen, Kiel Dr. Lutz Scheele, Harrislee Hamburg Dr. univ. Ali Yükseltan, Hamburg Dr. Marc Petersen-Sylla, Kiel Psychoanalyse Dr. Susanne Ramm, Hamburg Neurologie SP Neuroradiologie Karin Eggenstein, Norderstedt Andreas Runge, Kiebitzreihe Dr. Nina Böse-Dürkop, Süsel/ OT Esther Naujoks, Lübeck Friederike Sohnius, Neubrandenburg Barkau Röntgendiagnostik – SP Pneumologie fachgebunden (Harntrakt) Kerstin Weiser-Hagelstein, Wesseln Dr. Helge Hellriegel, Kiel Christian Biller, Heikendorf Dr. Olivia Wilckens, Glückstadt Dr. Stefanie Rehm, Kiel Dr. Rüdiger Gleichmann, Bad Kai Mirko Dittmar, Brodersby Segeberg Anästhesiologie Orthopädie und Unfallchirurgie Robert Winkler, Hamburg Agim Ismani, Hamburg Dr. David Joseph Dalek, Quickborn Judith Bethke, Lübeck SP Spezielle Geburtshilfe Igor Kakuevitski-Velixon, Kiel Peer Düsedau, Hamburg Dr. Annette Götz, Hamburg und Perinatalmedizin Christian Knopp, Rohlstorf, OT Quaal Kirsten Grimm, Lübeck Dr. Georg Laaff, Hamburg Priv.-Doz. Dr. med. Dirk Olaf Dr. Gero Hendrik Loch, Lübeck Anna Neumann, Hamburg Robert Metz, Palingen/Meckl. Bauerschlag, Kiel Prof. Dr. med. Axel Stuart Dr. Melanie Samek, Lütjensee Dr. Carl Bastian Unold, Eckernförde Dr. Ingbert Blömer, Hamburg Merseburger, Lübeck Arbeitsmedizin Lena Vogt, Kiel Birte Zeigert, Itzehoe Dr. Ralf Pychynski, Pronstorf Frank-Jörg Lemmers, Windeby Physikalische und Röntgendiagnostik – Augenheilkunde Rehabilitative Medizin fachgebunden (Skelett) Ahmed Abdelmoniem Ahmed Dr. Robert Zacharias, Garding ZUSATZWEITERBILDUNGEN Priv.-Doz. Dr. med. habil Peter Elshinnawi, Hamburg Plastische und Ästhetische Akupunktur Benecke, Groß Sarau Daniel Friedrich Pleger, Langwedel Chirurgie Dr. Susanna Osterwald, Harsefeld Dr. Hagen Mittelstädt, Hamburg Dr. Katharina Maria Schulte, Dr. Julia Dorothee Bertolini, Geriatrie Schlafmedizin Quickborn Kiel Marcel Klimes, Groß Rönnau Dr. Karl Hinrich Lüko Willms, Kiel Frauenheilkunde und Geburtshilfe Psychiatrie und Psychotherapie André Malinin, Kiel Spezielle Schmerztherapie Hatice Aygün, Stockelsdorf Dr. Alexander Thomas Benthien, Infektiologie Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Binder, Anja Nadolny, Pronstorf Itzehoe Dr. Anette Katrin Friedrichs, Kiel Kiel Christina Bethke-Jaenicke, Kiel Haut- und Geschlechtskrankheiten Intensivmedizin Dr. Christina Benita Straßner-Kloss, Nikolaos Anagnostou, St. Peter- Nicole Laaser, Hamburg Dänischenhagen Ursula Pia Preuß, Hamburg Bettina Angela Dethloff, Wentorf Ording Dr. Lutz Moikow, Lindau, OT Dr. Maike Tomforde, Kiel Dr. univ. Martin Mohr, Lübeck Psychosomatische Medizin Revensdorf Spezielle Unfallchirurgie Herzchirurgie und Psychotherapie Stefanie Schünemann, Hamburg Dr. Sebastian Stephan Hillbricht, Dr. Christina Grothusen, Kiel Dr. Tobias Heinrich Bruno Amadeus Dr. Stefanie Wailke, Kiel Lübeck Duncker, Lübeck Innere Medizin Dr. Frauke Wulf, Kiel Radiologie Dr. Anika Anker, Rieseby Notfallmedizin Die Liste ist nicht vollständig. Sie Dr. Philipp Andreas Arning, Kiel Lars Kahden, Kiel Theresa Maria Bertram, Hamburg enthält nur die Namen derjenigen Dr. Christina Beiring, Husum Visceralchirurgie Dr. Lena Griesinger, Lübeck Ärztinnen und Ärzte, die sich mit der Ingrid Bolck, Negernbötel Dr. Nils Carl Ahlgrimm, Neumünster Dr. Sebastian Keil, Lübeck Veröffentlichung einverstanden erklärt Dr. Florian Bär, Neustadt Kathrin Kurzbach, Hamburg Maria Andrea Malpricht, Rantrum haben. Dr. Uta Maria Böge, Mölln Dr. Dominik von Malsen-Waldkirch, Anja Christine Mohr, Lübeck Dr. Wiebke Erhart, Kiel Hamburg Dr. Christoph Kevin Uwe Neugebauer, Dr. Susanne Miriam Esser, Ratingen Dr. Katharina Hermine Dorothea Tastrup Sven Frambach, Hamburg Steffani, Hamburg Dr. Tim Optenhöfel, Buchholz Dr. André Michael Küller, Kiel Katja Vetters, Lübeck Dennis Michael Promper, Kiel Carolin Langhanke, Flensburg Sebastian Ruf, Lübeck Dr. Silvia Anet Meffert, Kiel SCHWERPUNKTKOMPETENZEN Claudia Röhner, Lübeck Dr. Malte Milkau, Krummesse SP Gastroenterologie Dr. Torben Schütt, Kiel Kristin Müller, Ringsberg Al-Yousifi, Stockelsdorf Dr. Nils Holger Staak, Kiel Leif Olbrich, Kiel Juliane Rüsch, Ratzeburg Dr. Kristofer Folker Ernst Wintges, Innere Medizin und Kardiologie Priv.-Doz. Dr. med. habil Friedhelm Hamburg Mohammad Ali Abbasi, Schönwalde Sayk, Lübeck Palliativmedizin Dr. Patrick Ranosch, Kiel Lena Varnhorn, Timmendorfer Katja Frahm, Hamburg Strand, OT Niendorf Maciej Halecki, Lürschau 32 // MEDIZIN & WISSENSCHAFT MAI 2016 | AUSGABE 5

as Prostatakarzinom ist die häu- PROSTATAKARZINOM figste maligne Erkrankung bei Männern. Laut Robert Koch-Ins- titut (RKI) erkrankten 2012 insge- samt 63.710 Patienten, 12.957 Män- Intensivierte ner verstarben in diesem Zeitraum an Prostatakrebs. Gleichwohl sind Din den vergangenen Jahren durch das PSA-Screening vermehrt Frühfälle dia- Strahlentherapie gnostiziert worden, die sich erfolgreich behandeln lassen. Die relative 5-Jahres- Überlebensrate beträgt laut RKI 93 Pro- als neue Behand- zent. Doch welches Verfahren für wel- chen Patienten das richtige ist, darüber herrscht nach wie vor Unklarheit. lungsoption? „Das Prostatakarzinom zeichnet sich im Vergleich zu anderen Krebserkran- Das UKSH erprobt in der Studie „HYPOSTAT“ eine kungen durch drei Besonderheiten aus: Erstens ist die Progression überwiegend intensivierte Strahlentherapie bei älteren Patienten. sehr langsam, zweitens wird die Erkran- Ziel ist eine kürzere Behandlungsdauer bei gleicher kung meistens im hohen Lebensalter di- Effektivität und günstigerem Nebenwirkungsprofil. agnostiziert (das mediane Alter bei Di- agnose liegt aktuell bei knapp 75 Jahren) und drittens steht mit dem PSA-Wert ein Tumormarker zur Verfügung, der sehr zuverlässig eine Progression früh- zeitig detektiert“, erläutert Prof. Jürgen Dunst, Ärztlicher Leiter der Strahlenthe- rapie am Universitätsklinikum Schles- wig-Holstein (UKSH). Wie aggressiv eine Prostatakrebs- behandlung überhaupt sein muss, wird derzeit in der sogenannten PREFERE- Studie („Präferenzbasierte randomi- sierte Studie zur Evaluation von vier Be- handlungsmodalitäten bei Prostatakar- zinom mit niedrigem und frühem in- termediären Risiko“) untersucht. In der Info bis 2030 dauernden Langzeitstudie sol- Studientitel len die Ergebnisse der gängigen Behand-  Hypofraktionierte lungsverfahren bei rund 7.600 Patien- Strahlenchirurgie bei ten miteinander verglichen werden. Die lokal begrenztem Pro- statakarzinom (HY- Studienpatienten können von den vier POSTAT), eine multi- zurzeit empfohlenen Behandlungsfor- zentrische einarmige men maximal zwei ablehnen und wer- Phase-II-Studie den dann nach dem Zufallsprinzip einer der zwei oder drei anderen Therapieal- Der Bestrahlungsroboter CyberKnife kann Bewegungen während einer Bestrahlungssitzung aus- Einschlusskriterien gleichen und ist deshalb für Hochpräzisionsbestrahlungen besonders geeignet.  Histologisch gesi- ternativen zugeordnet. Weitere Informa- chertes, lokal begrenz- tionen unter www.prefere.de. tes PCA cT1-3 N0 M0 Die von den Chirurgen bevorzug-  Alter > 75 Jahre oder te radikale Prostatektomie besiegt, so die umliegendes, gesundes Gewebe weitest- an dem Prostatakrebs. Aktive Beobach- Alter 70–75 Jahre und PSA > 10 ng/ml OP-Befürworter, bei rund 95 Prozent der gehend schont, zum anderen die perma- tung heißt, dass man sich zunächst ab-  PSA < 30 ng/ml Patienten den Krebs dauerhaft, wenn er nente Seed-Implantation, die sogenann- wartend verhält und mithilfe von PSA-  Prostatavolumen sich in einem frühen Stadium befindet, te Brachytherapie, bei der winzige ra- Tests und Gewebeproben lediglich über- <80 cm³ also auf die Prostata begrenzt ist und das dioaktive Metallplättchen („Seeds“) in prüft, ob der Tumor überhaupt Wachs- Risiko eines schnellen Voranschreitens die Prostata implantiert werden, die ihre tumspotenzial besitzt. Erst bei relevanter Ausschlusskriterien  Behandlung im niedrig ist. Belastend für den Patienten Strahlung in die nähere Umgebung ab- Progression der Erkrankung würde man Rahmen der PREFE- sind Begleiterscheinungen wie Impotenz geben. Beide Verfahren verfolgen eben- umschwenken zu einer aktiven Therapie. RE-Studie möglich und Inkontinenz. Dank chirurgischer falls kurative Ziele; der Tumor soll voll- Dieses Konzept zielt darauf ab, die Pati-  Vorausgegangene Fortschritte können die Nervenstränge ständig ausgeschaltet werden. enten so spät wie möglich zu behandeln, Strahlentherapie im immer häufiger geschont werden, und Die vierte Option ist die aktive Be- vielen sogar jedwede Behandlung zu er- Beckenbereich  Kontraindikatio- auch der Bauchschnitt wird in speziali- obachtung („active surveillance“). Bei ei- sparen, den Tod am Prostatakarzinom nen gegen Implantati- sierten Zentren meist durch einen mini- nem früh erkannten, nur langsam wach- aber trotzdem in allen Fällen zu verhin- on von Markern (z. B. malinvasiven Zugang ersetzt. senden Prostatakarzinom muss man auf- dern. Das Konzept scheint gut zum lang- Goldallergie) Als Alternative zur Operation ste- grund bereits bekannter demografischer samen oder sehr langsamen Wachstums-  Relevante Komor- hen insbesondere zwei Strahlentherapie- Daten davon ausgehen, dass längst nicht verhalten der meisten Niedrig-Risiko- bidität, sofern daraus Einschränkungen für verfahren zur Verfügung: zum einen die jeder Tumor unbehandelt automatisch Prostatakarzinome zu passen; es gibt bis- die weitere Therapie perkutane Strahlentherapie mit moder- zum Tod des Tumorträgers führen wür- lang jedoch kaum Langzeitergebnisse, resultieren nen Linearbeschleunigern, die extrem de. Viele Patienten entwickeln niemals die die Effektivität dieses Vorgehens un-

genau auf den Tumor fokussiert ist und Beschwerden, sie sterben mit, aber nicht terstreichen. Hersteller Foto: AUSGABE 5 |MAI 2016 MEDIZIN & WISSENSCHAFT // 33

