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Gemeinde Landkreis

Öffentliche Bekanntmachung

Vollzug des Baugesetzbuches; Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ - Entwurf Erneute öffentliche Auslegung gemäß § 4a Abs. 3 i.V.m. § 3 Abs. 2 BauGB i.V.m. § 13 a BauGB

Der Gemeinderat der Gemeinde Wehringen hat am 21.11.2017 beschlossen, für den Bereich des Grundstücks Flur Nr. 688 sowie Teilflächen der Grundstücke Flur Nr. 689 (Pestalozzistraße), 688/4 und 688/5 jeweils Gemarkung Wehringen, im östlichen Teil der Ortslage Wehringen, unmittelbar südlich der Pestalozzistraße (tlw. einschließlich) und westlich der Römerstraße, den Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ aufzustellen. Nach Überarbeitung der Planung und Neuord- nung der Erschließungssituation umfasst der Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 23 nun- mehr die Grundstücke Flur Nr. 688 und 688/6 sowie Teilflächen der Grundstücke Flur Nr. 688/3, 688/4 (Römerstraße) und 688/5, jeweils Gemarkung Wehringen. Mit der Ausarbeitung des Bebau- ungsplanes Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ wurde die Arnold Consult AG in Kissing beauftragt. Das Aufstellungsverfahren wird im sogenannten „beschleunigten“ Verfahren nach § 13 a BauGB (Baugesetzbuch) durchgeführt. In diesem Verfahren wird von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB und von der Erstellung eines eigenständigen Umweltberichtes nach § 2a Satz 2 Nr. 2 BauGB abgesehen. Die Grundstückseigentümer des Grundstücks Flur Nr. 688 planen die plangegenständlichen Flächen südlich der Pestalozzistraße und westlich der Römerstraße einer baulichen Nutzung in Form einer Wohnbebauung zuzuführen. In diesem Zusammenhang wurde bereits ein konkretes Konzept zur Bebauung des Areals südlich der Pestalozzistraße erarbeitet, das als Grundlage für die weitere Ent- wicklung dieses Bereiches herangezogen wird. Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ soll eine wohnbauliche Entwicklung auf dem innerörtlichen Areal süd- lich der Pestalozzistraße planungsrechtlich gesichert werden. In Anlehnung an die Umgebungsbe- bauung und die Vorgaben der bereits rechtsverbindlichen Bebauungspläne der Umgebung wird das Plangebiet als „Allgemeines Wohngebiet (WA)“ nach § 4 BauGB festgesetzt. Die verkehrliche Er- schließung der überplanten Bauflächen soll über östlich anliegende Römerstraße gewährleistet wer- den. Zum Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ in der Fassung vom 21.11.2017 fand in der Zeit vom 18.12.2017 bis einschließlich 26.01.2018 bereits die öffentliche Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB sowie mit Schreiben vom 13.12.2017 bis einschließlich 26.01.2018 die Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 2 BauGB statt. Im Rahmen dieser öffentlichen Auslegung und Beteiligung wurden Anregungen und Einwände vorgetragen, die zu einer Überarbeitung des Bebauungsplanes Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ geführt haben. Der geänderte bzw. ergänzte, vom Gemeinderat Wehringen am 23.10.2019 gebilligte Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“, beste- hend aus der Planzeichnung (Teil A), dem Textteil (Teil B) und der Begründung (Teil C), jeweils in der Fassung vom 23.10.2019, liegt im Rathaus Wehringen, Nördliche Hauptstraße 18, in 86517 Wehringen in der Zeit

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vom 20. Januar 2020 bis einschließlich 21. Februar 2020 im Rahmen der erneuten öffentlichen Auslegung gemäß § 4a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 3 Abs. 2 BauGB i.V.m. § 13 a BauGB zu jedermanns Einsichtnahme erneut öffentlich aus. Die überarbeiteten Ent- wurfsunterlagen können ebenfalls online unter www.wehringen.de im Internet eingesehen werden. In diesem Zeitraum besteht während der bekannten Dienststunden die Möglichkeit sich über die allgemeinen Zwecke und Ziele sowie die wesentlichen Auswirkungen des Bebauungsplanes Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ zu unterrichten und Anregungen sowie Hinweise zu dem überarbei- teten Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ schriftlich oder zur Nie- derschrift vorzubringen. Es wird darauf hingewiesen, dass nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen bei der Beschluss- fassung über den Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ unberücksichtigt bleiben können.

Umgriff des Bebauungsplanes Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“

Wehringen, 10.01.2020 angeheftet: 10.01.2020

abgenommen: ______Manfred Nerlinger Erster Bürgermeister

- Teil B -

Gemeinde Wehringen Landkreis Augsburg

Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“

- ENTWURF -

T E X T T E I L

vom 21.11.2017

geändert am: 23.10.2019

______Arnold Consult AG Bahnhofstraße 141, 86438 Kissing Gemeinde Wehringen, Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ – Textteil (Entwurf) Fassung vom 23.10.2019 Seite 2 von 13

Die Gemeinde Wehringen erlässt aufgrund des § 2 Abs. 1 Satz 1 und der §§ 9, 10 Abs. 1 und 13 a des Baugesetzbuches (BauGB), der Art. 6, 79 und 81 der Bayer. Bauordnung (BayBO) und des Art. 23 der Gemeindeordnung (GO) für den Freistaat Bayern, jeweils in der zum Zeitpunkt des Satzungsbeschlusses gültigen Fassung, folgenden Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ als Satzung:

1. Inhalt des Bebauungsplanes Für das Baugebiet „Südlich der Pestalozzistraße“ gilt die von der ARNOLD CONSULT AG, Bahnhofstraße 141, 86438 Kissing ausgearbei- tete Bebauungsplanzeichnung mit Zeichenerklärung (Teil A), die - men mit nachstehenden textlichen Festsetzungen (Teil B), jeweils in der Fassung vom 23.10.2019, den Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ bildet. Die Begründung (Teil C) in der Fassung vom 23.10.2019 liegt dem Be- bauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ ebenfalls bei. Der räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ ergibt sich aus der Planzeichnung (Teil A). Für den Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ gilt, soweit nachfolgend im Einzelnen nichts Abweichendes geregelt wird, die BauNVO in der Fassung der Bekanntmachung vom 21.11.2017.

2. Art der baulichen Nutzung Der in der Planzeichnung mit WA gekennzeichnete Bereich wird als all- gemeines Wohngebiet (WA) im Sinne des § 4 Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21.11.2017 festge- setzt.

Zulässig sind: - Wohngebäude, - die der Versorgung des Gebietes dienenden Läden, Schank- und Spei- sewirtschaften sowie nicht störenden Handwerksbetriebe, - Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportli- che Zwecke.

ARNOLD CONSULT AGN:\2. Kissing\2017\1-17-524\SV\BE\Erneute Auslegung\Textteil_Entwurf_BP Nr. 23_Südlich_der_Pestalozzistr_2019-10-23.doc Bahnhofstraße 141, 86438 Kissing Gemeinde Wehringen, Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ – Textteil (Entwurf) Fassung vom 23.10.2019 Seite 3 von 13

Die in § 4 Abs. 3 BauNVO genannten Ausnahmen sind im allgemeinen Wohngebiet nicht zulässig.

3. Maß der baulichen Nutzung Das Maß der baulichen Nutzung ist in der Nutzungsschablone in der Planzeichnung (Teil A) festgesetzt.

4. Bauweise, überbaubare Grundstücks- fläche

4.1 Im Plangebiet gilt die offene Bauweise gemäß § 22 Abs. 2 BauNVO.

4.2 Die überbaubaren Grundstücksflächen sind durch Baugrenzen in der Planzeichnung festgesetzt.

4.3 Im allgemeinen Wohngebiet sind folgende Gebäudetypen zulässig: Typ A (steilgeneigtes Dach) Für den Gebäudetyp A gilt eine Wandhöhe von maximal 4,20 m und eine Gebäudeoberkante von maximal 9,00 m. Die Dächer der Hauptgebäude sind als symmetrische, steilgeneigte Satteldächer bzw. versetzt angeord- nete Pultdächer mit einer Dachneigung von 35° bis 45° zu erstellen.

ARNOLD CONSULT AGN:\2. Kissing\2017\1-17-524\SV\BE\Erneute Auslegung\Textteil_Entwurf_BP Nr. 23_Südlich_der_Pestalozzistr_2019-10-23.doc Bahnhofstraße 141, 86438 Kissing Gemeinde Wehringen, Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ – Textteil (Entwurf) Fassung vom 23.10.2019 Seite 4 von 13

Typ B (flachgeneigtes Dach) Für den Gebäudetyp B gilt eine Wandhöhe von maximal 6,00 m und eine Gebäudeoberkante von maximal 9,00 m. Die Dächer der Hauptgebäude sind als flachgeneigte symmetrische Sattel-, Walm-, bzw. Zeltdächer oder versetzt angeordnete Pultdächer mit einer Dachneigung von 15° bis 30° zu erstellen.

5. Mindestgröße der Grundstücke Die Mindestgröße von privaten Baugrundstücken muss je Teilfläche min- destens 500 m² betragen.

6. Anzahl der Wohnungen Im allgemeinen Wohngebiet sind je Einzelhaus maximal zwei Wohnungen zulässig.

7. Abstandsflächen Die gesetzlichen Abstandsflächenvorschriften nach Art. 6 Bayer. Bauord- nung (BayBO) bleiben von den Festsetzungen dieses Bebauungsplanes unberührt und sind damit innerhalb des Plangebietes unabhängig von den festgesetzten Baugrenzen zu beachten.

ARNOLD CONSULT AGN:\2. Kissing\2017\1-17-524\SV\BE\Erneute Auslegung\Textteil_Entwurf_BP Nr. 23_Südlich_der_Pestalozzistr_2019-10-23.doc Bahnhofstraße 141, 86438 Kissing Gemeinde Wehringen, Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ – Textteil (Entwurf) Fassung vom 23.10.2019 Seite 5 von 13

8. Höhenlagen

8.1 Die Oberkante der Erdgeschossfertigfußböden (EG-FFB) der Häuser im allgemeinen Wohngebiet darf maximal 0,50 m über der Oberkante der mittig an der Grundstückszufahrt anliegenden Straßenhinterkante der Er- schließungsstraße liegen. Maßgebend hierbei ist die Gehweg- /Straßenhinterkante orthogonal zur Mitte der straßenzugewandten Haus- fassade.

8.2 Die Wandhöhe (WH) bzw. Gebäudeoberkante (OK), gemessen von der Oberkante des Erdgeschossfertigfußbodens (EG-FFB) bis zum oberen Abschluss der Wand (WH) bzw. oberen Abschluss des Gebäudes (OK), dürfen die in Pkt. 4.3 festgesetzten Werte nicht überschreiten. Durch Son- nenkollektoren zur Warmwassererzeugung und Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung auf den Dachflächen darf die zulässige Wandhöhe (WH) um maximal 0,30 m überschritten werden. Eine Überschreitung der Ge- bäudeoberkante (OK) durch diese Anlagen ist nicht zulässig.

