Abgabe eines Angebots

„Seenplatte Feilenmoos – Erstellung eines integrierten Nutzungskonzeptes für die Nachnutzung der Kiesabbauflächen im Feilenmoos und Unteres Ilmtal“

im Rahmen eines Leader-Projekts der Lokalen Aktionsgruppe Landkreis a. d. Ilm

Projektträger: Stadt

Inhaltsverzeichnis

Teil A Leaderprojekt – Allgemeine Projektbeschreibung

A1. Beschreibung der Ausgangslage A2. Umgriff/ Untersuchungsgebiet mit Übersichtsplan A3. Ziele A4. Einzubindende Akteure A5. Zusammenfassung

Teil B Integriertes Nutzungskonzept für die nachhaltige Nachnutzung der Kiesabbauflächen im Feilenmoos und Unteres Ilmtal Zu erbringende Leistungen:

B1. Fragestellungen B2. Grundlagen B3. Bestandsaufnahme und Grundlagenauswertung Ist-Situation B4. Behörden- und Bürgerbeteiligung B5. Konflikt- und Potenzialanalyse – Entwurf B6. Nachfolgenutzungskonzept – endgültige Planfassung

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Teil A Leaderprojekt – Allgemeine Projektbeschreibung

A1. Beschreibung der Ausgangslage

Im Feilenmoos, zwischen Geisenfeld und (Forstwiesen) gelegen, wird seit Jahrzehnten großflächig Kies abgebaut. Die Seenplatte Feilenmoos entstand durch den Nasskiesabbau mehrerer Kiesunternehmen und erstreckt sich über die Gemeinden Geisenfeld, Manching, und bzw. Baar- Ebenhausen.

Die Seenplatte Feilenmoos erfreut sich großer Beliebtheit und dient für ein weiteres Umland in den Sommermonaten als gute Bademöglichkeit. Die momentane Situation ist jedoch gekennzeichnet durch eine ungeordnete aber vielfältige Nutzung dieser Seenplatte bzw. dieses Gebiets. Es fehlen Parkplätze, annehmbare Sanitäreinrichtungen (teilweise nur Dixiclos vorhanden) und großzügigere Liegeflächen. Erschwerend kommt hinzu, dass einzelne Seen von nicht mehr aktiven Kiesunternehmen an andere Eigentümer, die ganz unterschiedliche Interesse verfolgen, verkauft worden sind und weiterhin verkauft werden.

Dies veranlasst die Stadt Geisenfeld, auf deren Gebiet eine große Fläche der Seenlandschaft Feilenmoos liegt, als Projektträger ein Nutzungskonzept zur Nachnutzung der Kiesabbauflächen in Auftrag zu geben. Das Feilenmoos mit den vielen Seen ist ein Rohdiamant, den es zu veredeln gilt. Dabei handelt es sich hier um ein freiwilliges Engagement der Stadt, das über die üblichen kommunalen Aufgaben im Bereich der Freizeitgestaltung und Naherholung hinausgeht und für das es keine gesetzlichen Verpflichtungen gibt.

Da sich der Nasskiesabbau in diesem Gebiet bis auf die bereits genehmigten Flächen und zusätzlich möglicherweise noch kleinere geeignete Flächen (beispielsweise ein Teil der ehemaligen Patriotstellung) zur Abrundung dem Ende nähert, ist es unbedingt notwendig, ein Konzept zu erstellen, was konkret künftig mit den Seen geschehen soll.

Momentan „streiten“ konkurrierende Nutzergruppen um die Seen. Die zunehmende Zahl der Badegäste und deren Wünsche führen zu Konflikten mit anderen Nutzern wie Kiesunternehmen, Wassersportlern – besonders Seglern des Vereins MBB Manching- , Fischern, Jägern, Landwirten, Naturschützern und einfach nur Erholungssuchenden.

A2. Umgriff/ Untersuchungsgebiet

Auf Wunsch des Marktes Manching sollen auch die an das Feilenmoos angrenzenden Bereiche, die auf dem Manchinger Gemeindegebiet liegen, mit untersucht werden. Das Gleiche gilt für die Seen zwischen Nötting und Ernsgaden, wo am Lorenziweiher ja mittlerweile eine Wasserskianlage entstanden ist (siehe beiliegende Karte).

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A3. Ziele

Das Projekt ist dem Entwicklungsziel „3. Förderung und Vernetzung von Tourismus, Freizeit, Regionalkultur“ zugeordnet. Konkret geht es dabei um den Unterpunkt „3.2 Entwicklung zukunftsfähiger Tourismus- und Freizeitangebote“.

