DARMSTADT 19.10.2016 - 5.3.2017 Vergangenheit
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DARMSTADT 19.10.2016 - 5.3.2017 Vergangenheit. Gegenwart. Stanisław Lem. Keine Science-Fiction-Romane sind so treffend formuliert und haben zum Denken über Grenzen von Technik und Kommunikation – also letztendlich Fähigkeiten und Produkte von Menschen – so angeregt wie die von Stanisław Lem. Mit größter Kreativität brachte er diese Gedanken in feinen Zügen zum Ausdruck und schuf mit seinen Texten ein großes Repertoire an kritischer Reflexion, die notwendig ist, um letztendlich auch den Mensch als Spezies zu hinterfragen. So ist es nun großartig, dass dieses ebenso vielfältige wie umfassende Festival in Darmstadt durch das Deutsche Polen-Institut ins Leben gerufen wurde, um die Werke von Stanisław Lem in Mit der Aussage, die Menschheit brauche keine neue Zusammenhänge zu rücken. Damit wir diese mit allen anderen Welten, sie brauche vielmehr Spiegel, Sinnen erfahren können. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam hat sich der große Philosoph und Schriftsteller mit der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen zum Stanisław Lem schon 1961 als kluger Prophet Zustandekommen dieses Festivals beitragen können. und Gesellschaftskritiker erwiesen. Bis zu Foto: © Grau Foto: seinem Tod im Jahr 2006 hat er die Menschheit vor ihrer Hybris gewarnt. Uneingeschränkte Technologie- Gläubigkeit war ihm, der Menschen schon lange vor der ersten Mond landung in fremde Galaxien aufbrechen ließ, ein Graus. Georg Sellner Denn Stanisław Lem war viel mehr als ein naiver Utopist. Er war Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Darmstadt Philosoph, Denker und kluger Kritiker gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen. Es ist das Verdienst des Deutschen Es gibt Künstler, die über gewohnte Sparten Polen-Instituts und der TU Darmstadt, das Vermächtnis und die hinaus verbinden. Zu ihnen gehört der polnische Aktualität dieses großen Denkers hier in der Wissenschaftsstadt Zukunfts-, Sprach- und Denkkünstler Stanisław Darmstadt in den Mittelpunkt einer großen Reihe mit über 50 Lem. Für sein Schaffen begeistern sich Ingenieure Veranstaltungen zu stellen, in die noch weitere Institutionen ebenso wie Literaturwissenschaftler, Philosophen unserer Stadt, wie etwa das Staatstheater, die Akademie Werneke © Monika Foto: und Musiker. Das Festival Komet Lem ist deshalb für Tonkunst oder der Konzertchor eingebunden sind. Mit wie geschaffen für den Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main, der in dem Festival Komet Lem haben wir alle die Chance, diesen einer Region tätig ist, die wie kaum eine andere in Deutschland hochinteressanten Vor-Denker unserer Zeit näher kennen Künste und Wissenschaft, Literatur und Technik auf engem zu lernen. Ich danke dem Deutschen Polen-Institut für diese Raum vereint. Ich bin deshalb überzeugt, dass die Förderung großartige Idee und allen für ihr Engagement und die investierte des Festivals durch den Kulturfonds dazu beitragen wird, weit Arbeit und freue mich sehr auf Stanisław Lem in Darmstadt. auseinander liegende Interessen miteinander zu verknüpfen. Jochen Partsch Helmut Müller Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain Der polnische