12. November 2008 I Jahrgang 41

UniReport 7I08 Goethe-Universität I am Main www.goethe-universitaet.de Foto: Pixelio Foto: Pixelio Foto: Lecher Foto: Thieme

Bewegend 3 Brillant 13 Beeindruckend 13 I14 Beobachtet 23 Gesellschaftsordnungen im Umbuch, Ge- Mekka für Funkel-Freunde: Auf dem Auf dem Campus Westend wurden am Flirtende Wanzen und andere Wunder der rechtigkeit, Demokratie und Frieden: Diese Campus Westend trafen sich rund 500 27. Oktober die Gebäude der ersten Aus- Natur: Christa Zencke und Thomas Thie- Themen erforscht das Exzellenzcluster »Die Diament-Experten zur 9. Internationalen baustufe in Betrieb genommen: Ein Rund- me zeigen in der Universitätsbibliothek, Herausbildung Normativer Ordnungen« Kimberlit-Konferenz gang mit Chefplaner Peter Rost was ihnen vor die Makrolinse kam

Mehr Transparenz Die neue ›Richtlinie zum Foto: Lecher Umgang mit Zuwendungen privater Dritter‹

ach dem einstimmigen Votum des Senats Nam 22. Oktober ist die Goethe-Universität die erste deutsche Hochschule, die den Um- gang mit privaten Spenden, Stiftungen und Sponsoring in einem Kodex verbindlich regelt. »Durch die zum 1. Januar 2008 vollzogene Umwandlung in eine Stiftungsuniversität, die stark steigende Zuwendung privater Dritter sowie eine große Zahl neuer Stiftungsprofes- suren bestand hier, ausgehend von der bis- herigen Praxis Bedarf für eine Kodifi zierung und Konkretisierung«, so Vizepräsident Prof. Werner Müller-Esterl, unter dessen Leitung eine entsprechende Senatskommission den Vorschlag erarbeitet hatte. »Damit kommt der Goethe-Universität als größter deutscher Stiftungsuniversität bei der Verbesserung der Transparenz im Umgang mit privaten Zuwen- Gratulieren Prof. Werner Müller-Esterl (Mitte): dungen eine Vorreiterrolle zu«, betonte Mül- Hochschulratsvorsitzender Dr. Rolf-E. Breuer (links) und Prof. ler-Esterl. Die Richtlinie legt für Zuwendungen von privaten Dritten Standards fest. So müs- sen Zuwendungen an die Goethe-Universität gemeinnützigen Zwecken dienen und dürfen nur unter folgenden Voraussetzungen ange- nommen werden: Müller-Esterl wird neuer Präsident • Die Freiheit von Forschung und Lehre und die Unabhängigkeit der Goethe-Universität Medizinprofessor folgt auf Rudolf Steinberg / Amtsantritt 1. Januar von wirtschaftlichen und partikularen Inter- essen sind zu gewährleisten; • das Ansehen der Goethe-Universität muss rof. Werner Müller-Esterl wird neuer sagte Müller-Esterl nach der Wahl. »Zugleich seine Tätigkeit als Vizepräsident auf das Bes- gewahrt bleiben; PPräsident der Goethe-Universität. Der er- stellt es eine enorme und verantwortungsvolle te mit der jüngeren Entwicklung der Goethe- • Zuwendungen müssen unabhängig von weiterte Senat der größten hessischen Hoch- Herausforderung da, denn kaum eine andere Universität vertraut, zum anderen hat er selbst Umsatzgeschäften mit der Goethe-Universität schule wählte den 60-Jährigen am 29. Okto- Hochschule befi ndet sich derzeit in einer ver- eine hohe Reputation als Wissenschaftler wie sein und dürfen nicht zur Voraussetzung von ber mit deutlicher Mehrheit (22 Ja-Stimmen, gleichbaren Aufbruchstimmung wie die Goe- als Wissenschaftsmanager. Ich traue ihm zu, Umsatzgeschäften mit der Goethe-Universität 10 Nein-Stimmen, 2 Enthaltungen) zum Nach- the-Universität. So gilt es jetzt auf der einen mit neuer Energie nicht nur das Begonnene gemacht werden; folger des Juristen Prof. Rudolf Steinberg, Seite, die Frankfurter Traditionen zu wahren, fortzuführen, sondern auch eigene Akzente • Zuwendungen müssen der Goethe-Univer- der zum Jahresende in den Ruhestand tritt. beispielsweise die seit jeher starke Position der zu setzen, so wie er dies schon seit 2006 als sität als Institution zugutekommen – direkte Müller-Esterl, der seit 2006 als Vizepräsident Geisteswissenschaften, und andererseits neue Sprecher des Exzellenzclusters ›Macromolecu- Zuwendungen an Mitglieder der Goethe-Uni- der Goethe-Universität für die lebenswissen- Schwerpunkte zu bilden, so wie sie unter an- lar Complexes‹ getan hat. Ich gratuliere ihm Fortsetzung auf Seite 2 schaftlichen Fachbereiche Biochemie, Chemie derem bereits im Rahmen der Exzellenzin- und wünsche ihm viel Erfolg. Die Zukunft und Pharmazie, Biowissenschaften und Me- itiative und im LOEWE-Programm entstanden der Goethe-Universität liegt bei ihm in guten dizin verantwortlich ist, war am 15. Oktober sind. Und natürlich gilt es, das Modell Stif- Händen.« vom Hochschulrat als einziger Kandidat für die tungsuniversität weiter auszubauen und den Auch der Vorsitzende des Hochschulrates Wahl aufgestellt worden. Seine Mitbewerber begonnenen Neubau der Universität zu einem der Goethe-Universität, Dr. Rolf-E. Breuer, gra- um die Nachfolge Steinbergs – der Wormser erfolgreichen Ende zu führen – sprich, auch tulierte Müller-Esterl: »Ich wünsche Ihnen im Fachhochschulpräsident Prof. Joachim Herzig das Werk meines Vorgängers Rudolf Steinberg Namen des Hochschulrates für Ihre neue Auf- und Prof. Christoph Leyens, Vizepräsident der zu Ende zu führen.« gabe eine glückliche Hand. Da die Entwicklung Brandenburgischen Technischen Universität Steinberg zeigte sich nach der Wahl Müller- der Goethe-Universität ein zentraler Aspekt (BTU) Cottbus – wurden nicht zur Wahl vor- Esterls zufrieden: »Mit Werner Müller-Esterl der Aufgaben des Hochschulrates ist, nehme geschlagen. wird die Goethe-Universität ihren Reformkurs ich Ihre heutige Wahl gerne zum Anlass, Ihnen Johann Wolfgang Goethe-Universität I Postfach 11 19 32 I 60054 Frankfurt am Main I Pressesendung I D30699D »Zum Präsidenten der Goethe-Universi- in der deutschen Hochschullandschaft selbst- Deutsche Post AG I Entgelt bezahlt tät gewählt zu werden ist eine große Ehre«, bewusst fortsetzen. Zum einen ist er durch Fortsetzung auf Seite 6 UniAktuell Nr. 7 I 12. November 2008

kurz notiert Vorteil Stiftungsuniversität 40 Plätze nach oben Centrum für Hochschulentwicklung bestätigt Reform-Modell der Goethe-Universität Unter allen deutschen Universitäten macht die Goethe-Universität im aktuel- len Times-Ranking den größten Sprung nach vorn: Um 40 Zähler hat sie ihre Po- tiftungsuniversitäten sind ein wichtiges Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass erstellt«, hebt die Studie hervor. Auf diese sition verbessert und nimmt nun unter SReformprojekt für die Entwicklung die Stiftungsuniversität dann »einen beson- Weise erhöhe sich nicht nur die Transparenz den besten europäischen Universitäten der Hochschulen in Deutschland.« Zu die- deren Stellenwert erfährt, wenn sie auf die von Art, Form und Umfang der Einfl uss- Platz 68, unter den deutschen Rang 9 sem Fazit kommt eine aktuelle Studie des Tradition der Bürgergesellschaft zurückgreift möglichkeiten. Sie werden vor allen Dingen ein. Die Grundlage für die Times-Bewer- renommierten Centrums für Hochschul- und die Verantwortung der Bürgerschaft und zugunsten einer besseren Überprüfbarkeit tung bilden vor allem die Zitationen in entwicklung (CHE) in Gütersloh. Das CHE nicht die des Staates für die Wissenschaft in dargestellt und geregelt. internationalen Fachzeitschriften, aber empfi ehlt neben Hessen, Niedersachsen und den Vordergrund stellt. Dies hat die Univer- Universitätspräsident Prof. Rudolf Stein- auch die externe Beurteilung Tausender Brandenburg, in denen bereits Stiftungs- sität Frankfurt eindrucksvoll bewiesen. Of- berg sieht in den Ergebnissen der CHE-Stu- WissenschaftlerInnen aus der ganzen universitäten existieren, auch anderen Bun- fenbar ist der symbolische Wert der Univer- die »einen eindrucksvollen Beleg für die Welt sowie potentieller Arbeitgeber. sität mit dieser Traditionsbindung erheblich Richtigkeit des an der Goethe-Universität Ausschlaggebend ist daneben das Be- gestiegen.« eingeschlagenen Weges«. Die Studie ma- treuungsverhältnis wissenschaftlicher • Stichwort Personalisierung (These 8): Der che deutlich, dass das Frankfurter Modell Mitarbeiter zu Studenten sowie der Foto: Dettmar Grad der Entfaltung und Wahrnehmung der Stiftungsuniversität bereits weniger als Grad an Internationalität. der Stiftungshochschule in ihrem jewei- ein Jahr nach seiner Umsetzung auch in der Unwort des Jahres ligen Umfeld sei »entscheidend« von den Forschung diskutiert werde. Bemerkenswert leitenden Personen abhängig. »Dabei spielt sei, so Steinberg, dass die Untersuchung auch Zum 18. Mal seit 1991 soll das ›Unwort auch die mediale Präsenz der Stiftungshoch- die Anstrengungen der Goethe-Universität des Jahres‹ bestimmt werden. Gesucht schulen, verkörpert durch den jeweiligen hervorhebe, das Verhältnis im Umgang mit werden sprachliche Missgriffe in der öf- fentlichen Kommunikation, die 2008 be- Präsidenten, eine wichtige Rolle. Die Erfolge privaten Dritten transparent zu regeln. Der sonders negativ aufgefallen sind, weil der Universität Frankfurt in der Anfangszeit am 22. Oktober vom Senat der Goethe-Uni- sie sachlich grob unangemessen sind desländern, »diesen Weg zu fördern«. Laut weisen auf den Zusammenhang dieser Be- versität verabschiedete Kodex zum Umgang und möglicherweise sogar die Men- CHE ließen sich vor allem folgende »überge- mühungen und möglicher Erfolge hin«, so mit Zuwendungen privater Dritter (siehe schenwürde verletzen. Dabei kann es ordnete Erfolgsfaktoren« identifi zieren: »At- die Studie. Seite 1) stärke die Stiftungsuniversität, weil sich um einzelne Wörter oder Formulie- traktivitätsgewinn für Stiftungsmittel durch • Stichwort Einfl ussnahme privater Dritter dieser die auch schon bisher vorhandenen rungen handeln, die in der Politik oder höhere Staatsferne« sowie »positiv besetzte (These 9): Die Studie sieht die Befürchtung, Kriterien für die Annahme solcher Mittel in Verwaltung, in Kulturinstitutionen oder Wahrnehmung durch höhere Autonomie«. »wissenschaftliche Grundwerte seien durch einem klaren Verfahren niederlege. Auch Medien, in Wirtschaft, Wissenschaft, Insbesondere das seit 1. Januar 2008 in die Einfl ussnahme Externer (z.B. Spon- international erfahre das Frankfurter Stif- Technik oder in einem anderen Bereich Kraft befi ndliche Stiftungsmodell der Goe- soren, Stifter) auf die Stiftungshochschule tungsmodell eine gute Aufmerksamkeit. So öffentlich verwendet wurden. Vorschlä- the-Universität Frankfurt fi ndet in den ab- gefährdet«, als »gegenstandslos« an. »An hatte sich unlängst der britische Botschaf- ge unter Quellenangabe werden erbeten schließenden zehn Thesen des Berichts gleich der Stiftungsuniversität Frankfurt wird ent- ter, Sir Michael Arthur, bei einem Besuch in an: Prof. Horst Dieter Schlosser, Univer- mehrfach anerkennende Berücksichtigung: sprechend vorgesorgt und ein Ehrenkodex der Goethe-Universität über die Vorteile der sität Frankfurt (Fach 161), 60629 Frank- furt oder [email protected]. • Stichwort Bürgeruniversität (These 6): zur Zusammenarbeit mit externen Partnern Stiftungsuniversität informiert. ok

Fortsetzung von Seite 1 · Mehr Transparenz Ansturm auf Chemie & Co. versität als Person sind unzulässig; • die Transparenz ist zu gewährleisten. Studierenden-Gesamtzahl steigt um 3,5 Prozent / Naturwissenschaften besonders gefragt Auch Ablehnungsgründe gehen aus der neuen Richtlinie hervor: »Eine Zu- wendung ist insbesondere abzulehnen, ach Daten des Studien-Service-Centers Chemie, Physik oder wenn der Geldgeber einen Einfl uss auf Nder Goethe-Universität sind im Winter- Geowissenschaften: die konkreten Belange und Inhalte von semester 2008/2009 mit rund 34.000 Per- Die Zahl der Studien- Foto: Lecher Forschung und Lehre nehmen will oder sonen etwa 3,5 Prozent mehr Studierende an anfänger hat sich in die Entscheidungskompetenz hinsichtlich der Frankfurter Hochschule eingeschrieben einigen naturwissen- der Besetzung von Stellen oder der Ver- als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mit schaftlichen Fächern öffentlichung von Forschungsergebnissen 6.000 Eingeschriebenen im ersten Fachse- mehr als verdoppelt für sich beansprucht.« mester liegt die Zahl derjenigen, die erstmals Eine neue, unabhängige Kommis- ein Studium an der Goethe-Universität auf- sion wacht kontinuierlich darüber, dass nehmen, um etwa 20 Prozent höher als im die Kriterien eingehalten werden. Diese Vorjahr und übertrifft damit auch den Wert kann von jedem Mitglied der Hochschule des letzten gebührenfreien Wintersemesters in begründeten Zweifelsfällen angerufen 2006/2007 um etwa fünf Prozent. Die Ge- werden und vom Präsidium beratend hin- samtzahl an Studierenden liegt jedoch noch zugezogen werden. Sie kann gegenüber immer etwa fünf Prozent unter dem Wert dem Präsidium Empfehlungen ausspre- des Wintersemesters 2006/2007. chen. Einmal im Jahr muss das Präsidi- Insbesondere die naturwissenschaft- der mathematisch-naturwissenschaftlichen Studium an der Goethe-Universität ist ein um gegenüber dem Senat Rechenschaft lichen Studiengänge der Goethe-Universi- Studiengänge in den letzten Jahren Früch- exzellentes Investment in die Zukunft«, so ablegen über erfolgte Zuwendungen. tät erfreuen sich unter Studierenden größter te trägt. Auch die herausragenden Studi- Steinberg. »Alle potenziellen Stifter und Spen- Beliebtheit. Im Vergleich zum Wintersemes- enbedingungen auf dem in großen Teilen Vereinzelten Befürchtungen, die Kapazi- der sollen wissen, dass private Mittel an ter des Vorjahres verzeichnen einige Ange- neu gebauten Campus Riedberg zeigen nun täten der Goethe-Universität könnten für den der Goethe-Universität hoch willkommen bote wie Chemie, Physik und Geowissen- Wirkung.« Zudem hätten viele naturwissen- bevorstehenden Ansturm nicht ausreichen, sind. Wir sind jedem sehr dankbar, der schaften zum Teil mehr als eine Verdopplung schaftliche Fachbereiche gezielt Beratungs- trat Steinberg entgegen: »In einigen natur- sich für die Goethe-Universität einsetzt«, der Anfängerzahlen. Auch Mathematik und angebote und Labore speziell für Schüle- wissenschaftlichen Studiengängen hatten so Müller-Esterl. Private Gelder seien vor Informatik konnten gegenüber dem Bun- rInnen entwickelt, um eine frühzeitige Sen- wir bisher sogar eine Unterauslastung.« Die allem in jenen Bereichen gut angelegt, destrend kräftig zulegen – auch im Vergleich sibilisierung zu bewirken. vom Land gewährten Ausgleichsmittel für in denen es um die Förderung von Spit- zum letzten gebührenfreien Wintersemes- Als weiteren Grund für den Anstieg entgangene Studienbeiträge würden weiter- zenforschung gehe: »Hier bietet die Goe- ter 2006/2007. Ebenso entwickelten sich nannte Steinberg die seit Jahren in der hin in Abstimmung mit den Studierenden in the-Universität ein hervorragendes Ent- neue Angebote gut: So entschieden sich fast deutschen Öffentlichkeit geführte Diskussi- die konsequente Verbesserung des Lehran- wicklungspotenzial.« Um so wichtiger sei 90 Studierende für den neuen Studiengang on über die vergleichsweise geringen Stu- gebots investiert. ok es, dass die Gewährung von Mitteln auf Biophysik. dierendenzahlen in mathematisch-natur- der Grundlage klarer Kriterien geschehe, Universitätspräsident Prof. Rudolf Stein- wissenschaftlichen Studiengängen: »Die Informationen: die die wohlverstandenen Interessen von berg zeigte sich sehr zufrieden mit dieser Diskussion hat offenbar bei vielen Studien- Heidemarie Barthold, Referentin für Stiftern und Stiftungsuniversität in ein Entwicklung: »Die Steigerungen zeigen, anfängern zu einer Umorientierung geführt. Lehr- und Studienangelegenheiten sinnvolles Verhältnis stellen. ok dass die konsequente Weiterentwicklung Ein mathematisch-naturwissenschaftliches Tel: 798-22476, [email protected] 2 Nr. 7 I 12. November 2008 UniForschung

Ordnungen im Umbruch Der Exzellenzcluster »Herausbildung normativer Ordnungen« untersucht die Konfl ikte gesellschaftlichen Wandels

eit der Bewilligung des Exzellenzclus- Gesellschaftliche Verän- beit an gemeinsamen Projekten, erklären die Sters ›Die Herausbildung Normativer Ord- derungen und die daraus Sprecher. Denn eines der Ziele des Clusters resultierenden Konfl ikte

nungen‹ durch Bund und Länder in der zwei- Foto: Pixelio sei es, die Standpunkte der einzelnen For- ten Runde der Exzellenzinitiative Ende 2007 stehen im Arbeitsmit- schungsfelder für eine Annäherung an den hat der Forscherverbund deutlich an Kon- telpunkt des Exzellenz- Begriff ›Normativität‹ interdisziplinär zusam- turen gewonnen. Insgesamt 60 Wissenschaft- clusters: Die Analyse menzubringen. Das Kraftfeld hierbei bildet das von Flüchtlingsströmen lerInnen haben ihre Forschungstätigkeiten an ›philosophische‹ Forschungsfeld, das Forst und in Afrika (links) interes- diesem geistes- und sozialwissenschaftlichen Günther koordinieren. Es stellt die drei Be- siert die ForscherInnen Großunternehmen aufgenommen. Von neun griffe des Clustertitels ins Zentrum: Normen, genauso wie die unmit- neu zu besetzenden Clusterberufungen haben telbaren Erfahrungen Ordnung und Herausbildung. Auf diese Weise bereits vier SpitzenforscherInnen ihren Ruf von Menschen in unge- erforschen die Projektgruppen unabhängig, angenommen. Sehr erfreut über die ange- rechten Lebensverhält- aber nicht isoliert voneinander die Herausbil- nommenen Rufe zeigen sich die Sprecher des nissen (unten) dung normativer Ordnungen. Clusters, Prof. Rainer Forst (Institut für Politik- Doch was sind normative Ordnungen? wissenschaft und Institut für Philosophie) und Nach Auffassung des Clusters sind es Ord- Prof. Klaus Günther (Institut für Kriminalwis- nungen, die einen Anspruch auf Geltung senschaften und Rechtsphilosophie). Denn in erheben, der wiederum eine freiwillige Fol- nur wenigen Monaten konnten mit der Eth- gebereitschaft impliziert. Dies gelte insbeson- nologin Prof. Susanne Schröter, der Ökonomin dere in Bezug auf Strukturen der Herrschafts- Prof. Nicola Fuchs-Schündeln (siehe Seite 5), ausübung beziehungsweise der Verteilung der Gender- und Migrationsforscherin Prof. Ni- von Gütern und Lebenschancen. Normative kita Dhawan und dem Rechtswissenschaftler Ordnungen sind nach Forsts Worten »Recht- Prof. Alexander Peukert Schlüsselpositionen fertigungsordnungen« und eingebettet in so- des Clusters besetzt werden. Sie befi nden sich genannte »Rechtfertigungsnarrative«. Diese an zentralen thematischen Schnittstellen des sind historisch begründet und werden »über in vier Forschungsfelder unterteilten Wissen- lange Zeiträume tradiert, modifi ziert, institu- schaftlerverbunds. Dass der Cluster interna- tionalisiert und praktiziert«. Die Forschung tional konkurrenzfähig ist, zeigt dabei nicht geht davon aus, dass Rechtfertigungsnarra- zuletzt die Tatsache, dass Fuchs-Schündeln die tiv und Rechtfertigungsanspruch in einem Harvard University verlässt, um nach Frank- Spannungsverhältnis stehen. Denn Rechtfer- furt zu kommen. So sind die Sprecher optimis- tigungsnarrative weisen aufgrund ihrer his- tisch, dass auch die anderen Professuren rasch torisch gebildeten Legitimationskraft über die besetzt werden können. teiligte sind das Frobenius-Institut und Institut Faktizität einer bestehenden Ordnung hinaus. für Sozialforschung an der Goethe-Universität Auf die konfl iktreiche Dynamik, die aus die- »Zeit gravierender Veränderungen« sowie das Centre Point Sud Forschungszen- sem Spannungsverhältnis resultiert, kommt es Mit seiner Fokussierung auf die ›Heraus- trum in Bamako (Mali). Schließlich geht es den Forschern an. bildung normativer Ordnungen‹ untersucht bei den untersuchten Konfl ikten um nicht we- der Cluster die gegenwärtigen Konfl ikte um niger als eine gerechte Weltordnung, um die Unmittelbare Erfahrungen der gerechte normative Ordnungen auf verschie- Errichtung einer fairen und gerechten Wirt- Menschen im Blick denen Ebenen. »Wir befi nden uns in einer Zeit schaftsordnung und gleichzeitig um die Ver- In ihrem Erkenntnisinteresse unterschei- gravierender Veränderungen der Ordnungen, wirklichung von Frieden, Menschenrechten den die Forscher zwischen den »normexter- in denen wir leben«, sagt Forst. Deshalb sollen und Demokratie oder um religiös und kulturell nen« und »internen« Faktoren eines Kon- die Erkenntnisse aus der Perspektive der Phi- geprägte Lebensformen. fl iktes. Normexterne Faktoren lassen sich losophie, der Geschichts-, Politik- und Rechts- Neben den bereits genannten Forschern verstehen als die übergreifenden systemischen wissenschaften, der Ethnologie, Ökonomie, werden außerdem internationale Gastpro- politischen und ökonomischen Ursachenfak- Religionswissenschaft und der Soziologie dar- fessoren, bis zu vier interdisziplinäre Nach- toren einer gesellschaftlichen Veränderung. über Aufschluss geben, ob und in welchem wuchsforschergruppen, ein internationales Der Cluster fokussiert seine Forschungsarbeit Sinne wir in einer Zeit der Herausbildung neu- Doktorandenkolleg, Postdocs und Fellows so- aber stärker auf die internen Konfl ikte, also er Ordnungen leben und wie die Konfl ikte wie eine Reihe von MitarbeiterInnen in For- Prozesse und Prozeduren, die von Individuen darum unter Einbeziehung der normativen schungsprojekten den Exzellenzcluster stär- und Gruppen ausgehen – seien es Bürger, Wäh- Ansprüche der Beteiligten zu verstehen sind. ken. Weit mehr als hundert Wissenschaftle- ler, Richter oder Politiker – und dazu führen, Für diese Aufgabe wurde der Cluster mit rInnen und MitarbeiterInnen werden für den dass sich »gesellschaftliche, uns bindende Ord- 6,5 Millionen Euro jährlich für die Dauer von Cluster forschen, wenn alle Berufungs- und nungen entwickeln, in Frage gestellt werden, fünf Jahren ausgestattet. Bewerbungsverfahren abgeschlossen sind. zusammenbrechen oder revolutionieren«, er- Über 25 Projektgruppen sollen es dem klärt Forst. Im Falle einer Analyse der Flücht- Vorhaben ermöglichen, der Komplexität des International mit ›Frankfurter Handschrift‹ furter Schule‹ (verbunden mit den Namen lingsströme aus Tausenden von Migranten, Themas und der enormen Bandbreite beste- Das Besondere des Verbunds ist aus Sicht Horkheimer und Adorno), die insbesondere deren Weg jedes Jahr über Afrika an die eu- hender Konfl ikte und ihrer vielschichtigen his- der Sprecher Forst und Günther der instituts- in ihrer Fortführung durch die Theorie von ropäischen Grenzen führt, ginge es demnach torischen Ursachengefüge gerecht zu werden. übergreifende und die verschiedenen Fächer Jürgen Habermas für viele der Clusterforscher weniger um die funktionale Beschreibung der Sie versammeln sich in den vier Forschungs- bündelnde Charakter des Exzellenzclusters. eine wichtige Inspiration sei. Dazu sei es ge- wirtschaftlichen oder politischen Ursachen feldern ›Konzeptionen von Normativität‹ (Ko- Ein wichtiger Aspekt sei die ›Frankfurter Hand- lungen, bei aller Pluralität der Zugänge zum für die Fluchtbewegungen, wie Günther her- ordinatoren: Prof. Rainer Forst und Prof. Klaus schrift‹. Diese resultiere nicht zuletzt aus der Thema, ein markantes ›Frankfurter Projekt‹ vorhebt. Vielmehr werde der Fokus auf die Günther), ›Geschichtlichkeit normativer Ord- Bedeutung der Kritischen Theorie der ›Frank- auf den Weg zu bringen – insbesondere ge- unmittelbaren Erfahrungen der Menschen in nungen‹ (Koordinatoren: Prof. Andreas Fahr- meinsam mit den Geschichtswissenschaften, ungerechten Lebensverhältnissen gelenkt und meier und Prof. Karl-Heinz Kohl), ›Transnatio- die bereits einen erfolgreichen Sonderfor- deren Erwartungen und Ansprüche an die be- nale Gerechtigkeit, Demokratie und Frieden‹ schungsbereich zum Thema ›Wissenskul- stehende Ordnung analysiert.

(Koordinatoren: Prof. Gunther Hellmann und Foto: Lecher tur und gesellschaftlichen Wandel‹ etabliert Bei diesem internen Standpunkt nehmen Prof. Rainer Forst) und ›Herausbildung von hatten. Die für die Frankfurter Geistes- und die Forscher das soziale Verhalten der Betei- Rechtsnormen zwischen den Nationen‹ (Ko- Sozialwissenschaften prägenden Traditionen ligten im Konfl ikt mit normativen Ordnungen ordinatoren: Prof. Stefan Kadelbach und Prof. hätten die Forscher bei der Exzellenzinitiati- unter die Lupe und wollen wissen, welche Vor- Rainer Klump). Unterstützend wirken außer- ve darin bestärkt, »ein innovatives, im besten stellungen von einer guten oder schlechten dem Kooperationen mit der Hessischen Stif- Sinne interdisziplinäres Forschungsprogramm Ordnung bei den Menschen vorherrschen. tung für Friedens- und Konfl iktforschung (HS- zu verfolgen«. Zwar forschen die Projektgrup- Dabei wird Forst zufolge untersucht, welche FK), dem Max-Planck Institut für europäische pen der vier Forschungsfelder federführend an Ansprüche von den Akteuren an diese Ord- Rechtsgeschichte und der Technischen Univer- Koordinieren den Exzellenzcluster: ihren speziellen disziplinären Fragestellungen. nungen gestellt wurden (»deskriptiv«) und sität Darmstadt. Sie sind mit Matching-Verein- Prof. Klaus Günther, Peter Siller und Wichtig sei aber eine Balance zwischen inner- barungen an dem Cluster beteiligt. Weitere Be- Prof. Rainer Forst (von links) disziplinärer Forschung und der Zusammenar- Fortsetzung auf Seite 4 3 UniForschung Nr. 7 I 12. November 2008

Die nach den Sternen greifen LOEWE an der Goethe-Universität / Teil 1: HIC for FAIR erforscht die Geschichte des Universums

enn Prof. Carsten Greiner und Jun. Prof. Staatsministerin Graduiertenschule ist im Aufbau. »In der soge- WMarkus Bleicher an ihren PCs sitzen, Silke Lautenschläger nannten Vollausbauphase des Projekts, die ab

läuft kein Standard-Computerprogramm: Die Foto: Lecher (Mitte) überreicht die 2011 läuft, können wir von einer Verstärkung Forscher am Institut für Theoretische Physik LOEWE-Urkunden von etwa 200 Wissenschaftlern profi tieren«, der Goethe-Universität versuchen durch Simu- an Vizepräsident so Bleicher. Bereits jetzt ist ungefähr die Hälf- lationen zu erforschen, wie sich die Materie im Prof. Werner Müller- te der Mitglieder des Fachbereichs Physik am Universum eine Mikrosekunde nach dem Ur- Esterl (rechts) und LOEWE-Projekt beteiligt. knall verhalten hat und welche Eigenschaften die Wissenschaftler Intensive Absprachen in Arbeitsgruppen, von HIC for FAIR Neutronensternen zugeschrieben werden kön- Workshops und großen internationalen Kon- nen. Greiner ist der wissenschaftliche Direktor, ferenzen sind daher unumgänglich. Aber nicht Bleicher der wissenschaftliche Koordinator des nur erfahrene Wissenschaftler aus aller Welt Forschungsprojekts HIC for FAIR, das im Juni können ihre Arbeit in HIC for FAIR einbrin- 2008 gemeinsam mit anderen Projekten für gen, sondern auch die Studierenden der Physik das LOEWE-Exzellenz-Programm des Landes ermöglicht eine weltweit einmalige physika- das sogenannte High Performance Computing. und der Informatik in Frankfurt. »Schon mit Hessen ausgewählt wurde. lische Grundlagenforschung. Internationale Daher arbeiten in diesem Projekt Physiker und einer Bachelor-Arbeit ist der Einstieg in dieses HIC ist die Abkürzung für das Helmholtz Forscher werden hier in Experimenten ver- Informatiker sehr eng zusammen. so umfangreiche und langfristige Projekt mög- International Center; hinter diesem Namen suchen herauszufi nden, wie die Materie auf- Je etwa zur Hälfte wird das Projekt aus lich, und die Studierenden sind dann in hoch- stehen neben der federführenden Goethe- gebaut ist und wie sich das Universum vom HGF- und LOEWE-Mitteln fi nanziert. Wäh- moderne Spitzenforschung eingebunden«, er- Universität die Technische Universität Darm- Urknall bis heute entwickelt hat. Auch Tests rend die HGF 2007 für diese Partnerschaft eine mutigt Bleicher interessierte KandidatInnen. stadt, die Universität Gießen, die Gesellschaft für den medizinischen Einsatz von Ionenstrah- Start-up-Förderung von 3,5 Millionen Euro Ihre Zahl ist im Wintersemester 2008/2009 für Schwerionenforschung (GSI) in Darm- len, zum Beispiel in der Krebstherapie, sind leistete und für die kommenden acht Jahre bereits von 80 auf 250 angestiegen, und die stadt, das Frankfurt Institute for Advanced vorgesehen. weitere 20 Millionen Euro angekündigt hat, Hörsäle sind viel zu klein. Greiner hofft sehr Studies (FIAS) und die Helmholtz-Gemein- Zur Zeit entwerfen die Wissenschaftler von wird das Land Hessen über LOEWE das Projekt auf die Zusage für ein neues Gebäude in der schaft Deutscher Forschungszentren (HGF) in HIC for FAIR Methoden und Versuchsanord- in den nächsten drei Jahren mit 12,4 Millionen Science City auf dem Campus Riedberg für Bonn. Alle diese Institutionen sind mit ihrer nungen für diese Experimente. »Durch die Euro unterstützen und danach bis 2013 wei- das große HIC for FAIR-Team. Die Weichen Arbeit daran beteiligt, die Experimente vor- LOEWE-Förderung haben wir die einmalige ter fördern. Mit den LOEWE-Geldern werden sind zumindest gestellt, denn am 30. Okto- zubereiten, die etwa ab 2015 im internationa- Chance, die bauliche Ausgestaltung von FAIR neue Professuren bis zur Übernahme durch ber überreichte die hessische Wissenschafts- len Beschleunigerzentrum FAIR bei der GSI mitzugestalten«, freut sich Greiner. Aufgabe die Universität fi nanziert. Sie ermöglichen al- ministerin Silke Lautenschläger (CDU) den in Darmstadt durchgeführt werden sollen. von HIC for FAIR wird auch die Auswertung lein an der Goethe-Universität die Einrichtung Forschern feierlich die Bewilligungsurkunde Die Facility for Antiproton and Ion Research, und Interpretation der zukünftigen FAIR-Ex- von elf Physik- und vier Informatik-Profes- und weihte somit das LOEWE-Zentrum HIC die als Teilchenbeschleunigeranlage Antipro- perimente sein. Die extrem hohen Datenmen- suren in den kommenden zwei bis drei Jahren. for FAIR offi ziell ein. scm tonen- und Ionenstrahlen von bisher nicht er- gen können nicht ohne neue Dimensionen Zusätzlich werden auch 50 Postdocs und 100 reichter Intensität und Qualität erzeugen soll, in der Computerleistung verarbeitet werden, Doktoranden eingestellt; eine interdisziplinäre Informationen: www.hicforfair.de

