Brauchtumverein Schwarzatal
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Ostthüringer Zeitung Seite Landkreis Saalfeld-Rudolstadt OARU_ Donnerstag, . Juli Mein Verein Brauchtum für ein lebenswertes Sitzendorf des Monats V M Der „Verein zur Pflege der Geschichte des Brauchtums und der Landschaft im mittleren Schwarzatal“ hat Mitglieder Aktion in Zusammenarbeit von Verein des Monats: von links nach rechts: Henry Friedrich, Synke Lichtenheldt, Carmen Lindenlaub, Birgit Frey, Brigitte Kaufmann, Angelika Wilfer, Monika Detelmann, Birgit Wilfer, Mario Lindenlaub, Henry Wilfer, Anne Lindenlaub, Ste- phan Schneider, Jannis Lichtenheldt, Daniel Gölitzer, Jana Lichtenheldt, Marie Lichtenheldt, Richard Lichtenheldt FOTO: GERD PFANSTIEL Die bisherigen Könige der Lawerworscht Das sind die bisherigen Lawerworschtkönige: n 2017 Martin Möller Sit- zendorf n 2016 Uwe Böhme RGZV Schloßkulm n 2015 Martin Möder Sit- zendorf n 2014 Martin Möller Sit- zendorf n 2013 Hartmut Schöler Schloßkulm n 2012 Martin Möller Sit- zendorf n 2011 Hartmut Schöler Schloßkulm n 2010 Jochen Viererbe Kraftsdorf n 2009 Benjamin Gruner Kraftsdorf n 2008 Günther Gothe Sitzendorf n 2007 Martin Möller Sit- zendorf n 2006 Benjamin Gruner Kraftsdorf n 2005 Martin Möller Sit- zendorf n 2004 Jochen Viererbe Kraftsdorf Von Henry Trefz auch ab und zu tun, ist eher die gar aus Erfurt. Da hatte natür- n 2003 Marco Knorr Aktion ihr Markenzeichen. lich das ganze Team vom Verein Kraftsdorf Sitzendorf. Wer sich mit Ver- Und eine solche war es auch, alle Hände voller Arbeit. Die an- n 2002 Gerhard Knorr einen ein wenig auskennt, riecht die vor einem Vierteljahrhun- geboten Produkte kamen super Kraftsdorf sofort: Den Titel „Verein zur dert zu seiner Gründung führte: an. Kuchenbleche wurden nahe- n 2001 Günther Himmel- Pflege der Geschichte des Das Regionalmuseum Dampf- zu ohne Ende über den Zaun ge- reich Sitzendorf Brauchtums und der Landschaft maschine war bis vor einigen reicht. Gut, dass es diese Mög- n (2018 wurde kein Kö- im mittleren Schwarzatal“ kann Jahren wichtiger touristischer lichkeit zur Vorbereitung der le- nig gekürt) sich ja fast nur ein Bürokrat aus- Anziehungspunkt und auch der ckeren Blechkuchen und für das gedacht haben, der ganz sicher ganze Stolz des Vereins. Geblie- Befüllen zahlreichen Kaffeekan- gehen wollte, dass niemand die ben ist nach dessen Schließung, nen hinter dem Zaun gab. Gemeinnützigkeit anzweifelt. weil sich Gemeinde, Verein und Und natürlich würde dem Jah- Vielleicht aber wollten sich sei- Eigentümer nicht über den Wei- reskreis der Feste im Herbst ein ne Mitglieder einfach nur nicht terbetrieb einigen konnten, zu- Kronjuwel fehlen, vergäße man Dafür soll thematisch einengen lassen. mindest noch die Tradition re- den Lawerworschtkongress. das Preisgeld „Allen war für den Alltag klar, gelmäßiger Treffen der Freunde Schlachtfeste sind auf dem Lan- genutzt werden dass dieser Name zwar ein- von Dampfmaschinen. de überall beliebt, doch auf die drucksvoll, aber nicht praktika- Alte Wunden lecken, das liegt Idee, daraus einen Wettstreit zu Für die Verwendung einer bel ist, weswegen wir jetzt auch der heutigen Vereinsspitze nicht machen, und die Zwischenzeit möglichen Prämie im nur noch