Autor Stanisław Lem (1921-2006) gilt als einer der großen Zukunftsdenker der Gegenwart. Wie ein Komet bricht der visionäre Skeptiker durch ein zukunftsbegeistertes Jahrhundert. Lems Bücher und Gedanken haben bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Sie begeisterten Millionen, nicht nur in Polen und im einstigen Ostblock, sondern auch im Westen. Alleine im deutschsprachigen Raum wurden seit den 1960er Jahren mehr als 7,5 Millionen Lem-Bücher verkauft. Bei Lem ist alles raffiniert: Seine Romane sind mehr als Science- Fiction-Thriller mit „sex and crime“, sie sind höchst intelligente Auseinandersetzungen mit den Folgen der technischen Entwicklung. Im Gespräch mit der gesamten abendländischen Geistes- und Ideengeschichte stellt Lem Schlüsselfragen: Wie könnte Kommunikation mit völlig unterschiedlichen außerirdischen Zivilisationen funktionieren? Wie lebt es sich in eine Lyrikmaschine, die dem ganzen Universum mit Gedichten völlig überraschenden Umgebungen? Was geschieht, wenn eine den Kopf verdreht, oder die berühmt gewordene Theorie entseelte Welt der Maschinen Überhand gewinnt? Was denken von den drei Arten nicht existierender Drachen: Nulldrachen, Roboter über uns? In seinen letzten Lebensjahren warnte imaginäre und negative Drachen. „Es existieren, wie gesagt, Lem auch vor den Gefahren, die das vermeintlich allwissende alle nicht, aber jede Gattung auf eine besondere und grund- World Wide Web mit sich bringt: „Solange ich das Internet verschiedene Weise.“ nicht genutzt habe, wusste ich nicht, dass es auf der Welt so Das Festival Komet Lem präsentiert die unterschiedlichsten viele Idioten gibt.“ Doch Lem war nicht nur ein Mahner – er war Facetten des Werks dieses polnischen Universalgenies: auch ein großer Sprachkünstler und sicherlich der witzigste Es zeigt neben Lems eigenen Texten deren Verarbeitungen Zukunftsschriftsteller der Geschichte. Was hat er nicht alles in Film, Musik, Theater und Kunst und ergänzt diese mit in seinen berühmten Erzählsammlungen Sterntagebücher wissenschaftlicher Reflexion. Stanisław Lem gehört ins und Kyberiade erflunkert – Nervenheilanstalten für Roboter, Zentrum der europäischen Kultur! 9.11.2016, 18.00 Uhr Ringvorlesung: Lem zwischen den Welten Simon Spiegel: Die Ritter vom heiligen Kontakt. Die Darstellung von Außerirdischen im Science-Fiction-Film 10.11.2016, 20.00 Uhr Filmreihe Spektrum Lem Gramm Ikarie XB-1 11.11.2016, 22.00 Uhr ro Roboterparty P Elektroschule im Schlosskeller 15.11.2016, 20.00 Uhr Filmreihe Spektrum Lem Przekładaniec (dt. Organitäten) & Der schweigende Stern OKTOBER 16.11.2016, 18.00 Uhr 19.10.2016, 17.00 Uhr Ringvorlesung: Lem zwischen den Welten Festivaleröffnung mit Musik in der Hochspannungshalle Alexander Friedrich: Fiction of Science. Grußworte, Einführung & Musik Poetologie der Wissenschaft und Reflexivität bei Lem 20.10.2016, 20.00 Uhr 23.11.2016, 18.00 Uhr Sternenklänge Ringvorlesung: Lem zwischen den Welten Der Unbesiegbare Musik um Stanisław Lem. Ensemble Tonkunst Petra Gehring: Lebendiges und Totes – und mehr 23.10.2016, 11.30 Uhr & 17.00 Uhr Musik von kosmischen und göttlichen Mächten 30.11.2016, 18.00 Uhr Konzertchor Darmstadt Ringvorlesung: Lem zwischen den Welten Alfred Nordmann: Schmerzmaschinen 25.10.2016, 20.00 