März 2012 – Nr

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

März 2012 – Nr hamis -C so n - o P v - r t e r i s e 2 b l 0 e 1 d 2 A *** März 2012 – Nr. 7 :: Die neuen Preisträger: Michael Stavaricˇ, Akos Doma und Ilir Ferra :: LesArt.Festival Dortmund Inhalt :: 3 4 Verschwimmende Grenzen, unauslotbare Tiefen Liebe Leserinnen und Leser, Michael Stavaricˇ und seine immer wieder mit der siebten Ausgabe des »Chamisso« möchten überraschenden Texte wir Ihnen mit den aktuellen Förderpreisträgern Akos Von Beate Tröger Doma und Ilir Ferra zwei neue Mitglieder der Chamisso- Familie vorstellen. Die Porträts beider Autoren laden Sie auf eine Reise durch Ungarn und Albanien, nach Wien und Eichstätt ein. Ebenfalls nach Wien und ins tschechische Brünn entführt sie das Porträt unseres 10 Mit großem Beharrungsvermögen neuen Hauptpreisträgers Michael Stavaricˇ, vielen von Wie Akos Doma doch noch zu einem Ihnen als ehemaliger Förderpreisträger bekannt. Schriftsteller wurde Stavaricˇ ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen Von Bisera Suljic´-Bosˇkailo Vertreter deutschsprachiger Gegenwartsliteratur ge- worden. Stavaricˇ’ ebenso liebe- wie humorvoll gezeich- netes Porträt seines 2011 verstorbenen Mentors und Trägers der Chamisso-Ehrengabe Jirˇí Grusˇa möchte ich Ihnen besonders zur Lektüre empfehlen. 14 »Beim Schreiben die Macht Dass sich Michael Stavaricˇ vom Förder- zum Haupt- ablegen« preisträger entwickelt hat, bestätigt sein hohes schrift- Ilir Ferra und sein Debütroman Rauchschatten stellerisches Potenzial und bestärkt uns in dem Vor- Von Helmut Neundlinger haben, die Förderung der Autoren konsequent weiter- zuführen. Die Robert Bosch Stiftung hat den Adelbert- 18 Adelbert-von-Chamisso-Preisträger von-Chamisso-Preis vor 27 Jahren ins Leben gerufen, im Deutschen Literaturarchiv um zu zeigen, dass Literatur eine Brücke zwischen den Eine Recherche in Mappen und Ordnern, Kulturen schlagen kann. Der Preis, der deutsch schrei- Kästen und Regalen bende Autoren nicht deutscher Muttersprache aus- Von Irene Ferchl zeichnet, hat sich seitdem fest unter den bedeutenden Literaturpreisen des deutschsprachigen Raumes eta- 21 Beziehungsgeschichte(n) bliert. Wir beschränken unseren Preis bewusst nicht auf Das LesArt.Festival Dortmund und der Preisgeld und Festveranstaltung, sondern unterstützen Adelbert-von-Chamisso-Preis die Preisträger kontinuierlich durch Arbeitsstipendien, Von Klauspeter Sachau eine Förderung ihrer Lesungen und von Festivals. Ein Beispiel ist die Beteiligung von Chamisso- 26 Erinnerungen Autoren am LesArt.Festival in Dortmund, das sich als Jirˇí Grusˇa – Impulse für das Leben, die Politik, eines der wichtigsten Literaturereignisse etabliert hat. Ironie und Literatur Vor allem Kinder und Jugendliche entwickeln hier lite- Von Michael Stavaricˇ rarische Begeisterung – im Ruhrgebiet, wo Fußball und Literatur kein Widerspruch sind. 30 Neue Bücher von Adelbert-von- Und Sie können nachlesen, was im Deutschen Lite- Chamisso-Preisträgern raturarchiv in Marbach über die Vorgeschichte des Buchvorstellungen von Klaus Hübner und Preises zu entdecken ist: wie die ehemals sogenannte Lerke von Saalfeld »Migrantenliteratur« zu einem selbstverständlichen Teil deutschsprachiger Gegenwartsliteratur wurde. 33 Neuigkeiten Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen mit der neuen Auszeichnungen, Termine, Neuerscheinungen Ausgabe des »Chamisso« und hoffe, dass Sie Lust be- kommen auf die Werke unserer Preisträger. 