Brauchtumsverein hei- und so geht der Blick auf Dinge, des fürs Publikums nur mittel- Wettbewerb muss keines ßen“, erklärt Stephan Schnei- die auch heute Bestand haben. mäßig erbaulichen Kochens mit der Mitglieder im Verein der, der 1. Vorsitzende des Ver- Da wäre das Wirken eines be- allerlei sprachlichen Duellen zu lange überlegen. Die Liste eins und räumt gleich mit dem rühmten Mannes in der Region füllen, muss man erst einmal der Dinge, für die Unter- umgekehrten Missverständnis und insbesondere in Sitzendorf kommen. Und nicht nur das, stützung gebraucht wer- auf: Wer nämlich im Gemeinde- zu nennen: Im Mittelpunkt der sondern die Sache auch durch- den würde, sprengt so rat zuhört, wo die gleichnamige, Aktivitäten stand in den Jahren Martin Möller ist mehrfacher Lawerworschtkönig, hier auf der Siegerstraße beim beim halten und mehr noch, zu einer manchen Rahmen. Aber auch den Bürgermeister stützen- vor 2010 der 250. Geburtstag Kongress . FOTO: STEPHAN SCHNEIDER Tradition ausbauen. weil jeder Euro hilft, kann de Fraktion viel über ihr Tun bei der Erfindung des Thüringer All dies erweckt den An- auch manches gelingen. der Ortsverschönerung berich- Porzellans in Sitzendorf durch schein, als verfüge der Verein Das Geld aus dem Wettbe- tet, könnte sich fragen, was Bän- Georg Heinrich Macheleid „Auf den Spuren Georg Hein- gion am historischen Platz an und hat das Sommerereignis über fast unbegrenzte Ressour- werb soll sich in einer ke für Wanderer im Wald wohl rich Macheleids“, die nicht nur der alten Straße zwischen Sit- längst im Kulturkalender der cen an Menschen und Material, nachhaltigen Idee wieder- mit Brauchtum zu tun haben. eine exzellente Zusammen- zendorf und Königsee entwi- Gegend etabliert. „Gegen fast al- dabei ist es eine kleine Schar von finden. Denn dort saßen in der gerade Käsemarkt schau seines Lebens und Wir- ckelt hat, sind die Vereinsmit- les ist ein Kraut gewachsen“, nur wenig mehr als einem Dut- „Unsere Feste brauchen zu Ende gegangenen Wahlperio- und Kräuterfest kens ist, sondern zugleich auch glieder mit ihrem mobilen Back- heißt es und in der Tat, die Lei- zend aktiven Mitgliedern, die neben vielem anderen de Stephan Schneider und An- eine aussagestarkes Zeitbild aus ofen ebenso wenig wegzuden- denschaft, mit welcher der Sit- noch dazu ein Durchschnitts- auch Geschirr. Uns ist die gelika Wilfer (letztere hält zu- Sitzendorf und der Umgebung. ken, wie vom jährlichen zendorfer Brauchtumsverein alter von 62 Jahren haben, die Verwendung von Einmal- sammen mit Daniel Gölitzer 50 Jahre nach Böttger in Meißen Nicht von ungefähr erlebt das Weihnachtsmarkt. bei der jüngsten Ausgabe Wis- solche Vielfalt auf die Beine stel- plastik schon länger ein auch aktuell die Vereinsinteres- gelang es Macheleid, mittels ein- Büchlein gerade eine neue Auf- senswertes und Nutzen aus den len. Die geringe Zahl machen Dorn im Auge, die aktuel- sen hoch) und legten an vielen heimischer Rohstoffe einen ver- lage. Wie vielgestaltig das Ver- Kräften der Natur vermittelte, die Mitglieder durch Ideenreich- le Entwicklung aber gibt Stellen den Finger in die Wun- gleichbar guten Porzellanscher- ständnis vom Brauchtum sein In diesem Verein war unübersehbar. tum, Fleiß und Einsatzfreunde