ANZEIGE Fortsetzung von Seite 3 · Ordnungen im Umbruch welche Ansprüche an diese Rechtfertigungs- Gebäude, dessen Entwurf bereits ausgewählt ordnungen gestellt werden könnten oder soll- wurde, umfasst ein Investitionsvolumen von ten (»normativ«). Diese auf die Perspektive schätzungsweise 8,9 Millionen Euro (die in der Betroffenen ausgerichtete Herangehens- einem weiteren Verfahren beim Wissenschafts- weise soll, so das programmatische Anliegen rat erfolgreich eingeworben wurden). In ihm des Clusters, »hinreichend empirische Evi- werden alle neu berufenen ProfessorInnen denz« für die Frage liefern, wie heutzutage ihre Forschungsstätte haben, und es eröffne, eine Theorie der Herausbildung normativer so Forst, die Chance einer fein austarierten Ordnungen jenseits rein funktionaler Theo- Balance zwischen abgeschirmter individueller rien möglich ist. Forschung über einen längeren Zeitraum und Wie konkret der Cluster diese Akteurspers- intensivem, kritischem Austausch mit anderen pektive umsetzen will, zeigt sich in den Themen in einzelnen Gesprächen, kleineren Ad-hoc- der Projekte und an den Kooperationen, et- Workshops oder größeren Konferenzen. Nach wa mit der Gesellschaft für technische Zusam- den Worten von Geschäftsführer Siller sei das menarbeit (GTZ) in Eschborn oder dem For- Gebäude »ein Ort, wo die Kommunikation schungszentrum Point Sud. Wenn der Cluster und Vernetzung innerhalb des Forscherver- die Zusammenarbeit mit solchen Institutionen bunds«, zum Tragen kämen. Schließlich wol- sucht, geht es weniger um beraterische Hilfe le man »keine Vierfelderwirtschaft betreiben«, oder direkte Handlungsanweisungen im Sinne fügt Forst hinzu, sondern alle Forschungsfelder eines Think Tank als vielmehr um die Sensibi- sollen ineinander greifen. lisierung für die konkreten Erfahrungen der Dazu sollen auch vielfältige öffentliche Menschen in Konfl iktgebieten. Mitarbeiter au- Aktivitäten des Clusters beitragen. So werden ßenpolitischer und wirtschaftspolitische Ämter neben den zweimal jährlich stattfi ndenden ohne Erfahrung in Konfl iktgebieten stünden ›Frankfurter Vorlesungen‹, deren erste der vor »schwer verstörenden Prozessen«, erklärt renommierte US-Philosoph Charles Larmore der Geschäftsführer des Exzellenzclusters, Peter halten wird, Symposien, Konferenzen und Siller. Ihnen könnten die Forschungserkennt- Workshops veranstaltet. In Kürze fi ndet ei- nisse des Clusters helfen, sich in die Perspekti- ne internationale Eröffnungskonferenz statt. ven der Menschen im Konfl ikt mit den beste- Auch sollen Veranstaltungen der Stadtöffent- henden ungerechten normativen Ordnungen lichkeit publikumsgerechte Themen näher- hineinzuversetzen. Siller, selbst früher Mitglied bringen. In diesen Veranstaltungen werden des Planungsstabs des Auswärtigen Amtes, die Forscher des Clusters aktuellste Themen weiß wie wichtig der Dialog zwischen Politik aus Politik, Kultur und Wissenschaft wie zum und Wissenschaft sein kann. Beispiel Menschenrechtsfragen aufgreifen und aus der programmatischen Perspektive des Neubau soll Kommunikation verstärken Clusters einem breiten öffentlichen Publikum Die für einen solchen Dialog notwendige vorstellen. Clustereigene Publikationen in Ko- Infrastruktur soll bis 2010 in einem Neubau auf operation mit den Frankfurter Verlagen Suhr- dem Campus Westend gebündelt werden. Das kamp und Campus sind geplant. mpw 4 Nr. 7 I 12. November 2008 UniAktuell

Von Harvard an den Main Messe Frankfurt Stiftungsprofessur besetzt / Spitzenforscher-Ehepaar wechselt an die Goethe-Universität

rof. Matthias Schündeln und Prof. Nico- zwischen privaten und sozialen Pla Fuchs-Schündeln haben ihre Rufe an Erträgen von Humankapital.

die Universität Frankfurt angenommen und Fotos: Privat Er gilt als international bereits »Dass sich Matthias Schündeln wechseln im Laufe des kommenden Som- hervorragend ausgewiesener mersemesters von der renommierten ameri- und seine Ehefrau, Nicola Fuchs- Nachwuchswissenschaftler. kanischen Harvard University an den Main: Schündeln, dazu entschlossen Nicola Fuchs-Schündeln Matthias Schündeln wird an der Goethe-Uni- haben, von Harvard nach (geboren 1972) studierte La- versität die Messe Frankfurt Stiftungsprofes- Frankfurt zu wechseln, ist eine teinamerikastudien und Volks- sur für Internationale Wirtschaftspolitik am klare Aussage zugunsten der wirtschaftslehre in Köln und Fachbereich Wirtschaftswissenschaften über- hohen Lehr- und Forschungs- Yale, wo sie auch ihren Ph.D. nehmen, Nicola Fuchs-Schündeln die Profes- erwarb. Gegenwärtig ist Fuchs- qualität an unserem Fachbereich sur für Wirtschaft und Entwicklung im Rah- Schündeln als Assistant Profes- men des Exzellenzclusters ›Die Herausbildung Wirtschaftswissenschaften.« sor an der Harvard University normativer Ordnungen‹. Das Wissenschaftler- tätig und verfolgt einen brei- Ehepaar hatte sich gegen starke Konkurrenz ten, interdisziplinären wirt- anderer namhafter Universitäten für Frank- schaftswissenschaftlichen For- furt entschieden. Auch Prof. Rainer Klump, Dekan des Fach- Matthias Schündeln (geboren 1970) stu- schungsstil. So beschäftigt sie sich mit dem »Die Berufung von Prof. Schündeln freut bereichs Wirtschaftswissenschaften, äußert dierte zunächst Mathematik und Geographie regionalen Schwerpunkt Afrika. Insbeson- uns als Stifterin sehr. Wir zählen auf seine sich sehr zufrieden über den spektakulären in Köln, später Wirtschaftswissenschaften in dere ihre Arbeiten zu Veränderungen nach internationale Erfahrung und werden den Erfolg: »Während man anderswo den Brain Köln und Yale. Dort erwarb er den Ph.D.-Titel dem Zusammenbruch des Kommunismus in Brückenschlag zwischen Lehre und unserer Drain in der Wissenschaft fürchtet, konnten mit einer Arbeit über ›Firm Dynamics in the Osteuropa weisen einen Bezug zu dem mit Messepraxis zum gemeinsamen Nutzen ak- wir schon in den letzten Jahren eine ganze Rei- Presence of Financing Constraints: Ghanaian der Professur verbundenen Schwerpunkt tiv begleiten«, sagte der Vorsitzende der he hervorragender Kolleginnen und Kollegen Manufacturing‹. Seit 2004 ist er Assistant Pro- der Entstehung, Verbreitung und des Wett- Geschäftsführung der Messe Frankfurt, Mi- aus dem Ausland nach Frankfurt holen, aus fessor of Economics and Social Studies an der bewerbs normativer Konzepte wirtschaft- chael von Zitzewitz. Auch Universitäts-Vize- Italien, Frankreich, Großbritannien und den Harvard University und arbeitet dort im Be- licher Entwicklung auf. Auf Grund ih- präsident Prof. Ingwer Ebsen, verantwortlich USA. Dies zeugt eindeutig von der Qualität reich der anwendungs- und politikorientierten rer Publikationen, Preise und Kooperati- für den Fachbereich Wirtschaftswissenschaf- der wissenschaftlichen Rahmenbedingungen Mikroökonomik. Bereits in seiner Dissertati- onen gilt sie als junge Forscherin von inter- ten, zeigte sich erfreut: »Dass sich Matthias an der Goethe-Universität«: Damit meint on hatte er sich mit den Auswirkungen von nationalem Spitzenrang. hü Schündeln und seine Ehefrau, Nicola Fuchs- Klump die neu gewonnene Autonomie der Kreditrestriktionen auf das Firmenverhalten Schündeln, dazu entschlossen haben, von Stiftungs-Universität, die schnelle Verhand- in Entwicklungsländern beschäftigt, weitere Harvard nach Frankfurt zu wechseln, ist eine lungen möglich macht, die wissenschaftliche Arbeiten widmeten sich der Förderung un- Informationen: Dr. Alexander Grimm, Dekanat Fachbereich klare Aussage zugunsten der hohen Lehr- und Profi lierung des Fachbereichs Wirtschaftswis- ternehmerischer Talente zum Zwecke der Ent- Wirtschaftswissenschaften Forschungsqualität an unserem Fachbereich senschaften in der Makroökonomie und in wicklung oder den Ursachen für Divergenzen Tel: 798-22372, [email protected] Wirtschaftswissenschaften. Zugleich fügt sich der empirischen Wachstums- und Entwick- diese Doppelberufung hervorragend in unsere lungsforschung, das große Engagement pri- Vorstellung einer familienfreundlichen Hoch- vater Stifter in Frankfurt und die Mittel, die schule, insbesondere der Förderung von Part- durch die Exzellenzinitiative nach Frankfurt ANZEIGE ner-Karrieren in der Wissenschaft, ein.« gefl ossen seien.

Für eine bessere Lehre Universität führt erstmals AbsolventInnen-Befragung durch

ie Goethe-Universität führt in diesem und wird im Rahmen einer bundesweit an- DWintersemester erstmals eine umfas- gelegten Studie durch das Internationale sende Befragung all ihrer aktuellen Absolven- Zentrum für Hochschulforschung (INCHER) tInnen durch. Dazu erhalten alle Absolven- Kassel unterstützt. Da sie online erfolgt, er- tInnen des Wintersemesters 2006/2007 und halten alle AbsolventInnen gemeinsam mit des Sommersemesters 2007 einen Brief des dem Schreiben des Universitätspräsidenten Präsidenten, in dem sie um Mitwirkung an einen Code, mit dem sie sich auf den ent- diesem Projekt gebeten werden. sprechenden Seiten im Netz anmelden kön- Ziel der Befragung ist es, einen Überblick nen. Dadurch bleiben die Angaben anonym. sowohl über den berufl ichen Werdegang der Wer möchte, kann allerdings auch den ausge- Studierenden nach ihrem Abschluss an der druckten Fragebogen erhalten. UR Universität als auch über die aktuelle beruf- liche Situation der AbsolventInnen zu erhal- Informationen: Apl. Prof. Karl Schweizer, Abteilung für ten. Der im Universitätspräsidium für den Psychologische Methodenlehre, Evaluation Bereich Lehre zuständige Vizepräsident Prof. und Forschungsmethoden, Tel: 798-22081 Andreas Gold sagte: »Wir erhoffen uns, aus www.absolventenbefragung.uni-frankfurt.de. dieser Untersuchung Ansatzpunkte zur Ver- besserung des Verhältnisses von Hochschule und Arbeitsmarkt zu gewinnen«, Der Frage- Wichtig! bogen beziehe sich aber auch auf das Studium Die AbsolventInnen-Befragung ist um- selbst, so Gold: »Absolventen blicken anders so aussagefähiger und gewinnbringen- auf die Studiensituation als die Studierenden, der, je mehr Ehemalige sich an der sie können rückwirkend besser bewerten, was Studie beteiligen. Deshalb werden Ab- ihnen geholfen hat und was tatsächlich ver- solventInnen des Wintersemesters 2006/2007 und des Sommersemesters bessert werden muss.« 2007, die kein Schreiben erhalten, Die Untersuchung ist eines der Elemente gebeten, sich unter hoelzinger@pvw. zur Sicherung der Qualität der Lehre. Die uni-frankfurt.de zu melden. Befragung erfolgt im Auftrag des Präsidiums 5 UniAktuell Nr. 7 I 12. November 2008

kurz notiert Millionen für Jungforscher Dreifache Ehrung für Promovenden Dilthey-Fellowships für Tobias Müller, Gerson Reuter und Michael C. Schneider Dr. Oliver Hinz erhält für seine Arbeit ›In- teraktive Preismechanismen in dynami- schen Märkten‹ den Dissertationspreis it insgesamt 1,2 Millionen Euro wer- mit gleichzeitig für das Selbstverständnis des Rahmen soll vor allem herausgearbeitet wer- der Alcatel-Lucent Stiftung. Die Stiftung Mden künftig die Frankfurter Geistes- Menschen hätten, nähme immer breiteren den, wie die naturwissenschaftlichen Model- vergibt die mit 5.000 Euro dotierte Aus- wissenschaftler Dr. Tobias Müller (Fach- Raum ein. »Sie führen unvermeidlich zu den le und die philosophische Refl exion zusam- zeichnung einmal im Jahr für Arbeiten bereich Katholische Religion), Dr. Gerson Fragen, wie sich Neurowissenschaften und menarbeiten können, um auf dem neusten von Wirtschaftswissenschaftlern zum Reuter und Dr. Michael C. Schneider (beide Philosophie des Geistes verbinden können, Stand sowohl der gegenwärtigen Naturfor- Themenkreis Kommunikations- und In- Fachbereich Philosophie und Geschichtswis- ob Gehirnzustände mit Bewusstseinszustän- schung als auch der gegenwärtigen Philoso- formationstechnik. senschaften) gefördert: Sie waren im Wett- den identisch sind und ob unserer freier Wille phie einen weiterführenden Beitrag zur Lö- Hinz erhielt zudem bewerb um die zehn Dilthey-Fellowships sung des »Rätsels Bewusstein« zu leisten. den renommierten, 2008 der Förderinitiative ›Pro Geisteswis- In ein thematisch verwandtes Gebiet mit 10.000 Euro do-

Foto: Födisch senschaften‹ erfolgreich. Die Dilthey-Fellow- will der Philosoph Reuter (38) mit seinem tierten Schmalen- ships – benannt nach dem deutschen Phi- Foto: Födisch Projekt ›Wir sind biologische Lebewesen – bach-Preis der Schmalenbach-Stif- losophen Wilhelm Dilthey (1833 bis 1911) Konsequenzen und Perspektiven einer on- tung in Zusammenar- – sind ein Angebot für exzellente junge Wis- tologischen Theorie‹ vorwagen. Im Zentrum: beit mit der Schma- senschaftlerInnen, die nach ihrer Promotion die Frage »Was sind wir?«. »Wir sind gewiss lenbach-Gesellschaft Themen bearbeiten wollen, die den Geistes- Subjekte von Gedanken und Empfi ndungen, für Betriebswirtschaft wissenschaften neue Gebiete erschließen Personen mit Rechten und Pfl ichten, ein- und dem Verband der Hochschullehrer und die auf Grund ihrer Komplexität oder gebunden in eine Vielzahl sozialer Zusam- für Betriebswirtschaft. Mit dem Preis ihres höheren Risikos längere Planungs- menhänge«, erklärt er, »wesentlich sind wir werden Dissertationen ausgezeichnet horizonte benötigen. Alle drei in Frankfurt jedoch biologische Lebewesen. Diese ontolo- oder Nachwuchswissenschaftler, die geförderten Projekte bewegen sich dabei in gische Auskunft bildet den Ausgangspunkt durch ihr bisheriges Gesamtwerk Her- Grenzbereichen von Natur- und Geisteswis- meines Projekts, das im Dezember beginnt.«. ausragendes an der Nahtstelle von Wis- senschaften. Reuter will dabei zeigen, das besagte »onto- senschaft und Praxis geleistet haben. Im So startete Müller im Oktober sein Pro- logische Auskunft« nicht nur zu einer Lö- November wird Hinz zudem der Erich- Gutenberg-Preis für Nachwuchswissen- jekt ›Das Rätsel des Bewusstseins. Auf der sung des Problems der personalen Identität schaftler verliehen, der mit 2.500 Euro Suche nach einer integralen Theorie‹ in Erfolgreich: Gerson Reuter, Michael C. ausgebaut, sondern darüber hinaus auch für dotiert ist und bemerkenswerte Beiträge Kooperation mit der Johannes Gutenberg- Schneider und Tobias Müller (von links) eine Analyse des Selbstbewusstseins frucht- zur Theorie der Unternehmung prä- Universität in Mainz. »In den letzten Jahren bar gemacht werden kann. »Einen Schwer- miert. förderten die Ergebnisse der Neurowissen- letztlich nichts als eine Illusion ist«, so Mül- punkt bildet dabei die Auseinandersetzung Hinz ist seit 2004 wissenschaftlicher Mit- schaften neue Erkenntnisse zutage, die für ler, der damit Bezug auf Forschungsergbnisse mit entwicklungspsychologischen und ko- arbeiter von Prof. Bernd Skiera und wur- das Verständnis des Bewusstseins von großer prominenter Neurowissenschaftler wie Prof. gnitionswissenschaftlichen Forschungen. de im Oktober 2007 im Fachbereich Tragweite zu sein scheinen«, sagt der 35-Jäh- Wolf Singer nimmt. Da sich die Tragweite der Das Ziel ist letztlich die Erarbeitung einer phi- Wirtschaftswissenschaften der Goethe- rige. Der Erkenntnisgewinn in der Neurobi- aktuellen neurobiologischen Ergebnisse aus losophisch leistungsstarken und empirisch Universität promoviert. ologie schreite mit atemberaubenden Tempo methodischen Gründen nicht nur aus der anschlussfähigen Theorie, die direkt unser voran, und die Frage, inwiefern die neuen Neurobiologie selbst ergäbe, will der gebür- Selbstbild betrifft.« Sie soll dazu beitragen, Erkenntnisse Konsequenzen für die Kon- tige Bayer Müller nun eine philosophische Advances in Psoriasis zeption einer Bewusstseinstheorie und da- Bewusstseinstheorie entwickeln. In ihrem Fortsetzung auf Seite 10 Anlässlich des Kongresses der Euro- pean Society for Dermatology and Vene- rology in Paris erhielt eine Arbeitsgrup- pe des Frankfurter Universitätsklinikums einen von sechs mit jeweils 100.000 Eu- Bester deutschsprachiger Volkswirt ro dotierten ›Advances in Psoriasis‹-For- schungspreisen. Gestiftet von der Firma Wyeth werden bahnbrechende Projekte Inderst im Handelsblatt-Ranking top / Wirtschaftswissenschaften unter den besten fünf zum Verständnis der Psoriasis (Schup- penfl echte) und pathogenetisch ähnli- cher Erkrankungen unterstützt. Ausge- oman Inderst erreicht im aktuellen Han- Financial System an das Institut. »Damit hat auch zwei wissenschaftliche Assistenten in zeichnet wurden der Dermatologe Prof. Rdelsblatt-Ranking der besten deutsch- sich das erst vor knapp einem Jahr eröffnete der Liste der unter 40-Jährigen vertreten. Wolf-Henning Boehncke und die Endo- sprachigen Volkswirte unter 40 Jahren mit Institute for Mone- tary and Financial »Die Berufung international agierender krinologin Dr. Sandra Boehncke für ihre großem Abstand den ersten Platz. Gemessen Stability einen Spit- zenplatz unter und anerkannter Forscher sowie eine hoch- Arbeiten zu metabolischen Aspekten an seinem gesamten Lebenswerk ist der 38- den volkswirt- schaftlichen wertige Ausbildung des wissenschaftlichen chronisch entzündlicher Erkrankungen. Jährige schon jetzt einer der zehn besten Forschungsein- richtungen im Nachwuchses stellen wesentliche Säulen Forscher, obwohl er erst am Anfang seiner deutschsprachigen Raum gesi- der weiteren Entwicklung des Fachbereichs wissenschaftlichen Karriere steht. Inderst ist chert«, freut sich Prof. Wirtschaftswissenschaften dar. Die Ergeb- Preis für junge Lehrende Inhaber der Stiftungsprofessur für Finanzen Dr. Helmut Siekmann nisse des Rankings bestätigen uns Die Arbeitsgruppe ›Evidenzbasierte Me- und Ökonomie am Institute for Monetary als geschäftsführender auf dem eingeschlagenen strate- dizin Frankfurt‹ des Instituts für Allge- and Financial Stability (IMFS) der Goethe- Direktor des Instituts. gischen Kurs«, so Dekan Rainer meinmedizin wurde auf der Tagung der Universität. Seine Forschungsschwerpunkte Mit Hans-Theo Normann Klump. Gesellschaft für Medizinische Ausbil- liegen in der Finanzmarktregulierung, ins- fi ndet sich ein weiterer Grundlage für das 2006 einge- dung mit dem ›GMA-Preis junge Lehren- besondere auch im Bereich Bankenaufsicht Neu-Frankfurter in der Bes- führte Ranking des Handelsblattes de 2008‹ ausgezeichnet. Die Preisträger sind Dr. Tobias Weberschock, Dr. Rein- und Retail Finance sowie der Wettbewerbs- ten-Liste wieder, der jüngst ist eine Datenbank, in der die hard Strametz und Martin Bergold. Die politik. vom Royal Holloway College der Veröffentlichungen von Arbeitsgruppe wurde auf Grund ihrer Auch der ebenfalls am IMFS tätige Ste- University of London zum Fach- mehr als 1.250 For- umfangreichen Lehraktivitäten auf dem fan Gerlach belegt einen der vorderen Plätze bereich wechselte. Uwe Hassler schern an gut 90 Uni- Gebiet der evidenzbasierten Medizin für im Handelsblatt-Ranking. Er ist Inhaber der auf Rang 70 und Volker Wie- versitäten und Insti- »herausragende Leistungen im Bereich Stiftungsprofessur für Volkswirtschaftsleh- land auf 96 vervollständigen tuten in Deutschland, der medizinischen Hochschullehre« prä- re, insbesondere monetäre Ökonomie, und das gute Abschneiden der Österreich und der miert. Der einzige bundesweite Preis für kam vor einem Jahr von der Bank für In- Frankfurter Ökonomen. deutschsprachigen medizinische Hochschulausbildung wird ternationalen Zahlungsausgleich in Basel als Mit Gernot Müller Schweiz erfasst sind. jährlich von der Gesellschaft für Medizi- Head of Secretariat des Committee on Global und Dierk Herzer sind ok nische Ausbildung verliehen.

Top 100 ›Lebenswerk‹ Top 100 seit 2004 Top 100 unter Publikationen in Top- Inderst Platz 9 (2007 Platz 18) Inderst Platz 1 (1) 40 Jahren 5-Journalen seit 1998 Gerlach 25 (26) Normann 19 (-) Inderst Platz 1 Inderst Platz 8 Normann 65 (-) Hassler 68 (-) Klonner 78 Klump 39 Hassler 70 (85) Wieland 82 (48) Müller 96 Wieland 66 Wieland 96 (96) Herzer 100 Foto: Dettmar

6 Nr. 7 I 12. November 2008 UniKlinik

Mukoviszidose-Wirkstoff Infarkt-Heilung fördern Mukoviszidose e.V. stellt Fördergelder ERC-Grant für Stefanie Dimmeler

ukoviszidose, auch Cystische Fibrose der Goethe-Universität wird unter der Leitung Regulationsmechanismus zu fi nden, damit sich M(CF) genannt, ist die häufi gste angebo- von Priv. Doz. Thomas A. Wichelhaus in den das Herzgewebe nach der Unterversorgung rene Stoffwechselerkrankung in Europa. Eins nächsten zweieinhalb Jahren ein neuer an- mit Sauerstoff erholen kann. Zudem eignen von 2.000 Neugeborenen ist von der Krankheit tiinfektiver Wirkstoff erforscht und seine in- Foto: Dettmar sich microRNAs und deren Hemmstoffe zur betroffen. Statistisch gesehen ist etwa jeder 25. vitro- und in-vivo-Aktivität gegen bakterielle gezielten Aktivierung von Stammzellen, die Bundesbürger, also zirka 4 Millionen Deutsche, Krankheitserreger evaluiert. an der Frankfurter Universitätsklinik bereits Merkmalsträger der tückischen Erbkrankheit Die Bereitstellung neuer Antiinfektiva hat erfolgreich zur Behandlung von Patienten mit und kann den Gendefekt an seine Kinder wei- vor dem Hintergrund zunehmender Antibioti- Herzinfarkt oder Herzmuskelschwäche einge- tergeben, auch wenn er selbst gesund ist. Die ka-Resistenzen einen besonderen Stellenwert setzt werden. Da das Risiko für Herzerkran- Mukoviszidose betrifft vor allem die Atemwe- für die klinische Praxis und insbesondere für kungen mit fortschreitendem Alter zunimmt, ge und den Magen-Darm-Trakt. Ein gestörter die infektiologische Betreuung von Patienten plant die Forscherin auch zu untersuchen, Salz- und Wasserhaushalt erzeugt zähfl üs- mit Mukoviszidose. CF-relevante bakterielle welchen Einfl uss microRNAs auf Funktions- sigen Schleim in allen Körperdrüsen, der die Infektionserreger zeichnen sich häufi g durch störungen und Zellalterung ausüben. Ausführungsgänge der Drüsen verstopft, zu ausgeprägte Antibiotikaresistenz aus, zeigen Dimmeler ist die vierte Forscherin der Infektionen und schließlich zum Funktions- die Fähigkeit, Bakterien schützende Biofi lme Goethe-Universität, die sich erfolgreich um verlust der Organe führt. Der Schleim bietet auszubilden, und können als widerstandsfä- eine Förderung durch den ERC beworben hat: in dieser Lage einen idealen Nährboden für hige Bakterien-Varianten, sogenannten ›small Der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Roman die bakteriellen Infektionserreger, welche Ent- colony variants‹ (SCVs), den Infektionsprozess ie Herzforscherin Prof. Stefanie Dimme- Inderst konnte mit einem Projekt zum Ver- zündungen herbeiführen und langfristig das aufrechterhalten. Die Erreger entziehen sich Dler, Direktorin des Instituts für kardiovas- trieb von Finanzprodukten überzeugen und Gewebe schädigen und zerstören. Bis heute auf diese Weise häufi g der Keim abtötenden kuläre Regeneration am Universitätsklinikum die Kulturanthropologin Juniorprofessorin ist Mukoviszidose unheilbar und endet töd- Wirkung von Folsäureantagonisten, in der Frankfurt, hat sich erfolgreich um einen vom Kira Kosnick erhielt ein ERC Starting Grant für lich. Dank verbesserter Therapie- und Behand- klinischen Praxis häufi g gebräuchlichen Anti- European Research Council (ERC) ausge- ein Projekt, das neue Formen von kulturellen biotika, indem sie Thymidin aufnehmen, das in schriebenen ERC Advanced Grant beworben. Praxen und Sozialformationen in ethnischen diversen Körpersekreten nachweisbar ist. Ers- Für ihr Projekt, in dem sie die Gefäßneubil- Clubkulturen untersucht. Der Chemiker Prof. te Resultate von Projektleiter Wichelhaus deu- dung und Gewebereparatur am Herzen un- Magnus Rueping gehörte ebenfalls zu den er- Foto: Pixelio ten darauf hin, dass durch eine Blockade der tersucht, um nach einem Infarkt die Heilung folgreichen Kandidaten der ersten Ausschrei- bakteriellen Thymidinaufnahme die Wirkung anregen zu können, erhält sie 2,4 Millionen bungsrunde. des Antibiotikums wiederhergestellt werden Euro in den kommenden fünf Jahren. Der For- Der ERC will mit seinem erstmals 2007 kann. Ziel des Forschungsprojektes ist die schungsantrag ist einer von insgesamt 11 deut- ausgeschriebenen Programm anspruchsvolle, Entwicklung einer antiinfektiven Wirkstoff- schen Projekten im Bereich ›Life Sciences‹, die risikoreiche Projekte an Forschungseinrich- kombination, die sowohl aus einem Folsäure- unter den knapp 800 eingereichten Projekten tungen in den Mitgliedstaaten oder einem antagonist als auch aus einem Thymidinauf- in diesem weltweiten Wettbewerb in Deutsch- assoziierten Staat der EU fördern, wobei die nahme-Blocker besteht, um optimierte The- land erfolgreich waren. Nationalität eines Wissenschaftlers keine lungsmöglichkeiten stieg die Lebenserwartung rapiestrategien bei der Behandlung von In- Herz-Kreislauferkrankungen sind in den Rolle spielt. Ein junger russischer Wissen- von Patienten in den letzten Jahren jedoch fektionskrankheiten, insbesondere bakteriel- westlichen Industrie-Nationen weiterhin die schaftler, der zurzeit an einer kalifornischen stark an. Infektionskrankheiten, insbesondere ler Lungeninfektionen, zu ermöglichen. UR Haupttodesursache. Neuen Erkenntnisse zu- Forschungseinrichtung tätig ist, hat sich im bakterielle Infektionen der Lunge, beeinträch- folge beeinfl ussen winzige Stückchen von Ri- aktuellen ERC Starting Grant 2008 Call mit tigen jedoch weiterhin maßgeblich die Lebens- Informationen: bonukleinsäuren (microRNAs) die Synthese der Goethe-Universität als Host Institution Priv. Doz. Thomas A. Wichelhaus, qualität von CF-Patienten. von Hunderten Proteinen, die bei Herz-Kreis- beworben, ein Beispiel für einen aussichts- Institut für Medizinische Mikrobiologie Am Institut für Medizinische Mikrobiolo- und Krankenhaushygiene, Tel: 6301-6438 lauferkrankungen eine Rolle spielen. Ziel ist es, reichen Versuch dem brain-drain aus Euro- gie und Krankenhaushygiene des Klinikums [email protected] neue Hemmstoffe für diesen übergeordneten pa entgegenzuwirken. UR

Neue Robotertechnik am Universitätsklinikum Erstmals in Hessen: hochmoderner Spezialroboter zur Darstellung von Gefäß- und Tumorerkrankungen

ls eines der ersten Krankenhäuser in Als erste Klinik in einem multi-axialen C-Bogen vereinfacht ADeutschland und Pionier in Hessen setzt Hessen verwendet das außerdem die Behandlung von klaustropho- das Klinikum der Goethe-Universität die In- Frankfurter Universi- bischen und adipösen Patienten. Zur größeren dustrierobotertechnik ›Artis zeego‹ zur Gefäß- tätsklinikum die hoch- Freiheit bei der Patientenpositionierung und bildgebung, die sogenannte Angiographie, am moderne Robotertech- der maximalen Bewegungsfreiheit des Ärzte- nik des ›Artis zeego‹. Institut für Diagnostische und Interventionelle Foto: Universitätsklinikum teams kommt eine geringere Strahlenbelas- Radiologie ein. Weltweit ist es erst die fünfte tung für das Umfeld des Gerätes hinzu, als es Installation des Gerätes. Der Fokus der mög- bei bisherigen Geräten der Fall war. lichen Applikationen liegt auf der interventio- Für die interventionelle Onkologie bei- nellen Onkologie sowie auf der Gefäßmedizin. spielsweise bedeutet die neue Technologie, Am Klinikum werden zum einen Lebertumo- dass der Arzt genauere Applikationen von lo- re, Lebermetastasen und Lungentumore die kalen Chemotherapien oder Embolisationen Behandlungsschwerpunkte sein. Darüber hin- durchführen kann. Auf dem Gebiet der Gefäß- aus können die Frankfurter Spezialisten die medizin verspricht die Anlage eine genauere Gefäßanalyse und roboterassistierte Interven- Steuerung der Therapie mit neuartigen so- tionen von nun an mit nicht vergleichbarer genannten Stents, also Spiraldrahtprothesen Präzision vornehmen. Angiographie in einem zu erfüllen«, erläutert Mit der Neuanschaffung gibt das Frank- zum Offenhalten von Gefäßen oder Hohlor- Die Robotertechnik ermöglicht es, die In- Prof. Thomas Vogl, Direktor des Instituts für furter Uniklinikum den Trend zu minimal-in- ganen. Die erhoffte größere Flexibilität in der terventionsinstrumente millimetergenau und Diagnostische und Interventionelle Radiologie vasiven Therapien vor, die für den Patienten Angiographie soll zudem die Arbeitsabläufe in somit schmerzfrei in den Blutgefäßen und Ge- am Frankfurter Universitätsklinikum. Ärzte eine wesentlich geringere Belastung bedeuten den Katheterlaboren und Operationssälen ver- fäßsystemen zu bewegen. »Da die hohe räum- haben die Möglichkeit, Organe aus verschie- als herkömmliche Verfahren. Auch der behan- bessern. UR liche Aufl ösung an die Qualität von Compu- denen dreidimensionalen Blickwinkeln auf delnde Arzt genießt durch die fl exible Anpas- tertomographie-Bildern heranreicht, ist das dem Bildschirm zu betrachten und gleichzei- sungsfähigkeit des ›Artis zeego‹ mehr Komfort Informationen: Prof. Thomas Vogl, Institut für Diagnostische und Gerät in der Lage, sowohl Funktionen der tig einen maximalen anatomischen Überblick bei längeren Operationen. Die Verwendung Interventionelle Radiologie, Tel: 6301-7277 Computertomographie als auch Aufgaben der zu erhalten. eines sehr beweglichen Industrieroboters mit [email protected] 7 UniCampus Nr. 7 I 12. November 2008

