Gemeindebrief Evangelische Kirchengemeinde Hochdorf Impressum Redaktion
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Nummer 163 • April – Juni 2014 Gemeindebrief Evangelische Kirchengemeinde Hochdorf Impressum Redaktion Liebe Leserin, lieber Leser des Gemeindebriefes, lange haben wir darauf gewartet, fast ein ganzes Jahr dauerte der Umbau und die Er- weiterung unserer Aussegnungshalle auf dem Friedhof. Es war gut, dass im Winter die Martinskirche den Trauerfeiern Gebor- Seite 4: genheit und Wärme gab, jetzt wird die Trau- Angedacht ergemeinde wieder in würdevollem Rahmen auf dem Friedhof Abschied von den Verstorbenen nehmen können. Diese Zäsur, diesen Neuanfang nehmen wir ab Seite 6 zum Anlass, um in diesem und in den Hanna Bauer Mitglied des Redaktionsteam Hospiz nächsten Gemeindebriefen konkreter auf Fragen und Unsicherheiten zu den The- stalt gut gefällt, und Sie uns das auch menbereichen Sterben, Sterbebegleitung, sagen. Wir hoffen, dass wir Ihnen auch Hospiz, Abschied, Tod, Beerdigung, Trauer- künftig fröhliche und anregende Post in Seite 14 zeit, Trost … einzugehen. Der Ambulante den Briefkasten werfen können, auch wenn Konfirmation 2014 Hospizdienst Reichenbach-Hochdorf-Lich- die Finanzen der Kirchengemeinde deut- tenwald feiert in diesem Jahr sein 15jähri- lich knapper werden. Wir freuen uns sehr, ges Bestehen. Darum haben wir die wenn Sie uns mit einer Spende unterstüt- Einsatzleiterin Ina-Susanne Schick befragt. zen. Seite 16 Unser neues Redaktionsmitglied Reinhilde Neuer Kirchengemeinderat Kohnle-Vöhringer hat die Abschiedsphase Wir wünschen Ihnen eine besinnliche Pas- zwischen Tod und Beerdigung in den Blick sions- und frohe Osterzeit, den Konfirman- genommen. dInnen wünschen wir einen guten Seite 24 Endspurt und ein fröhliches Konfirmations- Seite 22 Aus der Gemeinde Am 21. Mai 2014 bringt uns der Film Blau- fest. Pinnwand Taufen/Hochzeiten/Beerdigungen beerblau um 19:00 Uhr im Paul-Schneider- Haus in Reichenbach im Rahmen der Jubiläumsfeiern des Hospizdienstes die Ihr Redaktionsteam Seite 25 Seite 26 Hospizarbeit näher. Handy – Segen oder Fluch Gottesdienste April –Juni Wir freuen uns sehr, dass vielen von Ihnen unser Gemeindebrief in seiner bunten Ge- 2 3 Angedacht Verwandlung Format: 200 cm handbedrucktes Lichtgewebe auf Aluminiumrahmen mit LED Band beleuchtet Verena Könekamp ten, wird das, was wir uns erhofften, Wirk- lichkeit geworden sein. Viele Male haben wir das jedes Jahr aufs Neue so erlebt. Wun- derbare Verwandlung! Hoffen gegen den Augenschein! So ist das, beim Übergang vom Winter zum Frühjahr. Jedes Jahr - ein Anlass zum Staunen und dankbar sein. Dass das alles so geschieht, nicht machbar ist, und das im Zeitalter scheinbar unbe- grenzter Möglichkeiten. Darüber staunen ist das eine. Sich erinnern zu lassen das An- dere. Daran, dass auch nach unserem Tod uns Neues verheißen ist. Es wird nicht ein- fach nur vorbei sein. Aus. Ende. Schluss. innern und feiern wir das. Manchmal brau- ein Ort, an dem für ein Leben gedankt wird, Tod. Das Leben und die Hoffnung siegt! chen wir Seh- und Glaubenshilfen. Das der Trost spenden soll, ein Ort, der von der Davon erzählt der große Kreis der neutes- Frühjahr kann so eine sein. Für mich erzählt Fülle des Lebens erzählt und