35 Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter Impressum Ihr Olaf Hahn Adelbert-von-Chamisso-Preisträger 2012 :: 5 Verschwimmende Grenzen, unauslotbare Tiefen Michael Stavaricˇ und seine immer wieder überraschenden Texte Von Beate Tröger »Zur Welt kommen, von irgendwoher. Angeblich Sprache Romane, Kinderbücher und Kritiken und gibt es mehr Sterne als Sandkörner am Meer, aber spä- übersetzt aus seiner Muttersprache Tschechisch ins ter wird man erwachsen, glaubt, alles sei endlich, bis Deutsche. es selbst für diese Kenntnis nicht mehr reicht. Ich war Für den damals Siebenjährigen müssen die Aus- bis zu meinem siebten Lebensjahr Kind, später dann reise und die plötzliche Konfrontation mit einer ihm nicht mehr.« unbekannten Sprachumgebung einen drastischen Der schmale Band, Nkaah. Experimente am leben- Bruch bedeutet haben. In der eingangs zitierten Pas- den Objekt, dem das Zitat entnommen ist, erschien im sage von Nkaah heißt es: »Ich war bis zu meinem sieb- Jahr 2008 bei kookbooks. Diese Sammlung von Prosa- ten Lebensjahr Kind, später dann nicht mehr.« Den- miniaturen in sieben Kapiteln zählt zu den bislang noch griffe eine biografische Lesart zu kurz. Nkaah fin- wenig zur Kenntnis genommenen Büchern von Michael det Worte dafür, wie vielschichtig sich (sprachliche) Stavaricˇ. Als Schutzwesen, Freund, womöglich sogar Fremdheitserfahrungen gestalten, wie der abrupte Alter Ego des Ich-Erzählers begleitet Nkaah mit seinen Abschied von der vertrauten Sprachumgebung und die mythischen und modernen Seiten ihn in seinen Träu- Konfrontation mit einem fremden Sprachsystem Ge- men und auf abenteuerlichen Reisen. Man kann den fühle von Ortlosigkeit und Alleinsein auslösen können, surreal-lyrischen Band probehalber lesen als poetolo- aber auch – gleich einem Pendelschlag in die Gegen- gischen Schlüsseltext des 1972 im ehemals tschecho- richtung – die Sehnsucht befördern, sich diese neue slowakischen Brno geborenen Autors, der 1979 mit Sprache anzueignen. Ihr nähert sich der Ich-Erzähler seinen Eltern und der jüngeren Schwester zu einer ge- mit Pioniergeist, er tut das auch über seine Lektüren, tarnten Ferienreise nach Jugoslawien aufbrach. Die Geschichten und Geschichte. In Nkaah spielen nicht Familie kehrte nicht nach Brno zurück, wanderte statt- nur fiktive Figuren wie Captain Ahab aus Herman dessen nach Österreich aus. Michael Stavaricˇ wuchs in Melvilles Moby Dick eine zentrale Rolle. Auch histo- Laa an der Thaya auf und studierte Bohemistik und risch verbürgte Abenteurer wie der Seefahrer Vasco Publizistik in Wien, wo er heute lebt. Er war Lehrbe- da Gama oder der Astronaut Neil Armstrong stehen auftragter für Inline-Skating an der Sportuniversität Pate für die Aufbruch- und Entdeckerstimmung des Wien, arbeitete gleichzeitig für die Wiener Botschaft Ich-Erzählers. der Tschechischen Republik. Schließlich entschied er Das Erkunden der neuen und die Trauer um die sich, unter anderem ermuntert von seinem Mentor zurückgelassene Sprachumgebung werden beim Lesen Jiˇir Grusˇa, ganz für das Schriftstellerdasein. Seitdem von Nkaah vorstellbarer, auch demjenigen, der nie schreibt Stavaricˇ in der zweiterworbenen deutschen gezwungen war, sich eine andere Sprache anzueignen, 6::Adelbert-von-Chamisso-Preisträger 2012 Michael Stavaricˇ lässt sich von der Atmosphäre im Wiener Café Jelinek inspirieren. weil die vertraute nicht mehr verstanden wird. »Viele Ich-Erzähler, ein Waisenjunge, der bei Tante und Menschen wissen gar nicht, was Fremde überhaupt be- Onkel, nach dem Tod der Tante unter alleiniger Obhut deutet, wie sie sich anfühlt, ob sie irgendwann aufgibt, des Onkels aufwächst, lebt in einer Siedlung, in der die sich zurückzieht oder anhält ein Leben lang.