Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt Am Main
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6. Juli 2005 . Jahrgang 38 UniReport5 JOHANN WOLFGANG GOETHE-UNIVERSITÄT FRANKFURT AM MAIN Gelungenes Gebäude Gesegnete Lehre Gegen den Strich Gemeinsame Zukunft VFF 15 Der Neubau für den Fachbereich Der ›1822-Preis für exzellente Lehre Der Historiker Götz Aly ist derzeit Das neu gegründete Merton-Zen- Physik auf dem Campus Riedberg an der Universität‹ wurde in diesem Holocaust-Gastprofessor am Fritz- trum für Europäische Integration Preise und Stipendien 18 ist schon mit seiner Einweihung Jahr zum Mal verliehen. Mit der Bauer-Institut. Sein letztes Buch und Internationale Wirtschaftsord- ein ›historisches‹ Gebäude. Erst- Auslobung hat die 1822-Stiftung ›Hitlers Volksstaat‹ hat – nicht nur nung, will – im Sinne des Namens- Personalia 20 mals in der über 180jährigen Ge- der Frankfurter Sparkasse ein wich- in Fachkreisen – kontroverse Dis- gebers und Universitätsmitbegrün- schichte der Physik in Frankfurt tiges und zukunftsweisendes Signal kussionen ausgelöst. Im Gespräch ders Wilhelm Merton – an die große sind alle Institute unter einem gesetzt, denn die Qualität der Lehre mit Barbara Kausch sagt Aly, warum europarechtliche Tradition der Uni- Kalender 22 Dach untergebracht – und schon wird für die Bedeutung und den er froh ist, unabhängig von den versität anknüpfen, die sich mit Na- kurzer Nutzungszeit zeigen sich Ruf einer Universität immer Zwängen des wissenschaftsbetriebes men wie Walter Hallstein und Man- die Vorteile wichtiger Forschung betreiben zu können fred Zuleeg verbindet 3 5710 Ein Märchen wird wahr Feierliche Einweihung des Foto: Hofmann Neubaus Physik »Ein Märchen wird wahr.« Das sagte zu verwirklichen. »In diesem Kon- Dekan Prof. Wolf Aßmus und wür- zept ist der Neubau Physik ein we- digte damit nicht nur das Gebäude, sentlicher Meilenstein.« Mit Kosten sondern auch die Tatsache, dass von etwa 70 Millionen Euro ist er erstmals in der über 90-jährigen tra- neben den in Frankfurt und Mar- ditionsreichen Geschichte der Phy- burg noch laufenden Medizinvorha- sik in Frankfurt alle Physikalischen ben und dem 2001 in Betrieb ge- nommenen Campus Westend mit Institute unter einem Dach vereint dem IG Hochhaus im Hochschulres- sind. In einer augenzwinkernden sort landesweit das viertgrößte Pro- Evaluation des neuen Gebäudes ver- jekt der vergangenen Jahre und das gab Aßmus fast nur gute Noten – modernste Gebäude, über das ein dass nicht alles perfekt sein konnte Fachbereich Physik in Deutschland wie das Wetter an diesem Tag, hatte verfüge. Corts hob hervor, dass die sicher niemand erwartet – Rednern Frankfurter Physiker schon seit lan- und Gästen wurde bei der Feierstun- gem das praktizierten, was die Hessi- de im Freien einigermaßen warm. sche Landesregierung von allen Hochschulen wünscht: Internatio- inig waren sich alle Redner: nalität, strukturierte und profilbil- Eine große Leistung ist voll- dende Schwerpunktsetzungen, Ver- Ebracht. Der Neubau wurde netzungen, Inter- und Transdiszipli- fristgerecht fertig gestellt – ange- narität, Kooperationen und welt- sichts der kurzen Bauzeit für ein so weite Kontakte, hohe Drittmittel- komplexes Gebäude keine Selbst- einwerbungen, höchstes Ausbil- Ein magischer Moment: Präsident Prof. Rudolf Steinberg, Stadtverordnetenvorsteher Karlheinz Bührmann, Dekan verständlichkeit. Nicht nur Präsident dungsniveau bei kurzen Studien- Prof. Wolf Aßmus und Wissenschaftsminister Udo Corts halten den Schlüssel in Händen, der den Physikern eine Prof. Rudolf Steinberg, sondern dauern und beste Berufsaussichten neue Dimension des Forschens und Lehrens eröffnet auch Minister Udo Corts lobten Ar- für ihre Absolventen. Die Frankfur- chitekten, Bau- und Projektleitung ter Physiker gehörten schon seit lan- und hoben Walter Braun und sein gem zu den besten in Deutschlands. ten in nur zwei Monaten komplett Team vom Hessischen Baumanage- Daher sei ihm um die Entwicklung umzusiedeln. Besonders positiv: Der ment ausdrücklich hervor. der ›science city‹ Riedberg nicht Lehrbetrieb sei pünktlich zum Vorle- Der Sicherheitspakt Steinberg dankte in seiner Be- bange. Ministerialdirigent Peter sungsbeginn des Sommersemesters grüßung ausdrücklich Bund und Greisler vom Bundesministerium fristgerecht angelaufen und funktio- Neuer Hochschulpakt abgeschlossen Land für die finanzielle Unterstüt- für Bildung und Forschung, der in niere einschließlich der Praktika, die zung bei der Realisierung des Vorha- Vertretung von Bundesforschungs- in der kurzen Zeit abgebaut, umge- Die Hessische Landesregierung und zent. Verschiebungen zwischen den bens. Die Stadt habe mit einem Zu- ministerin Edelgard Bulmahn nach baut, teilweise umgerüstet und wie- die Präsidenten der hessischen Hochschulen soll es nicht geben. schuss zur Verlagerung der Kern- Frankfurt gekommen