MIGOEK Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen Die Ausgangslage im Landkreis

Jackelinne Gomes de Alvarenga, Lukas Thöle

November 2018

MIGOEK ist ein Projekt der HAWK . Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen in Kooperation mit den Landkreisen Cloppenburg und Holzminden und dem Werra-Meißner-Kreis

MIGOEK | Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg

Inhalt

1 Raum- und Siedlungsstruktur 3

2 Bevölkerungsentwicklung 7

2.1 Bevölkerung mit Migrationshintergrund 8

2.2 Altersstruktur der Bevölkerung im Vergleich 11

3 Bildung 14

3.1 Bildungseinrichtungen 14

3.2 Schulabgänger_innen 17

4 Wirtschaft 18

4.1 Wirtschaftsstruktur und -entwicklung 18

4.2 Arbeitslosigkeit 24

4.3 Gründungsgeschehen 25

4.4 Gewerbeflächen- und Leerstandmanagement 30

5 Integrationsförderung 33

6 Quellenverzeichnis 36

Abbildungen

Abbildung 1: Lage des Landkreises Cloppenburg im Land Niedersachsen 3 Abbildung 2: Siedlungs- und Erschließungsstruktur des Landkreises Cloppenburg 4 Abbildung 3: Bodennutzung im Landkreis Cloppenburg 2015 6 Abbildung 4: Anteile von Wald und landwirtschaftlicher Fläche in den drei LK in % 2016 6 Abbildung 5: Natürlicher Saldo und Wanderungssaldo im Landkreis Cloppenburg 8 Abbildung 6: Ausländer_innenanteil in Kommunen im Landkreis Cloppenburg 2015 9 Abbildung 7: Die zehn stärksten Zuwanderungsländer 2017 10 Abbildung 8: Einbürgerungen von 2012 bis 2016 am Wohnort 10 Abbildung 9: Altersstruktur im Landkreis Cloppenburg im Vergleich zu Niedersaschen 12 Abbildung 10: Anteile der Altersgruppen in den Landkreisen in % 2011 12 Abbildung 11: Bevölkerungspyramide 2030 des Landkreis Cloppenburg 13 Abbildung 12: Altersstruktur nach Staatsangehörigkeit im Landkreis Cloppenburg 2016 14 Abbildung 13: Schulabgänger_innenquoten nach Schulformen in den Landkreisen 2015 17 Abbildung 14: Bruttowertschöpfung in Branchen nach Herstellungspreisen 2014 19 Abbildung 15: Sozialversicherungspflichtige nach Wirtschaftszweigen im Vergleich 2016 20 Abbildung 16: Beschäftigtenanteile in den Sektoren in den Landkreisen in % 2016 20 Abbildung 17: Pendler_innenquoten der Landkreise im Vergleich im Jahr 2015 in % 21 Abbildung 18: Arbeitslosenanteil an den SvB in % im Vergleich, 2006 bis 2015 in %. 25 Abbildung 19: Anzahl der Neugründungen je 10.000 EW, 1. Halbjahr 2017 25 Abbildung 20: Neugründungen und Geschäftsaufgaben nach Branchen im Landkreis 2016 26 Abbildung 21: Neugründungen und Geschäftsaufgaben von 2003 bis 2015 27 Abbildung 22: Neugründungen von Einzelunternehmen im Landkreis für 2014 28 Abbildung 23: Anmeldungen von Unternehmen durch Personen nichtdeutscher Staatsangehörigkeit im Vergleich der drei Landkreise 29 Abbildung 24: Neugründungen von Einzelunternehmen nach Staatsangehörigkeit im Zeitraum 2011-2016 29 Abbildung 25: verfügbare Gewerbefläche im Landkreis Cloppenburg (Stand 12.07.2017) 31 Abbildung 26: Zentraler Versorgungsbereich Innenstadt, Stadt Cloppenburg 32 Abbildung 27: Integrationsförderung im Landkreis Cloppenburg 33

Tabellen

Tabelle 1: Einwohner_innenzahlen der Städte und Gemeinde im Landkreis Cloppenburg 5 Tabelle 2: Bevölkerungsentwicklung des Landkreises ) 7 Tabelle 3: Schulen in den Städten und Gemeinden des Landkreises Cloppenburg 15 Tabelle 4: Branchenstruktur im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe des LK CLP 2015 22 Tabelle 5: Die größten und Umsatzstärksten Unternehmen im Landkreis Cloppenburg 23 Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg

1 Raum- und Siedlungsstruktur

Der im Nordwesten von Niedersachsen liegende Landkreis Cloppenburg verfügt über eine Fläche von 1.418,17 km² und gehört somit zu den größeren Landkreisen in dieser Region und im Land Niedersachsen.1 Im niedersächsischen Landesvergleich liegt der Landkreis Cloppenburg an elfter Stelle. Die Ausdehnung des Landkreises beträgt in Nord-Süd-Richtung rund 52 Kilometer und von West nach Ost etwa 37 Kilometer.

Der Landkreis gehört zum Weser-Ems-Gebiet, das die Landschaften der Norddeutschen Tiefebene bezeichnet, die zwischen den Flüssen Weser und Ems liegen. Im Kreisgebiet wech- selt sich die Landschaft zwischen Geest und Moorböden ab. Gemeinsam mit dem benach- barten Landkreis Vechta bildet der Landkreis Cloppenburg den Kulturraum des Oldenburger Münsterlandes.

Abbildung 1: Lage des Landkreises Cloppenburg im Land Niedersachsen Quelle: Landkreis Cloppenburg

Der Landkreis Cloppenburg ist durch seine geografische Lage verkehrlich gut angebunden. Er wird von zwei Autobahnlinien (A1 Hansalinie/A29 Jade Linie), sechs Bundesstraßen (B68/B69/B72/B213/ B401/ B438), einer Europastraße E233, vier schiffbaren Gewässern

1 Landkreis Cloppenburg (o.J.1)

3 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

(Küstenkanal/Barßeler Tief-Leda/Elisabethfehn-Kanal/Sagter Ems) und einem Hafen („C- Port“ am Küstenkanal) tangiert. Außerdem verfügt der Landkreis über zwei Flugplätze (Var- relbusch/Barßel) für den privaten Verkehr. Der Landkreis Cloppenburg liegt an der Regional- zugstrecke von Osnabrück-Oldenburg-Wilhelmshaven mit Haltestellen in der Kreisstadt Cloppenburg und in der Gemeinde (Oldenburg). Auch ein Linienbusverkehr ist im Landkreis vorhanden, der überregionale und regionale Hauptverbindungsstrecken mit Stan- dardangeboten umfasst. Darüber hinaus verfügt der Landkreis Cloppenburg über drei Erho- lungsgebiete (Barßel-/Hasetal/Thülsfelder Talsperre). Ein gut ausgebautes Rad- wegenetz kommt sowohl der Bevölkerung als auch den Tourist_innen zugute.

Im Norden grenzt der Landkreis an die Landkreise Leer und Ammerland, im Osten an den Landkreis Oldenburg und an den Landkreis Vechta, im Süden an den Landkreis Osnabrück und im Westen an den Landkreis Emsland.

Als Verwaltungseinheit im Jahre 1933 aus den oldenburgischen Ämtern Cloppenburg und geschaffen, gliedert sich der Landkreis Cloppenburg heute in die zehn Gemeinden Barßel, Bösel, , , Essen, , Lindern, , Saterland und die drei Städte Cloppenburg, Friesoythe und Löningen.

Abbildung 2: Siedlungs- und Erschließungsstruktur des Landkreises Cloppenburg

4 Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg

Stadt/Gemeinde Einwohner_innen Barßel 12.872 Bösel 7.709 Cappeln 6.816 Cloppenburg, Stadt 34.216 Emstek 11.859 Essen 8.871 Friesoythe, Stadt 22.082 14.698 Lastrup 6.933 Lindern 4.746 Löningen, Stadt 13.218 Molbergen 8.512 Saterland 13.398 Landkreis Cloppenburg 165.930 Tabelle 1: Einwohner_innenzahlen der Städte und Gemeinde im Landkreis Cloppenburg (Stichtag: 31.12.2016) Quelle: Landkreis Cloppenburg (o.J1)

Die Bevölkerungszahl im Kreisgebiet betrug zum Stichtag 31.12.2016 insgesamt 165.930 Einwohner_innen. Davon leben in der Kreisstadt Cloppenburg 34.216 Menschen. Die zweit- größte Stadt im Landkreis ist Friesoythe mit einer Bevölkerungszahl von 22.082 Einwoh- ner_innen, gefolgt von der Gemeinde Garrel (14.698) und der Stadt Löningen (13.218).

Bei einer Landkreisfläche von über 1.400 km² ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 116 Einwohner_innen pro km². Bundesweit (230 Einwohner_innen je km²)2 betrachtet ist der Landkreis Cloppenburg als dünn besiedelt anzusehen, was einen großen Freiraum für die Entwicklung der Landwirtschaft schafft. Im Werra-Meißner-Kreis ist die Bevölkerungsdichte mit 98 Personen pro km² (Stand 2015) etwas geringer, und auch in Holzminden liegt sie mit 103 Einwohner_innen pro km² (Stand 2015) unter der des Landkreises Cloppenburg.

Die Nutzung des Bodens für die Landwirtschaft betrug im Jahr 2015 insgesamt 67,4 % der gesamten Fläche des Landkreises. Dieser Wert liegt somit über dem Landes- und Bundes- durchschnitt, die zu diesem Zeitpunkt jeweils bei 58,3% und 51,2% waren. Der Landkreis hat mit knapp 14 % weniger Waldfläche als der Landesdurchschnitt (22,1 %). Der Bundesdurch- schnitt war mit rund 30% doppelt so hoch wie in Cloppenburg. Im Vergleich zum Landkreis Holzminden (45,8%) verfügt der Landkreis Cloppenburg über viel weniger Waldflächen, aller- dings über deutlich mehr landwirtschaftlich genutzte Flächen (Holzminden: 41,6 %). Der Landkreis Werra-Meißner nutzt 42,7% der Fläche landwirtschaftlich, bewaldet sind 43,4%.