« Die Im- Bewohner schon einmal von Geistern Besuch bekom- pulsivität und Zweifel des Entdeckers, der die neue men und archaische Rituale pflegen. Regelmäßig wer- Sprache wie einen unerforschten Kontinent sucht, rü- den Kuscheltiere und andere unnütz gewordene oder cken näher: »Manchmal will eine Reise getan werden, stark mit Affekten belegte Dinge verbrannt. Der Junge auch auf die Gefahr hin, nirgendwo anzukommen.« beteiligt sich mit freudigem Eifer an diesen Ritualen, Als vielfach ausgezeichneter Autor ist Michael denn er sehnt sich danach, hinüberzuwechseln in die Stavaricˇ heute längst in der deutschen Nicht-Mutter- geheimnisvolle Welt der Erwachsenen, die der unsen- sprache angekommen. Der prüfende Blick auf das timentale, abenteuernde, mit allen Wassern gewasche- Handwerkszeug, das Ablauschen, Imitieren oder Persi- ne Onkel verkörpert. Doch dem Impuls des Jungen, flieren von Redeweisen, die Lust am Wortspiel bleiben Kindheit und Vergangenheit hinter sich zu lassen, ste- aber Angelpunkte seines Schreibens. hen Ereignisse gegenüber, die seinen Eifer zügeln. Briefe der toten Mutter tauchen auf und gemahnen ihn Wie Nkaah umkreist auch Brenntage, Stavaricˇs an den Ursprung, auch an den seines eigenen Spre- zuletzt veröffentlichter Roman, narrativ den Abschied, chens. Auf einer imaginierten Zeitachse bewegen sich insbesondere den von der Kindheit. Der halbwüchsige die Brenntage in zwei Richtungen: Der Junge will vor- Michael Stavaricˇ :: 7 wärts in der Zeit, erwachsen werden. Doch die Kehr- seite dieses Vorwärtsdrängens, das sich in der zärtlich- rauhen Naseweisheit im Ton des Jungen Bahn bricht, ist die sich andeutende Abschiedsmelancholie. Die Kuscheltiere sind im Moment ihres Verbrennens regel- recht beseelt, wenn der Erzähler ihren »vorwurfsvol- len« Blick bemerkt, also womöglich ahnt, dass die eige- ne Geschichte nicht gelöscht werden kann, indem man ihre Materialisierungen tilgt. Geradezu ikonografisch wirkt dieses Abschieds- ritual vor dem Hintergrund einer These des amerikani- schen Psychoanalytikers Donald Winnicott, der das Kuscheltier als Übergangsobjekt definiert, ein vom Baby oder Kleinkind selbst gewähltes Objekt, das den Raum zwischen ihm und der Mutter einnehmen kann. Mit Hilfe des Kuscheltiers kann der Eindruck eines Zu- stands von Ungetrenntsein in Abwesenheit der Mutter aufrecht erhalten werden. Die Zerstörung des Kuschel- tiers in Brenntage zerstört diesen über das Tier her- gestellten Raum, das sichtbare Zeichen einer frühkind- lichen Bindung an die (tote) Mutter. Auch die Erzählzeit in
Recommended publications
  • An Intersectional Analysis of Julya Rabinowich's Die Erdfresserin (2012) Author(S): Hajnalka Nagy Source: Austrian Studies , Vol
    Representations of the Other: An Intersectional Analysis of Julya Rabinowich's Die Erdfresserin (2012) Author(s): Hajnalka Nagy Source: Austrian Studies , Vol. 26, Austria in Transit: Displacement and the Nation-State (2018), pp. 187-201 Published by: Modern Humanities Research Association Stable URL: https://www.jstor.org/stable/10.5699/austrianstudies.26.2018.0187 JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at https://about.jstor.org/terms Modern Humanities Research Association is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Austrian Studies This content downloaded from 143.205.176.60 on Wed, 17 Mar 2021 08:54:25 UTC All use subject to https://about.jstor.org/terms Representations of the Other: An Intersectional Analysis of Julya Rabinowich’s Die Erdfresserin (2012)* HajNALKA NAGY Alpen-Adria-Universität Klagenfurt I In the age of globalization, mass migration and transculturalization, traditional structures and frameworks of belonging such as home, culture and nation are destabilized. The transcultural turn in Cultural Studies of the new millennium has rejected any essentializing determination of collective and individual
