Rien Ne Va Plus 2 Dieser Vierte Band Über Das Leben Des Generals Lazare Hoche (1768-97) Befasst Sich Mit Den Beiden Jahren 1796 Und 1797
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1 Gott schenkte Adam den Frieden, die Freiheit und das Paradies. Die Men- schen nahmen sich die Freiheit und wählten die Früchte vom Baum der Erkenntnis. Denn Wissen ist Macht. Die Macht, die sie sogleich miss- brauchten und fortwährend missbrauchen. Lazare Hoche (1768 -1797)1 Rien ne va plus 2 Dieser vierte Band über das Leben des Generals Lazare Hoche (1768-97) befasst sich mit den beiden Jahren 1796 und 1797. Gekürzte Quellenangaben bedeuten: „Rousselin 2“: A. Rousselin, „Vie de Lazare Hoche, Géné- ral des armées de la République“, tome second, 1797/8; Briefkopiensammlung der Mme Hoche „Vendéens et Chouans“: "Collection des mémoires rela- tifs à la Révolution française – Guerre des Vendéens et des Chouans contre la République Française ou Annales des départements de l’Ouest”, Paris 1825, "par un officier supé- rieur des armées de la République". Sammlung von Akten aus dieser Zeit. „Des Elends Sohn“, 2007, Hoche 1773-1793 „Quatrevingt-quatorze“: 2008, Hoche 1794 „Politiker und Soldaten“: 2009, Hoche 1795 Wer den vielen Links nachgehen möchte, schreibt in das Adressfeld seines Explorers: http://pclavadetscher.magix.net/website/ oder http://db.peterclavadetscher.ch/ Dort findet man den Text meines Buches und kann die Links direkt anklicken. Wollen wir hoffen, die Inhalte seien zwi- schenzeitlich gleich geblieben! Anmerkungen und Glossen zum Text sind in Fussnoten, bio- graphische Notizen (und lange Anfügungen) aber in Endno- ten am Schluss des 7. Kapitels festgehalten (S.368). Alle geographischen Namen, die mit einer Tiefzahl zwischen 56 und 62 versehen sind, finden sich in einer der auf Seite 56 – 62 eingefügten Karten wieder. Auch dieses Jahr sind meine unbedarften Einwürfe kursiv geschrieben. Ganz hervorragende Dienste hat mir das PONS Online-Wör- 3 terbuch geleistet – hier der Link für dieses vorzügliche Por- tal von 11 Sprachen: http://www.pons.de/ Widmung: Meinem liebevollen, nachsichtigen, geliebten Dorle und allen, die wir lieb haben: es sind die, denen ich dieses Buch überreiche, vor allem die Freundinnen und Freunde, die uns mit der Zeit, die sie uns gewähren, reich beschenken und unseren Lebensabschnitt glücklich machen Yvonne, Yvette, Wolfgang, Werner, Walter, Vreni, Veronika, Ursula, Ursi, Urs, Ulrike, Uli, Thomas, Theres, Sylvia, Susan, Susanne, Stephan, Sinja, Silvia, Siegfried, Sabina, Ruth, Ruedi, Rosmarie, Rosmargret, Rosemarie, Rolf, Roland, Rita, Renzo, René, Gilbert, Renate, Ramona, Peter, Paul, Patricia, Nik., Monique, Monika, Miro, Micheline, Michael, Meta, Mehdi, Mechthilde, Maya, Max, Matthias, Mary, Martina, Martin, Martha, Marta, Markus, Marika, Mari- anne, Maria-Pia, Margrith, Margrit, Marcel, Manuel, Manijeh, Maja, Lotti, Liselotte, Lisbeth, Lilo, Laurene, Kurt, Klaus, Kaspar, Karlwilhelm, Karl, Karin, Jutta, Jürgen, Jürg, Jo- seph, Josée, José, Jörg, Joachim, Jan, Jacqueline, Isabelle, Irène, Ingrid, Inge, Idelette, Hugo, Hubert, Herbert, Hel- mut, Helga, Helen, Heinz, Heiner, Heidi, Heidemarie, Hedi, Hanspeter, Hans-Urs, Hans, Grety, Gina, Gerty, Gerhard, Georg, Gabriele, Fritz, Franziska, Franz, Françoise, Franco, Fabienne, Esther, Ernst, Emmeli, Emanuel, Elvira, Elmar, Edith, Doris, Dominique, Dieter, Daniela, Daniel, Conrad, Christoph, Christine, Christina, Christian, Chantal, Carla, Carl, Bruno, Brigitte, Berti, Bernhard, Beatrice, Bea, Barba- ra, Arthur, Annelise, Annelies, Annalise, Anne-Marie, Anke, Anita, Angelika, Andreas, Alex 