Nachhaltig Durch Das Kirchenjahr. Materialien Für Andachten Und
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Nachhaltig durch das Kirchenjahr „Meine Hilfe kommt von Gott“ Psalm 121,2 Materialien für Andachten und Gottesdienste zu den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Herrenhäuser Str. 12 | 30419 Hannover Telefon: 0800-50 40 60 2 www.ekd.de Juli 2019 Download: www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/materialien_nachhaltigkeit_2019.pdf Gestaltung: Büro Schroeder | www.bueroschroeder.com INFO SERVICE Evangelische Kirche 0800-5040602 [email protected] Inhalt Nachhaltigkeit als Herausforderung für Politik, Gesellschaft und Kirche 2 Gottesdienstentwürfe 6 Nachhaltigkeitsziel 1 – Advent 6 Nachhaltigkeitsziel 2 – Erntedank 8 Nachhaltigkeitsziel 2 – Internationaler Ernährungstag 16.10. 12 Nachhaltigkeitsziel 3 – Volkstrauertag, Weltgesundheitstag 7.4. oder Diakonie-Sonntag 20 Nachhaltigkeitsziel 4 – Weltkindertag 1.6. 26 Nachhaltigkeitsziel 5 – Internationaler Frauentag 8.3. 31 Nachhaltigkeitsziel 5 – Weihnachten 38 Nachhaltigkeitsziel 6 – Erntedank 42 Nachhaltigkeitsziel 7 – Advent 43 Nachhaltigkeitsziel 8 – 1. Mai 47 Nachhaltigkeitsziel 10 – Sonntag Judika, Passionszeit 52 Nachhaltigkeitsziel 10 – Nikolaustag 61 Nachhaltigkeitsziel 11 – Empfang bei der Kommune 65 Nachhaltigkeitsziel 12 – Gemeindefeste in der Sommerzeit 70 Nachhaltigkeitsziel 12 – Faire Woche im September 74 Nachhaltigkeitsziel 13 – Schöpfungszeit (1. September bis 4. Oktober) 83 Nachhaltigkeitsziel 14 – Tag des Meeres 8.6. 89 Nachhaltigkeitsziel 15 – Tag der Artenvielfalt 22.5. 94 Nachhaltigkeitsziel 16 – Ökumenische Friedensdekade 100 Nachhaltigkeitsziel 16 – Friedensdekade 109 Nachhaltigkeitsziel 16 – Tag der Menschenrechte 10. Dezember 116 Nachhaltigkeitsziel 17 – Pfingsten 119 Alle 17 Nachhaltigkeitsziele – Ökumenische Friedensdekade 126 Register 128 Themenregister 128 Bibelstellenregister 129 1 Nachhaltigkeit als Herausforderung für Politik, Gesellschaft und Kirche Globale Herausforderungen Sustainable Development Goals (SDGs) – Nachhaltigkeitsziele der UN von 2015 Nachhaltigkeit gehört zu den Überlebensfragen der Gegenwart. Geht es doch im Kern darum, wie Viel Rückenwind hat der Nachhaltigkeitsdiskurs die Grundbedürfnisse aller Menschen heute sowie durch die globalen UN-Konferenzen für Umwelt der zukünftigen Generationen befriedigt werden und Entwicklung in den 1990er-Jahren und können, ohne die natürlichen Lebensgrundlagen schließlich durch die Agenda 2030 bekommen, die zu gefährden und die planetarischen Grenzen zu 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen am verletzen. 25. September 2015 in New York verabschiedeten. Vorausgegangen war ein mehr als dreijähriger Dis- Angesichts der Tatsache, dass immer noch über kussions- und Verhandlungsprozess. Die 17 Ziele 800 Millionen Menschen von Hunger bedroht sind für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Deve- und jeden Tag über 20.000 Menschen an Hunger lopment Goals – SDGs) mit ihren 169 Unterzielen sterben, sind wir von Befriedigung der Grundbe- sind das Kernstück der Agenda 2030. Sie tragen dürfnisse aller Menschen noch weit entfernt. Der der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Klimawandel schreitet voran und verschärft die Dimension der nachhaltigen Entwicklung Rech- Kluft zwischen Armut und Reichtum, denn seine nung und führen zum ersten Mal Armutsbekämp- Folgen treffen die am meisten, die am wenigsten fung und nachhaltige Entwicklung in einer Agenda dazu beigetragen haben und sich auch am wenigs- zusammen. Mit der Agenda 2030 haben die Regie- ten schützen können. Die Überschreitung der so- rungen den globalen Rahmen für die Nachhaltig- genannten planetarischen Grenzen gefährdet das keitspolitik der kommenden Jahre abgesteckt. Überleben der Menschheit und auch den Fortbe- stand der Natur, wie wir sie heute kennen. „Wir können die erste Generation sein, der es ge- Das fordert uns auch als Kirchen heraus, geht es lingt, die Armut zu beseitigen, ebenso wie wir die letzte sein könnten, die die Chance hat, unseren doch um die Zerstörung der Schöpfung Gottes und Planeten zu retten.“ die grundlegende Verletzung der Grundbedürf- Ban-Ki Moon, UN-Generalsekretär von 2007 bis nisse vieler Menschen, die nach dem biblischen 2016 Zeugnis Ebenbilder und Kinder Gottes sind. Die Auseinandersetzung mit den Fragen einer nachhaltigen Entwicklung ist für die evangelische Die SDGs sollen bis 2030 global und von jedem Kirche nicht neu. Schon in den 1970er-Jahren hat UNO-Mitgliedstaat erreicht werden. Das heißt, alle zum Beispiel der Ökumenische Rat der Kirchen, Staaten sind gleichermaßen aufgefordert, die herausgefordert durch den Bericht des Club of drängenden Herausforderungen der Welt gemein- Rome, eine „verantwortliche und nachhaltige Ge- sam zu lösen. Mit dem Titel „Transformation unse- sellschaft (responsible and sustainable society)“ rer Welt: Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwick- gefordert. Die Kirchen im ÖRK haben also lange lung“ signalisieren die Regierungen den Anspruch, vor der UN die Nachhaltigkeit auf die globale poli- dass die SDGs grundlegende Veränderungen in Po- tische Agenda gesetzt! litik und Gesellschaft anstoßen und die Entwick- lung zu einem nachhaltigen, klima- und umwelt- 2 verträglichen Leben und Wirtschaften vorantrei- ken erst noch entwickelt bzw. Daten regelmäßig ben sollen. erhoben werden. Die Präambel fasst die Themenbereiche der Agenda unter den fünf P´s zusammen: Rolle der Kirchen bei der Umsetzung der People – Planet – Prosperity – Peace – SDGs Partnership. Die Nachhaltigkeitsziele der UN sind – auch wenn Die Ziele für nachhaltige Entwicklung im zweiten sie einige Widersprüche in sich tragen – für die Kir- Teil des Dokuments bilden – nach der Deklaration chen eine wichtige Referenzgröße. Der Rat der EKD der Staats- und Regierungschefs – das Herzstück hat 2018 ein Impulspapier herausgegeben, das von der Agenda 2030. Sie sind weltweit gültig und be- der Kammer für nachhaltige Entwicklung verfasst schränken sich nicht mehr nur auf die ärmeren wurde und den Titel trägt „Geliehen ist der Stern, Länder des Südens. Die SDGs sind wesentlich am- auf dem wir leben. Die Agenda 2030 als Herausfor- bitionierter und differenzierter als die Millennium derung für die Kirchen“ (www.ekd.de/ekd_de/ds_ Development Goals (MDGs) aus dem Jahr 2000. So doc/ekd_texte_130_2018.pdf). Zusammen mit an- enthalten die SDGs auch eine Reihe ökologischer deren Akteuren vertritt die EKD darin das Konzept Ziele. der „starken Nachhaltigkeit“, das die Einhaltung der planetarischen Grenzen als Priorität versteht, Im dritten Teil der Agenda 2030 werden verschie- als einen Rahmen, innerhalb dessen Wirtschaft dene Mittel zur Umsetzung genannt. Zu jedem Ziel und Politik agieren müssen. Die EKD und ihre werden Unterziele und – mehr oder weniger allge- Gliedkirchen fühlen sich ebenfalls verantwortlich mein formulierte – Maßnahmen genannt. für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele. Sie wollen dabei „Mahner, Mittler und Motor“ für eine Der vierte und letzte Teil des Dokuments beschäf- nachhaltige Entwicklung sein. tigt sich mit der Weiterverfolgung und Überprü- fung der Ziele. Unter anderem soll ein jährlicher Niemand – auch nicht die Kirche – hat für die an- Fortschrittsreport des UN-Generalsekretärs er- stehenden großen Transformationen die alles um- scheinen. Die Regierungen sind dazu angehalten, fassende und alleingültige Lösung. Diese Transfor- auf freiwilliger Basis Berichte zur Umsetzung in mationen erfordern ganz neue Leitbilder und Kon- den einzelnen Ländern vorzulegen. Die Bundesre- zepte, die noch gefunden werden müssen. Sie sind gierung hat dies als eines der ersten Länder bereits eher eine Suchbewegung als ein fertiges Konzept. für das Jahr 2016 getan und über die Umsetzung Daran müssen sich die Kirchen beteiligen. Der Pil- berichtet. gerweg der Gerechtigkeit und des Friedens, den die Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates der Anhand von schließlich 232 festgelegten Indikato- Kirchen 2015 in Busan ausgerufen haben, ist eine ren sollen die Fortschritte bei der Umsetzung der solche Suchbewegung. Viele Kirchen weltweit – SDGs gemessen werden. Noch gibt es nicht zu al- darunter auch die evangelischen Landeskirchen in len Indikatoren aussagekräftige und belastbare Deutschland und die Evangelische Konferenz für Zahlen. Teilweise müssen aussagekräftige Statisti- Friedensarbeit– beteiligen sich an diesem Pilger- weg. Gemeinsam mit anderen suchen sie nach We- 3 gen zum Frieden im gesellschaftlichen Zusammen- wie denn ein gutes Leben für alle innerhalb der leben lokal und global, zum Frieden in den welt- planetarischen Grenzen aussehen kann und soll. wirtschaftlichen Zusammenhängen und zum Frie- den mit der Mitschöpfung. In gesellschaftlichen Der Beitrag der Kirchen zu den anstehenden Trans- Konflikten zur Umsetzung der SDGs kann die Kir- formationen besteht vor allem darin, angesichts che Räume anbieten, in denen offene und faire der Größe der Herausforderung dennoch zu einer Diskurse verschiedener gesellschaftlicher Akteure Perspektive der Hoffnung und zu verantwortli- stattfinden. chem Handeln zu ermutigen. Vielen Menschen fehlt der Glaube, dass man angesichts der vielfälti- Die Botschaft der Kirche wird nur überzeugen, gen und komplexen globalen Probleme etwas zum wenn sie selbst Vorbild ist für eine nachhaltige Le- Besseren verändern kann. Der christliche Glaube bensweise. Achtsamer und bewahrender Umgang kann dafür die nötige Zuversicht und Gelassenheit mit der Schöpfung, Solidarität mit den Armen, Ein- geben, denn gegen alle Bedrohungen des Lebens satz für ihre Lebensrechte und umfassende Partizi- vertraut er auf den Gott, der das Leben geschaffen pation müssen Vorrang haben vor Gewinnmaxi- hat und