GEMEINDE SCHÖNWALDE- GLIEN

Begründung zum

Bebauungsplan Nr. 27 „Am Bahnhof 7“

Übersichtsplan TK10 (ohne Maßstab) mit Ergänzung des Geltungsbereichs

Planungsstand: Satzungsfassung Oktober 2013

Planbereich: Gemarkung Schönwalde Flur 4, Flurstück 14/5 (tw.) und 14/8

IGF Ingenieurgesellschaft Falkenrehde mbH, Ketziner Str. 26, 14641 Nauen, Tel. 03321/7470 0

1 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 27 „Am Bahnhof 7“ der Gemeinde Schönwalde-Glien

Inhaltsverzeichnis

1 GRUNDLAGEN 4 1.1 Rechtsgrundlagen 4 1.2 Plangrundlage 4 1.3 Veranlassung und Ziel 4 1.3.1 Planerfordernis 4 1.3.2 Ziele des Bebauungsplanes 5 1.3.3 Bisheriges Verfahren 5 1.4 Einfügung in übergeordnete Planungen 6 1.5 Beschreibung des Plangebietes 6 1.5.1 Allgemeine Lage, gegenwärtige Nutzung 7 1.5.2 Altlastensituation und Bodenschutz 7 1.5.3 Kampfmittelbelastung 7 1.5.4 Bodendenkmalschutz 7 1.5.5 Belange der Wasserwirtschaft und der Hydrologie 8 1.5.6 Belange der Geologie 8 1.5.7 Landschaftsschutzgebiet 9

2 STÄDTEBAULICHE PLANUNG 12 2.1 Art der baulichen Nutzung 12 2.2 Maß der baulichen Nutzung 12 2.3 Überbaubare Grundstücksflächen 13 2.4 Immissionsschutz 13 2.5 Erschließung 15 2.5.1 Verkehr 15 2.5.2 Ver- und Entsorgung 15 2.6 Planungen, Nutzungsregelungen, Maßnahmen und Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft 17

3 UMWELTBERICHT 18 3.1 Veranlassung 18 3.2 Inhalt des Umweltberichtes und rechtliche Grundlagen 19 3.3 Beschreibung der Festsetzungen 20 3.3.1 Angaben zum Standort 20 3.3.2 Art des Vorhabens und Darstellung der Festsetzungen 20 3.3.3 Umfang des Vorhabens und Angaben zum Bedarf an Grund und Boden 20 3.4 Beschreibung der Umwelt und ihrer Bestandteile im Einwirkungsbereich des Vorhabens 20 3.4.1 Kurzdarstellung Bestand 20 3.4.2 Untersuchungsrelevante Schutzgüter und ihre Funktionen 21 3.4.2.2 Lage und Topographie 22 3.4.2.3 Schutzgut Boden 22 3.4.2.4 Schutzgut Wasser 23 3.4.2.5 Schutzgut Klima/Luft 24 3.4.2.6 Schutzgut Landschaft 25 3.4.2.7 Schutzgut Mensch 26

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3.4.2.8 Schutzgut Vegetation/Tierwelt 27 3.4.2.9 Schutzgut Kultur und sonstige Sachgüter 43 3.4.2.10 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern 43 3.4.2.11 Flächenbilanz 44 3.5 Zusammenfassende Bestandsbewertung 45 3.6 Prüfung Verstoß gegen artenschutzrechtliche Verbote 46 3.7 Beschreibung umweltrelevanter Maßnahmen 52 3.7.1 zu erwartende Auswirkungen durch das Vorhaben (Konfliktdarstellung) 53 3.7.2 Vermeidung, Verminderung 59 3.7.3 Übergeordnete Planungen/Ziele für Natur und Landschaft 61 3.7.4 Umweltverträglichkeitsprüfung in der Bebauungsplanung 62 3.7.5 Lage im Landschaftsschutzgebiet (LSG) Nauen--Krämer 62 3.7.6 Vereinbarkeit mit Entwurf Regionalplan (REP-ENTWURDF H-F 2020) 64 3.8 Beschreibung der zu erwartenden erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen 65 3.9 Nullvariante 66 3.10 Darstellung der wichtigsten geprüften anderweitigen Lösungsvorschläge 67 3.11 Monitoring 68 3.12 Darstellung der Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben 68 3.13 Kurze nicht technische Zusammenfassung 68

4 EINGRIFFSREGELUNG 69 4.1 Gesetzliche Grundlagen der naturschutzfachlichen Eingriffsregelung 69 4.2 Bestandsaufnahme und Bewertung der Schutzgüter 70 4.3 Konfliktanalyse und Vermeidung/Verminderungsmaßnahmen zu den Schutzgütern 70 4.4 Kompensationsermittlung 71 4.5 Darstellung Ausgleichsmaßnahmen im Plangebiet 74 4.6 Darstellung Ausgleichsmaßnahmen außerhalb des Plangebiets 74 4.7 Bilanzierung 75 4.8 Kostenschätzung Kompensationsmaßnahmen 83

5 PFLANZLISTE 84

6 ABWEICHUNG BEI DER ÜBERNAHME VON INHALTEN DES UMWELTBERICHTS UND DER EINGRIFFSREGELUNG 88

7 SCHALLTECHNISCHE UNTERSUCHUNG 91

8 AUSWIRKUNGEN DES BEBAUUNGSPLANES 102

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1 Grundlagen 1.1 Rechtsgrundlagen Der vorliegende Bebauungsplan wurde auf der Grundlage der folgenden Gesetze und Verordnungen erstellt: Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), das zuletzt durch den Artikel 1 des Gesetzes vom 11. Juni 2013 (BGBl. I S. 1548) geändert worden ist

Baunutzungsverordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Januar 1990 (BGBl. I S. 132), die durch Artikel 2 des Gesetzes vom 11. Juni 2013 (BGBl. I S. 1548) geändert worden ist

Planzeichenverordnung vom 18. Dezember 1990 (BGBl. 1991 I S. 58), die durch Artikel 2 des Gesetzes vom 22. Juli 2011 (BGBl. I S. 1509) geändert worden ist

Bundesnaturschutzgesetz vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 2 Absatz 24 des Gesetzes vom 6. Juni 2013 (BGBl. I S. 1482) geändert worden ist

Brandenburgisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (BbgNatSchAG) vom 21.01.2013 (GVBl. I Nr. 3 vom 01.02.2013; ber. 16.05.2013 Nr. 21)

Brandenburgische Bauordnung (BbgBO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. September 2008 (GVBl.I/08, [Nr. 14], S. 226), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 29. November 2010 (GVBl.I/10, Nr. 39)

1.2 Plangrundlage Als Kartengrundlage für die Erstellung des Bebauungsplanes dient der Amtliche Lageplan vom 04.05.2012, angefertigt durch den Öffentlich bestellten Vermessungsingenieur Bernd Sinnhöfer, Rungestraße 20, 16515 Oranienburg. Sofern bei Baumaßnahmen Festpunkte oder Grenzmarkierungen beschädigt oder zerstört werden könnten, ist dies unverzüglich dem Kataster- und Vermessungsamt mitzuteilen.

1.3 Veranlassung und Ziel 1.3.1 Planerfordernis Das im Plangebiet liegende Wohngebäude soll um drei auf fünf Wohneinheiten erweitert werden. Die Erweiterung soll im Dachgeschoss und im Nebengelass etwa auf der Grundfläche des Bestandsgebäudes realisiert werden. Der neu geschaffene Wohnraum soll einerseits dem eigenen Bedarf dienen als auch fremdvermietet werden. Weil sich das betroffene Flurstück im Außenbereich

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befindet und das Vorhaben nach § 35 BauGB bauplanungsrechtlich nicht zulässig ist, ist die Erarbeitung eines Bebauungsplans erforderlich. Die Gemeinde Schönwalde-Glien beabsichtigt im Rahmen der Gemeindeentwicklung, die Voraussetzung zur Erweiterung des zulässigerweise errichteten Wohngebäudes im planungsrechtlichen Außenbereich zu schaffen. Sie will damit ihre natürlichen Entwicklungspotentiale im Nahbereich nutzen und auf die Nachfrage nach Wohneigentum reagieren. Die Gemeinde unterstützt mit der Planaufstellung das Begehren des privaten Grundstückseigentümers. Die Gemeinde stellt einen Bebauungsplan auf. Gem. § 2 Abs. 4 BauGB wird für die Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1 a BauGB eine Umweltprüfung durchgeführt, in der die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt und in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet werden. Die Gemeinde legt fest, in welchem Umfang und Detaillierungsgrad die Ermittlung der Belange für die Abwägung erforderlich ist. Die Umweltprüfung bezieht sich auf das, was nach gegenwärtigem Wissensstand und allgemein anerkannten Prüfmethoden sowie nach Inhalt und Detaillierungsgrad des Bauleitplans angemessenerweise verlangt werden kann. Das Ergebnis der Umweltprüfung ist in der Abwägung zu berücksichtigen. Gem. § 2 a BauGB bildet der Umweltbericht einen gesonderten Teil der Begründung.

1.3.2 Ziele des Bebauungsplanes Mit dem Bebauungsplan soll eine geordnete städtebauliche Entwicklung des Gebietes, eine ortsbildverträgliche Einbindung der geplanten Bebauung in den Siedlungsraum und ein hohes Maß an Umweltverträglichkeit erreicht werden. Als generelles Planungsziel wurde die Schaffung der Genehmigungsvoraussetzungen für die geplante Bebauung bestimmt. Dafür gelten vor allem folgende Prämissen: Festsetzung des Plangebietes als Allgemeines Wohngebiet; Sicherung eines orts- und landschaftsbildverträglichen Maßes der baulichen Nutzung; Reduzierung des Eingriffes in den Naturhaushalt auf das unvermeidbare Maß durch möglichst geringe Versiegelung für Verkehrs- und Bauflächen; Ermittlung ggf. umweltrelevanter Auswirkungen des Vorhabens; Ermittlung weiterer Belange unter Mitwirkung der berührten Behörden, sonstiger Träger öffentlicher Belange und deren Berücksichtigung nach Abwägung in der Planung.

1.3.3 Bisheriges Verfahren Landesplanerische Stellungnahme vom 05.04.2012 Der Aufstellungsbeschluss wurde in der Gemeindevertretung am 19.04.2012 gefasst Frühzeitige Behördenbeteiligung gem. § 4 Abs. 1 BauGB mit Schreiben vom 04.12.2012

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Frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung gem. § 3 Abs. 1 BauGB vom 25.02.2013 bis 25.03.2013 Behördenbeteiligung gem. § 4 Abs. 2 BauGB mit Schreiben vom 21.06.2013 Öffentlichkeitsbeteiligung gem. § 3 Abs. 2 BauGB vom 15.07.2013 bis 15.08.2013

1.4 Einfügung in übergeordnete Planungen Die Festlegungskarte 1 des Landesentwicklungsplans - (LEP B-B) enthält für den umrissenen Geltungsbereich keine flächenbezogenen Festlegungen. Den Grundsätzen der Siedlungsentwicklung gem. § 5 Abs. 1 und 2 LEPro 2007 und 4.1 LEP B-B wird Rechnung getragen, weil bereits vorhandene Gebäude erhalten und umgestaltet werden. Die Grundsätze zur integrierten Freiraumentwicklung (vgl. § 6 Abs. 1 und 2 LEPro 2007 und 5.1 Abs. 1 und 2 LEP B-B) werden berücksichtigt, weil lediglich eine vorhandene Siedlungsstelle planungsrechtlich gesichert wird und die Naturgüter insgesamt nicht wesentlich beeinträchtigt werden. Die Gemeinsame Landesplanungsabteilung teilt in der Stellungnahme vom 26.06.2013 mit, dass die Planung an die Ziele der Raumordnung angepasst ist und dass die relevanten Grundsätze der Raumordnung angemessen berücksichtigt sind. Die Planung ist mit dem in Aufstellung befindlichen ReP-Entwurf H-F2020 vereinbar (vgl. Abschnitt 3.7.6). Die Gemeinde Schönwalde Glien hat einen rechtswirksamen Flächennutzungsplan (FNP). In ihm liegt der Geltungsbereich des in Aufstellung befindlichen Bebauungsplans in einer Landwirtschaftsfläche und im Landschaftsschutzgebiet „Nauen-Brieselang-Krämer“. Es handelt sich um ein Vorhaben der Bestandsentwicklung. Wesentliche Auswirkungen auf die Schutzziele des LSG werden durch das Vorhaben nicht begründet. Die untere Naturschutzbehörde des Landkreises teilte in der Stellungnahme vom 30.09.2013 mit, dass für die Planung gem. § 67 (1) Nr. 2 BNatSchG im Landschaftsschutzgebiet „Nauen-Brieselang-Krämer“ eine Befreiung erteilt wird. Weil es sich um eine kleinteilige Entwicklung handelt, die unterhalb der Erheblichkeitsgrenze des Flächennutzungsplanes liegt, ist eine Änderung des Flächennutzungsplanes nicht erforderlich.

Zusammenfassend ist zu konstatieren, dass die Planungsziele in Übereinstimmung mit den überörtlichen und örtlichen Entwicklungsabsichten stehen.

1.5 Beschreibung des Plangebietes

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1.5.1 Allgemeine Lage, gegenwärtige Nutzung Das Bebauungsplangebiet liegt ca. 700 m nördlich der Ortslage Schönwalde- Dorf und südöstlich der Bahnlinie Karower Kreuz - Priort an der Gemeindestraße „Am Bahnhof“. Auf dem Plangebiet befindet sich gegenwärtig ein Wohngebäude mit zwei Wohnungen und einem Nebengelass. Die angrenzenden Grundstücke werden landwirtschaftlich genutzt bzw. sind Wald. Der Geltungsbereich umfasst die Flurstücke 14/8 und 14/5 (tw.) der Flur 4, Gemarkung Schönwalde mit einer Gesamtgröße von 1 535 m². Das in die Planung einbezogene Teilflurstück 14/5 mit einer Größe von 20 m² befand sich im Eigentum der Gemeinde Schönwalde-Glien. Der Bauherr hat das Teilstück mittlerweile erworben. Die Vermessung steht allerdings noch aus. Unmittelbar nördlich des Plangebietes verlaufen unterirdische öffentliche Hauptversorgungsleitungen.

1.5.2 Altlastensituation und Bodenschutz

Die untere Abfallwirtschaftsbehörde des Landkreises Havelland teilt in der Stellungnahme vom 07.01.2013 mit, dass keine Einwände oder Bedenken bestehen. Für das Plangebiet sind im Altlastenkataster derzeit keine Altlastverdachsflächen registriert. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die katastermäßige Erfassung von Altlastverdachsflächen noch nicht abgeschlossen ist. Unbeschadet der vorstehenden Ausführung ist bei der Realisierung des Vorhabens jede Auffälligkeit in Bezug auf Bodenkontaminationen bzw. das Auffinden von Altablagerungen unverzüglich der unteren Abfallwirtschafts- und Bodenschutzbehörde anzuzeigen (Rechtsgrundlage §§ 31 ff. Brandenburgisches Abfallgesetz).

1.5.3 Kampfmittelbelastung Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (Zentraldienst der Polizei) teilte in der Stellungnahme vom 16.01.2013 mit, dass die eingehende Prüfung zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine konkreten Anhaltspunkte auf das Vorhandensein von Kampfmitteln auf der o. g. Fläche ergeben hat. Nach § 3 Abs. 1 Nr. 1 der Ordnungsbehördlichen Verordnung zur Verhütung von Schäden durch Kampfmittel (Kampfmittelverordnung für das Land Brandenburg - KampfmV) vom 23.11.1998, veröffentlicht im Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg Teil II Nr. 30 vom 14.12.1998, verboten ist, entdeckte Kampfmittel zu berühren und deren Lage zu verändern. Die neuen Grundstückseigentümer sind verpflichtet, diese Fundstelle gemäß § 2 der genannten Verordnung unverzüglich der nächsten örtlichen Ordnungsbehörde oder der Polizei anzuzeigen.

1.5.4 Bodendenkmalschutz Der Gemeinde ist im Plangebiet bisher kein Bodendenkmal bekannt.

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Grundsätzlich wird auf die Festlegungen im "Gesetz über den Schutz und die Pflege der Denkmale im Land Brandenburg" (BbgDSchG) vom 24. Mai 2004 (GVBl. I, S. 215) aufmerksam gemacht: Sollten bei Erdarbeiten Bodendenkmale, wie Steinsetzungen, Mauerwerk, Erdverfärbungen, Holzpfähle oder –bohlen, Tonscherben, Metallsachen, Münzen, Knochen u.ä. entdeckt werden, sind diese unverzüglich dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum, Abt. Bodendenkmalpflege, Wünsdorfer Platz 4, 15838 Wünsdorf (Tel. 033702/71407; Fax 033702/71601) und der unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises anzuzeigen (§ 11 Abs. 1 und 2 BbgDSchG). Die entdeckten Bodendenkmale und die Entdeckungsstätte sind bis zum Ablauf einer Woche nach der Anzeige in unverändertem Zustand zu erhalten und in geeigneter Weise vor Gefahren für die Erhaltung zu schützen (§ 11 Abs. 3 BbgDSchG). Funde sind unter den Voraussetzungen der §§ 11 Abs. 4, 12 BbgDSchG abgabepflichtig. Die Bauausführenden sind über diese gesetzlichen Bestimmungen vom Bauherren zu belehren. 1.5.5 Belange der Wasserwirtschaft und der Hydrologie Das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (Regionalabteilung West) teilt in der Stellungnahme vom 17.01.2013 mit, dass sich im Plangebiet keine Grund- bzw. Oberflächenwassermessstellen des Landesmessnetzes befinden. Sollten dennoch Pegel (z. B. Grundwasserbeobachtungsrohre) vorhanden sein, wäre eine erneute Anfrage zur Verfahrensweise an das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV), Referat RW 5, zu richten.

1.5.6 Belange der Geologie Das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe teilt in der Stellungnahme vom 21.12.2012 mit, dass sich der Geltungsbereich des Bebauungsplans im äußeren Beeinflussungsbereich des EGS Berlin befindet. Es wird darauf hingewiesen, dass sich der Geltungsbereich des Bebauungsplans im Beeinflussungsbereich des Gas-Untergrundspeichers Berlin der Berliner Erdgasspeicher GmbH & Co. KG befindet. Bedingt durch den Speicherbetrieb sind großflächig um den Speicherstandort an der Erdoberfläche Bodenbewegungen feststellbar, die aufgrund iherer gleichförmigen Ausprägung und großflächigen Ausbreitung im Regelfall jedoch zu keinen Nutzungseinschränkungen an der Erdoberfläche führen. Weitergehende Informationen sind erhältlich bei dem Betreiber des Gasspeichers, der

Berliner Erdgasspeicher GmbH Co. KG Glockenturmstraße 18

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14053 Berlin.

Nähere Auskünfte können im Bedarfsfall darüber hinaus auch beim LBGR im Rahmen einer gesonderten Anfrage eingeholt werden. Die Stellungnahme des LBGR basiert auf den gegenwärtig dem LBGR zur Verfügung stehenden Unterlagen. Weitergehende geologische und geotechnische Informationen zum Vorhaben, die dem LBGR aus Erdaufschlüssen (Baohrungen u. a.) und Fachbearbeitungen vorliegen sowie geochemische und geotechnische Laboruntersuchungen können gegen Gebühr angefordert werden. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, in dem Archiv des LBGR geologische Kartenwerke einzusehen und Kopien davor zu erwerben. Auf die im Zusammenhang mit etwaig geplanten Bohrungen oder geophysikalischen Untersuchungen bestehende Anzeige-, Mitteilungs- oder Auskunftspflicht wird gemäß §§ 3, 4 und 5 Abs. 2 Satz 1 des Lagerstättengesetzes vom 04.12.1934 (RGBI. I S. 1223; BGBI. III 750-1), zuletzt geändert durch Art. 22 des Gesetzes vom 10.11.2001 (BGBI. I S. 2992), verwiesen. 1.5.7 Landschaftsschutzgebiet Der Geltungsbereich des Bebauungsplans liegt im Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Nauen-Brieselang-Krämer“. Es handelt sich um ein Vorhaben der Bestandsentwicklung. Wesentliche Auswirkungen auf die Schutzziele des LSG werden durch das Vorhaben nicht begründet. Die untere Naturschutzbehörde des Landkreises Havelland teilte in der Stellungnahme vom 30.09.2013 mit, dass für die Planung gem. § 67 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG im Landschaftsschutzgebiet „Nauen-Brieselang-Krämer“ eine Befreiung erteilt wird. Weiterhin werden gem. § 36 Abs. 2 Nr. 4 Verwaltungsverfahrensgesetz folgende Auflagen seitens der unteren Naturschutzbehörde definiert: a.) Der Farbton für die Fassadengestaltung und die Dacheindeckung ist so zu wählen, dass keine große Kontrastwirkung zum umgebenden Landschaftsraum hervorgerufen wird. Es sind gedeckte, der Umgebung angepasste Farben zu verwenden. b.) Das anfallende Regenwasser von Dachflächen ist auf dem Grundstück zu versickern. Ist eine Versickerungsmulde erforderlich. Ist sie naturnah zu gestalten. c.) Für die anzulegenden Wege und Parkplätze ist ausschließlich poröses Baumaterial zu verwenden. Eine Befestigung mit wasserundurchlässigen Baustoffen ist nicht gestattet. d.) Zur Bepflanzung des Grundstücks sind ausschließlich einheimische, standortgerechte Laubbäume und Sträucher zu verwenden. Die Artenauswahl ist auf der Grundlage der Liste der anerkannten einheimischen Gehölze (vgl. hierzu Anlage) vorzunehmen.

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e.) Die grünordnerischen Festsetzungen zum B-Plan sind vollständig umzusetzen. Die Begründung zum Bebauungsplan enthält einen Umweltbericht sowie Angaben zur naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung und zu den artenschutzrechtlichen Verboten des § 44

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Abs. 1 BNatSchG. Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Eingriffen sowie zum Artenschutz sind umgehend durchzuführen. Mit diesen Auflagen wird im Bebauungsplan folgendermaßen umgegangen: a.) Der Farbton für die Fassadengestaltung und die Dacheindeckung ist so zu wählen, dass keine große Kontrastwirkung zum umgebenden Landschaftsraum hervorgerufen wird. Es sind gedeckte, der Umgebung angepasste Farben zu verwenden.  Diese Auflage wird unverändert als örtliche Bauvorschrift in den Bebauungsplan übernommen. b.) Das anfallende Regenwasser von Dachflächen ist auf dem Grundstück zu versickern. Ist eine Versickerungsmulde erforderlich, ist sie naturnah zu gestalten.  Der erste Teil der Auflage („Das anfallende Regenwasser von Dachflächen ist auf dem Grundstück zu versickern.“) ist bereits vollumfänglich als Vermeidungs-/Verminderungsmaßnahme als Hinweis im Bebauungsplan festgeschrieben und wird zudem mit dem Grundstückseigentümer im städtebaulichen Vertrag vertraglich abgesichert.  Der zweite Teil der Auflage („Ist eine Versickerungsmulde erforderlich, ist sie naturnah zu gestalten.“) wird als Hinweis in die Planzeichnung aufgenommen. Zudem wird der Teil der Auflage in einem städtebaulichen Vertrag mit dem Grundstückseigentümer vertraglich abgesichert. c.) Für die anzulegenden Wege und Parkplätze ist ausschließlich poröses Baumaterial zu verwenden. Eine Befestigung mit wasserundurchlässigen Baustoffen ist nicht gestattet.  Diese Auflage wird unverändert als textliche Festsetzung in den Bebauungsplan übernommen. d.) Zur Bepflanzung des Grundstücks sind ausschließlich einheimische, standortgerechte Laubbäume und Sträucher zu verwenden. Die Artenauswahl ist auf der Grundlage der Liste der anerkannten einheimischen Gehölze (vgl. hierzu Anlage) vorzunehmen.  Diese Auflage wird unverändert als textliche Festsetzung in den Bebauungsplan übernommen. Die Anlage wird als Pflanzliste ebenfalls mit in den Bebauungsplan übernommen. In der textlichen Festsetzung wird auf die Pflanzliste anstelle auf die Anlage verwiesen. e.) Die grünordnerischen Festsetzungen zum B-Plan sind vollständig umzusetzen. Die Begründung zum Bebauungsplan enthält einen Umweltbericht sowie Angaben zur naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung und zu den artenschutzrechtlichen Verboten des § 44

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Abs. 1 BNatSchG. Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Eingriffen sowie zum Artenschutz sind umgehend durchzuführen.  Diese Auflage ist bereits durch Festsetzungen im Bebauungsplan sowie durch vertragliche Regelungen sichergestellt.

2 Städtebauliche Planung

2.1 Art der baulichen Nutzung Entsprechend der Zielstellung des Bebauungsplanes wird das Plangebiet als Allgemeines Wohngebiet (WA) i. S. d. § 4 festgesetzt. Das Plangebiet wird damit dem Wohnen gewidmet, d. h. dass das Wohnen hier eine erhebliche Vorrangstellung gegenüber anderen Nutzungen erhält, die dann nur noch im Rahmen des Kataloges des § 4 Abs. 2 BauNVO zulässig sind. Die in § 4 Abs. 3 Nr. 3 - 5 BauNVO aufgeführten Anlagen und Einrichtungen, für die der Verordnungsgeber einen Ausnahmevorbehalt festgeschrieben hat, sollen aus städtebaulichen Gründen nicht zulässig sein. Der Bedarf an Anlagen für die Verwaltung in der Gemeinde Schönwalde-Glien ist gedeckt und in absehbarer Zeit nicht im Geltungsbereich des Bebauungsplanes vorgesehen. Das Erfordernis für eine Tankstelle ist aufgrund der Lage des Vorhabengebietes nicht gegeben. Das Plangebiet befindet sich ca. 2 km von einer Landesstraße entfernt, so dass sich an dieser Stelle eine Tankstelle wirtschaftlich nicht rechnen würde. Ein Gartenbaubetrieb würde sich an dieser Stelle anbieten, da sich der Geltungsbereich am Siedlungsrand befindet. Es besteht jedoch momentan und auch in naher Zukunft im Plangebiet nicht das Begehren einen Gartenbaubetrieb zu errichten. Entsprechend nutzbare Flächen sind im weiteren Umfeld ausreichend vorhanden. Die textliche Festsetzung 1.1 lautet wie folgt:

Im allgemeinen Wohngebiet (WA) sind die Ausnahmen nach § 4 Abs. 3 Nr. 3 - 5 BauNVO nicht Bestandteil des Bebauungsplanes.

2.2 Maß der baulichen Nutzung Das Maß der baulichen Nutzung wird für das Plangebiet durch eine Grundflächenzahl (GRZ) und durch die Zahl der Vollgeschosse (Z) bestimmt. Grundflächenzahl (GRZ) Entsprechend der Zielstellung des Bebauungsplans wird für das allgemeine Wohngebiet eine GRZ von 0,4 festgesetzt. Dies und die Überschreitungsmöglichkeit gem. § 19 Abs. 4 BauNVO wird als ausreichend gesehen, die Hauptanlagen und deren notwendigen Nebenanlagen

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sowie Garagen und Stellplätze mit ihren Zufahrten innerhalb des allgemeinen Wohngebietes zu errichten.

Zahl der Vollgeschosse (Z) Entsprechend der Zielstellung des Bebauungsplans werden zwei (II) Vollgeschosse (Z) festgesetzt. Maßgebend für den Begriff „Vollgeschoss“ ist der § 2 Abs. 4 der Brandenburgischen Bauordnung in der jeweils geltenden Fassung.

2.3 Überbaubare Grundstücksflächen Die überbaubare Grundstücksfläche wird durch eine „Baugrenze für die Hauptanlage“ und eine „Baugrenze für Terrassen“ festgesetzt. In der textlichen Festsetzung 2.2 wird festgesetzt, dass innerhalb der „Baugrenze für Terrassen“ Terrassen zulässig sind, welche auf die Grundfläche der Hauptanlage anzurechnen sind. Diese Festsetzung gilt sowohl für nicht überdachte als auch für überdachte Terrassen. Die textliche Festsetzung 2.2 lautet wie folgt:

Innerhalb der Baugrenze für Terrassen sind Terrassen zulässig, welche auf die Grundfläche der Hauptanlage anzurechnen sind.

Außerhalb der Baugrenze für Terrassen sind Terrassen als Nebenanlagen im gesamten allgemeinen Wohngebiet (WA) zulässig. Des Weiteren wird zur Regelung der Überschreitung der Baugrenze folgende textliche Festsetzung 2.1 getroffen:

Innerhalb des allgemeinen Wohngebietes ist ein Hervortreten nachstehender Gebäudeteile: Gesimse, Vordächer, Balkone, Erker, Pfeiler, Wintergärten, Kellerzugänge und Dachüberstände bis 3,00 m sowie Eingangstreppen bis 4,00 m vor die Baugrenze für die Hauptanlage zulässig.

Im Sinne des Vermeidungsgebotes werden die überbaubaren Flächen in ihrer Größe und Lage so dimensioniert, dass auch innerhalb der Wohnbaufläche möglichst große Grünflächen erhalten bleiben. 2.4 Immissionsschutz Nach § 1 Abs. 5 BauGB haben die Städte und Gemeinden bei der Aufstellung der Bauleitpläne einen Beitrag zur menschenwürdigen Umwelt zu leisten. Dabei sind u. a. die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse, die Sicherheit der Wohn- und Arbeitsbevölkerung, die

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Wohnbedürfnisse der Bevölkerung und die Belange des Umweltschutzes zu berücksichtigen. Auch das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) enthält entsprechende Anforderungen. Nach § 50 BImSchG sind die für bestimmte Nutzungen vorgesehenen Flächen einander so zuzuordnen, dass schädliche Umwelteinwirkungen auf schutzbedürftige Gebiete so weit wie möglich vermieden werden. Schädliche Umwelteinwirkungen können nach § 3 Abs. 1 und 2 BImSchG auch Schallimmissionen sein.

IMMISSIONSVORBELASTUNGEN Verkehrswegeimmissionen und sonstige Immissionen sind von folgenden Emittenten zu betrachten (die Angaben bezeichnen jeweils den Luftlinienabstand):

Die L 20 befindet sich in ca. 1 100 m Entfernung und hat somit einen ausreichenden Abstand zum Plangebiet.

Die unmittelbar an das Plangebiet angrenzende Gemeindestraße „Am Bahnhof“ endet ca. 100 m nordwestlich des Plangebietes und ist nur sehr gering befahren.

Die Bahnlinie Karower Kreuz - Priort befindet sich ca. 100 m nordwestlich des Plangebietes und kann Auswirkungen auf die Nutzung im Plangebiet haben, weshalb eine entsprechende schalltechnische Untersuchung durchgeführt wurde (vgl. hierzu Kapitel 7). Die Schalltechnische Untersuchung ergab, dass die drei folgenden textlichen Festsetzungen in den Bebauungsplan aufgenommen werden müssen, um die Lärmimmissionen im Innenraum auf ein erträgliches Maß abzusenken:

Textliche Festsetzung a.) Arbeitszimmer, die auf der gleiszugewandten Seite des Hauses orientiert werden, sind mit Schallschutzfenstern der Klasse 2 zu versehen.

Textliche Festsetzung b.) Können Schlaf- und Kinderzimmer nicht zur gleisabgewandten Seite orientiert werden, so ist zu gewährleisten, dass diese Zimmer über ein zu öffnendes Fenster im ruhigen Bereich (nachts < 50 dB(A)) verfügen. Ab einem Einwirkungsbereich von nachts 50 db(A) müssen für die Schlaf- und Kinderzimmer schallgedämmte Lüftungssysteme vorgesehen werden.

Textliche Festsetzung c.) Schlafzimmer, die auf der gleiszugewandten Seite des Hauses orientiert werden, sind mit Schallschutzfenstern der Klasse 3 zu versehen.

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ZUSATZIMMISSIONEN

Durch die Planung ergeben sich keine Zusatzimmissionen auf die umliegenden Nutzungen.

2.5 Erschließung

2.5.1 Verkehr Fließender Verkehr Das Plangebiet ist durch die öffentliche Straße ´Am Bahnhof´ erschlossen. Ruhender Verkehr Gesonderte Festsetzungen nach dem Bauplanungsrecht sind für Wohngebiete nicht erforderlich. Der Stellplatzbedarf und -nachweis ist, entsprechend der rechtskräftigen Stellplatzbedarfssatzung, mit den Bauanträgen zu erbringen. Öffentlicher Personennahverkehr Das Plangebiet ist an den lokalen Busverkehr angebunden. In ca. 1 100 m Entfernung befindet sich die Haltestelle „Schönwalde, Dorf“, welche von der Buslinie 651 angefahren wird.

2.5.2 Ver- und Entsorgung

Elektroenergie Die E.ON edis AG teilt in der Stellungnahme vom 10.12.2013 mit, dass die Erschließung der geplanten zusätzlichen Wohnungen aus dem vorhandenen Versorgungsnetz/Hausanschluss sichergestellt werden kann. Trinkwasser, Schmutzwasser Das Plangebiet ist an das öffentliche Trinkwasserversorgungsnetz angeschlossen. Für die Schmutzwasserentsorgung befindet sich auf dem Grundstück eine genehmigte Biokläranlage, welche das Schmutzwasser der geplanten Nutzung aufnehmen kann. Für die Gebietsver- und -entsorgung ist die Osthavelländische Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung GmbH zuständig.

