Sommer Im Schönen St. Anton Am Arlberg, 1304 Meter, Dem Tiroler Höhenluftkurort

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Sommer Im Schönen St. Anton Am Arlberg, 1304 Meter, Dem Tiroler Höhenluftkurort Universitäts- und Landesbibliothek Tirol Sommer im schönen St. Anton am Arlberg, 1304 Meter, dem Tiroler Höhenluftkurort Langenmaier, Luis Innsbruck, 1946 urn:nbn:at:at-ubi:2-8379 Univ .-Bibliothek Innsbruck 27904 SOMMER IM SCHONEN A M ARLBERG 1304 METER dem Tiroler Höhenluftkurort Ei i Wegweiser mit Bildern , einer Geländekarte und einer Auto -Routenkarte für den Erholungsuchenden , Wanderer , Kraftfahrer .M.? Innsbruck + C68418305 19 4 6 Herausgegeben vom Verkehrsverein St . Anton a . Arlberg Bearbeitet von Luis Langenmaier ■Tyroliadruck Innsbruck $ 0, 19. fbp . y it St. Anton am Arlberg , 1304 m über dem Meere Ehe es seinen Weltruf als Wintersportplatz errungen hatte , war St . Anton am Arlberg schon ein beliebter Höhenluftkurort . Ein kleiner , aber treuer Gästekreis kehrte da regelmäßig wie¬ der , um in der kräftigenden , frischen Bergluft sich zu stärken , um zu wandern und in der zauberhaften Tiroler Bergwelt neue Kraft .zu holen . Umgeben von der Gastlichkeit eines altansäs¬ sigen Hotelgewerbes , von der Gemütlichkeit einer sicheren Zeit , führten diese frühen Sommergäste ein behagliches Landleben in . diesem hochgelegenen , schqnen Alpendorf . Die Höhenluft von St. Anton war wie geschaffen für Nachkuren und wirkte nicht wenige ^ heilend bei Erkrankungen der Luftwege , Asthma¬ erscheinungen und Blutkreislaufstörungen . Das sommerliche St . Anton *sieht sich heute einer mehrfachen Aufgabe gegenübergestellt . Es will dem Erholung suchenden älteren Gast die ersehnte Ruhe geben , dem mehr sportlich ein¬ gestellten Wanderer und Bergsteiger eine Bergheimat sein und " schließlich durch seine zentrale Lage in einem Alpenteil , der kreuz und quer von den schönsten Alpenstraßen durchzogen ist, den Autoreisenden auch für längere Zeit fesseln . Zahlreich sind die Autotouren , die von St . Anton aus unlernommen «wer¬ den können und von denen man immer wieder in seine som¬ merliche Ruhe und Schönheit zurückkehren kann , manch reiz¬ volle Verbindung von Autosport mit ßergsteigen läßt sich in den Ferienplan einflechten . Und jeden Sommergast . lockt schließlich das schön gelegene Schwimmbad , die Tennisplätze , die Seilbahn auf den 2180 m hohen Galzig , eine der schönsten Bergbahnen Österreichs . Trotz seines fremdenverkehrsmaßigen Charakters hat sich Sankt Anton am Arlberg doch auch das Alpendörfliche erhalten , spürt man überall das Bauernmäßige im Leben der Bewohner , Das gibt unvergeßliche Bilder echten Bergsommerlebens . Das Erholungsbedürfnis des heutigen Menschen ist durch die Anforderungen der Zeit noch größer geworden . Möge er ge¬ rade nach so langen , entnervenden Kriegszeiten den Weg in die Berge finden , in ihre wohltuende Stille . „ Für Ratschläge sei den Herren Korn.-Rat Waftei * Schüler , Hermann Schüler , Rudi Matt und Josef Fahrner gedankt ." 