Mitgliederzeitschrift 1/05

Neues URG – Kernfragen (Editorial) Änderungen des Verteilungsreglements CISAC-Kongress in Seoul Schweizer Musik in den Charts – ein Rekordjahr

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Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis

3 Intro 5 Kurt Auer: Rücktritt nach 40 Dienstjahren 6 Neues Organigramm 6 Schulen und Urheberrecht 7 Finanzsituation der SUISA 8 Änderungen des Verteilungsreglements 10 Nachgefragt 11 Lizenzierung von Online-Übertragungen – Hearing der EU 12 CISAC-Kongress in Seoul 12 13 Neues aus der CISAC 14 Messeauftritte der SUISA im Ausland 5 15 Popkomm 2004 16 Midem 2005/Swiss Music Club 18 M4Music 2005 18 Musiksymposium Fürigen 2005 19 Suisseculture 20 Charta der Schweizer Musik – erste Resultate 20 Schweizer Musik in den Charts 22 Neues aus der SUISA-Stiftung 23 In Memoriam 24 Wettbewerbe 25 Fragen an die SUISA 17 26 Mitgliederecke 27 Wichtige Termine 27 Abrechnungstermine

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Redaktion Roy Oppenheim und Claudia Kempf Gestaltung/DTP www.schellerdesign.ch Druck Mattenbach AG Aufl age 20 400 Ex.

SUISA Bellariastrasse 82, Postfach 782, 8038 Zürich, Telefon 044 485 66 66, Fax 044 482 43 33 SUISA 11bis, av. du Grammont, 1007 Lausanne, téléphone 021 614 32 32, téléfax 021 614 32 42 SUISA C e n t ro S a n C a r l o, V i a S o l din o 9, 69 0 3 L u g a n o, Te l e f o n o 0 91 950 0 8 28, Fa x 0 91 950 0 8 29 www.suisa.ch / E-Mail: [email protected]

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a) im Bereich des Überspielens auf Ton-, Tonbild- und Datenträger Der Tarif für die bisherige Leerträger-Vergütung beruht (unter anderem) auf einem Anteil an den Kosten des privaten Überspie- lens. Diese Kosten sind insbesondere der Preis des Leerträgers und die Kosten der Amortisation des Aufnahmegeräts. Die Be- Alfred Meyer, Generaldirektor SUISA rücksichtigung der Kosten der Amortisation haben gelegentlich dazu geführt, dass die Leerträger-Vergütung im Verhältnis zum Preis des Leerträgers als hoch empfunden wurde. Die neue Ge- rätevergütung wird es erlauben, die Entschädigung besser den Preisen von Geräten und Leerträgern anzupassen. Liebe Mitglieder Es wird geltend gemacht, dadurch werde die Gesamtbelastung erhöht. Dies ist nicht richtig. Die Tarife für Leerträger und Ge- räte werden sich ergänzen. Die Gesamtbelastung wird nicht er- nnovation ist der Motor der Wirtschaft. Innovation beruht höht werden, solange die Kosten des privaten Überspielens, die I auf Kreativität. Die Rechte der kreativ tätigen Menschen, Grundlage der Tarife sind, stabil bleiben. der Produzenten und Sendeunternehmen werden durch das Ur- Unser wichtigstes Nachbarland Deutschland (und andere Län- heberrecht geschützt. Und gerade weil das Urheberrecht für die der) haben bereits eine Leerträger-Vergütung und eine Geräte- Wirtschaft so wesentlich ist, ist es umstritten. vergütung eingeführt. In Deutschland wird die Entschädigung Das URG soll nun durch eine Revision dem Internet-Zeitalter für das private Vervielfältigen heute auf Leerträger und Gerä- angepasst werden. Die letzte Revision, die zum heute geltenden te verteilt. In der Schweiz belastet sie einseitig die Leerträger. Gesetz von 1992 führte, hat gezeigt, dass die Verwertungsgesell- Es wird befürchtet, dass deshalb deutsche Käufer Geräte in der schaften und all diejenigen, die sich für die Rechte der kreativ Schweiz einkaufen, und dass schweizerische Käufer Leerträger tätigen Menschen einsetzen, auf die Künstler angewiesen sind. in Deutschland einkaufen. Die Einführung der Gerätevergütung Die Künstler selbst haben damals durch ihr Lobbying bei den wird diese Befürchtung gegenstandslos machen. Bundesparlamentariern entscheidend dazu beigetragen, dass ihre Rechte gewahrt blieben. Wir stellen daher nachstehend die b) im Bereich des Fotokopierens umstrittensten Punkte etwas ausführlicher dar. Fotokopieren ist heute wie erwähnt im privaten Bereich vergü- tungsfrei. Die Gerätevergütung wird auch das private Fotoko- 1. Vergütung für das private Kopieren pieren erfassen. Die unterschiedliche Behandlung des privaten Kopierens auf Ton-, Tonbild- und Datenträger einerseits und auf Das Kopieren für den eigenen privaten Gebrauch war bis 1992 Papier andererseits ist nicht gerechtfertigt. unentgeltlich erlaubt. Die massenhafte Vervielfältigung im pri- Jeder Betrieb muss nach heute geltendem Recht eine Vergütung vaten Bereich hatte schon lange vorher die Interessen der Rechts- für das betriebsinterne Fotokopieren bezahlen. Die Vergütung inhaber beeinträchtigt. Man war zu Recht der Meinung, privates hängt ab von der Anzahl fotokopierter geschützter Werke. Diese Kopieren könne und solle nicht kontrolliert werden. Die Rechts- Anzahl wurde allerdings für die kleineren Betriebe vereinfacht inhaber erhielten daher 1992 kein absolutes Recht, das ihnen pro Anzahl Mitarbeiter festgelegt. Das Inkasso von teils gerin- erlaubt hätte, jedem einzelnen das private Kopieren zu verbieten gen jährlichen Beträgen ist im Verhältnis zum Ertrag aufwän- oder gegen Entgelt zu bewilligen. Sondern sie erhielten als Ent- dig. Die neue Gerätevergütung soll die kleineren Betriebe von schädigung fürs private Kopieren einen indirekten, pauschalen einer jährlichen Vergütung entlasten. Das Inkasso wird damit Vergütungsanspruch gegen die Hersteller von Ton-, Tonbild- und vereinfacht. Datenträgern, die sich zur Aufnahme von Werken eignen. Diese Auch im Bereich des Fotokopierens wird geltend gemacht, die sogenannte «Leerträger-Vergütung» kann nur von Verwertungs- Betriebe würden durch die Einführung der Gerätevergütung gesellschaften geltend gemacht werden. Das private Fotokopie- stärker belastet. Dies kann für den Durchschnitt der Betriebe ren blieb weiterhin ohne Entgelt erlaubt. verneint werden. Bei einer Umstellung von einer jährlichen Ver- gütung auf eine einmalige Gerätevergütung ist es möglich, dass Gerätevergütung einzelne Betriebe stärker, andere weniger stark belastet werden. Das System der indirekten, pauschalen Vergütung für das pri- vate Kopieren soll nun mit der Revision ergänzt werden um eine Pauschale oder nutzungsbezogene Vergütung ? Vergütung auf Geräten, die sich zum privaten Kopieren eignen. Die Gerätevergütung wird zum Anlass genommen, das System der indirekten pauschalen Vergütungen für das private Kopieren (Leerträger- und Gerätevergütung) generell anzufechten. Dank Digital Rights Management Systems (DRMS) sei es möglich,

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Rechte für das private Kopieren individuell, nutzungsbezogen rechtsnutzern vehement gefordert (der Vorentwurf des Justizde- zu verwalten. Nun kann man sicher die Meinung vertreten, eine partements sieht keinen solchen Produzentenartikel vor). individuelle Verwaltung sei einer indirekten pauschalen Vergü- Zur Begründung wird geltend gemacht, das Urheberrecht orien- tung vorzuziehen. Die Behauptung, dies sei heute möglich, trifft tiere sich aus der Sicht des ausgehenden 19. Jahrhunderts am allerdings nicht zu. auf sich allein gestellten Urheber. Heute sei urheberrechtlich Musik wird heute online angeboten von legalen Providern, die relevantes Schaffen eine industrielle Massenproduktion. In der dafür eigene (proprietäre), aufwändige und nicht kompatible Schweiz seien über 90 % aller Urheber im Angestelltenverhältnis DRMS entwickelt haben. Solche Systeme könnten sich allenfalls tätig und folglich sozial abgesichert. Das Urheberrecht solle da- die vier Majors leisten, aber auch sie hatten damit wenig Erfolg, her demjenigen gehören, der Verantwortung und Risiko für die weil sie nur ihr eigenes Repertoire anboten. Das Publikum sucht Schaffung eines Werks trage. Damit werde ein Beitrag zur Ver- ein umfassendes bedienungsfreundliches Angebot. besserung des Wirtschaftsstandortes Schweiz geleistet. Inves- Ferner sind an Musikwerken meist eine grosse Zahl von Rechts- titionen, wie zum Beispiel solche in Filme, würden sonst nicht inhabern beteiligt: Urheber, Textautoren, Bearbeiter, Verleger, mehr in der Schweiz getätigt werden. Subverleger, Interpreten, Produzenten. Diese Darstellung ist falsch. Als erstes fällt sofort auf, dass die Die Rechte für Online-Vertrieb müssen gebündelt werden, weil Filmproduzenten keinen solchen Produzentenartikel fordern. die Provider nicht von sämtlichen Rechtsinhabern eine Lizenz Das schweizerische Urheberrecht basiert auf der Vertragsfrei- einholen wollen und weil sie die für eine korrekte Verteilung er- heit, die von Wirtschaftskreisen doch sonst so hoch gehalten forderlichen Datenbanken nicht aufbauen wollen. wird. Urheber und Produzenten können vereinbaren, welche Es existieren heute keine DRMS, die das Überspielen von CDs Rechte auf den Produzenten übergehen. Diese sogenannte Ver- und DVDs auf CD- und DVD-Brenner erfassen würden. Es gibt tragsautonomie gehört zu den wichtigsten Prinzipien unserer schliesslich Milliarden von PCs und Aufnahmegeräten auf dieser Rechts- und Wirtschaftsordnung. Welt, die nicht mit DRMS ausgerüstet sind. Auftrag- und Arbeitgeber sind regelmässig gegenüber dem Ur- Der überwiegende Teil von privaten Kopien wird noch auf Jahr- heber die wirtschaftlich stärkere und geschäftlich erfahrenere zehnte hinaus nicht von DRMS kontrolliert werden. Und wollen Partei. Man mache uns doch nicht weis, dass die Produzenten wir denn überhaupt eine lückenlose Überwachung unseres pri- sich wehren müssten gegen die gewieften, mit allen Wassern vaten Kopierens haben? gewaschenen, von einem Heer von Anwälten und Beratern um- Es wird zudem geltend gemacht, jeder, der ein Aufnahmegerät gebenen Urheber. kaufe, also einen PC, müsse eine Vergütung bezahlen, auch Das Gegenteil ist der Fall. Vertragsfreiheit hilft der stärkeren wenn er nie geschützte Werke vervielfältige, sondern sein Gerät Partei, also den Produzenten. lediglich für seine persönliche Korrespondenz verwende. Dies ist In anderen Bereichen der Gesetzgebung wird der Schwächere weder völlig falsch noch völlig richtig. Es ist nicht völlig falsch, geschützt vor Übervorteilung, Ausnutzen einer Notlage oder Un- weil die Hersteller und Importeure von Geräten die Geräte- erfahrenheit. So gibt es den Schutz der Mieter, der Arbeitnehmer, vergütung überwälzen werden. Es ist nicht ganz richtig, weil der Kreditnehmer usw. Im Urheberrecht aber wird der Schutz Schuldner dieser Vergütung nicht der Käufer sein wird, sondern des Stärkeren gefordert. der Hersteller und Importeur. Schuldner der Urheberrechtsver- Die Urheber und Urheberinnen, die überwiegend von ihrer gütung ist bis heute in keinem Fall der private Endkonsument, schöpferischen Tätigkeit leben, gehören erwiesenermassen und sondern das Sendeunternehmen, der Konzertveranstalter, der im Gegensatz zur Behauptung der Wirtschaftskreise zu den Kabelnetzbetrieb oder eben der Hersteller und Importeur von sozial und wirtschaftlich schwächsten Bevölkerungsgruppen. Geräten. Und schliesslich werden die Tarife darauf Rücksicht Ausgerechnet die Schwächsten würden durch einen Produzen- nehmen, in welchem Ausmass bestimmte Geräte zum Verviel- tenartikel enteignet. fältigen von geschützten Werken dienen, so wie dies auch bei Ein Produzentenartikel fördert erwiesenermassen auch nicht der Leerträger-Vergütung der Fall ist: die Vergütung auf leeren den Produktionsstandort Schweiz. Es kann keine Rede davon Audio-CDs ist fünf Mal höher als diejenige auf CD-R. sein, dass die anglo-amerikanische Film- und Musikproduktion deshalb so stark ist, weil diese Länder einen Produzentenartikel 2. Die Rechtsstellung der Auftraggeber und haben. Auch die englischen und amerikanischen Produzenten Arbeitgeber (Produzenten) schliessen mit den Urhebern Verträge ab. Denn es gilt jeweils das Urheberrecht des Landes, in welchem das Werk verwertet Schon bei der Revision von 1992 wurde gefordert, alle Rechte wird. Und Verträge werden auf der ganzen Welt anerkannt. Auch an Werken, die in Erfüllung eines Vertrages geschaffen würden, ein Produzentenartikel würde die schweizerischen Auftrag- und müssten von Gesetzen wegen dem Auftrag- oder Arbeitgeber Arbeitgeber daher nicht davon entbinden, Verträge abzuschlies- zustehen. Diese Forderung nach einem sogenannten «Produzen- sen, so wie es die Musik- und Filmproduzenten unseres Landes tenartikel» wird auch heute wieder von Wirtschaft und Urheber- seit Jahrzehnten ohne Schwierigkeiten tun. t

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Kurt Auer: Rücktritt nach 40 Dienstjahren Alfred Meyer

Kurt Auer war weltweit im Dienste der Urheberrechtsverwertung unterwegs . . .

