Gemeinde

8. Änderung des Flächennutzungsplans für die Gebiete

Teilfläche 1: „südwestlicher Bereich ‚Hogen Haid’“ Teilfläche 2: „östlich der Mühlenstraße, südlich Karkloh und west- lich der Bebauung Sengelsteert / Dieksknüll Teilfläche 3: „Ladengebiet südlich Karkloh“ Teilfläche 4: „östlich Muschenweg, südlich Waldstraße“

Bearbeitungsstand: § 6 BauGB Bvh.-Nr.: 07063

Begründung

Auftraggeber Gemeinde Albersdorf über das Amt , Hindenburgstraße 18 25704

Auftragnehmer Ingenieurgemeinschaft Sass & Kollegen GmbH Grossers Allee 24, 25767 Albersdorf (0 48 35) 97 77 – 0, Fax: (0 48 35) 97 77 - 22

Projektbearbeitung Projektleiter: Bernd Philipp Diplom-Ingenieur für Stadt- und Regionalplanung (0 48 35) 97 77 – 17, [email protected]

Handelstegister Geschäftsführer: Dipl.-Ing. (TU) Frank Sass Pinneberg HRB 648 ME Dipl.-Ing. (FH) Klas Schröter GROSSERS ALLEE 24 • 25767 ALBERSDORF UST 23 223 155 05 TELEFON 04835-9777-0 • TELEFAX 04835-977722

Inhalt

1. Lage, Planungsanlass und Planungsziele 1

2. Planerische Vorgaben 3 2.1 Landes- und Regionalplanung 3 2.2 Landschaftsplanung 4 2.3 Weitere Flächennutzungsplanung 5 3. Erläuterung der Plandarstellungen 6 3.1 Teilfläche 1 „Hogen Haid“ 6 3.2 Teilfläche 2 „östlich Mühlenstraße, südlich Karkloh“ 7 3.3 Teilfläche 3 „Ladengebiet südlich Karkloh“ 8 3.4 Teilfläche 4 „östlich Muschenweg, südlich Waldstraße“ 9 4. Technische Infrastruktur 9 4.1 Versorgung 9 4.2 Entsorgung 9 5. Flächenbilanzierung 10

6. Umweltbericht 10 6.1 Einleitung 10 6.1.1 Kurzdarstellung des Planinhaltes und der Ziele der Bauleitplanung 10 6.1.2 Darstellung der Ziele des Umweltschutzes 11 6.2. Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen 13 6.2.1 Beschreibung der Umwelt und ihrer Bestandteile 13 6.2.2 Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung 16 6.2.3 Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich 22 6.2.4 Alternative Planungsmöglichkeiten 23 6.3 Zusätzliche Angaben 23 6.3.1 Technische Verfahren 23 6.3.2 Maßnahmen zur Überwachung 24 6.3.3 Zusammenfassung 24 7. Anlagen 26 7.1 Zusammenfassende Erklärung 26

Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 1

Gemeinde Albersdorf

8. Änderung des Flächennutzungsplans der Gemeinde Albersdorf für die Gebiete

Teilfläche 1: „südwestlicher Bereich ‚Hogen Haid’“ Teilfläche 2: „östlich der Mühlenstraße, südlich Karkloh und west- lich der Bebauung Sengelsteert / Dieksknüll Teilfläche 3: „Ladengebiet südlich Karkloh“ Teilfläche 4: „östlich Muschenweg, südlich Waldstraße“

Begründung

1. Lage, Planungsanlass und Planungsziele

Die 8. Änderung des Flächennutzungsplans umfasst 4 Teilflächen mit jeweils unter- schiedlichen Planungsanlässen und Planungszielen. Die Gemeinde Albersdorf bün- delt die unterschiedlichen Planungen in einem gemeinsamen Planverfahren.

Die Teilfläche 1 liegt zwischen der Landesstraße 316 (Friedrichstraße), dem Schru- mer Weg und der Straße Hogen Haid. Westlich grenzt eine Waldfläche an. Das Plangebiet ist teils gewerblich genutzt, teils als Lager für Bodenaushub. Der verblei- bende Rest besteht aus Rasenflächen. Das Plangebiet wird teilweise durch Knicks und teilweise durch Wälle von ca. 3 m Höhe eingefasst. Mittig befindet sich eine Er- schließungsstraße.

Das Plangebiet umfasst ein Teilstück von Flurstück 18/14 der Flur 19 in der Gemein- de und Gemarkung Albersdorf. Es ist insgesamt 2,4 ha groß. Planungsziel ist die Umwandlung eines Teils des ausgewiesenen Gewerbegebietes südlich der Straße Hogen Haid in ein Mischgebiet. Ein privater Investor hat die gesamte Fläche erwor- ben und beabsichtigt dort eine gewerbliche und wohnbauliche Entwicklung durchzu- führen. Es werden Flächen für die betriebliche Konzentration in Albersdorf benötigt.

Gleichzeitig sollen insbesondere zur besseren Kontrolle des Betriebsgrundstücks und der schnellen Erreichbarkeit Wohnungen insbesondere für Familien- und Werksan- gehörige errichtet werden, die jedoch nicht den Status von Betriebsleiterwohnungen erfüllen werden.

Die Gemeinde begrüßt das Vorhaben, um die bauliche Entwicklung in diesem Be- reich abzuschließen und die gewerbliche Entwicklung insgesamt auf den weiteren Ausbau und die Nutzung der ehemaligen Dithmarsen Kaserne bzw. des neuen Dithmarsen Park konzentrieren zu können, der im Rahmen der 9. Änderung des Flä- chennutzungsplans bereits schwerpunktmäßig für eine gewerbliche Entwicklung vor- bereitet wurde. Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 2

Teilfläche 2 liegt östlich der Bebauung der Mühlenstraße, südlich der Bebauung Karkloh und westlich der Bebauung der Straßen Sengelsteert und Dieksknüll. Südlich grenzt ein Landschaftsschutzgebiet an. Die Fläche umfasst die Flurstücke 27/1, 33/1, 34/1 und 367 der Flur 9 in der Gemeinde und Gemarkung Albersdorf. Die Gesamtflä- che beträgt 8,3 ha.

Die Koppeln sind Teil einer Hofstelle in der Straße Karkloh. Auf einem Teil der Fläche wurden Kies- und Sandabgrabungen vorgenommen. Mit der Aufgabe des Hofes soll die überwiegend von Bebauung umgebene und zentrumsnah sowie in räumlicher Zuordnung zu den Verbrauchermärkten am Karkloh gelegene Fläche mittel- bis lang- fristig überwiegend einer wohnbaulichen Entwicklung zugeführt werden.

Kurzfristig soll eine Wohnbebauung auf einer untergeordneten Fläche im Süden des Plangebietes realisiert werden. Hier wird derzeit der Bebauungsplan Nr. 28 „Am Gie- selautal“ aufgestellt. Der verbleibende, durch Abgrabungen geprägte und als Grün- land genutzte Bereich soll zukünftig als gemeindliche Ausgleichsfläche dienen.

Teilfläche 3 liegt südlich der Einmündung der Straße Kampen in die Straße Karkloh und westlich der Bebauung ‚Langen Jarrn’. Es ist überwiegend von Wohnbebauung umgeben. Östlich bis zur Süderstraße schließt ein weiteres Ladengebiet an.

Teilfläche 3 umfasst die Flurstücke 39/41, 39/42, 39/43 und jeweils Teilstücke der Flurstücke 38/7, 43/1, 283/42 und 284/42 der Flur 9 in der Gemeinde und Gemar- kung Albersdorf. Es ist insgesamt 0,8 ha groß. Die verbindliche Überplanung des Plangebietes erfolgte im Rahmen der 12. Änderung des Bebauungsplans Nr. 11 im beschleunigten Verfahren nach § 13 a BauGB. Die Darstellung als Sondergebiet -La- dengebiet- wird nachrichtlich in die Flächennutzungsplanänderung übernommen.

Teilfläche 4 liegt südlich der Waldstraße, östlich des Muschenweges und nördlich der Bahnlinie Büsum--Neumünster. Sie ist überwiegend umgeben von land- oder forstwirtschaftlichen Flächen. Westlich des Muschenweges grenzen gewerbliche und gemischte Bauflächen an.

Das Plangebiet ist insgesamt 7,8 ha groß. Es umfasst die Flurstücke 4/1, 4/2, 5/1,13/1, 64/9, 226/61 und Teilstücke der Flurstücke 5/2, 8 und 11/1 der Flur 7 in der Gemeinde und Gemarkung Albersdorf.

Bislang weist der Flächennutzungsplan für die Teilfläche 4 gewerbliche Flächen aus. Aufgrund ausreichender Entwicklungskontingente im Bereich des Dithmarsen Parks (9. Änderung des Flächennutzungsplans) besteht an der Ausweisung zusätzlicher gewerblicher Bauflächen kein Bedarf. Die Flächen werden ihrer derzeitigen Nutzung entsprechend als landwirtschaftliche Flächen dargestellt.

Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 3

2. Planerische Vorgaben 2.1 Landes- und Regionalplanung

Im ländlichen Raum sind die zentralen Orte die Schwerpunkte der Siedlungsentwick- lung. Die Gemeinde Albersdorf ist Unterzentrum. Albersdorf liegt gemäß LROPl in- nerhalb eines Raums mit besonderer Bedeutung für Tourismus und Erholung.

Der Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein 2009 als Nachfolger des Landes- raumordnungsplans liegt im Entwurf vor und befindet sich derzeit im Beteiligungsver- fahren. Gemäß Entwurf zum Landesentwicklungsplan ist Albersdorf Unterzentrum im ländlichen Raum und liegt an der Landesentwicklungsachse ‚A 23’.

Siedlungs-, Versorgungs- und Wirtschaftsschwerpunkte in den ländlichen Räumen sind die Zentralen Orte. Die Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung sowie die Bereit- stellung von Einrichtungen der Daseinsvorsorge sind auf diese Orte zu konzentrieren (vgl. LEP –Entwurf-, Ziffer 5.4 (4)).