4 1. Kapitel: ...fällt hoch vom Ross ! Jean-Nicolas Stoffleta 3.2.1753 – 25.2.1796 a http://it.wikipedia.org/wiki/Jean_Nicolas_Stofflet 5 Charettea, der Chevalier de la Contrie, spürt, wie die Regen- tropfen, die von den Zweigen der fast kahlen Sträucher der Wallheckeb fallen, hinter der er in Deckung sitzt, allmählich im Nacken seine Halsbinde durchnässen. Es ist dunkel und kalt. Wo er auch hingreift, stechen ihn die knackenden Äste der Brombeeren oder ihre verdorrten Blätter. Der beissende Wind pfeift durch das Gehölz, das zwar Schutz bietet, aber Geräusche verursacht, die den Rebellenführer immer wieder aus dem Schlummer aufreissen. 30'000 Soldaten hat Laza- re Hoche auf ihn angesetzt. Sie sitzen nicht mehr in Garni- sonen und warten darauf, ob sie von den wie Wiesel durch die Bocage vordringenden aufständischen Vendéens Charet- tes angegriffen und überfallen werden. Hoche hat das Heft in der Hand. Er ist der Jäger und der Chevalier das Wild. Dieser denkt in seinem ungastlichen Versteck an die frühe- ren Neujahrsnächte. Die heiteren, ausgelassenen Feste in der Marine und selbst im amerikanischen Unabhängigkeits- krieg. Man wusste, dass der Gegner sich auch eine Feier gönnte. Aber diese gottlosen Feinde, die ihm überall auflau- ern, haben selbst den Kalender durcheinander gebracht. Zwei Jahre lang hat er bemerkenswerte Erfolge gegen teils überlegene republikanische Truppen erzielt. Als seine militä- rischen Kräfte anfangs des abgelaufenen Jahres sich zu er- schöpfen drohten, unterzeichnete er im Februar den Frieden von Jaunaye. Die Invasion kündete sich an und Charette versammelte 15'000 Mann um sich, die dem Prinzen Charles den Weg in die Vendée öffnen sollten. Der Fürst hat ihn im Stich gelassen. Die Männer liefen auseinander. Es sind Bauern, die zwar nicht gebildet, aber keineswegs un- ahttp://de.wikipedia.org/wiki/Fran %C3%A7ois_Athanase_de_Charette_de_la_Contrie b Typisches Landschaftselement der Bocage, vor der sich 1944 auch die Invasionstruppen fürchteten. Da sie die Erfolgsgeschichte des Charette' schen Katz-und-Maus-Spiels in diesen heckenumsäumten Feldern nicht gelesen hatten, mussten sie vor Ort stählerne Krallen/Sicheln vor die Sherman-Panzer schweissen. http://de.wikipedia.org/wiki/Bocage http://fr.wikipedia.org/wiki/Talus_(cl%C3%B4ture) (Wallhecke-Talus) 6 klug sind. Sie sehen die Realitäten. Mit den Verbliebenen kann er sich dem Zugriff der Republikaner entziehen, wenn sich kein Verräter – die Gralstreue verschwand mit dem Kriegsglück - unter den Seinen befindet, aber an einen durchschlagenden Erfolg ist nicht zu denken. Da ist die Kriegsführung Hoches viel zu dynamisch. Es bleibt ein Aus- weg: zu Stoffleta vorzudringen und sich mit ihm zu vereinen im Kampf gegen die Republik. Er mag zwar den Empor- kömmling, den ehemaligen Gemeinen eines Schweizerregi- mentes und späteren Wildhüter, den eingebildeten Lothrin- ger überhaupt nicht und es