. . . mit Frances Preston (vormals CEO BMI)

Kurt Auer, Direktor und Chef des Departements Dokumen- tation und Logistik, ist nach über 40 Dienstjahren aus der Geschäftsleitung der SUISA ausgetreten. . . . zu Besuch bei der bulgarischen Gesellschaft Musicautor

eboren 1939 und aufgewachsen in Österreich, zog er 1956 . . . bei einem internationalen Meeting in Nashville mit G. Rust, R. Ahrold, R. Meyer G in die Schweiz und trat 1964 in die SUISA ein. Die SUISA und MECHANLIZENZ liessen damals ihre EDV-Applikationen von IBM und UNIVAC durchführen, und Kurt Auers erste wichti- ge Aufgabe bestand darin, eine eigene EDV-Anlage und ein eige- nes Informatikteam aufzubauen, dem er als Chef vorstand. 1968 wurde der erste Computer am damals neuen Geschäftssitz an der Bellariastrasse 82 in Zürich eingerichtet, und noch im gleichen Jahr erstellte die SUISA termingerecht ihre erste eigene Abrech- nung für Aufführungs- und Senderechte auf diesem System. Es würde den Umfang dieses Berichts sprengen, die Entwick- lung der Informatik unter Kurt Auer nachzuzeichnen. So sei stellvertretend als Meilenstein die Entwicklung des Verzeichnis- ses CAE (Compositeurs, Auteurs, Editeurs) genannt, das sich seit 1976 zu einer Datenbank über Musik-Rechtsinhaber entwickelte, die bald von allen Musik-Verwertungsgesellschaften verwendet wurde. Im Jahr 2002 wurde die Weiterentwicklung in ein umfas- senderes IPI-System (Interested Party Information) vollendet. Kurt Auer wurde 1979 zum Mitglied der Geschäftsleitung der Die Informatik der SUISA wurde auch dank dem damaligen SUISA ernannt. Er leitete seither ausser der Informatik stets auch Generaldirektor Ulrich Uchtenhagen eine der fortschrittlichen die Internationale Dokumentation. 1998 wurde ihm zusätzlich unter den Verwertungsgesellschaften, und sie ist es bis heute die nationale Dokumentation übertragen, und die Abteilungen geblieben. Viele neue Verwertungsgesellschaften aus weniger Urheber und Verleger wurden ihm unterstellt. Auch diese Auf- entwickelten Ländern holen sich bei der SUISA Rat für den Auf- gabe hat er mit Begeisterung angenommen, und viele Mitglieder bau einer eigenen Informatik. Kurt Auer war es jeweils, der die werden ihn als manchmal gütigen Fürsprecher, manchmal auch Ausführung der von der SUISA beschlossenen Zusammenar- als strengen Freund erlebt haben. beitsprojekte leitete. Er ist nicht zuletzt auch dadurch zu einem Wir danken Kurt Auer für all dies, für seinen unermüdlichen in der Welt der Urheberrechtsgesellschaften anerkannten Fach- Einsatz im Dienste der Musikschaffenden und nicht zuletzt für experten geworden. seine Treue zur SUISA. Das Wichtigste ist jedoch, dass die SUISA unter Kurt Auer Fehl- Kurt Auer scheidet nicht plötzlich gänzlich aus. Er wird in einem investitionen in die Informatik-Applikationen vermeiden konnte Teilzeitpensum und ohne Führungsfunktion seine immense Er- und von schwerwiegenden Ausfällen ihrer Informatik verschont fahrung weiterhin zur Verfügung stellen für die Entwicklung blieb. Dies ist unter anderem auch das Resultat einer grossen von drei grossen Projekten: Werkdatenbank, Abrechnungs- Gewissenhaftigkeit und einer soliden Planung. system und Lizenzierungssystem. t

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Neues Organigramm

Der Vorstand der SUISA hat auf den 1. Januar 2005 die Nach- folge von Kurt Auer geregelt und ein neues Organigramm verabschiedet.

Alfred Meyer, Generaldirektor, leitet weiterhin das Finanz- und Rechnungswesen und die Stabsstellen, ergänzt um den Musik- dienst.

Jean Cavalli, stellvertretender Generaldirektor, leitet das De- partement Mitgliederdienste und Verteilung. Ihm sind neu die Abteilungen Urheber und Verleger unterstellt.

Helmut Lang, Direktor, leitet das neue Departement Dokumen- tation und Informatik

Andreas Wegelin, Direktor, leitet das Departement Kunden- dienste und Lizenzierung.

Die beiden letztgenannten, Helmut Lang und Andreas Wegelin, bisher Vizedirektoren, sind vom Vorstand per 1. Januar 2005 zu Direktoren befördert worden. Wir gratulieren den beiden Herren sehr herzlich. t Andreas Wegelin, Helmut Lang

Die Kampagne der fünf Urheberrechtsgesellschaften trägt erste Früchte Roy Oppenheim

ie Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungs- D direktoren (EDK) und die f ünf Urheberrechtsgesellschaften der Schweiz, ProLitteris, SSA, SUISA, SUISSIMAGE, SWISSPER- Die Broschüre kann kostenlos bei der EDK und jeder der fünf FORM, haben in einer gemeinsamen Initiative Informationen Verwertungsgesellschaften bestellt werden. Zusätzlich ist auf zu den Grundlagen, der Entwicklung und der konkreten Praxis dem Internet eine Website eröffnet worden: www.urheberrecht. des Urheberrechtes im Bildungsbereich zusammengestellt. Die educa.ch. sechzehnseitige Broschüre «Alles, was Recht ist» und eine er- In einem nächsten Schritt planen die fünf Gesellschaften die gänzende CD zum Thema Urheberrecht im Bildungsbereich ist Durchführung von Präsentationen in Schulen, um Schüler und an über 50 000 Lehrkräfte verteilt worden. Die Nachfrage war Jugendliche für die Bedeutung des Urheberrechts zu sensibili- so gross, dass die französische Fassung nachgedruckt werden sieren. Geplant ist auch der Einbezug von Urhebern, wie Kompo- musste. Zurzeit wird eine italienischsprachige Ausgabe ins Auge nisten, Autoren aus den verschiedenen Kunstgattungen. Weitere gefasst. Aktionen und Anlässe sind in Vorbereitung, um auch ausserhalb der Schulen junge Menschen zu erreichen. Im Zentrum soll die Botschaft stehen, dass es keine Kreativität ohne wirksamen Schutz der Urheberrechte gibt. t

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Finanzielle Situation der SUISA Jean Cavalli

ie schwierige Situation der Tonträgerindustrie zeitigt auch D Auswirkungen auf die SUISA. Die vorliegenden Zahlen – sie werden vollständig im nächsten Jahresbericht veröffentlicht Zudem sollte der legale Online-Handel mit Musik früher oder – verdeutlichen diese Tendenz. Die Einnahmen aus Auffüh- später der SUISA zusätzliche Einnahmen bescheiden. iTunes hat rungsrechten bleiben voraussichtlich stabil, da glücklicherweise sich nach erfolgreicher Lancierung in den USA seit einem Jahr immer noch viele Konzerte in der Schweiz stattfi nden. In bezug nun auch in Europa – in England, Frankreich und Deutschland auf die Senderechte kann, falls die Umsätze in der Werbebran- – etabliert und mit den betroffenen Verwertungsgesellschaften che wieder zunehmen, mit einer gewissen Steigerung gerechnet Lizenzverträge abgeschlossen. Es existiert jedoch das Risiko, werden. dass sich Provider vorzugsweise in anderen Ländern niederlas- Es ist somit für die SUISA von zentraler Bedeutung, wie sich sen und die SUISA somit keine direkten Einnahmen verbuchen die Einnahmen aus Vervielfältigungsrechten entwickeln wer- könnte. den. Die Gründe für die Krise der Tonträgerindustrie sind be- Da die aktuelle Situation einige schwer kontrollierbare Elemente kannt: der Anstieg der illegalen Angebote von MP3-Files und enthält, hat die SUISA für 2005 ein zurückhaltendes Budget er- der Kopien auf CDR. In einem Bericht vom Herbst 2004 vertrat stellt, das unter denjenigen von 2004 und 2003 liegt. Die SUISA die BIEM (Bureau international des Sociétés gérant les droits hat sich bemüht, die Zahl der Mitarbeiter leicht zu reduzieren, d’enregistrement et de reproduction mécanique) den Standpunkt, ohne dabei eine tiefgreifende Restrukturierung vornehmen zu dass die Marktentwicklung auf ihrem tiefsten Punkt angelangt müssen: Von 180 Vollzeitstellen wurden zwei Stellen gekürzt. Im sei. 2006 könne der gesamte Markt ein bescheidenes Wachstum Vergleich zum Jahr 2003 dürften sich die Personalkosten, die erwarten. Das Jahr 2005 werde jedoch nochmals schwierig. Die weiterhin den grössten Teil des Budgets ausmachen, um 2,5% Konzentrationspolitik bei den Majors setzt sich unaufhaltsam verringern. fort; dies könnte gemäss gewisser Voraussagen zu einer Um- Insgesamt bleibt die fi nanzielle Situation der SUISA ausgegli- satzsteigerung führen. Denn im Hinblick auf die anstehenden chen und erlaubt weiterhin wichtige Investitionen, wie der Ende wesentlichen Entscheidungen innerhalb dieser Unternehmen 2004 getätigte Kauf eines neuen IBM-Grosscomputers (CPU), der wurden neue Produktionen zurückgehalten. Es ist möglich, dass aufgrund der stets komplexer werdenden Datenverarbeitungs- aufgrund neuer, erfolgreicher Produktionen die Jahresumsätze prozesse benötigt wurde. Auch wenn die kurzfristigen Aussich- durchaus besser ausfallen. So konnte die Tonträgerindustrie in ten für das Jahr 2005 im Allgemeinen verhalten sind, kann die England in den letzten Monaten dank junger Talente die Um- SUISA ihre Dienstleistungen zugunsten der Urheber und Verle- sätze steigern. ger beibehalten und weiterentwickeln. t

Neuer Empfang bei der SUISA Zürich

Die SUISA hat seit kurzem einen neuen Empfangsbereich. Dieser ist besucher- freundlich konzipiert und erfüllt auch die modernen Sicherheitsanforderungen. Konzeption und Gestaltung sind durch hauseigene Mitarbeiter erfolgt. Die Um- setzung lag in den Händen von Rinaldo Blum, Leiter des Hausdienstes.

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Änderungen des Verteilungsreglements Jean Cavalli

