Sozialvorsteher Schlagen Alarm Glosse Nordic Creeping Immer Mehr Menschen Auf Sozialhilfe Angewiesen Den Blick Entschlossen B E R N
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AZ 3900 Brig Mittwoch, 14. Juli 2004 Unabhängige Tageszeitung 164. Jahrgang Nr. 161 Fr. 2.— Auflage: 27459 Ex. Redaktion: Tel. 027 / 922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027 / 948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027 / 948 30 40 Sozialvorsteher schlagen Alarm Glosse Nordic Creeping Immer mehr Menschen auf Sozialhilfe angewiesen Den Blick entschlossen B e r n. – (AP) Immer mehr nach vorne gerichtet, for- Menschen sind zum Überleben schen Schritts und die auf die Sozialhilfe der Gemein- stockbewehrten Arme den angewiesen. Städtische So- rhythmisch schwenkend, zialvorsteher haben deshalb so marschieren sie daher – Alarm geschlagen. Kurzfristig im frohen Bewusstsein der könnten Anreizsysteme und Zugehörigkeit zu einer mehr Betreuungspersonal hel- Avantgarde, die zwar nicht fen. Langfristig müssten aber das Rad, aber eben doch die Ursachen der Armutsent- die menschliche Fortbewe- wicklung bekämpft werden. gung neu erfunden hat. Der Kennzahlenvergleich der Der Vorgang nennt sich – Städteinitiative Sozialpolitik natürlich in Neudeutsch weist fürs Jahr 2003 mit rund ausgedrückt – Nordic Wal- Bush gilt in Umfrage als ent- zehn Prozent den stärksten An- king und ist der Hit der scheidungsfreudig, aber auch stieg an Sozialfällen seit der Saison. arrogant. Foto Keystone ersten Erhebung 1999 auf. Kin- Angesichts dieser Abart der und Jugendliche sind sogar des Wanderns kommt mir Eigenschaften der doppelt so stark betroffen. In das Militär in den Sinn, ge- Basel und Zürich wächst bereits nauer die Zugschule. Auch Kandidaten jedes neunte Kind in Armut dort sollten wir marschie- W a s h i n g t o n. – (AP) auf. «Durch diese Entwicklung rend den Blick starr nach Amtsinhaber George W. geraten gesellschaftspolitische vorne richten und die obe- Bush gilt als entscheidungs- Anliegen wie Chancengleich- ren Extremitäten schwin- starke Führungspersönlich- heit, soziale Gerechtigkeit und gen gefälligst bis an die keit, sein demokratischer He- Nachhaltigkeit arg in Bedräng- Brusttasche. rausforderer John Kerry da- nis», diagnostizierte der Leiter Ermüdet und an heissen gegen als der intelligentere des Berner Sozialamtes, Micha- Tagen wirken die nordi- Politiker: Sieben Eigenschaf- el Hohn. Rund 300000 Men- schen Wandersleute wie ten sollten Wahlberechtigte schen beziehen zurzeit in der Maikäfer im Juli: Die Be- in einer Umfrage der Nach- Schweiz Sozialhilfe. Gleich ge- wegungen sind quälend richtenagentur AP den Kan- blieben sei hingegen der pro langsam und das Ganze didaten für die US-Präsiden- Fall und Jahr verwendete Be- sieht dann eher nach Nor- tenwahl im November zutei- trag, der sich 2003 auf rund Familien- und Kinderarmut ist ein strukturelles Problem. Langfristig müssen Massnahmen dort dic Creeping aus. len. Seite 2 12800 Franken belief. Seite 3 ansetzen. Foto Keystone Luzius Theler Die IG Tunetschalp fordert den Status quo: Kühe sollen weiter weiden. Foto Kurt Gundi Stein des Anstosses sind die oft überfüllten Container des Feriendorfes Pletschen. Foto wb Kontroverse um eine Alpe Leuker Kehrichtstreit Ist die