Schemaschnitt

(OK) Gebäudeobe

(WH) Wandh

r

kante kante

ö he EG-FFB EFH OK Straße

ARNOLD CONSULT AGN:\2. Kissing\2017\1-17-524\SV\BE\Erneute Auslegung\Textteil_Entwurf_BP Nr. 23_Südlich_der_Pestalozzistr_2019-10-23.doc Bahnhofstraße 141, 86438 Kissing Gemeinde Wehringen, Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ – Textteil (Entwurf) Fassung vom 23.10.2019 Seite 6 von 13

9. Gestaltung der Hauptgebäude

9.1 Die Firstlinie muss entsprechend den Festsetzungen in der Planzeichnung (Teil A) verlaufen. 9.2 Dachform und Dachneigung Im allgemeinen Wohngebiet sind die in Ziffer 4.3 festgesetzten Dachfor- men und Dachneigungen zulässig. Die Ausbildung von Tonnendächern oder einseitigen Pultdächern ist grundsätzlich unzulässig. Bei den Dä- chern erdgeschossiger Wintergärten und untergeordneter, eingeschossi- ger Anbauten (Erker, etc.) darf von den festgesetzten Dachformen und Dachneigungen der Hauptgebäude abgewichen werden. 9.3 Dacheindeckung Für die Gebäude im allgemeinen Wohngebiet sind als Dacheindeckungs- material nur einfarbige (auch geflammte) Dachziegel oder Dachpfannen in den Farben ziegelrot bis rotbraun sowie grau bzw. anthrazit zu verwen- den. Dabei ist zu gewährleisten, dass jedes Dach eine einheitliche Farb- gebung erhält. Bei Wintergärten und Terrassenüberdachungen sind auch Glasdächer zulässig. 9.4 Dachaufbauten Die Ausbildung von Dachgauben (allseitig von Dachflächen umgeben) ist nur bei einer Dachneigung des Hauptgebäudes von mehr als 35° zulässig. Zwerchgiebel (mit der Traufwand bündig) und Quergiebel (aus der Traufli- nie heraustretend) sind generell zulässig.

10. Garagen und Stellplätze, Nebenge- bäude und Nebenanlagen

10.1 Pro Wohneinheit sind mindestens zwei Stellplätze nachzuweisen, wobei mindestens ein Stellplatz als Garage oder Carport auszubilden ist. Der Stauraum vor Garagen darf nicht als Stellplatz angerechnet werden.

10.2 Garagen, Carports und Stellplätze sind nur innerhalb der dafür festgesetz- ten Flächen oder den durch Baugrenzen festgesetzten überbaubaren Grundstücksflächen zulässig.

10.3 Nebengebäude (z.B. Gartenhaus, Gartengerätehaus) bis zu einer maxi-

ARNOLD CONSULT AGN:\2. Kissing\2017\1-17-524\SV\BE\Erneute Auslegung\Textteil_Entwurf_BP Nr. 23_Südlich_der_Pestalozzistr_2019-10-23.doc Bahnhofstraße 141, 86438 Kissing Gemeinde Wehringen, Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ – Textteil (Entwurf) Fassung vom 23.10.2019 Seite 7 von 13

malen Grundfläche von 20 m² dürfen auch freistehend außerhalb der Baugrenzen errichtet werden, wenn der Abstand zur Erschließungsstraße mindestens 3,0 m beträgt.

10.4 Die Garagen und Carports sind entweder mit Flachdach oder mit der Dachform und der maximalen Dachneigung des Hauptgebäudes auszu- führen. Auf Garagen sind Dachaufbauten, mit Ausnahme von Sonnenkol- lektoren und Photovoltaikanlagen, unzulässig.

10.5 Um der Versiegelung des Bodens entgegenzuwirken, sind die Garagen- einfahrten, Park- und Stellplätze, soweit es die örtlichen Bodenverhältnis- se zulassen, als offenporige, versickerungsfähige Beläge oder befestigte Vegetationsflächen (z.B. sog. Ökopflaster, Pflaster mit Rasenfuge, Schot- terrasen, wassergebundene Beläge) auszuführen.

11. Fassadengestaltung Die Fassaden der Gebäude im allgemeinen Wohngebiet sind mit Putz oder Holzverschalung auszuführen. Für kleinere, untergeordnete Flächen ist auch die Verwendung von Sichtbeton, Metall oder Naturstein möglich. Auffallend unruhige bzw. gemusterte Putzstrukturen sind unzulässig. Orts- fremde Materialien, wie Verkleidungen in Keramik, Kunststoff oder Spalt- klinker, Waschbeton, grelle Farben und glänzende Oberflächen sind unzu- lässig.

12. Grünordnung Anpflanzungen gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB 12.1 Auf den privaten Grundstücken ist pro angefangene 500 m² Grundstücks- fläche mindestens ein Baum der Artenliste a) oder b) zu pflanzen. Exo- tisch wirkende Hecken, insbesondere Thujahecken als Formhecken, sind als Abgrenzung nicht zulässig.

12.2 Für die festgesetzten Anpflanzungen sind die folgenden Angaben zu Ar- tenauswahl, Pflanzqualität, Sicherung des Bodenstandraumes, Pflanzzeit- punkt und Erhaltung der Pflanzung zu beachten.

ARNOLD CONSULT AGN:\2. Kissing\2017\1-17-524\SV\BE\Erneute Auslegung\Textteil_Entwurf_BP Nr. 23_Südlich_der_Pestalozzistr_2019-10-23.doc Bahnhofstraße 141, 86438 Kissing Gemeinde Wehringen, Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ – Textteil (Entwurf) Fassung vom 23.10.2019 Seite 8 von 13

Artenliste für Gehölzpflanzungen a) Großkronige Bäume, Wuchsklasse I *Berg-Ahorn Acer pseudoplatanus *Spitz-Ahorn Acer platanoides Stiel-Eiche Quercus robur *für eine straßenbegleitende Bepflanzung geeignete Bäume b) Mittelkronige Bäume, Wuchsklasse II Feld-Ahorn Acer campestre Birke Betula pendula *Hainbuche Carpinus betulus Vogel-Kirsche Prunus avium Mehlbeere Sorbus aria Vogelbeere Sorbus aucuparia *Obstgehölze als Hochstamm oder Halbstamm *für eine straßenbegleitende Bepflanzung geeignete Bäume c) Sträucher Hasel Corylus avellana Weißdorn Crataegus monogyna Liguster Ligustrum vulgare Heckenkirsche Lonicera xylosteum Schlehe Prunus spinosa Kreuzdorn Rhamnus cathartica Alpen-Johannisbeere Ribes alpinum Hunds-Rose Rosa canina Wein-Rose Rosa rubiginosa Schwarzer Holunder Sambucus nigra Wolliger Schneeball Viburnum lantana Gemeiner Schneeball Viburnum opulus d) Geschnittene Hecken Feldahorn Acer campestre Hainbuche Carpinus betulus Kornelkirsche Cornus mas Weißdorn Crataegus monogyna Rotbuche Fagus silvatica Liguster Ligustrum vulgare

Mindestqualitäten zum Zeitpunkt der Pflanzung Großkronige Bäume: Hochstämme oder Stammbüsche, 3 - 4-mal verpflanzt Stammumfang (STU) 12 - 14 cm bei straßenbegleitender Bepflanzung ausschließlich Bäume mit gera- dem, durchgehendem Leittrieb aus extra weitem Stand Mittelkronige Bäume: wie vor, jedoch (STU) 10-12 cm

ARNOLD CONSULT AGN:\2. Kissing\2017\1-17-524\SV\BE\Erneute Auslegung\Textteil_Entwurf_BP Nr. 23_Südlich_der_Pestalozzistr_2019-10-23.doc Bahnhofstraße 141, 86438 Kissing Gemeinde Wehringen, Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ – Textteil (Entwurf) Fassung vom 23.10.2019 Seite 9 von 13

bei straßenbegleitender Bepflanzung ausschließlich Bäume mit gera- dem, durchgehendem Leittrieb aus extra weitem Stand Sträucher: 2-mal verpflanzt, ohne Ballen, Höhe mind. 60 - 80 cm.

Sicherstellung des Standraumes von Bäumen Die offene oder mit einem dauerhaft luft- und wasserdurchlässigen Belag versehene Fläche muss mindestens 6 m² betragen. Der durchwurzelbare Raum muss bei einer Mindestbreite von 2,0 m mindestens 16 m² betragen und eine Tiefe von 80 cm haben. Die Pflanzbarkeit von Gehölzen muss auch bei der Sicherstellung der Lei- tungsfreiheit gewährleistet sein.

Ausführungszeitpunkt der Pflanzung Die Durchgrünung auf den privaten Grundstücken ist spätestens eine Pflanzperiode nach Nutzungsaufnahme des Wohngebäudes umzusetzen.

Erhaltung und Pflege der Pflanzungen Sämtliche Pflanzungen, sind vom Grundstückseigentümer im Wuchs zu fördern, zu pflegen und vor Zerstörung zu schützen. Ausgefallene Pflan- zen sind artgleich zu ersetzen. Bäume sind bis zur Ausbildung eines gleichmäßigen Kronenaufbaues ge- gebenenfalls mit einem Erziehungsschnitt zu versehen, anschließend ist im Rahmen der Unterhaltungspflege nur noch in Zeitabständen von 5 - 10 Jahren das Totholz zu entfernen. Sträucher sind bedarfsorientiert ca. alle 10 - 15 Jahre während der Vege- tationsruhe sukzessive zur Verjüngung auf den Stock zu setzen bzw. zu- rückzunehmen.

Wasserversickerung Pflanzflächen sind so anzuordnen und zu gestalten, dass sie eine breitflä- chige Versickerung von unverschmutztem Oberflächenwasser über die belebte Bodenzone ermöglichen.

Hinweise Für weitere Gehölzpflanzungen, die nicht im Plan festgesetzt sind, sollen bevorzugt ebenfalls die in der Artenliste aufgeführten Arten verwendet werden. Koniferen und exotisch wirkende Gehölze sind zu vermeiden. Der Mutterboden ist gemäß § 202 BauGB in nutzbarem Zustand zu erhal- ten und vor Vernichtung und Vergeudung zu schützen.

ARNOLD CONSULT AGN:\2. Kissing\2017\1-17-524\SV\BE\Erneute Auslegung\Textteil_Entwurf_BP Nr. 23_Südlich_der_Pestalozzistr_2019-10-23.doc Bahnhofstraße 141, 86438 Kissing Gemeinde Wehringen, Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ – Textteil (Entwurf) Fassung vom 23.10.2019 Seite 10 von 13

13. Grundwasser, Niederschlagswasser- beseitigung 13.1 Das gesamte unverschmutzte Oberflächenwasser von Dach-, Hof- und privaten Verkehrsflächen ist auf den jeweiligen privaten Grundstücksflä- chen zurückzuhalten und über geeignete Versickerungsanlagen nach Re- gelwerk DWA-A 138 „Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versicke- rung von Niederschlagswasser“ und dem Merkblatt DWA-M 153 „Hand- lungsempfehlungen zum Umgang mit Regenwasser“ unter Berücksichti- gung der Niederschlagswasserfreistellungsverordnung (NWFreiV) vor Ort zur Versickerung zu bringen.

13.2 Verschmutztes Niederschlagswasser ist auf den einzelnen Grundstücken zurückzuhalten und in die öffentliche Kanalisation abzuleiten.

13.3 Hausdrainagen dürfen nicht an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen werden.

14. Einfriedungen Einfriedungen gegenüber öffentlichen und privaten Verkehrsflächen sind bis zu einer maximalen Gesamthöhe von 1,20 m über der Oberkante der angrenzenden Straßenhinterkante zulässig. Maschendrahtzäune, Beton- wände und gemauerte Einfriedungen sind als Einfriedung zu öffentlichen und privaten Verkehrsflächen unzulässig. Die Ausbildung von Sockeln (z.B. Betonrandleisten) ist im allgemeinen Wohngebiet generell unzulässig.