2 Statische Ämter des Bundes und der Länder (o.J.)

5 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

Der Landkreis Cloppenburg hat im direkten Vergleich deutlich mehr landwirtschaftliche Flä- chen und deutlich weniger Waldflächen.

Landwirtschaft

Wald

Wasser

Moor und Verkehr HeideSonstiges Siedlung

Abbildung 3: Bodennutzung im Landkreis Cloppenburg 2015 Quelle: Landkreis Cloppenburg (2017), eigene Darstellung

80 WMK 70 LK HOL 60 LK CLP 50

40

30

20

10

0 Waldfläche Landwirtschaftliche Fläche

Abbildung 4: Anteile von Wald und landwirtschaftlicher Fläche im Vergleich der drei Land- kreise in % 2016 Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt, Landesamt für Statistik Niedersachsen; ei- gene Darstellung

6 Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg

2 Bevölkerungsentwicklung

Die gesamte Bevölkerungsentwicklung einer Region ergibt sich aus der natürlichen Bevölke- rungsentwicklung (Geburten abzüglich Sterbefälle) und dem Wanderungssaldo. Wenn die na- türliche Bevölkerungsentwicklung rückgängig ist, kann dies durch den Wanderungsüber- schuss kompensiert werden. Wie Tabelle 2 zu entnehmen ist, erlebte der Landkreis Cloppen- burg in den vergangenen Jahrzehnten eine beachtliche Bevölkerungszunahme, die für den Zeitraum von 1980 bis 2016 auf der Basis der Daten vom Statischen Bundesamt bei knapp 50 % lag. Im Jahr 1980 lebten noch 11.089 Einwohner_innen im Landkreis Cloppenburg, heute wohnen dort knapp 166.000 Personen. Im gleichen Zeitraum betrug der Bevölke- rungszuwachs landesweit nur 9 %. Im Gegensatz dazu erlebten der Landkreis Holzminden und der Werra-Meißner-Kreis in dem Zeitraum von 1995 bis 2015 einen Bevölkerungsrück- gang von jeweils ca. 16%. Zu dem Bevölkerungszuwachs im Landkreis Cloppenburg trug zu- nächstein relativ hoher Geburtenüberschuss bei, der in den 1980er Jahren weit mehr als die Wanderungsgewinne bei der Bevölkerungsentwicklung ausmachte (Abbildung 5).

Jahr 1980 1990 2000 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2030 110.089 120.441 141.179 158.194 159.290 160.033 160.176 162.350 164.734 165.930 166.010 Einwohner _innen

Tabelle 2: Bevölkerungsentwicklung des Landkreises Quelle: Landkreis Cloppenburg (2016a)

Doch die Geburtenüberschüsse traten dann zwischen 1989 und 1995 in den Hintergrund. Dies lässt sich durch den Zuzug von Spätaussiedler_innen aus der ehemaligen Sowjetunion erklären. Die Folge davon waren erhebliche Wanderungsgewinne in der Bevölkerung. Danach kehrt sich dieser Trend wieder um. Zwischen 1997 und 2009 war die Zuwanderung mit dem Geburtenüberschuss wieder im Einklang. Erst ab dem Jahr 2010 stieg die Zuwanderung in den Landkreis wieder an, begründet durch den großen Zuzug von Arbeitnehmer_innen aus den neuen EU-Mitgliedstaaten (Polen/Rumänien/Bulgarien), angelockt durch das enorme Ar- beitsplatzangebot für gering qualifizierte Arbeitnehmer_innen in der heimischen Ernäh- rungsindustrie.

Ab dem Jahr 2014 erlebt der Landkreis Cloppenburg eine erneut hohe Zuwanderung durch die hohe Zahl der Asylsuchenden, die dem Landkreis zugewiesen wurden.3 Dieses Ereignis führte zu einer bedeutenden Erhöhung der Ausländer_innenzahl im Landkreis.

3 Landkreis Cloppenburg (2017): 10.

7 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

Abbildung 5: Natürlicher Saldo und Wanderungssaldo im Landkreis Cloppenburg Quelle: Landkreis Cloppenburg (2016)

2.1 Bevölkerung mit Migrationshintergrund

Die Bevölkerungsstruktur des Landkreises ist durch Vielfalt gekennzeichnet. Viele Bürgerin- nen und Bürger, die im Landkreis Cloppenburg leben, haben ausländische Wurzeln. Laut Da- ten des Landesamtes für Statistik Niedersachsen aus dem Jahr 2016 hat jede_r Vierte (27,2 %) einen Migrationshintergrund. Dieser Durchschnitt liegt auf Landesebene bei 19,6 %.4 Vor allem handelt es sich im Landkreis Cloppenburg um Aussiedler_innen, die seit Anfang der 1990er Jahre im Kreisgebiet ansässig sind. Die aktuelle Zahl der deutschstämmigen Bevölke- rung aus der ehemaligen Sowjetunion liegt bei 20.000 Einwohner_innen.5 Jedoch existiert im Kreisgebiet eine breite Palette an Nationalitäten, hier sind mehr als 100 Staatsangehörigkei- ten vertreten.

4 Oldenburgische Volkszeitung (2017) 5 Landkreis Cloppenburg (2016): 14

8 Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg

Saterland 7.50% Molbergen 8.40% Lönningen 7.80% Lindern 7.70% Lastrup 8.00% Garrel 11.30% Friesoythe 7.20% Essen 15.10% Emstek 10.80% Cloppenburg 11.80% Cappeln 10.20% Bösel 8.60% Barßel 5% 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16%

Abbildung 6: Ausländer_innenanteil in Kommunen im Landkreis Cloppenburg 2015 Quelle: Landkreis Cloppenburg (2015), eigene Darstellung

Von den knapp 166.000 Einwohner_innen des Landkreises haben 15.290 einen ausländi- schen Pass6. Das entspricht einem Ausländer_innenanteil von insgesamt 9,2% an der Ge- samtbevölkerung des Landkreises. Diese Zahl liegt etwas unter der Ausländer_innenquote der Bundesrepublik, die zum Stichtag (31. Dezember 2015) bei 10,5% lag. Der Sommer der Migration 2015 trug zu einer Zunahme des Ausländer_innenanteils im Landkreis Cloppen- burg bei. Im Jahr 2015 lagen die Ausländer_innenquoten des Landkreises Holzminden (5,9%) und des Werra-Meißner-Kreises (5,4%) deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt, und damit auch unter dem Ausländer_innenanteil vom Landkreis Cloppenburg von 9%. Innerhalb des Landkreises Cloppenburg kann ein Unterschied zwischen den Ausländer_innenzahlen der Kommunen beobachtet werden (Abbildung 6). Die höchste Ausländer_innenquote hatte mit 15 % die Gemeinde Essen im Jahr 2015. Das liegt deutlich über dem Kreisdurchschnitt, der zu diesem Zeitpunkt 9 % betrug. Der hohe Ausländer_innenanteil in dieser Gemeinde lässt sich durch eine große Beschäftigungsquote von osteuropäischen EU-Ausländer_innen in der örtlichen Lebensmittelverarbeitungsindustrie erklären. Auf dem zweiten Platz liegt die Kreisstadt Cloppenburg mit einem Ausländer_innenanteil von knapp 12%, gefolgt von der Gemeinde Garrel mit einer Ausländer_innenquote von ca. 11%. Über den niedrigsten Auslän- der_innenanteil verfügt die Gemeinde Barßel (ca. 5%).

Abbildung 7 ist zu entnehmen, dass über 60% der im Landkreis Cloppenburg ansässigen Ausländer_innen, bezogen auf die zehn stärksten Zuwanderungsländer (Stichtag: 01.07.2017) eine europäische Herkunft besitzen. Rumänien ist das Herkunftsland mit dem größten Anteil von knapp 24% der gesamten ausländischen Bürger_innen. Auf dem zweiten Platz liegt das Herkunftsland Polen mit einem Anteil von ca. 22%. Seit 2015 ist auch Syrien /

6 Landesamt für Statistik Niedersachsen, LNS Online

9 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

Arabische Republik mit 8 % der ausländischen Bevölkerung ein relevantes Herkunftsland im Landkreis Cloppenburg.

restliche Länder 13% Rumänien Niederlande 24% 3% Afghanistan 4% Türkei 5% Russische Föderation 5% Irak 7% Polen Syrien, Arabische 22% Ungarn Republik 8% 9%

Abbildung 7: Die zehn stärksten Zuwanderungsländer 2017 Quelle: Landkreis Cloppenburg (2017b), eigene Berechnung und Darstellung

Viele Bürger_innen des Landkreises Cloppenburg mit ausländischen Pass haben sich in den vergangenen Jahren einbürgern lassen. Im Jahr 2012 waren es insgesamt 124 Personen. Von 2013 bis 2015 lagen die Zahlen der Einbürgerungen zwischen 101 und 108 Einbürgerungen pro Jahr. Für das Jahr 2016 ist einen Rückgang der Einbürgerungszahlen zu verzeichnen. Dies könnte mit den längeren Bearbeitungszeiten der Ausländerbehörde aufgrund der vielen Geflüchteten in Verbindung gebracht werden.