m Jahr 2004 beschlossen die Verteilungs- und Werkkom- 1998 : CHF 7 002 289.15 I mission sowie der Vorstand mehrere Änderungen des 19 9 9 : CH F 9 178 878 . 42 Verteilungsreglements. Über die folgenden drei ersten Ände- 2000 : CHF 10 512 249.50 rungen wird im Jahresbericht ausführlich informiert: 2001 : CHF 9 975 583.00 2002 : CHF 10 077 810.00 Aufhebung der Verteilungsklasse 10 (Spitzenschlager der Musikautomaten) Die Verteilungsklasse 10 wird ohne Ersatz aufgehoben. Die Ein- Ab 1999 stellte die Werbebranche (insbesondere der Dachverband nahmen werden neu den Verteilungsklassen 2 A–D (Sendungen der Schweizer Werbeauftraggeber SWA «Schweizer Werbe Auf- der Privatsender) und 12 (Unterhaltende Anlässe, ohne Konzer- traggeber») diesen Tarif jedoch in Frage. Die Werbeauftraggeber te) zugewiesen. waren der Auffassung, dass sie im Endeffekt zu viel bezahlten und dass das System mit zweifacher Rechnungsstellung seitens Verteilung eines Anteils der Einnahmen aus Publisuisse und seitens SUISA zu kompliziert sei. Im Übrigen dem Gemeinsamen Tarif S (Privatsender) auf hatten sie den Eindruck, die Vervielfältigungsrechte manchmal Vervielfältigungsrechte doppelt zu bezahlen, insbesondere für bereits im Ausland lizen- Neu werden – mit Ausnahme der Werbesendungen und der Han- zierte Spots, die lediglich im Schweizer Fernsehen ausgestrahlt 2 delsfi lme – /3 der Entschädigungen der Privatsender auf die wurden. 1 Sendung und / 3 auf die Herstellung des Ton- oder Tonbildträgers Die Eidgenössische Schiedskommission für Urheber- und ver- entfallen (siehe neue Ziffer 4.2.3.1. des Verteilungsreglements). wandte Schutzrechte (ESchK) weigerte sich schliesslich im Jahr 2001, einen neuen, aber auf den gleichen Prinzipien basierenden Verteilungsschlüssel : Höchst- und Mindest- Tarif R zu genehmigen. Dieser Entscheid war die logische Konse- grenzen quenz der Absicht der Kommission, die Sende- und die Verviel- Die Höchstgrenze für die Urheber bei verlegten Werken wird fältigungsrechte inskünftig getrennt zu behandeln. ganz abgeschafft. Hingegen wurde eine Grenze für die Verleger Für das Jahr 2002 wurde der Tarif R übergangsmässig aufrecht- festgelegt: Die Anteile aller Verleger und Subverleger zusammen erhalten, um gleichzeitig die Verhandlungen über ein neues dürfen für die Aufführungs- und Senderechte 35 % für verlegte System zu ermöglichen. Ende 2002 genehmigte die ESchK einen Werke und 50 % für subverlegte Werke nicht übersteigen (neue neuen Tarif W (Werbesendungen in den Programmen der SRG Ziffer 2.1.1.3, al. 2). SSR idée suisse). In den Jahresberichten 2002 und 2003 sowie in den Infos 1/03 und 1/04 wurde bereits über den neuen Ta- Tarif W – Werbesendungen der SRG rif W und die entsprechenden Änderungen im Verteilungsreg- Im Dezember 2004 beschloss der Vorstand die Revision des Ver- lement informiert. Gemäss diesem Tarif überweist seit 2003 die teilungsreglementes. Es sei daran erinnert, dass bis Ende 2002 SRG 2,65 % ihrer Einnahmen aus dem Verkauf von Werbezeit in die Rechte für Werbesendungen in den Programmen der SRG allen ihren Programmen (die sie via Publisuisse generiert) an unter dem Tarif R wahrgenommen wurden. Gemäss diesem Ta- die SUISA zur Abgeltung des Senderechts. Im Jahr 2003, einem rif zahlten die Werbeauftraggeber einen Prozentsatz der Rech- besonders schlechten Jahr für die Werbeindustrie, betrugen die nungen, welche ihnen von der Publisuisse (Vermarktungsfi rma Einnahmen aus dem Tarif W CHF 6,590 Millionen und 2004 für Werbung in den Programmen der SRG) gestellt wurden, an CHF 7,291 Millionen. die SUISA. Der Tarif wurde also aufgrund der Einschaltkosten Unter dem Tarif R wurde die Verteilung pro Werbespot vorgenom- berechnet. Er erfasste sowohl die Senderechte als auch die für men. Waren die Einschaltkosten für einen Spot hoch, waren auch die Ausstrahlung nötigen Vervielfältigungsrechte. Dieser Tarif die Einnahmen des Komponisten entsprechend hoch. Daneben generierte beträchtliche Summen: erfolgte eine Zuweisung von 15 % an die normalen Fernsehpro- gramme. Im Rahmen dieses neuen, seit 2003 gültigen Systems

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wurde die Zuweisung von 15 % auf 25 % erhöht. Dieses Vorgehen Die folgende neue Regelung des Verteilungsreglements war insofern gerechtfertigt, als die Einnahmen aus der Werbung wurde vorgeschlagen und angenommen: direkt zur Finanzierung der übrigen Fernsehsendungen beitra- gen. Im Übrigen sieht der neue Tarif W für die Verteilung einen einheitlichen Betrag pro Sendesekunde vor. Vormals geltender Text: Im Juni 2004 verteilte die SUISA erstmals gemäss dem neuen System, was Reaktionen einer gewissen Anzahl von Mitgliedern Ziffer 4.2.2 Verteilungsklasse 1E aus dem Kreise der Werbefi lmmusik-Komponisten zur Folge (Werbesendungen im Fernsehen SRG) hatte, insbesondere an der Generalversammlung 2004 in Win- Für die Musik in den Werbefi lmen wird ein einheitlicher terthur. Sie beklagten sich über erhebliche Einnahmeeinbussen Ansatz pro Sendung berechnet. und legten Rekurs beim IGE ein. Die SUISA ist der Auffassung, dass die Regeln für die Änderung des Verteilungsreglements Ziffer 5.4 Zuweisung der Einnahmen der einzelnen Tarife korrekt angewendet wurden. Sie hat jedoch eine Reihe von Mass- W Werbefernsehen 25 % 1C nahmen untersucht, die die Auswirkungen des Systemwechsels 75 % 1E für eine befristete Übergangszeit mildern :

• Wiederherstellung der Zuweisung an die normalen Fernseh- Neuer Text: programme (VK 1C) von jetzt 25 % auf 15 %; Ziffer 4.2.2 Verteilungsklasse 1E • Anwendung eines degressiven Gewichtungskoeffi zienten (Werbesendungen im Fernsehen SRG) für Longspots, d. h. Spots von mehr als 60 Sekunden Dauer; Die Entschädigungen für Werbesendungen werden aufgrund diese Grenze von 60 Sekunden fi ndet sich übrigens im RTVG eines festen Betrages pro Sekunde Musik verteilt. und in der RTVV wieder. Dieser Betrag wird gemäss den folgenden Faktoren gewichtet: Für einige Mitglieder führen die vorgeschlagenen Korrekturen nicht zu einer vollständigen Kompensation der Einkommensein- Dauer der Werbesendung Faktor bussen gegenüber dem Tarif R. Dies erklärt sich hauptsächlich 1 bis 60 Sekunden 1,0 damit, dass gewisse Urheber Musik für Spots komponieren, die 61 Sekunden und mehr 0,2 in der Prime Time ausgestrahlt werden, mit entsprechend ho- hen Einschaltkosten. Derart hohe Einschaltkosten wurden so- Ziffer 5.4 Zuweisung der Einnahmen der einzelnen Tarife wohl beim Inkasso als auch bei der Verteilung pro Spot unter W Werbefernsehen 15 % 1C dem Tarif R berücksichtigt. Dagegen wird beim neuen System 85 % 1E die Verteilung nicht mehr auf die Einschaltkosten, sondern aus- schliesslich auf die Dauer der Werbesendungen gestützt. In Be- zug auf die langen Werbefi lme (Dauerwerbesendungen) zeigen Diese Regelung gilt als Übergangsregelung seit dem 1. Januar die uns zur Verfügung stehenden Angaben einige Unterschiede 2005 und unter Vorbehalt einer wesentlichen Änderung der Ver- zu den «klassischen» Werbespots. Unter diesen Umständen ist hältnisse für drei Jahre. t es gerechtfertigt, bei Dauerwerbesendungen eine degressive Ge- wichtung anzuwenden.

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Nachgefragt

Die INFO-Redaktion hat den Radiodirektoren der SRG SSR Gérard Tschopp, Direktor Radio Suisse Romande idée suisse folgende Fragen zur Musik gestellt: 1. Das schweizerische Musikschaf- 1. Welches ist der Stellenwert des schweizerischen fen hat eine zentrale Bedeutung für Musikschaffens für Ihre Radioprogramme ? Radio Suisse Romande. Über un- sere unterschiedlichen Sender, aber 2. Welches sind Ihre persönlichen musikalischen auch über die öffentlich-rechtlichen Präferenzen ? frankophonen Radiostationen und die Partnersender der UER unter- stützen wir die Autoren, Interpre- Walter Rüegg, Direktor Schweizer Radio DRS ten und Musikensembles unseres Landes. Zudem widerspiegelt das 1. Die Schweizer Musikszene erlebt hiesige Musikschaffen die Dynamik der schweizerischen Kul- eine fruchtbare und spannende turszene, und diese aufzuzeigen, ist eine der grundlegenden Zeit. Zwar sind die schwierigen He- Aufgaben eines Radios des Service Public. Ich bin überzeugt, rausforderungen des digitalen Zeit- dass sich diese Aufgabe gegenüber unseren unterschiedlichen alters nicht zu übersehen, aber die Zuhörern, die die Vielseitigkeit und den Reichtum der Schwei- beeinträchtigen die Vitalität und die zer Musik schätzen, ausbezahlt. Qualität der Szene nicht: Es gibt in 2. Die Musik begleitet mein Leben, auch wenn ich – leider – allen Sparten erfolgreiche Künstler selber nicht Musiker bin. Meine Vorlieben sind sehr eklektisch. und Nachwuchstalente. Schweizer Ich bin gleichzeitig ein «Klassiker» (grosse Komponisten, geist- Radio DRS trägt dazu bei, dass sie liche Musik, Chanson française oder Rock) und Liebhaber von ihren Weg in die Öffentlichkeit fi nden. Die Förderungsaufgabe, Entdeckungen in beinahe allen Sparten. die SR DRS für die Schweizer Musik übernimmt, ist einerseits eine Verpfl ichtung, die sich aus dem Konzessionsauftrag ab- leitet, aber auch eine Möglichkeit der Profi lierung der eigenen Jacky Marti, Direktor Radio Svizzera di lingua italiana Musikprogramme. Die Charta, die die SRG SSR idée suisse mit der Schweizerischen Musikszene abgeschlossen hat, hat sich 1. Die drei Sendeketten von Radio für beide Seiten gelohnt. Wir setzen mit Schweizer Musik starke Svizzera di lingua italiana legen Akzente in der Radiolandschaft! besonderen Wert darauf, Musik von 2. Der eigene Musikgeschmack ist meist ein Hinweis auf das, Schweizer Autoren und Interpreten was man als junger Erwachsener gerne gehört hat. Und das auszustrahlen, von Rock über Jazz, sind französische Chansons und die Anfänge des modernen von Volksmusik bis hin zu klassi- Pop mit den Beatles, mit Ten Years After, Chicago, Blood Sweat scher Musik. and Tears, Led Zeppelin usw. Etwas später ist die klassische Ich erinnere im Speziellen an Musik hinzugekommen, die ich «bereise» und bei der ich immer wichtige Produktionen mit dem wieder neue Entdeckungen mache. Und als nächstes kommt Orchestra della Svizzera italiana, vielleicht die «World Music». «unserem» Radiochor, aber auch mit anderen schweizerischen Sinfonieorchestern, die regelmässig in unsere Sendungen ein- geladen werden. Sie alle tragen mit schweizerischen Solisten und Dirigenten zu einem besseren Image unserer Musik bei. 2. Welches Musikgenre ich bevorzuge? Ich bin künstlerischer Leiter des Estival Jazz Lugano und von daher auch Liebhaber von Jazz, aber auch von Blues, Rock-Blues und World Music. Namen? Miles Davis, Pat Metheny, Michael Brecker. Habe ich die Schweizer vergessen? Aber nein, Franco Ambrosetti, And- reas Vollenweider und... die grosse Mina, die durch und durch Schweizerin ist.

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Bernard Cathomas, Direktor Radio Svizra rumantscha Musikfesten und ist mit CD-Aufnahmen der wichtigste Musik- produzent in Graubünden. 1. Radio Rumantsch fördert ins- 2. Jede Musik, die gekonnt interpretiert und auf hohem Niveau besondere das Musikschaffen der gespielt ist, gleich aus welcher Epoche und welcher Region der Svizra rumantscha:, und zwar im Welt, kann mich ergreifen. Fasziniert bin ich immer wieder, ganzen Spektrum, von den Opern Neues, Unerwartetes, Sperriges und Irritierendes, klanglich von Gion Antoni Derungs über Raffi niertes zu hören. Das kann eine neue Bachinterpretation das vielfältige Chorsingen und die sein, zeitgenössische Musik von Heinz Holliger, neueste «geist- Brassmusik bis zu den Fränzlis da liche» Musik von Arvo Pärt oder Ulrich Gasser, überraschen- Tschlin, den Furbaz, den populären de Klangwelten von Rolf Riehm und György Kurtág, oder auch Peder e Flurin und den Nachwuchs- Hans Kennels «Contemporary Alphorn Orchestra», das Appen- talenten in Rock und Pop. RR sen- zeller Streichmusikprojekt oder die Oberwalliser Spillit mit Jürg det ihre Musik, kommentiert Konzerte, porträtiert Musikerinnen Wyttenbachs Kompositionen. Oder eben die Fränzlis da Tschlin und Musiker, ist Medienpartner bei Open Airs, Gesangs- und und andere neue Töne in der rätoromanischen Musikwelt.

