Heimatbeilage der Tageszeitung „Der Westallgäuer“ März 2020 Publikation des Heimattags für den Landkreis (Bodensee) e.V. Im 99. Jahr

Chronik der Ereignisse vor 75 Jahren in Lindenberg Montag, 30. April, fuhren die ersten französischen Panzer durch die menschenleeren Straßen Lindenbergs · von Günther Fichter

Nach der Niederlage von Stalingrad im Win- ter 1942/43 war die Kraft der deutschen Wehr- macht im Osten entscheidend geschwächt. Unzählige Soldaten hatten ihr Leben für die Ziele des „größten Feldherrn aller Zeiten“ in einem sinnlosen Kampf hingegeben. Immer näher rückte seither die Rote Armee an die Ostgrenze des Deutschen Reiches heran, um schließlich halb Deutschland zu besetzen. Ähnlich stellte sich die Lage an der Westfront dar. Seit der Landung der Alliierten an der Atlantikküste und in der Normandie im Juni 1944 mußte auch hier die deutsche Wehr- macht Schritt für Schritt zurückweichen. So war es spätestens im Winter 1944/45 klar, daß der von Hitler begonnene Krieg für Deutsch- land verloren war. Die sich in den Zeitungen häufenden Gefallenenmeldungen sprachen eine deutliche Sprache: Trotz aller national- sozialistischer Propaganda und Durchhalte- parolen, trotz der Mär vom Endsieg und des Führers Wunderwaffen stand das Ende des Jeden Tag hielten die Marokkaner in Goßholz eine Parade ab. Hier reiten sie gerade Hitlerreiches bevor. Das zeigte auch der Zu- auf dem Weg von Geigersthal nach Goßholz. strom von Flüchtlingen und Kriegsverletzten ab Mitte April 1945. Aber erst mit der Unter- Noch am 27. April 1945 wurde im Opfenba- Über 200 Personen begannen mit der Arbeit zeichnung der bedingungslosen Kapitulation cher Ortsteil Spattweg ein stehengebliebener im Wasenmoos, um den Brennstoffbedarf der deutschen Wehrmacht am 7. bzw. 8. Mai Munitionszug zur Explosion gebracht, wobei von 1162 Lindenberger Familien wenigstens 1945 in Reims und Berlin-Karlshorst war acht Soldaten starben. Tieffliegerangriffe, einigermaßen zu decken. Da im Sommer der Krieg wirklich vorbei. In diesen letzten besonders auf die Umgebung Lindenbergs, in den Betrieben die Arbeit ruhte, brachte Wochen mußte die Zivilbevölkerung noch nahmen in den letzten Kriegswochen dra- die Torfaktion außerdem vielen Frauen und einmal ein erhebliches Maß an Opfer und stisch zu. Ein Lindenberger, der seine Schwä- Männern Verdienst ein. Leid hinnehmen. gerin in Röthenbach vom Zug abholen wollte Fußballplatz wurde Das Westallgäu und Lindenberg waren lan- und ihr bis Riedhirsch mit dem Leiterwä- ge Zeit von den direkten Einwirkungen des gelchen entgegengefahren war, berichtet von Kartofffelacker einem Angriff acht feindlicher Jagdbomber: Krieges verschont geblieben. Natürlich wußte Besonders schwierig gestaltete sich zu dieser „Ilse lag unterwegs häufig im Straßengraben man vom Kriegsverlauf und den Angriffen Zeit auch die Versorgung der Bevölkerung oder klebte an den vereinzelten Chauseebäu- alliierter Bomber auf die großen deutschen mit Lebensmitteln. Da diese knapp und im men, denn die Tiefflieger brausten dicht über Städte; als aber am 27. und 28. April 1944 allgemeinen nur mit Lebensmittelmarken zu sie hinweg.“ Augsburg und Friedrichshafen in Flammen bekommen waren – eine Person erhielt pro aufgingen, bemächtigte sich Angst der West­ Stadt startete Torfaktion Monat 20 Gramm Butter, 20 Gramm Käse allgäuer Bevölkerung, auch ihre Gemeinde und ein Ei –, pflanzte man auf jedem freien könnte am Ende noch auf tragische Weise Schwer drückte in dieser Zeit die immer Grasflecken Gemüse und Kartoffeln an. So- in die Kriegsgreuel hineingezogen werden. schlechter werdende Versorgungslage und gar der Fußballplatz an der Austraße wurde So gab es nur den einen Wunsch: kampflose Rohstoffknappheit. Um Kohle einzusparen, zum Kartoffelacker. Wen wundert es, daß in Übergabe der Heimatgemeinde und damit die die Bäcker zum Brotbacken brauchten, dieser extremen Situation zahlreiche Frauen Verschonung vor Zerstörung und sinnlosem führte das Lindenberger Gaswerk Sperrstun- und Männer zum Hamstern gingen. Es war letztem Blutvergießen. den ein und drosselte so den Gasverbrauch. zwar streng verboten, wurde aber zum Über- Am Tag des Einmarsches der Franzosen leben notwendig. Wie schwierig inzwischen Munitionszug explodierte mußte die Gasabgabe sogar ganz eingestellt die Versorgungslage geworden war, zeigt die Ende 1944 drang die alliierte Luftwaffe dann werden. behördliche Anweisung, daß die für 28 Tage erstmals ins Allgäu vor und bombardierte Die Lindenberger Stadtverwaltung startete vorgesehenen Lebensmittelrationen für 35 militärische Einrichtungen, kriegswichtige im März 1945 eine große Torfaktion, der Tage ausreichen mußten. Produktionsbetriebe und Eisenbahnanlagen. sich die Lindenberger Fabriken anschlossen. Die Westallgäuer Brauereien hatten es nicht