140 LK CLP 120 LK HOL WMK 100

80

60

40

20

0 2012 2013 2014 2015 2016

Abbildung 8: Einbürgerungen von 2012 bis 2016 am Wohnort Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen, eigene Darstellung

10 Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg

2.2 Altersstruktur der Bevölkerung im Vergleich

Der demografische Wandel wird zunehmend in der Politik und Wissenschaft diskutiert, und ist zu einem festen Bestandteil kommunaler Agenden geworden. Die Geburtenzahlen sind bundesweit rückläufig und die Lebenserwartung hat sich in den letzten Jahrzehnten erheb- lich erhöht. Während die Geburtenziffer in Deutschland im Jahr 2015 bei 1,5 Kindern pro Frau im gebärfähigen Alter (zwischen 15 und 49 Jahren), im Land Niedersachsen bei 1,52 Kinder und in Hessen 1,50 Kinder lagen7, gebärt eine Frau (15 bis 50 Jahre) im Landkreis Cloppenburg knapp 1,8 Kinder laut Landesamt für Statistik Niedersachsen.8 Die Geburten- ziffer im Landkreis Cloppenburg ist wesentlich höher als der Bundes- und Landesdurch- schnitt. Dies trägt zwar zu einer positiven Bevölkerungsentwicklung im Landkreis bei, trotz- dem würde die Einwohner_innenzahl im Landkreis ohne Wanderungsgewinne abnehmen. Für ein gleichbleibendes Niveau wäre die Erreichung der statistischen Marke von 2,1 Kindern pro Frau erforderlich.9.

Auch im Bereich der Altersstrukturunterscheidet sich der Landkreis Cloppenburg von den beiden anderen Landkreisen. Die Bevölkerung ist deutlich jünger als der Bundesdurchschnitt. Das Durchschnittsalter in der Bundesrepublik lag 2015 bei 44,2 Jahren, während im Land- kreis Cloppenburg der Durchschnitt bei 40,5 lag. Eine ältere Bevölkerung weisen der Land- kreis Holzminden und der Werra-Meißner-Kreis mit einem Durchschnittsalter von 46,9 Jah- ren bzw. 47,0 Jahren auf.10

Abbildung 9 zeigt die Altersstruktur des Landkreises Cloppenburg im Vergleich zum Land Niedersachsen. Hierdurch wird eine andere Entwicklung für den Landkreis Cloppenburg sichtbar. Der Anteil der Gruppe unter 15 Jahren ist mit 16,7% der Kreisbevölkerung höher als der Anteil der Gruppe von 65-Jährigen und älter mit 16,1%. Im Land Niedersachsen ist es andersherum. Die größte Altersgruppe ist sowohl im Landkreis Cloppenburg als auch im Land Niedersachsen die Gruppe der 40- bis 64-Jährigen.

7 Statistisches Bundesamt (2016) 8 Landesamt für Statistik Niedersachsen 9 Landkreis Cloppenburg (2016): 17 10 Statistische Ämter des Bundes und der Länder

11 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

unter 15-Jährige 15- bis 44-Jährige 45- bis 64-Jährige ab 65-Jährige

NIEDERS. 13.40% 34.90% 30.30% 21.40%

LK CLP 16.70% 38.50% 29.90% 15.90%

Abbildung 9: Altersstruktur im Landkreis Cloppenburg im Vergleich zu Niedersaschen Quelle: Landkreis Cloppenburg (2016b), eigene Darstellung

Abbildung 10 stellt die Altersgruppenstruktur des Landkreises Cloppenburg im Vergleich zum Landkreis Holzminden und dem Werra-Meißner-Kreis dar. Die Altersstruktur des Land- kreises Cloppenburg unterscheidet sich von denen der beiden anderen Landkreise, deren Al- tersstruktur sich ähnelt. Das Schaubild zeigt, dass der Anteil der Kinder und Jugendlichen bis 15 Jahre an der Bevölkerung des Landkreises Cloppenburg wesentlich höher ist als in den anderen zwei Landkreisen. Dies gilt auch für die Anzahl der Jugendlichen ab 15 Jahren und Erwachsenen bis zum vierzigsten Lebensjahr. Anders ist der Fall bei den Erwachsenen ab vierzig Jahren, ihr Anteil ist im Landkreis Holzminden und im Werra-Meißner-Kreis größer. Die Bevölkerung des Landkreises Cloppenburg ist also jünger als die Bevölkerung in Holz- minden und Werra-Meißner.

45% 40% LK CLP 35% LK HOL 30% WMK 25% 20% 15% 10% 5% 0% unter 15-Jährige 15- bis 39- 40- bis 64- ab 65-Jährige Jährige Jährige

Abbildung 10: Anteile der Altersgruppen in den Landkreisen in % 2011 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder

12 Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg

Die Prognose des „Wegweiser Kommune“ für die Bevölkerung des Landkreises Cloppenburg für das Jahr 2030 mit Basisjahr 2012 stellt einen positiven Trend dar, der mit einer relativen Bevölkerungszunahme von 3,8% prognostiziert wird. Anzumerken ist, dass die Bevölkerung des Landkreises älter wird. Das Durchschnittsalter soll laut der Prognose von „Wegweiser Kommune“ im Jahr 2030 bei 44,3 Jahren liegen. Der Anteil von Kindern an der Bevölkerung wird eine ähnliche Größe wie die bisherige darstellen. Während der Bevölkerungsanteil der Personen ab 60 Jahren deutlich höher ausfallen wird, nehmen die Gruppe der Jugendlichen und junge Erwachsene bis 30 Jahren eine negative Entwicklung, wie aus der Abbildung 11 zu entnehmen ist.

Abbildung 11: Bevölkerungspyramide 2030 des Landkreis Cloppenburg Quelle: Bertelsmann-Stiftung

Die Prognosen von „Wegweiser Kommune“ für den Landkreis Holzminden und den Werra- Meißner-Kreis zeigen hingegen einen negativen Trend. In beiden Landkreisen wird ein Be- völkerungsrückgang prognostiziert. Die Bevölkerung des Werra-Meißner-Kreises soll bis Jahr 2030 einen Rückgang von 10% aufweisen, während die Bevölkerung des Landkreises Holz- minden um 13,5% abnehmen wird.

Die nächste Abbildung 12 zeigt einen Vergleich der Bevölkerungsstruktur des Landkreises Cloppenburg nach Staatsangehörigkeit. Die ausländische Bevölkerung weist einen höheren Kinderanteil unter zehn Jahren als die deutsche Bevölkerung auf. Der Kinderanteil an der ge- samten ausländischen Bevölkerung beträgt fast 13%, während der Anteil der Kinder bis unter zehn Jahren der deutschen Bevölkerung bei 10,5% liegt. Dieser Unterschied ist besonders

13 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen ausgeprägt bei der Betrachtung der Gruppen von zwanzig bis unter fünfzig Jahren. Der Be- völkerungsanteil der ausländischen Bevölkerung von zwanzig bis unter dreißig Jahren be- trägt 22,8% der gesamten ausländischen Bevölkerung. Dieser Wert liegt bei der deutschen Bevölkerung bei 12,1%. Eine andere Tendenz ist bei den Erwachsen ab fünfzig Jahren und äl- ter zu beobachten. Dieses Merkmal ist bei der deutschen Bevölkerung höher als bei der aus- ländischen Bevölkerung ausgeprägt. Während knapp 40% der deutschen Bevölkerung des Landkreises Cloppenburg fünfzig Jahre alt oder älter ist, trifft das nur auf knapp 14% der ausländischen Bevölkerung im Landkreis zu.

ab 60-Jährige 3% 17%

50- bis 59-Jährige 11% 22%

40 bis 49-Jährige 18% 13%

30- bis 39-Jährige 20% 11%

20- bis 29-Jährige 23% 12%

10- bis 19-Jährige 12% 13% Ausländer_innen unter 10-Jährige 13% 10% Deutsche

0% 5% 10% 15% 20% 25%

Abbildung 12: Altersstruktur nach Staatsangehörigkeit im Landkreis Cloppenburg 2016 Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen; eigene Darstellung

3 Bildung

3.1 Bildungseinrichtungen

Im Landkreis Cloppenburg gab es der Landesschulbehörde zufolge im Jahr 2015 insgesamt 49 Grundschulen, zwei Hauptschulen, drei Realschulen, eine Gesamtschule, elf Oberschulen, vier Förderschulen sowie vier Gymnasien in kommunaler Trägerschaft, drei weitere Schulen standen in freier Trägerschaft (Oberschule/Förderschule/Gymnasium). Die Schulen, mit Aus- nahme der Grundschulen, verteilen sich folgendermaßen in den Kommunen:

14 Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg

Stadt/Gemeinde Schulen

Barßel • IGS Barßel (Integrierte gesamte Schule Barßel) • Soeste-Schule Barßel (Förder-, Grund-, Haupt-, Realschule) • Förderschule Elisabethfehn

Bösel • Oberschule Bösel

Cappeln • Oberschule Cappeln

Cloppenburg • Oberschule Pingel Anton • Johann-Comenius-Oberschule • Oberschule Marienschule (anerkannte Privatschule) • Albert-Schweitzer-Schule Schule für Lernhilfe und Sprachbe- hinderte • St. Vincenzhaus Sonderschule • Cloppenburg (anerkannte Privatschule) • Clemens-August-Gymnasium

Emstek • Haupt- und Realschule Emstek

Essen • Oberschule Essen

Friesoythe • Oberschule Heinrich-von-Oytha-Schule • Hauptschule Friesoythe • Realschule Friesoythe • Elisabethschule Schule für Lernhilfe mit Sprachheilklassen • Albertus-Magnus-Gymnasium

