„Gebaute“ Botschaft Die Zeichensprache Der Erlöserkirche
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15. JG Heft 3 Ausgabe Okt. - Nov. 2010 ausblicke Evangelischer Gemeindebrief für Ampfing - Mühldorf - Schwindegg „Gebaute“ Botschaft Die Zeichensprache der Erlöserkirche Inhalt: Ingrid Günther für Prädikantendienst geehrt Nachruf auf Heinz Bartos Konfirmanden Besuchen Cegléd Auf dem Jakobsweg www.muehldorf-evangelisch.de+++www.ampfing-schwindegg-evangelisch.de 3 l Editorial Liebe Leserinnnen und Leser, wuchtig und mächtig und ich selber Inhalt: ganz klein und schmächtig, so wirkt seit meinen Kindertagen der Kölner Dom auf Gebaute Botschaft S. 3 - 5 mich, legt dieses Bauwerk Zeugnis ab Ingrid Günther geehrt S. 6 von der Größe Gottes und der Kleinheit Herbstsammlung Diakonie S. 7 der Menschen. Wie geborgen fühle ich Aus dem Kirchenvorstand S. 7 mich dagegen in unserer Erlöserkirche. Konfirmanden in Cegléd S. 8 Das diese aber auch eine ganze Menge Nachruf Heinz Bartos S. 9 Geheimnisse zu bieten hat, erfahren Sie in Gottesdienstkalender S. 10 einem Artikel von Pfarrer Beneker. Erfahrungen auf dem Jakobsweg S. 11 Viele Jahre und bis kurz vor seinen Tod Termine und Veranstaltungen S. 12 - 15 hat Heinz Bartos als Organist und Musiker Augenblick S. 16 unser Gemeindeleben mit bereichert. Lebensschritte S. 17 Nach dem alten biblischen Spruch „alles Gruppen und Kreise S. 18 hat seine Zeit“ müssen wir nun auf Erden An wen kann ich mich wenden S. 19 von ihm Abschied nehmen und wollen sein Wirken in einem Nachruf nochmals würdigen. Apropos Menschen: Eine lebendige Impressum: Gemeinde lebt von Menschen, die mehr Herausgeber: Ev.-luth. Pfarramt Mühldorf am Inn tun als ihre Pflicht, so wie Frau Günther, Redaktion: A. Beneker; B. Hillmann; Ch. Kretschko; A. Miess; I. Wackerbauer die seit 25 Jahren für uns Gottesdienste ViSdP: Pfr. A. Beneker Auflage: 3000 hält. Druck: Lanzinger, Oberbergkirchen Frohe Tage wünscht Ihnen Ihr Seite 2 Boris Hillmann „Gebaute“ Botschaft - die Zeichensprache der Erlöserkirche Woran denken Sie zuerst, wenn Sie an Köln denken? - Eben! Ich unterstelle, dass es bei den meisten Vom Dunkel ins Licht... unter uns der Dom ist, der uns zuerst ... führt der Weg in unserer Kirche. Der einfällt. Es sind die Bauwerke, oftmals dunkelste Platz findet sich unter der Empore, der hellste vorne am Altar, der von einem die Kirchen, die die Sehenwürdigkeiten großen Fenster belichtet wird. der Städte ausmachen. Diese Bauten Baugeschichtlich finden sich in der erzählen Geschichten und haben selbst Erlöserkirche romanische Elemente, wie Rundbögen und Säulen. Chrakteristisch für eine Geschichte. Doch wie ist das mit Kirchen der Romanik ist unter anderem der einer kleineren Kirche, wie unserer sogenannte „Nartex“, eine dunkle Vorhalle, durch die jeder Mensch hindurch muss. Oft Erlöserkirche? Hat sie uns auch etwas zu steht hier der Taufstein. Damit ist der Sinn sagen? dieser Ausrichtung klar: Wer hier her kommt, ist eingeladen aus seinem eigenen Dunkel in „Wenn ich Eure Kirche sehe, weiß ich, das Licht Gottes zu treten. Ob es ein Zufall ist, warum ich katholisch bin“ sagte mir dass unsere Kirche an sonnigen Vormittagen einmal ein Besucher und meinte damit die am meisten wirkt? - Wohl