RAUS in DIE KULTUR! Historische Kulturlandschaften Erleben
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Historische Kulturlandschaften erleben RAUS IN DIE KULTUR! Historische Kulturlandschaften Schon vor Jahrtausenden begannen Menschen, die Landschaft zu verändern: Sie rodeten Land, stauten Bäche auf, entwässerten Moore, pfl anzten Bäume, errichteten Deiche, düngten Wiesen oder bauten Siedlungen, Straßen und Schienen. Durch die jeweilige Nutzungsart änderte sich im Verlauf der Geschichte auch der Land- schaftscharakter. Die von Menschen geprägten, gestalteten oder beeinfl ussten Landschaften werden Kulturlandschaften genannt. Sind heute in einer Kulturlandschaft viele historische Spuren zu fi nden, ist die Rede von historischen Kulturlandschaften. Historische Kulturlandschaften sind wertvolle Zeugen, die bei genauem Hinsehen viel über frühere Zeiten erzählen können. Außerdem zeigen sie uns, wie Menschen in der Vergangenheit gelebt und gearbeitet haben. Historische Kulturlandschaften machen Regionen unverwechselbar und können dadurch Heimat- gefühl vermitteln. Sie bestimmen die Schönheit und Eigenarten von Landschaften maßgeblich mit. Aus diesen Gründen ist die Erhaltung historischer Kulturlandschaften wichtig und sogar ausdrücklich im Bundesnaturschutzgesetz verankert. Die Landschaft der Metropolregion Hamburg ist durch unterschied- lichste Kulturlandschaften geprägt; von der Lüneburger Heide über die Haseldorfer Marsch bis zur Schweriner Seenlandschaft. Diese Broschüre lädt Sie dazu ein, die schönsten und spannendsten Kulturlandschaften der Region kennen zu lernen und hilft Ihnen dabei, die Spuren vergangener Zeiten zu lesen und zu verstehen. Eine ausführliche Beschreibung der Kulturlandschaften sowie Kartenmaterial zu den Ausfl ugstipps fi nden Sie unter: www.metropolregion.hamburg.de/kulturlandschaften Fotos: Die Nutzungsrechte der Fotos sind durch die jeweiligen Partner aus den Kul- Foto: Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. / Allrich / e.V. Mecklenburg-Vorpommern Tourismusverband Foto: turlandschaften zugesichert. Die Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg und übernimmt keine Haftung für fehlerhafte bzw. unvollständige Copyright-Angaben. Titelfoto: Alexander Neureuter 2 1 KARTE OSTSEE HEIDE Dosenmoor (S. 34) EUTIN Holsteinische Schweiz (S. 20) NORDSEE NEUMÜNSTER Nordsee- Reher Kratt (S. 42) Segeberger Festonallee (S. 14) marschen (S. 44) Knicklandschaft (S. 30) BAD SEGEBERG Gothmund und ITZEHOE Dummersdorfer LÜBECK Ufer (S. 18) WISMAR Barker Heide (S. 32) Schweriner Brenner Moor (S. 28) CUXHAVEN Steinburger Seenland (S. 16) Elbmarschen (S. 40) BAD OLDESLOE Bliestorfer Wingst (S. 46) Pinneberger Baumschulland (S. 36) Schwarzpappelallee (S. 22) PINNEBERG RATZEBURG Höltigbaum (S. 26) Krautsand (S. 48) Haseldorfer Marsch (S. 38) Techiner STADE HAMBURG Heckenlandschaft (S. 12) Sachsenwald (S. 24) Altes Fischbeker Land (S. 50) Heide (S. 04) Vier- und Lewitz (S. 08) Marschlande (S. 06) Untere WINSEN LUDWIGSLUST Marschhufen- Seeveniederung (S. 56) Griese Findorff- landschaft (S. 64) Siedlungen (S. 52) LÜNEBURG Gegend (S. 10) Lüneburger Landwehr (S. 62) ROTENBURG (WÜMME) Lüneburger Heide (S. 58) Wümmeniederung (S. 54) Dannenberger Höhbeck (S. 72) Marsch (S. 70) Pietzmoor (S. 60) LÜCHOW UELZEN Rundlinge im Wendland (S. 68) Hardautal (S. 66) BAD FALLINGBOSTEL Foto: Foto: 2 3 Fischbeker Heide Auf den Spuren mittelalterlicher Bauern in Norddeutschland Ausfl ugstipps: Schon in der Steinzeit siedelten die Menschen in der Fischbeker Wieczorek Ludmila Foto: Heidefl ächen Die weiten offenen Heidefl ächen im Wechsel mit Baum- Heide und formten eine Kulturlandschaft. Die prägendste gruppen sind ein Besuch wert. Epoche war das Mittelalter: Die Waldrodung erreichte durch die Ein Spaziergang im Spätsommer verspricht riesige lila Teppiche aus blühender Besenheide und eine artenreiche Salzproduktion in der Lüneburger Saline ihren Höhepunkt. Neben Tier- und Pfl anzenwelt. dem normalen Holzverbrauch wurden zusätzlich große Mengen Fischbeker Heideweg, 21149 Hamburg www.hamburg.de/fi schbeker-heide Holz zur Salzsiederei benötigt. Dadurch wurden ausgedehnte offene Flächen geschaffen, welche zusammen mit den eiszeitlich geprägten, sandigen und nährstoffarmen Böden die Ausbreitung Foto: Ludmila Wieczorek Ludmila Foto: Naturschutz-Informationshaus „Schafstall“ der Besenheide begünstigte. In dem ehemaligen Schafstall ist das Naturschutz- Die sandigen Böden der Heide waren kaum für den Ackerbau nutz- Informationshaus der Fischbeker Heide eingerichtet. Schön gestaltete Tafeln und Dioramen informieren über bar, weshalb die Bauern Heidschnucken auf den Flächen weiden die Tier- und Pfl anzenwelt sowie die Hintergründe der ließen, da sie sich mit der kargen Heide als Nahrung begnügten. Fischbeker Heide. Fischbeker Heideweg 43, 21149 Hamburg Zusätzlich wurde die Heide geplaggt, wobei die Bauern Soden Tel.: +49 (0) 40 / 702 66 18 aus der Heide abstachen und diese als Einstreu oder Baumaterial www.hamburg.de/info-fi schbek/ nutzten. Auch der angrenzende Krattwald ist ein Relikt der mittelalterlichen Wieczorek Ludmila Foto: Krattwald Bewirtschaftung der Fischbeker Heide. Zur Energiegewinnung Restbestände eines Krattwalds sind noch in der Fisch- beker Heide als Zeugnis mittelalterlicher Waldnutzung fällten die Bauern etwa alle 20 Jahre Eichen, ließen aber einen zu erleben. Stumpf stehen, aus dem wieder neue Stämme ausschlugen. So Die Bäume wurden regelmäßig abgesägt, um Brennholz und Zweige als Viehfutter und Rinde zum Gerben zu entwickelten sich die bizarr und märchenhaft anmutenden Formen gewinnen. der Eichen im Krattwald der Fischbeker Heide. Fischbeker Heide, 21149 Hamburg www.hamburg.de/fi schbeker-heide Foto: Ludmila Wieczorek Ludmila Foto: Aktion „Entkusseln“ In der Fischbeker Heide fi nden regelmäßig Entkussel- Aktionen statt. Entkusseln beschreibt das Entfernen von Holztrieben. Da die Heide vielen Arten Lebensraum ge- währt, ist es wichtig, dass sie sich nicht durch Bewaldung zurückbildet. Fischbeker Heide, 21149 Hamburg www.sdw-hamburg.de Foto: Ludmila Wieczorek Ludmila Foto: Weiterführende Informationen: www.loki-schmidt-stiftung.de/fi heide 4 5 Vier- und Marschlande Farbenpracht zwischen Wettern, Teichen und Kanälen Ausfl ugstipps: Die Vier- und Marschlande sind eine 800 Jahre alte Kulturlandschaft DigiKulturFoto: Waltsgott Martin Foto: Rundwanderweg „Zollenspieker“ DigiKulturFoto: DigiKultur Foto: Die Route des historisch-naturkundlichen Wanderwegs im Südosten Hamburgs. Gleichzeitig