Die bundesweite multizentrische PREFERE-Studie will ermitteln, welches INTERVIEW Verfahren für welchen Patienten das bes- te ist. Aufgenommen werden in diese „Präzise Bestrahlung mit geringem Studie ausschließlich Männer unter 70 Jahre. Dagegen richtet sich die neue Un- Risiko für Nebenwirkungen“ tersuchung der schleswig-holsteinischen Strahlenspezialisten an ältere Patienten. Herr Prof. Dunst, warum wird älteren Patienten eine Strah- Studienleiter Dunst: „Wir haben die Stu- lentherapie häufig als beste Option empfohlen? Gibt es Stu- die so konzipiert, dass sie als Ergänzung, dienergebnisse, die dieses Vorgehen für Senioren ratsam er- und nicht als Konkurrenz zur PREFE- scheinen lassen? RE-Studie laufen kann; daher sind die Prof. Jürgen Dunst: Grundsätzlich sind Operation und Ein- und Ausschlusskriterien danach Bestrahlung als gleich effektive Therapiealternativen beim lo- ausgerichtet. Die PREFERE-Studie ist kalisierten Prostatakarzinom anzusehen. Randomisierte Stu- das wissenschaftspolitisch wichtigste dien, die die Effektivität der chirurgischen Prostatektomie und größte Projekt und hat Vorrang.“ und der Strahlenbehandlung vergleichen, gibt es bislang nicht. Anders als bei der PREFERE-Stu- Gleichwohl nehmen die Risiken einer Operation mit dem Al- die werden bei HYPOSTAT betroffenen Studienleiter Prof. Jürgen Dunst (UKSH) ter zu, die Risiken der Strahlentherapie praktisch nicht – vor Männern keine Therapieoptionen ange- allem, da das Narkoserisiko entfällt. boten. Vielmehr handelt es sich um eine Entscheiden sich mehr ältere Patienten für eine Strahlenbe- einarmige Phase-II-Studie, deren Ziel es handlung als für eine OP oder die aktive Überwachung? ist, Wirksamkeit und Verträglichkeit ei- strahlungsverfahren nur unter stren- Dunst: Genaue Zahlen zur Frage, welche Therapie abhän- ner intensivierten Bestrahlung zu be- ger Beobachtung in klinischen Prüfun- gig von Risikoprofil, Alter und Komorbidität gewählt wird, legen. Im klinischen Alltag wird älte- gen und nach Genehmigung durch das gibt es nicht. Aus den bisherigen Daten der PREFERE-Stu- ren, komorbiden Patienten mit lokal be- Bundesamt für Strahlenschutz einge- die wird aber deutlich, dass die Patienten aktive Überwachung grenztem Tumor häufig eine Strahlen- setzt werden. Diese Genehmigung liegt als Option favorisieren und die anderen Therapieverfahren therapie als beste Therapieoption emp- für die aktuelle Studie nun vor – als ers- (Operation, Brachytherapie, externe Strahlentherapie) etwa fohlen, vor allem, um die Belastungen te und bisher einzige Studie in Deutsch- gleich bewerten. einer Operation zu vermeiden. Dabei land zu diesem neuen Therapieschema. Seit wann wird die „hypofraktionierte Strahlenchirurgie“ im wird die Prostata in aller Regel über ei- Am UKSH und den beiden ebenfalls UKSH durchgeführt und wie viele Patienten wurden bislang nen Zeitraum von etwa acht Wochen beteiligten Universitätskliniken Rostock behandelt? fünf Mal wöchentlich mit kleinen Porti- und Frankfurt werden die Patienten mit Dunst: Bei Metastasen setzen wir dieses Verfahren schon onen („Fraktionen“, 1,8 bis 2,0 Gray, Gy) dem Bestrahlungsroboter „CyberKnife“ seit mehreren Jahren ein. In der Primärtherapie von neu ent- bestrahlt. Die Verteilung der Strahlen- behandelt. Das Strahlenchirurgie-Sys- deckten Tumoren haben wir jetzt diese Studie gestartet. dosis auf viele kleine Portionen wurde tem eines privaten Kooperationspart- Wie erfolgreich kann der Tumor mit der intensivierten Be- vorgenommen, um das umgebende Ge- ners aus Güstrow ist für diese Hochprä- strahlung bekämpft werden? webe, das zum Teil mitbestrahlt wird, zisionsbestrahlungen besonders gut ge- Dunst: Die bisherigen Daten zeigen, dass diese Form der optimal zu schonen. eignet, denn es kann Bewegungen wäh- Strahlentherapie mit den anderen üblichen Verfahren (Bra- Bereits seit einigen Jahren disku- rend einer Behandlung ausgleichen. Die chytherapie, externe Bestrahlung) vergleichbar ist, und zwar tieren Fachleute eine Änderung die- entsprechende Software wurde vom Ins- sowohl hinsichtlich der Wirksamkeit als auch der Nebenwir- ser Fraktionierung. Daten aus prospek- titut für Robotik der Universität Lübeck kungen. tiven Studien, die unter anderem auch entwickelt. Damit der Roboter die Be- Mit welchen Nebenwirkungen müssen Patienten rechnen, am UKSH durchgeführt wurden, bele- wegungen der Prostata erkennen kann, die so intensiv bestrahlt werden? gen eine relativ geringe Fraktionierungs- ist das Einsetzen von drei bis vier soge- Dunst: Zunächst: Die Intensität, also die biologische empfindlichkeit des Prostatakarzinoms, nannten Goldmarkern in die Prostata er- Wirksamkeit, ist nicht größer als bei einer normalen Strahlen- die sehr wahrscheinlich niedriger als forderlich; die Behandlung erfordert also therapie. Die Einzeldosis ist zwar höher (7Gy statt 2Gy pro Be- beim gesunden Gewebe in der Umge- einen minimalinvasiven Eingriff im Vor- strahlungssitzung), dafür ist die Gesamtdosis deutlich niedri- bung ist. „Aufgrund dieser Unterschiede feld der Strahlentherapie. Die Strahlen- ger (35Gy statt >70Gy). Die akuten, direkt während oder kurz ist ein Vorteil durch eine Hypofraktio- behandlung selbst ist nicht-invasiv. nach der Strahlentherapie auftretenden Nebenwirkungen sind nierung, also eine Bestrahlung mit höhe- „Wir wollen in dieser Phase-II-Stu- gleich oder sogar geringer. Dauerhafte Strahlenfolgen sind ge- ren Einzeldosen, zu erwarten“, erläutert die zeigen, dass die hypofraktionierte ring, relevante Beschwerden der Schweregrade drei bis vier Dunst. Durch Hypofraktionierung (Do- Radiochirurgie gut verträglich und si- werden bei etwa fünf Prozent der Patienten erwartet. Sie sind sis 7 Gy pro Fraktion) könnten Neben- cher ist“, erläuterte Dunst im Gespräch damit genauso häufig wie bei einer „normalen“ Strahlenthera- wirkungen – sowohl die akute als auch mit dem Schleswig-Holsteinischen Ärz- pie, aber deutlich seltener als bei einer Operation. die späte Toxizität – reduziert und/oder teblatt. Als Maß für Verträglichkeit und Wie werden die Nebenwirkungen bei dieser Therapie redu- die Tumorkontrolle erhöht werden. Wei- Sicherheit gilt die Rate von Spätfolgen ziert? terer wesentlicher Vorteil der Hypofrak- an Blase, Urethra und Rektum nach ei- Dunst: Das geringe Risiko für Nebenwirkungen resultiert tionierung ist die wegen der geringeren nem Jahr, die nicht höher sein sollte als aus der sehr präzisen Bestrahlung. Normalerweise wird die Zahl von Fraktionen verkürzte Behand- bei der herkömmlichen achtwöchigen Prostata mit einem Sicherheitsbereich von mehreren Millime- lungszeit. Bestrahlung. tern, üblich sind fünf bis zehn mm, bestrahlt, um Organbewe- Untersuchungen in den USA und Die Studie läuft zwei Jahre. Inwie- gungen während der Behandlung zu kompensieren. Bei der Kanada, bei denen 1.500 Patienten mit fern sie weitere Aufschlüsse über die für im Rahmen dieser Studie verwendeten Technik beträgt der Si- nur fünf Fraktionen in eineinhalb Wo- jeden Patienten optimale Therapie bei cherheitsabstand nur einen bis drei mm; dadurch wird das ge- chen behandelt wurden, sind vielver- Prostatakrebs gibt und ob die hypofrak- sunde Gewebe um die Prostata herum weniger bestrahlt. sprechend verlaufen. Die amerikanische tionierte Strahlentherapie eine Option Wie lange wird die Studie laufen, wie viele Teilnehmer wol- Fachgesellschaft für Strahlentherapie hat insbesondere für ältere Patienten dar- len Sie rekrutieren? die hypofraktionierte Strahlenchirur- stellt, soll die detaillierte Auswertung der Dunst: Vorgesehen ist, 85 Patienten innerhalb von zwei gie mittlerweile als Alternative zur Stan- Ergebnisse zeigen, die voraussichtlich im Jahren zu rekrutieren. Anfragen von Ärzten zur Studie beant- dardbehandlung für Prostatakrebs emp- Jahr 2018 vorliegen werden. worte ich gern persönlich: Tel: 0431/597-3011 oder E-Mail juer-

Foto: UKSH Foto: fohlen. In Deutschland dürfen neue Be- Uwe Groenewold [email protected] Interview: Uwe Groenewold 34 // FORTBILDUNGEN MAI 2016 | AUSGABE 5

Fortbildungstermine Mai/Juni/Juli 2016

AKADEMIE FÜR MEDIZINISCHE FORT- UND WEITERBILDUNG EDMUND-CHRISTIANI-SEMINAR MAI/JUNI 2016 MAI/JUNI/JULI 2016

25. MAI Antibiotika – Rational und Rationell, aber wie? AB 20. MAI Geriatrische Syndrome und Krankheitsfolgen im 15:00 - 18:00 Uhr Alter/Diagnoseverfahren Beginn: 15:00 Uhr 25. MAI Seminarreihe Allgemeinmedizin – Kranke Zähne und AB 20. MAI Fachzertifikat Qualitätsmanagement Veränderungen in der Mundhöhle – was ist zu tun? Beginn: 15:00 Uhr 16:00 - 19:30 Uhr AB 1. JUNI Homöopathie B-Kurs 21. MAI Tapen kompakt Beginn: 9:00 Uhr 9:00 - 18:00 Uhr

AB 1. JUNI Balint-Gruppe 21. MAI Konfliktmanagement Beginn: 16:30 Uhr 9:00 - 16:30 Uhr

AB 4. JUNI Palliativmedizin Modul 2 28. MAI Allergische Erkrankungen und Beginn: 9:00 Uhr in Flensburg Lebensmittelunverträglichkeiten 9:00 - 18:00 Uhr AB 4. JUNI Notfallmedizin – Zusatzbezeichnung AB 3. JUNI Versorgung und Betreuung von Onkologie- und Beginn: 9:30 Uhr Palliativpatienten Beginn: 15:00 Uhr 11. JUNI Peer Review Allgemeinmedizin AB 6. JUNI Strahlenschutz für medizinisches Assistenzpersonal 9:00 - 16:00 Uhr Beginn: 8:30 Uhr

AB 14. JUNI Fachkunde Strahlenschutz – RöV/Medizin 11. JUNI Harnsedimente und Erkennung von Harnwegser- Beginn: 9:15 Uhr krankungen 8:30 - 13:30 Uhr 14. JUNI Erwerb der Kenntnisse im Strahlenschutz nach RöV – 11. JUNI Impfen leicht gemacht – Crashkurs Theoretischer Teil 9:00 - 16:15 Uhr 9:15 - 12:15 Uhr AB 14. JUNI Grundkurs im Strahlenschutz nach RöV 15. JUNI Basisreanimation kompakt (neu!) Beginn: 10:45 Uhr 15:00 - 18:15 Uhr

AB 16. JUNI Spezialkurs im Strahlenschutz nach RöV AB 24. JUNI Grundlagen der Vorsorge und Früherkennungsmaß- Beginn: 14:00 Uhr nahmen Beginn: 15:00 Uhr 18. JUNI 8. Info-Tag für Existenzgründer & Praxisabgeber der AB 1. JULI Betriebswirtschaftliche Praxisführung APO-Bank, KVSH & ÄKSH Beginn: 14:15 Uhr 9:00 - 17:00 Uhr AB 18. JUNI Balint-Gruppe 13. JULI Rechtliche Grundlagen und demografische Beginn: 9:30 Uhr Warteliste Entwicklung 14:00 - 18:00 Uhr 22. JUNI Notfallmanagement und Basisreanimation für Praxis AB 15. JULI Geriatrische Syndrome und Krankheitsfolgen im und kassenärztlichen Notdienst Alter/Diagnoseverfahren 15:00 - 18:00 Uhr Beginn: 15:00 Uhr 23. JUNI Kindernotfälle – Kindertrainingszirkel (KiTZ) – AB 22. JULI Versorgung und Betreuung von Onkologie- und Trauma/Akutschmerz/Brandverletzung Palliativpatienten 17:00 - 21:00 Uhr Warteliste Beginn: 15:00 Uhr AB 24. JUNI Akupunktur – Block D Beginn: 15:00 Uhr „ Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung, Esmarchstraße 4, 23795 Bad Segeberg, Leiterin: Helga Pecnik, 25. JUNI ACLS-Training (Advanced Cardiac Life Support) Telefon 04551 803 761, [email protected] 9:30 - 17:30 Uhr „ Edmund-Christiani-Seminar, Berufsbildungsstätte der Ärzte- kammer Schleswig-Holstein, Esmarchstraße 2, 23795 Bad Segeberg, AB 27. JUNI Intensivkurs Psychiatrie und Psychotherapie Ansprechpartnerinnen: Gabriele Steens (-704), Susanne Korbs Beginn: 9:00 Uhr (-705), Marlies Petrick (-703), Rabea Brunke (-706), [email protected] Weitere Informationen auf unserer Homepage im Bereich „MFA/ OTA“ unter „Fortbildung“ . AUSGABE 5 | MAI 2016 FORTBILDUNGEN // 35