Lizenzierung von Online-Übertragungen und die europäische Wettbewerbsbehörde Alfred Meyer

rheberrechte werden seit jeher territorial verwertet. Die schende Stellungen von vornherein suspekt. Sie denken, wenn U SUISA vertritt die Urheberrechte an Musik der ganzen sie «Monopol» hören, immer an den Monopol-Missbrauch, und Welt (Weltrepertoire) in der Schweiz und Liechtenstein. Die vergessen oft, dass es auch nützliche Monopole gibt. Sie haben GEMA vertritt das Weltrepertoire in Deutschland usw. So haben zwar die bisherigen Gegenseitigkeitsverträge akzeptiert, die im die Verwertungsgesellschaften in den meisten Ländern für be- traditionellen Bereich der kollektiven Verwaltung – im offl ine – stimmte Urheberrechte eine faktische Monopolstellung. Auch zu nationalen Monopolstellungen führen. Dies mit der Begrün- die Verleger beispielsweise vergeben Subverlagsrechte für be- dung, dass es beispielsweise für eine fi nnische Verwertungs- stimmte Länder oder Territorien. gesellschaft nicht mit vertretbarem Aufwand möglich sei, Rechte Wer Musik oder andere Werke im Internet verbreitet, macht in an fi nnischer Musik gegenüber Nutzern beispielsweise in Portu- der Regel nicht an territorialen Grenzen halt, auch wenn tech- gal durchzusetzen. nisch die Einhaltung von territorialen Grenzen möglich ist, wie Dies soll nun nach Ansicht der Wettbewerbsbehörde im Online- iTunes beweist (iTunes beliefert nur Konsumenten in bestimm- Bereich nicht gelten. Zur Begründung führt sie aus, zur Verwal- ten Ländern, bald wohl auch in der Schweiz). tung von Urheberrechten im Online-Bereich genüge ein PC und Ein Online-Anbieter von Musik beansprucht das Übertragungs- ein Internet-Anschluss. Online-Rechte könnten daher von über- recht (droit de la communication) in allen Ländern, in die er sein all her territorial unbeschränkt verwaltet werden. Um beim Bei- Angebot liefert. Die Verwertungsgesellschaften für Musik hat- spiel zu bleiben: Die fi nnische Verwertungsgesellschaft könnte ten deshalb in einem Zusatz zum Gegenseitigkeitsvertrag ver- von Helsinki aus ohne weiteres alle Online-Provider in Portugal einbart, dass grundsätzlich die Gesellschaft im Lande des Sitzes ausfi ndig machen, lizenzieren, die Einhaltung der Lizenzbedin- des Providers die Lizenz für das Weltrepertoire für weltweite gungen überwachen, die Abrechnungen und Sendemeldungen Verbreitung erteilt. Damit sollte die Regelung der Urheberrech- kontrollieren, und im Streitfall die Lizenzvergütung gerichtlich te für die Provider vereinfacht werden. Dieser Vertragszusatz durchsetzen. wurde nach dem Ort der ersten Unterzeichnung «Santiago- Diese Begründung ist grotesk, aber leider ernst gemeint. Sie Agreement» genannt. zeigt die Unkenntnis der Wettbewerbsbehörde über die kollek- Das Santiago-Agreement wurde der europäischen Wettbewerbs- tive Verwaltung von Urheberrechten. behörde zur «negative clearance» vorgelegt, das heisst mit dem Die Wettbewerbsbehörde will nun die Verwertungsgesellschaf- Gesuch, zu bestätigen, dass es wettbewerbskonform ist. Die ten zu einem wenigstens minimalen Wettbewerb zwingen. So SUISA ist am Verfahren beteiligt, weil sie in Liechtenstein Urhe- soll jeder Online-Nutzer in der EU bei jeder Verwertungsge- berrechte verwaltet. sellschaft in der EU eine Lizenz erwerben können. Die Verwer- Für die Wettbewerbsbehörden sind Monopole oder marktbeherr- tungsgesellschaften sollen ferner die Lizenzvergütung aufteilen

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in eine Lizenzvergütung im engeren Sinne und in die Kosten Auf Dauer bedeutet aber Wettbewerb unter Verwertungsgesell- der Lizenzierung. Die Nutzer sollen so (auch bei geringen Tarif- schaften auch Wettbewerb bei den Tarifen. Die Nutzer werden unterschieden) die Möglichkeit erhalten, ihre Lizenz bei der Ge- dazu tendieren, eine Lizenz einzuholen bei der Gesellschaft mit sellschaft mit den geringsten Lizenzierungskosten einzuholen. den niedrigsten Tarifen, während die Rechtsinhaber eher dazu Die Folgen einer solchen Regelung könnten für die Rechtsinhaber tendieren werden, ihre Rechte der Gesellschaft mit den höchsten katastrophal sein. Ein portugiesischer Online-Provider könnte Tarifen zu anvertrauen. Das Auseinanderlaufen dieser Tenden- sich der Durchsetzung der Rechte durch die portugiesische Ge- zen könnte im schlimmsten Fall die kollektive Urheberrechts- sellschaft entziehen mit dem Hinweis, er sei mit der fi nnischen Verwaltung erheblich beeinträchtigen. Gesellschaft darüber in Verhandlung. Das System würde den Noch ist kein Entscheid gefallen, und noch kann ein Entscheid der Verwertungsgesellschaften Anreiz geben, die Provider nicht zu Wettbewerbsbehörde an die Gerichte gezogen werden. Die Konse- kontrollieren, ihnen sonstige Anreize zu bieten wie z. B. lange quenzen eines für die EU-Verwertungsgesellschaften negativen Zahlungsfristen. Entscheids für die SUISA sind zur Zeit nicht absehbar. t

Christian Bruhn, Präsident der CISAC, begrüsst die Teilnehmer aus aller Welt.

CISAC-Kongress in Seoul tungsrat präsent. Die grossen Gesellschaften wie SACEM (Frank- Jean Cavalli reich), GEMA (Deutschland) und SGAE (Spanien) sind Mitglieder des neuen Verwaltungsrates. Erneut gewählt wurde die SIAE (Italien), die mehrere Jahre nicht mehr im Rat vertreten war. er alle zwei Jahre stattfi ndende Kongress der CISAC Die Vertreter der SUISA wurden hingegen ins CIS (Common In- D (Confédération Internationale des Sociétés d’Auteurs et formation System) Supervisory Board gewählt sowie in die neue Compositeurs) wurde im Herbst 2004 durch die koreanische juristische Kommission, deren Struktur ebenfalls vereinfacht Autorengesellschaft KOMCA organisiert. Die CISAC ist die Dach- wurde. Die SUISA wird weiterhin ihre Standpunkte innerhalb organisation aller Verwertungsgesellschaften und vereint heute der CISAC vertreten, indem sie sich aktiv in anderen Arbeits- 207 Gesellschaften aus 109 Ländern. Zentrales Traktandum des gruppen, die keiner Wahl unterliegen, engagiert, wie z. B. in den Kongresses war die Revision der CISAC-Statuten. Die Strukturen Kommissionen für Radio/TV, für Verteilung oder für Kommuni- wurden dahingehend überarbeitet, dass der vormalige Verwal- kation oder der europäischen Dachorganisation der Autorenge- tungsrat und das Bureau exécutif durch eine jährliche General- sellschaften, der GESAC. versammlung und einen neuen, verkleinerten Verwaltungsrat Die Generalversammlung der CISAC hat zudem mehrere Reso- ersetzt wurden. Ziel der Reform war, durch die andere Zusam- lutionen verabschiedet. Unter anderem rief sie die Regierungen mensetzung des neuen Verwaltungsrats eine bessere Vertretung auf, vermehrt gegen die Internet-Piraterie zu kämpfen und die der verschiedenen Weltregionen und Repertoires zu berücksich- Schaffung von legalen Online-Vertriebskanälen für Musik und tigen. Der Verwaltungsrat umfasst neu zwanzig Mitglieder, wo- audiovisuelle Werke zu unterstützen. Die Organisatoren des bei mindestens je zwei Gesellschaften aus Afrika, Asien/Pazifi k, Kongresses in Seoul erinnerten zudem daran, dass Asien mit Lateinamerika, Nordamerika und drei Gesellschaften aus Europa Ländern wie Indien, Japan, China und Indonesien mehr als die sowie je zwei Gesellschaften pro Genre (Musik, bildende Künste, Hälfte der Weltbevölkerung umfasst. Eine halbe Milliarde der Literatur und Drama) vertreten sind. Einwohner dieser Region gehört nach westlichen Kriterien der Infolge dieses Strukturwechsels ist die SUISA, wie auch andere Mittelschicht an. Dies stellt ein beachtliches wirtschaftliches kleinere und mittlere Gesellschaften, nicht mehr im Verwal- und kulturelles Potenzial dar.

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Nachrichten aus der CISAC

Neues Mandat für die Arbeitsgruppe Informationen aus der Technischen Kommis- Kommunikation der CISAC sion Radio/TV Roy Oppenheim Andreas Wegelin

ie Arbeitsgruppe Kommunikation der CISAC (Präsident: m 22. und 23. November 2004 trafen sich rund 60 Dele- D Roy Oppenheim, SUISA) hat ein Mandat erarbeitet, das die A gierte aus 27 Ländern zur jährlichen Zusammenkunft Aufgaben und Zielsetzungen neu defi niert. Inzwischen hat das der technischen Kommission Radio/TV der CISAC. Diese Ar- Board of Directors der CISAC dieses Mandat bestätigt. Die Haupt- beitsgruppe unseres internationalen Dachverbandes vereinigt aufgaben dieser Arbeitsgruppe, der die Kommunikationsspe- die Fachleute der Urheberrechtsgesellschaften, welche in ihren zialisten der Urheberrechtsgesellschaften angehören, sind fol- jeweiligen Ländern für die Lizenzierung der Senderechte verant- gende. Ein einfaches Frühwarnsystem soll rechtzeitig sensible wortlich sind. Themen aufspüren. Eine kleine Task Force von Kommuni- Unter dem Vorsitz von Laurence Bony (SACEM, F) und Andreas kationsspezialisten wird bei Bedarf die entsprechenden Kom- Wegelin (SUISA, CH) befasste sich die Kommission dieses Jahr munikationsmassnahmen vorschlagen und vorbereiten. Im besonders mit der rechtlichen und wirtschaftlichen Situation der weiteren befasst sich die Gruppe mit konkreten Themen, die in Sender in Amerika. In den USA gibt es neben Tausenden von nächster Zeit auf internationaler Ebene gemeinsam bearbeitet Radio- und Fernsehstationen auch grosse Kabelnetze, die nicht werden. Dazu gehören politische Lobbymassnahmen (Beispiel: nur Programme weiterverbreiten, sondern diese auch selbst EU, Brüssel), gemeinsame Kampagnen zur Stärkung des Ur- produzieren. Das Internet und die Mobiltelefonnetze werden zu- heberrechtsbewusstseins von Regierungen und Behörden. Eine nehmend zu weiteren wichtigen Verbreitungskanälen von Sen- Untergruppe befasst sich mit der Frage, wie das Rechtsbewusst- dungen, weil sie beispielsweise die Möglichkeit bieten, verpasste sein im Erziehungs- und Bildungssystem der einzelnen Länder Sendungen später anzuhören. verstärkt werden kann. Ein weiteres Thema ist der Aufbau von Die Kommission befasste sich im Weiteren mit den rechtlichen audiovisuellen Instrumenten (Videos, CDs, DVDs) für den Ein- Folgen der neuen digitalen Radio- und Fernsehverbreitungstech- satz in Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit (Vorträge, Prä- nik (DAB, DTT, HDTV usw.). Diese neuen Formen der Verbrei- sentationen). tung setzen sich sehr viel langsamer als erwartet durch, weil die Umstellung auf digitales Fernsehen oder Radio hohe Kosten verursacht. Auch ist es ausser in Grossbritannien noch nirgends gelungen, die Zuhörer zu überzeugen, dass sie für den Digital- empfang ein neues Radiogerät kaufen sollten. In diesem Zusam- menhang besonders wichtig werden deshalb die Inhalte der Sen- dungen. Es wird in Zukunft mehr Programme, vor allem auch mit musikalischem Inhalt geben. Der nächste Schritt besteht darin, die Zuschauer oder Zuhörer vom Mehrwert des digitalen Empfangs zu überzeugen. Die Teilnehmer berieten zudem über die Frage, wie in bezug auf das Internet die erforderlichen Urheberrechte grenzüberschrei- tend lizenziert werden können. Dabei wurden die Bestrebungen der EU-Kommission, die Verwertungsgesellschaften zu einem Wettbewerb in bezug auf die Verwaltungskosten zu zwingen, mit grosser Sorge betrachtet. Ein weiteres Thema waren die Auswirkungen der neuen Video- aufzeichnungsgeräte, die es erlauben, die Fernsehwerbung be- reits bei der Aufnahme der Sendung zu überspringen oder aus- zublenden. Diese neuen technischen Möglichkeiten werden dazu führen, dass die Fernsehanstalten weniger Werbespots ausstrah- len, dafür aber beispielsweise mittels «product placement» mehr versteckte Werbung in den Programmen machen werden.