Signale im Labyrinth der zellulären Membranen Sammet-Stiftungsprofessor Peter Walter und die Kommunikation zwischen den Zell-Organellen

ie fi nden Proteine innerhalb der Zelle sind Vorstufen von Proteinen, deren Synthese Wihr Ziel? Funktioniert das Qualitätsma- an freien Ribosomen der Zelle beginnt. In ih- nagement der Zelle besser als das der Banken? re dreidimensionale Form sollen sie sich aber Wie regulieren Zellen die Größe und Zahl ihrer erst im Endoplasmatischen Reticulum (ER) fal- Organellen, damit sie in Bruchteilen von Se- ten, wo auch eine strenge Qualitätskontrolle kunden reagieren können, um Enzyme oder stattfi ndet. Damit nicht schon im Zytosol ein Energie bereitzustellen? Und kommen Eiso- aktives Protein entsteht, unterbindet das SRP somen von einem anderen Stern? Einblicke in die weitere Produktion der Polypeptidkette, diese faszinierenden Fragen seines Forschungs- indem es sich an das Ribosom heftet und die gebiets gibt der diesjährige Gastprofessor der Synthese anhält. An der Membran des ER an- Rolf Sammet-Stiftung, Peter Walter, während gekommen wird das SRP von einem Rezeptor seines Aufenthaltes an der Goethe-Universität. erkannt. Dadurch löst sich das SRP vom Ri- Zwei seiner Vorträge richten sich dabei an in- bosom und dieses nimmt die Produktion der teressiertes Laienpublikum: Am 17. November Eine Polypeptidkette entsteht in einem cytosolischen Ribosom. Das von Pe- Polypeptidkette wieder auf, wobei diese nun ter Walter gefundene SRP bindet das Ribosom und transportiert es zu dem spricht er anlässlich der Verleihung des Rolf durch eine Pore in der Membran in das ER ge- Proteinkomplex in der Membran des Endoplasmatischen Retikulums. Dort Sammet-Preises im FIAS und am 20. Novem- langt. In den 1990er-Jahren studierten Walter wird das SRP von einem spezifi schen Rezeptor erkannt. Wenn das Ribosom ber erklärt er seine Arbeit Frankfurter Oberstu- mit dem Komplex in der Membran interagiert, löst sich das SRP vom Ribo- und seine Mitarbeiter auch die Schutzmecha- fenschülern im Casino des Campus Westend. som und das Protein wird über die Membran transportiert. nismen der Zelle im Fall fehlgefalteter Protei- Als Höhepunkt von Walters Frankfurt-Aufent- ne. Die Fehlfaltung löst mehrere Signale aus, halt veranstaltet die Universität eine hochka- ihn zu dieser Zeit aber weniger als die Chemie, Sein Interesse für biologische Themen, ins- deren Balance zwischen Leben und apopto- rätige internationale Konferenz (siehe unten). für die ihn ein engagierte Lehrer begeisterte. Bis besondere die Biochemie der Zellorganellen, tischen Tod der Zelle entscheiden. Die Sammet-Professur ist eine seit 1985 beste- zum Vordiplom studierte Peter Walter Chemie entdeckte er als Doktorand im Labor des Nobel- »Peter Walters Arbeit besticht durch die hende Stiftung der Aventis Foundation, die es an der Freien Universität . Dann wech- preisträgers Günter Blobel an der Rockefeller erkennbare Liebe zum Detail. Er gibt sich jährlich ermöglicht, herausragende Forscher selte er an die Vanderbilt University in Nash- University New York. Walters Beiträge zum nicht damit zufrieden, Phänomene in der Zel- auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften an ville, Tennessee, wo er seinen Abschluss in or- Verständnis der Proteinsynthese im Endoplas- le zu entdecken, sondern will diese auf allen die Goethe-Universität einzuladen. ganischer Chemie machte. Ursprünglich habe matischen Reticulum sind von großer medizi- Ebenen – von den molekularen Prozessen bis Walter, ein international herausragender er nur neun Monate bleiben wollen, aber die nischer Bedeutung. Störungen in diesem Me- hin zur medizinischen Auswirkung – verste- Zellbiologe und Biochemiker, ist Leiter der Ab- Forschungsbedingungen in den USA gefi elen chanismus führen zu einer Reihe von Krank- hen«, erklärt Prof. Enrico Schleiff vom Fach- teilung für Biochemie und Biophysik an der ihm so gut, dass er mehrere gute Angebote, heiten, darunter Krebs, , Zystische bereich Biowissenschaften, der die diesjährige University of California (San Francisco). Der nach Deutschland zurückzukehren, ablehnte, Fibrose sowie Gefäßkrankheiten und neuro- Rolf Sammet-Stiftungsprofessur koordiniert. gebürtige Berliner wollte schon mit 12 Jahren darunter das Angebot einer Direktorenstelle an degenerative Erkrankungen. Bereits während »Hierdurch ergeben sich zahlreiche gemein- Wissenschaftler werden. Biologie interessierte einem Max-Planck-Institut. seiner Doktorarbeit entdeckte Walter gemein- same Ansatzpunkte, da wir in Frankfurt nicht sam mit Blobel ein Signalerkennungspartikel zuletzt mit dem Exzellenzcluster ›Makromole- (SRP), das sich an entstehende Polypeptidket- kulare Komplexe‹ einen international beach- ten heftet, sobald es eine bestimmte Abfolge teten Forschungsschwerpunkt in der Protein- ANZEIGE von Aminosäuren erkennt. Polypeptidketten forschung haben.« Anne Hardy

Tierische Zellen verstehen Die Konferenz ›Membrane Transport and Communication‹

ie Wissenschaftler der Goethe-Univer- nehmungen und Muskelbewegungen spielen Dsität und des Max-Planck-Instituts für Membranproteine die entscheidende Rolle. Biophysik sind weltweit führend bei der Er- Die Konferenz ist eine gemeinsame Ver- forschung von Transportmechanismen und anstaltung des Center for Membrane Proteo- der Kommunikation über Biomembranen. mics (CMP), des neuen Sonderforschungsbe- Demensprechend hochkarätig ist die Aus- reichs ›Transport und Kommunikation durch wahl der Sprecher und der Teilnehmer der biologische Membranen‹ und des European internationalen Konferenz, die vom 20. bis Membrane Biology Network (EMBN). Fer- 23. November im Biozentrum auf dem Campus ner integriert die Konferenz den EMBNTrain, Riedberg stattfi ndet. Zu den herausragenden ein Projekt im 6. EU Forschungsrahmenpro- Sprechern zählen der Sammet-Preisträger gramm mit einer Serie von Veranstaltungen Prof. Peter Walter, Nobelpreisträger Prof. zur Förderung von Nachwuchswissenschaft- Hartmut Michel und Prof. Werner Kühlbrandt lern der Membranbiologie in Europa. vom Frankfurter Max-Planck-Institut für Bio- Die Organisatoren Prof. Enrico Schleiff, physik, Prof. Amy Davidson von der Purdue Prof. Robert Tampé, Dr. Bernd Märtens und Universität sowie Prof. Gerrit van Meer, der Jutta Uphoff freuen sich über die internati- wissenschaftliche Direktor des Instituts für onale Zusammensetzung der Teilnehmer, die Biomembranen der Utrecht Universität. aus Ägypten, Australien, Brasilien, China, Ja- Kernobjekte der Forscher sind Membran- pan, Kanada, Russland, Uruguay, Taiwan, der proteine, die die Durchlässigkeit von Stoffen Türkei, den USA sowie den meisten Ländern und Ladungen der Zellen und der Organel- Europas kommen. »Dank der guten interna- len regeln. In der Regel sind Zellmembranen tionalen Vernetzung der Frankfurter Mem- für die meisten Stoffe undurchlässig. Ein branproteinforscher ist es uns gelungen, eine komplexes System von Membranproteinen Konferenz mit ganz besonderer Bedeutung zu erlaubt jedoch einen geregelten Austausch organisieren«, freut sich Prof. Robert Tampé, von Stoffen unterschiedlichster Größe. Eine der Sprecher des neuen Sonderforschungs- Schlüsselstellung haben Membranproteine bereichs und des EMBNTrain, »das wird den bei der Bekämpfung von Krankheiten wie Stellenwert der Goethe-Universität und des Alzheimer, Malaria und Krebs. Aber auch bei Max-Planck-Instituts für Biophysik internati- grundlegenden Prozessen wie Photosynthese, onal weiter ausbauen.« Atmung, Altern, Nervenreizen, Sinneswahr- Bernd Märtens 8 Nr. 7 I 12. November 2008 UniCampus

Träume bewahren Die Mitglieder des Hochschulrats: Sönke Bästlein

ildung ist eines der vorrangigen Themen Sönke Bästlein im ›eigenen‹ Fachbereichs besonders aufmerksam Beiner modernen Zivilisation und von her- Foyer des House of verfolgt. »Die Goethe-Universität ist auf dem ausragender Bedeutung für die Zukunft un- besten Weg, sich in den Wirtschaftswissen- Foto: Lecher Finance: »Die Wirt- serer Gesellschaft«, sagt Sönke Bästlein, »und schaftswissenschaf- schaften im Kreis der führenden deutschen die Universität Frankfurt verfügt als bürger- ten sind ein Symbol Hochschulen nachhaltig zu etablieren. Gerade nahe Stiftungsuniversität mit tollen Campi für die dynamische dem House of Finance kommt hierbei – nicht und einer in weiten Bereichen vorhandenen Entwicklung der nur symbolisch – die Rolle eines weit über die Aufbruchstimmung über hervorragende Vor- Goethe-Universität Grenzen des Finanzplatzes Frankfurt hinaus aussetzungen, hier einen gewichtigen Beitrag in den letzten Jah- sichtbaren Netzwerk-Knotens zu.« zu leisten.« Genau das sei für den 48-Jäh- ren.« Sowohl für den Fachbereich Wirtschafts- rigen der Grund dafür gewesen, sich fortan wissenschaften und das House of Finance als im Hochschulrat der Goethe-Universität zu auch für den Rest der Universität sei es dabei engagieren. Geboren in Leverkusen studierte wichtig, sich nicht auf dem bisher Erreichten Bästlein Maschinenbau in Aachen und wurde auszuruhen. Vielmehr seien gerade jetzt, in der an der Universität Frankfurt 1990 zum Dr. rer. Zeit der Bankenkrise, Dynamik und Präsenz pol. promoviert, Fachrichtung Betriebswirt- in gesteigertem Maße erforderlich. Nicht zu- schaftslehre. Seiner Frankfurter Alma Mater letzt weil man als Stiftungsuniversität ja auch ist Bästlein, der als Partner das Frankfurter weiterhin vom Engagement Dritter profi tieren Büro von Nordic Capital leitet, seit damals treu fache Familienvater in einer »konsequenten Steinberg Begonnene fortzuführen, die Wei- wolle: »Die Auswirkungen der Bankenkrise geblieben. Zunächst als Lehrbeauftragter am Unterstützung der Hochschulleitung als bera- chen bis 2011, vielleicht auch 2014 zu stellen. werden auch die Universitäten erfassen. Wirt- Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, später tendes Kontrollgremium bei der Weiterent- »Schritt für Schritt, und dann sehen wir jeweils schaftlicher Abschwung geht mit Spar- und als Mitglied dessen Kuratoriums, seit 2002 als wicklung der Universität«. Nicht zuletzt sei- weiter. Und unsere Träume werden wir uns Konsolidierungsmaßnahmen einher. Sowohl Schatzmeister der Vereinigung von Freunden ner wirtschaftswissenschaftlichen Kompetenz dabei bewahren.« um zu den bevorzugten Einrichtungen für pri- und Förderern der Goethe-Universität (VFF), wegen wurde Bästler in den Wirtschafts- und Einer von Bästleins Träumen ist die Wei- vate und öffentliche Förderung zu gehören als dem nach Bästleins Meinung »einfachsten Finanzausschuss des Hochschulrats gewählt: terentwicklung der Universität hin zur For- auch um bei eventuellen Zusammenschlüs- Weg, sich an der Goethe-Universität zu en- »Hier stehen für mich Transparenz und Ziel- schungsuniversität. »Exzellenz in der For- sen eine aktive Rolle zu spielen, sind so mehr gagieren«. Neben den Alumni-Vereinen, ver- konformität der Mittelverwendung im Vorder- schung ist eine unabdingbare Voraussetzung erhebliche Anstrengungen getreu dem Motto steht sich. Allein 2007 seien knapp 720.000 grund. Leitgedanken sind dabei die Steigerung für eine Spitzenuniversität«, sagt er. »Und ›Qualitaet schafft sich Nachfrage‹ erforderlich,« Euro VFF-Gelder in die diversen Bereiche der der Qualität in Forschung und Lehre, das da- Exzellenz in der Forschung wirkt sich – wie es urteilt der Finanzexperte. Oder kurz gesagt: Universität gefl ossen – »als ›Jungbrunnen‹ der mit einhergehende Setzen von Schwerpunk- viele prominente Universitätsbeispiele zeigen Wer jetzt nicht in der Öffentlichkeit trommelt Stadt kann die Universität gar nicht genügend ten und eine kontinuierliche Verbesserung der – befl ügelnd auf die Lehre aus.« Dabei liegt und diese von seinen Qualitäten überzeugt, unterstützt und gefördert werden«. Verwaltungs-Effi zienz.« Natürlich habe dies es nahe, dass Bästlein die Entwicklung seines könnte in Bälde das Nachsehen haben. hü Und eben deshalb, um die Universität zu alles direkt mit der weiteren Entwicklung der unterstützen und zu fördern, trat Bästlein auch Universität zu tun, aber zu weit in die Ferne als Vertreter der VFF dem neuen Hochschulrat träumen will Bästlein auch nicht – erst mal bei. Dessen wichtigste Funktion sieht der zwei- käme es darauf an, das unter Präsident Rudolf ANZEIGE

11. Dezember 2008 Nobelpreisträger geehrt Adventskonzert der Frankfurter Universitätsmusik Antonio Vivaldi | Concerto grosso d-moll Platz auf dem Riedberg nach Peter Grünberg benannt Felix Mendelssohn Bartholdy | Christus, op. 97 John Rutter | Magnifi cat

n einer Feierstunde am 15. Oktober wür- nischer Diplomphysiker‹ an. Das hob Vizeprä- Akademisches Orchester der Goethe-Universität Idigten die Physiker der Goethe-Universität sident Prof. Wolf Aßmus hervor. Seines Zei- Akademischer Chor der Goethe-Universität ihren Alumnus Prof. Peter Grünberg, indem sie chens selbst Physiker, hatte er im Universitäts- Simone Schwark | Sopran * Helmut Bartel | Dirigent den Platz am Physikgebäude auf dem Campus archiv nach den Spuren des jungen Studenten Riedberg nach ihm benannten. Der Physik-No- gesucht. Das Interesse für die technischen As- 20 Uhr, Campus Bockenheim, Aula, Hauptgebäude, Mertonstraße 17 belpreisträger des Jahres 2007 enthüllte das pekte der Physik begleitete Grünberg durch Eintritt frei, Spenden erbeten Schild persönlich und bedankte sich mit einem sein Berufsleben und war wesentlich bei der Vortrag über seine von der Schwedischen Aka- Entdeckung des GMR-Effekts. In dem hand- demie der Wissenschaften preisgekrönte Ent- schriftlichen Lebenslauf, den Grünberg anläss- 14. Dezember 2008 deckung, den Riesen-Magneto-Widerstands- lich seiner Zulassung zum Vordiplom 1961 ver- Effekt (kurz GMR-Effekt). Und nicht ganz fasste, entdeckte Aßmus eine weitere Eigen- Weihnachts- und Adventssingen der Jungen Kantorei ohne Stolz verwies Physik-Dekan Prof. Dirk- schaft, die eine gute Voraussetzung für große Hermann Rischke in seiner Festrede auf noch Entdeckungen ist: »Ich studiere lediglich aus Chorsätze von Eccard, Praetorius, Vulpius, Schröter und Bodenschatz eine ganze Reihe weiterer Nobelpreisträger, die Interesse an der Physik«, hatte der Student Motetten von Schütz, Eccard und Gabrieli eine Verbindung mit der Goethe-Universität damals geschrieben. hatten oder immer noch haben: auf Max von Nach dem Vordiplom wechselte Grünberg Junge Kantorei Frankfurt Laue, Otto Stern, Max Born, Hans Bethe, Horst an die Technische Hochschule Darmstadt. Aus Joachim C. Martini | Dirigent Störmer und Gerd Binnig. seiner Frankfurter Zeit hat er vor allem eine Von 1959 bis zu seinem Vordiplom 1961 wichtige Erinnerung: die Mensa. Nicht nur, 17 Uhr, Campus Bockenheim, Aula, Hauptgebäude, Mertonstraße 17 studierte Peter Grünberg in Frankfurt. Der da- weil es damals dort noch Eintopf für 50 Pfen- Eintritt frei, Spenden erbeten. Kinder sind bei dieser Veranstaltung mals 19-Jährige kam vom Realgymnasium im nige gab, sondern vor allem, weil er an diesem herzlich willkommen und zum Singen eingeladen. hessischen Lauterbach. Dorthin war der in Pil- Ort Helma Prausa kennen lernte, seine spä- sen (heute in Tschechien) geborene Deutsche tere Ehefrau. Doch auch die Vorlesungen von 1946 mit seiner Mutter und Schwester ausge- Prof. Marianus Czerny in Experimentalphysik siedelt, nachdem das Gebiet an die Tschecho- hinterließen einen bleibenden Eindruck. Zur slowakei gefallen war. Der Vater, ein bei Sˇ koda Erinnerung an frühere Zeiten habe er sich nun beschäftigter Ingenieur, war im November noch einmal in seinen damaligen Hörsaal ge- 1945 in tschechoslowakischer Haft gestorben. setzt und sich vorgestellt, wie Czerny dort vor- In den Fußstapfen des Vaters gab der ange- trage. Damals, sagte er schmunzelnd, habe er hende Student als angestrebten Beruf auf dem immer auf den hinteren Plätzen gesessen. Personalbogen der Universität Frankfurt ›tech- Anne Hardy 9 UniCampus Nr. 7 I 12. November 2008

ausschreibungen Vom Studium in den Beruf Projekte der Frauen- und Genderforschung Mentoring-Programm für Frauen in Naturwissenschaft und Technik In der Nachfolge eines Förderprogramms des Ministeriums (HMWK) werden aus universitären Mitteln Projekte aus dem as MentorinnenNetzwerk für Frauen en noch immer deutlich unterrepräsentiert sität herstellen, bleiben die Mentorinnen auf Bereich der Frauen- und Genderforschung in Naturwissenschaft und Technik, sind. Starke Netzwerke, wie sie unter Män- dem neuesten Forschungsstand. gefördert. D Antragsbedingungen sind eine gemeinsame Einrichtung aller hes- nern seit jeher etabliert sind, können auch Auf die Auswahl passender Mentoring- • ein Kurz-Exposé von etwa fünf Seiten, sischen Hochschulen, bietet auch 2009 wie- die Karriereplanung von Frauen entschei- Tandems legt man im Hessischen Koordi- das die Fragestellung, Ziele, Methode und der ein einjähriges Mentoring-Programm dend beeinfl ussen und voranbringen. Das nierungsbüro, das an die Goethe-Universi- Vorgehensweise des Projektes beschreibt, an. Erfolgreiche Frauen aus Wirtschaft und Mentoring-Programm ist ein Angebot für tät angegliedert ist, großen Wert. Besondere • ein Kostenplan, der eine 50-prozentige Wissenschaft begleiten dabei jeweils eine alle Studentinnen und Doktorandinnen in Wünsche und Interessen der Mentees stehen Fachbereichsfi nanzierung zusagt und mit 50 Prozent Antragsvolumen eingereicht naturwissenschaftlichen und im Zentrum des aufwändigen Matchingver- werden kann. technischen Studiengängen fahrens. Das so entstandene Tandem arbeitet Die maximale Antragssumme beträgt an hessischen Hochschulen. für ein Jahr an Zielen, die zu Beginn der Ko- Foto: Diehl 3.000 Euro. Es werden grundsätzlich keine Und auch Mentorinnen operation festgelegt werden. Das kann der Anträge auf Druckkostenzuschüsse bewil- werden gesucht. »Berufser- Berufseinstieg der Mentee sein, genauso wie ligt. Die ergänzende 50-prozentige Finan- zierung kann nicht durch Drittmittel er- fahrene Frauen, die bereit sind die Entscheidung für oder gegen eine Pro- bracht werden. Das Projekt soll besonders eine Studentin zu unterstüt- motion oder das Thema der Diplomarbeit. der wissenschaftlichen Qualifi zierung von zen, sind herzlich eingeladen Die Mentoring-Kooperation wird durch ein Nachwuchswissenschaftlerinnen dienen. Mitglied im Netzwerk zu wer- Rahmenprogramm begleitet. Angebote gibt Eine universitäre Kommission entscheidet den«, ermutigt Dr. Ulrike Kéré, es auch in den Bereichen Soft-Skill-Training über die Anträge. Positiv beschiedene An- träge unterliegen einer Berichtspfl icht. Geschäftsführerin des Mento- und Networking. Kooperationen mit nam- rinnenNetzwerks. Sie betont, haften Wirtschaftsunternehmen wie Sano- dass auch die Mentorinnen fi -Aventis, Merck, Heraeus und dem ZDF Gender und Diversity im von ihrem Engagement profi - sowie außeruniversitären Forschungsein- Hochschulreformprozess Mentorin und Mentee im Gespräch tierten. Sie vertiefen durch die richtungen wie der Gesellschaft für Schwer- Die Goethe-Universität vergibt ab sofort Kooperation mit der Mentee ionenforschung und der Max-Planck-Ge- (zunächst bis 2010) pro Semester ein Studentin oder Doktorandin, unterstützen ihre Führungs- und Beratungskompetenzen sellschaft sorgen dabei für den notwendigen sechsmonatiges Forschungsstipendium bei der Karriereplanung und ermöglichen und können sich bei den Veranstaltungen Praxisbezug. Simone Diehl in Höhe von 1.400 Euro (Postdocs) bezie- praxisnahe Einblicke ins Berufsleben. Das des Rahmenprogramms mit anderen Fach- hungsweise 1.200 Euro (Promovierende) ist so wichtig, weil gerade im Bereich der frauen vernetzen. Und da die Mentees den monatlich. In dieser Zeit soll ein Exposé Informationen und Anmeldung: für eine Qualifi kationsarbeit beziehungs- Ingenieur- und Naturwissenschaften Frau- direkten Bezug zu Wissenschaft und Univer- www.MentorinnenNetzwerk.de weise ein Drittmittelantrag zur For- schungsförderung zu Fragen von ›Gender und Diversity im Hochschulreformpro- zess‹ erarbeitet werden. Unterstützend und begleitend für die Forschung und den weiteren Antragsprozess stehen die Di- Fortsetzung von Seite 1 · Müller-Esterl wird neuer Präsident rektorinnen des Cornelia Goethe Cen- trums (CGC) zur Verfügung. unsere Unterstützung bei den aktuellen Müller-Esterl, der an der Goethe-Univer- Müller-Esterl wurde in Bonn geboren, Antragsbedingungen: und zukünftigen Herausforderungen der sität auch für Forschungsfragen und die För- studierte dort wie in München Chemie und Antragsberechtigt sind Postdocs sowie Universität auszusprechen.« derung des wissenschaftlichen Nachwuchses Medizin und wurde 1974 promoviert. An Promovierende. Letztere müssen nach- weisen, dass sie sich bereits einschlägig, Zu den ersten Gratulanten gehörte wei- zuständig ist, hat sich für seine Amtszeit zehn der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) zum Beispiel in einer Abschlussarbeit, terhin Staatsministerin Silke Lautenschläger Programmlinien vorgenommen – darunter München erwarb er 1979 die ärztliche Ap- mit dem Themenfeld beschäftigt haben. (CDU): »Prof. Müller-Esterl ist ein renom- die Weiterentwicklung der Stiftungs- wie der probation. 1985 habilitierte er sich in kli- Eingereicht werden soll mierter Wissenschaftler, der gleichzeitig über Forschungsuniversität unter Beibehalt eines nischer Biochemie und wurde zwei Jahre • ein etwa 10-seitiges Exposé, das die Fra- umfassende Erfahrung im Wissenschafts- breiten Fächerspektrums, die Verbesserung später zum C2-Professor für Klinische Bio- gestellung, Ziele, Methoden und Vorge- hensweisen des anvisierten Projektes be- management verfügt«, sagte die Ministerin. der universitären Lehre, die Förderung des chemie in München berufen. 1989 wech- schreibt, Das sei eine ausgezeichnete Grundlage, um wissenschaftlichen Nachwuchses und der selte Müller-Esterl auf die C4-Professur für • ein Lebenslauf, der Auskunft über den die Goethe-Universität erfolgreich weiter Gleichstellungsarbeit, eine Optimierung der Pathobiochemie an die Universität Mainz, bisherigen wissenschaftlichen Werde- zu entwickeln. Erfreut äußerte sich auch Lehrerausbildung sowie die weitere Veran- seit 1999 ist er als C4-Professor für Biochemie gang gibt. die wissenschaftspolitische Sprecherin der kerung der Bürgeruniversität in Stadt und an der Universität Frankfurt tätig. Als Di- Eine universitäre Kommission entscheidet über die Anträge. Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grü- Region. Ebenso soll die strategische Weiter- rektor des Instituts für Biochemie II und des Zentrale Kriterien sind: Innovativität und nen, Sarah Sorge: »Ich fi nde es sehr erfreu- entwicklung der Universität in den Berei- Gustav-Embden-Zentrums für Biologische Komplexität der Fragestellung und der lich, dass Herr Müller-Esterl besonderes Au- chen Kernkompetenzen, Exzellenz, Haus- Chemie am Fachbereich Medizin ist er für Anlage des Projektes, Erfolgsaussichten genmerk auf den Verbesserungsbedarf in der halt und Weiterbildung eine Rolle spielen, biochemische Lehre und Forschung in der für eine Drittmittelförderung und Rele- Lehre richten will und dass er nach eigenem die Etablierung einer internen Organisati- Vorklinik verantwortlich. Wissenschaftlich vanz der Forschung für die Selbstevaluati- on der Universität. Positiv beschiedene Bekunden großen Wert auf die Förderung onskultur und die Vereinfachung organisa- beschäftigt sich der zweifache Familienvater Anträge unterliegen einer Berichtspfl icht. des wissenschaftlichen Nachwuchses, insbe- torischer Prozesse, schließlich auch die Aktu- mit den molekularen Mechanismen, die das Ausführlichere Erläuterungen: sondere der Frauen legen will.« alisierung des Leitbildes der Universität. kardiovaskuläre System steuern. hü www.frauenbeauftragte.uni-frankfurt.de/ Dokumente/Kleine_genderAusschrei- bung-2-2008.pdf Fortsetzung von Seite 6 · Millionen für Jungforscher Anträge (bitte kopierfähig, nicht geheftet) werden bis zum 30. November auf dem besser zu verstehen, inwiefern der Mensch »In wichtigen Industriezweigen prägt na- auch ihre Verdrängungsdynamik für das 20. Dienstweg über das Dekanat erbeten an: Teil einer natürlichen Welt ist, ohne sich da- turwissenschaftliche Forschung das Gesicht Jahrhundert aufzuklären.« bei jedoch auf möglicherweise überzogene vieler Unternehmen, ja, war sogar eine Vor- Die Dilthey-Fellowships gehen auf die Vizepräsident Prof. Ingwer Ebsen naturalistische Annahmen zu verpfl ichten, aussetzung und Bedingung ihres Aufstiegs. Initiative ›Pro Geisteswissenschaften‹ zu- z. Hd. Frau Doris Jindra-Süß Büro der Frauenbeauftragten so der Schüler von Prof. Wolfgang Detel und Besonders deutlich ist diese Entwicklung in rück, die von der Fritz Thyssen- und der Postfach 111932, Hauspostfach 115 Prof. Barbara Merker. der deutschen chemischen Industrie.« An VolkswagenStiftung in Zusammenarbeit mit 60054 Frankfurt am Main. Schneider schließlich, der der Professur ihrem Beispiel untersucht Schneider (Jahr- der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Buceri- für Wirtschafts- und Sozialgeschichte (Prof. gang 1968) die Bedingungen industrieller us sowie dem Stifterverband für die Deut- Informationen: Werner Plumpe) angeschlossen ist, wid- Forschung , ihre Organisation in den Unter- sche Wissenschaft getragen wird. Das An- Dr. Anja Wolde, Frauenbeauftragte Tel: 798- 28100, [email protected] met sich bereits seit Juli der ›Wissenschaft nehmen und ihre Verbindung mit der uni- gebot überschreitet zum einen gezielt die im Unternehmen‹ und damit der naturwis- versitären Wissenschaft. »Am Anfang steht Fachgrenzen der Geisteswissenschaften senschaftlichen Forschung in der deutschen dabei die Überlegung, dass Wissenschaft, die und reicht zum anderen wesentlich über chemischen Industrie im 20. Jahrhundert. nach Wahrheit sucht, nicht einfach ohne bisher übliche Projekt- und Stipendienfris- »Die Geschichte des 20. Jahrhunderts ist weiteres erfolgreich in einem ökonomischen ten hinaus: Die Erstförderung beträgt fünf auch eine Geschichte der Verwissenschaftli- Umfeld, dem es um Rentabilität gehen muss, Jahre, eine Verlängerung auf bis zu zehn chung«, sagt der Forscher, der zuvor schon an organisiert werden kann. Ziel des Projektes Jahre ist möglich. hü Hochschulen in Berlin, Dresden, Düsseldorf, ist es daher, die Voraussetzungen der indus- London und München lernte und arbeitete. triellen Forschung, ihre Funktionsweise und Informationen: www.volkswagenstiftung.de 10 Nr. 7 I 12. November 2008 UniCampus

Gleich in die Wissenschaft Wie die Universität mehr Frauen auf wissenschaftliche Stellen locken will

ie Zahl von Frauen an der Universität bung des Professorinnenpro- gefördert werden. Es herrscht ja bereits Man- Din allen Positionsgraden zu erhöhen und gramms des Bundes und der gel an qualifi ziertem Forschungsnachwuchs. Anja Wolde:

ihnen ein gutes Arbeitsumfeld zu schaffen: Foto: Lecher Länder die Juroren überzeugt. Ich freue mich jedenfalls, dass wir für unsere das ist das Ziel von Dr. Anja Wolde. Seit April »Frauen durch die Werden Frauen auf Lehrstühle Arbeit im Gleichstellungsbüro zunehmende 2007 ist die 47-jährige Geschlechterforscherin Kontakt- und Aus- berufen, erhält die Universität Unterstützung von der Universitätsleitung er- die Frauenbeauftragte der Goethe-Universi- tauschmöglichkei- eine Finanzierung von bis zu halten. Jetzt müssen wir und die dezentralen tät. Der UniReport sprach mit ihr über die ten auf ihren 150.000 Euro pro Professur für Frauenbeauftragten in den einzelnen Institu- Möglichkeiten zur Förderung von Frauen in Karrierewegen in maximal drei Professuren. Die- tionen die Umsetzung der Fördermaßnahmen der Wissenschaft. Spitzenpositionen se Mittel sollen zu Teilen der vorantreiben und ein Qualitätsmanagement unterstützen.« Gleichstellungsarbeit zug0ute entwickeln. Frau Wolde, mehr Gleichstellung an der kommen. Goethe-Universität wollen Sie unter an- Der Universität wurde im August das Zer- derem über Mentoring-Programme für Im internationalen Vergleich tifi kat ›audit familiengerechte hochschule‹ Nachwuchswissenschaftlerinnen errei- sind an der Goethe-Universi- bestätigt. Ist das gerechtfertigt? chen. Warum ist so eine Förderung für tät und generell an deut- Die Auszeichnung ist ein wichtiges Signal, gestandene Forscherinnen überhaupt not- schen Universitäten relativ dass die Universität nach einigen Anlauf- wendig? ten wir gezielte Trainings an, in denen die wenige Frauen in höheren wissenschaftli- schwierigkeiten nun auf dem richtigen Weg In meiner Arbeit begegne ich immer wie- Wissenschaftlerinnen zum Beispiel ihre Füh- chen Positionen vertreten. Ist die Unter- ist, sich für eine bessere Vereinbarkeit von Stu- der den ganz natürlich erscheinenden Netz- rungsqualitäten stärken können. Ein Dual- stützung des Gleichstellungskonzepts dium, Beruf und Familie einzusetzen und die werken unter Männern. Sie fördern sich viel Career-Service soll Partnerinnen und Part- durch die Universität vielleicht nur ein bisherigen Maßnahmen auszuweiten. Vanes- selbstverständlicher gegenseitig bei der Ver- ner von Neuberufenen bei ihrer berufl ichen Mittel in ihrem Streben nach Exzellenz sa Schlevogt, die das im Gleichstellungsbüro gabe von Stellen und Projektmitarbeiten. Mit Orientierung im Rhein-Main-Gebiet unter- und internationaler Anerkennung? angesiedelte Projekt Familiengerechte Hoch- Mentoring wollen wir ein Gegengewicht dazu stützen. Außerdem wollen wir mehr Schüle- Sicher, nicht immer ist ›Gerechtigkeit‹ ein schule koordiniert, setzt viel in Gang. Ich bin schaffen und Frauen durch die Kontakt- und rinnen für ein naturwissenschaftliches Studi- Motor, um mehr Frauen in Führungspositi- zufrieden, wie der Ausbau der Kinderbetreu- Austauschmöglichkeiten auf ihren Karriere- um gewinnen. Ein Ausbau des ›Girls’ Day‹ ist onen zu bringen. Aber auch der Wettbewerb ungsangebote angelaufen ist. Es gibt in den wegen in Spitzenpositionen unterstützen. ein wichtiger Schritt dazu. um die Besten kann ein gutes Motiv sein: Es nächsten Jahren aber noch sehr viel zu tun, wird immer deutlicher, dass deutsche Hoch- um Eltern das Studieren und Arbeiten an der Welche Maßnahmen zur Förderung von Wie fi nanzieren Sie diese Unterstützungs- schulen im internationalen Wettbewerb nicht Universität zu erleichtern. Wissenschaftlerinnen sind denn konkret leistungen? mithalten können, wenn nicht die Potenziale Die Fragen stellte Stephanie C. Mayer geplant? Unser Gleichstellungskonzept hat ja im hochqualifi zierter Nachwuchswissenschaftle- Informationen: Neben den Mentoring-Programmen bie- August bei der deutschlandweiten Ausschrei- rinnen zur Kenntnis genommen und weiter www.frauenbeauftragte.uni-frankfurt.de