15. Sonstige textliche Festsetzungen

15.1 Alle Leitungen, die der Ver- und Entsorgung der Neubauten im Plangebiet dienen, sind unterirdisch zu verlegen. Oberirdische Öl- und Gasbehälter sind unzulässig.

15.2 Abfallbehälter müssen entweder in den Gebäuden oder in geschlossenen Müllboxen, die gestalterisch in die Einfriedung einzubeziehen sind, unter-

ARNOLD CONSULT AGN:\2. Kissing\2017\1-17-524\SV\BE\Erneute Auslegung\Textteil_Entwurf_BP Nr. 23_Südlich_der_Pestalozzistr_2019-10-23.doc Bahnhofstraße 141, 86438 Kissing Gemeinde Wehringen, Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ – Textteil (Entwurf) Fassung vom 23.10.2019 Seite 11 von 13

gebracht werden.

15.3 Werbeanlagen sind unzulässig. Dies gilt nicht für Schilder, die auf Beruf oder Gewerbe im Sinne des § 13 BauNVO hinweisen und am Ort der Be- rufs- oder Gewerbeausübung aufgestellt werden.

16. Änderung bestehender Bebauungspläne Mit Inkrafttreten des Bebauungsplanes Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistra- ße“ wird der rechtsverbindliche Bebauungsplan Nr. 5 „Alpen- und Römer- straße“, soweit dieser innerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungs- planes Nr. 23 liegt, geändert und insoweit unwirksam.

17. Ordnungswidrigkeiten Mit einer Geldbuße bis zu 500.000 € kann belegt werden, wer vorsätzlich oder fahrlässig den örtlichen Bauvorschriften in dieser Satzung zuwider- handelt (Art. 79 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 BayBO).

18. In-Kraft-Treten Der Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ tritt mit der orts- üblichen Bekanntmachung des Satzungsbeschlusses in Kraft.

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Wehringen, ______

______Manfred Nerlinger Erster Bürgermeister Siegel ______

ARNOLD CONSULT AGN:\2. Kissing\2017\1-17-524\SV\BE\Erneute Auslegung\Textteil_Entwurf_BP Nr. 23_Südlich_der_Pestalozzistr_2019-10-23.doc Bahnhofstraße 141, 86438 Kissing Gemeinde Wehringen, Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ – Textteil (Entwurf) Fassung vom 23.10.2019 Seite 12 von 13

______

Ausgefertigt, ______

______Manfred Nerlinger Erster Bürgermeister Siegel ______

Textliche Hinweise

Vorschriften und Regelwerke Die der Planung zu Grunde liegenden speziellen Vorschriften und Regelwerke (insbe- sondere Erlasse, DIN-Vorschriften und Merkblätter) sind beim Deutschen Patentamt archivmäßig gesichert hinterlegt. Sie sind bei der Beuth-Verlag GmbH, Burggrafen- straße 6 in 10787 Berlin zu beziehen. Die der Planung zu Grunde liegenden speziellen Vorschriften und Regelwerke können auch bei der Gemeindeverwaltung Wehringen, Nördliche Hauptstraße 18, 86517 Wehringen nach Voranmeldung (08234/9611-0) kostenlos eingesehen werden.

Denkmalschutz Für Bodeneingriffe jeglicher Art im Geltungsbereich des Bebauungsplanes ist eine denkmalrechtliche Erlaubnis gemäß Art. 7.1 DSchG notwendig, die in einem eigen- ständigen Erlaubnisverfahren bei der zuständigen Unteren Denkmalschutzbehörde zu beantragen ist.

Altlasten Bei Erdarbeiten ist generell darauf zu achten, ob evtl. künstliche Auffüllungen, Altab- lagerungen o. Ä. angetroffen werden. In diesem Fall ist umgehend das Landratsamt Augsburg einzuschalten, das alle weiteren erforderlichen Schritte in die Wege leitet.

Geogene Bodenbelastungen Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Böden mit von Natur aus erhöhten Schadstoffgehalten (geogene Bodenbelastungen) vorliegen, welche zu zusätzlichen Kosten bei der Verwertung/Entsorgung führen können. Daher wird den Bauherren

ARNOLD CONSULT AGN:\2. Kissing\2017\1-17-524\SV\BE\Erneute Auslegung\Textteil_Entwurf_BP Nr. 23_Südlich_der_Pestalozzistr_2019-10-23.doc Bahnhofstraße 141, 86438 Kissing Gemeinde Wehringen, Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ – Textteil (Entwurf) Fassung vom 23.10.2019 Seite 13 von 13

empfohlen vorsorglich Bodenuntersuchungen durchzuführen. Das Landratsamt ist von festgestellten geogenen Bodenbelastungen in Kenntnis zu setzen.

Landwirtschaftliche Emissionen Die Erwerber, Besitzer und Bebauer der Grundstücke im Planbereich haben die land- wirtschaftlichen Emissionen (Lärm-, Geruchs- und Staubeinwirkungen) die bei der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung der in der Ortslage liegenden landwirtschaftlichen Hofstellen auftreten können, zu dulden und entschädigungslos hinzunehmen. In diesem Zusammenhang wird insbesondere darauf hingewiesen, dass mit zeitwei- ser Lärmbelästigung (Verkehrslärm aus landwirtschaftlichem Fahrverkehr) auch vor 06:00 Uhr morgens, bedingt durch das tägliche Futter holen, zu rechnen ist. Zudem sind sonstige Lärmbeeinträchtigungen jeglicher Art, z. B: während der Erntezeit (Mais- Silage-, Getreide- und evtl. Zuckerrübenernte) auch nach 22:00 Uhr zu dulden.

Grundwasserabsenkung Für eine evtl. erforderliche Grundwasserabsenkung bei der Gründung von Bauwerken (Bauwasserhaltung) ist rechtzeitig vorher eine wasserrechtliche Erlaubnis einzuholen bzw. ein Wasserrechtsverfahren beim Landratsamt Augsburg durchzuführen.

Abwehrender Brandschutz 1. Der Löschwasserbedarf ist über die zentrale Wasserversorgung sicherzustellen. Nach den technischen Regeln des DVGW-Arbeitsblatt W405 ist in Wohngebieten eine Bereitstellung von mindestens 800 l/min über zwei Stunden erforderlich. 2. Das Hydrantennetz ist nach den technischen Regeln des DVGW Arbeitsblatt W 331 auszubauen. Hydranten sind in Wohngebieten im Abstand von ca. 120 m zu situieren. 3. Die Mindestabstände zwischen Bauten und Starkstromleitungen müssen den Vor- schriften des Verbandes Deutscher Elektrotechniker VDE 0132 und 0210 entspre- chen. Zur Durchführung eines sicheren Löschangriffs muss der Abstand zwischen dem möglichen Standplatz eines Strahlrohres (z.B. Geländeoberfläche, Balkon, Traufe) und den Leiterseilen mindestens 9,50 m betragen.

Wild abfließendes Wasser Der natürliche Ablauf von wild abfließendem Wasser darf nicht zum Nachteil eines höher liegenden Grundstücks behindert bzw. zum Nachteil tiefer liegender Grundstü- cke verstärkt oder auf andere Weise verändert werden (§ 37 WHG).

ARNOLD CONSULT AGN:\2. Kissing\2017\1-17-524\SV\BE\Erneute Auslegung\Textteil_Entwurf_BP Nr. 23_Südlich_der_Pestalozzistr_2019-10-23.doc Bahnhofstraße 141, 86438 Kissing

- Teil C -

Gemeinde Wehringen Landkreis Augsburg

Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“

- ENTWURF -

B E G R Ü N D U N G

vom

21.11.2017

geändert am 23.10.2019

______Arnold Consult AG Bahnhofstraße 141, 86438 Kissing Gemeinde Wehringen, Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ – Begründung (Entwurf) Fassung vom 23.10.2019 Seite 2 von 22

Inhaltsverzeichnis 1. Beschreibung des Plangebietes ...... 3 1.1 Lage, Geltungsbereich und Größe...... 3 1.2 Topographie und Vegetation ...... 4 1.3 Geologie und Hydrologie ...... 4 1.4 Umliegende Strukturen und Nutzungen ...... 4 2. Planungsrechtliche Ausgangssituation ...... 5 2.1 Darstellung im Flächennutzungsplan ...... 5 2.2 Planungsrechtliche Situation ...... 5 2.3 Beschleunigtes Verfahren nach § 13 a BauGB ...... 6 3. Anlass für die Planung ...... 7 4. Ziele der Planung ...... 8 4.1 Art der baulichen Nutzung ...... 8 4.2 Maß der baulichen Nutzung, Gebäudetypen, Überbaubare Grundstücksflächen, Bauweise ...... 9 4.3 Höhenlage ...... 11 4.4 Anzahl der Wohnungen, Mindestgrundstücksgröße ...... 11 4.5 Abstandsflächen ...... 11 4.6 Gestaltungsfestsetzungen, Einfriedungen ...... 11 4.7 Garagen, Stellplätze, Nebengebäude und Nebenanlagen ...... 12 4.8 Grünordnung ...... 13 4.9 Immissionsschutz ...... 13 5. Erschließung ...... 14 5.1 Verkehr ...... 14 5.2 Wasserversorgung ...... 14 5.3 Abwasserbeseitigung ...... 15 5.4 Oberflächen- und Niederschlagswasserbeseitigung ...... 15 5.5 Energieversorgung ...... 16 5.6 Telekommunikation ...... 17 5.7 Abfallbeseitigung ...... 17 6. Umweltschutz ...... 17 6.1 Allgemein ...... 17 6.2 Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung, Artenschutz ...... 18 6.3 Immissionsschutz ...... 19 6.4 Altlasten, Abfall ...... 20 6.5 Denkmalschutz ...... 20 7. Städtebauliche Statistik ...... 21 8. In-Kraft-Treten ...... 22

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Begründung zum Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ der Gemeinde Wehringen in der Fassung vom 23.10.2019 (Entwurf).

Entwurfsverfasser: Arnold Consult AG Bahnhofstraße 141 86438 Kissing

1. Beschreibung des Plangebietes

1.1 Lage, Geltungsbereich und Größe Das Plangebiet des Bebauungsplanes Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistra- ße“ befindet sich im östlichen Teil der Ortslage Wehringen, unmittelbar südlich der Pestalozzistraße (tlw. einschließlich) und westlich der Römer- straße. Es umfasst das Grundstück Flur Nr. 688 sowie eine Teilfläche der Grundstücke Flur Nr. 689 (Pestalozzistraße), 688/4 und 688/5 jeweils Gemarkung Wehringen.

Wehringen

Luftbild Lage Plangebiet © Bayerische Vermessungsverwaltung 2017

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Die Gesamtfläche des Bebauungsplanes beträgt ca. 0,44 ha. Davon ent- fallen ca. 0,37 ha auf die geplanten Wohnbauflächen ca. 0,07 ha auf öf- fentliche und private Verkehrsflächen.

1.2 Topographie und Vegetation Das Plangebiet liegt auf einem Höhenniveau von etwa 530 m ü. NN. Da- bei weist es von Osten (531 m ü. NN) nach Westen (528 m ü. NN) ein ge- ringes Gefälle auf. Auf dem bislang als Grünfläche genutzten Areal haben sich bislang keine wesentlichen Vegetationsstrukturen entwickelt. Entlang dem Straßenrand der Pestalozzistraße befinden fünf Laubbäume mittleren Alters, die von der Planung nicht tangiert.