Garrel • Haupt- und Realschule Garrel

Lastrup • Oberschule Lastrup

Lindern • Oberschule Lindern

Löningen • St-Ludgeri Realschule • Hauptschule Gutenbergschule Löningen • Förderschule Maximilian-Kolbe-Schule • Copernicus-Gymnasium Löningen

Molbergen • Oberschule Anne-Frank-Schule

Saterland • Haupt- und Realschule Saterland • Laurentius-Siemer-Gymnasium

Tabelle 3: Schulen in den Städten und Gemeinden des Landkreises Cloppenburg

Weiterhin existieren im Landkreis Cloppenburg drei Berufsbildende Schulen, zwei davon sind in der Kreisstadt Cloppenburg. Die Berufsbildende Schule am Museumsdorf setzt ihre

15 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

Schwerpunkte auf die kaufmännische, hauswirtschaftliche, sozialpflegerische und agrarwirt- schaftliche Ausbildung. Neben der Hauptstelle in Cloppenburg besitzt diese Schule eine Au- ßenstelle in der Stadt Löningen. Die Berufsbildende Schule Technik in Cloppenburg bietet gewerblich-technische Fachrichtungen an. Die dritte BBS liegt in der Stadt Friesoythe und bietet kaufmännische und handwerkliche Fachrichtungen an. Im Jahr 2015 lag die gesamte Zahl der Schüler_innen der Berufsbildenden Schulen bei 6.755.11

Für die akademische Ausbildung sind in einem Umkreis von 50 Kilometer folgende Bildungs- einrichtungen vorhanden: • Universität Vechta • PHWT - Private Hochschule für Wirtschaft und Technik Vechta/Diepholz/Oldenburg • Carl von Ossietzky Universität Oldenburg — Uni Oldenburg • Jade Hochschule Oldenburg

Zudem gibt es in der Kreisregion die folgenden privaten und öffentlichen Erwachsenenbil- dungseinrichtungen, die eine gute Abdeckung im gesamten Kreisgebiet sicherstellen: • Akademie Überlingen N. Glasmeyer GmbH • bfw - Unternehmen für Bildung, Standort Friesoythe • Bildungsvereinigung Arbeit und Leben e.V. • Bildungswerk Cloppenburg e.V. • Bildungswerk Garrel e.V. • Bildungswerk Friesoythe e.V. • Bildungswerk Lastrup e.V. • Bildungswerk Saterland e. V. • Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW) Cloppenburg/Friesoythe • Capri - Institut für Nachhilfe und Weiterbildung • DEKRA Akademie GmbH • Fachwerk Bildung gGmbH – Cloppenburg • Katholische Akademie Stapelfeld (Katholische Akademie und Heimvolkshochschule e.V.) • Katholisches Bildungswerk Lindern e. V. • Kreishandwerkerschaft Cloppenburg • inlingua Sprachschule Cloppenburg • VitaAkademie GmbH Cloppenburg • Volkshochschule für den Landkreis Cloppenburg e.V.

11 Vgl. Landkreis Cloppenburg (o.J.3)

16 Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg

3.2 Schulabgänger_innen

Abbildung 13 zeigt die Abschlüsse der Schulabgänger_innen der drei Landkreise für das Jahr 2015. Der Vergleich zeigt, dass im Landkreis Cloppenburg der Schwerpunkt beim Realschul- abschluss liegt. Entsprechend gibt es geringere Anteile bei den Schüler_Innen mit Abitur und Hauptschulabschluss. Der Anteil der Schulabgänger_innen ohne Abschluss liegt zwischen den beiden Landkreisen. Auffällig ist, dass der Werra-Meißner-Kreis den höheren Anteil von knapp 42% der Schulabsolventen_innen mit einer Fachhoch-/Hochschulreife vorwies, wäh- renddessen lag dieser Wert im Landkreis Cloppenburg bei knapp 33% und im Landkreis Holzminden bei 33,6%.

Bei der Betrachtung der Schulabschlüsse des Jahres 2015 der Absolvent_innen mit einer aus- ländischen Staatsangehörigkeit ist ein anderes Muster zu erkennen. Abbildung 13 ist zu ent- nehmen, dass im Landkreis Cloppenburg im Jahr 2015 ein größerer Anteil der ausländischen Schulabsolvent_innen den Realschulabschluss erworben hat. Ein Vergleich zwischen den Landkreisen zeigt, dass der Landkreis Holzminden einen deutlich höheren Anteil an auslän- dischen Absolvent_innen mit einer Fachhoch-/Hochschulreife im Jahr 2015 vorwies. Zudem fällt auf, dass im Werra-Meißner-Kreis die Mehrheit der ausländischen Schulabsolvent_innen einen Hauptschulabschluss erlangte.

60 LK CLP 50 LK HOL 40 WMK 30

20

10

0 alle alle alle alle nichtdeutsch nichtdeutsch nichtdeutsch nichtdeutsch ohne Abschluss Hauptschulabschluss Realschulabschluss Fachhochschul- /Hochschulreife Abbildung 13: Schulabgänger_innenquoten nach Schulformen in den Landkreisen 2015 Quelle: Bertelsmann-Stiftung, eigene Darstellung

17 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

Für eine bessere Orientierung in der Bildungslandschaft wurde Ende 2009 eine Beratungs- stelle ins Leben gerufen. Die „Bildungsberatung und Weiterbildungsförderung für den Land- kreis Cloppenburg“ ist eine Anlaufstelle für unterschiedliche Ratsuchende in allen Bildungs- fragen. Die Beratung ist kostenlos und trägerneutral. Das Beratungsangebot steht allen Ziel- gruppen zur Verfügung und wird in vier Themenfelder unterteilt:

Orientierungsberatung Beratung Schulabschlüsse, 2. Bildungsweg Bärbel Schuldt, Bildungsberaterin Yasmin Afzal, Bildungscoach Tel. 04471 9469-90 Tel. 04471 9469-18

Beratung für die Bildungsprämie Sprachberatung Deutsch für Migrant_innen Ina-Maria Meckies Monika Middendorf Tel. 04471 9469-17 Tel. 04471 9469-12 Irina Boyko Tel. 04471 9469-22

4 Wirtschaft

4.1 Wirtschaftsstruktur und -entwicklung

Der Landkreis Cloppenburg ist eine Region mit einer prosperierenden Wirtschaft. Das Brutto- inlandsprodukt, als Gradmesser für die innerhalb eines Gebietes insgesamt erbrachte volks- wirtschaftliche Leistung, hat sich in den letzten zehn Jahren (zwischen 2004 und 2014) um mehr als 60% erhöht.12 Auf Landesebene hat sich das BIP in dieser Zeit um 30 % erhöht.

In den letzten Jahrzehnten unterlag die Wirtschaftsstruktur des Landkreises einem Wandel. Seit den 1960er Jahren entwickelte sich die agrarisch geprägte Region kontinuierlich zu ei- nem Standort mit starker industrieller Ausrichtung. Vor allem nahm in dieser Periode das produzierende Gewerbe an Bedeutung zu. Diese Entwicklung lässt sich überproportional auf das Wachstum der Lebensmittelverarbeitungsindustrie zurückführen. Daneben ist ein erheb- licher Anstieg der Wirtschaftskraft des Dienstleistungssektors zu erkennen, der im Jahr 2015 mit einem Prozentanteil von 37,6 an der gesamten Bruttowertschöpfung des Landkreises Cloppenburg beteiligt war. Die folgende Abbildung 14 zeigt einen Vergleich zwischen den Anteilen der Bruttowertschöpfung nach Sektor im Kreis, Land und Bund.

12 IHK (2016)

18 Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg

60% LK CLP 50% Niedersachsen

40% BRD

30%

20%

10%

0% Land- und Produzierendes Handel, Dienstleistungen, Fortwirtschaft Gewerbe Gastgewerbe u. Sonstiges Verkehr

Abbildung 14: Bruttowertschöpfung in Branchen nach Herstellungspreisen 2014 Quelle: Landkreis Cloppenburg (2017b), eigene Darstellung

In dem großräumigen Landkreis Cloppenburg spielt die Landwirtschaft immer noch eine sehr wichtige Rolle. Abbildung 14 ist zu entnehmen, dass der Anteil dieses Sektors an der ge- samten Bruttowertschöpfung des Kreises mit 4,8 % deutlich höher als der Landes- (1,4 %) und Bundesdurchschnitt (0,6 %) ist. Dies ist durch die hohe Zahl an Betrieben in der industri- ellen Fleischproduktion zu erklären. Die Grundlage dafür bilden die hohen Bestandseinheiten der Schweine-, Rinder-, Hühner-, Enten- und Putenhaltung. Ähnlich ist das Verhältnis bei dem „produzierenden Gewerbe“. Auch hier liegt der Landkreis Cloppenburg mit einem Anteil von 41,8% weit über Landes- und Bundesdurchschnitt. Die Branchen „Handel, Gastgewerbe und Verkehr“ ihrerseits liegen im Landkreis (15,8 %) etwas unter dem Landes- und Bundes- durchschnitt (19,1 % bzw. 20,6 %).

Die folgende Grafik zeigt einen Vergleich zwischen dem Kreis Cloppenburg, dem Land Nie- dersachsen und Bund bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Wirtschafts- zweigen. Die Relevanz des „produzierenden Gewerbes“ für den Landkreis Cloppenburg wird durch die Betrachtung der Beschäftigungsquote in dieser Wirtschaftsbranche noch einmal hervorgehoben. Dort war im Jahr 2015 knapp ein Drittel der versicherungspflichtig Beschäf- tigten tätig, während im Landes- und Bundesdurchschnitt jede_r Vierte in dieser Branche eine Anstellung gefunden hatte. Dem Landes- und Bundesdurchschnitt zufolge sind knapp die Hälfte der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Dienstleistungssektor tätig, während es im Landkreis Cloppenburg rund ein Drittel sind.