Zur Verringerung der Inanspruchnahme von Grund und Boden sollen die Innenent- wicklung einschließlich der Umnutzung von brachliegenden ehemals baulich genutz- ten Flächen, insbesondere ehemals militärisch und industriell-gewerblich genutzter Flächen im Siedlungsbereich vorangetrieben und die Baulandreserven mobilisiert werden.

Die Umweltqualität in den Städten und Gemeinden soll durch eine ökologisch orien- tierte Innenentwicklung und Attraktivitätssteigerung verbessert werden, insbesondere durch Sicherung von Grünflächen und innerörtlichen Grünachsen mit Übergang zur freien Landschaft (vgl. Ziffer 6.7 (4).

Die Gemeinde Albersdorf ist Unterzentrum mit rund 7.800 Einwohnern im Nahbereich (vgl. Regionalplan für den Planungsraum IV, Fortschreibung 2005). Der Nahbereich ist mit dem Amtsbereich des alten Amtes KLG Albersdorf identisch.

Als Unterzentrum und Schwerpunkt der Siedlungsentwicklung soll die Gemeinde die- ser Zielsetzung durch eine vorausschauende Bodenvorratspolitik, durch eine der künftigen Entwicklung angepasste Ausweisung von Wohn-, Gemeinbedarfs- und ge- werblichen Bauflächen sowie durch die Bereitstellung entsprechender Versorgungs- und Infrastruktureinrichtungen gerecht werden (vgl. RP IV, Ziffer 6.1).

Die Gemeinde Albersdorf ist anerkannter Luftkurort. Albersdorf ist Schulstandort und verfügt über eine gute Freizeitinfrastruktur (Waldbühne, Freibad, Archäologisch- Ökologisches Zentrum Albersdorf (AÖZA), Museum, Jugendherberge) sowie über eine gute Verkehrsinfrastruktur (BAB A 23, Landes- und Kreisstraßen sowie Bahnan- schluss an die Linie Neumünster-Heide-Büsum).

„Die Gemeinde Albersdorf soll ihre Funktion als Wohnstandort des östlichen Raums der Dithmarscher Geest und als Mittelpunkt eines Gebietes für die Intensivierung von Naher- holung und Tourismus weiter entwickeln. Die Gemeinde Albersdorf hat darüber hinaus Bedeutung für die gewerbliche Wirtschaft und insoweit die Aufgabe, Flächenvorsorge für die Nachfrage nach gewerblichen Bauflä- chen zu treffen. Dabei muss aber auch auf ihre Funktion als Luftkurort Rücksicht ge- nommen werden. Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 4

Wegen der [...] Autobahnabfahrt ist mit einem zunehmenden Siedlungsdruck auch bei gewerblichen Bauflächen zu rechnen. Allerdings haben die kreisweiten Schwerpunkte für die gewerbliche Entwicklung (insbe- sondere Heide, Brunsbüttel, Meldorf) auch aus Gründen des sparsamen Umgangs mit Grund und Boden Vorrang“ (vgl. RP IV, Ziffer 6.3.1 Nr. 4).

Die Gemeinde Albersdorf liegt innerhalb eines Gebietes mit besonderer Bedeutung für Tourismus und Erholung. Sie liegt zudem innerhalb eines Gebietes mit besonde- rer Bedeutung für den Grundwasserschutz. Das Tal der Gieselau ist Gebiet mit be- sonderer Bedeutung für Natur und Landschaft. Alle vier Teilflächen befinden sich in- nerhalb des baulich zusammenhängenden Siedlungsgebietes der Gemeinde.

2.2 Landschaftsplanung

Gemäß Karte 1 des Landschaftsrahmenplans für den Planungsraum IV liegen alle Plangebiete innerhalb eines geplanten Wasserschutzgebietes. Westlich des Orts- zentrums und im weiteren Verlauf südlich der Ortslage verläuft im Tal der Gieselau ein FFH-Gebiet. An die Gieselau schließen sich Gebiete mit besonderer Eignung ei- nes Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems – Verbundsystem- und teilweise auch Schwerpunktbereiche für ein Verbundsystem an.

Bestandteil des europäischen Netzes „Natura 2000“ in der Umgebung des Plange- bietes ist das Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) 1821-304 „Giesel- autal“. Das Gebiet liegt südlich von Albersdorf und grenzt fast unmittelbar an die Süd- grenze der Teilfläche 2 an. Die Gieselau selbst verläuft in ca. 100 m Abstand zum Plangebiet.

Die Erhaltungsziele für das Gebiet sind: • Erhaltung der natürlichen Fließgewässerdynamik, • Erhaltung eines weitgehend natürlichen, biotopprägenden hydrophysikalischen und hydrochemischen Gewässerzustands, • Erhaltung kleinstrukturreicher, in weiten Teilen naturnaher Ausprägung und be- sonderer landschaftlicher Vielfalt auch als Lebensraum der Bachneunaugenpopu- lation, • insbesondere sind Abschnitte ohne anthropogen erhöhte Sedimenteinträge sowie unverbaute oder unbegradigte Flussabschnitte zu erhalten.

Die Erhaltungsziele beziehen sich insbesondere auf die Kleingewässerqualität. Zwi- schen der Teilfläche 2 und dem Tal der Gieselau besteht zudem eine deutliche räum- liche Zäsur. Diese wird insbesondere durch eine durch Kies- und Sandabbau ent- standenen Böschungskante und die bestehende Versiegelung entlang der Südgren- ze des Plangebietes durch Lager- und Erschließungsflächen begründet. Der angren- zende Bereich innerhalb des FFH-Gebietes bis zur Gieselau wird landwirtschaftlich genutzt.

Aufgrund der Erhaltungsziele, des Abstandes zur Au und der bereits erfolgten Eingrif- fe ist eine nachteilige Wirkung oder erhebliche Beeinträchtigung der Erhaltungs- und Schutzziele nicht zu erwarten. Von einer grundsätzlichen Realisierbarkeit der Pla- nung ist auszugehen.

Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 5

Die Baugebiete sind im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung durch ausreichen- de Schutzpflanzungen in das Landschaftsbild einzubinden, vorhandene Knicks sind zu erhalten und durch Bepflanzung aufzuwerten. Es ist sicherzustellen, dass durch die Bauvorhaben keine anthropogen erhöhten Sedimenteinträge in die Gieselau zu erwarten sind.

Durch Ausweisung der ehemaligen Kiesabbauflächen (Renaturierungsziel: Landwirt- schaft) als Ausgleichsflächen wird zudem die naturnahe Ausprägung und landschaft- liche Vielfalt begünstigt.

Im Verfahren zum Bebauungsplan Nr. 28 wurde eine FFH-Vorprüfung durchgeführt. Diese kommt zusammenfassend zu dem Ergebnis, dass durch den Bebauungsplan keine erheblichen Auswirkungen auf die Erhaltungsziele, Lebensraumtypen und prio- ritären Arten des FFH-Gebietes zu erwarten sind.

Für die verbleibenden Wohnbauflächen der Flächennutzungsplanänderung ist auf- grund des größeren Abstandes zum FFH-Gebiet mit den oben aufgeführten Maß- nahmen ebenfalls nicht von einer Beeinträchtigung des FFH-Gebietes auszugehen.

Das Tal der Gieselau ist gemäß Karte 2 des Landschaftsrahmenplans als Geotop -Glaziales Abflusstal von Albersdorf - gekennzeichnet. Darüber hinaus ist es als Landschaftsschutzgebiet festgesetzt. Albersdorf liegt zudem innerhalb eines groß- räumigen Gebietes mit besonderer Bedeutung für Tourismus und Erholung.

Der festgestellte Landschaftsplan aus dem Jahr 1998 weist für Teilfläche 1 gewerbli- che Bauflächen, für Teilfläche 2 überwiegend landwirtschaftliche Flächen und eine weitere Teilfläche im Süden als trockenes Extensivgrünland aus. Eine als Brachflä- che ausgewiesen Fläche ist in der Südhälfte durch Lager- und Verkehrsflächen ver- siegelt. Die verbleibende Fläche befindet sich nicht in Nutzung, wird aber augen- scheinlich regelmäßig gepflegt, so dass lediglich die Böschungskanten einer Gelän- deabgrabung brach liegen.

Teilfläche 3 liegt in einem Wohn- und Mischgebiet – Bestand, Teilfläche 4 wird land- wirtschaftlich genutzt.

Ein Bedarf zur Fortschreibung des Landschaftsplans besteht nicht. Die relevanten Umweltbelange können im Rahmen der Umweltprüfung hinreichend berücksichtigt werden.

2.3 Weitere Flächennutzungsplanung

Mit der 8. Änderung des Flächennutzungsplans soll insbesondere die gewerbliche Entwicklung auf das ehemalige Kasernengelände konzentriert werden. Aufgrund der Dringlichkeit der Entwicklung des Kasernengeländes wurde diese im Rahmen der 9. Änderung des Flächennutzungsplans vorgezogen. Die 9. Änderung des Flächennut- zungsplans wurde zwischenzeitlich genehmigt.

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3. Erläuterung der Plandarstellungen 3.1 Teilfläche 1 „Hogen Haid“

Teilfläche 1 im südwestlichen Bereich des Gebietes ‚Hogen Haid’ ist derzeit gewerb- liche Baufläche und soll zu einem Mischgebiet entwickelt werden. Ein privater Inves- tor hat die gesamte Fläche erworben und beabsichtigt dort eine gewerbliche und wohnbauliche Entwicklung durchzuführen. Es werden Flächen für die betriebliche Konzentration in Albersdorf benötigt.