ANZEIGE ›Balu und Du‹ Präventionsprojekt erhält Geldspende von Henkel

bieten sich den Kindern vielfältige Möglich- keiten des informellen Lernens, und dieses wiederum stellt eine wichtige Voraussetzung Foto: Födisch für Lernfreude in der Schule dar. Ob im Rah- men eines Museumsbesuchs, beim Stöbern in der Stadtteilbibliothek oder auf Streifzü- gen durch den Frankfurter Stadtwald – die pädagogisch sinnvoll gestaltete Zeit bringt den Kindern auch das Schöne, Interessante und Gefährdete der natürlichen Umwelt näher. Und weil Naturgeheimnisse manchmal nur mit Lupe, Mikroskop oder schlauen Büchern zu erkunden sind, stellte das ›Projekt Futurino‹ für die Mentorengespanne entsprechende ›Na- turforschersets‹ zusammen. Damit können die Große Freude: 6.000 Euro für das ehrenamt- Streifzüge durch Feld, Wald und Wiese und liche Mentoring-Programm ›Balu und Du‹ am Fachbereich Erziehungswissenschaften entlang von Flüssen und Seen künftig noch spannender gestaltet werden. Die zwischen Studierenden und Kindern wei Projekte, die sich für die Zukunft von aufgenommene pädagogische Beziehung wird ZKindern einsetzen, haben sich gefunden: übrigens im Rahmen eines zweisemestrigen das ehrenamtliche Mentorenprojekt ›Balu und Refl exionsseminars wissenschaftlich begleitet Du‹ erhielt am 19. August vom ›Projekt Futu- und das Projekt wird formativ evaluiert. »Die rino‹ der Firma Henkel eine Geldspende, die Studierenden erwerben neben Fachwissen und zur Anschaffung von didaktischem Material Praxiserfahrung auch wichtige Schlüsselkom- eingesetzt wird. petenzen, die sie nicht nur in pädagogischen Be- Seit dem Sommersemester 2007 engagie- rufen benötigen«, so Mériem Diouani-Streek, ren sich an der Goethe-Universität Studie- wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut rende der Erziehungswissenschaften und des für Sonderpädagogik und Projektleitung des Lehramts an Förderschulen im Präventions- Standortes Frankfurt, einem von 27 Standor- projekt ›Balu und Du‹ für Frankfurter Grund- ten bundesweit. Zurzeit sucht die Arbeitsstel- schulkinder aus benachteiligten Lebenslagen. le für sonderpädagogische Schulentwicklung Im Rahmen ihres Praktikums begleiten die stu- und Projektbegleitung des Fachbereichs Erzie- dentischen MentorInnen je ein Kind für den hungswissenschaften Drittmittelgeber, um die Zeitraum eines Jahres, indem sie es einmal Personalkosten für das Projekt in den kom- wöchentlich außerschulisch fördern. Dabei menden Jahren bestreiten zu können. UR 11 UniCampus Nr. 7 I 12. November 2008

Soziologie und Sozialkritik Luc Boltanski hält die Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2008

uc Boltanski, Professor für Soziologie an einer partikularen Moral oder eines partiku- die Aufgabe der Realitätsdeutung. Darin liegt ge anzunehmen. Umgekehrt bezieht sich die Lder École des Hautes Études en Sciences laren Interesses zu sein. Im Anschluss an eine ihre Macht. Sie sagen allgemein verbindlich, Kritik auf Spannungen und Widersprüche, Sociales (EHESS) in Paris und Mitglied der Betrachtung des Verhältnisses von Beschrei- wie es sich mit der Wirklichkeit des Gegebenen die den Institutionen immanent sind: Um sich Groupe de Sociologie Politique et Morale, bung und Kritik in verschiedenen klassischen verhält. Unablässig müssen sie bestätigen, dass über den endlosen Austausch zwischen indi- folgt in diesem Wintersemester der Einladung Soziologien setzt sich Boltanski ausführlicher es so etwas wie eine Realität gibt, dass diese viduellen Perspektiven zu stellen und damit des Instituts für Sozialforschung und des mit der französischen kritischen Soziologie Realität Bestand hat und dass sie zu Recht und dem Anspruch auf Allgemeinheit gerecht zu Suhrkamp Verlags und hält die Frankfurter der 1960er- und 1970er-Jahre sowie mit dem gerechterweise so ist, wie sie ist. werden, muss sich die Institution als Emana- Adorno-Vorlesungen 2008. Sie stehen unter Programm einer pragmatischen Soziologie der Die dritte Vorlesung (21. November) ist tion eines körperlosen Wesens präsentieren. dem Überthema ›Sociologie et critique sociale‹ Kritik auseinander, das er in den 1980er-Jah- schließlich der Kritik gewidmet. Kritik und Um jedoch die Konturen der Realität zu er- (›Soziologie und Sozialkritik‹). ren maßgeblich mitbegründet und seither wei- Institutionen sind wechselseitig ineinander mitteln, muss sie sich zugleich auf leibhafti- In seiner ersten Vorlesung (19. November) terentwickelt hat. verzahnt. Ohne Kritik drohen institutionelle ge, sozial situierte Sprecher berufen. Diesen befasst sich Boltanski dabei mit Problemen, die Darauf aufbauend entwickelt Boltanski Macht und institutionelle Herrschaft totale Zü- Widerspruch bezeichnet Boltanski als herme- sich aus der Verbindung von Soziologie und in seiner zweiten Vorlesung (20. November) neutischen Widerspruch. Er bietet der Kritik Sozialkritik ergeben. Während sich die Sozio- einen Analyserahmen, der es erlauben soll, ihre Ansatzpunkte. Ausgehend von der Un- logie als eine im Kern deskriptive Wissenschaft diese unterschiedlichen Formen der Kritik zu terscheidung zwischen ›Realität‹ und ›Welt‹, 19. November 2008 versteht, ist die Sozialkritik darüber hinaus an integrieren. Dieser Rahmen geht von einem unterscheidet Boltanski zwischen reformis- normativen Idealen orientiert. Ausgangspunkt ›Urzustand‹ aus, in dem sich die in die soziale Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2008 tischer und radikaler Kritik. Reformistische von Boltanskis Überlegungen bildet die ana- Welt geworfenen Akteure in einer Situation Kritische Soziologie und Kritik bringt Abweichungen und Normver- lytische Unterscheidung zwischen diesen bei- radikaler Ungewissheit befi nden. Um mit dieser Soziologie der Kritik letzungen zur Sprache, indem sie sich positiv den Modellen von Sozialforschung. Während Unsicherheit fertig zu werden, sie zu beseitigen (Sociologie critique et sociologie de la auf geltende Normen und Realitätsdeutungen Theorieprogramme des ersten Typs so tun, als oder zu verdrängen, entwickeln die sozialen critique), Luc Boltanski, Paris bezieht und also die institutionell konstruier- 18.30 Uhr, Campus Bockenheim, könne man die soziale Welt von außen be- Akteure unterschiedliche Strategien, die zum Hörsaal H I, Hörsaalgebäude, te Realität bestätigt. Radikale Kritik dagegen trachten, und dabei behaupten, sie lediglich Teil durch ein hohes Refl exionsniveau charak- Mertonstraße 17-21 bringt Erfahrungen in der Welt zur Sprache, darzustellen, ohne über sie ein Urteil zu fäl- terisiert sind und die Form der ›Bestätigung‹ Weitere Termine: 20./21. November die bisher jenseits der öffentlichen Wahrneh- len, sind Theorieprogramme des zweiten Typs oder der ›Kritik‹ haben. Die Analyse der ›Be- Alle Vorträge in französischer Sprache mung waren und nun die herrschende Realität mit deutscher Übersetzung. zwar mit solchen Beschreibungen verknüpft, stätigung‹ führt Boltanski zu der für Soziologen in Zweifel ziehen. Abschließend stellt Boltan- doch suchen sie zugleich nach Ansatzpunk- klassischen Frage der Institutionen. Um sie ana- Veranstalter: Institut für Sozialforschung, ski einige Hypothesen darüber auf, wie eine ten für eine Kritik der sozialen Welt. Diese lytisch von Organisationen und Verwaltungen Suhrkamp Verlag soziologische Analyse des Spiels der Kritik da- Ansatzpunkte müssen robust genug sein, um zu unterscheiden, untersucht er vor allem ihre www.ifs.uni-frankfurt.de zu beitragen könnte, Horizonte der Emanzi- dem Einwand standzuhalten, bloß Ausdruck semantischen Funktionen. Institutionen haben pation zu umreißen. UR

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er Boden an archäologischen Grabungs- Dstätten birgt viele Informationen, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Will man et- Foto: Pixelio wa wissen, wie die Menschen einer 1.000 Jah- re alten Siedlung sich ernährten und welche Produktionstechniken sie kannten, benötigt man modernste naturwissenschaftliche Un- tersuchungsmethoden. In der Archäometrie arbeiten Geowissenschaftler, Chemiker, Biolo- gen und Physiker mit den archäologischen Dis- ziplinen Kunstgeschichte, Denkmalpfl ege und Beispielhaft wurden Untersuchungen an den Restaurierung eng zusammen. An der Goethe- Analysegeräten des Instituts für Geowissen- Universität wurden vom 6. bis 10. Oktober schaften demonstriert. zwanzig Studierende, DoktorandInnen und Klein ist Sprecherin des Arbeitskreises PostdoktorandInnen aus der Archäologie und ›Archäometrie und Denkmalpfl ege‹ der Deut- verschiedenen Naturwissenschaften im Rah- schen Mineralogischen Gesellschaft und au- men eines Kompaktkurses in die Methoden ßerdem Gründungs- und kooptiertes Vor- der Archäometrie eingeführt. Die Teilnehmer standsmitglied der Gesellschaft für Natur- kamen aus ganz Deutschland. wissenschaftliche Archäologie-Archäometrie »Die Archäomaterialien unterscheiden (GNAA). Sie leitete den Kurs gemeinsam mit sich von modernen technischen Materialien Dr. Hans-Gert Bachmann, Honorarprofessor in vielerlei Punkten«, erklärt Priv. Doz. Sabi- an der Goethe-Universität und am Institute ne Klein vom Institut für Geowissenschaften of Archaeology, University College, London, der Goethe-Universität: »In der Regel sind die Prof. Andreas Hauptmann, Ruhr-Universität Rohstoffe, nach denen wir suchen, zunächst Bochum und Deutsches Bergbau-Museum, unbekannt, die Produktionsstätte ist oft un- sowie Dr. Andreas Kronz, Leiter des Elektro- auffi ndbar oder unvollständig. Auch Relikte nen-Mikrosonde-Labors des Geochemischen des Produktionsprozesses wie Werkzeuge sind Instituts in Göttingen. Der Kurs soll künftig rar, so dass der Herstellungsprozess schwer zu einmal jährlich angeboten werden. Für 2009 rekonstruieren ist.« Hier ist die Kenntnis ar- hat die Deutsche Mineralogische Gesellschaft chäometallurgischer Prozesse der Gold- und ihre Unterstützung zugesagt. Anne Hardy Silber-, Kupfer- und Eisengewinnung vonnö- ten. Der vom Springer Verlag gesponserte Kurs Informationen: Priv. Doz. Sabine Klein, Facheinheit vermittelte außerdem die besonderen Eigen- Mineralogie, [email protected] schaften von Keramik sowie die Möglichkeiten www.mineralogie.uni-frankfurt.de/petrologie-geo- und Grenzen materialanalytischer Methoden. chemie/archaeometrie/index.html 12 Nr. 7 I 12. November 2008 UniCampus

CAMPUSERVICE Diamonds are forever Die Servicegesellschaft der Internationale Konferenz an der Goethe-Universität Goethe-Universität Frankfurt

as Casino auf dem Campus Westend meter Tiefe mit sich an die Erdoberfl äche. Der sätze der Grundlagenforschung und der Aus- Schöpferische Dwurde vom 10. bis 15. August mit der Geowissenschaftler zerstört die Diamanten, tausch zwischen Wissenschaft und Explora- ›9th International Kimberlite Conference‹ um an die Einschlüsse heranzukommen, und tion umso wichtiger, wie es in einem eigenen Schaffenspause zum Mekka der Diamant-Forscher aus Indus- erhält damit einen direkten Einblick in die Symposium ›Science for Exploration‹ und im trie und Wissenschaft. Kimberlitkonferenzen ansonsten unerreichbaren Tiefen der Erde. zweiten Plenarvortrag dargestellt wurde. Die phigenie, Faust, Gretchen, Pandora, fi nden in Vier- bis Fünfjahresabständen ge- Die gewonnenen Erkenntnisse sind wieder- Suche nach neuen Diamanten durch ein bes- IWalle Walle oder Wandrers Nachtlied. wöhnlich in einem Diamantproduzierenden um enorm wichtig bei der Suche nach neuen seres Verständnis des ›Transportvehikels‹ der Wer kennt sie nicht, die Texte oder Prota- Land der Erde statt. Obwohl Deutschland Diamantvorkommen. Das erklärt die Symbi- Diamanten, der Kimberliten, das heißt wie, gonisten aus Goethes Werken. Doch was wo und wann sie im geotektonischen Kon- sollen die Namen in einer Speisekarte? text auftreten, war das Thema des dritten Mit dem Start des Wintersemesters Plenarvortrags, Diamantabfall und speziell öffnete auch das neue Café-Bistro/Res- braune Diamanten das des vierten: Diaman- taurant ›Sturm und Drang‹ seine Türen

Foto: Pfannmüller ten werden durch Deformation in den Tiefen im neuen Hörsaalzentrum auf dem Cam- Emotionaler Höhe- der Erde braun und damit relativ wertlos. pus Westend. Es bietet Studierenden, Be- punkt; Sophie Wenzel Sie können im Labor unter hohem Druck schäftigten und Gästen der Universität ein sang beim Konferenz- und Temperatur in farblose oder rosa- bis besonderes gastronomisches Angebot und Dinner ›Diamonds are cognacfarbene Steine rückgewandelt werden Ambiente auf dem Campus. Das Erschei- forever‹. Die begeister- und gewinnen dadurch hohen Wert. Den nungsbild des Café-Bistro/Restaurants ten Gäste blieben bis Abschluss der Konferenz bildete ein Plen- wird durch die Helligkeit des Raumes, die 4 Uhr morgens arvortrag zur Altersbestimmung von Dia- Einrichtung, liebevoll dekorierte Tische, manten und umgebenden Gesteinen: Die leckere Angebote sowie hervorragenden Bildung von Diamanten erfolgte im Erdman- Service durch das freundliche Personal tel zum Teil vor Milliarden von Jahren. Sie geprägt. ›Sturm und Drang‹ lädt zu einer wurden aber erst sehr viel später von den schöpferischen Schaffenspause ein und keine abbauwürdigen Diamantvorkommen ose von Industrie und Wissenschaft bei den Kimberliten an die Erdoberfl äche gebracht, Wissenshungrige können sich hier ein- besitzt, entschied sich ein internationales Kimberlitkonferenzen. in Südafrika zum Beispiel vor 90 bis 120 fach wohlfühlen. Gremium dennoch für die Ausrichtung der Sechs Tage lang trafen sich die Wissen- Millionen Jahren. Der Name ›Sturm und Drang‹ steht in Tagung durch Gerhard Brey und sein Team in schaftler zum Austausch der neuesten For- Das soziale Programm sollte den zumeist enger Verbindung zu Goethe und der Uni- Frankfurt. Gründe dafür liegen sicherlich in schungsergebnisse am Main. Die tägliche ausländischen Gästen einen Frankfurter versität. Die Epoche bezeichnet die Ge- der hohen Expertise und der internationalen Vortragsreihe im Festsaal mit über 90 Beiträ- Eindruck verschaffen: Nach einer Icebrea- niezeit im 18. Jahrhundert, der jungen Reputation des hiesigen Institutes und der gen war ein Fokus der Tagung, den anderen ker-Party unter Dinosauriern im Sencken- dort tätigen Wissenschaftler. Die Bedeutung bildeten die nachmittäglichen Postersessions berg-Museum gab es in der Wochenmitte der Konferenz wurde durch die Teilnahme mit über 300 Beiträgen. Fünf Plenarvorträge einen zünftigen Apfelweinabend mit Frank- Foto: Lecher von beinahe 500 Wissenschaftlern und In- bildeten den Rahmen für die Tagung. Der furter Spezialitäten in Bornheim. Den Aus- dustriellen aus über 37 Nationen ersichtlich. erste umriss die momentane Situation in der klang fand die Kimberlitkonferenz mit dem Die große Mehrheit stammte dabei aus jenen Diamantindustrie: Die Nachfrage nach Dia- Konferenz-Dinner in festlichem Rahmen Ländern, in denen die Suche nach Diaman- mantschmucksteinen steigt momentan so im Bockenheimer Depot. Die Konferenz ten eine übergeordnete Rolle spielt. stark, dass das Auffi nden und Erschließen war zudem umrahmt von mehrtägigen bis Diamanten sind nicht nur faszinieren- neuer Lagerstätten damit nicht Schritt halten einwöchigen Exkursionen vor und nach de Schmucksteine. Sie schließen bei ihrem kann. Dies ist verknüpft mit einer Zurück- der Tagung. Diese führten die Teilnehmer Wachstum in Tiefen ab 150 Kilometer häufi g haltung von Aktionären und Geldgebern, da in die Eifel oder zum Kaiserstuhl und den ihre umgebenden Minerale ein – ein Übel für momentan neue große Funde in klassischen Hegau, wo die Maare und Diatreme von literarischen Generation, die nach Selb- den Schmuckstein, eine Schatzgrube für den Ländern wie Südafrika oder Kanada ausblei- kimberlitähnlichen Gesteinen gezeigt wur- ständigkeit und Freiheit sucht und sich Geowissenschaftler. Kimberlit, ein hochex- ben und in Ländern mit großem Potential den. Weitere Exkursion führten sogar nach abwenden möchte von festgefahrenen plosives, vulkanisches Gestein, reißt die Dia- wie Angola oder Indien noch nicht gemacht Spanien, Mazedonien und die Türkei so- Traditionen, um sich der freien Selbstent- manten mit ihrem Inhalt aus über 670 Kilo- wurden. Auf dieser Suche werden neue An- wie nach Finnland. UR faltung zu widmen. Im ›Sturm und Drang‹ können die Studierenden und Angehörigen der Uni- versität in zwei Welten eintauchen. Im To-Go-Bereich gibt es frisch belegte Bröt- Der Sprache so nah chen, knackige Salate, selbstgebackener Kuchen und Müsli. Alle, die ein wenig Experten für Sprachsignalverarbeitung trafen sich in Frankfurt verweilen möchten und es gemütlicher mögen, lädt das Restaurant mit freund- licher Atmosphäre und Bedienung am er Fachbereich Physik, im Besonderen tungsverfahren und -algorithmen. Der Mo- Tisch ein. Bereits morgens ab 7.30 Uhr Dder Bereich Kommunikationsphysik im tor dieser Entwicklung ist die gewachsene steht den Besuchern ein umfangreiches Institut für Angewandte Physik, war vom Bedeutung der Sprachsignalverarbeitung in Foto: Lüke Frühstücksangebot zur Verfügung, Lang- 8. bis 10. September Gastgeber der 19. Konfe- der heutigen mobilen und multimedialen schläfer können auch noch zur Mittagszeit renz Elektronische Sprachsignalverarbeitung Kommunikation. das Frühstück genießen. Die Speisekarte (ESSV). Prof. Arild Lacroix hatte als wissen- Dementsprechend sind auch zahlreiche enthält eine Auswahl an beliebten Gerich- schaftlicher Tagungsleiter zu dieser jährlich Beiträge zur Anwendung der Sprachtech- ten. Darüber hinaus überrascht der Kü- stattfi ndenden Veranstaltung eingeladen, die nologie im Tagungsband enthalten; dieser chenchef seine Gäste jeden Tag aufs Neue in den Räumen des neuen Physikgebäudes wird ergänzt durch einen wissenschaftshis- mit täglich wechselnden, frisch zuberei- auf dem Campus Riedberg stattfand. torischen Beitrag über Mareysche Kapseln, teten Speisen. In rund 30 Beiträgen von 75 Autoren die in der experimentellen Phonetik zur Um- Im Cafe-Bistro/Restaurant ›Sturm wurden aktuelle Themen zum Mensch-Ma- wandlung akustischer und physiologischer und Drang‹ mit seinen großzügigen Sitz- schine-Dialog, zur Spracherkennung und (wie Sprach-Schall oder Atembewegungen) plätzen fi ndet jede/r ein gemütliches Eck- Sprachsynthese, zur Sprachanalyse und in mechanische Größen dienten, die dann chen, denn jedes Genie verspürt in seiner Sprachsignalverarbeitung behandelt. Seit über Zeigersysteme auf bewegtem Rußpa- Prof. Arild Lacroix eröffnet die Tagung schöpferischen Pause auch mal Hunger einer ganzen Reihe von Jahren erfährt die pier aufgezeichnet wurden. Dazu kommen und Durst und »gut gesessen ist halb ge- Sprachsignalverarbeitung in der Grundla- ein Übersichtsbeitrag über Hörstörungen Technischen Universität – am 30. August sein gessen« (J. W. von Goethe). Jessica Kuch genforschung und in der industriellen For- und deren Diagnostik und ein Tutorium über 60. Lebensjahr vollendete; dieses erfreuliche schung und Entwicklung eine zunehmende ›Independent Component Analysis‹. Einen Ereignis wurde in einer besonderen Sitzung Unterstützung, sowohl infolge von tech- besonderen Akzent erhielt die Konferenz da- gefeiert, die von Freunden und langjährigen nologischen Fortschritten wie auch durch durch, dass einer der Begründer der Fach- Weggefährten mit wissenschaftlichen Vor- zunehmend komplexere Signalverarbei- tagung – Prof. Rüdiger Hoffmann von der trägen gestaltet wurde. UR 13 UniReportage Nr. 7 I 12. November 2008

Monumentaler Herbst Auf dem Campus Westend wurde der erste Bauabschnitt der Campus-Erweiterung fertiggestellt

Links: Weitläufi g - allein das Treppen- haus des neuen Hörsaalzentrums ist ein Kunstwerk für sich

Äußeren sollten sich Besucher des House of Finance nicht abschrecken lassen. Im Innern fi ndet sich an einigen Ecken charmant Impro- visiertes. Die Hinweisschilder zur Lounge sind zum Beispiel ganz normale DIN-A4-Blätter aus Papier, mit Tesa an die Tür geheftet. Und von den Fenstern der Café-Bar blicken Besucher auf einen großen Erdhaufen – wo bald park- ähnliche Zustände herrschen sollen. »Im späten Frühjahr wird alles ergrünen«, sagt Rost. Der Gartenplan nimmt die von Poel- zig gedachten Achsen auf. Die Grünzüge wer- den sich künftig über das gesamte Gelände bis zur Miquelallee erstrecken. An der Westsei- te, hinter dem House of Finance, zweigt ein Korridor zum Koreanischen Garten im Grü- neburgpark ab. Die Bäume haben die Gärtner bereits gesetzt. Insgesamt spenden rund 1.000 Gehölze, kleine wie große, Schatten. Vieles sind alte Bäume, um die die Arbeiter herum- gebaut haben. »Wir gehen sehr sorgfältig mit dem Bestand um«, versichert Rost. »Das ist un- ser höchstes Gut. Wer hat das schon auf seinem Campus?« Vor dem neuen Institutsgebäude der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften

ie Besucher können gar nicht anders. DBeim Spaziergang über den Campus Westend zwischen Hansaallee und Grüne- burgpark verlangsamen sich die Schritte auto- matisch. Überall stehen dieser Tage Lehrende wie Studierende staunend auf den Freifl ächen zwischen den neuen Gebäuden und lassen die Blicke schweifen: vom Casino-Anbau zum House of Finance, vom Hörsaalzentrum zum Doppelhaus der Juristen und Wirtschaftswis- senschaftler. Die erste Ausbaustufe ist bis auf wenige Details abgeschlossen. Das Semester hat gerade begonnen. Deswegen können viele gen Kalkstein. Aber auch selten und teuer. prangt so eine 100-jährige Eiche. Den Stamm der Schaulustigen nicht zu lange verweilen. Die Architekten heute haben ähnliche Kalk- haben Umsichtige zum Schutz mit Brettern Es gilt, möglichst schnell die richtigen Räume steine verwendet: toskanischen Travertin für ummantelt. Wegen des Baumes haben die Pla- aufzuspüren. So hat der Campus etwas typisch die Mensa und das Hörsaalgebäude, römischen ner das Gebäude sogar ein Stück nach hinten metropolenhaftes. Hier eilen die Einheimi- für das Haus der Rechts- und Wirtschaftswis- versetzt. Gerade bauen die Arbeiter das Ge- schen geschäftig hin- und her, dort stehen die senschaften. rüst ab, einen Tag zuvor haben sie die großen Touristen im Weg herum und fotografi eren. Neue Mensa oder Juridicium würden vor Lettern der beiden am meisten nachgefragten Der »schönste Campus des Kontinents« Oben links: »Wir wollen das Bau- Scham im Boden versinken, wenn sie ihre Fachbereiche der Universität angebracht. wie der scheidende Universitätspräsident Ru- kunstwerk Hans Poelzigs bewah- Nachfolger sehen könnten. Können sie natür- In der Bibliothek herrscht Hochbetrieb. dolf Steinberg gerne sagt, ist einen Besuch ren«, sagt Chefplaner Peter Rost. lich nicht. Häuser haben keine Augen. Manche Nicht, weil die Studenten dort bereits eifrig Er kennt die Universität wie seine wert. Das Bau-Ensemble hinter dem alten Of- sehen allerdings aus, als hätten sie welche. Das lesen würden. Die stehen mit großen Augen Westentasche fi zierscasino des IG-Hochhauses hat mit der House of Finance etwa. Erhaben schaut es hin- an der Absperrung am Eingang und versuchen Zweckgemeinschaft von Altbau und Bausün- ter seiner klassizistischen Fassade hervor. Das einen Blick aufs Innere zu erhaschen. Dort Oben rechts: Der toskanische Tra- den auf dem Bockenheimer Universitätsgelän- vertin auf der Außenfassade des Institut nimmt eine Sonderstellung auf dem fl itzen Elektriker hin- und her und kümmern de so gar nichts gemein. Im Westend bilden neuen Hörsaalzentrums nimmt Campus ein, das macht das Äußere deutlich. sich um den letzten Feinschliff. Die Stühle ste- die Steinhäuser ein Ensemble. »Wir wollen den Stil des Poelzig-Ensembles Hier sind die Mauern in Drosselfels gekleidet, hen in Plastik verpackt auf den Arbeitstischen. das Baukunstwerk Hans Poelzigs bewahren«, perfekt auf (Architekt: F. Heide) also noch ein Stückchen heller als die anderen. Die Bibliothekare mussten die Eröffnung noch sagt der Chefplaner dazu. Peter Rost kennt Seit März arbeiten hier Studierende und Mitar- einmal verschieben. Eingeräumt haben sie be- die Universität wie seine Westentasche. Der beiter auf rund 7.000 Quadratmetern und an reits alles. Die Lücken auf den Regalen seien Betriebswirt hat einst selbst in Frankfurt stu- einem Modellbau des Westend-Campus. »Die 1.200 Arbeitsplätzen daran, Netzwerke zwi- Platz für Neuanschaffungen, versichert einer. diert. »Im Hauptgebäude in Bockenheim«, er- Gebäude sind zeitlos schön«, fi ndet er. Sie schen Finanzwelt, Wissenschaft und Politik zu Das Studienzentrum ist der gemeinsame So- innert er sich. Heute lautet sein offi zieller Titel: seien keiner Mode unterworfen, hätten kla- knüpfen. ckel, aus dem die beiden Fachbereichsbauten Bevollmächtigter für die Standorterneuerung re Kanten und keinerlei Allüren. »Außerdem Wer fünf Minuten Ruhe vom Netzwerken in die Höhe wachsen. Der Gesamtbau soll auf und -Entwicklung. Bei Peter Rost laufen alle überwiegt der Steinanteil über den an Glas.« haben möchte, kann sich für ein Päuschen insgesamt 30.000 Quadratmetern Grundfl ä- Fäden zusammen. Das sei ein wichtiges Kriterium der Ausschrei- in einen der vielen Ledersessel fallen lassen. che 8.000 Studierenden und rund 500 Wis- Der 59-Jährige ist zuständig für den Aus- bung gewesen. Die neuen Häuser sind eben- Oder einen Abstecher ins Café ›Börsenzeitung‹ senschaftlerInnen einschließlich Verwaltungs- bau der Universität am Riedberg, im West- falls in Naturstein eingefasst, aber einen Tick im Eingangsbereich machen, das ein bisschen personal Platz bieten. end, für die Sportwissenschaften in Ginnheim. heller als der Poelzig-Bau. Poelzig selbst hatte aussieht, wie eine Bar in New York. Vom In der futuristisch anmutenden Eingangs- Sichtlich gut gelaunt steht er im neunten Stock seinerzeit Travertin aus Bad Cannstatt für die obersten Stockwerk aus lässt sich wunderbar halle klettert ein Fachmann auf die Leiter und des Juridicums an der Senckenberganlage vor Fassade benutzt, einen sehr widerstandsfähi- der Grüneburgpark überblicken. Vom edlen bringt den Rauchmelder an der Decke an. Die- 14 Nr. 7 I 12. November 2008 UniReportage