    [Show full text]
  • Crossing Central Europe
    CROSSING CENTRAL EUROPE Continuities and Transformations, 1900 and 2000 Crossing Central Europe Continuities and Transformations, 1900 and 2000 Edited by HELGA MITTERBAUER and CARRIE SMITH-PREI UNIVERSITY OF TORONTO PRESS Toronto Buffalo London © University of Toronto Press 2017 Toronto Buffalo London www.utorontopress.com Printed in the U.S.A. ISBN 978-1-4426-4914-9 Printed on acid-free, 100% post-consumer recycled paper with vegetable-based inks. Library and Archives Canada Cataloguing in Publication Crossing Central Europe : continuities and transformations, 1900 and 2000 / edited by Helga Mitterbauer and Carrie Smith-Prei. Includes bibliographical references and index. ISBN 978-1-4426-4914-9 (hardcover) 1. Europe, Central – Civilization − 20th century. I. Mitterbauer, Helga, editor II. Smith-Prei, Carrie, 1975−, editor DAW1024.C76 2017 943.0009’049 C2017-902387-X CC-BY-NC-ND This work is published subject to a Creative Commons Attribution Non-commercial No Derivative License. For permission to publish commercial versions please contact University of Tor onto Press. The editors acknowledge the financial assistance of the Faculty of Arts, University of Alberta; the Wirth Institute for Austrian and Central European Studies, University of Alberta; and Philixte, Centre de recherche de la Faculté de Lettres, Traduction et Communication, Université Libre de Bruxelles. University of Toronto Press acknowledges the financial assistance to its publishing program of the Canada Council for the Arts and the Ontario Arts Council, an agency of the
    [Show full text]
  • 8.Große Kiesau Literaturnacht 24. Mai 2014 Trifft
    8.Große Kiesau Gefördert durch: Literaturnacht 24. Mai 2014 trifft Vorverkauf ab 01. April 2014 Kartenpreis 18,00 Euro Online-Ticketing 18,60 Euro (incl. Porto) Buchhandlung Langenkamp Beckergrube 19, 23552 Lübeck oder Welcome Center (Touristbüro) Lübeck und Travemünde Marketing GmbH Holstentorplatz 1, 23552 Lübeck Tel.: 0451/ 88 99 700 oder Online-Ticketing www.grosse-kiesau.de oder www.luebeck-tourismus.de 8. Große Kiesau Literaturnacht am 34. Internationalen Hansetag Künstlerische Leitung „HandelN“ Groß geworden in einer kleinen Straße, wird die 8. Große Kiesau Literaturnacht zum 34. Hansetag 2014 auf der gesamten Lübecker Altstadtinsel Literaturliebhaber aus Nah und Fern in ihren Bann ziehen. Unter dem Dachthema „HandelN“ werden in insgesamt 24 charmante Altstadthäusern Reinhard Göber, Berlin bekannte Schauspieler, Autoren und Musiker Theaterregisseur, Lehrbeauftragter und Festivalleiter mit inszenierten Lesungen ihre Gäste begeistern. Studium Humboldt-Universität Berlin und Hochschule für Die Lesungen finden in kleinem, besonders Schauspielkunst „Ernst Busch“, Berlin. 2000-2002 Oberspielleiter stimmungsvollem privatem Ambiente statt, Schauspiel Theater Lübeck. Lehraufträge u.a. TU-Berlin „unplugged“ und ganz nah am Publikum. Kunsthochschule Berlin-Weissensee , H M T Rostock und Universität Literatur wird so zum besonderen sinnlichen Wien. Auszeichnungen beim 11. und 13. NRW Theatertreffen Erlebnis. Nominierung 22. Norddeutsches Theatertreffen Oldenburg Im Anschluss an die parallel stattfindenden Theaterpreis der Stadt Oberhausen 1995 Lesungen besteht die Möglichkeit, gemeinsam Künstlerische Leitung bei „DIVA- 1. Intern. Monodramafestival mit den beteiligten Künstlern, Gastgebern und Österreich“ Tirol 2011/2013 und „Große Kiesau Literaturnacht“ Gästen in der Schiffergesellschaft zu Lübeck den Lübeck seit 2006 Abend im anregenden Austausch ausklingen zu Inszenierungen u.a. an den Stadt - und Staatstheatern von Bonn lassen.
