Naturschutzberatung Für Burgenländische Gemeinden
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Naturschutzberatung für burgenländische Gemeinden MIT UNTERSTÜTZUNG VON LAND UND EUROPÄISCHER UNION Vorwort 1 er Naturschutz nimmt im Burgenland einen großen Stellenwert ein – immerhin steht rund ein Drittel der DLandesfläche unter Naturschutz. Gemeinden können mit der Schaffung von kleinen naturbelassenen Flächen bereits einen hohen Beitrag zum Naturschutz in ihrer eigenen Gemeinde Mag.a Astrid Eisenkopf, und somit zum Naturschutz im gesamten Burgenland Landesrätin für Naturschutz beitragen. Ein attraktiver Ortskern ist auch ohne den Einsatz von Pestiziden erreichbar und eine naturnahe, nachhaltige Freiraumgestaltung ist kein Widerspruch zu einer optisch ansprechenden Ortsgestaltung: Das Projekt „Naturschutzberatung für burgenländische Gemeinden“ bietet ein umfassendes Serviceangebot mit kostenlosen Beratungen und Informationen zum Weg in Richtung naturnahes Pflegemanagement. Mit diesem Projekt wird der Naturschutz auf der kleinsten Ebene, auf Gemeindeebene, angesprochen und auf das können wir sehr stolz sein. Eine naturnahe Gestaltung und naturnahe Pflege von Grünflächen steht für einen besonders sorgsamen, bedachten und weitsichtigen Umgang mit der Natur und den uns zur Verfügung stehenden Freiräumen. 2 Vorwort 2 ie Aufgaben und Anforderungen hinsichtlich der Pflege und Erhaltung von Naturflächen in den Gemeinden Dsind heute vielfältig. Dafür ist eine naturschutzfachliche Beratung unumgänglich. Im Rahmen des ELER-Projektes „Naturschutzfachliche Beratung in Gemeinden“, das über das Mag. Dr. Ernst Breitegger Österreichische Programm für die Ländliche Entwicklung 2014 - Obmann Naturschutzbund Burgenland 2020 gefördert wurde, wurde den Gemeinden diese Beratung gratis zur Verfügung gestellt. Ziel des Projektes war die Bewusstseinsbildung, Motivation und Beratung aller 171 burgenländischen Gemeinden hinsichtlich naturschutzfachlich ausgerichteter Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen. Dafür wurden alle Gemeinden kontaktiert und ein Erst-Gespräch mit den Bürgermeistern, der Amtsleitung und der Bauhof-Leitung geführt. In weiterer Folge absolvierte der Naturschutzbund in möglichst vielen Gemeinden Begehungen mit Gemeinde-Vertretern und Interessensgruppen aus der Gemeinde wie z.B. Schule oder Kindergarten durch, um konkrete Möglichkeiten für naturschutzfachlich ausgerichtete Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen von bestehenden Naturgütern in den Gemeinden zu besprechen und naturschutzrelevante Aktivitäten und Veranstaltungen zu organisieren. Der Naturschutzbund Burgenland bedankt sich bei der Naturschutz-Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf für die finanzielle Unterstützung, bei der Abt. 4 für die gute Zusammenarbeit und bei Dr. Klaus Michalek und DI Gerhard Schlögl für die Projektumsetzung in den Gemeinden. Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünschen wir viel Freude mit der Broschüre. 3 4 Inhalt Was hat die alltägliche Arbeit in Gemeinden mit Naturschutz zu tun? . 6 Themen-Übersicht: praktischer Naturschutz „vor der Haustür“ . 8 „Naturobjekte“ in den Gemeinden . 9 Was vielen Gemeinden ein Anliegen ist Gemeindeschutzgebiete . 10 Blühflächen in der Gemeinde . 