Wandern auf dem Wallfahrtsweg – PFARRKIRCHE von der Gundelhard nach Fischbach FISCHBACH ANFAHRT (1) Waldgasthof Gundelhard, Münsterer Straße 65 Auf den Parkmöglichkeiten auch am Freibad , Lorsbacher Straße 41 Die Johanneskapelle von Gimbach war bis ins und an der Viehweide, Hofheim, Viehweide 1. 19. Jahrhundert hinein eines der bedeutendsten Der Fußweg ist ausgeschildert. Spuren Wallfahrtsziele in der Rhein-Main-Region. Tausende (2) Gimbacher Hof, Gimbacher Weg HOF Pilger strömten Jahr für Jahr zu dem kleinen Vom Bahnhof Kelkheim ca. 20 Minuten Fußweg der Pilger GIMBACH Gotteshaus, um das dortige Dreifaltigkeitsbild zu www.hof-gimbach.de P verehren – besonders, nachdem Papst Clemens XI. ihnen ab 1709 den Ablass ihrer Sünden gewährt hatte. (3) Dreifaltigkeitskirche Kelkheim-Fischbach, Kirchgasse 12 Bus 263 und 804 ab Bahnhof Kelkheim, An diese Tradition knüpfen heute noch die Katholiken Ausstieg Fischbach-Bürgerhaus www.hl-dreifaltigkeit-fischbach.de GUNDELHARD aus Mainz-Kostheim an, wenn sie jeweils am dritten Samstag im September in einer Prozession über den WEITERE INFORMATIONEN Hofheimer Kapellenberg zur Dreifaltigkeitskirche in Museum Kelkheim Frankfurter Straße 21, 65779 Kelkheim Titelbild: Gimbacher Fischbach pilgern. Auch Kardinal Karl Lehmann hat Wallfahrtskapelle Öffnungszeiten daran schon teilgenommen. Johann Gottschalk, Mittwoch 15-17 Gouache, 1813 Sonntag 15-18 Uhr Doch der drei Kilometer lange Wallfahrtsweg Kelkheim- www.museum-kelkheim.de Fischbach hat auch dem Wanderer, der modernen Form des Pilgers, einiges zu bieten – eine reizvolle Land- FÜHRUNGEN schaft und zwei Ausflugslokale an der Gundelhard [1] Kulturreferat der Stadt Kelkheim und den Gimbacher Hof [2]. Tel.: 06195/803-850 und -851 (vormittags) eMail: [email protected]

KONZEPT, REDAKTION, TEXT WALLFAHRTSWEG KELKHEIM-FISCHBACH Dietrich Kleipa (Stadtarchiv Kelkheim) Susanne Michelsky, Dipl. Designerin ()

KOORDINATION Dr. Beate Matuschek TEXT DES FLYERS (Kulturreferat Kelkheim) Torsten Weigelt (Kelkheim)

Wallfahrer HERAUSGEBER AKTUELLE FOTOS ziehen alljährlich im September über Stadt Kelkheim () Wolfgang Pfankuch ( a. M.) Morling Konzept & Gestaltung (Eppstein) Michelsky den Gimbacher Hof nach Fischbach

Kelkheim (Taunus) Der Magistrat Gimbach – Dreifaltigkeitskirche – Pilgerziel und Ausflugslokal Wallfahrtsbild und erste Christen

Eine Zeitung titelte gar mit dem „Wunder von Gimbach“: Was mit dem mittelalterlichen Wallfahrtsbild 2011 entdeckten Archäologen bei Grabungen im Garten geschah, ist nicht bekannt. Wer möchte, kann aber des Gimbacher Hofes [2] die Fundamente der ehemaligen dessen Nachfolgewerk aus dem Jahr 1717 besichtigen. Wallfahrtskapelle, von der lange unklar war, wo sie sich Es wurde nach dem Abriss der Johanneskapelle zu genau befunden hatte. Die Grundrisse der Kapelle und 1287 wurde der Vorgängerbau der Wallfahrts- Gimbach in die damalige Fischbacher Pfarrkirche des benachbarten Wohngebäudes für die Kapläne sind kapelle erstmals urkundlich erwähnt. Sie war Johannes gebracht und befindet sich heute in einer Seiten- nun durch Platten dem Täufer geweiht und kapelle der 1781 erbauten Dreifaltigkeitskirche [3]. aus Taunusquarzit schon früh das Ziel von für die Besucher Pilgern: Der Legende Das Bild zeigt die Aufnahme sichtbar gemacht. nach hatte der Gimbacher Mariens in den Himmel und Schäfer einen Baum- ihren Empfang durch die Fundament des stamm mit dem Bild der Heilige Dreifaltigkeit aus Fachwerkhauses, in dem vermutlich Dreifaltigkeit in einem Gott-Vater, Gott-Sohn und der Kaplan wohnte Sturzbach treiben sehen. Heiligem Geist. Die „armen Er zog es an Land und Seelen“, die sich zu stellte es in der Gimbacher deren Füßen im Fegefeuer Abgerissen wurde die Kapelle 1830 – zwei Jahre zuvor Pfarrkirche in Fischbach, Johanneskapelle auf. 1335 winden, sind wohl erst erbaut 1781 hatte die nassauische Landesregierung alle Wallfahrten im genehmigte der Vatikan 1901 hinzugefügt worden. Zeichnung von Joseph Albert, Herzogtum verboten. Die Überreste der Gimbacher Kapelle 1854 die Verehrung des Bildes. sicherte sich ein Landwirt aus Oberliederbach. Das soll Gimbacher Wallfahrtsbild, ihm aber nicht gut bekommen sein. Wie es heißt, schlug 1708/09 entstand dann 1717 kurz darauf der Blitz in seinen Hof ein. Aufnahme Mariens in den Himmel Historisch sogar noch am gleichen Ort eine neue durch die Hl. Dreifaltigkeit bedeutender als das Kapelle. Deren Besuch Hof Gimbach im Sommer Dreifaltigkeitsbild ist der idyllische Gartenwirtschaft wurde erheblich gesteigert durch den vollkommenen Roteldis-Stein, der eben- unter alten Kastanienbäumen Ablass der Sünden, den Papst Clemens XI. für den Tag des falls in der Seitenkapelle Dreifaltigkeitsfestes (Sonntag nach Pfingsten) gewährte. zu sehen ist. Der Grabstein Der Gimbacher Hof wird erstmals 1534 als Besitz der aus dem 7. Jahrhundert – Herren von Eppstein-Königstein erwähnt. Ab 1731 war er auch auf dem Gimbacher Gaststätte für die Wallfahrer zur Johanneskapelle. Seit Hof entdeckt – ist Zeugnis 1910 betreibt die Familie Pfeffer ihn als Ausflugslokal. für die ersten Christen im Roteldis-Grabstein Taunus. Außerdem lohnt sich 7. Jahrhundert ein Blick auf ein Glasfenster des Hl. Antonius des Einsiedlers (entstanden vor 1400) und das große Dreifaltigkeitsrelief, das aus der Kapuzinerkirche in Frankfurt stammt.