3 Land um den Arle — ein kleiner Rückblick St. Anton am Arlberg , 1304 m, ist der Hauptort des Stanzer¬ tales und hat etwa 1700 Einwohner . Mit Nässerem , dem eigent¬ lichen Stammdorf und St . Jakob , dem öftesten Dorf im obersten Stanzertal , bildet St . Anton eine Gemeinde . Der Name „St . An¬ ton " erscheint erstmalig im Jahre 1691, als zu Ehren des Hl. An¬ tonius ein Kirchlein erbaut wurde , während der frühere Orts¬ name „Berg " als Hinweis gelten kann , daß die ersten Häuser des Dorfes am ansteigenden Hang , also dem heutigen Ober¬ dorf entstanden sind . Schon die Römer kannten den Arlbergpaß , als im Jahre 15 v . Chr . Drusus über ihn in die Schweiz zog . Damals gehörte auch der Arlberg zum rätischen Lebensraum . Rätisches Volks¬ tum Und Sprache vermischten sich während der jahrhunderte¬ langen römischen Besetzung mit romanischer Art . Heute finden wir auf unserer Landkarte ^ seltsame und fremd klingende Be¬ zeichnungen . Es sind stumme Zeugen aus jener fernen Zeit , rätoromanische Sprachenreste . Jahrhunderte später kamen mit der Völkerwanderung die Bajuwaren in die Haupttäler Tirols und ließen sich unter den Rätoromanen nieder , sie im Laufe der Zeit immer mehr in ihren rassischen Bestand aufnehmend . Nur ln wenigen Alpentälern erhielten sich die Rätoromanen , die Ladiner . Im Stanzertal und Paznaun waren noch lange räto¬ romanische Rassenmerkmale zu finden und trifft man heute noch solche Einflüsse . In den ersten Jahrhunderten unseref Zeitrechnung wechselt der Arlberg in seiner Bedeutung öfter mit der NordsOdrichtung über die Porta Claudia bei Scharnitz oder dem Fernpaß . Aus der Zeit der Kreuzzüge stammt der erste urkundliche Hinweis auf den Namen Arlberg . Graf Hugo von Montfort stiftet auf einem Hoftage zu Ulm an Feldkirch ein Johanniterhaus und schenkt dazu „eine Kapelle im St . Mariental mit dem Walde , der sich an den Arle anschließt ". Diese Kapelle ist der Vor¬ läufer des Kirchleins zu Klösferle , das dort errichtete Johan - niterhospfz gab schließlich dem Tal den Namen Klostertal . Am Ostrand des geschenkten Waldes wurde eine „Stube " erstellt als Obdach für die Paßwanderer . Es ist das heutige Dorf Stuben . 4 RischLauOstenPhotoArlbergAntonStamgegen:-. VorderseespitzeParseiergruppe 5 Der Name Arlberg kommt nicht von Adler , wie oft vermutet wurde , sondern von der Arje, wie die Legföhre hierzulande ge¬ nannt wird. Es Ist aucfr nicht der Name eines Berges , sondern ein Paß , der dem Ün)1iegenden weiteren Gebiet den Flamen gab ,, ein Paß und eine Scheide zugleich zwischen Kiimaten, Menschen und Kulturersdieinurtgen , eine Wasserscheide zudem zwischen Nojrdsee und Schwarzem Meer . Schon 127? hauste draußen auf der Ärlenburg Tn Nasserein ein Qtta ^ on Arien. Kreuzfahrer und Pilger waren zu fener Zeit die hauptsächlichen Benutzer des Arlbergpasses ; ihrem Schutzpatron , dem hl. Jakobus zu Ehren wurde um jene Zeit im heutigen St. Jakob eine Kapelle errichtet . Um 1342 wurde in Feldkirch jgin. Salzhaus errichtet , es ist die Zeit, da schwer ächzende Salzfuhren über den Paß gingen und auch das Thönyhaus in St. Anton diesem Handel diente . 1406 stürmten die Appenzeller Bauern über den Paß bis gegen Imst vor, auf ihrem Wege auch die Arienburg und den Turm zu Pettneu nie- derbrennend . Im selben Sommer treffen sich auf dem Paß 3000 Bauern aus den umliegenden Landschaften , um eine Verbrü¬ derung zu schließen . ' 1414 ziehen viele Kirchenfürsten über den Arlberg ^ zum Konstanzer Konzil, unter ihnen auch der Papst Innozenz .XXIII. Leopold III., Herzog Friedrich mit der leeren Tasche ziehen einige Male über seine Höhe ^-Kaiset Max l.' legt einen Postverkehr über den Arlberg , 1830 braucht© , die einmal wöchentlich verkehrende Postkutsche von Innsbruck nach Bre¬ genz 6 Jage , 1840 beginnt der täglich durchgehende Stell- wagenverkehr . 