Konkrete Projektziele sind u. a.:

Planerische Bearbeitung der notwendigen Maßnahmen zum Anlegen/ Ausbau eines nachhaltigen und innovativen Freizeit- und Erholungsgebietes (Badesee/Sportsee) einschließlich der benötigten Erschließung und Infrastruktur

Verbesserungen für Natur und Landschaft durch Besucherlenkung und Schaffung von extensiven Bereichen, die der naturnahen Entwicklung vorbehalten sind.

Umwandlung von belasteten Flächen zur langfristigen/ günstigeren Nutzung/ Aussagen zu bzw. Umgang mit Konversionsflächen (z. B. Patriotstellung)

Konfliktentschärfung bei den unterschiedlichen Interessengruppen

Das Nutzungskonzept soll außerdem als Basis für eine Förderung der vorgeschlagenen und umzusetzenden Maßnahmen im Rahmen des Leader- Prozesses der LAG Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm dienen. Hierfür ist es erforderlich, ein mit der breiten Öffentlichkeit, den lokalen Akteuren, den politischen Entscheidungsträgern und insbesondere den Grundstückseigentümern – speziell den Kiesunternehmern – abgestimmte und konsensfähiges Konzept zu erarbeiten. Für ein erfolgreiches Entwicklungskonzept und eine unproblematische Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen ist eine breite Akzeptanz der Ergebnisse und Identifikation mit der Planung in der Bevölkerung wichtig.

Deshalb ist eine Bürgerbeteiligung in Form von Workshops unbedingt erforderlich.

A4. Einzubindende Akteure

Die Vernetzung der zahlreichen Partner stellt eine große Herausforderung an einen erfahrenen Planer dar. Dies bietet jedoch die Chance, die Interessen aller Beteiligten abzuwägen und konsensfähige Lösungen zu finden. Das Projekt leistet so auch einen Beitrag zur interkommunalen Zusammenarbeit, zum Abbau von Konflikten und zur Identitätsbildung im Landkreis. Die beteiligten Kommunen sind:  Stadt Geisenfeld,  Markt Manching,  Markt Reichertshofen,  Gemeinde Ernsgaden,  Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm

Des Weiteren sollen u. a. nachfolgende Körperschaften, Träger öffentlicher Belange, Organisationen und Privatpersonen eingebunden werden:

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 Landratsamt Pfaffenhofen – Fachbehörden, wie Untere Naturschutzbehörde, Wasserwirtschaft, Immissionsschutz, Baurecht etc.  Wasserwirtschaftsamt  Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pfaffenhofen  Wehrbereichsverwaltung  Jäger  Fischer  Bayerischer Bauernverband  Grabenverbände  Eigentümer der Seen/ Weiher  Kiesabbauunternehmen  Vereine  Interessierte Bürgerinnen und Bürger  Wassersportler u.a.m. je nach Betroffenheit

A5. Zusammenfassung

Das Nutzungskonzept soll einen nachhaltig abgestimmten Ansatz zur Nutzung der Kiesweiher für künftige Generationen leisten und Konflikte der unterschiedlichen Nutzergruppen entschärfen bzw. lösen. Hierzu sind innovative und zukunftsorientierte Lösungsansätze erwünscht.

Mehrwert von Leader:

Ohne Leader mit seinen Leitlinien wäre dieses Projekt nicht möglich.

Zeitplan zur Erstellung des Nutzungskonzeptes: Oktober 2016 – Juli 2017

Teil B Zu erbringende Leistungen

Der Auftraggeber (AG) ist über den Leistungsfortschritt, Schritte und Vorgehensweisen zu informieren bzw. sind diese während der Bearbeitung kontinuierlich mit dem AG abzustimmen. Dies ist entsprechend in alle nachfolgenden Leistungsblöcke mit einzukalkulieren.

B1. Fragestellungen

Im Rahmen des Konzeptes sollen u. a. besondere Fragestellungen geklärt werden:  Auf welchen Flächen ist ein moderater Kiesabbau noch denkbar und möglich?  Welche Seen sollen dem Badebetrieb, einer sportlichen Freizeitnutzung bzw. als extensiver Landschaftssee dienen?  Welche Nutzung ist auf dem Gelände der Patriotstellung, wo derzeit ca. 150 Asylanten untergebracht sind, denkbar?

