Gemeinde Bottenwil Kanton

Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland BVURO.15.13-1

Planungsbericht gemäss Art. 47 RPV Öffentliche Auflage

5600 Lenzburg 6280 Hochdorf 5734 Reinach 5034 Suhr Sägestrasse 6a Bellevuestr. 27 Marktplatz 2 Tramstr. 11 Tel. 058 / 733 33 44 4665 5703 Seon 4800 Perry Center Oberdorfstr. 11 Untere Brühlstrasse 21

Flury Planer + Ingenieure AG Dipl. Kult. Ing. ETH/SIA Planer, Pat. Ingenieur Geometer www.fluryag.ch [email protected]

Oktober 2018 tb_Bottenwil_RevNupla_181001/ahi

Impressum

Auftraggeber Gemeinderat Bottenwil Auftragnehmer Flury Planer + Ingenieure AG Projekt Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung u. Kulturland, Bottenwil Projekt-Nummer 08.4814.001 Bearbeitung Angela Hiller, Projektleiterin, Bereichsleiterin Raumplanung Melanie Stucki, Stv. Projektleiterin Adrian Lais, Sachbearbeiter Raumplanung

Lenzburg, Oktober 2018 Flury Planer + Ingenieure AG

O. Flury A. Hiller

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 3 Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

1 PLANUNGSGEGENSTAND ...... 5

2 AUSGANGSLAGE UND RAHMENBEDINGUNGEN ...... 6 2.1 Kantonaler Richtplan ...... 6 2.2 Regionalplanung ...... 8 2.3 Inventare ...... 9 2.3.1 Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) ...... 9 2.3.2 Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz (ICOMOS) ...... 9 2.3.3 Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz (IVS) ...... 9 2.3.4 Inventar der kantonalen Denkmalschutzobjekte ...... 10 2.3.5 Bauinventar ...... 10 2.3.6 Inventar Kulturland ...... 11 2.4 Kommunale Interessen ...... 11 2.4.1 Leitbild ...... 11 2.4.2 Bestehende Sondernutzungsplanungen ...... 13

3 ZENTRALE SACHTHEMEN UND RÄUMLICHE ANALYSE...... 14 3.1 Siedlungsstruktur und Ortsbild ...... 14 3.1.1 Historische Entwicklung - Bauperioden ...... 14 3.1.2 Bedeutung des ISOS im Sinne des Ortsbildes ...... 15 3.1.3 Grün- und Freiräume ...... 17 3.2 Verkehr ...... 18 3.2.1 Anbindung an das übergeordnete Strassennetz ...... 18 3.2.2 Anbindung an den öffentlichen Verkehr ...... 19 3.2.3 Verkehrsbelastung ...... 19 3.2.4 Fuss- und Radverkehr ...... 20 3.3 Einwohner- und Arbeitsplatzentwicklung ...... 20 3.3.1 Bevölkerungsentwicklung ...... 20 3.3.2 Altersverteilung ...... 21 3.3.3 Entwicklung der Erwerbstätigen ...... 22 3.4 Nutzungen ...... 23 3.4.1 Öffentliche Nutzungen ...... 23 3.4.2 Gewerbliche Nutzungen ...... 23 3.4.3 Wohnnutzungen ...... 24 3.4.4 Landwirtschaftliche Nutzung ...... 24 3.5 Nutzungsreserven ...... 24 3.5.1 Wohnflächenbedarf ...... 24 3.5.2 Stand der Überbauung ...... 25 3.5.3 Auswertung Befragung Grundeigentümer ...... 27 3.5.4 Prüfung möglicher Auszonungen ...... 27 3.6 Kulturland und Wald ...... 28 3.7 Natur und Landschaft ...... 29 3.8 Gewässer ...... 29 3.9 Umwelt und Naturgefahren ...... 30 3.9.1 Lärm ...... 30 3.9.2 Nichtionisierende Strahlung (NIS) ...... 30 3.9.3 Belastete Standorte ...... 31 3.9.4 Hochwasserschutz ...... 31

4 RÄUMLICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT ...... 32 Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 4 Inhaltsverzeichnis

5 ERLÄUTERUNG DER PLANUNGSINHALTE UND -INSTRUMENTE ...... 35 5.1 Abstimmung Siedlung und Verkehr ...... 35 5.2 Bauzonenplan und Kulturlandplan ...... 36 5.2.1 Zonenzuordnung und Abgrenzung ...... 36 5.2.2 Dorfzone ...... 44 5.2.3 Landwirtschaftszone ...... 49 5.2.4 Naturschutzzonen ...... 49 5.2.5 Überlagerte Schutzzonen ...... 51 5.2.6 Umsetzung Gefahrenschutz ...... 52 5.3 Schutzobjekte ...... 55 5.3.1 Denkmalschutzobjekte ...... 55 5.3.2 Umsetzung IVS ...... 55 5.3.3 Kommunale Schutzobjekte / Bauinventar ...... 56 5.3.4 Naturobjekte ...... 57 5.4 Bau- und Nutzungsordnung ...... 58 5.4.1 Bemerkungen zu den einzelnen Paragraphen ...... 59 5.4.2 Sondernutzungsplanpflichtige Gebiete ...... 62 5.5 Massnahmen zur sinnvollen Unterstützung einer besseren Ausnützung ...... 65 5.6 Mehrwertabgabe ...... 65 5.7 Bestehende Sondernutzungsplanungen ...... 67

6 INNENENTWICKLUNGSPFAD ...... 68 6.1 Quartiersentwicklung und -potential ...... 68 6.1.1 Gewerbe (1) ...... 68 6.1.2 Panoramastrasse (2) ...... 69 6.1.3 Fliederweg und Hauptstrasse (3) ...... 69 6.1.4 Winkelstrasse (4) ...... 70 6.1.5 Sandplattenstrasse (5) ...... 71 6.1.6 Mischgebiet Hauptstrasse (6) ...... 71 6.1.7 Baumgarten (7) ...... 72 6.1.8 Dorfkern (8) ...... 73 6.1.9 Vorstatt (9) ...... 74 6.1.10 Blumenrain (10) ...... 75 6.2 Abschätzung Innenentwicklungsbeitrag ...... 75

7 INTERESSENABWÄGUNG UND PLANBESTÄNDIGKEIT ...... 77

8 ORGANISATION UND BETEILIGTE ...... 78 8.1 Gemeinderat ...... 78 8.2 Planungskommission ...... 78 8.3 Planungsbüro ...... 79

9 PLANUNGSABLAUF, INFORMATION UND MITWIRKUNG ...... 80 9.1 Ergebnisse der Verfahrensschritte...... 80 9.1.1 Mitwirkungsverfahren ...... 80 9.1.2 Erste Kantonale Vorprüfung ...... 81 9.1.3 Zweite (abschliessende) Kantonale Vorprüfung ...... 83 9.1.4 Öffentliche Auflage ...... 84 9.1.5 Beschluss Gemeindeversammlung ...... 84

10 ANHANG ...... 85

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 5 1 Planungsgegenstand

1 PLANUNGSGEGENSTAND Die Nutzungsplanung der Gemeinde Bottenwil stammt aus den 1990er Jahren. Der Bauzonen- als auch der Kulturlandplan wurden am 5. November 1992 durch die Ge- meindeversammlung beschlossen und am 26. April 1994 durch den Grossen Rat ge- nehmigt. Die Bau- und Nutzungsordnung wurde am 21. November 1997 durch die Ge- meindeversammlung beschlossen und am 8. September 1998 durch den Grossen Rat genehmigt. 2013 erfolgte eine Teiländerung des Bauzonenplanes, des Kulturlandplanes sowie der Bau- und Nutzungsordnung, welche mit der Genehmigung vom 23. Oktober 2013 rechtskräftig wurde. Die Bestandteile der Nutzungsplanung wurden vor ca. 20 Jahren erstellt und genehmigt. Der durch das Bundesgesetz über die Raumplanung (RPG) vorgesehene Planungshori- zont von 15 Jahren (Art. 15 RPG) ist demnach überschritten. Zudem haben sich zwi- schenzeitlich aufgrund der übergeordneten Gesetzgebung und dem aktuellen Planungs- verständnis hinsichtlich einer Verringerung des Flächenverbrauchs für Siedlungsflächen die Verhältnisse erheblich verändert, weshalb auch Art. 21 RPG zu berücksichtigen ist. Eine Gesamtrevision der Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland der Gemeinde Bottenwil ist demnach erforderlich. Hierbei sind sowohl die neuen Anforderungen der übergeordneten Gesetzgebung - des Raumplanungsgesetzes, der kantonalen Gesetz- gebung (z.B. Baugesetz), des aktuellen Richtplanes, etc. - als auch die Entwicklungszie- le und Anforderungen der Gemeinde zu berücksichtigen.

Im Rahmen der vorliegenden Revision werden daher die bestehenden Bestandteile der Nutzungsplanung unter Berücksichtigung der aktuellen Anforderungen und Ziele analy- siert und überarbeitet. Dementsprechend umfasst die Vorlage folgende Elemente, die mit der Genehmigung der Gesamtrevision ihre Rechtskraft grundeigentümerverbindlich entfalten: ▪ Bauzonenplan 1:2‘500 ▪ Kulturlandplan 1:5‘000 ▪ Bau- und Nutzungsordnung

Die Unterlagen umfassen zudem den vorliegenden Planungsbericht. Dieser dient ge- mäss Art. 47 Raumplanungsverordnung (RPV) dazu, der kantonalen Genehmigungsbe- hörde Bericht zu erstatten, wie die Nutzungsplanung die Ziele und Grundsätze der Raumplanung, die Anregungen aus der Bevölkerung, die Sachpläne und Konzepte des Bundes und den Richtplan berücksichtigt und wie sie den Anforderungen des übrigen Bundesrechts, insbesondere der Umweltschutzgesetzgebung, Rechnung trägt. Zudem ist darzulegen, welche Nutzungsreserven in den bestehenden Bauzonen bestehen und welche notwendigen Massnahmen in welcher zeitlichen Folge ergriffen werden, um die- se Reserven zu mobilisieren oder die Flächen einer zonenkonformen Überbauung zuzu- führen. Der Planungsbericht soll zudem allgemein verständlich das Vorgehen und ins- besondere die essenziellen Inhalte der Planungsinstrumente erläutern. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Hintergründe der einzelnen Festlegungen während des gesam- ten Planungshorizontes der Nutzungsplanung von ca. 15 Jahren für die Anwender und Betroffenen der Planung - Gemeinderäte, Bauverwalter und Grundeigentümer - nach- vollziehbar und entsprechend der gesetzten Ziele anwendbar sind. Des Weiteren werden die Änderungen aufgrund der vorliegenden Gesamtrevision in den Änderungsplänen zum Bauzonen- und zum Kulturlandplan dargestellt. Diese bilden zu- sammen mit dem genannten Planungsbericht und dem Flächenstatistikplan die Orientie- rungsgrundlage. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 6 2 Ausgangslage und Rahmenbedingungen

2 AUSGANGSLAGE UND RAHMENBEDINGUNGEN Grundlegend für die vorliegende Gesamtrevision ist das Alter der bestehenden rechts- kräftigen Planungsinstrumente von gut 20 Jahren. In diesem Zeitraum haben sich die Anforderungen und Rahmenbedingungen erheblich verändert. Der Grundsatz der Ver- ringerung der neu hinzukommenden Siedlungsflächen hat sich in den übergeordneten Gesetzgebungen niedergeschlagen und ist entsprechend anzuwenden. Zudem wurde im Kanton Aargau die Interkantonale Vereinbarung über die Harmonisierung der Baube- griffe (IVHB) aufgenommen und ist entsprechend umzusetzen. Neben den Anforderungen, welche sich aus übergeordneten Gesetzes- und Planwerken ergeben, liegen selbstverständlich auch Revisionserfordernisse seitens der Gemeinde vor. So ist es beispielsweise (auch) im Sinne der Gemeinde, bislang nicht bebaute Par- zellen einer sinnvollen Bebauung zuzuführen. Im Vordergrund steht hierbei eine ausge- wogene Siedlungsentwicklung, welche zu einer Verdichtung auf der bestehenden Sied- lungsfläche führt aber auch qualitativ hochwertige Freiräume sichert, welche für eine ländliche Gemeinde wie Bottenwil wichtig und ortstypisch sind. Zudem sind bestehende (historische) Gebäude und ihre Stellung zueinander sowie zum Strassenraum wichtige Bestandteile der Gemeinde und machen den Charakter Bottenwils aus. Dementspre- chend findet das durch die Fachstelle der kantonalen Denkmalpflege aktualisierte Bau- inventar, welches das ehemalige Kurzinventar ersetzt, auch auf Wunsch der Gemeinde Eingang in die Revision der Nutzungsplanung. Die bestehenden rechtskräftigen Planwerke (Bauzonenplan und Kulturlandplan) basie- ren auf der graphischen Vermessung der Gemeinde. Die vorliegende Revision nutzt die aktuelle amtliche Vermessung im Standard AV 93 als Grundlage für die digitale Aufar- beitung der bestehenden Nutzungsplanung und für die Erstellung der neuen Planwerke.

2.1 Kantonaler Richtplan

Abbildung 1: Ausschnitt kantonaler Richtplan (agis)

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 7 2 Ausgangslage und Rahmenbedingungen

Der kantonale Richtplan (vom Grossen Rat am 20. September 2011 beschlossen) inklu- sive seiner Teilrevisionen stellt die für Behörden verbindliche Planungsgrundlage dar und bildet damit die Genehmigungsvoraussetzung für kommunale Nutzungspläne. Dementsprechend wurden die Planungsgrundsätze und Planungsanweisungen im Rahmen der Gesamtrevision berücksichtigt. Im Folgenden werden lediglich die Richt- planelemente aufgeführt, die für die Gesamtrevision der Nutzungsplanung der Gemein- de Bottenwil von grosser Bedeutung sind.

Raumkonzept Aargau (R 1) Die Gemeinde Bottenwil befindet sich gemäss Raumkonzept des Kantons Aargau in ei- nem ländlichen Entwicklungsraum, welcher durch einen Kernraum Landschaftsentwick- lung überlagert ist (siehe Abbildung 2).

Bottenwil

Abbildung 2: Raumkonzept Kanton Aargau (Richtplan)

Auszug aus den Festsetzungen zum Raumkonzept, Richtplankapitel R 1: LÄNDLICHE ENTWICKLUNGSRÄUME umfassen die Landgemeinden und Agglome- rationsgemeinden ausserhalb der urbanen Räume. Sie richten ihre Entwicklung auf ihr spezifisches Potenzial aus und nehmen ihre Funktionen im zugeordneten grösse- ren Agglomerations- und Wirtschaftsraum wahr. Die Grundversorgung ist sicherzu- stellen. (...) KERNRÄUME LANDSCHAFTSENTWICKLUNG sind wertvolle Kulturlandschaften mit besonderer Eigenart und hohem Landschafts- sowie Erholungs- und Freizeitwert. Sie dienen der zeitgemässen land- und forstwirtschaftlichen Produktion; diese wird mit einer zielgerichteten Landschaftsentwicklung abgestimmt. Nichtlandwirtschaftli- che Bauten ausserhalb Baugebiet und Zerschneidungen durch Infrastrukturanlagen sind zu vermeiden.

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 8 2 Ausgangslage und Rahmenbedingungen

Für Bottenwil sind demnach zwei Schwerpunkte zu legen. Dies ist einerseits die Siche- rung der Grundversorgung, weshalb Verkaufsnutzungen bis 500 m2 in der BNO aus- drücklich für zulässig zu erklären sind. Andererseits ist es Aufgabe der Gemeinde, die landschaftliche Eigenart zu schützen, z.B. durch geeignete Bestimmungen hinsichtlich der Sicherstellung des Siedlungstrenngürtels gegenüber der Gemeinde sowie durch die Ausweisung von Landschaftschutzzonen, welche die umgebende Landschaft von kantonaler Bedeutung umfassen. Weitere Aufgaben, welche sich aus der Einordnung in den Kernraum Landschaftsent- wicklung ergeben, sind die nachhaltige Sicherung der Landwirtschafts- und insbesonde- re der Fruchtfolgeflächen sowie der ausreichende Schutz von Naturschutzgebieten.

Siedlungsgebiet (S 1.2) Die Dimensionierung und räumliche Planung der Siedlungsgebiete parzellenscharf und bedarfsgerecht festzusetzen, ist eine der entscheidenden Aufgaben einer Gemeinde im Hinblick auf ihre künftige Entwicklung. Eine Ausdehnung des Siedlungsgebietes Bottenswils ist derzeit nicht möglich, da für die Gemeinde keine entsprechenden Inhalte im Richtplan vorgesehen sind. Vielmehr sind Massnahmen der Innenentwicklung vorzu- sehen, um die für den Planungshorizont bis 2040 vorgesehene Mindestdichte zu errei- chen. In ländlichen Entwicklungsräumen werden Mindestdichten von 40 Einwohnern (E) pro Hektar (ha) in bereits überbauten Wohn- und Mischzonen bzw. 60 E / ha in unüber- bauten Wohn- und Mischzonen angestrebt. Bottenwil weist 785 Einwohner auf. Sofern diese alle in den überbauten Wohn- und Mischzonen (ca. 20 ha) wohnen, wird eine rechnerische Dichte von 39 E / ha erreicht. Da allerdings ein Teil der Bevölkerung ausserhalb der entsprechenden Zonen (also in der Gewerbezone oder aber auf Höfen im Kulturland inkl. Weiler) lebt, muss diese Zahl nach unten korrigiert werden.

Weiler (S 1.6) Der Richtplantext schreibt vor, dass Weiler erhalten werden und ihre Bausubstanz ent- sprechend ihrer Lage massvoll umgenutzt oder ergänzt werden soll. Der Weiler „Weier- matt“ in Bottenwil ist im Richtplan festgesetzt. Die Gemeinde kann demnach eine Wei- lerzone ausscheiden bzw. diese weiter führen. Besondere Bedeutung ist bei der Weiler- zone auf die Erhaltung der bestehenden Bausubstanz und auf eine harmonische Ein- gliederung in die Landschaft zu legen. Ein gut erhaltener Weiler kann Identität stiften und gleichzeitig eine hohe Wohnqualität aufweisen.

2.2 Regionalplanung Die Gemeinde Bottenwil ist Mitglied des Regionalverbandes zofingenregio. Die regiona- len Planungen sind zu berücksichtigen. Dementsprechend ist die Gesamtrevision der Nutzungsplanung auf das regionale Entwicklungskonzept (REK) der Region Zofingen und auf das Landschaftsentwicklungsprogramm (LEP) des Regionalplanungsverbands Wiggertal-Suhrental (Vorläufer von zofingenregio) abzustimmen bzw. deren Inhalte sind soweit möglich und von der Gemeinde gewünscht umzusetzen. Das LEP sieht für Bottenwil beispielsweise vor, dass die Reste der traditionellen und kleinstrukturierten Kulturlandschaft in ihrer Vielfalt erhalten werden. Im Talboden sollen die Ackerlandschaft und die Uerke natürlich erhalten sowie landschaftlich aufgewertet werden. Weiter sollen Waldränder auch bezüglich des Landschaftsbildes attraktiver gestaltet und Tierarten des extensiv genutzten Kulturlandes gefördert werden. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 9 2 Ausgangslage und Rahmenbedingungen

2.3 Inventare Die verschiedenen Inventare sind in unterschiedlicher Art und Weise in der kommunale Nutzungsplanung zu integrieren bzw. umzusetzen. Sie werden im Folgenden kurz erläu- tert. Die Umsetzung der Inventarinhalte wird in den weiteren Kapiteln beschrieben.

2.3.1 Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) Das Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz umfasst die Ortsbilder und Ortsbildteile als Ganzes. Das Ortsbild von Bottenwil ist gemäss ISOS-Bewertung von 1980 von lokaler Bedeutung. Bottenwil weist darin verschiedene Gebiete auf, welche unterschiedlichen Aufnahmeka- tegorien zugeordnet wurden. Entsprechend weicht auch die Einordnung in Erhaltungs- ziele voneinander ab. Es ist festzuhalten, dass lediglich zwei Teilbereiche des Ortsbildes dem höchsten Erhaltungsziel „A“ (Erhalten der Substanz) zugeordnet wurden. Dabei handelt es sich um den nordöstlichen Dorfteil sowie die Hofgruppe in der Talsohle, wel- che zusammen den Weiler Weiermatt bilden.

Abbildung 3: Foto Weiler Weiermatt (nordöstlicher Dorfteil)

Die Konsequenzen der ISOS-Kategorisierung der verschiedenen Dorfbereiche werden detailliert im Rahmen der Analyse untersucht und im Entwicklungskonzept berücksich- tigt.

2.3.2 Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz (ICOMOS) Das Hinweisinventar ICOMOS umfasst historische Gärten und Anlagen der Schweiz. Für die Gemeinde Bottenwil wird ein ICOMOS-Objekt aufgelistet. Dabei handelt es sich um die Bäderanlage (Objekt-Nr. 4273-01) im Nordosten der Gemeinde. Das entspre- chende Datenblatt weist keine Informationen über den Grund der Aufnahme als ICOM- OS-Objekt auf. Die Bäderanlage wird in der Sommersaison als öffentliches Freibad der Region genutzt. Die Diskussion der Aufnahme als kommunales Schutzobjekt erfolgt im Rahmen des Umgangs mit dem Bauinventar.

2.3.3 Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz (IVS) Im Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz sind sämtliche historischen Wege verzeichnet. Sie sind kategorisiert in national, regional und lokal bedeutsame Verkehrs- wege. Zudem werden noch bestehende Substanz bzw. charakteristische Wegausbil- dungen wie beispielsweise die Ausbildung als Kastenhohlweg vermerkt. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 10 2 Ausgangslage und Rahmenbedingungen

Innerhalb des Gemeindegebietes Bottenwil befinden sich ausschliesslich regional und lokal bedeutsame Wege mit unterschiedlicher Substanz bzw. keiner erhaltenen Sub- stanz. Im Gegensatz zu Wegen mit nationaler Bedeutung und Substanz, die in die Nut- zungsplanung einzutragen und mit Schutzbestimmungen zu versehen sind, kann bei Wege mit regionaler und lokaler Bedeutung die Gemeinde über die Aufnahme und Be- handlung als Schutzobjekt entscheiden.

Abbildung 4: Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz (agis)

2.3.4 Inventar der kantonalen Denkmalschutzobjekte In der Gemeinde Bottenwil befinden sich zwei Objekte, die dem kantonalen Dankmal- schutz unterliegen. Die Einstufung als Denkmalschutzobjekt wird im Rahmen der Revi- sion der Nutzungsplanung als Orientierungsinhalt mit der entsprechenden Objektnum- mer geführt, da die übergeordnete Unterschutzstellung und zugehörige Gesetzgebung abschliessend ist.

2.3.5 Bauinventar Beim Bauinventar (ehemals Kurzinventar) handelt es sich um eine systematische, flä- chendeckende Bestandsaufnahme der vorhandenen Kulturgüter im Kanton Aargau. Das Kurzinventar wurde durch die kantonale Denkmalpflege erstellt und soll die unwieder- bringlichen Werte der Kulturdenkmäler aufzeigen sowie zum Schutz bzw. schonungsvol- lem Umgang mit den Kulturgütern beitragen. Es dient als Grundlage für allfällige kom- munale Unterschutzstellungen im Rahmen der Nutzungsplanungsrevision. Die der bestehenden Nutzungsplanung zugrundeliegende Kurzinventarisierung (Ab- schlussdatum 1995) sah zehn Objekte hinsichtlich einer möglichen Übernahme als Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 11 2 Ausgangslage und Rahmenbedingungen

kommunale Schutzobjekte vor. Dabei handelte es sich um acht Gebäude, den Schul- hausbrunnen und ein Uerke-Wehr. Der bisherige Bauzonenplan beinhaltet vier kommunal geschützte Gebäude (zwei davon entsprechen Gebäuden des Kurzinventars). Drei weitere Gebäude sowie mehrere Kultu- robjekte (3 Grenzsteine, 4 Uerke-Wehre) wurden im Rahmen des Kulturlandplanes unter kommunalen Schutz gestellt (1 Gebäude, 1 Wehr entsprechend des Kurzinventars). Neben den genannten seit 1994 rechtskräftigen Plänen (Bauzonen-, Kulturlandplan) be- steht ein weiterer Plan, welcher das Ortsbildschutzinventar aufzeigt und weitere Objekte des Kurzinventars als Substanzschutzobjekte deklariert. Zudem werden darin auch Ge- bäude mit Kubaturschutz festgehalten. Dieser „Ortsbildschutz Inventarplan“ weist aller- dings lediglich orientierende Inhalte auf, da der Plan nicht genehmigt wurde (keinerlei Genehmigungsangaben vorhanden). Die Gemeinde hat den Plan bislang als verbindlich angesehen und entsprechend angewendet. Entsprechend baut die aktuelle Erstellung des Bauinventars auf diesem Plan sowie auf dem Kurzinventar von 1995 auf. Das parallel zur vorliegenden Nutzungsplanung durch die kantonale Denkmalpflege ak- tualisierte Bauinventar beinhaltet neu acht Gebäude und drei Grenzsteine, welche der Gemeinde als Objekte für einen kommunalen Schutz angeraten werden. Weitere Objek- te werden teilweise aufgrund von Innenbesichtigungen nicht in das Bauinventar aufge- nommen bzw. sind aufgrund ihrer Bauzeit nach 1920 lediglich als Dokumentationsobjekt aufgeführt.

2.3.6 Inventar Kulturland Als Teilbericht der letzten Revision der Nutzungsplanung wurde 1989 das kommunale Inventar Kulturland erstellt. Dieses basiert auf den grösstenteils im Sommer 1986 erstell- ten Inventarblättern und beinhaltet neben Natur- und Landschaftsobjekten auch Kulturo- bjekte wie Grenzsteine, Wehre und Gebäude. Nicht alle inventarisierten Objekte sind in die Nutzungsplanung eingeflossen. Bei der Durchsicht der vor 30 Jahren erfassten Ob- jekte ist zudem festzustellen, dass die Verortung teilweise äusserst fraglich ist und die Elemente daher heute nicht mehr auffindbar sind, sofern sie überhaupt noch bestehen. Die Berücksichtigung des Inventars ist daher nur auf Basis der derzeit rechtskräftig unter Schutz gestellten Objekte möglich.

2.4 Kommunale Interessen Von Bedeutung sind neben den vorgängig genannten, übergeordneten Rahmenbedin- gungen insbesondere die kommunalen Interessen inklusive der bestehenden kommuna- len Bestimmungen und Festlegungen wie zum Beispiel bestehende Sondernutzungspla- nungen und Reglemente, sowie das aktualisierte Leitbild.

2.4.1 Leitbild Das vom Gemeinderat im Juni 2015 überarbeitete Leitbild hält unter dem Motto „Botten- wil - ländlich, lebendig, vielseitig - ein attraktiver Wohnort“ folgende Themen und Leitsät- ze für die Gemeinde Bottenwil fest, welche auch für die Gesamtrevision der Nutzungs- planung wegweisend sind: ▪ „Wir engagieren uns für ein lebendiges Bottenwil Die aktive Bevölkerung von Bottenwil pflegt ein vielfältiges Vereins- und Kulturle- ben. Die Gemeinde verfügt über gute Freizeitanlagen. Wir fördern diese Aktivitäten mit zeitgemässer Infrastruktur und finanziellen Bei- trägen.

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 12 2 Ausgangslage und Rahmenbedingungen

▪ Wir setzen uns ein für die bestehenden Dorfstrukturen Kindergarten und Primarschule sind wichtige Pfeiler im Dorfleben. Einkaufsmög- lichkeiten und Gastwirtschaftsbetriebe sind für das Dorf wertvoll. Die verschiedenen Kleingewerbebetriebe schaffen Arbeitsplätze. Eigene Quellen versorgen die Bevölkerung mit ausreichend und qualitativ hoch- wertigem Trinkwasser. Wir setzen uns ein für den Erhalt und die gesunde Entwicklung dieser Strukturen. ▪ Wir sind Arbeitgeberin Die gemeindeeigenen Betriebe (Bauamt, Forstbetrieb und Gemeinde-Verwaltung) erbringen die notwendigen Dienstleistungen zum Erhalt der Infrastrukturen und zum Wohl der Bevölkerung. Wir gestalten diese Betriebe kundenorientiert und wollen eine attraktive Arbeitge- berin sein. ▪ Wir bleiben gut erreichbar in ländlicher Umgebung Bottenwil liegt sehr ländlich in einem Erholungsgebiet. Zugleich sind wir nahe an den Autobahnanschlüssen. Mit dem öffentlichen Verkehr sind die grossen Zentren wie Zürich, Basel, Bern, Luzern in ca. einer Stunde erreichbar. Wir engagieren uns für eine gute Erschliessung von Bottenwil für den Individual- verkehr wie auch mit dem öffentlichen Verkehr. ▪ Wir entwickeln die Gemeinde weiter Bottenwil hat eine schwach wachsende Bevölkerungszahl. Für den Erhalt der Dorfstrukturen streben wir ein moderates Wachstum an. Im anstehenden Raumplanungsprozess berücksichtigen wir die verschiedenen Wohnbedürfnisse. ▪ Wir tragen Sorge zur Natur Eine intakte Landschaft, die als nebelfreies Naherholungsgebiet dient, ist eine der grossen Qualitäten von Bottenwil. Wir unterstützen landwirtschaftliche Vernetzungs- und Landschaftsqualitätsprojek- te und pflegen den Wald. ▪ Wir kennen den Spielraum innerhalb unserer finanziellen Möglichkeiten Mit einer weitsichtigen Finanzplanung und einem angepassten Steuerfuss halten wir die Gemeinde finanziell im Lot. ▪ Wir kommunizieren aktiv Wir bleiben in einem aktiven, respektvollen und transparenten Dialog mit der Be- völkerung. Nach aussen informieren wir über die aktuellen Ereignisse in der Ge- meinde.“ Aus diesem kommunalen Leitbild lassen sich auch Ziele für die Revision ableiten, die als Entwicklungsziele der Nutzungsplanung für das nächste Jahrzehnt Bestand haben sol- len. Direkt ablesbar ist dabei die Berücksichtigung der verschiedenen Wohnbedürfnisse im Sinne der künftigen demographischen Entwicklung, auf welche durch Zonenbestim- mungen eingegangen werden kann. Selbstverständlich ist auch der Erhalt und eine ge- sunde Entwicklung der Gewerbebetriebe mit ihren Arbeitsplätzen ein Ziel, das bei- spielsweise durch die Überprüfung und Ausweisung geeigneter Bauzonen mit entspre- chenden Bestimmungen aufgenommen wird. Durch das Leitbild wird auch die Bedeu- tung der Natur als Erholungsgebiet und bedeutende Standortqualität der Gemeinde un- terstrichen. Die Entwicklung und Gestaltung innerer Freiräume als Grünflächen sind auf- Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 13 2 Ausgangslage und Rahmenbedingungen

grund der Nähe zur Natur dabei nicht primäres Ziel. Vielmehr werden solche Freiräume innerhalb der Siedlung als „Kontakträume“ hinsichtlich der demographischen Durchmi- schung der Bevölkerung vorzusehen sein.