FORTBILDUNGSTERMINE AUS DEM NORDEN ACLS-Training (Advanced Cardiac MAI/JUNI 2016 Life Support) 21. MAI Qualitätszirkel Psychotherapie Norddeutsche Gesellschaft für Der Kurs wendet sich an alle, die eine größere Sicherheit in in Bad Malente angewandte Tiefenpsychologie, den Maßnahmen der Cardio Pulmonalen Reanimation er- 6 Punkte Telefon 04523 - 4070 langen und über die Basismaßnahmen hinaus auch die er- weiterten, insbesondere pharmako- und elektrotherapeuti- schen Maßnahmen beherrschen wollen. Voraussetzungen: AB 24. MAI 16. AINS‐Symposium in Kiel Birgit Scheffler, Klinik für Grundkenntnisse in der Cardio Pulmonalen Reanimation 11 Punkte Anästhesiologie u. Operative (z. B. Kurs HLW-Basismaßnahmen). Inhalte: kurze Wieder- Intensivmed., Telefon 0431 597 holung der anatomisch physiologischen Grundlagen sowie 2987, [email protected] wichtiger Techniken der HLW und Intubation, Vorstellung 25. MAI Symposium 2016 Diakonisschenkrankenhaus der aktuellen Reanimationsrichtlinien des ERC, praxisorien- Herzinsuffizienz Flensburg, Prof. C. D. Garlichs, tierte Pharmakologie, Rhythmusanalyse, neue Aspekte der in Glücksburg Telefon 0461 812-0, elektrischen Defibrillation, Vorgehen bei schwieriger Intuba- 4 Punkte sind beantragt [email protected] tion, Notfallmanagement 25. MAI 7. Treffen des Kompetenznetzes Transplantationszentrum des Termin: 25. Juni 2016 Lebertransplantation in UKSH, Campus Kiel, Sabine Gebühr: 120 Euro Schleswig-Holstein in Kiel Schüder-Kruse, Telefon 0431 Information: Birte Wachholz (04551 803 755) 5 Punkte 597-4301, Sabine.Schueder- Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung [email protected] Intensivkurs Psychiatrie und 28. MAI Gruppenpsychotherapie – IFT-Nord gGmbH Zieloffene Gruppen in Kiel [email protected], Psychotherapie 10 Punkte www.ift-nord.de Das Fachgebiet der Psychiatrie und Psychotherapie befindet AB 3. JUNI 9. Lübecker Sklerotherapie Wiebke Schmidt, sich inhaltlich und methodisch in einer raschen Entwicklung. Seminar in Lübeck Telefon 0451 5006985, In diesem Kurs werden von klinisch und wissenschaftlich aus- 16 Punkte [email protected] gewiesenen Dozentinnen und Dozenten die Grundlagen, die diagnostischen, therapeutischen und rehabilitativen Aspek- 7. JUNI Starke Erschöpfung Arbeitskreis Homöopathie der te des gesamten Spektrums psychischer Störungen vorgestellt homöopathisch behandeln CAU zu Kiel e.V. und diskutiert. Der Kurs bietet eine umfassende Grundlage in Kiel www.carstens-stiftung. für die Facharztprüfung im Fach Psychiatrie und Psychothe- 2 Punkte de/artikel/studentische- rapie, ist aber auch gut geeignet für Ärztinnen und Ärzte, die arbeitskreise-homoeopathie. sich einen fundierten Überblick über das Fachgebiet verschaf- html fen wollen. 8. JUNI Ressourcen, Glück, Lebens- AHG Klinik Termin: 27. Juni - 1. Juli 2016 freude und Konsorten – das Anmeldung nicht erforderlich Gebühr: 490 Euro Gute in der Therapie in Lübeck www.ahg.de/luebeck Information: Birte Wachholz (04551 803 755) 2 Punkte Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung 8. JUNI Soziales Kompetenztraining – imland Klinik Praxistag in Rendsburg Christine Förster, NEU: Schlaganfall-Helfer Teil 1 und 2 9 Punkte Telefon 04331 200-8001, [email protected] Ausgebildet werden Mitarbeiter aus dem Bereich medizini- scher Hilfsberufe z. B. MFA bei Ärzten, die schwerpunktmäßig 8. JUNI Gerinnungsmanagement beim Sonja Heinrich, Telefon 0431 Schlaganfallpatienten versorgen oder für Arztnetzwerke, bei Trauma in Kiel 597 2971, denen zentral eine Person für diese sehr speziellen Fragen aus- 3 Punkte [email protected] gebildet wird. Sie erhalten eine mehrtägige Fortbildung, deren AB 10. JUNI Spezialkurs Intensivtransport Institut für Rettungs- und Abschluss/Teilnahme mit einem Zertifikat des Schlaganfall- nach dem Curriculum der DIVI Notfallmedizin, Rings Schleswig-Holstein und der Stiftung Deutsche Schlag- in Kiel Telefon 0431 597-31551, anfall-Hilfe bestätigt wird. 27 Punkte [email protected], Termine: Teil 1: 17. September 2016, Teil 2: 24. September 2016 Dieses Seminar ist gebührenfrei. AB 16. JUNI Diagnostik, Operation, Gabriele Stix-Marget, Information: Susanne Korbs (04551 803 705) Therapie des Mamma- und Telefon 0431 597-2053, Medizinische Fachberufe und Edmund-Christiani-Seminar Ovarialkarzinoms in Kiel [email protected] 17 Punkte NEU: Basisreanimation kompakt

17. JUNI Akutschmerzkurs in Lübeck Deutsche Schmerzgesellschaft Im Oktober 2015 wurden die neuen internationalen Richtlini- Punkte beantragt e.V., Telefon 06742 8001-21, en der European Resuscitation Council (ERC) veröffentlicht. [email protected] Es wird vermittelt, wie man die Zeit vom Auffinden eines re- 18. JUNI Aktuelles aus der Neurologie, H.G. Creutzfeld-Institut animationspflichtigen Patienten bis zum Eintreffen des Ret- Psychiatrie und Neurobiologie Institut für angewandte tungsdienstes/Notarztes mit einfachen Mitteln und begrenz- in Kiel Neurobiologie, ten notfallmedizinischen Ressourcen sinnvoll und effektiv 8 Punkte Telefon 0431 567350 überbrückt. Nach einem kurzen theoretischen Vortrag wer- 25. JUNI 5. Lübecker Dermato- Wiebke Schmidt, den Reanimationssituationen trainiert und anschließend im Onkologie Symposium in Telefon 0451 5006985, Team diskutiert. Lübeck [email protected] Termine: 15. Juni 0der 9. November 2016, 15:00 - 18:15 Uhr 4 Punkte Information: Susanne Korbs (04551 803 705) Medizinische Fachberufe und Edmund-Christiani-Seminar Weitere Informationen bei den Veranstaltern. Alle Angaben ohne Gewähr. 36 // ARZT & RECHT MAI 2016 | AUSGABE 5

DER SCHLICHTUNGSFALL bestandteil einer kinderärztlichen Un- tersuchung bei abdominellen Beschwer- debildern.

Gutachten Unterlassene Der von der Schlichtungsstelle be- auftragte kinderchirurgische Gutachter hat ausführlich die Entwicklung einer Hodentorsion, auch im Zusammenhang Differenzial- mit möglichen Anomalien, beschrie- ben. Er schildert die typische Sympto- matik sowie den notwendigen Untersu- chungsgang bei unklarem Abdomen be- ziehungsweise Unterbauchbeschwerden, diagnostik insbesondere bei Genitalbeschwerden. Er stellt dabei insbesondere auf die Not- Aus der Praxis der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflicht- wendigkeit der klinischen Untersuchung fragen der norddeutschen Ärztekammern. der Genitalorgane ab, die dann erforder- lichenfalls eine Ultraschalluntersuchung Kasuistik on führte. Der Hoden fand sich um 360° zur Folge haben müsste. Bei der Hoden- Nach dem vorliegenden Gedächtnispro- torquiert, wurde detorquiert und nach torsion handele es sich um eine der we- tokoll der Eltern wachte der zum dama- Rücksprache mit den Eltern in situ be- nigen akuten Notfälle in der Kinderchir- ligen Zeitpunkt elfjährige Sohn um acht lassen. Eine Probeexzision aus dem Ho- urgie, die einer sofortigen chirurgischen Uhr schweißgebadet mit Hodenschmer- den ergab den Befund einer ausgedehn- Intervention bedürften. zen auf, die sich im Laufe des Vormit- ten interstitiellen frischen Einblutung Bei der ersten Untersuchung durch tags in den Unterbauch verlagerten. mit Auseinanderdehnung der Hodentu- die Kinderärzte der Klinik sei entspre- Eine Vorstellung um elf Uhr beim Haus- buli. In der Folgezeit kam es zu einer zu- chend der vorliegenden Dokumentation arzt führte zu einer Krankenhauseinwei- nehmenden Atrophie des Hodens, die eine Untersuchung des äußeren Genita- sung in einer Kindernotfallambulanzkli- sonographisch kontrolliert wurde. Wei- le nicht vermerkt. Es seien zwar Labor- nik unter der Verdachtsdiagnose einer terhin wurde in einem zweiten Eingriff werte dokumentiert und auch notiert Appendizitis. Hier wurde um 13 Uhr das der rechte Hoden pexiert und später der worden, dass Hodenschmerzen initial Kind von den beiden diensthabenden linke Hoden noch einmal freigelegt un- aufgetreten seien, es sei aber offensicht- Ärzten gesehen. Im Notfallprotokoll der ter Verdacht auf Retorsion. lich unterlassen worden, das Genitale Klinik wird von Hodenschmerzen be- zu untersuchen. Der Gutachter gehe da- richtet. Nach klinischer Untersuchung Beanstandung der ärztlichen von aus, dass an die Diagnose einer Ho- des Abdomens und verschiedener Labo- Maßnahmen dentorsion nicht gedacht worden sei. Er runtersuchungen wurde die Verdachts- Die Eltern werfen den Ärzten der Klinik weist jedoch darauf hin, dass die Diffe- diagnose Appendizitis bestätigt und das als auch des Kinderkrankenhauses vor, renzialdiagnose „Hodentorsion“ zu einer Kind zur weiteren Behandlung und ge- eine Hodentorsion übersehen zu haben. möglicherweise beginnenden Gastroen- gebenenfalls chirurgischen Versorgung Insbesondere sei bei den sämtlichen Un- teritis oder Appendizitis im klinischen in das Kinderkrankenhaus weitergeleitet. tersuchungen in Gegenwart der Eltern Alltag durchaus eine Rolle spiele. Gleich- Zwischen den Beteiligten ist streitig, ob eine gezielte Untersuchung des Genital- wohl fehle eine Befunddokumentation eine klinische Untersuchung der Hoden bereichs, insbesondere des Skrotalbe- zur Untersuchung des Hodens, die im in der erstbehandelnden Klinik stattge- reichs, nicht erfolgt. Dadurch sei die spä- Hinblick auf die geschilderten und fest- funden hat. Die Eltern tragen vor, dass ter diagnostizierte Hodentorsion über- gehaltenen Hodenschmerzen unver- zu keinem Zeitpunkt der Genitalbereich sehen und somit nicht einer zeitgerech- zichtbar gewesen wäre. Die tatsächliche entblößt, geschweige denn abgetas- ten Therapie zugeführt worden, die die Durchführung der Genitaluntersuchung tet worden sei. Die behandelnden Ärzte erhebliche Schädigung des linken Ho- sei aus der vorhandenen Dokumentati- der Klinik führen hingegen in der Stel- dens hätte vermeiden können. on nicht zu entnehmen. Die mögliche lungnahme zum medizinischen Sach- und auch notwendige Ultraschallunter- verhalt aus, dass eine gesamtkörperliche Stellungnahme der suchung, die eine diagnostische Klärung Untersuchung inklusive der Inspektion erstbehandelnden Klinik hätte herbeiführen können, sei ebenfalls des Genitaltrakts erfolgt sei. Die erstma- Bei der sehr gründlichen Untersuchung nicht veranlasst worden. Das Transferie- lige Untersuchung nach Verlegung des sei die Verdachtsdiagnose Appendizitis ren des Kindes in eine kinderchirurgi- Kindes erfolgte im Kinderkrankenhaus bestätigt worden. Im Rahmen der Un- sche Spezialeinrichtung sei zudem eine nach Eintreffen in der Notfallaufnah- tersuchung sei natürlich auch die Geni- Entscheidung gewesen, die einen wei- me um 17 Uhr. Auch dort wurde das Ab- talregion miteinbezogen gewesen. Füh- teren deutlichen Zeitverzug zur Folge domen untersucht, eine rektale Unter- rend seien der ubiquitäre Druckschmerz gehabt hätte. Wenn zum Zeitpunkt der suchung angeschlossen sowie eine Be- des Abdomens und der leichte Psoas- Vorstellung des Kindes in der Notfallauf- handlung einer vermuteten Obstipation dehnungsschmerz gewesen. nahme der Klinik sofort die Diagnose eingeleitet und das Kind stationär um 18 Fazit gestellt worden wäre, so sei sicher davon Uhr aufgenommen. Am nächsten Mor- Stellungnahme des Bei unklaren Unter- auszugehen, dass die im Hause befindli- gen wurde erneut das Abdomen abgetas- Kinderkrankenhauses bauchbeschwerden ist chen Urologen die notwendige Operati- tet. Erstmals um 13 Uhr wurde dann we- Es wird ebenfalls auf eine gründliche auch eine Hodentor- on hätten durchführen können. In die- sion in Erwägung zu gen zunehmender Schmerzen im Unter- Untersuchung der Abdominalorgane ziehen und gegebe- sem Falle wäre eine rechtzeitige Operati- bauch eine Untersuchung des Genitals verwiesen, auch hier sei führendes Sym- nenfalls einer opera- on innerhalb der Sechs-Stunden-Grenze durchgeführt, die eine starke Schwel- ptom der Schmerz im Bereich des linken tiven Klärung zuzu- möglich gewesen. lung des linken Hodens ergab, was zur Unterbauchs gewesen. Der Vorwurf, die führen. In gleicher Weise wird die Erstauf- sofortigen operativen Freilegung un- Genitalregion nicht untersucht zu haben, nahmeuntersuchung der Ärzte des Kin- ter der Verdachtsdiagnose Hodentorsi- wird zurückgewiesen. Dieser sei Grund- derkrankenhauses vom Gutachter kri- AUSGABE 5 | MAI 2016 ARZT & RECHT // 37