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Messeauftritte der SUISA im Ausland Hape Schuwey

Was ist der Nutzen der SUISA an Messeauftritten im Aus- für die unterschiedlichsten Messeaktivitäten. Es handelt sich um land ? Was bringt die Präsenz zum Beispiel an der Popkomm einen Kundenservice, der seit Jahren rege genutzt wird. Tendenz in Berlin oder an der Midem in Cannes ? Diese immer wieder steigend ! Zufriedene Kunden sind gute Kunden; das ist auch im gestellten Fragen werden im Folgenden von Hape Schuwey, Interesse der SUISA. Und an den Messen wird tatsächlich Busi- einem langjährigen Beobachter der Musikmessen disku- ness gemacht! Dazu Katja Bittner (Projektleiterin Popkomm Ber- tiert. lin): «74 Prozent aller Teilnehmer gaben heuer an einer Umfrage an, dass sie auf der Popkomm aktiv Geschäfte gemacht haben; 80 arl Ferdinand von der Heyde defi nierte bereits in den frü- Prozent rechnen mit Geschäften infolge der Messe.» K hen 50er-Jahren: «Messe ist die höchstmögliche Konzentra- Nicht zu unterschätzen bezüglich der Messe-Präsenz im Ausland tion von Angebot und Nachfrage, auf engstem Raum, in kürzester ist auch die Wertschöpfung des Image: Die SUISA wird als in- Zeit». Diese Defi nition besitzt bis heute ihre Richtigkeit. Überall ternational tätige Schweizer Firma auch ausserhalb der Landes- dort, wo sich auf unserem Kontinent Handelsstrassen schnitten, grenzen positiv wahrgenommen. Hoch einzustufen an den Mes- entstanden Messen, denn hier konnten die durch Europa reisen- sen ist die Kommunikation mit den Mitgliedern verschiedenster den Kaufl eute ihre Waren der regionalen Nachfrage anbieten. Stilrichtungen, den nach wie vor zahlreichen Besuchern und den Als im Zuge der Industrialisierung das Angebot umfangreicher Mitausstellern. Kreativ ist sicherlich auch der Erfahrungsaus- und vielfältiger wurde, fand dieses keinen Platz mehr auf dem tausch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anderer Urheber- Messestand. Zu dieser Zeit wurde der Gedanke geboren, Mus- rechtsgesellschaften. ter auszustellen, die dem Kunden als Grundlage zur Bestellung Dazu Dr. Herwig Geyer, Kommunikationschef der GEMA: «Stets dienten. Dieses Konzept der sogenannten Mustermesse wurde haben die im internationalen Dachverband CISAC zusammen- fast unverändert bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts beibe- geschlossenen Autorengesellschaften ihre weltweite Zusam- halten und ist auch Grundlage vieler Musikmessen. menarbeit im Interesse des Schutzes der kreativen Menschen Carlheinz Naumann beschreibt in seinem Buch «Erfolgreich auf intensiviert, um in allen Ländern ein gleich hohes Schutzniveau Messen»: «Messen sind Spiegelbilder der Wirtschaft als auch für das geistige Eigentum zu erreichen. Diese gewachsene Part- Barometer des wirtschaftlichen Wetters einer Region oder ei- nerschaft ist gerade in einer Zeit von besonderer Bedeutung, in ner Branche. Wenn deshalb auf einer guten Messe das Geschäft der der technologische Fortschritt transnationale Distributions- schlechter wird, ist dies noch lange kein Grund, die Segel zu formen von Musik ermöglicht hat. So dient die Präsenz der Au- streichen und die Messe als Marketinginstrument aufzugeben, torengesellschaften auf Messen wie der MIDEM in Cannes, der denn nur törichte Menschen werfen ihr Barometer zum Fenster Popkomm in Berlin oder der Musikmesse Frankfurt insbeson- hinaus, wenn es auf Schlechtwetter zeigt.» dere auch dazu, auf solchen wichtigen internationalen Marktfo- Messen sind heutzutage auch zentrale Bausteine der Kommuni- ren deutlich zu machen, dass die Schwestergesellschaften aus kation. Besonders im Bereich der Musik. Diese ist selber Kom- nationaler Verantwortung heraus die internationale Partner- munikation, und Urheberrechtsgesellschaften wie die SUISA schaft suchen und für eine moderne effektive Rechtewahrneh- sind wichtige Partner der Urheber und Verleger. Die Präsenz der mung im digitalen Informationszeitalter ausgestalten.» SUISA-Stiftung und damit auch der SUISA an Messen (auch) Wohin geht die Reise in der Musikbranche ? An den internationa- im Ausland ist im Dienste der Urheber und Verleger beinahe len Musikmessen wird u. a. im Rahmen von diversen Symposien ein Muss ! Allerdings sind Messeauftritte kosten- und perso- seit Jahren rege darüber informiert und diskutiert; hier werden nalintensiv. Bei jedem Unternehmen stellt sich folgerichtig die neue Tendenzen sichtbar. Messen bieten somit auch wichtige In- Kosten-Nutzen-Frage. Ein Messeauftritt an der Popkomm kostet formationsmöglichkeiten sowohl für das Management der SUISA rund 70 000 Franken (mit Mitbeteiligung der IFPI). Die Präsenz als auch für deren Mitglieder. Besonders bewähren sich zusätzli- an der MIDEM in Cannes schlägt einiges höher zu Buche: Rund che Attraktionen wie der im Jahr 2000 an der MIDEM ins Leben 350 000 Franken werden hierfür ausgegeben. Rund zwei Drittel gerufene «Swiss Jazz Club» (seit diesem Jahr neu «Swiss Music der Kosten werden durch Einnahmen aus den Beiträgen der Teil- Club») mit dem Ziel, die Stimme der Schweizer Musik im lauten nehmer, der IFPI und Sponsoren bestritten. globalen Konzert hörbar werden zu lassen. In Form eines Gemeinschaftsstandes bieten SUISA und SUISA- Stiftung ihren Mitgliedern (Urhebern und Verlegern) jeweils an der Popkomm und an der MIDEM eine kostengünstige Plattform

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Popkomm 2004 (29. 9. – 1.10. 2004)

Gute Schweizer Präsenz in Berlin Roy Oppenheim

ie Popkomm 2004 fand erstmals in Ber- D lin statt. 15 400 Fachbesucher und 663 Aussteller aus insgesamt 41 Ländern liessen das Berliner Debüt zu einem Erfolg werden. Noch nie sind so viele Besucher und Ausstel- ler an der Popkomm verzeichnet worden. Der Schweizer Gemeinschaftsstand «Sounds like » stand gleich am Eingang der grossen Messehalle und zog das Inter- esse vieler Besucher auf sich. Der Schweizer Auftritt an der Popkomm 2004 in Berlin fand grosse Beachtung. Die Zahl der akkreditier- ten SUISA-Mitglieder erreichte einen Rekord. Die über zwanzig Firmen und Labels aus der Schweiz gaben sich mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Mit von der Partie war auch die noch junge Organisation «Swiss Music Export» und unser Vorstandsmitglied Betty Legler, die sich vor Ort ein eigenes Bild von der Bedeutung unseres Schweizer Auftritts machen wollte. Unsere Schweizer Botschaft organisierte ei- nen grosszügigen Empfang. Der Schweizer Botschafter Dr. Werner Baumann lud wichti- ge Exponenten der Musikkultur und -indus-

trie sowie der Medien in seine Residenz ein. 1 Foto: Musikwoche Die Messeleitung war vom Schweizer Engage- ment beeindruckt und möchte die Schweiz als Gastland für 2006 gewinnen. Die SUISA prüft zur Zeit im Gespräch mit IFPI, Pro Helvetia, Swiss Music Export, Präsenz Schweiz die ent- sprechenden Möglichkeiten. Voraussichtlich wird die SUISA und die SUISA-Stiftung für Musik auch an der Pop- komm 2005 wieder vor Ort sein (14. – 16. Sep- tember 2005).

1 (v.l.) Kurt Auer (SUISA), Peter Vosseler (IFPI Schweiz), Betty Legler (Vorstandsmitglied SUISA), Botschafter Werner Baumann, Roy Oppenheim und Monique Stöckli (SUISA) beim Empfang in der Schweizer Botschaft in Berlin.

2 Marc Ridet (Swiss Music Export), 2 Jean-François Michel (French Music Export), Stefan Zarges (Musikmarkt), Rainer Hilpert (GEMA), Hans-Herwig Geyer (GEMA)

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MIDEM 2005 (23. – 27. 1. 2005)

Wiederum starke Schweizer Präsenz an der weltweit grössten Musikmesse

ie Schweizer Musikszene war auch an der Midem 2005 D in Cannes wieder stark vertreten. Der von SUISA, SUISA-Stiftung für Musik und IFPI Schweiz organisierte Ge- meinschaftstand «Sounds like Switzerland» wurde in diesem Jahr erstmals von Präsenz Schweiz unterstützt. Insgesamt 44 Musikverleger und -produzenten profi tierten von dieser Plattform an diesem unumgänglichen Branchentreffpunkt.

Dancing City präsentierte sich erstmals als Mitaussteller mit eigener Standfl äche.

DJ Bobo, der in Cannes für seine neue Show «Pirates of Dance» unterwegs war, mit Peter Vosseler (IFPI Schweiz) am Schweizer Stand.

DJs unter sich: Mr. Mike Victor Waldburger (TBA) und Chansonnier Thierry Romanens mit und DJ Tatana. Mark Flury (Phonag). Claude Bravi (Musikvertrieb).

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Bernard Miyet (GD SACEM), Alfred Meyer (GD SUISA), Thierry Mauley-Fervant (Präsident SUISA-Stiftung) und Jean Cavalli (stv. GD SUISA).

In diesem Jahr war auch das Schweizer Fernse- hen DRS in Cannes unterwegs: Mandolin Man spielt für das Team von «Weekend Music».

Swiss Music Club Claude Delley Die von Phil Collins und seiner Stiftung unterstützte Little Dreams Band eröffnete die Konzertreihe im Swiss Music Club.

ährend fünf Jahren wurde dem Schweizer Jazz im Rah- W men des Swiss Jazz Club eine privilegierte Plattform an der Midem geboten. In diesem Jahr wurde ein neues Kapitel auf- geschlagen, und die Schweizer Präsenz in Cannes öffnete sich Erika Stucky kam mit Jodel und Blues anderen Musikrichtungen. Mit beachtlichem Erfolg traten an im Gepäck nach Cannes. drei Abenden folgende Künstler und Gruppen auf: Little Dreams Band, Mich Gerber, Stimmhorn, Lunik, Didi, Magicrays, Thierry Romanens, Laurence Revey, Carole Rich und Erika Stucky. Die Schweizer Präsenz in Cannes erhielt dank zahlreicher Ver- träge, die unterzeichnet werden konnten, ihre Berechtigung. Die Vorbereitungen waren aufwändig und mussten in einer Rekordzeit getroffen werden, da die Entscheidung für den Rich-

tungswechsel erst im September 2004 fi el. Dem Präsidenten der Die Formation Stiftung, Thierry Mauley-Fervant, und Marc Ridet, Direktor von Stimmhorn fesselte das Publikum mit Swiss Music Export, sei für ihr Engagement zugunsten dieses ihren eigenen Kulturprojekts gedankt. Diese Veranstaltung, die zu Beginn Klangwelten. nicht die allgemeine Zustimmung in der Schweiz fand, wird sich in Zukunft sicherlich durchsetzen und beweisen, dass die Schweizer Musik noch nicht ihren letzten Ton erklingen liess.

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LOCAL versus GLOBAL Philipp Schnyder von Wartensee, Festivalleiter

m4music Conference in Zürich 2005

er letztjährige m4music-Gastredner Tim Renner kommen- D tiert in seinem aktuellen Buch «Kinder, der Tod ist gar nicht so schlimm!» die Strategie der grossen Popmusik-Firmen: «Globalisierung kann nicht funktionieren, wenn die Macht beim Headquarters liegt, diese aber nicht herunter gebrochen wird in Motto «LOCAL vs. GLOBAL». Nebst hiesigen Musikprofi s wie Al- lokale Kulturen.» Gilt dieser Befund des ehemaligen Chefs von bert Manzinger, dem neuen Managing Director von EMI Music Universal Music Germany auch für die Schweiz? Die Fokussie- Österreich und Schweiz, Pius Knüsel, Direktor von Pro Helvetia, rung der Majors auf globale Top-Acts scheint auch hier zu Lasten und Peter Bamert, CEO von Ex Libris, sprechen auch Fachleute des lokalen Repertoires zu gehen. So hat Warner Music vor eini- aus dem Ausland. Referieren werden etwa John Kieffer, Direktor gen Monaten seine Schweizer Künstler in die Wüste geschickt. Performing Arts des British Council und Mitglied der Aber die Wüste lebt! Lokale Indie-Labels haben einen Teil der «Creative Industries Task Force» der britischen Regierung, sowie Künstler übernommen und im Fall der Basler Band Lovebugs Horst Weidenmüller, Geschäftsführer von ! K7 Records Berlin, auch prompt an die Spitze der Hitparade geführt. Vorsteher des Popkomm-Fachbeirates sowie Vorstandsmitglied Noch offen sind die Auswirkungen, welche die Konzentration des internationalen Gremiums Impala (Independent Music Com- im Bereich des Musikfernsehens auf die nationale Musikszene panies Association). haben wird: Viacom, die Muttergesellschaft von MTV, hat VIVA Die SUISA unterstützt aktiv seit mehreren Jahren die Confe- übernommen. Wird dies, ähnlich wie bei Warner, dazu führen, rence, die vom Migros Kulturprozent konzipiert und realisiert dass Schweizer Inhalte «im Weg sind» und weggeräumt werden ? wird. Das m4music-Festival fi ndet am 22. und 23. April 2005 Wer könnte in einem solchen Fall die Lücke füllen ? SF DRS ? auf dem Toniareal in Zürich statt. Das vollständige Festivalpro- Die Conference des Popmusikfestivals m4music beschäftigt sich gramm fi ndet sich unter www.m4music.ch eingehend mit diesem Themenkomplex, und zwar unter dem

«Musikbranche in der digitalen Welt» Willy Viteka, Präsident SVMV

Praxisorientiertes Musiksymposium wurde beim letztjährigen Symposium offi ziell unterzeichnet. in Fürigen Darüber, ob die Charta die Erwartungen erfüllt hat, diskutie- ren Bendicht Luginbühl von DRS 3 & Virus sowie Bruno Mar- m 20. und 21. Mai 2005 trifft sich die Schweizer Musik- ty von Action Swiss Music. Den Abschluss des Seminars wird A branche auf dem Bürgenstock, um über die Konsequen- das Panel «Urheberrechtsrevision – Rechteinhaber kämpfen um zen und Chancen der Digitalisierung in den verschiedensten ihre Anteile» bilden. Zu diesem wichtigen und brandaktuellen Bereichen des Musikgeschäfts zu diskutieren. In Referaten und Thema werden erstmals zuständige Parlamentarier eingeladen. Podiumsgesprächen werden Themen wie «Die Zukunft der Mu- Das vorangehende Panel «DRM – Digital Rights Management» sikindustrie», «Mastercontent-Provider – Wie komme ich als Pro- enthält wichtige Kernpunkte der URG-Revision, wie z.B. das Ver- duzent an Internet-Einnahmen?», «PhonoNet – Der zentrale Tech- gütungssystem und der Schutz technischer Massnahmen, und nologie-Dienstleister in der Musikindustrie», «Anwendung von soll den anwesenden Parlamentariern einen umfassenden Über- Wasserzeichen- und Fingerprinting-Technologien» oder «Digital blick zu diesem wichtigen Thema geben. Anmeldeschluss ist der Audio Broadcast» beleuchtet. Zudem wird eine Zwischenbilanz 30. April 2005. Die Teilnahmeunterlagen sind erhältlich bei: der Radio-Charta gezogen. Dieses Abkommen zwischen den Ra- diosendern der SRG SSR idée suisse und den Musikschaffenden SVMV - Postfach 80, 8602 Wangen - www.svmv.ch

