Auf Dem Weg Zur Science City Richtfest Neubau Physik Auf Dem Campus Riedberg Foto: Hofmann
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schwarz pantone 293 U Seite 1 19. Mai 2004 . Jahrgang 37 UniReport3 JOHANN WOLFGANG GOETHE-UNIVERSITÄT FRANKFURT AM MAIN Zeitzeuge Zeitreise Zeitfalle Zeitgeschichte Preise und Stipendien 21 Dr. h.c. Arno Lustiger ist Überle- Wirklichkeit und Fiktion zu verglei- Nach zwölf Jahren wissenschaftli- Im Irak zeigen sich nach dem offizi- Personalia bender mehrerer Konzentrationsla- chen wird zur Herausforderung, cher Arbeit vor dem Nichts? Ein ellen Kriegsende die hässlichen Sei- 23 ger und widmet sein wissenschaft- wenn diese Wirklichkeit annähernd Szenario, das seit Einführung des ten des Krieges. Nicht nur in Form liches Werk der Dokumentation 2.000 Jahre zurück liegt. Prof. Chris- Hochschulrahmengesetzes vor zwei von Terrorakten oder Folter, son- Kalender 25 des jüdischen Widerstandes toff Neumeister stellt die wissen- Jahren immer mehr Forscher treffen dern auch durch ›Zeitbomben‹ im während der Nazizeit in Europa. schaftlich gesicherte Wirklichkeit kann. Für Dr. Michael Seitz ist die Körper. Dr. Axel Gerdes vom Mine- Als Gastprofessor am Fritz Bauer der Vernichtung von Pompeji im Situation da – was wird, weiß er ralogischen Institut kann mit bislang Institut will er bei den Studieren- Jahre 79. n. Chr. der des gleichna- im Moment nicht unerreicht präzisen Untersuchungs- den das »Feuer des Interesses« für migen Romans von Robert Harris methoden künstliche Uran-Isotope ein lange verkanntes Thema gegenüber im Urin nachweisen wecken 2 91213 Auf dem Weg zur Science City Richtfest Neubau Physik auf dem Campus Riedberg Foto: Hofmann »Es wird erkennbar ein schöner gesamt 600 Millionen Euro sollen vielfältigen regionalen und interna- Bau.« Damit gab Finanzminister auf dem Campus Westend und dem tionalen Netzwerken zu pflegen«, Karlheinz Weimar anlässlich des Campus Riedberg investiert werden. unterstrich Steinberg. Richtfestes des Neubaus Physik auf Beide Minister wie auch Präsident In seinem Dank hob Präsident Stein- Prof. Rudolf Steinberg zeigten sich berg ausdrücklich den Leitenden Mi- dem Campus Riedberg seiner, aber optimistisch, dass der Wissenschafts- nisterialrat Wagner vom HMWK und auch der Zufriedenheit aller an die- rat, der Ende Mai tagt, eine positive den Baubeauftragten des Fachbe- sem Projekt Beteiligten über ein ge- Empfehlung zu dem Jahrhundert- reichs, Prof. Herbert Ströbele, hervor. lungens Bauwerk Ausdruck. vorhaben abgibt, die wesentlich für Mit der Fertigstellung des Neubaus die finanzielle Förderung durch den werden die bislang auf mehrere ach knapp eineinhalbjähriger Bund ist. Standorte verteilten Institute erst- Bauzeit konnte Anfang Mai Präsident Prof. Rudolf Steinberg hob mals in der Geschichte der Frankfur- NRichtfest auf dem Riedberg die räumliche Dynamik auf dem ter Physik an einem Standort vereint. gefeiert werden. In der Tat strahlt das Campus Riedberg hervor. In unmit- Darüber zeigte sich der Vertreter des »Nun weidet sich das Auge mit Behagen, an dem, was schön und fertig vor ihm architektonisch anspruchsvolle und telbarer Nachbarschaft des Neubaus Fachbereichs, Prof. Wolf Assmus, be- steht«: Traditionell sprachen Zimmerleute