2.4.2 Bestehende Sondernutzungsplanungen In Bottenwil bestehen zwei rechtskräftige Erschliessungspläne aus dem Jahr 1996. Die- se betreffen die Erschliessung der nordwestlichen Gebiete im Bereich der Winkel- strasse. Der Erschliessungsplan „Parzelle Nr. 723“ stellt zwei zwischenzeitlich realisierte Er- schliessungsstrassen sicher; den Höhenweg sowie den nordöstlichen Teil des Sonn- haldenweges. Eine Aufhebung des Erschliessungsplanes kann nach detaillierter Prüfung angestrebt werden. Der Ausbau der bestehenden Strassenabschnitte gemäss Erschliessungsplan „Parzelle Nr. 730“ ist bislang nicht vollständig erfolgt. Im Hinblick auf die darin festgesetzten Strassen- und Baulinien ist eine Anpassung des Erschliessungsplanes zu überdenken.

EP „Parzelle Nr. 730“

EP „Parzelle Nr. 723“

Abbildung 5: Perimeter der Erschliessungspläne Parzelle Nr. 723 und 730

Die genannten Erschliessungspläne sind soweit erforderlich in der Revision der Nut- zungsplanung zu berücksichtigen und allenfalls in einem eigenen Verfahren anzupassen bzw. aufzuheben.

Der rechtskräftige Zonenplan weist zudem einige bandierte Flächen auf (gemäss Le- gendeneintrag Bauzonen 2. Etappe), welche aufgrund § 4 BNO nur erschlossen und überbaut werden dürfen, wenn ein rechtskräftiger Erschliessungs- oder Gestaltungsplan vorliegt. Die betroffenen Parzellen sind heute bereits vollständig bebaut oder unterliegen den oben genannten Erschliessungsplänen.

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 14 3 Zentrale Sachthemen und Räumliche Analyse

3 ZENTRALE SACHTHEMEN UND RÄUMLICHE ANALYSE Ausgehend von der heutigen Situation und den gegebenen Rahmenbedingungen wird eine räumliche Analyse durchgeführt. Auf Basis dieser Analyse entsteht das räumliche Entwicklungskonzept, welches die künftige Entwicklungsrichtung der Gemeinde doku- mentiert. Basierend auf der Bestandsanalyse werden dazu verschiedene Entwicklungs- ziele in den Bereichen Siedlung, Verkehr, Natur und Landschaft sowie Umwelt und Na- turgefahren abgleitet, welche im Rahmen der Nutzungsplanungsrevision erreicht bzw. umgesetzt werden sollen.

3.1 Siedlungsstruktur und Ortsbild

3.1.1 Historische Entwicklung - Bauperioden Das Siedlungsgebiet von Bottenwil liegt in der Talsohle des Uerkentals, abseits von be- deutenden Verbindungsstrassen und Eisenbahnlinien. Aufgrund der relativ isolierten La- ge entwickelte sich keine grössere Industrie und das Dorf hatte bis Mitte des 20. Jahr- hunderts mehrheitlich bäuerlichen Charakter. Die Landeskarte von 1955 zeigt vorwie- gend eine Bebauung entlang der beiden Kantonsstrassen sowie verschiedene landwirt- schaftliche Hofstrukturen. Aufgrund der baulichen Dichte im Bereich des Schul- und Gemeindehauses sind schon damals erste Strukturen eines Dorfkerns erkennbar, wel- cher sich im Kreuzungsbereich der Kantonsstrassen befinden.

1955 1970 1982

1994 2006 2012

Abbildung 6: Landeskarten mit Markierung der Veränderungen (agis)

Im Zeitraum zwischen 1955 und 1970 entwickelte sich das Siedlungsgebiet nur lang- sam, wobei sich die Bautätigkeiten hauptsächlich auf den Dorfkern sowie einzelne zu- sätzliche Bauten entlang der Strassenachsen beschränkten. Auf diese Zeit folgte bis 1982 eine Phase verstärkter Bautätigkeit. So wurden westlich der Kantonsstrasse K317 in den Ortsteilen „Vorstatt“ und „Winkel“ mehrere neue Einfamilienhäuser gebaut, wäh- Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 15 3 Zentrale Sachthemen und Räumliche Analyse

rend sich die Verdichtung entlang der Hauptachsen fortsetzte. In den darauf folgenden Jahren konzentrierten sich die Neubautätigkeiten in Form von Einfamilienhäusern vor- wiegend auf die Hanglagen im nördlichen Teil der Gemeinde. Daneben wurden auch ei- nige weitere Einfamilienhäuser im Ortsteil „Vorstatt“ sowie entlang der Kantonsstrasse K317 errichtet. Im nördlichen Teil entstanden zudem mehrere Mehrfamilienhäuser sowie die Gewerbebauten östlich der Kantonsstrasse. Der ursprüngliche Charakter der Gemeinde als Strassendorf ist weitestgehend erhalten, zumal neben den Kantonsstrassen nahezu ausschliesslich im Nordwesten (Gebiet Win- kel) Erschliessungsstrassen bestehen.

3.1.2 Bedeutung des ISOS im Sinne des Ortsbildes Obwohl Bottenwil in der jüngeren Vergangenheit starken Veränderungen durch zahlrei- che Um- und Neubauten unterworfen war, sind verschiedene Elemente des ursprüngli- chen Bauerndorfes erhalten geblieben. Charakteristisch sind insbesondere die beidseitig am Rande der Talsohle angelegten Dorfteile sowie die in der ansonsten unverbauten Talsohle gelegene Hofgruppe. Durch die noch gut lesbare ursprüngliche Siedlungsanla- ge im Zusammenhang mit der unverbauten Talsohle sowie die kompakte, feinmassstäb- liche Bebauung entlang der Erschliessungsstrasse im nordöstlichen Dorfteil sind partiell sowohl gewisse räumliche als auch Lagequalitäten vorhanden. Gemäss der ISOS- Beschreibung weist das Ortsbild aber keine besonderen räumlichen oder architekturhis- torischen Qualitäten auf. Für das innere Ortsbild im Dorf (1) sind das Schul- und Gemeindehaus (1.0.1) sowie der Gasthof „Zum Bären“ (1.0.2) von besonderer Bedeutung. Diese beiden ortstypischen Gebäude bilden unerlässliche Akzente und sind besonders schützenswert. Daneben ist der ursprüngliche bäuerliche Charakter aber stark beeinträchtigt und das Ortsbild durch verschiedene Nutzungen und Bauformen geprägt. Insbesondere der Volgladen (1.0.4) wird als störend angesehen.

Abbildung 7: Ausschnitt Dorf; Fotos Gasthauses „Zum Bären“, Gemeindehaus

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 16 3 Zentrale Sachthemen und Räumliche Analyse

Für das Gebiet Dorf (1) legt das ISOS das Erhaltungsziel C fest. Dies bedeutet, dass mit geeigneten Massnahmen das Gleichgewicht zwischen Alt- und Neubauten bewahrt und die für den Charakter wesentlichen Elemente erhalten werden sollten. Für die Eingliede- rung von Neubauten sind besondere Vorschriften zu treffen.

Abbildung 8: Ausschnitt nordöstlicher Dorfteil; Fotos Weiermattstrasse, Talgrund

Im südlichen (0.1) und insbesondere im nordöstlichen Dorfteil (0.2) sind die Struktur und Substanz der am Hangfuss angelegten Altbebauung relativ gut erhalten geblieben. Ein wesentlicher Bestandteil für die charakteristische, räumliche Wechselbeziehung der bäuerlichen Bebauung aus dem 18. und 19. Jahrhundert stellen die bis heute weitge- hend unverbaute Talsohle (l) sowie die als Querriegel in der Talsohle liegenden Bauern- höfe (0.3) dar. Im südlichen Dorfteil befindet sich zudem ein ehemaliges Strohdachhaus (0.1.6), welches als ortstypisches Gebäude ebenfalls schützenswert ist.

Abbildung 9: Ausschnitt südlicher Dorfteil; Foto Blick von Nordwesten

Der südliche Dorfteil (0.1) weist das Erhaltungsziel B auf. In der Nutzungsplanung gilt es deshalb, die Altbebauung in ihrer Struktur zu erhalten. Der Abbruch von Altbauten ist nur in Ausnahmefällen zuzulassen. Zudem sind besondere Vorschriften für Umbauten und Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 17 3 Zentrale Sachthemen und Räumliche Analyse

zur Eingliederung von Neubauten vorzusehen. Im nordöstlichen Dorfteil (0.2) sowie der Hofgruppe in der Talsohle (0.3), für welche das Erhaltungsziel A gilt, sind die Substanz der Altbebauung zu erhalten und störende Eingriffe zu beseitigen. Des Weiteren sollen die unverbaute Talsohle (I) von Bauten freigehalten und störende Veränderungen besei- tigt werden. Dies gilt auch für die Umgebung im Bereich der Neubauzonen im Süden sowie am Hang östlich des Dorfes, welche ebenfalls das Erhaltungsziel a aufweisen.

Abbildung 10: Ausschnitt ISOS - Neubauzone am Hang mit Einfamilienhäusern

Ausserhalb der Altbaugebiete sind vor allem Einfamilienhäuser entstanden. Diese Ent- wicklung konzentrierte sich insbesondere auf den exponierten Hang (V) nordöstlich des Dorfes. Da die Bebauung und die infrastrukturellen Einrichtungen schon weit fortge- schritten sind, kann hier trotz der ortsbildempfindlichen Lage mit Auflagen weitergebaut werden. Die Umgebung (III) sollte dabei aber freigehalten werden. Dies gilt auch für die Umgebung (II) im Bereich der Neubauzone im Süden.

3.1.3 Grün- und Freiräume

keine Bauzone

Abbildung 11: Grün- und Freiräume innerhalb des Siedlungsgebietes

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 18 3 Zentrale Sachthemen und Räumliche Analyse

Neben den vorgängig beschriebenen historischen Baustrukturen und Entwicklungen wird die Gemeinde Bottenwil insbesondere durch die dabei entstandenen Grün- und Freiräume geprägt. Dabei handelt es sich einerseits um ein grösseres Gebiet zwischen der Hauptstrasse und der Winkelstrasse im nördlichen Teil der Gemeinde (rote Markie- rung Abbildung 11), welches nicht der Bauzone zugewiesen ist, sowie andererseits um mehrere unbebaute Flächen innerhalb der Bauzone. Die Flächen werden mehrheitlich landwirtschaftlich genutzt oder sind bestockt. Bei der Nutzung sämtlicher Bauzonenreserven (unbebaute Parzellen) werden die Frei- flächen innerhalb des Siedlungsgebiets deutlich reduziert. Da die Gemeinde allerdings von einem intakten Frei- und Naturraum umgeben ist, bleiben ausreichende Erholungs- möglichkeiten erhalten. Besonderes Augenmerk ist daher auf die Gestaltung der Über- gänge zum Kulturland zu legen und weniger auf die Ausscheidung grösserer Freiflächen im Inneren. Bei Bedarf kann diesbezüglich ein kommunales Freiraumkonzept erstellt werden, welches sowohl die öffentlichen Frei- und Strassenräume als auch die Natur- und Erholungsräume im Siedlungsgebiet umfasst. Die bislang nicht eingezonte Fläche an der Hauptstrasse umfasst neben zwei landwirt- schaftlichen Hofstrukturen auch eine grosse zusammenhängende Freifläche, welche teilweise mit Obstbäumen bepflanzt ist und als Weide genutzt wird. Sie stellt eine Zäsur im Siedlungsgebiet dar, die den Ortskern von den ab den 1980er Jahren entstandenen Wohnbauten im Norden abgrenzt. Daher ist ein Verzicht auf eine Einzonung zur Sicher- stellung des Erhalts dieses Freiraums angebracht.

3.2 Verkehr

3.2.1 Anbindung an das übergeordnete Strassennetz

Abbildung 12: Anschluss an das Kantons- und Nationalstrassennetz (agis)

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 19 3 Zentrale Sachthemen und Räumliche Analyse

Bottenwil ist für den motorisierten Individualverkehr gut erschlossen. Von Bedeutung sind dabei insbesondere die beiden durch die Gemeinde verlaufenden Kantonsstrassen K316 und K317, welche die Gemeinde über die Hügelzüge mit Zofingen und Schöftland sowie Uerkheim und den Luzernischen Gemeinden Reiden und Triengen verbinden. Des Weiteren sind der Autobahnanschluss Aarau West (A1) rund 7.5 km und der An- schluss Oftringen (A1) rund 7.7 km entfernt. Der Anschluss an die A2 (Reiden) ist nach rund 7.8 km erreicht.

3.2.2 Anbindung an den öffentlichen Verkehr Neben der Verkehrsanbindung mittels des motorisierten Individualverkehrs ist die Ge- meinde auch durch den öffentlichen Verkehr erschlossenr. Bottenwil ist an die Linie 13 des SBB-Busses Zofingen/Reiden (SRZ) angeschlossen, welche die Gemeinden Zofin- gen und Schöftland verbindet. Auf dem Gemeindegebiet von Bottenwil gibt es insgesamt 4 Haltestellen, welche im Stundentakt bedient werden. Dabei handelt es sich um die Haltestellen „Unterdorf“, „Dorf“, „Stäpflistrasse“ und „Vorstatt“. Bei der Haltestelle „Vor- statt“ handelt es sich um eine Wendehaltestelle, die Haltestelle „Stäpflistrasse“ wir nur in Fahrtrichtung Norden bedient. Das Siedlungsgebiet weist die ÖV-Güteklasse E auf. Die Städte Bern und Luzern sind mit dem öffentlichen Verkehr von Bottenwil aus (über Zofingen) in rund einer Stunde er- reichbar. Basel und Zürich sind mittels Bus und Bahn innerhalb von rund 1.5 Stunden er- reichbar.

Abbildung 13: Anbindung an den öffentlichen Verkehr (agis)

3.2.3 Verkehrsbelastung Auf der Kantonsstrasse K317 beträgt der durchschnittliche Tagesverkehr (DTV) gemäss der Verkehrszählung aus dem Jahr 2008 am nördlichen Ortseingang rund 1‘000 Fahr- zeuge pro Richtung. Gemäss Verkehrszählungen an der K316 auf dem Gemeindegebiet von Zofingen aus dem Jahr 2005 bzw. aus dem Jahr 2011 beträgt der DTV rund 600 bzw. 550 Fahrzeuge pro Richtung. Aufgrund des Vergleichs mit älteren Ver- kehrszählungen ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Belastung heute höher Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 20 3 Zentrale Sachthemen und Räumliche Analyse

ausfällt. Eine Angabe zum Lastwagenanteil am DTV liegt mit einem Wert von 2.2 % le- diglich für die Zählstelle in Staffelbach (K316) vor.

3.2.4 Fuss- und Radverkehr Über das Gemeindegebiet verlaufen zwei Wanderwege sowie eine Strecke des kantona- len Radroutennetzes. Zudem werden seitens des Naturschutzvereins einige Wanderrou- ten über bestehende Wald- und Wirtschaftswege vorgeschlagen. Der kommunale Fussverkehr erfolgt überwiegend im Mischverkehr, was auf den Er- schliessungstrassen der Wohngebiete als weitgehend unproblematisch angesehen wer- den kann. Entlang der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Kantonsstrasse besteht in- nerhalb des Siedlungsgebietes einseitig ein Trottoir, im Bereich der Kreuzung der beiden Kantonsstrassen beidseitig. Dadurch wird eine sichere Fussgängerverbindung in Nord- Süd-Richtung gewährleistet. Querungsmöglichkeiten als Fussgängerstreifen bestehen allerdings lediglich im Norden bei der Einmündung des Radweges in die Kantonsstrasse K317 und beim Gemeindehaus. Eine Querungshilfe innerhalb nützlicher Entfernung zur Bushaltestelle „Vorstatt“ fehlt gänzlich. (Das Trottoir liegt auf der Ostseite der Kantons- strasse, während die Bushaltestelle auf der Westseite liegt.) In Ost-West Richtung entlang der Kantonsstrasse K316 sind lediglich vereinzelte kleine- re Abschnitte mit einem Trottoir versehen, was insbesondere im Bereich der Gra- benstrasse (Bottenwil - Zofingen) aufgrund ihrer geringen Breite und der vorherrschen- den Topographie zu gefährlichen Situationen führen kann. Der östliche Teil (Weiermatt- strasse) weist zwar ebenfalls weitestgehend kein Trottoir auf, ist aber für Fussgänger besser einsehbar. Die kantonale Radroute 773 verbindet Bottenwil mit Uerkheim und Staffelbach (Wittwil) im Suhrental. Im nördlichen Teil der Gemeinde ist die Strecke als Radweg entlang der Uerke ausgebaut. Beim Ortseingang mündet der Radweg in die Hauptstrasse und wird ab da im Mischverkehr geführt.

3.3 Einwohner- und Arbeitsplatzentwicklung

3.3.1 Bevölkerungsentwicklung

Abbildung 14: Bevölkerungsentwicklung 1973 - 2015

Die Gemeinde Bottenwil weist Ende des Jahres 2015 785 Einwohner auf. Zwischen 1973 und 2000 nahm die Bevölkerung zu und erreicht im Jahr 2000 einen Höchstwert von 824 Einwohnern. In den letzten Jahren schwankt die Bevölkerungszahl zwischen 780 und 790 Einwohnern. Bei einer Siedlungsfläche (Bauzonen) von rund 23.6 ha ergibt Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 21 3 Zentrale Sachthemen und Räumliche Analyse

sich für das Jahr 2015 eine Einwohnerdichte von 33.3 Einwohnern pro Hektar. Damit liegt die Einwohnerdichte Bottenwils leicht unter dem Durchschnittswert für ländliche Gemeinden im Aargau. Die Prognose der künftigen Bevölkerungsentwicklung geht, gemäss kantonalen Grund- lagen und Hinweisen vom 14. April 2015, von einem Zuwachs bis 2040 um 14 % gegen- über dem Stand per 31. Dezember 2013 aus. Damit ergibt sich für 2040 eine prognosti- zierte Bevölkerungszahl von 890 Personen (für 2030 von 850 Personen).

3.3.2 Altersverteilung Die demographische Entwicklung zeigt für Bottenwil eine zunehmende Überalterung der Bevölkerung (siehe Abbildung 15). Deutlich zu erkennen ist, dass die Zahl der unter 20- Jährigen kontinuierlich abnimmt, während die Zahl der Einwohner im Alter von 65 und älter seit 2000 kontinuierlich zunimmt. 2015 lag die Zahl der unter 20-Jährigen lediglich bei 155 gegenüber 145 Einwohnern im Alter von mind. 65 Jahren. Der Anteil der 20 bis 39-Jährigen ist durch ein Wachstum bis in die 90er Jahre geprägt und weist dann eben- falls eine rückläufige Tendenz auf. Im Gegensatz dazu steigt die Anzahl der 40- bis 64- Jährigen kontinuierlich und weist erst seit 2010 einen leichten Rückgang auf.

Abbildung 15: Demographische Entwicklung 1975 - 2015

Seit 2010 ist mehr als die Hälfte der Einwohner Bottenwils über 39 Jahre alt. Bei Be- rücksichtigung der Bevölkerungsprognose ist zudem davon auszugehen, dass sich die Anzahl der über 65-Jährigen bis 2040 fast vervierfachen wird. Bei der Zahl der unter 20- Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 22 3 Zentrale Sachthemen und Räumliche Analyse

Jährigen ist bis zum Jahr 2030 noch mit einem Anstieg zu rechnen, danach jedoch mit einer Abnahme.

Abbildung 16: Ausschnitt Arbeitsplan Altersstruktur, agis 14.11.2013

Für einige Bereiche der Gemeinde liegt die Altersstruktur aus dem Jahr 2013 vor. Weite- re Bereiche werden aufgrund der geringen Einwohnerzahl pro Gebiet nicht dargestellt. Aus Abbildung 16 wird ersichtlich, dass insbesondere die Wohnzone mit bis zu 2 Ge- schossen einen hohen Anteil an 46 bis 65-Jährigen und über 65-Jährigen aufweist. Demgegenüber sind in der Wohnzone mit 3 Geschossen im Norden der Gemeinde so- wie in der untersuchten südöstlichen Dorfzone ca. 2/3 der Einwohner unter 45 Jahre alt. Aufgrund des hohen Anteils der über 65-Jährigen und insbesondere auch aufgrund des Anteils der über 39-Jährigen, ist davon auszugehen, dass in den nächsten 20 Jahren ei- ne relativ starke Überalterung der Quartiere erfolgen wird. Um mit dieser Situation und den damit zusammenhängenden Konsequenzen in Zukunft umgehen zu können, bedarf es einerseits gewisser Gegenmassnahmen, welche junge Einwohner in Bottenwil halten bzw. anlocken und andererseits alternativer Wohnformen für Ältere, die die Gemeinde nicht verlassen wollen, die bisherigen Wohnformen aber nicht mehr als altersgerecht empfinden.

3.3.3 Entwicklung der Erwerbstätigen Im Jahr 2013 gab es insgesamt 67 Arbeitsstätten mit rund 200 Beschäftigten. Rund die Hälfte der Beschäftigten sind dabei im zweiten Sektor zu finden, gefolgt vom Dienstleis- tungssektor mit etwa 30% und der Landwirtschaft mit ca. 25%. Zwischen 1995 und 2005 sank die Zahl der Beschäftigten von 215 auf 165. Zwar nahm die Zahl der Beschäftigten bis 2011 wieder zu, erreichte bis heute aber nicht mehr den Wert von 1995. Im Hinblick auf die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung inklusive ih- rer Altersgruppenzusammensetzung ist festzuhalten, dass mit einer Abnahme der er- werbstätigen Bevölkerung zu rechnen ist, da der Anteil der über 65-Jährigen weiter stei- gen wird. Aufgrund der Volkszählung aus dem Jahr 2000 kann festgehalten werden, dass rund 2/3 der in der Gemeinde wohnenden Erwerbstätigen Wegpendler waren. Die Arbeitsplätze Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 23 3 Zentrale Sachthemen und Räumliche Analyse

in Bottenwil wurden 2000 zu 47% durch Zupendler wahrgenommen. An dieser Vertei- lung hat sich vermutlich bis heute nichts Wesentliches verändert.

Abbildung 17: Beschäftigungsentwicklung 1995 - 2013

3.4 Nutzungen

3.4.1 Öffentliche Nutzungen Die öffentlichen Einrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten konzentrieren sich hauptsäch- lich auf den Dorfkern. Das Gemeindehaus, das Schulhaus und die Turnhalle sowie der Volg-Laden liegen nördlich der Hauptstrasse. Südlich der Strasse befindet sich das Res- taurant „Post“. Etwas weiter südlich beidseitig der Vorstattstrasse sind der Friedhof so- wie die Kapelle der Evangelisch-Methodistischen Gemeinde zu finden. Des Weiteren gibt es seit Anfang der 70er-Jahre auf dem Gemeindegebiet auch ein öffentliches Schwimmbad. Die öffentlichen Einrichtungen sind in der bestehenden Nutzungsplanung der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen zugeordnet. Das Restaurant sowie der Volg-Lagen befinden sich in der Dorfzone, in welcher sie als wenig störende Gewerbe- betriebe zulässig sind. Eine genauere Definition insbesondere bzgl. der maximal zuläs- sigen Verkaufsfläche sieht die bestehende BNO nicht vor. Bottenwil verfügte bis 1997 über eine eigene Abwasserreinigungsanlage. Im Rahmen des ARA-Ausbauprogramms wurde die bestehende Anlage aufgehoben und die Kanali- sation von Bottenwil direkt an die ARA in Uerkheim bzw. später Kölliken angeschlossen. Die ursprünglichen Anlagen Bottenwils wurden in der Zwischenzeit zum Teil rückgebaut bzw. in ein Regenwasserbecken umgewandelt.

3.4.2 Gewerbliche Nutzungen Entlang der von Norden nach Süden verlaufenden Kantonsstrasse K317 befinden sich mehrere Gewerbebetriebe, welche sich in Ihrer Grösse stark unterscheiden. Sie liegen entweder in der bestehenden Dorfzone oder in der Gewerbezone im Norden der Ge- meinde. Wie bereits erwähnt sind innerhalb der Dorfzone neben Wohnbauten und Landwirtschaftsbetrieben auch wenig störende Gewerbe zulässig, wobei keine genauere Definition gegeben wird. Die bestehenden Bestimmungen zur Gewerbezone sehen kei- ne Einschränkungen hinsichtlich Betriebsart und Störungsgrad vor. Zudem sind bis zu 4 Wohnungen bewilligbar, welche sich nicht auf Wohnungen für Betriebsangehörige be- schränken. Demnach können Konflikte zwischen der Wohn- und der Gewerbenutzung innerhalb der reinen Gewerbezone auftreten, welche sich ggf. negativ auf die Gewerbe- betriebe auswirken können. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 24 3 Zentrale Sachthemen und Räumliche Analyse

3.4.3 Wohnnutzungen Das weitere Siedlungsgebiet wird durch Wohnnutzungen geprägt. Die zugehörigen Zo- nenbestimmungen unterscheiden dabei drei Bauzonen, welche ausdrücklich für die Wohnnutzung vorgesehen sind (Wohnzone 2, 3 und Hang). Daneben ist die Dorfzone, als Mischzone auch für die Wohnnutzung bestimmt. Die bestehenden Bestimmungen der Wohnzone Hang und Wohnzone 2 zielen primär auf die Erstellung von freistehenden Einfamilienhäusern, was durch die relativ niedrigen maximalen Ausnützungsziffern for- ciert wird. Insbesondere bezüglich der Wohnzone Hang ist auf die gegebene Topogra- phie hinzuweisen, welche einerseits eine Bebauung erschwert und andererseits hohe Ansprüche an den Umgang mit dem Terrain stellt. Daher ist hier ein besonderes Au- genmerk auf die Festlegung der maximalen Höhen zu legen. Die Bestimmungen zur Wohnzone 3 und zur Dorfzone zielen dagegen bereits auf eine moderate Verdichtung.

3.4.4 Landwirtschaftliche Nutzung Innerhalb der Dorfzone ist ein landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetrieb ansässig. Um das Weiterbestehen dieses Betriebes sowie nebenerwerbliche Tätigkeiten weiterhin zu er- möglich, sind entsprechende Regelungen zu treffen.

3.5 Nutzungsreserven Mit einer Einwohnerdichte von ca. 33 Personen pro Hektare weist Bottenwil (insbeson- dere innerhalb der Dorfzone) auch für ländliche Gemeinde eine unterdurchschnittliche Einwohnerdichte auf. Es sind daher Massnahmen vorzusehen, wie bis 2040 die festge- setzte Mindestdichte erreicht werden soll. Das aktuelle Siedlungsgebiet der Gemeinde Bottenwil verfügt rechnerisch gesehen über ein Fassungsvermögen von 1‘100 Einwohnern. Da bis 2040 mit einem Bevölkerungsan- stieg auf 890 Personen gerechnet wird, überschreitet die Dimensionierung der Bauzo- nen den Bedarf. Im Rahmen der Nutzungsplanungsrevision sind daher gemäss Art. 15 RPG Auszonungsmöglichkeiten zu prüfen. Hierfür sind die Verteilung der Reserveflä- chen und auch die aktuellen Bau- und Planungsabsichten der jeweiligen Grundeigentü- mer zu berücksichtigen.

3.5.1 Wohnflächenbedarf Bei der Betrachtung des Wohnflächenbedarfs der Gemeinde Bottenwil (Abbildung 18) kann festgehalten werden, dass in den meisten Wohn- und Mischgebieten Bottenwils pro Person eine Wohnfläche von 55.1 bis 65 m2 beansprucht wird. Einzelne Gebiete weisen gar einen Wohnflächenbedarf von mehr als 65 m2 auf. Dieser Flächenbedarf resultiert in den Wohnzonen W2 und WH aus der überwiegenden Bebauung durch Einfamilienhäuser, welche eine durchschnittliche Belegungsdichte von 2.6 Personen pro Wohneinheit aufweisen (Durchschnitt W2 Aargau: 2.5). Ältere, südli- che Gebiete weisen teilweise lediglich eine Belegungsdichte von 2.1 Personen auf, wäh- rend neuere Überbauungen bis zu 4.0 Personen zählen. In der bestehenden Dorfzone liegt der Wohnflächenbedarf von meist 55.1 bis 65 m2 pro Person eher in der teilweise geringen Belegungsdichte der Wohneinheiten begründet, welche allerdings mit dem Durchschnittswert von 2.0 Personen pro Wohnung dem Durchschnittswert des Kantons entspricht. Der Wohnflächenbedarf innerhalb der bebauten Gebiete der Wohnzone 3 ist sehr unter- schiedlich. Während auf der überbauten W3-Parzelle nördlich des Gemeindehauses ei- ne Belegungsdichte von 1.5 Personen pro Wohnung zu einem Wohnflächenbedarf von Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 25 3 Zentrale Sachthemen und Räumliche Analyse

40 m2 führt, werden im Norden an der Kantonsstrasse bei einer Belegungsdichte von 1.6 58 m2 pro Person als Wohnfläche beansprucht.

Abbildung 18: Ausschnitt Arbeitsplan Wohnflächenbedarf 2012, agis 13.04.2015

Es ist davon auszugehen, dass mit zunehmender Überalterung der Bevölkerung eine weitere Verringerung der Belegungsdichte eintritt und bei Beibehaltung der bestehenden Wohnformen (insbesondere Einfamilienhäuser) der Wohnflächenbedarf entsprechend weiter ansteigt.

3.5.2 Stand der Überbauung Der Darstellung in Abbildung 19 ist der aktuelle Stand der Überbauung zu entnehmen. Dabei wurden unbebaute Parzellen und Parzellenteile berücksichtigt und mit vorliegen- den Baugesuchen oder der Gemeinde bereits bekannten Planungen überlagert. Ent- sprechend kann festgestellt werden, dass für etwa ein Viertel (ca. 1.2 ha) der bislang unbebauten Flächen bereits Baugesuche eingereicht wurden. Eine weitere Fläche von 0.6 ha wird derzeit überplant; der Gemeinde wurden erste Entwürfe bereits vorgestellt. Anmerkung: Die Flächen sind weitestgehend als verkehrlich erschlossen zu beurteilen. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 26 3 Zentrale Sachthemen und Räumliche Analyse

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Abbildung 19: Stand der Überbauung (2015)

Aus Abbildung 19 wird ersichtlich, dass mit Ausnahme zweier grösserer, zusammen- hängender Flächen (Nrn. 1 und 2), lediglich einzelne Parzellen und Parzellenteile un- überbaut sind. Sämtliche Reserveflächen sind spätestens seit der letzten Gesamtrevisi- on der Nutzungsplanung (1994) einer Bauzone zugeteilt. Die Fläche Nr. 1 liegt in der Wohnzone 3 und befindet sich im Gemeindebesitz. Die Ge- meinde steht einem Verkauf des Landes an einen bauwilligen Investor positiv gegen- über. Die Erschliessung der Fläche ist durch die angrenzenden Strassen gegeben, wo- bei eine Erschliessung von Westen (Panoramastrasse) aufgrund des bestehenden Ge- ländes weniger gut geeignet ist. Fläche Nr. 2 setzt sich aus zwei im Privatbesitz befindlichen Parzellen / Parzellenteilen zusammen und liegt bislang jeweils etwa zur Hälfte in der Wohnzone 2 und der Wohn- zone 3. Die nördliche Parzelle ist über den Gartenweg an das kommunale Strassennetz angeschlossen. Der südliche unüberbaute Parzellenteil kann ggf. über den Baumgarten an die Hauptstrasse angebunden werden. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 27 3 Zentrale Sachthemen und Räumliche Analyse

3.5.3 Auswertung Befragung Grundeigentümer Von den 23.6 ha Bauzone in Bottenwil sind 18.7 ha überbaut (Stand 2016). Die Bauzo- nenreserven belaufen sich auf rund 4.9 ha. Die Reserveflächen verteilen sich, wie vor- gängig beschrieben, auf das gesamte Gemeindegebiet und bestehen meist aus einzel- nen Parzellen. Um die Absichten der jeweiligen Grundeigentümer hinsichtlich einer Be- bauung der Parzellen zu erfahren, wurde im Oktober 2015 eine Befragung durchgeführt. Die betroffenen Grundeigentümer wurden nach bestehenden Bau- und Planungsabsich- ten sowie allfälligen Verkaufsabsichten gefragt. Die Antworten ergaben ein aussagekräf- tiges Bild über die zukünftige Entwicklung.