Wärmeversorgung Grundsätzlich wird der Einsatz von Erdgas oder ähnlicher umweltschonender Brennstoffe für Heizzwecke und die Warmwasserbereitung angeregt.

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Allerdings gibt es für das Plangebiet kein städtebauliches Erfordernis, im Bebauungsplan andere Energieträger rechtswirksam auszuschließen und somit die Rechte der Grundstückseigentümer einzugrenzen. Wettbewerbsrelevante Entscheidungen sind nicht Gegenstand der Bauleitplanung.

Oberflächenwasser Die Entnahme von Wasser aus dem öffentlichen Netz und die Einleitung von Wasser, Abwasser und Niederschlagswasser in die öffentliche Kanalisation bedürfen der Zustimmung des Betreibers der öffentlichen Anlagen (§§ 59, 66, und 68 BbgWG).

Abfallentsorgung Die Abfallentsorgung hat entsprechend der Abfallsatzung des Landkreises Havelland und in Übereinstimmung mit dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) sowie dem Brandenburgischen Abfallgesetz zu erfolgen. Nach § 15 des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG) haben die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger die in ihrem Gebiet angefallenen und überlassenen Abfälle aus privaten Haushaltungen und Abfälle zur Beseitigung aus anderen Herkunftsbereichen zu verwerten oder zu beseitigen. Öffentlich- rechtlicher Entsorgungsträger ist der Landkreis Havelland. Die Müllbehälter sind am Tag der Abholung am öffentlichen Straßenrand abzustellen. Der öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger teilt in der Stellungnahme vom 19.07.2013 (hier: Stellungnahme des Landkreises Havelland) mit, dass aufgrund der großen Entfernung zur Ortslage die Abfallentsorgung nun auf Abruf erfolgen wird. Über die besonders überwachungsbedürftigen Abfälle gemäß § 41 Abs. 1 KrW- /AbfG, die vom öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger ausgeschlossen worden sind, sind entsprechend §§ 43 und 46 KrW-/AbfG sowie der Nachweisverordnung vom 10.09.1996 Nachweise zu führen. Die im Land Brandenburg erzeugten und entsorgten besonders überwachungsbedürftigen Abfälle sind gemäß § 4 Abs. 1 der Verordnung über die Organisation der Sonderabfallentsorgung im Land Brandenburg (Sonderabfall- entsorgungsverordnung - SAbfEV) vom 03.05.1995 der zentralen Einrichtung, der Sonderabfallgesellschaft Brandenburg/Berlin GmbH, Behlertstraße 25 in 14469 vom Abfallbesitzer zur Entsorgung anzudienen. Der unteren Abfallwirtschafts- und Bodenschutzbehörde ist jede Auffälligkeit in Bezug auf Bodenkontaminationen anzuzeigen (siehe Ausführungen unter 1.5.2).

Löschwasserversorgung Der Bauherr hat dafür Sorge zu tragen, dass der Brandschutz gewährleistet ist.

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2.6 Planungen, Nutzungsregelungen, Maßnahmen und Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft

Folgende Hinweise wurden aus dem Umweltbericht in die Planung übernommen:

Boden- und Grundwasserschutz Aus Gründen des Boden- und Grundwasserschutzes unterbleibt jeglicher Einsatz von chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln im Plangebiet. Die Bodenbearbeitung im Rahmen der Bautätigkeit ist auf das absolut notwendige Maß zu reduzieren und hat standortangepasst zu erfolgen, damit die Bodenstruktur weitestgehend erhalten wird, das Bodenleben geschont und erneute Bodenverdichtungen vermieden werden. Unbelastetes Niederschlagswasser ist innerhalb des Plangebiets zu versickern.

Bauzeitenregelung und Gehölzentfernungen Zum Schutz der im Umweltbericht genannten Vogelarten sind Abrissarbeiten an den vorhandenen Gebäuden sowie Bauarbeiten an Dach und Außenfassade im Plangebiet nur im Zeitraum vom 15. August bis 15. März durchzuführen. Bauarbeiten in den Innenräumen sowie das Auswechseln von Fenstern und Außentüren fallen nicht unter diese Bauzeitenregelung, da hier keine störungsintensiven Arbeiten zu erwarten sind. Gehölzfällungen dürfen nur außerhalb der Vegetationsperiode im Zeitraum 1. Oktober bis 28/29 Februar durchgeführt werden. Sollten Abrissarbeiten bzw. Gehölzfällungen außerhalb der o. g. Zeiträume erfolgen, so ist hier ein Antrag auf Ausnahmegenehmigung nach § 45 BNatSchG von den Verboten des § 44 BNatSchG bei der zuständigen Naturschutzbehörde zu stellen.

CEF-Maßnahmen (vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen) Bei Bau- und Abrissarbeiten an vorhandenen Gebäuden oder bei Entfernung von Gehölzen mit Nistplätzen sind vor Beginn der Brutperiode Ausweichnistplätze, in Form einer vorgezogenen Ausgleichsmaßnahme (CEF-Maßnahme), zu schaffen. Hier bietet sich das Aufhängen/Aufstellen von Nistkästen bzw. Halbhöhlennistkästen im Umfeld der Baumaßnahme an, die der jeweiligen Art entsprechen. Für jeden beseitigten Brutplatz ist ein neuer artgerechter Brutplatz neu anzulegen (hier Aufhängen von Nistkästen an Gebäuden, Gehölzen, am Zaun bzw. Aufstellen von Nistkästen am Pfahl innerhalb des Plangebiets). In Bezug auf das Bauvorhaben sind 2 Nistkästen (1 x Blaumeise, 1 x Bachstelze) nach Baubeginn, vor Anfang der Brutperiode, im Plangebiet anzubringen. Sollte der Nistkasten (Kohlmeise) an der nördlichen Plangebietsgrenze entfernt werden, so ist hier ein neuer Nistkasten im Plangebiet anzubringen.

Maßnahmen zur Herstellung der Versorgungsleitungen Um eine unnötige Flächeninanspruchnahme zu vermeiden, sind Versorgungsleitungen zu bündeln.

Maßnahmen während der Bauzeit Beeinträchtigungen während der Bauphase können durch ein optimiertes und diese Aspekte berücksichtigendes Baustellenmanagement sowie durch strikte

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Beachtung entsprechender Vorschriften vermindert werden. Der Staubbelästigung kann durch eine Benässung vorhandener Baustraßen, Lagerflächen und des Bodenaushubes entgegengewirkt werden.

Maßnahmen zur Vermeidung/Verminderung von Lichtemissionen Laut Lichtleitlinie des Landes Brandenburg, vom 10.05.2000 sollten folgende bewährte Verminderungs- oder Vermeidungsmaßnahmen in Bezug auf Lichtimmissionen beim Menschen durchgeführt werden:

1. Bei der Festlegung des Leuchtenstandortes ist darauf zu achten, dass die Nachbarschaft möglichst wenig von Lichtimmissionen betroffen wird. Die evtl. Beeinträchtigung der Nachbarschaft ist abhängig von Ort, Neigung und Höhe der Leuchte. Oftmals sind mehrere räumlich verteilte Leuchten aus der Sicht des Nachbarschutzes günstiger als wenige zentrale Leuchten. 2. Direkte Blickverbindung zur Leuchte sollte vermieden werden. Ist dies nicht möglich, sind zum Schutz der Nachbarschaft Blenden vorzusehen. 3. Für größere Plätze, die gleichmäßig ausgeleuchtet werden sollen (z. B. Lagerplätze), sind Scheinwerfer mit asymmetrischer Lichtverteilung zu verwenden, die oberhalb von 85° Ausstrahlungswinkel (zur Vertikalen) kein Licht abgeben, z. B. Strahler mit horizontaler Lichtaustrittsfläche. 4. Zeitlich veränderliches Licht (z. B. bei Leuchtreklamen) sollte durch gleich bleibendes Licht ersetzt werden, soweit dies mit dem Zweck der Anlage zu vereinbaren ist. 5. Lichtimmissionen aus Gebäuden (z. B. beleuchtete Arbeitsräume etc.) können durch geeignete Abdunklungsmaßnahmen (Rollos, Jalousien o. Ä.) verhindert werden.

Des Weiteren sollten laut Lichtleitlinie des Landes Brandenburg, vom 10.05.2000, folgende bewährte Verminderungs- oder Vermeidungsmaßnahmen in Bezug auf Lichtimmissionen beim Schutzgut Vegetation/Tierwelt durchgeführt werden:

1. Vermeidung heller, weit reichender künstlicher Lichtquellen in der freien Landschaft. 2. Lichtlenkung ausschließlich in die Bereiche, die künstlich beleuchtet werden müssen. 3. Wahl von Lichtquellen mit für Insekten wirkungsarmem Spektrum 4. Verwendung von staubdichten Leuchten. 5. Begrenzung der Betriebsdauer auf die notwendige Zeit. 6. Vermeidung der Beleuchtung von Schlaf- und Brutplätzen sowie die 7. Vermeidung der Beleuchtung der Gebäudekörper von hohen Gebäuden.

3 UMWELTBERICHT

3.1 Veranlassung

Im Mai 2012 wurde dem Büro für Umweltplanungen Frank Schulze der Auftrag erteilt, parallel zum Projekt Bebauungsplan Nr. 27 ‚Am Bahnhof 7’, in der Gemeinde Schönwalde/Glien, einen Umweltbericht mit Eingriffsregelung zu

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erstellen. Des Weiteren erfolgte eine umfassende Kartierung des Plangebiets, einschließlich angrenzender Umgebung sowie die Prüfung auf geschützte Arten, in Bezug auf den § 44 BNatSchG. Für das Plangebiet lagen zur Bearbeitung ein amtlicher Lageplan für den Bereich des Plangebiets mit Umgebung, im Maßstab 1:250, sowie der Vorentwurf des B- Plans der IGF Ingenieurgesellschaft Falkenrehde mbH (Stand August 2012) im Maßstab 1:250 vor.

3.2 Inhalt des Umweltberichtes und rechtliche Grundlagen

Die durch den Bebauungsplan getroffenen städtebaulichen Festsetzungen stellen gemäß § 14 BNatSchG einen Eingriff in Natur und Landschaft dar. Gem. § 2 Abs. 4 BauGB wird für die Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB eine Umweltprüfung durchgeführt, in der die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt werden und in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet werden. Der Umweltbericht nach § 2 Abs. 4 und § 2a Satz 2 Nr. 2 besteht aus

1. einer Einleitung mit folgenden Angaben: a) Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans, einschließlich der Beschreibung der Festsetzungen des Plans mit Angaben über Standorte, Art und Umfang sowie Bedarf an Grund und Boden der geplanten Vorhaben, und b) Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes, die für den Bauleitplan von Bedeutung sind, und der Art, wie diese Ziele und die Umweltbelange bei der Aufstellung berücksichtigt wurden,

2. einer Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen, die in der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 Satz 1 ermittelt wurden, mit Angaben der a) Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands, einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden, b) Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung und bei Nichtdurchführung der Planung, c) geplanten Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen und d) in Betracht kommenden anderweitigen Planungsmöglichkeiten, wobei die Ziele und der räumliche Geltungsbereich des Bauleitplans zu berücksichtigen sind,

3. folgenden zusätzlichen Angaben: a.) Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren bei der Umweltprüfung sowie Hinweise auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Angaben aufgetreten sind, zum Beispiel technische Lücken oder fehlende Kenntnisse, b) Beschreibung der geplanten Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen der Durchführung des Bauleitplans auf die Umwelt und c) eine allgemein verständliche Zusammenfassung der erforderlichen Angaben.

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Die Umweltprüfung bezieht sich auf das, was nach gegenwärtigem Wissensstand und allgemein anerkannten Prüfmethoden sowie nach Inhalt und Detaillierungsgrad des Bauleitplans angemessenerweise verlangt werden kann. Die Gemeinde legt fest, in welchem Umfang und Detaillierungsgrad die Ermittlung der Belange für die Abwägung erforderlich ist. Das Ergebnis der Umweltprüfung ist in der Abwägung zu berücksichtigen.

3.3 Beschreibung der Festsetzungen

3.3.1 Angaben zum Standort

Das Plangebiet liegt ca. 700 m nördlich der Ortslage Schönwalde-Dorf und südöstlich der Bahnlinie Karower Kreuz - Priort an der Gemeindestraße „Am Bahnhof“. Auf dem Plangebiet befindet sich gegenwärtig ein Wohngebäude mit zwei Wohnungen und einem Nebengelass sowie zwei kleinen Schuppen. Die angrenzenden Grundstücke werden landwirtschaftlich genutzt bzw. sind Wald. Der Geltungsbereich umfasst die Flurstücke 14/8 und 14/5 (tw.) der Flur 4, Gemarkung Schönwalde mit einer Gesamtgröße von 1.535 m². Das in die Planung einbezogene Teilflurstück 14/5 mit einer Größe von 20 m² befand sich im Eigentum der Gemeinde Schönwalde-Glien. Der Bauherr hat das Teilstück mittlerweile erworben. Die Vermessung steht allerdings noch aus. Unmittelbar nördlich des Plangebietes verlaufen unterirdische öffentliche Hauptversorgungsleitungen.

3.3.2 Art des Vorhabens und Darstellung der Festsetzungen

Siehe Begründung zum Entwurf B-Plan, Stand Mai 2013.

3.3.3 Umfang des Vorhabens und Angaben zum Bedarf an Grund und Boden

Folgender Bedarf an Grund und Boden wurde für das geplante Bauvorhaben ermittelt:

Plangebietsgröße 1.535,00 m² davon Bauland i.S.v. § 19 Abs. 3 BauNVO 1.535,00 m² max. versiegelbare Fläche nach GRZ (ohne Überschreitung § 19 Abs. 4 614,00 m² BauGB) max. mögliche Überschreitung nach § 19 Abs. 4 BauGB 307,00 m² nicht überbaubare Grundstücksfläche 614,00 m²

3.4 Beschreibung der Umwelt und ihrer Bestandteile im Einwirkungsbereich des Vorhabens

3.4.1 Kurzdarstellung Bestand

Wesentliche derzeitige Nutzungsmerkmale innerhalb des Plangebiets

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Nutzungstyp Ausprägung Siedlungsflächen Siedlungsflächen wurden innerhalb des Plangebiets in Form des Wohnhauses mit 2 Wohnungen, Terrassen, Schuppen und Wegeflächen vorgefunden. gewerbliche Eine gewerbliche Nutzung liegt innerhalb des Plangebiets und Nutzungen seiner angrenzenden Umgebung nicht vor. industrielle Industrielle Nutzungen liegen im Plangebiet und dessen Umgebung Nutzungen nicht vor. landwirtschaftlich Landwirtschaftliche Nutzungen liegen im Plangebiet und nicht vor, e Nutzungen grenzen jedoch östlich und nördlich an. forstwirtschaftlich Eine forstwirtschaftliche Nutzung ist im gesamten Plangebiet nicht e Nutzungen vorhanden. Südlich grenzen jedoch Forstflächen an. Grünflächen Grünflächen sind im Plangebiet in Form von Grasland-, Rabatten und Gehölzflächen vorhanden. Erholungsflächen Erholungsflächen sind im Plangebiet in Form der hauseigenen Grünflächen vorhanden. Flächen ohne Derartige Flächen wurden im Plangebiet nicht vorgefunden. derzeitige Boden- nutzung Verkehr Das Plangebiet wird von der Straße „Am Bahnhof“ erschlossen, die westlich an das Plangebiet grenzt. Ver- und Innerhalb des Plangebiets liegt Strom an. Inwieweit das Plangebiet Entsorgung jedoch mit Trinkwasser erschlossen ist kann derzeit nicht gesagt werden. Für die Schmutzwasserentsorgung befindet sich auf dem Grundstück eine Biokläranlage, die das Schmutzwasser der geplanten Nutzung aufnimmt und reinigt.

3.4.2 Untersuchungsrelevante Schutzgüter und ihre Funktionen

Durch das geplante Bauvorhaben wird deutlich, dass fast alle Schutzgüter in mehr oder minder ausgeprägter Form betroffen sein werden und somit untersuchungsrelevant sind. Eine entsprechende Abgrenzung wurde schutzgut- und wirkungsspezifisch durchgeführt und umfasst u. a. auch die umliegenden Flächen des Plangebietes. Die für die einzelnen Schutzgüter relevanten Aspekte und Funktionen, die durch die vorhabenbezogene Wirkung mehr oder minder stark beeinträchtigt werden, werden hier nachfolgend aufgezeigt. Die Bestandsaufnahme und Bewertung erfolgte von Mai bis Anfang Juli, in Anlehnung an die allgemeinen Anforderungen des Landesumweltamtes (LUA) Brandenburg. Gemäß dem gemeinsamen Runderlass „Bauleitplanung und Landschaftsplanung“ vom 29. April 1997 i.V. mit § 4 Abs. 1 Nr. 1 BbgNatSchG sollte nur der vorhandene und zu erwartende Zustand von Natur und Landschaft berücksichtigt werden.

3.4.2.1 Naturräumliche Gegebenheiten

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Das Plangebiet wird der Großeinheit Luchland, speziell der Untereinheit Havelländisches Luch, zugeordnet. Im deutlichen Gegensatz zu den im Norden, Osten und Süden angrenzenden weiten Grundmoränenplatten (Nauener Platte) und Sanderflächen (Hochflächen des Glien) herrschen hier breite, feuchte, vermoorte Niederungen vor, die verschiedentlich von Talsandflächen und aufsitzenden Dünen unterbrochen werden.

3.4.2.2 Lage und Topographie

Lage Das Plangebiet liegt ca. 700 m nördlich der Ortslage Schönwalde-Dorf und südöstlich der Bahnlinie Karower Kreuz – Priort. Westlich verläuft die Straße „Am Bahnhof“, von der der Havellandradweg südwestlich in Richtung Westen abzweigt.

Nach topographischer Karte der DDR, Maßstab 1:10.000, befindet sich das Plangebiet auf folgenden Koordinaten:

Hochwert: 58336250

Rechtswert: 4576420

Topographie Topographische Elemente aus der Sicht des Plangebietes sind im

Norden Eine Baumreihe, die elektrifizierte Bahnstrecke Karower Kreuz - Priort sowie ein Mobilfunkturm.

Süden 1 Hochspannungsfreileitung, 2 Reiterhöfe sowie das Siedlungsgebiet von Schönwalde-Dorf, L20 und L16.

Westen Die Freileitung auf der Ostseite der Straße „Am Bahnhof“, die elektrifizierte Bahnstrecke Karower Kreuz – Priort, L16 und die ehemaligen Rieselfelder.

Osten L20 und das ehemalige Armeeobjekt Erlenbruch.

Die höchste Erhebung in der näheren Umgebung des Plangebiets liegt mit 60,5 m ü. DHHN ca. 4,7 km nordwestlich in der Wansdorfer Heide.

Das Gelände innerhalb des Plangebiets sowie die angrenzende Umgebung kann als eben bezeichnet werden und liegt bei ca. 33,2 m ü. DHHN.

3.4.2.3 Schutzgut Boden

Über die Bodenverhältnisse in Schönwalde liegen nur unzureichende Daten vor. Nach geologischer Karte der preußisch geologischen Landesanstalt Berlin (1938), Maßstab 1:25.000 werden die natürlichen Bodenverhältnisse im Plangebiet durch dilluviale Talsande charakterisiert. Laut Landschaftsplan der Gemeinde Schönwalde-Glien liegen im Plangebiet podsolige vergleyte Braunerden bzw. podsolige Gley-Braunerden aus Sand über

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dem Urstromtal vor (keine Moorböden). Die potentielle Winderosionsgefährdung des Bodens wird im LAPLA als ‚sehr stark’ eingeschätzt. Somit handelt es sich nach HVE um Böden allgemeiner Funktionsausprägung. Das Plangebiet ist teilweise versiegelt und wird als Wohnstandort genutzt, so dass folgende Bodenfunktionen gewährleistet sind:

 Nährstoff- und Wasserreservoir für die Pflanzendecke,  Lebensraum für eine Vielzahl von Mikroorganismen und Kleinstlebewesen,  Regulator für den Wasserhaushalt im Gebiet,  Ort des Abbaus organischer Substanz zu Humus und Pflanzennährstoffen sowie  Filter- und Abbaustätte von eingetragenen Schadstoffen.

Es liegen jedoch auch Störungen in Form von

- Betreten und Befahren durch die Anwohner, - intensive Rasennutzung, - Bebauung, - Fahrzeugverkehr auf der Straße Am Bahnhof bzw. Radverkehr auf dem Havellandradweg.

Im Plangebiet sind derzeit keine Altlastverdachtsflächen (ALV) bekannt.

Zusammenfassung Aufgrund der vorgefundenen Boden- und der Nutzungsformen wurde der Boden im Plangebiet anthropogen geprägt, so dass es sich nach HVE um einen Boden allgemeiner Funktionsausprägung handelt. Beeinträchtigungen liegen in Form von Wohnbebauung und kleingärtnerischer Nutzung vor.

3.4.2.4 Schutzgut Wasser

Wie im gesamten Einzugsgebiet der Havel, so zeichnet sich auch die Region um Schönwalde durch besonders reiche Grundwasservorkommen aus. Ursprünglich waren alle Niederungsgebiete stark vom Grundwasser beeinflusst. Heute sind die Grundwasserabstände vor allem durch die Trinkwassergewinnung, Entwässerung der Feuchtgebiete und Flussregulierung der Havel extrem abgesenkt, so dass diese ursprünglich sehr wasserreiche Landschaft durch jeden trockenen Sommer stark bedroht ist und wie in der gesamten Region Berlin die zukünftige Trinkwasserversorgung, vor allem auch durch hohe Schadstoffbelastungen im Grundwasser, nicht gesichert ist. Besonders stark ausgeprägt sind die Grundwasserabsenkungen in der Nähe der Trinkwassererfassung des Wasserwerks und Staaken. Da Schönwalde im Trinkwassereinzugsgebiet liegt ist höchstwahrscheinlich mit schwankenden Grundwasserständen zu rechnen. Nach hydrogeologischer Karte der DDR (1984) 0808-1/2 Hennigsdorf b. Berlin/Berlin-Mitte, Maßstab 1:50.000 einschließlich Karte der Grundwassergefährdung und Karte der Grundwasserhydroisohypsen liegt das Grundwasser im Plangebiet als ungespanntes Grundwasser im Lockergestein mit einem Anteil bindiger Bildungen von < 20 % vor und ist gegenüber flächenhaft eindringenden Schadstoffen nicht geschützt. Der Flurabstand des

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Grundwassers liegt bei 2 m. Das Gebiet entwässert in Richtung Westen in die Havel. Weitere Oberflächengewässer sind der 1953 zwischen südlicher Havel und Oder-Havel-Kanal errichtete Havelkanal (Bundesgewässer I. Ordnung) sowie der im 18. Jahrhundert zur Bewässerung des Luchs angelegte Nieder Neuendorfer Kanal (Landesgewässer II. Ordnung), nachdem großflächige Entwässerungsmaßnahmen (Bau des Großen u. Kleinen Havelländischen Hauptkanals) zur Sommertrockenheit im Gebiet von Schönwalde führte. Weiterhin befindet sich im Bereich des Ortsteiles Schönwalde/Siedlung ein, über das Grundwasser gespeister, künstlich angelegter Badesee ohne natürlichen Zufluss. Das Plangebiet ist teilweise versiegelt (33 %) und wird als Wohnstandort genutzt. Aufgrund der vorhandenen Versiegelung und kleingärtnerischen Nutzung liegen hier lokale Beeinträchtigungen für das Schutzgut Wasser schon vor.

Zusammenfassung Aufgrund der o. g. Kriterien waren zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme lokale Beeinträchtigungen und somit Gefährdungen des Schutzgutes Wasser im Plangebiet schon vorhanden, beschränken sich jedoch auf die mit Gebäuden bebauten Bereiche sowie Verkehrs- und Wegeflächen.

3.4.2.5 Schutzgut Klima/Luft

Übergangsbereich zwischen kontinentalem und maritimem Klima liegt. Der vorherrschende Klimatyp wird als maritim geprägtes Klima des Binnentieflandes bezeichnet. Die durchschnittlichen Jahresmitteltemperaturen (1901-1950) liegen zwischen 8,0 und 9,0°C. Die mittlere jährliche Niederschlagshöhe liegt zwischen 480 und 600 mm. Es dominieren Winde aus westlichen Richtungen (Nordwest, West, Südwest). Das Klima im Plangebiet und seiner näheren Umgebung wird sowohl durch die Lage innerhalb der Niederung des Luchs, als auch durch die nördlich, östlich, südlich und südwestlich befindlichen Waldflächen geprägt. Der hohe Anteil an Wald und das verhältnismäßig enge Netz an ganzjährig vegetationsbedeckten Flächen sowie Feuchtbereichen im Luch, wirkt sich insofern positiv auf das Klima aus, da in diesem Bereich eine höhere relative Luftfeuchte anzunehmen ist. Dadurch wird zwar die Bildung von Nebel begünstigt (über 50 Nebeltage jährlich im Luch), die bioklimatische Belastung ist jedoch als relativ gering anzusehen. Weiterhin wird im Luch durch starke Temperaturschwankungen (tagsüber starke Aufheizung, nachts starke Abkühlung der Flächen) die Entstehung von Flurwinden ermöglicht, die aufgrund des weiten, offenen Landschaftsraumes großflächige Belüftungsbahnen vorfinden, so dass das Luchgebiet großräumig Funktionen der Frischluftzufuhr für die Gemeinde Schönwalde-Glien bzw. für den Ballungsraum Berlin-Spandau//Schönwalde übernimmt. Dies wird auch im LAPLA der Gemeinde Schönwalde-Glien so eingeschätzt, der für das Plangebiet eine sehr starke Winderosionsgefährdung ausweist. Das Mikroklima im Plangebiet wird höchstwahrscheinlich durch die Lage innerhalb landwirtschaftlicher Nutzflächen, mit ihren unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten, wie Relief, Oberflächenbeschaffenheit bzw. Nutzung beeinflusst. Weiterhin wirken sich die südlich, liegenden Waldflächen positiv auf

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das Klima im Plangebiet aus, da sie z. T. einen Windschutz bieten und für die Frischluftproduktion von Bedeutung sind. Als negativ wirkend kann die vorhandene Bebauung bzw. durch die Nutzung entstehende Emissionen durch Hausbrand bezeichnet werden. Durch das verhältnismäßig enge Netz an ganzjährig vegetationsbedeckten Flächen, ist jedoch von einem ausgeglichenen Klima im Gebiet auszugehen. Eine weitere Vorbelastung für die allgemeine Lufthygiene, wenn auch eine geringe, bildet der Fahrzeugverkehr der westlich, angrenzenden Straße ‚Am Bahnhof’.

Zusammenfassung Das Plangebiet kann aus klimatischer Sicht als geringfügig negativ vorbelastet bezeichnet werden.

3.4.2.6 Schutzgut Landschaft

Schönwalde-Dorf ist Ortsteil der Gemeinde Schönwalde-Glien. Die bebauten Bereiche von Schönwalde-Dorf sind gekennzeichnet durch Mehr- und Einfamilienhäuser sowie Hofstellen unterschiedlicher Bauart mit großen Gartengrundstücken und landwirtschaftlich genutzten Flächen ( 500-2.000 m² und mehr). Nach der Wende setzte aufgrund des enormen Ansiedlungsdruckes eine relativ starke Bebauung und somit auch Verdichtung ein, so dass Schönwalde-Dorf als Wohnstandort eine immer größere Bedeutung gewinnt. Schönwalde-Dorf ist nicht so großflächig wie Schönwalde-Siedlung. Der Ortsteil wird eher durch einen dörflichen Charakter geprägt, der jedoch auch landschaftliche Reize hat. Die Nord-Süd Ausdehnung von Schönwalde-Dorf beträgt ca. 1,2 km, die West- Ost Ausdehnung erreicht ca. 800 m. Die Wohnbebauung im Ortsteil liegt überwiegend in erster Reihe zur jeweiligen Straße und setzt sich aus verhältnismäßig großen Grundstücken mit ein- und zweigeschossigen Häusern zusammen. In Schönwalde-Dorf sind typische Dorfstrukturen, wie Acker- und Gartenland, Wiesen und Weiden, Ruderalfluren sowie Heckenstreifen, Laubgebüsche, Baumreihen und Solitärbäume anzutreffen. Außerhalb der Gemeinde finden sich Baumalleen, Baumreihen, Hecken und Windschutzstreifen sowie einzelne Feldgehölze und Waldflächen die Schönwalde-Dorf überörtlich mit den Nachbargemeinden Schönwalde-Siedlung, Falkensee, Pausin und Bötzow verbinden. Der Bereich zwischen Schönwalde-Dorf und ehemaligem Bahnhof stellt sich so dar, dass sich hier große landwirtschaftliche Nutzflächen und Waldflächen auf Sandböden befinden. Zudem gibt es hier 2 Reiterhöfe, das Wohnhaus im Plangebiet, einen Mobilfunkturm und das ehemalige Bahnhofsgelände (mittlerweile zurück gebaut). Des Weiteren verläuft eine Freileitung (Höhe 6 m) entlang der Ostseite der Straße „Am Bahnhof“ von Schönwalde-Dorf bis zum Plangebiet. Beim Plangebiet handelt es sich um eine alte Siedlungsstelle, die unmittelbar an der Straße „Am Bahnhof“ liegt. Das Wohnhaus besteht aus 2 Wohnungen und hat eine T-Form. Es steht mit der Vorderseite zur Straße (Länge 25 m). Die

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Breite an den Giebeln liegt bei 8,5 m. Die Firsthöhe liegt 41,5 m ü. DHHN (ca. 8,3 m ü. GOK). Es gibt einen weiteren Gebäudeteil der in die Tiefe des Grundstücks reicht. (15,5 m x 5 m). Die Firsthöhe liegt hier bei 39,2 m ü. DHHN (ca. 6 m ü. GOK). An der Nordgrenze des Plangebiets steht ein Nebengelass mit einer Höhe von 2,3 m über GOK. Zwei weitere Schuppen finden sich an der südlichen Plangebietsgrenze. Die Höhen liegen hier ebenfalls bei 2,3 m über GOK. Weitere negativ wirkende Elemente in der Umgebung des Plangebiets stellen nördlich der Mobilfunkturm am Bahnhof (Höhe ca. 50 m) und die elektrifizierte Bahnstrecke dar (Höhe Elektrifizierung ca. 6 m). Im Süden können die ca. 80 m hohe 380 kV Freileitung Wolmirstedt-Teufelsbruch- und die beiden Reiterhöfe (Höhe Reithalle Reiterhof Neuenfeldt ca. 10 m) als negativ wirkend genannt werden. Innerhalb des Plangebiets und an den Plangebietsgrenzen finden sich positiv wirkende Landschaftselemente in Form der vorhandenen Gehölzstrukturen (Laub-, Obst- und Nadelbäume, Laubsträucher, Koniferen) sowie der Rabatten und Graslandflächen. Der Folienteich (Uferbereich mit Stauden und Wasserpflanzen) und die Biokläranlage (vollständiger Schilfbewuchs) tragen ebenfalls zu einer Bereicherung und Aufwertung des Landschaftsbildes bei. Diese Gehölzstrukturen wirken sichthemmend, so dass die vorhandene negativ wirkende Bebauung im Umfeld nicht oder nur stark eingeschränkt wahrgenommen werden kann (natürlich nicht mit unmittelbarer Sicht vom Gartenzaun). Im Norden (Entfernung ca. 10-15 m) wird das Plangebiet durch eine bis zu 20 m hohe Weidenbaumreihe verdeckt. Im Osten stehen entlang der Plangebietsgrenze Gehölzstrukturen mit Höhen von ca. 4 bis 11 m (Gehölze Nr. 12-25). Im Süden grenzen unmittelbar bis zu 25 m hohe Laubmischwaldflächen an. Im Westen verläuft in ca. 9 m Entfernung ein dichter bis zu 20 m hoher Windschutzstreifen. Negative Einflüsse für das Orts- und Landschaftsbild der Region, die vom Plangebiet ausgehen, sind derzeit nicht erkennbar.

Zusammenfassung Das Plangebiet kann, aufgrund der intensiven Nutzung, als anthropogen geprägt bezeichnet werden. Geringe Beeinträchtigungen liegen in Form der vorhandenen Bebauung vor, die jedoch durch Gehölzstrukturen relativ stark verdeckt wird, so dass das Plangebiet als Siedlungsstelle nicht bzw. nur sehr gering aus Richtung Osten wahrgenommen wird.

