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Der größte Teil des Siebendörfer Moores besteht aus Grünland, das als Wiese Blick über extensiv genutzte Grünland- und Schilfflächen der Moorniede- Die extensive, ganzjährige Freilandhaltung von Galloways (Robustrinder) Im nördlichen Teil des Moores weiden Heidschnucken der Zukunftswerk- Das 1967 in Betrieb genommene Schöpfwerk entwässert ein ca. 825 ha oder Weide genutzt wird. Gemähte Wiesen weisen eine einheitliche, gehölz- rung auf höher gelegene Ackerflächen und auf eines der namensgebenden dient der besonders landschaftsschonenden Bewirtschaftung der Grün- statt Schwerin. Mit diesen Schafen können die Moorflächen besonders gro­ßes Niederungsgebiet in den Ostorfer See. Mit kleineren Stauanlagen freie Vegetationsschicht mit einer für sie typischen Pflanzen- und Tierwelt auf. Dörfer am Moorrand: Groß Rogahn. landflächen und verhindert eine Bewaldung des Moores. schonend bewirtschaftet werden. (im Vordergrund), können die Wässerstände kleinräumig reguliert werden.

Impressum Kontakt Entstehungsgeschichte Land- und Wasserwirtschaft im Siebendörfer Moor ...und die Folgen Siebendörfer Moor im Überblick

Das Siebendörfer Moor ist aus der Verlandung eines flachen, inselreichen Mit der Kultivierung des Moores endete das Moorwachstum. Infolge der Ent- Standortaufnahmen im Siebendörfer Moor weisen Torfschichten mit einer Di- Name Herausgeber Landeshauptstadt Schwerin wässerung setzten unumkehrbare Veränderungen des Moorbodens ein. Der Name "Siebendörfer Moor" leitet sich von den sieben an die Niederung an- Untere Naturschutzbehörde Grundmoränensees hervorgegangen: cke von 3 bis 600 cm nach. Zwischen 1963 und 1981 sind Höhenverluste Landeshauptstadt Schwerin Die Geschichte von Wasserwirtschaft und Nutzung des Moores ist ein typisches grenzenden, alten Dörfern ab: , , Groß und , 0385 - 545 2600 • Der mineralische Untergrund besteht vorwiegend aus Sand. von teilweise über 0,5 bis 0,8 Meter eingetreten. Solche Höhenverluste von Der Oberbürgermeister • Darauf ist eine teilweise mächtige Schicht an Seeschlamm (Mudden) ab- Beispiel für das bedauernswerte Schicksal von Mooren, nicht nur in Nordost- Moorboden werden vereinfachend unter dem Begriff „Moorsackung“ zusam- Görries, Krebsförden, Wüstmark. Amt für Bauen, Denkmal- [email protected] gelagert. Zu unterscheiden sind Sand-, Ton-, Kalk- und Organomudden. deutschland. Die zunehmende Mechanisierung in der Landwirtschaft und der Be- mengefasst. Gründe für die Setzungen der Moor­oberfläche liegen in einem Wasserwirtschaft pflege und Naturschutz Landkreis • Die folgende Torfdecke besteht weitgehend aus gering bis mäßig zersetzten darf an gut be­wirtschaftbaren Nutzflächen ist 1932 Anlass für die Durchführung Auftriebsverlust durch Entwässerung, der Verdichtung des Oberbodens durch Für die wasserwirtschaftlichen Anlagen des Siebendörfer Moores liegt die Zu- Am Packhof 2-6 Untere Naturschutzbehörde Seggentorfen. Nur an sehr flachen Stellen wuchsen im Untergrund Schilf- einer ersten, tiefgreifenden Entwässerung des Moorgebietes: der Wasserspiegel schwere Landtechnik sowie des Moorschwundes infolge Mineralisierung der ständigkeit beim Wasser- und Bodenverband "Schweriner See/ Obere Sude“. 19053 Schwerin 03874 - 624 2791 torfe auf, die in einigen Teilen den Abschluss der Seeverlandung bilden. des Ostorfer Sees wird um 35 cm abgesenkt und neue Gräben werden angelegt. Torfsubstanz. Die im entwässerten Moor ablaufenden Prozesse: Setzung, Der künstlich entwässerte Polder Siebendörfer Moor umfaßt 825 ha Niede- [email protected] • Von den höher aufragenden Moränenzügen am Südrand der Niederung in Schon in den 1950er Jahren reicht infolge von Moorsackungen die Entwäs- Schrumpfung, Torfverzehr und Erosion sind in ihrer Intensität von Klima, Was- rungsflächen. Er ist mit einem umfangreichen Binnengrabensystem versehen: Inhalt und technische Richtung Norden strömendes Wasser ließ auf dem Verlandungsmoor ein serungsleistung des Grabensystems nicht mehr aus, um eine befriedigende serhaushalt, Moormächtigkeit, Moorart und Torfart