kaum. Bescheidenheit der Ausstattung. Muss uns das betrüben? Ich finde ganz und gar nicht. Klare Gliederung In Zeiten der medialen Reizüberflutung tut die Reduzierung auf das Wesentliche gut. „...dass nichts anderes darin geschehe, denn Genau das geschieht in unserer Kirche. Dabei dass unser ist sie ganz und gar nicht sprachlos. Im lieber Herr Gegenteil: Es gilt, die Zeichen und Symbole selbst mit nur zu erschließen, in denen dieser Bau und uns rede seine Ausstattung zu uns sprechen wollen. durch sein Ich lade Sie daher ein, sich mit auf eine kleine heiliges Kirchenführung zu begeben. Also - auf gehts! Wort, und Seite 3 „Gebaute“ Botschaft - die Zeichensprache der Erlöserkirche wir wiederum mit ihm reden durch Gebet Dass dieses Wort in Gestalt der Altarbibel und Lobgesang.“, so wünschte es Luther der sperrig ist und den Pfarrerinnen und Pfarrern Torgauer Schlosskirche bei deren Einweihung. manchmal schlicht im Weg liegt, ja stört, Sie gilt bis heute als Urbild protestantischen könnte für sich auch schon wieder ein Kirchenbaus. Unsere Erlöserkirche hat davon Zeichen sein, oder? eine ganze Menge mitbekommen: Taufstein, Altar, Kanzel - das reicht. Sie machen Christus im Zentrum deutlich: Hier geht es um Gespräch. Es geht um ein lebendiges Gegenüber zwischen Gott Gott spricht mit uns. und seinen Menschen. Ein Gegenüber, das in Gut und schön, aber unserer Kirche auch durch die Sitzordnung was hat er uns zu betont wird, aber nicht nur, denn... sagen? Unsere Kirche macht Kirche des Wortes... deutlich: Das, was Gott uns zu sagen hat geschieht im Wesentlichen durch die Geschichte von Jesus Christus. Wenn wir nach Gott fragen, fragen wir nach ihm. Dafür steht einmal das zentrale und große Altarkreuz. Dafür steht aber auch das Relief ..., so wird die evangelische Kirche auch im Lesepult, das Konfirmanden hin und genannt. Und so ist es tatsächlich. wieder als ein X und ein P identifizieren. Es Karikaturen funktionieren „ohne Worte“. Für handelt sich hierbei um die griechischen gute Gespräche gilt das in der Regel nicht. Buchstaben Chi (X) und Roh (P), gesprochen: Wie ließe sich das besser und deutlicher Chr... ausdrücken, als durch das Wort selbst? - Mit anderen Worten: Es sind die ersten Darum liegt auf unserem Altar die Bibel, das Buchstaben des Christusnamens, die geschriebene Wort, das zum lebendigen Wort hier festgehalten sind. Als „Chrismon“ Gottes werden kann, wenn es in unser Leben (Christusmonogramm), also Zeichen für Jesus hineinspricht. Christus, begegnet uns dieses Signet häufig. Seite 4 „Gebaute“ Botschaft - die Zeichensprache der Erlöserkirche Sakrament - Wort und Tat beim Abendmahl, man könnte sie darum auch als „Umarmungen Gottes“ bezeichnen. Ein Sakrament, was ist das eigentlich? Umarmungen, die wir unsererseits aber nur Eine Heilige Handlung? richtig verstehen, wenn wir den Worten, die Ich will versuchen es an einem Beispiel zu damit verbunden sind glauben können. erläutern: Wir Menschen leben auch von den Worten, die wir uns sagen. Darum sagen wir unseren Kindern - hoffentlich - solche Worte wie: „Ich mag dich“, oder „ich hab dich gern“. Genauso wichtig ist es aber, dass wir sie zu diesen Worten auch einmal drücken und auf den Arm nehmen. Auf diese Weise wird leibhaftig, was die