uns nun den letzten An- der, wenn es um ein schöneres ben herzustellen. Er, der 1723 in kann, zeigen auch die anderen schaffen wenige viel Dem nicht genug, es wurde wieder wett. stoß. Wir wollen für den Bild des Ortes und ganz beson- Cursdorf geboren wurde, in Ru- Aktivitäten. Gewissermaßen mit viel Kreativität gestaltet und Und zur Ehrenrettung jünge- Lawerworschtkongress ders der näheren Umgebung dolstadt das Gymnasium be- eine Selbstverständlichkeit ist gebunden, was die Produkte von rer Jahrgänge fügt Stephan und den Kräutertag Mehr- geht. suchte und in Jena Theologie etwa die Teilnahme am alljährli- An historische Wurzeln knüpft Doktor Natur hergaben. Erlese- Schneider an: „Die aktiven Mit- weggeschirr beschaffen Wer bei Spaziergängen genau- studierte, intensivierte vor allem chen Frühjahrsputz in Sitzen- auch der Kräutertag an. Im Au- ne Tinkturen mit ein paar Pro- glieder können sich auf die Soli- und hoffen daher auf viele er hinschaut, der wird auf der ab 1758 in Sitzendorf seine Ver- dorf zusammen mit vielen ande- gust wird er – dann bereits im zenten aufgewertet oder allerlei darität und das Mittun ihrer Fa- Stimmen, damit aus ihnen obersten Quersprosse ein klei- suche zur Porzellanherstellung ren Vereinen, Familien, Haus- vierten Jahr in Folge – an die Leckereien mit schmackhaften milien zu den Festen und auch viel Geschirr werden nes Brandzeichen in Form eines und startete ab 1760 die Produk- eigentümern und Einwohnern. Jahrhunderte alte Tradition des Kräutern gewürzt, rundeten das dazwischen verlassen.“ Auch kann“, betont Vereinsvor- Nadelbaums entdecken – damit tion zuerst in Sitzendorf und Zum alljährlichen Käsemarkt, Olitätenhandels in der Region Angebot ab. Es gab Wiederho- die Gemeinde unterstützt und sitzender Stephan Schnei- signiert der Verein die Angebote zwei Jahre später in Volkstedt. der sich aus seiner einstigen Be- erinnern. Vereinsmitglied und lungstäter genauso wie Zufalls- stellt Material für das Unterhal- der. zum Ausruhen. Und auch wenn Geblieben ist von dieser Eh- deutung zu einem gut gelaunten Kräuterfrau Monika Detelmann gäste oder gezielt aus größerer tungsprogramm von Bänken seine Mitglieder das bestimmt rung die exzellente Broschüre Wandervolksfest der ganzen Re- ist mit Herzblut bei der Sache Entfernung angereiste Gäste, so- und auch von Hütten bereit. Ministerin geht Ausstellung über Architekten Hopp ist in den „Hirsch“ umgezogen auf Sommertour Cursdorf/Uhlstädt. Bei ihrer Im Foyer des Saalfelder Bürger- und Behördenhauses am Markt kann man im Juli das Ergebnis einer Seminachfacharbeit begutachten Sommertour wird Thüringens Ministerin für Umwelt, Energie Saalfeld. Aufgrund der großen die trotz Zerstörungen im Zwei- gen-Kliniken, dem Bürgerbüro und Naturschutz, Anja Sieges- Nachfrage ist die Ausstellung ten Weltkrieg erhalten blieben des Landtagsabgeordneten mund (Grüne), Anfang August über den Architekten Hanns und bis heute das Stadtbild prä- Maik Kowalleck und im Land- auch an mehreren Stationen im Hopp (1890 - 1971) im gesamten gen, wie das heutige Kaliningra- tag zu sehen. Die nächste Sta- Landkreis Saalfeld-Rudolstadt Monat Juli im Foyer des Saal- der Rathaus, die ostpreußische tion wird ab 3. August der Altva- zu Gast