3.4.2.7 Schutzgut Mensch

Für den Menschen sind sowohl wohnumfeldabhängige Faktoren, wie die Wohnfunktion, die Erholungs- und Freizeitfunktion sowie Aspekte des Lärmschutzes sowie auch wirtschaftliche Funktionen, wie z. B. die Land- und Forstwirtschaft, im Rahmen der weiteren Betrachtung von Bedeutung. Bei dem Plangebiet handelt es sich um eine alte Siedlungsstelle, die mit einem Wohnhaus bebaut ist. Das Haus hat 2 Wohnungen, von denen eine Wohnung durch den Eigentümer genutzt wird. Die andere Wohnung ist vermietet. Eine spezielle Freizeit- und Erholungsnutzung ist nicht erkennbar. Das Grundstück

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wird jedoch durch beide Parteien zur Feierabend- und Wochenenderholung genutzt. Südlich des Plangebiets, im Bereich von Schönwalde-Dorf, befindet sich schutzwürdige Wohnbebauung. Des Weiteren liegen südlich 2 Reiterhöfe (Sobotta und Neuenfeldt). Das Plangebiet wird über die westlich verlaufende Straße „Am Bahnhof“ erschlossen, die nur gering befahren wird. Die Straße stellt die Verbindung zwischen Schönwalde-Dorf und dem ehemaligen Bahnhofsgelände dar. Des Weiteren verläuft bis in Höhe des Plangebiets der Havellandradweg, der dann in Richtung Westen abbiegt. Dieser Havellandradweg stellt, neben den beiden Reiterhöfen, die touristische Erschließung „Vor Ort“ dar. Der Bahnhof nördlich existiert seit Jahren nicht mehr, so das hier auch kein Haltepunkt mehr für eine weitere touristische Erschließung vorhanden ist. Negative Beeinträchtigungen in Bezug auf die Wohnfunktion sind bis auf den geringen Straßenverkehr auf der Straße „Am Bahnhof“ und den Straßenverkehr innerhalb der Ortslage von Schönwalde-Dorf auf nicht vorhanden. Erholungsfunktionen sind derzeit im Plangebiet nicht vorhanden, da eine erholungsrelevante Infrastruktur fehlt. Querungen bzw. ein Betreten des Plangebiets zur Freizeit- und Erholungsnutzung sind derzeit nicht möglich, da das Gelände vollständig eingezäunt ist bzw. nicht von Wegen zerschnitten wird. Zudem handelt es sich um ein Privatgrundstück, was nicht ohne weiteres betreten werden darf. Im angrenzenden Umfeld des Plangebiets kommen, neben dem Havellandradweg, nur die Straße „Am Bahnhof“, die Waldflächen südlich bzw. die Straßen innerhalb von Schönwalde-Dorf zur Erholung in Form von Spazierengehen, Joggen und Radfahren in Frage. Einschränkungen liegen bei den Straßen jedoch in Form des Verkehrs vor. Des Weiteren sind starke Trennwirkungen durch die Bahnstrecke nördlich vorhanden, da hier nur ein Bahnübergang westlich existiert. Lärmvorbelastungen gibt es im Plangebiet durch das geringe Verkehrsaufkommen auf der Straße „Am Bahnhof“ sowie durch die Lage in der Einflugschneise und Warteschleife für Flugzeuge des Flughafens Berlin-Tegel, d. h., dass hier Flugzeuge in geringer Höhe (mindestens 300 m) die Region überfliegen.

Zusammenfassung Eine erholungs- bzw. freizeitrelevante Ausstattung wurde im Plangebiet nicht vorgefunden. Die derzeitige Ausstattung dient den Grundstückseigentümern bzw. Mietern zur Erholung und Freizeitgestaltung. Zusammenfassend kann somit festgestellt werden, dass derzeit für das Schutzgut Mensch vor allem zumutbare Beeinträchtigungen durch Verkehrslärm in Form von Kraftfahrzeugen vorliegen, was sich negativ auf die Wohn- und Arbeitsverhältnisse in Schönwalde-Dorf und somit auch auf das Plangebiet auswirken kann. Wirtschaftliche Nutzungsansprüche liegen nach derzeitigem Kenntnisstand im Plangebiet nicht vor. Land- und forstwirtschaftliche Nutzungen sind im Plangebiet nicht vorhanden.

3.4.2.8 Schutzgut Vegetation/Tierwelt

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Potentiell natürliche Vegetation

Die potentiell natürliche Vegetation stellt das heutige natürliche Wuchspotential einer Landschaft dar. Sie bezeichnet diejenige Vegetationsstruktur bzw. Pflanzengesellschaft, die sich unter den derzeitigen Klima- und Bodenverhältnissen anstelle der heutigen nutzungsbedingten Sekundärvegetation einstellen würde, wenn jeglicher aktueller menschlicher Einfluss durch Land- und Forstwirtschaft, Verkehr und Industrie schlagartig ausgeschaltet werden würde. Es handelt sich demnach um eine gedankliche Konstruktion, die eine Beschreibung der Standorte und ihrer Merkmale unterstützt. Entsprechend der Boden, Klima und Grundwasserverhältnisse wäre auf den Talsanden im Bereich Schönwalde-Dorf ein Komplex aus Stieleichen- Hainbuchen- und Stieleichen-Birkenwäldern als potentiell natürliche Vegetation möglich.

Schutzgebiete

Das geplante Bauvorhaben befindet sich innerhalb des Landschaftsschutzgebietes (LSG) Nauen-Brieselang-Krämer (DE 3343-602) und unterliegt somit den Schutzvorschriften dieses LSG. Südöstlich in 1,3 km Entfernung verläuft die Grenze des FFH-Gebiets Muhrgraben mit Teufelsbruch (DE 3345-301). Naturschutzgebiete, SPA-Gebiete, geschützte Landschaftsbestandteile, Naturdenkmale, geschützte Biotope bzw. Tier- und Pflanzenarten der Roten Liste des Landes Brandenburg sind im Plangebiet und dessen angrenzender Umgebung nicht vorhanden.

Biotoptypen

Die Kartierung der Biotoptypen erfolgte nach dem Biotopkartierungsschlüssel des Landes Brandenburg (Biotopkartierung Brandenburg -Kartierungsanleitung, Hrsg. Landesumweltamt, 2004).

Plangebiet: Das Plangebiet stellt sich als ein intensiv genutzter Kleinsiedlungsbereich (12280) dar. Die Bebauung stellt sich so dar, dass parallel zur Straße „Am Bahnhof“ das Wohnhaus mit den 2 Wohnungen liegt. Ein weiterer Gebäudeteil mit großer Terrasse zweigt T-förmig in Richtung Osten zur Grundstücksmitte ab. Ein Nebengebäude befindet sich an der nördlichen Plangebietsgrenze. Zwei weitere Schuppen stehen an der südlichen Plangebietsgrenze. Im Zentrum des Plangebiets befindet sich eine Sammelgrube aus Beton. An der östlichen Plangebietsgrenze gibt es einen kleinen Folienteich (02150) sowie eine Biokläranlage (12540). Im südlichen Bereich befindet sich eine gepflasterte Grundstückszufahrt bzw. Hoffläche. Ein kleiner Betonweg stellt die Zuwegung zum Eingang an der Vorderseite des Hauses dar. Das ganze Grundstück wird von einem Holzstaketenzaun umgeben.

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Die Wertigkeit dieser bebauten Flächen aus naturschutzfachlicher Sicht kann bis auf den Folienteich und die Biokläranlage als sehr gering bis gering eingeschätzt werden. Die Wertigkeit des Folienteiches und der Biokläranlage wird mit mittel bewertet. An der nördlichen Plangebietsgrenze finden sich zwei kleine Flächen Grabeland (10112), wobei im Jahr 2012 nur auf der westlichen Fläche Gemüse angebaut wurde. Die östliche Fläche wurde in 2012 nicht bewirtschaftet. Am Rand der Fläche befindet sich ein Komposthaufen. Die Wertigkeit dieser Flächen kann als gering eingeschätzt werden. Zwischen Wohnhaus und Nebengebäude im Norden verläuft ein schmaler unbefestigter vegetationsfreier Gartenweg. Die Wertigkeit dieses Weges ist gering. Westlich des Weges finden sich, neben Gartenweg und Eingangsbereich, Rabatten aus Sträuchern (10272) und Stauden (10275). Die Wertigkeit kann aufgrund der intensiven Nutzungen und der Straßennähe nur als gering eingeschätzt werden. Der südliche Grundstücksbereich wird neben der Hofpflasterung teilweise von einer artenarmen Rasenfläche (05162) eingenommen, in deren Zentrum eine Kinderschaukel steht. Im östlichen Teil dieser Fläche befindet sich auch ein Hochbeet in Form einer Rabatte (10276). Die Wertigkeit dieser Bereiche kann als gering eingeschätzt werden. Des Weiteren zieht sich entlang der südlichen Plangebietsgrenze, als Begrenzung der Rasenfläche, eine Rabatte aus unterschiedlichen Laubsträuchern (10272) und angepflanzten Stauden. Die Wertigkeit kann aufgrund der angrenzenden intensiven Nutzung nur als gering bis mittel eingeschätzt werden. Ein Teil des Plangebietszentrums wird von einer aufgelassenen Graslandfläche mit Anteilen von Staudenfluren (05132) eingenommen. Eine Mahd dieser Fläche erfolgt hier augenscheinlich nur unregelmäßig bzw. abschnittsweise. Innerhalb der Fläche befindet sich ein, mit einer Plane, abgedeckter Holzhaufen. Die Wertigkeit dieser Fläche kann als mittel eingeschätzt werden. Im Winkel zwischen Haupt- und Nebenteil des Wohnhauses befindet sich ein Laubgebüsch frischer Standorte (07102) von 1-4 m Höhe. Hier wachsen Flieder, Spirea, Pfirsich und eine Fichte (Baum Nr. 23). Die Wertigkeit kann als mittel eingeschätzt werden. Im Norden, an der westlichen Plangebietsgrenze, zieht sich über ca. 10 m Länge eine Koniferenhecke (071313) aus 7 Sträuchern mit einer Höhe von 0,8-1,8 m Höhe. Die Heckensträucher weisen untereinander noch Zwischenräume auf, so dass die Hecke nicht geschlossen ist. Als Abschluss der Hecke finden sich 2 Fliedersträucher mit 2 m Höhe. Die Wertigkeit dieser Gehölzstrukturen kann aufgrund der Ausprägung, der intensiven Nutzung und der Straßennähe nur als gering bis maximal mittel eingeschätzt werden. Insgesamt gesehen kann die Wertigkeit des Plangebiets aus naturschutzfachlicher Sicht als gering bis maximal mittel eingeschätzt werden.

Umgebung des Plangebiets:

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Das Plangebiet wird im Westen von der Straße „Am Bahnhof“ (12612) begrenzt, die hier z. T. als Asphalt bzw. Kopfsteinpflasterstraße ausgebildet ist. Die Wertigkeit ist sehr gering. Die Bankettbereiche der Straße sind mit Grasland begrünt. Das östliche Bankett wird in Höhe des Plangebiets regelmäßig gemäht (Rasen 05162). Die Wertigkeit kann als gering eingeschätzt werden. Der westliche Bankettbereich wird von einem Windschutzstreifen aus Bäumen und Sträuchern (071321), mit aufgelassenem Grasland (05132) als Unterwuchs, eingenommen. Die Wertigkeit der Gehölzstrukturen wird als hoch, die des Graslandes als mittel eingeschätzt. Im Norden wird das Plangebiet durch Intensivgrasland (051512) begrenzt. Die Wertigkeit ist gering. Weiter nördlich verläuft eine Weidenbaumreihe (071421). Die Wertigkeit dieser Weidenbaumreihe kann als hoch eingeschätzt werden. Im Osten wird das Plangebiet von einer weiteren großen Intensivgraslandfläche begrenzt. Die Wertigkeit ist gering. Im Süden grenzt Laubmischwald mit verschiedenen Baumarten (08398) an das Plangebiet, der weiter südlich in Kiefernforst (08480) übergeht. Die Wertigkeit des Laubmischwaldes kann als hoch, die des Kiefernforstes als mittel bis hoch eingeschätzt werden.

Die naturschutzfachliche Bewertung der Biotoptypen innerhalb des Plangebiets und seiner unmittelbar angrenzenden Umgebung erfolgte auf der Grundlage der folgenden Kriterien:

 Habitatwert  Natürlichkeit,  Seltenheit und Gefährdung,  Ersetzbarkeit.

Habitatwert Im Kriterium Habitatwert spiegelt sich vor allem die Artenausstattung der Lebensräume wieder. Die im Untersuchungsgebiet vorkommenden Biotoptypen wurden hinsichtlich ihrer Bedeutung als Lebensraum für wildlebende Pflanzen und Tiere in drei verschiedene Wertstufen (hoch, mittel, gering) eingeteilt. Für die Bewertung wurden folgende Indikatoren herangezogen:

Pflanzen  Intensität der Nutzung  Vielfalt an Arten mit enger Standortbindung (stenök)

Tiere  Vegetationsstruktur  Nutzungsintensität  Arten mit enger Standortbindung bzw. Vorkommen gefährdeter Arten

Weiterhin wurde eingeschätzt, inwieweit Biotoptypen gefährdeten und geschützten Arten Lebensraum bieten können. Dabei wurden die Daten der vorhandenen Kartierungen mit einbezogen.

Habitatwert 3 Punkte gute und reich strukturierte Ausstattung der Biotope, geringe

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Nutzungsintensität und Vorkommen mehrerer Rote Liste Arten 2 Punkte mäßige Ausstattung der Biotope, mäßige Nutzungsintensität und Vorkommen von wenigen Rote Liste Arten 1 Punkt geringe Strukturvielfalt der Biotope, hohe Nutzungsintensität und Fehlen von Rote Liste Arten

Natürlichkeit Hier wird die Naturnähe und Natürlichkeit der vorkommenden Biotoptypen und ihrer Vegetationsgesellschaften bewertet. Die Natürlichkeit der Vegetationsgemeinschaften charakterisiert die Nähe zur potentiell natürlichen Vegetation. Die landesweit nur noch sehr spärlich vorkommenden Restbestände der potentiell natürlichen Vegetation sind als besonders wertvoll einzustufen und besonders zu schützen. Der Grad der Natürlichkeit wird durch folgende Kriterien charakterisiert:

Grad der Natürlichkeit der Biotope und Vegetationsgemeinschaften 3 Punkte Biotop ist Bestandteil der potentiell natürlichen Ausstattung des Naturraumes 2 Punkte Biotop ist geprägt von natürlicherweise im Gebiet vorkommenden Arten und Gemeinschaften oder ist eine primäre Ersatzgesellschaft der naturraumtypischen potentiell natürlichen Vegetation 1 Punkt Biotop ist geprägt von natürlicherweise nicht vorkommenden Arten und Strukturen

Seltenheit und Gefährdung Im Untersuchungsgebiet werden die Biotoptypen als selten angesehen, die landesweit als selten gelten. Biotope, die aufgrund bestimmter, meist extremer Standortverhältnisse seltener Vorkommen, werden ebenfalls höher bewertet. Grundlage bildete die Rote Liste der in Brandenburg gefährdeten Biotope und die Rote Liste der Pflanzengesellschaften Brandenburg.

Seltenheit und Gefährdung 3 Punkte gefährdete Vegetationseinheiten nach der Roten Liste, Kategorie 1 und 2 oder der Liste der gefährdeten Biotope oder der Seltenheit aufgrund extremer Standortbedingungen, selten/gefährdet 2 Punkte Kategorie3 der Liste der gefährdeten Biotope, Rückgang aufgrund besonderer (extremer) Standortbedingungen, Gefährdung durch Nutzungsveränderung, zurückgehend 1 Punkt häufig/nicht gefährdet

Ersetzbarkeit Das Kriterium Ersetzbarkeit definiert sich als die Fähigkeit eines Ökosystems oder einer Population, sich nach einer spezifischen Störung wieder zum ursprünglichen Zustand zu regenerieren. Dabei benötigen die unterschiedlichen Biotope mehr oder weniger lange Zeiträume, in denen die volle ökologische Funktion wieder erreicht werden kann.

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In Anlehnung an Blab (1993) wurden die einzelnen Biotope wie folgt bewertet:

Regenerierbarkeit Beispielstrukturen 3 Punkte mehr als 50 Jahre, nicht bzw. Hochmoore, Wälder, alte kaum regenerierbar/ersetzbar Gehölzbestände 2 Punkte 10-50 Jahre Wiesen, Schlagfluren, Hecken/Wind- bedingt schutzstreifen, Gebüsche, oligotrophe regenerierbar/ersetzbar Gewässer, Seggenrieder, Magerrasen, Vegetation eutropher Stillgewässer 1 Punkt 1-10 Jahre Einjährigengesellschaften, kurzlebige gut regenerierbar/ersetzbar Ruderalgesellschaften

Die Bewertung der einzelnen Biotoptypen ist in der folgenden Tabelle dargestellt. Die durch die Addition der Punktwerte der 4 Bewertungskriterien errechnete Gesamtsumme eines Biotoptyps ergibt seine Bedeutung für den Arten- Biotopschutz. Je höher die Punktsumme, desto höher ist somit die ökologische Wertigkeit.

Den Punktzahlen wurden folgende Biotopwerte zugeordnet:

Punktzahl Biotopwert 11-12 Punkte sehr hoher Biotopwert 8-10 Punkte hoher Biotopwert 6-7 Punkte mittlerer Biotopwert 5 Punkte geringer Biotopwert < 5 Punkte sehr geringer Biotopwert

Bewertung der Biotoptypen im Plangebiet und angrenzender Umgebung

Biotop Beschreibung Habitat- Natür- Seltenheit/ Ersetz- Biotopwert -code wert lichkeit Gefährdung barkeit gesamt 02150 Folienteich 2 2 1 1 6 mittel 05132 Aufgelassenes 1-2 2 1 1 5-6 Grasland frischer gering bis Standorte mit mittel Anteilen von Staudenfluren 051512 Intensivgrasland 1 2 1 1 5 gering 05162 Rasen, artenarm 1 2 1 1 5 gering 07102 Laubgebüsche 1-2 2 1 2 6-7 frischer mittel Standorte 071321 Windschutzstrei- 2 2 2 3 9 fen, überschirmt hoch 071313 Hecke, geschlos- 1-2 2 2 1 5-6

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sen, gering bis überwiegend aus mittel Nadelgehölzen 071421 Weidenbaumreih 2 2 2 3 9 e hoch 08398 Laubmischwald 2 3 2 3 10 aus sonstigen hoch Arten 08480 Kiefernforst 2 2 1 2-3 7-8 mittel bis hoch 10112 Grabeland 1 2 1 1 5 gering 10272 Rabatte mit 1 1-2 1 2 5-6 Sträuchern gering bis mittel 10276 Rabatte mit 1 2 1 1 5 Wechselbepflan- gering zung

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Biotop Beschreibung Habitat- Natür- Seltenheit/ Ersetz- Biotopwert -code wert lichkeit Gefährdung barkeit gesamt 10276 Rabatte mit 1 2 1 1 5 Stauden gering 12280 Kleinsiedlung 1 2 1 1 5 gering 12612 Straße, 1 1 1 1 4 vollversiegelt sehr gering - Beton und 1 1 1 1 4 Beton- sehr gering steinpflaster, Treppen, Terrassen

Somit wurden innerhalb des Plangebietes nur Biotope mit einer sehr geringen bis maximal mittleren Wertigkeit vorgefunden.

Flora

Die vegetationskundliche Kartierung erfolgte im Bereich des gesamten Plangebiets. In der nachfolgenden tabellarischen Auflistung der vorgefundenen Arten werden Angaben zu den Zeigerwerten nach ELLENBERG und zur Pflanzensoziologie gemacht. Die Abkürzungen haben folgende Bedeutung: d verbreitet und über weite Strecken dominant Feuchtezahl F (gerade Zahlen sind v/d verbreitet, aber nur stellenweise dominant Zwischenstände): v verbreitet 1 Starktrockniszeiger z/d zerstreut und stellenweise dominant 3 Trockniszeiger z zerstreut 5 Frischezeiger s selten 7 Feuchtezeiger 9 Nässezeiger ~ Zeiger für starke Wechsel (z.B. 7~: Wechselfeuchte) = Überschwemmungszeiger x indifferentes Verhalten

Reaktionszahl R (gerade Zahlen sind Stickstoffzahl N (gerade Zahlen sind Zwischenstände): Zwischenstände): 1 Starksäurezeiger 1 stickstoffärmste Standorte anzeigend 3 Säurezeiger 3 auf stickstoffarmen Standorten häufiger 5 Mäßigsäurezeiger 5 mäßig stickstoffreiche Standorte anzeigend, auf 7 Schwachsäure- bis Schwachbasenzeiger armen und reichen seltener 9 Basen- und Kalkzeiger 7 an stickstoffreichen Standorten häufiger x indifferentes Verhalten 8 ausgesprochene Stickstoffzeiger 9 an übermäßig stickstoffreichen Standorten konzen- triert x indifferentes Verhalten

Vegetationskundliche Kartierung

Pflanzenart Pflanzengesellschaft F R N Anmerkung

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Breitwegerich (Plantago major) Molinio-Arrhenatheretea 5 x 6 Frischezeiger Deutsches Weidelgras (Lolium Molinio-Arrhenatheretea 5 7 7 Frischezeiger perenne) Echtes Labkraut (Galium verum) Festuco-Brometea 4~ 7 3 - Gammander Ehrenpreis (Veronica - 5 x x Frischezeiger chamaedrys) Glatthafer (Arrhenatherum elatius) Molinio-Arrhenatheretea x 7 7 Frischezeiger Grassternmiere (Stellaria Molinio-Arrhenatheretea 5 4 3 Frischezeiger graminea) Große Brennessel (Urtica dioica) Artemisieten 6 7 9 Stickstoffzeiger Große Pimpinelle (Pimpinella Molinio-Arrhenatheretea 5 7 6 Frischezeiger major) Hirtentäschel (Capsella bursa Artemisieten 5 x 6 Frischezeiger pastoris) Kanadische Goldrute (Solidago Artemisieten x x 6 - canadensis) Kletten-Labkraut (Galium aparine) Artemisieten x 6 8 - Knauelgras (Dactylis glomerata) - 5 x 6 Frischezeiger Körnchensteinbrech (Saxifraga Molinio-Arrhenatheretea 4 5 3 - granulata) Kriechendes Fingerkraut (Potentilla Agrostietea stoloniferae 6 7 5 - reptans) Landreitgras (Calamagrostis - x~ x 6 - epigejos) Löwenzahn (Taraxacum officinale) Molinio-Arrhenatheretea 5 x 7 Frischezeiger Quecke (Agropyron repens) Chenopodietea x~ x 7 Frischezeiger Rotschwingel (Festuca rubra) Molinio-Arrhenatheretea 6 6 x - Sauerampfer (Rumes Acetosa) Molinio-Arrhenatheretea x x 6 - Schafgarbe (Achillea millefolium) Molinio-Arrhenatheretea 4 x 5 - Schafschwingel (Festuca ovina) Molinio-Arrhenatheretea x 3 1 - Vogelsternmiere (Stellaria media) Chenopodietea x 7 8 Stickstoffzeiger Waldbingelkraut (Mercurialis Querco-Fagetea x 8 7 Frischezeiger perennis) Waldlabkraut (Galium sylvaticum) Querco-Fagetea 5 6 5 - Waldzwenke (Brachypodium Querco-Fagetea 5 6 6 Frischezeiger sylvaticum) Weißklee (Trifolium repens) Molinio-Arrhenatheretea 5 6 6 Frischezeiger Wiesenkerbel (Anthriscus Chenopodietea 5 6 6 Frischezeiger sylvestris) Wiesenrispengras (Poa pratensis) Molinio-Arrhenatheretea 5 x 6 Frischezeiger Wiesensauerampfer (Rumex Molinio-Arrhenatheretea x x 6 - acetosa) Wiesenschwingel (Festuca Molinio-Arrhenatheretea 6 x 6 - pratensis) Windenknöterich (Fallopia Secalietea 5 x 6 Frischezeiger convolvulus) Zaunwinde (Calystegia sepium) Artemisieten 6 7 9 -

Diese Auflistung der Krautschicht kann nur einen Hinweis auf die vorhandenen Standortbedingungen und -qualitäten geben. Eine Auswertung der Zeigerwerte und pflanzengesellschaftlichen Zuordnung sollte daher mit Vorsicht betrachtet

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werden. Die vorgefundenen Pflanzen sind nicht in der "Roten Liste " vertreten. Eine Schutzwürdigkeit besteht demzufolge nicht. Die Mehrzahl der kartierten Arten sind pflanzensoziologisch der Gesellschaft der 'Anthropozoogener Heiden und Rasen' mit der Klasse Molinio-Arrhenatheretea (Mähwiesen- und Weidegesellschaft) zuzuordnen. Die dargestellten Klassifizierungen zeigen den anthropogenen Einfluss im Plangebiet auf.

Gehölze

Die Gemeinde Schönwalde-Glien mit OT hat eine eigene Baumschutzsatzung, die für die im Zusammenhang bebauten OT (§ 34 BauGB) sowie auf Bereiche mit einem B-Plan (§ 30 BauGB) anwendbar ist. Da es sich beim Plangebiet um einen B-Plan handelt, gilt somit die Baumschutzsatzung der Gemeinde. In der folgenden Tabelle werden die Bäume und Sträucher innerhalb des Plangebietes dargestellt, die laut der o. g. Baumschutzsatzung vom 18.05.2004 geschützt sind. Die Wuchshöhe der Bäume wurde visuell durch Schätzung bestimmt, wobei die innerhalb des Plangebiets befindlichen Gebäude als Vergleichshöhen dienten. Der Stammumfang wurde 1,3 m über Geländeoberkante gemessen. Weiterhin wurde eine Einstufung der Bäume in unterschiedliche Altersklassen (AKL) vorgenommen, die sich in folgende Kategorien unterteilen. Die Wuchshöhe der Gehölze wurde visuell durch Schätzung bestimmt, wobei die außerhalb des Plangebiets befindlichen Gebäude als Vergleichshöhen dienten. Der Stammumfang wurde 1,3 m über Geländeoberkante gemessen. Weiterhin wurde eine Einstufung der Gehölze in unterschiedliche Altersklassen (AKL) vorgenommen, die sich in folgende Kategorien unterteilen:

Altersklassen AKL 1 01 - 15 Jahre AKL 2 16 - 40 Jahre AKL 3 über 40 Jahre

Die Einschätzung des Gehölzalters erhebt dennoch keinen Anspruch auf Richtigkeit, da Angaben zur Pflanzengröße und den Wuchsleistungen sowie bisherige Pflegeintensität nicht vorlagen bzw. hinterfragt werden konnten. Um den Zustand der Gehölze im Plangebiet wiedergeben zu können, erfolgte eine Vitalitätseinschätzung der Gehölze in verschiedenen Abstufungen.

Vitalitätsstufe Stufe 0: Sehr guter Zustand des Gehölzes. Es weist für den Standort und das Umfeld typische Wuchsleistungen auf. Stufe 1: Guter Zustand des Gehölzes. Es sind leichte Schäden zu erkennen, die aber keine lebensbedrohliche Situation darstellen und meist toleriert werden.

Stufe 2: Befriedigender Zustand des Gehölzes. Es treten leichte Schäden auf, die durch gezielte baumpflegerische Maßnahmen eine Verbesserung des allgemeinen Zustandes des Gehölzes ermöglichen.

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Stufe 3: Schlechter Zustand des Gehölzes. Es kommt zu starken Schäden, in deren Folge es zu Blattreduktion und verstärkt zu Totholz kommt (großflächige Schäden mechanischer oder phytotoxischer Herkunft). Schäden lassen sich meist nur durch vertretbar hohen Aufwand beheben, teilweise kann das Gehölz nicht mehr revitalisiert werden und stirbt in relativ kurzer Zeit (1-5 Jahre) ab.

Stufe 4: Äußerst schlechter Zustand des Gehölzes, in deren Folge meist das Absterben eintritt, totes Gehölz

Vorhandener Gehölzbestand im Plangebiet

Nr. Gehölzart Stamm- Kronen- gesch Alters- Vitali- Schutz- umfang durch- . klasse täts- status [m] messer Höhe stufe [m] [m] 1 Fichte 0,97 6 15 2 1 § 2 Thuja 0,55 3 7 2 1 § 3 Thuja 0,72 5 7 2 1 § 4 Flieder 0,31 4 5 2 1 § 5 Flieder 0,31 4 5 2 1 § 6 Fichte 0,27 3 5 1 0 - 7 Obstbaum, abgesägt 0,75 - 1 2 4 - 8 Obstbaum 0,67 5 7 2 1 - 9 Obstbaum 0,41 4 6 2 1 - 10 Obstbaum 0,64 6 7 2 1 - 11 Weide 0,26 3 4 1 1 - 12 Fichte 0,34 3 2 1 3 § 13 Obstbaum 0,61 4 5 2 1-2 - 14 Obstbaum 0,66 5 5 2 1-2 - 15 Weide 0,42 3 5 1 1 § 16 Weide 0,30 2 4 1 0 § 17 Weide 0,85 9 11 2 1 § 18 Fichte 0,68 4 8 2 2 § 19 Fichte 0,28 2 6 1 0 - 20 Fichte 0,30 2 6 1 0 § 21 Fichte 0,30 2 6 1 0 § 22 Fichte 0,30 2 6 1 0 § 23 Fichte 0,27 2 6 1 0 - 24 Obstbaum 0,57 4 6 2 1 - 25 Obstbaum 0,78 7 8 2 1-2 - 26 Obstbaum 0,78 5 7 2 1 - 27 Thuja 0,25 2 6 1 1 - 28 Thuja 0,49 3 7 2 1 § 29 Thuja 0,41 3 7 2 1 §

Somit sind 15 Gehölze im Plangebiet nach der Baumschutzsatzung der Gemeinde Schönwalde-Glien mit OT geschützt. Des Weiteren unterliegt die Thujahecke an der westlichen Plangebietsgrenze der Baumschutzverordnung, da sie eine Höhe von 0,8 m bis 1,8 m aufweist (Hecken Mindesthöhe 1,2 m).

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Fauna

Faunistische Angaben über das Plangebiet lagen nicht vor (Landschaftsplan). Somit wurde während der Bestandsaufnahmen die vorhandene Fauna im Plangebiet und seiner angrenzenden Umgebung ermittelt.

Die Bestandsaufnahme der Fauna erfolgte in Form von 7 Begehungen im Zeitraum Mitte Mai bis Anfang Juli:

05.45-06.45 22.05.2012 04.00-05.00 24.05.2012 04.00-05.00 30.05.2011 04.00-05.00 04.06.2012 09.30-10.30 15.06.2012 14.00-15.30 21.06.2012 11.00-12.30 02.07.2012

Das Plangebiet wurde sowohl in den frühen Morgenstunden als auch bei warmen Temperaturen (Zauneidechsenkontrolle) zur Mittags- bzw. Nachmittagszeit begangen.

Vögel Die durchgeführte Bestandsaufnahme der Vögel erfolgte durch Verhören der Vogelstimmen oder Sichtung. Zum Einsatz kam ein Fernglas der Marke Carl- Zeiss Jena (JENOPTEM, 10 x 50 W). Aufgenommen wurden Art und Anzahl. Die Reviermittelpunkte bzw. ermittelte Nistplätze der festgestellten Vogelarten wurden punktgenau im beiliegenden Bestandsplan dargestellt. Die Auswertung der Tageskarte wurde nach Abschluss der Untersuchungen so vorgenommen, dass den einzelnen Beobachtungen Reviere zugeordnet wurden (BIBBY et al., 1995). Dabei wurden 4 Angaben unterschieden:

 Brutvogel (BV, besetztes Nest mit Eiern oder Jungen; frische Eierschalen; Altvögel tragen Futter oder Kotballen; u.a.)  Brutverdacht (V, Nestbau, Angst- und Warnverhalten, Balz, Territorialverhalten, Beobachtung eines Paares im typischen Nisthabitat zur Brutzeit u.a.)  Nahrungsgast (Ng, Vogelart wurde nur zur Nahrungsaufnahme beobachtet).  Singwarte (S, Vogelart sitzt singend auf erhöhter Position bzw. steigt zum Singen auf)

Es wurden folgende Vogelarten im Plangebiet bzw. seiner angrenzenden Umgebung vorgefunden:

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Dauerhafte Niststätten:

Vogelart/ Lateinischer Nest- Nach § 44 Schutz Arten mit Brut- RL RL B EG FO Status Name stand- Abs. 1 der Fort- geschütz- zeit D Bbg Art VS ort BNatSchG pflan- ten Ruhe- SchV RL geschützt zungs- stätten stätte nach § 44 nach § Abs. 1 44 (1) BNatSchG BNat SchG erlischt Bachstelze Motacilla alba N, H, B 2a 3 - A04- - - - - PG (S) M08 Blaumeise Parus H 2a 3 - M03- - - - - PG (Bv) caeruleus A08 Kohlmeise Parus major H 2a 3 M03- - - - - PG (Bv) A08

Die o. g. Vögel sind dafür bekannt, dass sie überwiegend ihre Niststätte dauerhaft, d. h. über Jahre hinweg, nutzen. Dennoch kann auch hier ein Wechsel erfolgen.