Abbildung 20: Befragungsergebnis

Das Ergebnis der Befragung der Grundeigentümer zeigt, dass neben den der Gemeinde bislang bekannten Projekten, weitere Projekte in Planung sind. Demnach sind rund 2.4 ha in Bau oder Planung, was einem Anteil an unbebauten, eingezonten Flächen von 49 % entspricht. Weiterhin geht eine Vielzahl von Grundeigentümern von einer Bebau- ung innerhalb der nächsten 5 bis 10 Jahre aus (ca. 1.6 ha). Lediglich die Eigentümer von 18 % der bislang unbebauten Flächen sehen auch in den nächsten 15 bis 20 Jahren keine Bebauung vor bzw. haben keine Antwort gegeben. Dies betrifft etwa 0.9 ha Land und entspricht rund 4 % der gesamten Bauzonenfläche der Gemeinde Bottenwil.

3.5.4 Prüfung möglicher Auszonungen Ausgehend von den der Gemeinde bereits in wesentlichen Details bekannten Planungen (Baugesuche / Baubewilligung und dem Gemeinderat bereits vorgestellte Projekte) sind 1.8 ha der insgesamt 4.9 ha unbebauten Baulands nicht mehr verfügbar. Es verbleibt somit eine Baulandreserve von 3.1 ha. Diese Reserveflächen sind wie bereits mehrfach erwähnt über das Siedlungsgebiet ver- teilt. Es existieren keine grösseren, zusammenhängenden, unbebauten Flächen welche sich für eine Auszonung eignen würden. Zudem sind die unbebauten Parzellen vollstän- dig erschlossen und somit relativ kurzfristig bebaubar. Ebenfalls besteht bei über 80 % der Flächen Interesse der Grundeigentümer die Fläche in den nächsten 5 bis 10 Jahren einer Bebauung zuzuführen. Aus diesen Gründen wird im Rahmen der vorliegenden Gesamtrevision der Nutzungs- planung von Auszonungen von Bauland abgesehen. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 28 3 Zentrale Sachthemen und Räumliche Analyse

3.6 Kulturland und Wald

Fruchtfolgeflächen

Abbildung 21: Fruchtfolgeflächen (agis)

Die Gemeinde Bottenwil weist eine Gesamtfläche von 510 ha auf. Der Anteil des Land- wirtschaftsgebietes an der Gemeindefläche beträgt in Bottenwil rund 50 %. Der grösste Teil der Landwirtschaftsfläche ist gemäss Richtplan als Fruchtfolgeflächen ausgewiesen (siehe Abbildung 21). Die landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetriebe liegen, wie bereits erwähnt, ausserhalb der Bauzone. Um entsprechende Erweiterungsmöglichkeiten an den bestehenden Standorten zu gewährleisten, bedarf es bei der Ausweisung von Landschaftsschutzzonen entsprechender Massnahmen (Siedlungseier). Zudem ist auch bei der Unterschutzstellung der Gebäude aktiver Landwirtschaftsbetriebe eine Abwä- gung hinsichtlich des allfälligen betrieblichen Umnutzungs- / Umbaubedarfs vorzuneh- men. Ca. 210 ha sind gemäss Waldausscheidung 2015/16 der Abteilung Wald des Kantons Aargau Wald. Die neu ausgeschiedenen Waldflächen weichen an diversen Stellen ge- ringfügig vom alten Bestand ab. Über die ganze Gemeinde gesehen hat sich die Wald- fläche aufgrund der aktuellen Waldausscheidung leicht vergrössert. Gemäss Richtplan bestehen in Bottenwil mehrere Naturschutzgebiete von kantonaler Bedeutung im Wald. Diese sind zum Teil als besondere Waldgebiete im Kulturlandplan ausgeschieden. Des Weiteren besteht im Waldgebiet „Buechwald“ eine vertraglich gesicherte Altholzinsel, welche bis jetzt nicht in die Nutzungsplanung übernommen wurde. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 29 3 Zentrale Sachthemen und Räumliche Analyse

3.7 Natur und Landschaft

Siedlungstrenngürtel

Landschaft von kan- tonaler Bedeutung

Abbildung 22: Ausschnitt kantonaler Richtplan (agis)

In Bottenwil sind mehrere Gebiete gemäss Richtplan als Landschaften von kantonaler Bedeutung festgesetzt. In der Nutzungsplanung sind diese mit geeigneten Massnahmen zu sichern. Bislang wurde im Kulturlandplan nur ein Teil dieser Landschaften als Land- schaftsschutzzonen in die Nutzungsplanung übernommen. Im Richtplan ist zudem nörd- lich von Bottenwil ein Siedlungstrenngürtel festgesetzt, welcher durch geeignete Mittel zu sichern ist. Nördlich von Bottenwil, im Gebiet Schäfern – Siegel, besteht ein Wildtierkorridor, wel- cher im Landschaftsentwicklungsprogramm (LEP) festgehalten ist. Auf dem Gemeindegebiet gibt es mehrere historische Grenzsteine. Die alten Wehre an der Uerke sind heute nicht mehr vorhanden bzw. nicht mehr schutzwürdig.

3.8 Gewässer Durch das Gemeindegebiet verläuft eine Vielzahl von Bächen. Neben der Uerke sind die wichtigsten davon das Schüppisbächli, der Hundslochbach, der Sulbach und der Berg- bach. Die Bäche sind stellenweise eingedolt. Aufgrund der durch den Kanton erstellten Fachkarte Gewässerraum sind entsprechende Gewässerräume auszuscheiden. Gemäss Richtplan ist die von der Uerke durchflossene Talsohle als kantonales Interes- sengebiet für Grundwassernutzung ausgeschieden. Zudem liegt das Gemeindegebiet

fast vollständig im Gewässerschutzbereich Au, wo besondere Einschränkungen hinsicht- lich des Schutzes von unterirdischen Gewässern gelten. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 30 3 Zentrale Sachthemen und Räumliche Analyse

In den Waldgebieten sind mehrere Wasserfassungen vermerkt, die Siedlungsgebiete werden von diesen jedoch nicht tangiert. Dabei ist anzumerken, dass sich die Definition der Wasserfassungen respektive Ihrer Schutzzonen derzeit in Überarbeitung befindet.

3.9 Umwelt und Naturgefahren

3.9.1 Lärm Die Verkehrsbelastungen der beiden durch das Gemeindegebiet verlaufenden Kantons- strassen sind relativ gering. Die Bauzonen entlang der Kantonsstrasse wurden dennoch auf deren Lärmbelastung hin überprüft. Das Siedlungsgebiet der Gemeinde ist als er- schlossen zu beurteilen. Daher sind die Immissionsgrenzwerte massgebend. Die Berechnungen mit der Lärmausbreitungssoftware CadnaA zeigen, dass die Immis- sionsgrenzwerte ab einem Abstand von max. 8.5 m ab der Strassenachse bzw. ab ei- nem Abstand von max. 4.2 m ab der Strassenparzellengrenze eingehalten sind. Dies bedeutet einerseits, dass die Immissionsgrenzwerte unter Einhaltung des gesetzlich vorgeschriebenen Strassenabstands von mind. 6 m zu Kantonsstrassen eingehalten sind. Andererseits werden die Immissionsgrenzwerte bei einigen, im Unterabstand zur Kantonsstrasse, bestehenden Gebäuden überschritten.

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Abbildung 23: Strassenlärm – Ausschnitt aus den CadnaA-Berechnungen, Hauptstrasse

3.9.2 Nichtionisierende Strahlung (NIS) Nordöstlich von Bottenwil verläuft eine 220/380 kV Hochspannungsfreileitung der Alpiq (KKW Gösgen – UW Mettlen). Ab einem Abstand von ca. 80 m zur Trasseeachse wird der Anlagegrenzwert von 1µ Tesla eingehalten. Dieser Abstand wird weder von einer Bauzone, noch von einem bestehenden Wohn- oder Arbeitsgebäude ausserhalb der Bauzone unterschritten. Die Leitung verläuft zudem im Bereich der Gemeinde Bottenwil über die im Richtplan festgelegte Landschaft von kantonaler Bedeutung sowie den Sied- lungstrenngürtel, weshalb es zu keinerlei Bauzonenausscheidungen in diesem Gebiet kommen wird. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 31 3 Zentrale Sachthemen und Räumliche Analyse

3.9.3 Belastete Standorte Der kantonale Altlastenkataster umfasst auf dem Gemeindegebiet von Bottenwil zwei Ablagerungs- und drei Betriebsstandorte. Die Ablagerungsstandorte befinden sich im Buechwald und in der Hagart. Die Betriebsstandorte umfassen die Schiessanlage (Ku- gelfang) im Hornisrain sowie die zwei Flächen innerhalb der Bauzone, nämlich das Areal der Säge (Parz. Nr. 253) und den Vorplatz des Einfamilienhauses an der Vorstattstrasse 170 (Parz. Nr. 604) bzw. einen Teil der Kantonsstrasse. Der Kugelfang der Schiessanlage im Hornisrain wird bis Ende 2018 saniert, für die wei- teren Standorte wurde der Überwachungs- und Sanierungsbedarf noch nicht beurteilt, wobei gem. agis-Abfrage für diese Standorte der Status nach AltlV „Belastet, keine schädlichen oder lästigen Einwirkungen zu erwarten“ verzeichnet ist.

3.9.4 Hochwasserschutz Bottenwil weist im Zentrum, in der nördlichen Gewerbezoneninsel sowie im Gebiet Vor- statt einige Flächen mit Schutzdefizit hinsichtlich Hochwasser auf. Zudem sind einige Kulturlandflächen am Talgrund der Uerke durch Überschwemmungen gefährdet. Die Fliesstiefenkarte EHQ (seltener als 300-jährliches Ereignis) zeigt für das Siedlungsge- biet maximale Fliesstiefen von bis zu 25 cm, punktuell bis zu 50 cm auf. Im Kulturland können punktuell auch Fliesstiefen bis 1.00 m erreicht werden. In einem Einzelfall wer- den gar 1.50 m erwartet. Innerhalb des bestehenden Betts der Uerke können selbstver- ständlich auch höhere Fliesstiefen erreicht werden.

Abbildung 24: Gefahrenkarte Hochwasser, Ausschnitt Dorfkern - Fliesstiefen EHQ (agis)

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 32 4 Räumliches Entwicklungskonzept

4 RÄUMLICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT Aus der vorangegangenen Analyse lässt sich das räumliche Entwicklungskonzept ablei- ten. Es beinhaltet erste Vorstellungen wie zum Beispiel zu den künftigen Entwicklungs- schwerpunkten und den Zoneneinteilungen sowie Aussagen über die für den Charakter der Gemeinde wertvollen Bereiche. Die wesentlichen Inhalte werden nachfolgend stichpunktartig anhand entsprechender Kartenausschnitte dargestellt. (Die Gesamtkarten sind Anhang [2] zu entnehmen.) Dabei werden die Entwicklungsziele mit  hervorgehoben.

Dorfkern ▪ Charakter / Identität als Stras- sendorf mit allfälligen Unterab- ständen zur Strasse; 4 ▪ Treffpunkt für die Bevölkerung 3 (Volg-Laden, Schule, Gemein- 2 dehaus, Restaurant); 1 ▪ Verkehrlich gut erschlossenes 2 Gebiet mit unmittelbarer Nähe zu öffentlichen und Nahversor- gungseinrichtungen; ▪ Mischnutzungen im Dorfkern und in den südlich und nordöst- Abbildung 25: Dorfkern lich angrenzenden Gebieten;  Gestalterische Aufwertung des Kreuzungsbereichs und angrenzender Flächen zu einem „Dorfplatz“ (1) sowie Aufwertung des anschliessenden Strassenraumes;  Erhalt und Aufwertung der ortsbildrelevanten Gebäude sowie -stellungen (2);  Schulgebiet als Teil des Dorfkernes weiter einbinden und aufwerten (3);  Nördlich angrenzende Potenzialfläche für eine hochwertige, verdichtete Sied- lungsentwicklung mit einem Anteil altersgerechter Wohnungen nutzen (4).

Südliches Dorfgebiet ▪ Charakter / Identität als Strassendorf mit allfälligen Unterabständen zur Strasse; ▪ Ländlich geprägte Siedlungsstruktur mit 5 (ehemaligen) landwirtschaftlichen Hof- gruppen; 6 ▪ Einzelne bedeutende historische Gebäude (Denkmalschutz-, Substanzschutzobjekt);  Erhalt und Aufwertung der ortsbildrelevan- ten Gebäude sowie -stellungen (2);  Bereich Friedhof / Kirche trennt den erwei- terten Ortskern aufgrund der „Grünfläche“ 2 von dem südlichen Dorfgebiet (5);  Qualitativ hochwertige (und ggf. parzellen- übergreifende) Lösungen für Neubauten fördern und einfordern (6). Abbildung 26: Südliches Dorfgebiet Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 33 4 Räumliches Entwicklungskonzept

Nördliches Dorfgebiet ▪ Strassendorfcharakter; ▪ Gewachsene Einfami- lienhausquartiere; 9 ▪ Vergleichsweise stark verdichtete Bebauung 8 (Reihenhäuser, Mehr- 10 familienhäuser); ▪ Mischgebiet mit Wohn- und Gewerbenutzung; 7 ▪ Gewerbegebiet mit ho- 12 her Anzahl an Woh- 11 nungen; ▪ Unbebaute Parzellen in 4 der Bauzone; ▪ Identitätsstiftender grosser Freiraum; Abbildung 27: Nördliches Dorfgebiet  Potenzialfläche durch sinnvolle Fusswegverbindungen erschliessen und die an- grenzenden Quartiere und Einrichtungen (Schule, Gemeindehaus) vernetzen (4);  Unüberbaute Parzellen einer Bebauung zuführen (7);  Verdichtung durch Nutzungssteigerung mit Rücksicht auf die vorhandene Topo- graphie ermöglichen (8);  Potenzialfläche für eine hochwertige, verdichtete Siedlungsentwicklung mit be- sonderer Beachtung der Ortseingangssituation (Visitenkarte der Gemeinde) (9);  Zur Sicherung des bestehenden Gewerbes Massnahmen gegen ein Überhand- nehmen von Wohnnutzungen treffen (10);  Erhalt der Mischstruktur aus Wohnen und Gewerbe zur langfristigen Sicherung der ansässigen Betriebe und ihrer Erweiterungsmöglichkeiten (11);  Historisch entstandene Freifläche zwischen den ehemaligen landwirtschaftlichen Betrieben sichern, indem auf eine Einzonung verzichtet wird (12).

Weiler Weiermatt ▪ Historische Weilerstruktur als identitätsbildendes Element; ▪ Aktive Landwirtschaftsbetriebe; 13 ▪ Einzelne bedeutende Gebäude (Substanzschutzobjekt); 14 ▪ Einige untypische Bauten ohne Bezug zum Weiler und seiner ursprünglichen Identität; Abbildung 28: Weiler Weiermatt  Schutz des Weilerbildes als wertvolles Charakterelement der Gemeinde;  Erhalt und Aufwertung der ortsbildrelevanten Gebäude sowie ihrer räumlichen Stellungen und Freiräume unter Berücksichtigung von Umnutzungsbedürfnissen nach Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung (13);  Unterschutzstellung bedeutender Gebäude ohne eine weitere Entwicklung des landwirtschaftlichen Betriebs zu verunmöglichen (14). Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 34 4 Räumliches Entwicklungskonzept

Verkehr, Landschaft, Weiteres ▪ Gemeinde ist mit zwei sich kreu- 18 zenden Kantonsstrassen gut an die Nachbargemeinden angebun- 17 den; ▪ Vier Bushaltestellen decken das Gemeindegebiet bzgl. ÖV ab; 15 ▪ Kantonale und kommunale Fuss- und Radwege erschliessen die an- 16 grenzenden Naherholungsgebiete; 16 ▪ Gemeinde verfügt über ein Frei- bad; ▪ Intakte, attraktive Landschaft bie- tet viele Erholungsmöglichkeiten; Abbildung 29: Verkehr, Landschaft  Bei einer allfälligen Aufwertung des Gewässerraums Möglichkeiten zur Erstellung eines attraktiven und durch- gängigen Fuss- und Veloweges berücksichtigen (15);  Sichere Fusswegverbindungen durch Lückenschlüsse langfristig vorsehen (16);  Langfristiger Erhalt des Freibads als weicher Standortvorteil (17);  Freihaltung der Landschaft hinsichtlich Siedlungstrennung zu Uerkheim (18).

Es ist anzumerken, dass einige der genannten Entwicklungsziele nicht im Rahmen der vorliegenden Gesamtrevision der Nutzungsplanung sichergestellt bzw. umgesetzt wer- den können. Hierunter fällt beispielsweise ein durchgängiger Fuss- und Veloweg entlang Uerke, welcher allenfalls im Rahmen einer zukünftigen Renaturierung der Uerke auf sei- ne Machbarkeit geprüft werden soll. Auch die sicheren Fusswegverbindungen entlang der Kantonsstrasse in Richtung Zofingen resp. Staffelbach sind als langfristige Ziele zu verstehen, die beispielsweise im Rahmen von Kantonsstrassen-Sanierungen geprüft werden sollen.

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 35 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

5 ERLÄUTERUNG DER PLANUNGSINHALTE UND -INSTRUMENTE Nachfolgend werden die verschiedenen Planungsinstrumente erläutert: Bauzonenplan, Kulturlandplan sowie Bau- und Nutzungsordnung (BNO). Zudem werden die verschie- denen festgesetzten Schutzobjekte aufgeführt, welche sowohl im Bauzonen- als auch im Kulturlandplan enthalten sind und ggf. durch entsprechende Bestimmungen der BNO gesichert werden. Ein weiterer Abschnitt befasst sich mit den bestehenden Sondernut- zungsplanungen und Ihrer Konformität in Bezug auf die Revision der BNO, insbesonde- re hinsichtlich der Übernahme der neuen Baubegriffe und Messweisen. Bei Revisionen der Nutzungsplanung sind selbstverständlich auch die verkehrlichen Konsequenzen von Anpassungen zu berücksichtigen, um allfälligen Problemen vorbeugen zu können.

5.1 Abstimmung Siedlung und Verkehr Im Rahmen der vorliegenden Revision der Nutzungsplanung werden keine zusätzlichen Flächen als Bauzonen ausgewiesen. Aufzonungen und Steigerungen der zulässigen Ausnutzung werden nur in einem verträglichen Mass und in Gebieten vorgenommen, welche durch den öffentlichen Verkehr erschlossen sind. Wie bereits in Kapitel 3.5.2 hinsichtlich des Standes der Überbauung vermerkt, sind die bislang unüberbauten Flächen erschlossen. Bei den grösseren Flächen stellt sich allen- falls die Frage der inneren Erschliessung, welche im Sinne eines schonenden Umgangs mit dem Boden als eine gesamtheitliche Erschliessung, möglichst mit gemeinsamer Tiefgarage / Einstellhalle, erfolgen sollte.

ca. 4‘600 m2

ca. 5‘400 m2

Abbildung 30: Grössere Reserveflächen und mögliche Erschliessungsrichtungen

Der durch die Überbauung der Reserveflächen entstehende Mehrverkehr wird einerseits aus den unbebauten Einzelparzellen resultieren und andererseits aus der Nutzung der Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 36 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

zwei grösseren Freiflächen, in welchen mit der Wohnzone 3 (W3) eine verdichtete Bau- weise im Sinne von Mehrfamilienhäusern entstehen kann (siehe Abbildung 30). Dabei handelt es sich um unbebaute Flächen von 0.47 bzw. 0.62 ha. Geht man von der anzustrebenden Einwohnerdichte für Gemeinden in ländlichen Ent- wicklungsräumen und dem Raumtyp der Wohnzone 3 aus, sind 91.5 E / ha zu erreichen. Entsprechend muss für das nördliche Gebiet mit mindestens 43 und im südlichen Gebiet mit mindestens 57 Einwohnern gerechnet werden. Bei der Abschätzung des Einwohner- potentials (siehe Kapitel 6.1.2 und 6.1.7) werden allerdings zusätzliche Einwohner in den beiden Gebieten von 52 und 71 ermittelt. Wird davon ausgegangen, dass auf zwei Ein- wohner ein Personenwagen kommt (Schweiz 2015: 541 PW / 1‘000 E), ist für diese bei- den Gebiete zusammen mit rund 50 (bei Einwohnerdichte gem. Raumtyp) bzw. rund 60 neuen Personenwagen zu rechnen. Den Mehrverkehr, der bei entsprechender Bebauung aus den beiden grösseren Flächen sowie den verstreut in der Gemeinde liegenden bislang unüberbauten Parzellen resul- tiert, wird zwar festzustellen sein, sich aber aufgrund der Lage der grösseren Flächen, vorwiegend direkt auf die Kantonsstrassen auswirken, welche ein ausreichendes Fas- sungsvermögen aufweisen. Die bestehende Erschliessung durch den öffentlichen Ver- kehr kann hierbei allenfalls zu einer Verringerung der Fahrten führen.

5.2 Bauzonenplan und Kulturlandplan Der vorliegende revidierte Bauzonenplan (BZP) und der separate Kulturlandplan (KLP) basieren auf der amtlichen Vermessung (Stand Frühling 2016, Bezugsrahmen LV 95). Die rechtskräftigen Pläne (genehmigt 1994) lagen nicht digital vor, weshalb eine Digitali- sierung erforderlich war, die als Revisionsgrundlage dient. Selbstverständlich wurde auch die Teiländerung 2012 des Bauzonenplanes und des Kulturlandplanes (genehmigt 2013) berücksichtigt.

5.2.1 Zonenzuordnung und Abgrenzung Die bestehenden Bauzonen und ihre Abgrenzungen wurden auf die Zukunftsfähigkeit hin untersucht und überarbeitet. Hieraus resultieren verschiedene, meist kleinere Umzo- nungen mit einer Gesamtfläche von rund 2.15 ha, welche im Änderungsplan zum Bauzonenplan dargestellt (inkl. Nrn.) und in Tabelle 1 aufgelistet sind. Dies betrifft einer- seits ganze Parzellen, deren Zonenzugehörigkeit nicht bzw. nicht mehr angebracht war, andererseits wurden zugunsten eindeutiger Zonengrenzen vereinzelt Parzellenteilflä- chen umgezont. Zudem werden aufgrund der heutigen Genauigkeit der digitalen Daten im Verglich zu den ehemals handgezeichneten Plänen gewisse Ungenauigkeiten berei- nigt. Tabelle 1: Übersicht der Umzonungen (Nummerierung gem. Änderungsplan BZP)

Nr. Parzellen Nr. Anpassung Fläche [m2] Grund für Anpassungen - Kapitelverweis 159.9 1 245 von LW in G Parzellierung - 5.2.1.3 228.9 2 243 von G in LW 375.7 Parzellierung - 5.2.1.3 2 775 von G in LW 25.1 Digitalisierung (und Bereinigung) - 5.2.1.1 b) 3 2 von WH in LW 3.7 Parzellierung - 5.2.1.2 a) 4 39 von W2 in LW 181.3 Parzellierung - 5.2.1.2 b) 5 788, 813, 814 von WH in W2 215.8 Parzellierung - 5.2.1.2 5 651, 760 von WH in W2 1090 Zonierung - 5.2.1.5 a) 6 760 von LW in W2 92.0 Parzellierung - 5.2.1.2 a) 7 798 von W3 in W2 95.2 Parzellierung - 5.2.1.2 Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 37 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

Nr. Parzellen Nr. Anpassung Fläche [m2] Grund für Anpassungen - Kapitelverweis 8 738 von W2 in W3 338.1 Parzellierung - 5.2.1.2 8 32, 638, 737 von W2 in W3 4420 Zonierung - 5.2.1.5 b) 9 32 von Oe in W3 811.4 Zonierung - 5.2.1.5 c) 10 36 von D in Oe 88.7 Parzellierung - 5.2.1.2 10 410 von D in Oe 1260 Zonierung - 5.2.1.5 d) 11 810 von Oe in D 117.4 Zonierung - 5.2.1.5 e) 11 38 von Oe in D 413.3 Zonierung - 5.2.1.5 e) 12 810 von W2 in D 633.8 Zonierung - 5.2.1.5 f) 13 594 von G in WG 1480 Zonierung - 5.2.1.5 g) 250, 608, 612, 14 von W2 in WG 4000 Zonierung - 5.2.1.5 h) 613, 741 251, 252, 253, 15 von D in WG 5310 Zonierung - 5.2.1.5 i) 254, 727, 774 16 481 von LW in D 39.8 Digitalisierung - 5.2.1.1 d) 16 512 von LW in D 193.8 Nutzbarkeit - 5.2.1.4 17 512 von D in LW 189.7 Nutzbarkeit - 5.2.1.4

Die tabellarische Übersicht der Flächenstatistik kann Anhang [3] entnommen werden. Des Weiteren ist sie im Plan zur Flächenstatistik dargestellt. Die Gesamtvorlage sieht die aufgeführten Umzonungen mit einem Umfang von insge- samt rund 219 a vor. Dabei werden 775.5 m2 der Bauzonen in Landwirtschaftszone und 814.4 m2 der Landwirtschaftszone in Bauzonen umgezont. 5.2.1.1 Digitalisierung und resultierende Anpassungen Die bestehende Nutzungsplanung basiert auf handgezeichneten Plänen. Eine Über- nahme kann daher nur mittels Digitalisierung erfolgen. Solange die bestehenden (Bau-) Zonengrenzen mit Parzellengrenzen übereinstimmen, welche sich in den letzten Jahren nicht verändert haben, kann eine zweifelsfreie Übernahme erfolgen. In einigen Berei- chen ist die Grenze allerdings weniger eindeutig und muss daher rekonstruiert werden, was zu gewissen Abweichungen führen kann. Nachfolgend werden die verschiedenen Situationen aufgeführt und mittels Ausschnitten aus dem bisher rechtskräftigen Bauzonenplan und dem revidierten Plan gegenüberge- stellt. a) Abgrenzung anhand Parzellengrenzen In den meisten Fällen konnte die Parzellengrenze als Abgrenzung der Digitalisierung herangezogen werden. In vielen Fällen bestehen die dem Bauzonenplan von 1994 zug- rundliegen Parzellengrenzen bis heute (siehe z. B. Parzelle Nr. 691 - Abbildung 31).

Abbildung 31: Abgrenzung anhand Parzellengrenzen (Beispiel)

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 38 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

Die im rechtskräftigen Bauzonenplan ausgeschiedenen weiteren Bauetappen sind zwi- schenzeitlich weitestgehend überbaut und entsprechend parzelliert, weshalb bei diesen Fällen davon ausgegangen wurde, dass die heutigen Parzellengrenzen der ursprüngli- chen Abgrenzung der Bauzonenetappe entspricht (siehe z. B. Parzelle Nr. 796). b) Abgrenzung anhand Vermassung In einigen Fällen sieht der bestehende Bauzonenplan Vermassungen der Bauzonen- grenze gegenüber anderen Grenzen vor. Im Beispiel der Abbildung 32 wurde der Ab- stand gegenüber der bis heute unveränderten Waldgrenze vermasst. Entsprechend kann der Abstand in die Revision der Nutzungsplanung einfliessen und bleibt bestehen.

Abbildung 32:Abgrenzung anhand Vermassung (Beispiel)

Im Bereich der Vorstattstrasse (Parzelle Nr. 514) wird die östliche Bauzonengrenze über die Vermassung von der Kantonsstrasse her vorgenommen und kann entsprechend übernommen werden. Auch die angegebenen Abstände zur Uerke fliessen in die vorlie- gende Gesamtrevision ein, indem sie auch weiterhin gegenüber der Gewässerparzelle entsprechend abgetragen wurden. c) Abgrenzung anhand graphischer Übernahme In einigen Fällen bestehen heute die zugrundeliegenden Parzellengrenzen in der Form nicht mehr oder es existieren im rechtskräftigen Bauzonenplan keine Vermasungen ge- genüber definierten Grenzen. Daher musste die Abgrenzung der Bauzone anhand der Hinterlegung des gescannten Planes erfolgen, was Ungenauigkeiten zur Folge hat. Der in der nachfolgenden Abbildung dargestellte Beispielfall der Parzellen Nrn. 204 und 761 zeigt die möglichst exakte Übernahme der innerhalb der Bauzone befindlichen Flä- chen. Zur Gewährleistung der Nachvollziehbarkeit wurden die nicht durch Parzellen- grenzen definierten Bauzonengrenzen entsprechend rekonstruierbar vermasst.

Abbildung 33: Abgrenzung anhand graphischer Übernahme (Beispiel Parz. Nrn. 761, 204)

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 39 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

d) Anpassung aufgrund graphischer Ungenauigkeit Im Fall der Parzelle Nr. 481 (Abbildung 34) ist der Verlauf der westlichen Bauzonen- grenze nur schwer erkennbar. Der Originalplan scheint zudem einen sehr schwach dar- gestellten Weg aufzuweisen (grünes Oval in der Abbildung). Im Rahmen der Digitalisie- rung der Situation wurde davon ausgegangen, dass wenigstens ein schmaler Streifen der Erschliessung des südlichen Gebäudes innerhalb der Bauzone liegt. Zur Garantie- rung der künftigen Nachvollziehbarkeit und der Erschliessung, wurde die Bauzonen- grenze minimal verschoben, wodurch nun die gesamte Zufahrt innerhalb der Bauzone liegt. Die resultierende Anpassung mit einer Fläche von 39.8 m2 ist in diesem Sinne nicht als Einzonung zu beurteilen, sondern als Korrektur aufgrund der schlechten Erkennbar- keit im bestehenden Zonenplan. (In den weiteren Kapiteln und in der Flächenstatistik wird sie aber der Vollständigkeit halber als Einzonung aufgeführt.)

39.8 m2

Abbildung 34: Korrektur der graphisch ermittelten Abgrenzung (Parz. Nr. 481)

5.2.1.2 Anpassungen aufgrund aktueller Parzellierung In einigen Bereichen der Gemeinde hat sich zwischenzeitlich der Verlauf der Parzellen- grenzen verändert. Im Hinblick auf die Nachvollziehbarkeit der Gesamtrevision wurden die Zonengrenzen auf die Parzellengrenzen verschoben, wodurch kleinere Teilbereiche der Parzellen anderen Bauzonen zugeordnet oder Teile ein- bzw. ausgezont wurden. Betroffen sind sowohl Parzellen, welche bislang innerhalb zweier Bauzonen lagen sowie Parzellen, bei denen Teilbereiche bislang dem Kulturland zugeordnet sind. Ein Beispiel für eine Anpassung der Grenze zwischen zwei Bauzonen ist in der folgen- den Abbildung dargestellt. Zum Zeitpunkt der Erstellung des rechtskräftigen Bauzonen- plans befand sich in diesem Gebiet noch keine Parzellengrenze. Zwischenzeitlich wur- den verschiedene Parzellierungen vorgenommen, welche sich aus den Erschliessungs- planungen ergeben haben. Die Zonenzuordnung der Parzellen Nrn. 788, 813 und 814 wurde daher für den insgesamt 215.8 m2 umfassenden Streifen korrigiert.