Worte sagen. Wenn die äußeren Zeichen der Liebe ganz ausblieben, In Erinnerung daran finden sich die wie arm wären wir. Umgekehrt sind unsere Darstellung von Jesu Taufe im Jordan und des Umarmungen darauf angewiesen, dass sie Abendmahls mit zwei Jüngern in Emmaus, richtig verstanden werden. Wie schade wäre nach der Auferstehung in der Vorderseite es, wenn unsere Kinder sie als unwahrhaftig unseres Altars, der sogenannten Predella. Noch auf manches ließe sich hinweisen, wozu hier der Raum nicht ausreicht. Unsere Erlöserkirche erzählt auf ihre Weise vom Glauben und lädt so zum Gespräch ein. Schlicht und einfach. Sie macht dabei nicht viel aus sich selbst und wird gerade auf diese Weise zum Zeichen: Sie verweist auf Jesus erleben würden. Ihr Zweck wäre verfehlt. Christus, den Ursprung und das Ziel unsers Darum gehören Worte und Zeichen der Glaubens. Liebe zusammen. Mit Gottes Liebe ist es So gefällt sie mir und wenn ich sie sehe, weiß nicht anders. Auch sie ist nicht ohne äußere, ich, warum ich evangelisch bin. leibliche Zeichen, z.B. in den Sakramenten. Das Wasser bei der Taufe und Brot und Wein Andreas Beneker Seite 5 Ingrid Günther geehrt Über siebenund- Predigten dabei der deutliche Bezug zur zwanzig Jahre als eigenen Lebenserfahrung und zu Jesus Christus abzuspüren, so Pfr. Beneker in Lektorin und seinen Dankesworten an Ingrid Günther. und zwanzig Jahre als wünschte ihr zugleich noch manches Jahr in ihrer Aufgabe. Die Gemeinde dankte der Prädikantin, Jubilarin mit einem kräftigen und herzlichen steht Ingrid Günther Applaus. Neben einem Blumenstrauß und einem Buch, das sie sich gewünscht aus Schwindegg am Altar ihre “Frau” hatte, erhielt Ingrid Günther auch eine in unserer Kirchengemeinde. In Dankesurkunde der Landeskirche für ihre einem Gottesdienst und mit einem Verdienste. anschließenden Empfang sagte unsere Herbstsammlung der Kirchengemeinde “Dankeschön” für Diakonie diesen langjährigen Dienst. Ganz genau noch wusste die Jubilarin „Und plötzlich stand ich auf der von der Situation zu berichten, in der sie der damalige Pfarrer Remus gefragt Straße …“ hatte, ob sie sich vorstellen könne, den Lektorinnendienst in der Gemeinde zu Wohnungslosigkeit ist oft die Folge übernehmen. ”Im Gegensatz zu heute ging von längerfristigen Verarmungs- und das alles ganz schnell: “Wir mussten nur Ausgrenzungsprozessen benachteiligter nach München und uns dort vorstellen Menschen. Konkrete Auslöser können und dann gab es die Urkunde und dann unvorhergesehene kritische Lebensereignisse war ich das! – Als ich dann Prädikantin wie Tod des Partners oder Scheidung, wurde, war die Ausbildung dann allerdings Verlust des Arbeitsplatzes und Krankheit schon deutlich umfangreicher.” Seitdem sein. Menschen in besonderen sozialen hat Ingrid Günther ihr Amt in zahllosen Schwierigkeiten brauchen ein qualifiziertes Gottesdiensten ausgeübt. Immer sei ihren und vernetztes Hilfeangebot. Unser Ziel Seite 6 Herbstsammlung der Aus dem Diakonie Kirchenvorstand In seinen Frühsommersitzungen beschäftigte sich der Kirchenvorstand mit den aktuellen und geplanten Baumaßnahmen. So konnte der sanierte Dachstuhl der Erlöserkirche unter Erläuterung durch Architekt Reichenspurner „begutachtet“ werden. Der Bauausschuss informierte