19 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

60% 50% LK CLP 40% Niedersachsen 30% BRD 20% 10% 0% Handel, Übriges, Baugewerbe Gewerbe Fischerei Land- und Gastgewerbe Tierhaltung u. Forstwirtschaft, produzierendes Verkehr, Lagerei Verkehr, Dienstleistungen

Abbildung 15: Sozialversicherungspflichtige nach Wirtschaftszweigen im Vergleich 2016 Quelle: Landkreis Cloppenburg; eigene Darstellung

Abbildung 16 vergleicht für das Jahr 2015 die drei Landkreise Cloppenburg, Holzminden und Werra-Meißner anhand ihrer Beschäftigungsanteile nach Sektoren. Darin sind die Anteile der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten am Arbeitsort in drei Sektoren unterteilt. Der primäre Sektor umfasst hier Land-, Forstwirtschaft und Fischerei, der sekundäre Sektor be- zieht sich auf den Bergbau, das verarbeitende Gewerbe, Energie und Bau und der tertiäre Sektor schließt Handel, Gastgewerbe, Verkehr, Kredit, Dienstleistungen, Öffentliche Verwal- tung, Soziales, usw. ein.13

70

60 LK CLP LK HOL 50 WMK 40

30

20

10

0 1. Sektor 2. Sektor 3. Sektor

Abbildung 16: Beschäftigtenanteile in den Sektoren in den Landkreisen in % 2016 Quelle: Bertelsmann-Stiftung, eigene Darstellung

13 www.wegweiser-kommune.de

20 Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg

Mit 4,2% Beschäftigungsanteil am primären Sektor ist der Landkreis Cloppenburg doppelt so stark ausgerichtet wie der Werra-Meißner-Kreis (1,9%) und viermal so stark wie der Land- kreis Holzminden (0,9%). Dennoch ist die Zahl der kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betriebe des Landkreises Cloppenburg in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Hingegen erhöhte sich der Anteil an großen landwirtschaftlichen Betrieben enorm. Während im Jahr 1970 nur zehn Betriebe mit einer Fläche von 100 oder mehr Hektar existierten, wa- ren es im Jahr 2010 insgesamt 168 Betriebe.14

Der sekundäre Sektor weist einen Beschäftigungsanteil von 44,6 % im Landkreis Cloppen- burg, 47,4% im Landkreis Holzminden und lediglich 30,9 % im Werra-Meißner-Kreis auf. Der Beschäftigungsanteil des tertiären Sektors (Handel, Gastgewerbe, Verkehr, Kredit, Dienstleis- tungen, Öffentliche Verwaltung, Soziales, usw.) unterscheidet sich nur geringfügig im Ver- gleich des Landkreises Cloppenburg mit 51,2% zum Landkreis Holzminden mit 51,7%. Ledig- lich der Werra-Meißner-Kreis sticht mit 67,1% des Beschäftigungsanteils heraus.

Laut Landesamt für Statistik Niedersachsen lag die Zahl der gesamten sozialversicherungs- pflichtigen Beschäftigten am Arbeitsort des Landkreises Cloppenburg bei 57.687 (Stichtag 30.06.2015). Davon hatten 22.184 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte den Arbeits- und Wohnort im Landkreis Cloppenburg. Dementsprechend betrug die Zahl der Einpendler zu diesem Zeitpunkt insgesamt 35.503. Zudem weist der Landkreis Cloppenburg mit -4,5 % ein negatives Pendl_innenersaldo auf: Von den gesamten sozialversicherungspflichtigen Be- schäftigten am Wohnort (62.660) üben knapp 65% eine Tätigkeit außerhalb des Landkreises aus.15 Die beiden anderen Landkreise haben ebenfalls ein negatives Pendlersaldo. Im Land- kreis Holzminden liegt es bei -7,5 % und im Werra-Meißner-Kreis bei -11,2 %.

50 LK CLP 40 LK HOL 30 WMK

20

10

0

-10

-20 Einpendler_innen Auspendler_innen Pendler_innensaldo

Abbildung 17: Pendler_innenquoten der Landkreise im Vergleich im Jahr 2015 in % Quelle: Bertelsmann-Stiftung, eigene Darstellung.

14 Landkreis Cloppenburg (o.J.1) 15 Landesamt für Statistik Niedersachsen

21 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

Die Wirtschaftsstruktur des Landkreises Cloppenburg zeigt wie im Landes- (88%) und Bun- desdurchschnitt (knapp 90%) eine hohe Zahl an Kleinst- und Kleinunternehmen. Laut den Statistischen Ämtenr des Bundes und der Länder lag die Zahl der gesamten Unternehmen im Landkreis Cloppenburg bei 6.776 (Stand 2015).16 Insgesamt fallen 5.894 Unternehmen (knapp 87%) in die Kategorie Kleinstunternehmen17, haben also weniger als zehn sozialversi- cherungspflichtige Beschäftigte. Auch die Gruppe der kleinen Unternehmen mit 10 bis 49 Mitarbeiter_innen zeigt eine große Relevanz mit 708 Unternehmen. Die Summe der mittleren Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten lag bei 140. Dagegen lag die Anzahl der Unter- nehmen mit 250 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten oder mehr deutlich darunter mit insgesamt 34 Einheiten.

Wirtschaftsgruppe Betriebe Tätige Personen

Absolut Prozentual Absolut Prozentual

Ernährungsgewerbe 51 35,9 8.593 45,3

Herstellung von Druckerzeugnissen 3 2,1 173 0.8

Herst. v. Gummi- u. Kunststoffwaren 7 4,9 414 2,2

Verarbeitung von Steinen und Erden 9 6,3 334 1,8

Herstellung von Metallerzeugnissen 22 15,5 1.386 7,3

Herst. v. Kraftw. u. Kraftwagenteilen 3 2,1 596 3,1

Maschinenbau 11 7,7 1.608 8,5

Rep., Install. v. Maschinen, Ausrüstung 6 4,2 550 2,9

Elektronische u. optische Erzeugnisse 4 2,8 938 4,9

Elektrische Ausrüstung 4 2,8 1.073 5,7

Herstellung von Möbeln 5 3,5 539 2,8

Sonstige 17 12,2 2.782 14,7

Bergbau u. Verarbeitendes Gewerbe 142 100,00 18.986 100,00

Tabelle 4: Branchenstruktur im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe des LK CLP (Stand 30.09.2017) Quelle: Landkreis Cloppenburg (2017b)

Tabelle 4 zeigt die Zahl der Betriebe und Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe des Landkreises Cloppenburg. Daraus sind bestimmte Trends zu erkennen. Die Ernährungsin- dustrie, die die starke örtliche Landwirtschaft als Rohstofflieferant hat, ist in diesem Bereich

16 Statische Ämter des Bundes und der Länder 17 KMU-Definition nach der NBank

22 Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg ausschlaggebend. Allerdings wäre es falsch, die Wirtschaftsstruktur des Landkreis Cloppen- burg nur unter den Begriffen Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft abzulegen. Die Struk- tur des Verarbeitenden Gewerbes weist einen Mix aus verschiedenen Branchen auf. Neben der Ernährungswirtschaft sind dies vor allem der Stahl-, Maschinen- und Anlagenbau, die Elektrotechnik sowie das Holz-, Papier- und Druckgewerbe.

Insgesamt waren im Jahr 2016 16.951 Sozialversicherungspflichtige im Bergbau und Verar- beitenden Gewerbe beschäftigt, die meisten davon im Ernährungsgewerbe (42,2 %). Diese Wirtschaftsgruppe verfügt ebenso über die höchste Zahl an Betrieben (50). Der Anteil beträgt 36,5 % der gesamten Zahl an Betrieben in diesem Wirtschaftsbereich (137). Dies deutet wie- derum auf die Relevanz der Lebensmittelverarbeitungsindustrie für die Wirtschaft des Land- kreises Cloppenburg hin. Der Wirtschaftszweig „Maschinenbau“ beschäftigte zu diesem Zeit- punkt rund 9,4 % der Sozialversicherungspflichtigen im verarbeitenden Gewerbe. Somit übernimmt diese Wirtschaftsgruppe „Maschinenbau“ direkt unter dem Spitzenreiter „Ernäh- rungsgewerbe“ eine führende Position. Auch die Relevanz der Wirtschaftsgruppen „Herstel- lung von Metallerzeugnissen“ und „Elektrische Ausrüstung“ ist nicht zu übersehen. Dort wa- ren 6 % bzw. 7,3 % der Beschäftigten (im verarbeitenden Gewerbe) tätig18.