abhängig. Sie stellen eine Herstellung Internet: Hauptzuleiter zum Schöpfwerk ist der Graben LV 13, der von Südwest nach Durchströmungsmoor mit einer Torfmächtigkeit von über 3 m aufwachsen. Bewirtschaftbarkeit der Flächen sicherzustellen. Das Grabensystem muss er- Anpassung des in seinem Wasserhaushalt gestörten Moores an die neuen Nordost das Moor durchfließt. Das gesamte hydrologische Einzugsgebiet be- Planungsbüro Mordhorst GmbH Landeshauptstadt Schwerin Das Siebendörfer Moor ist ein traditioneller Grünlandstandort. Bereits auf der neut ausgebaut werden. Jetzt dreht sich die Spirale immer schneller: Verhältnisse dar. Der Umfang der Moorsackungen im Siebendörfer Moor ist trägt ca. 12,7 km². Das Schöpfwerk entwässert über den Graben LV 10 (Herren- Kolberger Str. 25 Untere Naturschutzbehörde Schmettauschen­ Karte von 1792 wird die Niederung überwiegend als Grünland • 1967/ 68 erfolgt der tiefe Ausbau eines zentralen Vorfluters sowie die Erweite- kleinräumig sehr unterschiedlich, so daß sich ein ausgeprägtes Mikrorelief ein- graben) in den Ostorfer See. Der weitere Abfluss aus dem Ostorfer See erfolgt 24589 Nortorf www.schwerin.de dargestellt. Lediglich im zentralen Teil ist mit dem „Großen Bruch“ ein kleiner rung des Binnengrabennetzes. Das Schöpfwerk wird gebaut. gestellt hat. Die durch Moorsackung bedingte Abnahme der Versickerungs- über den ca. 0,30 m tiefer liegenden Faulen See und weiter zum Schweriner Landkreis Ludwigslust Teil des ursprünglichen Moores übrig geblieben. Flurnamen wie „Auf dem groß- • 1980 müssen die Gräben erneut ausgebaut werden. Die Zeit hoher Erträge ist geschwindigkeit bewirkt eine erhöhte Abhängigkeit von Niederschlägen. Ins- See. Der Mittelwasserstand des Schweriner Sees liegt bei 37,66 m ü HN. Gestaltung Untere Naturschutzbehörde en Rieden“ deuten auf die damals noch vorherrschenden hohen bis sehr ho- schon wieder vorbei. Die intensive Entwässerung und der Einsatz schwerer besondere die Mulden sind in Abhängigkeit vom Wetter durch einen Wechsel LUCKHAUSDESIGN www.ludwigslust.de hen Grundwasserstände und den Feuchtgrünlandcharakter hin. In der ersten landwirtschaftlicher Technik haben die Moorsackung deutlich beschleunigt. von Überstau und Austro­cknung gekennzeich­net. Grundwasser Neubrandenburger Str. 2 Dem Siebendörfer Moor fließt Grundwasser aus süd-, nord- und westlicher Amt Stralendorf Preußischen Landesaufnahme von 1880 sind die Moorrestflächen völlig • Auch in den Folgejahren bis heute müssen die Gräben kontinuierlich vertieft 19063 Schwerin Richtung zu. Im Süden besteht sogar ein verstärkter Andrang von Grundwas- www.amt-stralendorf.de verschwunden. Stattdessen tauchen die ersten Torfstichflächen auf. Durch und das Grabennetz ausgebaut werden. intensiven Torfabbau mit dem Ziel der Brenntorfgewinnung entstehen bis Zukünftig ist auf Teilflächen geplant, Moorböden schonender zu bewirtschaften. Abbildungen verändert nach Succow, M. & Joo­sten, H. (Hrsg., 2001): Landschafts­ ser. Dies führt hier zu einer besseren Wasserversorgung der Moorbereiche. Landesamt für Umwelt, Ende der 1920er Jahre große Wasserflächen und Senken. Kleinere Flächen sollen renaturiert werden. ökologische Moorkunde Abhängig vom Grabennetz und der Tätigkeit des Schöpfwerkes liegen die 1. Auflage 2008 Naturschutz und Geologie Grundwasserstände im Moor im Durchschnitt zwischen 60 und 80 cm unter mäßiger Ober- Redaktionsschluss 28.02.2008 Mecklenburg-Vorpommern S Querschnitt durch das Siebendörfer Moor N Durchströmungsmoor bis 1970 Durchströmungsmoor heute starker Ober- Flur. Extremwerte liegen bei 25 und 90 cm. Unter dem Moor liegende Grund- flächenzufluss 43 43 flächenzufluss www.lung.mv-regierung.de Mooroberfläche 1963 geringe starke wasserleiter sind überwiegend "gespannt", d.h. das Wasser steht unter Druck. 