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Aktivitäten von Suisseculture Bernhard Wittweiler

Popkomm 2005 – uisseculture ist die Dachorganisation der Verbände von S Kulturschaffenden und der Verwertungsgesellschaften. Jetzt anmelden! Ihre Hauptaufgabe ist die Interessenwahrung bei allen Gesetz- gebungsvorhaben, welche das künstlerische Schaffen betreffen. Die SUISA ist seit der Gründung aktiv dabei und im Vorstand nternational wie nie zuvor feierte die 16. Popkomm im vertreten. Gegründet wurde Suisseculture ursprünglich als I letzten Jahr ihr Berliner Debüt. 1600 teilnehmende Fir- Lobbyingorganisation der Kreativen für die Totalrevision des men aus 41 Ländern waren beim Neustart des Branchen- Urheberrechts vor fünfzehn Jahren. Das Ziel eines urheber- treffs dabei. In diesem Jahr fi ndet die Popkomm vom 14. bis freundlichen Gesetzes wurde damals recht gut erreicht. Seither 16. September 2005 statt. Das Festival in Berliner Clubs und hat sie ihr Tätigkeitsfeld auf weitere Gebiete ausgedehnt. ein internationales Kongressprogramm bilden wieder den In letzter Zeit hat sich Suisseculture namentlich in die Debatte Rahmen für die Ausstellung auf dem Gelände am Funkturm. um das geplante Kulturförderungsgesetz und das Pro-Helvetia- Mehr Informationen fi nden Sie unter: www.popkomm.de. Gesetz eingeschaltet. Hier ging es zunächst darum, den Anlie- gen der künstlerisch Tätigen Gehör zu verschaffen und mehr Mitsprache für sie in der Kulturpolitik einzufordern. Im Rahmen Schweizer Gemeinschaftsstand der Diskussionen um das neue Radio- und Fernsehgesetz setzt an der Popkomm 2005 sich Suisseculture für eine starke Stellung und bessere Rahmen- bedingungen der Kultur in den elektronischen Medien ein. Ak- In Zusammenarbeit mit IFPI Schweiz bieten die SUISA und tiv begleitet werden sodann die Vorarbeiten für eine UNESCO- die SUISA-Stiftung für Musik auch dieses Jahr den Schwei- Konvention über kulturelle Vielfalt. zer Musikverlegern und -produzenten die Möglichkeit, sich Wieder ganz in den zu einem Vorzugspreis als Aussteller an der Popkomm zu Vordergrund gerückt präsentieren. ist das Urheberrecht. Eine Standteilnahme umfasst nebst dem Eintrag im Messe- Suisseculture hat die katalog sowie in der Online-Datenbank als Aussteller und Urheberkreise 2002/ dem kostenlosen Zutritt zu Messe, Konferenzen und Konzer- 2003 in Arbeitsgrup- ten folgende Zusatzleistungen: Beschriftung am Stand, An- pen des IGE vertreten, bringen eines Plakats, CD-Abspielmöglichkeit an CD-Säulen, in denen – letztlich er- Kabinenbenutzung mit CD-Player, Entgegennahme von Mit- folglos – versucht wur- teilungen, ein abschliessbares Kästchen. de, konsensfähige Lösungen für die URG-Revision zu fi nden. Sie arbeitete eine breit abgestützte Stellungnahme zum Vorentwurf Die Teilnahmegebühren* betragen voraussichtlich: des EJPD vom September 2004 aus und reichte sie im Januar 2005 ein. Ganz wichtig wird sein, die National- und Ständeräte Grundgebühr pro Firma (inkl. 1 Akkreditierung) CHF 685.– für ein modernes, dem künstlerischen Schaffen förderliches Akkreditierung pro zusätzlichen Mitarbeiter: CHF 83.– Urheberrecht zu gewinnen. Dazu sind bereits in den letzten Jahren spezielle Anlässe für Parlamentarier durchgeführt wor- * Die Preise sind provisorisch. Änderungen sind vorbehalten. den. Die letzte dieser Veranstaltungen fand am 30. November 2004 in statt. Eine kleine, aber durchaus interessierte und Weitere Informationen erteilt Ihnen gerne Claudia Kempf, gutgelaunte Schar von Volksvertretern nahm daran teil. In den Abteilung Kommunikation, Tel: 044 485 65 25, Diskussionen stellte sich heraus, dass eine gewisse Offenheit un- E-Mail: [email protected]. seren Positionen gegenüber besteht, aber noch viel Informations- Falls Sie an einer Standteilnahme interessiert sind, melden und Überzeugungsarbeit geleistet werden muss. Sie sich bitte bis zum 15. Juli 2005 an. Weitere Informationen über die Tätigkeiten und Positionen von Suisseculture sind zu fi nden auf deren Website: www.suisseculture.ch. t

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Charta der Schweizer Musik – erste Resultate

SRG-Sender halten sich an die Richtwerte für Schweizer Musik

Im Mai 2004 hatten sich Schweizer Musikschaffende und Schweizer Musik jederzeit und über das ganze Jahr elektronisch SRG SSR idée suisse auf eine Charta geeinigt. Ein perma- ermitteln können. nentes «Dialogorgan» wurde eingerichtet, das regelmässig Für 2005 schlägt das Dialogorgan dieselben Richtwerte vor. Richtwerte für den Anteil an Schweizer Musik in den ein- Denn die Entwicklung der Schweizer Musikproduktionen bleibe zelnen Radioprogrammen festlegt. Die erste Ergebnisse be- ungewiss in einem schwierigen Umfeld (Major-Fusionen, Revi- legen eine positive Entwicklung. Auch wurden die Anteile sion des Urheberrechtsgesetzes, Technologiewandel usw.). Den- für 2005 fi xiert. noch: «Die Schweizer Musikszene wird auch 2005 kreative und ganze Arbeit leisten, die gehört werden will», schreibt die Action nalysiert wurde die Woche 20 des Jahres 2004: «Erfreu- Swiss Music. A licherweise wurden die meisten Richtwerte erreicht und Grundlage zur Festsetzung des Anteils Schweizer Musik an einige übertrafen die Erwartungen», schreibt Action Swiss Mu- den Radioprogrammen bilden die jährlichen Auswertungen der sic. «Zudem haben die SRG Radios in allen Landesteilen verschie- SUISA und der SRG/SSR sowie die Zahlen von Schweizer Ton- dene Aktivitäten zugunsten der Schweizer Musik unternommen trägerverkäufen. Weitere Faktoren können im gegenseitigen Ein- – die Tendenz stimmt.» verständnis einbezogen werden. t Doch es bleibe viel zu tun. Nach wie vor fehle beispielsweise ein verbindliches Messsystem, obschon in diesem Jahr seitens der SRG Anstrengungen unternommen worden sind. Ab 2005 wird über die Hälfte der SRG-Radioprogramme ihren Anteil an

Schweizer Musik in den Plüsch Charts – ein Rekordjahr

Die Hitparadenauswertung für 2004 übertrifft alle bisheri- gen Bestmarken, wie Swiss Music News übereinstimmend mit anderen Auswertungen berichtet.

Sektion eit 1984 wird der Anteil der Schweizer Musik systematisch Kuchikäschtli S in den Hitparaden erfasst, und noch nie war die einheimi- sche Musik so gut vertreten wie 2004. Mit 59 Langspielproduktio- nen und 39 Singles waren Schweizer Künstler überdurchschnitt- lich häufi g in den hart umkämpften Bestenlisten vertreten. Ihr Entdeckung Baschi («Ba- Anteil in den ersten 50 Rängen beläuft sich auf 8,4 % bei den schi»). Der Charts-Effekt

Singles, 15,5% bei den Album-CDs und somit auf zusammen der Talentshow Musicstar Foto: GP LOzza 12,0 %. Das ist nicht nur eine deutliche Steigerung im Vergleich ist unverkennbar: Nebst diversen Samplers, angeführt von «Your zum Vorjahr (2003: S: 7,5, CD: 10,9. Total: 9,2 %), sondern auch Favorites II» und «Your Favorites», konnten auch die Siegerin mehr als im bisherigen Spitzenjahr 1994 (7,6; 12,5; Total: 10,1 %) Carmen Fenk («Fenkadelic») und Finalist Mario Pacchioli Erfolge (Angaben SMN). buchen: Ihre Alben mischten sich unter die ersten zwanzig. Dort Zu den Top-Künstlern bei den Alben gehören erneut die Berner anzutreffen sind ferner Gotthard, Polo Hofer, Dada [ante portas], Mundartbands Plüsch («Sidefi in») und Züri West («Aloha from Peach Weber, DJ Tatana, DJ Antoine, Mia Aegerter, DJ Energy und Züri West»). Vorne auf den Hitlisten erscheinen auch neue Na- Sens Unik. men wie QL («Heimatschutz»), die Bündner Dialekt-HipHopper Nummern aus «MusicStar» dominieren die Abteilung Singles: Sektion Kuchikäschtli («Nur so am Rand») und die Musicstar- MusicStars, Baschi und Carmen an der Spitze, Mario Pacchioli

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Anteile und Richtwerte Erfolgreiche Schweizer Musik im Ausland Radioprogramme SRG SSR Schweizer Musik in Prozenten Am Newcomer Zillo- 2004 2004 2005 Festival auf der Loreley Richtwerte Effektiv Richtwerte (Deutschland) hat letzten Sommer das helvetische DRS 1 20 21,4 20 DRS 2 14 14,5 14 Quartett Metallspürhunde DRS 3 12 11,3 12 den ersten Rang errun- Virus 20 14,2 20 gen (Marion Altweg, Key- Musikwelle 531 30 35 30 boards; Thomas Baumgartner, Keyboards; Michel Frasse,

Vocals; Patrick Sayer, Guitar). Entgegen der Erwartung han- RSR La Première 8 – 10 10,5 8 – 10 delt es sich bei dieser Gruppe um keine Metallband, sondern RSR Espace 2 12 – 15 20,7 12 – 15 RSR Couleur 3 6 – 8 10 6 – 8 um eine Rock-Band mit einem sehr eigenwilligen Sound. Die RSR Opt. Musique 8 – 10 8,7 8 – 10 junge, vielversprechende Gruppe mit Vorliebe für EBM, Industrial und Rock arbeitet zurzeit an einem neuen Album. RSI Rete uno 7 5 7 «Blut und Spiele» ist der Titelsong des aktuellen Albums und RSI Rete due 10 16 / 19* 10 atmet den Geist von Neil Postman. www.mshunde.ch RSI Rete tre 6 6,2 6 Radio Rumantsch 18 24 18

Swiss Pop 21 20,9 21 Schweizer Musikrat hat einen neuen Swiss Jazz 27 24,8 27 Geschäftsführer Swiss Classic 22 20,9 22

* Tagesprogramm / Nachtprogramm Swiss Classic Der Schweizer Musikrat (SMR) ist der Dachver- band der Schweizer Musik- schaffenden. Patrick Linder, 55, der neue gewählte Ge- schäftsführer, tritt die Nach- folge von Ursula Bally-Fahr an. Patrick Linder war während neun Jahren Produzent des

Foto: Annette Boutellier Genfer Musikwettbewerbs CIEM, während vieler Jahre Mu- sikredaktor von Schweizer Radio International («Musica Hel- vetica») und verfügt über eine breite Erfahrung im Bereich der helvetischen Musikproduktion. Seine ausgezeichneten Züri West Kenntnisse der französischen Sprache und sein persönliches landesweites Beziehungsnetz sind gute Vorzeichen dafür, dass sich der SMR verstärkt auf nationaler Ebene engagiert. Wir wünschen viel Erfolg! und Piero Esteriore gleich mehrfach weiter hinten – dort anzu- Damit geht die Ära von Ursula Bally-Fahr beim SMR zu Ende. treffen sind übrigens auch Mia Aegerter und Chris von Rohr. Ursula Bally war seit 1988 Geschäftsführerin des Schweizer «Die Gründe für das gute Abschneiden der einheimischen Musik- Musikrats und hat in dieser Funktion und unter nicht im- schaffenden sind an verschiedenen Orten zu suchen», schreibt mer leichten Bedingungen landesweit anerkannte Arbeit ge- SMN. «Nebst dem klar auf Markterfolg zielenden Rummel um leistet. Sie war massgebend am Aufbau der Sektion Aargau die ‹MusicStars› zu nennen sind sicherlich die konstanten Be- der Jeunesses Musicales de Suisse beteiligt. Sie holte 1990 mühungen um eine Besserstellung der Schweizer Musikszene – das Sekretariat des Europäischen Musikrats in die Schweiz, namentlich in den Radioprogrammen der SRG. Hier kam es 2004 zu dessen Generalsekretärin sie 1992 gewählt wurde. 1993 zum Abschluss der historischen ‹Charta›, gleichzeitig schwenkte folgte die Wahl in den Vorstand des Internationalen Musik- das für die populäre Musik der Schweiz so wichtige DRS 3 unter rats. Wir entbieten Ursula Bally die besten Wünsche für die neuer Leitung auf eine deutlich CH-Musik-freundlichere Linie. Zukunft. Und weiter zu nennen wäre wohl die anhaltend hohe Qualität einheimischen Musikschaffens.» t

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SUISA-Stiftung für Musik

Mitteilungen aus dem Stiftungsrat Claude Delley

eu im Stiftungsrat ist seit dem 8. Dezember 2004 Jean Zuber (Foto), der die Be- N reiche Rock/Pop vertreten wird. Als Präsident der Action Swiss Music schafft er eine Verbindung zur Rock/Pop-Szene, die der Stiftung wichtig ist.