links: Ein Hauch von Fußmarsch von zehn Minuten. Da werden es Havard – die Bibliothek die Gesellschaftswissenschaftler einmal besser der Rechts- und Wirt- haben. Noch müssen sie zwar auf dem alten schaftswissenschaften Campus darben. Bald bricht aber auch für sie bietet Studierenden wie das neue Zeitalter an. Ihr Institut liegt dann Fotos: Lecher/Dettmar Forschenden hochwertige direkt an der Hansaallee, südlich der Lübe- Arbeitsbedingungen cker Straße. Die zweite Ausbaustufe auf dem Campus Westend beginnt mit dem Spatenstich unten: Im neuen Hörsaal- am Freitag, den 5. Dezember. Der Arbeitstitel, zentrum fasst jeder der den sich die Planer ausgedacht haben, ist zwar beiden großen Hörsäle 600 Personen – für Anlässe etwas sperrig: ›Neubau eines Institutsgebäu- mit besonders großem An- des für die Gesellschaftswissenschaften, Erzie- drang können sie zu einem hungswissenschaften, Psychologie, Human- Saal mit 1.200 Plätzen ver- geographie einschließlich Bereichsbibliothek, eint werden Zentralverwaltung, Hochschulrechenzentrum und Tiefgarage‹. Dafür ist er recht aussage- kräftig. Insgesamt sollen in dieser Ausbaustufe Gebäude mit 29.127 Quadratmetern Haupt- nutzfl äche entstehen – auf 54.000 Quadrat- meter Grundfl äche. Dazu planen die Archi- tekten eine 15.800 Quadratmeter große, zwei- se Arbeit hat er im Mensa-Anbau bereits hinter geschossige Tiefgarage für 615 Autos. Die ist sich gebracht. Dort hängt seitdem ein Warn- notwendig, weil der gesamte Campus, abge- hinweis: ›Brandmelder in Betrieb. Staub erzeu- sehen von Versorgungsfahrzeugen und Wagen gende Arbeiten sind unbedingt bei der Baulei- für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, tung anzumelden.‹ Nicht, dass die Feuerwehr frei von Autos sein soll. wegen eines Stäubchens anrücken muss. Der Die Kosten für die zweite Ausbaustufe be- Anbau fügt sich optisch nahezu nahtlos an das laufen sich auf 168 Millionen Euro. 151 Mil- Vorbild, das Casino, an. Sie sind über eine Brü- lionen fl ießen in Steine, 17 Millionen in die cke im Obergeschoss miteinander verbunden. Einrichtung. Im Herbst 2011 soll der Abschnitt Von den neuen Speisesälen aus lässt sich, auf fertig werden. »Das Geld ist gut angelegt«, fi n- schmucken roten Stühlen sitzend, hervorra- det Rost, genau wie die 160 Millionen, die gend den mit Natursteinen gepfl asterten Cam- die erste Ausbaustufe gekostet habe. Wenn er pus-Platz beobachten. Jene 108 mal 70 Meter lese, dass der Opernturm für rund eine halbe große Fläche reicht von der Mensa bis zum Milliarde Euro verkauft werde, könne er nur Hörsaalzentrum. An ihrer Westseite erstreckt den Kopf schütteln. Die Universität baue auf sich ein Wasserbecken mit vier Kaskaden und qualitativ hohem Niveau und trotzdem wirt- einer Art Brücke. Den neuen Platz werden die schaftlich und zügig. »2004 haben wir den alten Skulpturen aus Bockenheim schmücken, Wettbewerb ausgeschrieben.« Baubeginn das Mobile und der Pusteblumen-Brunnen – war Anfang 2006. »Wir haben nicht einmal seit jeher ein beliebter Treffpunkt. drei Jahre gebraucht«, sagt Rost. Und das mit Künftig soll hier das Leben toben. »Der unterschiedlichen Architekten und verschie- Campus Bockenheim hatte doch gar keine denen Baufi rmen. Von denen manche Insol- Aufenthaltsqualität«, fi ndet Rost. »Abends ist venz angemeldet haben. »Das sind die am Bau da keiner mehr.« Das soll auf dem neuen Ge- übliche Verzögerungen«, sagt Rost, schwierig lände anders werden. Rost gerät regelrecht ins nur für den Lehrbetrieb. »Wir können ja nur Schwärmen. Viele Konzerte und Freiluftauf- zweimal im Jahr umziehen«, in den Semester- führungen sieht er künftig auf dem Campus. ferien. Umso froher ist er, dass sich der Umzug Für mehr Leben soll auch das dezentrale Ver- der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften pfl egungskonzept sorgen. Jedes Haus hat eine oben: Sind vom neuen Campus nur um zwei Wochen verschoben hat. beeindruckt – Stefanie Chilcott eigene Cafeteria, mit Öffnungszeiten deutlich Zeitgleich bauen auch der Universität nahe und Thorsten Keiser bis in die Abendstunden hinein. »So lange, wie stehende Institute an den neuen Campus. Zum Bedarf da ist«, kündigt Rost an. Mindestens rechts: Nach allen Seiten Grün Beispiel das Max-Planck-Institut für Europä- bis 22 Uhr. Das gilt auch für die Rotunde des – wer im Gebäude der Rechts- ische Rechtsgeschichte, das künftig den inter- IG-Hochhauses. Bislang seien dafür zu wenig und Wirtschaftswissenschaften disziplinären Austausch pfl egen wird. Oder, Studenten da gewesen. Ebenfalls begrüßens- (RuW) nicht in den Park schaut, direkt gegenüber von den Gesellschaftswis- wert sei das Interesse externer Gruppen, den blickt in begrünte Innenhöfe senschaften, das Exzellenzcluster ›Die Heraus- Campus für Veranstaltungen zu nutzen. Rost bildung normativer Ordnungen‹. Der Sockel sieht das ganz pragmatisch: »Das ist eine zu- unten: Futuristisch-elegant gibt des achtstöckigen Forschungsbaus soll mit der sätzliche Einnahmequelle für uns.« Das Geld sich das das RuW-Foyer (Archi- tere und erfahrene Uni-Kenner galant. Chil- Bibliothek auf der gegenüberliegenden Seite fl ieße zweckgebunden zurück in Forschung tekt: I. Reimann) cott studiert Jura im dritten Semester. Keiser korrespondieren und so die Einfahrt zur Lü- und Lehre. Aber auch die S tudierenden sollen habilitiert, hat eine Lehrstelle am Institut. Ihr becker Straße einfassen. sich künftig stärker einbringen, sich mit ihrer erstes Urteil lautet: »Schick, schön, super!« Die dritte Ausbaustufe soll 2012 beginnen. Universität identifi zieren, wünscht sich Rost. Das habe ihn selbst überrascht, erzählt Keiser. Dann werden ›die kleinen Fächer‹, wie Juda- »Die müssen doch nicht in die Disko gehen, »Ich bin ja schon länger auf dem alten Campus istik, Kunstgeschichte oder die Ostasienwis- die können hier feiern.« Sie müssten nur die und dachte deshalb, ich bräuchte länger um senschaften ein neues Zuhause bekommen. Initiative ergreifen und etwas organisieren. mich umzugewöhnen.« Diese Befürchtung In diese Phase fällt auch mit das größte Ein- Das Hörsaalzentrum im Nordende der ›Par- habe sich schnell erledigt. »Ich war sofort be- zelbauprojekt: die neue Zentralbibliothek an tymeile‹ bildet die neue Mitte der Universität geistert.« Der Abschied von Bockenheim falle der Ecke von Miquel- und Hansaallee. 2014 auf dem Campus Westend. Zwölf Hörsäle mit ihm daher nicht schwer. sollen alle Bauarbeiten abgeschlossen sein, 135 bis 600 Plätzen warten dort auf Besuch. Die beiden können sich gar nicht sattse- rechtzeitig zum 100. Geburtstag der Universi- Die beiden Hauptsäle sind mit einer mobi- hen. »Die hohen Decken, die Farbe, das Licht!« tät. Dann werden zwischen 25.000 und 26.000 len Wand voneinander abgeteilt. Bei Bedarf Im Vergleich zu den neuen Räumen sei das alte Studenten den Campus Westend besuchen. Es können die Hausmeister die Räume zu einem Hörsaalgebäude mit dem dominanten Beton könnten sogar noch mehr werden, denkt Rost. 1.200-Plätze-Audimax umfunktionieren. Die und den fl achen Decken der reinste Bunker Deswegen gibt er als Fernziel an, die Universi- Dozenten erreichen per Mikrofon auch die gewesen. »Hier werden die Studenten auch tät entlang der Miquelallee erweitern zu wol- Hörer in der letzten Reihe – sie können sich mit einer anderen Einstellung in die Vorlesung len. Der Ausbau der Frankfurter Bildungsland- mit dem Headset, einem Kopf-Mikro, wie ein gehen als in Bockenheim, viel motivierter«, schaft genieße bei der Politik in Wiesbaden Popstar auf einer Bühne frei bewegen. schätzt der Jurist. Einen klitzekleinen Wer- zwar eine gewisse Priorität. Das Land habe das Stefanie Chilcott und Thorsten Keiser sind mutstropfen haben sie aber auch ausgemacht. Finanzierungsprogramm ›Heureka‹ aber für al- entsprechend beeindruckt. Die beiden jungen »Leider ist die U-Bahn etwas weiter weg«, sagt le Hessischen Hochschulen aufgelegt. Deswe- Leute erkunden zusammen das Terrain. »Wir Chilcott. Zwischen der Haltestelle Holzhausen- gen hätten sich die Frankfurter zunächst ein führen uns gegenseitig«, sagt Keiser, der Äl- straße und ihrem Institut lägen ein strammer wenig zurückgehalten. George Grodensky 15 UniCampus Nr. 7 I 12. November 2008

Promotionen im Sommersemester 2008

Rechtswissenschaft Lesmeister, Daniela Möglichkeiten und Wirtschaftswissenschaften Eger, Thorsten IT-Spezialisten in Frank- Katholische Theologie Grenzen polizeilicher Prävention im Be- furt am Main. Eine Studie zur Ortsbin- Agostini Saavedra, Giovani Traditionelle reich jugendlicher Mehrfachkriminalität Almeling, Christopher Die Auswirkun- dung von fl exiblen Erwerbstätigen Bohrer, Clemens Babel oder Pfi ngsten? und kritische Rechtstheorie. Die Refl exi- – dargestellt am Beispiel des Projekts gen der Unternehmenspublizität auf den Elektronische Medien in der Perspektive onsstufen der Rechtsanalyse ›Gefährderansprache‹ des Polizeipräsidi- Kapitalmarkt – Eine empirische Analyse Herrmann, Gunhild Sport als Ausgangs- von Marshall McLuhan Ilechukwu, ums Gelsenkirchen der Kapitalmarktreaktionen auf die Ver- punkt der Community-Organisation am Leonhard Chidi Igbo Indigenous Econo- Beisinghoff, Niels Corporations and Hu- öffentlichung von Periodenergebnissen Beispiel des GAA (Gaelic Athletic Asso- my and the Search for Sustainable man Rights. An Analysis of ATCA Litiga- Lippsmeier, Bernhard Whole Business ciation) – einer nationalen Institution Development in Post Colonial African tion against Corporations Securitisation als Refi nanzierungsme- Bierbrauer, Michael Essays on Commo- Society (A Socio-Ethical Study) thode und Exit-Alternative dity Price Risk Kavai, André Auswirkungen von inter- Bott, Christina Die Medienprivilegien im nen elektronischen Jobbörsen auf Koor- Wolf, Gregor Jeanne d’Arc im Film. Strafprozess. Zeugnisverweigerungs- Löhr, Tillmann Die kinderspezifi sche Bloch, Thomas Essays on Banking: Con- dinationsform und Transaktionskosten Theologisch-ästhetische Probleme der recht und Beschlagnahmeverbot zum Auslegung des völkerrechtlichen Flücht- sequences of Mergers among Local im Rahmen interner Arbeitsmärkte Rezeption und Tradierung einer histori- Schutz der Medien im Strafverfahren lingsbegriffs Banks in schen Gestalt des späten Mittelalters Menz, Wolfgang Leistung und Legitima- Bussian, Wolf R. Due Diligence bei Pa- Lutz, Holger Softwarelizenzen und die Bloos, Uwe-Wilhelm Essays on Corpora- tion im Umbruch. Leistungs- und Ge- kettransaktionen. Zur Rechtsstellung des Natur der Sache. Eine vertragstypologi- te Finance and Organization rechtigkeitsorientierungen von Beschäf- Philosophie Vorstands zwischen Auskunftsanspruch sche Einordnung von Softwareüberlas- tigten im Kontext neuer Formen betrieb- und Geschichtswissenschaften der Aktionäre, Insiderverboten und Da- sungsverträgen Fritsch, Markus Oliver Restructuring the licher Leistungspolitik tenschutz Bank Value Chain. Effects of Regional Agostini Saavedra, Giovani Der Geist Mazzante, Flavio M. Dos aestimata, dos Diversifi cation and Sourcing on Bank Reiners, Felix Networking in Organisa- der Anerkennung. Die Refl exionsstufen Ciota, Maria Cristina Die deliktische Au- vendita? Die aestimatio dotis und das Performance tionen. Eine empirische Studie zur Be- der Anerkennungstheorie ßenhaftung des Vorstandes einer Akti- Verhältnis zur venditio im klassischen deutung von Mikropolitik, Netzwerken engesellschaft römischen Recht Hein, Sven Oliver Kommunikationsnetz- und Sozialem Kapital in Unternehmen Deines, Stefan Immanente Kritik: Model- werk-Topologien und Marktverhalten le kritischer Handlungsfähigkeit in Her- Dern, Susanne Sozialrechtliche Gleich- de Melo Reiners, Irma Silvana Regen- meneutik, Poststrukturalismus und Neo- stellungs- und Antidiskriminierungskon- waldschutz in Brasilien und das Um- Heubrandner, Florian Pricing of tie-in Erziehungswissenschaften pragmatismus zeptionen. Begründung, Systematik und weltvölkerrecht. Die Amazonasregion sales Implementierung als internationaler Streitfall Hejazi, Ghodsi Interkulturelle Pädagogik Dr. Collin, Gerd Geschichte und Stein- Horneff, Wolfram Johannes Dynamic in der modernen bürgerlichen Gesell- kohlenteerchemie am Beispiel der Rüt- Ding, Xiaochun Rechtsvergleichende Obermüller, Martin Möglichkeiten und Portfolio Choice with Pension Annuities schaft. Kanada – Frankreich – Deutsch- gerswerke Untersuchungen über den einfachen Ei- Grenzen des Genussrechtes als Sanie- and Life Insurance land gentumsvorbehalt im deutschen und rungsinstrument Hayatshahi, Maryam Zur Kategorie der chinesischen Recht Kierzek, Sonja Essays on Accounting Himmelsbach, Ines Altern zwischen Situation im Denken von Emmanuel Le- Petersen, Niels Demokratie als teleologi- Theory and Revenue Recognition Kompetenz und Defi zit – eine empiri- vinas. Inszenierung der Liebe im Zugang Düsel, Jens Gespaltene Loyalität: Whis- sches Prinzip. Zur Legitimität von sche Studie über den Umgang mit ein- des Weiblichen bei Levinas und Hafi s tleblowing und Kündigungsschutz in Staatsgewalt im Völkerrecht Krohmer, Philipp Essays in Financial geschränkter Handlungsfähigkeit am Deutschland, England und Frankreich Economics. Risk and Return of Private Beispiel der altersbedingten Makula- Sampaio de Madureira, Miriam Mesqui- Riechmann, Mario Organisierte Krimina- Equity degeneration ta Intersubjektivität und Gleichheit. Der Fackler, Stephan Fernsehen und Glücks- lität und Terrorismus: Zur Funktionalisie- Egalitarismus der Anerkennung spiel rung von Bedrohungsszenarien beim von Olnhausen, Jelena Arbeitsmarktpo- Hübner, Gunther Evaluation einer Fort- Abbau eines rechtsstaatlichen Straf- litik der russischen Regierung und ihre bildungsmaßnahme zum Burnout-Syn- Dr. Tober, Tajan Ein föderaler Welt- Fastenmayer, Birgit Altersversorgung in rechts Instrumente drom auf der Basis ressourcenorientier- rechtsstaat am Ausgang der Zeit? der Landwirtschaft vom Kaiserreich bis ter Konzepte Rechtsphilosophische Überlegungen zu in die frühe Bundesrepublik Rinne, Timo Vermögensbegriff im Straf- Rogalla, Ralph Essays on Pension Fund Staat und religiöser Ordnung in der recht und Vermögensgegenstand in der Management and Real Estate Invest- Kögler, Carmen Unterrichtsstörungen Bahá’í-Theologie Gal, Jens Internationale Schiedsrichter- Handelsbilanz beziehungsweise Wirt- ment aus der Sicht von Lehrenden und Ler- haftung. Eine rechtsvergleichende Stu- schaftsgut in der Steuerbilanz nenden: Ursachenzuschreibungen, emo- Ucsnay, Stefanie Russel, Gödel und der die zur Haftung aus dem Schiedsrichter- Rossnagel, Heiko Mobile qualifi zierte tionales Erleben und Konzepte zur Ver- Lügner – Ontologische und semantische vertrag im internationalen Schiedsver- Rötting, Michael Das verfassungsrechtli- elektronische Signaturen. Analyse der meidung Antinomien und Gödels Unvollständig- fahren che Beitrittsverfahren zur Europäischen Hemmnisfaktoren und Gestaltungsvor- keitssatz im Vergleich Union und seine Auswirkungen am Bei- schläge zur Einführung Radisch, Falk Ganztägige Schulorgani- Ganster, Bastian Die Prämienzahlung im spiel der Gotovina-Affäre im kroatischen sation. Ein Beitrag zur theoretischen Ein- Wörner, Birgit Frankfurter Bürgerleben: Versicherungsrecht. Grundlagen und Beitrittsverfahren Scheithauer, Jan On Interest Rate Dyna- ordnung von Erwartungen und zur em- Werte, Lebensstil und Lebenspraxis im ausgewählte Problemfelder vor dem mics and Change in Persistence pirischen Prüfung von Zusammenhän- Übergang 1870–1930 Hintergrund der VVG-Reform 2008 Sattler, Hendrik Tarifvereinheitlichung gen im Konzern. Instrumente zur Harmoni- Silligmüller, Jens Integrierter Vertrieb Sprach- und Höra, Niels Haftung für fehlerhafte Infor- sierung der Tarifgeltung unter besonde- von Finanzdienstleistungen – Entwick- Thielen, Marc Wo anders leben? Migrati- Kulturwissenschaften mationen gegenüber Nichtvertragspart- rer Berücksichtigung des Konzernarbeit- lung des stationären Vertriebs im Retail- on, Männlichkeit und Sexualität in bio- nern geberverbands banking grafi schen Erzählungen iranischer Män- ner in Deutschland Bisgaard, Susanne Coping with emer- gent hearing loss: Expectations and ex- Hsu, Heng-da Zurechnungsgrundlage Schill, Stephan The Multilateralization Ulrich, Maxim General Equilibrium and periences of adult, new hearing aid und Strafbarkeitsgrenze der Fahrlässig- of International Investment Law. The Reduced-Form Pricing, Hedging and users. An anthropological study in Den- keitsdelikte in der modernen Industrie- Emergence of a Multilateral System of Econometric Analysis of Fixed-Income- Psychologie mark gesellschaft Investment Protection on Bilateral Markets und Sportwissenschaften Grounds Eiling, Alexander Die Werke des deut- Dr. Iranbomy, Seyed Shahram Demo- Vins, Oliver Mergers Effi ciency and Poli- Deutschbein, Steffen Kooperative Trai- schen Expressionismus in der Samm- skopie und Demokratie. Eine verfas- Schulze, Renate Justus Henning Böh- tics – Essays on Current Issues of Local ningsformen im Fußball – Juniorentrai- lung Deutsche Bank. Eine Untersuchung sungsrechtliche Analyse der Wahl- und mer und die Dissertationen seiner Schü- Savings and Cooperative Banks in Ger- ning/Theoretische Grundlagen und em- zur Sammlungsgenese und Funktion mit Meinungsforschung im Lichte der reprä- ler. Bausteine des Ius Ecclesiasticum many pirische Befunde einem kritischen Werkkatalog sentativen parlamentarischen konsulta- Protestantium tiven Demokratie und der Problematik Weldi, Martin An Investment Perspec- Kölbach, Margit Auswirkungen der In- Fittkau, Hans-Jürgen Der Frankfurter der Verhinderung von Veröffentlichun- Simon, Dirk Präzeptoraler Sicherheits- tive to Higher Education and its Income- terventionen des politisch-administrati- Maler Karl Tratt (1900-1937). Mit Blick gen demoskopisch ermittelter Wahlfor- staat und Risikovorsorge linked Financing – Empirical Analysis for ven Systems im Rahmen der Verwal- auf die Beckmannschüler schungsergebnisse (exit polls) am Wahl- Germany tungsreform auf die Arbeitsbedingun- tag in der Bundesrepublik Deutschland Teschner, Dennis Ubiquitätsprinzip und gen und das Verhalten und Erleben der Goldbach, Ines Jannis Kounellis – Wege soziale Kontrolle im virtuellen Raum. Wich, Stefan Entfernungsverpfl ichtun- Betroffenen – Veränderungsmessung im aus der Arte Povera. Werkentwicklung, Kinzinger-Büchel, Christine Der Kopf- Zur Anwendbarkeit des deutschen Straf- gen in der kapitalmarktorientierten Reformprozess einer hessischen Lan- Ausstellungsinszenierung und Rezepti- tuchstreit in der deutschen Rechtspre- rechts bei exterritorial begangenen ab- Rechnungslegung der IFRS desverwaltung onsgeschichte eines europäischen chung und Gesetzgebung. Eine verfas- strakten Gefährdungsdelikten über das Künstlers im internationalen Kontext der sungsrechtliche Analyse Internet Langendörfer, Franziska Stress im Or- Gesellschaftswissenschaften chester: Aufführungsangst, Arbeitsbe- 1950er bis 1980er Jahre Kneisel, Sebastian Schiedsgerichtsbar- Trappe, Florian Public Private Partner- dingungen und Persönlichkeitseigen- Jacobs, Rüdiger »meine Sache ist: revo- keit in Internationalen Verwaltungsunio- ship im Kulturbereich am Beispiel des Arnold, Doris »Aber ich muss ja meine schaften professioneller Orchestermusi- lution zu machen.« Staatskritik in nen (1874-1914): Die Verrechtlichung der Musiktheaters Arbeit schaffen!« Ein ethnographischer ker Richard Wagners Schriften – Perspekti- zwischenstaatlichen Streitbeilegung Blick auf den Alltag im Frauenberuf Pfl e- ven metapolitischen Denkens Wang, Chao-Yu Rechtswissenschaft zwi- ge Lochner, Angelika Schmerz- und Krank- Kuhli, Milan Das Völkerstrafgesetzbuch schen deontologischer und utilitaristi- heitsbewältigung bei Patienten mit Pro- Lemelsen, Katja San Carlo Borromeo. und das Verbot der Strafbegründung scher Ethik. Die Gleichursprünglichkeit Dammert, Matthias ›Sozialpolitik aus gressiv Systemischer Sklerodermie Konstruktion und Inszenierung eines durch Gewohnheitsrecht. Zur Frage der von Effi zienz und Gerechtigkeit im der Nähe‹ und eine ›Neue Kultur des (PSS) Heiligenbildes im Spannungsfeld zwi- Zulässigkeit von strafgesetzlichen Ver- Rechtsdenken nach Hegel Helfens‹. Welche Zukunft hat die subsi- schen Mailand und Rom weisungen auf Völkergewohnheitsrecht diäre Logik der deutschen Pfl egeversi- im Hinblick auf das Verbot der Strafbe- Würfel, Christine Die strafrechtliche cherung? Evangelische Theologie Meier, Markus Musikunterricht als Ko- gründung durch Gewohnheitsrecht nach Schuld. Ein Zurechnungsurteil auf der edukation? Artikel 103 Absatz 2 des Grundgesetzes Grundlage verschiedener Begriffe der Daser, Bettina Outsourcing: beschleu- Schneider, Schneider Gottes Gegenwart Freiheit nigte Entgrenzung bewältigen in der Schrift. Intertextuelle Lektüren zur Geschichte Gottes im Ersten Korinther- brief

16 Nr. 7 I 12. November 2008 UniCampus

Richter, Sebastian Digitaler Realismus. Physik Fohrer, Jörg NMR-spektroskopische Un- Pfefferle, Hans-Joachim Verwendung Dietz, Julia Funktionelle Charakterisie- Hybride Bewegungsbilder zwischen Ani- tersuchungen an katalytischer RNA. Ein niedermolekularer bioresorbierbarer Po- rung von Peptidliganden für das kom- mation und Live-Action-Film Foucar, Lutz Auslese von Delaylinede- Spleißosom basiertes lariatformendes lyester als Drug Delivery Systeme plexe HIV-1 RNA-Verpackungssignal Ψ tektoren mit Hilfe von Transientenrekor- Ribozym. Die Konformation der 2’-Hy- Tamai, Tatsushi Palaeographische Un- dern droxylgruppe in RNA und deren Rolle in Poleganov, Marco Genomweite Analyse Dorn, Annette Neue Wirkprinzipien im tersuchungen zum B-Tocharischen der Strukturstabilität IL-18-induzierbarer antileukämischer Zy- Bereich Immunmodulation/Anti-Irritati- Gostishchev, Vitaliy Internal Target Ef- tokine: Untersuchungen zur Regulation on an epidermalen Zellen – Untersu- - Tselepi, Xenia Karikaturen in der griechi- fects in Ion Storage Rings with Beam Franke, Lutz Entwicklung und Anwen- von IFNγ, ELR CXC-Chemokinen und chungen zur IL-8-Suppression und In- schen Vasenmalerei Cooling dung eines ligandenbasierten Verfah- IL-27“ duktion antimikrobieller Peptide durch rens für das virtuelle Screening nach Oligodeoxynukleotide in humanen Kera- Wagner, Cosima Robotopia Nipponica: Lang, Simon Analyse der Elektronen- neuen Inhibitoren der 5-Lipoxygenase Rangel-Ordonez, Laura Gingko biloba – tinozyten Recherchen zur Akzeptanz von Robotern paarproduktion im Stoßsystem Ar+KCl Untersuchungen zur Bioanalytik und in Japan bei 1,76 AgeV Gaiko, Olga Die organischen Kationen- ZNS-Bioverfügbarkeit von Flavonoiden Eich, Florian Spezifi sche Protein-Inerak- Transporter rOCT2 und hOCT2: funktio- und zur Expression der Atmungsketten- toren von Ataxin-2 Ledowski, Sascha Application of the nelle Charakterisierung und Assayent- komplexen durch EGb 761 an Ratten Neuere Philologien functional renormalization group to wicklung für die pharmakologische Fernow, Inga Susanne Die Tyrosinphos- quantum liquids Wirkstoffsuche Ramadass, Radhan The Behavior of phorylierung des Adapterproteins CAP Berg, Rainer Michael Kurt Tucholskys DASPMI in Living Cells: Spectrally and und sein Einfl uss auf die Reorganisation ›Deutschland, Deutschland über alles‹ Linn, Khin Nyan Structure of Exotic Nu- Jasic, Muhamed Festphasensyntheti- Spatially Resolved Fluorescence Life- des Aktinzytoskelettes im Spiegel der Presse der Weimarer Re- clei and Superheavy Elements in Meson sche Ansätze zur Darstellung von Sura- time Imaging publik. Ein Beitrag zur Rezeptionsge- Field Theory min-Derivaten Gernhard, Sascha Einfl uss von NOSIP schichte eines kontroversen ›Bilderbu- Röhrig, Susanna Transkriptionsanalyse auf Proliferation und Zellzyklus ches‹ Lungwitz, Benjamin Energy Depen- Jungmann, Andreas A: Retrotranspositi- zur Identifi kation der Eisenaufnahmesy- dence of Multiplicity Fluctuations in onspotential endogener und exogener steme von Mannheimia haeolytica Glaschke, Anika Die Rolle des Schildrü- Doll, Martin Fälschungen und Fakes als Heavy Ion Collisions at the CERN SPS Retorviren und B: Durchmusterung ver- senhormons bei der Ausprägung und praktisch-immanente Diskurskritik schiedener transgener Schweine auf An- Schiefelbein, Dana Analyse des Insulin- Aufrechterhaltung der Zapfenopsin-Ex- Pachmayer, Yvonne Dielektronenpro- wesenheit replikationskompetenter regulierten Enzyms HMG-CoA-Redukta- pressionsmuster in der Mausretina Dornhofer, Daniel »My Ladie faire, a duktion in 12C + 12C Kollisionen bei 1 PERV-A und PERV-B sowie ekotroper se in Keratinozyten und während der Xerxes proud doth proue«. Petrarkti- GeV pro Nukleon PERV-C Wundheilung in gesunden sowie insu- Gottschlich, Günter Die Gattung Hieraci- scher Diskurs und höfi sche Kommunika- linresistenten Mäusen um L. (Compositae) in der Region Ab- tion im Wandel: Strategien schottischer Parfenova, Angelina Linear and nonline- Kirr, Susanne Einfl uss von Alzheimer-re- ruzzen (Italien) – Eine fl oristisch-taxono- Dichter, 1580–1625 ar Responso Matrix and its application levanten Faktoren auf die mitochondri- Schönfeld, Kurt Untersuchungen zur mische Studie to the SIS 18 synchrotron ale Funktion Analyse der Funktion und des Migrati- Husemann, Pirkko Choreographie als onsverhaltens von humanen und muri- Kessel, Christoph Identifi zierung und kritische Praxis. Arbeitsweisen bei Xa- Pomorski, Michal Electronic Properties Kirsch, Taryn Funktionelle Expression nen regulatorischen T-Zellen (Tregs) Charakterisierung von Liganden für Fak- vier Le Roy und Thomas Lehmen: Pro- of Single Crystal CVD Diamond and its von Channelrhodopsin 2(ChR2) in der tor VIII neutralisierende Antikörper zesse, Methoden, Zusammenarbeit, For- Suitability for Particle Detection in Ha- methylotrophen Hefe Pichia pastoris Stephan, Oliver Entwicklung analyti- mate dron Physics Experiments und biophysikalische Charakterisierung scher Methoden für den Nachweis von Knies, Yvonne Die Rolle der ß1-Integri- versteckten Allergenen in verarbeiteten ne, E-Cadherine und EGF.Rezeptoren in Kunz, Regina Die schulische Versorgung Sa’d, Basil A. Bulk Viscosità of Spin-One Kowarz, Eric Transkription und DNA-Re- Lebensmitteln der mechanisch induzierten Signalper- zugewanderter Kinder und Jugendlicher Color superconductors paratur in den Bruchpunktsregionen des zeption und Signaltransduktion bei Ke- in Deutschland – Organisation, Förde- MLL-Gens und seiner fünf häufi gsten Schwab, Markus PRARγ as Molecular ratinozyten rung und psychosoziale Betreuung Schenke, Björn Peter Collective Pheno- Translokationspartnergene AF4, AF9, Target of Epthelial Functions in the Gas- mena in the Non-Equilibrium Quark-Glu- AF10, ELL und ENL trointestinal Tract von Laer, Ruth Die Reaktion endogener Sylvester-Habenicht, Erdmute Kanon on Plasma neuraler Stammzellen auf Verletzung im und Geschlecht. Eine Re-Inspektion ak- Maneg, Daniel Identifi zierung eines Me- Stocker, Andreas Mutationsstudien im adulten Säugetier-Gehirn tueller Literaturgeschichtsschreibung Smolarski, Mathias Ionisation von Ato- nachinol-oxidierenden Cytochrom bc- Bereich der Chinoloxidationsbindungs- aus feministisch-/›gender‹-orientierter Langer, David Zur Rolle von Nukleotiden men und Molekülen in starken Laserfel- Komplexes aus Thermus thermophilus stelle des Cytochrom bc1 Komplexes Sicht dern – Eine Betrachtung zeitabhängiger aus Paracoccus denitrifi cans bei der Steuerung der Neurogenese: Lo- Phänomene Mähliß, Jochen Development of kalisation der beiden Ekto-Nukleotida- Wild, Katharina Schönheit in der Schau- chromium(VI)-free Defect Etching Soluti- Strube, Katharina Peptidyl-Prolyl cis/Iso- sen ›Alkalische Phosphatase‹ und ›Nu- spieltheorie Edward Gordon Craigs Sommer, Wolfgang Measurements of ons for Application on Silicon Substra- merasen in Streptomyces lividans – Her- kleosiditriphosphatdiphohydrolase‹ im Quarkonia with the central detectors of tes stellung von Knock-out-Mutanten der embryonalen, postnatalen und adulten ALICE Cyclophiline A1 und A2 durch homologe Mäusehirn Geowissenschaften/Geographie Meyer, Björn Charakterisierung und Rekombination Strauss, Michael Electron Tomography Identifi zierung von Membranproteinen Mahr, Sabine Anatomische Grundlagen Baier, Sven Sklerochronologische und of Membrane Proteins auf der Ebene von Peptiden Strunk, Jennifer Untersuchungen zur der Übertragung circadianer Signale isotopengeochemische Untersuchungen Struktur und Dynamik des Typ I Interfe- zwischen N. suprachiasmaticus und an- an der Flussperlmuschel Margaritifera Wu, Wei Performance-dependent chan- Michel, Angela Die regulatorische Do- ron Rezeptors deren Kerngebieten des Hypothalamus margaritifera (L.) (Schweden, Finnland ges in monkey prefrontal cortex during mäne der 5-Lipoxygenase: Expression und Deutschland) (in Kooperation mit short-term memory Aufreinigung und funktionelle Untersu- Sturm, Karsten Identifi zierung von TNA- Moreno Carranza, Bibiana Self-inacti- dem Fachbereich Biowissenschaften) chungen alpha-induzierten Überlebensgenen mit vating gammaretroviral vectors for the der Cre-Genfalle gene therapy of chronic Granulomatous Lazarov, Marina Archean to present day Biochemie, Miehe, Susanne Untersuchung TRPC- Disease evolution of the lithospheric mantle be- Chemie und Pharmazie modulierender Gestagene und Proteine Tausch, Lars Novel anti-infl ammatory neath the Kaapvaal craton – Process re- targets and mechanisms of boswellic Newrzela, Sebastian Resistenz polyklo- corded in subcalcic garnets, periodotites Altunsu, Fuat IR/R2PI-Doppelresonanz- Morgner, Nina Mass spectrometry of acids and celecoxib naler, reifer T-Zellen gegenüber der and polymict breccia Spektroskopie von aromatischen Ami- biomolecules from micro droplets Transformation durch retrovirale Trans- nosäuren und deren Wasserclustern in Urschel, Birgit Synthese und Charakteri- duktion Schmidt, Alexander High Field Strength der Gasphase Mukrasch, Marco Untersuchung des sierung von phenylenverbrückten Element systematics and Lu-Hf & Tau-Proteins mit Hilfe von NMR-Spek- Bis(silolyl)verbindungen Piano, Dario Structural and functional Sm-Nd garnet geochronology of oroge- Antoni, Sascha Charakterisierung gene- troskopie characterisation of Photosystem II from nic eclogites tischer, viraler und immunologischer Ei- Wagner, Moritz Acetaldehydaddukte an two His-tagged transplastomic strains of genschaften von HIV-1 Langzeit Nicht- Müller-Kuller, Thea RNA als antivirale Hämoglobin: Detektion und Identifi zie- Nicotiana tabacum Thimm, Georg A Graph Theoretical Ap- Progredierenden Patienten Effektor-Moleküle Untersuchungen zu rung von modifi ziertem Protein und proach to the Analysis, Comparison, endogenen exprimierten und exogenen Peptiden in humanem Material durch Schwarzenlander, Cornelia Der DNA_ and Enumeration of Crystal Structures Basting, Daniel NMR-EM and functional zugeführten anti-HIV Ribozymen und Hochleistungsfl üssigkeitschromatogra- Translokator in Thermus thermophilus studies on TBsmr, a small multidrug siRNAs phie-Flugzeitmassenspektrometrie HB27: Charakterisierung des DNA-Trans- Widolo, Sri Organic petrology and geo- transproter from M. tuberculosis ports und funktionelle Analysen der chemistry of Miocene coals from Kutai Reza, Nasiri Untersuchung von Rezep- Kompetenzproteine Basin, Mahakam Delta, East Kalimantan, Beltz, Karen Bestimmung von Auswahl- tor-Ligand-Komplexen mittels organi- Biowissenschaften Indonesia: Genesis of coal and deposi- kriterien und formulierungsrelevanten scher Synthese und NMR-Spektroskopie Staubach, Sid The Evolution of the Ce- tional environment Parametern zur Formulierung schwer Babuke, Tanja Reggie Proteins: Oligo- phalic Sensory Organs within the Opist- wasserlöslicher Arzneistoffe in Lipidsy- Nietert, Manuel Virtuelles Screening merization, Inerdependency and Infl u- hobranchia stemen nach RNA-Liganden: Zum Umgang mit ence on Cell-Matrix-Adhesions Mathematik und Informatik einer fl exiblen Zielstruktur Will, Heidrun Modelling Seed Dispersal Bode, Bela Molecular Structure at a Di- Barenco Montrasio, Maria G. Role of PrP by animals – Development and applica- Eschmann, Frank Dezentrale Ablaufpla- stance – Quantitative Interpretation of Ogbomo, Henry Establishment and ap- c in neuronal differentiation and propa- tion of a mechanistic simulation model cs nung für selbstverteilende parallele Sys- Pulsed Electron-Electron Double Reso- plication of a highly sensitive coupled gation of it’s infectious isoform PrP by for zoochorous seed dispersal teme nance Data luminescent method (CLM) to study na- microvesicles tural killer cell cytolytic activity Wirzinger, Gertraud Stressorinduzierte Frost, Matthias Obere Abschätzungen Corsini, Lorenzo On the Role of UHM Bayer, Tilo Spatio-Temporal Dynamics of ökotoxikologische Effekte und Genex- und asymptotische Formeln for Expo- domains in pre-mRNA Splicing Oertel, Bruno Mu-opioid receptor gene Primary Lymphoid Follicles During Or- pressionsveränderungen bei Chirono- nentialsummen mit zahlentheoretischen variant OPRM1 118>G: a genetic modu- ganogenesis and Lymphneogenesis mous ripraius Koeffi zienten Daniel, Carolin New Immunopharmaco- lator of opioid effects logic Strategies for the Tratment of In- Mariam, Brenneis Regulation der Trans- Zöller, Nadia Weiterentwicklung und Heister, Frank Nonlinear Feature Selection fl ammatory Bowel Disease in vivo Inve- Peters, Imke Untersuchungen zur Mem- lation in Haloferax volcanii Evaluation eines drei-dimensionalen using the General Mutual Information stigations with the TNBS – and Oxazolo- branfl uidität als regulatorisches Element Hautmodells zur pharmakologischen ne Model in Mice der APP-Prozessierung Conrad, Christoph Wirksamkeitsprüfung Testung Jesser, Alexander Mixed-signal circuit von Anti-T-Lymphozyten.Globulinen: Verifi cation Using Symbolic Model Dreis, Sebastian Optimierung Apolipo- Entwicklung und Validierung von in vitro Checking Techniques protein-modifi zierter Albumin Nanopar- Methoden als Ersatz des Affenhaut- tikel zur Überwindung der Blut-Hirn- Transplantationstestes Lehnert, Jörg Gruppen von quasi-Auto- Schranke morphismen