tisiert. Auch hier sei die subtile Explo- zur Orchidopexie des kontralateralen ration des Genitals offenbar unterlas- Hodens gewesen. KURZ NOTIERT sen worden. Im Zusammenhang mit der Anamnese hätte jedoch das Krank- Bewertung der Haftungsfrage Ausnahme: Eigenanbau von Cannabis heitsbild eine weitergehende Diagnos- Die Schlichtungsstelle schloss sich tik erfordert. Die Unterlassung der kli- dem Gutachten im Ergebnis an. Bei ei- Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat das Bundesins- nischen Untersuchung des Genitalbe- nem elfjährigen Jungen können akut titut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vergan- reichs und auch die Nichtvornahme ei- auftretende Schmerzen im Unterbauch genen Monat verpflichtet, einem schwer kranken Kläger eine ner Ultraschalluntersuchung werden und Genitalbereich Hinweise auf eine Ausnahmeerlaubnis zum Eigenanbau von Cannabis zu ertei- deshalb vom Gutachter als fehlerhaft Hodentorsion sein. Bei dem bekannten len, weil das Betäubungsmittel für seine medizinische Versor- eingeschätzt. Entsprechend der vorlie- engen Zeitfenster zur Rettung des Ho- gung notwendig ist und ihm keine gleich wirksame und er- genden Dokumentation sei erstmalig dens erfordert ein solches Krankheits- schwingliche Therapiealternative zur Verfügung steht. in den späten Vormittagsstunden des bild eine entsprechende Aufmerksam- Der 52-jährige Kläger ist seit 1985 an Multipler Sklerose er- nächsten Tags der Genitalbefund bei ge- keit und gezielte Diagnostik. Hier sind krankt. Die Symptome seiner Erkrankung behandelt er seit schwollenem und druckschmerzhaftem sowohl den Ärzten der Klinik, als auch etwa 1987 durch die regelmäßige Einnahme von Cannabis. Hoden notiert. Einschränkend dazu äu- den Ärzten des Kinderkrankenhauses Vom Vorwurf des unerlaubten Besitzes und Anbaus von Be- ßert sich der Gutachter, dass zum Auf- Versäumnisse vorzuwerfen. Aus dem täubungsmitteln ist er zuletzt im Januar 2005 freigesprochen nahmezeitpunkt des Kindes im Kinder- Notfallprotokoll der Kinderklinik geht worden. Das Strafgericht sah sein Handeln als gerechtfer- krankenhaus die Möglichkeit der Erhal- hervor, dass Hodenschmerzen berichtet tigt an, weil ihm keine Therapiealternative zur Verfügung ste- tung des Hodens bereits unsicher gewe- worden sind. Der dokumentierte Unter- he. Den seit Mai 2000 gestellten Antrag des Klägers auf Ertei- sen sei. Zum Zeitpunkt der Aufnahme suchungsbericht lässt jeden Hinweis auf lung einer Ausnahmegenehmigung zum Anbau von Canna- seien inzwischen neun bis zehn Stun- eine Untersuchung der Genitalorgane bis zur medizinischen Selbstversorgung hatte das BfArM mit den nach Erstmanifestation der Schmer- vermissen. Die Schlichtungsstelle geht Bescheid vom 6. Dezember 2007 und Widerspruchsbescheid zen vergangen. Nach gutachterlicher deshalb auf der Basis der Dokumenta- vom 10. August 2010 abgelehnt. Das Verwaltungsgericht hob Ansicht wäre natürlich auch bei korrek- tion davon aus, dass eine klinische Un- die Bescheide auf und verpflichtete die Beklagte, den Antrag ter und zeitgerechter Diagnosestellung tersuchung der Genitalregion fehlerhaft des Klägers unter Beachtung der Rechtsauffassung des Ge- und rechtzeitiger Einleitung der entspre- nicht erfolgte. Bei unklaren, akut aufge- richts erneut zu bescheiden. Die weitergehende Klage wies es chenden therapeutischen Maßnahmen tretenen Beschwerden in Unterbauch zurück. Die Berufungen des Klägers und der Beklagten vor die primäre Operation zur Detorquie- und Leiste ist neben anderen differenzi- dem Oberverwaltungsgericht blieben ohne Erfolg. rung des Hodens erforderlich geworden. aldiagnostischen Erwägungen bei einem Das Bundesverwaltungsgericht hat die Revision der Beklag- Erforderlich wäre auch der Zweiteingriff Jungen dieses Alters auf eine akute Er- ten zurückgewiesen. Auf die Revision des Klägers hat es die Urteile der Vorinstanzen geändert und die Beklagte verpflich- tet, dem Kläger die beantragte Erlaubnis zu erteilen. Nach § 3 Abs. 2 des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) kann das BfArM eine Erlaubnis zum Anbau von Cannabis nur ausnahmsweise zu wissenschaftlichen oder anderen im öffentlichen Interesse liegenden Zwecken erteilen. Die Behandlung des schwer kran- ken Klägers mit selbst angebautem Cannabis liegt hier aus- nahmsweise im öffentlichen Interesse, weil nach den binden- den Feststellungen des Berufungsgerichts die Einnahme von Cannabis zu einer erheblichen Linderung seiner Beschwerden führt und ihm gegenwärtig kein gleich wirksames und für ihn erschwingliches Medikament zur Verfügung steht. Der eben- falls erlaubnispflichtige Erwerb von Medizinalhanf aus der Apotheke scheidet aus Kostengründen als Therapiealternative aus. Seine Krankenkasse hat eine Kostenübernahme wieder- holt abgelehnt. Eine Eigenfinanzierung ist ihm mit seiner Er- werbsunfähigkeitsrente nicht möglich. Der Kläger kann auch nicht darauf verwiesen werden, wegen der Kostenübernahme durch die Krankenkasse erneut den sozialgerichtlichen Kla- geweg zu beschreiten. Eine solche Klage ist ihm unter den ge- gebenen Umständen nicht zumutbar. Der Erlaubniserteilung stehen auch keine Versagungsgründe nach § 5 BtMG entgegen. „Nach den bindenden Feststellungen des Berufungsgerichts ist die Sicherheit und Kontrolle des Betäubungsmittelverkehrs hinreichend gewährleistet. Mit den vom Kläger vorgesehenen Sicherungsmaßnahmen in seiner Wohnung sind die Betäu- bungsmittel ausreichend gegen eine unbefugte Entnahme ge- schützt. Es bestehen auch keine Anhaltspunkte für eine miss- bräuchliche Verwendung durch ihn selbst“, teilte das Gericht mit. Der Kläger verfüge aufgrund der jahrelangen Eigenthe- rapie außerdem über umfassende Erfahrungen hinsichtlich Wirksamkeit und Dosierung der von ihm angebauten Canna- bissorte. Außerdem stehe die Therapie unter ärztlicher Kont- rolle. Davon unberührt bleibe die Befugnis des BfArM, die Er- laubnis mit Nebenbestimmungen zu versehen. Az: BVerwG 3 C 10.14 (PM/Red) ANzeige 38 // ARZT & RECHT MAI 2016 | AUSGABE 5

KURZ NOTIERT krankung des Genitalbereichs zu achten. wird deshalb zusätzlich als Fehler an- Die durchgeführte Untersuchung und gesehen, da eine Versorgung durch die Palpation des Abdomens bei Unterlas- Urologen der Klinik möglich gewesen BÄK warnt vor Interessenkonflikt sung der Untersuchung des Genitalbe- wäre. Auch im Kinderkrankenhaus wur- reichs ist deshalb unzureichend gewesen. de im Aufnahmebefund sowie bei den Die Bundesärztekammer (BÄK) hat in einer Pressemittei- Es hätte in jedem Fall der Genitalbereich nachfolgenden Untersuchungen bis hin lung erneut davor gewarnt, die nach Landesrecht gebildeten entblößt und klinisch untersucht wer- zum nächsten Vormittag kein exakter Ethik-Kommissionen bei der Bewertung von Anträgen zur den müssen. Dann hätte sich eine Ultra- Genitalbefund dokumentiert. Auch hier Durchführung von Arzneimittelstudien in ihrer Unabhän- schalluntersuchung anschließen müssen. erfolgte deshalb keine dem Krankheits- gigkeit zu schwächen und das föderale Organisationsprin- Im vorliegenden Fall waren Mängel bild angemessene Befunderhebung wie zip zu gefährden. Dies geht aus ihrer Stellungnahme zum Re- in der Befunderhebung festzustellen, die vorstehend beschrieben. Hinsichtlich gierungsentwurf eines vierten Gesetzes zur Änderung arz- die Beweislast zu Lasten des Arztes um- der zeitlichen Einordnung ist zu berück- neimittelrechtlicher und anderer Vorschriften hervor. Mit kehrten. Eine fehlerhafte Unterlassung sichtigen, dass die Aufnahme in das Kin- dem Gesetz sollen im Wesentlichen Regelungen der Verord- der medizinisch gebotenen Befunder- derkrankenhaus deutlich nach einem für nung für klinische Prüfungen (EU) Nr. 536/2014 auf nationa- hebung führt dann zu einer Umkehr der die Hodentorsion günstigen Zeitfenster ler Ebene durchgeführt werden. Beweislast hinsichtlich der Kausalität des der Versorgung von sechs Stunden er- Aus Sicht der BÄK besteht ein erheblicher Interessenkon- Behandlungsfehlers für den eingetrete- folgte. Bei der Erstuntersuchung und sta- flikt, wenn die zuständige Bundesoberbehörde gleichzeitig nen Schaden, wenn sich bei der gebote- tionären Aufnahme waren bereits zehn für die Genehmigung eines Antrags zur Durchführung einer nen Befunderhebung mit hinreichender Stunden vergangen. Die Rettung eines klinischen Prüfung sowie für die Registrierung der Ethik- Wahrscheinlichkeit ein reaktionspflich- torquierten Hodens hatte damit zu die- Kommissionen verantwortlich sein soll. Besonders kritisch tiges positives Ergebnis gezeigt hätte und sem Zeitpunkt keine Aussicht auf Erfolg, sieht die BÄK zudem, dass das Vorliegen einer zustimmen- wenn sich die Verkennung dieses Befun- so dass sich die genannten Fehler im den Stellungnahme der zuständigen Ethik-Kommission zu des als fundamental oder die Nichtreak- weiter behandelnden Kinderkranken- einem Antrag zur Durchführung einer klinischen Prüfung tion hierauf als grob fehlerhaft darstellen haus haftungsrechtlich im Schadensum- keine zwingende Voraussetzung für deren Genehmigung würde (vgl. BGH NJW 2004, 1871 ff). fang nicht mehr auswirkten. mehr sei. Sie verweist diesbezüglich auf die Deklaration Bei ordnungsgemäßer Befunder- von Helsinki, die vorsieht, dass ein Studienvorhaben der zu- hebung mit Untersuchung des Genitale Gesundheitsschaden ständigen Ethik-Kommission zur Erwägung, Stellungnah- und der Leiste wäre in der Klinik mit ho- Vor dem Hintergrund der Beweis- me, Beratung und Zustimmung vorgelegt werden müsse. Die her Wahrscheinlichkeit ein schmerzhaf- lastumkehr hätte bei korrektem Vorge- BÄK fordert daher, dass die Durchführung einer klinischen ter Tastbefund aufgefallen, der das Au- hen nach ärztlicher Erfahrung bei zeit- Studie nur dann erfolgen darf, wenn die zuständige Ethik- genmerk auf eine Erkrankung im Be- gerechter Diagnosestellung in der Klinik Kommission zu zentralen Aspekten wie der Nutzen-Risiko- reich von Skrotom und Leiste gerich- eine Operation gegen 14 Uhr stattfinden Bewertung für den einzelnen Patienten sowie der erwarte- tet hätte. Differenzialdiagnostisch dann müssen. Dieses Vorgehen wäre generell ten Bedeutung für die Heilkunde eine positive Stellungnah- eine Affektion des Hodens, eine Hoden- geeignet gewesen, den Hoden zu retten. me erteilt hat. torsion oder ähnliches nicht weiter abzu- Infolge des Verstreichenlassens des Zeit- Die unabhängige Bewertung eines Antrages zur Durchfüh- klären, wäre ein schwerer Fehler gewe- fensterns von sechs Stunden zur opera- rung einer klinischen Prüfung durch Bundesoberbehör- sen, da es sich dabei um einen chirurgi- tiven Rettung des Hodens in der Klinik den einerseits und nach Landesrecht gebildeten Ethik-Kom- schen Notfall handelt. Vor dem Hinter- ist die Hodenatrophie als vermeidbarer missionen andererseits (sog. „Zwei-Säulen-Prinzip“) sei da- grund der Beweislastumkehr reicht es Schaden anzusehen. Die weiteren opera- her im vorgelegten Kabinettsentwurf des geplanten Geset- für den Kausalitätsnachweis aus, dass die tiven Maßnahmen zur Orchidopexie be- zes nicht gewährleistet. Ebenfalls kritisch sieht die BÄK die zu unterstellende fundamentale Verken- ziehungsweise zur Revision des linken Option zur Einrichtung einer Bundes-Ethik-Kommission nung des zu erwartenden Befunds oder Genitals sind nicht ursächlich auf dieses mittels Verordnungsermächtigung. Dafür bestehe kein Be- die Nichtreaktion darauf generell geeig- fehlerhafte Vorgehen der Klinik zurück- darf, und sie begegne durchgreifenden rechtlichen Beden- net ist, einen Schaden der tatsächlich zuführen. ken. Zum Vollzug von Bundesrecht seien die Länder verfas- eingetretenen Art herbeizuführen. sungsmäßig berufen und mit ihren nach Landesrecht gebil- Statt der dargestellten Behandlungs- Dr. Joachim Lachmund, Facharzt für deten Ethik-Kommissionen auch ausreichend in der Lage. abläufe erfolgte die Weiterleitung in das Urologie, Ärztliches Mitglied, Eine unmittelbar bei den Genehmigungs- und Zulassungs- Kinderkrankenhaus. Diese Entschei- Kerstin Kols, Schlichtungsstel- behörden des Bundes angesiedelte Ethik-Kommission dage- dung, die mit einem weiteren deutlichen le für Arzthaftpflichtfragen der gen biete nicht die Gewähr für die notwendige Unabhängig- Zeitverlust verbunden war hinsichtlich norddeutschen Ärztekammern keit, heißt es in der Stellungnahme. einer möglichen Rettung des Hodens, Ein weiteres Thema der Stellungnahme ist der Umgang mit Lieferengpässen von Arzneimitteln. Gemeinsam mit der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) Schwanger operieren: Neue Bedingungen fordert die BÄK, das Arzneimittelgesetz zu ändern, damit bei unüberbrückbaren Lieferausfällen rasch entsprechen- de Schritte für die Sicherung der Versorgung eingeleitet wer- ergangenen Monat hat sich das Bun- derzeit operieren dürfen, informiert das den können. Konkret müsse die zuständige Behörde anord- desfamilienministerium in nicht öf- Projekt „Operieren in der Schwanger- nen können, dass pharmazeutische Unternehmer und Arz- fentlicher Anhörung mit einer An- schaft“ (OPidS) des Jungen Forums der neimittelgroßhandlungen geeignete Vorkehrungen zur Ge- Vpassung des Mutterschaftsgesetzes Deutschen Gesellschaft für Orthopä- währleistung der Verfügbarkeit des betreffenden Arznei- beschäftigt. Dabei wurden auch Vertre- die und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) in mittels ergreifen. Zudem sollte gesetzlich verankert werden, terinnen des Deutschen Ärztinnenbun- Zusammenarbeit mit dem Perspektiv- dass die zuständige Behörde Regelungen zum Vertrieb und des gehört. Hintergrund: Weil Arbeit- forum Junge Chirurgie. Das Projekt in- zur Belieferung von vollversorgenden Arzneimittelgroß- geber haftungsrechtliche Konsequenzen formiert auf der Website www.OPidS. handlungen und Apotheken treffen kann. Ferner sei zu prü- befürchten, müssen schwangere Chirur- de. Sie bietet Informationen, auf deren fen, inwiefern bereits diskutierte Verfahren zur Einrichtung ginnen oft direkt nach Bekanntgabe der Grundlage jede Klinik in Rücksprache eines verpflichtenden Registers über Lieferengpässe bei be- Schwangerschaft das Skalpell aus der mit der zuständigen Aufsichtsbehörde stimmten Arzneimitteln eine Anpassung bestehender oder Hand legen – mit Folgen etwa für ihre für eine schwangere Chirurgin die Fort- eine Einführung neuer gesetzlicher Regelungen im Arznei- Weiterbildung. Über die Bedingungen, führung der operativen Tätigkeit er- mittelgesetz erforderlich machen. (PM/RED) unter denen schwangere Chirurginnen möglichen kann. (PM/RED) AUSGABE 5 | MAI 2016 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG // 39