1.3 Geologie und Hydrologie Nachdem bislang noch keine bauliche Nutzung erfolgt ist, ist in dem einer rißzeitlichen Hochterrasse zugehörigen Plangebiet noch ein natürlicher Bodenaufbau zu erwarten, bei dem vorrangig von Schotter auszugehen ist. Konkrete Erkenntnisse zum Grundwasserspiegel liegen für das Plangebiet bislang nicht vor. Infolge der Nachbarschaft zur Singold kann davon aus- gegangen werden, dass der Grundwasserspiegel von der im Talgrund ver- laufenden Singold beeinflusst wird. Die Erkundung des Baugrundes ob- liegt grundsätzlich dem jeweiligen Bauherren, der sein Bauwerk bei Bedarf gegen auftretendes Grund- oder Hangschichtenwasser sichern muss. Zu- dem wird empfohlen, die Keller und die Kelleröffnungen (Lichtschächte, Kellerabgänge) wasserundurchlässig herzustellen. Sollte wider Erwarten Grundwasser aufgeschlossen werden, ist das Landratsamt Augsburg zu benachrichtigen, um ggf. ein wasserrechtliches Verfahren einzuleiten. Im Plangebiet selbst befinden sich keine Oberflächengewässer.

1.4 Umliegende Strukturen und Nutzungen Die an das Plangebiet angrenzende Nachbarschaft ist geprägt durch un- terschiedliche Strukturen und Nutzungen:  im Norden das Areal der Grundschule,

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 im Süden und Osten durch unmittelbar angrenzende Wohnbebauung in Form von ein- und zweigeschossigen Ein- und Mehrfamilienhäu- sern entlang der Römerstraße (Wohngebiet),  im Westen durch Gehölzstrukturen und darüberhinaus durch Wohn- und gemischt genutzte Bebauung.

2. Planungsrechtliche Ausgangssituation 2.1 Darstellung im Flächennutzungsplan Im rechtswirksamen Flächennutzungsplan der Gemeinde Wehringen ist die überplante Fläche südlich der Pestalozzistraße und westlich der Rö- merstraße als Fläche für den Gemeinbedarf mit Zweckbestimmung „Schu- le“ dargestellt. Mit der im Geltungsbereich des Bebauungsplanes geplanten baulichen Entwicklung („Allgemeines Wohngebiet“) erfolgt eine Bebauung entspre- chend der unmittelbar östlich und südlich bereits vorhandenen Wohnbe- bauung (Darstellung als „Wohnbaufläche“). Nachdem das plangegen- ständliche Bebauungsplanverfahren im beschleunigten Verfahren nach § 13 a BauGB durchgeführt werden soll, wird der FNP gemäß § 13 a Abs. 2 Nr. 2 BauGB im Nachgang im Wege der Berichtigung angepasst. Dabei wird für den gesamten Planbereich eine Darstellung als „Wohnbaufläche“ vorgenommen. Die geordnete städtebauliche Entwicklung der Ortslage Wehringen wird durch die plangegenständliche Planung grundsätzlich nicht beeinträchtigt.

2.2 Planungsrechtliche Situation Die überplanten Flächen in zentraler Lage des Ortes Wehringen sind pla- nungsrechtlich bereits als Innenbereich zu beurteilen. Demzufolge besteht in Teilen schon jetzt Baurecht für eine bauliche Nutzung auf Grundlage von § 34 Baugesetzbuch (BauGB). Die überplanten Flächen liegen geringfügig innerhalb des seit 18.10.1971 rechtsverbindlichen Bebauungsplanes Nr. 5 „Alpen- und Römerstraße“. Mit der Ausweisung eines „Allgemeinen Wohngebietes“ mit zugehörigen Erschließungsstrukturen ist dieser Bebauungsplan auf eine planungs-

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rechtliche Sicherung von Wohnbebauung u.a. auf den Flächen entlang der Römerstraße ausgelegt. Im Zuge der aktuellen Aufstellung des Bebau- ungsplanes Nr. 23 wird der rechtsverbindliche Bebauungsplan Nr. 5 „Al- pen- und Römerstraße“ im Bereich südlich der Pestalozzistraße und an der Römerstraße geändert und insoweit unwirksam.

Lage Plangebiet mit Auszug BP Nr. 5 „Alpen- und Römerstraße“, © Bayerische Vermessungsverwaltung 2017

2.3 Beschleunigtes Verfahren nach § 13 a BauGB Das Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ wird nach § 13 a BauGB im beschleunigten Verfahren durchgeführt. Im beschleunigten Verfahren gemäß § 13a Abs. 2 gelten Eingriffe, die auf Grund der Aufstellung des Bebauungsplanes zu erwarten sind, als im Sinne des § 1a Abs. 3 Satz 6 vor der planerischen Entschei- dung erfolgt oder zulässig. Aus folgenden Gründen sind die Voraussetzungen für die Anwendung des beschleunigten Verfahrens im vorliegenden Fall gegeben: - Infolge der Nutzbarmachung bzw. Nachverdichtung bislang teilweise noch ungenutzter bzw. nur teilweise genutzter Innerortsflächen handelt

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es sich um einen Bebauungsplan der Innenentwicklung. - Die im gesamten Plangebiet zulässige Grundfläche im Sinne § 19 Abs. 2 BauNVO liegt mit den getroffenen Festsetzungen zur überbaubaren Grundstücksfläche (GRZ 0,22 bzw. 0,25) unter 20.000 m². - Es liegen keine Anhaltspunkte für eine erhebliche Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe b BauGB genannten Schutzgüter vor o- der dafür, dass bei der Planung Pflichten zur Vermeidung oder Begren- zung der Auswirkungen von schweren Unfällen nach § 50 Satz 1 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes zu beachten sind. Im beschleunigten Verfahren gelten die Vorschriften des vereinfachten Verfahrens nach § 13 Abs. 2 und 3 Satz 1 entsprechend, so dass von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB, vom Umweltbericht nach § 2 a BauGB, von der Angabe nach § 3 Abs. 2 Satz 2 BauGB, welche Arten umweltbezogener Informationen verfügbar sind sowie von der zusammen- fassenden Erklärung nach § 10 a Abs. 1 BauGB abgesehen wird. Auch die Vorschriften über die Überwachung (gemäß § 4 c BauGB, „Monito- ring“) sind im vorliegenden Fall nicht anzuwenden.

3. Anlass für die Planung Die Grundstückseigentümer planen die plangegenständlichen Flächen südlich der Pestalozzistraße und westlich der Römerstraße einer bauli- chen Nutzung in Form einer Wohnbebauung zuzuführen. In diesem Zu- sammenhang wurde bereits ein konkretes Konzept zur Bebauung des Areals südlich der Pestalozzistraße erarbeitet, das als Grundlage für die weitere Entwicklung dieses Bereiches herangezogen werden soll.

Auf Grundlage dieses Konzeptes soll Planungsrecht für die Errichtung von bis zu vier Wohngebäuden auf den zentral in der Ortslage Wehringen ge- legenen Flächen südlich der Pestalozzistraße geschaffen werden. Mit der Ausnutzung von vorhandenen Infrastrukturanlagen (Verkehrsflächen, An- lagen zur Ver- und Entsorgung, etc.) kann einerseits ein möglichst kos- tenoptimiertes Bauen gewährleistet werden, andererseits kann mit der Planung auch eine bauliche Verdichtung vorhandener Innerortspotentiale im Sinne der landes- und regionalplanerischen Zielvorgabe „Innenentwick- lung vor Außenentwicklung“ gesichert werden. Hierdurch kann eine Neu-

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inanspruchnahme von Landschaft auf der sog. „grünen Wiese“ im Außen- bereich vermieden und eine Stärkung der Ortslage ermöglicht werden.

Zur planungsrechtlichen Sicherung der geplanten Wohnnutzung haben die Grundstückseigentümer die Aufstellung eines Bebauungsplanes gemäß § 8 ff BauGB für das betreffende Areal südlich der Pestalozzistraße und westlich der Römerstraße in Wehringen beantragt. Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 23 „Südlich der Pestaloz- zistraße“ soll eine wohnbauliche Entwicklung auf dem innerörtlichen Areal südlich der Pestalozzistraße planungsrechtlich gesichert werden.

4. Ziele der Planung Mit der Planung sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für Wohnbebauung auf dem bislang unbebauten Teil der innerörtlichen Grundstücke im Bereich Pestalozzistraße/Römerstraße geschaffen wer- den.

Mit der geplanten kleinteiligen Wohnbebauung können die bereits nördlich der Korngasse und westlich der Römerstraße vorhandenen Wohnnutzun- gen zusammengeführt und städtebaulich sinnvoll abgerundet werden.

Mit den getroffenen Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise, den überbaubaren Grundstücksflächen, der Gestaltung der Gebäude sowie den Ein- und Durchgrünungsmaßnahmen wird eine städ- tebaulich angemessene Ergänzung und Abrundung der in der Umgebung bereits vorhandenen Ortsbebauung ermöglicht.

4.1 Art der baulichen Nutzung Das Plangebiet wird in Anlehnung an die Umgebungsbebauung und die Vorgaben der bereits rechtsverbindlichen Bebauungspläne der Umgebung als „Allgemeines Wohngebiet (WA)“ nach § 4 BauGB festgesetzt. Die zu- lässigen Nutzungen nehmen dabei vollumfänglich auf den Nutzungskata- log der BauNVO Bezug. Die in § 4 Abs. 3 BauNVO aufgeführten Ausnah- men werden für das Plangebiet ausgeschlossen.

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Mit dem Ausschluss der in § 4 Abs. 3 BauNVO genannten ausnahmswei- se zulässigen Nutzungen soll sichergestellt werden, dass in dem geplan- ten Wohngebiet keine Beeinträchtigungen durch unerwünschte Nutzungen erfolgen. Für eine Nutzung durch Gartenbaubetriebe sind die zur Verfügung ste- henden Flächen infolge des vorhandenen Zuschnitts und des vorliegen- den Flächenumfangs nicht geeignet. Die Errichtung einer Tankstelle ist an dieser Stelle der Ortslage Wehrin- gen nicht gewünscht, da eine derartige Einrichtung zusätzlichen Verkehr hervorrufen würde und demzufolge mit erhöhten Lärm- und Abgasimmis- sionen in den benachbarten Wohngebieten verbunden wäre.

4.2 Maß der baulichen Nutzung, Gebäudetypen, Überbauba- re Grundstücksflächen, Bauweise Das Maß der baulichen Nutzung wird im neuen Wohnquartier durch die Grundflächenzahl sowie die Wandhöhe und die Gebäudeoberkante für die zwei zulässigen Haustypen ausreichend bestimmt. Aufgrund der Grundstückszuschnitte innerhalb des Plangebietes wird für die geplanten Einzelhäuser eine Grundflächenzahl von 0,22 bzw. 0,25 vorgesehen. Durch die gewählte Bebauungsdichte wird für die im Osten der Ortslage von Wehringen gelegenen Baugrundstücke eine lockere Be- bauung auf relativ großzügigen Grundstücken angestrebt. Für das allgemeine Wohngebiet werden zwei unterschiedliche Gebäude- typen festgesetzt, um den künftigen Bauherren möglichst viel Freiraum bei der Gestaltung ihrer Wohngebäude zu ermöglichen. Um unabhängig von der jeweils gewählten Bauform ein möglichst einheit- liches Höhenniveau über das gesamte Wohnquartier gewährleisten zu können, wird für zulässigen Haustypen A und B eine maximale Gebäude- oberkante von 9,00 m festgelegt.