17 UniVersum Nr. 7 I 12. November 2008

ausschreibungen Am Anfang war das Chaos? WISAG-Preis 2009 Mit einem Preis für die beste Dissertation Wie Erstsemester ihre neue Universität wahrnehmen fördert die Firma WISAG den wissen- schaftlichen Nachwuchs an der Goethe- Universität. Ausgezeichnet wird die beste sozial- oder geisteswissenschaftliche Dis- as Wintersemester ist nun für die meis- sind, haben diese keine Ahnung von Schei- sertation, die sich mit der Untersuchung Dten schon ein paar Wochen alt und so nen und dergleichen und können uns bei

des gesellschaftlichen Zusammenhalts fragten wir unsere Erstsemester und jene, die Foto: Röben organisatorischen Dingen oft auch nicht wei- befasst. Die Spannweite reicht vom Zu- neu an der Goethe-Uni sind, nach ihren ers- terhelfen. In Englisch ist das alles leichter. sammenhalt in kleinen Gruppen über Na- ten Eindrücken und Erfahrungen und jenen Freunde zu fi nden fand ich auch überhaupt tionen, der Europäischen Union bis hin zur Weltgesellschaft. Die Bewerbung kann Überraschungen, die der Campus und das nicht schwer. Was ich sonst noch gut fi nde? für Arbeiten aus den vergangenen 18 Mo- Studierendenleben zuweilen bereithalten. Dass man sich im Studium seinen Stunden- naten erfolgen, kein Fachbereich ist aus- plan so gestalten kann wie man möchte! Ich geschlossen. Der Preis ist mit 5.000 Euro Tobias Streng, Biologie und Chemie Tobias Streng Katrin Tschapke habe mir zum Beispiel drei Tage total mit Uni dotiert. Vorschläge und Bewerbungen Mich hat es wirklich überrascht, um wie vollgeladen, so dass ich jetzt an den anderen werden in sechsfacher Ausfertigung bis 8. Februar 2009 an den Präsidenten der viel man sich hier anfangs kümmern muss. arbeiten gehen kann. Goethe-Universität, Senckenberganlage Da wäre es schon schön gewesen, wenn es 31, 60325 Frankfurt, erbeten. Der Bewer- vielleicht die eine oder andere Broschüre Arash Arefzadeh, Deutsch auf Lehramt bung soll ein Exemplar der Arbeit, Gut- mehr gegeben hätte, die einem sagt, wel- Ich fi nde die Uni zwar sehr groß, aber achten der betreuenden Hochschullehre- chen Weg man in seinem Studium einschla- auch sehr gut strukturiert. Die neuen Gebäu- rInnen sowie ein kurzer Lebenslauf beige- fügt sein. Bitte senden Sie die Unterlagen gen kann, welche Optionen man hat und so de am Westend sind toll, die ganzen Baustel- bis auf die Dissertation auch elektronisch weiter. Die Tatsache, dass man an der Uni len hingegen nicht so. Ich frage mich, ob die an [email protected]. nun endlich sein eigener Herr ist, fi nde ich Julia Giesecke Lisa Klemmer Uni aufgrund der weggefallenen Studienge- Informationen: nämlich eigentlich sehr gut! bühren jetzt irgendwie in Finanznot geraten Beate Braungart, Tel: 798-28047 ist und das alles dort nicht mehr so wird, wie Katrin Tschapke, Evangelische Theologie es geplant war. Große Überraschungen gab es und Germanistik bisher keine. Dass ich mich nach der Schu- Werner Pünder-Preis Gerade auf dem Campus Westend ist alles le nun auf etwas komplett Neues einstellen der VFF, gestiftet von der Anwaltssozietät sehr groß und man muss lernen, sich zurecht- muss, war mir von Anfang an klar: Ich bin Clifford Chance zufi nden. Was mich an meinem Studiengang aus Aachen hierher gezogen, wohne nun Mit dem Preis soll das Andenken an Rechtsanwalt Dr. Werner Pünder gewahrt positiv überrascht hat, ist die Tatsache, dass im Studentenwohnheim, Mama kocht nicht werden, der zu den entschiedenen Geg- Theologen viel cooler sind als ich dachte! Arash Arefzadeh Michaela Schwarzer mehr, macht nicht mehr die Wäsche und ich nern des Nationalsozialismus in Deutsch- Negativ fi nde ich eigentlich nur den Turm muss alleine zurechtkommen. land gehörte. Der Preis wird für die beste und das Mensaessen in Bockenheim. Am an der Goethe-Universität im Zeitraum Westend ist es besser! Blöd ist auch, dass dass ich letztendlich in keinen Kurs reinge- Michaela Schwarzer, Kunstgeschichte Wintersemester 2007/2008 bis Winterse- mester 2008/2009 entstandene wissen- niemand so richtig Ahnung von der neuen kommen bin, für den ich mich ursprünglich und klassische Archäologie schaftliche Arbeit aus den Themenkreisen modularisierten Studienordnung zu haben angemeldet hatte. Irgendwie kam ich mit der Ich habe zuvor zwei Semester in Pader- ›Freiheit und Totalitarismus/Staatsrecht scheint. Wo man sich als Erstsemester doch Erstellung meines Stundenplans nicht so gut born studiert, wo mir der Campus nicht be- und politische Ideengeschichte seit dem sowieso erst mal daran gewöhnen muss, alles zurecht! Im direkten Vergleich zur Schule sonders gut gefallen hat. Ich muss allerdings 19. Jahrhundert‹ vergeben. Die Arbeit selbst zu organisieren! Ein wenig trauere ich muss ich sagen, dass ich hier bis jetzt weni- auch zugeben, dass ich vom Westend nicht muss keiner bestimmten Fachrichtung entstammen. Die Arbeit sollte veröffent- der Schule mit ihrem starren aber geregelten ger pauke, aber trotzdem bei allen Themen so begeistert bin wie alle anderen. Irgend- licht sein oder als bewertete Prüfungsar- Ablauf schon nach. gut mitkomme. wie ist mir das alles zu weitläufi g und ab- beit, insbesondere Dissertation oder Habi- seits des Campus gibt es eigentlich überhaupt litation, vorliegen. Der Preis ist mit 5.000 Julia Giesecke, Deutsch und Englisch Lisa Klemmer, Kunst und Englisch auf nichts zu tun. Bockenheim fi nde ich dagegen Euro dotiert. Ist eine prämierte Arbeit auf Lehramt Lehramt ziemlich gemütlich! Ich hätte auch nicht ge- noch nicht veröffentlicht, soll der Betrag des Preises auch für deren Veröffentli- Im Westend habe ich mich auf Anhieb Im Studiengang Kunst scheint mir al- dacht, dass es hier so schöne Hörsäle gibt. chung verwendet werden. Vorschläge und wohl gefühlt! Leider muss ich auch regelmä- les sehr viel unorganisierter zu sein, als das Dass man anfangs öfter mal den falschen er- Bewerbungen (inkl. Arbeit, Gutachten, ßig nach Bockenheim und dort wirkt alles ein woanders der Fall ist. Da unsere Kursleiter wischt, weil man sich noch nicht auskennt, Curriculum vitae) werden bis 23. Februar wenig trist und grau. Überrascht hat mich, und Dozenten meist freischaffende Künstler ist völlig normal. trö 2009 an den Präsidenten der Goethe-Uni- versität, Senckenberganlage 31, 60325 Frankfurt, erbeten.

Adolf-Messer-Stiftungspreis für interdisziplinäre Grundlagenforschung Frankfurt, London, New York der experimentellen Naturwissenschaften und Medizin Ein Frankfurter Student auf Bildungsreise Mit dem Preis werden Projekte promo- vierter NachwuchswissenschaftlerInnen an den Fachbereichen 11 und 13 bis 16 der Goethe-Universität gefördert, die ei- ls Anfang August dieses Jahres das gen werden, was die drei Finanzmetropolen York sei daran bei gleicher Tätigkeit und Po- nen herausragenden innovativen Beitrag Ainternationale Sonderprojekt ›Finanz- Studierenden an Chancen zu bieten haben. sition nicht zu denken. Außerdem würde zur interdisziplinären Grundlagenfor- plätze 2008‹ des von der Wirtschaftskanzlei Obwohl sich ihre Studie den Umständen ent- Hochschulabsolventen in Deutschland im schung versprechen. Der Preis beträgt Freshfi elds Bruckhaus Deringer, der Invest- sprechend natürlich zuerst an Wirtschafts- Beruf auf Anhieb mehr Verantwortung zu- 25.000 Euro und kann für Sachmittel, Per- sonalkosten und gegebenenfalls auch für mentbank Goldman Sachs und der Kom- und Rechtswissenschaftler richtet, bemerkt gesprochen. »London und New York ma- Reisen eingesetzt werden. Über die Preis- munikationsberatung Hering Schuppener Pauthner, der bereits in Boston und London chen sich dafür im Lebenslauf absolut su- vergabe entscheidet eine von Stifterin getragenen Projekts ›Campus of Excellence‹ lebte: »In England und den USA arbeitet ein per!«, so der Student aus Hofheim. und Universitätspräsident eingesetzte begann, befand sich unter den fünf bundes- studierter Historiker auch mal für eine Bank. Ob sich die Reise gelohnt hat? Florian fachbereichsübergreifende Auswahlkom- weit aus mehr als 300 Bewerbern ausge- Ich denke, das liegt daran, dass sich viele Pauthner meint: »Auf jeden Fall! Vorher dem mission. Bewerbungen erfolgen über die Dekane der Fachbereiche, die gegenüber wählten Teilnehmern auch ein Studierender nach ihrem Bachelor-Abschluss, in jungen Projekt wusste ich oft nicht einmal so genau, der Kommission ein Vorschlagsrecht ha- der Goethe-Universität: Florian Pauthner Jahren noch einmal umorientieren. Den Un- was die drei Sponsor-Unternehmen eigent- ben. Bitte senden Sie die Bewerbung in (25) aus den Wirtschaftswissenschaften. ternehmen ist dieses erweiterte Spektrum an lich genau machen! Jetzt habe ich Leuten sechsfacher Ausfertigung. Der Bewer- Die ersten drei Wochen verbrachten die Know-how durchaus willkommen, zuneh- aus allen Unternehmen kennen gelernt, mit bung beizufügen sind die Kurzdarstellung Projektteilnehmer in Frankfurt, wo sie die mend auch in Deutschland.« Redakteuren einiger großer Zeitungen ge- des interdisziplinären Arbeitsvorhabens, ein Kostenplan, Curriculum vitae und drei Partnerunternehmen näher kennen Auch andere interessante Erkenntnisse sprochen, jede Menge Visitenkarten ausge- Schriftenverzeichnis sowie eine Empfeh- lernten und den Grundstein für ihre Arbeit wurden von den fünf Studierenden zu Tage tauscht und sogar neue Freunde gefunden. lung durch einen fachverwandten Hoch- legten. »Wir fragten uns, was wir mit un- gefördert. So lohnte sich für einen Studieren- Der ganze Ablauf war wirklich toll gestaltet, schullehrer. Vorschläge werden bis 23. Fe- serer Studie erreichen wollen, was wir als den auf dem Weg in die Arbeitswelt Frank- wir hatten immer feste Ansprechpartner und bruar 2009 an den Präsidenten der Goe- Studenten vielleicht anders machen können furt als Startort – hier könne er sich für sein wurden überall freundlich empfangen. Nur the-Universität erbeten. als andere«, so Pauthner. Bevor es für jeweils Einstiegsgehalt in einer Bank oder Kanzlei, in New York wussten sie anfangs noch nicht Informationen Messer- und Pünder-Preis: eine Woche weiter nach London und New trotz oft beklagter hoher Frankfurter Mieten, so ganz, wie sie mit uns deutschen Studenten Dr. Bernd Willim, Tel: 798-23758 [email protected] York ging, einigte man sich auf ein Konzept: gewöhnlich gleich eine schöne Wohnung in umgehen sollen, was sie uns zumuten kön- Es sollte der Frage auf den Grund gegan- der Stadtmitte suchen. In London und New nen. Das hatte sich aber schnell erledigt.« trö 18

Nr. 7 I 12. November 2008 UniVersum

Den richtigen Job fi nden vorgestellt Drei Fragen an den Leiter des Career Centers, Thomas Rinker Die Amnesty International as Wintersemester 2008/2009 hat be- Jessica Kuch Hochschulgruppe Dgonnen. Rund 6.000 Studierende haben (rechts) im Gespräch mit sich neu an der Universität eingeschrieben. Foto: Horlitz ie AI-Hochschulgruppe besteht aus Langsam kommt Alltag in das Studienleben. Thomas Rinker Deinem festen Kern von engagier- Da wird es Zeit, sich um einen Nebenjob oder vom Career ten Mitgliedern, die in jedem Semester einen Praktikumsplatz Gedanken zu machen. Center mit zahlreichen Aktionen präsent sind. Im Sommersemester 2008 zählten dazu Seit Ende Oktober befi ndet sich ein verschiedene Informationsstände, etwa Büro des Career Centers direkt im Hör- zum Tag der Pressefreiheit oder dem Tag saalzentrum auf dem Campus Westend. der Folteropfer zur Aufklärung von Men- Heißt das, dass Sie Ihren Sitz am Cam- schenrechtsverletzungen unter anderem pus Bockenheim aufgeben? in China anlässlich der Olympischen Nein, wir werden mit dem Umzug die Spiele. Mit dabei war wie immer die auf- Präsenz des Career Centers ausbauen. Un- sehenerregende Menschrechtswaage. ser Hauptsitz auf dem Campus Bockenheim Fortgesetzt wurde auch die Filmreihe bleibt bestehen. Aber durch den Ausbau des über Menschenrechtsbelange im Studie- Career Centers auf dem Campus Westend rendenkino ›Pupille‹: Mit ›Persepolis‹ und können uns die Studierenden weiterhin auf ›Der Tag, an dem ich zur Frau wurde‹ wur- kurzem Wege erreichen. de dabei der Schwerpunkt auf den Iran gelegt. Dazu passte auch ein Themena- Sie bieten mit dem Career Center indivi- Umfragen zeigen, dass viele Studieren- keiten des Bewerbers objektiv einzuschätzen bend ›Iran‹, der dazu diente, die Kennt- duelle Beratungsmöglichkeiten für die de bei der Berufswahl unsicher sind. und sie zu motivieren, an sich zu glauben. nisse über die Menschrechtsverhältnisse Studierenden und die Alumni an. Was Kennen Sie das aus Erfahrungen und Sollte uns die reine Aufführung des Berufs- der Islamischen Republik zu erweitern. umfasst diese persönliche Beratung? wie kann das Career Center helfen? feldes nicht gelingen, bieten wir den Studie- Außerdem wurden auch die Aktivitäten Diese spezielle Art der Beratung ist ei- Leider kennen wir dieses Problem. Viele renden Testwochen in verschiedenen Unter- außerhalb des Campus weiterverfolgt: Im ne wichtige Aufgabe des Career Centers. Studierende kommen auf uns zu und fragen nehmensbranchen an. Dort können sie sich Rahmen des AI-STAN (Studierenden-Ak- Die Studierenden und Absolventen haben nach Jobmöglichkeiten. Sie sind unschlüs- gezielt Abteilungen anschauen und sich ein tionsnetzwerk) organisierte die Frankfur- jederzeit die Möglichkeit, Termine mit ei- sig, welchen Weg sie nach dem Studium eigenes Bild des Berufsfeldes machen. ter Gruppe gemeinsam mit den anderen ner Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter einschlagen wollen. Es gibt so viele Mög- Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Hochschulgruppen einen bundesweiten zu vereinbaren. Dort wird dann auf die Be- lichkeiten des Berufseinstiegs, dass nicht we- Studierenden sehr dankbar über dieses Ser- alternativen Fackellauf als Zeichen des lange, Fragestellungen und Wünsche der nigen die Orientierung schwerfällt. Neben viceangebot sind. Das Career Center unter- Protestes gegen die Menschenrechtsver- Interessierten eingegangen. Hier darf jede diesem Phänomen gibt es auch Studierende, stützt somit die Studierenden von Anfang an, letzungen in China und nutzte die Öffent- Frage gestellt werden. Die Qualität der Ant- die sich einige Jobangebote nicht zutrauen. bis hin zum Abschluss und auch danach. lichkeit auf dem Römer, um worten wird durch die Erfahrung unserer Sie denken, keine ausreichenden Qualifi ka- Die Fragen stellte Jessica Kuch spielerisch Unterschriften für Kolleginnen und Kollegen im Bereich des tionen vorweisen zu können. In diesen Fäl- politische Gefangene zu sam- Personalwesens gesichert. len besteht unsere Aufgabe darin, die Fähig- Informationen: www.careercenter-jobs.de meln. Am Ende kamen bun- desweit rund 118.000 Unter- schriften zusammen. Dabei fi ng bei der Gründung der AI- Hochschulgruppe 2003 Berufsorientierung im Studium mit fünf Mitgliedern alles mit einem sehr Neue Karriereberatungsstelle im Studien-Service-Center beschaulichen Rahmen an. Bis heute hat sich daran einiges geändert. AI ist heute auf dem m 3. November startete die Zentrale vor allem um alle Fragen Campus nicht mehr wegzudenken. Im AStudienberatung (ZSB) in Kooperation der Berufsberatung für Wintersemester 2008/2009 will die Grup- mit dem Hochschulteam der Bundesagentur Foto: Klier Studierende (Tätigkeits- pe unter anderem am 10. Dezember den für Arbeit und dem Study Abroad Team des felder nach dem Studium, 60. Geburtstag der ›Erklärung der Men- International Offi ce ein Pilotprojekt Karrie- Zusatzqualifikationen schenrechte‹ feiern und die Gelegenheit reberatung. Das Angebot umfasst Informa- und Praktika, Studienab- nutzen, um ihre Mitstudierenden darauf tion und Beratung in den Bereichen: Ar- bruch und Alternativen aufmerksam machen. Außerdem werden beitsmarktorientierung (Hochschulteam), und dergleichen mehr). in der ›Pupille‹ die Filme ›Goodbye Bafa- Qualifi zierungsmöglichkeiten im Ausland Donnerstags von 13.30 na‹, der vom Gefängnisaufenthalt Nelson (Study Abroad Team) und persönlichkeits- bis 16.30 Uhr und freitags Mandelas erzählt, sowie ›Trade‹ gezeigt, orientierte Karriereberatung (ZSB). von 9 bis 13 Uhr gibt es der den grausamen Menschenhandel in Vereinte Kräfte für große Karrieren: Das ZSB-Team und Gäste Die ZSB bietet je eine offene Sprechstun- dazu noch eine spezielle Mexiko thematisiert. de dienstags von 9.30 bis 12 Uhr (D. Kuchen- fene Sprechstunde für Studierende und Beratung für AbsolventInnen und Endse- Wer Interesse an der Arbeit von AI hat, becker) für Studierende der Fachbereiche 3, AbsolventInnen aller Fachrichtungen über mester rund um Themen wie Akademike- ist zu den Treffen der Hochschulgruppe 4 und 5 sowie donnerstags von 9.30 bis 12 Qualifi zierungsmöglichkeiten im Ausland rarbeitsmarkt, Bewerbungen, Vorstellungs- herzlich willkommen: An jedem zweiten Uhr (A. Baboula) für Studierende des Fach- an, jeweils mittwochs von 9 bis 12 Uhr. Infor- gespräche und Arbeitsvermittlung . Montag im AI-Büro in der Leipziger Str. bereichs 01 an. Aus der offenen Sprechstun- miert wird in diesem Rahmen über Mobilität Dieses Sprechstundenangebot wird 17 in Frankfurt-Bockenheim. Beginn ist de können sich, bei Bedarf, Folgegesprächs- innerhalb der EU (zum Beispiel ERASMUS durch eine kleine Karriere-Infothek mit jeweils um 20 Uhr. Ayse Kurt termine ergeben. Persönlichkeitsorientierte oder DAAD-Freemover), die weltweiten 3 PC-Recherche-Plätzen ergänzt, die mon- Karriereberatung bedeutet dabei eine indi- Partnerschaftsprogramme der Goethe-Uni- tags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und Informationen: [email protected] viduelle Standortbestimmung oder einen versität, Förderorganisationen und deren freitags von 9 bis 13 Uhr geöffnet ist. Lebenslauf-Check, eine Stärken-Schwä- Stipendienangebote für Auslandsaufent- Die Kombination dieser Beratungsange- chen-Analyse, Unterstützung bei der Klä- halte während des Bachelor- u. Masterstu- bote unter einem Dach bietet den Studieren- rung Ihrer Ziele und Möglichkeiten sowie bei diums sowie in der Promotionsphase (unter den ein erweitertes Beratungsspektrum zum Studentische Hochschulgruppen, die sich im UniReport vorstellen Entscheidungsprozessen, Prioritätensetzung anderem DAAD) sowie Praktika im Ausland Thema Berufsorientierung, das die bislang möchten, wenden sich bitte per und Zeitmanagement. Wir bieten Ihnen ein (Stipendien, Bewerberberatung, Informati- vorhandenen Angebote der Goethe-Univer- E-Mail an die Redaktion: konstruktives, ehrliches Feedback auf dem onen) sität auf sinnvolle Weise ergänzt. [email protected] Weg zur souveränen Persönlichkeit, weil Das Hochschulteam schließlich bietet Dagmar Kuchenbecker diese, neben dem Fachwissen, das Funda- offene Sprechstunden für Studierende aller Informationen: ment für Studien- und Berufserfolg bildet. Fachrichtungen montags von 9 bis 13 Uhr www.uni-frankfurt.de/studium/studiumundberuf/ Das Study Abroad Team bietet eine of- und von 14 bis 16.30 Uhr. Hier geht es dann karriereberatung/ 19 Wahlbekanntmachung Nr. 7 I 12. November 2008

für die Wahlen zum Studierendenparlament, zu den ausschusses einzureichen. Über Einsprüche wird am hinsichtlich der Zugehörigkeit zu bestehenden hoch- Die Fachbereiche 05 (Psychologie und Sportwissen- Fachschaftsräten der Fachbereiche 01 bis 16 sowie 21. November 2008 um 14 Uhr in öffentlicher Sitzung schulpolitischen Gremien oder Vereinigungen ent- schaften) und 15 (Biowissenschaften) können in zwei zum Rat des L-Netzes im Wintersemester 2008/2009 des Studentischen Wahlausschusses entschieden; halten. verschiedenen Wahllokalen wählen. Ort: Studierendenhaus, Jügelstraße 1, Raum B 105 Die Wahl ist gemäß den allgemeinen demokrati- Letzter Termin für die Einreichung der Wahlvor- (Konferenzraum 3, 1. OG). 4. Briefwahl schen Prinzipien geheim, daher ist der/die Wähler(in) schlagslisten: 18. November 2008, bis 17 Uhr Allen Wahlberechtigten werden die Briefwahlunterla- nicht berechtigt, seinen/ihren Stimmzettel offen aus- Offenlegung des Zentralen Wählerverzeichnisses: 3. Vorschlagslisten gen vom Wahlamt unaufgefordert zugesandt. Die zufüllen oder einem/einer anderen Einblick in den 18. November 2008, 9 bis 15 Uhr Formblätter sind beim Wahlamt, Juridicum, Briefwahlunterlagen werden spätestens bis zum 2. ausgefüllten Stimmzettel zu gewähren. Nicht geheim Zulassung der Listen und Beschlüsse über Wider- Senckenberganlage 31, Raum 663, 6. OG, und im Januar 2009 durch das Wahlamt zur Post gegeben. abgegebene Stimmzettel sind ungültig und von den sprüche gegen das Wählerverzeichnis: 21. November AStA-Büro, Studierendenhaus, Jügelstr. 1, Raum B 2, Auf die Anleitung zur Briefwahl (siehe Rückseite des Wahlhelfer(inne)n als solche zu kennzeichnen. 2008, ab 14 Uhr EG, erhältlich. Sie können ebenso auf der Homepage Wahlscheins) wird besonders hingewiesen. Zur Stimmabgabe dürfen nur die vorbereiteten Ort jeweils: Studierendenhaus, Jügelstraße 1, Kon- des AStA (www.asta-ffm.de) oder auf der Homepage Für die Briefwahl gilt die Stimmabgabe als rechtzeitig Stimmzettel und Umschläge verwendet werden. Die ferenzraum 3 (Raum B 105, 1. OG) des Wahlamtes der Universität (www.uni-frankfurt. erfolgt, wenn die Wahlunterlagen bis spätestens 19. Vorlage der zugesandten Briefwahlunterlagen ist zur de/org/ltg/admin/ro/wa/) heruntergeladen werden. Januar 2009 um 16 Uhr (Ausschlussfrist!) beim Wahl- Stimmabgabe bei der Urnenwahl nicht erforderlich. Briefwahlschluss: 19. Januar 2009, 16 Uhr amt der Universität eingegangen sind. Sie müssen Urnenwahl: 26. bis 28. Januar 2009, 9 bis 15 Uhr, a) für die Wahl zum Studierendenparlament entsprechend rechtzeitig zur Post gegeben oder bis 6. Wahlanfechtung 29. Januar 2009, 11 bis 15 Uhr (›Mensatag‹) Wahlvorschläge (Listen) für die Wahl zum Studieren- zum Briefwahlschluss in den bei der Poststelle der Wahlanfechtungen sind nur innerhalb von sieben denparlament müssen am 18. November 2008 bis Universität (Juridicum, Senckenberganlage 31, EG) Tagen nach Bekanntgabe des vorläufi gen amtlichen Öffentliche Stimmauszählungen: spätestens 17 Uhr (Ausschlussfrist!) beim Wahlaus- aufgestellten Wahlbriefkasten eingeworfen werden. Wahlergebnisses möglich und können sich nur auf • Für die Studierendenparlamentswahl: 29. Januar schuss, Studierendenhaus, Jügelstraße 1, Raum B Der Wahlbriefkasten wird am 19. Januar 2009 um 16 die ordnungsgemäße Durchführung der Wahl bezie- 2009, ab 17 Uhr Studierendenhaus, Jügelstr. 1, Kon- 105 (Konferenzraum 3, 1. OG), persönlich eingereicht Uhr (Briefwahlschluss) geschlossen; er ist bis zu die- hen. ferenzraum 2 (Raum B 104, 1. OG) werden. Bis zum 17. November 2008 können Vor- sem Zeitpunkt durchgehend geöffnet. Sie sind im AStA-Büro (Studierendenhaus, Jügelstr. • Für die Fachschaftsratswahlen sowie die Wahl zum schlagslisten während der Sprechzeiten beim Wahl- 1, Raum B 2) zu Händen des Ältestenrats der Studie- Rat des L-Netzes: 3. Februar 2009, ab 10 Uhr, Studie- amt (Juridicum, Senckenberganlage 31, Raum 663, 5. Urnenwahl rendenschaft schriftlich einzureichen. rendenhaus, Jügelstraße 1, Konferenzraum 3 (Raum 6. OG, Mo bis Do 9 bis 12 Uhr und 13 bis 15 Uhr, Fr 9 Wer nicht an der Briefwahl teilnimmt, hat vom 26. bis. B 105, 1. OG) bis 12 Uhr) persönlich abgegeben werden. Die Abga- 28. Januar 2009 jeweils von 9 bis 15 Uhr sowie am 29. 7. Sitzungen des Wahlausschusses Gemäß § 97 Abs. 6 des Hessischen Hochschulgeset- be zum Beispiel im AStA-Büro oder in der Poststelle Januar 2009 von 11 bis 15 Uhr Gelegenheit, an der Die Sitzungen des Wahlausschusses sind öffentlich. zes (HHG) i. d. F. vom 31. Juli 2000 (Hessisches Ge- der Universität oder der Einwurf in den Wahlbrief- Urne zu wählen. Jede(r) Wähler(in) kann nur in dem Sitzungstermine und sonstige Verlautbarungen des setz- und Verordnungsblatt I, S. 374 ff.), zuletzt geän- kasten ist nicht ausreichend (Zugang direkt beim Wahllokal seine/ihre Stimme abgeben, in dessen Wahlausschusses werden durch Aushang am dert durch Gesetz vom 16. November 2007 (Hess. Wahlamt ist notwendig!). Wählerverzeichnis er/sie eingetragen ist. Die Eintra- Schwarzen Brett der Studierendenschaft vor dem GVBl. I, S. 710) und gemäß §§ 8, 19, 30 der Satzung Ein Wahlvorschlag besteht aus einer Liste von min- gung ist den Briefwahlunterlagen beziehungsweise AStA-Büro (Studierendenhaus, Jügelstr. 1, EG) und der Studierendenschaft der Goethe-Universität vom destens drei Kandidat(inn)en mit festgelegter Rei- dem Abschnitt ›Wahlbenachrichtigung‹ der Rückmel- des Wahlamtes (Senckenberganlage 31, Raum 663, 29. August 2008 in Verbindung mit der Wahlordnung henfolge, die sich mit einheitlichem Programm unter de-/Immatrikulationsunterlagen zu entnehmen. 6. OG) bekannt gegeben. für die Wahlen zum Senat, zu den Fachbereichsräten einheitlicher Bezeichnung zur Wahl stellen. Nach Die Wahlberechtigung wird vor der Ausgabe der sowie zu anderen Gremien der Goethe-Universität Möglichkeit soll für jede(n) Bewerber(in) ein(e) Stimmzettel durch Vorlage des Studienausweises Der Studentische Wahlausschuss Frankfurt am Main vom 16. April 2008 werden die Stellvertreter(in) benannt werden. Ein(e) Wahl- (Semesterticket) oder eines amtlichen Lichtbildaus- Anton Petcherski, Nojan Nejatian, Wahlen zum Studierendenparlament und zu den berechtigte(r) oder ein(e) Stellvertreter(in) kann nur weises anhand des Wählerverzeichnisses überprüft. Constantino Gianfrancesco Fachschaftsräten durchgeführt. Gemäß § 29 Abs. 2 auf einer Liste kandidieren. Zusammen mit der Vor- der Satzung der Studierendenschaft vom 29. August schlagsliste sind die schriftlichen Einverständniser- 2008 wird die Wahl zum Rat des L-Netzes durchge- klärungen der in der Vorschlagsliste genannten führt. Bewerber(innen) zur Kandidatur für diesen Wahlvor- Stimmbezirke und Wahllokale für die Urnenwahl Die Mitglieder des Studierendenparlamentes, der schlag einzureichen. Fachschaftsräte sowie des Rats des L-Netzes werden Listen, die nicht bereits bisher im Studierendenpar- a) vom 26. bis 28. Januar 2009, jeweils 9 bis 15 Uhr in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und ge- lament vertreten waren, können nur dann zur Wahl heimer Wahl nach den Grundsätzen der Verhältnis- zugelassen werden, wenn mindestens 50 Wahlbe- wahl (Listenwahl) in einem gemeinsamen Wahlver- rechtigte durch Unterschrift und Angabe ihrer voll- Fachbereich Bezeichnung Stimmbezirk Wahllokal fahren gewählt. Hierbei hat für jede Wahl jede(r) ständigen Anschrift, Matrikelnummer und Fachbe- SK Studienkolleg I Neue Mensa, Bockenheimer Wahlberechtigte jeweils eine Stimme. Liegt für eine reichszugehörigkeit den Wahlvorschlag unterstüt- 11 Institut für Humangeographie Landstr. 133, EG Wahl nur ein zugelassener Wahlvorschlag vor, fi ndet zen. Jede(r) Wahlberechtigte kann nur einen Wahl- 05 Psychologie und Sportwissenschaften II Sportuni, Ginnheimer Landstr. 39, Persönlichkeitswahl statt; jede(r) Wahlberechtigte vorschlag unterstützen; eine Kandidatur auf einem EG, Foyer Haupteingang, hat hierbei so viele Stimmen, wie Vertreter(innen) zu Wahlvorschlag gilt zugleich als Unterstützungserklä- nur 26. und 27. Januar 2009 wählen sind; Stimmenhäufung ist unzulässig. rung. Formblätter sind im AStA-Büro (Jügelstr. 1, Raum B 2, EG), im Wahlamt (Senckenberganlage 31, 05 Psychologie IIa Altes Hauptgebäude, Mertonstr. 17, 1. Wahlberechtigung Raum 663, 6. OG) sowie im Internet auf der Home- Bibliothek, 2. OG (aktives und passives Wahlrecht) page des AStA und des Wahlamtes erhältlich. nur 28. Januar 2009 Die Wahlberechtigung setzt die Eintragung in das Über die Zulassung der eingegangenen Wahlvor- 03 Gesellschaftswissenschaften III AfE-Turm, Senckenberganlage 15 Zentrale Wählerverzeichnis voraus. Darüber hinaus schläge wird am 21. November 2008 ab 14 Uhr in 04 Erziehungswissenschaften EG, Foyer gilt: öffentlicher Sitzung entschieden (Ort: Studierenden- 12 Informatik und Mathematik a) Für die Wahl zum Studierendenparlament ist jede(r) haus, Jügelstraße 1, Raum B 105 (Konferenzraum 3, 01 Rechtswissenschaft IV IG-Hochhaus, Campus Westend, immatrikulierte Student(in), der/die im Wählerver- 1. OG), und die Auslosung der Listenreihung auf dem 02 Wirtschaftswissenschaften Grüneburgplatz 1, Rotunde zeichnis eingetragen ist, wahlberechtigt. Stimmzettel wird vorgenommen. b) Für die Wahl zu den Fachschaftsräten der Fachbe- 06 Evangelische Theologie reiche 01 bis 16 ist jede(r) immatrikulierte Student(in) b) für die Wahlen zu den Fachschaftsräten sowie die 07 Katholische Theologie nur in dem Fachbereich, dem er/sie wahlrechtlich - Wahl des Rats des L-Netzes 08 Philosophie und Geschichtswissenschaften entweder aufgrund der eigenen Option oder der au- Wahlvorschläge (Listen) für die Wahlen zu den Fach- 09 Sprach- und Kulturwissenschaften tomatischen Zuordnung - angehört und in dessen schaftsräten sowie die Wahl des Rats des L-Netzes 10 Neuere Philologien Wählerverzeichnis er/sie eingetragen ist, wahlbe- sind am 18. November 2008 bis spätestens 17.00 Uhr 11 Geowissenschaften und Geographie V Biozentrum, Campus Riedberg rechtigt. Die Fachbereichs-Wahlberechtigung ist zu (Ausschlussfrist!) beim Wahlausschuss, Studieren- 13 Physik Max-von-Laue-Str. 9, Haupteingang ersehen aus dem Abschnitt ›Wahlbenachrichtigung‹ denhaus, Jügelstraße 1, Raum B 105 (Konferenz- 14 Biochemie, Chemie und Pharmazie Mensa der Rückmelde- bzw. Immatrikulationsunterlagen. raum 3, 1. OG), persönlich einzureichen. Bis 17. No- 15 Biowissenschaften Va Siesmayerstr. 70, Vorraum c) Für die Wahl des Rats des L-Netzes ist jede(r) im- vember 2008 können Vorschlagslisten während der matrikulierte Student(in), der/die im Wählerverzeich- Sprechzeiten beim Wahlamt (Senckenberganlage 31, Hörsaal, nur 26. und 27. Januar 2009 nis für die Wahl zum Studierendenparlament einge- Raum 663, 6. OG, Mo bis Do 9 bis 12 Uhr und 13 bis 15 Biowissenschaften Vb Biozentrum, Campus Riedberg, tragen ist und für ein Lehramtsstudium eingeschrie- 15 Uhr, Fr 9 bis 12 Uhr) persönlich abgegeben wer- Max-von-Laue-Str. 9, Haupteingang ben ist, wahlberechtigt. den. Die Abgabe zum Beispiel im AStA-Büro oder in Mensa; nur 28. Januar 2009 der Poststelle oder der Einwurf in den Wahlbrief- 16 Medizin VI Klinikum, Personalkasino, Haus 35, 2. Wählerverzeichnis kasten ist nicht ausreichend (Zugang direkt beim 2. OG, Mensa/Garderobe Das Zentrale Wählerverzeichnis für die Wahl des Stu- Wahlamt ist notwendig!).