393 Volkssturms“ soldatischen Gehorsam und aufrichtige Pflichterfüllung gelobt.“ Darauf- hin wurde am Dienstag, 7. November, in der ehemaligen Turnhalle, der späteren Lin- denberger Stadthalle, der Volkssturm auf Hitler vereidigt. Aufgerufen waren sämtliche Männer und Jungen der Jahrgänge 1884 mit 1928. Sie sollten auftragsgemäß die Heimat vor eindringenden Truppen verteidigen. Eine Verteidigung Lindenbergs durch den Volks- sturm, dessen Befehlsstand im Hotel „Krone“ untergebracht war, fand aber dank des Ein- greifens einiger mutiger Bürger nicht statt. Waffen-SS zog ab Schwierig und gefährlich war auch im West­ allgäu der Umgang mit den Verbänden der Waffen-SS. Getreu dem Befehle Himmlers suchten sie jede Stadt zu verteidigen. Wer Arabisches Hammelfest mit Marokkanerinnen und französischen Offizieren. ein unrechtes Wort sagte, wer womöglich am Endsieg zweifelte, wurde in der Regel leicht, nach Menge und Geschmack ein an- tungsprogramm und raffinierter Propagan- standrechtlich erschossen oder aufgehängt. nehmbares Bier herzustellen. Einerseits da versuchte man, den Menschen den wah- Auch in Lindenberg versuchten vom 22. bis führte – so wurde von offizieller Seite betont ren Ernst der Lage zu verschleiern. Täglich 29. April 1945 mehrere flüchtende deutsche – „die wachsende Bedeutung der Gerste für liefen auf Wunsch der Gau-Filmstelle in Truppenteile, allen voran zersprengte SS- den deutschen Ernährungshaushalt“ zu Ein- den Krone-Lichtspielen „treudeutsche Ufa- Einheiten, die Stadt zu verteidigen. Der kom- schränkungen in der Gerstenzuweisung, an- Rührstücke“, Liebes- und Schmachtfilme missarische Bürgermeister Walter Kaiser trat dererseits forderten aber die Menschen weiter mit stets glücklichem Ausgang. Ob sie „Das diesem Ansinnen – trotz Androhung der einen höchstmöglichen Mengenausstoß. So Lied der Nachtigall“ oder „Verwehte Spuren“ Erschießung – mit Vehemenz entgegen. Er be- gab es im sechsten Kriegsjahr praktisch nur hießen, die Menschen sollten für ein paar gründete die NichtVerteidigung u.a. mit den noch Dünnbier mit einem Stammwürzgehalt Stunden den rauhen Alltag vergessen und über 2000 Kriegsverletzten, die in den Laza- von etwa zwei Prozent. zum Durchhalten gebracht werden. Begleitet retten in und um Lindenberg untergebracht wurden die Filme stets von manipulierten waren. Als zusätzlich die Meldung von der Tropenhelme für die Rommel-Armee Wochenschauen, die der Bevölkerung bis in Besetzung Kemptens durch die Amerikaner eingetroffen war, nahm SS-General Wagner, Die Lindenberger Hutindustrie mußte in die- die letzten Tage des Krieges den Eindruck vermittelten, die Deutschen würden siegen, der die militärische Gewalt übernommen ser Zeit ihre Produktion umstellen und für hatte, den Befehl zurück, und die SS zog ab. die Wehrmacht Ausrüstungsgegenstände fer- die Alliierten müßten große Verluste hin- tigen. Anfangs produzierte sie Sommerschu- nehmen und wären praktisch in die