Uhr Filmreihe Spektrum Lem 30.11.2016, 20.00 Uhr The Congress Lem | Musiksphären Konzert mit Vitold Rek & The Sparks 26.10.2016, 18.00 Uhr Ringvorlesung: Lem zwischen den Welten Petra Gehring, Alexander Friedrich: Ein- und Entführung in Lem zwischen den Welten Dezember 6.12.2016, 20.00 Uhr Filmreihe Spektrum Lem November Ijon Tichy Raumpilot, mit Diskussion 2.11.2016, 18.00 Uhr 7.12.2016, 18.00 Uhr Ringvorlesung: Lem zwischen den Welten Ringvorlesung: Lem zwischen den Welten André Reichert: Stanisław Lem und das Problem des Neuen Kai Denker: Waffensysteme des 21. Jahrhunderts 8.11.2016, 20.00 Uhr 11.12.2016, 16.00 Uhr Filmreihe Spektrum Lem Vorweihnachtliche Lesung Solaris Robotermärchen 13.12.2016, 12.30 Uhr 1.2.2017, 18.00 Uhr Stanisław Lem im Philosophie-/Ethikunterricht Ringvorlesung: Lem zwischen den Welten Vortrag und Workshop mit Boris Schwitzer & Philipp Richter Vladimir Velminski: Lems Modelle der Rückkoppelung 14.12.2016, 18.00 Uhr 1.2.2017, 20.00 Uhr Ringvorlesung: Lem zwischen den Welten Theater: Solaris. Hörspiel Gabriele Gramelsberger: Der Futurologische Kongress und Gastspiel Stadttheater Gießen das Neuro-Enhancement 21.12.2016, 18.00 Uhr Ringvorlesung: Lem zwischen den Welten Burkhardt Müller: Lem aus Sicht eines Literaturkritikers Februar 2.2.2017, 20.00 Uhr Lesung Dietmar Dath liest aus seinem Science-Fiction-Werk Januar 8.2.2017, 18.00 Uhr 11.1.2017, 18.00 Uhr Ringvorlesung: Lem zwischen den Welten Ringvorlesung: Lem zwischen den Welten Christoph Hubig: Summa Technologiae Alfred Gall: Poetik der Alterität. Grundlagen und Probleme 12.2.2017, 11.30 Uhr der literarischen Konstruktion anderer Welten Lem-Marathon 13.1.2017, 19.00 Uhr Ein Lesetag mit Open End Sternenklänge 21.2.2017, 19.30 Uhr Orgelkonzert und Lyrik mit Jorin Sandau und Konzert Karl-Wieland Kurz Elisabeth Prügger-Schnizer Diaphonie Nr. 2 / Tertium Organum für Klaviere 18.1.2017, 18.00 Uhr mit und ohne Skordaturen Ringvorlesung: Lem zwischen den Welten 24.2.2017, 19.30 Uhr Martin Warnke: Besatzungen Wildes Weltall 25.1.2017, 18.00 Uhr Gesangsszenen nach Motiven von Stanisław Lem Ringvorlesung: Lem zwischen den Welten Wolfram Ette: Lem aus literaturwissenschaftlicher Sicht 29.1.2017, 11.00 Uhr Theater: Future Ship März Darmstädter Gespräch im Staatstheater 2.3 – 4.3.2017 29.1 – 5.3.2017 Kosmos Lem Ausstellung Internationale Wissenschaftliche Tagung Lems Bestiarium nach Mróz 3.3.2017, 20.00 Uhr 29.1.2017, 16.00 Uhr Lesung und Gespräch Ausstellung Ernst Wilhelm Händler im Rahmen der Kosmos Lem Tagung Vernissage von Lems Bestiarium nach Mróz 5.3.2017, 20.00 Uhr 31.1.2017, 20.00 Uhr Ausstellung Theater: Der futurologische Kongress Finissage von Lems Bestiarium nach Mróz Gastspiel Theater der Jungen Welt Leipzig DIE Eröffnung In der Mi., 19.10.2016, 17.00 Uhr Festivaleröffnung Hochspannungshalle Hochspannungshalle der TU Darmstadt, der TU Darmstadt Landgraf-Georg-Straße 4 Zur Einstimmung auf Stanisław Lem findet die Eröffnungsveranstaltung des Festivals Komet Lem in der Hochspannungshalle der Technischen Universität Darmstadt statt. Neben Grußworten und einer inhaltlichen Einführung in das Schaffen von Stanisław Lem wird Musik im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen. Zwischen gewaltigen Transformatoren,