215.8 m2

Abbildung 35: Anpassung aufgrund Parzellierung (Beispiel Parz. Nrn. 788, 813, 814)

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 40 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

Auch in den Fällen der Parzellen Nrn. 36, 738 und 798 wurden untergeordnete Teilbe- reiche, welche bislang einer anderen Bauzone zugewiesen waren, der hauptsächlichen Bauzone der Parzelle zugewiesen, um die Nachvollziehbarkeit für die betroffenen Grundeigentümer zu gewährleisten.

Die Anpassungen, welche die Bauzonengrenze gegenüber dem Kulturland betreffen und somit als Ein- oder Auszonungen zu werten sind, werden nachfolgend einzeln aufgeführt und erläutert: a) Anpassung der Parzellen Nrn. 2 und 760 Zu diesem Bereich ist zu erwähnen, dass die Digitalisierung der im Bauzonenplan von 1994 enthaltenen Zonengrenze nicht eindeutig möglich war. Der rechtskräftige Bauzonenplan sieht eine Fläche der damaligen Parzelle Nr. 2 als 2. Etappe der Wohnzone „Hang“ vor. Zwei Seiten sind durch Parzellengrenzen bestimmt, die im Wesentlichen bis heute bestehen und somit nachvollziehbar sind. Die Lage der westlichen Grenzen ist nicht vermasst und mussten daher anhand der Hinterlegung des bestehenden Zonenplanes digitalisiert werden. Dabei wurde davon ausgegangen, dass die südwestliche Grenze rechtwinklig zur Strasse und etwa auf der Verlängerung der Grenze zwischen den auf der Südseite der Sandplattenstrasse gelegenen Parzellen Nrn. 626 und 628 basiert. Als Ausgangspunkt für die Revision diente an dieser Stelle ein bestehender Grenzpunkt der heutigen Parzelle Nr. 760 zur Strassenparzelle. Im Zonen- plan von 1994 ergibt sich desweiteren die nordwestliche Bauzonengrenze aus der Ge- raden durch den nordwestlichen Grenzpunkt der Parzelle Nr. 651, die annähernd recht- winklig auf die vorgängig konstruierte Abgrenzung trifft. Zwischenzeitlich ist es zu einer vom Zonenplan abweichenden Parzellierung (Parzelle Nr. 760) gekommen, wonach Tei- le der bebauten Parzelle Nr. 760 innerhalb der Landwirtschaftszone liegen und eine mi- nimale Fläche der Parzelle Nr. 2 innerhalb der Bauzone liegt. Im revidierten Bauzonen- plan wurde daher eine Anpassung der Bauzonengrenze vorgenommen. Dadurch wur- den 3.7 m2 der Parzelle Nr. 2 wieder der Landwirtschaftszone zugewiesen. Gleichzeitig wurde der nördliche Bereich der Parzelle Nr. 760 der Bauzone zugeteilt (92.0 m2), so dass lediglich der westliche Bereich der Parzelle nach wie vor ausserhalb der Bauzone liegt. Hierdurch konnte eine sinnvolle und nachvollziehbare Zonierung erreicht werden.

92.0 m2

3.7 m2

Abbildung 36: Anpassung Parzellen Nrn. 2, 760

b) Anpassung der Parzelle Nr. 39 Aufgrund des aktuellen Grenzverlaufes der Parzelle Nr. 39 gegenüber den Parzellen Nrn. 626, 628 und 735 wurde die Bauzonengrenze angepasst. Entsprechend liegen künftig nur noch die bereits bebauten Parzellen innerhalb der Bauzone und die Parzelle Nr. 39 ist vollständig der Landwirtschaftszone zugeordnet. Der bislang der Bauzone zu- Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 41 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

gewiesene langgestreckte schmale Streifen von 181.3 m2 wurde somit aufgrund der Be- reinigung der Bauzonengrenze ausgezont.

181.3 m2

Abbildung 37: Anpassung Parzelle Nr. 39 5.2.1.3 Umlagerung von Siedlungsgebiet aufgrund Parzellierung Eine weitere Bereinigung der Bauzonengrenze gegenüber dem Kulturland wurde bei den Parzellen Nrn. 243 und 245 vorgenommen. Aufgrund des der Dimension der Flä- chenänderung (über 200 m2) wird hierbei allerdings von einer Umlagerung von Sied- lungsgebiet gesprochen. Die seit 1994 rechtskräftige Bauzonengrenze basiert, wie aus Abbildung 38 ersichtlich, aus der zum damaligen Zeitpunkt bestehenden Parzellenstruk- tur. Diese hat sich zwischenzeitlich verändert, weshalb im Rahmen der vorliegenden Gesamtrevision auch in diesem Bereich eine Bereinigung der Bauzonengrenze vorge- nommen wurde. Dabei erfolgt ein Abtausch zwischen den Parzellen, wodurch die bishe- rige Bauzonenfläche von 375.7 m2 der Parzelle Nr. 243 ausgezont und die westliche Teilfläche der Parzelle Nr. 245 mit einer Fläche von 159.9 m2 sowie ein Teil der östli- chen Teilfläche mit 228.9 m2 eingezont wurden. Durch die unterschiedlichen Flächen- grössen ergibt sich gesamthaft für diesen Bereich eine Einzonung von 13.1 m2. (Die sinnvollere, vollständige Einzonung der Parzelle Nr. 245 ist aufgrund der derzeit beste- henden Vorgaben bezüglich Einzonungen nicht möglich.)

159.9 m2

375.7 m2

228.9 m2

Abbildung 38: Anpassung Parzellen Nrn. 243 und 245

5.2.1.4 Anpassung zur besseren Nutzbarkeit Bezüglich der Parzellen Nrn. 512 und 513 ist festzuhalten, dass die östliche Bauzonen- grenze im bestehenden Zonenplan sehr ungenau ist, da sie nicht vermasst ist und auf keinen ehemaligen oder bestehenden Parzellengrenzen verläuft. Dementsprechend wurde die Abgrenzung anhand graphischer Übernahme vorgenommen. Aufgrund der Mitwirkungseingabe wurde die östliche Bauzonengrenze der Parzelle Nr. 512 verändert, indem sie künftig etwa parallel zum Gebäude verläuft. Hierdurch wer- den dem Grundeigentümer bessere Möglichkeiten der Bebauung im Sinne eines grösse- ren Spielraums für allfällige An- und Umbauten gewährt. Entsprechend kommt es zu ei- nem nahezu flächengleichen und wertgleichen Abtausch von 189.7 zu 193.8 m2, was in der Summe eine Einzonung von 4.1 m2 zur Folge hat. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 42 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

189.7 m2

193.8 m2

Abbildung 39: Anpassungen Parzelle Nr. 512

5.2.1.5 Geänderte Zonenzuordnung Im Rahmen der vorliegenden Revision wurden die Zonenzuordnungen einiger Parzellen geändert, um die angestrebten Entwicklungsziele zu erreichen. Die verschiedenen Fälle werden nachfolgend beschrieben. a) von WH in W2 Der grösste Teil der Parzelle Nr. 760 ist gemäss rechtskräftigen Zonenplan von 1994 der Wohnzone Hang zugewiesen. Aufgrund der damaligen Parzellierung liegt auch ein klei- nen Bereich der heutigen Parzelle Nr. 651 in der Wohnzone Hang. Die umliegenden Parzellen sind dagegen, soweit sie innerhalb der Bauzone liegen, der Wohnzone 2 zu- geordnet. Die vom umgebenden Quartier abweichende Zonierung der Parzelle Nr. 760 ist heute nicht mehr nachvollziehbar zumal auch für die umgebenden Parzellen ähnliche Bedingungen aufgrund des bestehenden Geländes vorliegen. Entsprechend wurde durch die vorliegende Revision eine Aufzonung der innerhalb der Bauzone befindlichen Teile der Parzelle Nr. 760 sowie des kleinen Teiles der Parzelle Nr. 651 vorgenommen. Gesamthaft ist eine Fläche von 1‘090 m2 betroffen. b) von W2 in W3 Der Bereich der Parzellen Nrn. 32, 638 und 737 befindet sich im Kern der Gemeinde Bottenwil mit direktem Anschluss an die öffentlichen Einrichtungen wie Schule, Kinder- garten und Gemeindehaus sowie an die Nahversorgung und den öffentlichen Verkehr. Zudem bilden die unbebauten Flächen der Parzellen Nrn. 32 und 738 das grösste Ent- wicklungsareal von rund 5‘500 m2 der Gemeinde. Zusammen mit den angrenzenden be- reits bebauten Parzellen soll daher mittels Gestaltungsplan (Baumgarten) ein qualitativ hochwertiges Gebiet entstehen, welches durch eine zeitgemässe Bebauung auch die anzustrebende Einwohnerdichte erreichen kann. Hierfür wurde eine Aufzonung von Wohnzone 2 in Wohnzone 3 der Parzellen Nrn. 32, 638 und 737 vorgenommen. c) von Oe in W3 Entsprechend der genannten Aufzonung von W2 in W3 für den Bereich der Parzelle Nr. 32, welcher bislang innerhalb der Wohnzone 2 liegt, wurde mit der vorliegenden Revisi- on auch der südliche Teil dieser im privaten Eigentum befindlichen Parzelle in die Wohnzone 3 umgezont. Die Fläche von 811.4 m2 befindet sich gemäss Zonenplan von 1994 innerhalb der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen. Diese Zuordnung wird heu- te als nicht mehr notwendig erachtet, da davon auszugehen ist, dass das Gemeinde- haus keiner (weiteren) Erweiterung der Räumlichkeiten bedarf bzw. allfällige Erweite- rungen auf Parzellen erfolgen können, welche sich im Besitz der Gemeinde befinden. Die „Belastung“ der privaten Parzelle Nr. 32 ist demnach nicht mehr zeitgemäss. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 43 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

d) von D in Oe Die Parzelle Nr. 410 wird von Dorfzone in Zone für öffentliche Bauten und Anlagen umgezont. Dies da sie bereits heute als öffentlicher Parkplatz und Dorfplatz genutzt wird und als einzige bestehende Baute das Energieversorgungsgebäude aufweist. Hierdurch können auf lange Sicht auch die Ziele aus dem räumlichen Entwicklungskonzept (siehe Kapitel 4) umgesetzt werden. e) von Oe in D Ein Teil der im Privatbesitz befindlichen Parzelle Nr. 810 (117.4 m2) liegt gemäss Zo- nenplan von 1994 innerhalb der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen. Entsprechend der Parzelle Nr. 32 (siehe c)) wird auch für diesen Bereich die Zonenzuordnung als nicht mehr zeitgemäss erachtet und daher eine Umzonung in die Dorfzone vorgenommen. Der nördliche Bereich der Parzelle Nr. 38 mit einer Fläche von 413.3 m2 ist gemäss Bauzonenplan aus dem Jahr 1994 ebenfalls der Zone für öffentliche Bauten und Anla- gen zugewiesen. Auch für diesen privaten Grundbesitz gilt, dass die Zonenzuordnung nicht mehr zeitgemäss ist und eine Erweiterung der öffentlichen Bauten und Anlagen langfristig gesehen nicht (auf dieser Parzelle) erfolgen wird. f) von W2 in D Gemäss rechtskräftigen Zonenplan befindet sich die heutige Parzelle Nr. 810 zum grössten Teil innerhalb der Wohnzone 2. Im Rahmen der vorliegenden Gesamtrevision wurde die Parzelle gesamthaft (siehe auch e)) der Dorfzone zugewiesen. Durch die Zu- weisung zur Dorfzone und nicht zur Wohnzone 3 wie die nördlich angrenzenden Parzel- len, müssen sich allfällige Um- und Neubauten den Dorfzonenbestimmungen anpassen und somit dem kantonalen Denkmalschutzobjekt (und auch dem Substanzschutzobjekt Gemeindehaus) in Bezug auf Gestaltung und Fassadenhöhe unterordnen. Die Kreuzung Haupt- / Weiermattstrasse bildet somit den nördlichen Abschluss des Dorfkerns. g) von G in WG 1‘480 m2 der unbebauten Parzelle Nr. 594 befinden sich bislang innerhalb der Bauzone, in der Gewerbezone. Südlich grenzt bislang die Wohnzone 2 an. Mit der vorliegenden Revision wurde die Parzelle der Wohn- und Gewerbezone zugewiesen. Hierdurch ent- stehen bessere Möglichkeiten Nutzung und Überbauung Parzelle, welche für einen rei- nen Gewerbebetrieb relativ wenig Spielraum bietet. h) von W2 in WG Die Parzellen Nrn. 250, 608, 612, 613 und 741 wurden der Wohn- und Gewerbezone zugewiesen. Sie sind gemäss ihrer bisherigen Zonierung (W2) mit Einfamilienhäusern bebaut, welche teilweise noch vor 1969 errichtet wurden. Aufgrund ihrer Lage an der Hauptstrasse wurde für die künftige Entwicklung die Möglichkeit zur Integration von ge- werblichen Nutzungen eröffnet. Es handelt sich ingesamt um eine Fläche von 4‘000 m2 die von Wohnzone 2 in Wohn- und Gewerbezone umgezont werden. i) von D in WG Entsprechend der vorgenannten Umzonung von Parzellen in die Wohn- und Gewerbe- zone werden die nach Süden anschliessenden Parzellen Nrn. 251, 252, 253, 254, 727 und 774, welche bislang der Dorfzone zugewiesen sind, ebenfalls der Wohn- und Ge- werbezone zugeteilt. Dementsprechend ist entlang der Hauptstrasse auf der östlichen Strassenseite ein Gebiet mit gleicher Zonierung entstanden, welches gut erschlossen ist und sich für eine Mischnutzung eignet. 5.2.1.6 Einfluss auf Fruchtfolgeflächen Der nachfolgenden Tabelle kann entnommen werden, welche Anpassungen Einfluss auf Fruchtfolgeflächen (FFF) haben. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 44 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

Tabelle 2: Einfluss von Ein- und Auszonungen auf die Fruchtfolgefläche

Nr. Umzonung / Verlust Gewinn Anmerkung Parzelle [m2] [m2] 1 / 245 159.9 228.9 2 / 243 375.7 Die angrenzende Fläche der Landwirtschaftszone (Wegparzel- le und Gewässerparzelle Uerke) wird gem. agis als FFF an- 2 / 775 (25.1) gesehen. In wie weit die neu der Landwirtschaftszone zuge- wiesene Fläche (Teil der Wegparzelle) ebenfalls als Frucht- folgefläche zu deklarieren ist, sei dahingestellt. 3 / 2 Gemäss agis angrenzend keine FFF 4 / 39 Gemäss agis angrenzend keine FFF 6/ 760 Gemäss agis keine FFF Die Fläche wir bereits heute als Zufahrt (befestigt) genutzt. 16 / 481 (39.8) Dementsprechend ist es fraglich inwieweit hier tatsächlich ein Verlust an Fruchtfolgefläche vorliegt. 16 / 512 193.8 17 / 512 189.7

Bleiben die Flächen unberücksichtigt, welche bereits heute nicht mehr als Fruchtfolge- flächen anzusehen sind bzw. welche vermutlich nicht rückführbar sind, ergibt sich ein Verlust von rund 20 m2. Die Bereinigung der Bauzonengrenze birgt bei den Umzonun- gen Nrn. 1 und 2 sowie 16 und 17 allerdings auch Vorteile für die landwirtschaftliche Nutzbarkeit gegenüber der bislang rechtskräftigen Bauzonengrenze. Dementsprechend ist von keinen erheblichen Auswirkungen auf die Fruchtfolgeflächen auszugehen.

5.2.2 Dorfzone Die Bestimmungen der Dorfzone bezwecken grundsätzlich den Erhalt des Charakters des historischen Ortskerns. Allerdings ist die sinnvolle bauliche Erneuerung und Ergän- zung ebenso wichtig, um den Bereich für künftige Entwicklungen zu öffnen. § 6 Abs. 2 BNO präzisiert daher einerseits, dass Gebäude mit ihrer Umgebung, den Vorgärten- und Vorplatzbereichen zu erhalten sind und nicht abgebrochen werden dür- fen, sofern sie für das Ortsbild und den Strassenraum mit seinen charakteristischen Engstellen und Aufweitungen wichtig sind. Andererseits wird dem Gemeinderat die Mög- lichkeit eröffnet, in bestimmten Fällen Ausnahmen zu bewilligen, welche über die Unzu- mutbarkeit des Erhalts aufgrund der mangelhaften Bausubstanz hinaus gehen. Entspre- chend kann ein Gebäude abgebrochen werden, wenn durch eine anschliessende Neu- bebauung eine qualitativ mindestens gleichwertige Gesamtlösung erreicht wird. Zur bes- seren Nachvollziehbarkeit für die Grundeigentümer werden jene Gebäude, welche für den Strassenraum und damit auch für das Ortsbild Bottenwils von erheblicher Bedeu- tung sind, im Bauzonenplan als Orientierungsinhalt markiert. Nachfolgend werden die im Bauzonenplan markierten Gebäude und die resultierenden Engstellen anhand von Abbildungen kurz erläutert. Dabei ist anzumerken, dass die Auf- weitungen durch die Abstandsvorschriften zur Kantonsstrasse (§ 111 Abs. 1 lit. a) BauG - 6 m Abstand ab Strassenmark) gegenüber Neubauten gesichert werden und es daher keiner weiteren Bestimmungen bedarf. a) Dorfkern - Grabenstrasse (siehe Abbildung 40) Der westliche Bereich des Dorfkerns wird durch das Substanzschutzobjekt und weiterer Gebäude ausserhalb der Bauzone sowie durch die Gebäude innerhalb der Dorfzone (Grabenstrasse Nrn. 55, 56 und 78) geprägt. Die Verengung der Strasse, durch die an Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 45 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

die Fahrbahn herangerückten Gebäude, erzeugt von Zofingen kommend eine Eingangs- situation und trägt somit wesentlich zur Charakteristik dieses Orteinganges bei. Bei all- fälligen Veränderungen der Gebäude, insbesondere bei der Veränderung der Gebäude- stellung, ist daher besonderes Augenmerk auf den Erhalt der Verengung der Strasse zu legen. (Selbstverständlich sind bei Abbruch und Neubau von Gebäuden im Unterab- stand der Kantonsstrasse die Belange der Verkehrssicherheit zu berücksichtigen.)

  56 78   55

Substanzschutzobjekt  Gebäude mit Bedeutung für Strassenraum / Ortsbild Engstelle

Abbildung 40: Für Ortsbild und Strassenraum wichtige Gebäude: Ausschnitt Grabenstrasse (Dorfkern); Fotos mit Blickrichtung (grüner Pfeil) 

Neben der Stellung ist auch die Dimension der strassenseitigen Gebäudefassaden zu berücksichtigen. So kann beispielsweise die Reduktion des Gebäudes Grabenstrasse Nr. 55 auf ein Vollgeschoss keine ausreichende Prägung des Strassenraumes hervorru- fen. Andererseits würde ein deutlich höheres Gebäude die Verengung überstrapazieren und allenfalls negative Auswirkungen auf das Ortsbild nach sich ziehen. Die qualitativ mindestens Gleichwertigkeit der Gesamtlösung hinsichtlich Ortsbild und Strassenraum ist daher zwingend durch eine fachliche Beratung und entsprechende Beurteilung zu gewährleisten. b) Dorfkern - Vorstattstrasse (siehe Abbildung 41) Der Bereich des Dorfkerns entlang der Vorstattstrasse zwischen Gemeindehaus und Friedhof wird durch mehrere Gebäude bzw. durch die Stellung dieser Gebäude im Strassenraum geprägt. Das Gebäude Grabenstrasse 138 betont die Gabelung der Kan- tonsstrasse. Dies ähnelt der Situation bei Verzweigung Hauptstrasse / Weiermattstras- se, welche durch das denkmalgeschützte Objekt (Gasthof zum Bären) geprägt wird. Al- lerdings ist das Gebäude Grabenstrasse 138 im Vergleich zum Gasthof Bären aufgrund des geringeren Gebäudevolumens und der von den Kantonsstrassen abgerückten Stel- lung weit weniger dominant. In Verbindung mit dem Restaurant Post (Vorstattstrasse 383) wird allerdings eine erste Verengung des Strassenraumes hervorgerufen, welche Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 46 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

durch das sehr dicht an die Kantonsstrasse herangerückte Gebäude Vorstattstrasse 52 noch verstärkt wird. Im weiteren Verlauf der Vorstattstrasse nach Süden folgt eine Auf- weitung des Strassenraumes durch den leicht zurückversetzten Wirtschaftsgebäudeteil der Vorstattstrasse 50. Der deutlich an die Strasse herangerückten Wohngebäudeteil bildet, in Verbindung mit dem gegenüberliegenden Hangverlauf, eine erneute Veren- gung, was die vorangegangene Aufweitung zu einer „Kammer“ im Strassenraum werden lässt. Der kürzlich entstandene Neubau auf Parzelle Nr. 59 fügt sich dabei gut in den Strassenraum ein. Den südlichen Abschluss des Dorfkerns bildet die durch das Gebäu- de Vostattstrasse 49 hervorgerufene Engstelle. Dieses Gebäude, welches giebelseitig direkt am Rand der Fahrbahn steht, erzeugt mit drei Geschossen und dem Dachge- schoss ein erhebliches Volumen und dominiert so den Strassenraum bzw. zwingt die Strasse zu einer Kurve.

138  383

52

  50

49 

 Substanzschutzobjekt Gebäude mit Bedeutung für Strassenraum / Ortsbild Engstelle

Abbildung 41: Für Ortsbild und Strassen- raum wichtige Gebäude: Ausschnitt Haupt- / Vor- stattstrasse; Fotos mit  Blickrichtung (grüner Pfeil)

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 47 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

Ähnlich wie im westlichen Dorfkernbereich bedarf es auch hier einer umfassenden fach- lichen Beratung sofern Gebäude abgebrochen und ersetzt werden sollen. Die Gebäude stehen teilweise erheblich im Unterabstand zur Kantonsstrasse, ein Abbruch und Neu- bau bei Anwendung des gesetzlichen Strassenabstands ist aus gestalterischer Sicht kri- tisch, da dadurch allenfalls die charakteristische Abfolge von Einengungen und Aufwei- tungen verloren geht und im schlimmsten Fall ein überbreiter Strassenraum entsteht. Die Fahrbahn der Vorstattstrasse ist aktuell bereits mindestens 6 m breit, wobei ein sehr geringes Verkehrsaufkommen besteht. Ein Ausbau der Fahrbahn scheint aus heutiger Sicht in absehbarer Zeit nicht zwingend erforderlich zu sein. Darüber hinaus ist auch zu bedenken, dass durch eine weitere Fahrbahnverbreiterung oder auch durch eine Ver- breiterung des gesamten Strassenraums mittels Zurückversetzung von Gebäuden, der Autofahrer tendenziell zu höheren Geschwindigkeiten neigt und die Verkehrssicherheit somit nicht unbedingt verbessert wird. c) Vorstattstrasse / Bottensteinerstrasse (siehe Abbildung 42) Die im südlichen Teil der Vorstattstrasse bestehenden Einengungen des Strassenraums entstehen in der Regel durch östlich der Kantonsstrasse befindliche Gebäude, welche in ihrem Ursprung aus einem Wohngebäudeteil und einem Wirtschaftsgebäudeteil bestan- den. Zwischen diesen, den Strassenraum prägenden Gebäuden, sind bislang keine Ge- bäude entstanden, wodurch Aufweitungen des Strassenraum entstehen. Bei Einhaltung der übergeordneten Abstandsvorschriften gegenüber Kantonsstrasse kann dieser Ein- druck auch bei einer Bebauung der Flächen erhalten werden.

46a 

Substanzschutzobjekt Gebäude mit Bedeutung für Strassenraum / Ortsbild  Engstelle

Abbildung 42: Für Ortsbild und Strassenraum wichtige Gebäude: Ausschnitt Vorstatt- strasse / Bottensteinerstrasse; Fotos mit Blickrichtung (grüner Pfeil) Der Einmündungsbereich der Bottensteinerstrasse in die Vorstattstrasse wird durch das in die Kantonsstrasse hineinragende, gedrungen wirkende Gebäude Vorstattstrasse 46a geprägt (siehe . Das Gebäude engt zusammen mit der Stützmauer der gegenüberlie- genden Parzelle Nr. 522 die Vorstattstrasse deutlich ein. Zudem fasst es den Strassen- raum bei der Betrachtung von Bottenstein. Wie bei den vorhergehend beschriebenen Gebäuden bedarf es auch bei diesem Gebäude im Falle eines Abbruchgesuches einer fachlichen Beratung bezüglich des Neubaus, damit eine qualitativ mindestens gleichwer- tige Gesamtlösung gewährleistet werden kann. Dabei sind Fragen der Verkehrssicher- heit selbstverständlich ebenso zu berücksichtigen, wie die des Ortsbildes und des cha- rakteristischen Strassenraumes. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 48 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

d) Südliche Vorstattstrasse (siehe Abbildung 43) Im weiteren Verlauf der Vorstattstrasse nach Süden besteht eine weitere Engstelle zwi- schen den Gebäuden Vorstattstrasse 41 und 42a (nicht innerhalb der Dorfzone). Das Gebäude Vorstattstrasse 41 (Dorfzone) prägt aufgrund seines Gebäudevolumens und der Stellung den Strassenraum der Kantonsstrasse und somit das Ortsbild der Gemein- de. Die Gebäude Vostattstrasse 33 und 34 bilden keine klassische Engstellen, da gegen- überliegende Objekte fehlen. Allerdings bilden sie zusammen den südlichen Eingangs- bereich der Gemeinde und lenken den Strassenraum durch ihre an die Strasse herange- rückte Stellung. Das Gebäude Vorstattstrasse 33 steht leicht erhöht, äusserst dominant am südlichen Ortseingang der Gemeinde. Es bildet aufgrund seiner Mächtigkeit (Ge- bäudevolumen) einen markanten Punkt in der Landschaft und prägt so als giebelständi- ger Bau auch den Strassenraum nachhaltig. Das Gebäude Vostattstrasse 34 grenzt zu- sammen mit dem Vorgarten und dem zugehörigen Baum vor dem Scheunenteil den Strassenraum ab. Durch die beiden Gebäude wird die grossflächige Schleife für den Li- nienbus und die Einmündung der Spitelholzstrasse zumindest etwas gefasst.

Substanzschutzobjekt  Gebäude mit Bedeutung für 42a Strassenraum / Ortsbild Engstelle

41

 

 34

33

Abbildung 43: Für Ortsbild und Strassenraum wichtige Gebäude: Ausschnitt Vorstatt- strasse Süd; Fotos mit Blickrichtung (grüner Pfeil)

Für alle drei Gebäude gilt, dass sie den Strassenraum und das Ortsbild Bottenwils prä- gen und Veränderungen daher mit Bedacht erfolgen müssen. Während allfällige Anbau- Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 49 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

ten relativ einfach eingepasst werden können, stellt ein Abbruch und Neubau eine gros- se Herausforderung für den Erhalt der charakteristischen Strassenraumsituation dar. Entsprechend ist eine umfassende Beratung unumgänglich und zwingend zu gewähr- leisten. Wie bei den bereits beschriebenen Gebäuden, handelt es sich auch bei diesen drei Objekten, um besondere Gebäude deren Platzierung und Stellung zu anderen Bau- ten wichtig ist. Entsprechend muss auch hier bei einem Abbruch und Neubau eine Ab- wägung zwischen dem verkehrlich notwendigen Strassenabstand und dem zu wahren- den Ortsbild erfolgen.

5.2.3 Landwirtschaftszone Die Landwirtschaftszone hat sich geringfügig verändert. Dies beruht einerseits auf der in Kapitel 3.6 beschriebenen Veränderungen des Waldes, welcher sich gemäss der Wald- ausscheidung 2015/16 der Abteilung Wald des Kantons Aargau Wald im Vergleich zum vorhergehenden Stand leicht vergössert hat. Andererseits haben die in Kapitel 5.2.1 be- schriebenen, kleineren Umzonungen zu Veränderungen in den Grenzbereichen zur Bau- zone geführt. Eine weitere Veränderung erfährt die Landwirtschaftszone durch die Aufhebung der bis- herigen Landwirtschaftszone 2 (Spezialzone für bodenunabhängige Landwirtschaft und Gartenbau). Diese Spezialzone ist aufgrund Betriebsaufgabe / Betriebsumstellung nicht mehr notwendig und wird daher in die allgemeine Landwirtschaftszone umgezont. Hier- von sind rund 0.6 ha der Parzelle Nr. 494 betroffen.

Abbildung 44: Umzonung Landwirtschaftszone

Die bislang als Fromentalwiese geschützten Naturschutzzonen im Kulturland werden neu ebenfalls als Landwirtschaftszone geführt (siehe Kapitel 5.2.4.2). Durch die Aufhe- bung dieser Nutzungseinschränkung der Fläche, wächst die Landwirtschaftszone um weitere rund 1.9 ha. Als Orientierungsinhalt des Kulturlandplanes sind in Zusammenhang mit der Landwirt- schaftsfläche neu auch die Fruchtfolgeflächen eingetragen.

5.2.4 Naturschutzzonen 5.2.4.1 Naturschutzzone - Feuchtgebiet Aufgrund der Neugestaltung des Uerkeweihers durch Pro Natura im Jahre 2001 ist eine Anpassung der Zonenabgrenzung erforderlich, da die heutige Situation vor Ort nicht mehr den bisherigen Einträgen im Kulturlandplan entspricht. Die räumliche Anpassung der Naturschutzzone um den Uerkeweiher ist somit eine Konsequenz der Neugestal- tung. Die Naturschutzzone im Norden der Gemeinde umfasst neben den bisherigen Flächen neu die gesamte Fläche der neu erstellten Weiher und des Raumes zwischen dem Wei- Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 50 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

her und der Uerke bis zur Gemeindegrenze mit Ausnahme der Waldflächen. Die unmit- telbare Umgebung der Weiher hat einen direkten Einfluss auf das Weiher-Ökosystem und wird daher als Pufferzone ausgeschieden. Schädliche Nährstoffeinträge in die Wei- her werden dadurch verhindert.

Abbildung 45: Naturschutzzone Uerkeweiher im Vergleich

5.2.4.2 Naturschutzzone - Fromentalwiese Wie aus den Ausschnitten der Abbildung 46 ersichtlich wird, beinhaltet der bisherige Kul- turlandplan u. a. die Fromentalwiesen „Graben“ (ca. 0.6 ha), „Katzenhalde“ (ca. 0.5 ha) und „Horni“ (ca. 0.8 ha).