Gleichzeitig sollen insbesondere zur besseren Kontrolle des Betriebsgrundstücks und der schnellen Erreichbarkeit Wohnungen insbesondere für Familien- und Werksan- gehörige errichtet werden, die jedoch nicht den Status von Betriebsleiterwohnungen erfüllen werden.

Die voll erschlossene Fläche lag über mehrere Jahre brach und kann nunmehr in Zusammenarbeit mit dem Vorhabenträger einer Nutzung und Nachverdichtung zuge- führt werden. Die Gemeinde begrüßt das Vorhaben, um die bauliche Entwicklung in diesem Bereich abzuschließen und die gewerbliche Entwicklung insgesamt vorrangig auf den weiteren Ausbau und die Nutzung der ehemaligen Dithmarsen Kaserne bzw. des neuen Dithmarsen Park konzentrieren zu können.

Darüber hinaus sind im Bestand weitere leerstehende Gewerbegrundstücke vorhan- den (Grüne Fee, Nordmarkhaus) die vorrangig einer Nachnutzung zugeführt werden müssen. Vor diesem Hintergrund ist eine zeitnahe Realisierung einer anderweitigen gewerblichen Nutzung dieses Bereichs nicht erkennbar und die Umnutzung zu ver- treten.

Dem Vorhabenträger gehören insgesamt die Flächen südlich der Straße Hogen Haid zwischen dem Raiffeisenbetrieb im Osten und dem Wald im Westen. Innerhalb die- ser Fläche ist im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung ein gestaffeltes System von eingeschränktem Gewerbegebiet und gegliedertem Mischgebiet vorzusehen, um einerseits Auswirkungen auf Drittbetriebe zu vermeiden bzw. die Verträglichkeit zwi- schen dem bestehenden Gewerbegebiet und dem geplanten Mischgebiet zu errei- chen und andererseits die Nutzungsmischung sicherzustellen.

Entsprechend dem Planungsziel der Gemeinde und in Abstimmung mit dem Vorha- benträger wird für den südlichen Teilbereich eine gemischte Baufläche ausgewiesen.

Die Erschließung der Fläche erfolgt weiterhin ausschließlich über die Straße Hogen Haid. Diese ist über die Kreisstraße 40 und im weiteren über die Landesstraße 316 an das überörtliche Straßenverkehrsnetz angebunden.

Die L 316 liegt außerhalb der Ortsdurchfahrt. Gemäß § 29 (1 und 2) des Straßen und Wegegesetzes (StrWG) des Landes Schleswig-Holstein (vom 25.11.2003 (GVOBl. Seite 631) dürfen außerhalb der zur Erschließung der anliegenden Grundstücke be- stimmten Teile der Ortsdurchfahrt Hochbauten jeder Art sowie Aufschüttungen und Abgrabungen größeren Umfangs in einer Entfernung bis zu 20 m von der Landes- straße 316, gemessen vom äußeren Rand der befestigten, für den Kraftfahrzeugver- kehr bestimmten Fahrbahn, nicht errichtet bzw. vorgenommen werden.

Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 7

Dies gilt nicht für den innerhalb der Anbauverbotszone bereits genehmigten und er- richteten Erdwall. Die verkehrliche Erschließung hat ausschließlich über die Gemein- destraße Hogen Haid zu erfolgen. Direkte Zufahrten und Zugänge dürfen zur freien Strecke der L 316 nicht errichtet werden.

Von der Landesstraße 316 gehen Verkehrslärmemissionen aus. Überschlägige Er- mittlungen ergeben, dass die Grenzwerte der Straßenverkehrslärmschutzverordnung (16. BImSchV) von 54 dB nachts für Mischgebiete nach ca. 40 m Abstand von der Fahrbahnmitte erreicht werden, die Orientierungswerte der DIN 18005 –Schallschutz im Städtebau von nachts 50 dB werden nach ca. 70 m eingehalten. Dies ist im Hin- blick auf aktive und passive Schallschutzmaßnahmen im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung zu berücksichtigen.

Westlich des Plangebietes befindet sich Wald. Der Waldabstand gemäß § 24 des Landeswaldgesetzes ist zu berücksichtigen. Im Rahmen des Bebauungsplans Nr. 14 wurde ein verringerter Waldabstand von 20 m zum Waldrand bereits genehmigt, der weiterhin zu berücksichtigen ist.

3.2 Teilfläche 2 „östlich Mühlenstraße, südlich Karkloh“

Teilfläche 2 liegt östlich der Bebauung der Mühlenstraße, südlich der Bebauung Karkloh und westlich der Bebauung der Straßen Sengelsteert und Dieksknüll.

Mit der Aufgabe des Hofes soll die überwiegend von Bebauung umgebene und zent- rumsnah sowie in räumlicher Zuordnung zu den Verbrauchermärkten am Karkloh gelegene Fläche mittel- bis langfristig überwiegend einer wohnbaulichen Entwicklung zugeführt werden.

Kurzfristig soll eine Wohnbebauung auf einer untergeordneten Fläche im Süden des Plangebietes realisiert werden. Hier wird derzeit der Bebauungsplan Nr. 28 „Am Gie- selautal“ aufgestellt. Der verbleibende, durch ehemalige Kies- und Sandabgrabungen geprägte und als Grünland genutzte Bereich soll zukünftig als gemeindliche Aus- gleichsfläche dienen.

Aufgrund der zentralen Lage der Fläche soll sie frühzeitig als Wohnbaupotential ge- sichert werden. Darüber hinaus soll sie als Planungsalternative zu den bestehenden Flächenausweisungen insbesondere am Ellingstedter Weg (nördlich der Bahnlinie / westlich der L 148) fungieren. Hier stehen derzeit noch 8,1 ha Wohnbauflächenpo- tential zur Verfügung.

Die zentrumsnahe Fläche des Änderungsbereichs ist für eine innerörtliche Entwick- lung, Stärkung des Ortszentrums sowie spezielle Wohnungsangebote für Senioren oder neue Haushaltstypen in besonderer Weise geeignet. Daneben wird die Ge- meinde weiterhin die Planung im Bestand und die Erarbeitung von Innenentwick- lungspotentialen betreiben.

Entsprechend den Planungszielen wird Wohnbaufläche und auf den ehemaligen Ab- bauflächen eine Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft dargestellt.

Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 8

Innerhalb des Änderungsbereichs ist in der archäologischen Landesaufnahme ein Kulturdenkmal gemäß § 1 des Denkmalschutzgesetztes (DSchG) eingetragen. Es handelt sich hierbei um einen Urnenfriedhof, der wissenschaftlich noch nicht unter- sucht ist. Seitens des archäologischen Landesamtes können derzeit keine genauen Aussagen über die Größe und den Erhaltungszustand des Denkmals getroffen wer- den.

Es soll deshalb aus Sicht des archäologischen Landesamtes eine archäologische Voruntersuchung durchgeführt werden, die prüft, ob eine Ausgrabung zur Sicherung, Bergung und Dokumentation des Denkmals notwendig wird.

Für den untergeordneten Teilbereich des Bebauungsplans Nr. 28 wurden zwischen- zeitlich Prospektionen durchgeführt, vertiefende Untersuchungen wurden für diesen Bereich nicht erforderlich.

Die Gemeinde wird im Rahmen der weiteren verbindlichen Bauleitplanung für die verbleibenden Flächen des Änderungsbereichs 2 das Benehmen mit der Denkmal- behörde herstellen und in Abstimmung mit dem Archäologischen Landesamt den weiteren Untersuchungsrahmen festlegen. Auf die besondere Betroffenheit der Ge- meinde Albersdorf bei Änderung des Denkmalschutzgesetzes wird hingewiesen.

Vorhandene Landschaftselemente sind so weit wie möglich zu erhalten. Die Bauflä- chen sind im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung durch ausreichende Schutz- pflanzungen in das Landschaftsbild einzubinden, vorhandene Knicks sind zu erhalten und durch Bepflanzung aufzuwerten.

Die Ausgleichsfläche soll einer extensiven Nutzung oder Sukzession zugeführt wer- den. Auf die unten stehenden Anforderungen an die Niederschlagswasserentsorgung und das FFH-Gebiet ‚Gieselautal’ wird hingewiesen.

Das Plangebiet ist über die Kreisstraße 34 (Mühlenstraße) sowie im Anschluss an die Straße Karkloh über die Landesstraße 316 an das überörtliche Straßennetz ange- bunden.

Die Erschließung des Bebauungsplans Nr. 28 wird über einen vorhandenen Er- schließungsweg an die Mühlenstraße erfolgen. Die nördlich anschließende überwie- gende Baufläche wird aus topografischen und städtebaulichen Gründen eigene An- bindungen über bestehende Baulücken an der Mühlenstraße (K 34) und der Straße Karkloh erhalten. Die geplante Ausgleichsfläche soll auch Fußwegeverbindungen zur Vernetzung der einzelnen Baugebiete ermöglichen.

3.3 Teilfläche 3 „Ladengebiet südlich Karkloh“

Teilfläche 3 liegt südlich der Einmündung der Straße Kampen in die Straße Karkloh und westlich der Bebauung ‚Langen Jarrn’. Es ist überwiegend von Wohnbebauung umgeben. Östlich bis zur Süderstraße schließt ein weiteres Ladengebiet an.

Die verbindliche Überplanung des Plangebietes erfolgte im Rahmen der 12. Ände- rung des Bebauungsplans Nr. 11 im beschleunigten Verfahren nach § 13 a BauGB. Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 9

Die Darstellung als Sondergebiet -Ladengebiet- wird nachrichtlich in die Flächennut- zungsplanänderung übernommen.

3.4 Teilfläche 4 „östlich Muschenweg, südlich Waldstraße“

Teilfläche 4 liegt südlich der Waldstraße, östlich des Muschenweges und nördlich der Bahnlinie Büsum-Heide-Neumünster. Sie ist überwiegend umgeben von land- oder forstwirtschaftlichen Flächen. Westlich des Muschenweges grenzen gewerbliche und gemischte Bauflächen an.