42 42 geringe Torf- starke Torf- Mooroberfläche 1981 Düngung Vorfluter: 41 41 mineralisierung mineralisierung Düngung Graben oder Klima 40 40 Vorfluter: mäßiger Pflanzen- Grund- See Das Siebendörfer Moor hat aufgrund seines Niederungscharakters mit ho- 39 39 Graben oder masseentzug Fotos wasserspiegel starker Pflanzen- Grund- 38 38 See hem Grünlandanteil Bedeutung für die Kaltluftentstehung. Nach der "Analyse masseentzug wasserspiegel Behr (1-7, 9-14,17-35), Zimmermann (8), Limbrunner/Hecker (15), 37 37 der klima- und immissionsökologischen Funktionen in der Landeshauptstadt 36 36 starker Schöpf- mäßiger Stecher (16) Grundwasser- 35 35 werk Grundwasser- Schwerin“ ist die Niederung Kaltluftliefergebiet mit sehr hoher Produktivität. [müHN] [müHN] zufluss Seeablagerungen Seggen-/ zufluss Torfschrumpfungs- Vermullungshorizont Moorsackung Der mittlere Niederschlag im Raum Schwerin liegt bei 625mm/Jahr. (Mudde) Schilftorf horizont Landeshauptstadt Schwerin - Geodatenportal

Konflikte durch intensive landwirtschaftlichen Nutzung Landschaftsschutzgebiet­ A Siebendörfer­ Moor im Luftbild 2005 Dwang Moore nehmen in Mecklenburg-Vorpommern mit ca. 293.000 ha einen nicht Landeshauptstadt radwRad-/Wanderwegeg_projsn2 unwesentlichen Teil der Landesfläche ein. Davon werden ca. 64 % landwirt- Schwerin (SN) schaftlich genutzt. Die pro Jahr in Mecklenburg-Vorpommern durch Moormine­ EinzGrenzeugsgebie Poldert_oberi rSiebendörferd_Projec Moor ralisierung freigesetzten 11 Mio. t Kohlendioxid übersteigen die durch den stadStadt-/KreisgrenzetgrenzeGK4_krass Ostorfer See Straßenverkehr­ verursachte CO2-Belastung der Atmosphäre. Entwässerte Nie- Krösnitz Görries (SN) dermoore sind somit nicht nur zu einer bedeutsamen Quelle für klimarelevantes lsg_pGrenzerojsn Landschaftsschutzgebiet Kohlendioxid geworden, sondern tragen auch in erheblichem Masse zur Bela- stung der Gewässer mit Nährstoffen bei. EiseHauptzugängenbahn

Teufelskreis Moorentwässerung Bahnübergang (Kreuzung, Brücke) - wachsendes Moor - Nutzung LV Graben/Vorfluter mit Nummer - Grundwassersättigung - Umbruch - Ansaat - Düngung - Entwässerung (Grundabsenkung Klein Rogahn (LWL) Problemstandorte durch Krebsförden - Haftnässe - Sackung Umspannwerk - Staunässe - Schrumpfung Görries (SN) - Sammelwasser - Mineralisierung - Grundwassereinfluss - Winderosion zunehmend wirksam B 106 aus: Succow, M. & Groß Rogahn - Tieferlegung der Oberfläche Östlich der Eisenbahnlinie Schwerin-Hamburg liegt zwischen dem Neubau- Joosten, H. (2001): Druckdatum: 14.03.2008 Maßstab: ca. 1: 5000 - Mikroreliefierung mit (LWL) gebiet Krebsförden, dem Ortsteil Wüstmark ein Teilgebiet des Siebendörfer Landschaftsökolo- Widerspiegelung des gische Moorkunde Moores, das durch viele tiefbeastete Baumreihen auffällt. Diese sind gesetz- Untergrundes lich geschützt. Die Baumreihen stocken auf alten Parzellengrenzen und ver- B LV 10 Bereits bei einem leichten Absinken des Wasserspiegels stellen Moore ihr mitteln einen Eindruck von der früheren, kleinteiligen Nutzung des Siebendör- fer Moores. Heute ist dieser strukturreiche Teil des Landschaftsschutzgebietes Wachstum ein. Bei der Urbarmachung der Moore sinkt der mittlere Grundwas- Schöpfwerk serstand deutlich unter 0,5 bis 0,8 m unter Flur ab. Die oberen Torfschichten von großem Wert für viele Tierarten. Nördlich der Eisenbahnlinie ist das Land- beginnen sich zu zersetzen und Kohlenstoff sowie Nährstoffe freizusetzen schaftsbild durch die Masten einer 380 KV Leitung stark beeinträchtigt. (= Mineralisierung). Konkurrenz­kräftige, an nährstoffreichere Standorte an- LV 14 A gepasste Tier- und Pflanzenarten breiten sich aus. Umbruch sowie Düngung B und Ansaat verstärken den Prozess. Infolge Sackung, Schrumpfung und Ero- sion verdichtet der Moorboden. Es wird eine erneute Entwässerung notwen- dig, die wiederum die gleichen Abläufe auslöst („Teufelskreis der Moornut- zung“). Mit jeder Vertiefung der Entwässerung sind die Standorte schwieriger zu bewirtschaften. Ein zunehmender Anteil an Moorgrünland fällt brach. Das von der Landesregierung im März 2000 beschlossene "Konzept zur Be- standssicherung und zur Entwicklung der Moore in M-V" hat eine sehr große Resonanz im Land gefunden. Nach der Neuauflage des Moorschutzkon- zeptes sollen Moorstandorte gezielt wiedervernässt werden, um wieder als K 63 "Kohlenstoffsenken" fungieren zu können.