Abbildung 46: Fromentalwiesen im Kulturlandplan (1994)

Zwei der drei bisherigen Naturschutzzonen im Kulturland („Katzenhalde“ und „Horni“) werden nicht in die revidierte Fassung des Kulturlandplanes übernommen, da sie teil- weise bereits seit mehreren Jahren / Jahrzehnten nicht mehr im Sinne der Schutzbe- stimmungen gepflegt bzw. bewirtschaftet werden. Dementsprechend werden die Flä- chen auch im Vernetzungsprojekt der Gemeinde (Stand Nov. 2013) nicht mehr als Fromentalwiesen geführt. Das Vernetzungsprojekt hält dagegen mehrere andere kanto- nale Vertragsflächen als Fromentalwiesen ungedüngt / leicht gedüngt fest. Da sich diese Vertragsflächen allerdings nach entsprechender Vertragslaufzeit verändern können, wird derzeit auf die Festsetzung im Kulturlandplan aus Gründen der Planbeständigkeit ver- zichtet. Auch nach erneuter Überprüfung der Flächen kommt die Planungskommission zu dem Schluss, dass eine Unterschutzstellung der Flächen des Vernetzungsprojektes nicht zielführend ist. Vielmehr wird weiterhin der Weg der Projektzusammenarbeit ge- sucht. Hier werden die Flächen zwar nicht unter Schutz gestellt, die Anreize für die ent- sprechende Pflege sind allerdings gegeben und einige Flächen werden aufgrund ihrer Topographie auch langfristig betrachtet nicht anders genutzt werden, selbst wenn die Teilnahme am Vernetzungsprojekt beendet wird. Die Fromentalwiese „Graben“ wird, nach Rücksprache mit dem betroffenen Landwirt, wieder vollständig als Naturschutzzone aufgenommen und im Kulturlandplan entspre- chend festgesetzt. Dies da ihre ökologische Qualität noch immer gegeben ist und auf- Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 51 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

grund der topographischen Lage kaum eine alternative Bewirtschaftung in Betracht ge- zogen werden kann. 5.2.4.3 Naturschutzzone Wald Die vertraglich gesicherte Altholzinsel sowie die Naturschutzgebiete von kantonaler Be- deutung im Wald wurden als Naturschutzzonen im Wald in den Kulturlandplan aufge- nommen sowie die entsprechenden Bestimmungen dazu in der BNO vorgenommen.

5.2.5 Überlagerte Schutzzonen 5.2.5.1 Landschaftsschutz Die noch nicht umgesetzten Landschaften von kantonaler Bedeutung im Kulturland wer- den mit der vorliegenden Nutzungsplanungsrevision ergänzt und durch die Ausschei- dung von Landschaftsschutzzonen im Kulturlandplan gesichert. Wie aus dem revidierten Kulturlandplan ersichtlich wird, unterliegen nun weite Teile des Kulturlandes dem Landschaftsschutz. Zur Sicherung des Standorts bestehender land- wirtschaftlicher Betriebe und ihrer künftigen Entwicklung werden sogenannte Siedlungs- eier ausgeschieden. Dabei sind Siedlungseier als Aussparungen der überlagerten Land- schaftsschutzzone zu verstehen (in Abbildung 47 zur besseren Nachvollziehbarkeit rot dargestellt). Innerhalb dieser Siedlungseier kann entsprechend der Bestimmungen des § 16 Abs. 5 BNO eine bauliche Entwicklung des Betriebes erfolgen.

Abbildung 47: Siedlungsei (rote Fläche: „Aussparung“ der Landschaftsschutzzone)

Zur Bestimmung der Siedlungseier wurde eine Prüfung der bereits im Kulturlandplan von 1994 ausgeschiedenen Standorte hinsichtlich ihrer aktuellen Nutzung als Landwirt- schaftsbetriebe durchgeführt. Die Standorte, welche keine aktive landwirtschaftliche Tä- tigkeit mehr aufweisen, werden neu nicht mehr aus dem Landschaftsschutz ausgespart. Auch bei den neu hinzukommenden Flächen des Landschaftschutzes wurde eine ent- sprechende Standortprüfung vorgenommen und für landwirtschaftliche Standorte ein Siedlungsei ausgeschieden. 5.2.5.2 Siedlungstrennung Der im kantonalen Richtplan festgelegte Siedlungstrenngürtel Bottenwil dient vorrangig der Gliederung der Landschaft und Siedlungsbilder sowie der langfristigen Sicherung der Landwirtschaftsflächen. Die Umsetzung der Vorgabe des Richtplanes erfolgt im Rahmen des Kulturlandplanes mittels der Schutzzone Siedlungstrennung. In Verbindung mit den Bestimmungen des § 16 BNO wird die Freihaltung der Flächen des Siedlungs- trenngürtels gesichert, ohne die landwirtschaftliche Nutzung übermässig einzuschrän- ken, da dies nicht Ziel der Siedlungstrennung ist. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 52 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

5.2.5.3 Gewässerraumzone Innerhalb der Gemeinde Bottenwil werden entlang der Fliessgewässer gemäss der kan- tonalen Fachkarte Gewässerraum und in Absprache mit der Abteilung Landschaft und Gewässer des Kantons Aargau Gewässerraumzonen ausgeschieden. Die Gewässer- raumzonen umfassen neben der Sohlenbreite des Fliessgewässers beidseits einen Streifen von 6 m, gemessen ab dem Rand der Gerinnesohle bzw. ab Innenkante Do- lung. Die Abgrenzung des Gewässerraumes ist somit identisch mit dem Mindestabstand von Bauten und Anlagen zum Gewässer. Es wird somit eine verständliche Lösung ge- schaffen, welche auch vor Ort nachvollzogen werden kann. Eine Verschmälerung der Gewässerraumzone für die Gebiete, welche gemäss kantona- ler Fachkarte Gewässerraum als dicht überbaute Gebiete gelten, kann aufgrund der zwischenzeitlichen, restriktiven Rechtsprechung des Bundesgerichtes nicht (mehr) ein- geführt werden. Selbstverständlich gilt für bestehende Bauten und Anlagen innerhalb der Gewässerraumzone Bestandesschutz. Die Gewässerraumzone wird im Bauzonen- sowie im Kulturlandplan im Genehmigungs- inhalt eingetragen sowie mit spezifischen Zonenvorschriften in der BNO verankert. Somit wird der Gewässerraum gemäss GschG vollumfänglich umgesetzt. Im Sinne einer besseren Nachvollziehbarkeit wird § 17 Abs. 3 BNO aufgenommen, wel- cher die übergeordneten Gesetzgebungen hinsichtlich des Erhalts von Ufergehölzen, der Ufervegetation sowie der erforderlichen fischereirechtlichen Bewilligung bei bauli- chen und technischen Eingriffen in Gewässer und ihre Ufer aufzeigt. Die innerhalb des Gewässerraums bestehenden Hecken sind durch die übergeordnete Gesetzgebung im Sinne des Erhalts von Ufergehölzen geschützt. Ein zusätzlicher Schutz als kommunales Schutzobjekt ist demnach überflüssig. Die entlang der Gewässer Bottenwils bislang im Kulturlandplan eingetragene Ufer- schutzzone wird durch die Bestimmung der Gewässerraumzone und der zugehörigen Festsetzung in der BNO respektive der übergeordneten Bestimmungen zum Gewässer- raum ersetzt. 5.2.5.4 Grund- und Quellwasserschutzzonen Die Grund- und Quellwasserschutzzonen sind als Orientierungsinhalt im Kulturlandplan dargestellt. Die 1987 erstellten Schutzzonenausscheidungen und -reglemente entspre- chen nicht mehr den aktuellen gesetzlichen Vorgaben und werden derzeit in einem se- paraten Verfahren überarbeitet.

5.2.6 Umsetzung Gefahrenschutz 5.2.6.1 Hochwasserschutz Um die Hochwassersicherheit zu gewährleisten wird die Gefahrenkarte durch die Aus- weisung von Gefahrenzonen im Bauzonenplan umgesetzt. Die heranzuziehenden Schutzdefizite basieren auf der Einhaltung der wesentlichen Schutzziele: keine Über- schwemmungen bis zu einem HQ 100 und Fliesstiefen unter 0.5 m bis zu einem HQ 300. In Abbildung 48 sind für den Dorfkern, als ein Beispiel der Gemeinde Bottenwil, die Kar- tenausschnitte des 100- und 300-jährlichen Hochwasserereignisses nebeneinander dar- gestellt. Daraus geht hervor, dass vorrangig die Kantonsstrasse sowie angrenzende Parzellen durch Hochwasserereignisse betroffen sind und sich im Vergleich nur an klei- neren Stellen eine Erhöhung der Fliesstiefe entsteht. Auch das Extremereignisses EHQ lässt keine deutlichen Veränderungen innerhalb des Siedlungsgebietes erkennen. Die Uerke ist beim Extremereignis ausschlaggebend für zunehmende Gefahren. (Dies ist al- lerdings allenfalls anhand des Regenereignisses vom 08. Juli 2017 zu hinterfragen.) Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 53 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

Im Bauzonenplan werden aufgrund der Gefahrenkarte Gebiete, welche ein Schutzdefizit aufweisen, durch die Hochwassergefahrenzone (HWZ) überlagert und mit den Bestim- mungen in § 24 BNO gesichert.

HQ 100 HQ 300

EHQ Schutzdefizit

Abbildung 48: Vergleich HQ 100, HQ 300, EHQ und Schutzdefizitkarte

Abbildung 49: Ausschnitt Gefahrenkarte Schutzdefizit (agis) mit Kennzeichnung der Parzel- lenbereiche an der Graben- und der Hauptstrasse mit minimalen Defiziten

Einige Parzellen nordwestlich der Hauptstrasse bzw. Grabenstrasse weisen ein minima- les Schutzdefizit auf, welches unter Umständen lediglich aus der Darstellung der Gefah- renkarte herrührt, da nur sehr kleine Ecken von der Kantonsstrasse aus in die Parzellen ragen. Aufgrund der bestehenden Bebauung in Verbindung mit der Topographie wird derzeit keine grundlegenden Gefährdungen für diese Parzellen gesehen, weshalb auf eine Überlagerung der Parzellen mit der Hochwassergefahrenzone verzichtet wird. Im Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 54 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

Hinblick auf allfällige Änderungen der Bebauung können aber kritische Situationen ent- stehen. Beispielsweise bei der Erstellung von Tiefgaragenzufahrten, durch welche allfäl- liges über die Kantonsstrasse abfliessendes Wasser in die Tiefgarage gelangt. Daher werden die Parzellen bzw. erste Bautiefe der betroffenen Parzellen als „Hochwasserge- fahrenzone Restgefährdung“ eingestuft und im Orientierungsinhalt des Bauzonenplanes dargestellt. Darüber hinaus werden selbstverständlich auch die Parzellen innerhalb der Bauzone (Parz. Nr. 606, 767 und 780), für die gemäss Gefahrenkarte lediglich eine Restgefähr- dung besteht, aufgenommen.

Uerkematten

Dorfkern

Vorstatt

Abbildung 50: Umsetzung der Hochwassergefahrenzone im Bauzonenplan und die zur Orientierung dargestellte Hochwassergefahrenzone Restgefährdung Die Umsetzung der Gefahrenkarte für Flächen ausserhalb der Bauzone erfolgt durch die Festlegung von Freihaltegebieten Hochwasser. Zur Bestimmung der Flächen wurde grundsätzlich die Gefahrenhinweiskarte und die Gefahrenkarte Hochwasser des Kan- tons herangezogen. Die Flächen im Bereich der Uerke resultieren aus der Gefahrenkar- te, die des Siegelbächlis / Bergbachs und des Schüpplisbächlis wurden auf Basis der Topographie plausibilisiert. Die Flächen der Gefahrenhinweiskarte für den Sulbach und den Hundslochbach wurden zur Bestimmung der Freihaltegebiete auf Basis der Topo- graphie genauer festgelegt und mit den Ergebnissen des Regenereignisses vom 08. Juli 2017 verifiziert. § 23 BNO enthält die entsprechenden Bestimmungen zum Freihaltegebiet Hochwasser. Dabei wird darauf hingewiesen, dass der Neubau von Bauten und Anlagen gemäss § 23 Abs. 6 BNO nur möglich sind, wenn bei einer gleichzeitigen Überlagerung durch die Landschaftsschutzzone oder die Schutzzone Siedlungstrennung auch die jeweiligen Bestimmungen berücksichtigt werden. 5.2.6.2 Lärm Anhand der durchgeführten Berechnungen wurde nachgewiesen, dass der Immissions- grenzwert zwar innerhalb des Strassenabstandes zur Kantonsstrasse überschritten wird, im Abstand von über 6 m zur Strassenparzelle aber keine Überschreitungen mehr vor- handen sind und daher die jeweiligen Empfindlichkeitsstufen der angrenzenden Bauzo- nen ausreichend sind. Eine Erhöhung der Empfindlichkeitsstufe mittels Ausweisung lärmvorbelasteter Gebiete wird daher nicht vorgenommen. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 55 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

5.2.6.3 Nichtionisierende Strahlung Nördlich der Gemeinde Bottenwil verlaufen zwei etwa parallele Hochspannungsfreilei- tungen. Innerhalb eines Abstands von 80 m zur Achse der vorliegenden Hochspan- nungsfreileitung werden die Anlagegrenzwerte überschritten. Die nächstgelegenen be- stehenden Bauzonen haben einen Abstand von mehr als 150 m zur südlichen Leitungs- achse und sind daher nicht betroffen. Auf Massnahmen kann daher verzichtet werden. 5.2.6.4 Belastete Standorte Die Ablagerungs- und Betriebsstandorte, von welchen im Sinne von Altlasten eine mög- liche Gefahr ausgeht, sind im Kulturlandplan als Orientierungsinhalt eingetragen.

5.3 Schutzobjekte

5.3.1 Denkmalschutzobjekte Wie bereits in den Rahmenbedingungen festgehalten, bestehen in der Gemeinde Bottenwil zwei Denkmalschutzobjekte, welche in der vorliegenden Nutzungsplanung (im Bauzonen- und im Kulturlandplan sowie im Anhang der BNO) als Orientierungsinhalt enthalten sind. Dabei handelt es sich um die Objekte der Tabelle 3.

Tabelle 3: Kantonale Denkmalschutzobjekte (Auszug Dossier Denkmalschutzinventar) Titel Gasthof zum Bären Speicher

Nr. BOT 001 BOT 002 Adresse Hauptstrasse 68 Vorstattstrasse 38 Parz.Nr. 255 495 Wirtschaft, Restaurant Speicher Typologie (Dienstleistungsbaute) (landwirtschaftliche Baute) Entstehungszeit 1802 1728 Unterschutzstellung 1966 1966

5.3.2 Umsetzung IVS Innerhalb der Gemeinde Bottenwil bestehen keine historischen Verkehrswege mit natio- naler Bedeutung. Die IVS-Wege von regionaler und lokaler Bedeutung sind im Kultur- landplan als Orientierungsinhalt dargestellt. Eine Unterschutzstellung wird in Anbetracht der Vielzahl an Wegen aus Sicht der Gemeinde als nicht sinnvoll erachtet, zumal bei Massnahmen welche IVS-Objekte betreffen ohnehin auf die jeweilige IVS- Dokumentation zurückgegriffen werden muss. Dazu kann auch die IVS-Fachstelle des Departements Bau, Verkehr und Umwelt, Abteilung Tiefbau, konsultiert werden. Die Gemeinde ist sich Ihrer Aufgabe des Erhalts der historischen Wege bewusst, verzichtet aber aus Gründen einer schlanken und einfach nachvollziehbaren BNO auf Schutzbe- stimmungen bzgl. der Wege. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 56 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

5.3.3 Kommunale Schutzobjekte / Bauinventar Wie bereits in Kapitel 2.3.5 festgehalten, besteht seit 1994 ein Ortsbildinventarplan, wel- cher über den rechtskräftigen Bauzonen- bzw. Kulturlandplan hinaus Objekte als Sub- stanzschutz- respektive Kubaturenschutzobjekte deklariert. Dieser wurde bislang von der Gemeinde als verbindlich angesehen und in diesem Sinne gehandhabt. Das für die vorliegende Gesamtrevision durch die Abteilung Kultur, Kantonale Denkmal- pflege erstellte Bauinventar hat neben dem Kurzinventar (1994) auch den Ortsbildinven- tarplan als Grundlage verwendet. Im Bauinventar werden zehn Objekte, bei welchen teilweise auch eine Innenbesichtigung erfolgt ist, als kommunale Schutzobjekte vorge- schlagen. Bei dreien handelt es sich um historische Grenzsteine, für welche eine Um- setzung als Kulturobjekt vorgeschlagen werden. Drei Objekte werden aus dem Bauin- ventar entlassen; ein Gebäude sowie ein Wehr sind nicht mehr vorhanden, ein beste- hendes Gebäude erfüllt die Anforderungen nicht mehr. Die Objektübersicht des Bauinventars (Stand April 2016) umfasst zudem nicht aufge- nommene Objekte sowie Dokumentationsobjekte (Bauzeit nach 1920). 5.3.3.1 Substanzschutzobjekte Die im Bauinventar aufgeführten Gebäude werden im Bauzonen- sowie im Kulturland- plan als Substanzschutzobjekte umgesetzt und mittels § 20 BNO entsprechend gesi- chert. Es handelt sich um die in der folgenden Tabellen aufgeführten Objekte.

Tabelle 4: Substanzschutzobjekte gemäss Anhang BNO Objekt Geb. Parz. Schutzkategorie Bezeichnung Objekt; Ortslage Nr. Nr. Nr. 44, „Alemannenhaus“, bäuerl. Vielzweckbau (Hoch- 901 Substanzschutz 514 398 studhaus), 17. Jh.; Vorstattstr. 44 903 Substanzschutz 81 21 bäuerl. Vielzweckbau, um 1830; Winkelstr. 81 904 Substanzschutz 67 277 bäuerl. Vielzweckbau, 1836; Weiermattstr. 67 905 Substanzschutz 66 274 bäuerl. Vielzweckbau, um 1830; Weiermattstr.66 Doppelbauernhaus (Hochstudhaus), 18. Jh.; Gra- 906 Substanzschutz 94 139 benstr. 94 907 Substanzschutz 57 54 bäuerl. Vielzweckbau, um 1800; Grabenstr. 57 Schulhaus (Gemeindehaus) mit Wandbrunnen, 909 Substanzschutz 64 34 1860; Hauptsr. 64

Wie bereits erwähnt wurden zwei Gebäude aus dem Bauinventar entlassen. Hierbei handelt es sich um ein zwischenzeitlich abgebrochenes Gebäude (ehemals Hauptstras- se 85) sowie um einen bäuerlichen Vielzweckbau (Weiermattstrasse 16), welcher auf- grund der Innenbesichtigung aus dem Inventar entlassen und der Zuordnung zum Wei- lerobjekt empfohlen wurde. Das ICOMOS-Objekt „Bäderanlage“ (Objekt-Nr. 4273-01) wurde nicht in das Bauinven- tar aufgenommen. Von einer Aufnahme als Substanzschutzobjekt wurde daher und auf- grund der fehlenden Informationen zur Bedeutung des ICOMOS-Objekt abgesehen. Das Freibad wird allerdings seitens der Gemeinde als eine wichtige öffentliche Einrichtung betrachtet, welche im Grundsatz ihrer Nutzung erhalten werden soll, während die Anlage bzw. das Gebäude allenfalls zweckmässig umgebaut und saniert werden können muss. 5.3.3.2 Kulturobjekte Die im Bauinventar aufgeführten Grenzsteine befinden sich alle ausserhalb der Bauzone und werden im Kulturlandplan als Kulturobjekte umgesetzt sowie mittels § 21 BNO ent- Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 57 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

sprechend gesichert. Es handelt sich um die in der folgenden Tabellen aufgeführten Ob- jekte.

Tabelle 5: Kulturobjekte gemäss Anhang BNO Objekt Nr. Schutzkategorie Parz. Nr. Bezeichnung Objekt; Ortslage 910A Kulturobjekt 556 Grenzstein (Bottenwil / , LU), 1616; Horni Grenzstein (Bottenwil - Zofingen), 1862; Bim 910B Kulturobjekt 567 chline Marchstei Grenzstein (Bottenwil - Zofingen), 1627; Bim hohe 910C Kulturobjekt 567 Marchstei

Das im Kurzinventar von 1994 beschriebene Uerkewehr ist nicht mehr vorhanden und wird daher im aktuellen Bauinventar nicht mehr aufgeführt. Auch die weiteren im rechts- kräftigen Kulturlandplan von 1994 enthaltenen Wehre sind zwischenzeitlich entfernt worden, weshalb diese Objekte in der aktuellen Planung als aufgehoben dargestellt werden (Änderungsplan Kulturland). Des Weiteren wird auf die Kennzeichnung von Aussichtspunkten und eine entsprechen- de Festlegung in der BNO verzichtet, da sehr viele landschaftlich reizvollen Blickbezie- hungen bestehen und die Bestimmungen der Landwirtschafts- und der Landschafts- schutzzone als ausreichend erachtet werden.

5.3.4 Naturobjekte Die bislang im Bauzonenplan und im Kulturlandplan enthaltenen Naturobjekte wurden durch Mitglieder der Planungskommission und der Landwirtschaftskommission (vor Ort) überprüft, aktualisiert und ergänzt. Hierbei hat sich herausgestellt, dass viele Objekte nicht mehr vorhanden sind oder keine Schutzwürdigkeit aufweisen. Beispielsweise sind die drei im rechtskräftigen Kulturlandplan verzeichneten Einzelbäume aufgrund von Stürmen, Krankheiten, etc. nicht mehr vorhanden. Bezüglich der Hecken wurde ein spe- zielles Augenmerk auf den ökologischen Wert und auf ihre Bedeutung für das Land- schaftsbild gelegt. (Eine Auflistung mit kurzer Begründung zu den Aufhebungen und Neuaufnahme von Hecken als Schutzobjekte kann Anhang [4] entnommen werden.) Neu hinzugekommen sind geschützte Waldränder. Diese Abschnitte wurden vor einiger Zeit aufgewertet und sollen als stufige Struktur erhalten und gepflegt werden, um wie die Hecken als Vernetzungselement und Biotop zu dienen. Die bislang als Orientierungsin- halt aufgeführten Obstgärten werden aufgrund mehrerer Mitwirkungsbeiträge und nach intensiver Prüfung nicht mehr in den Kulturlandplan aufgenommen, da allfällige Bestän- de im Zuge des Vernetzungsprojektes vertraglich geregelt sind. Der vorliegende Kultur- landplan und der Bauzonenplan umfassen zusammen folgende Naturobjekte: ▪ 35 Hecken, ▪ 3 geschützte Waldränder, ▪ 1 Weiher beim Chrätzerhof. Die BNO legt demnach für diese Arten von Naturobjekten entsprechende Schutzvorga- ben fest und führt die einzelnen Objekte mit Angabe zur Ortslage im Anhang der BNO auf.

Im Hinblick auf die Hecken als Naturobjekte wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass sich die Anzahl der Hecken in den revidierten Plänen im Vergleich zur bislang rechtskräftigen Nutzungsplanung drastisch verringert hat. Dieser Verringerung liegen verschiedene Einflussfaktoren zu Grunde. Bei der digitalen Aufarbeitung des bestehen- Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 58 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

den Kulturlandplanes wurde beispielsweise jedes als Hecke farblich hinterlegte Objekt als einzelne Hecke aufgenommen, obwohl in einigen Gebieten davon ausgegangen werden kann, dass mehrere dieser „punktförmigen“ Hecken zusammen als ein Gesamt- objekt zu verstehen sind. Aufgrund der flächigen Festlegung des Gewässerraums und des übergeordneten Schutzes der Ufervegetation und Gehölze innerhalb des Gewässer- raumes wurden zudem solche Schutzobjekte nicht erneut ausgeschieden (betrifft rund 35 ehemalige Objekte). Einige weitere Objekte sind aufgrund der aktuellen Waldaus- scheidung dem Wald zugeordnet worden bzw. werden durch die Bestimmungen der Na- turschutzzone geschützt. Die Hecken wurden in der vorliegenden Nutzungsplanung als Flächen erfasst, was be- deutet, dass ein Flächenvergleich zwischen der Summe der bisherigen Heckenflächen (ca. 52‘000 m2) und der neu festgesetzten Heckenflächen (ca. 30‘000 m2) möglich ist. Ca. 46 % der in der vorliegenden Revision nicht mehr unter Schutz gestellten Hecken- flächen werden durch übergeordnete Bestimmungen (Gewässerraum, Waldausschei- dung, Naturschutzzone) anderweitig geschützt. Die Differenz der tatsächlich nicht mehr geschützten Heckenflächen und den vollständig neu ausgeschiedenen Flächen beträgt rund 6‘500 m2. Das bedeutet dass 12 % der bislang geschützten Heckenfläche in keiner Weise mehr geschützt wird. Diese Reduktion ist unter Berücksichtigung der genannten Überprüfung der Objekte hin- sichtlich ökologischer und landschaftlicher Qualität vertretbar.

5.4 Bau- und Nutzungsordnung Die vollständige Überarbeitung der Bau- und Nutzungsordnung erfolgte unter Berück- sichtigung der Muster-Bau- und Nutzungsordnung (M-BNO) des Departements Bau, Verkehr und Umwelt sowie der Arbeitshilfe zur Umsetzung der Interkantonalen Verein- barung über die Harmonisierung der Baubegriffe (IVHB). Aufgrund der Interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der Baubegriffe und Messweisen (IVHB) werden einige Begriffe der Bau- und Nutzungsordnung im Rahmen der vorliegenden Revision geändert (z.B. Firsthöhe  Gesamthöhe). Mit diesen Begriffen respektive den Ihnen zugeordneten Messweisen verändern sich auch die ge- messenen Werte, weshalb die Maximalwerte angepasst werden. Die wichtigsten materiellen Änderungen der BNO können wie folgt zusammen gefasst werden: ▪ Definition von Zielvorgaben für die gestaltungsplanpflichtigen Gebiete; ▪ Einführung einer Wohn- und Gewerbezone; ▪ Kleinere Anpassungen der Ausnützungsziffern für die Bauzonen WH, W2 und D; ▪ Dach-, Attika- und Untergeschosse werden nicht mehr in die Ausnützungsberech- nung einbezogen; ▪ Vereinfachung der Anzahl der Vollgeschosse für die WH; ▪ Anpassung der max. Gesamthöhen (gegenüber Firsthöhen) aufgrund der neuen Messweisen; ▪ Reduktion der grossen Grenzabstände; ▪ Lockerung und Präzisierung der Dorfzonenbestimmungen; ▪ Schutzbestimmungen bzgl. Hochwasser. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 59 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

5.4.1 Bemerkungen zu den einzelnen Paragraphen In Tabelle 6 sind die jeweiligen Paragraphen der BNO aufgelistet und ihre zentralen Aussagen stichwortartig dargestellt. Die Änderungen gegenüber der rechtskräftigen BNO können der Synoptischen Darstellung entnommen werden. Tabelle 6: Zusammenfassung der BNO-Anpassungen §§ Thema Erläuterung Geltungsbereich, übergeordnetes Recht Geltungsbereich, über- 1, 2 geordnetes Recht - definieren die rechtlichen Rahmenbedingungen; Raumplanung

3 Planungsgrundsätze - wesentliche Grundgedanken und Leitsätze der aktuel- len Nutzungsplanungsperiode; - Erschliessung und Bebauung nur mit rechtskräftigem 4 Gestaltungsplanpflicht Gestaltungsplan; - allgemeine Zielvorgaben für die Gebiete - gebietsspezifische Zielvorgaben (s. Kap. 5.4.2) Zonenvorschriften - Festlegung der zonengemäss zulässigen Dimensio- nen von Gebäuden (Vollgeschosse, Ausnützungs-, 5 Zonenübersicht Überbauungs- und Grünflächenziffer, Fassaden- und Gesamthöhe, Empfindlichkeitsstufe); - allgemein zulässige Bauweise; - allgemein zulässige minimale Dachneigung; - sinnvolle bauliche Erneuerungen sowie Ergänzungen durch neue Gebäude möglich; - Schutz von Gebäuden, die für das Ortsbild und den Strassenraum wichtig sind; 6 Dorfzone D - Nutzungen: Wohnen, Gewerbe, Dienstleistungen, Ein- zelhandel, Gastronomie, Landwirtschaftriebe; - Gestalterische Vorgaben (Baumasse, Dachgestaltung, Fassaden, Antennen, Umgebung), Vorgaben Parkie- rung; - Beizug von Fachleuten hinsichtlich Ortsbild; Wohnzonen WH, W2, 7 - Nutzungen: Wohnen, nicht störende Kleinbetriebe; W3 - zulässige Dachform und Gebäudeart je Zone - Nutzungen: Wohnen, Kleinbetriebe, Gastronomie, Ein- Wohn- und Gewerbezo- 8 zelhandel; ne WG - nicht störende, mässig störende Betriebe; - Dachform; - Nutzungen: Gewerbe, Industrie, Dienstleistungen; - nicht störende, mässig störende Betriebe; - Wohnen ausschliesslich für Betriebsinhaber / be- 9 Gewerbezone G triebsnotwendiges Personal (max. 3 Einheiten); - Minimierung der Versiegelung; - Gestaltung der Grünflächen zur besseren Eingliede- rung in das Orts- und Landschaftsbild; - Nutzungen: im öffentlichen Interesse liegende; Zone für öffentliche Bau- 10 - Baumasse und Abstände; ten und Anlagen Oe - Freiräume öffentlich zugänglich und attraktiv gestalten; - Energieeffizienz bzgl. neuer Gemeindebauten; 11 Landwirtschaftszone - Nutzungen: gem. RPG; - Ersatzaufforstungen, ökologischer Ausgleich; Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 60 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

§§ Thema Erläuterung

Bauten in der Landwirt- - Standortwahl, Einpassung in die Landschaft; 12 schaftszone - Ausmasse und Abstände Wohngebäude; - Empfindlichkeitsstufe; - Erhalt und Entwicklung von Lebensräumen; - Bauten, Anlagen, Terrainveränderungen; Naturschutzzone im Kul- 13 - verbotene Handlungen; turland - ausnahmsweise zulässige Handlungen; - Schutzziel und Vorgaben zu Bewirtschaftung, Unter- halt und Nutzung pro Zonenunterart; - Erhalt und Förderung des Waldes als Lebensraum; 14 Naturschutzzone Wald - allgemeine Nutzungsbestimmungen; - Schutzziel und Vorgaben zu Pflegemassnahmen und Nutzungen pro Zonenunterart; - Erhalt der unverbauten und naturnahen Landschaft; - unzulässige Eingriffe; 15 Landschaftsschutzzone - Erhalt, Erneuerung und Ausbau bestehender landwirt- schaftlicher Bauten und Anlagen; - neue Gebäude nur im Bereich von Siedlungseiern; - Erhalt der Siedlungstrennung Bottenwil - Uerkheim; - Erhalt, Erneuerung und Ausbau bestehender landwirt- Schutzzone Siedlungs- 16 schaftlicher Bauten und Anlagen; trennung - keine neuen Bauten und Anlagen ausser untergeord- nete betriebsnotwendige sowie bewilligungsfrei gem. § 49 BauV; - Ausweisung im BZP als der Grundnutzung überlagerte Zone; 17 Gewässerraumzone - zulässige Bauten, Anlagen und Nutzungen gem. über- geordneter Gesetzgebung; - bestehende Bestockungen erhalten bzw. ersetzen; - Hinweis auf übergeordnete Gesetzgebung; - geschützte Objekte  Beseitigungsverbot, Pflegege- bot; 18 Naturobjekte - Schutzziel und Vorgaben zu Pflegemassnahmen und Nutzung pro Objektunterart; - im BZP, KLP und BNO-Anhang aufgeführt; 19 Substanzschutz - Substanz des Gebäudes geschützt  Abbruchverbot - im BZP, KLP und BNO-Anhang aufgeführt; - geschützte Objekte  Beseitigungsverbot, Pflegege- 20 Kulturobjekte bot; - im KLP und BNO-Anhang aufgeführt; Wiederherstellungs- 21 pflicht - Widerherstellungspflicht für geschützte Objekte; - Sicherung Hochwasserabfluss und Rückhalt aus- serhalb Bauzone; - Umfang Freihaltegebiet gem. KLP und Gefahrenkarte; Freihaltegebiet Hoch- 22 - Bauten und Anlagen können ausnahmsweise zuge- wasser lassen werden, wenn sie auf den Standort angewie- sen sind oder der erforderliche Hochwasserschutz ei- genständig gesichert wird; - Besitzstand für bestehende Bauten; - Schutz von Personen, Bauten und Anlagen vor Hoch- Hochwassergefahren- 23 wasserschäden; zone - HWZ Gefährdungssituation Rechnung zu tragen; - Nachweis über Schutzmassnahmen im Baugesuch; Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 61 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