Bislang weist der Flächennutzungsplan für die Teilfläche 4 gewerbliche Flächen aus. Aufgrund ausreichender Entwicklungskontingente im Bereich des Dithmarsen Parks (9. Änderung des Flächennutzungsplans) besteht an der Ausweisung zusätzlicher gewerblicher Bauflächen kein Bedarf. Die Flächen werden ihrer derzeitigen Nutzung entsprechend als landwirtschaftliche Flächen dargestellt.

4. Technische Infrastruktur 4.1 Versorgung

Die Wasserversorgung wird durch Anschluss an das zentrale Leitungsnetz des Was- serverbandes Süderdithmarschen in sichergestellt.

Die Strom- und Gasversorgung erfolgt durch die E.ON-Hanse AG. Auf vorhandene Elektrizitätsleitungen innerhalb der Teilfläche 4 wird hingewiesen. Die 20 kV- Freileitung hat Bestandsschutz.

Die Deutsche Telekom AG wird das Baugebiet zum Zeitpunkt der Bebauung an das örtlich vorhandene Telekommunikationsnetz anschließen.

4.2 Entsorgung

Der Anschluss von Schmutz- und Niederschlagswasser erfolgt an die im Straßen- raum vorhandene öffentliche Kanalisation. Diese wird von der Abwasserentsorgung Albersdorf unterhalten. Es ist sicherzustellen, dass durch die Bauvorhaben insbe- sondere bei Teilfläche 2 keine anthropogen erhöhten Sedimenteinträge in die Giese- lau zu erwarten sind.

Die Planung und Durchführung von baulichen Änderungen im Bereich des Anschlus- ses an die öffentliche Schmutz- und Regenwasserkanalisation muss in enger Ab- stimmung mit der Abwasserentsorgung Albersdorf GmbH stattfinden.

Sofern im Rahmen der Änderung des Flächennutzungsplans bzw. der weiteren ver- bindlichen Überplanung auch Gewerbebetriebe mit erhöhtem Fettanteil im Abwasser geplant sind, ist eine entsprechend dimensionierte Abscheideranlage für Fette ge- mäß DIN 4040 vorzuhalten und zu betreiben.

Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 10

Die Abfallbeseitigung für die Gemeinde Albersdorf wird vom Kreis durchgeführt.

5. Flächenbilanzierung

Die vier Teilgebiete umfassen zusammen eine Fläche von rund 19 ha. Sie gliedert sich wie folgt:

Teilfläche 1: gemischte Baufläche 2,4 ha Teilfläche 2: Wohnbaufläche 4,7 ha Maßnahmenfläche 3,6 ha Teilfläche 3: SO –Ladengebiet- 0,8 ha Teilfläche 4: Landwirtschaft 7,8 ha

Summe: 19,3 ha

6. Umweltbericht 6.1 Einleitung

6.1.1 Kurzdarstellung des Planinhaltes und der Ziele der Bauleitpla- nung

Die Gemeinde Albersdorf beabsichtigt die 8. Änderung des Flächennutzungsplanes auf vier Teilflächen. Die Teilfläche 1 „südwestlicher Bereich ‚Hogen Haid’“ befindet sich am nordwestlichen Rand der bebauten Ortslage Albersdorfs, westlich des Dithmarsenparks (9. Änderung des Flächennutzungsplanes). Die Teilfläche 1 soll künftig als Mischgebiet entwickelt werden. Dafür wird die städtebauliche Zielkonzep- tion für einen Teil des ausgewiesenen Gewerbegebietes verändert.

Die Teilfläche 2 „östlich der Mühlenstraße, südlich Karkloh und westlich der Bebau- ung Sengelsteert/Dieksknüll“ und die Teilfläche 3 „Ladengebiet südlich Karkloh“ be- finden sich am südlichen Rand der vorhandenen Bebauung.

Die Teilfläche 2 soll nach Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung einer wohnbauli- chen Entwicklung zugeführt werden. Innerhalb des räumlichen Geltungsbereiches befindet sich im Südosten eine ehemalige Abgrabungsfläche (Kies- und Sandabbau), die künftig als kommunale Ausgleichsfläche für Eingriffe in Natur und Landschaft fungieren soll. Der südliche Bereich der Teilfläche 2 wird derzeit durch den vorha- benbezogenen Bebauungsplan Nr. 28 „Am Gieselautal“ verbindlich überplant.

Die Teilfläche 3 wird bereits als Ladengebiet genutzt. Die Darstellung dient lediglich der Anpassung des Flächennutzungsplanes an den örtlichen Bestand, resultierend aus der 12. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 11 der Gemeinde Albersdorf.

Die Teilfläche 4 „östlich Muschenweg und südlich Waldstraße“ befindet sich am östli- chen Rand der bebauten Ortslage, südlich der Straße nach Wennbüttel. Aufgrund der konzentrierten gewerblichen Entwicklung im Bereich des Konversionsstandortes Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 11

Dithmarsenpark strebt die Gemeinde Albersdorf an, die bisher östlich des Muschen- weges ausgewiesenen Gewerbeflächen zurückzunehmen, da hier keinen Bedarf für die weitere gewerbliche Entwicklung innerhalb des Gemeindegebietes gesehen wird.

6.1.2 Darstellung der Ziele des Umweltschutzes

6.1.2.1 Nationale Schutzgebiete gemäß §§ 16 bis 20 Landesnaturschutzgesetz

Durch die vorliegende Planung werden keine Naturschutzgebiete (§ 16 LNatSchG), Biosphärenreservate (§ 17 LNatSchG) sowie Naturdenkmale (§ 20 LNatSchG) be- rührt.

Das Landschaftsschutzgebiet „Gieselautal“, das gleichzeitig als Naturerlebnisraum (§ 19 LNatSchG) ausgewiesen ist, schließt südlich an die Teilfläche 2 an.

Das FFH - Gebiet DE 1821 - 304 „Gieselautal“ schließt ebenfalls unmittelbar südlich an die Teilfläche 2 an. Aufgrund der Erhaltungsziele des NATURA 2000 - Gebietes (s. Ziffer 2.2) und der für den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteile sowie der kleinräumigen Topografie sind im Rahmen der vorliegenden vorbereitenden Bauleit- planung keine erheblichen Beeinträchtigungen im Sinne des § 30 LNatSchG erkenn- bar, sodass auf der Ebene des Flächennutzungsplanes auf eine Verträglichkeitsvor- prüfung verzichtet wird. Auf den nachfolgenden Planungsebenen, konkret dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 28 „Am Gieselautal“ ist die Notwendigkeit erneut abzustimmen.

6.1.2.2 Schutzgebiets- und Biotopverbundplanung

Die Talniederung der Gieselau sowie angrenzende Waldflächen sind im Landschafts- rahmenplan für den Planungsraum IV, Stand 11/2004, als „Gebiete mit besonderer Eignung zum Aufbau eines Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems -Schwerpunktbereich-„ dargestellt.

Der Abstand der räumlichen Geltungsbereiche für die Teilflächen 1, 3 und 4 zum Bio- topverbundsystem beträgt > 500 m. Das Plangebiet der Teilfläche 2 befindet sich unmittelbar nördlich des Verbundsystems, das sich in diesem Bereich bis an den nördlichen Rand des Talraumes erstreckt.

Das Plangebiet der Teilfläche 1 ist in der kommunalen Landschaftsplanung (Plan- zeichnung Nr. 5 - Maßnahmen, Stand 02/1998) als Gewerbegebiet (Bestand) darge- stellt.

Die Teilfläche 2 ist als Grünland (Bestand) und der Bereich der Abgrabung im Südos- ten ist als trockenes Extensivgrünland (Planung) dargestellt. Der im Landschaftsplan als Brachfläche (Bestand / Planung) enthaltene südliche Bereich wird bereits als La- ger- und Verkehrsfläche genutzt.

Die Teilfläche 3 sowie die umgebenden Flächen sind in der kommunalen Land- schaftsplanung als Wohn- und Mischgebiet (Bestand / Planung) enthalten. Die Teil- fläche 4, östlich des Muschenweg, ist als Acker dargestellt. Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 12

Die mit der vorliegenden 8. Änderung des Flächennutzungsplanes verfolgten Zielset- zungen lassen sich im Teiländerungsbereich 2 nicht durchgängig aus der gemeindli- chen Landschaftsplanung ableiten. Daher ist das Abweichen von den Inhalten des Landschaftsplanes gemäß § 7 (2) Satz 2 LNatSchG zu begründen. Die Gemeinde Albersdorf verfügt östlich der Mühlenstraße über geeignete Flächen für eine wohn- bauliche Entwicklung. Aufgrund der Topografie ist hier nach Ansicht der Gemeinde eine bauliche Entwicklung möglich, ohne dabei die südlichen Niederungsbereiche des Gieselautal negativ zu beeinträchtigen.

Weitergehende Untersuchungen bzgl. der potentiellen Eingriffe in Natur und Land- schaft sollen in diesem Zusammenhang auf den nachfolgenden Planungsebenen erfolgen. Daher räumt die Gemeinde Albersdorf in diesem Bereich, insbesondere vor dem Hintergrund der vorhandenen Bausubstanz im Westen, Norden und Osten und der vergleichsweise zentralen Lage innerhalb des Ortskerns der weiteren wohnbauli- chen Entwicklung einen Vorrang vor den im Landschaftsplan ausgewiesenen Ziel- setzungen (Landwirtschaft) ein.

6.1.2.3 Gesetzlich geschützte Biotope

Der gesetzliche Biotopschutz ist durch die naturschutzrechtlichen Bestimmungen der einzelnen Bundesländer geregelt. Innerhalb der Plangebiete befinden sich keine Bio- tope mit Schutzstatus gemäß § 25 (1) LNatSchG. Alle vorhandenen Knicks unterlie- gen den Schutzvorschriften des § 25 (3) LNatSchG.