Flucht Panzerspitzen der Franzosen geschlagen. ten und Tropenhelme für die Rommel-Armee näherten sich in Afrika. Später kamen Fausthandschuhe, Volkssturm als letztes Aufgebot Heeresmützen, Khaki-Uniformen, Gas- Damit waren für Lindenberg die letzten strümpfe für die Pferde und Schlauchboote Als die wahre Kriegssituation immer hoff- Kriegstage angebrochen. Die französischen hinzu. Kurz vor Kriegsende zogen dann in die nungsloser wurde, wurde der Volkssturm Truppen, die in den vergangenen Wochen von Lindenberger Hutfabriken noch kriegswich- ins Leben gerufen. Am 4. November 1944 Mühlhausen in Richtung Waldshut-Villingen tige, durch Bombenschäden schwer getrof- teilten die Westallgäuer Nationalsozialisten – Singen – Friedrichshafen durchgestoßen fene Betriebe aus den Großstädten ein. im „Anzeigenblatt für das westliche All- waren, schoben ihre Panzerspitzen über Ra- gäu“ mit: „Der Ruf des Führers, daß zur vensburg und Tettnang ganz dicht an das Hans Vogel gab sein Amt ab Sicherung des Heimatbodens und zur Er- Westallgäu heran. An der Spitze der Stadtverwaltung von Lin- zwingung des Sieges der letzte waffenfähige In der Nacht vom 28. auf 29. April flüchte- denberg gab es in den letzten Wochen des deutsche Mann sich einzusetzen hat, ist in te sich von Tettnang über Niederwangen, Dritten Reiches eine für das weitere Schick- aufrüttelnden Kundgebungen in die breiten und Mellatz die letzte deutsche sal der Stadt entscheidende Änderung: Hans Volksschichten getragen worden... In begeis- Truppe – ein Munitions- und Verpflegungs- Vogel, fanatischer Nationalsozialist und seit terten Bekenntnissen haben... die in unserer transport mit etwa 25 Zweigespannen und 4. August 1933 Bürgermeister und zugleich Schwabenheimat noch bei der Arbeit verblie- einigen Kraftfahrzeugen nach Ratzenberg, Kreisleiter, mußte aufgrund eines Führer- benen Männer für die Sache des „Deutschen blieb dort im Wald stehen und zog am Sonn- befehls im März 1945 sein Amt als Stadt­ oberhaupt von Lindenberg aufgeben. Für ihn übernahm Walter Kaiser, bisheriger Stadt- baurat und Ratsherr, kommissarisch das Bür- germeisteramt. Diese Entscheidung wirkte sich für Lindenberg segensreich aus, ließ dadurch doch der starke Druck der NSDAP auf die Menschen in der Stadt nach. Aber auch das unrühmliche weitere Schick- sal von Hans Vogel, der durch den National- sozialismus vom Volksschullehrer zum Bür- germeister und Kreisleiter aufgestiegen war, sei nicht verschwiegen. Ehemalige polnische Zwangsarbeiter erschossen ihn am Tage ihrer Befreiung auf der Dorfstraße in Hergenswei- ler, als er auf der Flucht vor den Franzosen das Kreisgebiet verlassen wollte. In den Krone-Lichtspielen liefen Ufa-Rührstücke Wie aussichtslos der Krieg für die National- sozialisten inzwischen geworden war, zeigen auch die emsigen Aktivitäten auf kulturellem Gebiet. Mit einem gigantischen Unterhal- Französische Offiziere bei der Lagebesprechung an der Alpenstraße.