§§ Thema Erläuterung - Gebiete mit Restgefährdung - Projektierungs- und Überprüfungsgrundlage; - Begutachtung durch Fachleute; Oberflächenwasser- - Gefährdung durch Oberflächenwasser ist Rechnung 24 schutz zu tragen; - Begutachtung durch Fachleute; Baubegriffe und Messweisen - Dach-, Attika- und Untergeschosse werden nicht an- 25 Ausnützungsziffer AZ gerechnet; - Nutzungsbonus für Wintergärten und behindertenge- rechte Wohnungen; - zulässig in WH, W2, W3 und WG  min. Arealfläche 26 Arealüberbauung und max. AZ definiert; - keine zusätzlichen Geschosse; - Bewohner-Parkplätze: unterirdische Sammelgaragen; 27 Störmass von Betrieben - Definitionen: nicht störend / mässig störend; 28 Nettoladenfläche - Berechnung gem. VSS-Norm; Bauvorschriften Im öffentlichen Interesse 29 - Strassenbenennung und Nummerierung der Bauten; liegende Einrichtungen - dürfen an die Privatparzellengrenze gestellt werden; Allgemeine Anforderun- 30 - gem. anerkannter Regeln der Baukunst; gen - Begutachtung durch Fachleute; 31 Energieeffizienz - Prüfung Fernwärme- und Abwärmeanschluss; 32 Ausrichtung Wohnungen - keine reinen Nordwohnungen; Raummasse, Fenster- 33 - Mindestmasse bei Neubauten; grössen, Nebenräume - Abweichungen in der Dorfzone möglich; Bezug von Wohnungen 34 - Sicherheit der Bewohner vor ungenügend fertiggestell- und Arbeitsräumen ten Bauten; 35 Parkfelder - Vorgaben bzgl. Anordnung; - Vorgaben bzgl. Abstellmöglichkeiten; 36 Velos, Kinderwagen - Fussnote mit Hinweis auf § 44 Abs. 2 BauV bzgl. An- zahl Veloabstellplätze; 37 Spielplätze - Grösse und Ausgestaltung; - Anordnung von gemeinschaftlichen Spielplätzen; Container- und Kom- 38 postplätze - in ausreichendem Mass vorzusehen; Öffentlich zugänglicher 39 Raum - Gestaltung, Sicherheit; Schutzvorschriften - an Ortsbild- und Denkmalpflege; Allgemeine Anforderun- - Kriterien der Einordnung ins Ortsbild; 40 gen - zusätzliche Unterlagen, bessere Vorschläge, Begut- achtung, Umgebungsgestaltung; - Abtrag und Wiederaufbau Brandruinen, etc.; - Dachform und -farbe; 41 Dachgestaltung - Ausgestaltung von Flachdächern; - Einpassung von Antennen und Parabolspiegeln; - Terrainveränderungen in Umgebung einpassen; 42 Umgebungsgestaltung - Minimierung der Versiegelung; - Sicherung bei Veränderungen der Höhenlage; Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 62 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

§§ Thema Erläuterung - Bestandteil des Bauprojekts  Ausweisung im Bauge- such; 43 Siedlungsränder - Abstimmung der Gestaltung des Siedlungsrandes / Aussenraums auf die umgebende Landschaft; 44 Einwirkungen - Umweltschutz, Nachbarschutz vor übermässigen Ein- wirkungen; Versickerung von Ober- 45 - Versickerungspflicht von Dach- und Oberflächenwas- flächenwasser ser gem. generellem Entwässerungsplan (GEP); Vollzug und Verfahren

46 Zuständigkeit - Bestellung von Kommissionen und Beizug von Fach- leuten; 47 Gebühren - entsprechend Gebührenreglement Schluss- und Übergangsbestimmungen Übergangsbestimmun- 48 - Beurteilung hängiger Baugesuche mit Inkrafttreten der gen BNO nach neuem Recht Aufhebung bisherigen - bisheriger Bauzonenplan, Kulturlandplan und die Bau- 49 Rechts und Nutzungsordnung werden durch die neuen Vorla- gen ersetzt.

5.4.2 Sondernutzungsplanpflichtige Gebiete Wie bereits in Kapitel 2.4.2 erwähnt, sieht der bestehende rechtskräftige Bauzonenplan einige Gebiete mit Sondernutzungsplanpflicht vor. Weite Bereiche dieser Gebiete unter- liegen mit den zwei bestehenden Erschliessungsplänen der geforderten Sondernut- zungsplanung. Andere der Sondernutzungsplanpflicht unterliegende Gebiete, umfassen lediglich zwei bis drei Parzellen und sind heute vollständig bebaut. Das Gebiet nördlich der Sandplattenstasse (Parz. Nr. 27) wurde 2013 ausgezont und an anderer Stelle eingezont, wobei auch die Sondernutzungsplanpflicht hinfällig wurde. Im Rahmen der Teiländerung des Bauzonen- und Kulturlandplanes ist dabei die Son- dernutzungsplanpflicht auch für den nordöstlichen Teil der Parz. Nr. 614 aufgehoben worden. Begründung hierfür war die Tatsache, dass die Fläche aufgrund der Zugehörig- keit zu Parzelle Nr. 614 bereits erschlossen ist (Sandplattenstrasse). Auf die bisherige Sondernutzungsplanpflicht kann dementsprechend verzichtet werden, da die Parzellen bereits erschlossen sind und zum grössten Teil auch bereits bebaut sind. Im Rahmen der vorliegenden Gesamtrevision der Nutzungsplanung werden zwei Gebie- te neu einer Gestaltungsplanpflicht unterstellt. Die beiden Gebiete weisen bislang relativ grosse unbebaute Bereiche auf und befinden sich an sensiblen Stellen der Gemeinde. Sowohl für das Gebiet am nördlichen Ortseingang als auch für das Gebiet nördlich des Ortskernes werden in § 5 BNO verschiedene Vorgaben gemacht, welche bei der Erstel- lung des Gestaltungsplanes zwingend zu berücksichtigen sind. Für beide Gebiete gelten dabei die in § 4 Abs. 2 BNO festgehaltenen allgemeinen Ziel- vorgaben, welche in den darauf folgenden Absätzen um gebietsspezifische Festlegun- gen ergänzt werden. Danach sind Fassaden zwecks Vermeidung monotoner Fluchten zu gliedern, da die BNO keine maximalen Gebäudelängen vorsieht. Zudem ist das Augenmerk auf die Lärmsituation zu legen. Hier ist für das nördliche Ge- biet die Lage an der Kantonsstrasse und für das südliche Gebiet ggf. die Lage in der Nachbarschaft zur Schule zu berücksichtigen. Durch eine entsprechende Architektur Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 63 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

kann hier allerdings eine gute Wohnqualität erreicht werden, auch wenn die Errichtung von Lärmschutzwänden aus Gründen des Ortsbildschutzes untersagt ist. Weiterhin sind die erforderlichen Pflichtparkplätze für die Bewohner unterirdisch zu er- stellen, während oberirdische Besucherparkplätze zulässig bleiben. Hierdurch wird mehr Freiraum für eine attraktive Umgebungsgestaltung geschaffen. 5.4.2.1 „Ortseingang Nord“ Die Gestaltungsplanpflicht für das Gebiet „Ortseingang Nord“ (W3) begründet sich in der Lage am Ortseingang Bottenwils. Eine zukünftige Überbauung der Fläche ist also als Vi- sitenkarte der Gemeinde zu verstehen und soll daher entsprechende Qualitäten aufwei- sen. Der Perimeter des gestaltungsplanpflichtigen Gebietes umfasst neben der unbe- bauten Parzelle Nr. 683 auch die bebaute Parzelle Nr. 13. Mit dem zu erstellenden Ge- staltungsplan ist daher auch die bestehende Bebauung zu berücksichtigen respektive eine allfällige Neubebauung der Parzelle im Sinne der Zonenvorschriften sowie der ge- stalterischen Einheit zu planen. Weitere Zielvorgaben hinsichtlich der Gestaltung einer künftigen Bebauung werden nicht in die BNO aufgenommen. Der Gestaltungsplan soll für dieses Gebiet das Rechtsmittel sein, welches die Zielvorgaben zur Bauweise, Baumasse, Stellung der Baukörper zuei- nander und ihrer Einbindung in die Topographie festlegt, da zum jetzigen Zeitpunkt kein Konzept für eine Überbauung vorliegt. Die Gemeinde kann im Rahmen der Sondernut- zungsplanung ausreichenden Einfluss auf die Gestaltung nehmen.

Abbildung 51: Gebiet „Ortseingang Nord“

5.4.2.2 „Baumgarten“ Das Gebiet „Baumgarten“ befindet sich nördlich des Gemeindehauses und umfasst die dortigen Parzellen der W 3 (Parz. Nrn. 32, 638, 641, 737 und 738). Aufgrund der Topo- graphie und der Nähe zum Ortskern hat die Überbauung gemäss § 4 Abs. 4 lit. a BNO besondere gestalterische Qualitäten aufzuweisen. Dementsprechend sind auch gegen- über der Bestimmung der Vollgeschosse der W3 keine weiteren Vollgeschosse zulässig, da ansonsten Gebäude auf Grund des nach Nordwesten ansteigenden Hangs allenfalls höher als das Gemeindehaus in Erscheinung treten würden. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 64 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

Abbildung 52: Gebiet "Baumgarten"

Das Gebiet ist bereits über den Gartenweg und den Baumgarten als erschlossen zu be- urteilen. Dementsprechend sind keine weiteren Anschlüsse an das Strassennetz erfor- derlich. Im Sinne eines durchgängigen Fusswegenetzes wird als Zielvorgabe für den er- forderlichen Gestaltungsplan allerdings festgelegt, dass der Dorfkern mit den umliegen- den Wohngebieten (insbesondere der nördlich angrenzenden W2) über das Gebiet ver- netzt wird. Hierbei ist nicht unbedingt ein separater (ausparzellierter) Fussweg zu ver- stehen sondern die Verbindung kann auch durch ein öffentliches Wegrecht über die Fusswege der Gebäudeerschliessung erfolgen. Im Hinblick auf den demographischen Wandel wird zudem mit der Gestaltungsplanpflicht für dieses Gebiet das Ziel verfolgt, altersgerechten Wohnraum zu schaffen. Das Gebiet mit seiner zentralen Lage zu den öffentlichen Einrichtungen, der Nahversorgung sowie der Nähe zur Bushaltestelle bietet sich hierfür besonders an und der Bedarf wird durch- aus gesehen. Daher setzt § 4 Abs. 4 lit. d BNO einen Mindestanteil von 10% des Woh- nungsangebotes für altersgerechtes Wohnen fest. Ähnlich wie das Gebiet „Ortseingang Nord“ sind auch in diesem gestaltungsplanpflichti- gen Gebiet Parzellen bereits bebaut. Die bestehende Bebauung ist daher zu berücksich- tigen und allfällige spätere Veränderungen im Sinne einer gestalterischen Einheit des Gebietes soweit als möglich vorzusehen. Im Hinblick auf die gemäss kantonaler Vorgaben zu erreichenden Dichteziele, wird für dieses Gebiet „Baumgarten“ ein Dichteziel vorgesehen. Entsprechend wird in § 4 Abs. 4 lit. e BNO eine anzustrebende Einwohnerdichte von 91.5 E/ha festgelegt. Der festgeleg- te Wert wird als anzustrebende Dichte definiert, da Teile des Gebietes bereits bebaut sind und diese derzeit sehr unterschiedliche Dichten von 25 bis 50 E/ha respektive 101 bis 150 E/ha (gem. Einwohnerdichte in den überbauten Wohn-/Mischzonen Stand 31.12.2015) aufweisen. Das bestehende Einfamilienhaus wird sich aufgrund seines rela- tiv geringen Alters in den nächsten Jahren kaum verändern, weshalb auch die Einwoh- nerdichte dieser Parzelle in absehbarer Zukunft nicht bedeutend ansteigen wird. Ge- mäss in Kapitel 6.1.7 vorgenommener Schätzungen, basierend auf den bestehenden Einwohnerdichten der W3 Zone im Norden der Gemeinde, ist das festgesetzte Dichteziel auch bei Erhalt der bestehenden Bauten erreichbar. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 65 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

5.5 Massnahmen zur sinnvollen Unterstützung einer besseren Ausnützung Wie bereits beschrieben, wurde das Zonengefüge überprüft und verschiedene Flächen einer zweckmässigeren Zone zugeordnet. Ziel der Neuzuordnung ist eine bessere Aus- nutzung der Flächen im Sinne einer hochwertigen Verdichtung, welche allerdings auch Rücksicht auf die ländlich geprägte Umgebung nimmt. Dementsprechend wird eine Aufzonung von Wohnzone W 2 in W 3 lediglich an zentraler Stelle (Gebiet nördlich des Gemeindehauses) vorgenommen und mit einer Gestaltungs- planpflicht inkl. anzustrebender Einwohnerdichte versehen. Zudem wird der östlich der Hauptstrasse gelegene Strassenzug zwischen dem denkmalgeschützten „Gasthof Bä- ren“ und der nördlich gelegenen Gewerbezone in eine Wohn- und Gewerbezone umge- zont. Der bislang der Dorfzone zugewiesene Bereich weist keine relevante historische Bausubstanz auf, bedarf demnach nicht der speziellen (Schutz-) Bestimmungen der Dorfzone. Vielmehr soll das ansässige Gewerbe in seinem Bestand und der künftigen Entwicklung gesichert werden. Neben diesen Massnahmen über die Zoneneinteilung werden auch die Zonenvorschrif- ten der BNO angepasst. Die maximal zulässige Ausnützungsziffer wird in den Wohnzo- nen WH und W2 geringfügig erhöht, um den Bau von Einliegerwohnungen, Zweifamili- enhäusern und Gebäude mit bis zu 4 Wohneinheiten zu fördern. Trotz dieser relativ ge- ringen Erhöhung der Ausnützungsziffer um 0.05 und dem Verzicht der Erhöhung bei an- deren Zonen, kann die Ausnützung künftig massiv gesteigert werden, da gemäss § 26 BNO Dach-, Attika- und Untergeschosse nicht als anrechenbare Geschossflächen zur Berechnung der Ausnützungsziffer gelten. Hierdurch wird ggf. der Ausbau des Dachge- schosses bei bestehenden Gebäuden ermöglicht und eine Nutzungssteigerung erreicht. Der Nutzungsbonus für Wintergärten und behindertengerechte Wohnungen wurde in angepasster Form beibehalten. Auch durch die Möglichkeit der Erhöhung der Ausnüt- zungsziffer durch Arealüberbauungen wird eine moderate Verdichtung und bessere Ausnützung angestrebt. Weitere Verbesserungen der Ausnützung des Baulandes werden durch die zeitgemässe Wahl der Grenzabstände (Reduktion) und der maximalen Anzahl der Vollgeschosse er- zielt. Zudem werden die Zonenvorschriften für die Dorfzone vereinfacht und für zeitge- mässe Projekte geöffnet. Die Änderungen werden in ihrer Gesamtheit langfristig dazu führen, dass die Ausnüt- zung des Bodens gesteigert wird. Daher und aufgrund der Befragungsergebnisse der Eigentümer unbebauter Parzellen (vgl. Kapitel 3.5.3) wird auf Massnahmen zur Mobili- sierung von Bauland verzichtet.

5.6 Mehrwertabgabe Aufgrund der Anpassung des Baugesetzes hinsichtlich des Mehrwertausgleichs von Bauland, welche am 1. Mai 2017 in Kraft getreten ist, werden die vorgenommenen Ein- Aus- und Umzonungen im Rahmen der Bereinigungsarbeiten zur kantonalen Vorprüfung überprüft. Dabei wird die grundsätzliche Abgabepflicht gemäss § 28a Abs. 1 BauG geprüft (vgl. Tabelle 7). Grundsätzlich sind Grundstücke (und auch Grundstücksteile) zur Abgabe von 20 % des Mehrwertes heranzuziehen, die in eine Bauzone eingezont werden. Als Ein- zonungen sind in diesem Zusammenhang auch Umzonung zu verstehen, bei denen von einer Zone, in der Bauen verboten oder nur für öffentliche Zwecke zulässig ist, in eine allgemeine Bauzone (z.B. W2) umgezont wird. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 66 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

Die Gemeinde Bottenwil sieht davon ab, den Abgabesatz zu erhöhen oder mittels ver- waltungsrechtlicher Verträge Leistungen mit den Grundeigentümern zu vereinbaren um andere Planungsvorteile auszugleichen. Tabelle 7: Prüfung der Ein-, Um- und Auszonungen hinsichtlich Mehrwertabgabe (Nummerierung gem. Änderungsplan) Ein- / Umzonung Auszonung Schätzung Nr. Parz. Nr. Anpassung [m2] [m2] erforderlich 159.9 1 245 LW in G Ja 228.9 2 243 G in LW 375.7 Nein 2 775 G in LW 25.1 Nein 3 2 WH in LW 3.7 Nein 4 39 W2 in LW 181.3 Nein 5 788, 813, 814 WH in W2 215.8 Nein 5 651, 760 WH in W2 1090 Nein 6 760 LW in W2 92.0 Ja 7 798 W3 in W2 95.2 Nein 8 738 W2 in W3 338.1 Nein 8 32, 638, 737 W2 in W3 4420 Nein 9 32 Oe in W3 811.4 Ja 10 36 D in Oe 88.7 Nein 10 410 D in Oe 1260 Nein 11 810 Oe in D 117.4 Ja 11 38 Oe in D 413.3 Ja 12 810 W2 in D 633.8 Nein 13 594 G in WG 1480 Nein 14 250, 608, 612, 613, 741 W2 in WG 4000 Nein 251, 252, 253, 254, 727, 15 D in WG 5310 Nein 774 16 481 LW in D 39.8 Ja 16 LW in D 193.8 Ja 512 * 17 D in LW 189.7 Nein * Bei Parzelle Nr. 512 handelt es sich um einen Landabtausch innerhalb der Parzelle.

In Tabelle 7 ist das grundsätzliche Erfordernis der Schätzung der Mehrwertabgabe auf- geführt. Durch das kantonale Steueramt wird der Betrag, der zu leistenden 20 % des Mehrwertes der Parzelle ermittelt. Es werden nur jene Parzellen abgabepflichtig, welche gemäss der Schätzung die Bagatellgrenze von Fr. 5‘000.- (gem. § 1 MWAV) überschrei- ten. Die betroffenen Grundeigentümer werden im Vorfeld der öffentlichen Auflage der vorliegenden Gesamtrevision der Nutzungsplanung individuell über die voraussichtliche Höhe der sie betreffenden Mehrwertabgabe informiert. Sobald die vorliegende Revision der Nutzungsplanung genehmigt ist und somit vollum- fänglich anwendbar ist, erlässt der Gemeinderat eine Verfügung über die definitive Höhe der Mehrwertabgabe. Massgeblich für die definitive Festlegung der Höhe der Abgabe und die Bestimmung der abgabepflichtigen Person ist der Zeitpunkt der Genehmigung der Nutzungsplanung. Für die Mehrwertabgabe steht der Gemeinde ein gesetzliches Grundpfandrecht zu, welches dem Grundbuchamt mit Rechtskräftigkeit der Verfügung gemeldet wird. Die Mehrwertabgabe wird erst bei Veräusserung des Grundstücks oder Erteilung einer Baubewilligung fällig. (Weiteres siehe § 28 a bis h BauG sowie Verord- nung über die Mehrwertabgabe MWAV.) Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 67 5 Erläuterung der Planungsinhalte und -instrumente

Die vorliegende Änderung der Nutzungsplanung führt entsprechend der vorangegange- nen Ausführungen bei einzelnen der geprüften Grundstücke zu einer Mehrwertabgabe- pflicht. Die Höhe der zu erwartenden Mehrwertabgabe ist durch das Steueramt ge- schätzt worden. Es ist mit Gesamteinnahmen in Höhe von rund Fr. 72'900 zu rechnen, wovon je rund Fr. 36'450 der Gemeinde und dem Kanton zustehen.

5.7 Bestehende Sondernutzungsplanungen Bereits in Kapitel 2.4.2 wurde festgestellt, dass zwei Erschliessungspläne bestehen. Die betroffenen Gebiete sind heute weitgehend überbaut, die Erschliessungsstrassen aber noch nicht überall gemäss der Planung ausgebaut. Im Rahmen von separaten Verfahren wird geprüft, ob diese Erschliessungspläne noch erforderlich sind oder aufgehoben wer- den können. Dabei ist anzumerken, dass aufgrund ihrer ausschliesslichen Inhalte in Zu- sammenhang mit der Erschliessung keine Widersprüche zur vorliegenden revidierten Bau- und Nutzungsordnung entstehen.

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 68 6 Innenentwicklungspfad

6 INNENENTWICKLUNGSPFAD Die vorliegende Revision der Nutzungsplanung hat langfristig Einfluss auf die Entwick- lung der Gemeinde. Da keine relevanten Einzonungen vorgenommen werden und davon auszugehen ist, dass es ausserhalb der Bauzonen zu keinem nennenswerten Einwoh- neranstieg kommen wird, werden sich die prognostizierten zusätzlichen Einwohner in- nerhalb der bestehenden Bauzonen ansiedeln. Die gegenüber der bestehenden Nut- zungsplanung angepassten Elemente haben dabei voraussichtlich unterschiedliche Wir- kungen auf die Innenentwicklung respektive das künftige Vermögen der Gemeinde, Einwohner aufzunehmen. Nachfolgend werden zunächst die verschiedenen Quartiere stichpunktartig beschrieben und ihr (Einwohner-) Potential vermerkt (Dabei werden die in Bau befindlichen Objekte beim Einwohnerpotential nicht berücksichtigt). Im Anschluss erfolgt die vorgegebene rechnerische Abschätzung des Innenentwicklungsbeitrags.

6.1 Quartiersentwicklung und -potential Die Unterteilung des Siedlungsgebietes (siehe Anhang [5]) erfolgt nicht anhand beste- hender oder künftiger Bauzonengrenzen, sondern fasst Gebiete mit ähnlichen Voraus- setzungen und Entwicklungsmöglichkeiten zusammen.

6.1.1 Gewerbe (1)

Merkmale - Gewerbezone - überbaut bzw. in Bau (Ausnahme Parz. Nr. 740) - kaum Erweiterungsmöglichkeiten vorhanden (Reserve) - teilweise inkl. mehrerer Wohneinheiten gem. bestehender BNO - zwei Betriebe Pferdestall / Pferdehaltung / Reithalle (Parz. Nr. 245 in Bau) - ÖV-Anbindung für den südlicher Bereich mit Haltestelle Unterdorf gut Potential - lediglich Parz. Nr. 740 bislang unbebaut (Lagerfläche, Reserve) - gem. revidierter BNO nur sehr eingeschränkter Wohnungsbau möglich (Inhaber / betriebsnotwendiges Personal) Fazit - Einwohnerentwicklung langfristig vermutlich rückläufig (Anwendung revidierte BNO: bei Abbruch, Neubau ist eine Wohnnutzung nur noch in geringerem Um- fang zulässig)

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 69 6 Innenentwicklungspfad

6.1.2 Panoramastrasse (2)

Merkmale - Wohnzone 2 und 3 - bis auf Parzelle Nr. 683 (in Gemeindebesitz) vollständig bebaut - Mehrfamilienhäuser und Reihenhäuser - dichte Bebauung mit überwiegend unterirdisch angeordneter Parkierung und angemessenen privaten bzw. gemeinschaftlichen Freiräumen - Entstehung der Gebäude mehrheitlich zwischen 1980 und 2000 - unterschiedliche Einwohnerdichten (Mehrfamilienhäuser 67 E / ha, Reihenhäu- ser 32 E / ha - geringere Dichte des Reihenhausbereichs eventuell aufgrund Erhebung des Durchschnittswerts der W 2) - im Bereich der Mehrfamilienhäuser überwiegt der Anteil unter 45-Jähriger - gute ÖV-Anbindung mit der Haltestelle Unterdorf Potential - eventuell Erneuerungsbedarf Reihenhäuser westlich des Holzwegs sofern Ge- nerationen- bzw. Besitzerwechsel anstehen → Steigerung der Einwohnerzahl durch Zuzug junger Familien - Parz. Nr. 683 (aGSF ca. 4‘700 m2) = W 3, bei AZ = 0.6 (gem. Regelbauweise) ist aGF ca. 2‘800 m2, Wohnfläche pro Person entsprechend angrenzender W 3 (54 m2 / Person) → 52 Einwohner, entspricht 111 E / ha Fazit - Gestaltungsplanpflicht für Parzellen Nrn. 683 und 13 zur Sicherstellung der Aussenraumqualität und Gebäudegestaltung (Ortseingang) - Reihenhäuser: leichte Erhöhung der Ausnutzungsziffer als Anreiz für Neu- und Umbauten; Erhöhung der Ausnützung durch die Regelung, dass Dach-, Attika- und Untergeschosse nicht anzurechnen sind (→Ausbaumöglichkeit)

6.1.3 Fliederweg und Hauptstrasse (3)

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 70 6 Innenentwicklungspfad

Merkmale - Wohnzone Hang und 2 - vollständig bebaut - freistehende Einfamilienhäuser (2 Wohngebäude mit Nebennutzungen) - lockere Bebauung mit hohem Freiraumanteil - Entstehung der Gebäude mehrheitlich zwischen 1961 und 2000 - Einwohnerdichte von 32 E / ha - hoher Anteil 46- bis 65-Jähriger, zusammen mit dem Anteil an über 65-Jährigen entspricht dies über 50 % der Quartiersbevölkerung - ÖV-Anbindung für den südöstlichen Bereich mit der Haltestelle Unterdorf gut Potential - vermutlich Erneuerungsbedarf sofern Generationen- bzw. Besitzerwechsel an- stehen → Steigerung der Einwohnerzahl durch Zuzug junger Familien Fazit - leichte Erhöhung der Ausnutzungsziffer als Anreiz für Neu- und Umbauten - Erhöhung der Ausnützung durch Reduktion der grossen Grenzabstände und die Regelung, dass Dach-, Attika- und Untergeschosse nicht anzurechnen sind (→Ausbaumöglichkeit)

6.1.4 Winkelstrasse (4)

Merkmale - Wohnzone Hang und 2 - fünf Parzellen un- bzw. teilweise bebaut (Parzellen Nrn. 614, 763, 791, 792, 814) - freistehende Einfamilienhäuser, einzelne Doppeleinfamilienhäuser - lockere Bebauung mit hohem Freiraumanteil - Entstehung der Gebäude ab 1981Einwohnerdichte von 32 E / ha - hoher Anteil 21- bis 45-Jähriger, zusammen mit dem Anteil an unter 21- Jährigen entspricht dies über 50 % der Quartiersbevölkerung - ÖV-Anbindung nicht optimal, relativ grosse Distanzen zu den Bushaltestellen Unterdorf bzw. Dorf Potential - unbebaute Parzellen (ca. 4‘200 m2): 6 Einfamilienhäuser mit Familien à 4 Per- sonen → 24 Einwohner, entspricht 57 E / ha; evtl. zusätzliche Einwohner durch die Integration von Einliegerwohnungen Fazit - leichte Erhöhung der Ausnutzungsziffer als Anreiz für Neu- und Umbauten - Erhöhung der Ausnützung durch Reduktion der grossen Grenzabstände und die Regelung, dass Dach-, Attika- und Untergeschosse nicht anzurechnen sind (→Ausbaumöglichkeit)

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 71 6 Innenentwicklungspfad

6.1.5 Sandplattenstrasse (5)

Merkmale - Wohnzone 2 - fünf Parzellen un- bzw. teilweise bebaut (Parzellen Nrn. 19, 28, 41, 614, 756) - freistehende Einfamilienhäuser, einzelne Zweifamilienhäuser, 3 Wohngebäude mit Nebennutzung - lockere Bebauung mit hohem Freiraumanteil - Entstehung der Gebäude sehr unterschiedlich - Einwohnerdichte von 32 E / ha - hoher Anteil an über 65-Jähriger, zusammen mit dem Anteil 46- bis 65-Jähriger entspricht dies über 50 % der Quartiersbevölkerung - ÖV-Anbindung für den östlichen Bereich mit der Haltestelle Dorf gut Potential - Erneuerungsbedarf bei älteren Gebäuden (vor 1980 bei 2.5 Pers. / Wohnein- heit) vermutlich im Rahmen von Generationen- bzw. Besitzerwechseln → Stei- gerung der Einwohnerzahl durch Zuzug junger Familien - unbebaute Parzellen (ca. 4‘900 m2): 6 Einfamilienhäuser mit Familien à 4 Per- sonen → 24 Einwohner, entspricht 49 E / ha; evtl. zusätzliche Einwohner durch die Integration von Einliegerwohnungen Fazit - Parz. Nr. 760: Erhöhung der Ausnützungsziffer durch Umzonung von Wohnzo- ne Hang in Wohnzone 2 - Restliches Gebiet: leichte Erhöhung der Ausnutzungsziffer als Anreiz für Neu- und Umbauten - Erhöhung der Ausnützung durch Reduktion der grossen Grenzabstände und die Regelung, dass Dach-, Attika- und Untergeschosse nicht anzurechnen sind (→Ausbaumöglichkeit)

6.1.6 Mischgebiet Hauptstrasse (6)

Merkmale - Wohn- und Gewerbezone - Parz. Nr. 594 (bislang Gewerbezone) unbebaut - Einfamilienhausstruktur im nördlichen Teil (2 Wohngebäude mit gewerblicher Nebennutzung); im südlichen Teil Zweifamilienhäuser, ein Mehrfamilienhaus und ein Gewerbebau Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 72 6 Innenentwicklungspfad

- lockere Bebauung mit hohem Freiraumanteil, z.T. Gärten zur Uerke hin - Entstehung der Gebäude mehrheitlich zwischen 1961 und 2000, teilweise auch ältere Gebäude - unterschiedliche Dichte (nördl. Bereich: 25 E / ha; südl. Bereich 37 E / ha) - gute ÖV- Anbindung mit den Haltestellen Dorf und Unterdorf Potential - Erneuerungsbedarf bei älteren Gebäuden (vor 1980 bei 2 Pers. / Wohneinheit) vermutlich im Rahmen von Generationen- bzw. Besitzerwechsel → Steigerung der Einwohnerzahl durch Zuzug junger Familien - Parz. Nr. 594 (ca. 1‘500 m2): Mehrfamilienhaus mit gewerblicher Nutzung im EG, 5 Wohnungen mit durchschnittlich 2 Pers. / Wohneinheit → 10 Einwohner, entspricht 67 E / ha Fazit - Parz. Nr. 594: Wohnnutzung durch Umzonung von Gewerbezone in Wohn- und Gewerbezone 3 möglich - Nördlicher Teil: Erhöhung der Ausnützungsziffer und der Anzahl Vollgeschosse (+1 Vollgeschoss) sowie Wegfall der Vorschriften zum grossen Grenzabstand durch Umzonung von Wohnzone 2 in Wohn- und Gewerbezone 3 → Anreiz für Um- und Neubauten - Südlicher Teil: Erhöhung der Anzahl Vollgeschosse (+1 Vollgeschoss) und Wegfall der speziellen Schutzbestimmungen durch Umzonung von Dorfzone in Wohn- und Gewerbezone 3 → Anreiz für Um- und Neubauten - Erhöhung der Ausnützung durch Reduktion der grossen Grenzabstände und die Regelung, dass Dach-, Attika- und Untergeschosse nicht anzurechnen sind (→Ausbaumöglichkeit)