den Richtspruch für den Neubau Physik klar gegliederte Gebäude, entworfen Physik wurde kürzlich das Max- sonders erfreut und machte deutlich, und hoben dabei auch das Glas. »Das dritte Glas, ich trink es gern, jeder soll’s hören von den Architekturbüros Brogham- Planck-Institut für Biophysik in Be- dass die kurzen Wege künftig neue nah und fern, zuletzt jedoch nicht zu vergessen auf die Universität und das Land mer, Jana, Wohlleber und Harter + trieb genommen, sowie der erste wissenschaftliche Impulse ermögli- Hessen. Mit seinen Scherben in dem Grund, geweiht sei dieses Haus zur Stund’« Kanzler aus Waldkirch Solidität und Bauabschnitt des Frankfurter Inno- chen würden. Leichtigkeit zugleich aus. Wittmunder vationszentrums für Biotechnologie Alle Redner, darunter auch der Leiter ten Einzug bis zum Frühjahr kom- im nebenstehenden Kasten doku- Torfbrandklinker mit einer lebendi- (FIZ) errichtet. Seit langem auf dem der Hessischen Baumanagementnie- menden Jahres möglich macht. mentiert sind. Der nächste wichtige derlassung Frankfurt, Horst Nothna- Besonders erfreulich: bislang ist nie- Termin in der Geschichte des Ge- Hier wird was bewegt gel, dankten den beteiligten Unter- mand bei den Bauarbeiten zu Scha- bäudes ist die offizielle Einweihung, nehmen für Ihren Einsatz, der – nach den gekommen. Nothnagel nannte die für das kommende Frühjahr ter- Lage der Dinge – den termingerech- einige beeindruckende Zahlen, die miniert ist. rb . Erd-, Landschaftsbauarbeiten: 95.000 cbm Aushub; 25.000 cbm Verfüllung . Rohbauarbeiten: 25.000 cbm Beton, 3.500 t Betonstahl . Mauerarbeiten: Verblendmauerarbeiten 7.500 m2 Torfbrandklinker = 562.500 Stk. Torfbrandklinker . Tischlerarbeiten, Holzfenster: 377 Holzschiebefenster; 377 Vorschei- Zurück in die Steinzeit benverglasung; 1.200 lfm Arbeitsplatten als Absturzsicherung, 250 m2 Treppenhausfassade Seminar für Vor- und Frühgeschichte präsentiert auf . Estricharbeiten: 12.500 m2 Anhydritestrich; 10.200 m2 Industriefußboden . Metallbauarbeiten: 1.670 m2 Stahl-Glas-Fassade Nordfassade Hörsaal; dem Hessentag die Bandkeramiker 2.060 m2 Glasfläche Magistrale; 680 m2 Stahl-Glas-Fassade Experi- mentierhalle, Werkstätten, Anlieferung; 260 m2 Oberlichter . Elektroarbeiten: 230 km Elektrokabel u. -leitungen; 130 km Datenlei- Hessen im Jahr 5.500 vor Christus. Eine Attraktion des diesjährigen Hes- tungen Die Vorfahren der Hessen betreiben sentags im Juni in Landschaftsbauarbeiten: Grünfläche Campus: 70 Bäume, 300 Gehölze; als sesshafte Bauern Ackerbau. Das . Heppenheim: 6.000 m2 Rasen, 12.000 m2 Blumenwiese; Innenhöfe 3.500 Stauden; alltägliche Leben spielt sich im Um- feld von ›Langhäusern‹ ab, in denen Die Rekonstruktion 40.000 Milchsterne, Crocusse und Scillas; Dachbegrünung Experimentier- eines steinzeitli- die ganze Dorfgemeinschaft zusam- halle/Werkstätten: 11.500 Iris und Wildtulpen chen Langhauses menlebt. Die Sicherung des Dorfs lässt den Alltag der und die Beschaffung von Nahrungs- ersten sesshaften gen Farb- und Oberflächenstruktur Riedberg angesiedelt sind die Chemi- mitteln stehen im Mittelpunkt des Hessen Wirklichkeit geben dem südlich dem Institutstrakt schen Institute der Universität. Lebens. Doch auch Mode und Be- werden vorgelagerten Werkstatt- und Hörsaal- In