394 tag, 29. April, durch unsere Stadt über die Bergstraße nach Weiler weiter. Von Geiselharz aus die Stadt beschossen Die französischen Truppen, die hiervon Kenntnis erhalten hatten, begannen deshalb in den späten Abendstunden von Geiselharz aus mit der Beschießung des Lindenberger Stadtgebietes. Insgesamt 68 Treffer sollen es gewesen sein, die auf die nähere Umge- bung der Stadt niedergingen und zum Teil schwere Schäden anrichteten. Das damalige Krankenhaus, heute Altenheim St. Martin, wurde von einem Granatgeschoß getroffen, das hinter dem Turmbau in den mittleren Querbau eindrang und bis zum zweiten Stock durchschlug. Zu Schaden kam aber niemand. Vorsorglich hatten die Krankenschwestern ihre Kranken schon zwei Stunden vorher in den Keller gebracht. 68 Treffer auf Lindenberg Durch Splitterwirkung und Luftdruck wur- den u.a. auch das Rathaus, die Berufsschule, das Dach der Stadtpfarrkirche, das evange- lische Bethaus, die Blumenfabrik Achberger sowie das Schützenhaus, das E-Werk und die Stadtapotheke beschädigt. Der westliche Anbau des Wohnhauses „beim Schwober“, Schulstraße 7, wurde ein Raub der Flammen. Glücklicherweise erlitt nur eine Person, die 53jährige Maria Rasch, Verletzungen. Sie war in dieser Nacht von einem Luftschutzkeller zu ihrer Wohnung in der Hauptstraße 35 un- terwegs und wurde unter der Eingangstüre des Hauses von Granatsplittern am ganzen Körper verletzt. Chaotische Zustände vor dem Einmarsch Am nächsten Tag wurde die Bevölkerung zwar aufgefordert, in den Häusern zu bleiben, dennoch ging es im Stadtgebiet von Linden- berg drunter und drüber. Im Spielermoos stellten Offiziere der Wehrmacht Entlas- gewordene Gang auf den Nadenberg zeigte, Max Landthaler, auf den Weg nach Goßholz, sungsschreiben für herumirrende deutsche welche Stunde es geschlagen hatte. Richtung um die Stadt den Franzosen bedingungslos Soldaten aus. Eine indische Division, die auf brannten drei Bauernhöfe, Rauch- zu übergeben. Auch Direktor Edwin Ken- deutscher Seite kämpfte, durchzog die Stadt wolken und Brandröte in der Landschaft worthy-Kohlhaas als Englischdolmetscher und biwakierte einen Tag lang in Goßholz. und immer lauter werdender Gefechtslärm stieß dazu, war doch die Möglichkeit des Ein- Viele Menschen schnürten eilig ihr Flucht- sprachen eine deutliche Sprache. treffens amerikanischer Truppen aus Kemp- und Luftschutzgepäck. Andere wiederum ten nicht ganz auszuschließen. In Goßholz fanden sich in den Kellern ihrer Häuser ein, 20 kg Käse pro Person schließlich stießen noch der Wehrmachtsoffi- zier Fritz Summer und Feldwebel Tacken zu wo unablässig der Rosenkranz gebetet wur- In dieser Stunde der äußersten Not gab es ihnen. Die sieben Männer beobachteten dann de. Der für die Lindenberger obligatorisch für kurze Zeit Lebensmittel im Überfluß. Um die von vorrückenden franzö- nichts in die Hände der Franzosen fallen zu sischen Truppen. Allerdings bogen diese bei lassen, machte der „Rößle“-Wirt noch schnell Riedhirsch nicht nach Goßholz ab, sondern mehrere Rotweinfässer leer. Die erfreulichste zogen erst einmal nach Weiler weiter. Nach Angelegenheit war aber der reiche Käsese- zwei Stunden vergeblichen Wartens kehrte gen: Aus den Käsekellern Baldauf und Feurle die Abordnung wieder nach Lindenberg ins wurden pro Person 20 kg Emmentaler ab- Rathaus zurück. gegeben. Mit Leiterwagen und Schubkarren fuhren die Menschen ihren kostbaren Erwerb Besetzt wurde Lindenberg schließlich aus nach Hause. Da das dazugehörige Brot aber anderer Richtung. Nachmittags um 15.45 Uhr knapp war, ging bald das Sprichwort um: kamen französische Panzer von Engenberg „Viel Käse gab‘s und wenig Brot.“ her auf den Nadenberg, wo sie zuerst einmal einige Häuser nach versteckten deutschen Vergebliches Warten Soldaten durchsuchten. Um 16 Uhr fuhr auf die Franzosen die französische Kolonne dann durch die menschenleeren Straßen der Westallgäuer Am Montag, 30. April 1945, war es dann Stadt, in der zum Zeichen der Kapitulation endlich so weit. Die Alliierten konnten jeden überall weiße Fahnen gehißt waren. Dabei Augenblick Lindenberg erreichen und die schwenkten die Panzer die ganze Zeit das am Stadt besetzen. Vermutlich würden sie – so Geschützturm befindliche Gewehr im Kreis dachte man im Rathaus – den Weg über die herum. Kurz danach verließen die Franzosen Goßholzer Steige nehmen. Deshalb machte den Ort wieder in Richtung Scheidegg, um sich um 10.30 Uhr eine fünf köpf ige Abord- nach kurzer Zeit wiederzukommen. Dieser Französische Offiziere vor dem „Gol- nung, bestehend aus Bürgermeister Walter seltsame Vorgang wiederholte sich eine Stun- denen Adler“ in Goßholz. Hier war das Kaiser, Polizeimeister Stephan Hopp, Studi- de später, ohne daß mit dem Bürgermeister ir- Offizierskasino der Franzosen. enrat Dr. Matthias Hofmann und Studienrat gendein Kontakt aufgenommen worden wäre.

