2021 02 Impuls
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Wir freuen uns, Euch bald wieder verwöhnen zu dürfen. Bleibt gesund! Euer Gerhardhof Team Ausgabe 02 | 2021 • 9. Februar 2021 Maria Heidegger aus Prutz befasst sich mit der Tiroler Tabakgeschichte. Seite 18 Foto: Eiter Unternehmen des Monats Seite 11 6460 Imst Fabrikstraße 9 ∙ Tel.: 05412 / 66 888 offi[email protected] Die multifunktionale Freelancerin Von Obergurgl aus unterstützt die Imsterin Klaudia Scheiber-Trenkwalder kreative Ideen Wenn man Klaudia Scheiber- Trenkwalder wahrlich multifunk- Trenkwalder nach ihrem Beruf tional tätig. Dass sie eigentlich stu- fragt, stellt man eindeutig die dierte Agrarökonomin ist, falsche Frage. Denn in eine der schwingt zwar thematisch bei eini- klassischen Schubladen möchte gen ihrer Tätigkeiten unterschwel- und kann sich die gebürtige Ims- lig mit, doch offiziell ist sie diesem terin und Wahlgurglerin nicht Beruf nur kurzzeitig nachgegan- einordnen lassen. Und so hat sie gen. „Ich hab Wien geliebt – das sich denn auch eine Antwort pa- Städtische, das Raunzige und so- rat gelegt, die wohl eher den Fra- gar den Nebel und ich habe Wien genden in Verlegenheit versetzt: sehr lange nachgetrauert. Aber Sie sei eine „multifunktionale Bernhard [ihr Ehemann] ist halt Freelancerin“, betont sie grin- ein verwurzelter Ötztaler“, erklärt send und man kann ihr nur die Agrarökonomin, warum sie Recht geben. nach ihrer Ausbildung an der Uni- versität für Bodenkultur in Wien Mit ihren Projekten wie der nicht wieder in die Bundeshaupt- Lehn7-Galerie, der Organisation stadt zurückgekehrt ist. Nach ih- von diversen Veranstaltungen, rem Studium verschlug es sie zu- dem Sachbuch über die Imkerei in nächst beruflich nach Rinn, wo sie Obergurgl, der Direktvermark- an der Landesanstalt für Pflanzen- tung der eigenen landwirtschaftli- zucht und Samenprüfung in müh- chen Produkte oder ihren jüngsten seliger Kleinarbeit die inzwischen kreativen Werken, den Linol- sehr bekannte Imperial-Gerste für Als passiv und aktiv Kreative betätigt sich Klaudia Scheiber-Trenkwalder seit lan- gem in vielen verschiedenen Bereichen. Foto: Dorn schnitten, ist Klaudia Scheiber- die Genbank vermehrte oder sich der Zusammensetzung von Hoch- gen und einer ihr entsprechenden rin über ihre musikalische Passion. lagenbegrünungen für Dämme Nutzung zuzuführen. Im Laufe Auch den Linolschnitt hat sie für impressum der Wildbach- und Lawinenver- der nächsten Jahre gestaltete sie die sich entdeckt und ist so neuer- bauung widmete. „AbsolventIn- Räumlichkeiten in der Lehngasse dings nicht nur Förderin, sondern Medieninhaber, Verleger: nen der Boku hatten und haben es 7 um und adaptierte einen Teil selbst auch Kreative der bildenden Oberländer VerlagsGmbH 6410 Telfs, Bahnhofstraße 24 in Tirol nicht besonders leicht sich schließlich zur bekannten Lehn7- Kunst. „Wenn ich was angehe, will Tel. 05262/67491, Fax: -13 beruflich zu entfalten“, wie Schei- Galerie, wo Ausstellungen und an- ich, dass das umgesetzt wird. Ich www.impuls-magazin.at ber-Trenkwalder aus eigener Er- dere Veranstaltungen stattfinden genieße es, wenn Sachen im Flow fahrung weiß. und sich Tochter Hannah Philo- sind“, beweist sich die Obergurg- Die