dierendenparlaments, der Fachschaftsräte sowie des Die Zahl der Mitglieder in den Fachschaftsräten er- Rats des L-Netzes wird am 18. November 2008 um 17 gibt sich aus § 30 Abs. 3 Satzung der Studierenden- b) am 29. Januar 2009, 11 bis 15 Uhr (›Mensatag‹) Uhr geschlossen. Es liegt am selben Tag von 9 bis 12 schaft vom 29. August 2008. Die Zahl der Mitglieder und 13 bis 15 Uhr im Wahlamt (Senckenberganlage des Rats des L-Netzes beträgt neun. Fachbereich Bezeichnung Stimmbezirk Wahllokal 31 (Juridicum), Raum 663, 6. OG) sowie zur selben Ein Wahlvorschlag besteht aus einer Liste mit belie- 03 Gesellschaftswissenschaften I, II und III Neue Mensa, Bockenheimer Zeit beim Studentischen Wahlausschuss (Studieren- big vielen Kandidat(inn)en mit festgelegter Reihen- denhaus, Jügelstraße 1, Raum B 105 (Konferenzraum folge, die sich mit einheitlichem Programm unter 04 Erziehungswissenschaften Landstr. 133, EG, 3, 1. OG) zur Einsichtnahme aus. einheitlicher Bezeichnung zur Wahl stellen. Nach 05 Psychologie und Sportwissenschaften Haupteingang In das Wählerverzeichnis werden von Amts wegen Möglichkeit soll für jede(n) Bewerber(in) ein(e) 11 Institut für Humangeographie alle Student(inn)en aufgenommen, die sich bis zum Stellvertreter(in) benannt werden. Ein(e) 12 Informatik und Mathematik 13. Oktober 2008 zurückgemeldet beziehungsweise Wahlberechtigte(r) oder ein(e) Stellvertreter(in) kann SK Studienkolleg immatrikuliert haben und als solche amtlich regi- nur auf einer Liste kandidieren. Zusammen mit der 01 Rechtswissenschaft IV IG-Hochhaus, Campus Westend, striert wurden. Später Registrierte/Rückgemeldete Vorschlagsliste sind die schriftlichen Einverständnis- 02 Wirtschaftswissenschaften Grüneburgplatz 1, Casino werden nicht mehr aufgenommen und können ihr erklärungen der auf der Vorschlagsliste genannten 06 Evangelische Theologie (Vorraum) Wahlrecht nur durch rechtzeitigen Einspruch auf Bewerber(innen) zur Kandidatur für diesen Wahlvor- 07 Katholische Theologie nachträgliche Eintragung in das Wählerverzeichnis schlag einzureichen. 08 Philosophie und Geschichtswissenschaften wahren. Über die Zulassung der eingegangenen Wahlvor- 09 Sprach- und Kulturwissenschaften Bis zur Schließung des Zentralen Wählerverzeichnis- schläge wird am 21. November 2008 ab 14 Uhr in 10 Neuere Philologien ses besteht die Möglichkeit der nachträglichen Ein- öffentlicher Sitzung (Ort: Studierendenhaus, Jügel- tragung durch den Wahlausschuss auf dem Wege straße 1, Raum B 105 (Konferenzraum 3, 1. OG)) ent- 11 Geowissenschaften und Geographie V Biozentrum, Campus Riedberg, des formlosen, schriftlichen Einspruches. Einspruch schieden und die Auslosung der Listenreihung wird 13 Physik Max-von-Laue-Str. 9, Haupt- gegen eine fehlerhafte Eintragung oder Nichteintra- vorgenommen. 14 Biochemie, Chemie und Pharmazie eingang Mensa gung in das Wählerverzeichnis kann bis 18. Novem- Jede Vorschlagsliste ist mit einer Bezeichnung zu 15 Biowissenschaften ber 2008 um 16 Uhr (Ausschlussfrist!) schriftlich beim versehen, die nicht nur das Wort ›Liste‹ in Verbin- 16 Medizin VI Klinikum, Personalkasino, Haus 35, Wahlausschuss eingelegt werden; der Einspruch ist dung mit einer Nummer oder nur eine Nummer ent- 2. OG, Mensa/Garderobe beim Wahlamt zu Händen des Studentischen Wahl- halten darf. Die Bezeichnung darf keine Irreführung

20 Nr. 7 I 12. November 2008 UniLehre I UniDigital

Kraken, Knoten und Kometen E-Learning in Hessen Die 6. Frankfurter Kinder-Uni war ein voller Erfolg it dem Kompetenznetzwerk E- MLearning-Hessen hat das Hessische ünf Themen, sieben ReferentInnen, 15 Wie bäckt man einen Ministerium für Wissenschaft und Kunst FVorlesungen und rund 8.500 Besucher Kometen? Prof. Frank für E-Learning-Multiplikatoren und Leh- – mit diesem Rekord ging am 26. September E. Brenker lieferte bei rende aller hessischen Hochschulen ein die sechste und bislang erfolgreichste Frank- Foto: Dettmar der Kinder-Uni die breites Angebot für die Vernetzung ihrer furter Kinder-Uni-Woche zu Ende. Für Uni- Antwort E-Learning-Aktivitäten geschaffen. Mit versitäts-Vizepräsident Prof. Andreas Gold einem Online-Portal und Fachforen an und das Organisatorenteam aus der Abtei- den einzelnen Hochschulen soll der in- lung ›Marketing und Kommunikation‹ ein tensive fach- und medienspezifi sche Aus- Beweis, dass sich das besondere Lehrformat tausch zwischen Lehrenden zu ihren Er- endgültig etabliert hat und dass die Zeit reif fahrungen mit dem Einsatz Neuer Medien ist, nun auch über ähnliche Veranstaltungen in der Lehre unterstützt werden. für ältere SchülerInnnen nachzudenken. In praxisbezogenen Fachforen, die im Im Zentrum der Vorlesungen für 8- bis Wintersemester 2008/2009 stattfi nden, 12-Jährige stand dieses Mal die Mathematik, werden die neuesten didaktischen Trends passend und aktuell, denn schließlich wurde und technischen Möglichkeiten rund um das Jahr 2008 von der Bundesregierung zum beeindruckende Vielfalt an alten und neu- Jun. Prof. Annette Klussmann-Kolb aus, das Thema E-Learning behandelt. Die ein- ›Jahr der Mathematik‹ auserkoren. Dass Ma- en, teils im Hörsaal aufgebauten Rechen- die sich zum Abschluss der Kinder-Uni den zelnen Veranstaltungen setzen dabei sehr thematik in allen Lebenslagen präsent und maschinen, und vermutlich jeder im Saal Muscheln, Schnecken und Tintenfi schen unterschiedliche Themenschwerpunkte demzufolge auch alltagsnah und spannend wusste hinterher, wozu ein Computer Chips zuwandte und die Frage ›Wie kommt die und reichen vom Einsatz von Lehrver- vermittelbar ist, bewiesen Prof. Annette braucht. Perle in die Auster?‹ beantwortete. Kluss- anstaltungsaufzeichnungen und -über- Werner und Dr. Cynthia Hog-Angeloni in Im Gegensatz zur rein geisteswissen- mann-Kolb, Trägerin des 1882- und Uni- tragungen bis hin zur aktiven Rolle der ihren Vorlesungen am 21. und 22. Septem- schaftlichen Kinder-Uni 2007 standen auch versitätspreises für exzellente Lehre, wartete Studierenden im E-Learning. Durch die ber. Während Werner unter dem Titel ›War- die übrigen Termine im Zeichen der Natur- mit lebenden Riesenschnecken, Exponaten breite Fächerung der Themen soll den um brauchen Spione Mathematik‹ demons- wissenschaften: Spektakulär wurde es bei aus der Sammlung des Instituts für Ökologie, Lehrenden sowie sonstigen Interessenten trierte, wie man per Mathe Geheimschriften Prof. Frank E. Brenkers Vorlesung ›Wer wirft Evolution und Diversität, Spielszenen und ein möglichst umfassender Einblick in die entschlüsselt, wandten sich Hog-Angeloni da mit Kometen?‹, in der besonders das ›Ko- Puppentheater auf und wurde dafür von den Thematik gegeben werden. und ihr 15-jähriger Sohn Gregor der Frage meten-Backrezept der NASA‹ für Faszina- Kindern zur »Lieblingsprofessorin« der dies- Die Goethe-Universität beteiligt(e) ›Kann man mit Knoten rechnen zu‹. Ergänzt tion sorgte: Enthusiastische Begeisterung, jährigen Veranstaltungsreihe gewählt. sich mit den beiden Fachforen ›Wikis im wurde das mathematische Repertoire durch als der aus Wasser, Dreck und Sojasoße Die 7. Frankfurter Kinder-Uni fi ndet E-Learning‹ (10. November 2008) und den Vortrag von Medizininformatiker Prof. zubereitete Minikometenkern im Trocken- vom 21. bis 25. September 2009 statt – dann ›Deutsche Hochschulen in Second Life Wolfgang Giere und Informatik-Dozent Uwe eisnebel aus dem Reaktionsgefäß gehoben erstmals im neuen Hörsaalzentrum im West- und virtuellen Welten‹ (Januar 2009) an Geisler am 25. September. Sie erklärten eine wurde. Begeisterung im Hörsaal löste auch end. hü der Initiative. Informationen zu den Fach- foren, die kostenfrei besucht werden kön- nen, bieten die Webseiten www.megadigi- tale.de und www.e-learning-hessen.de. Was man im Studium nicht lernt Neben diesem Veranstaltungsangebot

Vor einem Jahr wurden die großen Graduiertenschulen FGS, OSS und FIRST eröffnet Foto: Lecher

ach dem Studium geht die Arbeit erst man von Fällen, in denen der Betreuer erst Sprecher, Prof. Dieter Steinhilber, erläutert Nrichtig los – wenn die Doktorarbeit die fertige Arbeit las.« Es gibt an der IGS sogar die Unterschiede: »Während die OSS Basis- geschrieben wird. Tanja Becker weiß das. eine Ombudsperson. fähigkeiten vermittelt, sind wir fach- und Sie sitzt seit drei Jahren an ihrer Disserta- Ein ähnliches Konzept wie die FGS ver- forschungsbezogen. Unter den Professoren tion zum Thema ›Organisationssoziologie folgt die Otto-Stern-School (OSS) für Na- fi ndet die FIRST große Anerkennung. Wir – Wandlungsprozesse in Unternehmen‹. Seit turwissenschaftler. Allerdings kann hier nur haben rund 100 Doktoranden, Tendenz stei- einem Jahr ist sie Mitglied der Frankfurt Gra- aufgenommen werden, wer den Studien- gend.« Eine von ihnen ist Astrid Fischer. Die duate School for the Humanities and Social abschluss mit mindestens der Note 2,5 be- 26-jährige Pharmazeutin, die über Lipide zum Informationsaustausch und infor- Sciences (FGS), der Graduiertenschule für standen hat. Wie an der FGS gibt es eine promoviert, ist von Anfang an bei der FIRST. mellem Gespräch will das E-Learning-Por- Geistes- und Sozialwissenschaftler. Lediglich Reihe von ganztägigen Workshops für die »Manchmal ist es schon stressig, wenn man tal eine permanente Austausch- und Kon- die Wirtschaftswissenschaften sind nicht an Teilnehmer. Wissenschaftliches Schreiben, neben Forschung und Arbeit auch noch taktbörse für E-Learning-erfahrene und ihr beteiligt: Sie wollen gemeinsam mit den Präsentieren und Verteidigen von wissen- Workshops der FIRST besuchen soll«, sagt -interessierte Hochschullehrende sein. Universitäten Mainz und Darmstadt eine ei- schaftlichen Thesen werden vermittelt, und sie. Aber es muss sein: Ein gewisses Pensum »Alle Hochschullehrende sind herzliche gene Graduiertenschule gründen. »Die FGS das alles in Englisch: »Es ist überhaupt nicht müssen die Teilnehmer absolvieren. »Die eingeladen«, so Christoph Rensing vom bietet ein großes Angebot an Seminaren und selbstverständlich, dass man das schon wäh- Angebote bringen aber auch sehr viel«, sagt Hessian Telemedia Technology Compe- Workshops, die ich kostenlos nutzen kann, rend des Studiums übt«, sagt die bisherige sie. »Wir treffen uns oft und profi tieren von tence Center (httc), welches das Portal ko- und unterstützt mich, wenn ich reisen muss, OSS-Leiterin Martina van de Sand. »Wir ma- den Forschungen und Methoden der ande- ordiniert, »ihre E-Learning-Erfahrungen um Vorträge zu halten«, sagt Becker. chen Angebote, die die Mitglieder nutzen ren Teilnehmer.« Zwar lässt sich noch nicht oder auch Module in unserer Datenbank Dr. Helmut Brentel ist Geschäftsführer können, aber nicht müssen.« Die OSS bietet absehen, ob das Ziel, alle Doktorarbeiten zusammenzuführen.« Das Kompetenz- der FGS, in der derzeit 400 Graduierte betreut auch die Möglichkeit, Kontakte zur Indus- nach drei Jahren abzuschließen, erreicht netz E-Learning-Hessen bietet dabei ein werden – rund jede dritte Doktorarbeit, die trie zu knüpfen – denn 90 Prozent der Ab- wird, doch die fi nanzielle Förderung in Form breites Spektrum von Inhalten, von ein- in geisteswissenschaftlichen Fachbereichen solventInnen gehen in die Wirtschaft. Trotz von Stipendien erleichtert dies zumindest. zelnen Lerninhalten bis zu typischen uni- geschrieben wird, wird von einem FGS-Mit- dieser Angebote ist die OSS noch nicht wirk- Im April sollen die OSS und die FIRST versitären Veranstaltungsformen. So sind glied verfasst. »Das sind viel mehr, als wir lich etabliert. Lediglich 70 Mitglieder hat die fusionieren. Die OSS wird vom »Dach über auch hier die Angebote der E-Learning- anfangs erwartet hatten«, so Brentel. »Die Schule – bei rund 900 Dissertationen, die in der naturwissenschaftlichen Ausbildung« Workshopreihe der Universität Frankfurt Akzeptanz der FGS unter den Professoren den naturwissenschaftlichen Fachbereichen zu deren »Plattform«, die FIRST zu einer zu fi nden. und jungen Wissenschaftlern ist sehr hoch.« (Medizin nicht eingerechnet) jährlich ver- von drei ›Fachclustern‹. Die beiden anderen »Netzwerke leben letztlich vom Ge- Beide – der Betreuer der Doktorarbeit und fasst werden. »Wir wollen die Zahl in den Cluster bilden Physik und Systemforschung ben und Nehmen«, so Claudia Bremer der Promovend – müssen Mitglied der FGS kommenden sechs Monaten verdoppeln«, sowie Geo- und Biodiversitätsforschung, je- vom Kompetenzzentrum Neue Medien in werden, damit der Graduierte gefördert wer- sagt van de Sand. weils mit einem spezifi schen Ausbildungs- der Lehre der Universität Frankfurt. »Wir den kann. Bestandteil des Vertrags ist unter Neben der OSS gibt es noch eine zweite programm. Graduiertenkollegs und -pro- ermutigen und unterstützen Lehrende anderem die Verpfl ichtung des Betreuers, naturwissenschaftliche Graduiertenschule, gramme wie GRACE oder das Kolleg der Ge- gerne dabei, hier ihre Expertise und An- sich einmal pro Semester mit seinem Schütz- die allerdings nur von Pharmazeuten und sellschaft für Schwerionenforschung werden gebote einzupfl egen.« Ralph Müller ling zu besprechen und die Texte durchzuge- Medizinern besucht werden kann, die FIRST inhaltlich angebunden und ziehen mit der hen. »Es ist gut, dass das jetzt ein verbrieftes (Frankfurt International Research Graduate neuen ›Goethe Graduate Academy for Life Informationen: Recht ist«, fi ndet Becker, »denn früher hörte School for Translational Biomedicine). Deren and Natural Sciences‹ an einem Strang. tjs [email protected] 21 UniInternational Nr. 7 I 12. November 2008

ausschreibungen Die Klinikseelsorger Austauschdozentur am College of New Jersey, Harvard University und Goethe-Universität kooperieren in der Medizinethik Trenton, New Jersey, USA, im Studienjahr 2009/2010 Für das Studienjahr 2009/2010 steht eine as Projekt ›Medical Ethics in Health ändert«, erklärt die Theologin Haker, »Wir zehnwöchigen Praktikum die amerikanische Austauschdozentur für den Zeitraum Au- DCare Chaplaincy‹ (›Medizinethik der müssen uns darauf einstellen. Ein Beispiel: Klinikseelsorge in Boston kennen. gust/September 2009 bis Februar/März Klinikseelsorge‹) bemüht sich seit 2005, die Im palliativen Bereich hat die Medizin er- Neben dem unmittelbaren seelsorge- 2010 zur Verfügung. Von amerikanischer medizinethische Forschung zu vertiefen. kannt, dass nicht nur die psychosozialen rischen Kontakt mit bis zu 30 Patienten pro Seite wird dem Frankfurter Gast freie Vor allem will es die Aus- und Fortbildung und religiösen Aspekte der Pfl ege wichtig Woche konnten die Studenten ihre Erfah- Wohnung auf dem Campus angeboten. Von deutscher Seite erfolgt auf Antrag in von TheologInnen verbessern, die als Seel- geworden sind, sondern auch der Zuwachs rungen in wöchentlichen Supervisionen aus- der Regel Beurlaubung durch die Univer- sorger arbeiten – womit die internationale an Verantwortung eine höhere ethische tauschen und refl ektieren. »Wenn man auf sität bei Fortzahlung aller Dienstbezüge. Initiative auch stark praxisorientiert wirkt. Kompetenz aller Beteiligten, besonders aber einmal einen Säugling notgetauft hat oder Die Reisekosten können über ein Ful- Die Anfänge des Projektes gehen auf Prof. der Klinikseelsorger bedarf.« Um dem Desi- mit Familienangehörigen am Bett eines Ster- bright Travel Grant oder durch das Inter- Hille Hakers Lehrtätigkeit an der Harvard derat medizinethischer Refl exion in der Kli- benden betet, oder mit jemandem spricht, national Offi ce erstattet werden. Die Teil- nahme am Programm ist nur für Lehren- University zurück. Mit der Annahme ihres nikseelsorge entgegenzutreten, erarbeiteten die seit 16 Jahren regelmäßig Chemothera- de der Universität mit einem unbefriste- Rufes nach Frankfurt entstand 2005 die nun die ForscherInnen eine themenspezifi sche pien bekommt«, sagt Campbell, »dann ge- ten Vertrag möglich. Textsammlung. Diese er- winnt die Theorie eine ergreifende Dramatik. Vom deutschen Gast wird erwartet, dass scheint als erstes Lehr- Und man wird selbst auch anders.« Hausman sie/er zwei Lehrveranstaltungen im Rah- buch einer geplanten Rei- zeigte sich beeindruckt über die großen Un- men des regulären Lehrprogramms des he im Januar 2009 in eng- terschiede zwischen Deutschland und den TCNJ (www.tcnj.edu) anbietet. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, an einem mit der lischer, im Sommer 2009 USA: »In Amerika werden die Seelsorger

Partnerhochschule abgesprochenen For- Foto: Harvard University in deutscher Sprache. In von den Krankenhäusern eingestellt und be- schungsprogramm teilzunehmen. Trenton den Aufsätzen wird der zahlt. Sie gehören dem medizinischen Team liegt im ›Garden State‹ New Jersey, nahe Zugang zur Ethik in der an und vermerken ihre Besuche in den Kran- Princeton und Philadelphia und etwa eine Klinikseelsorge darstellt, kenakten. In Deutschland hingegen schicken Stunde von New York City entfernt. InteressentInnen werden gebeten, sich bis darüber hinaus werden die verschiedenen Glaubensgemeinschaften zum 10. Dezember 2008 über den Dekan Perspektiven für eine pro- Vertreter in die Krankenhäuser.« des Fachbereichs bei der Beauftragten für fessionelle Medizinethik Das Projekt wird in Deutschland vom das Austauschprogramm, Frau Prof. Cor- für Klinikseelsorger prä- Bistum Limburg unterstützt; die Projekt- nelia Rosebrock, c/o International Offi ce, sentiert. »Die Ausgangs- koordination liegt in den Händen Hakers. in englischer Sprache mit einem formlo- Christopher Campbell (links) im Beratungsgespräch am Dana sen Anschreiben, Lebenslauf, einer Liste these des Buchs«, sagt Von amerikanischer Seite konnte neben ei- Faber Cancer Institute in Boston der Veröffentlichungen und einer Zusam- Projektmitarbeiterin Dr. ner Anschubfi nanzierung durch die Harvard menfassung der bisherigen Lehrtätigkeit internationale, interdisziplinäre und interre- Katrin Bentele, »ist, dass es nötig ist, eine Per- Divinity School eine Bezuschussung durch zu bewerben. ligiöse Task Force mit der Goethe-Universi- spektive explizit für die Klinikseelsorge in- das Harvard Center for the Study of World Informationen: tät. Inzwischen ist die Kooperation auch auf nerhalb der Medizinethik zu entwickeln.« Religions erreicht werden. »Wir wollen das Prof. Cornelia Rosebrock, Institut für das ›Dana-Farber Cancer Institute‹ (DFCI), Neben dieser forschungsbezogenen Di- Projekt noch ausweiten«, sagt Haker. »An- Deutsche Sprache und Literatur I ein Krebsforschungszentrum in Boston, aus- mension wurde vom DFCI ein studentisches visiert ist ein nebenberufl icher Masterstudi- Tel: 798-32559 [email protected] gedehnt worden. Die circa 20-köpfi ge Task Austauschprogramm zwischen Boston und engang zur Medizinethik in der Klinikseel- Almuth Rhode, Referentin Internationale Force umfasst derzeit Ethiker, Ärzte, Theo- Frankfurt initiiert, das im Sommer 2008 erst- sorge. Außerdem sollen in Harvard Kurse Programme, International Offi ce logen, Psychologen, Klinikseelsorger und Ju- malig stattfand. Eric Hausman, Student im mit internationaler Besetzung stattfi nden. Tel: 798-28156, [email protected] risten von beiden Seiten des Atlantiks. Master of Divinity Studiengang an der Har- Wir denken da zum Beispiel an eine Sum- »Die Rolle, Funktion und inhaltliche vard Divinity School, besuchte die Seelsorge- mer School. Auch die Ausweitung zu einem Studium an der Ausrichtung im Beruf des Klinikseelsorgers einrichtungen in Frankfurt. Und Christopher EU-Projekt ist denkbar.« UR Saint Mary’s University, hat sich durch die rasanten Entwicklungen Campbell, der Katholische Theologie an der Halifax, Canada 2009/2010 in der modernen Medizin erheblich ver- Goethe-Universität studiert, lernte in einem Informationen: www.ethik.uni-frankfurt.de Die seit drei Jahren bestehende Hoch- schulpartnerschaft mit der Saint Mary’s University in Halifax, Nova Scotia, Kana- da, bietet Studierenden der Geistes-/ Sozial- und Sprachwissenschaften (zum Von Japan nach Frankfurt Beispiel Politologie, Soziologie, Ameri- kanistik, Anglistik oder Geschichte) im Haupt- oder Nebenfach während des Das JSPS-Programm am Fachbereich Geowissenschaften/Geographie akademischen Jahres 2009/2010 einen Semester- oder Jahresaufenthalt bei Stu- diengebührenerlass. ass die AG Hydrologie des Fachbe- waltung – bezüglich der Mehrsprachigkeit BewerberInnen sollten sich im Winter- Dreiches Geowissenschaften/Geographie ein Vorbild an Japan nehmen. Die Situation semester 2008/2009 mindestens im drit-

Internationalität lebt, merkt man schon auf Foto: Privat von ausländischen ForscherInnen hat sich ten Fachsemester befi nden, gute Studien- leistungen nachweisen und über gute deren Internetseite: Die englische Sprache dort seit etwa zehn Jahren entschieden ver- Englisch- und Landeskenntnisse ist hier vorherrschend. Nicht verwunder- bessert. Zurückzuführen ist dies vor allem verfügen. lich, setzt sich das Team rund um Prof. Petra auf das Engagement der japanischen Regie- Antragsfrist: 11. Dezember 2008. Döll doch aus WissenschaftlerInnen aus der rung, welche den internationalen Austausch Informationen/Antragsformulare: ganzen Welt zusammen. Eine dieser Mitar- in der wissenschaftlichen Forschung fördert www.uni-frankfurt.de/international/abroad/ beiterInnen ist Postdoktorandin Yukiko Hi- und so die Anzahl ausländischer Studie- funding/kanada.html rabayashi, die am Fachbereich im Rahmen render und WissenschaftlerInnen an japa- Kontakt/Bewerbungsstelle: eines Förderprogrammes der ›Japan Society Yukiko Hirabayashi (zweite von rechts) im nischen Universitäten steigert. Als Beispiel International Offi ce, Campus Bockenheim Kreise ihrer Frankfurter KollegInnen Tel: 798-22307/-23941 for the Promotion of Science (JSPS)‹ zwei nennt Hirabayashi die Universität in Tokio, [email protected] Jahre lang hydrologischen Fragestellungen Wasserkreislaufes und dessen Veränderung an der ausländischen Studierenden und [email protected] nachgeht. Das Programm ›Postdoctoral Fel- durch menschliche Aktivität und Klimawan- WissenschaftlerInnen ein Mitarbeiter zur www.uni-frankfurt.de/international/abroad lowships for Research Abroad‹ der JSPS rich- del. Bewusst entschied sich Hirabayashi ge- Seite gestellt wird, der sie bei den täglichen tet sich an junge japanische Wissenschaftler- gen die von ihren KollegInnen präferierten Anforderungen in der Fremde unterstützt. Innen. Ein Stipendium ermöglichst es, an Aufenthalte in den USA oder Großbritan- Aber auch Japan kann von Deutschland einer ausländischen Forschungseinrichtung nien und für die deutsche Forschergruppe lernen: Beeindruckt ist die japanische ›Aus- oder Universität eigene Forschungsprojekte um Döll. Der Arbeitsgruppe bescheinigt sie, tausch-Wissenschaftlerin‹ besonders von durchzuführen. eine »der besten Forschungsgruppen im Be- der Frauenförderung an der Goethe-Uni- Hirabayashi kam im Februar 2007 zur reich Wasserzyklus unter dem menschlichen versität und wünscht sich, dass »dieses En- AG Hydrologie des Institutes für Physische Einfl uss und Klimawandel« zu sein. gagement fortgesetzt wird und die Univer- Geographie. Parallel zu ihrer dortigen Tätig- Doch nicht alles ist einfach für die junge sitäten in Japan diesbezüglich dazulernen«. keit behielt sie ihre Stelle als wissenschaft- Forscherin, das größte Problem ist nach wie Ein Austausch mit dem Japan Society for the liche Mitarbeiterin an der Universität in Ya- vor die deutsche Sprache. Hier wünscht sich Promotion of Science-Programm ist also in manashi. Ihr derzeitiger Forschungsschwer- Hirabayashi, dass sich die deutschen Uni- jedem Falle eine lehrreiche Angelegenheit! punkt liegt auf der Beurteilung des globalen versitäten – besonders innerhalb der Ver- Judith Jördens 22 Nr. 7 I 12. November 2008 UniBibliothek Foto: Födisch

Campus Bockenheim Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Tel: 798-39205 /-39208 Im Makrofokus [email protected] www.ub.uni-frankfurt.de