Kürze werde ein EU-weiter Wett- kleidung spielten damals schon eine trakt eine warme Anmutung, bewerb für den Entwurf des Neu- wichtige Rolle im sozialen, gemein- während großzügige Fensterflächen baus Geowissenschaften ausge- schaftlichen Leben. einen weiten Blick über das Campus- schrieben, der in unmittelbarer gelände des Niederurseler Hangs hin- Nachbarschaft der Physik ereichtet weg auf die Skyline Frankfurts er- werden und 2007 bezugsfertig sein avon können sich vom 18. möglichen. Der Finanzminister, der wird. Neben dem Max-Planck-Insti- bis 27. Juni die Besucher des getüftelt, wie man das vielfältige Welche Kleidung trugen die Men- die Standortneuordnung der Univer- tut für Biophysik soll bis 2009 das Ddiesjährigen Hessentags in theoretische Wissen über das Leben schen damals? Welche Frisuren wa- sität zu seiner ganz persönlichen Sa- Max-Planck-Institut für Hirnfor- Heppenheim überzeugen, wenn sie der Steinzeitbauern anhand bis zu ren modern? Wie ernährten sie che gemacht hat, unterstrich, dass die schung errichtet werden. Auch der sich dem Steinzeitfrisör anvertrau- 7.500 Jahre alter archäologischer sich? Wie bauten sie ihre Häuser? Landesregierung bei der Zukunftssi- Neubau für das Frankfurt Institute en. Und auch ansonsten können sie Funde ›experimentell‹ und begreif- Welche Waffen trugen sie? cherung die Kraft habe, Prioritäten for Advanced Studies (FIAS) soll, so buchstäblich in das Leben unserer bar umsetzen kann. Die Resultate Fortsetzung auf Seite 8 zu setzen und dazu gehörten vor al- Steinberg, hier errichtet werden; zu- Altvorderen vor über 7.000 Jahren der Überlegungen sind nach über lem Investitionen in die Köpfe, also sammen mit der Frankfurt Interna- eintauchen – und das auf Basis fun- einjähriger Vorbereitungszeit auf in Bildung. Weimar kündigte an, dass tional Graduate School for Science dierter wissenschaftlicher Erkennt- dem Hessentag zu bewundern: Die die Landesregierung beabsichtige, (FIGSS) wird dieses Institut eine nisse. Techniken der ersten sesshaften den Universitäten künftig noch mehr Klammer zwischen der Universität Studierende des Seminars für Vor- Hessen – nach der Verzierung ihrer Autonomie zu geben, um Potenziale und einer Reihe außeruniversitärer und Frühgeschichte der Universität charakteristischen Keramikerzeug- vor Ort besser nutzen zu können und Forschungseinrichtungen bilden: haben seit Monaten im Rahmen des nisse ›Bandkeramiker‹ genannt – le- Exzellenzen ›herauszukitzeln‹. »Auf dem Campus Riedberg entsteht von Prof. Jens Lühning geleiteten ben wieder auf, und es entstehen in Tags zuvor hatte Wissenschaftsmini- eine veritable ›Science City‹, die Aus- Seminars ›Steinzeitliche Bauern in den Händen der Studierenden Kera- ster Udo Corts anlässlich einer Bege- druck eines der Entwicklungsziele Hessen‹ auf Basis des derzeitigen miktöpfe, Pfeil und Bogen, Getrei- www.uni-frankfurt.de hung des Campus Westend noch ist, das die Universität in ihrem wissenschaftlichen Forschungs- demahlsteine, Kleidung und Frisu- Johann Wolfgang Goethe-Universität · Postfach 11 19 32 einmal das Volumen des Vorhabens Hochschulentwicklungsplan 2001 stands zu einzelnen Themenkom- ren. Einfache Fragen ließen sich da- 60054 Frankfurt am Main · Pressesendung · D30699D Standortneuordnung