    [Show full text]
  • Gerlinde Steininger Befasst Sich in Ihrem Beitrag
    202 BUCHBESPRECHUNGEN Gerlinde Steininger befasst sich in ihrem Beitrag Die (Ohn)Macht der Zugehörigkeit: Das Werk von Viktoria Kocman mit einer Autorin der jüngeren Generation aus dem ehemaligen Jugoslawien (Belgrad), zu deren zentralen Themen die Migration sowie die Jugoslawienkriege gehören. In ihrem Werk werden die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft und eine stabile Identität des Individuums als positive Werte betrachtet. Der folgende Beitrag Gender, Geschichte und Gewalt in der österreichischen Literatur russi- scher Migrantinnen von Natalia Shchyhlevska widmet sich den genderspezifischen Aspekten in den Romanen Studenten, Liebe, Tscheka und Tod (1931) von Alja Rachmanowa und Spaltkopf (2008) von Julya Rabinowich. In den Romanen werden ganz unterschiedliche Verhaltensmuster weiblicher Gewaltopfer gezeigt: Gewalt gegen andere (Rachmanowa) und Gewalt gegen sich selbst (Rabinowich). Mit Julya Rabinowich beschäftigt sich auch Monika Riedel in ihrem Beitrag Frau – Migration – Identität. Julya Rabinowichs Roman Die Erdfresserin. Der Beitrag untersucht am Beispiel des genannten Romans (2012) die Identitätssuche einer Migrantin im Spannungsfeld von Ethnizität, Kultur, Geschlecht und Klasse. Im vorletzten Beitrag Angekommensein ist Unterwegssein. Zur Neudeutung der Begriffe „Flucht“ und „Wohnen“ bei Fred Wander befasst sich Silvia Ulrich mit dem 1917 in Wien als Sohn ostjüdischer Auswanderer aus Galizien geborenen Autor und v. a. seinen Hotelromanen. Wan- ders literarisches Werk prägt ein neuer Humanismus: Koexistenz von Sein und Anderssein, von einheimisch und fremd. Es wird gezeigt, dass sich Wanders Ethik teils mit Adornos Ethik-Begriff der ,Minima Moralia‘, teils mit Heideggers Kritik des Humanismus deckt. Im letzten Beitrag „wir haben ein land aus worten“ – Semier Insayifs Roman Faruq widmet sich Anna Babka dem 1965 in Wien als Sohn einer österreichischen Mutter und eines irakischen Vaters geborenen Autor Semier Insayif und seinem Roman Faruq (2009), der v.
    [Show full text]
  • Austrian Newsletter
    •"""""""•"""""""•"""""""•"""""""•"""""" Austrian Newsletter September & October 2016 •""""""•""""""•""""""•""""""•""""""" •""""""•"""""""•"""""""•""""""•"""""" Last Chance September Out of the Box London Design Biennale 2016 Until Thursday 15 September, ACF London Wednesday 7 – Tuesday 27 September, Somerset House, London Don’t miss the final weeks of our 60th anniversary exhibition curated by This year, Austria will take part in the Vienna-based art consultancy section.a. first London Design Biennale under the The exhibition responds to the site, motto 'Utopia by Design' at Somerset history and current programme of the House. The theme celebrates the 500th ACF through a number of specially anniversary of the first publication of commissioned artworks and installations. 'Utopia' by Thomas Morus. Austria will present a specially developed Maria Lassnig kinetic light installation by celebrated Until Sunday 18 September, Tate Liverpool design duo mischer'traxler studio, commissioned by Austria Design Net. This major exhibition of works by Austrian LeveL: the fragile balance of utopia artist Maria Lassnig (1919 – 2014) includes transforms itself as it interacts with the around 40 paintings, works on paper audience as well as its environment. and animations, focusing on Lassnig’s committed exploration of the notion www.londondesignbiennale.com www.somersethouse.org.uk of self-portraiture and the boundaries between the self and the world. Info: Tate Liverpool, Albert Dock, Liverpool L3 4BB; www.tate.org.uk/liverpool The Body Extended: Sculpture and Prosthetics Until Sunday 23 October, Henry Moore Institute, Leeds The Body Extended: Sculpture and Prosthetics traces how artists have addressed radical changes to the very mischer'traxler studio thing we humans know best: our bodies. The exhibition presents over seventy Percussion Discussion at KISS artworks, objects and images including works by three celebrated Austrian artists: Wednesday 7 – Saturday 10 September, Michael Kienzer, Walter Pichler and Leicester Franz West.