auch von der tamentlichen Stimmen, Männer und auch das neue Kunstwerk davon, das zu- Hoffnung, die wir erwarten. Frauen. Und immer wenn sie davon erzäh- künftig in der neu gestalteten Ausseg- Pfarrerin Andrea Rosenberger-Herb len, dann erzählen sie von dem, was neu, nungshalle zu sehen sein wird. Es stammt Ich bin froh, dass der Gemeinderat und die anders, lebendig wird. Ganz ähnlich wie das von der Plochinger Künstlerin Verena Köne- Hochdorfer Kirchengemeinden dieses Liebe Leserinnen und Leser gerade geschieht vor unseren Augen, im kamp. Ein großer Kreis in intensivem Lila Kunstprojekt zusammen finanzieren und es des Gemeindebriefes, beginnenden Frühjahr. Wunderbare Ver- leuchtet nun neben dem Kreuz an der vor- so möglich machen, darauf hinzuweisen: wandlung. Freilich, auch die Stimmen derer, deren Wand. Bisher hatten wir das Kreuz und Auferstehung gehören zusam- während ich diese Zeilen schreibe ist es die davon nichts halten, werden lauter, und schwarze Kreuz auf einer klar begrenzten men. Der Tod ist nicht das Ende, sondern noch nicht so wirklich ausgemacht, ob tat- manchmal regen sie sich auch in uns selber. strukturierten Wand. Doch der Tod ist nicht der Beginn neuen Lebens. sächlich schon das Frühjahr anbricht oder Wie soll das sein? Wie kann da sein? Wie nur das Ende, ist nicht nur Begrenzung, wie ob der Winter doch noch kommt. Die ersten wird das sein? »Was sollen wir dazu sagen?« es architektonisch in der jetzigen Gestal- Ich wünsche Ihnen frohe Frühlingstage und Frühlingsboten entdecke ich im Garten, So fragt schon Paulus, der Apostel. Und tung die geziegelte Mauer symbolisiert. die Gewissheit: »Der Herr ist auferstanden, Schneeglöckchen, die gelben Leuchtblüten bleibt im Übrigen ganz fest dabei: »Nun Jetzt wird diese Symmetrie durchbrochen, er ist wahrhaftig auferstanden«. der Winterlinge. Schon werden die Tage aber ist Christus auferstanden von den aufgebrochen, entgrenzt, ja mehr noch - länger und die Vögel zwitschern. Vorboten Toten als Erstling unter denen, die entschla- verwandelt. Denn die Aussegnungshalle ist sind sie, doch noch gibt es keine endgültige fen sind« (1. Kor. 15,20). Was für ihn gilt, ist eben auch ein Ort, der darüber hinauswei- Gewissheit. Wenn Sie den Gemeindebrief in uns allen verheißen, ja nicht nur uns, son- sen soll. So ist unsere Aussegnungshalle ein der Woche vor Ostern in den Händen hal- dern der ganzen Schöpfung. An Ostern er- Ort, wo Trauer und Klage einen Platz haben, 4 5 Hospiz Hospizdienst Reichenbach-Hochdorf-Lichtenwald e.V. Foto: Heike Loß/pixelio.de © Rainer Sturm / pixelio.de Zum 15jährigen Jubiläum des Hospizdiens- Krankenpflegeausbildung und dem späte- 1999 mit einem Gottesdienst in der Mauri- tes Reichenbach-Hochdorf-Lichtenwald ren Studium konnte ich beobachten, je mu- tiuskirche den Anfang zu machen. Es haben wir mit der Einsatzleiterin Ina-Su- tiger ich die Themen angesprochen habe, brauchte einen langen Atem, bis es erste sanne Schick ein Gespräch geführt, die Fra- desto offener mein Gegenüber über seine Anfragen gab. Ganz allmählich nur wurde gen stellte Hanna Bauer. diesbezüglichen Gefühle und Gedanken unser Angebot bekannt. Heute haben wir sprach und danach dankbar dafür war. Da eine unterschiedliche Anfragendichte. Zeit- Frau