Jährlich wechselnde Niststätten:

Vogelart Lateinischer Nest- Nach § 44 Schutz Arten mit Brut- RL RL B EG FO Name stand- Abs. 1 der Fort- geschütz- zeit D Bbg Art VS ort BNatSchG pflan- ten Ruhe- SchV RL geschützt zungs- stätten stätte nach § 44 nach § Abs. 1 44 (1) BNatSchG BNat SchG erlischt Amsel (Bv) Turdus N, F 1 1 - A02- - - - + U merula E08 Baumpieper Anthus B 1 1 - A04- V V - - U (S) trivialis E07 Buchfink Fringilla F 1 1 - A04- - - - - U (Bv) coelebs M08 Buntspecht Dendrocopus H 2a 3 - E02- - - - - U (Ng) major A08 Fasan Phasianus B, NF 1 1 - E03- - - - - U (Ng) colchicus A08 Feldlerche Alauda B 1 1 - A04- 3 3 - - U (Bv) arvensis M08 Fitislaubsänger Phylloscopus B 1 1 A04- - - - - U (Bv) trochilus E08 Gartenrot- Phoenicurus H, N 1 1 - M04- - V - - U schwanz (Bv) phoenicurus E08 Goldammer Emberiza B, F 1 1 - E03- - - - - U (Bv) citronella E08 Mehlschwalbe Delichon F 3 2 - M04- - - - + U (Df) urbica A09 Mönchsgras- Sylvia F 1 1 - E03- - - - - U mücke (Bv) atricapilla A09 Nebelkrähe Corvus F 2a 1 - A04- - - - + U

39 IGF Ingenieurgesellschaft Falkenrehde mbH, Ketziner Str. 26, 14641 Nauen, Tel. 03321/74 70 0 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 27 „Am Bahnhof 7“ der Gemeinde Schönwalde-Glien

(Ng) corone cornix E05 Ringeltaube Columba F, N 1 1 - E02- - - - - PG/ (Df) palumbus E11 U Rotkehlchen Erithacus B, N 1 1 E03- - - - - U (Bv) rubecula A09 Singdrossel Turdus F 1, 3 1 - M03 - - - + U (V) philomelos -A09 WaldbaumläufeCerthia N 2a 3 - A04- - - - - U r (Bv) familiaris A08 Zilp Zalp Phylloscopus B 1 1 A04- - - - - U (Bv) collybita M08

Legende: RLD: Rote Liste Deutschland (2008) RLBB: Rote Liste Brandenburg (2008) BArtSchV: + = in der Bundes-Artenschutzverordnung als streng geschützte Art aufgelistet EU-VSchRL: + = im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie aufgelistet

Status: BV = Brutvogel, V = Brutverdacht, Ng = Nahrungsgast, W = Wintergast / Überwinterer, DZ = Durchzügler / Rastvogel, Df = Durchflug

Rote Liste: 1 = Vom Aussterben bedroht, 2 = Stark gefährdet, 3 = Gefährdet, R = Art mit geographischer Restriktion, V = Vorwarnliste, u = unregelmäßig brütende Arten Fundort (FO): PG: Plangebiet, U: Umgebung Neststandort B = Boden-, F = Frei-, N = Nischen-, H = Höhlen-, K = Koloniebrüter, NF = Nestflüchter Als Fortpflanzungsstätte gemäß § 44 Abs. 1 BNatSchG geschützt 1 = Nest oder – sofern kein Nest gebaut wird – Nistplatz 2 = i.d.R. System aus Haupt- und Wechselnest(ern), Beeinträchtigung (= Beschädigung oder Zerstörung) eines Einzelnestes führt i.d.R. zur Beeinträchtigung der Fortpflanzungsstätte 2a = System mehrerer i.d.R. jährlich abwechselnd genutzter Nester/Nistplätze, Beeinträchtigung eines o. mehrerer Einzelnester außerhalb der Brutzeit führt nicht zur Beeinträchtigung der Fortpflanzungsstätte 3 = i.d.R. Brutkolonie, Beschädigung oder Zerstörung einer geringen Anzahl von Einzelnestern der Kolonie (<10%) außerhalb der Brutzeit führt i.d.R. zu keiner Beeinträchtigung der Fortpflanzungsstätte 4 = Nest und Brutrevier 5 = Balzplatz § = zusätzlich Horstschutz nach § 33 BbgNatSchG

Schutz der Fortpflanzungsstätte nach § 44 (1) BNatSchG erlischt 1 = nach Beendigung der jeweiligen Brutperiode 2 = mit der Aufgabe der Fortpflanzungsstätte 3 = mit der Aufgabe des Reviers 4 = fünft Jahre nach Aufgabe des Reviers Wx = nach x Jahren (gilt nur für ungenutzte Wechselhorste in besetzten Revieren) Fortpflanzungsperiode A = 1., M = 2., E = 3. Monatsdekade (Dekaden = 1.-10., 11.-20., 21.-30/31. eines Monats) Vorkommen in B Ag = Ausnahmegast, Bg = Brutgast, Dz = Durchzügler, uB = unregelmäßiger Brutvogel, Wg = Wintergast

Avifauna im Plangebiet

40 IGF Ingenieurgesellschaft Falkenrehde mbH, Ketziner Str. 26, 14641 Nauen, Tel. 03321/74 70 0 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 27 „Am Bahnhof 7“ der Gemeinde Schönwalde-Glien

Für Rast- und Zugvögel hat das Plangebiet keine Bedeutung. Da es keine dementsprechenden Strukturen aufweist bzw. einer intensiven Nutzung unterliegt. Innerhalb des Plangebiets wurden 1 x die Blaumeise (unter Dachziegel Südostseite Wohnhaus) und 1 x die Kohlmeise (Nistkasten an Thuja nördliche Plangebietsgrenze) als Brutvögel festgestellt. Des Weiteren wurde eine Bachstelze singend auf dem First des Wohnhauses beobachtet, die jedoch im Plangebiet nicht als Brutvogel nachgewiesen werden konnte. Die Ringeltaube wurde mit 2 Exemplaren beim Überflug des Plangebiets beobachtet.

Fazit: Bei den im Plangebiet vorgefundenen Vogelarten handelt es sich um sehr häufige Vogelarten in der Region und im Land Brandenburg mit stabilen Beständen. Zudem gelten diese Vogelarten als Kulturfolger bzw. Vögel des Siedlungsbereichs.

Avifauna angrenzenden Umfeld des Plangebiets In der unmittelbaren Umgebung des Plangebiets wurden folgende Vogelarten beobachtet:

 1 x Amsel als Brutvogel 4 m von südlicher Plangebietsgrenze in Laubmischwald,  4 x Buchfink als Brutvogel mindestens 9 m von der Plangebietsgrenze in Laubmischwald (2 x), Windschutzstreifen westlich (1 x) und Baumreihe nördlich (1 x),  1 x Baumpieper singend 11 m von südlicher Plangebietsgrenze an Waldkante Laubmischwald,  1 x Buntspecht als Nahrungsgast 20 m westlich in Windschutzstreifen,  1 x Fasan als Nahrungsgast 18 m östlich in Intensivgraslandfläche,  1 x Feldlerche als Brutvogel 25 m östlich in Intensivgraslandfläche,  1 x Fitislaubsänger als Brutvogel 15 m südlich in Laubmischwald,  1 x Gartenrotschwanz als Brutvogel 10 m südlich in Laubmischwald,  1 x Goldammer als Brutvogel 12 m nördlich in Baumreihe,  5 x Mehlschwalbe beim Durchflug 11 m nordöstlich Plangebiet über Intensivgrasland,  3 x Mönchsgrasmücke als Brutvogel mindestens 7 m von der Plangebietsgrenze in Laubmischwald (1 x), Windschutzstreifen westlich (1 x) und Baumreihe nördlich (1 x),  2 x Nebelkrähe als Nahrungsgast mindestens 10 m östlich in Intensivgraslandfläche,  1 x Rotkehlchen als Brutvogel 6 m südlich in Laubmischwald,  1 x Singdrossel mit Brutverdacht 17 m südlich in Laubmischwald,  1 x Waldbaumläufer als Brutvogel 16 m westlich in Windschutzstreifen und  1 x Zilp Zalp als Brutvogel 10 m südlich in Laubmischwald.

Fazit: Rote Liste Vogelarten wurden in Form von Feldlerche (RL Bbg 3), Gartenrotschwanz (RL Bbg V) und Baumpieper (RL Bbg V) vorgefunden. Der Brutplatz der Feldlerche lag innerhalb intensiv genutzter Graslandflächen 25 m östlich des Plangebiets, der Brutplatz des Gartenrotschwanz 10 m südlich

41 IGF Ingenieurgesellschaft Falkenrehde mbH, Ketziner Str. 26, 14641 Nauen, Tel. 03321/74 70 0 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 27 „Am Bahnhof 7“ der Gemeinde Schönwalde-Glien

innerhalb des Laubmischwaldes. Der Baumpieper wurde singend 11 m südlich des Plangebiets an der Waldkante des Laubmischwaldes kartiert. Ein Brutplatz konnte nicht gefunden werden. Bei Feldlerche und Baumpieper handelt es sich um sehr häufige Vogelarten, beim Gartenrotschwanz um eine häufige Vogelart in der Region und im Land Brandenburg. Alle 3 Vogelarten weisen stabile Bestände auf. Das gleiche gilt für die anderen im Umkreis vorgefundenen Vogelarten. In Bezug auf das Rast- und Zuggeschehen im Umfeld des Plangebiets kann gesagt werden, dass hier vor allem die intensiv genutzten Graslandflächen östlich des Plangebiets zumindest Potential als Nahrungsflächen für Rast- und Zugvögel aufweisen. Störungen liegen hier in Form der Bahnstrecke sowie der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung vor. Durch diese Arten werden jedoch auch Meidungsabstände zu Siedlungsflächen, Straßen, Bahnanlagen, technischen Anlagen und Gehölzstrukturen eingehalten, so dass diese potentiellen Nahrungsflächen nicht vollständig durch störungsempfindliche Großvogelarten nutzbar sind. Die Grünlandflächen nördlich bzw. westlich des Windschutzstreifen weisen nur eine geringe Eignung auf, da aufgrund der geringen Flächengröße bzw. vorhandener Störquellen (Bahn, Mobilfunkturm, Straße „Am Bahnhof“) hier Beeinträchtigungen vorliegen.

Säugetiere Säugetiere wurden innerhalb des Plangebiets nicht vorgefunden. Die Waldflächen südlich weisen jedoch Wildbestand (Rehwild, Schwarzwild) auf.

Fledermäuse Die innerhalb des B-Plangebiets befindlichen Gebäude (Wohnhaus, Nebengelass und die 2 Schuppen) wurden begangen und auf Fledermäuse untersucht. Es wurden keine Quartiere vorgefunden, so dass hier keine Fledermäuse vorhanden sind. Auch die innerhalb des Plangebiets befindlichen Gehölzstrukturen weisen aufgrund ihres Alters keine potentiell geeigneten Quartiere für Fledermäuse auf.

Amphibien/Reptilien Während der Bestandsaufnahmen wurde auch zielgerichtet nach Amphibien und Reptilien gesucht, da im B-Plangebiet zumindest mit der Erdkröte (Bufo bufo, BArtSchV Anhang 1, streng geschützt nach BNatSchG, RL Bbg 3) und Grünfröschen (Rana lessonae bzw. esculenta, RL3 Bbg, Anhang IV FFH- Richtlinie) gerechnet werden kann. Des Weiteren sind Zauneidechse (Lacerta agilis, FFH Anhang 4, streng geschützt nach BNatSchG, RL Bbg 2), Ringelnatter (Natrix natrix, BArtSchV Anhang 1, streng und besonders geschützt nach BNatSchG, RL Bbg 3) und Blindschleiche (Anguis fragilis, BArtSchV Anhang 1, streng geschützt nach BNatSchG, RL Bbg 3, zumindest potentiell mögliche Arten innerhalb Plangebiets. Es wurde hier das gesamte Plangebiet an den Kartierungstagen streifenförmig abgesucht. Des Weiteren wurden die Strukturen um die Gebäude, die kleine Holzlagerfläche im Zentrum, die Gehölze, die Biokläranlage, den Teich und entlang der Waldkante an der südlichen Plangebietsgrenze zusätzlich mehrmals

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begangen, mit dem Ergebnis, dass keine Amphibien bzw. Reptilien vorgefunden wurden.

Fazit: Das Plangebiet kann derzeit einen Nahrungsraum für Vögel, Insekten, Schmetterlinge, Säugetiere sowie Amphibien/Reptilien darstellen. Aufgrund der intensiven Nutzung als Wohnstandort (2 Wohnungen) innerhalb des Areals, liegen hier jedoch mehr oder weniger starke Einschränkungen für die Tierwelt vor.

3.4.2.9 Schutzgut Kultur und sonstige Sachgüter

Innerhalb des Plangebiets sind keine bekannten Bodendenkmale bzw. Kultur- und Sachgüter vorhanden. Naturdenkmale und geschützte Landschaftsbestandteile finden sich nicht im Bereich des Plangebiets und seiner unmittelbaren Umgebung. Als historische Wegeverbindungen gelten die L20 im Osten bzw. die L16 im Westen. Von besonderem kulturhistorischen Wert und Interesse sind sogenannte Streuobstwiesen im Umfeld von Siedlungen. Der Wert ist deshalb so hoch, da sie Zeugen ehemaliger Nutzungsformen sind und der Reaktivierung alter, in Baumschulen nicht mehr kultivierter Obstsorten dienen. Im Bereich des B- Plangebiets und seiner unmittelbaren Umgebung wurde keine Streuobstwiese gefunden.

3.4.2.10 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern

Bei der Beschreibung der Wechselwirkungen geht es nicht um vorhabenbezogene Wirkungen, sondern um solche Wirkungen, die durch gegenseitige Beeinflussung der Schutzgüter entstehen. Dabei gehen wesentliche Wechselwirkungen von der derzeitigen Nutzungs- und Biotopstruktur aus, da durch die derzeitige intensive Nutzung des Plangebiets die anderen Schutzgüter wie folgt beeinflusst werden:

Schutzgut Mensch: intensiv genutzter Standort im Außenbereich  vorhandene Lärmbeeinträchtigungen des Plangebiets und seiner Umgebung durch Straßen- und Bahnverkehr  geringe Erholungseignung da Möglichkeiten stark eingeschränkt sind (schlechte Begehbarkeit, Privatgrundstücke, fehlende touristische Erschließung im Plangebiet), jedoch Havellandradweg unmittelbar südwestlich

Schutzgut Tierwelt: vorhandene anthropogene Prägung des Geländes durch Wohnnutzung  somit vorgeprägte Biotopstrukturen in Form von Grasland, Stauden und Gehölzen

Schutzgut Pflanzen: vorhandene Vegetation mit Grasland, Stauden und Gehölzen  Dominanz nitrophiler Arten  dementsprechende Vegetationsausbildung  Ausbildung daran angepasster Tiergemeinschaften

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Schutzgut Boden: Bodenversiegelung und großflächige vorhandene anthropogene Vorprägung durch intensive Nutzung  somit Beeinträchtigung der oberen Bodenschicht durch Bodenbearbeitung  durch Vollversiegelung beeinträchtigter Bodenwasserhaushalt und Bodenfilter im Bereich der Bebauung, gering beeinträchtigter Bodenwasserhaushalt und Bodenfilter im Bereich der unbebauten Flächen, jedoch mögliche Einlagerung von Nähr- und Schadstoffen durch Dünge- und Pflanzenschutzmittel

Schutzgut Wasser: Nähr- und Schadstoffeinträge  Nähr- und Schadstoffanreicherung in Boden und Grundwasser  Beeinflussung der Wasserqualität  Veränderung der Standortfaktoren  Verschiebung des natürlichen Artenspektrums in Richtung stickstoffliebender Pflanzen

Schutzgut Klima/Luft: hoher Vegetationsanteil stickstoffliebender Pflanzen bzw. Gräser im Plangebiet, Hauptwindrichtung W/SW  geringe Aufheizung da nur wenig Versiegelung und geschlossene Vegetationsdecke sowie Gehölzstrukturen

Schutzgut Landschaft: negative Beeinträchtigungen durch Gebäude, jedoch mehr oder weniger starke Sichteinschränkung durch Gehölze, Einzäunung des Geländes da Privatgrundstück und somit eingeschränkte Begehbarkeit  fehlende Erlebbarkeit der besonderen Eigenart der Landschaft da nicht vorhanden

3.4.2.11 Flächenbilanz

Insgesamt liegen im Plangebiet folgende Flächengrößen vor:

Nutzungsart Größe Wohnhaus (12280) in Vollversiegelung 295,00 m² Nebengelass an nördlicher Plangebietsgrenze in Vollversiegelung 14,00 m² 2 Schuppen an südlicher Plangebietsgrenze in Vollversiegelung 13,00 m² Betonflächen, Sammelgrube und Betonsteinpflaster in Vollversiegelung 86,00 m² Terrassen, Treppen in Vollversiegelung 63,00 m² Folienteich (02152) in Vollversiegelung 24,00 m² unbefestigter Gartenweg unversiegelt 27,00 m² Biokläranlage (12540) unversiegelt 48,00 m² Rabatten (10272, 10275, 10276) unversiegelt 165,00 m² Grabeland (10112) unversiegelt 117,00 m² Rasen (05162) unversiegelt 319,00 m² aufgelassenes Grasland mit Anteilen von Staudenfluren (05132) 333,00 m² unversiegelt Laubgebüsche frischer Standorte (07102) unversiegelt 31,00 m² Gesamtfläche 1.535,00 m²

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Die vorhandene vollversiegelte Fläche im Plangebiet beträgt somit insgesamt 495 m². Das entspricht 33 % der Fläche des Plangebiets.

3.5 Zusammenfassende Bestandsbewertung

Schutzgut Boden Das Plangebiet liegt ca. 700 m nördlich der Ortslage Schönwalde-Dorf und südöstlich der Bahnlinie Karower Kreuz – Priort. Westlich verläuft die Straße „Am Bahnhof“, von der der Havellandradweg südwestlich in Richtung Westen abzweigt. Laut Landschaftsplan der Gemeinde Schönwalde-Glien liegen im Plangebiet podsolige vergleyte Braunerden bzw. podsolige Gley-Braunerden aus Sand über dem Urstromtal vor (keine Moorböden). Die potentielle Winderosionsgefährdung des Bodens wird im LAPLA als ‚sehr stark’ eingeschätzt. Somit handelt es sich nach HVE um Böden allgemeiner Funktionsausprägung. Beeinträchtigungen liegen in Form von Wohnbebauung und kleingärtnerischer Nutzung vor, so dass eine anthropogene Vorprägung besteht. Im Plangebiet sind derzeit keine Altlastverdachtsflächen (ALV) bekannt.

Schutzgut Wasser Das Grundwasser liegt im Plangebiet als ungespanntes Grundwasser im Lockergestein mit einem Anteil bindiger Bildungen von < 20 % vor und ist gegenüber flächenhaft eindringenden Schadstoffen nicht geschützt. Der Flurabstand des Grundwassers liegt bei 2 m. Das Plangebiet ist teilweise versiegelt (33 %) und wird als Wohnstandort genutzt. Aufgrund der vorhandenen Versiegelung und kleingärtnerischen Nutzung liegen hier lokale Beeinträchtigungen für das Schutzgut Wasser schon vor, beschränken sich jedoch auf die mit Gebäuden bebauten Bereiche sowie Verkehrs- und Wegeflächen.

Schutzgut Klima/Luft Das Mikroklima im Plangebiet wird höchstwahrscheinlich durch die Lage innerhalb landwirtschaftlicher Nutzflächen, mit ihren unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten, wie Relief, Oberflächenbeschaffenheit bzw. Nutzung beeinflusst. Weiterhin wirken sich die südlich, liegenden Waldflächen positiv auf das Klima im Plangebiet aus, da sie z. T. einen Windschutz bieten und für die Frischluftproduktion von Bedeutung sind. Als negativ wirkend kann die vorhandene Bebauung bzw. durch die Nutzung entstehende Emissionen durch Hausbrand bezeichnet werden. Eine weitere Vorbelastung für die allgemeine Lufthygiene, wenn auch eine geringe, bildet der Fahrzeugverkehr der westlich, angrenzenden Straße ‚Am Bahnhof’. Das Plangebiet kann aus klimatischer Sicht als geringfügig negativ vorbelastet bezeichnet werden.

Schutzgut Landschaft Das Plangebiet kann, aufgrund der intensiven Nutzung, als anthropogen geprägt bezeichnet werden. Geringe Beeinträchtigungen liegen in Form der vorhandenen Bebauung vor, die jedoch durch Gehölzstrukturen relativ stark verdeckt wird, so dass das Plangebiet als Siedlungsstelle nicht bzw. nur sehr gering aus Richtung Osten wahrgenommen wird.

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Vegetation/Tierwelt Das Planungsgebiet ist eine anthropogen genutzte bzw. beeinflusste Fläche. Es werden daher auch entsprechende kulturbetonte und unterschiedlich stark beeinträchtigte Biotope von sehr geringer bis maximal mittlerer Wertigkeit vorgefunden. Zum Zeitpunkt der Bestandsaufnahme wies das Plangebiet von der Vegetation her keine Besonderheiten auf. Nach Baumschutzsatzung der Gemeinde Schönwalde-Glien geschützte Gehölze wurden im Plangebiet in Form von 15 Gehölzen vorgefunden. Des Weiteren unterliegt die Thujahecke an der westlichen Plangebietsgrenze der Baumschutzverordnung, da sie eine Höhe von 0,8 m bis 1,8 m aufweist (Hecken Mindesthöhe 1,2 m). Das geplante Bauvorhaben befindet sich innerhalb des Landschaftsschutzgebietes (LSG) Nauen-Brieselang-Krämer (DE 3343-602) und unterliegt somit den Schutzvorschriften dieses LSG. Gesetzlich geschützte Teile von Natur und Landschaft nach § 31-35 des Brandenburgischen Naturschutzgesetzes sowie Arten der Roten Liste des Landes Brandenburg sind im Plangebiet nicht vorhanden. Innerhalb des Plangebiets wurde 1 x die Blaumeise und 1 x die Kohlmeise als Brutvogel festgestellt.

Schutzgut Mensch Eine erholungs- bzw. freizeitrelevante Ausstattung wurde im Plangebiet nicht vorgefunden. Die derzeitige Ausstattung dient den Grundstückseigentümern bzw. Mietern zur Erholung und Freizeitgestaltung. Zusammenfassend kann somit festgestellt werden, dass derzeit für das Schutzgut Mensch vor allem zumutbare Beeinträchtigungen durch Verkehrslärm in Form von Kraftfahrzeugen vorliegen, was sich negativ auf die Wohn- und Arbeitsverhältnisse in Schönwalde-Dorf und somit auch auf das Plangebiet auswirken kann.

Kultur- und Sachgüter Innerhalb des Plangebiets sind keine bekannten Bodendenkmale bzw. Kultur- und Sachgüter vorhanden. Naturdenkmale und geschützte Landschaftsbestandteile finden sich nicht im Bereich des Plangebiets und seiner unmittelbaren Umgebung. Als historische Wegeverbindungen gelten die L20 im Osten bzw. die L16 im Westen.

3.6 Prüfung Verstoß gegen artenschutzrechtliche Verbote

Rechtliche und methodisch-fachliche Grundlagen Die Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) zum speziellen Artenschutz unterscheiden zwischen besonders geschützten Arten und streng geschützten Arten, wobei alle streng geschützten Arten zugleich zu den besonders geschützten Arten zählen (d.h. die streng geschützten Arten sind Teil der besonders geschützten Arten). Welche Arten zu den besonders geschützten Arten bzw. den streng geschützten Arten zu rechnen sind, ist in § 7 Abs. 3 Nrn. 13 und 14 BNatSchG geregelt:

Streng geschützte Arten

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Die Arten aus Anhang A der EU-Verordnung über den Schutz von Exemplaren wild lebender Tier- und Pflanzenarten durch Überwachung des Handels (EG Nr. 338/97), die Arten aus Anhang IV der FFH-Richtlinie (Flora-Fauna-Habitat- Richtlinie 92/43/EWG) sowie die Arten nach Anlage 1, Spalte 3 der Bundesartenschutzverordnung;

Besonders geschützte Arten Die Arten aus Anhang B der EU-Verordnung über den Schutz von Exemplaren wildlebender Tier- und Pflanzenarten durch Überwachung des Handels, die europäischen Vogelarten, die Arten nach Anlage 1, Spalte 2 der Bundesartenschutzverordnung sowie die streng geschützten Arten (s.o.).

Den europäischen Vogelarten – das sind alle einheimischen Vogelarten - kommt im Schutzregime des § 44 BNatSchG eine Sonderstellung zu: Gemäß den Begriffsbestimmungen zählen sie zu den besonders geschützten Arten, hinsichtlich der Verbotstatbestände sind sie jedoch den streng geschützten Arten gleichgestellt. Weiterhin sind einzelne europäische Vogelarten über die Bundesartenschutzverordnung oder Anhang A der EU-Verordnung 338/97 als streng geschützte Arten definiert.

Die vorliegende spezielle Artenschutzprüfung umfasst folgende Prüfschritte:

1. Bestimmung der prüfrelevanten Arten Es sind alle im Untersuchungsraum vorkommenden Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie und europäische Vogelarten gemäß Art. 1 Vogelschutzrichtlinie zu ermitteln, für die das Eintreten von Verbotstatbeständen nicht auszuschließen ist. Als Grundlage hierfür dienen die Artenlisten der in Brandenburg vorkommenden Tier- und Pflanzenarten. Eine Prüfrelevanz besteht für diejenigen brandenburgischen Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie bzw. die Vogelarten, die im Rahmen der durchgeführten Kartierungen im Untersuchungsraum nachgewiesen wurden bzw., wenn keine Daten vorliegen, für die im Untersuchungsraum geeignete Habitatstrukturen bestehen (Potentialabschätzung).

2. Prüfung der Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG Im zweiten Schritt wird untersucht, ob durch das geplante Vorhaben Verbotstatbestände für die prüfrelevanten Arten erfüllt werden.

Als für Baumaßnahmen einschlägige Ausnahmevoraussetzungen muss nachgewiesen werden,

 dass zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses, einschließlich solcher sozialer oder wirtschaftlicher Art, vorliegen,  zumutbare Alternativen, die zu keinen oder geringeren Beeinträchtigungen der relevanten Arten führen, nicht gegeben sind,  sich der Erhaltungszustand der Populationen der betroffenen Arten nicht verschlechtert und  bezüglich der Arten des Anhangs IV FFH-Richtlinie der günstige Erhaltungszustand der Populationen der Art gewahrt bleibt (vgl. FROELICH & SPORBECK 2007).

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Ermittlung der relevanten Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie Zur Ermittlung der prüfrelevanten Arten wurden alle im Untersuchungs- bzw. Wirkraum des Vorhabens festgestellten Vogelarten betrachtet. Des Weiteren erfolgte in Absprache mit der UNB im Bereich der geplanten Bauflächen und deren angrenzender Bereiche eine Untersuchung auf Amphibien/Reptilien und hier speziell Eidechsen. Ist das Eintreten eines oder mehrerer Verbotstatbestände nicht auszuschließen, wird für diese Arten eine weitere Prüfrelevanz festgestellt und in einem weiteren Schritt analysiert, ob das geplante Vorhaben zu Beeinträchtigungen dieser Arten führt und ob dadurch Verbotstatbestände nach § 44 BNatSchG bzw. vorliegen. Auf der Basis der durchgeführten Untersuchungen ergibt sich eine Prüfrelevanz für die nachfolgenden vorkommenden geschützten Arten:

Vogelart/ Lateinischer Nest- Nach § 44 Schutz Arten mit Brut- RL RL B EG FO Status Name stand- Abs. 1 der Fort- geschütz- zeit D Bbg Art VS ort BNatSchG pflan- ten Ruhe- SchV RL geschützt zungs- stätten stätte nach § 44 nach § Abs. 1 44 (1) BNatSchG BNat SchG erlischt Bachstelze Motacilla alba N, H, B 2a 3 - A04- - - - - PG (S) M08 Blaumeise Parus H 2a 3 - M03- - - - - PG (Bv) caeruleus A08 Kohlmeise Parus major H 2a 3 M03- - - - - PG (Bv) A08 Amsel (Bv) Turdus N, F 1 1 - A02- - - - + U merula E08 Baumpieper Anthus B 1 1 - A04- V V - - U (S) trivialis E07 Buchfink Fringilla F 1 1 - A04- - - - - U (Bv) coelebs M08 Buntspecht Dendrocopus H 2a 3 - E02- - - - - U (Ng) major A08 Fasan Phasianus B, NF 1 1 - E03- - - - - U (Ng) colchicus A08 Feldlerche Alauda B 1 1 - A04- 3 3 - - U (Bv) arvensis M08 Fitislaubsänger Phylloscopus B 1 1 A04- - - - - U (Bv) trochilus E08 Gartenrot- Phoenicurus H, N 1 1 - M04- - V - - U schwanz (Bv) phoenicurus E08 Goldammer Emberiza B, F 1 1 - E03- - - - - U (Bv) citronella E08 Mehlschwalbe Delichon F 3 2 - M04- - - - + U (Df) urbica A09 Mönchsgras- Sylvia F 1 1 - E03- - - - - U mücke (Bv) atricapilla A09 Nebelkrähe Corvus F 2a 1 - A04- - - - + U (Ng) corone cornix E05 Ringeltaube Columba F, N 1 1 - E02- - - - - PG/

48 IGF Ingenieurgesellschaft Falkenrehde mbH, Ketziner Str. 26, 14641 Nauen, Tel. 03321/74 70 0 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 27 „Am Bahnhof 7“ der Gemeinde Schönwalde-Glien

(Df) palumbus E11 U Rotkehlchen Erithacus B, N 1 1 E03- - - - - U (Bv) rubecula A09 Singdrossel Turdus F 1, 3 1 - M03 - - - + U (V) philomelos -A09 WaldbaumläufeCerthia N 2a 3 - A04- - - - - U r (Bv) familiaris A08 Zilp Zalp Phylloscopus B 1 1 A04- - - - - U (Bv) collybita M08

Arten nach Anhang II und IV der FFH-Richtlinie Wurden in den geplanten Baubereichen bzw. im Plangebiet als Brutvögel nicht vorgefunden. Reviere dieser Arten konnten im Plangebiet ebenfalls nicht festgestellt werden.

Weitere potentiell vorkommende besonders geschützte Arten Wurden in den geplanten Baubereichen bzw. im Plangebiet nicht vorgefunden.

Prognose und Bewertung der Schädigung und Störung der relevanten Arten Falls erhebliche Störungen der o. g. Arten oder Schädigungen ihrer Nist-, Brut-, Wohn- oder Zufluchtstätten nicht ausgeschlossen werden können, muss für jede Art ermittelt werden, ob die spezifischen Verbotstatbestände des § 44 BNatSchG bzw. Art. 12 und 13 der FFH-RL und Art. 5 der EU-VS-RL unter Berücksichtigung von Vermeidungsmaßnahmen eintreten. Nachfolgend erfolgt für die ermittelten Arten die Prüfung, ob durch das Vorhaben Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG erfüllt werden. Die Auslegung erfolgt im Sinne der EU-Bestimmungen unter Berücksichtigung der Aussagen im „Guidance document“. Grundsätzlich gilt bei der Anwendung der Verbotstatbestände, dass wenn sich die lokale Population aktuell in einem ungünstigen Erhaltungszustand befindet, auch geringfügigere Beeinträchtigungen eher als tatbestandsmäßig einzustufen sein werden, als wenn sich die lokale Population in einem günstigen Erhaltungszustand befindet. (s. FROELICH & SPORBECK 2007). Es wird auf folgende Sachverhalte geprüft:

 Beeinträchtigung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten,  Beeinträchtigung von lokalen Populationen einer Art,  Fangen, Verletzen, Töten von Tieren oder ihren Entwicklungsformen,  Erhebliche Störung sowie  Entnehmen, Beschädigen, Zerstören von Fortpflanzungs- oder Ruhestätten.

Betroffene Arten nach Vogelschutzrichtlinie, Artikel 1

Höhlen/Halbhöhlenbrüter Blaumeise, Kohlmeise, Bachstelze, Buntspecht, Gartenrotschwanz, Mehlschwalbe, Waldbaumläufer Bei den o. g. Vogelarten handelt es sich um Höhlen- bzw. Halbhöhlenbrüter. Im Plangebiet wurden nur Blaumeise (1 x) und Kohlmeise (1 x) als Brutvögel festgestellt. Die Blaumeise nistete unter einem Dachziegel an der Südostseite des Wohnhauses. Die Kohlmeise war Brutvogel im Nistkasten an der Thuja (Nr. 28)

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an der nördlichen Plangebietsgrenze. Die Bachstelze wurde 1 x singend auf dem Dachfirst des Wohnhauses festgestellt. Ein Brutplatz wurde nicht vorgefunden. Alle drei o. g. Vogelarten gelten in Brandenburg und der Region als sehr häufig mit stabilen Beständen. An den Gebäuden im Plangebiet ist zukünftig mit Bau- bzw. Abrissmaßnahmen zu rechnen, so dass hier mit erheblichen Beeinträchtigungen von Brutplätzen (Blaumeise, Kohlmeise, potentiell Bachstelze) und somit von einem drohenden Verstoß gegen die artenschutzrechtlichen Verbote nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG auszugehen ist. Um in Bezug auf diese Vogelarten einen drohenden Verstoß gegen die artenschutzrechtlichen Verbote abzuwenden, können durch den Baubetrieb Beeinträchtigungen des Nistplatzes bzw. des Brutreviers vermindert bzw. vermieden, die sich wie folgt darstellen:

1. Zum Schutz der o. g. Vogelarten sind Abrissarbeiten an den vorhandenen Gebäuden sowie Bauarbeiten an Dach und Außenfassade im Plangebiet nur im Zeitraum vom 15. August bis 15. März durchzuführen. Bauarbeiten in den Innenräumen sowie das Auswechseln von Fenstern und Außentüren fallen nicht unter diese Bauzeitenregelung, da hier keine störungsintensiven Arbeiten zu erwarten sind. Gehölzfällungen dürfen nur außerhalb der Vegetationsperiode im Zeitraum 1. Oktober bis 28./29. Februar durchgeführt werden. Sollten Abrissarbeiten bzw. Gehölzfällungen außerhalb der o. g. Zeiträume erfolgen, so ist hier ein Antrag auf Ausnahmegenehmigung nach § 45 BNatSchG von den Verboten des § 44 BNatSchG bei der zuständigen Naturschutzbehörde zu stellen.