ist aber auch eine immer „Zollenspieker“ verknüpft einzelne touristisch attraktive noch aktive und ausgeprägte Landwirtschaft vorzufi nden. Die Orte rund um das Zollenspieker Fährhaus, wie den Biohof Eggers und lädt zu einer Entdeckungstour durch Stiefmütterchen im Frühjahr, die die Landschaft in ein leuchtendes die Elblandschaft Zollenspieker ein. Farbenmeer tauchen, geben der Region ihre Farbe. Ausgangspunkt Zollenspieker Fährhaus Zollenspieker Hauptdeich 141, 21037 Hamburg Die Vier- und Marschlande waren als wichtiges Lebensmittelan- www.zollenspieker-faehrhaus.de baugebiet seit jeher von großer Bedeutung. Die Ernte wurde mit Gemüseewern nach Hamburg gebracht. Dieses Geschäft ließ die St. Nicolai zu Altengamme Bauern zu den reichsten in Norddeutschland werden, was sich in St. Nicolai zu Hamburg-Altengamme gehört zu den den aufwendig gestalteten, historischen Hufnerhäusern wieder- acht Hamburger Landkirchen und gilt als älteste der Dorfkirchen im Gebiet der Vier- und Marschlande. Die spiegelt. Die durch Entwässerungs gräben bedingte kleinteilige sehenswerte Bauernbarockkirche beherbergt die alte Struktur der landwirtschaftlichen Fläche und die fruchtbaren Glocke aus dem ehemaligen Hamburger Dom. Kirchenstegel 11, 21039 Hamburg Marschböden eigneten sich vor allem für den Gemüse- und Blu- www.kirche-altengamme.de menanbau. So entwickelte sich die Kulturlandschaft zum größten zusammenhängenden Blumenanbaugebiet Deutschlands. Vierländer Produkte sind auf den nationalen und internationalen Freilichtmuseum Rieck Haus Märkten zu fi nden. Bei der Rosenzucht haben die Vierländer die Das Rieck Haus ist eines der ältesten erhaltenen Hufner- häuser in den Vier- und Marschlanden und bietet neben Nase vorn. Noch weitestgehend unbekannt ist, dass ca. jede 10. in dem Museumsbetrieb viele Veranstaltungen an. ln den Deutschland produzierte Schnittrose aus dieser von der Elbe ältesten Teilen ist es das letzte erhaltene Beispiel des Niederdeutschen Fachhallenhauses. geprägten Region stammt. Curslacker Deich 284, 21039 Hamburg Tel.: +49 (0) 40 / 723 12 23 www.bergedorfer-museumslandschaft.de KZ-Gedenkstätte Neuengamme Die KZ-Gedenkstätte erinnert an die Menschen, die in diesem Konzentrationslager inhaftiert waren. Die Gedenkstätte gliedert sich in einen Gedenkbereich und einem großen Ausstellungsbereich auf. Drei Rundwege führen an den historischen Anlagen vorbei. Jean-Dolidier-Weg 75, 21039 Hamburg Tel.: +49 (0) 40 / 42 81 31 500 www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de Foto: Foto: Foto: DigiKultur Foto: Weitere Informationen: www.bergedorf.de 6 7 Lewitz Wo Adler, Eisvögel und Biber leben Ausfl ugstipps: Die Lewitz ist eine eiszeitlich geprägte Wald- und Wiesenlandschaft Ottmann Ralf Foto: Ottmann Ralf Foto: Jagdschloss in Friedrichsmoor Ottmann Ralf Foto: Ottmann Ralf Foto: Friedrichsmoor, als einziger Ort inmitten der Lewitz, ist im Landkreis Ludwigslust-Parchim, welche durch das das Ab- bei Erholungssuchenden besonders beliebt. schmelzen von gewaltigen Gletschermassiven entstanden ist. Über Die im Schloss zu bewundernde französische Tapete “la chasse à Compiègne” vom berühmten Maler Charles Jahrhunderte hinweg veränderte der Mensch die Naturlandschaft Vernet stellt eine Rotwildjagd dar. und formte