11 Alternative Unkrautvernichtung ohne Glyphosat . 13 33 konkrete Aktivitäten und Veranstaltungen in Gemeinden . 14 Beratung zu Naturschutzthemen in 171 Gemeinden . 32 Resümee und Empfehlung . 39 Impressum: „Naturschutzberatung für burgenländische Gemeinden“. Gefördert im Rahmen des Österreichischen Programms für die Ländlichen Entwicklung 2014 - 2020, Vor- habensart 7.6.1. Studien und Investitionen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung des natürlichen Erbes – Naturschutz. Projektträger, Eigentümer, Herausgeber, Verleger und Bezugsquelle: Naturschutzbund Burgenland, Joseph Haydn-Gasse 11, 7000 Eisenstadt, www. naturschutzbund-burgenland.at, E-Mail: [email protected]. Autoren: Klaus Michalek und Gerhard Schlögl. Lektorat: Elisabeth Wuketich. Zitiervorschlag: Michalek, K. & Schlögl, G. (2019): Naturschutzberatung für burgenländische Gemeinden. Naturschutz- bund Burgenland, Eisenstadt. 40 S. Fotos: Helmut Höttinger, Klaus Michalek, Naturschutz- bund Burgenland, Gerhard Posch, Rudi Triebl, Gerhard Schlögl, Elke Schmelzer, Wolfgang Schweighofer, Josef Weinzettl. Titelbild: Pflegeaktion von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Naturschutzbundes und des Vereins der Burgenländischen Naturschutzorgane auf einem Halbtrockenrasen in Eisenberg an der Pinka. Bild Rückseite: Baumpflegeaktion zur Entfernung von Misteln auf einer Streuobstwiese in Ollersdorf. Layout: Baschnegger & Golub, 1180 Wien. Druck: MDH-Media Idyllischer Steg zu einem GmbH, 1220 Wien. Urheberrechtlich geschützt, jede Form Feuchtbiotop in der der Vervielfältigung – auch auszugsweise – zu gewerblichen Gemeinde Pama Zwecken ohne Zustimmung des Herausgebers ist verboten. Eisenstadt, Juni 2019. ISBN: 978-3-902632-43-2 5 Was hat die alltägliche Arbeit in Gemeinden mit Naturschutz zu tun? nter dem Motto U„Naturvielfalt fördern, Bewusstsein schaffen, Gemeinden unterstützen“ bietet der Naturschutzbund Burgenland Information und Beratung für die burgenländischen Gemeinden in Naturschutz-Fragen an. Die Gemeinden des Burgenlandes leisten bereits viel, wenn es um die Pflege wertvoller Naturflächen geht. Man denke da zum Beispiel an das Mähen von Wegrändern, die Pflege von Uferböschungen oder das Zu- rückschneiden von Feldgehölzen. Im Rahmen des landesweiten ELER - Projekts „Naturschutzberatung für Gemeinden“ gibt der Naturschutz- bund Burgenland Anregungen, wie die Gemeinden durch diese Pflege- arbeiten mehr für die Natur tun und Naturnahe Straßenböschung: dabei gleichzeitig Kosten sparen kön- Erfreut unser Auge, aber auch nen. Die Initiative trägt dazu bei, den Bienen und Schmetterlinge wertvollen Schatz der Natur auch 6 für unsere Kinder und Enkelkinder zu erhalten und vor allem auch den Menschen näher zu bringen. Ziel des Projektes ist die Bewusst- seinsbildung, Motivation und Bera- tung aller burgenländischen Gemein- den hinsichtlich naturschutzfachlich ausgerichteter Pflege- und Erhal- tungsmaßnahmen an Straßen- und Wegrändern, Böschungen, Uferbe- gleitvegetation, Hecken, Streuobst- und Kopfbäumen sowie des Um- gangs mit Neophyten. Dabei werden naturschutzrelevante Aktivitäten in den Gemeinden initiiert. Im Rahmen eines Projekts in der Blühfläche in Rudersdorf: „Ländlichen Entwicklung“ wurden Der Erhalt von