6.1.7 Baumgarten (7)

Merkmale - Wohnzone 2 und 3 - zwei un- bzw. teilweise bebaute Parzellen (Parz. Nrn. 32, 738) - zwei freistehende Einfamilienhäuser (1 Wohngebäude mit Nebennutzung), Mehrfamilienhaus - zentral gelegenes Gebiet, lockere bis dichte Bebauung mit bestehendem Mehr- familienhaus, Hofstruktur - Entstehung der Gebäude zwischen 1961 und 2000 - unterschiedliche Dichte (Einfamilienhäuser 32 E / ha, Mehrfamilienhaus 120 E / ha) - hoher Anteil an über 65-Jähriger im Bereich der Einfamilienhäuser, zusammen mit dem Anteil 46- bis 65-Jähriger entspricht dies über 50 % der Bevölkerung (für das Mehrfamilienhaus liegen keine Angaben vor) - gute ÖV- Anbindung mit der Haltestelle Dorf Potential - Variante 1, Überbauung mit Erhalt der bestehenden Gebäude (bestehende Einwohner bleiben unberücksichtigt): unbebaute Parzellen (aGSF ca. 6‘400 m2) = Wohnzone 3, bei AZ = 0.6 (gem. Regelbauweise) ist aGF ca. 3‘800 m2, Wohnfläche pro Person entsprechend W3 im nördlichen Gemeindegebiet (54 m2 / Person) → 71 Einwohner, entspricht 111 E / ha - Variante 2, neue Überbauung: gesamtes Gebiet (aGSF ca. 9‘500 m2) = Wohn- zone 3, bei AZ = 0.6 (gem. Regelbauweise) ist aGF ca. 5‘700 m2, Wohnfläche Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 73 6 Innenentwicklungspfad

pro Person entsprechend W3 im nördlichen Gemeindegebiet (54 m2 / Person) → 106 Einwohner (abzüglich bisheriger Einwohner), entspricht 111 E / ha Fazit - Gestaltungsplanpflicht mit Sicherstellung der Aussenraumqualität, Gebäudege- staltung (Ortskern) und Anteil an altersgerechten Wohnungen - Erhöhung der Ausnützungsziffer und der Anzahl Vollgeschosse (+1 Vollge- schoss) durch Umzonung des Teilbereichs von Wohnzone 2 in Wohnzone 3 - Wohnnutzung durch Umzonung von Zone für öffentliche Bauten und Anlagen in Wohnzone 3 möglich - Erhöhung der Ausnützung durch Reduktion der grossen Grenzabstände und die Regelung, dass Dach-, Attika- und Untergeschosse nicht anzurechnen sind (→Ausbaumöglichkeit)

6.1.8 Dorfkern (8)

Merkmale - Dorfzone, Zone für öffentliche Bauten und Anlagen - drei un- bzw. teilweise bebaute Parzellen (Parz. Nrn. 38, 625, 734) - Öffentliche Einrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten (Gemeindehaus, Schule, Volg, etc.), freistehende Einfamilienhäuser, einzelne Zwei- und Mehrfamilien- häuser, mehrere Wohngebäude mit Nebennutzung - zentral gelegenes Gebiet, dichtere Bebauung entlang der Hauptstrasse, an- sonsten lockere Bebauung mit hohem Freiraumanteil - mehrere Gebäude von Bedeutung für das Ortsbild und den Strassenraum - Entstehung der Gebäude mehrheitlich vor 1945 - unterschiedliche Einwohnerdichte (20 - 55 E / ha) - gute ÖV- Anbindung mit der Haltestelle Dorf Potential - Erneuerungsbedarf bei älteren Gebäuden vermutlich im Rahmen von Generati- onen- bzw. Besitzerwechsel → Steigerung der Einwohnerzahl durch Zuzug jun- ger Familien - unbebaute Parzellen (ca. 2‘300 m2): 4 Einfamilienhäuser mit Familien à 4 Per- sonen → 16 Einwohner, entspricht 70 E / ha Fazit - Parz. Nr. 810: Erhöhung der Ausnützungsziffer sowie Wegfall der Vorschriften zum grossen Grenzabstand durch Umzonung von Wohnzone 2 in Dorfzone als Anreiz für Um- und Neubauten - Parz. Nr. 38: Wohnnutzung durch Umzonung von Zone für öffentliche Bauten und Anlagen in Dorfzone möglich - Vereinfachung der Schutzbestimmungen der Dorfzone als Anreiz für Um- und Neubauten

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 74 6 Innenentwicklungspfad

6.1.9 Vorstatt (9)

Merkmale - Dorfzone, Wohnzone 2 - sieben un- bzw. teilweise bebaute Parzellen (Parz. Nrn. 390, 400, 405, 514, 523, 524, 670) - freistehende Einfamilienhäuser, zwei Mehrfamilienhaus im nördlichen Teil, Zweifamilienhäuser im südlichen Teil, mehrere Wohngebäude mit Nebennut- zung - lockere Bebauung mit sehr hohem Freiraumanteil insbesondere im südlichen Teil - mehrere Gebäude von Bedeutung für das Ortsbild und den Strassenraum - Entstehung der Gebäude mehrheitlich vor 1919, vereinzelt auch jüngere Ge- bäude (1919 - 2000) - hoher Anteil 21- bis 45-Jähriger, zusammen mit dem Anteil an unter 21- Jährigen entspricht dies über 50 % der Quartiersbevölkerung - unterschiedliche Einwohnerdichte (nördlicher Teil: 24 - 26 E / ha, südlicher Teil: 17 - 18 E / ha) - gute ÖV- Anbindung mit den Haltestellen Vorstatt und Stäpflistrasse Potential - unbebaute Parzellen (ca. 8‘700 m2): 7 Mehrfamilienhäuser mit durchschnittlich 5 Wohnungen und 2 Pers. / Wohneinheit, 2 Einfamilienhäuser mit Familie à 4 Personen → 78 Einwohner, entspricht 90 E / ha Fazit - Östlicher Teil: Vereinfachung der Schutzbestimmungen der Dorfzone als Anreiz für Um- und Neubauten - Westlicher Teil: leichte Erhöhung der Ausnutzungsziffer, Erhöhung der Ausnüt- zung durch Reduktion der grossen Grenzabstände - Erhöhung der Ausnützung durch Reduktion der grossen Grenzabstände und die Regelung, dass Dach-, Attika- und Untergeschosse nicht anzurechnen sind (→Ausbaumöglichkeit)

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 75 6 Innenentwicklungspfad

6.1.10 Blumenrain (10)

Merkmale - Wohnzone 2 - Parzellen nahezu vollständig bebaut - überwiegend Einfamilienhausstruktur - unterschiedliches Gebäudealter (1946- 2015) - unterschiedliche Dichte (nördl. Bereich: 24 E / ha; südl. Bereich 36 E / ha) - Randlage der Gemeinde, lockere Bebauung mit z.T. hohem Freiraumanteil (grosse Gärten) - gute ÖV-Anbindung mit den Haltestellen Vorstatt und Stäpflistrasse Potential - Erneuerungsbedarf im nördlichen Bereich (Gebäude mehrheitlich 1961-1980 bei 2 Pers. / Wohneinheit) vermutlich im Rahmen von Generationen- bzw. Be- sitzerwechseln → Steigerung der Einwohnerzahl durch Zuzug junger Familien Fazit - leichte Erhöhung der Ausnutzungsziffer als Anreiz für Neu- und Umbauten - Erhöhung der Ausnützung durch Reduktion der grossen Grenzabstände und die Regelung, dass Dach-, Attika- und Untergeschosse nicht anzurechnen sind (→Ausbaumöglichkeit)

6.2 Abschätzung Innenentwicklungsbeitrag Die rechnerische Abschätzung der Innenentwicklung im Sinne der Entwicklung der Ein- wohnerzahl bis in 15 Jahren (Planungshorizont der vorliegenden Gesamtrevision) bzw. bis im Jahr 2040 basiert auf den durch die kantonale Abteilung Raumentwicklung zur Verfügung gestellten Tabellen und Zahlen. Nachfolgend werden lediglich einige Kern- aussagen der Tabellen festgehalten bzw. Erläuterungen gemacht. Die Tabellen selbst sind Anhang [6] zu entnehmen. Als Basis für die Abschätzung des Innenentwicklungsbeitrages wurde der digitalisierte Bauzonenplan verwendet. Im Gegensatz zu den Angaben des Kantons (Tabelle 0) weist dieser die ausparzellierten Strassen keiner Zone zu. Zudem ergeben sich Unterschiede aufgrund der Digitalisierung sowie der Einteilung in bebaute bzw. unbebaute Flächen (unterschiedlicher Stand der Daten). In der Tabelle 1 sind die Änderungen zwischen dem bestehenden, anhand der AV-Daten aus der Neuvermessung digitalisierten Bauzo- nenplan und dem Entwurf des neuen Bauzonenplans ersichtlich. Die Gesamtsumme der Bauzonen bleibt mit 23.6 ha gleich. Als Schlüsselgebiete werden in Tabelle 2 die zwei grösseren, noch weitgehend unbe- bauten Flächen (gestaltungsplanpflichtige Gebiete) „Ortseingang Nord“ sowie „Baumgar- ten“ geführt. Die zwei Gebiete weisen zusammen eine Fläche von rund 1.1 ha auf. Auf- grund der Einwohnerdichten in den bereits bebauten Gebieten in der Wohnzone 3 sowie den Minimalvorgaben der Gestaltungsplanpflicht kann davon ausgegangen werden, dass eine Einwohnerdichte von 111 E/ha erreicht werden kann. Dies entspricht insge- Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 76 6 Innenentwicklungspfad

samt 123 neuen Einwohnern. Es wird davon ausgegangen, dass die Gebiete innerhalb der nächsten 15 Jahre bebaut werden. In der Tabelle 3 sind die unbebauten Wohn- und Mischzonen ohne die bereits genann- ten Schlüsselgebiete ausgewiesen. Die Angaben zu den zusätzlichen Einwohnern bis 2040 entsprechen dem ermittelten Einwohnerpotential im vorangehenden Kapitel 6.1. Durch die Bebauung der unbebauten Flächen können 152 neue Einwohner generiert werden. Dies entspricht einer durchschnittlichen Einwohnerdichte von 70 E/ha. Wann die Flächen bebaut und damit der Einwohnerzuwachs realisiert wird, wurde aufgrund der Befragung der Grundeigentümer zu den bestehenden Bau- und Planungsabsichten ab- geleitet. Zusammen mit den Schlüsselgebieten wird somit eine durchschnittliche Ein- wohnerdichte von 84 E/ha erreicht. Dieser Wert liegt deutlich über der durch den Richt- plan geforderten Mindestdichte von 60 E/ha für unbebaute Wohn- und Mischzonen. Auf die Erstellung von Tabelle 4 (Massnahmen innerhalb von Handlungsgebieten) wird verzichtet, da keine Handlungsgebiete ausgeschieden wurden. Entsprechend enthält Tabelle 5 alle bebauten Flächen in den Wohn- und Mischzonen. Im Rahmen der Revisi- on wurden verschiedene Massnahmen ergriffen, um eine bessere Ausnutzung der Flä- chen im Sinne einer hochwertigen Verdichtung zu erreichen (vgl. Kapitel 5.5). Diese sol- len sich in Zukunft durch Erweiterungs- und Ersatzbauten auf die Einwohnerdichten auswirken. Die zusätzlichen Einwohner bis 2040 wurden basierend auf der Ausnüt- zungsziffer, der verbleibenden Auslastung, des Wohnanteils sowie der Wohnfläche pro Person abgeschätzt. Bei der Auslastung, dem Wohnanteil sowie der Wohnfläche pro Person handelt es sich um Annahmen. Die Ausnützungsziffer entspricht der revidierten BNO. Mit den vorgesehenen Massnahmen bzw. Anpassungen der Planungsinstrumente können bis zum Jahr 2040 134 neue Einwohner generiert werden. Dies entspricht einer durchschnittlichen Einwohnerdichte von 44 E/ha. Es wird davon ausgegangen, dass die Hälfte des Einwohnerzuwachs in den nächsten 15 Jahren realisiert werden kann. Tabelle 6 fasst die Tabellen 1-5 zusammen. Dadurch ergeben sich einerseits die reali- sierbare Kapazität in den Wohn- und Mischzonen in den nächsten 15 Jahren sowie an- dererseits die rechnerisch maximal mögliche Kapazität (Anzahl Einwohner bis 2040). Mit den ergriffenen Massnahmen im Rahmen der Revision kann die Dichte von 32 E/ha auf 45 E/ha erhöht werden. Bis 2040 ist sogar eine Dichte von 50 E/ha möglich. Die Zielwer- te des Richtplanes für das Jahr 2040 werden somit erreicht bzw. überschritten.

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 77 7 Interessenabwägung und Planbeständigkeit

7 INTERESSENABWÄGUNG UND PLANBESTÄNDIGKEIT Die erforderliche Interessensabwägung fand in allen Bereichen der vorliegenden Pla- nung statt. Einige der Hauptthemen werden nachfolgend kurz zusammengefasst. Von besonderer Bedeutung war die Abwägung zwischen den Belangen des Ortsbild- schutzes und der Grundeigentümerfreiheit hinsichtlich der Gestaltung ihrer Bauten. Hierbei wurden unterschiedliche Varianten und Möglichkeiten des Ortsbildschutzes dis- kutiert und gemäss ihrer jeweiligen Vor- und Nachteile beurteilt. In diesem Zusammenhang ist auch die Diskussion um potenzielle Substanzschutzobjek- te sowie Weilerobjekte zu erwähnen. Hierbei wurde die Kommission in ihrer Entschei- dungsfindung zudem von der kantonalen Fachstelle beraten. Als ein weiteres Thema spielte die Mobilisierung der Baulandreserven eine Rolle. Die Durchführung der Befragung von Grundeigentümern bislang unbebauter Parzellen zu ih- ren künftigen Bauabsichten zeigte, dass eine Vielzahl der Eigentümer eine Bebauung innerhalb des Planungshorizontes der vorliegenden Nutzungsplanung anstreben. Dem- entsprechend wurde kein Bedarf an weiteren Massnahmen gesehen. Eine Abwägung musste auch hinsichtlich der innerhalb der Gewerbezone zulässigen Wohnnutzung durchgeführt werden. Diesbezüglich stellte sich die Frage, die Gewerbe- zone eher in eine Mischzone zu überführen und somit dem Wohnen weiteren Vorrang einzuräumen oder aber das Gewerbe in seiner Entwicklung langfristig zu sichern. Die Sicherung des Gewerbes und Einführung restriktiverer Wohnnutzungen (Betriebsperso- nal) war die Folge. Schwierig gestaltete sich auch die Frage, welches Ausmass an Naturobjekten zu schüt- zen sei. Die Abwägung berücksichtigte hierbei einerseits die bestehende Vielzahl an Ob- jekten und andererseits die Ergebnisse der jeweiligen Beurteilung der Zustände sowie Bedeutung für das Landschaftsbild. Im Sinne einer besseren Nachvollziehbarkeit und auch Kontrolle der Objekte hat man sich auf weniger Objekte festgelegt.

Die vorgenommenen Änderungen im Rahmen der Gesamtrevision sollen dazu dienen, die Planbeständigkeit der Nutzungsplanung zu gewährleisten. Dementsprechend wur- den alle derzeit zur Verfügung stehenden Informationen, Grundlagen, Gesetzgebungen, etc. herangezogen und ggf. eingearbeitet.

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 78 8 Organisation und Beteiligte

8 ORGANISATION UND BETEILIGTE Aufgrund der Grösse der Gemeinde Bottenwil konnte eine relativ schlanke Organisation der Gesamtrevision erfolgen. Dementsprechend hält sich die Zahl der direkt beteiligten Personen (Gemeinderat und Planungskommission) in überschaubarem Ausmass.

8.1 Gemeinderat Der Gemeinderat Bottenwil hat Anfang 2015 das Büro Flury Planer + Ingenieure AG mit der vorliegenden Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland betraut. Im Rahmen der Startsitzung dieses umfangreichen Projektes wurde durch den Rat der Ein- satz einer Planungskommission beschlossen. Dem Gemeinderat obliegt es allerdings (auch bei Einbezug einer solchen Kommission) die Planung kritisch zu hinterfragen und auf die Ziele der Gemeinde hin zu prüfen. Zu- dem informiert der Rat die Bevölkerung, beschliesst die einzelnen Elemente der Planung und verabschiedet beispielsweise die revidierte Nutzungsplanung zur kantonalen Vor- prüfung. Daher ist es unerlässlich, dass alle Mitglieder des Gemeinderates über die Revision in- formiert sind und die getroffenen Entscheidungen mittragen. Um dies zu gewährleisten, haben sich zwei Gemeinderäte dazu bereit erklärt, als Mitglieder der Planungskommis- sion die Revision zu erarbeiten und die weiteren Ratsmitglieder stets zu informieren.

8.2 Planungskommission Zur Gewinnung eines erfolgreichen Kommissionsteams wurden durch den Gemeinderat verschiedene Bürger der Gemeinde angefragt. Hierbei wurde versucht, die Bevölkerung möglichst vielschichtig durch die Mitglieder der Kommission abzudecken. Gleichzeitig sollte ein umfangreiches Wissen zu den verschiedenen Themen in der Gemeinde abge- fragt werden können. Anfang des Jahres 2015 wurden daher neben den beiden Mitgliedern des Gemeindera- tes drei Bürger der Gemeinde mit der Kommissionsarbeit betraut. Ergänzt werden sie dabei durch die Gemeindeschreiberin.

Die Planungskommission umfasst somit seit ihrer ersten Sitzung am 04. Mai 2015 fol- gende Mitglieder: ▪ Markus Fretz, Vizeammann ▪ Verena Leuenberger, Gemeinderätin ▪ Willi König ▪ Hans-Peter Rüfenacht ▪ Ruedi Zingg ▪ Elisabeth Giudici, Gemeindeschreiberin (Protokollführung)

Grundsätzliche Aufgabe der Planungskommission ist es, Ideen und Anregungen einzu- bringen, strategische Ziele und Konzepte zu entwickeln, unterschiedliche Aspekte ge- geneinander abzuwägen und so die Inhalte der Revision zu erarbeiten. Zudem beurteilt die Kommission eingegangene Anträge und spricht eine Beschlussempfehlung für den Gemeinderat und die Gemeindeversammlung aus. Sie ist darüber hinaus das Bindeglied zwischen Gemeinderat und Bevölkerung und ist somit auch als Sprachrohr der Bevölke- rung zu sehen. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 79 8 Organisation und Beteiligte

8.3 Planungsbüro Das im Januar 2015 beauftragte Büro Flury Planer + Ingenieure AG hat die Gesamtrevi- sion durch ein interdisziplinäres Team der Bereiche Raum- Orts- und Umweltplanung, Geographie, Architektur und Landschaftsarchitektur, Bauverwaltung, Bauingenieurwe- sen sowie Vermessung begleitet. Das Planerteam versteht sich dabei als unparteiischer Berater und Aufzeiger von Mög- lichkeiten, Chancen sowie Risiken. Es traf somit keine eigenen Entscheidungen, son- dern berät die Entscheidungsträger bei der für die Gemeinde zukunftsführenden Pla- nung und sorgt für die Einhaltung der erforderlichen Verfahrensschritte. Zudem wird durch die Dokumentation des Verfahrens langfristig für die notwendige Transparenz und Nachvollziehbarkeit gesorgt.

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 80 9 Planungsablauf, Information und Mitwirkung

9 PLANUNGSABLAUF, INFORMATION UND MITWIRKUNG Der Planungsablauf der vorliegenden Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland wurde durch den gesetzlichen Rahmen geprägt, welcher verschiedene Ver- fahrensschritte vorgibt. Zudem wurde versucht, eine möglichst breite Einbindung der Bevölkerung durch den bereits beschriebenen Einsatz der Planungskommission zu ge- währleisten. Selbstverständlich wurde die Gesamtbevölkerung regelmässig über den Stand der Revision informiert. Der zeitliche Ablauf der vorliegenden Gesamtrevision kann der Übersicht in Anhang [1] entnommen werden.

9.1 Ergebnisse der Verfahrensschritte Nachfolgend werden die verschiedenen Verfahrensschritte kurz dargestellt und die Er- gebnisse aufgeführt.

9.1.1 Mitwirkungsverfahren Das Mitwirkungsverfahren zur vorliegenden Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland der Gemeinde Bottenwil fand vom 01. November bis 30. November 2016 statt. Der separate Mitwirkungsbericht gibt Aufschluss über die eingegangenen Mitwir- kungen und ihre Berücksichtigung. Die Ergebnisse wurden entsprechend in die vorlie- gende Gesamtrevision eingearbeitet. Zur besseren Übersicht werden die aus dem Mit- wirkungsverfahren resultierenden Anpassungen in der folgenden Tabelle zusammenge- fasst. Details sind dem Mitwirkungsbericht zu entnehmen. Tabelle 8: Übersicht der berücksichtigten Mitwirkungsthemen

Mitwirkungsthema Berücksichtigung bzw. Hinweis auf weitere Erläuterungen Anpassung Bauzonen- Es erfolgt ein nahezu flächen- und wertgleicher Abtausch, der die grenze Parz. Nr. 512 Bauzone sinnvoll begrenzt und dem Grundeigentümer etwas Spiel- raum für allfällige An- und Umbauten lässt (s. Kapitel 5.2.1.4). Geschützte Waldränder Der Darstellungsfehler bzgl. der Lage der geschützten Waldränder wurde behoben. Naturobjekte Hecken Die Hecken wurden anhand des aktuellen Luftbildes sowie durch ei- ne Überprüfung durch die Kommission hinsichtlich ihrer Lage und Ausdehnung überprüft (s. Kapitel 5.3.4). Gewässerraum Die Gewässerraumzone ist für sämtliche Gewässer (inkl. Dohlungen) innerhalb der Bauzone und dem Kulturland ausgeschieden (s. Kapitel 5.2.5.3). Wildtierkorridor Der Wildtierkorridor wurde ersatzlos gestrichen, da er nicht im kanto- nalem Richtplan besteht, sondern ausschliesslich im Landschaftsent- wicklungsprogramm enthalten ist und die vorgesehenen BNO-Be- stimmungen die landwirtschaftliche Nutzung beeinträchtigt hätten. Siedlungstrennung Die Vorgabe des Richtplanes zur Siedlungstrennung wird neu mit der Schutzzone Siedlungstrennung umgesetzt (s. Kapitel 5.2.5.2). Hochstamm- Die Naturobjekte Hochstamm-Obstbestand werden ersatzlos gestri- Obstbestand chen Siedlungsei Betrieb Das Siedlungsei wird entsprechend der absehbaren Bedürfnisse des Gloor Betriebes angepasst. Landschaftschutzzone Die Landschaftschutzzone um den Chräzerhof wird aufgehoben. Chräzerhof → Aufgrund der Vorbehalte der 2. (abschliessenden) Vorprüfung wird die Landschaftsschutzzone wieder eingeführt (siehe Kapitel 9.1.3). Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 81 9 Planungsablauf, Information und Mitwirkung

9.1.2 Erste Kantonale Vorprüfung Die Abteilung Raumentwicklung (ARE) hat mit Datum vom 28. März 2017 eine fachliche Stellungnahme zur vorliegenden Planung erstellt. Die darin enthaltenen Vorgaben und Empfehlungen wurden seitens der Planungskommission eingehend geprüft und zu ein- zelnen Punkte Rücksprache mit der Fachstelle hinsichtlich einer Umsetzungsempfeh- lung gehalten. Sofern Teile daraus in die Planung übernommen wurden, sind die ent- sprechenden Unterlagen angepasst und in die vorangegangenen Kapitel des vorliegen- den Berichtes auch entsprechend ergänzt worden. Zur besseren Übersicht und späteren Nachvollziehbarkeit werden die verschiedenen Vorgaben und Empfehlungen nachfol- gend aufgelistet und mit einer kurzen Bemerkung versehen, welche die Berücksichti- gung bzw. Nichtberücksichtigung in der Gesamtrevision begründet. Tabelle 9: Übersicht der Vorgaben, Hinweise und Empfehlungen der kantonalen Stellung- nahme vom 28. März 2017 und ihrer Berücksichtigung

Vorgabe / Empfehlung Begründung bzw. Hinweis auf weitere Erläuterungen Innenentwicklungspfad Der Innenentwicklungspfad bzw. die Abschätzung des Innenent- wicklungsbeitrags der Gemeinde ist in Kapitel 6 dargestellt. Verlust von Fruchtfolgeflä- Die Konsequenzen aus den Ein- und Auszonungen auf die chen Fruchtfolgeflächen Bottenwils sind in Kapitel 5.2.1.6 aufgezeigt. Mehrwertabgabe Die erforderliche Prüfung aufgrund der Anpassung des Bauge- setzes erfolgt in Kapitel 5.6. Spezifischer Ziele für Ge- Gebiet „Baumgarten“: In § 4 Abs. 4 BNO ist eine anzustrebende staltungsplanpflichtige Ge- Einwohnerdichte pro ha ergänzt. Siehe hierzu auch Kapitel biete 5.4.2.2. Gebiet „Ortseingang Nord“: Da kein konkretes Projekt vorliegt, werden keine weiterführenden Vorgaben hinsichtlich Bauweise, Baumasse, Stellung der Baukörper zueinander und ihrer Einbin- dung in die Topographie vorgenommen. Eine entsprechende De- taillierung obliegt dem Gestaltungsplanverfahren. (Siehe auch Kapitel 5.4.2.1) Landwirt. Vollerwerbsbe- Der vorliegende Bericht (Kapitel 3.4.4) ist angepasst. trieb Kant. Denkmalschutz Der Anhang der BNO ist angepasst. Kommunales Freiraumkon- In Kapitel 3.1.3 ist ein entsprechender Hinweis aufgenommen. zept, Natur im Siedlungs- Bei Bedarf kann die Gemeinde grundsätzlich ein solches, behör- gebiet denverbindliches Konzept erstellen. Betriebs- und Gestaltungs- Der vorgesehene Paragraph zur Strassenraumgestaltung ist voll- konzept ständig gestrichen. Erschliessung Gestaltungs- Die Absätze der BNO bzgl. der Erschliessung der gestaltungs- planpflichtige Gebiete planpflichtigen Gebiete sind gestrichen. Inventar Kulturland Das Inventar Kulturland von 1986 / 89 ist in Kapitel 2.3.6 erwähnt. Von einer gesamthaften Aktualisierung wird abgesehen. Hochstamm-Obstbestand Aufgrund eingegangener Mitwirkungen sind die Hochstamm- Obstbestände vollständig gestrichen (s. Kapitel 5.3.4). Hecken Die Hecken sind erneut auf ihr Vorhandensein sowie ihren land- schaftlichen und ökologischen Wert überprüft (s. Kapitel 5.3.4 und insbesondere Anhang [4]) Fromentalwiesen Es erfolgt keine Wiederaufnahme der ehemaligen Fromentalwi- sen oder neuer Flächen, da diesbezügliche Flächen durch das Vernetzungsprojekt definiert sind. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 82 9 Planungsablauf, Information und Mitwirkung

Vorgabe / Empfehlung Begründung bzw. Hinweis auf weitere Erläuterungen Vernetzungskorridore Da der Wildtierkorridor als Resultat des Mitwirkungsverfahrens aufgehoben wurde, ist die gemäss Stellungnahme vorzunehmen- de Anpassung hinfällig. Gewässerraum Die Gewässerraumzone ist für sämtliche Gewässer (inkl. Dohlun- gen) innerhalb der Bauzone und dem Kulturland als überlagerte Zone ausgeschieden (s. Kapitel 5.2.5.3). Grundwasser Aus Gründen der Lesbarkeit des Bauzonen- bzw. Kulturlandpla- nes wird auf die Darstellung der Lage des mittleren Grundwasser- spiegels verzichtet. Hochwasserschutz BZP Die erste Bautiefe der Parzellen nordwestlich der Hauptstrasse bzw. Grabenstrasse ist mit einer Hochwassergefahrenzone Rest- gefährdung überlagert. Zudem wurden weitere Bereiche der Ge- meinde überprüft und Ergänzungen vorgenommen (s. 5.2.6.1). Hochwasserschutz KLP Im Kulturlandplan sind „Freihaltegebiete Hochwasser“ ergänzt (siehe auch Kapitel 5.2.6.1). Es ist bezüglich des Hinweises zur Prüfung von Standortalternativen bei Neubauten im Freihaltege- biet anzumerken, dass § 23 Abs. 6 BNO entsprechend Muster- BNO eine solche vorsieht. Oberflächenwasserschutz Der Oberflächenwasserschutz ist im Rahmen der technischen Bauvorschriften (§ 30 BNO) umgesetzt. Eine eigenständige Fest- setzung wird als nicht erforderlich erachtet. Waldausscheidung Die Überlagerung des Waldareals mit einer Hecke im Bereich „Chänelhölzli“ ist korrigiert. Naturschutzzone Wald Die BNO-Formulierung zur „Naturschutzzone Wald“ ist an die ak- tuelle Muster-BNO angepasst. Lärm Der Paragraph zum Lärmschutz ist ersatzlos gestrichen. IVS Das Kapitel 5.3.2 zu den historischen Verkehrswegen ist ergänzt. BNO - formal Die Hinweise zur formalen Beurteilung sind berücksichtigt soweit sie den Anliegen der Gemeinde nicht entgegenstehen. BNO - materiell Die Hinweise zur formalen Beurteilung sind berücksichtigt, soweit sie den Anliegen der Gemeinde nicht entgegenstehen. - Dorfzone Die Bestimmungen zur Dorfzone (§ 6 BNO) sind überarbeitet (s. Kapitel 5.2.2). Der Grundeigentümer erhält so eine nachvollzieh- bare und rechtlich gesicherte Lösung, ohne nahezu die gesamte Dorfzone mit einer Gestaltungsplanpflicht zu belegen. Dabei ist der Erhalt des charakteristischen Strassenraums mit seinen Auf- weitungen und Verengungen von zentralem Belang. Es ist ergänzt, wann und wie eine fachliche Beratung erfolgt. - Christbaumkulturen Auf die Regelungen zu Christbaumkulturen wird verzichtet - Ausnützungsziffer Die Regelung zu Nutzungsboni aufgrund von Wintergärten ist er- gänzt. - Arealüberbauung Die Bestimmungen sind bezüglich der angemerkten Begrifflichkei- ten überarbeitet. - Lärmschutz Die vorsorglichen Bestimmungen zum Lärmschutz entfallen. - bestehende SNP Bei den bestehenden Sondernutzungsplänen handelt es sich um Erschliessungspläne, die keine Masse oder Begriffe beinhalten, welche durch die vorliegende BNO bzw. die dadurch eingeführte IVHB tangiert werden (S. Kapitel 2.4.2 und 5.7). In diesem Zusammenhang wurden die im BZP bislang bestehen- Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 83 9 Planungsablauf, Information und Mitwirkung

Vorgabe / Empfehlung Begründung bzw. Hinweis auf weitere Erläuterungen den Sondernutzungsplanpflichtigen Gebiete überprüft und aufge- hoben (s. Kapitel 5.4.2). Archäologische Fundstellen Die archäologischen Fundstellen sind gemäss der Änderung des Verfahrens mit Schreiben des Departements Bildung, Kultur und Sport, Abteilung Kultur, Kantonsarchäologie vom 06.12.2017 nicht mehr in Nutzungsplänen darzustellen. Entsprechend wurden die Einträge im BZP, KLP und im Anhang der BNO entfernt.