Tiefe Standortentwicklung eines Niedermoores Tiefe in dm im Zuge zunehmender Nutzungsintensivierung in dm Tierfriedhof B 321 0 Oberfläche ungestörtes Moor Nutzungsintensivierung ► 0 LV A Moor- Wüstmark (SN) sackung 2 2

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LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET 6 6 SIEBENDÖRFER MOOR Die großen Torfstiche im nordöstlichen Bereich des Siebendörfer Moores wur- K 62 den vor 1980 vom VEB "Organische Düngestoffe" angelegt. Sie stellen einen 8 8 © Geobasisdaten (Karten und Luftbilder): Landesamt für innere Verwaltung wertvollen Lebensraum für viele bedrohte und störungsempfindliche Arten Ried Fenried Fen Erdfen Fenmulm Mulm Landkreis dar. Das Angeln ist daher verboten! Westlich der Torfstiche wurden ab 2005 Pampow (LWL) Mecklenburg-Vorpommern (LAiV-MV) 9 ha 45 ha 315 ha 260 ha Ludwigslust (LWL) Bahnlinie Schwerin-Hagenow mehrere Kleingewässer neu angelegt, um zusätzlichen Lebensraum u.a. für Aufnahmedatum: April 2005 Frösche und Libellen zu schaffen. Das Schöpfwerk am Nordrand wird vom LANDESHAUPTSTADT SCHWERIN Verteilung der Moorbodentypen im Siebendörfer Moor 0 1000 2000 3000 4000 5000 m Wasser- und Bodenverband "Schweriner See/ Obere Sude" betrieben. Hier Hektarangaben nach IBS 2001; Abbildung Profile nach LUA Brandenburg (o.J.) m m wurde früher inm kleineren Torfstichen auch Torf zu Brennzwecken abgebaut. 0 1.000 2.0000 1.000 2.0000 1.000 2.000

8 9 10 1211 12 Fischadler Schnatterente Graugans Graureiher Erdkröte ■ brütet seit ersten Brutversuchen 2005 auf einem stillgelegtem Strommast ■ ernährt sich überwiegend von Wasserpflanzen wie Laichkräutern sowie Samen ■ brütet im städtischen Teil, auch größere Rastvogelvorkommen im Winter ■ lebt in den Bäumen eines kleinen Waldes am Südufer des Ostorfer Sees ■ häufigere, in Deutschland besonders geschützte Amphibienart ■ hat im Siebendörfer Moor einen seiner westlichsten Brutplätze und Wurzeln von Riedgräser und Grünteilen von Gräsern (Gründelente) ■ ist während der Brut und Jungenaufzucht sehr störungsempfindlich in einer Brutkolonie ■ Kaulquappen dieser Art sind für Fische ungenießbar ■ hat sich ganz auf das Erbeuten von Fischen spezialisiert ■ ist sehr scheu, fliegt bei Störung auf und legt dann weite Strecken zurück ■ hat als halbzahmer Vogel eine geringe Fluchtdistanz (<10 m) ■ frisst Fische, Frösche, Molche, Schlangen und Wasserinsekten wandert im März aus Winterquartier zu Laich-Gewässern ■ Zum Überwintern ziehen Fischadler in den Mittelmeerraum und nach Afrika. ■ seltenere Entenart, zieht im Winter in den Mittelmeerraum ■ zeigt als Wildvogel eine Fluchtdistanz von 100 bis 200 m ■ bleibt ganzjährig im Gebiet (Standvogel) ■ bei Wanderungen gefährdet durch Autoverkehr auf Straßen ■ ist durch Störung seiner Lebensräume und Jagd in den Winterquartieren bedroht ■ In Deutschland gibt es in Ostholstein und in Mecklenburg größere Vorkommen ■ die winterlichen, großen Rastvogelbestände von nordischen Gänsen ■ sein Bestand hat seit der Unterschutzstellung zugenommen ■ im Gebiet kommen auch Moor-, Gras- Teich-, Laubfrosch, Rotbauchunke, ■ gehört in Deutschland zu den streng geschützten Vögeln kann am rein weissen "Spiegel" immer gut erkannt werden (Blässgans, Saatgans) sind hier überregional bedeutsam ■ als Wintergast kommen hier auch immer häufiger Silberreiher vor Knoblauchkröte sowie Teich- und Kammolch vor

13 14 15 16 17 Star Teichhuhn Wachtelkönig Kiebitz Ringelnatter ■ Höhlenbrüter, benötigt zur Nahrungssuche Grünland ■ gehört zu den Rallen (wie auch z.B. das Blässhuhn) ■ seine Rufe sind hier sowie in der Störtal- und Auchbachniederung zu hören ■ hier häufiger, in größeren Schwärmen auftretender Rastvogel, seltener Brutvogel ■ tagaktive Schlange lebt überwiegend an Gewässerufern ■ nutzt Massenschlafplätze im Schilf, teilweise auch in der Stadt ■ charakteristisch sind die rote Stirn, die gelbe Schnabelspitze und grüne Beine ■ lebt sehr verborgen; auffallend sind die knarrenden Rufe der Männchen ■ Charaktervogel der Wiesen- und Weidelandschaft der Niederungen ■ frisst Amphibien und Fische, stellt nur lebender Beute nach ■ in Europa sehr anpassungsfähiger Standvogel und Teilstreckenzieher ■ ist ein Allesfresser, der ab Mitte April 5-11 Eier ablegt, häufig auch Zweitbruten ■ brütet und jagt in extensivem Grün- und Brachland ■ Kiebitze sind tag- und