Als Nachfolger von Jean Balissat ist am 15. September 2004 Thierry Mauley-Fervant als Präsident der SUISA-Stiftung gewählt worden. Im laufenden Jahr, am 30. März 2005, hat Thierry Mauley-Fervant sein Mandat als Präsident des Stiftungsrats niedergelegt. Erika Hug, Vizepräsidentin der Stiftung, übernimmt den Vorsitz ad interim. Das Präsi- dium soll im Laufe des Monats September 2005 neu besetzt werden.

Das neue Musikhandbuch ist soeben erschienen Claude Delley

lle zwei Jahre veröffentlicht die SUISA-Stiftung für Musik das Schweizer Musik- A handbuch, das wertvolle Informationen zu den unterschiedlichen Facetten der hiesigen Musikszene liefert. In der neuen Ausgabe sind folgende Kapitel enthalten: Mu- sikverbände und -vereine, Konzertgebende Gesellschaften; Musikalische Ausbildung, Fortbildungskurse, Musikwissenschaft; Preise, Stipendien, Wettbewerbe; Konzertagen- turen, Festwochen, Festivals; Orchester, Ensembles, Chöre, Opernbühnen; Komponis- ten-Sekretariate; Radio und Fernsehen SRG, Privatradios und Privatfernsehen; Musik- verlage; Tonstudios; Tonträgerproduzenten und -vertriebe; Periodische Schriften wie Zeitschriften und Publikationsreihen; Bibliotheken, Archive; Tonträgerverleih; Instru- mentensammlungen. Das Handbuch ist in übersichtliche Kapitel unterteilt und verfügt über ein Personen-, ein Orts- und ein Sachregister.

SUISA-Mitglieder können das Schweizer Musikhandbuch 2005/2006 zu einem Vor- zugspreis mit beiliegendem Bestellzettel beziehen.

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In Memoriam

Bob Azzam und amtete in seiner Freizeit als Dirigent und nahm Einsitz in die Kommission für (1923 – 2004) etlicher Chöre. Mit seiner spontanen und Geschäftsführung und Finanzen, die er einfühlsamen Art hat er es meisterhaft durch seine Kompetenz bereichert hat. ob Azzam war Dirigent, Sänger, Kla- verstanden, Generationen von Jugend- Jean Cavalli B rinettist und Komponist eingängi- lichen für die Musik zu begeistern. In sei- ger Hits wie «Mustapha (chérie je t’aime, ner Zeit als Musiklehrer unterrichtete er chérie je t’adore)», «Fais-moi du couscous, weit über 20 000 Schüler persönlich und chérie» oder «Viens à Juan-les-Pins». erreichte über seine didaktischen Publi- Azzam ist im Sommer 2004 in Monte- kationen Hunderttausende Kinder und Carlo verstorben. Obwohl er zu seiner Zeit Erwachsene weltweit. Er war im wahrsten Verstorbene Mitglieder eine bekannte Persönlichkeit der Genfer Sinne des Wortes ein begnadeter Schul- und Auftraggeber Unterhaltungsszene war, blieb sein Tod musiker. Als Autor hat er mit seinen Werk- bis 31. 1. 2005 in der Stadt Calvins beinahe unbemerkt. reihen für Blockfl öte, Klavier, Gitarre in Sein Name bleibt trotzdem eng mit dem der Sparte Musikerziehung Massstäbe ALBERT-VON AH Brigitte, Linthal Cabaret «Maxim’s» verbunden. gesetzt, die auch in Zukunft ihren Wert ALDER-GOETTI Arthur, Urnäsch Bob Azzam stammte ursprünglich aus behalten. Sein Wirken wird durch seine AMIGUET Henri François, Lausanne Kairo und wurde am 24. Oktober 1923 Lehrtätigkeit, seine Kompositionen sowie AYACH Jacques, Genf in Ägypten geboren. Ab 1958 spielte Bearbeitungen noch für Generationen AZZAM Wadie Georges (Bob), Monaco und sang er seine Kompositionen im Gültigkeit haben. BARMETTLER Leo, Ennetmoos «Maxim’s» in Genf und wurde ein grosser Stephan Peterer BIONDA Jean Name im französischen Chanson der 60er- BODENMANN Hans Jahre. Heute noch wird er mit Legenden BOEHLER Arthur, Bülach wie Richard Anthony oder Dick Rivers in André Zumbach DUDLI Hugo, Sissach Verbindung gebracht. Bob Azzam leitete (1931 – 2004) ENZ Hans, Giswil schliesslich das «Maxim’s» von 1971 bis FEUZ Ernst sen., Ringgenberg 1988. Er machte daraus ein Variété, in ndré Zumbach wurde in Genf GESSNER Roger, Genf dem unter anderem die Blue Bell Girls A geboren und studierte Kompo- GINDRAT Roger, Thörishaus und danach das Ballett des «Maxim’s» si-tion und Orchestrierung bei André- GRAVIT Jacqueline, Genf auftraten. François Marescotti sowie Orgel bei Pierre HAYNES Robert Prince, Lausanne Für seinen Ruhestand hatte sich Bob Az- Segond, dem ehemaligen Organisten der JAYET Bertrand, Lausanne zam in Monte-Carlo niedergelassen. Er Kathedrale Saint-Pierre. Von 1951 bis JEANNERET Maurice, Boudevillier präsidierte dort von 1998 bis 2001 den 1955 war Zumbach in der Jazzszene als JOHNER Heidi, Essertes Schweizer Club von Monaco. 2002 wurde Vibraphonist aktiv und spielte in dieser KRAUS Annie, Chaux-de-Fonds ihm von Fürst Rainier ein kultureller Ver- Zeit mit dem Loys-Choquart-Jazzquin- KRUSE Werner, Stuls-Bergün dienstorden verliehen. tett. 1955 kam André Zumbach als Mu- LEIBUNDGUT Willy, Räterschen Vincent Salvadé sikregisseur zum Westschweizer Radio. MALGAROLI Mario, Zürich Ab 1963 war er dort Leiter der Abteilung MARTY Alfred, Einsiedeln für zeitgenössische und experimentelle MEIER Daniel, Einsiedeln Hans Bodenmann Musik sowie künstlerischer Leiter des PROBST Reto, Bern (1919 – 2004) Klangforschungszentrums. Von 1978 bis RUDAZ Cécil, Sion 1984 leitete er die Musikredaktion des SCHMID André, Frauenfeld ie musikalische Karriere begann Westschweizer Radios. 1992 verliess er SCHROEDER Karl-Ernst, Basel D Hans Bodenmann an der Musik- das Radio endgültig und trat in den Ruhe- SCHWARZENTRUBER Marco, Horw akademie in Zürich mit dem Studium stand. André Zumbach schrieb Werke für STEINER Werner, Schänis zum Musiklehrer. In der Folge unter- Orgel, Orchester und Blasensembles, er THOMMEN Paul, Frankreich richtete er an der Primarschule Block- komponierte zudem für Theater und Film. WEIRATHER Charles, Zürich fl öte, Klavier und Gitarre. Zusätzlich er- Während 20 Jahren, von 1979 bis 1999, ZUERRER Gottlieb, Zürich teilte er an der Oberstufe Singunterricht war er Mitglied im Vorstand der SUISA ZUMBACH André Willy, Genf

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Wettbewerbe Die Texte können in einer beliebigen Sprache verfasst sein. Ein- sendeschluss ist der 31. Mai 2005. Die Einschreibegebühr be- trägt 30 US $ pro eingereichtem Titel. Die Anmeldeunterlagen Gustav-Mahler-Kompositionspreis sind erhältlich bei:

um elften Mal vergeben die Stadt Klagenfurt und das Mu- U. S. A. Songwriting Competition Z sikforum Viktring-Klagenfurt den Gustav-Mahler-Kompo- 4331 N. Federal Highway, Suite 403A sitionspreis. Es werden drei Preise in Höhe von 3600, 2900 und Fort Lauderdale FL 33308, USA 2200 Euro vergeben. Ziel ist es, ein Zusammenwirken von im- E-Mail: [email protected], www.songwriting.net provisierter und notierter Musik auszuloten. In diesem Jahr ist eine Komposition für Bigband, deren endgültige formale Gestal- Internationales Filmfestival Locarno – tung offen ist, ausgeschrieben. Zur Teilnahme sind Komponisten Preis der SUISA-Stiftung für Musik jeglicher Nationalität und ohne Altersbeschränkung eingeladen. Die eingesandten Werke dürfen bis zum Zeitpunkt des Preisträ- m Rahmen des internationalen Filmfestivals Locarno 2005 gerkonzertes (Ende Juli 2005) weder veröffentlicht noch urauf- I vergibt die SUISA-Stiftung für Musik erneut einen Filmmusik- geführt worden sein. Einsendeschluss ist der 3. Mai 2005. Die Preis in Höhe von CHF 10 000.– an eine Schweizer Komponistin, ei- Teilnahmeunterlagen können angefordert werden bei: nen Komponisten für die Originalkomposition zu einem Spielfi lm.

Musikforum Viktring-Klagenfurt Wettbewerbsreglement Stift-Viktring-Str. 25, A-9073 Klagenfurt-Viktring • Filme, die Teil einer TV-Serie mit mehreren Episoden sind, Tel: +43 463 28 22 41, Fax: +43 463 28 16 26 werden nicht berücksichtigt. E-Mail: offi [email protected], www.musikforum.at • Die Dauer des Films (Kino oder TV) darf 75 Minuten nicht unterschreiten. Vokalwerke für geistliche Musik • Es werden nur Filme berücksichtigt, die zwischen dem 1. April 2004 und 31. März 2005 produziert wurden. ie «Foundation for Universal Sacred Music» lädt Komponis- • Die Komponisten müssen SUISA-Mitglied sein. D ten jeden Alters oder Glaubens ein, Werke für Chor, kleine • Folgende Formate werden von der Jury angenommen: Vokalensembles oder Sologesang einzureichen. Die Werke soll- Beta-pro, Beta-sp. ten zwischen 10 und 15 Minuten lang sein und die Einzigartig- keit Gottes zum Ausdruck bringen. Zugelassen sind Werke mit Einsendeschluss ist der 31. Mai 2005. Das ausführliche Wett- eigenen wie auch bereits bestehenden Texten. Die Stiftung ver- bewerbsreglement kann bezogen werden bei: gibt acht Preise à 2500 US$. Die ausgezeichneten Werke werden im Herbst 2006 aufgeführt. Anmeldeschluss ist der 15. Mai SUISA-Stiftung für Musik 2005. Die Anmeldeunterlagen sind erhältlich bei: Rue de l’Hôpital 22, 2000 Neuchâtel Tel: 032 725 25 36, Fax: 032 724 04 72 The Foundation for Universal Sacred Music E-Mail: [email protected], www.fondation-suisa.ch PO Box 854, Katonah, NY 10536-0854, USA Tel: +1 914 767 0808, Fax +1 914 767 0807 BMW-Kompositionspreis der musica viva E-Mail: [email protected] www.universalsacredmusic.org MW und der Bayerische Rundfunk schreiben zum vierten B Mal den mit insgesamt 25 570 Euro dotierten BMW-Kompo- The U.S.A. Songwriting Competition sitionspreis der musica viva für zeitgenössische Musik aus. Mit diesem Preis ist die junge internationale Komponistengeneration ie U.S.A. Songwriting Competition hat sich zum Ziel ge- aufgerufen, die Möglichkeiten der Erschliessung musikalischen D setzt, die Kunst des Songwritings zu fördern. Der Haupt- Neulands schöpferisch auszuloten. Einsendeschluss ist der preis dieser Ausschreibung beträgt 50 000 US$. Teilnahme- 1. September 2005. Nähere Informationen sind erhältlich bei: berechtigt sind Texter und Komponisten jeglicher Nationalität und ohne Altersbeschränkung. Songs können in insgesamt 15 Bayerischer Rundfunk musica viva verschiedenen Kategorien eingereicht werden: Pop, Rock/Alter- Rundfunkplatz 1, D-80335 München native, Country, Gospel, R&B, Folk, Hip-Hop/Rap, Jazz, World, Tel. +49 89 5900 2232, Fax +49 89 5900 3827 Latin, Children, Dance, Comedy, Lyrics only und Instrumental. E-mail: [email protected], www.br-online.de/musicaviva

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59830_suisa_info_01_05_d 24 26.4.2005 10:55:03 Uhr SUISA 1/05