2. Bei Bau- und Abrissarbeiten an vorhandenen Gebäuden oder bei Entfernung von Gehölzen mit Nistplätzen sind vor Beginn der Brutperiode Ausweichnistplätze, in Form einer vorgezogenen Ausgleichsmaßnahme (CEF-Maßnahme), zu schaffen. Hier bietet sich das Aufhängen/Aufstellen von Nistkästen bzw. Halbhöhlennistkästen im Umfeld der Baumaßnahme an, die der jeweiligen Art entsprechen. Für jeden beseitigten Brutplatz ist ein neuer artgerechter Brutplatz neu anzulegen (hier Aufhängen von Nistkästen an Gebäuden, Gehölzen, am Zaun bzw. Aufstellen von Nistkästen am Pfahl innerhalb des Plangebiets). In Bezug auf das Bauvorhaben sind 2 Nistkästen (1 x Blaumeise, 1 x Bachstelze) nach Baubeginn, vor Anfang der Brutperiode, im Plangebiet anzubringen. Sollte der Nistkasten (Kohlmeise) an der nördlichen Plangebietsgrenze entfernt werden, so ist hier ein neuer Nistkasten im Plangebiet anzubringen.

Anlagebedingte und betriebsbedingte Konflikte können für diese drei o. g. Vogelarten nicht erkannt werden, da es sich bei allen Arten um kulturfolgende Vogelarten handelt, die sich an den Siedlungsbereich und die dort vorhandenen Störungen angepasst haben und die zielgerichtet Gebäude und Anlagen sowie Bäume mit Bruthöhlen innerhalb des Siedlungsbereiches besiedeln. Die vorhandenen Störungen (z. B. Verkehr, Wohnnutzung) werden von diesen Arten toleriert, da sie trotz intensiver Nutzung des Areals hier ihre Nistplätze und Reviere haben.

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Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Populationen ist somit durch das Bauvorhaben nicht zu erwarten. Bau-, anlage- und betriebsbedingte Beeinträchtigungen sind für die Arten Blau- und Kohlmeise sowie Bachstelze, unter Berücksichtigung der o. g. Vermeidungs- bzw. CEF- Maßnahmen, nicht erkennbar. Verbotstatbestände gemäß § 44 Abs. 1 BNatSchG sind nicht erfüllt. Eine Ausnahmegenehmigung nach § 45 BNatSchG ist nicht erforderlich. Die Vogelarten Gartenrotschwanz, Buntspecht und Waldbaumläufer waren Brutvögel innerhalb der Waldfläche südlich des Plangebiets bzw. im Bereich des Windschutzstreifens westlich am Havellandrandweg. Die Mehlschwalbe wurde 5 x beim Durchflug nordöstlich des Plangebiets beobachtet. Erhebliche Beeinträchtigungen sind hier nicht zu erwarten, da Bäume bzw. Gehölzbestände nicht entfernt werden, in denen Brutplätze dieser Arten vorhanden sind.

Bodenbrüter der Wälder und Gehölze Baumpieper, Fitislaubsänger, Rotkehlchen, Zilp Zalp Bei diesen Vogelarten handelt es sich um einen Bodenbrüter. Alle vier Vogelarten wurden außerhalb des Plangebiets, außerhalb von zu rodenden Gehölzstrukturen bzw. überplanten Flächen angetroffen. Reviere dieser Arten wurden im Plangebiet ebenfalls nicht festgestellt werden. Alle vier Arten bauen jährlich neue Nester. Der Schutz des Nistplatzes erlischt jeweils nach Beendigung der jeweiligen Brutperiode. Baumpieper, Fitislaubsänger, Rotkehlchen und Zilp Zalp gelten in Brandenburg als sehr häufige Vogelarten mit stabilen Beständen sowie als kulturfolgende Vogelarten des Siedlungsbereichs, die sich an Störungen angepasst hat (bis auf Baumpieper). Mit Beeinträchtigungen dieser Arten durch das geplante Bauvorhaben ist hier nicht zu rechnen, da Brutplätze und Reviere außerhalb des Plangebiets, innerhalb von Waldflächen liegen. Der Verbotstatbestand des § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG ist somit nicht erfüllt. Bau-, anlage- und betriebsbedingte Beeinträchtigungen sind für die o. g. Art nicht erkennbar. Verbotstatbestände gemäß § 44 Abs. 1 BNatSchG sind nicht erfüllt. Eine Ausnahmegenehmigung nach § 45 BNatSchG ist nicht erforderlich.

Baum- und Buschbrüter der Wälder und Gehölze Amsel, Buchfink, Singdrossel, Ringeltaube Bei diesen Vogelarten handelt es sich um Baum- und Buschbrüter der Wälder und Gehölze, die außerhalb des Plangebiets, innerhalb der hier befindlichen Gehölzstrukturen, festgestellt wurden. Die Vogelarten weisen sehr häufige Bestände im Land Brandenburg und der Region auf. Mit Beeinträchtigungen dieser Arten durch das geplante Bauvorhaben ist hier nicht zu rechnen, da Brutplätze und Reviere außerhalb des Plangebiets, innerhalb von Waldflächen und Gehölzstrukturen liegen. Der Verbotstatbestand des § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG ist somit nicht erfüllt. Bau-, anlage- und betriebsbedingte Beeinträchtigungen sind für die o. g. Art nicht erkennbar. Verbotstatbestände gemäß § 44 Abs. 1 BNatSchG sind nicht erfüllt. Eine Ausnahmegenehmigung nach § 45 BNatSchG ist nicht erforderlich.

Brutvögel der Hecken, Gebüsche und Baumreihen Mönchsgrasmücke, Goldammer, Nebelkrähe

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Bei diesen Vogelarten handelt es sich um Brutvögel der Hecken, Gebüsche und Baumreihen, die außerhalb des Plangebiets, innerhalb der hier befindlichen Gehölzstrukturen, festgestellt wurden. Die Vogelarten weisen sehr häufige Bestände im Land Brandenburg und der Region auf. Mit Beeinträchtigungen dieser Arten durch das geplante Bauvorhaben ist hier nicht zu rechnen, da Brutplätze und Reviere außerhalb des Plangebiets, innerhalb von Waldflächen und Gehölzstrukturen liegen. Der Verbotstatbestand des § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG ist somit nicht erfüllt. Bau-, anlage- und betriebsbedingte Beeinträchtigungen sind für die o. g. Art nicht erkennbar. Verbotstatbestände gemäß § 44 Abs. 1 BNatSchG sind nicht erfüllt. Eine Ausnahmegenehmigung nach § 45 BNatSchG ist nicht erforderlich.

Brutvögel des Offenlandes und der offenen Kulturlandschaft Fasan, Feldlerche Die Feldlerche wurde 1 x als Brutvogel, der Fasan 1 x als Nahrungsgast, östlich außerhalb des Plangebiets innerhalb einer intensiv genutzten Grünlandfläche kartiert. Beide Vogelarten bauen jährlich neue Nester. Der Schutz des Nistplatzes erlischt nach Beendigung der jeweiligen Brutperiode. Fasan und Feldlerche sind in Brandenburg und der Region um Schönwalde (Havelländisches Luch) sehr häufige Brutvögel mit stabilen Beständen. Durch die geplante Baumaßnahme und die Flächennutzungen ist mit erheblichen Beeinträchtigungen der beiden Vogelarten nicht zu rechnen. Hier sind die Beeinträchtigungen durch die intensive Grünlandnutzung als erheblicher einzuschätzen. Bau-, anlage- und betriebsbedingte Beeinträchtigungen sind somit für Fasan und Feldlerche nicht zu erwarten. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population ist ebenfalls nicht zu erwarten. Verbotstatbestände gemäß § 44 Abs. 1 BNatSchG sind nicht erfüllt. Eine Ausnahmegenehmigung nach § 45 BNatSchG ist nicht erforderlich.

Zug-, Rast- und Gastvögel Zug-, Rast- und Gastvögel wurden innerhalb des Plangebiets und seiner angrenzenden Umgebung nicht festgestellt. Das Plangebiet stellt, aufgrund der vorhandenen Störungen durch die Wohnbebauung, die angrenzende Straße „Am Bahnhof“, den Havellandradweg und die weiter nördlich liegende Bahnstrecke, auch keine geeignete Fläche dar. Verbotstatbestände gemäß § 44 BNatSchG werden somit nicht erfüllt. Eine Ausnahmegenehmigung nach § 45 BNatSchG ist nicht erforderlich.

Betroffene Arten nach Anhang II und IV der FFH-Richtlinie und weitere besonders geschützte Arten

Da derartige Tierarten in den geplanten Baubereichen nicht vorgefunden wurden, kann auch keine Betroffenheit festgestellt werden. Verbotstatbestände gemäß § 44 BNatSchG werden somit nicht erfüllt. Eine Ausnahmegenehmigung nach § 45 BNatSchG ist nicht erforderlich.

3.7 Beschreibung umweltrelevanter Maßnahmen

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3.7.1 zu erwartende Auswirkungen durch das Vorhaben (Konfliktdarstellung)

Durch das geplante Bauvorhaben wird vor allem am Wohnhaus im Zentrum des Plangebiets eine Umnutzung und Umgestaltung des Gebietes vorgenommen, was nach § 10 BbgNatSchG als ein Eingriff in Natur und Landschaft zu werten ist.

Kenndaten der Planung

Plangebietsgröße 1.535,00 m² davon Bauland i.S.v. § 19 Abs. 3 BauNVO 1.535,00 m² max. versiegelbare Fläche nach GRZ (ohne Überschreitung § 19 Abs. 4 614,00 m² BauGB) max. mögliche Überschreitung nach § 19 Abs. 4 BauGB 307,00 m² nicht überbaubare Grundstücksfläche 614,00 m²

Aufgrund der vorliegenden Planung können im Plangebiet insgesamt 921 m² Fläche durch Gebäude und Nebenanlagen vollversiegelt werden. Da jedoch 495 m² Vollversiegelung vorliegen, beträgt die neue Vollversiegelung insgesamt 426 m² Fläche.

Schutzgut Boden: erhebliche Auswirkungen Das Plangebiet weist Versiegelungen durch Gebäude, Nebenanlagen, Wege- und Hofflächen auf. Von 1.535 m² Gesamtfläche sind 495 m² vollversiegelt. Das entspricht 33 % der Fläche des Plangebiets. Die Neuplanung sieht die maximale Versiegelung von 921 m² Fläche vor. Da 495 m² Versiegelung schon vorhanden sind, beträgt die maximal mögliche Neuversiegelung durch das Bauvorhaben somit 426 m² Fläche. Durch den Eingriff erfolgt eine nachhaltige Schädigung des gewachsenen Bodenprofils. Grund dafür sind Bauarbeiten, die sich in Form von Beräumen, Abgraben, Beseitigen, Verdichten und Ablagern bemerkbar machen (baubedingte Konflikte). Des Weiteren stellt die Neuversiegelung von Flächen eine erhebliche Beeinträchtigung des Schutzgutes Boden dar (anlagebedingter Konflikt). Somit liegen hier erhebliche Auswirkungen vor. unerhebliche Auswirkungen Im Zuge zukünftiger Nutzungsformen (z. B. Wohnnutzung, Anwohnerverkehr) können Beeinträchtigungen durch Verdichtung, Schadstoffeintrag oder Bodenverschmutzungen entstehen (betriebsbedingter Konflikt). Durch diese Eingriffe können die natürlichen Bodenfunktionen wie Lebensraum, Puffer für Schadstoffe, Aufnahme und Abgabe von Feuchtigkeit etc. behindert oder zerstört werden. Während der Baumaßnahmen ist mit einer Beeinträchtigung der unbebauten Flächen, die von den Maßnahmen nicht betroffen sind (Freiflächen und ökologisch wertvolle bzw. sensible Bereiche), durch Befahren mit Baufahrzeugen oder durch das Lagern von Baumaterialien zu rechnen, was jedoch nicht als schwerwiegend zu bezeichnen ist, da diese Flächen nur kurzzeitig für den Zeitraum der Baumaßnahme in Anspruch genommen werden, so dass hier unerhebliche Auswirkungen vorliegen (baubedingte Konflikte).

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Schutzgut Wasser: erhebliche Auswirkungen Erhebliche Auswirkungen in Bezug auf das Schutzgut Wasser konnten nicht festgestellt werden. unerhebliche Auswirkungen Die Beeinträchtigungen des Schutzgutes Wasser sind im direkten Zusammenhang mit den Beeinträchtigungen des Bodens zu sehen. Durch die Neuversiegelung kommt es zum Verlust versickerungswirksamer Flächen. Durch das Bauvorhaben werden 426 m² Fläche im Plangebiet neu vollversiegelt (anlagebedingter Konflikt). Die Folge ist eine Verringerung der Wasserversickerungsfläche im Plangebiet (anlagebedingter Konflikt). Die Versickerungsverhältnisse können im Plangebiet als relativ gut zu bezeichnen, da das Grundwasser in einem Bereich von bei 2 m ansteht und die Bodenschichten (Sande) als durchlässig gelten, so dass die Möglichkeit der Versickerung innerhalb des Plangebiets gegeben und nach derzeitigem Kenntnisstand grundsätzlich möglich ist. Zu dem besitzt das Grundwasservorkommen im Plangebiet weder wasserwirtschaftlich noch landschaftsökologisch im Sinne einer Beeinflussung benachbarter Ökosysteme eine Relevanz, so dass hier unerhebliche Auswirkungen vorliegen. Innerhalb des Plangebiets und seiner unmittelbar angrenzenden Umgebung sind keine Entwässerungssysteme (z. B. Graben, Regenwasserkanalisation usw.) vorhanden, in die das anfallende Niederschlagswasser abgeleitet werden kann. Somit muss die Versickerung vor Ort, innerhalb der nicht überbaubaren Grundstücksfläche des Baugrundstücks durchgeführt werden. Durch die o. g. Boden- und Grundwasserverhältnisse ist aber auch mit Schadstoffeinträgen im Plangebiet zu rechnen. Das gilt für den ruhenden und fließenden Fahrzeugverkehr (z. B. Reifenabrieb, Bremsbelagsstoffe, Kraftstoffe und Mineralöle) im Bereich der Stellflächen (betriebsbedingter Konflikt). Aufgrund des hohen Gefährdungspotentials des Grundwassers gegenüber flächenhaft eindringenden Schadstoffen ist hier ein potentieller Konflikt gegeben, der jedoch als gering eingeschätzt werden kann, da bei punktuellen Leckagen, wie sie des Öfteren bei Kfz vorkommen, eine Gefährdung des Grundwassers eher gering ist, da durch den Boden Schadstoffe abgepuffert werden können und somit nicht in das Grundwasser gelangen. Somit liegen hier unerhebliche Auswirkungen vor.

Schutzgut Klima/Luft: erhebliche Auswirkungen Erhebliche Auswirkungen konnten nicht festgestellt werden. unerhebliche Auswirkungen Die Änderung der Oberflächenbeschaffenheit verändert die klimatischen Bedingungen dahingehend, dass bei direkter Sonneneinstrahlung tagsüber eine stärkere Erwärmung und in den Nachtstunden eine geringere Abkühlung durch die versiegelten Flächen erfolgt (anlagebedingter Konflikt). Die Temperaturamplitude des Tagesverlaufs vergrößert sich. Damit einhergehend ist eine herabgesetzte relative Luft- und Bodenfeuchtigkeit verbunden (anlagebedingter Konflikt). Weiterhin ist mit einem geringfügigen Anstieg des

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Fahrzeugverkehrs (z. B. Anwohnerverkehr) zu rechnen, der jedoch unrelevant ist, da es sich hier nur um die Erweiterung eines bestehenden Wohnhauses mit 2 Wohnungen um weitere 2 Wohnungen handelt (insgesamt dann 4). Das kann höhere Abgasemissionen zur Folge haben und somit zu einer geringfügig stärkeren lufthygienischen Belastung im Plangebiet und dessen Umgebung führen (betriebsbedingter Konflikt). Mit der Nutzungsintensivierung werden gleichzeitig die klimatisch wirksamen, offenen Bodenflächen und Vegetationsbereiche in ihrer Flächenausdehnung verringert und auf die, durch die überbaubare Fläche, geregelten Freiflächen sowie vorgesehenen Grünflächen begrenzt (anlagebedingter Konflikt). Aufgrund der Lage im Außenbereich, umgeben von Wald- und Grünlandflächen und der Geringfügigkeit der geplanten Bebauung, ist von einer großflächigen Erweiterung der so genannten städtischen Wärmeinsel nicht auszugehen, so dass es sich hierbei um unerhebliche Auswirkungen handelt. Zudem soll durch den Einsatz einer Photovoltaikanlage auf dem Pultdach des Wohnhauses saubere umweltfreundliche Energie gewonnen werden, was zu einer Verbesserung für das Schutzgut Klima/Luft beiträgt (natürlich nicht im Plangebiet).

Schutzgut Vegetation/Tierwelt: erhebliche Auswirkungen Pflanzenarten der Rote Liste des Landes Brandenburg bzw. nach § 31 und § 32 BbgNatSchG geschützte Biotope wurden innerhalb des Plangebiets nicht vorgefunden. Aufgrund der vorgefundenen Nutzungsstrukturen und der kartierten Arten ist von einer geringen Bedeutung der Vorhabensfläche für die Tier- und Pflanzenwelt auszugehen, so dass nach derzeitigem Kenntnisstand von dem geplanten Bauvorhaben keine erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut Vegetation/Tierwelt ausgehen. unerhebliche Auswirkungen Die vorgesehene Bebauung hat die Beseitigung der vorhandenen Vegetation des Bodens und damit die Verringerung bzw. Zerstörung von Lebens- und Nahrungsräumen sowie der Räume für Lebensgemeinschaften auf einer neuversiegelten Fläche von maximal 426 m² zur Folge (anlagebedingter Konflikt). Die natürlichen Standorte werden auf die verbleibende nicht überbaubaren Grundstücksfläche, außerhalb der bebaubaren Flächen und die verbleibenden Grün- und Gehölzflächen begrenzt. Dadurch werden die für Pflanzen und Tiere bestehenden Standortqualitäten durch Befahren mit Baufahrzeugen, Ablagern von Bodenmaterial, Lagern von Baumaterial und - geräten usw. eingeengt und die äußeren Einflüsse wie Lärm, Fahrzeugverkehr, Emissionen für die Zeit der Baumaßnahme verstärkt (betriebsbedingter Konflikt). Weiterhin kann durch den Baubetrieb die Tötung von Tieren (Weichtiere, Insekten, Kleinsäuger usw.) erfolgen, die eine Veränderung im Artenspektrum nach sich ziehen kann, was sich in der Verdrängung bestimmter Tierarten niederschlagen und somit einer ohnehin schon vorhandenen Artenarmut Vorschub leisten kann (anlagebedingter Konflikt). Durch die mögliche geringfügige Veränderung der klimatischen Situation sowie des Wasserhaushaltes können sich auch veränderte Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen ergeben, da verstärkt städtische Verhältnisse (niedrigere Feuchte,

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stärkere Aufheizung) im unmittelbaren Randbereich der überbauten Flächen geschaffen werden, so dass z. B. spezialisierte Arten zurückgehen können. Es ist während der Bauphase und folgender Nutzung mit Geräuschentwicklungen zu rechnen, die in die angrenzende Umgebung getragen werden können (anlage- und betriebsbedingte Konflikte). Die Geräusche während der Bauphase sind, wie bei jedem Bauvorhaben, nur kurzzeitig vorhanden und somit unerheblich. Die Geräusche durch den Anwohnerverkehr bzw. die zukünftige erweiterte Wohnnutzung sind ähnlich der vorhandenen Geräuschentwicklung durch bestehende Wohnbebauung und den Verkehr auf der Straße „Am Bahnhof“ einzuschätzen und somit aufgrund der Geringfügigkeit der Bebauung ebenfalls unerheblich. Die im Plangebiet vorgefundenen Tierarten Blaumeise, Kohlmeise und Bachstelze, werden allgemein als 'verbreitet' bzw. sehr häufig mit stabilen Beständen bezeichnet und sind für diese Region als ortstypisch bzw. als Brutvögel anzusehen. Zudem handelt es sich um so genannte Kulturfolger bzw. Vögel des Siedlungsbereichs. Aufgrund der vorgesehenen Bauzeitenregelung (Bau- oder Abrissmaßnahmen nur im Zeitraum vom 15. August bis 15. März), der Einschränkungen bei Baumfällungen (nur außerhalb der Vegetationsperiode im Zeitraum 1. Oktober bis 28./29. Februar) sowie der CEF-Maßnahme (Aufhängen/Aufstellen von artgerechten Nistkästen vor Beginn der Brutperiode) sind hier nur unerhebliche bzw. keine Auswirkungen für die örtliche Tierwelt zu erwarten. Hinzu kommt die Tatsache, dass eine Nutzung und Bebauung schon vorliegt bzw. durch die Erweiterung des Wohnhauses um 2 Wohneinheiten (Aufstockung des Gebäudes um ein Geschoss) nur relativ geringe Störungen zu erwarten sind und nur Biotope mit geringer bis maximal mittlerer Wertigkeit beeinträchtigt bzw. entfernt werden. Zudem werden alle nach Baumschutzsatzung geschützten Bäume, einschließlich der Thujahecke an der nordwestlichen Plangebietsgrenze komplett erhalten. Durch die Errichtung der Solaranlage auf dem Dach des Wohnhauses können visuelle Wirkungen (Silhouette, Lichtreflexe, Spiegelung, Änderung des Spektralverhaltens) der Solaranlage zu Beeinträchtigungen in Bezug auf die Tierwelt führen, da sich die Anlage aufgrund ihrer Anordnung, Höhe und Verglasung als technisches Element vom Hausdach abheben und somit negative Wirkungen auf Tiere entfalten kann (anlagebedingter Konflikt). Das wird als unerhebliche Auswirkung eingeschätzt, da das Plangebiet fast vollständig von geschlossenen Gehölzstrukturen eingegrünt wird (im Norden bis zu 20 m hohe Weidenbaumreihe, im Osten entlang der Plangebietsgrenze Gehölzstrukturen mit Höhen von ca. 4 bis 11 m, im Süden bis zu 25 m hohe Laubmischwaldflächen, im Westen dichter bis zu 20 m hoher Windschutzstreifen). Des Weiteren können Gefährdungen für fliegende Wasservögel entstehen, die die Solaranlage aus der Luft für ein Gewässer halten und somit beim Anflug zu Schaden kommen können. Diese Auswirkungen werden als unerheblich eingeschätzt, da davon auszugehen ist, dass aufgrund der Schrägstellung der Module, bedingt durch das Pultdach und der Lage innerhalb eines besiedelten, durch den Menschen bewohnten Bereichs, die Solaranlage als technische Anlage aus der Luft klar erkennbar sein wird. In Bezug auf Insekten kann die Aussage getroffen werden, dass das Plangebiet derzeit, bedingt durch die vorgefundenen Strukturen, eher einen artenarmen

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Lebensraum darstellt, was u. a. an der überwiegend nitrophil geprägten aufgelassenen Grasland- und Staudenvegetation erkennbar ist. Durch die Änderung des Spektralverhaltens und die Polarisierung des einfallenden Lichts können durch die Solaranlage jedoch auch Insekten angezogen werden. Inwiefern das negative Auswirkungen auf potenziell mögliche zukünftige Insektenpopulationen haben wird, kann hier derzeit nicht beurteilt werden. Eine weitere Beeinträchtigung kann die Erwärmung von Modulen und Kabeln sowie das Entstehen elektromagnetischer Felder darstellen (betriebsbedingter Konflikt). Laut BfN sind die, bei den in Deutschland geplanten Solaranlagen, maximal erreichten Temperaturen für Wirbeltiere wenig gefährlich, da genügend Zeit für die aktive Flucht aus den erhitzten Bereichen verbleibt. Für einige Arten ist zumindest zeitweise sogar eine Attraktionswirkung zu erwarten (z. B. zum morgendlichen „Aufwärmen“). Bei der Stromableitung entsteht ebenfalls in geringem Umfang Verlustwärme. Die Erwärmung der Kabel ist abhängig vom Querschnitt der Leiter (Widerstand) und von der Leistung, die über die Kabel abgeführt werden. Diese ist bei den Solaranlagen aufgrund der insgesamt geringen fließenden Ströme in den einzelnen Kabelsystemen jedoch für Organismen unbedeutend und hinsichtlich der Umweltwirkung vernachlässigbar, so dass hier unerhebliche Auswirkungen vorliegen. Somit stellt die Errichtung der Solaranlage auf dem Dach des Wohnhauses sowie deren Betrieb, keine erhebliche Auswirkung für die Fauna dar.

Schutzgut Landschaft: erhebliche Auswirkungen Erhebliche Auswirkungen können in Bezug auf das Schutzgut Landschaft nicht festgestellt werden, da das Plangebiet schon jetzt als fast vollständig eingegrünt bezeichnet werden kann (im Norden bis zu 20 m hohe Weidenbaumreihe, im Osten entlang der Plangebietsgrenze Gehölzstrukturen mit Höhen von ca. 4 bis 11 m, im Süden bis zu 25 m hohe Laubmischwaldflächen, im Westen dichter bis zu 20 m hoher Windschutzstreifen). unerhebliche Auswirkungen Die mögliche Erweiterung bzw. Aufstockung des Wohnhauses innerhalb eines bebauten Bereiches, stellt einen Eingriff in das Orts- und Landschaftsbild dar (anlagebedingter Konflikt). Die Planung sieht vor, den vorderen Teil des bestehenden Wohnhauses (derzeit 1 Geschoss + Dachgeschoss mit Satteldach, Firsthöhe von 8,3 m über GOK) um maximal 4,2 m, auf 2 Geschosse mit Pultdach und 12,5 m Firsthöhe über GOK, zu erhöhen. Die Traufhöhe der einen Seite des Pultdachs wird bei maximal 7 m über GOK liegen. Es wird ein Pultdach errichtet, da auf diesem Dach eine Solaranlage angebracht werden soll. Eine Aufstockung des rückwärtigen Wohnhausteils (derzeit 6 m Firsthöhe über GOK) ist bis in eine Höhe von ca. 11 m maximal möglich. Das würde einer Erhöhung um maximal 5 m entsprechen. Ob diese Erhöhung vom Bauherren überhaupt ausgeschöpft wird, kann hier derzeit nicht beurteilt werden. Bezogen auf die vorhandene Wohnhausbebauung erfolgt durch diese Aufstockung eine Erhöhung des Gebäudes um 4,2 m auf 12,5 m über GOK (Oberkante Pultdach) bzw. des rückwärtigen Gebäudeteils um maximal 5 m auf 11 m über GOK, was jedoch als unerhebliche Auswirkung einzuschätzen ist, da im Norden bis zu 20 m hohe, im Osten 4-11 m hohe, im Süden bis zu 25 m hohe

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und im Westen bis zu 20 m hohe Gehölzstrukturen vorhanden sind, die das Wohnhaus auch nach der Aufstockung weiterhin vollständig bzw. fast vollständig verdecken werden. Somit sind hier nur unerhebliche Auswirkungen erkennbar. Auch die Errichtung der Solaranlage auf der Dachfläche dar (anlagebedingter Konflikt) wird als unerhebliche Auswirkung eingeschätzt, da die visuellen Wirkungen der Solaranlage auf die angrenzende freie Landschaft durch die umgebenden Gehölzstrukturen verhindert bzw. stark eingeschränkt werden, so dass hier ebenfalls nur von unerheblichen Auswirkungen ausgegangen werden kann.

Schutzgut Mensch: erhebliche Auswirkungen Erhebliche Auswirkungen konnten in Bezug auf das Schutzgut Mensch nicht festgestellt werden. unerhebliche Auswirkungen Eine Beeinträchtigung für das Schutzgut Mensch gibt es jedoch insofern, da im Zuge der geplanten Baumaßnahme neue Bauelemente (Formen, Farben, Strukturen, Texturen) in den derzeit schon bebauten Raum eingebracht werden, die einen Naturnäheverlust bewirken können (anlagebedingter Konflikt). Aufgrund der im Plangebiet und unmittelbarem Umfeld vorhanden Gehölzstrukturen (Entfernung bis zu 15 m) wird die Aufstockung des Wohnhauses einschließlich des rückwärtigen Teils nicht bzw. nur geringfügig wahrnehmbar sein. Erholungsfunktionen sind innerhalb des Plangebiets nicht vorhanden, da eine erholungsrelevante Infrastruktur fehlt. Eine Erholungsnutzung des Areals liegt nicht vor, so dass dem geplanten Bauvorhaben nichts entgegensteht. Negative Auswirkungen in Bezug auf die Erholungsnutzung im Umfeld (hier besonders Havellandradweg südwestlich) können ebenfalls nicht erkannt werden, da der Havellandradweg nur südwestlich das Plangebiet tangiert bzw. auf seiner Route auch durch verschiedene Städte mit teilweise gewerblicher und industrieller Bebauung führt. Somit sind hier nur unerhebliche Auswirkungen zu erwarten. Durch den Betrieb der Solaranlage auf dem Dach des Wohnhauses entstehen keine wesentlichen Geräuschemissionen. Relevante niederfrequente Geräuschpegel sowie Erschütterungen sind ggf. bis max. 10 m im Umkreis messbar und orientieren sich an den für Wohngebiete zulässigen Immissionswerten. Somit liegen hier unerhebliche Auswirkungen vor. Des Weiteren kann durch die Errichtung der Solaranlage eine Beeinträchtigung der Landschaft in ihrer Vielfalt, Eigenart und Schönheit, auch wegen ihrer Bedeutung als Erlebnis und Erholungsraum des Menschen, entstehen (anlagebedingter Konflikt). Dieser Konflikt wird ebenfalls als unerhebliche Auswirkung eingestuft, da wie oben unter dem Punkt Schutzgut Landschaft schon erwähnt, die Solaranlage durch die umgebenden Gehölzstrukturen gar nicht bzw. nur stark eingeschränkt wahrnehmbar sein wird, so dass hier ebenfalls nur von unerheblichen Auswirkungen ausgegangen werden kann. Baubedingte Konflikte sind durch die geplante Baumaßnahme in Form von Baulärm, Verkehr usw. zu erwarten. Diese Konflikte sind jedoch nur auf den Zeitraum der Baumaßnahme begrenzt und liegen nach Umsetzung des

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Bauvorhabens nicht mehr vor, so dass hier unerhebliche Beeinträchtigungen vorliegen. Hinzu kommt die Lage in der Einflugschneise und Warteschleife für Flugzeuge des Flughafens Berlin-Tegel, d. h., dass hier Flugzeuge in geringer Höhe (mindestens 300 m) die Region überfliegen.

Schutzgut Kultur- und Sachgüter erhebliche Auswirkungen Erhebliche Auswirkungen konnten nicht festgestellt werden. unerhebliche Auswirkungen Nach derzeitigem Kenntnisstand befinden sich innerhalb des Plangebiets keine Bodendenkmale, Kultur- und Sachgüter.

Folgende Festlegungen sind laut Gesetz über den Schutz und die Pflege der Denkmale und Bodendenkmale im Land Brandenburg (in Kraft seit 01.08.2004 i.d.F. der Bek. vom 24.05.2004) zu beachten:

Während der Bauausführung können im gesamten Vorhabensbereich -- auch außerhalb der ausgewiesenen Bodendenkmale und Bodendenkmalvermutungsflächen -- bei Erdarbeiten noch nicht registrierte Bodendenkmale entdeckt werden. In diesen Fällen gilt BbgDSchG § 11, wonach entdeckte Bodendenkmale bzw. Funde (Steinsetzungen, Mauerwerk, Erdverfärbungen, Holzpfähle oder -bohlen, Knochen, Tonscherben, Metallgegenstände u. ä.) unverzüglich der zuständigen Unteren Denkmalschutzbehörde und dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum anzuzeigen sind. Die Entdeckungsstätte und die Funde sind bis zum Ablauf einer Woche unverändert zu erhalten, damit fachgerechte Untersuchungen und Bergungen vorgenommen werden können. Gemäß BbgDSchG § 11 (3) kann die Denkmalschutzbehörde diese Frist um bis zu 2 Monate verlängern, wenn die Bergung und Dokumentation des Fundes dies erfordert. Besteht an der Bergung und Dokumentation des Fundes aufgrund seiner Bedeutung ein besonderes öffentliches Interesse, kann die Frist auf Verlangen der Denkmalfachbehörde um einen weiteren Monat verlängert werden. Die Denkmalfachbehörde ist berechtigt, den Fund zur wissenschaftlichen Bearbeitung in Besitz zu nehmen (BbgDSchG § 11 <4>). Der Veranlasser des Eingriffs in das Bodendenkmal hat die Kosten der fachgerechten Dokumentation im Rahmen des Zumutbaren zu tragen (BbgDSchG § 7 <3>). Die Bauausführenden sind über diese gesetzlichen Bestimmungen zu belehren.