    [Show full text]
  • COALITION of WOMEN in GERMAN (WIG) 41Stannual CONFERENCE
    COALITION OF WOMEN IN GERMAN (WIG) 41st ANNUAL CONFERENCE Banff Centre, Alberta, Canada !October 13-16, 2016 PROGRAM THURSDAY, OCTOBER 13 4:30 – 5:30 pm TOUR OF THE BANFF CENTRE (Meet in the Professional Development Centre foyer) 5:30-6:45 pm DINNER (Vistas) 6:45-7:00 pm WELCOME (Kinnear Centre Room 201) 7:00-9:15 pm THURSDAY EVENING SESSION (KC 201) OMEKA WORKSHOP AND WIG HERSTORY EVENT Organizers: Beth Muellner (College of Wooster) Kerstin Steitz (Old Dominion University) Workshop Leader: Alicia Peaker, Mellon CLIR/DLF Postdoc, Digital Liberal Arts (Middlebury College) FRIDAY, OCTOBER 14 7:00-8:30 am BREAKFAST (Vistas) 8:45-10:30 am PRE-20TH CENTURY PANEL (KC 201) MOURNING WOMEN Organizers: Lena Heilmann (Knox College) Beth Ann Muellner (College of Wooster) 1. “Geschmücket festlich”: Sorrow and the Sonnet Form in Günderrode’s Die Malabarischen Witwen – Stephanie Galasso (Brown University) 2. Seeking Appropriate Ways of Expressing the Unfathomable: Mourning the Loss of a Muse in Friederike Brun’s and Fanny Lewald’s Writing – Stefanie Ohnesorg (University of Tennessee) and Judith Hector (University of Tennessee) 3. Old Maids’ Mourning and Material Agency in Marie von Ebner-Eschenbach’s Lotti die Uhrmacherin and Theodor Storm’s “Marthe und ihre Uhr” – Petra Watzke (Skidmore College) 10:45-12:30 pm BLACK AUTHORSHIP IN GERMAN VISUAL MEDIA AND PERFORMANCE (KC 201) Organizers: Angelica Fenner (University of Toronto) Jamele Watkins (University of Massachusetts, Amherst) 1. Authorial Stakes in Documentary Testimonial: The Postwar Adoption of Black Germans, Revisited – Rosemarie Peña (Rutgers University) 2. Belonging and the Black Flaneuse in Two European Web Series – Karina Griffith (University of Toronto) 3.
    [Show full text]
  • Kulturbericht 2014 Kulturbericht Kulturbericht 2014
    Kultur bericht 2014 Kulturbericht 2014 Kulturbericht Kulturbericht 2014 Wien, 2015 Impressum Medieninhaber, Verleger und Herausgeber: Bundeskanzleramt, Sektion II Kunst und Kultur Concordiaplatz 2, 1010 Wien Redaktion: Michael P. Franz, Ruth Pröckl Foto Bundesminister Dr. Josef Ostermayer (Vorwort): Johannes Zinner Grafische Gestaltung: BKA | ARGE Grafik Druck: REMAprint Litteradruck Wien, Juni 2015 Vorwort Die Kulturaufgaben des Bundes werden seit März 2014 vom Bundeskanzleramt wahrgenommen. Das Ergebnis des ersten Berichtsjahres unter den neuen Voraussetzungen fällt für die Bundeskultureinrichtungen positiv aus. Besondere Heraus- forderungen konnten gelöst und die Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen im Sinne neuer Weichenstellungen und einer nachhaltigen Absicherung erfolgreich in Angriff genom- men werden. Letzteres galt vor allem im Bereich der Bundestheater. Als Konsequenz der wirtschaftlichen Turbulenzen im Bereich des Burgtheaters zu Jahresbeginn wurden organisatorische und personelle Neuausrichtungen vorgenommen. Im März 2014 wurde Karin Bergmann interimistisch – und mit 14. Oktober 2014 definitiv – als neue künstlerische Geschäftsführerin des Burgtheaters bestellt. Nach dem Rücktritt von Georg Springer von seiner Funktion als Geschäftsführer der Bundestheater- Holding im Juni 2014 wurde dieser Verantwortungsbereich an Günter Rhomberg übertragen. Im Sommer des Jahres erhielt die ICG Integrated Consulting Group den Auftrag zur Analyse der Organisationsstruktur der Bundestheater-Holding und damit verbunden zur Erarbeitung von
    [Show full text]
  • University of Southampton Research Repository Eprints Soton