6.1.2.4 Festgelegte Umweltqualitätsnormen der Gemeinschaftsvorschriften

Die Umweltqualitätsnormen der europäischen Gemeinschaft werden durch mehrere Vorschriften geprägt. Primär ist die europäische Wasserrahmenrichtlinie 2000/60/EG (WRRL) vom 22.12.2000 zu nennen. Die für das Vorhaben wesentlichen Ziele der Wasserrahmenrichtlinie werden wie folgt zusammengefasst:

• Verschlechterungsverbot für Oberflächengewässer und Grundwasser, • flächendeckender Gewässerschutz für Oberflächengewässer und Grundwas- ser, • Erreichen bzw. Erhalten eines „guten ökologischen und chemischen Zustandes“ der oberirdischen Gewässer einschließlich der Küstengewässer innerhalb von 15 Jahren, • Gewässerbewirtschaftung nach Flusseinzugsgebieten.

Das Projektgebiet in der Gemeinde Albersdorf befindet sich gemäß Gebietseinteilung für die Wasserrahmenrichtlinie im Bearbeitungsgebiet der Eider. Eine Überschreitung der festgelegten Umweltqualitätsnormen ist nicht bekannt.

Mit den Umweltqualitätsnormen sollen Grenzwerte festgelegt werden, die den guten Zustand des Gewässers reflektieren und aus ökotoxikolgischen Daten gewonnen werden. Es handelt sich dabei um die Konzentrationen von bestimmten Schadstoffen oder einer Schadstoffgruppe, die im Wasser, Sediment oder Organismus aus Grün- den des Gesundheits- und Umweltschutzes nicht überschritten werden dürfen. Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 13

6.2. Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkun- gen

6.2.1 Beschreibung der Umwelt und ihrer Bestandteile

Die Beschreibung des derzeitigen Umweltzustands erfolgt schutzgutübergreifend. Die Betrachtung der einzelnen Schutzgüter bzgl. der Ermittlung der voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen erfolgt schutzgutbezogen unter Ziffer 6.2.2.

Der räumliche Geltungsbereich der 8. Änderung des Flächennutzungsplanes gliedert sich in vier Teilflächen. Die Teilflächen werden derzeit wie folgt genutzt:

Teilfläche 1: Die Fläche ist als Bodenzwischenlager genutzt und anschließend neu angesät worden. Im südlichen Randbereich befindet sich ein geschlossener Gehölz- bestand auf einem Knick, nach Westen grenzt die Teilfläche an einen Waldbestand. Die Bestimmungen des § 24 Landeswaldgesetz sind zu beachten. Der Waldschutz- streifen beträgt hier, aufbauend auf den Festsetzungen des Bebauungsplanes Nr. 14 der Gemeinde Albersdorf, 20 m. Die Fläche wird durch eine vorhandene Straße mit Wendeanlage von Norden erschlossen.

Teilfläche 2: Die Fläche wird, einschließlich der ehemaligen Auskiesung, landwirt- schaftlich als Grünland genutzt. In den Randbereichen befinden sich Knicks.

Teilfläche 3: Die Fläche wird durch den vorhandenen Einzelhandel mit den dazuge- hörigen Hochbauten und Verkehrsflächen charakterisiert und ist bereits vollständig bebaut. Die Randbereiche sind ebenfalls durch die bauliche Nutzung geprägt.

Teilfläche 4: Die Flurstücke des räumlichen Geltungsbereiches der Teilfläche 4 wer- den durchgängig ackerbaulich genutzt. Die Unterteilung der einzelnen Flächen er- folgt durch Knicks mit geschlossenem Gehölzbestand.

GRUNDWASSERSCHUTZ Für die Plangebiete 1 bis 4 besteht lt. GESAMTPLAN GRUNDWASSERSCHUTZ IN SCHLES- WIG-HOLSTEIN (Stand: Februar 1998) ein Status als Wasserschutzgebiet. Es handelt sich dabei um das Wasserschutzgebiet des Wasserwerkes Odderade, das vom Wasserverband Süderdithmarschen betrieben wird. Die Gesamtgröße des Wasser- schutzgebietes beträgt 40,36 km², die Grundwasserentnahme erfolgt aus den Was- serleitertypen 3, 6 und 7.

Auf Grundlage der NEUORIENTIERUNG DES PROGRAMMS ZUR AUSWEISUNG VON WASSER- SCHUTZGEBIETEN (Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, Übersichtskarte vom 10.08.2005) handelt sich um ein Wassereinzugsgebiet mit hoher Schutzpriorität.

Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 14

6.2.1.1 Siedlung und Erholung

WOHNEN Die Wohnbebauung der Ortslage Albersdorf besteht überwiegend aus Einfamilien- häusern. Die Einwohnerzahl der Gemeinde Albersdorf ist in der Vergangenheit durch die Ausweisung neuer Baugebiete leicht gestiegen. Es hat bereits eine bauliche Ent- wicklung im weiteren räumlichen Umfeld der Plangebiete 2 und 3 stattgefunden. Hier schließt eine zusammenhängende Wohnnutzung an.

Die für die Wohnfunktion erforderlichen infrastrukturellen Einrichtungen befinden sich überwiegend in der Ortslage Albersdorf. Die Wohnbereiche werden durch lockere Bebauung mit öffentlichem und privatem Grün geprägt. An die Wohngrundstücke am Rand der bebauten Ortslage schließen vielfach ausgedehnte landwirtschaftliche Nutzflächen an.

Bei den weiteren Planungen ist darauf zu achten, dass zwischen den geplanten und den vorhandenen baulichen Nutzungen im Umgebungsbereich eine Verträglichkeit bzgl. der Geruchs- und Lärmbeeinträchtigungen hergestellt wird.

GEWERBE Innerhalb der Ortslage Albersdorfs befinden sich größere gewerbliche Ansiedlungen. Außerhalb der Ortslage Albersdorf befinden sich nur kleinere gewerbliche Nutzun- gen. Mit dem Gewerbe sind unter anderem auch die dort entstandenen örtlichen Ar- beitsplätze verbunden. Ein Schwerpunkt des Gewerbes entwickelt sich derzeit im Dithmarsen - Park, östlich der Teilfläche 1.

Um ein verträgliches Nebeneinander der Funktionen Gewerbe, Verkehr und Wohnen zu ermöglichen, sind die verschiedenen Emissionen zu beachten. Hinsichtlich des Schallschutzes ist ein verträgliches Nebeneinander zwischen den geplanten und den umgebenden Nutzungen sicherzustellen.

ERHOLUNG Die vorliegende Planung führt zu keiner Beeinträchtigung der bestehenden Erho- lungseinrichtungen, z. B. des Gieselautals, und der angrenzenden Wegeverbindun- gen.

6.2.1.2 Landwirtschaft

Die Gemeinde Albersdorf geht davon aus, dass das geplante Nebeneinander unter- schiedlicher Nutzungen sowie deren Nutzungsansprüche im vorliegenden Fall ver- träglich gestaltet werden kann. Aus einer ordnungsgemäßen Landwirtschaft können zeitlich begrenzte Immissionen (Lärm, Staub und Gerüche) resultieren.

Die Flächengrößen und -zuschnitte im Randbereich der Ortslage Albersdorf sind überwiegend großräumig und entsprechen überwiegend den Anforderungen der durch zunehmende Mechanisierung geprägten Betriebsstrukturen.

Eine landwirtschaftliche Bodennutzung nach den Grundsätzen der guten fachlichen Praxis dient der nachhaltigen Sicherung der Bodenfruchtbarkeit und der Leistungsfä- higkeit des Bodens als natürliche Ressource (§ 17 Abs. 2 BBodSchG).

Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 15

6.2.1.3 Verkehr

Die Plangebiete 1 bis 3 werden über die vorhandenen Straßen erschlossen. Für die innere Erschließung der Teilfläche 2 werden nach derzeitiger Einschätzung verkehrli- che Anbindungen an die Mühlenstraße (K 34) und die Gemeindestraße Karkloh er- forderlich.

6.2.1.4 Ver- und Entsorgung

WASSERVERSORGUNG Die Gemeinde Albersdorf wird durch den Wasserverband Süderdithmarschen mit Trink- und Brauchwasser versorgt.

SCHMUTZWASSER Das innerhalb des räumlichen Geltungsbereichs anfallende Schmutzwasser wird über das öffentliche Kanalisationsnetz abgeleitet und in der kommunalen Kläranlage gereinigt.

REGENWASSER Das anfallende Niederschlagswasser soll der vorhandenen Vorflut zugeführt oder vor Ort versickert werden. Um eine Belastung der Vorfluter durch temporäre Spitzenab- flussereignisse zu verhindern, ist vor der Einleitung in die Vorflut eine entsprechend dimensionierte Rückhaltung zu schaffen.

Die weiteren Planungen zur Ableitung, Behandlung und Einleitung des Nieder- schlagswassers in Verbandsgewässer sind mit dem Deich- und Hauptsielverband Dithmarschen sowie dem Kreis Dithmarschen abzustimmen.

ABFALL Die Abfallentsorgung in der Gemeinde Albersdorf wird über die Abfallwirtschaft Dith- marschen (AWD) sichergestellt.

6.2.1.5 Kulturgüter und historische Kulturlandschaft

Schutztitel aus den Bereichen Denkmalschutz und Archäologie sind für den räumli- chen Geltungsbereich der Teilflächen 1, 3 und 4 nicht bekannt. Am nordwestlichen Rand der Teilfläche 2 befindet sich ein Kulturdenkmal gemäß § 1 Denkmalschutzge- setz. Es handelt sich dabei um einen wissenschaftlich noch nicht näher untersuchten Urnenfriedhof. Größe und Erhaltungszustand sind beim archäologischen Landesamt derzeit noch nicht näher bekannt.