Bei Einhaltung dieser Festlegungen, dürften nur unerhebliche Auswirkungen zu erwarten sein.

3.7.2 Vermeidung, Verminderung

Das BNatSchG verpflichtet den Verursacher eines Eingriffs, "vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen" (§ 15). Dies bedeutet, dass sich die Planung auch an den naturräumlichen Gegebenheiten orientieren soll. Unvermeidbare Beeinträchtigungen sind laut Gesetz durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege auszugleichen.

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Aufgrund der vorgenannten Eingriffe in die Schutzgüter und der angedeuteten Maßnahmen der Bauleitplanung sind Konfliktvermeidungen und -minimierungen möglich und durchführbar. Es sind folgende Vermeidungs-, Verminderungsmaßnahmen zu beachten:

Boden- und Grundwasserschutz Aus Gründen des Boden- und Grundwasserschutzes unterbleibt jeglicher Einsatz von chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln im Plangebiet. Die Bodenbearbeitung im Rahmen der Bautätigkeit ist auf das absolut notwendige Maß zu reduzieren und hat standortangepasst zu erfolgen, damit die Bodenstruktur weitestgehend erhalten wird, das Bodenleben geschont und erneute Bodenverdichtungen vermieden werden. Unbelastetes Niederschlagswasser ist innerhalb des Plangebiets zu versickern.

Bauzeitenregelung und Gehölzentfernungen Zum Schutz der o. g. Vogelarten sind Abrissarbeiten an den vorhandenen Gebäuden sowie Bauarbeiten an Dach und Außenfassade im Plangebiet nur im Zeitraum vom 15. August bis 15. März durchzuführen. Bauarbeiten in den Innenräumen sowie das Auswechseln von Fenstern und Außentüren fallen nicht unter diese Bauzeitenregelung, da hier keine störungsintensiven Arbeiten zu erwarten sind. Gehölzfällungen dürfen nur außerhalb der Vegetationsperiode im Zeitraum 1. Oktober bis 28./29. Februar durchgeführt werden. Sollten Abrissarbeiten bzw. Gehölzfällungen außerhalb der o. g. Zeiträume erfolgen, so ist hier ein Antrag auf Ausnahmegenehmigung nach § 45 BNatSchG von den Verboten des § 44 BNatSchG bei der zuständigen Naturschutzbehörde zu stellen.

CEF-Maßnahmen (vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen) Bei Bau- und Abrissarbeiten an vorhandenen Gebäuden oder bei Entfernung von Gehölzen mit Nistplätzen sind vor Beginn der Brutperiode Ausweichnistplätze, in Form einer vorgezogenen Ausgleichsmaßnahme (CEF-Maßnahme), zu schaffen. Hier bietet sich das Aufhängen/Aufstellen von Nistkästen bzw. Halbhöhlennistkästen im Umfeld der Baumaßnahme an, die der jeweiligen Art entsprechen. Für jeden beseitigten Brutplatz ist ein neuer artgerechter Brutplatz neu anzulegen (hier Aufhängen von Nistkästen an Gebäuden, Gehölzen, am Zaun bzw. Aufstellen von Nistkästen am Pfahl innerhalb des Plangebiets). In Bezug auf das Bauvorhaben sind 2 Nistkästen (1 x Blaumeise, 1 x Bachstelze) nach Baubeginn, vor Anfang der Brutperiode, im Plangebiet anzubringen. Sollte der Nistkasten (Kohlmeise) an der nördlichen Plangebietsgrenze entfernt werden, so ist hier ein neuer Nistkasten im Plangebiet anzubringen.

Maßnahmen zur Herstellung der Versorgungsleitungen Um eine unnötige Flächeninanspruchnahme zu vermeiden, sind Versorgungsleitungen zu bündeln.

Maßnahmen während der Bauzeit Beeinträchtigungen während der Bauphase können durch ein optimiertes und diese Aspekte berücksichtigendes Baustellenmanagement sowie durch strikte Beachtung entsprechender Vorschriften vermindert werden. Der

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Staubbelästigung kann durch eine Benässung vorhandener Baustraßen, Lagerflächen und des Bodenaushubes entgegengewirkt werden.

Maßnahmen zur Vermeidung/Verminderung von Lichtemissionen Laut Lichtleitlinie des Landes Brandenburg, vom 10.05.2000 sollten folgende bewährte Verminderungs- oder Vermeidungsmaßnahmen in Bezug auf Lichtimmissionen beim Menschen durchgeführt werden:

1. Bei der Festlegung des Leuchtenstandortes ist darauf zu achten, dass die Nachbarschaft möglichst wenig von Lichtimmissionen betroffen wird. Die evtl. Beeinträchtigung der Nachbarschaft ist abhängig von Ort, Neigung und Höhe der Leuchte. Oftmals sind mehrere räumlich verteilte Leuchten aus der Sicht des Nachbarschutzes günstiger als wenige zentrale Leuchten. 2. Direkte Blickverbindung zur Leuchte sollte vermieden werden. Ist dies nicht möglich, sind zum Schutz der Nachbarschaft Blenden vorzusehen. 3. Für größere Plätze, die gleichmäßig ausgeleuchtet werden sollen (z. B. Lagerplätze), sind Scheinwerfer mit asymmetrischer Lichtverteilung zu verwenden, die oberhalb von 85° Ausstrahlungswinkel (zur Vertikalen) kein Licht abgeben, z. B. Strahler mit horizontaler Lichtaustrittsfläche. 4. Zeitlich veränderliches Licht (z. B. bei Leuchtreklamen) sollte durch gleich bleibendes Licht ersetzt werden, soweit dies mit dem Zweck der Anlage zu vereinbaren ist. 5. Lichtimmissionen aus Gebäuden (z. B. beleuchtete Arbeitsräume etc.) können durch geeignete Abdunklungsmaßnahmen (Rollos, Jalousien o. Ä.) verhindert werden.

Des Weiteren sollten laut Lichtleitlinie des Landes Brandenburg, vom 10.05.2000, folgende bewährte Verminderungs- oder Vermeidungsmaßnahmen in Bezug auf Lichtimmissionen beim Schutzgut Vegetation/Tierwelt durchgeführt werden:

1. Vermeidung heller, weit reichender künstlicher Lichtquellen in der freien Landschaft. 2. Lichtlenkung ausschließlich in die Bereiche, die künstlich beleuchtet werden müssen. 3. Wahl von Lichtquellen mit für Insekten wirkungsarmem Spektrum 4. Verwendung von staubdichten Leuchten. 5. Begrenzung der Betriebsdauer auf die notwendige Zeit. 6. Vermeidung der Beleuchtung von Schlaf- und Brutplätzen sowie die 7. Vermeidung der Beleuchtung der Gebäudekörper von hohen Gebäuden.

3.7.3 Übergeordnete Planungen/Ziele für Natur und Landschaft

Der vorliegende Umweltbericht orientiert sich an den unmittelbar übergeordneten bzw. das Gebiet tangierenden Planungen, wie

 Vorentwurf zum Landschaftsrahmenplan des Landkreises Nauen  Entwurf zum Landschaftsrahmenplan des Landkreises Havelland, Bereich des ehemaligen Kreises Nauen  Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B)  Entwurf Regionalplan Regionale Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming

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 Flächennutzungsplan der Gemeinde Schönwalde-Glien  Landschaftsplan der Gemeinde Schönwalde-Glien

3.7.4 Umweltverträglichkeitsprüfung in der Bebauungsplanung

Laut Bekanntmachung des Gesetzes der Neufassung über die Umweltverträglichkeitsprüfung vom September 2001 würde hier nur die Nr. 18.7.2 ‘Bau eines Städtebauprojektes für sonstige bauliche Anlagen für den im bisherigen Außenbereich im Sinne des § 35 des BauGB ein B-Plan aufgestellt wird’ mit einer zulässigen Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 2 BauNVO oder einer festgesetzten Größe der Grundfläche von insgesamt 20.000 m² bis weniger 100.000 m² in Frage kommen. Durch das geplante Bauvorhaben werden 426 m² Fläche innerhalb des Plangebietes neu versiegelt (Gesamtversiegelung 921 m²). Somit besteht keine eine UVP-Pflicht. Des Weiteren muss auch keine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls für das Bauvorhaben durchgeführt werden.

3.7.5 Lage im Landschaftsschutzgebiet (LSG) Nauen-Brieselang-Krämer

Das geplante Bauvorhaben befindet sich innerhalb des Landschaftsschutzgebietes (LSG) Nauen-Brieselang-Krämer (DE 3343-602) und unterliegt somit den Schutzvorschriften dieses LSG.

LSG 'Nauen-Brieselang-Krämer' Die Größe des LSG beträgt 23.208 ha.

Schutzzweck (1) Schutzzweck ist die Erhaltung und Entwicklung einer für die norddeutsche Tiefebene typischen Niederungskulturlandschaft mit ihrer charakteristischen Pflanzen- und Tierwelt. (2) Schutzzweck ist daher 1. die Erhaltung oder Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, insbesondere a. des Wasserrückhalte- und Grundwasserneubildungspotentials der Landschaft, b. der Funktionsfähigkeit der Böden durch Sicherung und Entwicklung hinsichtlich ihrer Filter-, Speicher- und Transformationseigenschaften, Renaturierung der degradierten Moorböden und Schutz des Bodens vor Überbauung, Verdichtung und Abbau, c. des umfassenden Schutzes von Lebensräumen für seltene, bestandsgefährdete oder vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten sowie deren Lebensgemeinschaften, d. der Pufferfunktion des Landschaftsschutzgebietes für die darin liegenden Naturschutzgebiete,

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e. von biotopvernetzenden Funktionen innerhalb des Schutzgebietes und zu angrenzenden Naturräumen, f. die Bewahrung der Landschaft vor weiterer Zersiedelung, g. die Sicherung des Gebietes als Frischluftentstehungsgebiet und klimatische Ausgleichsfläche; 2. die Bewahrung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit des eiszeitlich entstandenen Landschaftsbildes mit seinen durch die menschliche Nutzung geprägten mosaikartigen Strukturen, dem Wechsel von Offenlandschaften und Wäldern sowie charakteristischen Ausstattungselementen, insbesondere a. Fließgewässer, Gräben, Kleingewässer und deren Ufervegetation, b. Feuchtwiesen, c. Flurgehölze, Landschaftshecken, Alleen, Baumgruppen, Obstbaumbestände, strukturreiche Waldränder, d. geomorphologische und geologische Bildungen; 3. die Erhaltung des Gebietes wegen seiner besonderen Bedeutung für die naturnahe Erholung in der unmittelbaren Nähe zu den Ballungsräumen Berlin und Potsdam; die Entwicklung des Gebietes im Hinblick auf eine naturverträgliche, nachhaltige Landnutzung.

Einschätzung der Auswirkungen des geplanten Bauvorhabens auf das LSG Erhaltung, Pflege und Entwicklung wichtiger Waldausflugsgebiete im Westen von Berlin Durch das geplante Bauvorhaben werden Waldausflugsgebiete nicht betroffen, da die vorhandenen Waldflächen bzw. Wald-, Wander- und Radwege in ihrem Zustand verbleiben. Zudem handelt es sich um eine vorhandene alte Siedlungsstelle mit Wohnbebauung, die durch Einzäunung klar von umliegenden Waldflächen abgegrenzt wird. Beeinträchtigungen dieses Schutzziels sind somit nicht erkennbar.

Erschließung der agrarisch genutzten Gebiete, Luch- und Ackerlandschaften durch Wanderwegenetze Durch das geplante Bauvorhaben werden landwirtschaftliche Nutzflächen bzw. Luchlandschaften nicht betroffen. Zudem handelt es sich um eine vorhandene alte Siedlungsstelle, die durch die Straße „Am Bahnhof“ und den Havellandradweg erschlossen schon verkehrstechnisch und touristisch erschlossen ist. Durch die vorhandene geschlossene Einzäunung und Begrünung erfolgt eine klare Abgrenzung zu den umliegenden landwirtschaftlichen Nutzflächen bzw. zur Luchlandschaft. Beeinträchtigungen dieses Schutzziels sind somit nicht erkennbar.

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Erhaltung, Pflege und Neuschaffung ästhetisch ansprechender Flurgehölze für die Erholung Durch das geplante Bauvorhaben werden keine nach Baumschutzsatzung der Gemeinde Schönwalde-Glien geschützten Gehölzstrukturen entfernt. Hier erfolgt eine Erhaltungsdarstellung im vorhabenbezogenen B-Plan. Da die zu erhaltenen Gehölzstrukturen innerhalb des Plangebiets stehen, erfolgt eine Gehölzpflege durch den Eigentümer bzw. die Mieter. Aufgrund des erheblichen Eingriffs in das Schutzgut Boden sollen als Kompensationsmaßnahme neue Gehölzanpflanzungen in räumlicher Nähe zum Plangebiet durchgeführt werden. Beeinträchtigungen dieses Schutzziels sind somit nicht erkennbar.

Ergänzung bzw. Wiederherstellung der historischen Heckenlandschaften Durch das geplante Bauvorhaben werden keine nach Baumschutzsatzung der Gemeinde Schönwalde-Glien geschützten Gehölzstrukturen entfernt. Historische Heckenlandschaften werden durch das geplante Bauvorhaben nicht berührt. Beeinträchtigungen dieses Schutzziels sind somit nicht erkennbar.

Erhaltung ländlicher Siedlungsstrukturen, einschließlich typischer märkischer Dörfer Beim Plangebiet handelt es sich um eine alte Siedlungsstelle im Außenbereich. Durch das geplante Bauvorhaben erfolgt eine Modernisierung und Aufstockung der vorhandenen Bausubstanz um ein Geschoss. Des Weiteren wird die Dachform vom Satteldach zum Pultdach beim Wohnhaus im vorderen Grundstücksteil verändert. Die ländliche Siedlungsstruktur bleibt jedoch erhalten, da sich die Wohnnutzung mit kleingärtnerischer Tätigkeit nicht ändern wird. Die Gebäudeaufstockung, Änderung der Dachform und das Anbringen eine PVA auf der Dachfläche des Wohnhauses, werden aufgrund der vorhandenen Umgrünung des Plangebiets in der Umgebung nicht wahrgenommen, so dass hier keine erheblichen Auswirkungen bzw. Beeinträchtigungen des Schutzziels zu erwarten sind. Als typisches märkisches Dorf der Region kann Schönwalde- Dorf, südlich des Plangebiets genannt werden (Dorfzentrum ohne aufgesiedelte Wohngebiete). Da zwischen Plangebiet und dem Zentrum von Schönwalde-Dorf geschlossene Waldflächen, 2 Reiterhöfe sowie neue Wohngebiete liegen, sind erhebliche Beeinträchtigungen hier nicht zu erwarten.

Erhaltung und Wiederherstellung naturnaher Bestockungen Durch das geplante Bauvorhaben werden Waldflächen nicht betroffen, da die vorhandenen Waldflächen in ihrem Zustand verbleiben. Zudem handelt es sich um eine vorhandene alte Siedlungsstelle mit Wohnbebauung, die durch Einzäunung klar von umliegenden Waldflächen abgegrenzt wird. Beeinträchtigungen dieses Schutzziels sind somit nicht erkennbar.

3.7.6 Vereinbarkeit mit Entwurf Regionalplan (REP-ENTWURDF H-F 2020)

Nach dem in Aufstellung befindlichen ReP-Entwurf H-F2020 sind die in der Festlegungskarte ausgewiesenen „Empfindlichen Teilräume der regionalen Landschaftseinheiten“ hinsichtlich ihrer typischen Merkmale zu sichern und zu entwickeln. Raumbedeutsame Maßnahmen, die zu einer Entstellung dieser empfindlichen Teilräume führen können, sind zu unterlassen.

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Die Planung sieht die geringfügige Erweiterung eines seit Jahrzehnten vorhandenen Wohngebäudes innerhalb eines abgeschlossenen, umzäunten bzw. eingegrünten Grundstücks vor. Die Planung sieht vor, den vorderen Teil des bestehenden Wohnhauses (derzeit 1 Geschoss + Dachgeschoss mit Satteldach, Firsthöhe von 8,3 m über GOK) um maximal 4,2 m, auf 2 Geschosse mit Pultdach und 12,5 m Firsthöhe über GOK, zu erhöhen. Die Traufhöhe der einen Seite des Pultdachs wird bei maximal 7 m über GOK liegen. Es wird ein Pultdach errichtet, da auf diesem Dach eine Solaranlage angebracht werden soll. Eine Aufstockung des rückwärtigen Wohnhausteils (derzeit 6 m Firsthöhe über GOK) ist bis in eine Höhe von ca. 11 m maximal möglich. Das würde einer Erhöhung um maximal 5 m entsprechen. Ob diese Erhöhung vom Bauherren überhaupt ausgeschöpft wird, kann hier derzeit nicht beurteilt werden. Bezogen auf die vorhandene Wohnhausbebauung erfolgt durch diese Aufstockung eine Erhöhung des Gebäudes um 4,2 m auf 12,5 m über GOK (Oberkante Pultdach) bzw. des rückwärtigen Gebäudeteils um maximal 5 m auf 11 m über GOK, was jedoch als unerhebliche Auswirkung einzuschätzen ist, da im Norden bis zu 20 m hohe, im Osten 4-11 m hohe, im Süden bis zu 25 m hohe und im Westen bis zu 20 m hohe Gehölzstrukturen vorhanden sind, die das Wohnhaus auch nach der Aufstockung weiterhin vollständig bzw. fast vollständig verdecken werden. Auch die Errichtung der Solaranlage auf der Dachfläche wird als nicht raumbedeutsam eingeschätzt, da die visuellen Wirkungen der Solaranlage auf die angrenzende freie Landschaft durch die umgebenden Gehölzstrukturen verhindert bzw. stark eingeschränkt werden. Die Planung führt somit nicht zu einer technogenen Entstellung der Landschaft. Die geringe Vorbelastung der Landschaft durch störende größere bauliche Anlagen oder Infrastrukturanlagen bleibt erhalten. Die gute bis sehr gute Wahrnehmbarkeit des empfindlichen Teilraums bleibt erhalten. Die Planung ist somit mit dem in Aufstellung befindlichen ReP-Entwurf H-F2020 vereinbar.

3.8 Beschreibung der zu erwartenden erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen

Die Beeinträchtigungen der nachfolgenden abiotischen Funktionen der Schutzgüter kann durch die oben aufgezeigten Maßnahmen vermieden, vermindert bzw. kompensiert werden. Die Beeinträchtigungen des Schutzgutes Boden in Form von Bodenabtrag, Versiegelung und Verdichtung führen zum Verlust von natürlich gewachsenem Boden und dem Boden als Vegetationsstandort in den Eingriffsbereichen. Da im Plangebiet schon 495 m² Vollversiegelung vorliegen, beträgt die Neuversiegelung nur 426 m², so dass die erheblichen Beeinträchtigungen etwas vermindert werden können. Die Begrenzung der Hauptanlage auf den vorhandenen Bestand stellt sicher, dass das Wohnhaus mit rückwärtigem Gebäudeteil nicht in der Grundfläche erweitert werden kann. Zudem ist nicht davon auszugehen, dass die ausgewiesene Baugrenze für Terrassen vollständig ausgenutzt wird, d. h. hier eine zusammenhängende Bebauung erfolgen wird.

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Die zu erwartende Verringerung der Wasserversickerungsfläche ist insgesamt zu vernachlässigen, da das Grundwasservorkommen im Plangebiet weder wasserwirtschaftlich noch landschaftsökologisch im Sinne einer Beeinflussung benachbarter Ökosysteme eine Relevanz besitzt. Der Verlust klimaregulierender Vegetationsfläche und die gleichzeitig, durch die vorgesehene Bebauung, eventuell zu erwartende geringfügige Ausweitung der Wärmeinsel des Siedlungsbereiches können zu einer geringen Erhöhung der mittleren Lufttemperatur im Plangebiet führen. Dabei ist nicht zu erwarten, dass bei entsprechenden sommerlichen Strahlungswetterlagen nennenswerte stärkere oder lang andauernde Belastungssituationen durch Hitze und Schwüle auftreten als bisher auch. Die Erzeugung zusätzlicher gasförmiger Emissionen durch Verkehr und Hausbrand nach Fertigstellung des Bauvorhabens dürfte für solche Strukturen typische Größenordnungen annehmen, die damit zu vernachlässigen sind. Ohnehin liegen diese Beeinträchtigungen schon vor. Auch der durch das Verkehrsaufkommen erzeugte Lärm dürfte im Bereich der üblichen Hintergrundbelastungen liegen, zumal das Plangebiet an die Straße „Am Bahnhof“ angrenzt. In diesem Zusammenhang ist auch noch einmal die Störung der umliegenden Siedlungsflächen durch Lärm, Staub und Unruhe während der Bauphase zu nennen. Diese Störung lässt sich durch die vorher genannten Maßnahmen nur in gewissem Umfang vermindern, ist allerdings hinnehmbar, da diese Auswirkungen zeitlich befristet sind und primär auch nur die direkt an das Vorhabengebiet angrenzenden Flächen betreffen. Aufgrund der Hauptwindrichtung W/SW ist jedoch wahrscheinlich, dass vor allem der Staub in die östlich angrenzende Landschaft getragen wird (hier Intensivgrasland). Die verkehrlichen Auswirkungen (Zunahme des Verkehrs), verursacht durch das Bauvorhaben und durch die spätere Wohnnutzung, wirkt sich auf die Umgebung nur unwesentlich aus, da im Plangebiet eine Nutzung als Wohnnutzung schon vorliegt bzw. die Straße „Am Bahnhof“ angrenzt und hier somit schon Beeinträchtigungen schon vorliegen. Zudem wird nur das vorhandene Wohnhaus nur um ein Geschoss aufgestockt. Abschließend kann festgestellt werden, dass nach dem derzeitigen Kenntnisstand keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen nach Realisierung der Planung verbleiben werden.

3.9 Nullvariante

Nach der SUP-Richtlinie der EU, Art. 5 Abs. 1 sowie nach Anhang 1 b, besteht ein Handlungsgebot zur Durchführung einer so genannten Nullvariante. Die Nullvariante stellt eine Beschreibung der voraussichtlichen Entwicklung des derzeitigen Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung dar. Bei der vorliegenden Nullvariante wurde davon ausgegangen, dass das Plangebiet in seinem derzeitigen Zustand verbleibt. Aufgrund der vorhandenen Nutzungsarten in der Umgebung des Plangebiets ist eine Verbesserung bzw. Verschlechterung der derzeitigen Bestandsituation im Untersuchungsgebiet nicht zu erwarten. Die Beeinträchtigungen durch den

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vorhandenen Verkehr auf der angrenzenden Straße „Am Bahnhof“ würden sich nicht verändern. In Bezug auf die Schutzgüter Boden, Wasser, Klima/Luft kann gesagt werden, dass bei einer Einstellung der Planung diese Schutzgüter in ihrem derzeitigen Zustand verbleiben würden, d. h., dass die Fläche auch weiterhin mit einem Wohnhaus bebaut sein würde. In Bezug auf die Vegetation kann gesagt werden, dass hier vor allem Rasen, Grasland mit Anteilen von Staudenfluren, Grabeland, Rabatten und Gehölzstrukturen vorgefunden wurden. Bei Nichtdurchführung des geplanten Bauvorhabens wird die Entwicklung auch weiterhin durch die derzeitige Nutzung bestimmt werden. Bei der Tierwelt kann gesagt werden, dass der Verbleib des Plangebiets in seinem derzeitigen Zustand, insofern positiv zu sehen ist, da auch weiterhin das Areal als potentieller Lebensraum für Tiere zur Verfügung stehen würde. Die bisher vorgefundenen Tierarten zeigen jedoch auch an, dass es sich hier um einen qualitativ geringwertigen Lebensraum für die Fauna handelt. Zudem steht die vorhandene Bebauung entgegen. In Bezug auf das Schutzgut Landschaft und den Menschen kann keine genaue Einschätzung vorgenommen da der visuelle Eindruck einer Fläche auch vom jeweiligen Betrachter abhängt. Während für manche Betrachter ein schönes Landschaftsbild bzw. Naturerleben mit der ordnungsgemäßen Bebauung, Nutzung bzw. Bewirtschaftung und Pflege der Grundstücke verbunden ist, trägt für andere Betrachter gerade der mosaikartige Wechsel von Bebauung, gepflegten Grün- und Gehölz- sowie Grabelandflächen zu einem positiv empfundenen Landschaftserleben bei. Es kann jedoch eingeschätzt werden, dass sich der visuelle Eindruck der Flächen des Plangebiets, bei Nichtdurchführung der Planung, nicht wesentlich verändern würde. Erholungsfunktionen wären auch weiterhin innerhalb des Plangebiets nicht vorhanden, da eine erholungsrelevante Infrastruktur fehlt. In Bezug auf die Erholungseignung der Landschaft ist zu sagen, dass bei Nichtdurchführung des geplanten Bauvorhabens auch weiterhin erhebliche Defizite im Plangebiet vorliegen (Privatgrundstück, Einzäunung). Bei den Kultur- und Sachgütern kann gesagt werden, dass bei Nichtdurchführung des geplanten Bauvorhabens auch keine mögliche Beeinträchtigung von derzeit nicht bekannten Bodendenkmalen erfolgen wird.

3.10 Darstellung der wichtigsten geprüften anderweitigen Lösungsvorschläge

Die Gemeinde Schönwalde-Glien beabsichtigt im Rahmen der Gemeindeentwicklung, die Voraussetzung zur Erweiterung des zulässigerweise errichteten Wohngebäudes im planungsrechtlichen Außenbereich zu schaffen. Sie will damit ihre natürlichen Entwicklungspotentiale im Nahbereich Berlins nutzen und auf die Nachfrage nach Wohneigentum reagieren. Die Gemeinde unterstützt mit der Planaufstellung das Begehren des privaten Grundstückseigentümers. Die Gemeinde Schönwalde Glien hat einen rechtswirksamen Flächennutzungsplan (FNP). In ihm liegt das Plangebiet in einer Landwirtschaftsfläche und im LSG „Nauen-Brieselang-Krämer“. Es handelt sich

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um ein Vorhaben der Bestandsentwicklung. Erhebliche Auswirkungen auf die Schutzziele des LSG sind durch das Vorhaben nicht zu erwarten. Da es sich um eine kleinteilige Entwicklung handelt, die unterhalb der Erheblichkeitsgrenze des FNP liegt, ist eine Änderung des FNP nicht erforderlich. Somit stehen die Planungsziele in Übereinstimmung mit den überörtlichen und örtlichen Entwicklungsabsichten. Zudem handelt es sich um eine vorhandene alte Siedlungsstelle, im Eigentum des Bauherren, die durch den Bauherren selbst bewohnt wird. Somit verblieb kein Spielraum für andere Lösungen.

3.11 Monitoring

Gemäß § 4c BauGB ist nach Abschluss des Planverfahrens eine Überwachung der erheblichen Umweltauswirkungen der Plandurchführung zu gewährleisten. Die Modalitäten und der Umfang der geplanten Überwachungsmaßnahmen werden durch die Stadt/Gemeinde festgelegt. Im vorliegenden Planverfahren sind die Umweltauswirkungen als geringfügig einzustufen. Ein Monitoring mit den dafür erforderlichen Überwachungsmaßnahmen ist daher aus Sicht von Natur und Landschaftspflege und der Gemeinde nicht erforderlich.

3.12 Darstellung der Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben

Bei der Zusammenstellung der Angaben traten keine Schwierigkeiten auf.

3.13 Kurze nicht technische Zusammenfassung

Die Gemeinde Schönwalde-Glien unterstützt die Bemühungen eines privaten Bauherrn, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Erweiterung eines auch von ihm und einer Mietpartei bewohnten Wohnhauses, im Bereich einer alten Siedlungsstelle, zu schaffen. Mit dem Bebauungsplan soll eine geordnete städtebauliche Entwicklung des Gebietes, eine ortsbildverträgliche Einbindung der geplanten Bebauung in die Umgebung und ein hohes Maß an Umweltverträglichkeit erreicht werden. Die Planung sieht vor das vorhandene Wohnhaus einschließlich des rückwärtigen Gebäudeteils um ein Geschoss zu erhöhen, so dass aus die vorhandenen 2 Wohnungen auf insgesamt 4 Wohnungen erweitert werden. Zudem soll anstelle des derzeitig vorhandenen Satteldachs auf dem Wohnhaus ein Pultdach errichtet werden, das eine Solaranlage aufnimmt. Die Dachform des rückwärtigen Gebäudeteils ist derzeit noch nicht bekannt (wahrscheinlich Satteldach oder Krüppelwalmdach). Des Weiteren sieht der Bebauungsplan die Erweiterung der vorhandenen Terrassenfläche vor. Die vorhandenen Nutzungsstrukturen im Plangebiet werden sich durch das vorhandene Bauvorhaben nicht ändern. Durch die Planung werden alle nach Baumschutzsatzung der Gemeinde Schönwalde-Glien geschützten Gehölzstrukturen erhalten. Die o. g. Erweiterung hat erhebliche und unerhebliche Auswirkungen auf die vorhandenen Schutzgüter. Beim Schutzgut Boden liegen erhebliche Auswirkungen in Form von Versiegelung, Bodenabtrag und Verdichtung vor.

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Beim Schutzgut Wasser stellt sich die Situation ähnlich dar, kann jedoch, aufgrund der Geringfügigkeit der Erweiterungsbebauung, als unerheblich eingeschätzt werden. Durch die Bebauung kann es eine geringe Erhöhung der Temperatur im Plangebiet geben, da klimaregulierende Vegetationsfläche entfernt bzw. überbaut wird. Beim Schutzgut Landschaft kann eine optische Veränderung eintreten, da neue Elemente in die Fläche gebracht werden, das Wohnhaus einschließlich rückwärtigem Gebäudeteil um ein Geschoss aufgestockt bzw. auf dem Dach eine Solaranlage errichtet wird, was sich auf das Plangebiet und seine unmittelbare Umgebung störend auswirken kann. Durch die vorhandene Begrünung innerhalb bzw. im unmittelbaren Umfeld des Plangebiets, werden diese Veränderungen gar nicht bzw. nur sehr gering wahrnehmbar sein. Beim Schutzgut Vegetation/Tierwelt ist mit einer Verringerung der Vegetationsfläche und der dadurch bedingten lokalen Zerstörung von Lebens- und Nahrungsräumen zu rechnen. Dass es sich hierbei jedoch nur um einen faunistischen Lebensraum eher geringer Wertigkeit handelt und vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen bzw. eine Bauzeitenregelung festgesetzt werden, können diese Auswirkungen als unerheblich eingeschätzt werden. Für die Kultur- und Sachgüter besteht nach derzeitigem Kenntnisstand keine Gefährdung. Für das Schutzgut Mensch besteht nach derzeitigem Kenntnisstand ebenfalls keine Gefährdung. Diese o. g. Konflikte durch das geplante Bauvorhaben werden durch Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen in ihrer Intensität und Ausbreitung verringert bzw. durch die festgesetzten Kompensationsmaßnahmen außerhalb des Plangebiets wieder kompensiert. Ziel der Kompensationsmaßnahme ist hier die Optimierung und Aufwertung der Fläche für die Fauna und das Orts- und Landschaftsbild bzw. eine Verbesserung für das Schutzgut Boden. Bestimmte Beeinträchtigungen, so z. B. die Auswirkungen durch Lärm, Abgase, Staub und Unruhe während der Bauphase, lassen sich nicht vermeiden. Diese Auswirkungen sind allerdings zeitlich befristet und werden primär auch nur durch den Baustellenverkehr im Bereich der umliegenden Flächen bzw. der Straße „Am Bahnhof“ war genommen, da von hier aus die verkehrstechnische Erschließung des Plangebietes erfolgt. Die Beeinträchtigungen durch den Bau innerhalb des Plangebietes und seiner angrenzenden Umgebung sind ebenfalls auf die Zeit der Errichtung der baulichen Anlagen beschränkt. Insgesamt gesehen kann somit festgestellt werden, dass im Rahmen der Realisierung der Planung keine erheblich nachteiligen Umweltauswirkungen zu erwarten sind.

4 Eingriffsregelung

4.1 Gesetzliche Grundlagen der naturschutzfachlichen Eingriffsregelung

Gesetzliche Grundlage der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung bildet das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG). Das BNatSchG definiert in § 1 (1) als Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege den Schutz, die Pflege und Entwicklung

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 der Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts,  der Nutzungsfähigkeit der Naturgüter,  der Pflanzen- und Tierwelt sowie  der Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft.

Als Lebensgrundlagen des Menschen und als Voraussetzung für seine Erholung in Natur und Landschaft wird eine nachhaltige Sicherung dieser Ziele angestrebt. Sie sind sowohl untereinander als auch gegen die sonstigen Anforderungen der Allgemeinheit an Natur und Landschaft abzuwägen.