Informationen zur Offenlegung gemäß mena Scheiber inzwischen ein lerin als Macherin. Die landwirt- § 25 MedienG können unter http://unterneh- Kunst und (Boden-)Kultur men.oberlandverlag.at/ovg/unternehmen/ Atelier eingerichtet hat. schaftlichen Produkte ihres Man- impressum.html abgerufen werden. Doch auch wenn die Ausbildung nes, eines leidenschaftlichen Im- an der Boku damals noch stärker Förderin und Freelancerin kers und Schaf- und Ziegenbauers, Herausgeber: Günther Lechner, Wolfgang Weninger als heute mit Vorurteilen behaftet Die Verantwortung für das Ge- hat seine Frau inzwischen über die war, blieb die Imsterin auch nach bäude in der Lehngasse, die Orga- Direktvermarktung sicher an den Redaktion: ihren Jahren in Wien bodenstän- nisation von Seminaren für Di- Konsumenten gebracht: „Wir ha- Friederike Bundschuh-Rieseneder (fb), Peter Bundschuh (pb), Agnes Dorn (ado), dig und ihrer Herkunft treu: „Ich rektvermarkter sowie des Bauern- ben das Fleisch früher immer ver- Meinhard Eiter (me), Irmgard Nikolussi (irni), bin von meinem Denken und Le- marktes „Marktlücke“ am Inns- betteln müssen. Heute verkaufen Christian Novak (novi), ben her eher eine Erdäpfelbäuerin. brucker Sparkassenplatz, der Bau wir in der Direktvermarktung das Anna Praxmarer (prax), Ich stell mich immer auf die Leute des architektonisch äußerst span- ganze Tier an Kunden bis nach Daniel Rundl, Nina Schrott (nisch), ein und wenn es Konflikte gibt, nenden Wohnhauses in Obergurgl Innsbruck.“ Auch in seinem Johanna Tamerl (jota), Lisi Zangerl (lisi) trag ich die in mir selber aus“, er- oder auch die Erziehung und Ver- Schnitzereibetrieb, direkt neben e-mail: [email protected] klärt sie, warum sie nicht aneckt sorgung ihrer beiden Kinder – so ihrem Wohnhaus in der Schäfer- Anzeigen: wie so manch anderer Querkopf. manche Aufgabe hat Klaudia gasse, greift Scheiber-Trenkwalder Simone Amplatz, Tel. 0676 - 846 573 - 19 „Ich hatte so viele Ziele, von denen Scheiber-Trenkwalder in ihrem ihrem Mann helfend unter die e-mail: [email protected] kaum eines verwirklicht worden Leben bewältigt und fast schon Arme. Bleibt noch zu fragen, was Cornelia Falkensteiner, Tel. 0676-846 573 - 28 ist. Ich weiß, dass alles ganz anders ganz nebenher ihre kreative Ader die Umtriebige eigentlich im e-mail: [email protected] kommen kann“, zeigt sich die gepflegt: „Ich war immer passiv Lockdown macht? „Ich hab vom Martina Witting, Tel. 0676-846 573 - 21 Tochter eines Tischlers und Mö- und aktiv kreativ. Ich hätte eigent- dritten Lockdown drei Geschenke e-mail: [email protected] belhändlers vom Leben desillusio- lich auch von meinem Großvater bekommen: ruhige Weihnachten, niert. Denn schon ihren Lehrberuf die musikalischen Gene geerbt ruhige Silvester und die zwölf Ti- Druck: Walstead NP Druck GmbH an der LLA musste sie nach dem und bin jetzt temporäres Mitglied roler von Toni Innauer“, lacht die Die nächste Ausgabe Tod ihres Vaters aufgeben, um des- vom Kirchenchor Imst. So nach multifunktionale Freelancerin, die erscheint am 23. Februar 2021 sen Tischlerei zu übernehmen und dem Motto: Wenn man täte, es die derzeitige Entschleunigung wieder auf Vordermann zu brin- käme“, schmunzelt die Allrounde- durchaus genießt. (ado) 2 