Typ A (steilgeneigtes Dach) Für den Gebäudetyp A gilt eine Wandhöhe von maximal 4,20 m und eine Gebäudeoberkante von maximal 9,00 m. Die Dächer der Hauptgebäude sind als symmetrische, steilgeneigte Satteldächer bzw. versetzt angeord- nete Pultdächer mit einer Dachneigung von 35° bis 45° zu erstellen.

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Mögliche Hausformen für Gebäudetyp A

Typ B (flachgeneigtes Dach) Für den Gebäudetyp B gilt eine Wandhöhe von maximal 6,00 m und eine Gebäudeoberkante von maximal 9,00 m. Die Dächer der Hauptgebäude sind als flachgeneigte symmetrische Sattel-, Walm-, bzw. Zeltdächer oder versetzt angeordnete Pultdächer mit einer Dachneigung von 15° bis 30° zu erstellen.

Mögliche Hausformen für Gebäudetyp B

Mit den vorgenannten Vorgaben zum Maß der baulichen Nutzung und zur Gestaltung der Gebäude wird sichergestellt, dass sich das Baugebiet in die Landschaft und in die bestehende Siedlung einpasst. Die überbaubaren Grundstücksflächen werden durch Baugrenzen be- stimmt. Somit ist eine klare Anordnung der künftigen Gebäude auf dem überplanten Areal sichergestellt. Um die lockeren Baustrukturen der Umgebung auch im Plangebiet fortset- zen zu können, werden nur Einzelhäuser („E“) in offener Bauweise gemäß § 22 Abs. 2 BauNVO auf den überplanten Flächen zugelassen.

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4.3 Höhenlage Um den Bauherren bei der späteren Konkretisierung ihres Bauvorhabens noch einen gewissen Spielraum bei der endgültigen Höhenlage des Ge- bäudes einzuräumen, darf die festgesetzte Erdgeschossfertigfußboden- höhe maximal 0,50 m über der Oberkante der mittig an der Grundstücks- zufahrt anliegenden Straßenhinterkante der Erschließungsstraße liegen. Die maximale Höhenausdehnung der künftigen Gebäude (OK, entspricht Firsthöhe) wird mit 9,0 m gedeckelt, um einen verträglichen Übergang zwischen den neuen Wohngebäuden und der bereits bestehenden Nach- barbebauung sicherstellen zu können.

4.4 Anzahl der Wohnungen, Mindestgrundstücksgröße Mit der Begrenzung der höchstzulässigen Zahl der Wohnungen (maximal 2 Wohnungen) soll eine Massierung der Bebauung durch mehr als zwei Wohnungen je Einzelhaus und eine damit zusammenhängende, im Plan- bereich nicht gewünschte Verdichtung und Beeinträchtigung der vorhan- denen Gebietsstruktur verhindert werden. Durch die Festsetzung einer Mindestgrundstücksgröße (500 m²) soll eine unerwünschte Nachverdichtung der Bebauung und kleinteilige Parzellie- rung auf den innerörtlichen Flächen verhindert werden.

4.5 Abstandsflächen

Zur Gewährleistung gesunder Wohn- und Arbeitsverhältnisse sind die ge- setzlichen Abstandsflächenvorschriften des Art. 6 Bayerische Bauordnung (BayBO) innerhalb des Plangebietes grundsätzlich zu berücksichtigen. Für die einzelnen Nutzungen kann somit eine ausreichende Belichtung, Belüf- tung und Besonnung gewährleistet werden.

4.6 Gestaltungsfestsetzungen, Einfriedungen Mit den getroffenen Mindestfestsetzungen zur Dachform, zur Dachnei- gung, zur Dacheindeckung, zu Dachaufbauten und zur Fassadengestal- tung sollen klare Gestaltungsmerkmale für die geplante Neubebauung planungsrechtlich gesichert werden, die sich u.a. von der Umgebungsbe-

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bauung entlang der Römerstraße ableiten lassen. Mit den gewählten Vorgaben kann sichergestellt werden, dass die im Plangebiet neu entstehenden Wohngebäude mit annähernd ähnlichen Gestaltungsmerkmalen umgesetzt werden. Mit der Vorgabe zur unterirdischen Verlegung sämtlicher Ver- und Entsor- gungsleitungen wird den heutigen Standards der technischen Erschlie- ßung entsprochen. Zudem können damit ortsbildstörende Masten, etc. vermieden werden. Zur Vermeidung von Beeinträchtigungen des Ortsbildes, wird auch die Ausbildung von Werbeanlagen im Plangebiet weitestgehend ausge- schlossen. Es sollen lediglich in Größe und Gestaltung untergeordnete Werbeschilder möglich sein, die auf frei Berufe, etc. (Versicherungsagen- tur, etc.) innerhalb der neu geplanten Wohngebäude hinweisen. Aus glei- chem Grund müssen Abfallbehälter in Gebäuden oder in geschlossenen Müllboxen untergebracht werden. Um zeitgemäßen Standards bei der Gestaltung von Einfriedungen Rech- nung tragen zu können, wird für die Einfriedung gegenüber öffentlichen Verkehrs- und Grünflächen die Verwendung von Maschendrahtzäunen, Betonwänden und gemauerten Einfriedungen ausgeschlossen. Mit dem Ausschluss von Sockeln kann eine Barrierewirkung für Klein- und Kriech- tiere wirksam vermieden und der teilweisen Lage der Einfriedungen im Bereich von innerörtlichen Retentionsflächen Rechnung getragen werden.

4.7 Garagen, Stellplätze, Nebengebäude und Nebenanlagen Analog zu anderen Wohnbauvorhaben im Gemeindegebiet sind im Plan- gebiet pro Wohneinheit mindestens zwei Stellplätze auf dem jeweiligen Baugrundstück nachzuweisen, wobei mindestens einer davon als über- dachter Stellplatz (Garage, Carport) ausgebildet sein muss. Mit der Zulässigkeit von Garagen, Carports und Stellplätzen nur innerhalb von eigens dafür festgesetzten Flächen oder den durch Baugrenzen fest- gesetzten überbaubaren Grundstücksflächen kann eine willkürliche An- ordnung derartiger Anlagen auf den künftigen Baugrundstücken vermie- den werden. Nebenanlagen können unter bestimmten Voraussetzungen (maximale Grundfläche 20 m², etc.) hingegen auch außerhalb der über- baubaren Grundstücksflächen errichtet werden, wenn der Abstand zur Er- schließungsstraße mindestens 3,0 m beträgt.

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Um den künftigen Bauherren bei der Gestaltung von Garagen und Car- ports größtmögliche Flexibilität einzuräumen, können diese entweder mit Flachdach oder der Dachform/-neigung des Hauptgebäudes umgesetzt werden. Um der Versiegelung des Bodens entgegenzuwirken, sollen bei Garagen- einfahrten, Park- und Stellplätze, soweit es die örtlichen Bodenverhältnis- se zulassen, offenporige, versickerungsfähige Beläge oder befestigte Ve- getationsflächen (z.B. sog. Ökopflaster, Pflaster mit Rasenfuge, Schot- terrasen, wassergebundene Beläge) Verwendung finden.

4.8 Grünordnung Die Festsetzung von Anpflanzungen auf den privaten Baugrundstücken dient der Verwirklichung von gestalterischen und landschaftspflegerischen Mindestzielen bei der geplanten baulichen Entwicklung der überplanten Innerortsflächen. Mit Umsetzung der vorgegebenen grünordnerischen Maßnahmen kann trotz zurückhaltender baulicher Nutzung des Areals auch weiterhin eine verträgliche Integration der überplanten Flächen in die innerörtlichen Grünstrukturen gewährleistet werden. Um eine angemessene Durchgrünung der künftigen Bauflächen zu errei- chen, wird die Anpflanzung eines Baumes je angefangener 500 m² Grundstücksfläche vorgeschrieben. Bei der Artenauswahl ist dabei die vorgeschriebene Artenliste zu beachten. Exotisch wirkende Hecken, ins- besondere Thujahecken als Formhecken, sind dabei als Abgrenzung zu öffentlichen Flächen nicht zulässig. Das Grundgerüst der privaten Durch- und Eingrünung soll sich aus heimi- schen, landschaftstypischen Gehölzen zusammensetzen.

4.9 Immissionsschutz Die bei ordnungsgemäßer Bewirtschaftung der insbesondere im Osten benachbarten landwirtschaftlichen Nutzflächen entstehenden Immissionen (Lärm-, Geruchs- und Staubeinwirkungen), die jedoch mit ländlichem Wohnen vereinbar sind, sind von den Erwerbern, Besitzern und Bauherrn der Grundstücke entschädigungslos hinzunehmen.

In diesem Zusammenhang wird insbesondere darauf hingewiesen, dass mit zeitweiser Lärmbelästigung (Verkehrslärm aus landwirtschaftlichem

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Fahrverkehr) auch vor 06:00 Uhr morgens, bedingt durch das tägliche Fut- ter holen, zu rechnen ist. Zudem sind sonstige Lärmbeeinträchtigungen jeglicher Art, z. B. während der Erntezeit (Mais-, Silage-, Getreide- und evtl. Zuckerrübenernte) auch nach 22:00 Uhr zu dulden.

Grundsätzlich sind im Plangebiet keine Immissionen zu erwarten, die das auf dem Lande herkömmliche Maß übersteigen.

5. Erschließung

5.1 Verkehr Die Erschließung der überplanten Bauflächen für den MIV (motorisierter Individualverkehr) ist über einen Anschluss an die unmittelbar westlich an- liegende Römerstraße gewährleistet. Die Erschließung soll über einen pri- vaten Eigentümerweg als Stichstraße mit einem zentralen Wendeplatz er- folgen. Der Eigentümerweg wird grundsätzlich als Wohnstraße mit hoher Aufent- haltsqualität ausgeführt. So sind diese Verkehrsflächen für alle Verkehrs- teilnehmer gleichermaßen nutzbar. Sämtliche Stellplätze für die Bewältigung des ruhenden Verkehrs sind für die im Plangebiet möglichen Wohnnutzungen grundsätzlich auf den jewei- ligen privaten Grundstücksflächen umzusetzen. Die Anbindung an den ÖPNV erfolgt über das Busliniennetz des Augsbur- ger Verkehrs- und Tarifverbundes (AVV). Ca. 120 m nordwestlich zum Plangebiet befindet sich am Rathaus der Gemeinde Wehringen eine Bus- haltestelle der Linie 700, über welche eine Verbindung u.a. nach Norden bzw. Süden über das Gebiet der Stadt nach Augsburg bzw. nach Schwabmünchen besteht.

5.2 Wasserversorgung Die Wasserversorgung wird sichergestellt durch Anschluss an das in den umliegenden Straßen bereits anliegende Versorgungsnetz des Zweckver- bandes Stauden-Wasserversorgung, das in die geplante Erschließungs- straße fortgeführt wird.

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5.3 Abwasserbeseitigung Die Abwasserbeseitigung des Plangebietes kann über den in der Römer- straße bereits anliegenden Schmutzwasserkanal und dessen Fortführung in das Plangebiet sichergestellt werden.