Hinweise: und die oben bezeichneten Unter-  Bewerbungen richten Sie bitte an: lagen sind für ihn/sie einzureichen. Kassenärztliche Vereinigung Schles- Bitte verwenden Sie für Ihre Bewer- wig-Holstein, Zulassung/Praxisbera- bung das unter www.kvsh.de hinter- Mitteilungen der tung, Bismarckallee 1 - 6, 23795 Bad legte Formular (Antrag auf Geneh- Segeberg. migung zur Beschäftigung eines an-  Der Bewerbung sind ein Auszug aus gestellten Arztes). Kassenärztlichen dem Arztregister sowie ein unter-  Es besteht die Möglichkeit, dass ein schriebener Lebenslauf beizufügen. für einen vollen Versorgungsauftrag Vereinigung Ferner ist ein polizeiliches Führungs- ausgeschriebener Vertragsarztsitz/ zeugnis der Belegart „O“ (Behörden- Psychotherapeutensitz von zwei Ärz- Schleswig-Holstein führungszeugnis) zu beantragen. Bit- ten/Ärztinnen übernommen wird, te verwenden Sie für Ihre Bewerbung die den Sitz übernehmen und ihren das unter www.kvsh.de hinterlegte Versorgungsauftrag jeweils auf ei- Formular (Antrag auf Zulassung zur nen halben Versorgungsauftrag be- vertragsärztlichen Tätigkeit). schränken.  Die Bewerbung wird nicht durch eine  Um die Übernahme von ausgeschrie- eventuell erfolgte Wartelisteeintra- benen Psychotherapeutenpraxen gung ersetzt! können sich Fachärzte für Psychothe-  Um Vertragsarztsitze/Psychothera- rapeutische Medizin, Fachärzte für peutensitze können sich auch Ver- Psychosomatische Medizin und Psy- tragsärzte/Psychotherapeuten und chotherapie, Psychologische Psycho- Medizinische Versorgungszentren therapeuten, Kinder- und Jugendli- bewerben, um einen anderen Arzt/ chenpsychotherapeuten sowie Ärzte, eine andere Ärztin bzw. mehrere die beabsichtigen, ausschließlich psy- Ärzte/Ärztinnen anzustellen. Der chotherapeutisch tätig zu werden, be- Arzt/die Ärztin/die Ärzte muss bzw. werben. müssen namentlich genannt werden

Öffentliche Ausschreibung von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein schreibt auf Antrag von Ärzten/Psychotherapeuten deren Vertragsarztsitz zur Übernahme durch ei- nen Nachfolger aus, sofern es sich bei dem maßgeblichen Planungsbereich um ein für weitere Zulassungen gesperrtes Gebiet handelt.

FACHGEBIET/ARZTGRUPPE PLANUNGSBEREICH PRAXISFORM BEWERBUNGSFRIST* AUSSCHREIBUNGSNUMMER

Psychotherapeuten Kreis Dithmarschen EP 30.06.2016 3170/2016 -halbe Zulassung-

Psychotherapeuten Kreis Herzogtum Lauenburg EP 30.06.2016 3152/2016

Psychotherapeuten Kreis Nordfriesland EP 30.06.2016 3463/2016 -halbe Zulassung-

Psychotherapeuten Kreisregion Stadt Flensburg/ EP 30.06.2016 2750/2016 -halbe Zulassung- Kreis Schleswig-Flensburg

Psychotherapeuten Kreisregion Stadt Flensburg/ EP 30.06.2016 3489/2016 -halbe Zulassung- Kreis Schleswig-Flensburg

Psychotherapeuten Stadt Lübeck EP 30.06.2016 2504/2016

Nervenärzte Kreis Stormarn EP 30.06.2016 3354/2016 -halbe Zulassung-

Orthopäden Stadt Neumünster/Kreis BAG 31.05.2016 3419/2016 Rendsburg-Eckernförde

Phoniatrie und Pädaudiologie Kreisregion Stadt Flensburg/ EP 30.06.2016 3456/2016 (HNO-Ärzte) Kreis Schleswig-Flensburg

Hausärzte MB Kiel BAG 31.05.2016 1427/2016

Hausärzte MB Neumünster BAG 31.05.2016 3187/2016

Hausärzte MB Neumünster BAG 30.06.2016 3184/2016 40 // MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG MAI 2016 | AUSGABE 5

Nervenärzte Kreis Nordfriesland EP 30.06.2016 3173/2016

Hausärzte MB Kiel EP 30.06.2016 3174/2016 -halbe Zulassung-

Hausärzte MB Kiel EP 30.06.2016 3460/2016

Chirurgie Stadt Lübeck EP 30.06.2016 3193/2016 -halbe Zulassung-

Frauenärzte Stadt Neumünster/Kreis EP 31.05.2016 4079/2016 -halbe Zulassung- Rendsburg-Eckernförde

Nervenärzte Kreis Stormarn EP 30.06.2016 3875/2016

* Die Bewerbungsfrist ist eine Ausschlussfrist, das heißt es können nur Bewerbungen akzeptiert werden, die innerhalb der Bewerbungsfrist eingehen. Sollte innerhalb der Bewerbungsfrist keine Bewerbung eingehen, so gilt die Ausschreibung maximal für ein weiteres Jahr. Die Bewerbungsfrist ist gewahrt, wenn aus der Bewerbung eindeutig hervorgeht, auf welche Ausschreibung sich die Bewerbung bezieht, für welche Adresse die Zulassung beantragt wird, das beantragte Fachgebiet eindeutig angegeben ist, ein Arztregisterauszug beigefügt wurde und der Antrag unterschrieben ist.

Folgende Vertragsarztsitze/Psychotherapeutensitze waren bereits ausgeschrieben, jedoch hat sich innerhalb der Bewerbungsfrist niemand beworben, so dass Sie sich um diese Sitze weiterhin bewerben können:

FACHGEBIET/ARZTGRUPPE PLANUNGSBEREICH PRAXISFORM AUSSCHREIBUNGSNUMMER

Frauenärzte Pinneberg BAG 6828/2015

Hausärzte MB Brunsbüttel EP 9290/2015

Hausärzte MB Eckernförde EP 7483/2015

Hausärzte MB Eckernförde EP 338/2016

Hausärzte MB Flensburg EP 10995/2015

Hausärzte MB Flensburg EP 13084/2015

Hausärzte MB Heide EP 13529/2015

Hausärzte MB Itzehoe EP 3376/2015

Hausärzte MB Itzehoe EP 2667/2015

Hausärzte MB Itzehoe EP 6611/2015

Hausärzte MB Itzehoe EP 6520/2015

Hausärzte MB Metropolregion Südost BAG 8409/2015

Hausärzte MB Metropolregion Südost EP 8229/2015

Hausärzte MB Neumünster EP 7487/2015

Hausärzte MB Ratzeburg EP 5390/2015 AUSGABE 5 | MAI 2016 MITTEILUNGEN DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG // 41

Hausärzte MB Ratzeburg EP 8576/2015

Hausärzte MB Rendsburg EP 2740/2015

Hausärzte MB Rendsburg EP 4866/2015

Hausärzte MB Rendsburg EP 10194/2015

Hausärzte MB Schleswig EP 13334/2015

Hausärzte MB Neumünster EP 7266/2015 -halbe Zulassung-

HNO-Ärzte Nordfriesland EP 3150/2015

Psychotherapeuten NMS/RD-E EP 10240/2015

Psychotherapeuten Nordfriesland EP 5757/2015 -halbe Zulassung- ­

Für folgende Vertragsarztsitze/Psychotherapeutensitze, die sich in einem für weitere Zulassungen/Anstellungen nicht gesperrten Planungs­bereich befin- den, werden Nachfolger gesucht. Es handelt sich hierbei nicht um Ausschreibungsverfahren nach § 103 Abs. 4 SGB V.

FACHGEBIET/ARZTGRUPPE PLANUNGSBEREICH PRAXISFORM CHIFFRENUMMER Hausärzte MB Husum EP 467/2016

Hausärzte MB Husum EP 1389/2016

Fortführung von ausgeschriebenen Vertragsarztsitzen als Zweigpraxen Für folgenden Vertragsarztsitz ist die Bewerbungsfrist seit einem Quartal abgelaufen, ohne dass eine Bewerbung eingegangen ist. Der Vorstand der Kas- senärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein würde für den hier aufgeführten Sitz eine Zweigpraxisgenehmigung erteilen, wenn er von einem anderen Vertragsarzt als Zweigpraxis fortgeführt werden soll:

FACHGEBIET/ARZTGRUPPE PLANUNGSBEREICH AUSSCHREIBUNGSNUMMER Hausärzte MB Itzehoe 6611/2015

Hausärzte MB Husum 1389/2016

Das Statut über die Durchführung von Gemeinschaftsaufgaben und von Maßnahmen zur Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung in Schleswig-Holstein sieht unter II 3 a) ff. vor, dass eine finanzielle Förderung für die Fortführung der ausgeschriebenen Vertragsarztsitze als Zweigpraxis möglich ist. Die finanzielle Förderung erfolgt durch einen einmaligen Zuschuss, der schriftlich beantragt werden muss. Für nähere Auskünfte zu der Möglichkeit der Fortführung einer Praxis als Zweigpraxis setzen Sie sich bitte unter den unten genannten Telefonnummern mit der Abteilung Zulassung/Praxisberatung der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein in Verbindung.