nachtaktiv ■ Gift der Ringelnatter ist für Menschen völlig ungefährlich ■ Schwarmvogel, der unterschiedlichste Nahrungsquellen nutzt ■ lebt in Uferzonen und Verlandungsgürteln von nährstoffreichen Gewässern ■ frisst überwiegend tierische Nahrung (Heuschrecken, Käfer, Libellen etc.) ■ als Kurzstreckenzieher kehren sie ab Januar aus dem Winterquartier zurück ■ Winterstarre oft in Komposthaufen oder Baumstubben ■ gefährdet durch Rückgang der Grünland-Nutzung ■ Beute u.a. von: Rohrweihe, Marderhund, Hecht ■ überwintert als Langstreckenzieher im tropischen Afrika ■ Brutmulden werden auf kurzrasigen Flächen angelegt ■ zählt deutschlandweit zu den besonders geschützten Arten ■ zeigt aktuell steigende Bestände in Nordostdeutschland ■ hier eine häufigere Art, deren Bestand in Deutschland zurückgeht ■ zählt in Deutschland zu den streng geschützten Arten ■ hochgradig bedroht durch intensive landwirtschaftliche Nutzung ■ ist durch gelbe Markierungen am Hinterkopf gekennzeichnet Landschaftsschutz

Das Siebendörfer Moor in den Grenzen der Landeshauptstadt Schwerin seit 1996 und im Landkreis Ludwigslust seit 1999 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Das Landesraumentwicklungsprogramm MV 2005 stellt das Siebendörfer Moor als Vorbehaltsgebiet „Naturschutz und Landschaftspflege“ dar. Der Landschaftsrahmenplan Westmecklenburg formuliert für das Gebiet die Zielsetzung: "Entwicklung und Regeneration der Niedermoorfläche". Das Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern (2003) stellt die hohe Bedeutung des Vogelrastraumes „Siebendörfer Moor / Grambower Moor“ heraus. Der B-Plan Nr. 39 der Landeshauptstadt Schwerin (2003) hat Maßnahmen auf Teilflächen des Siebendörfer Moores als Kompensation für Eingriffe im Industriepark Göhrener Tannen festgesetzt. Danach soll auf einer Fläche von 280 ha der oberflächennahe Wasserspiegel geringer als bisher abge- senkt werden. Hierdurch sollen die vorhandenen Niedermoortorfreste ge- schont bzw. erhalten werden und die Grundlagen dafür geschaffen werden, dass sich die moortypische Fauna und Flora wieder besser entwickeln kann. Da die festgesetzten Kompensationsflächen teilweise im Bereich des Land- 18 19 20 kreises Ludwigslust liegen, haben auch die betroffenen Gemeinden Stralen- 21 dorf, Klein Rogahn und Pampow die entsprechenden Beschlüsse zur grund- Herbst-Mosaikjungfer Feuerlibelle Gebänderte Heidelibelle sätzlichen Zustimmung über eine „Aufwertung des Siebendörfer Moores“ Lebensraum Wiese - Sommer ■ kleinere Edellibelle, die hier im Gebiet häufig vorkommt ■ fliegt hier von Ende Juni bis August ■ eher schaukelnder Flug von Ende Juli bis Mitte Oktober (Veröff. im Amtl. Bekanntmachungsblatt Amt Stralendorf Juni 2001) gefasst. Hochwüchsige Gras- und Staudenfluren sind Lebensraum einer Vielzahl von ■ die Großlibelle fliegt ab Juli bis in den November hinein ■ Wanderlibelle mit einem Verbeitungsschwerpunkt am Mittelmeer ■ zeigt einen östlichen Verbreitungsschwerpunkt in Europa Bisher nicht für die Kompensation festgesetzte Teilflächen des Siebendörfer Insekten und Spinnen. Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge ■ nutzt überwiegend pflanzenreiche, stehende Gewässer ■ ■ aktuell häufen sich neue Nachweise in Norddeutschland nutzen das reiche Blütenangebot als Nektarquelle. Halme und Stengel dienen Ausweitung des Verbreitungsgebiets vermutlich durch Klimawandel bedingt Moores sollen aus regionalplanerischer Sicht für zukünftige, große Eingriffs- ■ überwintert im Ei-Stadium, anders als bei anderen Edellibellenarten ■ in den letzten Jahren häufiger in Norddeutschland gesichtet ■ deutschlandweit gilt diese Großlibellenart als gefährdet vielen als Überwinterungsplatz. Wegen des großen Nahrungsangebotes nut- vorhaben in Westmecklenburg als Kompensationfläche im Sinne eines Öko- ■ nur relativ kurze Entwicklungszeit der Larven ■ lebt räuberisch und jagt insbesondere kleine Insekten ■ 11 Larvenstadien entwickeln sich relativ schnell in 30-60 Tagen zen viele typische Tierarten wie Bekassine, Wachtelkönig und Braunkehlchen ■ Weibchen sticht Eier vorwiegend in treibende Holzstückchen ein ■ Larven leben am Grund des Gewässers oder an Wasserpflanzen ■ Pionierart, bevorzugt Wiesenlandschaften mit Kleingewässern kontos zur Verfügung stehen. das strukturreiche, extensive Feuchtgrünland als Brut- und Nahrungsraum.