5.4 Oberflächen- und Niederschlagswasserbeseitigung Grundsatz der Niederschlagswasserbehandlung ist unter wasserwirt- schaftlichen Aspekten die Vermeidung weiterer Bodenversiegelungen und die Erhaltung bzw. Förderung der Versickerungsfähigkeit von Flächen. Dies dient neben der Grundwasserneubildung der Entlastung des Kanal- netzes und der Kläranlage sowie der Verringerung von Abflussspitzen in Gewässern. Nicht schädlich verunreinigtes Niederschlagswasser muss daher im Interesse eines vorsorgenden Umweltschutzes im Einklang mit den fachgesetzlichen Vorgaben und den einschlägigen technischen Re- gelwerken dem Untergrund zugeführt werden. Zur Entlastung des Kanalnetzes und zur Förderung der Grundwasserneu- bildung muss die Niederschlagswasserentsorgung demzufolge durch eine Versickerung im Plangebiet selbst erfolgen. In diesem Zusammenhang ist der Anteil an abflusswirksamen Flächen im Plangebiet durch eine flächen- sparende Bauweise und Erschließung, durch eine Begrünung der nicht überbaubaren Grundstücksflächen und durch den Einsatz wasserdurch- lässiger Beläge zu minimieren. Das auf den einzelnen Grundstücken an- fallende nicht verschmutzte Niederschlagswasser ist unter Berücksichti- gung der Anforderungen der „Verordnung über die erlaubnisfreie schadlo- se Versickerung von gesammeltem Niederschlagswasser“ (Nieder- schlagswasserfreistellungsverordnung - NWFreiV) unmittelbar vor Ort auf den jeweiligen privaten Grundstücksflächen zu versickern. Für eine Versickerung von Niederschlagswasser, die nicht unter die Nie- derschlagswasserfreistellungsverordnung (NWFreiV) fallen, sind prüffähi- ge Planunterlagen mit einem Antrag auf Erteilung einer wasserrechtlichen Erlaubnis beim Landratsamt Augsburg einzureichen. Auf die Anforderungen der Technischen Regeln zum schadlosen Einleiten von gesammeltem Niederschlagswasser in oberirdische Gewässer (TRE- NOG) sowie auf die Technischen Regeln zum schadlosen Einleiten von Niederschlagswasser in das Grundwasser (TRENGW) wird entsprechend verwiesen.

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Auf den privaten Grundstücksflächen bietet sich grundsätzlich auch die Möglichkeit zur Speicherung von Niederschlagswasser in Zisternen und der Wiedernutzung des gespeicherten Wassers als Brauchwasser an. Die Konkretisierung der Niederschlagswasserbeseitigung erfolgt durch die künftigen Bauherren im Rahmen der nachfolgenden Objektplanung in en- ger Abstimmung mit den zuständigen Fachbehörden. Die Eignung der Bodenverhältnisse im Bereich des Plangebietes für eine Versickerung ist vor Planung der Entwässerungsanlagen durch geeignete Sachverständige zu überprüfen. Infolge der vorhandenen Geländeneigung kann es bei Starkniederschlä- gen durch wild abfließendes Wasser zu Beeinträchtigungen kommen. Die Entwässerungseinrichtungen sind so auszulegen, dass wild abfließendes Wasser schadlos abgeführt werden kann. Um eine Abflussbeschleunigung im Gewässer zu verhindern, sind ggf. entsprechende Rückhaltemaßnahmen vorzusehen. Zum Schutz der einzelnen Gebäude vor wild abfließendem Wasser sind ggf. Objektschutzmaßnahmen vorzusehen, wobei das anfallende Wasser dadurch nicht auf andere Grundstücke abgeleitet werden darf. Öffnungen in den Gebäuden sind so zu gestalten, dass wild abfließendes Wasser nicht eindringen kann. Es wird empfohlen das Merkblatt DWA-M 119 „Risikomanagement in der kommunalen Überflutungsvorsorge - Analyse von Überflutungsgefährdun- gen und Schadenspotenzialen zur Bewertung von Überflutungsrisiken“ sowie das DWA-Themenheft T1/2013 „Starkregen und urbane Sturzfluten - Praxisleitfaden zur Überflutungsvorsorge“ zu beachten. Verschmutztes Niederschlagswasser ist aus Gründen des Gewässer- schutzes in entsprechenden Rückhalteeinrichtungen auf den privaten Grundstücken zu sammeln / zurückzuhalten und gedrosselt in den öffent- lichen Schmutzwasserkanal einzuleiten.

5.5 Energieversorgung Die Versorgung des Planareals mit Elektroenergie ist durch den An- schluss an das Leitungsnetz des örtlichen Versorgungsträgers gewährleis- tet. Das Plangebiet kann über neue Hausanschlüsse über die bereits an- liegenden Leitungen des 1-kV-Versorgungsnetzes der LEW Verteilnetz GmbH erschlossen werden. Vor Beginn der allgemeinen Erschließung des

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Baugebietes ist ein Spartengespräch zur Festlegung der Leitungstrassen erforderlich. Die Gasversorgung ist bei entsprechender Wirtschaftlichkeit grundsätzlich möglich. Bei einer Versorgung mit Erdgas ist die Schwaben Netz GmbH in den weiteren Planungsschritten mit einzubinden.

5.6 Telekommunikation Die fernmeldetechnische Versorgung des Plangebietes kann sichergestellt werden durch Anschluss an das bereits anliegende Netz des örtlichen An- bieters.

5.7 Abfallbeseitigung Die Beseitigung der Abfälle wird ortsüblich über die Römerstraße durch die Entsorgungssysteme des Landkreises Augsburg durchgeführt. Die Müllbehälter sind am Abholtag von den Eigentümern der neu hinzukom- menden Wohngrundstücke am Mülltonnensammelplatz an der Römer- straße bereitzustellen.

6. Umweltschutz 6.1 Allgemein Das gesamte Plangebiet ist hinsichtlich der bereits jetzt zulässigen Über- baubarkeit teilweise bereits auf Grundlage von § 34 BauGB („baulicher In- nenbereich“) zu beurteilen. Auf dieser Grundlage könnte teilweise bereits jetzt Bauvorhaben in Anlehnung an die Umgebungsbebauung umgesetzt werden. Mit der aktuellen Planung werden die planungsrechtlichen Vo- raussetzungen für eine bauliche Nutzung des gesamten Areals geschaf- fen. Nachdem auf Grundlage von § 34 BauGB bereits jetzt ein Teil der überplanten Flächen jederzeit einer Bebauung entsprechend der Umge- bungsbebauung zugeführt werden könnte, ist mit der aktuellen Planung und baulichen Ordnung des Areals nur eine geringfügige Veränderung im

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Hinblick auf die Intensität der künftigen Bebauung auf den überplanten Flächen innerhalb der Ortslage Wehringen zu erwarten. Nachdem die Voraussetzungen hierfür gegeben sind (siehe Pkt. 2.3) wird das Bebauungsplanverfahren entsprechend § 13 a BauGB im beschleu- nigten Verfahren durchgeführt. Im beschleunigten Verfahren gelten die Vorschriften des vereinfachten Verfahrens nach § 13 Abs. 2 und 3 ent- sprechend, wonach von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB, vom Umweltbericht nach § 2 a BauGB, von der Angabe nach § 3 Abs. 2 Satz 2 BauGB, welche Arten umweltbezogener Informationen verfügbar sind, sowie von der zusammenfassenden Erklärung nach § 10 a Abs. 1 BauGB abgesehen werden kann. Auch die Vorschriften über die Überwachung (gemäß § 4 c BauGB, „Moni- toring“) sind im vorliegenden Fall nicht anzuwenden.

6.2 Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung, Artenschutz Nach § 13 a Abs. 2 Nr. 4 BauGB gelten in den Fällen des § 13a Absatz 1 Satz 2 Nr. 1 BauGB („Größe der zulässigen Grundfläche weniger als 20.000 m²“) Eingriffe, die auf Grund der Aufstellung des Bebauungsplans zu erwarten sind, als im Sinne des § 1a Abs. 3 Satz 6 BauGB vor der pla- nerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig. Demzufolge ist für den plangegenständlichen Bebauungsplan kein naturschutzrechtlicher Aus- gleich mit einer vorherigen Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung im Sinne von § 1a Abs. 3 Satz 1 BauGB erforderlich. Unabhängig davon sind auch im Verfahren nach § 13a BauGB die Ver- meidung und der Ausgleich voraussichtlich erheblicher Beeinträchtigun- gen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts in seinen in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstabe a BauGB be- zeichneten Bestandteilen (Eingriffsregelung nach dem Bundesnatur- schutzgesetz) in der Abwägung nach § 1 Abs. 7 BauGB zu berücksichti- gen. Die geplante Entwicklung des bereits jetzt auf Grundlage von § 34 BauGB teilweise in Anlehnung an die Umgebungsbebauung entwickelbaren In- nerortsareals trägt grundsätzlich in besonderer Weise den Zielen des Bo- denschutzes („Innenentwicklung vor Außenentwicklung“) und damit auch dem Leitbild einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung Rechnung.

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Mit den neu geplanten Baumpflanzungen können Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Natur- haushalts im Plangebiet wirksam vermieden werden. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens ist eine Prüfung arten- schutzrechtlicher Belange insoweit erforderlich, ob ggf. artenschutzrechtli- che Verbotstatbestände gemäß § 44 Bundesnaturschutzgesetz der Reali- sierung des Vorhabens entgegenstehen. Beurteilungsgegenstand sind hierbei die europarechtlich geschützten Arten, sowie Arten mit strengem Schutz ausschließlich nach nationalem Recht. Ausgehend von den vorhandenen Lebensraumpotentialen und den im Umfeld des Plangebietes bereits bestehenden baulichen Nutzungen lie- gen für das Plangebiet keine Hinweise und Erkenntnisse auf beurteilungs- relevante Artvorkommen vor. Ein Ausnahmeerfordernis gemäß § 45 Bun- desnaturschutzgesetz ist für das Plangebiet unter den genannten Voraus- setzungen demzufolge nicht zu erwarten. Im Plangebiet sind auch keine Tier- und Pflanzenarten bekannt, die zwar nach Bundesartenschutzverordnung streng geschützt, jedoch nicht in An- hang IV der FFH-Richtlinie aufgelistet sind. Die Möglichkeit des Vor- kommens derartiger Arten im Plangebiet ist nach derzeitigem Kenntnis- stand auszuschließen. Artenschutzrechtliche Belange stehen der Umset- zung der Planung nach derzeitigem Kenntnisstand somit nicht entgegen, zumal die markanten Bestandsbäume im Plangebiet auch weiterhin erhal- ten bleiben und durch Neupflanzungen noch ergänzt werden. Zudem wer- den neue Strauchstrukturen geschaffen, die künftig als Habitate fungieren können.