war, sagte, die der in Betrieb genommen werden Hochschulen haben sich am 7. Juni Gleichzeitig wird die maximale Stei- physik am ehemaligen Standort 35 Millionen Euro, die der Bund zu mussten. auf einen neuen Hochschulpakt ver- gerung der Budgets während der Rebstock im Rahmen des Kulturver- dem Bau beitrage, seien eine gute Daniel Wegerle, der für die Fach- ständigt, der den zwölf Universitä- Laufzeit des Pakts auf sechs Prozent trages einen wesentlichen Beitrag Investition in die deutsche Wissen- schaft Physik sprach, sagte, durch ten, Fachhochschulen und Kunst- gegenüber dem Basisjahr 2005 be- geleistet. Der Neubau Physik sei ein schaft. Hinzu komme die Verbund- das neue Gebäude werde das Studi- hochschulen finanzielle und planeri- grenzt. Die Hochschulen werden für wichtiges Symbol nicht nur für die forschung des Bundes, von der die um der Physik in Frankfurt noch at- die Dauer des Hochschulpakts von sche Sicherheit für die nächsten fünf bauliche, sondern auch die innere Johann Wolfgang Goethe-Univer- traktiver. Positiv sei, dass in dem Ge- Konsolidierungsbeiträgen und Er- Jahre gibt. Die bestehende Verein- Erneuerung der Universität. Der sität Frankfurt mit über 18 Millio- bäude studentische Arbeitsräume folgsbeteiligungen im Haushaltsvoll- Fachbereich Physik, so Steinberg, sei nen Euro profitiert habe. Gerade in eingerichtet seien; auch seien Kon- barung läuft zum Jahresende aus. zug freigestellt. nunmehr Teil eines einzigartigen in- Zeiten, in denen zu Recht über tief- takte zu und der Austausch mit den Darüber hinaus wird es vom Haus- terdisziplinären Umfelds für Lehre greifende Reformen an deutschen Hochschullehrern und zwischen den issenschaftsminister Udo haltsjahr 2006 an ein Innovations- und Forschung mit vielfältigen Mög- Hochschulen diskutiert werde, sei es Instituten wesentlich erleichtert Corts und Finanzminister budget in Höhe von 15,3 Millionen lichkeiten der Vernetzung auf dem wichtig zu zeigen, dass Bund und Der Leitende Baudirektor Horst Noth- WKarlheinz Weimar werte- Euro geben. Diese Mittel sollen den Campus Riedberg. Länder ihre gemeinsame Verant- nagel vom Hessischen Baumanage- ten den Pakt als Beleg dafür, dass die Hochschulen zur Förderung von Wissenschaftsminister Udo Corts be- wortung für eine angemessene Aus- ment hob das vorbildliche Zusam- Landesregierung auch in Zeiten Umstellungen und Schwerpunktbil- kräftigte noch einmal das Ziel der stattung der deutschen Hochschulen menwirken aller Planungs- und knappen Geldes zu ihrer Verantwor- dungen in Lehre und Forschung so- Landesregierung, die auf rund 600 wahrnehmen. Jede Reform müsse Ausführungsbeteiligten hervor. tung für die Hochschulen und die wie zur Förderung von Exzellenz Millionen Euro veranschlagte Neu- sich daran messen lassen, ob sie den Durch das hohe Engagement und Modernisierung des Bildungslands zur Verfügung stehen. ordnung der Standorte Westend und Wissenschaftsstandort Deutschland die Einsatzbereitschaft sei es gelun- Hessen stehe. Tarifsteigerungen werden von 2008 Riedberg wie vorgesehen bis 2014 stärke. Stadtverordnetenvorsteher gen, den äußerst engen Terminrah- Die ›Rahmenvereinbarung zur Si- an folgendermaßen berücksichtigt: Karlheinz Bührmann sagte, die Ein- men einzuhalten und das Gebäude cherung der Leistungskraft der Bis zu einem Anstieg der Tarife von weihung sei ein Tag der Freude für fristgerecht zu übergeben. Architek- Hochschulen in den Jahren 2006 bis 2 Prozent trägt das Land 50 Prozent; die Stadt. Unter diesen Vorausset- tur und Flächenorganisation des 2010‹ sieht vor, dass die Budgets im sollte die Steigerung über 2 Prozent zungen könne die Physik mit Si- Bauwerks erfüllten die hohen An- nächsten Jahr unverändert auf dem liegen, werden 70 Prozent des über- cherheit an ihre ganz großen Zeiten sprüche an ein modernes, interdiszi- Niveau des Jahres 2005 fortge- steigenden Teils übernommen. in den 20er Jahren des vergangenen plinäre Kommunikation förderndes schrieben werden. Von 2007 an Ab 2007 wird die Verteilung der Jahrhunderts anknüpfen. Institutsgebäude. Bauwerk und werden die Jahresbudgets innerhalb Hochschulbudgets auf die Hoch- Dekan Prof. Wolf Aßmus sagte, es Freianlage fügten sich harmonisch eines Korridors garantiert, der sich schulen nach einem leistungsorien- sei ein enormer Kraftakt aller Betei- in den Campus ein und formulierten an der Steuerentwicklung orientiert: tierten System erfolgen, das zwi- www.uni-frankfurt.de ligten gewesen, nach dem schon eine verbindende städtebauliche Bei sinkenden Steuereinnahmen schen dem Wissenschaftsministeri- planmäßig verlaufenen Umzug des ›grüne Mitte‹ für die umgebenden verringern sie sich um maximal 1,5 um und den Hochschulen verein- Johann Wolfgang Goethe-Universität · Postfach 11 19 32 Instituts für Kernphysik fünf weitere Prozent, bei steigenden Einnahmen 60054 Frankfurt am Main · Pressesendung · D30699D