Libellen und Heuschrecken Großlibellen RLMV Heuschrecken RLMV Gebänderte Heidelibelle Kurzflügelige Schwertschrecke Gemeine Heidelibelle Grünes Heupferd Blutrote Heidelibelle Roesels Beißschrecke Gefleckte Heidelibelle Gewöhnliche Strauchschrecke Feuerlibelle Säbeldornschrecke Große Königslibelle 3 Sumpfschrecke 3 Blaugrüne Mosaikjungfer Große Goldschrecke Herbst Mosaikjungfer Heidegrashüpfer 3 Braune Mosaikjungfer Rotleibiger Grashüpfer 2 Blaupfeil Feld-Grashüpfer Vierfleck Weißrandiger Grashüpfer Plattbauch Nachtigall-Grashüpfer Glänzende Smaragdlibelle Brauner Grashüpfer Verkannter Grashüpfer Gemeiner Grashüpfer Kleinlibellen Diese Artenlisten der Libellen und Gemeine Prachtlibelle Heuschrecken geben einen ersten Großes Granatauge Einblick in die Artenvielfalt dieser bei- 22 23 24 25 Kleines Granatauge 2 den Insektengruppen im Siebendörfer Sumpfschrecke Schwimmkäfer (Graphoderus cinereus) Schwefelvögelchen Großes Pechlibelle Moor. Da Libellen und Heuschre- Lebensraum Wiese - Winter / Frühjahr ■ diese Art lebt nur in Feuchtgebieten ■ in den Gewässern dieses Niedermoores leben viele wirbellose Tierarten ■ zählt zu den "Bläulingen", legt Eier an Sauerampfer-Arten ab Kleine Pechlibelle 2 cken im Siebendörfer Moor noch Blänken ziehen nahrungssuchende Wasservögel wie Bekassine an. Sie ent- ■ besiedelt nasse Wiesen, Gewässerufer und Schwingrasen ■ die Wasserkäfer stellen hier eine besonders artenreiche Gruppe ■ bringt pro Jahr 2 Generationen hervor; überwintert als Raupe Gemeine Binsenjungfer nicht intensiv untersucht wurden, ist stehen auf ober­flächennah stark degradierten, wenig wasserdurchlässigen ■ stark gefährdet durch Entwässerung der Lebensräume ■ Der 15 mm große Schwimmkäfer Graphoderus cinereus gehört zu den ■ lebt an Waldrändern, in Mäh- und Feuchtwiesen Glänzende Binsenjungfer zukünftig mit weiteren Artnachweisen Moorböden. Auf den überstauten Flächen sammeln sich im Winterhalbjahr ■ Indikator für intakte Feuchtgebiete seltenen, im Siebendörfer Moor vorkommenden Wasserkäfern ■ gefährdet durch Intensivierung der Grünlandnutzung Becher-Azurjungfer zu rechnen. neben Graugänsen auch viele nordische Gänse wie Bläss- oder Saatgans. ■ ausgewachsenes Insekt tritt von Juli bis Oktober auf ■ auch der besonders geschützte "Tiefschwarze Kolbenwasserkäfer" ■ weitere Tagfalter sind: Admiral, Tagpfauenauge, Zitronenfalter, Landkärtchen, Die Vorkommen dieser Rastvögel im Siebendörfer Moor haben eine regionale Hufeisen-Azurjungfer RLMV = Rote Liste Mecklenburg- ■ nach 5 Larvenstadien lebt vollentwickelte Heuschrecke nur bis zu 53 Tagen (Hydrophilus aterimus) kommt hier in einigen Gewässern vor Diestelfalter, Weißrandiger Mohrenfalter, Rostbraunes Wiesenvögelchen bis überregionale Bedeutung für den Vogelschutz. Vorpommern Historische Situation Biotoptypen im Landschafts­ schutzgebiet­ Siebendörfer­ Moor Brut-/ Rastvögel NNiedermooriedermoor // SSumpfumpf MMoor-/Bruchwaldoor-/Bruchwald RL BV RV RL BV RV GGewässerewässer Aaskrähe x Mäusebussard x LLaubwaldaubwald Amsel x Mönchsgramücke x Bachstelze x Nachtigall x KKleingehölz,leingehölz, BBaumreiheaumreihe Bartmeise x Nebelkrähe x FFeuchtgrünlandeuchtgrünland Baumpieper x Neuntöter x SSonstigesonstiges WWirtschaftsgrünlandirtschaftsgrünland Bekassine 1 x Pfeifente x SStaudenflur,taudenflur, B rBracheache Beutelmeise x Pirol x GGarten,arten, FFreizeitanlagereizeitanlage Birkenzeisig x Rabenkrähe x Blässgans x Rauchschwalbe x AAckercker Blaumeise x Rauhfußbussard x Gebäude- / Verkehrsfläche Blessralle x Reiherente x Bluthänfling x Ringdrossel x Braunkehlchen 3 x Ringeltaube x Buchfink x Rohrammer x Buntspecht x Rohrdommel 1 x Dohle x Rohrschwirl V x Dorngrasmücke x Rohrweihe x 26 Drosselrohrsänger 2 x Rothalstaucher x Die von Carl Friedrich Wiebeking auf der Grundlage von Neuvermessungen Eichelhäher x Rotmilan V x Lebensraum Kleingewässer im Maßstab 1:24.000 gezeichnete und vom preußischen Oberst Friedrich Eisvogel V x Rotschenkel x Kleingewässer sind einzigartige und besonders geschützte Lebensräume. Neben Wasser- und Sumpfpflanzen kommen zahlreiche Tierarten vor, die hier einzelne Wilhelm Karl von Schmettau herausgegebene Karte stammt aus dem Jahr Elster x Saatgans x 1780. Im westlichen Bereich des Siebendörfer Moores sind noch Reste des Entwicklungsstadien oder ihren gesamten Lebenszyklus verbringen. Zu den ty- ursprünglich das ganze Moor überdeckenden Moorwaldes erhalten. Im üb- Erlenszeisig x Saatkrähe x pischen Arten gehören Libellen und Amphibien. Mit den neu angelegten Kleinge- rigen herrscht eine Grünlandnutzung vor. Feldlerche x Schafstelze x x wässern wird ein Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt geleistet. In zwei neu- Feldschwirl x Schlagschwirl x en Stillgewässern z.B. wurden 2007 insgesamt 41 Wasserkäferarten gefangen. Fischadler 3 x Schnatterente x Moorbodentypen Fitis x Seeadler 3 x Gartengrasmücke x Silberreiher x RRiedied Gelbspötter x Singdrossel x EErdfenrdfen