Fragen an die SUISA

In dieser Rubrik beantworten wir grundsätzliche Fragen Weshalb verlangt die SUISA Urheberrechtsentschädigungen zum Urheberrecht und dessen Wahrnehmung, die auch für für iPods? Sind beim Erwerb einer CD oder eines Musik- eine breite Leserschicht von Interesse sind. Fragen richten stücks bei einem Online-Anbieter die Urheberrechte für den Sie bitte an die INFO-Redaktion: privaten Konsum nicht bereits abgegolten? [email protected]. Nein. Aus der Antwort zur vorangehenden Frage folgt, dass mit dem Erwerb einer CD oder einer Musikdatei im Internet keine Rechte für den privaten Konsum abgegolten werden. Das ist st der Download von Musiktiteln aus Tauschbörsen er- auch nicht notwendig, denn der private Konsum ist von Gesetzes I laubt? wegen erlaubt. Wer Kopien der Musikdateien von der CD oder Ja. Verantwortlich für die Regelung von Urheberrechten ist im- aus dem Internet machen will, kann das innerhalb seiner Pri- mer der Anbieter und nicht derjenige der ein urheberrechtlich vatsphäre ohne Einschränkung tun. Das Gesetz sieht dafür eine geschütztes Werk geniesst. So ist der Produzent – und nicht der Vergütung auf den Leerträgern vor, die wiederum nicht vom pri- Käufer einer CD, der Veranstalter eines Konzerts – und nicht vaten Konsumenten sondern vom Hersteller oder Importeur der der Käufer der Eintrittskarte, das Sendeunternehmen bei Radio- Leerträger geschuldet wird. und Fernsehsendungen – und nicht der Zuhörer verantwortlich für den Erwerb der erforderlichen Lizenzen vom Urheber. Auch Weshalb müssen bei CD-Rohlingen, die ausschliesslich zum beim Download aus dem Internet ist es nicht anders: Wer urhe- Speichern von persönlichen Dateien genutzt werden, Urhe- berrechtlich geschützte Werke im Internet anbietet, muss über berrechtsentschädigungen bezahlt werden? die erforderlichen Urheberrechte verfügen. Wer aus dem Inter- Privates Kopieren ist wie erwähnt erlaubt. Es ist deswegen auch net Musik herunterlädt jedoch nicht. Der Konsument urheber- nicht möglich, genau zu kontrollieren, wer was kopiert. CD-Roh- rechtlich geschützter Werke darf diese innerhalb seiner Privat- linge werden häufi g für das private Kopieren eingesetzt. Sie sphäre, nach Gesetz ist das der Kreis der Verwandten und engen können aber auch eingesetzt werden für das Speichern urheber- Freunde, frei verwenden. Bei den Tauschbörsen ist aber wie bei rechtlich nicht geschützter Daten oder von Daten, deren Urheber jedem Tauschgeschäft zu beachten, dass derjenige, der Musik- man selbst ist. Diese Tatsache wurde berücksichtigt bei der Fest- titel herunterlädt meistens gleichzeitig im Eintausch dafür die legung der Tarifhöhe. Der Tarif für eine CD-R data ist wesentlich auf seiner Festplatte gespeicherten Musiktitel zur Verfügung tiefer (6 Rp. pro Std. bzw. 525 MB) als der Tarif für eine Audio- stellt. Letzteres ist nicht erlaubt und strafbar, wenn keine Er- CD R oder eine Audiokassette (33 Rp. pro Std./525 MB), welche laubnis der Komponisten, Verleger und Produzenten vorliegt. praktisch nur für das Kopieren von Musik eingesetzt werden. (Anmerkung: In Deutschland und eventuell weiteren Ländern ist das Herunterladen von «offensichtlich» illegalen Angeboten auch Andreas Wegelin für den privaten Gebrauch nicht erlaubt.)

Wir gratulieren Polo Hofer, musikalischer unseren Mitgliedern Nationalheld, feierte am 16. März seinen 60. Ge- burtstag

Es gibt wohl kaum eine vergleichbare zum 90. Geburtstag Roger Barilier Persönlichkeit in unserem helveti- Josef Haessig schen Musikstadel, dessen 60. Wie- Paul Inderbitzin genfest derart viel Aufmerksamkeit Maria Martin erhält. Radio DRS I hat «Polo national» einen ganzen Tag gewid- Max Weilenmann met und die Titelseiten verschiedener Zeitungen würdigten un- seren erfolgreichen Polo Hofer. Auch wir wollen nicht nachste- hen und übermitteln unsere Glückwünsche und unseren Dank für das geleistete. Ad multos annos!

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Mitgliederecke

Wer macht hier sen und nur 820 000 von dort zurückkamen. Der Schweizer Au- tor bezahlt dem Ami 100 Franken und erhält dafür 4 Franken eigentlich die Musik? zurück. Das ist Kolonisation und zugleich Diebstahl am Fort- kommen des eigenen Volkspotenzials. Gesamt werden von un- serer schweizerischen Mediengilde noch nicht mal zehn Prozent Peter Giger hat anlässlich der Generalversammlung der Schweizer Werke berücksichtigt. SUISA im Juni ein viel beachtetes Referat gehalten. Wir ver- öffentlichen eine Kurzfassung. Ich möchte zu dieser Kulturschande einen dringenden Vorschlag machen: Ist es denn nicht möglich, dieser offensichtlichen Will- ehr geehrter Präsident, kür endlich von unserer Seite aus Einhalt zu gebieten. Wie es S sehr geehrte Schweizer Musikschaffende doch bei ähnlichen Fällen üblich ist, sollte zum Schutz der ein- heimischen Autoren und Musiker eine gesetzlich verankerte Ich möchte kurz über den eindeutig zerstörerischen Einfl uss Kontingentierung eingeführt werden. (...) der Medien auf unsere heimische kreative Musikszene zu Ihnen sprechen. (...) Es ist traurig, in was für einem untergeordneten und unbeach- teten Zustand die Schweizer Szene dümpelt. Unsere Presse, die VSM - Anlaufstelle für Radio- und Fernsehstationen ordern ausländische Kultur im Multipack. Es ist ja so unkompliziert, schnell abzuwickeln und die Stars von morgen zudem noch einträglich, das Geld dafür bezahlen die Abonnen- Fabio Hugel, Präsident VSM ten, und das Volk frisst ja, was man ihm gibt, das weiss doch inzwischen jeder. (...) Im Bunde mit der hohen Politik, die in Sachen Kultur besonders Der Verband Schweizerischer Musikschaffender VSM küm- kurzsichtig und hinterwäldlerisch auftritt, sowie mit der im Lan- mert sich um die künstlerischen, geschäftlichen und juristi- de seit jeher vorherrschenden Geringschätzung von Kunst und schen Belange seiner Mitglieder. Künstlern, sind diese Programmgestalter mit dafür verantwort- lich, dass die heimische Szene nicht hochkommt, vor sich hin- er aus Branchenprofi s bestehende Vorstand des Verbandes dümpelt und fast alle Naturtalente auf der Strecke bleiben. Die D Schweizer Musikschaffender VSM ist vom grossen Poten- Kunstmusik in der Schweiz lebt in Hand- und Fussschellen. (...) zial der Schweizer Musikszene überzeugt. Durch die Förderung Entweder ist es den internationalen Konzernen gelungen – unter von Bands und Einzelmusikern sollen hiesige Talente vermehrt oder über dem Tisch – ihren musikalischen Schrott bei unseren ins Zentrum des öffentlichen Interesses rücken und damit zur Medien durchzudrücken, oder die Verantwortlichen für dessen Aufwertung der Schweizer Musik beitragen. Der seit 1998 be- Verbreitung sollten wegen Inkompetenz umgehend ihren Hut stehende VSM vertritt und unterstützt die Interessen der Mu- nehmen. Denn sie sind dafür verantwortlich, dass eine unerträg- sikerinnen und Musiker in Produktion, Handel, Medien und in liche Schwemme von gehirn- und geschmackloser Musik fast den entsprechenden Organisationen und Berufsverbänden. So pausenlos und alltäglich über den Äther geschickt wird, neben war der VSM aktives Mitglied der Aktion zur Förderung Schwei- den viel zu wenig ausgestrahlten wertvollen und erfreulichen zer Musik in den Radioprogrammen der SRG «Radio-Misere Produktionen. (...) Schweiz». Ich habe über vierzig Jahre lang als Jazz-Schlagzeuger, Perkus- Die meisten Mitglieder des VSM stammen aus dem Bereich Pop/ sionist, Bandleader, Komponist, Dozent, Autor und Produzent im Rock, Hip-Hop, Dance und Alternative – einem Spektrum also, Ausland gearbeitet. Als einem der zahllosen Schweizer Künstler, das vom staatlichen Subventionswesen grösstenteils übergangen welcher es nur im Ausland schaffen konnte, ist mir, seit meiner wird und dessen Interessen kaum vertreten werden. Der VSM Rückkehr vor zwei Jahren in die Heimat, die schwierige Situa- vertritt die Interessen der Künstler aller Musiksparten. tion des hiesigen Kulturbetriebs allgemein und jener von Musi- Der VSM sieht sich in erster Linie als Starthilfe für die Karriere kern und Komponisten im besonderen klar geworden. Es kann von Nachwuchsmusikern. Doch selbst gestandene Vertreter der und darf einfach nicht angehen, dass 2002/2003 zum Beispiel Schweizer Szene suchen die Zusammenarbeit mit dem Verband. knapp 19 Millionen Franken Autorenrechte nach den USA fl os- Sie alle fi nden beim VSM eine umfassende künstlerische Bera-

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Abrechnungstermine 2005

tung. Der Verband kümmert sich um die geschäftlichen Belange seiner Mitglieder, prüft Verträge und steht den Mitgliedern bei Die Abrechnungen, Beiträge an Vorsorgeeinrichtungen allen rechtlichen Fragen zur Seite. Innerhalb der VSM-Gross- der Verleger sowie Renten werden 2005 an folgenden Da- familie ist man Teil eines umfassendes Netzwerkes von Musi- ten versandt: kern, Soundtechnikern und Show-Biz-Fachleuten wie Managern und Bookern. Die Vereinigung wird vom ehemaligen SUISA- aus Ausland A+S (1. Teil) Anfang April Direktor Fabio Hugel präsidiert. Dem Verband geht es darum, den Musikern mitsamt deren Pro- Nachverrechnung 2005 (1. Teil) Mitte April duktionen in der Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen, weshalb das VSM-eigene CD-Label Helvetic Productions sowie das Ver- Tonträger Schweiz (PI) (1. Teil) Ende April triebsnetz Swiss Music Pool gegründet wurden. Obwohl nicht staatlich subventioniert und wirtschaftlich völlig unabhängig, aus Ausland PHONO (1. Teil) Ende Mai hat sich der VSM auf den sechs Jahren seines Bestehens als feste Grösse etabliert. Der VSM ist seit 2001 Mitglied des Schweizer A+S-Rechte inkl. Film 14. Juni 2005 Musikrates SMR. Die Zufriedenheit der über hundert Mitglieder R/TV-Rechte inkl. Film bestärkt den VSM-Vorstand auf seinem eingeschlagenen Weg. Der Höhepunkt in der Verbandsgeschichte steht im «verfl ixten Zentrale Lizenzierung 2. Sem. 2004 Ende Juni siebten Jahr» an: Für die suisse music expo im September 2005 in Bern übernimmt der VSM die künstlerische Beratung. Verleger-Fürsorge inkl. Abrechnungen aus 2004/2 7. Juli 2005 Kontakt: Verband Schweizerischer Musikschaffender VSM Renten-Urheberfürsorge 14. Juli 2005 Oskar-Bider-Str. 1 , Postfach 175, 8600 Dübendorf Tel.: 01 882 26 26, Fax: 01 882 26 27 Tonbildträger + Teleclub (T/Y) Mitte September E-Mail: [email protected], www.vsmusic.ch Videokassetten (VI) Tonb ildträger (VN) Tonbildträger(VN) Tonb ildträger Werbung (VN) Tonbildträger Werbung (VN)

aus Ausland A+S (2. Teil) Ende September

Nachverrechnung 2005 (2. Teil) Ende September

Tonträger Schweiz (PI) (2. Teil) Mitte Oktober Musikdosen (PA) Tonträger (PN)

Leerträgervergütung (GT4) Ende Oktober Wichtige Termine Subverlegeranteile Kabelnetze

aus Ausland PHONO (2. Teil) Mitte November 6. – 9. 4. 2005 Musikmesse Frankfurt 22 . – 24. 4. 20 0 5 m4music , Zü r ich Zentrale Lizenzierung 1. Semester 2005 Ende November 27. 4. – 1. 5. 2005 Musikmesse Genf 20 – 21. 5. 2005 Musiksymposium, Fürigen S-Rechte (SRG) inkl. Film 1. Halbjahr 2005 Mitte Dezember 25. 6. 2005 Generalversammlung R/TV- Rechte inkl. Film SUISA, Lugano 14. – 16. 9. 20 0 5 Popkom m , B erl i n

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59830_suisa_info_01_05_d 27 26.4.2005 10:55:05 Uhr UND WAS STREICHT NACH DEM KONZERT DER KOMPONIST EIN?

Musik entsteht im Kopf von Komponisten und Komponistinnen. Sie haben ein gesetzliches Anrecht darauf, für ihre kreative Arbeit eine faire Entschädigung zu erhalten, wenn ihre Werke öffentlich aufgeführt werden.

Dieses Recht wird im Auftrag ihrer 20 000 Mitglieder von der SUISA gewahrt. Als nicht profitorientierte Organisation setzt sie sich für deren Interessen ein. Und dafür, dass am Schluss alle gewinnen, nicht zuletzt die Musik.

Schweizerische Gesellschaft für die Rechte der Urheber musikalischer Werke www.suisa.ch Geld fü r Geist

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