9.1.3 Zweite (abschliessende) Kantonale Vorprüfung Mit Datum vom 04. April 2018 hat die Abteilung Raumentwicklung (ARE) bezüglich der Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland, Gemeinde Bottenwil ihren abschliessenden Vorprüfungsbericht erstellt. Die darin enthaltenen Hinweise und Vorbe- halte sind in die Gesamtrevision Nutzungsplanung eingeflossen. Im Hinblick auf eine nachvollziehbare Dokumentation des Verfahrens werden die vorgenommenen Anpas- sungen nachfolgend aufgelistet und mit einer kurzen Bemerkung versehen, welche die Berücksichtigung bzw. Nichtberücksichtigung in der Gesamtrevision begründet. Tabelle 10: Übersicht der Vorgaben, Hinweise und Empfehlungen der kantonalen Stellung- nahme vom 04. April 2018 und ihrer Berücksichtigung

Vorgabe / Empfehlung Begründung bzw. Hinweis auf weitere Erläuterungen Umlagerung von Siedlungs- Die beanstandete Umlagerung von Siedlungsflächen in Zusam- gebiet menhang mit den Parzellen Nrn. 243 und 245 ist entsprechend angepasst (Einzonung um 100 m2 reduziert). S. Kapitel 5.2.1.3. Fromentalwiesen Aufgrund des Vorbehaltes wurde eine erneute Überprüfung der bislang als Fromentalwiesen geschützten Flächen vorgenommen. Dabei konnte zusammen mit dem betroffenen Landwirt erreicht werden, dass die Fromentalwiese „Graben“ (FW 1) wieder als Na- turschutzfläche aufgenommen und entsprechend gepflegt wird (s. Kapitel 5.2.4.2). Naturobjekte (Hecken) In Kapitel 5.3.4 wird näher erläutert, dass die Gemeinde die bis- her geschützten Hecken zwar in ihrer Anzahl drastisch verringert, die effektiv nicht mehr unter Schutz gestellte Heckenfläche in ih- rer Summe aber lediglich um rund 12 % verkleinert. Dabei wurde besonderer Wert auf den Erhalt bzw. die Ausdehnung ökologisch und landschaftlich wertvoller Hecken gelegt. Anmerkung: Im Rahmen der Bereinigungen aufgrund der ab- schliessenden kant. Vorprüfung wurde die Nummerierung der Hecken dahingehend angepasst, dass die Schutzobjekte eine fortlaufende Nummerierung aufweisen. Weiler Die Weilerzone und die zugehörigen Bestimmungen in der BNO sind (aufgrund der Vorbehalte des Bundes gegenüber dem kan- tonalen Richtplan) vorderhand von der Gesamtrevision auszu- nehmen. Entsprechend sind sämtliche Inhalte bezüglich Weiler aus der vorliegenden Planung entfernt worden. Sofern innerhalb des kantonalen Verfahrens zu Anpassung des Richtplans im Sinne der Vorbehalte des Bundes der Weiler Wei- ermatt auch zukünftig als Weiler anzusehen ist, ist eine Teilrevisi- on der vorliegenden Nutzungsplanung vorzunehmen, welche ent- sprechende Bestimmungen zum Schutz des Weilers wieder auf- nimmt. Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 84 9 Planungsablauf, Information und Mitwirkung

Vorgabe / Empfehlung Begründung bzw. Hinweis auf weitere Erläuterungen Landschaftschutzzone Die Landschaftschutzzone um den Chräzerhof wird wieder einge- Chräzerhof führt, um die überregionale Ausbreitungsachse für Wildtiere ge- mäss Richtplankapitel L 2.6 zu gewährleisten. Sie entspricht dem bislang rechtskräftigen Kulturlandplan. Oberflächenwasserschutz Der Oberflächenwasserschutz war bislang im Rahmen der tech- nischen Bauvorschriften (§ 30 BNO) umgesetzt. Aufgrund des wiederholten Hinweises seitens der Fachstelle ist nun in der ei- genständige § 25 BNO zum Oberflächenschutz eingeführt. BNO Die Hinweise zur formalen und materiellen Beurteilung sind be- rücksichtigt soweit sie den Anliegen der Gemeinde nicht entge- genstehen.

9.1.4 Öffentliche Auflage Die öffentliche Auflage der Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland, Gemeinde Bottenwil fand vom xx.xx. bis xx.xx.2018 statt.

9.1.5 Beschluss Gemeindeversammlung Am xx.xx.201X hat die Gemeindeversammlung Bottenwil die vorliegende Gesamtrevisi- on Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland beschlossen.

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Seite 85 10 Anhang

10 ANHANG

[1] Tabellarische Zusammenfassung des zeitlichen Ablaufs [2] Räumliches Entwicklungskonzept [3] Flächenstatistik, Stand der Erschliessung [4] Anpassung Hecken [5] Übersicht Quartiereinteilung Innentwicklungspfad [6] Tabellen zu Fassungsvermögen und Innenentwicklungspfad [7] Stellungnahme Regionalplanung zofingenregio

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland 10 Anhang

[1] Tabellarische Zusammenfassung des zeitlichen Ablaufs

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland 10 Anhang

Phase 1 – Grundlagenanalyse und Entwicklungskonzeption

Startsitzung mit Gemeinderat 12.01.2015 Grundlagenaufbereitung, digitale Nachführung Bauzonen- und Kultur- Feb. - März. 2015 landplan inkl. Integration, Abstimmung mit GIS Startsitzung Planungskommission 15.04.2015 Analyse der Grundlagen; März - Juni 2015 Erarbeitung Entscheidungsgrundlagen, Problemanalyse, Zielvorstellung Entwurf Räumliches Entwicklungskonzept Juli - Sept. 2015 Befragung Grundeigentümer hinsichtlich Baulandpotenzial; Auswertung Aug. - Okt. 2015

Phase 2 – Entwicklung der Planungsinstrumente

Entwurf Bauzonenplan Okt. / Nov. 2015 Entwurf Bau- und Nutzungsordnung Nov. 15 - Feb. 16 Anpassung Bau- und Nutzungsordnung und Bauzonenplan März / April 2016 Entwurf Kulturlandplan April / Mai 2016 Zusammenstellung der Entwürfe ▪ Bauzonenplan und Kulturlandplan ▪ Bau- und Nutzungsordnung (Integration IVHB) Mai - Juli 2016 ▪ Planungsbericht gem. Art. 47 RPV ▪ Ergänzung Flächenstatistik Evtl. Überarbeitung der Entwürfe der Planungsinstrumente Juli / Aug. 2016 Verabschiedung durch den Gemeinderat z. Hd. des Regionalverbands August 2016 zofingenregio zur Stellungnahme Verabschiedung durch den Gemeinderat z. Hd. der kantonalen Vorprü- September 2016 fung und des Mitwirkungsverfahrens Phase 3 – Kantonale Vorprüfung, Mitwirkung Sept. 16 - März 1. Kantonale Vorprüfung 17 Mitwirkungsverfahren (gem. § 3 BauG) 01. - 30. Nov. 16 Orientierungsveranstaltung zum Mitwirkungsverfahren Sept. 2016 Bereinigung und April - Dez. 2017 Verabschiedung durch den Gemeinderat z. Hd. der 2. kant. Vorprüfung Januar 2018 Abschliessende Prüfung durch den Kanton Jan. - April 2018 Bereinigungen April - Sept. 2018 Phase 4 – Öffentliche Auflage / Einwendungsverfahren

Öffentliche Auflage (gem. § 24 BauG), 30 Tage Okt. / Nov. 2018 Orientierungsveranstaltung zur öffentlichen Auflage Oktober 2018 Einwendungsverhandlungen und -entscheide durch den Gemeinderat November 2018 Ev. Schlussbereinigungen Phase 5 – Beschluss, Genehmigung Beschlussfassung durch die Gemeindeversammlung, Sommer 2019 anschliessend Publikation 30 Tage Genehmigungseingabe an den Kanton Anschliessend Genehmigungsverfahren (durch den Regierungsrat)

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland 10 Anhang

[2] Räumliches Entwicklungskonzept

Projekt: Flury Planer + Ingenieure AG 6lJHVWUDVVHD Plotdatum: 5600 Lenzburg Filename: Tel: 058 733 33 44 5lXPOLFKHV(QWZLFNOXQJVNRQ]HSW6LHGOXQJ 1:5'000 Plangrundlage: www.fluryag.ch

Legende

'RUINHUQDOV,GHQWLWlWVUDXPXQG7UHIISXQNW

Schulgebiet als Teil des Dorfkerns

:HLWHUHV'RUIJHELHWOlQGOLFKJHSUlJW

Friedhof, Kirche

Gestalterische Aufwertung Dorfplatz

Erhalt und Aufwertung Ortsbild

Einfamilienhausquartier mit Verdichtungspotential

5FNVLFKWDXI+DQJODJHEHL9HUGLFKWXQJ

Bestehende verdichtete Bebauung

3RWHQWLDOIOlFKHQIUKRFKZHUWLJH9HUGLFKWXQJPLWHQWVSUHFKHQGHP)UHLUDXP

*HZHUEHJHELHWPLW%DXODQGUHVHUYHQ$NWLYLHUXQJGHU5HVHUYHIOlFKHQ

Mischgebiet aus Gewerbe und Wohnen, Erhalt Mischform

Erhalt Freibad als weicher Standortfaktor der Gemeinde

(UKDOWKLVWRULVFKH:HLOHUVWUXNWXU(UP|JOLFKXQJVLQQYROOH1XW]XQJHQ

:LFKWLJHU)UHLUDXPIU6LHGOXQJVVWUXNWXUXQG,GHQWLWlW

Bauzonengrenze Projekt: Flury Planer + Ingenieure AG 6lJHVWUDVVHD Plotdatum: 5600 Lenzburg Filename: Tel: 058 733 33 44 5lXPOLFKHV(QWZLFNOXQJVNRQ]HSW9HUNHKU/DQGVFKDIW 1:8'000 Plangrundlage: www.fluryag.ch

Legende

Landschaftsschutz aufgrund Umgebung Siedlung, Siedlungstrennung zu Uerkheim

IVS regionale Bedeutung mit Substanz, Erhaltung Substanz

:HJPLW$XVVLFKWVTXDOLWlW

Markanter Landschafts-/Aussichtspunkt

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Kantonale Radroute

$WWUDNWLYH)XVVXQG5DGZHJYHUELQGXQJ$XIZHUWXQJGHV*HZlVVHUUDXPV

Aargauer Wanderweg

Aargauer Wanderweg (Mischverkehr)

Kommunaler Fussweg

Kommunaler Fussweg (Mischverkehr)

/FNHQVFKOXVV)XVVZHJIUDWWUDNWLYHQ:DQGHUZHJ

Bauzonengrenze Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland 10 Anhang

[3] Flächenstatistik, Stand der Erschliessung

Teilflächen Total Total Total Zone Bebaut Unbebaut Bebaut Unbebaut Nr. Teilzone Teilzone Zone [m²] [m²] [m²] [a] [a] [a] [a]

1 2'762 0 2'762 0 2'762 28 0 28 2 750 0 750 0 750 8 0 8 3 2'275 0 2'275 0 2'275 23 0 23 4 1'851 1'441 1'851 1'441 3'292 19 14 33 5 15'748 1'500 D 2'045 15'748 3'545 19'293 157 35 193 6 7'902 889 7'902 889 8'791 79 9 88 7 8'251 977 913 8'251 1'890 10'141 83 19 101 8 1'796 0 1'796 0 1'796 18 0 18 49'101 413 78 491 491

1 16'321 1'777 16'321 1'777 18'098 163 18 181 2 3'408 0

WH 3'408 0 3'408 34 0 34 3 3'762 0 3'762 0 3'762 38 0 38 25'268 235 18 253 253

1 707 0 707 0 707 7 0 7 2 14'720 0 14'720 0 14'720 147 0 147 3 6'978 851 6'978 851 7'829 70 9 78 4 2'398 0 2'398 0 2'398 24 0 24 5 9'599 1'268 545 650 729

W 2 9'599 3'192 12'791 96 32 128 6 16'192 618 1'787 946 16'192 3'352 19'544 162 34 195 7 2'920 2'257 1'094 2'920 3'351 6'271 29 34 63 8 11'713 0 11'713 0 11'713 117 0 117 9 3'278 0 3'278 0 3'278 33 0 33 79'252 685 107 793 793

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Flächenstatistik Bottenwil, Stand der Erschliessung (2017) Seite 1 von 3 Teilflächen Total Total Total Zone Bebaut Unbebaut Bebaut Unbebaut Nr. Teilzone Teilzone Zone [m²] [m²] [m²] [a] [a] [a] [a]

1 7'322 4'675 7'322 4'675 11'997 73 47 120 2 4'131 3'199 3'039 4'131 6'238 10'369 41 62 104 22'366 115 109 224 224

1 9'307 1'485

WG 9'307 1'485 10'791 93 15 108 10'791 93 15 108 108

1 3'226 0 3'226 0 3'226 32 0 32 2 0 5'926 G 0 5'926 5'926 0 59 59 12'002 872 12'002 872 12'874 120 9 129 22'026 152 68 220 220

1 3'833 0 3'833 0 3'833 38 0 38 2 5'937 0 5'937 0 5'937 59 0 59 3 10'813 0 10'813 0 10'813 108 0 108 4 1'503 0

OE1'503 0 1'503 W 3 15 0 15 5 1'257 0 1'257 0 1'257 13 0 13 6 945 0 945 0 945 9 0 9 7 2'780 0 2'780 0 2'780 28 0 28 27'068 271 0 271 271

Total 235'873 1'964 395 2'359 2'359

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Flächenstatistik Bottenwil, Stand der Erschliessung (2017) Seite 2 von 3 Zone Bebaut in m2 Unbebaut in m2 Total

D 41'336 7'765 49'101

WH 23'491 1'777 25'268

W 2 68'506 10'746 79'252

W 3 11'453 10'913 22'366

WG 9'307 1'485 10'791

G 15'228 6'898 22'126

OE 27'068 0 27'068 Total in a 1'964 396 2'360

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Flächenstatistik Bottenwil, Stand der Erschliessung (2017) Seite 3 von 3 Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland 10 Anhang

[4] Anpassung Hecken

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland 10 Anhang

landsch. ökol. Nr. Änderungsinhalt Hecken Begründung Wert Wert 1 Keine1 Änderung 2 Ke ine Änderung 3 Keine Änderung 4 Gem. Luftbild* angepasst 5 Gem. Luftbild* angepasst 6 Im best. KLP als Wald ausge- schieden 7 Neu aufgenommen 8 Gem. Luftbild* angepasst 9 Gem. Luftbild* angepasst gut 10 Keine Änderung 11 Keine Änderung 12 Gem. Luftbild* angepasst gut 13 Keine Änderung 14 Gem. Luftbild* angepasst 15 Gem. Luftbild* angepasst 16 Gem. Luftbild* angepasst 17 Gem. Luftbild* angepasst 18 Gem. Luftbild* angepasst 19 Gem. Luftbild* angepasst 20 Gem. Luftbild* angepasst 21 Gem. Luftbild* angepasst 22 Gem. Luftbild* angepasst 23 Gem. Luftbild* angepasst 24 Gem. Luftbild* angepasst 25 Gem. Luftbild* angepasst 26 Gem. Luftbild* angepasst 27 Gem. Luftbild* angepasst 28 Gem. Luftbild* angepasst 29 Ge m. Luftbild* angepasst 30 Gem. Luftbild* angepasst 31 Im best. KLP als Wald ausge- schieden 32 Gem. Luftbild* angepasst gut sehr gut grosse Artenvielfalt einheimischer Sträucher 33 Neu aufgenommen grosse Artenvielfalt einheimischer Sträucher 34 Gem. Luftbild* angepasst 35 Gem. Luftbild* angepasst

901 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Waldausscheidung 902 aufgehoben nicht mehr vorhanden 903 aufgehoben nicht mehr vorhanden 904 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 905 aufgehoben gering Vorwiegend grosse Bäume (Einzel- bäume), Waldanriss 906 aufgehoben gering gering artenarme Haselhecke 907 aufgehoben gering gering artenarme Haselhecke 908 aufgehoben nicht mehr vorhanden 909 aufgehoben nicht mehr vorhanden 910 aufgehoben gering vorhan- kleine Einheit, ist Bestandteil des Ver- den netzungsprojekts 911 aufgehoben gering gering artenarme Haselsträucher mit weni- gen grösseren Bäumen 912 aufgehoben - anderweitiger Schutz gering gering Innerhalb der Waldausscheidung 914 aufgehoben gering gering artenarme Haselhecke 915 aufgehoben gering gering artenarme Haselhecke 917 aufgehoben gering gering in unmittelbarer Nähe zu den ge- schützten Hecken HE 10 und 11 Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland 10 Anhang

landsch. ökol. Nr. Änderungsinhalt Hecken Begründung Wert Wert 918 aufgehoben gering gering artenarme Haselhecke 919 aufgehoben Privatgarten verfügt insgesamt über viele wertvolle Kleinstrukturen, eine Hecke mit besonderer Schutzwürdig- keit kann nicht ausgemacht werden 920 aufgehoben - anderweitiger Schutz 921 aufgehoben - anderweitiger Schutz 922 aufgehoben - anderweitiger Schutz 923 aufgehoben - anderweitiger Schutz 924 aufgehoben - anderweitiger Schutz 925 aufgehoben - anderweitiger Schutz 926 aufgehoben - anderweitiger Schutz 927 aufgehoben - anderweitiger Schutz 928 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 929 aufgehoben - anderweitiger Schutz 930 aufgehoben - anderweitiger Schutz 931 aufgehoben - anderweitiger Schutz 932 aufgehoben - anderweitiger Schutz 933 aufgehoben - anderweitiger Schutz 934 aufgehoben - anderweitiger Schutz 935 aufgehoben - anderweitiger Schutz 936 aufgehoben - anderweitiger Schutz 937 aufgehoben - anderweitiger Schutz 938 aufgehoben gering gering artenarme Haselhecke 939 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Waldausscheidung 941 aufgehoben gering vorwiegend grosse Bäume, Waldan- riss 942 aufgehoben gering vorwiegend grosse Bäume, Waldan- riss 943 aufgehoben gering gering artenarme Haselhecke 944 aufgehoben gering gering nicht mehr vorhanden (seit 2017), Be- stand vorwiegend Hasel 945 aufgehoben gering gut einzelne Sträucher 946 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 947 aufgehoben gering gering artenarme Haselsträucher mit weni- gen grösseren Bäumen 948 aufgehoben je zwei Eichen (Einzelbäume), Vernet- gering gut 949 aufgehoben zungsprojekt 950 aufgehoben gering gering artenarme Haselhecke 951 aufgehoben gering einzelne Bäume 952 aufgehoben nicht mehr vorhanden 953 aufgehoben gering gering artenarme Haselhecke 954 aufgehoben teilweise Obstbäume, Vernetzungs- gering gut 955 aufgehoben projekt 956 aufgehoben gering gering artenarme Haselsträucher mit einigen grösseren Bäumen 957 aufgehoben vereinzelte Bäume 958 aufgehoben gering gering 959 aufgehoben 960 aufgehoben - anderweitiger Schutz gering gering innerhalb der Gewässerraumzone 961 aufgehoben - anderweitiger Schutz gering gering innerhalb der Gewässerraumzone 962 aufgehoben - anderweitiger Schutz 963 aufgehoben - anderweitiger Schutz 964 aufgehoben - anderweitiger Schutz 965 aufgehoben - anderweitiger Schutz 966 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 967 aufgehoben - anderweitiger Schutz 968 aufgehoben - anderweitiger Schutz 970 aufgehoben - anderweitiger Schutz Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland 10 Anhang

landsch. ökol. Nr. Änderungsinhalt Hecken Begründung Wert Wert 971 aufgehoben - anderweitiger Schutz 972 aufgehoben - anderweitiger Schutz 973 aufgehoben - anderweitiger Schutz 975 aufgehoben - anderweitiger Schutz 976 aufgehoben - anderweitiger Schutz 977 aufgehoben gering vereinzelte Bäume 978 aufgehoben gering gering teilweise nicht mehr vorhanden 979 aufgehoben grosse Bäume (Hochbestand) und 980 aufgehoben Hasel 981 aufgehoben 982 aufgehoben gering gering 983 aufgehoben 984 aufgehoben 985 aufgehoben 986 aufgehoben 987 aufgehoben - anderweitiger Schutz 988 aufgehoben - anderweitiger Schutz 989 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 990 aufgehoben - anderweitiger Schutz 991 aufgehoben - anderweitiger Schutz 992 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Naturschutzzone 993 aufgehoben gering gering Grosse Bäume (Hochbestand) und Hasel 994 aufgehoben gering gering einzelner Baum 995 aufgehoben gering gering vorwiegend Brombeeren 996 aufgehoben gering Waldanriss 997 aufgehoben gering Bäume (Hochbestand) 998 aufgehoben nicht mehr vorhanden 999 aufgehoben - anderweitiger Schutz Waldausscheidung 1000 aufgehoben - anderweitiger Schutz Waldausscheidung 1001 aufgehoben - anderweitiger Schutz Waldausscheidung 1008 aufgehoben Wurde entfernt, HE 25 wurde als Kompensation neu erstellt 1010 aufgehoben Die Bebaubarkeit der unbebauten Par- zelle wird übermässig eingeschränkt. Bei einem Neubau werden zudem neue Kleinstrukturen entstehen, wel- che am Standort sehr wertvoll sind. 1011 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 1012 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 1013 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 1014 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 1015 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 1016 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 1017 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 1018 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 1019 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 1020 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 1021 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 1022 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 1023 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 1024 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 1025 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 1026 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 1027 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 1028 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone 1029 aufgehoben - anderweitiger Schutz innerhalb der Gewässerraumzone * Auswertung anhand Luftbild aus dem Jahr 2016 (agis)

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland 10 Anhang

[5] Übersicht Quartiereinteilung Innentwicklungspfad

Projekt: Flury Planer + Ingenieure AG 6lJHVWUDVVHD Plotdatum: 5600 Lenzburg Filename: Tel: 058 733 33 44 Innenentwicklungspfad - Quartiere 1:5'000 Plangrundlage: www.fluryag.ch

1

3

3 2

1

4 3

5 6

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10

9 Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland 10 Anhang

[6] Tabellen zu Fassungsvermögen und Innenentwicklungspfad

Richtwerte ARE zu Fassungsvermögen und Innenentwicklungspfad

Gemeinde Bottenwil Hinweis: Raumtyp L E = Einwohner = Einwohnerinnen + Einwohner

Tabelle 0 - Überbaute Wohn- und Mischzonen aktuell [I] (Angaben Kanton)

Bruttofläche Einwohner- Einwohner- Anzahl Anzahl Zuwachs an Zone Gemeinde überbaut Dichte heute Dichte Raumtyp Einwohner Einwohner Einwohnern in (ha) (E/ha) (E/ha) heute (E) Raumtyp (E) 15 Jahren (E) W10.00 ha0.026.3000 W2 10.98 ha 31.0 35.6 340 391 41 W3 0.93 ha 75.1 91.5 70 85 8 W4+0.00 ha0.091.5000 WA20.00 ha0.031.1000 WA30.00 ha0.043.3000 WA4+0.00 ha0.043.3000 K30.00 ha0.047.2000 D 4.87 ha 26.1 40.1 127 195 15 Total W-Zonen 16.78 ha 32.0 E/ha 40.0 E/ha 537 E 671 E 64 E

Tabelle 1 Flächen Bauzonen

Bestehender Bauzonenplan 1) 2) Entwurf neuer Bauzonenplan 1) 3) Nutzungszone Nutzungszone Bruttofläche Bruttofläche Total Änderungen überbaut unbebaut Zone Gemeinde Total kommunale kantonale überbaut unbebaut (ha) (ha) Bezeichnung Bezeichnung (ha) (ha) (ha) (ha) WH 2.3 0.4 2.7 WH W2 2.4 0.2 2.5 -0.1 W2 7.4 1.3 8.7 W2 W2 6.9 1.1 7.9 -0.8 W3 0.9 0.8 1.7 W3 W3 1.2 1.1 2.2 0.6 WG WA3 0.9 0.2 1.1 1.1 D 4.7 0.8 5.4 D D 4.1 0.8 4.9 -0.5 Total W-Zonen 15.2 3.3 18.5 Total Wohn- und Mischzonen 15.4 3.3 18.7 0.2 Übrige Nutzungszonen OE 2.6 0.1 2.7 Oe OeBA 2.7 0.0 2.7 0.0 G 0.8 1.5 2.3 G Arbeitszone I 1.5 0.7 2.2 -0.1 Total übrige Zon 3.4 1.6 5.1 Total übrige Nutzungszonen 4.2 0.7 4.9 -0.1 Total 18.7 4.9 23.6 Total Bauzonen 19.6 4.0 23.6 0.0 1) Flächen exkl. Kantonsstrassen und ausparzellierte Strassen (digitalisierter Bauzonenplan mit AV-Daten aus der Neuvermessung) 2) Einteilung in bebaute bzw. unbebaute Flächen basiert auf dem Stand 2015 (Start Revision) 3) Einteilung in bebaute bzw. unbebaute Flächen basiert auf dem Stand 2017

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Berechnungen Fassungsvermögen und Innenentwicklungspfad Seite 1 von 3 Tabelle 2 - Schlüsselgebiete [R]

Schlüssel- Bruttofläche Einwohner- Anzahl Anzahl Begründung gebiete unbebaut Dichte 2040 Einwohner Einwohner (ha) (E/ha) 2040 realisierbar in 15 (E) Jahren (E) Ortseingang W3 0.5 111 52 52 vgl. Kapitel 6.1.2 Baumgarten W3 0.6 111 71 71 vgl. Kapitel 6.1.7 Total 1.1 111 123 123 Die Einwohnerdichte gemäss Raumtyp wird deutlich überschritten, was aufgrund aktueller Einwohnerdichten der bebauten W3-Gebiete allerdings als realistisch angesehen wird. Zudem wird eine qualitative Sicherung durch die Vorgaben zur Gestaltungsplanpflicht vorgenommen.

Tabelle 3 - Unbebaute Wohn- und Mischzonen ohne Schlüsselgebiete [R]

Unbebaute Bruttofläche Einwohner- Anzahl Anzahl Begründung Wohn- und unbebaut Dichte 2040 Einwohner Einwohner Mischzonen (ha) (E/ha) 2040 realisierbar in 15 ohne Schlüssel- (E) Jahren (E) gebiete

WH 0.2 44 8 8 vgl. Kapitel 6.1.4; Realisierbarkeit gemäss Befragung W2 1.1 60 64 40 vgl. Kapitel 6.1.4, 6.1.5, 6.1.9; Realisierbarkeit gemäss Befragung W3 0.0 0 - - WG 020.2 67 10 10 vgl. KapiteKapitell616; 6.1.6; Realisierbarkeit gemäss Befragung D 0.8 90 70 54 vgl. Kapitel 6.1.8, 6.1.9; Realisierbarkeit gemäss Befragung Total 2.2 70 152 112

Dichte unbebaut total 84 60 Mindestdichte E/ha Richtplan 2040 unbebaut Die Mindestdichte von 60 E/ha nach RP 2040 wird erreicht.

Tabelle 4 - Massnahmen zur Innenentwicklung in Wohn- und Mischzonen innerhalb Handlungsgebiete [I]

In Tabelle 4 sollen bebaute, bestehende Wohn- und Mischzonen ausgewiesen werden, in welchen explizite Innenverdichtungsmassnahmen, wie Gestaltungsplanpflicht mit höherer Ausnutzung, ergriffen werden. Bei der vorliegenden Gesamtrevision werden allerdings keine entsprechenden Gebiete ausgeschieden bzw. Festlegungen getroffen.

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Berechnungen Fassungsvermögen und Innenentwicklungspfad Seite 2 von 3 Tabelle 5 - Massnahmen zur Innenentwicklung in Wohn- und Mischzonen ausserhalb Handlungsgebieten [I]

Bebaute Wohn- Bruttofläche Einwohner- Anzahl Anzahl Zuwachs an Zuwachs an Begründung und Mischzonen bebaut Dichte 2040 Einwohner Einwohner Einwohnern bis Einwohnern in ohne Handlungs- (ha) (E/ha) 2040 (E) heute (E) 2040 (E) 15 Jahren (E) gebiete WH 2.4 37 87 75 12 10 Realisierbarkeit Annahme 1/2 in 15 Jahren W2 6.9 41 283 249 34 17 W3 1.2 81 93 74 19 10 WG 0.9 55 51 38 13 7 D 4.1 38 157 101 56 28 Total 15.4 44 671 537 134 71

Tabelle 6 - Realisierbare Innenentwicklung [R + I]

Zone Bruttofläche realisierbarer Anteil Einwohner rechnerisch max. Innen- [ha] Total Tabelle 2 [R] Tabelle 3 [R] Tabelle 4 [I] Tabelle 5 [I] Total Gemeinde entwicklung WH 2.5 - 8 - 10 18 20 W2 7.9 - 40 - 17 57 98 W3 2.2 123 - - 10 133 142 WG 1.1 - 10 - 7 17 23 D 4.99 - 54 - 28 82 126 Total 18.7 123 112 - 71 306 409

aktuell Entwurf BZP Richtplan 2040 Einwohner aktuell 785 Einwohner ausserhalb Wohn- und Mischzonen: 248 Einwohner innerhalb Wohn- und Mischzonen aktuell 537 Realisierbare Kapazität in den Wohn- u. Mischzonen Einwohner in 15 Jahren 843 rechnerisch max. mögliche Kapazität Wohn- u. Mischzonen Einwohner 946 Einwohner-Kapazität Gemeinde in 15 Jahren 1'091 Ziel Einwohner in 15 Jahren (Art. 15 RPG) 860 Annahme Kanton 2040: 890 Planungshorizont Richtplan 2040 Einwohner 890 Fassungsvermögen 2040: 1'194 Mindestdichten Richtplan 2040 E/ha bebaut 40.0 Bemerkungen: Dichte E/ha heute 32.0 Die heutige Dichte wird erhöht. Dichte E/ha in 15 Jahren 45.1 Die Mindestdichte von 40 E/ha nach RP 2040 ist in 15 Jahren erreicht. Maximal mögliche Dichte E/ha 50.6 Die Mindestdichte von 40 E/ha nach RP 2040 ist erreichbar.

Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Berechnungen Fassungsvermögen und Innenentwicklungspfad Seite 3 von 3 Bottenwil - Gesamtrevision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland 10 Anhang

[7] Stellungnahme Regionalplanung zofingenregio