Zu den größten und umsatzstärksten Unternehmen im Landkreis Cloppenburg zählen fol- genden Unternehmen:

Ort Branche Unternehmen Umsatz in Mitarbei- Mio. € ter_innen Essen (Olden- Kartoffelverarbeitung Wernsing Food-Family 847 3.221 burg) GmbH & Co. KG Cloppen- Fleischverarbei- Sprehe Geflügel- und 790 2.600 burg/Cappeln tung/Schlacht- und Zer- Tiefkühlfeinkost Handels legungsbetrieb GmbH & Co. KG Lönningen Bauchemie/ Holzlackin- Remmers Gruppe 275 1.400 dustrie Garrel Großschlachtbetriebe Böseler Goldschmaus 420 640 GmbH & Co. KG Schneiderkrug Mischfutterhersteller GS agri eG 508 403 Saterland Elektrotechnik Waskönig+Walter Kabel- 404 510 Werk GmbH u. Co. KG Cloppenburg Fahrradhersteller Derby Cycle Holding 250 700 GmbH Tabelle 5: Die größten und Umsatzstärksten Unternehmen im Landkreis Cloppenburg Quelle: Landkreis Cloppenburg

18 Landkreis Cloppenburg (o.J.1)

23 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

Des Weiteren ist für den Landkreis Cloppenburg die hohe Anzahl an Handwerksunternehmen auffällig. Dem Landesamt für Statistik Niedersachsen zufolge waren im Jahr 2014 insgesamt 91 Unternehmen je 10.000 Einwohner_innen für den Landkreis Cloppenburg verzeichnet. Dadurch nahm der Landkreis Cloppenburg die Spitzenposition im Land Niedersachsen ein, wo im gleichen Zeitraum der Durchschnitt bei 62 Handwerksunternehmen je 10.000 Einwoh- ner_innen lag. Grund hierfür könnte die positive Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Cloppenburg sein, die das Baugewerbe vorantreibt. Andererseits steht der Landkreis Holz- minden auch über dem Landesdurchschnitt mit 72 Unternehmen je 10.000 Einwohner_innen. Im Werra-Meißner-Kreis kamen 78 Handwerksunternehmen auf 10.000 Einwohner_innen19. Damit liegt der Landkreis über dem hessischen Landesschnitt von 69 Unternehmen pro 10.000 Einwohner_innen.

In Bezug auf den Umsatz pro Beschäftigtem_r stehen die Handwerksunternehmen des Land- kreises Cloppenburg mit einem durchschnittlichen Umsatz von 152.720 € ein zweites Mal auf dem ersten Platz in Niedersachsen. Im Jahr 2014 lag der Durchschnitt auf Landesebene bei 98.841 € pro Beschäftigtem_r. Dagegen lag der durchschnittliche Umsatz pro Beschäftig- tem/r bei den Handwerksunternehmen im Landkreis Holzminden bei 75.583 € und somit deutlich unter dem Wert des Landkreises Cloppenburg sowie des Landes Niedersachsen.20

4.2 Arbeitslosigkeit

Im aktuellen Referenzzeitraum (April 2018) wird im Landkreis Cloppenburg nach den veröf- fentlichten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit eine Arbeitslosenquote von 4,1 % angege- ben. Im direkten Vergleich vom Landkreis Cloppenburg mit den Landkreisen Werra-Meißner und Holzminden präsentiert der Landkreis Holzminden die höchste Arbeitslosenquote von 6,6%, der Werra-Meißner-Kreis seinerseits besitzt eine Arbeitslosenquote von 5,0%.21 Der Vergleich in Abbildung 18 zeigt, dass die Arbeitslosenquoten in allen drei Landkreisen im vergangenen Jahrzehnt abnahm.

Während im Bundes- und Landesdurchschnitt die Arbeitslosenquote zwischen 2010 und 2016 stetig gesunken ist, hat sie sich im Landkreis Cloppenburg auf niedrigem Niveau na- hezu konstant verhalten. Von 2011 bis 2016 nahm die Arbeitslosigkeit im Bundesdurch- schnitt um 1% und im Landesdurchschnitt um 0,9% ab. Die Arbeitslosenquoten des Werra- Meißner-Kreises sowie des Landkreises Cloppenburg liegen unterhalb des Durchschnitts des Landes Niedersachsen und des Bundes.

19 Hessisches statistisches Landesamt (2016) 20 Landesamt für Statistik Niedersachsen 21 Arbeitsagentur

24 Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg

20 18 LK CLP 16 LK HOL 14 WMK 12 10 8 6 4 2 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Abbildung 18: Arbeitslosenanteil an den SvB in % im Vergleich, 2006 bis 2015 in %. Quelle: Bertelsmann-Stiftung; eigene Darstellung.

4.3 Gründungsgeschehen

Das wirtschaftliche Wachstum des Landkreises Cloppenburg lässt sich nicht nur auf die posi- tive Entwicklung bestehender Betriebe zurückführen, sondern auch auf die Zahlen der neu- gegründeten Unternehmen. Gemäß der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer liegt der Landkreis Cloppenburg an der Spitze des regionalen Gründungsindexes.

Abbildung 19: Anzahl der Neugründungen je 10.000 EW, 1. Halbjahr 2017 Quelle: IHK

25 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

Zum ersten Halbjahr 2017 wurde für den Landkreis Cloppenburg eine Quote von vierzig Gründungen je 10.000 Einwohner_innen verzeichnet, gefolgt von der Stadt Oldenburg mit 35. Der Durschnitt in Niedersachsen liegt bei 31 Unternehmen je 10.000 Einwohner_innen.

Des Weiteren werden für den Landkreis Cloppenburg mehr Unternehmensgründungen als Unternehmensaufgaben verzeichnet. In der nachfolgenden Abbildung 20 wird die Anzahl an Neugründungen und Geschäftsaufgaben nach Wirtschaftszweigen innerhalb des Landkreises Cloppenburg im Jahr 2016 veranschaulicht.

1200 1061 1039 Neugründungen 999 1000 823 800 Aufgabe

600

400 274 255 248 225 216 214 190 200 164 46 30 0

Abbildung 20: Neugründungen und Geschäftsaufgaben nach Branchen im Landkreis Clop- penburg 2016 Quelle: IHK; eigene Darstellung

Im Jahr 2016 gab es im Landkreis Cloppenburg insgesamt 1039 Neugründungen und 823 Geschäftsaufgaben. Die Zahl der Neugründungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr zwar um 2 % verringert, aber die Zahl der Geschäftsaufgaben ging in diesem Zeitraum um mehr als 12 % zurück. Dieses Verhältnis zeigt für diesen Zeitraum eine positive regionale Entwicklung der Kreiswirtschaft. Die wenigsten Neugründungen (46) wurden im „verarbeitenden Gewerbe“ verzeichnet. Am häufigsten wurde im Dienstleistungssektor gegründet (274), gefolgt vom Handel (255).

Für den Werra-Meißner-Kreis wurden im Jahr 2016 mehr Geschäftsaufgaben (682) als Ge- schäftsanmeldungen (613) verzeichnet, wobei im Vergleich zum vorherigen Jahr die Anmel- dungen um 10 % und die Abmeldungen um knapp 6 % gestiegen sind.22 Der gleiche Trend ist

22 Hessisches Statistisches Landesamt (2017)

26 Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg beim Landkreis Holzminden noch stärker zu erkennen. Im Jahr 2015 gab es in dieser Region deutlich mehr Geschäftsaufgaben (476) als -anmeldungen (390).

Das Gründungsgeschehen hat sich im Landkreis Cloppenburg zwischen 2003 und 2015 dy- namisch entwickelt. Von 2003 bis 2004 ist eine Zunahme von knapp 20 % an der Zahl der Neugründungen und knapp 15 % an der Zahl der Geschäftsaufgaben zu verzeichnen. Seit- dem hat sich die Zahl der Geschäftsaufgaben bis 2015 eher konstant verhalten. Ab 2008 ist eine deutliche Tendenz nach oben zu erkennen. Die Zahlen der Neugründungen haben bis 2010 eine stetige Zunahme erfahren, dagegen ist von 2010 bis 2015 ein gegenläufiger Trend zu beobachten. Auffällig hier ist, dass in diesem Zeitraum kein negativer Saldo für den Landkreis Cloppenburg zu verzeichnen ist.

2500 Neugründungen 2000 Geschäftsaufgaben

1500

1000

500

0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Abbildung 21: Neugründungen und Geschäftsaufgaben von 2003 bis 2015 Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen; eigene Darstellung

Neugründungen und Geschäftsaufgaben durch Ausländer_innen

Laut der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gründen jedes Jahr deutschlandweit rund 170.000 Migrant_innen (Ausländer_innen oder Eingebürgerte) ein Unternehmen.23 Diese Zahl entspricht einem Fünftel der gesamten Existenzgründungen. Verglichen mit ihrem Bevölke- rungsanteil haben Migrant_innen eine höhere Neigung zur Selbständigkeit als Einheimische.

In Niedersachsen wurden für das Jahr 2014 insgesamt 39.840 Neugründungen von Einzelun- ternehmen verzeichnet.24 Davon wurden 9.088 Einzelunternehmen durch ausländische Staatsangehörige gegründet. Nahezu jedes vierte neugegründete Einzelunternehmen wurde durch nichtdeutsche Personen gegründet.

23 KfW (2017) 24 Große, Franziska (2015)

27 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

Wenn die Staatsangehörigkeit in die Betrachtung einbezogen wird, hat die Mehrheit der aus- ländischen Gründer_innen in Niedersachsen aus dem Jahr 2014 eine europäische Herkunft. Am häufigsten gründeten Personen aus Polen (2.902 Neugründungen), danach folgten die Rumän_innen mit 1.260, die türkischen Staatsangehörigen mit 817 sowie die Bulgar_innen mit 804 Neugründungen.25 Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Betrachtung der Auslän- der_innenquote an den Neugründungen von Einzelunternehmen im Landkreis Cloppenburg.

Dem Landesamt für Statistik Niedersaschen zufolge wurde für das Jahr 2014 eine gesamte Zahl von 878 Neugründungen von Einzelunternehmen im Kreis Cloppenburg verzeichnet.26 Knapp 23% der gesamten Gründungen von Einzelunternehmen im Landkreis Cloppenburg wurden durch Personen mit einem ausländischen Pass getätigt (zu diesem Zeitpunkt Auslän- der_innenquote: 7,127). Zu beachten ist, dass diese Daten nur nichtdeutsche Staatsangehö- rige umfassen, sodass der Anteil an Neugründungen von Einzelunternehmen durch Men- schen mit Migrationshintergrund vermutlich deutlich höher liegt.