9. Februar 2021 In Uganda wird er „Papa Erici“ genannt Erich Wechner aus Ischgl ist sozial, musikalisch und gesellschaftlich engagiert Erich Wechner ist ein Tausend- schrieben. Zuerst hat er eine „Vo- sassa: Er hat nach seiner Pensio- lunteer-Zeit“ in Uganda ver- nierung begonnen, an der Uni bracht. Dabei unterrichtete er die Innsbruck zu studieren, ist aktiv afrikanischen Kinder für drei Mo- als Kapellmeister der Musikka- nate, im Folgejahr 2014 verbrach- pelle Stanz bei Landeck und eine te er zwei Wochen mit Musikan- wichtige Säule und Gründungs- ten der Musikkapelle Ischgl im mitglied diverser Chöre. Darü- afrikanischen Land und absolvier- ber hinaus ist er noch sozial te einen Workshop vor Ort, selbi- höchst engagiert beim Verein ges wiederholte er 2017 mit Musi- „Kindern eine Chance.“ kanten der Musikkapelle Stanz bei Landeck. Während andere in der Pension et- was kürzer treten, ging es bei Erich „Papa Erici“ Wechner ab diesem Zeitpunkt Seither realisiert Erich Wechner „richtig auf.“ 2019 schaffte er sei- unter dem Deckmantel des Ver- nen ersten Uniabschluss (Musik- eins und mit großzügiger Unter- wissenschaft), Theologie studiert stützung von Menschen aus der er seit 2014. Der pensionierte Ge- Region, für die er sehr dankbar ist, schäftsführer des Silvretta Centers zahlreiche Projekte wie Brunnen- Ischgl war hauptberuflich als Leh- bauten, Schulen und vieles mehr. rer tätig – unter anderem unter- Mit diesen Spendengeldern ist richtete er an den Volksschulen auch eine „Paznauner Schule“ in Strengen, Fließ, Galtür sowie seit einem abgelegenen Gebiet Ugan- Mitte der 1970er-Jahre an der Foto: Elisabeth Zangerl das entstanden, die von ca. 400 Haupt- bzw. Neuen Mittelschule Erich Wechner ist sozial, kulturell und gesellschaftlich überaus engagiert. Schülern besucht wird. Das Ziel Kappl. Der 71-jährige Ischgler ist erläutert Wechner wie folgt: „Wai- als Einzelkind aufgewachsen und senkindern soll ein Heim geboten lebt zeit seines Lebens in der Paz- werden, in dem sie sicher und ge- nauner Gemeinde. „Musik“ be- schützt aufwachsen können. Auch deutet ihm sehr viel, er definiert: soll die Lebensqualität der Men- „Musikhören erzeugt in uns Gän- schen vor Ort gesteigert werden.“ sehaut und Hochstimmung, kann Ein sehr wichtiger Ansatz lautet aber auch die Tränen in die Augen „Hilfe zur Selbsthilfe“, Erich treiben“ und: „Mit Musik lernt Wechner erklärt: „Es geht darum, man viele wertvolle Menschen jungen Menschen Zukunftsper- kennen und kann sie als verlässli- spektiven aufzuzeigen. Diese Men- che Freunde erleben – natürlich schen leben gern in ihrer Heimat, bedeutet Musizieren auch, den benötigen aber Unterstützung und Mitmenschen Freude zu bereiten Start-Impulse für ihr Leben.“ Ge- und sie teilhaben zu lassen an den nannt wird Erich Wechner in Emotionen.“ Am schönsten emp- Erich Wechner hat den Afrikanern bekannte Blasinstrumente nähergebracht. Uganda übrigens liebevoll „Papa findet der Musiker das Musizieren Manche der Kinder und Erwachsenen bevorzugen Trommeln. Foto: privat Erici“, er relativiert schmunzelnd: vor interessierten und kunstgeüb- „Ich denke, dass es daher kommt, ten Zuhörern. Musik begleitet 2016 schwingt er als Kapellmeister niel Kurz. Die Initiative ist,