395 Zeitzeugen Filme über die Dampfeisenbahn und die Dampfschifffahrt

weisen geprägt. Als Darbietungsformen bie- Heute möchten wir hier ein Projekt ten sich Interviews oder Erzählungen an. vorstellen, dessen Vorführung in der Verwendung: Schulunterricht, politische Öffentlichkeit auf einen unbestimmten Bildung, Museumsarbeit, Ausstellungen. Termin verschoben werden musste. Die Daneben gibt es aber auch „stumme Zeit- Vorführungstermine werden in der ört- zeugen“. Das können Objekte oder Gebäude lichen Presse bekanntgegeben. Gerne sein. Noch ist das Bahnhofsumfeld Lindaus benachrichtigen wir Sie auch, wenn voll davon. Was können diese Dinge uns er- Sie uns eine entsprechende E-Mail an zählen? Wie gehen wir damit um? [email protected] schicken. Das Projekt

Der Verein „Eisenbahn- und Schifffahrts- Der Verein Eisenbahn- und Schifffahrts- museum Lindau e.V.“ wird zusammen mit museum Lindau e.V. hat ein Projekt gestar- dem Historischen Verein Lindau mehrere tet zur Vermittlung der Lindauer Verkehrs- Filminterviews mit Menschen zeigen, die geschichte 1930-2000 durch persönliche Er- noch Erinnerungen an ihre aktive Zeit bei zählungen (Film und Ton). Interviews mit Bahn und Schiff haben. Personen, die aufgrund ihres Lebenswegs oder ihrer beruflichen Tätigkeit Teil der Ehemalige Kapitäne der Lindauer Boden- Lindauer Verkehrsgeschichte sind. seeschifffahrt, Lokführer und Bahnbedien- stete des Bahnhofs Lindau wurden ermu- Das Projekt startete im Frühjahr 2019, mitt- tigt, ihre Erlebnisse aus der Zeit 1940 bis lerweile konnten 10 Interviews geführt wer- 1975 im Film festzuhalten. Sie sind wichtige den. Weitere Interviews sind in Vorberei- Der Zeitzeuge Helmut Weingärtner 1957 Zeitzeugen, die ihre und die Geschichte der tung. Realisiert werden konnte diese Arbeit Dampfzeit noch aus eigenem Erleben erzäh- mit der Unterstützung durch den Heimattag in der Ausbildung zum Heizer und Lok- len können. für den Landkreis Lindau (Bodensee) e.V. führer und heute. und den Historischen Verein Lindau (B) e.V. Was sind „Zeitzeugen“? Die Vorführung IMPRESSUM: Zeitzeugen sind Menschen, die Vergangenes selber erlebt haben. Das Dokumentieren Der Vorsitzende des Eisenbahn- und Schiff- Die Westallgäuer Heimatblätter sind die der Berichte von Zeitzeugen ist ein Mittel fahrtsmuseum Lindau e.V., Stefan Stern, Heimatbeilage der Tageszeitung „Der West­ der Geschichtsforschung (zusätzlich zu Ak- wird eine Einführung halten mit Informa- allgäuer“, Weiler im Allgäu. ten, Dokumenten, Presseberichten, Filmen, tionen zu dieser besonderen Form der Dar- Redaktion: Redaktionsteam des Kreisheimat- Fotos). Erzählte Ereignisse sind nicht un- bietung der Lindauer und Westallgäuer Lo- tags des Landkreises Lindau unter Leitung bedingt objektiv, sondern sind von persön- kalgeschichte. Anschließend werden sechs von Bettina Deubel und Gerd Zimmer. lichen Einschätzungen, Wertungen, Sicht- Kurzfilme gezeigt. Kontakt: E–Mail: [email protected]

Die Fußgängerbrücke am Bahnhof in Lindau heute und 1919.

Stellwerk Lf. Bahnhof Lindau heute und in den 1930er Jahren. Fotos: Aus den Sammlungen Stern und Weingärtner

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