Für nähere Informationen stehen Ihnen unter den Tel.-Nummern 04551 - 883 und den angegebenen Durchwahlen unsere Sachbearbeiter zur Verfügung:

(378)  Psychotherapeuten: alle Kreise (259)  Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde  Kreis Herzogtum Lauenburg (258)  Stadt Lübeck  Kreis Ostholstein  Kreis Plön (643)  Stadt Kiel  Kreis Pinneberg  Kreis Stormarn (427)  Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg  Kreis Dithmarschen  Kreis Nordfriesland  Kreis Steinburg (561)  Kreis Segeberg Anzeigen

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Anforderungsprofil: WIR BIETEN ➜ Fachärztin/Facharzt oder langjährig erfahrene/erfahrener Ärztin/Arzt für Allgemeinmedizin, Innere Medizin oder Psychosomatische Medizin und Interessantes, repräsentatives und vielseitiges Tätigkeitsumfeld Psychotherapie Sehr umfangreiche operative Tätigkeit Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung und stehen für Rückfragen gerne zur Ver- Leistungsentsprechend sehr hohe Vergütung fügung. Innerbetriebliche Weiterbildung Curtius Klinik GmbH & Co. KG • Chefärztin Dr. Silke Kleinschmidt Zukunftsweisende Position Neue Kampstraße 2 • 23714 Bad Malente • Telefon: 04523/407-502

[email protected] • www.curtius-klinik.de ÜBER UNS Die QAN-zertifizierte Augenklinik der Park-Klinik Manhagen zählt deutsch- landweit zu den führenden Augenkliniken für ambulante und stationäre Behandlungen. Spezialisierte Augenärzte, sehr hohe Behandlungszahlen und Spitzenpositionen bei deutschlandweiten Qualitätsvergleichen / Hausarztpraxis an der Westküste bei Husum Rankings (BQS, Weisse Liste, Focus, etc.) zeichnen uns aus. Wir investieren in Ärztin/Arzt im Anstellungsverhältnis (1/2-Teilzeit) modernste Medizin-Technik, Patientensicherheit und Personalqualifi- zierung. Im Rahmen einer umfassenden Kooperation mit dem über- ab 1.7.2016 gesucht. regionalen Augenärzte-Netzwerk der QAN (Qualitätsgemeinschaft Augen- Junge und ältere Kolleginnen/en sind willkommen. heilkunde Nord) widmen wir uns sehr intensiv der Qualitätssicherung, Aus- und Weiterbildung und dem Austausch von Fachwissen und Erfahrungen. Alles weitere gerne im Gespräch. Chiffre 2505/16564 Als gut vernetzter und repräsentativer Arbeitgeber bieten wir Ihnen ein abwechslungsreiches, zukunftsorientiertes und zugleich menschliches Arbeitsumfeld. Werden Sie Teil eines Teams, das sich der modernen Augen- heilkunde und größtmöglicher Patientenzufriedenheit verschrieben hat! FA/FÄ oder Weiterbildungsassistent/in für gynäkologische Praxis in Flensburg gesucht. JETZT BEWERBEN

Sie möchten gern selbstverantwortlich arbeiten, wünschen Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Bitte richten Sie diese per E-Mail an: eine flexible Arbeitszeitgestaltung in einem Frau Kipnick, [email protected] freundlichen Team? Zunächst angestellt, bei Wunsch gerne auch spätere Teilhaberschaft. Stundenzahl kann individuell festgelegt werden. Weiterbildungsermächtigung für 24 Monate liegt vor. Wir freuen uns auf Sie als neuen Kollege/in. Sieker Landstraße 3 · 22927 Großhansdorf Unverbindliche Kontaktaufnahme unter [email protected] Anzeigen

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Freie und Hansestadt Hamburg Bezirksamt Bergedorf

Arzt sein – Mensch sein Die Deutsche Rentenversicherung Nord ist Träger der gesetzli- Sozialpsychiater/in chen Rentenversicherung in Schleswig-Holstein, Hamburg und Entdecken Sie Ihre sozialpsychiatrische Ader! Mecklenburg-Vorpommern mit drei großen Verwaltungsstandorten Wir bieten Hilfen und Schutz bei in den drei Bundesländern mit 2095 Beschäftigten. Ein Betriebliches psychischen Krankheiten. Gesundheitsmanagement befindet sich im Aufbau. Sie reizt eine abwechslungsreiche und Wir suchen für unser Unternehmen am Standort Hamburg oder spannende Tätigkeit in einem multiprofessionellen Team. Lübeck Das Gesundheitsamt Hamburg-Bergedorf eine Arbeits-/Betriebsmedizinerin bzw. sucht eine(n) Psychiater(in). einen Arbeits-/Betriebsmediziner. Die vollständige Stellenausschreibung finden Sie unter Zu Ihren Aufgaben gehören im Wesentlichen http://www.hamburg.de/bergedorf/. > betriebs- und personalärztliche Untersuchungen, Sie können auch gern anrufen unter > die Beratung der Geschäftsleitung zu Themen der Arbeitsmedizin 040-42891-2224 (Herr Dr. Galle). sowie der strategischen Ausrichtung des Betrieblichen Gesund- heitsmanagements > die Beratung bei der Organisation und Umsetzung des Betrieb- lichen Eingliederungsmanagements Wir suchen eine fachlich qualifizierte Persönlichkeit mit Freude an professionsübergreifender Zusammenarbeit und konzeptioneller Arbeit, mit ausgeprägter Kommunikationsfähigkeit sowie Entschei- Die Margarethen Klinik Kappeln gGmbH dungsfreude. Sie sollten Fachärztin/Facharzt für Allgemeinmedizin, schreibt in den Fachbereichen Neurologie, Innere Medizin, Orthopädie oder Psychotherapie sein und über eine Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin/ Arbeitsmedizin - Chirurgie verfügen. - Gynäkologie Voraussetzung ist ein Allgemeines deutsches Sprachniveau B2 und Fachsprachenniveau C1, für den Fachbereich Neurologie/ zum nächst möglichen Termin Belegarztstellen Psychiatrie/Psychosomatik ein Allgemeines deutsches Sprach- gemäß § 103 Abs. 7 SGB V als zusätzliche Stellen aus. niveau C1 und Fachsprachenniveau C2. Wir bieten eine tarifgerechte Bezahlung nach E 15 TV-TgDRV, Schriftliche Bewerbungen bitte an die Einrichtungs- sowie alle Leistungen der betrieblichen Altersvorsorge in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis. Sie arbeiten an einem in jeder leitung der Klinik, Herrn Frank Pröter. Hinsicht modern eingerichteten Arbeitsplatz des Öffentlichen Diens- Margarethen Klinik gGmbH tes mit allen notwendigen medizinisch-technischen Untersuchungs- Konsul-Lorentzen-Straße 3 möglichkeiten. Die tarifliche Arbeitszeit beträgt 39 Stunden. Die DRV Nord ist ein familienfreundliches Unternehmen, was sich auch in 24376 Kappeln flexiblen Arbeitszeitgestaltungsmodellen spiegelt. Eine Teilzeit- beschäftigung ist möglich. Die Deutsche Rentenversicherung Nord fördert die Einstellung von Frauen, da in diesem Bereich Frauen unterrepräsentiert sind. Bewerbungen von Frauen sind deshalb besonders willkommen. Die Deutsche Rentenversicherung Nord unterstützt aktiv die Verein- barkeit von Beruf und Familie und fördert die Gleichstellung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Qualifikation und Eignung im Rahmen der geltenden Bestimmungen bevorzugt berücksichtigt. Für weitere Auskünfte steht Ihnen die Geschäftsführerin Zukunft in Kinderhände – Frau Dr. Künzler unter Telefon 0451/485-10000 oder per E-Mail: mit einem Testament helfen [email protected] zur Verfügung. Sind Sie interessiert? Dann richten Sie bitte Ihre schriftliche Bewer- Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. bung mit den üblichen Unterlagen bis zum 14.06.2016 an die: setzt sich deutschlandweit für die Belange von Kindern und deren Deutsche Rentenversicherung Nord Rechte ein. Mit Ihrem Testament Abteilung Unternehmensentwicklung und Personal können Sie unsere Arbeit unter- -Personal-Grundsatz- stützen. Friedrich-Ebert-Damm 245, 22159 Hamburg E-Mail: [email protected] Informationen erhalten Sie von Cornelia Teichmann unter Tel. 030 / 30 86 93 - 23 oder per www.dkhw.de E-Mail: [email protected] Anzeigen

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Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Die Strandklinik Boltenhagen ist eine zertifizierte Fachklinik mit 257 Behandlungsplätzen, die Rehabilitationsmaßnahmen und Anschlussheilbehandlungen (AHB) auf den Gebieten Kardiologie / Angiologie sowie Hämatologie / internistische Onkologie durchführt.

Zur Verstärkung unseres Ärzteteams im Fachbereich Kardiologie suchen wir zum 1.7. 2016

Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung Assistenzarzt (m/w) in (MDK) berät Kranken- und P egekassen in allen sozial- medizinischen und p egefachlichen Fragen. Dafür Weiterbildung für Innere Medizin brauchen wir fachkompetente Unterstützung! Die Weiterbildungsermächtigungen für 1 Jahr Innere Medizin Verstärken Sie unser Ärzteteam als und Sozialmedizin liegen vor. Wenn Empathie, Einsatzbereitschaft und Teamfähigkeit Ihr ärztliche Gutachterin/ persönliches Profil abrunden, erwartet Sie eine interessante und verantwortungsvolle Aufgabe in einem engagierten Team ärztlicher Gutachter mit modernen rehabilitationsmedizinischen Konzepten. Leistungsgerechte Vergütung sowie geregelte Arbeitszeiten Wir bieten Ihnen als Alternative zur Klinik oder Praxis eine interessante und zukun‚ sorientierte Begutach- sind selbstverständlich. Darüber hinaus bieten wir eine tungs- und Beratungstätigkeit als unabhängige/r Sachver- betriebliche Altersversorgung und Unterstützung in der ständige/r mit der Sicherheit eines Arbeitsplatzes im Fort- und Weiterbildung. ö‡ entlichen Dienst. Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben und Sie möchten Ihre Wir wünschen uns von Ihnen mehrjährige (vorzugsweise persönliche Kompetenz langfristig in unser Team einbringen, freuen fachärztliche) Erfahrung in Klinik und/oder Praxis sowie wir uns auf Ihre aussagekräftige und vollständige Bewerbung. aktuelle und fundierte medizinische Fachkenntnisse. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Alle weiteren STRANDKLINIK BOLTENHAGEN Informationen zu dieser Ausschreibung Œ nden Sie auf Fachklinik für Kardiologie, Angiologie, unserer Website ⇢ Stellenangebote ⇢ o‡ ene Stellen. Hämatologie und internistische Onkologie Bei Fragen steht Ihnen die von uns beau‚ ragte Personal- Personalabteilung beratung MAP GmbH (Herr Möller, Telefon 0172 915 Ostseeallee 103 | 23946 Ostseebad Boltenhagen 2669) für ein erstes vertrauliches Gespräch gern zur Verfügung. Telefon 038825 470 | Telefax 038825 47-999 [email protected] | www.strandklinik.de Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Nord Hammerbrookstraße 5 • 20097 Hamburg www.mdk-nord.de 160420_Boltenhagen_Stellenanz_90x170mm.inddBuchen Sie im Internet: www.atlas-verlag.de/kleinanzeigenmarkt 1 20.04.16 12:13

Wir suchen für die private Fastenklinik Schloss Warnsdorf eine/n FA/FÄ für Innere oder Allgemeinmedizin

P RIVATKLINIK mit Kenntnissen in Naturheilverfahren, Komplementärmedizin und/oder Psychotherapie für eine Dreiviertel- SCHLOSS oder Vollzeitstelle. Honorartätigkeit u. U. mögl. Ihre Bewerbung richten Sie bitte an Schloss Warnsdorf Klinik WARNSDORF Dr. Scheele GmbH, Heike Mohr, Schlossstraße 10, 23626 Warnsdorf. (Vorabinfo unter 04502/840-100)

Hinweis: Alle Anzeigen beruhen auf Angaben der Anzeigenkunden und werden nicht von der Redaktion geprüft. Verlag, Herausgeber und Redaktion können keine Gewähr dafür übernehmen, dass die Angaben – auch zu den Weiterbildungsbefugnissen – korrekt sind. Unter www.aeksh.de nden Sie die aktuellen Listen der weiterbildungsbefugten Ärztinnen und Ärzte in Schleswig-Holstein. Entsprechende Beschwerden über unrichtige Angaben, insbesondere zu falschen Aussagen hinsichtlich der Weiterbildungsbefugnis, können nach den berufsrechtlichen Vorschriften verfolgt werden. Auf eventuelle zivilrechtliche Folgen, wie Schadensersatzansprüche, wird hingewiesen. Gewerbliche Anzeigen stellen keine redaktionellen Beiträge dar. Die Redaktion Anzeigen

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Psychiatrische Tagesklinik Neumünster gGmbH