Schick, Sie sind Krankenschwester es sich die Hospizarbeit eben gerade in die- weise gibt es gar keine Anfragen, dann wie- auf einer Palliativstation, so wie Kunst- ser mir bekannten Offenheit zur Aufgabe der mehrere gleichzeitig. Seit zwei Jahren therapeutin und Psychoonkologin auf macht, sich diesen Themen zu stellen, besteht eine enge Kooperation mit den einer Palliativstation und Onkologie im möchte ich mich gerne mit meinen Prägun- Nachbargruppen Plochingen und Wernau, Krankenhaus und ehrenamtliche Ein- gen einbringen. die sich gegenseitig bei personellen Eng- satzleiterin im Ambulanten Hospizdienst pässen unterstützen. Somit versuchen wir, Reichenbach-Hochdorf-Lichtenwald e.V. Ihre Motivation und Ihr Engagement fin- nahezu jeglichen Bedarf an Begleitung ab- Warum begleiten Sie Schwerstkranke den sich auch in den Leitlinien des Hos- decken zu können. und deren Angehörige? pizdienstes wieder, der jetzt bei uns 15 Das ist jetzt natürlich eine sehr persönliche Jahre alt wird. Wie hat sich das hier ent- Können Sie in wenigen Worten beschrei- Frage. So ganz genau kann ich das auch gar wickelt oder entwickelt sich noch? ben, welche Fähigkeiten oder Kompe- nicht sagen. Es gab in meinem Leben si- Die Hospizbewegung ist eine Welle bürger- tenzen eine Begleiterin oder ein Beglei- cherlich viele Faktoren, die mich dieser spe- schaftlichen Engagements, die sich in den ter mitbringt, denen Sie einen schwerst Ina-Susanne SchicK ziellen Arbeit näher gebracht haben. Ich bin 90er Jahren in Deutschland ausbreitete und erkrankten Menschen anvertrauen? in einem Elternhaus groß geworden, in auch in Reichenbach, Hochdorf und Lich- Ehrenamtliche HospizbegleiterInnen brin- sich ganz zurückzunehmen, aber alle Sinne dem man immer sehr offen und natürlich tenwald ankam. Es war und ist eine Bewe- gen in erster Linie immer sich selbst als zu schärfen, um die Situation zu erfassen mit den Themen Sterben, Tod und Trauer gung gegen das Sterben im Abseits, gegen Mensch und Individuum in die Begleitung und begleiten zu können. Wichtig ist mir umgegangen ist. Seit meiner frühen Ju- die Tabuisierung des Todes, für ein men- ein. Mitbringen sollten sie zudem auf jeden zudem die Bewusstheit der BegleiterInnen gend bis zum frühen Erwachsenenalter schenwürdiges Leben bis zuletzt und ein Fall "Zeit" und das Bemühen, aufrichtig, dafür, dass es ein Privileg ist, wenn sie Men- habe ich viele, mir sehr nahe Menschen geschütztes Sterben möglichst in vertrau- wertschätzend und einfühlsam die Kranken schen in einer solch sensiblen Lebensphase durch unterschiedliche Todesumstände ter Umgebung. 1997 fanden sich bei uns und ihre Angehörigen zu begleiten. Dazu begleiten dürfen. verloren. Gemeinsam haben wir in der Fa- nach Vorträgen von Ursula Roller 15 Perso- gehört einerseits, dem zuhören zu können, Um für diesen Dienst sensibilisiert zu sein, milie Rituale des Abschieds und für die nen zusammen, die aus eigener Initiative was in der letzten Lebenszeit noch zur Spra- wurden alle BegleiterInnen in einem Befä- Trauer gesucht und diese gelebt. Zudem eine Hospizgruppe gründen wollten. Sie che gebracht werden möchte, sowie die- higungskurs inhaltlich auf diesen Dienst durfte ich erfahren, wie wohltuend es sein ließen sich durch Fachkräfte