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 Ist eine intensivere Nutzung der Seen sowie des angrenzenden Geländes als bisher vorstellbar und welche innovativen Möglichkeiten gäbe es?  Welche Infrastruktur würde hierzu benötigt werden?

B2. Grundlagen

Grundlagen Bestand  werden durch AG zur Verfügung gestellt:  digitale Flurkarte  Liegenschafts- bzw. Eigentumsverhältnisse  Digitales Geländemodell  Orthofotos  Flächennutzungs- und Bebauungsplan  Biotop-Managementplan  Hydrogeologisches Gutachten BGU (Teil 1 und 2)  Inselgutachten

 sind durch Auftragnehmer (AN) eigenverantwortlich zu besorgen  Regionalplan Region Ingolstadt  Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP)  Artenschutzkartierung (ASK)  Biotopkartierung  Erkenntnisse des Wasserwirtschaftsamtes Ingolstadt und Auswertung bereits evtl. vorliegender Planungen (z. B. Katasterpläne, Luftbilder des Wasserwirtschaftsamtes)

B3. Bestandsaufnahme und Grundlagenauswertung Ist-Situation

 Die Auswertung und Überprüfung aller bisherigen Gutachten, Planungen und Vorhaben zum Feilenmoos (z. B. des Inselgutachtens) hinsichtlich ihrer Aktualität, Gültigkeit und Relevanz für die Planung  Bestandsaufnahme vor Ort und Fotodokumentation  Abschätzung Artenpotenzial (Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung bei konkretem Vorhaben)  Zusammenfassung und Bewertung der Ist-Situation anhand der gewonnenen Erkenntnisse aus den v. g. Punkten  Darstellung in Text und Karte

B4. Behörden- und Bürgerbeteiligung a. Abstimmung und Beteiligung Behörden, Träger öffentlicher Belange (TöB) und fachlich Beteiligter  Vorbereitung und Durchführung Abstimmungstermin (scoping) mit AG, Behörden und fachlich Beteiligten  Vorbereitung und Durchführung Abstimmungstermin (screening) mit AG, Behörden und fachlich Beteiligten b. Bürgerbeteiligung

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 Vorbereitung, Organisation und Durchführung eines Workshops über die Dauer von 4 Tagen (verteilt, nicht am Stück) mit Bürgern und Interessierten; Bildung von Arbeitsgruppen

Die Informationen und Ergebnisse der Behörden- und Bürgerbeteiligung sind für die weitere Bearbeitung zu verwerten und zu dokumentieren.

B5. Konflikt – und Potenzialanalyse – Entwurf

Darstellung der Interessen und Ansprüche  Konfliktplan Gesamtgelände inkl. Bewertung  Darstellung in Text und Karte  Potenzialplan Gesamtgelände inkl. Bewertung  Darstellung in Text und Karte  Übereinanderlagerung der Konflikte und Potenziale als Grundlage für Entwurf Konzeptplan inkl. Bewertung und Empfehlungen

B6. Nachfolgenutzungskonzept – endgültige Planfassung

 Textliche Zusammenfassung der Vorgehensweise, Erläuterungen und Ergebnisse aus den Punkten B1 – B5  Konzeptplan Gesamtgelände bausteinartig und Zielgruppen orientiert inkl. Darstellung der einzelnen Funktions- bzw. Schwerpunktbereiche ( Aufzeigen von 2 Nutzungsvarianten eines Schwerpunktbereiches) und Aussagen zu Grobkonzept Infrastruktur  Abschätzung der Beeinflussung der Schutzgüter und des FFH-Gebietes durch Planung ( Aussagen zu durchzuführenden Prüfungen)  Erstellung Maßnahmenkatalog, inkl. Aussagen über mögliche Auswirkungen auf bestehende übergeordnete Planungen (evtl. Aussagen zu erforderlichen Änderungen?)  Kostenschätzung des Gesamtmaßnahmenkonzeptes inkl. Aufzeigen von potentiellen Fördermitteln für Maßnahmenumsetzung  Detaillierte Darstellung eines (oder mehrerer) Schwerpunktbereiche inkl. Kostenberechnung  Darstellung Realisierungs- Zeitplan des Nachfolgekonzepts  Wirtschaftlichkeitsprognose zum Konzeptplan

- Abgabeform –

Alle Unterlagen aus B3, B4, B5 und B6 sind je 2-fach als Eingabemappe in Papierform sowie als pdf-, doc und dxf/ dwg-Format auf CD-Rom abzugeben.

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