Die Bedeutung des Plangebietes für die kulturhistorische Landschaft bleibt aufgrund der Vornutzung (ausgewiesenes Gewerbegebiet, Landwirtschaft und vorhandene Bebauung) unter dem allgemeinen, für diesen Raum typischen Maß. Eine diesbezüg- liche besondere Bedeutung für die Plangebiete besteht nicht.

Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 16

6.2.2 Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Pla- nung

Eine Beeinträchtigung der Umwelt ist immer dann als erheblich zu bewerten, wenn sie erkennbare nachteilige Auswirkungen auf die einzelnen Faktoren des Naturhaus- halts hat und folglich deren Funktionsfähigkeit wesentlich stört.

Als Auswirkungen der Planung sind bau-, anlagen- und betriebsbedingte Beeinträch- tigungen der einzelnen Schutzgüter zu unterscheiden. Im Bereich der Teilfläche 4 wird lediglich die derzeitige Ausweisung im Flächennutzungsplan als Gewerbeflä- chen zugunsten des gewerblichen Standortes ‚Dithmarsenpark’ zu Flächen für die Landwirtschaft zurückentwickelt. Daher wird diese Teilfläche bzgl. der Entwicklung des Umweltzustands bei der Durchführung der Planung keiner näheren Betrachtung unterzogen.

Die Teilfläche 3 ist bereits baulich entwickelt und die Darstellung im Rahmen der 8. Änderung des Flächennutzungsplanes dient lediglich der Anpassung an den örtli- chen Bestand.

Die Beeinträchtigungen durch die veränderte Nutzung der Plangebiete 1 und 2 wer- den wie folgt zusammengefasst:

Baubedingte Beeinträchtigungen Die baubedingten Beeinträchtigungen hängen von der Gesamtbauzeit der geplanten baulichen Anlagen ab und resultieren aus dem dann laufenden Baubetrieb (befristete Wirkung). Folgende Aspekte sind dabei im Wesentlichen zu betrachten:

• Beeinträchtigung des anstehenden Bodens als Lebensraum, • Schallemission durch Baugeräte, • Staubemission durch Baubetrieb und Bodenarbeiten, • Beeinträchtigung unmittelbar an die Plangebiete angrenzender Lebensräume (Wald, Knicks, Gehölzbestände, Ruderfluren), • Einflüsse auf das kleinräumige Lebensraumgefüge durch Veränderungen des Reliefs.

Anlagebedingte Beeinträchtigungen Die anlagebedingten Beeinträchtigungen beziehen sich auf die Langzeitwirkung der baulichen Anlagen innerhalb der Teilflächen. Dies betrifft sowohl die Baukörper (Hochbau) wie auch die erforderlichen Verkehrs- und Nebenflächen.

Betriebsbedingte Auswirkungen Die betriebsbedingten Beeinträchtigungen resultieren aus dem Betrieb und den mög- lichen Handlungsabläufen innerhalb der Plangebiete und beziehen sich daher eben- falls auf die Langzeitwirkung der Vorhaben.

Im vorliegenden Fall kann innerhalb der räumlichen Geltungsbereiche keine ab- schließende Aussage zu den betriebsbedingten Beeinträchtigungen getroffen wer- den, da es sich um eine Angebotsplanung handelt und die detaillierten baulichen Planungen noch nicht konkretisiert sind. In die Betrachtung einzustellen sind zusätz- liche Verkehrsaufkommen und mögliche schalltechnische Emissionen sowie ggf. Ge- ruchsemissionen. Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 17

Dennoch ist bei der baulichen Erweiterung auch die Entwicklung der Arbeitsmarktsi- tuation zu berücksichtigen, denn neben den potentiellen Beeinträchtigungen können durch die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze ebenfalls positive Effekte durch eine Reduzierung des Verkehrsaufkommens und somit der berufsbedingten Schadstoff- emission erreicht werden. Die Darlegung der einzelnen Beeinträchtigungen erfolgt gegliedert nach Schutzgütern.

6.2.2.1 Menschen

BAUBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN Baubedingte Beeinträchtigungen sind Beeinträchtigungen durch Lärm, Staub, Bau- stellenbetrieb und Abgasentwicklung.

ANLAGEBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN Die entstehenden Baukörper und die zusätzliche Versiegelung am Rand der vorhan- denen Bebauung könnten als störend empfunden werden. Durch den weitestgehen- den Erhalt der vorhandenen Knick- und Gehölzstrukturen im näheren und weiteren Umfeld der Plangebiete kann eine visuelle Belastung des Orts- und Landschaftsbil- des durch Störreize vermieden werden. Am Rand der bebauten Ortslage Albersdorfs sorgen insbesondere die linearen Knickstrukturen für eine wirkungsvolle „Sichtver- schattung“ der Standorte.

BETRIEBSBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN Die Ansprüche des Schutzgutes Mensch sind ursächlich für die Ausweisung der Misch- und Wohngebiete verantwortlich, sodass grundsätzlich von einer Verbesse- rung des Arbeitsplatzangebotes sowie Produktions- und Wohnverhältnisse durch die Bautätigkeit ausgegangen wird.

Potentielle Beeinträchtigungen können sich durch Schallemissionen während der Nutzung der Teilfläche 1 ergeben. Erheblich nachteilige Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Mensch sind auf der Ebene des Flächennutzungsplanes nicht er- kennbar, müssen aber ggf. im Zuge der weiteren Planungsschritte näher untersucht werden.

6.2.2.2 Tiere und Pflanzen

BAUBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN • Störfaktoren und Beunruhigung während der Bauzeit durch Verkehr, Lärm, Staub und Abgasentwicklung, • Gefährdung vorhandener Vegetationsbestände durch den Baustellenverkehr, • potentielle Bodenverdichtung im Bereich des Wurzelhorizontes.

ANLAGEBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN • Störung potentieller ökologischer Verknüpfungen, • potentielle Beeinträchtigung durch eine Veränderung des Mesoklimas (Gelän- deklima), • Vernichtung der Bodenflora als pflanzlicher Bestandteil des Edaphons (Boden- organismen, Bodenmikroorganismen), Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 18

• Verlust des Lebensraumes Grünland, Acker und Ruderalflur im Bereich der bis- herigen unversiegelten Flächen.

BETRIEBSBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN • Emissionen durch die bauliche Nutzung (Wärmeabstrahlung der Gebäude, Un- rat, Abgase).

Im Änderungsbereich sind aufgrund der Flächenausstattung und der Nähe zu den vorhandenen Siedlungsstrukturen sowohl Arten des Siedlungsrandes wie auch Arten des Übergangsraumes zur freien Landschaft zu erwarten.

Es sind überwiegend Flächen betroffen, die Ubiquisten der Flora und Fauna einen Lebensraum bieten. Unter einem Ubiquisten versteht man eine Tier- oder Pflanzen- art, die zumindest in einem Teil ihres Verbreitungsgebietes eine Vielzahl unterschied- licher Lebensräume besiedelt. Darunter sind oft auch artenarme Flächen, die stark durch menschliche Nutzung geprägt sind, wie etwa Agrarflächen der intensiven Landwirtschaft.

Das deutsche Artenschutzrecht ist in Form einer kleinen Novelle des BNatSchG an die europarechtlichen Vorgaben (Art. 5 VRL, Art. 12, 13 FFH-RL) angepasst worden. Die artenschutzrechtliche Bewertung bezieht sich auf die Vorgaben des §§ 42, 43 BNatSchG.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass bei Vorhaben, die im Rahmen der Bauleitplanung oder der Eingriffsregelung genehmigt werden, besonders geschützte Arten und alle streng geschützten Arten ohne europäischen Schutzstatus gemäß § 42 (5) BNatSchG von den Verbotstatbeständen des § 42 (1) BNatSchG ausgenommen sind.

Damit beschränkt sich der artenschutzrechtliche Prüfgegenstand auf die Betroffen- heit von Arten des Anhangs IV der FFH-RL1 und europäische Vogelarten gemäß VSch-RL2.

Sollte es vorhabensbedingt zu einer Verwirklichung der Verbote des § 42 (1) kom- men, so kann die nach Landesrecht zuständige Behörde, soweit die ökologische Funktion der vor dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhe- stätten der genannten Arten im räumlichen Zusammenhang nicht gewährleistet ist, gemäß § 43 (8) BNatSchG im Einzelfall, u. a. aus zwingenden Gründen des über- wiegenden öffentlichen Interesses, einschließlich solcher sozialer oder wirtschaftli- cher Art, sowie dem Fehlen einer zumutbaren Alternative eine Ausnahme zulassen. Sollte einer dieser Gründe nicht vorliegen, wäre bei Verwirklichung der Verbotstatbe- stände eine Befreiung gemäß § 62 BNatSchG grundsätzlich möglich.

Im vorliegenden Fall ist, unter Berücksichtigung der Fristen gemäß § 34 (6) LNatSchG kein Verstoß gegen die artenschutzrechtlichen Bestimmungen des § 42 BNatSchG erkennbar, sodass folglich weder die Beantragung einer Ausnahme noch

1 Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-RL) 2 Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (VSch- RL) Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 19 die Beantragung einer Befreiung für die 8. Änderung des Flächennutzungsplanes erforderlich wird.

Nachhaltige Trenn- und Zerschneidungseffekte bezüglich potentieller Austauschbe- ziehungen von Tierarten sind, aufgrund der Nähe zur vorhandenen Bebauung und der bestehenden Flächennutzung im Umfeld der Plangebiete, ebenfalls nicht zu er- warten.

6.2.2.3 Boden

BAUBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN • Verlust von Lebensraum durch Versiegelung und Verdichtung von Flächen, • Veränderung der Bodenstruktur durch Erdbewegungsmaßnahmen im Rahmen der Baumaßnahmen, • Verdichtung der Randbereiche durch den Baustellenverkehr.

ANLAGEBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN • Verlust von Bodenfunktionen durch Versiegelung.

BETRIEBSBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN • Die betriebsbedingten Beeinträchtigungen des Bodens bei den zulässigen bau- rechtlichen Nutzungen können zzt. nicht abschließend beurteilt werden, da es sich um eine Angebotsplanung handelt. • Sollten im Bereich der Teilfläche 1 wassergefährdende Stoffe gelagert werden, ist die LANDESVERORDNUNG ÜBER ANLAGEN ZUM UMGANG MIT WASSERGEFÄHRDEN- DEN STOFFEN (VAwS) zu beachten. • Die Eingriffe in das Schutzgut Boden sind wesentlich, aufgrund der Planungs- absicht der Gemeinde Albersdorf aber unvermeidbar. Ein Ausgleich dieses Ein- griffes ist nur durch eine gleich große Entsiegelung und Wiederherstellung der natürlichen Bodenfunktion oder durch die Nutzungsaufgabe einer intensiv land- wirtschaftlich genutzten Fläche möglich. Die Festlegung des naturschutzrecht- lich erforderlichen Ausgleichs erfolgt auf den nachfolgenden Planungsebenen. • Erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen sind bei Einhaltung der gesetzli- chen Vorschriften und Regelwerke auf das Schutzgut Boden, nach derzeitigem Kenntnisstand, nicht zu erwarten.

6.2.2.4 Wasser

BAUBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN • Aufgrund der zu erwartenden Grundwasserstände sind keine baubedingten Be- einträchtigungen zu erkennen. Sollte während der Bautätigkeit dennoch eine Grundwasserabsenkung erforderlich werden, wäre diese lokal und zeitlich be- grenzt.

ANLAGEBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN • Verminderung der Grundwasserneubildung durch Vollversiegelung, • Erhöhung des Oberflächenwasserabflusses.

BETRIEBSBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 20

• Mögliche Anreicherung von Schadstoffen in den dafür vorgesehenen Rückhal- tebereichen, • zusätzliche Maßnahmen der Oberflächenwasserableitung (regelmäßige Unter- haltung von abwassertechnischen Anlagen, Rückhalteeinrichtungen für belaste- tes Oberflächenwasser).

Insgesamt kann unter Beachtung der wassertechnischen Anforderungen und Rah- menbedingungen davon ausgegangen werden, dass von den projektierten Vorhaben keine erheblich nachteiligen Wirkungen auf das Schutzgut Wasser ausgehen. Die detaillierte technische Ausgestaltung der Oberflächenentwässerung erfolgt im Rah- men der weiteren Konkretisierung der Planung.

6.2.2.5 Luft und Klima

BAUBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN • Staubemissionen durch den Baubetrieb, • Abgasemissionen der Baugeräte.

ANLAGEBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN • Mesoklimatische Veränderungen durch langwellige Abstrahlung der vollversie- gelten Wege- und Lagerflächen sowie der Gebäudefassaden, • Schaffung mikroklimatischer Schwellen durch Veränderungen des Reliefs (Ab- flusshindernis für Kaltluft).

Dieser Punkt ist bei der weiteren Umsetzung der Planung insbesondere für die Teil- fläche 2 zu berücksichtigen.

BETRIEBSBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN • Staubentwicklung durch Zunahme vollversiegelter Oberflächen.

Erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Luft und Klima sind unter Einhaltung der Immissionsrichtwerte nach dem Stand der Technik durch die 8. Änderung des Flächennutzungsplanes nicht erkennbar.

6.2.2.6 Landschaft

BAUBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN • Störung des Landschaftsbildes durch die visuelle Beeinträchtigung des Baustel- lenverkehrs, Materialzwischenlagerungen und Restmaterialien der Bauleistung (optische Störreize), • Belastung der Landschaft durch Emissionen des Baustellenverkehrs (Lärm, Abgase) ⇒ nicht wesentliche Beeinträchtigung der landschaftsgebundenen Erholung.

ANLAGEBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN • Veränderung gewohnter bzw. vorhandener Sichtbeziehungen, • Veränderung vorhandener Landschaftsbildstrukturen (Beeinträchtigung ist auf Grund der vorhandenen Bebauung im Randbereich der Ortslage Albersdorfs als gering einzustufen). Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 21

BETRIEBSBEDINGTE BEEINTRÄCHTIGUNGEN • Zzt. nicht quantifizierbar; ggf. Zunahme der Verkehrsbewegungen auf den an- grenzenden Straßen durch die Nutzung der Standorte (Mühlenstraße, Karkloh).

Die 8. Änderung des Flächennutzungsplanes führt nach derzeitiger Einschätzung zu keiner wesentlichen Veränderung des Orts- bzw. Landschaftsbildes, da aufgrund der Planungsabsicht der Gemeinde Albersdorf (vorh. Bebauung im unmittelbaren räumli- chen Anschlussbereich) keine isoliert stehenden Gebäudekörper entstehen.

Bei den projektierten Vorhaben ist durch die vorhandenen Knicks im Randbereich sowie im räumlichen Umfeld der Plangebiete eine wirkungsvolle Einbindung in das Landschaftsbild vorhanden.

Zusätzlich hat die Gemeinde entschieden, im Süden und Osten der Teilfläche 2 Flä- chen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft darzustellen, um in Richtung des Gieselautal eine zusätzliche Puffer- zone zu schaffen. Der vorhandene Wald westlich der Teilfläche 1 trägt ebenfalls zu einer wirkungsvollen Einbindung des Mischgebietes in die umgebende Landschaft bei.

Erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Landschaft sind, auch unter Berücksichtigung der Vorbelastung durch die bereits vorhandene Bebau- ung im räumlichen Umfeld der Teiländerungsbereiche 1 und 2, nicht zu erwarten.

6.2.2.7 Kultur- und sonstige Sachgüter

Nennenswerte Kulturgüter o. ä. sind, bis auf den Urnenfriedhof im Westen der Teil- fläche 2, nicht betroffen. Erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter sind daher im vorliegenden Fall nicht er- kennbar.

6.2.2.8 Prognose bei Nichtdurchführung der Planung

Bei Nichtdurchführung der 8. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Albersdorf kann die bauliche Erweiterung der Wohnbauflächenentwicklung nicht er- folgen. Teilfläche 1 bliebe einer gewerblichen Entwicklung vorbehalten. Ohne die vorbereitenden Planungsansätze kann die weitere Umsetzung und Berücksichtigung der städtebaulichen Ziele nicht in dem von der Gemeinde Albersdorf gewünschten Rahmen erfolgen. Die unter Ziffer 6.2.2 ermittelten Einflüsse auf die Schutzgüter würden bei Verzicht auf die Planung entfallen.

Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 22

6.2.3 Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Aus- gleich

6.2.3.1 Vermeidung

Die durch die vorliegende Planung verursachten Auswirkungen auf die Umwelt sind nur dann zu vermeiden, wenn die weitere bauliche Entwicklung innerhalb der Ge- meinde nicht stattfinden würde. Entsprechend dem Bedarf an neuen Arbeitsplätzen und Flächen für die wohnbauliche Entwicklung in der Gemeinde ist die Vermeidung weiterer Auswirkungen, d. h. Eingriffe in Natur und Landschaft durch zusätzliche Er- schließungsmaßnahmen, nicht möglich.

Ein Verzicht auf eine bauliche Erweiterung würde der angestrebten kommunalen Entwicklung des Unterzentrums Albersdorf entgegenwirken. Die Rückführung der geplanten Gewerbestandorte im Bereich der Teilfläche 4 auf eine landwirtschaftliche Nutzung zugunsten des Gewerbestandortes Dithmarsenpark hält die Gemeinde für eine städtebaulich sinnvolle Zielkonzeption, um östlich des Muschenweg weitere Eingriffe in Natur und Landschaft zu vermeiden.

6.2.3.2 Verringerung

Für die unvermeidbaren Auswirkungen der Planung ist das Minimierungsgebot zu beachten. Beeinträchtigungen sind so gering wie möglich zu halten. Als Minimie- rungs- bzw. Verringerungsmaßnahme ist die Beachtung der nachstehend aufgeliste- ten Punkte erforderlich:

• Reduzierung der Bodenversiegelung auf das unabdingbar erforderliche Maß. • Minimierung des Erschließungsaufwands durch Nutzung der vorhandenen Inf- rastruktur der bereits bebauten Standorte (Regenwasseranlagen, Straßen, Zu- fahrten, Lagerflächen), Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Tech- nik. • Weitestgehender Erhalt der vorhandenen Knick- und Gehölzstrukturen inner- halb und im Randbereich der Plangebiete. • Nutzung der vorhandenen Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen für die Er- schließung der Standorte. • Bauliche Entwicklung im unmittelbaren Randbereich der vorhandenen bauli- chen Nutzungen.

Um Vielfalt, Eigenart, Schönheit und Erholungswert von Natur und Landschaft im Außenbereich möglichst wenig zu belasten, sollten potentielle neue Baukörper vor- nehmlich im räumlichen Anschluss an die vorhandene Bebauung errichtet werden.

6.2.3.3 Ausgleich

Die verbleibenden und voraussichtlichen erheblichen Beeinträchtigungen des Land- schaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes sind auszugleichen (§ 1 a Abs. 3 BauGB).

Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 23

Die Auswirkungen der städtebaulichen Planung auf Natur und Landschaft sind ge- mäß Vorgabe des Bundesnaturschutzgesetzes im Bauleitplanverfahren zu bearbei- ten (§ 21 BNatSchG).

Die durch die 8. Änderung des Flächennutzungsplanes vorbereiteten Beeinträchti- gungen der Umwelt durch die vorgesehene Bebauung und Flächennutzung erfolgen fast ausschließlich auf Flächen mit allgemeiner Bedeutung für den Naturschutz.

Die Änderung des Flächennutzungsplanes stellt generell keinen Eingriff dar, bereitet aber als vorbereitender Bauleitplan einen solchen vor. Die Abwägung der bei der Bauleitplanung zu berücksichtigenden Belange nach §§ 1, 1a BauGB erfordert die Berücksichtigung der Belange des Umweltschutzes.