Wir suchen ab dem 01.08.2016 fürDie dieKlinik Psych für Frührehabilitation iatrisch e und Geriatrie im FEK Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster GmbH sucht ab Tagesklinik eine/n Facharzt /-ärztinsofort eine/nfür Psychiatrie und Psych otherapie oder eine/n facharztnaheÄrztin/Arzt /n Arzt /Ärztin für 26 – 40 Wochenarbeitsst unden.in Weiterbildung für Innere oder Allgemeinmedizin

Willkommen sind sowohl Berufsanfänger als auch Kolleginnen/ In unserem multiprofessi onellen TeamKollegen inkönnen fortgeschrittener 34 We Patienteniterbildung. im tageskl inisch en Setting behandeltFür Vora werden.binformationen stehtEs Ihnenbesteht gerne der Chefarzt PD Dr. med. W. Hofmann unter Tel. 04321 405-7020 oder -7021 zur Verfügung. eine angegliederte Institutsambulanz.Mehr Informationen im Stellenportal auf www.fek.de Wir bieten Ihnen einen sicheren ArbeitsplatzSchwerbehinderte erhalten in einem bei uns die gleiche Chance. Bewerbung bitte per Post an FEK Friedrich- dynamisch en Team ohne Wochenend-,Ebert-Krankenhaus Nacht- Neumünster und GmbH, Personalab- teilung, Friesenstr. 11, 24534 Neu münster oder per Bereitsch aftsdienste. E-Mail an [email protected]. Es besteht eine Weiterbildungsermächtigung für das Gebiet der Psych iatrie und Psych otherapie für den Umfang von 12 Monaten. Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an Norden ist oben. unsere Oberärztin, Frau Dr. Liebsch , unter Frischer Wind inklusive. Tel.: 04321-96410 oder besuchen Sie uns auf unserer Website unter www.tagesklinik-nms.de. Ihre schriftliche Bewerbung (Papier oder E-Mail) senden Sie bitte an die Wenn Sie auf der Suche nach einem neuen Team sind, ist das Westküstenklinikum (WKK) als Arbeitgeber die richtige Ent- DRK-Fachklinik Hahnknüll gGmbH scheidung. Bei uns gibt es vielseitige Weiterbildungsangebote. Hahnknüll 58, 24537 Neumünster Wir sind Mitglied des Krankenhausverbundes 6K mit über [email protected] 10.000 Mitarbeitern (m/w). Für unsere Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psycho- somatik suchen wir ab sofort am Standort Heide einen Weiterbildungsassistent/-tin und angestellte Ärztin/Arzt Assistenzarzt (m/w) zur Facharzt- für Allgemeinmedizin gesucht. weiterbildung Psychiatrie und Ortsübergreifendes Hausarztzentrum vor den Toren Lübecks sucht gutgelaunten engagierten Arzt/Ärztin zur Weiterbildung Psychotherapie im Fach Allgemeinmedizin zum Juni 2016 als auch Zur Klinik: Kollegen/-in in Teilzeitanstellung schnellstmöglich. Entsprechend dem Prinzip der Durchmischung behandeln wir Wir sind ein nettes Team mit 5 ärztlichen Kollegen/-ginnen. auf zwei Stationen (Behandlungsebenen) Patienten beiderlei Die Weiterbildungsermächtigung für 30 Monate liegt vor. Das Geschlechts, aller Altersstufen (des Erwachsenenalters), aller Diagnosen und Erkrankungsstadien. Auf allen Ebenen bieten wir Spektrum betrifft die übliche hausärztliche Versorgung: EKG, dabei sowohl ambulante als auch tagesklinische Behandlungs- LUFU, SONO, ERGO, Kleine Chirurgie, DMP´s, Heimbe- möglichkeiten. Neben dem üblichen therapeutischen Angebot treuung und dem Schwerpunkt Pädiatrie in der Zweigpraxis. einschließlich bewegungstherapeutischer Gruppen arbeiten wir Über eine schnelle Bewerbung würden wir uns freuen. im Rahmen unserer tiergestützten Therapie auch mit Pferden und Hunden. Hausarztzentrum Ratekau-Pansdorf in 23626 Ratekau Wir bieten Ihnen: Bäderstraße 26 Tel: 04504/81810 Email: [email protected] > eine verbindliche schriftliche Weiterbildungsgarantie für eine zeitgerechte Facharztquali kation > Entlastung von arztfremden Tätigkeiten > ein großes Angebot an internen Fortbildungsmöglichkeiten Allgemeinarztpraxis Dr. Ralf-Günter Wegers und Ariane > eine attraktive und familienfreundliche Region Smit (angestellt) Memeler Straße 12, 24837 Schleswig, > eine Vergütung nach TV-Ärzte/VKA Tel 04621-52544, Fax 04621-51500 Wollen Sie uns unterstützen? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Aufgrund des Eintritt eines Kollegens in den Altersruhestand und gleichzeitig geplanter Fusion mit einer benachbarten Für fachliche Fragen steht Ihnen gern unser Chefarzt, Herr Dr. Thomas Birker, unter Telefon 0481 785-2001 Allgemeinarztpraxis (Dr. Friedrich Hein, Schützenredder 5, zur Verfügung. Fragen zum Arbeitsverhältnis beant- 24837 Schleswig) suchen wir baldmöglichst ein bis zwei wortet Ihnen gern Frau Sünje Thomsen, Personal- Kollegen/-innen entweder als Vertragsarzt/ärztin und referentin, unter Telefon 0481 785-1027. Teilhaber/in oder als angestellter Arzt/Ärztin, Mehr Informationen unter: gerne auch in Teilzeitarbeit. www.westkuestenklinikum.de Mobil 0171-3223355, Email [email protected] Anzeigen

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Gynäkologische Gemeinschaftspraxis im Kreis Steinburg sucht ab Juli 2016 Fachärztin/-arzt für 2-3 Bitte beachten Sie Sprechstunden pro Woche. unsere nächsten Chiffre: 0001/10003 Anzeigen- schlusstermine: Stellengesuche

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sucht in 2016/2017mit Nachfolger/-in diabetologischem für aus Altersgründen Schwerpunkt ausscheidenden Partner. Für unser Zentrum für Psychosoziale Medizin suchen wir in Voll- Wir suchen2016/2017 eine Hausärztin/Hausarzt mit diabetologischer Qualifikation oder Interesse. oder Teilzeit jeweils eine/n Nachfolger/-in für aus Altersgründen Unser Praxisprofil: 3 Partner, 1 angestellte Ärztin, 1 WBA, qualifiziertes MfA-Team mit 6 Mitarbeiterin- Fachärztin/Facharzt» nen und Diabetesberaterin, Arbeit als Teampraxis, inhaltlich orientiertausscheidenden an Partner. Psychiatrie und Psychotherapie bzw. evidenzbasierter, aber auch akzeptierender Medizin, Lehrpraxis der MHH. Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Eine positive Atmosphäre gehört beim Peer Review zum Erfolgsrezept: Nicht gegenseitiges Bewerten, sondern voneinanderKontakt: lernen Gemeinschaftspraxis ist das Ziel. Schüttenriehe · J.Biesewig/C.Godt/A.Zallmann und eine/n ANGIOLOGE Gemeinschaftspraxis Schüttenriehe Assistenzärztin/Assistenzarzt An der Schüttenriehe 18 · 28259 Bremen - » P E E R R E V I E W Tel.: 0421-583511 · Mail: [email protected] für die Dauer der Weiterbildung T H E M E N · J.Biesewig/C.Godt/A.Zallmann Wir erwarten von Ihnen: - Selbstständiges Arbeiten im Team mit ärztlichen Kollegen und 12 Urärztlich: Mit Peer Reviews anderen Berufsgruppen unter Supervision Interview mit unseren Bittenächsten beachten Anzeigeschluss: Sie - Psychotherapeutische Betreuung von Patientengruppen Dekan Prof. - Engagement für die Behandlung von Menschen mit langjährig erfahren, sucht Heft 02/2016: 20.01.2016 psychischen und psychosomatischen Störungen Ulrich Stephani Qualität gestalten und leben - Aufgeschlossenheit und Interesse an der eigenen Weiterentwicklung

Fachärztin/-arzt oder Assistenzärztin/-arzt Seit 2011 gibt es das Verfahren in Schleswig-Holstein. Nach den Intensiv- Wir bieten Ihnen: 17 Hinweis: Klinikum medizinern sollen nun auch Allgemeinmediziner davon pro Alle Anzeigen beruhen auf Angaben der Anzei-Anzei - Die vollständige Weiterbildung im Fachgebiet einschließlich genkunden und werden nicht von der Redaktion des neurologischen Pfl ichtjahres – darüber hinaus eine Nordfriesland 18-monatige Weiterbildungsberechtigung für Psycho- vor Einschnitten ualitätsmanagement wird im medi- tieren.geprüft. Verlag, Herausgeber und Redaktion können somatische Medizin und Psychotherapie zinischen Arbeitsalltag nicht immer Besuchender und besuchter Arzt analy- keine Gewähr dafür übernehmen, dass die Angaben - Die Mitarbeit an einem innovativen Modellprojekt zur Weiter- neue Aufgabe (invasiv). sieren dabei gemeinsam die medizini- Aufgrund– auch der zu besonderen den Weiterbildungsbefugnissen Struk- – korrekt- entwicklung der psychiatrischen Versorgung in der Region als attraktives Betätigungsfeld wahr- genommen, sondern o schen Sachverhalte, erarbeiten Stärken tur und dersind. Möglichkeit, Unter www.aeksh.de Qualitätssi- nden Sie die aktuellen - Die vollständige Übernahme aller Kosten für die Weiter- 18 Q  mit Büro- bildung (intern und extern) kratie, Dokumentationsaufwand und und Schwächen, wägen Chancen und cherungListen selbst dermitbestimmen weiterbildungsbefugten zu kön- Ärztinnen und UPD in Kiel Risiken ab. Verbesserungspotenziale sol- nen, erfährtÄrzte das in Schleswig-Holstein.Verfahren eine hohe Entsprechende Be-Be - Einen Montessori-Kindergarten auf dem Klinikgelände und Datensammlungen assoziiert. Spaß ist eine sehr gute Anbindung an Hamburg zieht Bilanz len erkannt, Prozessabläufe optimal or- Akzeptanzschwerden in der Ärztescha über unrichtige Angaben, insbesondere ein Begri, den man in diesem Zusam- . Das zeigt menhang selten hört. Beim Peer Review ganisiert und Fehler möglichst vermie- sich auchzu falschenin den Erfahrungsberichten Aussagen hinsichtlich der Weiterbil-Weiterbil dungsbefugnis, können nach den berufsrechtlichen Für erste Fragen steht Ihnen Herr Verfahren, bei dem sich Fachkollegen den werden. der Teilnehmer aus Intensiv- und All Prof. Deister, Chefarzt der Klinik, 20 Vorschriften verfolgt werden. - - gegenseitig in der Praxis oder in der Kli- Seit  wird das Peer Review-Ver- gemeinmedizin, die in diesem He unter der Telefonnummer 04821 in der Klinik für Anästhesie, Ärzte proben den Wort kommen. Wie genau das Peer zuRe- 772-2800 gerne zur Verfügung. Klinikum Itzehoe [email protected] nik besuchen und auf Augenhöhe vonei- fahren von der Ärztekammer Schleswig- Wiedereinstieg in Holstein als Koordinierungsstelle als frei- view-VerfahrenAuf eventuelle abläu zivilrechtliche Folgen, wie Schadens-Schadens- Schwer behinderte Bewerberin- Personalmanagement nander lernen, ist das anders: „Es macht ersatzansprüche, wird, wie hingewiesen. es sich in Gewerbliche nen und Bewerber werden bei Robert-Koch-Str. 2 den Beruf Freude, daran teilzunehmen und die di- willige Methode der Qualitätsverbesse- der Intensiv- und in der Allgemein- gleicher Qualifi kation und Eig- 25524 Itzehoe Anzeigen stellen keine redaktionellen Beiträge dar. nung vorrangig berücksichtigt. rekten Eekte wahrzunehmen“, ist einer rung angeboten. Zunächst nur im Rah- medizin in Schleswig-Holstein entwi- personalmanagement@ ckelt hat, welche Vorteile und Verbes- Bitte richten Sie Ihre Bewerbung, kh-itzehoe.de der Sätze, den fast jeder Beteiligte mühe- men der Intensivmedizin gestartet, ist Die Redaktion 23 das Verfahren seit serungspotenziale die Teilnehmer für - gern per E-Mail, an: Weitere Informationen über unser los über die Lippen bringt – egal ob be-  auch als Pilotpro- Rendsburger jekt auf die Allgemeinmedizin ausgewei- sich persönlich und ihr Fachgebiet se- Unternehmen fi nden Sie unter: suchter Arzt oder besuchender Peer. www.klinikum-itzehoe.de/karriere Ärzte helfen im Das Verfahren, das von Ärzten für tet worden. Um sich als Peer zu quali hen und warum es auch ein interes- Nordirak Ärzte entwickelt wurde, steht für gegen- zieren, ist die Teilnahme an einem Kurs- santes Verfahren für Praxisnetze sein nach dem Curriculum der Bundesärzte- könnte, lesen Sie in unserer Titelge- seitigen Respekt und kollegialen Dialog. atlas Verlag - Anzeigen per E-Mail an: kammer erforderlich. schichte. Intensivmedizin und Schmerztherapie Kleinanzeigen_SH_01_2016.indd` W E I T E R A U F S E I T 46 E 6 [email protected]

