Ghostwriter' Des ‚Herrenreiters'. Der Diskurs Edgar Julius Jungs Und Die Für Den Vizekanzler Papen Verfasste Marburger Rede Vom 17. Juni 1934
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Reiner Küpper Der ‚Ghostwriter’ des ‚Herrenreiters’. Der Diskurs Edgar Julius Jungs und die für den Vizekanzler Papen verfasste Marburger Rede vom 17. Juni 1934 Ein Beitrag zur Analyse der Sprache im frühen Nationalsozialismus Series A: General & Theoretical Papers ISSN 1435-6473 Essen: LAUD 2010 Paper No. A767 Universität Duisburg-Essen Reiner Küpper Universität Duisburg – Essen, Germany Der ‚Ghostwriter’ des ‚Herrenreiters’. Der Diskurs Edgar Julius Jungs und die für den Vizekanzler Papen verfasste Marburger Rede vom 17. Juni 1934 Copyright by the author Reproduced by LAUD 2010 Linguistic Agency Series A University of Duisburg-Essen General and Theoretical FB Geisteswissenschaften Paper No. A767 Universitätsstr. 12 D- 45117 Essen Order LAUD-papers online: http://www.linse.uni-due.de/linse/laud/index.html Or contact: [email protected] ii Reiner Küpper Der ‚Ghostwriter’ des ‚Herrenreiters’. Der Diskurs Edgar Julius Jungs und die für den Vizekanzler Papen verfasste Marburger Rede vom 17. Juni 1934 Ein Beitrag zur Analyse der Sprache im frühen Nationalsozialismus i Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis.....................................................................................................................................ii Vorwort......................................................................................................................................................... 1 0 Theoretische Vorbemerkung ........................................................................................................ 2 1 Einleitende Begriffsbestimmungen ............................................................................................ 5 2 Zur Etymologie des Begriffs ‚Konservative Revolution’........................................................ 9 3 Historisch-biographischer Hintergrund .................................................................................12 3.1 Franz von Papen.....................................................................................................................................12 3.2 Der Beraterkreis ....................................................................................................................................22 3.2.1 Edgar Julius Jung - Ein konservativer Revolutionär .........................................................................22 a) Jungs lebensphilosophische Ausrichtung und seine Ablehnung des Rationalismus bzw. der Aufklärung................................................................................................................33 b) Jungs prinzipieller Antiliberalismus sowie die Ablehnung von Individualismus und Menschenrechten........................................................................................................34 c) Jungs organisches Staatsverständnis und die Forderung nach identitärer Demokratie.........36 d) Jungs Antipluralismus und die Ablehnung der politischen Parteien...............................................36 e) Die letzte Konsequenz: Jungs Befürwortung eines autoritären Staatsmodells mit cäsaristischer Diktatur...................................................................................................37 f) Zwölf Thesen aus dem Jahre 1932 ...................................................................................................................38 g) 1933: Die Deutsche resp. Christliche Revolution......................................................................................41 h) Die Denkschrift von 1934 ....................................................................................................................................44 i) Zusammenfassung...................................................................................................................................................45 j) Die unmittelbare Vorbereitung des Staatsstreichs ...................................................................................47 3.2.2 Der Beraterkreis: Herbert von Bose ..........................................................................................................50 3.2.3 Der Beraterkreis: Fritz Günther von Tschirschky ..............................................................................51 4 Die Marburger Rede vom 17. Juni 1934 ...................................................................................52 4.1 Vorbemerkungen zur konkreten „Verwendungssituation“.....................................................52 4.2 Konkretisierungen zum methodischen Vorgehen.......................................................................54 4.2.1 Angabe des (selbstdeklarierten) Inhalts resp. des Gegenstandes der Marburger