    University of Southampton Research Repository ePrints Soton Copyright © and Moral Rights for this thesis are retained by the author and/or other copyright owners. A copy can be downloaded for personal non-commercial research or study, without prior permission or charge. This thesis cannot be reproduced or quoted extensively from without first obtaining permission in writing from the copyright holder/s. The content must not be changed in any way or sold commercially in any format or medium without the formal permission of the copyright holders. When referring to this work, full bibliographic details including the author, title, awarding institution and date of the thesis must be given e.g. AUTHOR (year of submission) "Full thesis title", University of Southampton, name of the University School or Department, PhD Thesis, pagination http://eprints.soton.ac.uk UNIVERSITY OF SOUTHAMPTON FACULTY OF HUMANITIES Modern Languages Über die Schwelle. Zugewanderte AutorInnen und Texte um das Kulturzentrum exil in Wien by Silke Schwaiger Thesis for the degree of Doctor of Philosophy July 2014 UNIVERSITY OF SOUTHAMPTON ABSTRACT FACULTY OF HUMANITIES Modern Languages Thesis for the degree of Doctor of Philosophy Über die Schwelle. Zugewanderte AutorInnen und Texte um das Kulturzentrum exil in Wien Silke Schwaiger This study focuses on selected texts and authors associated with the cultural centre exil in Vienna which promotes the culture of migrants and minorities, mainly Roma and Sinti, in Austria. Since 1997 exil has awarded the annual prize ދwriting between culturesތ. The literary prize addresses authors with a ދmigrant background’ whose mother tongue is not German but who write in German.
    [Show full text]
  • Reviews 191 FOCUS on GERMAN STUDIES 19
    Volume 19 2012 reviews 191 FOCUS ON GERMAN STUDIES 19 JULIA ALBRECHT UND CORINNA PONTO PATENTÖCHTER. IM SCHATTEN DER RAF – EIN DIALOG. KÖLN: KIEPENHEUER UND WITSCH, 2011. 224 S. € 18.99. m 30. Juli 1977 wurde Jürgen Ponto, Vorstandssprecher der Dresdner Bank, während eines missglückten Entführungsversuchs in seinem eigenen Haus von der RAF erschossen. RAF-Mitglied Susanne Albrecht, die Tochter Aeines Familienfreundes, hatte ihre besondere Vertrauensstellung bei den Pontos missbraucht und zwei weitere Mitglieder der linksextremistischen Terrororganisation ins Haus geschleust. Mit der Ermordung Pontos begann der Deutsche Herbst, eine der größten politischen und gesellschaftlichen Krisen der Bundesrepublik. Genau 30 Jahre später, im Jahre 2007, nehmen Pontos Tochter Corinna Ponto und die jüngere Schwester Albrechts, Julia Albrecht, den Dialog miteinander auf. Sie brechen damit das Schweigen, das seit der Tat zwischen den beiden Familien geherrscht hat. Dabei hatte man sich einmal sehr nahe gestanden: Julia ist die Patentochter Jürgen Pontos, und Corinna ist die Patentochter von Susannes Vater, dem Anwalt Hans-Christian Albrecht. Nun haben die beiden Patentöchter ihren Briefwechsel veröffentlicht, zusätzlich kommentiert und mit eigenen Analysen versehen. Hinzugefügt haben sie außerdem Augenzeugenberichte der Ermordung, Briefe von anderen Familienangehörigen über die Tat und ihre Folgen, und sogar Ablichtungen von Dokumenten verschiedener Art wie etwa das Bekennerschreiben Susannes und Karteikarten der Stasi, die auf Verwicklungen des ostdeutschen Geheimdienstes mit den Machenschaften der RAF hinweisen. Gekonnt verdichten die Autorinnen all diese Materialien und erstellen dadurch einen heterogenen, abwechslungsreichen sowie hochinteressanten Text. Auf diese Weise soll letztendlich Licht in die Sache gebracht werden, die sich bisher niemand erklären konnte: wie es zu Susanne Albrechts folgenschwerer Tat kam.