Gimpel x Sprosser x FFenmulmenmulm Gänsesäger 3 x Star x x MMulmulm Goldammer x Sumpfmeise x Goldregenpfeifer x Sumpfrohrsänger x GGestörterestörter Tor fTorfbodenboden Graugans x Stockente x MMoor,oor, un undifferenziertdifferenziert Graureiher x Sturmmöwe x Verkehrsflächen Verkehrsfläche Grauschnäpper x Tafelente x Großer Brachvogel x Teichhuhn V x Haubentaucher x Teichrohrsänger x Heckenbraunelle x Turmfalke x Höckerschwan x Wacholderdrossel x x Jagdfasan x Wachtel x Klappergrasmücke x Wachtelkönig 2 x Kleiber x Waldwasserläufer x Kleinspecht x Weidenmeise x (nach Grünord- Kiebitz 2 x Weißstorch 3 x nungsplan zum Kohlmeise x Wiesenpieper x B-Plan Nr. 39 Stadt Schwerin 2001) Kolkrabe x Zaunkönig x 0 2000 4000 6000 8000 m Kormoran x Zilpzalp x 27 Kranich x x Zwergtaucher V x Die in den Jahren 1968/69 fertiggestellten Gräben und das Schöpfwerk Krickente x Lebensraum Torfstich © Geobasisdaten (Karten und Luftbilder): haben den Grundwasserspiegel deutlich abgesenkt. Die dadurch verstär- Kuckuck x RL = Status nach der Roten Liste der Die Torfstiche mit ihrem Umland im Siebendörfer Moor sind sehr vielfältig ausge- Landesamt für innere Verwaltung stattet. Große Wasserflächen wechseln mit Röhrichten, Weidengebüschen, Ru- kte Moorzersetzung führte zu einer Abnahme der Moormächtigkeit und zu Lachmöwe x Vögel Deutschlands (2002): bedeutsamen Veränderungen des Wasser- und Nährstoffhaushaltes. Der Mecklenburg-Vorpommern (LAiV-MV) 1 = vom Erlöschen bedroht deralfluren und genutzte Grünlandflächen. Hier brütet die überwiegende Anzahl Anteil ungestörter Moorböden (Ried) ist verschwindend gering (s. Abb. Aufnahmedatum: April 2005 Bewertung der Vorkommen im 2 = stark gefährdet der im Siebendörfer Moor nachgewiesen Brutvogelarten: Rothalstaucher, Grau- "Standortentwicklung eines Niedermoores im Zuge zunehmender Nut- Siebendörfer Moor: 3 = gefährdet gans, Krickente, Stockente, Tafelente, Rohrweihe, Rohrdommel, Wasserralle, zungsintensivierung"). 0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 m BV = Brutvogel; V = Vorwarnliste Teich­huhn, Blesshuhn, Schilfrohrsänger, Teichrohrsänger und Rohrammer. m m mRV = Nichtbrüter, Rastvogel R = Extrem selten

0 1.000 2.0000 1.000 2.0000 1.000 2.000 Nutzungsstruktur

Nutzungstyp Anteil Fläche Gewässer 4 % 38 ha Acker 8 % 83 ha Wirtschaftsgrünland 53 % 553 ha Feuchtgrünland 21 % 223 ha Moore, Sümpfe 4 % 43 ha Staudenfluren 2 % 24 ha Kleingehölze, Baumreihen, Einzelbäume 3 % 27 ha Laubwälder 2 % 20 ha Gärten, Freizeitanlagen 1 % 10 ha Siedlungs- und Verkehrsflächen 2 % 24 ha Gesamtgebiet 100 % 1045 ha Die im Siebendörfer Moor anstehenden Torfe lassen darauf schließen, dass ohne den Einfluss des Menschen dieses Niedermoor natürlicherweise von einem Mosaik aus Seggenriedern und Schilfröhrichten mit eingestreuten Bruchwäldern bedeckt sein würde. Der Vergleich mit der heutigen Vegeta­ tion lässt folgende Bewertung der Naturnähe zu: Biotoptyp Anteil Naturnähe 28 29 30 Grünland-Biotoptypen 71 % bedingt naturfern 31 Biotoptypen des Feuchtgrünlandes, der 12 % bedingt naturnah Schilf Kuckucks-Lichtnelke Kohldistel Feuchtbrachen sowie der Kleingehölze Lebensraum Graben ■ wächst bis zu 4m hoch und steht in bis zu 1,5 m tiefem Wasser ■ ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die von Insekten bestäubt wird ■ wächst auf basen- und mäßig stickstoffreichen Böden Ackerflächen, Kleingartenanlagen und 11 % naturfern Das Siebendörfer Moor ist von einem dichten Grabennetz durchzogen. ■ die vegetative Vermehrung erfolgt durch lange, in der Vegetationsperiode ■ bevorzugt feuchte, mäßig fette Wiesen, Moore und Sümpfe ■ charakteristische Lebensräume sind Naßwiesen, Auwälder und Bachufer Gräben Dieses ist einerseits für die intensive Entwässerung des Gebietes verant- täglich bis zu 3 cm wachsende Wurzelausläufer ■ ist in stark überdüngten Wiesen nicht mehr zu finden ■ zeigt in gedüngten Feuchtwiesen feuchte Standorte an Röhrichte, Rieder, Feuchtgebüsche 3 % naturnah wortlich, selten geräumte Gräben können andererseits aber auch bedeut- ■ der Wurzelstock benötigt atmosphärischen Sauerstoff ■ tritt im Siebendörfer Moor in den nassen, nährstoffarmen Gräben auf ■ blüht von Juni bis Oktober, wird vom Weidevieh ungern gefressen Wasserröhrichte am großen Torfstich 0,3 % natürlich. samer Lebensraum sein. In ständig wasserführenden, stark verkrauteten ■ ■ ■ die Bestände sind Lebensraum für viele spezialisierte Tierarten zeigt stark wechselfeuchte Bodenverhältnisse hin die Blüten werden von Insekten bestäubt Nach der "Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen Deutschlands“ sind Gräben mit niedriger Fließgeschwindigkeit leben u.a. Schnecken, Muscheln, ■ zeigt europaweit starke Bestandseinbrüche an Seeufern ■ gehört in Mecklenburg-Vorpommern zu den gefährdeten Pflanzen ■ ist ein Nektar- und Pollenspender von besonderem Wert Insekten und Fische. 128 ha „gefährdet“ (Stufe 2) und 40 ha „stark gefährdet“ (Stufe 3) .