23%

77% Deutsche nicht Deutsche

Abbildung 22: Neugründungen von Einzelunternehmen im Landkreis Cloppenburg für das Jahr 2014 Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen

Der ausländische Anteil an den Neugründungen entspricht nahezu dem Landesdurchschnitt. Abbildung 23 zeigt die Ausländer_innenquote der drei Landkreise über einen Zeitraum von vier Jahren. Im Landkreis Holzminden haben 2014 insgesamt 263 Personen ein Gewerbe an- gemeldet. Davon hatten 52 einen ausländischen Pass. Somit liegt die Ausländer_innenquote an Neugründungen von Einzelunternehmen (knapp 20 %) des Landkreises Holzminden unter dem Wert für den Landkreis Cloppenburg. Im Werra-Meißner-Kreis gab es 2014 insgesamt 569 Neugründungen, 55 davon wurden von Personen ohne deutschen Pass gegründet. Damit liegt die Ausländer_innenquote mit 9,7 % deutlich unter den Quoten der beiden anderen Landkreise.

25 Große, Franziska (2015) 26 Große, Franziska (2015) 27 Landesamt für Statistik Niedersachsen

28 Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg

30

25

20

15

10 WMK 5 LK HOL LK CLP 0 2012 2013 2014 2015 2016

Abbildung 23: Anmeldungen von Unternehmen durch Personen nichtdeutscher Staatsangehö- rigkeit im Vergleich der drei Landkreise Quelle: Hessisches statistisches Landesamt, Landesamt für Statistik Niedersachsen; ei- gene Darstellung

Abbildung 24 zeigt die Entwicklung im Zeitraum von 2011 bis 2016 der Neugründungen von Einzelunternehmen nach Staatsangehörigkeit (deutsch/ausländisch) im Landkreis Cloppen- burg.

1’400 insgesamt 1’200 deutsch 1’000 ausländisch

800

600

400

200

0 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Abbildung 24: Neugründungen von Einzelunternehmen nach Staatsangehörigkeit im Zeit- raum 2011-2016 Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachen; eigene Darstellung

Seit 2011 erfolgt eine kontinuierliche Senkung der gesamten Zahlen an Neugründungen von Einzelunternehmen innerhalb des Landkreises Cloppenburg. Verglichen mit Ausländer_innen

29 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen ist die Zahl der Neugründungen durch deutsche Staatsangehörige stärker zurückgegangen. Während im Jahr 2011 insgesamt 1041 Neugründungen durch Deutsche angemeldet wurden, gab es im Jahr 2016 40% weniger Anmeldungen (624). Im Vergleich dazu verringert sich die Zahl an Neugründungen durch ausländische Staatsangehörige in derselben Periode um weni- ger als 30 %. Jedoch ist hier anzumerken, dass die Zahlen an Neugründungen durch auslän- dische Staatsangehörige im Gegensatz zu den Zahlen an Neugründungen durch Deutsche keine kontinuierliche Entwicklung vorweisen. Die Anmeldungszahlen durch die nichtdeut- schen Personen haben in diesem Zeitraum zwischen Verringerung und Erhöhung alterniert.

Wenn das Herkunftsland der Gründer_innen aus dem Jahr 2014 im Landkreis Cloppenburg in Betrachtung gezogen wird, ist festzustellen, dass die Mehrheit eine europäische Herkunft hat. Von den 201 Gründer_innen aus diesem Jahr mit einem ausländischen Pass stammen über 40 % (86) aus Polen. Dabei liegt der Anteil von Frauen bei knapp 15 % (13). Mit insge- samt 24 Neugründungen liegt das Herkunftsland Rumänien auf dem zweiten Platz. Hier liegt der weibliche Anteil deutlich höher als bei den polnischen Staatsangehörigen (über 41 %). Mit deutlich weniger Neugründungen liegt Litauen auf dem dritten Platz (15), gefolgt von Bulga- rien mit insgesamt zehn Neugründungen (in beiden Fällen durch ausschließlich männliche Gründer getätigt).

4.4 Gewerbeflächen- und Leerstandmanagement

Einen allgemeinen Überblick, sowohl über die Leerstände der Gewerbeimmobilien, als auch über die verfügbaren Gewerbeflächen im Landkreis Cloppenburg, kann durch die Online- Plattform „REGISonline.de“28 verschafft werden. Dort werden einige wirtschaftliche Daten aus der Nordwestregion Niedersachsens aufgeführt, u.a. die Zahl an verfügbaren Gewerbeflächen (siehe Abbildung). Für den Landkreis Cloppenburg werden derzeit (Stand April 2018) insge- samt 26 verfügbare Gewerbeflächen aufgezeigt.

28 REGISonline

30 Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg

Abbildung 25: verfügbare Gewerbefläche im Landkreis Cloppenburg (Stand 12.07.2017) Quelle: RegisOnline.de

Wegen der hohen Dynamik im Gewerbeimmobiliengeschäft werden im Landkreis Cloppen- burg keine gesicherten Daten im Hinblick auf den Leerstand von Gewerbeimmobilien in ihrer Gesamtheit erfasst. Dafür wäre die Einstellung vom zusätzlichen Personal zur Pflege der Da- tenbank erforderlich. Allerdings gab es seitens der Stadt Cloppenburg in der Vergangenheit schon einmal den Versuch, eine sogenannte „Gewerbeimmobilienbörse“ einzurichten, die zurzeit jedoch nur bedingt belastbar die Zahl der leerstehenden Gewerbeimmobilien auf- zeigt.

Nach Aussage des Wirtschaftsförderers der Stadt Cloppenburg, Herrn Kalvelage, sind in den Wirtschaftsbereichen wie z.B. „Industrie und Handwerk“ in der Stadt Cloppenburg „fast keine“ Leerstände zu verzeichnen. Im Einzelhandelsbereich besteht eine große Nachfrage nach Ge- werbeimmobilien in zentraler Lage, was jedoch nicht für den Randbereich der Stadt gilt.29

Die nachfolgende Abbildung 26 wurde der Neuaufstellung des Einzelhandelskonzepts für die Stadt Cloppenburg entnommen30. Darauf ist der zentrale Versorgungsbereich der Innenstadt zu erkennen.31 Die Lange Straße verfügt über eine sehr hohe Nachfrage nach Gewerbeimmo- bilien und zeigt dementsprechend fast keine Leerstände auf. Dagegen, wie dem Schaubild zu

29 Gespräch mit Jörg Kalvelage 30 Stadt Cloppenburg (2017) 31 Der hier aufgezeigte Leerständebestand kann überholt sein.

31 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen entnehmen ist, ist der periphere Bereich der Innenstadt intensiver von Leerständen betrof- fen.

Der Landkreis Holzminden ist stark vom Leerstand betroffen. Das gilt auch für die Innenstadt der Kreisstadt Holzminden. Laut dem Flächenprogramm FREE der IHK Hannover stehen im gesamten Kreisgebiet aktuell 31 Gebäude leer (Stand April 2018). Das niedersächsische Lan- desamt für Geoinformation und Landesentwicklung betreibt eine Datenbank, die den Leer- stand dokumentiert. Ähnliches trifft auch auf den Werra-Meißner-Kreis zu. Obwohl seit 2008 keine neuen Baugebiete ausgewiesen wurden, nimmt der Leerstand in den Ortskernen zu. Das kann auf den demographischen Wandel zurückgeführt werden. Die Wirtschaftsförde- rungsgesellschaft des Landkreises dokumentiert den Leerstand mithilfe einer eigenen Da- tenbank. Da es sich aber um ein freiwilliges Angebot für Besitzer_innen der Gewerbeflächen handelt, kann keine Vollständigkeit gewährleistet werden.

Abbildung 26: Zentraler Versorgungsbereich Innenstadt, Stadt Cloppenburg Quelle: Stadt Cloppenburg (2017): 54

32 Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg

5 Integrationsförderung

Die Förderung der Integration von Migrantinnen und Migranten hat im Landkreis Cloppen- burg einen hohen Stellenwert und wird als Querschnittsthema verstanden. Expert_innen und Praxisakteur_innen aus den unterschiedlichsten Bereichen vernetzen sich, um die Integration vor Ort voranzubringen. Diesbezüglich werden in der Kreisverwaltung alle einschlägigen Themen von der Stabsstelle „Gleichstellung, Integration und Demografie“ gebündelt. Die fol- gende Skizze stellt die Vernetzung der verantwortlichen Stellen dar.

Abbildung 27: Integrationsförderung im Landkreis Cloppenburg Quelle: Landkreis Cloppenburg (o.J.)

Die Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe (MuT)/Integrationsbeauftragte ist der Stabsstelle Gleichstellung, Integration und Demografie unterstellt. Diese Stelle existiert seit 2014 und wird zu 50% vom Land Niedersachsen finanziert. Das Handlungsfeld ist sehr um- fangreich und umfasst u.a. folgende Aufgaben:

• Bestandsaufnahme und Analyse der Situation vor Ort • Erstellung und Fortschreibung eines lokalen Handlungskonzeptes • Bündelung, Koordination und Organisation kommunaler Integrationsaufgaben

33 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

• Aufbau und Pflege verbindlicher kooperativer Strukturen mit den verschiedenen Trägern in der Migrations- und Integrationsarbeit. • Zusammenarbeit und Vernetzung mit Migrantenorganisationen sowie deren Unterstüt- zung • Förderung und Koordination des ehrenamtlichen Engagements • Förderung der interkulturellen Öffnung von Vereinen, Verbänden und sonstigen Organi- sationen • Interkulturelle Öffnung der Kommunalverwaltung • Aufbau und die Intensivierung von Netzwerkarbeit

Im Bereich der interkulturellen Öffnung der Kommunalverwaltung wurden bereits mehrere Initiativen ergriffen, wie zum Beispiel die Durchführung von interkulturellen Trainingseinhei- ten für Mitarbeiter_innen des Gesundheitsamtes und des Jugendamtes (Krankenschwestern und -pfleger/Ärzt_innen/Sozialarbeiter_innen). Weiterhin wurden mehrere Vortragsreihen bzw. Veranstaltungen mit Themen aus dem Bereich „Migration und Integration“ für die ge- samte Verwaltung organisiert.