6.3 Immissionsschutz In der Bauleitplanung sind die Anforderungen nach § 1 Abs. 6 Nr. 1 Bau- gesetzbuch (BauGB) an gesunde Wohnverhältnisse zu beachten und es ist zu prüfen, inwiefern schädliche Lärmimmissionen vorliegen und die Erwartungshaltung an den Lärmschutz in dem Plangebiet erfüllt wird. Durch den planbedingten Fahrverkehr auf öffentlichen Verkehrswegen werden keine benachbarten Wohngebiete oder Wohngebäude wesentlich beeinträchtigt. Die bei ordnungsgemäßer Bewirtschaftung der insbesondere im Osten benachbarten landwirtschaftlichen Nutzflächen entstehenden Immissionen (Lärm-, Geruchs- und Staubeinwirkungen), die jedoch mit ländlichem

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Wohnen vereinbar sind, sind von den Erwerbern, Besitzern und Bauherrn der Grundstücke entschädigungslos hinzunehmen. In diesem Zusammenhang wird insbesondere darauf hingewiesen, dass mit zeitweiser Lärmbelästigung (Verkehrslärm aus landwirtschaftlichem Fahrverkehr) auch vor 06:00 Uhr morgens, bedingt durch das tägliche Fut- ter holen, zu rechnen ist. Zudem sind sonstige Lärmbeeinträchtigungen jeglicher Art, z. B. während der Erntezeit (Mais-, Silage-, Getreide- und evtl. Zuckerrübenernte) auch nach 22:00 Uhr zu dulden.

6.4 Altlasten, Abfall Altablagerungen, Altstandorte und Altlastenbereiche sind im Plangebiet nicht bekannt. Bei Erdarbeiten ist generell darauf zu achten, ob evtl. künstliche Auffüllun- gen, Altablagerungen o. Ä. angetroffen werden. In diesem Fall ist umge- hend das Landratsamt Augsburg einzuschalten, das alle weiteren erfor- derlichen Schritte in die Wege leitet. Sollten bei den Aushubarbeiten optische oder organoleptische Auffälligkei- ten des Bodens festgestellt werden, die auf eine schädliche Bodenverän- derung oder Altlast hindeuten, ist unverzüglich das Landratsamt zu be- nachrichtigen (Mitteilungspflicht gem. Art. 1 BayBodSchG). Der Aushub ist z.B. in dichten Containern mit Abdeckung zwischenzulagern bzw. die Aushubmaßnahme ist zu unterbrechen bis der Entsorgungsweg des Mate- rials geklärt ist. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Böden mit von Natur aus er- höhten Schadstoffgehalten (geogene Bodenbelastungen) vorliegen, wel- che zu zusätzlichen Kosten bei der Verwertung/Entsorgung führen kön- nen. Es wird daher empfohlen, vorsorglich Bodenuntersuchungen durch- zuführen. Das Landratsamt ist von festgestellten geogenen Bodenbelas- tungen in Kenntnis zu setzen.

6.5 Denkmalschutz Das Plangebiet selbst wird nicht direkt von Denkmälern berührt. Innerhalb bzw. in unmittelbarer Nähe zum Plangebiet liegen folgende Bodendenk- mäler:

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1. Straße der römischen Kaiserzeit. Inv.Nr. D-7-7730-0046

2. Römische, mittelalterliche und frühneuzeitliche Befunde im Bereich der Pfarrkirche St. Georg Inv.Nr. D-7-7730-0057

3. Frühmittelalterliches Reihengräberfeld. Inv.Nr. D-7-7730-0066

Wegen der Dichte bekannter archäologischer Fundstellen in der näheren Umgebung ist gewöhnlich mit weiteren Befunden und Funden zu rechnen. Eventuell zu Tage tretende Bodendenkmäler sind gem. Art. 1 DSchG in ihrem derzeitigen Zustand vor Ort zu erhalten. Ihre ungestörte Erhaltung vor Ort besitzt aus Sicht des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege Priorität. Weitere Planungsschritte sollten diesen Aspekt bereits berück- sichtigen und Bodeneingriffe auf das unabweisbar notwendige Mindest- maß beschränken. Im Bereich von Bodendenkmälern sowie in Bereichen, in denen Boden- denkmäler zu vermuten sind, bedürfen Bodeneingriffe aller Art einer denkmalrechtlichen Erlaubnis gemäß Art. 7.1 DSchG.

7. Städtebauliche Statistik

Fläche Gesamter Geltungsbereich in ha in % Baugebiete 0,37 84,1 . Allgemeines Wohngebiet 0,37 84,1 Verkehrsflächen 0,07 15,9 . Öffentliche Verkehrsflächen (inkl. Fußweg) 0,03 6,8 . Private Verkehrsflächen mit der Zweckbe- 0,04 9,1 stimmung „Eigentümerweg“ Gesamtfläche 0,44 100,0

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8. In-Kraft-Treten Der Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ tritt mit der orts- üblichen Bekanntmachung des Satzungsbeschlusses in Kraft.

Aufgestellt: Kissing, 23.10.2019

ARNOLD CONSULT

ARNOLD CONSULT AGN:\2. Kissing\2017\1-17-524\SV\BE\Erneute Auslegung\Begründung_Entwurf_BP_Südlich_der_Pestalozzistraße_2019-10-23.doc Bahnhofstraße 141, 86438 Kissing Gemeinde Wehringen Landkreis Augsburg ______

Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“

- Verfahren nach § 13a BauGB -

Abwägung zur Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 2 BauGB sowie zur öffentlichen Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB

______Arnold Consult AG Bahnhofstraße 141, 86438 Kissing Gemeinde Wehringen, BP Nr. 23 „Südl. d. Pestalozzistr.“ - Abwägung z. Beteiligung TöB u. zur öffentl. Auslegung 2

Folgende Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden gemäß § 4 Abs. 2 BauGB mit Schreiben vom 13.12.2017 im Rahmen der Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange zur Stellungnahme aufge- fordert und über die öffentliche Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB jeweils i.V.m. § 13a BauGB unterrichtet:

1 Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg Bismarckstraße 62 86391 [email protected]

2 Amt für Ländl. Entwicklung Krumbach/Schwaben Dr.-Rothermel-Straße 12 86381 Krumbach [email protected]

3 Bayer. Bauernverband Hauptgeschäftsstelle Schwaben Pröllstraße 20 86157 Augsburg [email protected]

4 Bayer. Landesamt für Denkmalpflege Postfach 10 02 03 80076 München [email protected]

5 Bund Naturschutz in Bayern e. V. Ortsgruppe Irmgard del Pino Talstraße 2 86465 Welden [email protected]

6 Deutsche Telekom Technik GmbH TI NL Süd, PTI 23 Gablinger Straße 2 86368 -Hirblingen [email protected]

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Gemeinde Wehringen, BP Nr. 23 „Südl. d. Pestalozzistr.“ - Abwägung z. Beteiligung TöB u. zur öffentl. Auslegung 3

7 Erdgas Schwaben GmbH Bayerstraße 43 86199 Augsburg [email protected]

8 Handwerkskammer für Schwaben Siebentischstraße 52 - 58 86161 Augsburg [email protected]

9 IHK Augsburg Stettenstraße 1 + 3 86136 Augsburg [email protected]

10 Landratsamt Augsburg zus. Papierform Sachgebiet 501 Prinzregentenplatz 4 86150 Augsburg [email protected]

11 Landratsamt Augsburg Kreisheimatpflege Prinzregentenplatz 4 86150 Augsburg [email protected]

12 Landratsamt Augsburg Kreisbrandmeister Prinzregentenplatz 4 86150 Augsburg [email protected]

13 LEW Verteilnetz GmbH Schaezlerstraße 3 86150 Augsburg [email protected]

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Gemeinde Wehringen, BP Nr. 23 „Südl. d. Pestalozzistr.“ - Abwägung z. Beteiligung TöB u. zur öffentl. Auslegung 4

14 Regierung von Schwaben Höhere Landespl. Behörde Fronhof 10 86152 Augsburg [email protected]

15 Regionaler Planungsverband Augsburg Prinzregentenplatz 4 86150 Augsburg [email protected]

16 Staatl. Gesundheitsamt im Landratsamt Augsburg Prinzregentenplatz 4 86150 Augsburg [email protected]

17 Staatliches Bauamt Augsburg Burgkmairstraße 12 86152 Augsburg [email protected]

18 Vermessungsamt Augsburg Fronhof 12 86150 Augsburg [email protected]

19 Wasserwirtschaftsamt Papierform Donauwörth Förgstraße 23 86609 Donauwörth

20 Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr Referat Infra I 3 (TöB) Fontainengraben 200 53123 Bonn [email protected]

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Gemeinde Wehringen, BP Nr. 23 „Südl. d. Pestalozzistr.“ - Abwägung z. Beteiligung TöB u. zur öffentl. Auslegung 5

21 Gemeinde Dillinger Straße 2 86477 Adelsried [email protected]

22 Gemeinde Rathausplatz 1 86465 Heretsried [email protected]

23 Gemeinde Bonstetten Bahnhofstraße 4 86486 Bonstetten [email protected]

24 Markt Schulstraße 2 86441 Zusmarshausen [email protected]

25 Gemeinde Altenmünster Ratshausplatz 1 86450 Altenmünster [email protected]

26 Gemeinde Im Schloß 1 86494 Emersacker [email protected]

27 Gemeinde Martinsplatz 1 86497 Horgau [email protected]

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Gemeinde Wehringen, BP Nr. 23 „Südl. d. Pestalozzistr.“ - Abwägung z. Beteiligung TöB u. zur öffentl. Auslegung 6

gj 13.12.2017 Jürgen Grahammer -73/([email protected])

Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ in der Gemeinde Wehringen, Landkreis Augsburg Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange an der Bau- leitplanung gemäß § 4 Abs. 2 i.V.m. § 13 a BauGB

Sehr geehrte Damen und Herren, der Gemeinderat der Gemeinde Wehringen hat am 21.11.2017 beschlossen, für den Be- reich des Grundstücks Flur Nr. 688 sowie Teilflächen der Grundstücke Flur Nr. 689 (Pestalozzistraße), 688/4 und 688/5 jeweils Gemarkung Wehringen, im östlichen Teil der Ortslage Wehringen, unmittelbar südlich der Pestalozzistraße (tlw. einschließlich) und west- lich der Römerstraße (siehe beiliegender Lageplan), den Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ aufzustellen. Mit der Ausarbeitung des Bebauungsplanes Nr. 23 „Süd- lich der Pestalozzistraße“ wurde die Arnold Consult AG in Kissing beauftragt. Das Aufstel- lungsverfahren wird im sogenannten „beschleunigten“ Verfahren nach § 13 a BauGB (Bau- gesetzbuch) durchgeführt. In diesem Verfahren wird von der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB und von der Erstellung eines eigenständigen Umweltberichtes nach § 2a Satz 2 Nr. 2 BauGB abgesehen. Die Grundstückseigentümer des Grundstücks Flur Nr. 688 planen die plangegenständlichen Flächen südlich der Pestalozzistraße und westlich der Römerstraße einer baulichen Nut- zung in Form einer Wohnbebauung zuzuführen. In diesem Zusammenhang wurde bereits ein konkretes Konzept zur Bebauung des Areals südlich der Pestalozzistraße erarbeitet, das als Grundlage für die weitere Entwicklung dieses Bereiches herangezogen wird. Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ soll eine wohnbau- liche Entwicklung auf dem innerörtlichen Areal südlich der Pestalozzistraße planungsrecht- lich gesichert werden. In Anlehnung an die Umgebungsbebauung und die Vorgaben der bereits rechtsverbindlichen Bebauungspläne der Umgebung wird das Plangebiet als „Allge- meines Wohngebiet (WA)“ nach § 4 BauGB festgesetzt. Die verkehrliche Erschließung der überplanten Bauflächen ist über die unmittelbar nördlich anliegende Pestalozzistraße mit Anbindung an die Römerstraße gewährleistet.