gibt in Charettes Gedächtnis ge- nug Episoden, die ihn eigentlich, wenn es nach der Ehre ginge, veranlassen sollten, den Kerl über den Haufen zu schiessen, aber in der Not frisst der Teufel Fliegen. Warum denn sollte ein Edelmann im Dienste des Königs nicht eine Kröte hinunter schlucken? Charette ist mit seinen Männern auf dem Weg nach Norden, wo er Stofflet zu begegnen hofft. Äste knacken und Zweige bewegen sich. Aber es ist nicht ein von Wind und Regen verursachtes Geräusch. „Pfeffer“, zischt Charette in den Busch. Das ist kein Lo- sungswort sondern der Name seiner elsässischen Ordon- nanz. Aus den Sträuchern kommt der Ruf eines aufge- scheuchten Eichelhähers. Es ist das vereinbarte Erken- nungszeichen des vermuteten Mannes. „Eine Kolonne der b Bleus verlässt Aigrefeuille 60. Es sind etwa fünfzig. Gewehr untergehängt. Sie trotten schläfrig daher.“ „Hol die Deta- chementschefs zu mir!“ In wenigen Augenblicken sind die Unterführer um Charette versammelt. Er gibt Anweisungen, wo sie aufzulauern und wann sie anzugreifen hätten. Der Angriff vollzieht sich nach allen Regeln der Kunst des Gue- rillakrieges und vertreibt die Republikaner bald einmal. Aber die Kolonnenführer haben ihre Lektion bei Hoche gut ge- lernt. Charette hat sich durch die zur Aufklärung ausge- sandten Truppen provozieren lassen. Man weiss nun, dass a http://fr.wikipedia.org/wiki/Jean-Nicolas_Stofflet b Aigrefeuille-sur-Maine, „acrifolium“=Stechpalme. http://www.aigrefeuillesurmaine.com/ 7 er in der Gegend ist und wo er sich aufhält. Eine Übermacht rückt aus; die Rebellen können gegen sie nichts ausrichten. Um seine bescheidene Mannschaft durch Verluste nicht noch mehr zusammenschmelzen zu lassen, zieht sich Cha- rette gewandt aus der Begegnung zurück, aber nicht auf Stofflet zu, sondern in der Gegenrichtung: nach La Brufiè- a re 62. Seiner Truppe fehlt es an Lebensmitteln und an Muni- tion. Kaum einer der Guerilleros, der nicht verwundet wäre. Alle sind müde oder gar erschöpft. Mühelos konnte Charette in früheren Jahren die Bestände aus dem Land, wo er durchzog, auffüllen. Dem Verfolgten fehlt die Attraktion. Der Fisch schwimmt nicht mehr im Wasser. Hoche ist der Verführer. Mademoiselle de Grégo, Tochter einer Markgräfin, Vertraute aller Royalistenchefs, erliegt seinem Charme. Priester und Bauern ihrer Gefolgschaft begleiten sie auf der breiten Strasse, die vom verlockenden Geld des Directoires gepflästert ist. So bleibt es allein für Charette verwunder- lich, dass er von der mobilen Kolonne des Generaladjutan- ten Jean-Pierre Travot2 aufgejagt wird. Das Glück ist ihm aber in allem Elend immer noch hold. Mehr noch ist es sein soldatisches Geschick, dass er durch die Reihen Travots nach Les Landes-Genusson62 entweichen kann. Dort stösst er auf unaufmerksame feindliche Bataillone, die er über- rennt, so dass er nach Chavagne62 gelangen kann und schliesslich nach Belleville62. Aber nun ist er weit entfernt vom mutmasslichen Aufenthalt des eitlen Stofflet. Der Hun- ger macht Charettes Männer zu potenziellen Deserteuren. Die Chasseurs volontaires bretonsb verlassen ihn. Die Offi- ziere aus dem Pays de Retz wagen nicht, den Frieden zu verlangen, aber bei Saint-Marc-de-Coutéc schicken sie ihre Leute in den Urlaub. Sie wissen nicht, wie sie die