Seit Sommer 2015 wird seitens der Kreisverwaltung für Geflüchtete eine sogenannte Will- kommenskultur umgesetzt, und zwar durch die Abgabe von Willkommenspaketen (Beklei- dung/Präventionsmaterial/usw.). Dementsprechend werden wichtige Informationsbroschü- ren auch in mehreren Sprachen zur Verfügung gestellt. Zudem wurde ein Dolmetscherdienst organisiert.

Der Landkreis Cloppenburg unterstützt den Austausch zwischen den verschiedenen Ak- teur_innen der Integrationsförderung. So stellt z.B. die Kreisverwaltung einmal jährlich einen Teil ihrer Räumlichkeiten für die Durchführung des Nouruz-Festes (siehe Anhang) kostenlos zur Verfügung.32

Des Weiteren bündelte die Stelle Bildungskoordination für Neuzugewanderte unterschiedli- che Themenfelder wie Sprachförderung, Integrationskurse, Ausbildung, Weiterbildung sowie Anerkennung von ausländischen Abschlüssen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt bei der Ver- netzung der unterschiedlichsten kommunalen Bildungsakteur_innen (Bildungsträger, öffent- liche Einrichtungen, zivilgesellschaftliche Organisationen usw.). Diese Stelle wird zu 100% vom Bundesbildungsministerium finanziert. Seit Anfang des Jahres 2018 hat Frau Gabriela Kalvelage diese Stelle im Landkreis Cloppenburg inne.

Weiterhin ist Frau Mareike Schrandt seit Ende 2017 im Landkreis Cloppenburg für die Schaf- fung von Transparenz über das Angebot an Sprachkursen verantwortlich (Koordination für regionale Sprachförderung). Dabei soll das vielfältige Angebot an Sprachkursen für Zuge- wanderte aus dem Landkreis andauernd gesammelt und veröffentlicht werden.

32 Gespräch mit Petra Thesing

34 Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg

Im Rahmen dieser Aufgabe stehen zurzeit drei Informationsblätter auf der Website des Land- kreises zur Verfügung:

• Liste der Sprachangebote in den Städten und Gemeinden des Landkreises Cloppenburg (außer Stadt Cloppenburg) • Sprachangebote in der Stadt Cloppenburg • Bildungsträger Sprachkurse

Die Bemühungen des Landkreises, die Migrantinnen und Migranten zu integrieren, folgen bestimmten Leitlinien, die am 18. Dezember 2008 im Kreistag beschlossen wurden. Auf der Website des Landkreises sind diese Leitlinien außer in deutscher auch in arabischer, russi- scher, türkischer Sprache verfügbar.

35 MIGOEK | Migrantische Ökonomie für ländliche Kommunen

6 Quellenverzeichnis

Arbeitsagentur: Statistik nach Regionen. URL: www.statistik.arbeitsagentur.de/Naviga- tion/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Niedersachsen/Clop- penburg-Nav.html Bertelsmann-Stiftung: Wegweiser Kommune informiert über demographische Entwicklungen in Kommunen. URL: www.wegweiser-kommune.de Bundesamt für Migration und Flüchtlinge: Definition des Begriffes „Migrationshintergrund“. URL: www.bamf.de/DE/Service/Left/Glossary/_function/glossar.html?lv3=3198544 Große, Franziska (2015): Unternehmensgründungen in Niedersaschen 2011 bis 2014 – Un- tersuchung der Neugründungen von ausländischen Staatsangehörigen sowie des weibli- chen Gründungsgeschehens. URL: https://www.destatis.de/GPStatistik/servlets/MCRFile- NodeServlet/NIMonografie_derivate_00000050/pdfa_MH_2015_04_Unternehmensgruen- dungen%20in%20Niedersachsen%202011%20bis%202014%20.pdf Hessisches Statistisches Landesamt (2016b). Hessische Kreiszahlen. Ausgewählte neue Da- ten für Landkreise und kreisfreie Städte. Band 1, 2016. 2., korrigierte Auflage. 61. Jahr- gang. Wiesbaden. Hessisches Statistisches Landesamt (2017): Statistische Berichte. Gewerbeanzeigen in Hessen im Jahr 2017. URL: www.statistik.hessen.de/sites/statistik.hessen.de/files/DI2_j17.pdf Hessisches statistisches Landessamt (2016a): Handwerkszählung 2014. Unternehmen, Be- schäftigte und Umsätze in Hessen und in den Verwaltungsbezirken. www.desta- tis.de/GPStatistik/servlets/MCRFileNodeServlet/HEHeft_deri- vate_00006173/E_HWZa_j14_a.pdf IHK Oldenburgische Industrie- und Handelskammer (2016): Zahlen & Daten 2016. URL: www.ihk-oldenburg.de/blob/olihk24/geschaeftsfelder/unsereregion/Konjunktur/down- loads/3298856/4f49ee51676185c166918ca36df8a440/Zahlen-und-Fakten-data.pdf KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau (2017): Migranten gründen häufiger und größer: Mehr Wochenstunden, mehr Angestellten. KfW-Fokus Volkswirtschaft Nr. 165 Landesamt für Statistik Niedersachsen: LNS-Online. URL: www.statistik.niedersachsen.de Landkreis Cloppenburg (2017a): Demografiestrategie Band 1. Bevölkerungsanalysen, -prog- nosen und zukünftige Handlungsfelder für den Landkreis Cloppenburg. Cloppen- burg/Bremen Landkreis Cloppenburg (2017b): Wirtschaftliche Branchenstruktur. URL www.lkclp.de/kreis- politik/zahlen-daten-fakten/wirtschaftliche-branchenstruktur.php Landkreis Cloppenburg (2016a): Analyse der Bevölkerungsentwicklung. URL: www.lkclp.de/ kreis-politik/demografischer-wandel/analyse-der-bevoelkerungsentwicklung.php Landkreis Cloppenburg (2016b): Altersstrukturen. URL: www.lkclp.de/kreis-politik/zahlen- daten-fakten/altersstrukturen.php Landkreis Cloppenburg (o.J.): Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe, Integrations- beauftragte. URL: www.lkclp.de/kreis-politik/integration-migration/koordinierungsstelle- fuer-migration-und-teilhabe-integrationsbeauftragte.php

36 Die Ausgangslage im Landkreis Cloppenburg

Oldenburgische Volkszeitung vom Donnerstag, 24. August 2017 REGISonline: Verfügbare Gewerbeimmobilien im Landkreis Cloppenburg. URL: www.regison- line.de/de/standort/gf/ Stadt Cloppenburg (2017): Neuaufstellung Einzelhandelskonzept. URL: www.cloppen- burg.de/uploads/files/cloppenburg_ehk_2017.pdf Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Gemeinsames Statistikprotal. Regionalatlas Deutschland. URL: www.statistikportal.de Statistisches Bundesamt (2016): Geburtenziffer 2015: Erstmals seit 33 Jahren bei 1,50 Kin- dern je Frau. Pressemitteilung Nr. 373 vom 17.10.2016. URL: www.destatis.de/DE/Pres- seService/Presse/Pressemitteilungen/2016/10/PD16_373_126.html;jsessio- nid=C8ED22B47F15096E4C1EF6F33DA62B74.cae1 Statistisches Bundesamt: Zahlen & Daten, Länder & Regionen. URL: https://www.desta- tis.de/DE/ZahlenFakten/LaenderRegionen/LaenderRegionen.html Alle Links zuletzt überprüft am 9.7.2018

Gesprächspartner_innen im Landkreis Cloppenburg

Amiry, Mina Integrationslotsen, Geschäftsführerin Baumann, Stefan N-Bank Oldenburg, Beratung/Dienstleistung Becker, Claudia Existenzgründungsagentur für Frauen, Projektleistung und Beratung Behrens, Biljana Flüchtlingshilfe Emstek, Mitarbeiterin Engelmann, Claudia Agentür für Arbeit, Arbeitsvermittlerin Frye-Büssing, Claus HGV Emstek e.V., Vorsitzender Groteschulte, Ludger Wirtschaftsförderung Cloppenburg, Beratung/Förderung/KMU Hinrichs, Petra LEADER-Region Soestenniederung, Regionalmanagerin Hoffschroer, Michael Kreishandwerkerschaft Cloppenburg, Hauptgeschäftsführer Höller, Michael IHK Oldenburg, Existenzgründungsberater Klasen, Klaus Bremer Senior Service e.V., Vorsitzender Kalvelage, Klaus Stadt Cloppenburg Wirtschaftsförderung Mekelnborg, Dirk Volksbank Cloppenburg, Firmenkundenberater Müller, Dieter JobCenter Cloppenburg, Leiter Naber, Frank Landessparkasse zu Oldenburg Cloppenburg, Firmenkundenberater Ruppert, Susann Handwerkskammer, Geschäftsleiterin Wirtschaftsförderung Schlarmann, Christian Gründerhaus Steinfeld, Leiter Sieger, Bernard DEHOGA WeserEms, Vorsitzender Thesing, Petra Landkreis Cloppenburg, Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe Thoben, Katrin Kreishandwerkerschaft Cloppenburg, Willkommenslotsin Vaske, Georg Agentur für Arbeit Cloppenburg, Teamleiter Arbeitsvermittlung Wunder, Christine Jobcenter Cloppenburg, stellvertretende Geschäftsführerin

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