Rede.................................................................................................................................................54 4.2.2 Beschreibung der Inszenierung des Inhaltes der Marburger Rede, d.h. sprachliche ‚Oberflächenanalyse’ im Sinne traditioneller Stilanalyse.......................................56 a) Textsorte und vorherrschende Argumentationsart resp. -strategie................................................56 b) Lexik .............................................................................................................................................................................60 c) Exkurs ..........................................................................................................................................................................64 d) Der Stilzug der Ästhetisierung..........................................................................................................................66 e) Zusammenfassung der Oberflächenanalyse:..............................................................................................78 ii 4.2.3 Analyse des Sinnes der Inszenierung als Botschaft unter der Oberfläche des selbsterklärten Textinhaltes unter Rückgriff auf den sozialgeschichtlichen Kontext .....................................................................................................................79 a) Jungs christlich-mittelalterliche. Geisteshaltung.......................................................................................81 b) „Zweite Welle“ der nationalen Revolution resp. Eigentumsfrage .....................................................82 c) Abgrenzungstendenzen........................................................................................................................................84 4.2.4 Vorläufige Zusammenfassung der Analyse: Rückbezug der in 4.2.2 und 4.2.3 entwickelten Lesweise des Textes auf die selbstdeklarierte „Botschaft“.................................86 5 Historisch-linguistisches Fazit.....................................................................................................88 5.1 Das Verhältnis der Jungkonservativen zum NS ...........................................................................88 5.2 Ästhetischer Radikal-Konservatismus als diskurssemantische Grundfigur.....................93 5.3 Frappierende Analogien zur Argumentation im Gesetz über Maßnahmen der Staatsnotwehr (Juli 1934) ...................................................................................................................94 6 Aktuelle Lesweisen..........................................................................................................................95 7 Herangezogene Literatur...............................................................................................................99 8 Anhang: Volltext der Marburger Rede....................................................................................107 iii Vorwort Bei der vorliegenden Publikation handelt es sich um die verschriftlichte, punktuell erweiterte und aktualisierte Form eines Vortrags, der am 30. Januar 2008 an der Universität Duisburg-Essen gehalten wurde. Die zum Teil längeren Fußnoten greifen Forschungsfragen auf, die in der anschließenden Diskussion angesprochen wurden. Die Untersuchung versteht sich als Beitrag zur Analyse des Diskurses der so genannten Konservativen Revolution der Weimarer Zeit, auf den neuerdings in Teilen der Rechtspresse verstärkt – und meist in verklärender Form – Bezug genommen wird. Im ersten Teil dieser Schrift wird der historisch-politische resp. philosophische Hintergrund aufgezeigt, auf dem die politisch folgenreiche Marburger Rede vom 17. Juni 1934 zu problematisieren ist. Danach wird die Rede sprachwissenschaftlich genau analysiert. Meine Ausgangsüberlegung war, dass eine rein historisch-politisch bzw. philosophisch ausgerichtete Darstellung den zu einem beträchtlichen Teil künstlerisch- gefühlsbetonten Charakter der rechtskonservativen Lebensauffassung der Zwischenkriegszeit nicht deutlich herauszuarbeiten vermag. In diesem künstlerisch- romantischen Zug lag aber ein beträchtlicher Teil der Attraktivität, den diese hier zu problematisierende Weltanschauung damals wie heute ausübte.1 Zur Verdeutlichung dieser Attraktivität sollen vor allem die Äußerungen Jungs selbst wie auch die Urteile von unmittelbaren Zeitzeugen herangezogen werden, wobei freilich zu beachten ist, dass diese Stellungnahmen sehr gefärbt sind. Aber gerade diese Färbung macht den emotionalen Zug der konservativ revolutionären Weltanschauung deutlich. Meine These ist, dass eine linguistisch basierte Diskursanalyse – sofern sie nicht im rein Formalen verharrt – diesem rational schwer fassbaren romantischen Stilzug eher gerecht wird und damit besser verdeutlichen kann, weshalb vor einer erneuten Übertragung dieser sozial-romantischen