blumenreichen von Herbst 2016 bis Sommer 2019 Wiesen und Wegrändern, wie auch alle 171 Gemeinden des Burgenlan- die Neuanlage von Blühflächen aus heimischen Wildpflanzen kommen allen des eingebunden und ein Beratungs- blütenbesuchenden Insekten zugute. gespräch mit Gemeindeverantwort- lichen geführt. Meist waren Bürger- meisterInnen, AmtsleiterInnen und Möglichkeiten für naturschutzfach- Die Zielsetzung hinter diesen Ak- die Bauhof-Leitung mit dabei. lich ausgerichtete Pflege- und Erhal- tivitäten ist die Erhaltung und För- In weiterer Folge wurden mehr als tungsmaßnahmen von bestehenden derung der Artenvielfalt, die Ver- 50 Aktivitäten mit Naturschutz-Be- Naturgütern in den Gemeinden be- netzung von Lebensräumen sowie zug organisiert und durchgeführt, z.B. sprochen und Info-Veranstaltungen die Erhöhung der Wertschätzung für Begehungen mit Gemeinde-Vertre- und Kurse durchgeführt. die Natur in der Bevölkerung. Die tern, Interessensgruppen aus der Ge- Als Grundlage dafür wurde allen Bewohner der Gemeinde profitieren 171 Gemeinden eine durch eine höhere Lebensqualität in Auch die Gelbbindige Furchenbiene profitiert individuelle Über- der Gemeinde, man denke dabei an sichtskarte mit den Naherholungsgebiete, Naturerlebnis, naturschutzfachlich Orte für die Seele oder Wohlfühloa- relevanten Flächen ih- sen direkt vor der eigenen Haustüre. res Gemeindegebietes Mit der Wertschätzung der Natur ist zur Verfügung gestellt. auch eine Stärkung des Natur- und Abgerundet wurden Heimatgefühls verbunden, es wer- die Aktivitäten durch den Kindheitserinnerungen ins Be- ein „Gemeinde-Coa- wusstsein gerufen und unsere Wur- ching“ in Form einer zeln und Traditionen gestärkt und persönlichen Nachfra- bewahrt. Begleitet wurde das Projekt ge in allen Gemeinden durch Presse und Öffentlichkeitsar- meinde, Schule, Kindergarten, Jäger, ca. 1 Jahr nach den ersten Aktivitäten, beit landesweit und in den einzelnen Imker, Verschönerungsverein, Bauern ob und in welcher Form eine weitere Gemeinden (z.B. Artikel und Fotos und interessierten Gemeindebewoh- Unterstützung der Gemeinde durch für die Gemeindezeitung, Gemein- nerInnen. Dabei wurden konkrete den Naturschutzbund gewünscht ist. dehomepage). 7 Themen-Übersicht: praktischer Naturschutz „vor der Haustür“ Naturspaziergang am Mattersburger Kogel mit fachkundiger Leitung Beratung zur Anlage von Blüh- Vortrag und eine Obstsorten- Die „Berührungspunkte“ zwischen flächen mit einheimischen Wild- Wanderung z.B. in Manners- den Tätigkeiten der Gemeinde und blumen und Kräutern in der Ge- dorf a.d. Rabnitz. Natur sind sehr vielfältig. Entspre- meinde, z.B. in Ollersdorf. Naturspaziergang für die Bevöl- chend breit ist das Themenspektrum Gemeinsame Begehungen und kerung mit fachlicher Begleitung der Beratungsgespräche. vor-Ort-Besichtigungen zum z.B. in Mattersburg. Im Kapitel „konkrete Aktivitäten“ Thema „naturnahe Pflege“, z.B. Begehung naturnaher Wälder sind 33 Beispiele näher beschrieben, in Zillingtal und Neutal. und der Sondierung von Förder- hier sind einige Themenbereiche auf- Biotop-Pflegeaktionen, z.B. in möglichkeiten z.B. in Locken- gelistet: Deutschkreutz. haus. Ein Obstbaum-Schnittkurs z.B. in Schattendorf. Vorträge und Begehung zum Thema „Blühende Dörfer“, An- lage von Schmetterlingswiesen