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dem Gebiet der Anästhesie sowie die Bereitschaft sich in bitte deutlich auf den den organisatorischen Abläufen der Klinik aktiv zu enga- Umschlag schreiben! Heft Nr. 10 gieren. Hohe Motivation, Freude am Beruf, Verantwor- tungsbewusstsein und Verbindlichkeit im Umgang mit 20.09.2016 Patienten und Mitarbeitern sind für Sie charakteristisch. Sie sind aufgeschlossen und teamorientiert. Praxisgesuche Heft Nr. 11 Das sind unsere Stärken 20.10.2016 Wir bieten Ihnen die komplette Weiterbildung einschließ- lich Intensivmedizin und Spezieller Schmerztherapie und

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Für weitere Fragen steht Ihnen die Chefärztin der Abtei- lung, Frau Prof. Dr. med. Saur, gerne zur Verfügung: Beilagenhinweise: Stefanie Beinl: Telefon 0451 5851363 | [email protected] Diese Ausgabe enthält Beilagen -240 Weitere Informationen und viele von der Maxime gute Gründe, um bei Sana zu arbeiten, C.T.I. Kongresse GmbH finden Sie auf und der Lichtenberger: Heidelberger -246 www.sana-luebeck.de Medizinakademie Anzeigen

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Hinweis: Herausgeber und Redaktion können keine Gewähr dafür übernehmen, dass die ausgeschriebenen Praxen im Sinne der Bedarfsplanung bedarfsgerecht sind. Interessenten wer- * Praxiseinrichtungen und Renovierungen Planungsbüro Hamburg den gebeten, sich mit der Kassenärztlichen Vereinigung * Innenarchitektur und Interior Design Tel: 0172-697 61 41 Schleswig-Holstein in Verbindung zu setzen. * Praxis- und Sprechstundenbedarf www.beiner-med.de 50 // TELEFONVERZEICHNIS/IMPRESSUM MAI 2016 | AUSGABE 5

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Ärztekammer Schleswig-Holstein Ärztliche Angelegenheiten Bismarckallee 8-12 Leitung: Dr. Uta Kunze 23795 Bad Segeberg Telefon 04551 803 302 Telefon 04551 803 0 Fax 04551 803 301 Fax 04551 803 101 [email protected] [email protected] Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt www.aeksh.de Leitender Redakteur: Dirk Schnack Vorstand Telefon 04551 803 272 Dr. Franz Bartmann (Präsident) Fax 04551 803 271 Dr. Henrik Herrmann (Vizepräsident) [email protected] Dr. Gisa Andresen Mitgliederverzeichnis/Ärztestatistik Dr. Svante Gehring Leitung: Yvonne Rieb, Petra Imme Christine Gardner Dr. Thomas Schang Telefon 04551 803 456, 04551 803 452 Dr. Christian Sellschopp Fax 04551 803 451 Telefon 04551 803 206 [email protected] IMPRESSUM Fax 04551 803 201 [email protected] Finanzbuchhaltung Leitung: Kay Petruske Geschäftsführung Telefon 04551 803 552 Dr. Carsten Leffmann Fax 04551 803 551 (Ärztl. Geschäftsführer) [email protected] Telefon 04551 803 206 Herausgeber: Ärztekammer Schleswig-Holstein Fax 04551 803 201 IT-Abteilung V. i. S. d. P.: Dr. Franz Joseph Bartmann Karsten Brandstetter Leitung: Wolfgang Dahncke (Kaufm. Geschäftsführer) Telefon 04551 803 602 Die Redaktion gehört zur Abteilung Telefon 04551 803 206 Fax 04551 803 601 Kommunikation der Ärztekammer Fax 04551 803 201 [email protected] Redaktion: Dirk Schnack (Ltg.), [email protected] Anne Mey, Astrid Schock Personalabteilung Telefon 04551 803 272, -274, -206 Ärztliche Weiterbildung Leitung: N. N. Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe: Leitung: Manuela Brammer Telefon 04551 803 153 Horst Kreussler, Esther Geißlinger, Uwe Telefon 04551 803 652 Groenewold, Dr. Reneè Buck Fax 04551 803 151 Fax 04551 803 651 [email protected] Zuschriften redaktioneller Art bitte an: [email protected] Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt, Facility Management Bismarckallee 8-12, 23795 Bad Segeberg, Rechtsabteilung Leitung: Helge Timmermann [email protected] Leitung: Carsten Heppner (Justiziar) Telefon 04551 803 502 Druck und Vertrieb: Telefon 04551 803 402 Fax 04551 803 501 SDV Direct World GmbH, Fax 04551 803 401 [email protected] Tharandter Straße 23-35, [email protected] 01159 Dresden Patientenberatung Anzeigenmarketing und -verwaltung: Qualitätsmanagement Telefon 04551 803 106 atlas Verlag GmbH, Leitung: Dr. Uta Kunze Fax 04551 803 101 Flößergasse 4, 81369 München Telefon 04551 803 302 [email protected] Telefon 089 55 241 0 Fax 04551 803 301 Fax 089 55 241 244 [email protected] Strahlenschutz/Ärztliche Stellen Geschäftsführung: Christian Artopé Cornelia Ubert, Gabriele Kautz-Clasen Anzeigenleitung: Stefanie Beinl Ärztliche Fortbildung und Telefon 04551 803 304, 04551 803 303 Telefon 089 55 241 240 Akademie für medizinische Fax 04551 803 301 Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Fort- und Weiterbildung [email protected] Nr. 1/2016 gültig. Leitung: Helga Pecnik Herstellung: Ärztekammer Schleswig-Holstein Telefon 04551 803 752 Krebsregister Schleswig-Holstein Vertrauensstelle Die Zeitschrift erscheint elf Mal im Jahr jeweils zum 15. des Mo- Fax 04551 803 751 nats. Die Zeitschrift wird von allen Ärzten in Schleswig-Holstein [email protected] Leitung: Mirja Wendelken im Rahmen ihrer Mitgliedschaft zur Ärztekammer bezogen. Der Telefon 04551 803 852 Bezugspreis ist mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten. Medizinische Fachberufe und [email protected] Die Beiträge geben die Auffassung der namentlich genannten Edmund-Christiani-Seminar Autoren, nicht zwingend die der Redaktion wieder. Für unauf- Leitung: Cornelia Mozr gefordert eingereichte Beiträge werden keine Honorare bezahlt. Die Redaktion behält sich das Recht vor, über die Veröffentli- Telefon 04551 803 702 chung, die Gestaltung und ggf. redaktionelle Änderungen von Fax 04551 803 701 Versorgungseinrichtung der Ärzte- Beiträgen zu entscheiden. Dies betrifft auch Leserbriefe. Die Re- kammer Schleswig-Holstein daktion freut sich über unverlangt eingesandte Manuskripte [email protected] und bittet um Verständnis, dass umfangreiche Arbeiten auf- Bismarckallee 14-16 grund des redaktionellen Konzepts nicht berücksichtigt werden Hauswirtschaft und Gästehaus 23795 Bad Segeberg können. Wenn aus Gründen der Lesbarkeit die männliche Form eines Wortes genutzt wird, ist hiermit auch die weibliche Form Leitung: Helena Willhöft Geschäftsführer: Harald Spiegel gemeint. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Telefon 04551 803 802 Telefon 04551 803 300 Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Ein- Fax 04551 803 801 Fax 04551 803 150 willigung strafbar. [email protected] [email protected] Annahme: Samira Rummler, [email protected] Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-62180-680 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected]

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Stingl4UJOHMt4DIFJOQGMVHt#FSOFSU • Scheinpflug • Bernert ‡ Š–•ƒ™¡Ž–‡ vereidigteWFSFJEJHUF#VDIQSàGFSVOE4UFVFSCFSBUFS Buchprüfer und Steuerberater ‡ Š–•ƒ™¡Ž–‡‡ Š–•ƒ™¡Ž–‡ Partnerschaftsgesellschaft1BSUOFSTDIBGUTHFTFMMTDIBGU ‹”„‡”ƒ–‡"”œ–‡Wir beraten Ärzte ƒ”–Š—Ǥ‹• Š‹‰‡”ƒ”–Š—Ǥ‹• Š‹‰‡” ƒœŽ‡‹ˆò”‡†‹œ‹”‡ Š–ƒœŽ‡‹ˆò”‡†‹œ‹”‡ Š– Spezialisierte Beratung für Ärzte ƒ”–‡”• Šƒˆ–ƒ”–‡”• Šƒˆ– •t'JOBO[VOE-PIOCVDIIBMUVOH Finanz- und Lohnbuchhaltung ‘Ž–‡ƒ—‡”–”ƒé‡͘͝ ‘Ž–‡ƒ—‡”–”ƒé‡͘͝  ƒ•ƒ”–ŠRA Hans Barth •t2VBSUBMT"VTXFSUVOH$IFG*OGPTPXJF Quartals-Auswertung Chef-Info sowie  ƒ•ƒ”–Š ͖͕͔͙͘‹‡Ž͖͕͔͙͘‹‡Ž ƒ Šƒ™ƒŽ–ˆǤ‡†‹œ‹”‡ Š– ƒ Šƒ™ƒŽ–ˆǤ‡†‹œ‹”‡ Š– betriebswirtschaftlichebetriebswirtschaftliche Beratung ‡ŽǤǣ͔͕͗͘Ǧ͙͚͗͗͘͘‡ŽǤǣ͔͕͗͘Ǧ͙͚͗͗͘͘ Liquiditäts-,Liquiditäts-, Rentabilitäts-Rentabilitäts- und Steuerberechnung   ƒ‹• Š‹‰‡”RA Jan Dischinger  ‹ Šƒ”†Ǧƒ‰‡”Ǧ–”ƒé‡͚‹ Šƒ”†Ǧƒ‰‡”Ǧ–”ƒé‡͚ •tTUFVFSMJDIF,PO[FQUJPO (FTUBMUVOHVOE#FUSFVVOHWPO steuerliche Konzeption, Gestaltung und Betreuung von ƒ Šƒ™ƒŽ–ˆǤ‡†‹œ‹”‡ Š– ƒ Šƒ™ƒŽ–ˆǤ‡†‹œ‹”‡ Š– ͖͙͙͚͗ò„‡ ͖͙͙͚͗ò„‡  (neuen)(neuen) Kooperationsformen:Kooperationsformen: MVZ, BAG und Ärztenetze  ‹ƒ„‹‡ƒ”–ŠRAin Sabine Barth ‡ŽǤǣ͔͙͕͘Ǧ͕͕͘͘͘͘͜‡ŽǤǣ͔͙͕͘Ǧ͕͕͘͘͘͘͜ •t&YJTUFO[HSàOEVOH Existenzgründung ƒ Šƒ™¡Ž–‹ˆǤ ƒ‹Ž‹‡”‡ Š– ƒ Šƒ™¡Ž–‹ˆǤ ƒ‹Ž‹‡”‡ Š– ‹ˆ‘̷‡†”‡ Š–’ƒ”–‡”Ǥ†‡‹ˆ‘̷‡†”‡ Š–’ƒ”–‡”Ǥ†‡ ™™™Ǥ‡†”‡ Š–’ƒ”–‡”Ǥ†‡ IhreIhre fachlichfachlich kompetentenkompetenten Ansprechpartner: ™™™Ǥ‡†”‡ Š–’ƒ”–‡”Ǥ†‡™™™Ǥ‡†”‡ Š–’ƒ”–‡”Ǥ†‡ Anette Hoffmann-Poeppel - Steuerberaterin Horst Stingl - Steuerberater ‡‹ƒŽŽ‡”‡ Š–Ž‹ Š‡ ”ƒ‰‡”—†— Š”‡”œ–’”ƒš‹•ǡœǤǤ”ƒš‡‹ƒŽŽ‡”‡ Š–Ž‹ Š‡ ”ƒ‰‡”—†— Š”‡”œ–’”ƒš‹•ǡœǤǤ”ƒš‹•‰”ò†—‰ǡ‡‹ƒŽŽ‡”‡ Š–Ž‹ Š‡ ”ƒ‰‡”—†— Š”‡”œ–’”ƒš‹•ǡœǤǤ”ƒš‹•‰”ò†—‰ǡ‹•‰”ò†—‰ǡ Am Dörpsdiek 2 t24109 Kiel / Melsdorf Am Dörpsdiek 2 • 24109 Kiel / Melsdorf ‘‘’‡”ƒ–‹‘‡‘‘’‡”ƒ–‹‘‡ ȋ”ƒš‹• ǡ ȋ”ƒš‹• ǡ  ǡ  ǡ Ȍǡ Ȍǡ „‰ƒ„‡ „‰ƒ„‡ ‘†‡” ‘†‡” ƒ—ˆ ƒ—ˆ ˜‘”œ–’”ƒ ”œ–’”ƒš‡ǡš‡ǡ Tel. 0 43 40 / 40 70 0 ‘‘”ƒ”ǡ‡”—ˆ•”‡ Š–ǡ”„‡‹–•”‡ Š–ǣ’”‡ Š‡‹‡—•‰‡”‡ƒ ‘‘”ƒ”ǡ‡”—ˆ•”‡ Š–ǡ”„‡‹–•”‡ Š–ǣ’”‡ Š‡‹‡—•‰‡”‡ƒǨǨ www.stingl-scheinpflug.de •t [email protected]@stingl-scheinpflug.de

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