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Gemeinde Wehringen, BP Nr. 23 „Südl. d. Pestalozzistr.“ - Abwägung z. Beteiligung TöB u. zur öffentl. Auslegung 7

Der vom Gemeinderat Wehringen am 21.11.2017 gebilligte Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“, bestehend aus der Planzeichnung (Teil A), dem Text- teil (Teil B) und der Begründung (Teil C), jeweils in der Fassung vom 21.11.2017, liegt im Rathaus Wehringen, Nördliche Hauptstraße 18, in 86517 Wehringen in der Zeit vom 18. Dezember 2017 bis einschließlich 26. Januar 2018 im Rahmen der öffentlichen Ausle- gung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB i.V.m. § 13 a BauGB zu jedermanns Einsichtnahme öffent- lich aus. Die Planunterlagen können ebenfalls online unter www.wehringen.de im Internet eingesehen werden. In diesem Zeitraum besteht während der bekannten Dienststunden die Möglichkeit sich über die allgemeinen Zwecke und Ziele sowie die wesentlichen Auswirkungen des Bebauungs- planes Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ zu unterrichten und Anregungen sowie Hin- weise zum Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ schriftlich oder zur Niederschrift vorzubringen. Im Zuge der Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 2 BauGB erhalten Sie anbei eine Fertigung des Entwurfes des Bebauungsplanes „Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“, bestehend aus der Planzeichnung (Teil A), dem Text- teil (Teil B) und der Begründung (Teil C), jeweils in der Fassung vom 21.11.2017, mit der Bitte um Stellungnahme bis 26. Januar 2017. Es wird darauf hingewiesen, dass nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen bei der Beschlussfassung über den Bebauungsplan Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ unbe- rücksichtigt bleiben können.

Mit freundlichen Grüßen

Arnold Consult AG

Anlagen: Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 23 „Südlich der Pestalozzistraße“ (Planzeich- nung, Textteil und Begründung) in der Fassung vom 21.11.2017

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Gemeinde Wehringen, BP Nr. 23 „Südl. d. Pestalozzistr.“ - Abwägung z. Beteiligung TöB u. zur öffentl. Auslegung 8

Keine Stellungnahme abgegeben haben folgende Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange: - Landratsamt Augsburg, Kreisheimatpflege - Regionaler Planungsverband Augsburg - Staatliches Gesundheitsamt im Landratsamt Augsburg - Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr - Zweckverband Stauden-Wasserversorgung - Gemeinde Großaitingen - Gemeinde - Gemeinde - Gemeinde Emersacker

Keine Anregungen und Hinweise hatten folgende Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange: - Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Augsburg - Amt für ländliche Entwicklung Schwaben, Krumbach - Bayerischer Bauernverband Augsburg - Handwerkskammer Schwaben - IHK Schwaben - Regierung von Schwaben, Höhere Landesplanungsbehörde - Staatliches Bauamt Augsburg - Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Augsburg - Stadt Bobingen - Amprion GmbH

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Gemeinde Wehringen, BP Nr. 23 „Südl. d. Pestalozzistr.“ - Abwägung z. Beteiligung TöB u. zur öffentl. Auslegung 9

Folgende Anregungen und Hinweise von Behörden und sonstigen Trägern öf- fentlicher Belange sind eingegangen:

Nr. 1 Bayer. Landesamt für Denkmalpflege Textauszug des Schreibens vom 22.01.2018 (Az.: P2018-138-1_S2)

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Gemeinde Wehringen, BP Nr. 23 „Südl. d. Pestalozzistr.“ - Abwägung z. Beteiligung TöB u. zur öffentl. Auslegung 10

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Gemeinde Wehringen, BP Nr. 23 „Südl. d. Pestalozzistr.“ - Abwägung z. Beteiligung TöB u. zur öffentl. Auslegung 11

Entscheidung der Gemeinde Wehringen: Die allgemeinen Hinweise und Ausführungen des Landesamtes für Denkmalpflege wer- den zur Kenntnis genommen. Im Textteil unter den „Hinweisen durch Text“ und in der Begründung unter Ziffer 6.5 „Denkmalschutz“ ist bereits jeweils ein Hinweis zum Erfordernis einer denkmalrechtli- chen Erlaubnis gemäß Art. 7.1 BayDSchG enthalten.

Abstimmungsergebnis: Gesetzliche Anzahl der Gemeinderäte einschl. Bürgermeister: davon anwesend: Ja-Stimmen: Stimmenthaltungen: Nein-Stimmen:

Nr. 2 Landratsamt Augsburg Textauszug des Schreibens vom 25.01.2018 (Az.: 501-610-18)

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Gemeinde Wehringen, BP Nr. 23 „Südl. d. Pestalozzistr.“ - Abwägung z. Beteiligung TöB u. zur öffentl. Auslegung 12

Entscheidung der Gemeinde Wehringen: Baurecht Die Ziffern 4.3 und 8.2 des Textteils zum Bebauungsplan werden bezüglich der Dach- formen bzw. der Überschreitung der festgesetzten Wandhöhe/Gebäudeoberkante für Solaranlagen redaktionell konkretisiert. Ziffer 10.3 wird gemäß den Anregungen des Landratsamtes redaktionell überarbeitet bzw. konkretisiert.

Wasserrecht Die Ausführung des Sachgebietes Wasserrecht wird zur Kenntnis genommen. Hierzu wird im Textteil ein entsprechender textlicher Hinweis redaktionell ergänzt.

Erschließungsbeitragsrecht Die Ausführungen zum Erschließungsbeitragsrecht werden zur Kenntnis genommen und entsprechend berücksichtigt, betreffen jedoch keine konkreten Regelungsinhalte des vorliegenden Bebauungsplanes.

Immissionsschutz Die Stellungnahme des technischen Immissionsschutzes wird gesondert behandelt und gewürdigt.

Abstimmungsergebnis: Gesetzliche Anzahl der Gemeinderäte einschl. Bürgermeister: davon anwesend: Ja-Stimmen: Stimmenthaltungen: Nein-Stimmen:

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Nr. 3 Landratsamt Augsburg, Immissionsschutz Textauszug des Schreibens vom 23.01.2018 (Az.: 55.2-I-168-17)

E-Mail vom 26.03.2018:

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Entscheidung der Gemeinde Wehringen: Da die ursprünglich berücksichtigten Stellplätze des angrenzenden Wohn- und Ge- schäftshauses aus fachtechnischer Sicht nicht mehr als relevant angesehen werden, wurden die ursprünglichen erheblichen Bedenken der unteren Immissionsschutzbe- hörde mit E-Mail vom 26.03.2019 zurückgezogen, so dass gegenüber der Ausweisung eines allgemeinen Wohngebietes auf dem überplanten Areal keine Bedenken mehr be- stehen. Von Seiten der Gemeinde sind daher keine weiteren Maßnahmen mehr erfor- derlich.

Abstimmungsergebnis: Gesetzliche Anzahl der Gemeinderäte einschl. Bürgermeister: davon anwesend: Ja-Stimmen: Stimmenthaltungen: Nein-Stimmen:

Nr. 4 schwaben netz gmbh Textauszug des Schreibens vom 16.01.2018 (Az.: Kr/le)

Entscheidung der Gemeinde Wehringen: Die Hinweise der Schwaben Netz GmbH zur möglichen Erschließung des Plangebietes mit Erdgas und zu bestehenden Erdgasleitungen in der Umgebung des Plangebietes werden zur Kenntnis genommen. Als Information für die künftigen Bauherren werden diese Informationen in die Begründung zum Bebauungsplan Nr. 23 nachrichtlich auf- genommen. Eine Konkretisierung der künftigen Erschließung erfolgt im Rahmen der nachfolgenden Erschließungsplanung.

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Abstimmungsergebnis: Gesetzliche Anzahl der Gemeinderäte einschl. Bürgermeister: davon anwesend: Ja-Stimmen: Stimmenthaltungen: Nein-Stimmen:

Nr. 5 LEW Verteilnetz GmbH (LVN) Textauszug des Schreibens vom 02.01.2018

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Entscheidung der Gemeinde Wehringen: Die Hinweise der LEW Verteilnetz GmbH zur Stromversorgung des Plangebietes wer- den zur Kenntnis genommen und im Rahmen der Umsetzung der Planung entspre- chend berücksichtigt. Hierzu werden in der Begründung zum Bebauungsplan unter Zif- fer 5.5 „Energieversorgung“ entsprechende Hinweise redaktionell ergänzt.

Abstimmungsergebnis: Gesetzliche Anzahl Gemeinderäte einschl. Bürgermeister: davon anwesend: Ja-Stimmen: Stimmenthaltungen: Nein-Stimmen:

Nr. 6 Wasserwirtschaftsamt Donauwörth Textauszug des Schreibens vom 10.01.2018 (Az.: 3-4622-A-31048/2017)

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Entscheidung der Gemeinde Wehringen: Zu 1. Sachverhalt Den allgemeinen Ausführungen des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth zur Planung wird zugestimmt. Zu 2.1. Wasserversorgung und Grundwasserschutz Die allgemeinen Hinweise zur Wasserversorgung und zum Grundwasserschutz werden im Rahmen der nachfolgenden Erschließungsplanung entsprechend berücksichtigt. Die in den Planunterlagen bereits enthaltenen Hinweise werden dahingehend redaktionell ergänzt. Zu 2.1.6. Einsatz von erforderlichen Wärmesystemen Der mögliche Einsatz von erdgekoppelten Wärmepumpen-Systemen bzw. der Bau einer Erdwärmesondenanlage wird im Rahmen der nachfolgenden Baugenehmigungs-/Geneh- migungsfreistellungsverfahren im Einzelfall durch entsprechende Sachverständige geprüft. Zu 2.2.1 Oberflächenwasser und wild abfließendes Wasser Die in den Planunterlagen bereits enthaltenen Hinweise zum Umgang mit Oberflächenwas- ser bzw. wild abfließendem Wasser werden anhand der Ausführungen des Wasserwirt- schaftsamtes redaktionell ergänzt und im Rahmen der nachfolgenden Erschließungspla- nung entsprechend berücksichtigt.

Abstimmungsergebnis: Gesetzliche Anzahl der Gemeinderäte einschl. Bürgermeister: davon anwesend: Ja-Stimmen: Stimmenthaltungen: Nein-Stimmen:

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Nr. 7 Deutsche Telekom Technik GmbH Textauszug des Schreibens vom 14.12.2018 (Az.: Vorgang 2017938, PN 253558)

Entscheidung der Gemeinde Wehringen: Die Hinweise der Deutschen Telekom Technik GmbH zur Verlegung neuer Kommuni- kationslinien im Planbereich sowie zur koordinierten Erschließung des Plangebietes werden zur Kenntnis genommen und im Rahmen der nachfolgenden Erschließungspla- nung entsprechend berücksichtigt. Die Deutsche Telekom Technik GmbH wird auch weiterhin am Verfahren beteiligt.

Abstimmungsergebnis: Gesetzliche Anzahl der Gemeinderäte einschl. Bürgermeister: davon anwesend: Ja-Stimmen: Stimmenthaltungen: Nein-Stimmen:

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Von der Öffentlichkeit wurden im Rahmen der öffentlichen Auslegung nach § 3 Abs.2 BauGB keine Anregungen und Hinweise vorgebracht.

Wehringen, 23.10.2019

______Manfred Nerlinger Erster Bürgermeister

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