Niedermoortypische Pflanzen

Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein war auf den Feuchtstand- orten des Siebendörfer Moores großflächig noch artenreiches Feuchtgrün- land vertreten. Die Intensivierung der Landwirtschaft der letzten Jahrzehnte brachte neben der tiefgreifenden Entwässerung, erhöhte Düngergaben so- wie häufigere Mahd an immer früheren Mahdterminen mit sich. Artenarmes Wirtschaftsgrünland mit wuchskräftigen Gräsern verdrängte die ehemals krautreichen Bestände. Das artenreiche Feuchtgrünland soll durch Wiedervernässung und exten- sive Nutzung heute wieder hergestellt werden. Aufgrund dann ständiger Durchnässung des Wurzelraumes und eingeschränkter Verfügbarkeit von Nährstoffen in den Moorböden werden sich arten- und blütenreiche Pflan- zenbestände mit verschiedenen Sauergräsern (auch Riedgräser oder Seg- gen) und krautige Pflanzen wie Kohldistel, Wiesen-Schaumkraut, Sumpfdot- terblume und Kuckucks-Lichtnelke ansiedeln bzw. weiter ausbreiten. Nach den vorliegenden Untersuchungen finden sich im Siebendörfer Moor 123 Pflanzenarten, von denen 17 auf der Roten Liste der gefährdeten Gefäßpflan- zen in MV stehen (RL = Status Rote Liste Pflanzen MV 2005): Pflanzenart RL Pflanzenart RL 32 33 34 Wiesen-Margerite 3 Hain-Simse 3 3533 Kuckucks-Lichtnelke 3 Schnabel-Segge V Gewöhnliches Pfeilkraut Sumpfdotterblume Bulte der Steifen Segge Wiesen-Schaumkraut 3 Froschbiss V Lebensraum Bruchwald ■ gehört zu den Froschlöffelgewächsen ■ wächst in nährstoffreichen Nasswiesen und Hochstaudenfluren sowie ■ wächst in Feucht- und Nasswiesen, Zwischenmooren und Sumpf-Sternmiere 3 Kornblume V Natürlicherweise das ganze Moor bedeckende Erlen- und Birken-Bruchwäl- ■ lebt in langsam fließendem Wasser nährstoffreicher Bäche an feucht-nassen Standorten (u.a.: Quellen, Bäche u. Bruchwälder) auf staunassen, nährstoff- und basenreichen Böden; Blütezeit: April bis Mai Wiesen-Segge 3 Große Bibernelle V der sowie Weiden-Feuchtgebüsche konzentrieren sich auf den nördlichen ■ wächst auch völlig untergetaucht noch weiter ■ gehört zu den Hahnenfußgewächsen ■ Sauergras mit stockwerkartig aufgebauten Horsten (Bülten) Sumpf-Blutauge 3 Sumpf-Dotterblume V Bereich. Zu den typischen Bewohnern dieses Lebensraums gehören Kra- ■ besitzt getrenntgeschlechtliche Blüten ■ erneuert sich aus einem Wurzelstock ■ Stängel wachsen steif aufrecht und sind scharf dreikantig Blasen-Segge 3 Zweizeilige-Segge V nich, Kleinspecht und Beutelmeise. Auch viele Säugetiere (z.B. Wildschwein, ■ legt zur Überwinterung Knollen am Ende langer Ausläufer an ■ ist durch Entwässerung und Planieren von feuchten Wiesen gefährdet ■ weitere Seggenarten im Gebiet: Sumpf-, Walzen-, Schlank-, Wiesen-Segge, Echter Schaf-Schwingel 3 Hänge-Segge R Fuchs, Marderhund, Reh und Hase) nutzen diesen Biotoptyp. An Weiden, ■ ist durch die Entkrautung der Gewässer gefährdet ■ deutschlandweit leidet diese Art unter Bestandsrückgängen Rispen-, Behaarte-, Ufer-, Schnabel-, Blasen-, Hänge-, Schein-Zyperngras-Segge Wiesen-Flockenblume 3 Birken und Erlen leben viele Insektenarten (Käfer, Schmetterlinge, Bienen).