Bei Durchführung des Bauvorhabens werden Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft hervorgerufen. Entsprechend der Erheblichkeit hat der Vorhabensträger ggf. Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege vorzunehmen. Der rechtliche Rahmen wird dabei von der Eingriffsregelung nach § 14 BNatSchG vorgegeben: „Eingriffe in Natur und Landschaft im Sinne dieses Gesetzes sind Veränderungen der Gestalt oder Nutzung von Grundflächen oder Veränderungen des mit der belebten Bodenschicht in Verbindung stehenden Grundwasserspiegels, die die Leistungsfähigkeit und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes oder das Landschaftsbild erheblich beeinträchtigen können.“ Nach § 15 BNatSchG ist „der Verursacher eines Eingriffs ... verpflichtet, vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen. ...“ Unvermeidbare Beeinträchtigungen hat der „Verursacher ... durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege auszugleichen (Ausgleichsmaßnahmen) oder zu ersetzen (Ersatzmaßnahmen). Ausgeglichen ist eine Beeinträchtigung, wenn und sobald die beeinträchtigten Funktionen des Naturhaushaltes in gleichartiger Weise wiederhergestellt sind und das Landschaftsbild landschaftsgerecht wiederhergestellt oder neu gestaltet ist“. „Ersetzt ist eine Beeinträchtigung, wenn und sobald die beeinträchtigten Funktionen des Naturhaushaltes in dem betroffenen Naturraum in gleichwertiger Weise hergestellt sind und das Landschaftsbild neu gestaltet ist“.

4.2 Bestandsaufnahme und Bewertung der Schutzgüter

Eine umfassende Bestandsaufnahme und Bewertung der einzelnen Schutzgüter Mensch, Boden, Wasser, Klima/Luft, Vegetation/Tierwelt, Landschaft und Kultur- und Sachgüter erfolgte unter Punkt 1.4 des Umweltberichtes zum geplanten Bauvorhaben und ist dort nachzulesen

4.3 Konfliktanalyse und Vermeidung/Verminderungsmaßnahmen zu den Schutzgütern

Eine umfassende Konfliktanalyse mit Darstellung der erheblichen und unerheblichen Auswirkungen sowie Vermeidung/Verminderungsmaßnahmen zu den einzelnen Schutzgütern Mensch, Boden, Wasser, Klima/Luft, Vegetation/Tierwelt, Landschaft und Kultur- und Sachgüter erfolgte unter Punkt 1.7.1 des Umweltberichtes zum geplanten Bauvorhaben und ist dort nachzulesen

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4.4 Kompensationsermittlung

Grundsätzlich gilt für die Eingriffsregelung, dass Vermeidung/Verminderung des Eingriffs vor Ausgleich des Eingriffs vor Ersatz des Eingriffs geht. In der vorliegenden Planung wurden verschiedene Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen vor Durchführung des Eingriffs bei der Planung berücksichtigt. Diese stellen sich in Form einer geringen überbaubaren Grundfläche, der Teilversiegelung der Stellflächen und deren Zufahrten sowie durch weitere Hinweise dar und sind unter dem Punkt 1.7.2 des Umweltberichtes nachlesbar. Da der Eingriff jedoch nur durch Aufgabe der Planung vollständig vermieden werden kann, verbleibt nach Anwendung der Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen eine Beeinträchtigung der Schutzgüter durch den Eingriff. Diese Beeinträchtigung ist in Form von Ausgleichsmaßnahmen und/oder Ersatzmaßnahmen zur Wiederherstellung des Naturhaushaltes zu kompensieren.

Allgemeine Anforderungen an Kompensationsmaßnahmen gemäß HVE Funktionale Anforderungen an Kompensationsmaßnahmen Laut HVE soll der Zustand von Natur und Landschaft nach erfolgtem Ausgleich möglichst funktional gleichartig zum Ausgangszustand sein. Damit ist nicht die Wiederherstellung identischer Elemente gemeint, sondern die wesentlichen Funktionen, die Natur und Landschaft vor dem Eingriff erfüllt haben, sollen auch zukünftig gewährleistet sein. Für Ersatzmaßnahmen ist der funktionale Bezug gelockert. Die beeinträchtigten Werte und Funktionen können auch in ähnlicher Weise durch naturschutzfachlich gleichwertige Maßnahmen ersetzt werden.

Räumliche Anforderungen an Kompensationsmaßnahmen Für die Anerkennung als Ausgleichsmaßnahme wird ein enger räumlicher Bezug der Maßnahmen zu den auszugleichenden Schutzgütern und ihren Funktionen gefordert. Maßnahmen im direkten Einwirkungsbereich der betriebsbedingten Beeinträchtigungen werden in der E/A Bilanz in der Regel nicht anerkannt, sondern gelten als Gestaltungsmaßnahmen. Als Ausnahme kann ggf. die Wirkung auf das Landschaftsbild berücksichtigt werden. Für Ersatzmaßnahmen ist der räumliche Bezug gelockert. Die beeinträchtigten Funktionen können auch in größerer Entfernung kompensiert werden. Ein räumlicher Bezug muss aber in jedem Fall zwischen Eingriffs- und Kompensationsraum herstellbar sein. In Brandenburg wird dieser als gegeben angesehen, wenn die Ersatzmaßnahmen innerhalb der gleichen naturräumlichen Region (definiert im Landschaftsprogramm Brandenburg, MLUR 2001) umgesetzt werden. Darüber hinaus sollten die Maßnahmen im gleichen Landkreis und damit in der Zuständigkeit der Behörden liegen. Dabei sind Maßnahmen, die gleichartige Funktionen in größerer Entfernung wiederherstellen, solchen vorzuziehen, die nur ähnliche Funktionen, dafür aber in der Nähe des Eingriffsortes ersetzen.

Kompensationskonzept/Wertigkeit der Kompensationsflächen

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Nach den o. g. Anforderungen an Kompensationsmaßnahmen kommt als Kompensation für den Eingriff durch die Neuversiegelung nur eine Entsiegelung von Flächen in Frage, da nur so ein funktional gleichartiger Zustand zum Ausgangszustand erreicht werden kann. Flächen zum Entsiegeln zur Kompensation des Eingriffs wurden jedoch inner- und außerhalb des Plangebiets nicht gefunden. Da der Ausgleich laut HVE möglichst funktional gleichartig sein soll, sollen als Kompensation für die Neuversiegelung Gehölzanpflanzungen als Randbepflanzung eines Reiterhofs, ca. 300 m südlich, vorgenommen werden. Gehölzanpflanzungen gewährleisten eine Auflockerung und bessere Durchlüftung des Bodens und somit eine Verbesserung der Entwicklungsbedingungen für die Bodenorganismen, was eine Bodenverbesserung zur Folge hat. Weiterhin wird durch Gehölzpflanzungen der Bodenerosion entgegengewirkt und der Gas- und Wasseraustausch des Bodens mit der Atmosphäre verbessert, was positive Auswirkungen auf den Wasserhaushalt des Bodens hat, da der Boden Wasser speichern kann und an die pflanzliche Vegetation wieder abgibt. Des Weiteren wird die Bodenfilterfunktion verbessert und das Wasserspeicherungsvermögen durch Gehölze erhöht sowie das Landschaftsbild aufgewertet. Somit werden durch Gehölzanpflanzungen nach der Baumaßnahme, die vorhandenen wesentlichen Funktionen des Naturhaushaltes vor dem Eingriff wiederhergestellt. Es handelt sich somit um Ausgleichsmaßnahmen. Hinzu kommt, dass die Ausgleichsmaßnahmen in räumlicher Nähe zum Plangebiet, in der naturräumlichen Einheit Luchland mit der Untereinheit des Havelländischen Luchs, im Landkreis Havelland, liegen. Somit entsprechen die Ausgleichsmaßnahmen den räumlichen Anforderungen an Kompensationsmaßnahmen gemäß HVE und sind zur Kompensation des Eingriffs geeignet.

Kompensationsermittlung Schutzgut Mensch Erhebliche Auswirkungen wurden für das Schutzgut Mensch nicht festgestellt. Zudem ist das Schutzgut Mensch nicht Bestandteil der Eingriffsregelung.

Schutzgut Boden Aufgrund der vorliegenden Planung können im Plangebiet insgesamt 921 m² Fläche im Plangebiet überbaut werden. Da jedoch schon 495 m² anrechenbare Vollversiegelung vorliegen, beträgt die Neuversiegelung 426 m² Fläche. Da es sich hier um erhebliche Auswirkungen handelt, sind Kompensationsmaßnahmen durchzuführen. Wie vorher beschrieben, soll die Kompensation für den Eingriff in das Schutzgut Boden in Form von flächigen Gehölzanpflanzungen erfolgen. Da es sich um anthropogen geprägte Siedlungsböden handelt, die als Böden allgemeiner Funktionsausprägung einzuschätzen sind, wird ein Kompensationsverhältnis von 1:2 angesetzt.

Der Kompensationsbedarf stellt sich nunmehr wie folgt dar:

Eingriffsart Boden nach Flächeninan- Kompensations- HVE spruchnahm bedarf nach HVE e

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Gebäude, Nebenanlagen Boden 921 m² 852 m² (1:2) usw. in Vollversiegelung allgemeiner Planung -495 Funktionsausprä m² vorh. -gung Versiegelung = 426 m² Kompensationsbedarf 426 m² 852 m²

Es werden somit 852 m² Fläche zur Kompensation des Eingriffs in das Schutzgut Boden benötigt. In Anlehnung an die HVE werden 50 m²/Baum und 5 m²/Strauch veranschlagt.

Bei Umsetzung des o. g. Kompensationskonzeptes, ergibt sich folgende Bilanz:

Kompensation Größe Anpflanzung von 18 Bäumen der Sortierung 2 xv, 10- 12 ca. 300 m südwestlich des Plangebiets. Adäquat können 900, auch pro Baum 10 Sträucher angepflanzt werden. 00 m² Gesamt 900, 00 m²

Um die erheblichen Beeinträchtigungen zu kompensieren sind somit mindestens 18 Bäume der Sortierung 2 xv, 10-12 anzupflanzen und zu erhalten.

Schutzgut Wasser Erhebliche Auswirkungen konnten für das Schutzgut Wasser nicht festgestellt werden. Eine Kompensation ist nicht erforderlich. Durch die Neuanpflanzung von 18 Bäumen ca. 300 m südlich außerhalb des Plangebiets erfolgt hier eine Verbesserung für das Schutzgut.

Schutzgut Klima/Luft Erhebliche Auswirkungen konnten für das Schutzgut Klima nicht festgestellt werden. Eine Kompensation ist nicht erforderlich. Durch die Neuanpflanzung von 18 Bäumen ca. 300 m südlich außerhalb des Plangebiets erfolgt hier eine Verbesserung für das Schutzgut.

Schutzgut Vegetation/Tierwelt Erhebliche Auswirkungen konnten für das Schutzgut Vegetation/Tierwelt nicht festgestellt werden. Eine Kompensation ist nicht erforderlich. Durch die Neuanpflanzung von 18 Bäumen ca. 300 m südlich außerhalb des Plangebiets erfolgt hier eine Verbesserung für das Schutzgut. Durch die Neuanpflanzungen wird die Biotopverbindung verbessert und es werden Lebensräume für Tiere erweitert bzw. neu geschaffen. Durch die festgesetzte CEF-Maßnahme sowie die Bauzeitenregelung werden Beeinträchtigungen der Avifauna vermieden.

Schutzgut Landschaft Erhebliche Auswirkungen konnten für das Schutzgut Landschaft nicht festgestellt werden. Eine Kompensation ist nicht erforderlich. Durch die Neuanpflanzung von 18 Bäumen ca. 300 m südlich außerhalb des Plangebiets erfolgt hier eine Verbesserung für das Schutzgut, was eine Aufwertung für das Schutzgut Landschaft darstellt, da neue positiv wirkende Landschaftselemente erschaffen werden.

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter Erhebliche Auswirkungen konnten nach derzeitigem Kenntnisstand für das Schutzgut Kultur- und Sachgüter nicht festgestellt werden. Eine Kompensation ist nicht erforderlich.

4.5 Darstellung Ausgleichsmaßnahmen im Plangebiet

Aufgrund der Größe und der schon vorhandenen dichten Bepflanzung, ist eine Kompensation innerhalb des Plangebiets nicht möglich bzw. auch nicht sinnvoll, da eine naturschutzfachliche Aufwertung nicht unmittelbar zu erwarten ist.

4.6 Darstellung Ausgleichsmaßnahmen außerhalb des Plangebiets

Als Kompensation für die Neuversiegelung sollen Gehölzanpflanzungen im Bereich eines Reiterhofs als Randbepflanzung einer Pferdekoppel, ca. 300 m südlich des Plangebiets, vorgenommen werden. Voraussichtlich werden Obstbäume gepflanzt. Die Neuanpflanzungen sollen vor allem eine Verbesserung für das Schutzgut Boden und das Landschaftsbild bewirken und den Reiterhof nach Westen und Süden zur offenen Weidelandschaft abschirmen.

Kompensationsfläche Südlich bebauter Betriebsflächen Reiterhof, Gemarkung Schönwalde, Flur 28, Flurstück 268, Gesamtgröße Flurstück 13.441 m² (1,3441 ha), ermittelter Anteil Kompensationsfläche 900 m² (0,085 ha). Bei dem Flurstück handelt es sich um kein kommunales, sondern um ein privates Flurstück:

Bestandsbeschreibung Bei der Kompensationsfläche handelt es sich um den Rand einer Pferdekoppel, die mit Grasland bestanden ist, jedoch auch Kahlstellen aufweist. Begrünende Gehölzstrukturen fehlen. Die Wertigkeit kann als gering bis maximal mittel eingeschätzt werden. Die Koppel ist mit Weidezäunen abgegrenzt, so dass eine Bepflanzung und Erhaltung der Bäume möglich ist. Westlich und östlich liegen weitere Pferdekoppeln, deren Wertigkeit ebenfalls als gering bis maximal mittel eingeschätzt werden kann. Südlich grenzt ein Feldweg mit beidseitigen Windschutzstreifen an das Areal. Die Wertigkeit der Gehölzstrukturen kann als hoch eingeschätzt werden. Nördlich befinden sich die bebauten Betriebsflächen des Reiterhofs (Wohnhaus, Reithalle, Stallanlagen, Reitplatz usw.). Die Wertigkeit ist gering. Das Flurstück 268 wird im Zentrum in W-O Richtung von der 380 kV Hochspannungsfreileitung Wolmirstedt-Teufelsbruch-Wustermark gequert (Höhe ca. 80 m), die das Landschaftsbild start beeinträchtigt. Die Wertigkeit ist sehr gering.

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Luftbild mit Flurstück 268 (Lage Kompensationsfläche)

Kompensationsmaßnahme Innerhalb der ausgewiesenen Kompensationsfläche (Gemarkung Schönwalde, Flur 28, Flurstück 268, sind auf 850 m² Fläche insgesamt 18 Bäume als Hochstämme der Sortierung 2 xv, 10-12, in Form einer Baumreihe anzupflanzen. Adäquat können aus pro Baum 10 Sträucher in Form eines Windschutzstreifens angepflanzt werden. Die Neuanpflanzungen sollen eine Verbesserung für das Schutzgut Boden sowie eine Aufwertung des Landschaftsbildes bewirken und die bebauten Betriebsflächen des Reiterhofs nach Westen und Süden zur offenen freien Weidelandschaft abschirmen. Des Weiteren sollen die Pflanzungen eine Verbesserung für die Schutzgüter Wasser, Klima/Luft und Vegetation/Tierwelt bewirken.

Die Ausführung der Kompensationsmaßnahme ist vertraglich zu fixieren. Ist die o. g. Kompensationsmaßnahme außerhalb des Plangebiets aus derzeit unbekannten Gründen nicht durchführbar, ist eine neue adäquate Fläche für die Umsetzung der Maßnahme zu benennen. Die Kompensationsmaßnahme ist in diesem Fall neu zu definieren.

4.7 Bilanzierung

In der Bilanzierung werden die Eingriffe in den Naturhaushalt sowie in das Orts- und Landschaftsbild den festgesetzten Vermeidungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen gegenübergestellt und bewertet. Durch den Bebauungsplan soll die Aufstockung eines vorhandenen Wohnhauses (derzeit 1 Geschoss + Dachgeschoss mit Satteldach, Firsthöhe

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von 8,3 m über GOK) um maximal 4,2 m, auf 2 Geschosse mit Pultdach und 12,5 m Firsthöhe über GOK, ermöglicht werden, um die vorhandenen Wohnungen um 2 auf insgesamt 4 zu erweitern. Auf dem Dach soll eine Solaranlage untergebracht werden. Eine Aufstockung des rückwärtigen Wohnhausteils (derzeit 6 m Firsthöhe über GOK) ist bis in eine Höhe von ca. 11 m maximal möglich. Das würde einer Erhöhung um maximal 5 m entsprechen. Ob diese Erhöhung vom Bauherren überhaupt ausgeschöpft wird, kann hier derzeit nicht beurteilt werden. Des Weiteren sieht die Planung die Erweiterung der vorhandenen Terrassenfläche vor. Das führt zu erheblichen Beeinträchtigungen des Schutzguts Boden, in Form der Neuversiegelung von 426 m² Fläche. Zur Kompensation des Eingriffs sollen, gemäß HVE, flächige Gehölzanpflanzungen in Form einer Baumreihe aus 18 Bäumen der Sortierung 2 xv, 10-12, auf einer Gesamtfläche von 900 m², vorgenommen werden. Das das Plangebiet schon einen hohen Durchgrünungsgrad aufweist, soll die Kompensation ca. 300 m südlich außerhalb des Plangebiets erfolgen. Vorraussichtlich werden Obstbäume gepflanzt. Zur Vermeidung von erheblichen Beeinträchtigungen der Avifauna werden weiterhin eine CEF-Maßnahme (vorgezogene Ausgleichsmaßnahme) sowie eine Bauzeitenregelung festgesetzt. Bei Umsetzung der Maßnahmen kann aufgrund der o. g. Vermeidungs-, Verminderung- und Ausgleichsmaßnahmen der Eingriff durch die geplante Baumaßnahme als kompensiert gelten, was in der Bilanzierung auf den folgenden Seiten nochmals deutlich wird.

Vorgenommene Abkürzungen: V: Maßnahmen zur Vermeidung/Verminderung A: Maßnahmen zum Ausgleich E: Maßnahmen zum Ersatz

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Schutzgut Boden

Art des Eingriffs/  Versiegelung/Überprägung/Flächenverbrauch Art der Auswirkung  Zerstörung gewachsener Bodenhorizontierung  Bodenverdichtung/Bodenverunreinigungen

Betroffene Fläche 426 m² Neuversiegelung

Beschreibung der V  Planung an anthropogen vorbelastetem Standort in landschaftspflegerisch ausreichendem Abstand zu naturschutzfachlich en Maßnahmen wertvollen Gebieten und Biotopen. V  Niederschlagsversickerung innerhalb des Plangebiets V  Erhaltung der nach Baumschutzsatzung geschützten Gehölzstrukturen. V  Durchführung CEF-Maßnahme für höhlenbrütende Vogelarten. V  Durchführung Bauzeitenregelung. A  Kompensation Bodenversiegelung: Neuanpflanzung von 18 Bäumen der Sortierung 2 xv, 10-12 in Form einer Baumreihe ca. 300 m südlich des Plangebiets.

Bilanz Beeinträchtigte Bodenfunktionen werden durch Vermeidungs-, Verminderungs- und Ausgleichsmaßnahmen kompensiert. Durch die Neuanpflanzungen von 18 Bäumen erfolgt eine Auflockerung und bessere Durchlüftung des Bodens und somit eine Verbesserung der Entwicklungsbedingungen für die Bodenorganismen in räumlicher Nähe zum geplanten Bauvorhaben, was eine Bodenverbesserung zur Folge hat. Weiterhin wird durch Anpflanzung der Bodenerosion entgegengewirkt. Die Niederschlagsversickerung vor Ort hat positive Auswirkungen auf den Wasserhaushalt des Bodens, da der Boden Wasser speichern kann und an die pflanzliche Vegetation im Plangebiet wieder abgibt.

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Schutzgut Wasser

Art des Eingriffs/  Überbauung von Boden als potentielle Art der Auswirkung Wasserversickerungsfläche  Beeinträchtigung der Wasserqualität betroffene Fläche 426 m² Neuversiegelung

Beschreibung der V  Planung an anthropogen vorbelastetem Standort in landschaftspflegerisch ausreichendem Abstand zu naturschutzfachlich en Maßnahmen wertvollen Gebieten und Biotopen. V  Niederschlagsversickerung innerhalb des Plangebiets V  Erhaltung der nach Baumschutzsatzung geschützten Gehölzstrukturen. V  Durchführung CEF-Maßnahme für höhlenbrütende Vogelarten. V  Durchführung Bauzeitenregelung. A  Kompensation Bodenversiegelung: Neuanpflanzung von 18 Bäumen der Sortierung 2 xv, 10-12 in Form einer Baumreihe ca. 300 m südlich des Plangebiets.

Bilanz Durch Versickerung vor Ort wird gewährleistet, dass Niederschläge im Bereich des Bauvorhabens versickert werden und somit der örtlichen Vegetation zur Verfügung stehen. Durch die Neuanpflanzung von insgesamt 18 Bäumen wird die Bodenfilterfunktion verbessert und das Wasserspeicherungs-vermögen in der Umgebung des geplanten Bauvorhabens erhöht, was positive Auswirkungen auf den Wasserhaushalt vor Ort hat und für das Grundwasser eine Verbesserung darstellt.

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Schutzgut Klima/Luft

Art des Eingriffs/  Veränderung der Oberflächenmaterialien Art der Auswirkung  Überbauung von 426 m² Bodenfläche als potentieller Standort für klimatisch wirksame Vegetation betroffene Fläche Gesamtgebiet

Beschreibung der V  Planung an anthropogen vorbelastetem Standort in landschaftspflegerisch ausreichendem Abstand zu naturschutzfachlich en Maßnahmen wertvollen Gebieten und Biotopen. V  Niederschlagsversickerung innerhalb des Plangebiets V  Erhaltung der nach Baumschutzsatzung geschützten Gehölzstrukturen. V  Durchführung CEF-Maßnahme für höhlenbrütende Vogelarten. V  Durchführung Bauzeitenregelung. A  Kompensation Bodenversiegelung: Neuanpflanzung von 18 Bäumen der Sortierung 2 xv, 10-12 in Form einer Baumreihe ca. 300 m südlich des Plangebiets.

Bilanz Ausreichende Reduzierung der Auswirkungen des Vorhabens durch die festgesetzte Maßnahme. Durch die Neuanpflanzungen in Form von insgesamt 18 Bäumen erfolgt die Bindung von Stäuben, Windruhe, Sauerstoffproduktion, Luftbefeuchtung und Schallminderung in der Umgebung des geplanten Bauvorhabens.

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Schutzgut Vegetation/Tierwelt

Art des Eingriffs/  Überprägung, Flächenverbrauch Art der Auswirkung  Verkleinerung bzw. Zerstörung von potentiell möglichen Nahrungsräumen  zeitlich bedingter Baulärm und somit Beunruhigung von Tieren  Zerschneidung von Tierlebensräumen betroffene Fläche Gesamtgebiet Beschreibung der V  Planung an anthropogen vorbelastetem Standort in landschaftspflegerisch ausreichendem Abstand zu naturschutzfachlich en Maßnahmen wertvollen Gebieten und Biotopen. V  Niederschlagsversickerung innerhalb des Plangebiets V  Erhaltung der nach Baumschutzsatzung geschützten Gehölzstrukturen. V  Durchführung CEF-Maßnahme für höhlenbrütende Vogelarten. V  Durchführung Bauzeitenregelung. A  Kompensation Bodenversiegelung: Neuanpflanzung von 18 Bäumen der Sortierung 2 xv, 10-12 in Form einer Baumreihe ca. 300 m südlich des Plangebiets. Bilanz Durch die Neuanpflanzungen wird die Biotopverbindung in der Umgebung des geplanten Bauvorhabens verbessert und es werden Lebensräume für Tiere erweitert bzw. neu geschaffen. Des Weiteren werden Lebens-, Nahrungs- und Unterschlupfmöglichkeiten für Tiere verbessert.

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Schutzgut Landschaft

Art des Eingriffs/  Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch einen Art der Auswirkung Baukörper am Rand des Siedlungsbereichs von Nauen betroffene Fläche Gesamtgebiet Beschreibung der V  Planung an anthropogen vorbelastetem Standort in landschaftspflegerisch ausreichendem Abstand zu naturschutzfachlich en Maßnahmen wertvollen Gebieten und Biotopen. V  Niederschlagsversickerung innerhalb des Plangebiets V  Erhaltung der nach Baumschutzsatzung geschützten Gehölzstrukturen. V  Durchführung CEF-Maßnahme für höhlenbrütende Vogelarten. V  Durchführung Bauzeitenregelung. A  Kompensation Bodenversiegelung: Neuanpflanzung von 18 Bäumen der Sortierung 2 xv, 10-12 in Form einer Baumreihe ca. 300 m südlich des Plangebiets. Bilanz Durch den Eingriff erfolgt eine Veränderung des Orts- u. Landschaftsbildes im Bereich des geplanten Bauvorhabens. Der Charakter der Region bleibt jedoch erhalten, da es sich um die Aufstockung eines vorhandenen Wohnhauses mit 2 Wohnungen handelt. Das Anpflanzen von insgesamt 18 Bäumen bewirkt eine Aufwertung für das Landschaftsbild in räumlicher Nähe zum geplanten Eingriff sowie eine bessere Naturausstattung. Es erfolgt eine Begrünung und es wird eine Minderung der Oberflächenverfremdungen sowie ein Sicht-, Lärm- und Windschutz erreicht. Des Weiteren wird die Grünverbindung verbessert, was ebenfalls positive Auswirkungen auf das Landschaftsbild hat. Zudem werden die Betriebsflächen des Reiterhofs nach Westen und Süden zur offenen Landschaft abgeschirmt und die starke negative optische Wirkung der 380 kV Hochspannungsfreileitung vor Ort vermindert.

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Schutzgut Kultur- und Sachgüter

Art des Eingriffs/  Beeinträchtigung von derzeit nicht bekannten Art der Auswirkung Bodendenkmalen betroffene Fläche Gesamtgebiet

Beschreibung der V  Planung an anthropogen vorbelastetem Standort in landschaftspflegerisch ausreichendem Abstand zu naturschutzfachlich en Maßnahmen wertvollen Gebieten und Biotopen. V  Niederschlagsversickerung innerhalb des Plangebiets V  Erhaltung der nach Baumschutzsatzung geschützten Gehölzstrukturen. V  Durchführung CEF-Maßnahme für höhlenbrütende Vogelarten. V  Durchführung Bauzeitenregelung. A  Kompensation Bodenversiegelung: Neuanpflanzung von 18 Bäumen der Sortierung 2 xv, 10-12 in Form einer Baumreihe ca. 300 m südlich des Plangebiets.

Bilanz Eine Beeinträchtigung von Kulturgütern durch das geplante Bauvorhaben kann, bei Einhaltung der Bodendenkmalschutz-bestimmungen des Landes Brandenburg, nicht festgestellt werden. Sachgüter wurden im Plangebiet nicht vorgefunden. Eine Kompensation ist nicht erforderlich.

82 IGF Ingenieurgesellschaft Falkenrehde mbH, Ketziner Str. 26, 14641 Nauen, Tel. 03321/74 70 0 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 27 „Am Bahnhof 7“ der Gemeinde Schönwalde-Glien

4.8 Kostenschätzung Kompensationsmaßnahmen

Pos. 1: Pflanzstreifen westlich und östlich Pferdeunterstand

1.1 Anpflanzung von 18 Bäumen als Hochstämme der 2.700,00 EUR Sortierung 2 xv, 10-12, Liefern, Pflanzen, Mulchen, Fertigstellungs- und dreijährige Entwicklungspflege (150 EUR/Baum)

Gesamtkosten der Maßnahmen 2.700,00 EUR

Bei einer Gesamtgröße des Plangebiets von 1.535 m² entsprechen die Kompensationsmaßnahmen einem Betrag von 1,76 EUR/m².

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5 Pflanzliste

Es sind ausschließlich Sträucher gemäß Erlass vom 26.08.2004 des Ministeriums für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung zur Sicherung gebietsheimischer Herkünfte bei der Pflanzung von Gehölzen in der freien Landschaft zu pflanzen.

Gehölzart Wuchshöhe (bei optimalen Standortverhältniss en) BÄUME Acer campestre Feldahorn bis 15 m Acer platanoides Spitzahorn bis 30 m Acer pseudoplatanus Bergahorn bis 30 m Alnus glutinosa Schwarzerle bis 30 m Betula pendula Birke bis 25 m Carpinus betulus Hainbuche bis 20 m Malus spec. Apfel gemäß Liste Ostsorten bis 10 m Prunus spec. Kirsche gemäß Liste Ostsorten bis 20 m Prunus spec. Pflaume/Zwetschge gemäß Liste Ostsorten bis 20 m Pyrus spec. Birne gemäß Liste Ostsorten bis 15 m Quercus petraea Trauben-Eiche bis 30 m Quercus robur Stiel-Eiche bis 30 m Salix fragilis Bruchweide bis 30 m Sorbus aucuparia Eberesche bis 15 m Tilia cordata Winterlinde bis 30 m Tilia platyphyllos Sommerlinde bis 30 m Ulmus glabra Berg-Ulme bis 30 m Ulmus laevis Flatter-Ulme bis 30 m Ulmus minor Feld-Ulme bis 30 m STRÄUCHER Cornus sanguinea Roter Hartriegel bis 4 m Corylus avellana Haselnuß bis 5 m Crataegus laevigata Zweigriffliger Weißdorn bis 6 m Crataegus monogyna Eingriffliger Weißdorn bis 5 m Euonymus europaea Spindelstrauch bis 6 m Ligustrum vulgare Gemeiner Liguster bis 6 m Prunus spinosa Schlehe bis 4 m Rhamnus carthaticus Purgier-Kreuzdorn bis 6 m Ribes rubrum Rote Johannisbeere bis 1,5 m Ribes uva-crispa Stachelbeere bis 1,5 m Rosa canina Hunds-Rose bis 3 m Rosa corymbifera Hecken-Rose bis 3 m Rubus fructicosus Brombeere bis 2 m Rubus idaeus Himbeere bis 2 m Salix cinera Graue Weide bis 5 m Salix myrsinifolia Schwarzweide bis 5 m Salix pentandra Lorbeer Weide bis 5 m Salix repens Kriechweide bis 5 m Salix triandra Mandelweide bis 5 m Salix viminalis Korbweide bis 5 m Sambucus nigra Schwarzer Holunder bis 10 m

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Syringa vulgaris Gemeiner Flieder bis 7 m Viburnum opulus Gemeiner Schneeball bis 4 m

Der Bauherr wird voraussichtlich Obstgehölze anpflanzen. Die Artenwahl und die Anlage der festgesetzten Streuobstwiese sind auf Grundlage der „Informationsbasis zur Sicherung und Regeneration von Obstarten- und Obstsortenvielfalt in Brandenburg“, der Humboldt-Universität zu Berlin, vorzunehmen. Hier werden folgende alte Obstsorten empfohlen:

Alte Obstsorten für Obstbaumreihen, -alleen und Streuobstwiesen

Empfohlene Apfelsorten für den Streuobstanbau im nordwestlichen Brandenburg (SCHWÄRZEL & SCHWÄRZEL 2004, HELLER et al. 2005, SCHRÄGG & TSCHISKALE 2007)1.

Sorte Standortansprüche Alkmene Altmärker Goldrenette Ananasrenette Baumanns Renette mittlere bis hohe Nährstoffversorgung, gesicherte Wasserversorgung Berlepsch mittlere bis hohe Nährstoffversorgung, gesicherte Wasserversorgung Boskoop Brettacher mittlere bis hohe Nährstoffversorgung, gesicherte Wasserversorgung Cox Orangenrenette Croncels

Empfohlene Apfelsorten für den Streuobstanbau im nordwestlichen Brandenburg (SCHWÄRZEL & SCHWÄRZEL 2004, HELLER et al. 2005, SCHRÄGG & TSCHISKALE 2007)1.

Sorte Standortansprüche Danziger Kantapfel geringer bis mittlerer Nährstoffbedarf, gesicherter Wasserbedarf Berlepsch mittlere bis hohe Nährstoffversorgung, gesicherte Wasserversorgung Geheimrat Breuhahn mittlere bis hohe Nährstoffversorgung, gesicherte Wasserversorgung Gelber Edelapfel mittlere Nährstoffversorgung Goldparmäne geringe bis mittlere Nährstoffversorgung, gesicherte Wasserversorgung Geheimrat Dr. Oldenburg mittlere bis hohe Nährstoffversorgung, gesicherte

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Wasserversorgung Gravensteiner geringe bis mittlere Nährstoffversorgung, gesicherte Wasserversorgung Goldrenette von Blenheim Jakob Lebel mittlere bis hohe Nährstoffversorgung Jakob Fischer Roter James Grieve mittlere bis hohe Nährstoffversorgung, gesicherte Wasserversorgung Kaiser Wilhelm geringe bis mittlere Nährstoffversorgung, gesicherte Wasserversorgung Landsberger Renette mittlere bis hohe Nährstoffversorgung Ontario mittlere bis hohe Nährstoffversorgung Prinz Albrecht von mittlere bis hohe Nährstoffversorgung, gesicherte Preußen Wasserversorgung Roter Boskoop Roter Eiserapfel geringe bis mittlere Nährstoffversorgung, gesicherte Wasserversorgung Rote Sternrenette Rheinischer Bohnapfel geringe bis mittlere Nährstoffversorgung, gesicherte Wasserversorgung Prinzenapfel mittlere bis hohe Nährstoffversorgung, gesicherte Wasserversorgung Schöner von Nordhausen mittlere bis hohe Nährstoffversorgung, gesicherte Wasserversorgung 1= Sortenempfehlungen nach HELLER et al. (2005) und SCHRÄGG & TSCHISKALE (2007); Standortansprüche nach SCHWÄRZEL & SCHWÄRZEL (2004).