Die detaillierte naturschutzfachliche Bewertung des Eingriffes in Natur und Land- schaft sowie die Festlegung der erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen erfolgt im Rahmen der weiterführenden Planungen.

6.2.4 Alternative Planungsmöglichkeiten

Alternative Standorte innerhalb des Gemeindegebietes wurden durch die Gemeinde- vertretung nicht weiter konkretisiert, da sich die geplanten Standorte aus der vorhan- denen baulichen Nutzung entwickeln und die unmittelbare räumliche Nähe der vor- handenen Gewerbe- und Wohnnutzung die Grundlage für die geplante Veränderung bzw. Erweiterung bilden.

Gleichermaßen geeignete Neustandorte würden nach Einschätzung der Gemeinde Albersdorf zu erheblicheren Eingriffen in Natur und Landschaft führen. Dies hat die Gemeinde Albersdorf veranlasst, die vorliegende 8. Änderung des Flächennutzungs- planes aufzustellen, um so die Voraussetzung für die weitere Entwicklung der Ge- meinde Albersdorf zu schaffen.

6.3 Zusätzliche Angaben

6.3.1 Technische Verfahren

Die Bearbeitung des Umweltberichtes zur 8. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Albersdorf ist auf Grundlage des Baugesetzbuches (BauGB) erfolgt. Zusätzlich wurden die Inhalte des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG), des Landesnaturschutzgesetzes (LNatSchG), des Landeswaldgesetzes (LWaldG) und des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) herangezogen.

Nach derzeitiger Einschätzung der Gemeinde Albersdorf sind auf der Ebene der vor- bereitenden Bauleitplanung, keine weiterreichenden Fachgutachten zur Erstellung des Umweltberichts erforderlich.

Schwierigkeiten sind bei der Bearbeitung der Umweltprüfung nicht aufgetreten. Grundlagenmaterial und Fachplanungen, die für die Ermittlung der Beeinträchtigun- gen relevant waren, standen zur Verfügung.

Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 24

6.3.2 Maßnahmen zur Überwachung

Die Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen bei der Durchfüh- rung der Bauleitplanung auf die Umwelt, das sogenannte Monitoring, sollen die Ge- meinden frühzeitig in die Lage versetzen, unvorhergesehene nachteilige Auswirkun- gen der Planung zu erkennen und geeignete Abhilfemaßnahmen zu ergreifen.

Die Schwere der Auswirkungen hängt unmittelbar von der Beurteilung der Erheblich- keit für die Umwelt ab. Wie die bisherigen inhaltlichen Ausführungen dargelegt ha- ben, sind keine schweren und nachhaltigen Auswirkungen durch die verbindliche Bauleitplanung zu erwarten, die einer detaillierteren Untersuchung des Wirkungsge- füges zwischen den Schutzgütern bedürfen.

Die Zuständigkeit der Gemeinde für die Überwachung der erheblichen Umweltaus- wirkungen im Rahmen der Bauleitplanung, sofern eine Erheblichkeit vorliegt, ist im § 4 c BauGB gesetzlich festgeschrieben. Die Gemeinde Albersdorf ist selbst Träger der Bauleitplanung, sodass sichergestellt ist, dass die Ergebnisse der vorliegenden raumbedeutsamen Planungen, z. B. des Landschaftsplans, berücksichtigt und um- gesetzt werden.

Im vorliegenden Fall liegt nach den Ergebnissen der Umweltprüfung in der Bauleit- planung keine Erheblichkeit vor, sodass Maßnahmen zur Überwachung der Auswir- kungen nicht zwingend erforderlich werden.

6.3.3 Zusammenfassung

Die Auswirkungen des projektierten Vorhabens sind, nach bau-, anlage- und be- triebsbedingten Beeinträchtigungen aufgegliedert, erfasst worden. Die ermittelten Auswirkungen werden im Zuge der Realisierung auftreten, wobei zu den einzelnen Intensitäten keine abschließende Bewertung abgegeben werden kann.

Die Beurteilung der voraussichtlichen, auf der Ebene des Flächennutzungsplanes erkennbaren, Umweltauswirkungen ist anhand einer Umweltprüfung erfolgt. Die auf- bereiteten Daten der Schutzgüter sind dabei für den räumlichen Geltungsbereich der 8. Änderung des Flächennutzungsplanes bewertet und die Auswirkungen der Pla- nung auf die Umwelt geprüft worden. Eine Erheblichkeit einer Beeinträchtigung liegt immer dann vor, wenn diese dauerhaft ist.

Die Umweltprüfung führt keine summarische Bewertung der positiven und negativen Wirkungen einer Planung durch. Vielmehr ist die Frage zu beantworten, ob durch die Planung erhebliche oder in der Summe nachhaltige, dauerhafte Beeinträchtigungen verursacht werden.

Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 25

Aufgrund der durchgeführten Umweltprüfung stuft die Gemeinde Albersdorf die Um- weltauswirkungen, die durch die vorliegende 8. Änderung des Flächennutzungspla- nes ermöglicht werden, als nicht erheblich ein.

Albersdorf, ___.___.2009 ______Bürgermeister

Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 26

7. Anlagen 7.1 Zusammenfassende Erklärung

Die Zusammenfassende Erklärung gemäß § 6 (5) BauGB berücksichtigt die Art und Weise, wie die Umweltbelange und die Ergebnisse der Öffentlichkeits- und Behör- denbeteiligung in der Planung berücksichtigt wurden.

Die 8. Änderung des Flächennutzungsplans umfasst 4 Teilflächen mit jeweils unter- schiedlichen Planungsanlässen und Planungszielen. Die Gemeinde Albersdorf hat die unterschiedlichen Planungen in einem gemeinsamen Planverfahren gebündelt.

Teilfläche 1 soll von einem Gewerbegebiet zu einem Mischgebiet entwickelt werden. Teilfläche 2 soll überwiegend zu Wohnbauflächen und im weiteren auch zu Aus- gleichsflächen entwickelt werden. Teilfläche 3 stellt ein Sondergebiet –Ladengebiet- dar. Auf Teilfläche 4 wird eine gewerbliche Entwicklung absehbar nicht mehr ange- strebt und wieder landwirtschaftliche Flächen ausgewiesen.

Im Rahmen der Aufstellung der 8. Änderung des Flächennutzungsplans wurde eine schutzgutbezogene Bestandserhebung zur Ermittlung und Bewertung der Umwelt- auswirkungen durchgeführt. Die Teilflächen 1 und 2 der Flächennutzungsplanände- rung dienen der weiteren baulichen Entwicklung der Gemeinde und wurden vertieft untersucht. Bei den Teilflächen 3 und 4 handelt es sich lediglich um Bestandsfest- schreibungen.

Durch die mit der vorliegenden Flächennutzungsplanänderung beschriebenen Maß- nahmen können Eingriffe in die Schutzgüter so weit wie möglich vermieden oder ge- mindert werden. Nicht zu vermeidende Beeinträchtigungen insbesondere beim Schutzgut Boden durch die mit den Baumaßnahmen verbundenen Flächenversiege- lungen können durch Maßnahmen im Planbereich, insbesondere der Maßnahmen- fläche in Teilgebiet 2, ausgeglichen werden.

Durch die im Rahmen der Begründung beschriebenen Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen kann sichergestellt werden, dass nach Umsetzung aller Maßnahmen erhebliche Auswirkungen auf die Schutzgüter nicht bestehen.

Die im Rahmen des Beteiligungsverfahrens eingegangenen umweltrelevanten Hin- weise wurden berücksichtigt und soweit sie der Klarstellung dienen, in die Begrün- dung übernommen.

Eine Anpassung des Landschaftsplans ist nicht erforderlich. Eine Bepflanzung der Wälle in Teilfläche 1 ist bereits als Auflage zur Baugenehmigung erfolgt. Eine weiter- gehende Regelung ist auf Flächennutzungsplanebene nicht erforderlich.

Die Wohnbauflächenplanung auf Teilfläche 2 soll überwiegend mittel- bis langfristig realisiert werden. Aufgrund der zentralen Lage der Fläche soll sie frühzeitig als Wohnbaupotential gesichert werden. Darüber hinaus kann sie ggf. als Planungsal- ternative zu den bestehenden Flächenausweisungen am Ellingstedter Weg (nördlich der Bahnlinie, westlich der L 148) fungieren.

Gemeinde Albersdorf 8. Änderung des Flächennutzungsplans Seite 27

Bei der weiteren Entwicklung von Teilfläche 2 ist das Benehmen mit dem archäologi- schen Landesamt herzustellen. Bei Teilfläche 2 sind aus topografischen und städte- baulichen Gründen voraussichtlich weitere Zufahrten von der Mühlenstraße (K 34) und der Straße Karkloh herzustellen.

Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 28 (im Süden von Teilfläche 2) wurde eine FFH-Vorprüfung durchgeführt. Diese kommt zusammenfassend zu dem Ergebnis, dass durch den Bebauungsplan keine erheblichen Auswirkungen auf die Erhaltungsziele, Lebensraumtypen und prioritären Arten des FFH-Gebietes zu erwar- ten sind.

Für die verbleibenden Wohnbauflächen der Teilfläche 2 ist aufgrund des größeren Abstandes zum FFH-Gebiet mit dem im Rahmen der Begründung zum Flächennut- zungsplan aufgeführten begleitenden Maßnahmen ebenfalls nicht von einer Beein- trächtigung des FFH-Gebietes auszugehen.

Neben dem Verzicht auf eine weitere Entwicklung von Wohnbauflächen (Teilfläche 2) zum jetzigen Zeitpunkt sowie einer verstärkten Ausweisung von ‚Flächen für Natur- schutzmaßnahmen’ wurden im Rahmen des Beteiligungsverfahrens keine weiteren Planungsalternativen aufgezeigt.

Albersdorf, ___.___.2009 ______Bürgermeisterin