1850 hält der Postmeister Schüler ln Sh Anton allein über 100 Pferde für den Arlbergverkehr , arbeiteri im Winter stets 30—50 Mann an der freihaltung des Weges , Pqnn machte die überall vordringende - Technik dieser Blütezeit des Fuhrwerkyerkehres ein Ende . 1884 werden die Efsenbahnstrede Innsbruck—Bregenz und der 10 km lange Arlbergtunnel einge¬ weiht. Die Arlbergstraße , im Laufe der Zeiten immer wieder verbessert , dienf schließlich nur noch dem Kraftwagenverkehr , der sich aus den zaghaften Anfängen der Jahrhundertwende zum modernen Autosport von heute entwickelte . Im Winter machen große Schneeschleudermaschinen die Straße frei und Omnibusse und Privatwagen fahren an meterhohen Schnee * mauern vorbei in die strahlende Winterwelt hinauf . 6 Einige von der St . Antoner Musikkapelle Photo : Risch -lau Das älteste Haus am Platze , das Thönyhaus Photo : Rio 7 Das Klima. Als höchster Ort des Stanzertals liegt St. Anton in einer Seehöhe von 1304— 1380 m über dem Meere . Seine Länge ist 10 Grad 12 Min . östlich von Greenwich , seine nörd¬ liche Breite 47 Grad 8 Min . Der Arlberg ist eine deutliche Wetterscheide zwischen dem niederschlagsreichen oberen Vor¬ arlberg und dem trockeneren , kälteren , windstillen InnfaF. Da nördlich des Arlbergs der Hauptzug der nördlichen KaJkaJpen verläuft , werden hier auch die mehr aus ' Nordwesten kommen¬ den ) mit Wasserdämpfen gesättigten Winde ihres Wasserreich¬ tum ;? entladen , so .daö das Stanzer Tal und das Inntal bedeu¬ tend niederschlagsärmer sind als die nördlichen Nachbarfäler . Meteorologisch steht somit St . Antort dem Gebiet der nörd¬ lichen Alpenrandzone sehr nahe . Das Jahresmittel der Nieder¬ schläge steht in St . Anton auf 1070 Millimeter . Der Unterschied def Feuchtigkeit zwischen St . Anton und Langen ist sehr hoch , so daß ein Jahresmittel in Millimetern von 77 zu 88 entsteht Irn Herbst liegt in Vorarlberg oft eine Nebeldecke , deren Oberfläche von einer leichten Westbrise östlich , getragen wird . Einzelne Nebelteile dringen dann bis zum Arlbergpaß und dem Kalten Eck vor , wo sie sich vollkommen auflösen . St . Anton und das Stanzer Tal liegen dann im heitersten Herbstglanz da , während sich vom Inntal ab die Nebeldecke wieder bis zum bayerischen Hochland fortsetzen kann . Sehr starke Westwinde können zuweilen die an der Vorarl¬ berger Seite des Arlbergs angesammelten Nebel und tiefen Schlechtwetterwolken in solchen Mengen vorschieben , daß sie über den Arlbergpaß hinaus , Richtung St . Anton , vordrängen . Eine alte Bauernregel sagt : Ziehen die Wolken oder Nebel¬ teile das Ferwall in südwestlicher Richtung dem Patteriol zu , sa wird das Wetter gut bleibert , ziehen sie ö.ber durchs Moos¬ tal südlich zur Darmstädter Hütte , so ist schlechtes Wetter zu erwarten . Mit Ausnahme der bei Regentagen oft an den Berghängen sich vereinzelt bildenden Nebelfetzen ist St . Anton Sommer wie Winter vollständig nebelfrei , 8 Der Arlbergexpreß in der Station St . Anton Photo : Rio Zufahrten nach
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