    [Show full text]
  • Exploring Identity in Literature and Life Stories
    Exploring Identity in Literature and Life Stories Exploring Identity in Literature and Life Stories: The Elusive Self Edited by Guri E. Barstad, Karen S. P. Knutsen and Elin Nesje Vestli Exploring Identity in Literature and Life Stories: The Elusive Self Edited by Guri E. Barstad, Karen S. P. Knutsen and Elin Nesje Vestli This book first published 2019 Cambridge Scholars Publishing Lady Stephenson Library, Newcastle upon Tyne, NE6 2PA, UK British Library Cataloguing in Publication Data A catalogue record for this book is available from the British Library Copyright © 2019 by Guri E. Barstad, Karen S. P. Knutsen, Elin Nesje Vestli and contributors All rights for this book reserved. No part of this book may be reproduced, stored in a retrieval system, or transmitted, in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording or otherwise, without the prior permission of the copyright owner. ISBN (10): 1-5275-3571-1 ISBN (13): 978-1-5275-3571-8 TABLE OF CONTENTS Acknowledgements .................................................................................. viii Introduction ................................................................................................. 1 The Search for Self: Continuity and Mutability Guri Ellen Barstad, Karen Patrick Knutsen and Elin Nesje Vestli Identity and Cultural Hybridity Chapter One ............................................................................................... 16 “Brittle identities”: Identity Discourses in the Work of Austrian Author Julya Rabinowich Elin Nesje
    [Show full text]
  • Diplomarbeit
    DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit Vermittlung von nach Österreich zugewanderter AutorInnen durch Verlage und andere Institutionen des Literaturbetriebs Verfasserin Katharina Strasser angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag.phil.) Wien, 2011 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 393 Studienrichtung lt. Studienblatt: Vergleichende Literaturwissenschaften Betreuer: Dr. Ernst Grabovszki Besonderer Dank gilt meiner Mutter Christine, die mir dieses Studium nicht nur finanziell ermöglicht hat, sondern mir auch stets den Rücken gestärkt hat. Danke Mama Ein großes Dankeschön auch an Ines Gherardini und David Pearson, für die große Hilfe und Unterstützung. Inhaltsverzeichnis: 1. Einleitung...............................................................................................................1 2. Öffentlichkeit.........................................................................................................6 3. Öffentlichkeit und die Identität der AutorInnen................................................10 3.1. Kollektive Identitäten..........................................................................................11 3.2. Neue Identitäten.................................................................................................14 3.3. Sprachenwechsel...............................................................................................16 3.4. Selbstpositionierung...........................................................................................19 4. Verlage und Literaturvermittlung
    [Show full text]
  • Austria Kultur International Jahrbuch Der Österreichischen Auslandskultur 2017
    Austria Kultur International Jahrbuch der Österreichischen Auslandskultur 2017 Austria Kultur International Jahrbuch der Österreichischen Auslandskultur 2017 Austria Kultur International Jahrbuch der Österreichischen Auslandskultur 2017 Jutta Benzenberg, Junge in Adriatic City, Albanien Inhalt Die Österreichische Auslandskultur 2017 Karin Kneissl, Bundesministerin für Europa, Integration und Äußeres 11 Vorwort Teresa Indjein (BMEIA), Leiterin der Sektion für Kulturelle Auslandsbeziehungen 15 EUROPÄISCHE AUSLANDSKULTURPOLITIK: MÜHEN DER IMPLEMENTIERUNG VERSUS HERAUSFORDERUNGEN DER PRAXIS Actuatione des Comunicatione por EU internationale culturale relationes (Europanto)//Implementing the communication on culture in the external relations Diego Marani: Seniore Counsellero por culturale politica// Senior Advisor on Cultural Policy, European External Action Service 21 EUNIC-Pilotprojekt „Tfanen – Tunisie Créative“ – österreichische Auslandskultur im Rahmen einer zukunftsweisenden Partnerschaft Marion Kasten (BMEIA), Österreichische Botschaft Tunis 27 European Comics Festival 2017 in Rumänien: Konsequenzen und Chancen für die österreichisch-europäische Kulturpolitik in einer sich wandelnden Gesellschaft Elisabeth Marinkovic (BMEIA), ehem. Direktorin des Kulturforums Bukarest 33 DER AUSLANDSKULTUR-LÄNDERSCHWERPUNKT 2017 Das Kulturjahr Österreich – Kroatien 2017: Gemeinsam Kultur erleben. Eine intensive Freundschaft geprägt von Kreativität und Dialog Susanne Ranetzky (BMEIA), Direktorin des Kulturforums Zagreb 37 Das Kulturjahr Österreich-Kroatien
    [Show full text]