Empfohlene Birnensorten für den Streuobstanbau im nordwestlichen Brandenburg (SCHWÄRZEL & SCHWÄRZEL 2004, HELLER et al. 2005, SCHRÄGG & TSCHISKALE 2007)1.

Sorte Standortansprüche Bosc’ s Flaschenbirne mittlerer Nährstoffbedarf, erhöhter Wasserbedarf Clapps Liebling mittlerer Nährstoffbedarf, erhöhter Wasserbedarf Conference mittlerer bis hoher Nährstoffbedarf, gesicherte Wasserversorgung Gellerts Butterbirne Gute Luise von Arvanches Gräfin von Paris mittlerer bis hoher Nährstoffbedarf, gesicherte Wasserversorgung

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Köstliche von Charneu mittlerer Nährstoffbedarf, gesicherte Wasserversorgung Kruschkenbirne Madame Verte Doppelte Philippsbirne 1= Sortenempfehlungen nach HELLER et al. (2005) und SCHRÄGG & TSCHISKALE (2007); Standortansprüche nach SCHWÄRZEL & SCHWÄRZEL (2004).

Empfohlene Kirschensorten für den Streuobstanbau im nordwestlichen Brandenburg (SCHWÄRZEL & SCHWÄRZEL 2004, GRITTNER 2007, SCHRÄGG & 1 TSCHISKALE 2007) .

Sorte Standortansprüche Büttners Rote Knorpelkirsche mittlerer Nährstoffbedarf Große Prinzessinkirsche mittlerer Nährstoffbedarf Große Schwarze Knorpelkirsche mittlerer Nährstoffbedarf Kassins Frühe mittlerer Nährstoffbedarf Werdersche Braune mittlerer Nährstoffbedarf 1= Sortenempfehlungen nach HELLER et al. (2005) und SCHRÄGG & TSCHISKALE (2007); Standortansprüche nach SCHWÄRZEL & SCHWÄRZEL (2004).

Empfohlene Pflaumen- und Zwetschensorten für den Streuobstanbau im nordwestlichen Brandenburg (SCHWÄRZEL & SCHWÄRZEL 2004, HELLER et al. 2005, 1 SCHRÄGG & TSCHISKALE 2007) .

Sorte Standortansprüche Anna Späth Graf Althanns mittlerer bis hoher Nährstoffbedarf, ausreichende Reneklode Wasserversorgung Große Grüne Reneklode Hauszwetsche Königin Viktoria Mirabelle aus Nancy Ontariopflaume The Czar 1= Sortenempfehlungen nach HELLER et al. (2005) und SCHRÄGG & TSCHISKALE (2007); Standortansprüche nach SCHWÄRZEL & SCHWÄRZEL (2004).

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6 ABWEICHUNG BEI DER ÜBERNAHME VON INHALTEN DES UMWELTBERICHTS UND DER EINGRIFFSREGELUNG

Die vorliegende Planfassung des Umweltberichtes und der Eingriffsermittlung unterbreitet Vorschläge für Festsetzungen im Bebauungsplan in textlicher Form. Diese Darstellungen sind nach erfolgter Abwägung als Festsetzungen in den Bebauungsplan als Festsetzung zu übernehmen (§ 1 a BauGB, § 7 BbgNatSchG). Kann den Belangen des Naturschutzes und der Landschaftspflege nicht Rechnung getragen werden, ist dies nach § 3 BbgNatSchG zu begründen.

Im vorliegenden B-Plan sind die im Umweltbericht/Eingriffsermittlung vorgeschlagenen Maßnahmen quantitativ und qualitativ übernommen worden. D. h. die textlichen Festsetzungen wurden unter städtebaulichen Gesichtspunkten umformuliert und gestrafft übernommen.

Veränderung / Begründung

Vorgeschlagene Festsetzungen – Vermeidung/Verminderung

Boden- und Grundwasserschutz Aus Gründen des Boden- und Grundwasserschutzes unterbleibt jeglicher Einsatz von chemischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln im Plangebiet. Die Bodenbearbeitung im Rahmen der Bautätigkeit ist auf das absolut notwendige Maß zu reduzieren und hat standortangepasst zu erfolgen, damit die Bodenstruktur weitestgehend erhalten wird, das Bodenleben geschont und erneute Bodenverdichtungen vermieden werden. Unbelastetes Niederschlagswasser ist innerhalb des Plangebiets zu versickern.

Bauzeitenregelung und Gehölzentfernungen Zum Schutz der im Plangebiet vorkommenden Vogelarten sind Abrissarbeiten an den vorhandenen Gebäuden sowie Bauarbeiten an Dach und Außenfassade im Plangebiet nur im Zeitraum vom 15. August bis 15. März durchzuführen. Bauarbeiten in den Innenräumen sowie das Auswechseln von Fenstern und Außentüren fallen nicht unter diese Bauzeitenregelung, da hier keine störungsintensiven Arbeiten zu erwarten sind. Gehölzfällungen dürfen nur außerhalb der Vegetationsperiode im Zeitraum 1. Oktober bis 28./29. Februar durchgeführt werden. Sollten Abrissarbeiten bzw. Gehölzfällungen außerhalb der o. g. Zeiträume erfolgen, so ist hier ein Antrag auf Ausnahmegenehmigung nach § 45 BNatSchG von den Verboten des § 44 BNatSchG bei der zuständigen Naturschutzbehörde zu stellen.

CEF-Maßnahmen (vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen) Bei Bau- und Abrissarbeiten an vorhandenen Gebäuden oder bei Entfernung von Gehölzen mit Nistplätzen sind vor Beginn der Brutperiode Ausweichnistplätze, in Form einer vorgezogenen Ausgleichsmaßnahme (CEF-Maßnahme), zu schaffen. Hier bietet sich das Aufhängen/Aufstellen von Nistkästen bzw. Halbhöhlennistkästen im Umfeld der Baumaßnahme an, die der jeweiligen Art

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entsprechen. Für jeden beseitigten Brutplatz ist ein neuer artgerechter Brutplatz neu anzulegen (hier Aufhängen von Nistkästen an Gebäuden, Gehölzen, am Zaun bzw. Aufstellen von Nistkästen am Pfahl innerhalb des Plangebiets). In Bezug auf das Bauvorhaben sind 2 Nistkästen (1 x Blaumeise, 1 x Bachstelze) nach Baubeginn, vor Anfang der Brutperiode, im Plangebiet anzubringen. Sollte der Nistkasten (Kohlmeise) an der nördlichen Plangebietsgrenze entfernt werden, so ist hier ein neuer Nistkasten im Plangebiet anzubringen.

Maßnahmen zur Herstellung der Versorgungsleitungen Um eine unnötige Flächeninanspruchnahme zu vermeiden, sind Versorgungsleitungen zu bündeln.

Maßnahmen während der Bauzeit Beeinträchtigungen während der Bauphase können durch ein optimiertes und diese Aspekte berücksichtigendes Baustellenmanagement sowie durch strikte Beachtung entsprechender Vorschriften vermindert werden. Der Staubbelästigung kann durch eine Benässung vorhandener Baustraßen, Lagerflächen und des Bodenaushubes entgegengewirkt werden.

Maßnahmen zur Vermeidung/Verminderung von Lichtemissionen Laut Lichtleitlinie des Landes Brandenburg, vom 10.05.2000 sollten folgende bewährte Verminderungs- oder Vermeidungsmaßnahmen in Bezug auf Lichtimmissionen beim Menschen durchgeführt werden:

1. Bei der Festlegung des Leuchtenstandortes ist darauf zu achten, dass die Nachbarschaft möglichst wenig von Lichtimmissionen betroffen wird. Die evtl. Beeinträchtigung der Nachbarschaft ist abhängig von Ort, Neigung und Höhe der Leuchte. Oftmals sind mehrere räumlich verteilte Leuchten aus der Sicht des Nachbarschutzes günstiger als wenige zentrale Leuchten. 2. Direkte Blickverbindung zur Leuchte sollte vermieden werden. Ist dies nicht möglich, sind zum Schutz der Nachbarschaft Blenden vorzusehen. 3. Für größere Plätze, die gleichmäßig ausgeleuchtet werden sollen (z. B. Lagerplätze), sind Scheinwerfer mit asymmetrischer Lichtverteilung zu verwenden, die oberhalb von 85° Ausstrahlungswinkel (zur Vertikalen) kein Licht abgeben, z. B. Strahler mit horizontaler Lichtaustrittsfläche. 4. Zeitlich veränderliches Licht (z. B. bei Leuchtreklamen) sollte durch gleich bleibendes Licht ersetzt werden, soweit dies mit dem Zweck der Anlage zu vereinbaren ist. 5. Lichtimmissionen aus Gebäuden (z. B. beleuchtete Arbeitsräume etc.) können durch geeignete Abdunklungsmaßnahmen (Rollos, Jalousien o. Ä.) verhindert werden.

Des Weiteren sollten laut Lichtleitlinie des Landes Brandenburg, vom 10.05.2000, folgende bewährte Verminderungs- oder Vermeidungsmaßnahmen in Bezug auf Lichtimmissionen beim Schutzgut Vegetation/Tierwelt durchgeführt werden:

1. Vermeidung heller, weit reichender künstlicher Lichtquellen in der freien Landschaft. 2. Lichtlenkung ausschließlich in die Bereiche, die künstlich beleuchtet werden müssen. 3. Wahl von Lichtquellen mit für Insekten wirkungsarmem Spektrum

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4. Verwendung von staubdichten Leuchten. 5. Begrenzung der Betriebsdauer auf die notwendige Zeit. 6. Vermeidung der Beleuchtung von Schlaf- und Brutplätzen sowie die 7. Vermeidung der Beleuchtung der Gebäudekörper von hohen Gebäuden.

Die Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung werden als Hinweise in die Planzeichnung aufgenommen. Zudem werden die Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung in einem städtebaulichen Vertrag mit dem Grundstückseigentümer vertraglich abgesichert.

Vorgeschlagene Festsetzungen – Ausgleichsmaßnahmen im Plangebiet

Aufgrund der Größe und der schon vorhandenen dichten Bepflanzung, ist eine Kompensation innerhalb des Plangebiets nicht möglich bzw. auch nicht sinnvoll, da eine naturschutzfachliche Aufwertung nicht unmittelbar zu erwarten ist.

Vorgeschlagene Festsetzungen – Ausgleichsmaßnahmen außerhalb des Plangebiets

Als Kompensation für die Neuversiegelung sollen Gehölzanpflanzungen im Bereich eines Reiterhofs als Randbepflanzung einer Pferdekoppel, ca. 300 m südlich des Plangebiets, vorgenommen werden. Die Neuanpflanzungen sollen vor allem eine Verbesserung für das Schutzgut Boden und das Landschaftsbild bewirken und den Reiterhof nach Westen und Süden zur offenen Weidelandschaft abschirmen.

Kompensationsfläche Südlich bebauter Betriebsflächen Reiterhof, Gemarkung Schönwalde, Flur 28, Flurstück 268, Gesamtgröße Flurstück 13.441 m² (1,3441 ha), ermittelter Anteil Kompensationsfläche 850 m² (0,085 ha):

Bestandsbeschreibung Bei der Kompensationsfläche handelt es sich um den Rand einer Pferdekoppel, die mit Grasland bestanden ist, jedoch auch Kahlstellen aufweist. Begrünende Gehölzstrukturen fehlen. Die Wertigkeit kann als gering bis maximal mittel eingeschätzt werden. Die Koppel ist mit Weidezäunen abgegrenzt, so dass eine Bepflanzung und Erhaltung der Bäume möglich ist. Westlich und östlich liegen weitere Pferdekoppeln, deren Wertigkeit ebenfalls als gering bis maximal mittel eingeschätzt werden kann. Südlich grenzt ein Feldweg mit beidseitigen Windschutzstreifen an das Areal. Die Wertigkeit der Gehölzstrukturen kann als hoch eingeschätzt werden. Nördlich befinden sich die bebauten Betriebsflächen des Reiterhofs (Wohnhaus, Reithalle, Stallanlagen, Reitplatz usw.). Die Wertigkeit ist gering. Das Flurstück 268 wird im Zentrum in W-O Richtung von der 380 kV Hochspannungsfreileitung Wolmirstedt-Teufelsbruch-Wustermark gequert (Höhe ca. 80 m), die das Landschaftsbild start beeinträchtigt. Die Wertigkeit ist sehr gering.

Kompensationsmaßnahme

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Innerhalb der ausgewiesenen Kompensationsfläche (Gemarkung Schönwalde, Flur 28, Flurstück 268, sind auf 850 m² Fläche insgesamt 17 Bäume als Hochstämme der Sortierung 2 xv, 10-12, in Form einer Baumreihe anzupflanzen. Adäquat können aus pro Baum 10 Sträucher in Form eines Windschutzstreifens angepflanzt werden. Die Neuanpflanzungen sollen eine Verbesserung für das Schutzgut Boden sowie eine Aufwertung des Landschaftsbildes bewirken und die bebauten Betriebsflächen des Reiterhofs nach Westen und Süden zur offenen freien Weidelandschaft abschirmen. Des Weiteren sollen die Pflanzungen eine Verbesserung für die Schutzgüter Wasser, Klima/Luft und Vegetation/Tierwelt bewirken.

Die Ausführung der Kompensationsmaßnahme ist vertraglich zu fixieren. Ist die o. g. Kompensationsmaßnahme außerhalb des Plangebiets aus derzeit unbekannten Gründen nicht durchführbar, ist eine neue adäquate Fläche für die Umsetzung der Maßnahme zu benennen. Die Kompensationsmaßnahme ist in diesem Fall neu zu definieren.

Weil die Kompensation außerhalb des Plangebietes vorgenommen wird, ist die Kompensation über einen städtebaulichen Vertrag abzusichern. Eine Übernahme in den Bebauungsplan als textliche Festsetzung ist nicht möglich.

7 SCHALLTECHNISCHE UNTERSUCHUNG

Berechnung der Beurteilungspegel an der Strecke 6087 im Abschnitt Schönwalde-Glien

Die folgenden Ausgangswerte hat die IGF mbH von der Bahn für den Streckenabschnitt Schönwalde-Glien der Strecke 6087 vom Bahnumweltzentrum (BUZ) erhalten.

Ausgangswerte: Tabelle 1: Zustand 2012 SB - Zugklasse Anzahl Zugart Anteil v_max Länge D Fz Tag Nacht % km/h m dB(A)

1 1 1 GZ-V 0 90 400 0 2 4 3 GZ-E 0 100 500 0 3 5 5 GZ-E 0 100 600 0 4 4 1 GZ-E 0 100 700 0 5 4 1 GZ-E 0 120 600 0 6 16 0 RB-E 60 120 70 0 7 32 6 RE-VT 100 120 80 0 Summe beider Richtungen 66 17

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Tabelle 2: Prognose 2025 SB - Zugklasse Anzahl Zugart Anteil v_max Länge D Fz Tag Nacht % km/h m dB(A)

1 46 27 GZ-E 10 100 700 0 2 11 6 GZ-E 10 120 700 0 3 16 0 RB-ET 100 120 60 -2 4 32 6 RB-VT 100 120 80 0 Summe beider Richtungen 105 39

Grundsätzlich ist ein Fahrbahnzuschlag von 2 dB(A) für die Fahrbahnart Schotterbett mit Betonschwellen anzusetzen. Für Brücken, schienengleiche BÜ und enge Gleisradien sind ggf. die entsprechenden Zuschläge zu berücksichtigen.

Legende Traktionsarten: - E = Bespannung mit E-Lok - V = Bespannung mit Diesellok - ET, - VT = Elektro- / Dieseltriebzug

Zugarten: GZ = Güterzug RE = Regionalexpress RB = Regionalbahn

Folgende Berechnungsgrundlagen lassen sich aus der Schall 03 für die Berechnung der Beurteilungspegel entnehmen. Der Beurteilungspegel Lr,T in Dezibel (A) [dB (A)] für den Tag (6.00 bis 22.00 Uhr) und der Beurteilungspegel Lr,N in dB (A) für die Nacht (22.00 bis 6.00 Uhr werden für ein Gleis nach den folgenden Gleichungen berechnet:

(25) Lm,T : Mittlungspegel in dB (A) für den Tag (6.00 bis 22.00 Uhr). (25) Lm,N : Mittlungspegel in dB (A) für die Nacht (22.00 bis 6.00 Uhr)

Die Emissionsorte sind Höhe von Schienenoberkante in Gleisachse anzunehmen. Aus den für den Beurteilungszeitraum ermittelten Zugzahlen ist die mittlere Zugzahl n pro Stunde für die jeweilige Zugklasse zu bestimmen. Die für (25) (25) die verschiedenen Zugklassen nach folgender Formel Lm,T bzw. Lm,N =

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51+10∙lg[n(5-0,04∙p)]dB(A) ermittelten Mittlungspegel sind nach folgender Formel Lr,ges = 10 lg(100,1xLr,1+100,1xLr,2) zusammenzufassen. Dfz: Korrektur nach Tabelle A zur Berücksichtigung der Fahrzeugart. Dl,v: Korrektur für die Zuglänge l in m und die Geschwindigkeit v in km/h nach folgender Formel:

DFb: Korrektur zur Berücksichtigung unterschiedlicher Fahrbahne. Ds⊥: Pegeländerung durch unterschiedliche Abstände s⊥ zwischen dem Emissionsort (Achse des betrachteten Gleises in Höhe der Schienenoberkante) und dem maßgebenden Immissionsort ohne Boden- und Metrologiedämpfung nach folgender Formel:

DBM: Pegeländerung durch Boden- und Metrologiedämpfung in Abhänigkeit von der mittleren Höhe hm nach

DB: Pegeländerung durch topografische Gegebenheiten, bauliche Maßnahmen und Reflexionen. Je nach den örtlichen Gegebenheiten sind dies insbesondere Lärmschutzwälle und -wände, Einschnitte, Bodenerhebungen und Abschirmungen durch bauliche Anlagen. S: Korrektur um minus 5 dB(A) zur Berücksichtigung der geringeren Störwirkung des Schienenverkehrslärms.

Berechnung der mittleren Zugzahl pro Stunde für die jeweilige Zugklasse: Tabelle 3: Zustand 2012 Zugklasse Anzahl Anzahl pro Stunde Tag Nacht Tag (nT) Nacht (nN) 1 1 1 0,0625 0,125 2 4 3 0,25 0,375 3 5 5 0,3125 0,625 4 4 1 0,25 0,125 5 4 1 0,25 0,125 6 16 0 1 0 7 32 6 2 0,75 Summe beider Richtungen 66 17

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Tabelle 4: Prognose 2025 Zugklasse Anzahl Anzahl pro Stunde Tag Nacht Tag (nT) Nacht (nN) 1 46 27 2,875 3,375 2 11 6 0,6875 0,75 3 16 0 1 0 4 32 6 2 0,75 Summe beider Richtungen 105 39

(25) (25) Berechnung der Mittlungspegel Lm,T bzw. Lm,N in dB(A) (25) (25) Formel: Lm,T bzw. Lm,N = 51+10∙lg[n(5-0,04∙p)]dB(A) Werte: siehe Tabelle 5 und Tabelle 6 Tabelle 5: Zustand 2012 Zugklasse Anzahl pro Stunde SB-Anteil

Tag (nT) Nacht (nN) (25) (25) % Lm,T Lm,N 1 0,0625 0,125 0 45,9485002 48,95880017 2 0,25 0,375 0 51,9691001 53,73001272 3 0,3125 0,625 0 52,9382003 55,94850022 4 0,25 0,125 0 51,9691001 48,95880017 5 0,25 0,125 0 51,9691001 48,95880017 6 1 0 60 55,1497335 − 7 2 0,75 100 54,0103 49,75061263

Tabelle 6: Prognose 2025 Zugklasse Anzahl pro Stunde SB-Anteil (25) (25) Lm,T Lm,N Tag (nT) Nacht (nN) % dB(A) dB(A) 1 2,875 3,375 10 62,2139568 62,91031609 2 0,6875 0,75 10 56,0003053 56,37819095 3 1 0 100 51 − 4 2 0,75 100 54,0103 49,75061263

Korrekturwert DFz in dB(A) zur Berücksichtigung der Fahrzeugart Der Korrekturwert ist den Tabellen 1 und 2 zu entnehmen.

Korrekturwert Dl,v in dB(A) für unterschiedliche Zuglängen und Zuggeschwindigkeiten Formel:

Werte: siehe Tabelle 7 und Tabelle 8 Tabelle 7:

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Zustand 2012

Zugklasse vmax Länge Dl,V km/h m dB(A) 1 90 400 5,1054501 2 100 500 6,98970004 3 100 600 7,7815125 4 100 700 8,4509804 5 120 600 9,36513742 6 120 70 0,03460532 7 120 80 0,61452479

Tabelle 8: Prognose 2025

Zugklasse vmax Länge Dl,V km/h m dB(A) 1 100 700 8,4509804 2 120 700 10,0346053 3 120 60 -0,63486258 4 120 80 0,61452479

Korrekturwert DFb in dB(A) zur Berücksichtigung unterschiedlicher Fahrbahnen Für die Fahrbahnart Schotterbett mit Betonschwellen ist ein Fahrbahnzuschlag von 2 dB(A) anzusetzen.

Pegeländerung Ds⊥ in dB(A) durch unterschiedliche Abstände s⊥ zwischen dem Emissionsort (Achse des betrachteten Gleises in Höhe der Schienenoberkante und dem maßgebenden Immissionsort)

Am Standort existieren zwei Gleise. Da die Werte der Bahn jedoch nur als Summe für beide Gleise existieren, wird für die Berechnung die Entfernung zum vom Immissionsort aus betrachtet näheren Gleis herangezogen. Dies hat geringfügig höhere Schallpegel zu Folge. Der Abstand der Achse des betrachteten Gleise in Höhe dem Schienenoberkante und dem maßgebenden Immissionsortort beträgt etwa s⊥,EG =105,53 m bzw. s⊥,EG =105,65 m. Nach Einsetzen des Wertes für s⊥,EG ergibt sich für Ds⊥,EG ein Wert von - 5,37418984 dB(A). Nach Einsetzen des Wertes für s⊥,1.OG ergibt sich für Ds⊥,1.OG ein Wert von - 5,38008786 dB(A)

Pegeländerung DBM in dB(A) durch Boden- und Metrologiedämpfung in Abhängigkeit von der mittleren Höhe hm

Für die mittlere Höhe hm wird ein Wert von 5,70 m für das 1. OG und 2,70 m für das EG (0,2 m über der Fensteroberkante) angenommen. Für das Erdgeschoss ergibt sich somit ein Wert von DBM, EG = -4,09900824 dB(A).

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Für das 1. Obergeschoss ergibt sich somit ein Wert von DBM, 1.OG = - 3,47158731 dB(A).

Korrekturwert DB in dB(A) zur Berücksichtigung von Pegeländerung durch topografische Gegebenheiten, bauliche Maßnahmen und Reflexionen Da im Untersuchungsgebiet keine besonderen topografischen Gegebenheiten, keine baulichen Maßnahmen und Reflexionen vorherrschen wird der Korrekturwert mit 0 dB(A) angesetzt.

Korrekturwert S in dB(A) zur Berücksichtigung der geringeren Störwirkung des Schienenverkehrslärms Korrektur um minus 5 dB(A) zur Berücksichtigung der geringeren Störwirkung des Schienenverkehrslärms.

Beurteilungspegel Lr,T dB (A) für den Tag bzw. Lr,N in dB (A) für die Nacht in Bezug auf die einzelnen Zugklassen Formel:

Es ergeben sich folgende Werte für das Erdgeschoss und das 1. OG: Tabelle 9: Erdgeschoss Zustand 2012 Zugklasse Lr,T Lr,N Lr,T Lr,N dB(A) dB(A) dB(A) dB(A) 1 38,58 41,59 39,20 42,21 2 46,49 48,25 47,11 48,87 3 48,25 51,26 48,87 51,88 4 47,95 44,94 48,57 45,56 5 48,86 45,85 49,48 46,47 6 42,71 0,00 43,33 0,00 7 42,15 37,89 42,77 38,51

Tabelle10: Erdgeschoss 1. Obergeschoss Prognose 2025 Zugklasse Lr,T Lr,N Lr,T Lr,N dB(A) dB(A) dB(A) dB(A) 1 58,19 58,89 58,81 59,51 2 53,56 53,94 54,18 54,56 3 35,89 0,00 36,51 0,00 4 42,15 37,89 42,77 38,51

Gesamtbeurteilungspegel Lr,ges,T dB (A) für den Tag bzw. Lr,ges,N in dB (A) für die Nacht

Es ergeben sich folgende Werte für das Erdgeschoss und das 1. OG:

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Tabelle 11: Erdgeschoss 1. Obergeschoss Zustand 2012 Tag Nacht Tag Nacht dB(A) dB(A) dB(A) dB(A) Lr,ges 54,67 54,63 55,29 55,25

Tabelle 12: Erdgeschoss 1. Obergeschoss Prognose 2025 Tag Nacht Tag Nacht dB(A) dB(A) dB(A) dB(A) Lr,ges 59,58 60,12 60,20 60,74

Bewertung der errechneten Beurteilungspegel: Sowohl die Beurteilungspegel, die den Zustand 2012 beschreiben als auch die Pegel, die die prognostizierten Pegel für das Jahr 2025 beschreiben, überschreiten die Orientierungswerte der DIN 18005. Für allgemeine Wohngebiete gelten tags 55 dB (A) und nachts 45 dB(A) als Orientierungswerte für den Lärm öffentlicher Verkehrswege. Da die Prognosewerte über den Bestandswerten liegen und damit auch künftig den allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohnverhältnisse am Immissionsort Rechnung getragen werden kann, werden für die weitere Betrachtung (Erarbeitung von Schallschutzmaßnahmen) die prognostizierten Nachtwerte von 60,1 dB(A) im Erdgeschoss und 60,7 dB (A) im 1. Obergeschoss herangezogen.

Da die Anhaltswerte der VDI 2719 unter den Werten der DIN 4109 und diese nicht mehr dem heutigen Stand der Technik entsprechen [Urteil des Landgerichts München I: (Az.: 18 O 2325/08)], werden im Weiteren die niedrigeren Werte der VDI 2719 betrachtet (vgl. auch BayLFU 2007: 18f.).

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Berechnung des notwendigen resultierenden Schalldämmmaßes R’w,res für die gesamte Außenfläche eines Raumes nach VDI-Richtlinie 2719:

(BayLFU 2007:3)

Einsetzen des errechneten Prognosewerts (2025) des 1. OG tags: La,1 = L0 + 3 dB(A) = 60,20 dB(A)+ 3 dB(A) = 63,20 dB(A) (einsetzen des errechneten Prognosewerts (2025) des 1. OG tags) Li,1 = 35 dB (A) (Mittlungspegel für Wohnräume in allgemeinen Wohngebieten) La,2 = L0 + 3 dB(A) = 60,74 dB(A)+ 3 dB(A) = 63,74 dB(A) (einsetzen des errechneten Prognosewerts (2025) des 1. OG nachts) Li,2 = 30 dB (A) (Mittlungspegel für Schlafräume in allgemeinen Wohngebieten) Sg,max = maximale vom Raum aus gesehene Außenfläche = 8,5 m x 2,3 m = 19,55 m² Angenommene Zimmergröße 8,5 m x 5 m = 42,5 m² R’w,res,1 = 63,20 dB(A) – 35 dB(A) + 10lg (19,55m²/42,5m²)+ 3 dB +0 = 27,83 dB(A) Erforderliches resultierendes Schalldämmmaß für die Außenwand im 1. OG für Arbeitsräume. Unter der Voraussetzung, dass das erforderliche resultierende Schalldämmmaß eingehalten wird, wäre ein Schallschutzfenster der Schallschutzklasse 1 ausreichend (besser Klasse 2). R’w,res,2 = 63,74 dB(A) – 30 dB(A) + 10lg (19,55m²/42,5m²)+ 3 dB +0 = 33,37 dB(A) Erforderliches resultierendes Schalldämmmaß für die Außenwand im 1. OG für Schlafräume. Unter der Voraussetzung, dass das erforderliche resultierende Schalldämmmaß eingehalten wird, wäre ein Schallschutzfenster der Schallschutzklasse 2 ausreichend (besser Klasse 3). Da die erforderlichen Schalldämmmaße der einzelnen Teilflächen nicht bekannt ist, wurden die Schalldämmmaße der Fenster aus den Schalldämmmaßen der Außenwand abgeleitet.

98 IGF Ingenieurgesellschaft Falkenrehde mbH, Ketziner Str. 26, 14641 Nauen, Tel. 03321/74 70 0 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 27 „Am Bahnhof 7“ der Gemeinde Schönwalde-Glien

Tabelle 13:

(BayLFU 2007:4)

Tabelle 14:

(BayLFU 2007:4)

99 IGF Ingenieurgesellschaft Falkenrehde mbH, Ketziner Str. 26, 14641 Nauen, Tel. 03321/74 70 0 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 27 „Am Bahnhof 7“ der Gemeinde Schönwalde-Glien

Tabelle 15:

(BayLFU 2007:2)

Fazit: Um die Lärmimmission im Innenraum auf ein erträgliches Maß abzusenken wird vorgeschlagen die Zimmer auf der Bahnstrecke zugewandten Seite des Hauses als Arbeitszimmer zu nutzen und diese mit Schallschutzfenstern der Klasse 2 zu versehen. Die Schlaf- und Kinderzimmer sollten zur gleisabgewandten Seite orientiert werden, bzw. ist zu gewährleisten, dass die Schlaf- und Kinderzimmer über ein zu öffnendes Fenster im ruhigen Bereich (nachts < 50 dB(A)) verfügen. Ab einem Einwirkungsbereich von nachts 50 db(A) müssen für die Schlaf- und Kinderzimmer schallgedämmte Lüftungssysteme vorgesehen werden. Schlafzimmer sind mit Schallschutzfenstern der Schallschutzklasse 3 zu versehen.

Textliche Festsetzungen: Aus der schalltechnischen Untersuchung ergeben sich somit die folgenden drei Festsetzungen, die in den Bebauungsplan aufgenommen werden müssen.

Textliche Festsetzung a.) Arbeitszimmer, die auf der gleiszugewandten Seite des Hauses orientiert werden, sind mit Schallschutzfenstern der Klasse 2 zu versehen.

Textliche Festsetzung b.) Können Schlaf- und Kinderzimmer nicht zur gleisabgewandten Seite orientiert werden, so ist zu gewährleisten, dass diese Zimmer über ein zu öffnendes Fenster im ruhigen Bereich (nachts < 50 dB(A)) verfügen. Ab einem Einwirkungsbereich von nachts 50 db(A) müssen für die Schlaf- und Kinderzimmer schallgedämmte Lüftungssysteme vorgesehen werden.

Textliche Festsetzung c.)

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Schlafzimmer, die auf der gleiszugewandten Seite des Hauses orientiert werden, sind mit Schallschutzfenstern der Klasse 3 zu versehen.

Literaturverzeichnis: Schall 03  Verkehrslärmschutzverordnung, Sechzehnte Verordnung zur Durchführung, des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (16. BImSchV) vom 12. Juni 1990 (BGBl. I S. 1036, BGBl. III 2129-8-1-16) zuletzt geändert am 25. September 1990 durch das Sechste Überleitungsgesetz (BGBl. I S. 2106) Bayrisches Landesamt für Umwelt (BayLFU), Das erforderliche Maß von Schallschutzfenstern – Vergleich verschiedener Regelwerke, 2007

101 IGF Ingenieurgesellschaft Falkenrehde mbH, Ketziner Str. 26, 14641 Nauen, Tel. 03321/74 70 0 Begründung zum Bebauungsplan Nr. 27 „Am Bahnhof 7“ der Gemeinde Schönwalde-Glien

8 AUSWIRKUNGEN DES BEBAUUNGSPLANES Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes wird für das Plangebiet eine geordnete städtebauliche Entwicklung gewährleistet. Die Planung fügt sich in die Ziele der Raumordnung und Landesplanung ein. Durch die Planung wird die Erweiterung eines bereits bestehenden Wohngebäudes im Außenbereich geschaffen. Die klar gegliederten überbaubaren Flächen sichern auch zukünftig eine Durchgrünung des Plangebietes. Es ist mit einem geringen Anstieg des Individualverkehrs zu rechnen. Dieser kann aber vom vorhandenen Straßennetz problemlos aufgenommen werden. Nachstehend wird die festgesetzte Bebauung in Relation zum § 17 BauNVO gebracht:

Plangebietsgröße ca. 1 535 m²

Bauland i. S. v. § 19 Abs. 3 BauNVO ca. 1 535 m² max. versiegelbare Fläche nach GRZ (exklusiv § 19 Abs. 4 BauNVO) ca. 614 m2 max. versiegelbare Fläche nach GRZ (inkl. § 19 Abs. 4 BauNVO) ca. 921 m2

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