Tunetschalpe eine Kuh- oder eine Schafalpe? Camping Bella Tola wehrt sich gegen Abfallcontainer F i l e t. – (wb) Seit die Alpgenossenschaft Tunetsch vor rund zwei Monaten beschlossen hat, die Tu- L e u k. – (wb) Der Besitzer des Campings Bella Tola, Andreas Weissen, will die Kehrichtcontainer des netschalpe ab Sommer 2005 mit Schafen zu bestossen, ist es auf der Tunetschalp vorbei mit der idylli- Feriendorfs «Pletschen West» vor dem Parkplatz eingangs zu seinem Camping nicht mehr länger tolerie- schen Ruhe. Dr. Beat Imesch, ehemaliger Burgerpräsident von Mörel und Sprecher der IG Tunetschalp, ren. Oft überfüllt, liegen Abfallsäcke immer wieder neben den Containern und werden des Nachts von fordert die Alpgenossenschaft auf, nochmals über die Bücher zu gehen. Das steht für die Genossenschaft wilden Tieren aufgerissen und weit verstreut. Seit vier Jahren macht er den Gemeinderat auf sein Prob- nicht zur Debatte. Der demokratische Entscheid sei zu akzeptieren. Seite 5 lem aufmerksam, viel geschehen ist seither nicht. Jetzt will Andreas Weissen vor Gericht. Seite 15 WALLIS WALLIS SPORT Kommt der Majorz in Mode? 40-Jahr-Jubiläum Tiger Woods unter Druck Kommt das Majorzwahlsys- Die Benzinspaltanlage (BSA) Tiger Woods erreichte in den tem wieder in Mode? Zwar der Lonza wird heuer 40 Jahre letzten fünf Turnieren vier kennen nur rund 30 Gemein- alt. Sie ist die einzige Ben- Top-Ten-Platzierungen. Eine den im Oberwallis und ein zinspaltanlage in der Schweiz beeindruckende Konstanz. halbes Dutzend im Unterwal- und stellt das eigentliche Sein letzter Sieg bei einem lis das Mehrheitswahlsystem. Kernstück der komplexen Major-Turnier aber liegt be- Doch liebäugeln Gemeinden Lonza-Verbundproduktion reits zwei Jahre zurück. Beim wie Ausserberg (unser Bild) dar. Was wird in der BSA pro- 133. British Open, dem ältes- mit einem Wechsel vom Pro- duziert und wieso ist über der ten Golfturnier der Welt (ab porz zum Majorz. Der Sys- Anlage manchmal eine grosse morgen Donnerstag), steht temwechsel soll es erleich- Flamme zu sehen? Wir sind der weltbeste Golfer deshalb tern, den Gemeinderat zu be- diesen und anderen Fragen unter einem immensen Erwar- stellen. Seite 6 nachgegangen. Seite 8 tungsdruck. Seite 17 AUSLAND Walliser Bote Mittwoch, 14. Juli 2004 2 NOTIERT Empörung über Bush gilt als entscheidungsfreudig – Festnahme A g r i g e n t / K ö l n. – (AP) Die Verhaftung von Cap- Kerry punktet als intelligenter Politiker Anamur-Chef Elias Bierdel durch italienische Behörden AP-Umfrage zu Eigenschaften der US-Präsidentschaftskandidaten hat in Deutschland eine Wel- le der Empörung ausgelöst. W a s h i n g t o n. – (AP) Amts- Neun von zehn Befragten se- Bundesentwicklungsministe- inhaber George W. Bush gilt hen Bush als reich an, fast ge- rin Heidemarie Wieczorek- als entscheidungsstarke Füh- nauso viele Kerry (85 Prozent). Zeul und der nordrhein-west- rungspersönlichkeit, sein de- Beide Politiker haben ein Mil- fälische Wirtschaftsminister mokratischer Herausforderer lionenvermögen, Kerry hat Harald Schartau forderten am John Kerry dagegen als der ausserdem noch die 500-Mil- Dienstag in einer gemeinsa- intelligentere Politiker: Sie- lionen-Dollar-Erbschaft seiner men Erklärung die sofortige ben Eigenschaften sollten Frau Teresa Heinz Kerry im Freilassung Bierdels: «Es Wahlberechtigte in einer Um- Rücken. darf nicht zugelassen werden, frage der Nachrichtenagentur dass Elias Bierdel dafür be- AP den Kandidaten für die «Einen guten Job straft werden soll, weil er US-Präsidentenwahl im No- gemacht» Menschen, die in grosse Not vember zuteilen. Während Neben einer Zuordnung von geraten sind, helfen wollte.» Bush bei zwei Dritteln der Be- sieben Eigenschaften – sympa- Humanitäre Aktionen dürften fragten als entschlussfreudig thisch, intelligent, entschei- nicht kriminalisiert werden. punkten konnte, sprach nicht dungsfreudig, mitfühlend, ehr- einmal jeder zweite Kerry lich, arrogant und reich – soll- Israel prüft neuen diese Eigenschaft zu. ten die Befragten ausserdem Verlauf entscheiden, welcher Kandidat J e r u s a l e m. – Knapp zwei Von Will Lester den Wählern mehr Optimismus Wochen nach der Entschei- für die Zukunft des Landes ver- dung des Obersten Gerichts- Zwei von drei Befragten be- mitteln kann. Jeder zweite fühl- hofs hat Israel am Dienstag scheinigten Bush Entschei- te sich von Bush motiviert, an damit begonnen, einen neuen dungsstärke, damit liegt er gan- eine gute Zukunft der USA zu Verlauf der Sperranlage im ze 22 Prozent vor Kerry. Selbst glauben. Kerry konnte nur bei Westjordanland zu planen. innerhalb seiner eigenen Partei 44 Prozent eine positive Sicht Dem Verteidigungsministeri- kommt der Demokrat bei der der Zukunft auslösen. «Seit um sollten noch in dieser Wo- Frage nach einer starken Füh- Der Herausforderer und der amtierende US-Präsident. Das «Ladie’s Home Journal» wird die August- dem 11. September gab es kei- che drei Vorschläge für eine rungspersönlichkeit nur auf ei- Auflage je zur Hälfte mit den beiden Präsidentschaftskandidaten drucken. Foto Keystone nen grösseren Terroranschlag in alternative Route vorgelegt ne Zustimmungsrate von 66 diesem Land», begründet Bob werden, verlautete aus Si- Prozent. Bush «weiss, was er darzustellen. Und der Demokrat fünf Befragten (83 Prozent) be- treffen und dabei zu bleiben, Shea aus Massachusetts seine cherheitskreisen. Die kriti- will», sagt Sam Werzberger aus hat der Konkurrenz dabei selbst werteten Bushs Herausforderer hat der Umfrage zufolge je- Umfrageentscheidung. «Ich sche Stellungnahme des In- New York. Kerry habe er noch kräftig in die Hände gespielt: Er als intelligent – gegenüber 63 doch auch ihre Kehrseite: Eine muss sagen, Bush und seine Re- ternationalen Gerichtshofs in nicht oft gesehen, aber es kom- stimmte im vergangenen Jahr Prozent, die dem derzeitigen Mehrheit der Befragten (52 gierung haben einen vernünfti- Den Haag vom Freitag sei für me ihm vor, «als ob er sagt, was für den Irak-Krieg – und als Präsidenten diese Eigenschaft Prozent) hält Bush für arro- gen Job gemacht.» die Planungen unerheblich, die Leute hören wollen», kriti- klar war, dass ein Grossteil der zusprachen. gant. Kerry betrachten dagegen Für die Erhebung des Ipsos-In- betonte ein Sprecher des siert der 26-Jährige. Parteibasis die Invasion ablehn- nur 44 Prozent als überheblich. stituts im Auftrag der AP wur- Aussenministeriums. Mehr als 80 Millionen Dollar te, hatte er Mühe, seine damali- «Typisch Politiker» Irgendwie anmassend seien den zwischen dem 5. und 7. Juli investierte Bushs Wahlkampf- gen Ansichten zu erklären