Ausstellung in der Universitätsbibliothek gewährt Einblicke in die Details der Natur FB 01: Juristisches Seminar Tel: 798-23196 [email protected] atur im Makrofokus‹ – so lautet der Liebeleien unter www.jura.uni-frankfurt.de/Bibliotheken/ NTitel einer Fotoausstellung der Univer- Lederwanzen: ein Jursem/ sitätsbibliothek Johann Christian Sencken- luftiges Motiv aus Foto: Thieme berg, die dort noch bis zum 15. Januar 2009 dem Jahreskalender FB 02: Fachbereichsbibliothek Wirt- schaftswissenschaften gezeigt wird. Christa Zencke und Thomas 2009 der Universi- tätsbibliothek Tel: 798-23216 /-22217 Thieme stellen in ihrem Rahmen zwei unter- www.bibliotheken.uni-frankfurt.de/bib02/ schiedliche Sichtweisen der Makrofotografi e vor. Obwohl in beiden Fällen Natur porträ- FB 03/04: Bibliothek Gesellschafts- und tiert wird, sind doch die Arbeiten der beiden Erziehungswissenschaften (BGE) FB 3: Tel: 798-23428 Bildautoren gegensätzlich gestaltet. FB 4: Tel: 798-22007 Naturwissenschaftliche Exaktheit und www.bibliotheken.uni-frankfurt.de/bge/ Schärfe wird in der Ausstellung durch eine index.html verfremdende Weichzeichnung der jeweils vergrößerten Objekte kontrastiert. Beide FB 05: Institut für Psychologie Arten der Vergegenwärtigung verhelfen zu Arbeitsbereiche Pädagogische Psycholo- gie und Psychoanalyse einer vertieften Kenntnisnahme unserer Tel: 798-23850 /-23726 Natur, beide vermitteln je eigene Formen www.psychologie.uni-frankfurt.de/bib/in- der Ästhetik und Authentizität, beide zeigen dex.html uns Wirklichkeiten, die mit unseren bloßen könnten. Zencke und Thieme fotografi eren und ihre Arbeitsweise, enthält. Der Kalender Augen so nicht wahrgenommen werden bereits seit vielen Jahren neben ihrem Beruf ist ab sofort an der Informationstheke der FB 09: Kunstbibliothek Tel: 798-24979; www.ub.uni-frankfurt.de/ für Publikationen, machen Ausstellungen Bibliothek erhältlich und wird über auch die kunstbibliothek/kmbhome.html und haben für ihre Arbeiten Anerkennung Direktion der Bibliothek zum Selbstkosten- Noch bis 15. Januar 2009 erhalten. Während Zencke im Raum Frank- preis von 10 Euro abgegeben. Bei Postver- Campus Westend Ausstellung furt und an der Bergstraße unterwegs war, sand werden pro Versandeinheit 5 Euro Por- FB 06 bis 08, 10: Bibliothekszentrum Natur im Makrofokus fotografi erte Thieme im Bergischen und im to erhoben. Wilhelm R. Schmidt Geisteswissenschaften (BzG) Ausstellungsraum der Universitäts- Sauerland sowie in der Gegend von Rem- Infotheke im Querbau 1: Tel: 798-32500 bibliothek scheid. Infotheke im Querbau 6: Tel: 798-32653 U-Bahn-Station Bockenheimer Warte Statt eines Begleitheftes zur Ausstellung Bestellungen richten Sie bitte an: www.ub.uni-frankfurt.de/bzg/ Bockenheimer Landstraße 134-138 stellt die Bibliothek diesmal einen Bildkalen- Dr. Wilhelm R. Schmidt, Universitäts- 60325 Frankfurt bibliothek Johann Christian Senckenberg Campus Riedberg Öffnungszeiten: der im A3-Format für das Jahr 2009 her, der Bockenheimer Landstraße 134 FB 11, 13 bis 15: Bibliothekszentrum Mo bis Fr von 9 bis 17 Uhr. jeweils sechs Motive der beiden Fotokünst- 60325 Frankfurt ler, verbunden mit Informationen über sie Tel: 798-39229, Fax: 798-39062 Niederursel (BZNU) Tel: 798-29105; www.ub.uni-frankfurt.de/ bznu/bznuhome.html

Campus Niederrad FB 16: Medizinische Hauptbibliothek Zitat zu verwalten? (MedHB) Tel: 6301-5058; www.ub.uni-frankfurt.de/ Literaturverwaltung Citavi kostenlos an der Goethe-Universität medhb/medhb.html www.ub.uni-frankfurt.de ie Universitätsbibliothek hat im Sep- und Bibliothekskatalogen recherchieren, Dtember eine Campuslizenz für das ak- • mehrere Dutzend Dokumententypen pro- tuell beste Literaturverwaltungsprogramm fessionell aufnehmen, Datenbank im Fokus Foto: Födisch auf dem Markt erworben. Damit können ab • Zitate direkt aufnehmen und verwalten, Die Universitätsbibliothek organi- sofort alle Universitätsangehörigen, ob Mit- • Internetseiten, PDF- und Worddokumen- siert für Studierende und Wissen- arbeiter oder Studierende, die Vollversion te aufnehmen und Zitate durch einen Klick schaftlerInnen den campusweiten Zugriff auf zahlreiche Informations- von Citavi kostenlos benutzen. übernehmen, angebote im Internet Was kann Citavi? Citavi ist das Pro- • Arbeitsschritte planen und schließlich auch www.ub.uni-frankfurt.de/ gramm mit dem größten Funktionsumfang publizieren. banken.html bei gleichzeitig einfachster Handhabung • Das Programm unterstützt Word, Open- Die wichtigsten Angebote stellen wir und dem besten Support. Es ist geeignet Offi ce und verschiedene TeX-Editoren. in loser Folge in dieser Rubrik vor: für die ersten Schritte von Erstsemestern weisen oder beim extensiven Publizieren in Im integrierten Wissensmanager kann WISO Wissenschaften beim Umgang mit wissenschaftlicher Litera- Fachzeitschriften. man Zitate und eigene Gedanken verwal- WISO Wissenschaften vereinigt die tur und unterstützt Wissenschaftler bei der Das Programm integriert sich nahtlos in ten und in eine gegliederte Struktur bringen. führenden Datenbanken im Bereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaf- Abfassung einer tausendseitigen Habilitati- die Arbeit mit Texten. Man kann mit Citavi Diese lässt sich als Rohfassung einer wissen- ten. Über 6 Millionen Volltexte aus onsschrift mit Hunderten von Literaturver- • direkt in Tausenden von Fachdatenbanken schaftlichen Arbeit in die Textverarbeitung mehr als 340 wissenschaftlichen exportieren. Zeitschriften und 4 Millionen Litera- Durch eine sehr gute, abgestufte Hilfe ist turnachweise machen sie zu einem das Programm trotz des großen Funktions- umfassenden deutschsprachigen Informationsveranstaltungen in der Universitätsbibliothek Angebot. Hinzu kommen gut 60 Mil- umfangs einfach zu bedienen. Und falls man lionen Zeitungsartikel und etwa 34 • Einführung in die Benutzung der UB dennoch einmal nicht weiterwissen sollte, Millionen Informationen zu einzel- • Fernleihe erhält man durch den Support sehr schnell nen Unternehmen. Somit fi nden sich • Überblick Elektronische Ressourcen hier alle relevanten Inhalte für be- • Nutzung von Datenbanken persönliche Unterstützung. Informationen zur Installation und zur triebs- und volkswirtschaftliche so- Termine und Anmeldung bei der Info der UB (Campus Bockenheim): wie sozialwissenschaftliche For- Anforderung Ihres persönlichen Lizenz- Tel: 798-39205 /-39208, [email protected] schung und Lehre. www.ub.uni-frankfurt.de/benutzung/literatursuche.html schlüssels fi nden Sie unter uni-frankfurt. Hartmut Bergenthum de/citavi. Patrick Hilt 23 UniAlumni Nr. 7 I 12. November 2008

Alumni im Profi l Fragen an Annelise von Versen

nneliese von Versen (Jahrgang 1919) stu- ßeren Veranstaltung wie die kann. Und für die Studierenden? Schlampig Adierte an der Goethe-Universität vor 1939 Club-Feste hatten wir in der Villa und unzuverlässig dürfen sie nicht sein. Viel- vier Semester und dann wieder ab 1946 Eng- Bonn. leicht sollten die Studierenden von heute ih- Foto: Dettmar An diesem Abend lisch, Französisch und Germanistik auf Lehr- re Möglichkeit, studieren zu können, wieder amt und wirkte im ›Collegium Studentischer vergaßen wir unsere Wo wohnten Sie während mehr als Geschenk betrachten! Eine Universi- Club‹ mit, einem 1947 gegründeten Zusam- Sorgen, es wurde Ihres Studiums? tät soll ihren Studierenden vielfältiges Wissen menschluss von Studierenden. Sie ist seit 55 getanzt und es gab ein Wir waren froh, dass wir über- bieten und sie zum Lernen motivieren. Außer- Jahren verheiratet und hat zwei Kinder. ›Festessen‹ – Erbsen- haupt wohnen konnten! Nach dem ist es wichtig, dass sich die Universität den suppe mit Würstchen! der totalen Ausbombung 1944 modernen Herausforderungen im Zusammen- Welche Bedeutung hatte Ihre Studienzeit wohnten meine Eltern und ich leben der verschiedenen Kulturen stellt, zum für Sie aus heutiger Sicht? zwei Jahre in Niederbayern und Beispiel im Rahmen eines Studium generale. Nach dem Krieg überhaupt studieren zu von 1946 bis 1950 in Untermiete können, in einem völlig ausgebombten Frank- Club‹ (CSC), in dem wir Veranstaltungen und bei Verwandten. Was würden Sie heutigen Studierenden furt, war ein großes Geschenk. Ich bekam die Reisen organisierten. Und das wirklich Schö- raten, um berufl ich erfolgreich zu sein? Möglichkeit, mein vor dem Krieg begonnenes ne ist: Auch heute treffen wir uns noch und Was war Ihr wichtigster akademischer Um berufl ich erfolgreich zu sein, sollte Studium zu beenden. Wir waren alle rich- haben 2007 unseren 60. Jahrestag der Grün- oder berufl icher Erfolg? man vermitteln und auf andere zugehen kön- tig ›ausgehungert‹ nach den Kriegsjahren, dung gefeiert. Mein Abschluss war sehr wichtig, auch nen – und das ist keine Eigenschaft, die nur schließlich sah man ja immer nur Trümmer, weil ich ihn nicht ganz ohne Probleme ge- angehende Lehrererinnen und Lehrer mit- und dann wieder studieren zu können war Was war Ihre liebste Freizeitbeschäfti- schafft habe – im Lehramt musste man Philo- bringen sollten! lebensprägend! gung während des Studiums? sophie belegen und das lag mir nun gar nicht. Ich glaube, der CSC und die Veranstal- Deshalb bin ich bei der ersten Prüfung auch Wenn Sie einen anderen Beruf gewählt Welches Ereignis Ihrer Studienzeit ist Ih- tungen, die wir dort geplant haben, waren durchgefallen, aber mit ein wenig Nachhilfe hätten – wofür hätten Sie sich entschie- nen in besonderer Erinnerung geblieben? meine liebste Freizeitbeschäftigung während ging es dann im zweiten Anlauf gut! Das Re- den? Eines der prägenden Ereignisse war si- des Studiums. Beispielsweise hatten wir auch ferendariat an der Frankfurter Elisabethen- Ich denke, die Anforderungen an Lehr- cherlich der 1. Universitätsball, den ich mit- Vorträge von und Theodor Schule gut abzuschließen war wichtig, vor kräfte sind heute andere als zu meiner Zeit, organisiert habe. Der Ball fand im Palmengar- W. Adorno. allem weil mir Unterrichten sehr viel Freude aber ich würde dennoch wieder etwas studie- ten statt, obwohl dieser von den Amerikanern gemacht hat! ren, wo ich die Möglichkeit habe, Wissen zu besetzt war, aber durch gute Beziehungen un- Wo trafen Sie sich mit Ihren Kommilito- vermitteln. seres Rektors Hallstein wurde er uns freigege- nInnen außerhalb der Universitäts-Veran- Welche Eigenschaften sollten Hochschul- ben. An diesem Abend vergaßen wir unsere staltungen? lehrer beziehungsweise Studierende mit- Wie lautet heute Ihr Wahlspruch oder Ar- Sorgen, es wurde getanzt und es gab ein ›Fest- Mit dem CSC haben wir uns immer in bringen? beitsmotto? essen‹ – Erbsensuppe mit Würstchen! In Folge einem kleinen, doch benutzbaren Raum im Für einen Hochschullehrer ist es am wich- Ein Lebensmotto? Nein, so etwas brauche gründeten wir das ›Collegium Studentischer Keller der Mensa getroffen und unsere grö- tigsten, dass er sein Wissen gut vermitteln ich nicht! kw

neue bücher impressum

lexander Mitscherlich, der im September ass der Umgang mit Wissen auch außer- er aktuelle Strüngmann Forum Report UniReport. Zeitung der A2008 hundert Jahre alt geworden wäre, Dhalb von Bildungs- und Erziehungssituati- Ddes FIAS beleuchtet die menschliche Goethe-Universität Frankfurt am Main gehörte zu den prägenden Intellektuellen der onen in hohem Maße pädagogisch strukturiert Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, wobei Herausgeber Der Präsident der Goethe-Universität frühen Bundesrepublik. Als Mediziner und ist und den Regeln pädagogischer Kommuni- aktuelle Erkenntnisse über den Freien Wil- Frankfurt am Main • V.i.S.d.P. Dr. Olaf Kaltenborn (ok) Wissenschaftler trug er dazu bei, die Psycho- kation folgt, zeigt eine neu erschienene Studie. len als Herausforderung für die traditionellen Redaktion Stephan M. Hübner (hü), huebner@pvw. uni-frankfurt.de; Elke Födisch (Bildredaktion), fo- somatik und die Psychoanalyse im Nachkriegs- Sie untersuchte den Umgang mit Wissen in Erklärungsansätze thematisiert werden. Die [email protected]. Assistenz: Katharina deutschland institutionell zu verankern. Als modernen Gesellschaften am Beispiel eines Kontrolle des Bewusstseins befähigt Entschei- Wagner (kw), [email protected]. Ab- Publizist traf er nach dem Unternehmens und dungsträger, Routinen teilung Marketing und Kommunikation, Sencken- Ende der Adenauer-Ära eines Vereins. zu überwinden, Wil- berganlage 31, 60325 Frankfurt am Main. Tel: (069) 798-23753/-23819/-22472, Fax: (069) 798-28530, unire- mit seinen Bestsellern Das dabei einge- lensstärke auszubilden, [email protected], www.goethe-universitaet.de ›Medizin ohne Mensch- setzte Wissen reicht von innovative Lösungen zu Freie Mitarbeit Daniela Halder (dh), Stephanie C. lichkeit‹, ›Auf dem Weg pädagogischem Wis- fi nden und im Kollektiv Mayer (scm), Beate Meichsner (bm), Tobias Röben (trö), Thomas J. Schmidt (tjs), Almuth Siefert (as), zur vaterlosen Gesell- sen im engeren Sinn zu entscheiden. Gleich- Michael Patrick Wichert (mpw) schaft‹, ›Die Unwirtlich- bis zu einem lebens- zeitig ist die menschliche Anzeigenverwaltung CampuService, Birgit Wollen- keit unserer Städte‹ und weltlich und berufl ich Fähigkeit zur angemes- weber, Rossertstr. 2, 60323 Frankfurt am Main, Tel: ›Die Unfähigkeit zu trau- entgrenzten Kommu- senen Verarbeitung von (069) 715857-15; Fax: (069) 715857-10, bw@uni-frank- furt.campuservice.de ern‹ neuralgische Punkte. nikationswissen. Als Informationen diversen Gestaltung Jutta Schneider, Basaltstr. 21, 60487 Und als öffentlicher Intellektueller entwickelte Gründe für die Universalisierung des Pädago- Beschränkungen und Zwängen unterworfen. Frankfurt am Main Korrektorat Hartmann Nagel Art er sich aus dem antidemokratischen Milieu der gischen nennen die Autoren den gesteigerten Der Report erforscht individuelle und kollek- & Consulting, August-Siebert-Str. 12, 60323 Frankfurt am Main Druck Druckzentrum Neu-Isenburg, Rathe- Weimarer Republik heraus zu einem streit- Druck zur kontinuierlichen Wissenserweite- tive Strategien der Entscheidungsfi ndung und -0naustr. 29-31, 63263 Neu-Isenburg Vertrieb HRZ baren Demokraten, der mit Leidenschaft zu rung und die Bereitschaft zur persönlichen geht dabei bewusst über Konzepte der Ratio- Druckzentrum der Universität, Senckenberganlage den brennenden Problemen der Zeit Stellung Veränderung. Die Erfüllung dieser Verände- nal Choice Theorie hinaus, um so adäquatere 31, 60325 Frankfurt am Main. Tel: (069) 798-23111 bezog. Timo Hoyer verfolgt den Werdegang rungserwartungen soll jedoch nicht dem Zu- Modelle menschlicher Entscheidungsprozesse Der UniReport ist unentgeltlich. Für die Mitglieder von Deutschlands bekanntestem Psychoana- fall individueller Entscheidungen überlassen zu entwickeln. Dadurch gelingt es, die Dis- der VFF ist der Versandpreis im Mitgliedsbeitrag ent- lytiker von der Kindheit an bis zu dessen Tod werden, sondern durch gezielte pädagogische kussion um die Ebene sozialer Probleme zu halten. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben 1982. Das Porträt von Mitscherlichs intellek- Kommunikation begleitet werden. Eine Stu- erweitern und die Entwicklung von besseren nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers und der Redaktion wieder. tueller Entwicklung, seines wissenschaftlichen die, erschienen in zwei Bänden, für alle, die institutionellen Interventionsmöglichkeiten Der UniReport erscheint in der Regel acht Mal pro Wirkens und seines gesellschaftlichen Enga- der Wissensgesellschaft positiv und dennoch zu beleuchten. Jahr mit Ausnahme der Semesterferien. Die Aufl age gements ist zugleich das Porträt einer Epoche. kritisch begegnen wollen. Prof. Wolf Singer ist Vorstand des Frank- von 17.500 Exemplaren wird an die Mitglieder der Hoyer wertet zahlreiche erstmals veröffent- Prof. Jochen Kade lehrt am Institut für furt Institute for Advanced Studies (FIAS) und Universität Frankfurt verteilt. Für unverlangt eingesandte Artikel und Fotos wird lichte Quellen und Abbildungen aus. Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung. Direktor des Max-Planck-Instituts für Hirnfor- keine Gewähr übernommen. Die Redaktion behält Priv. Doz. Timo Hoyer ist Mitarbeiter am schung. sich Kürzungen und Angleichungen an redaktionelle Standards vor. Siegmund-Freud-Institut in Frankfurt. Jochen Kade u. a. Umgang mit Wissen Wolf Singer u. a. Timo Hoyer Recherchen zur Empirie des Better Than Conscious? Der nächste UniReport (8/2008) Im Getümmel der Welt Pädagogischen (2 Bände). Decision Making, the Human Mind, Alexander Mitscherlich – ein Porträt Barbara Budrich Verlag 2007, and Implications For Institutions erscheint am 17. Dezember 2008. Vandenhoeck und Ruprecht 2008, 472 (Bd.1) und 368 Seiten (Bd. 2) Strüngmann Forum Reports 2008, Redaktionsschluss ist der 623 Seiten. Geb. 39,90 Euro Broschiert, jeweils 36 Euro 456 Seiten. Geb. 31,99 Euro 28. November 2008. ISBN 978-35225404089 ISBN 978-3866490529 ISBN 978-0262195805 24 Nr. 7 I 12. November 2008 UniFreunde

Erfreuliche Entwicklungen Die Mitgliederversammlung 2008 der VFF

m 23. Oktober fand die diesjährige Mit- ler, der außerhalb unseres Sonnensystems Aerogel, einer Art Glasschaum, in dem sie VFF Aktuell Agliederversammlung der Vereinigung entstandenes Material der STARDUST-Mis- eingefangen wurden. Nach den winzigen in- Per E-Mail informieren wir unsere Mitglieder von Freunden und Förderern der Johann sion der NASA analysiert: Anfang des Jahres terstellaren Partikeln wurde in den letzten schnell und aktuell über interessante Veran- staltungen an der Universität. Wolfgang Goethe-Universität statt. Vor- gelang der NASA das erste Herausschneiden zwei Jahren von über 25.000 Laien und Spe- Schöner Nebeneffekt: Es entstehen dabei standsvorsitzender Hilmar Kopper, Schatz- von Einschlagspuren aus dem interstellaren zialisten, den sogenannten ›Stardustern‹ per keine Portokosten. Wenn Sie noch keine meister Dr. Sönke Bästlein und Geschäftsfüh- Container der STARDUST-Mission. Die hoch Internetmikroskop (STARDUST@home) in E-Mail-Einladung von uns erhalten haben, rer Alexander Trog erläuterten die Finanzen mühsamer Kleinarbeit gesucht. Aus den Par- teilen Sie uns Ihre E-Mail-Adresse bitte mit: und die Tätigkeit der Vereinigung im Jahr tikeln erhoffen sich die Forscher neue Ein- [email protected] 2007 und in den ersten Monaten des Jahres blicke in die Grundbausteine unseres Son- VFF Termine Foto: Sperber 2008. Trog berichtete dabei auch über die nensystems und eine Antwort auf die Frage, 17. November 2008, 17 Uhr positive Entwicklung der Stiftung pro uni- ob aus den Tiefen des Weltalls organische FIAS, Ruth-Moufang-Straße 1, Campus versitate: Ihr Vermögen stieg im letzten Jahr Verbindungen zu uns gelangen, welche die Riedberg. Verleihung des Rolf Sammet- von drei auf vier Millionen Euro. Grundlage für die Bildung von Leben überall Preises an Prof. Dr. Peter Walter, Howard Den Ausführungen schlossen sich die in der Galaxie schaffen könnten. Hughes Medical Institute und University of California, San Francisco. Entlastung des Vorstandes und des Kurato- Für die Voruntersuchungen hat die NA- Auch zum anschließenden Empfang sind riums sowie die Wahl der KPMG zum Rech- VFF-Jahresgabe: eine Künstlerfotografi e SA einen Zeitraum von drei Jahren einge- alle Mitglieder herzlich eingeladen. nungsprüfer für das Jahr 2008 an. Sieben plant. Ein relativ kleines Forscherteam wur- 14. März 2009, 10 Uhr Vorstandsmitglieder, deren Amtszeit mit der empfi ndlichen Proben konnten bei der Eu- de zusammengestellt, um die Arbeiten an und Ludwig Darmstaedter- diesjährigen Mitgliederversammlung aus- ropean Synchroton Radiation Facility ESRF dem einzigartigen Material durchzuführen. Preisverleihung, Paulskirche, Frankfurt am lief, erklärten sich zu einer weiteren Amts- in Grenoble (Frankreich) unter dem dortigen Mit ins Boot geholt wurde erneut das Team Main zeit bis 2011 bereit und wurden von der Supermikroskop von einem deutsch-bel- um Brenker, der mit seinen belgischen Kol- 2. Juli 2009, 16 Uhr Mitgliederversammlung wieder gewählt: gischen Wissenschaftlerteam unter Brenkers legen Laszlo Vincze und Bart Vekemans (Uni- Akademische Feier, Campus Westend, Renate von Metzler, Dr. Sönke Bästlein, Leitung untersucht werden. versität Ghent) schon erfolgreich die Partikel Casino, Raum 1.801 Alexander Demuth, Dr. Thomas Gauly, Prof. Der Container, die STARDUST-Kapsel, des Kometen Wild 2 vermessen konnte. 15. Oktober 2009, 17 Uhr Heinz Hänel, Prof. Hans-Jürgen Hellwig und war bereits vor knapp zwei Jahren in der Nach dem Vortrag gab es im Foyer einen Mitgliederversammlung, Campus Westend, Bernhard Walter. Wüste von Utah gelandet. Die Doppelmissi- Empfang, während dem auch eine Ausstel- Casino, Raum 1.801 Zum Abschluss wartete die Vereinigung on brachte Proben des Kometen Wild 2 und lung von Arbeiten junger Kunstpädagog- VFF Kontakt auch in diesem Jahr mit einem interessanten Partikel eines durch unser Sonnensystem Innen gezeigt wurde; die Künstler selbst Geschäftsstelle der VFF: Vortrag für ihre Mitglieder auf: ›STARDUST: ziehenden Materiestromes mit sich. Bisher standen bei Fragen zur Verfügung. Das Werk Alexander Trog / Petra Rösener Sternenstaub im Labor der Goethe-Universi- wurde aber nur der Kometenstaub wissen- eines dieser Künstler, eine Fotografi e von Tel: (069) 910-47801; Fax: (069) 910-48700 tät‹ von Prof. Frank E. Brenker. Brenker, Hei- schaftlich untersucht. Die ›echten‹ Sternen- Thomas Sperber, wurde mit der Einladung [email protected] senberg-Professor am Institut für Geowissen- staubpartikel, die sogenannten interstella- zur Jahreshauptversammlung als Jahres- Kontaktstelle in der Universität schaften, ist der weltweit erste Wissenschaft- ren Körner, schlummerten noch sicher im gabe an die Mitglieder versandt. Petra Rösener Lucia Lentes, Vereinigung von Freunden und Förderern der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Postfach 11 19 32 60054 Frankfurt, Tel: 798-28285 Fax: 798-28530, [email protected] Eine für alle oder alle für eine? Für Förderanträge: Beate Braungart, Tel: 798-28047 Soziale Regulation des Brutwärmens bei Honigbienen [email protected] www.muk.uni-frankfurt.de/ kfa/vff/index.html oziale Insekten werden zu den an Viel- beiterinnen in einer kleinen Bienengruppe Sfalt und Individuenzahl erfolgreichsten berührungs- und störungsfrei erfasst und so Lebewesen der Erde gerechnet. Der Schlüs- die am Brutwärmen beteiligten Bienen iden- sel zu ihrem Erfolg und ihr besonderer Reiz Foto: Dettmar tifi ziert werden. als biologisches Untersuchungsobjekt lie- Der wärmende Effekt auf die Bienenbrut gen in der engen Kooperation von vielen wird gleichzeitig mit einem an der Universi- Tausenden Individuen. Die Frage, wie die tät Halle-Wittenberg entwickelten Tempera- Tätigkeiten in einer Kolonie so aufeinander tur-Multiplexer erfasst, dessen Anschaffung abgestimmt werden, dass sich eine sinnvolle von der VFF ermöglicht wurde. Hierbei wer- Gesamtorganisation ergibt, faszinierte schon den Temperatursensoren von der Rückseite Aristoteles. Die Aufklärung des Sozialverhal- her in die Brutwabe bis in die Nähe der zu tens in einer Insektenkolonie kann über den messenden, vorderseitigen Brutzellen ein- Faszinierte schon Aristoteles: Die Kommu- zoologischen Aspekt hinaus einen wesent- nikation im Bienenstaat, in der Mitte (mit geführt. Die graphische Darstellung dieser lichen Beitrag zum Verständnis der Grundla- Punkt) die Königin Messwerte ergibt ein sehr genaues Bild der gen erfolgreichen sozialen Handelns leisten. Temperaturverteilung und ermöglicht, das Ein Bienenvolk besteht aus vielen tau- Das Brutwärmen fi ndet durch aktive Abgabe Temperaturspektrum der Brutwabe über send Arbeiterinnen, einer Königin, und von Körperwärme auf die Zelloberfl äche der die ganze Brutfl äche hinweg differenziert in mehreren hundert männlichen Drohnen. verdeckelten Brutzellen statt. Dafür erhöhen seinem zeitlichen Verlauf zu erfassen. Die-

Um sein optimales Funktionieren zu ge- die Bienenarbeiterinnen durch Aktivierung ser Versuchsaufbau ermöglicht erstmals, die Foto: Dettmar währleisten, müssen zahlreiche Aufgaben im der Flugmuskulatur ihre Körpertemperatur Anzahl der wärmenden Bienen und deren »Nach 23 Semestern Kunstge- Stock von den Bienenarbeiterinnen erledigt und drücken zur Übertragung der Wärme jeweilige Heizleistung mit den Fluktuationen schichte bei Harald Keller, dem wir werden. Hierzu ist eine exakte Koordination ihre Brust auf die Zelldeckel. der Bruttemperatur in Beziehung zu setzen den Begriff ›Kunstlandschaft‹ ver- und Abstimmung zwischen den Tätigkeiten In meinem Projekt werden die Beiträge und so Einsichten in die Regulationsdynamik danken, unterstütze ich die Goethe- der einzelnen Arbeitenrinnen und der jeweils der einzelnen Arbeiterinnen zum Brutwär- des Brutwärmens zu erhalten. Universität mit Freude in dankbarer zu erbringenden Gruppenleistung erforder- men individuell erfasst und zu der hierbei Weiter eröffnet sich die Möglichkeit, die Erinnerung durch meine Mitglied- lich, für deren Untersuchung die Aufgabe des erzeugten Bruttemperatur über eine Wa- individuellen Beteiligungen der einzelnen schaft. Besonders dankbar bin ich Brutwärmens besonders geeignet ist. benfl äche hin in Beziehung gesetzt. Hierzu Tiere im Detail zu analysieren und die Rolle für die Rückführung zur guten, alten Bienenlarven werden in den Brutzellen werden die Leistungen der Arbeiterinnen genetischer Unterschiede zu ermitteln. Dies Stiftungsuniversität, als die sie ge- der Bienenwaben aufgezogen und vor der mit dem Verfahren der Infrarot-Thermogra- kann einerseits dazu dienen, die biologischen gründet wurde von berühmten Verpuppung mit einem Zelldeckel einge- fi e individuell erfasst. Bei diesem modernen Abläufe während des Brutwärmens expe- Frankfurter Mäzenen, denen wir nie schlossen. Für die gesunde Entwicklung der Verfahren wird die für das menschliche Auge rimentell weiter aufzuklären, andererseits genug dankbar sein können.« Puppen muss hierbei ein enger Temperatur- unsichtbare Wärmestrahlung eines Körpers dazu, diese Erkenntnisse auf bereits vorhan- bereich um 35 °C eingehalten werden, an- mit speziellen Kameras sichtbar gemacht. dene Modellvorstellungen zur Regulation Knuth Günther, Mitglied der VFF und sonsten kommt es zu Entwicklungsstörun- Damit können die Körpertemperaturen der der sozialen Arbeitsteilung in einer Bienen- Vorsitzender der TafelKulturStiftung gen oder sogar zum Absterben der Larven. auf der Brutwabe befi ndlichen Bienenar- kolonie zu übertragen. Julia Lein 25 UniMenschen Nr. 7 I 12. November 2008

Gestorben Gestorben Pensioniert Rainer Klinke Ruxandra Sireteanu Christian Ridil

m 8. September starb Rainer Klinke nach kurzer, schwe- öllig unerwartet starb am 1. September Prof. Ruxandra m Oktober 2008 trat Universitätsmusikdirektor Christian Arer Krankheit. Die Hörforschung hat mit ihm einen VSireteanu an den schweren Folgen eines tragischen Un- IRidil in den Ruhestand. Bereits während seiner Schulzeit außergewöhnlichen Physiologen und engagierten Hoch- falls. Die Goethe-Universität Frankfurt verliert mit ihr eine am Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen begann schullehrer verloren. Klinke wurde 1936 in Landsberg bedeutende Wissenschaftlerin, die seit 1999 als Professorin er mit Kompositionen und Dirigaten. Nach dem Studium (Oberschlesien) geboren. Nach der Vertreibung am Ende des am Institut für Psychologie die Abteilung für Physiologische der Komposition bei Prof. Günter Bialas in München, ei- zweiten Weltkriegs wuchs er in Forchheim (Bayern) auf. Er Psychologie/Biopsychologie geleitet hat. ner Anstellung als Pädagoge am Justus-Liebig-Gymnasium studierte Medizin in Erlangen, Wien und Heidelberg sowie Sireteanu wurde am 19. September 1945 in Rumänien in Augsburg und dem Studium der Musikwissenschaften, Mathematik in Heidelberg und wurde 1960 zum Dr. med. pro- geboren. Ihre wissenschaftlichen Qualifi kationen erzielte sie kam Ridil 1986 an die Universität Frankfurt. Hier setzte er moviert. Nach klinischer Tätigkeit in Heidelberg und Schwä- an den Universitäten Bukarest (Master of Science in Phy- sich neben seiner Lehre vor allem für den Aufbau und die bisch Hall entschied er sich für die Grundlagenforschung, sik, 1968) Pisa (Promotion in Biophysik, 1976) und Mainz Neuorganisation der hochschulöffentlichen Universitätsmu- arbeitete an der Universität Erlangen und der Freien Univer- (Habilitation in Zoologie, 1990). Im Jahr 1984 kam sie sik ein. 1987 gründete er den Kammerchor. Seine Arbeit sität Berlin und wurde dort 1971, nach Frankfurt und war zunächst für das musikalische Leben an der nach seiner Habilitation, zum Pro- am Max-Planck-Institut für Hirn- Goethe-Universität war so erfolg- fessor für Physiologie ernannt. 1977 forschung beschäftigt. Ihre beson- reich, dass er im Wintersemester Foto: Privat Foto: Privat

nahm Klinke den Ruf an die Goethe- deren Forschungsinteressen galten Foto: Dettmart 1993/1994 die bis dahin drei Uni- Universität an. Dieser blieb er bis zu dem visuellen System und den vi- versitätskonzerte pro Jahr auf fünf, seiner Emeritierung 2004 treu: Als suellen Funktionen. In diesem Be- und 2006 sogar auf sechs Konzerte Leiter des Instituts für Sinnes- und reich war sie eine ausgewiesene, erweitern konnte. Das große Inter- Neurophysiologie, als Direktor des international anerkannte Exper- esse des Publikums füllt auch nach Zentrums der Physiologie sowie als tin. Die Professur für Physiologische dieser Aufstockung noch regelmä- Initiator und Sprecher der Sonder- Psychologie/Biopsychologie an der ßig die Säle. 1994 wurde Ridil zum forschungsbereiche 45 und 269. Goethe-Universität wurde eigens Universitätsmusikdirektor ernannt – Klinke wurde durch viele bedeutende Entdeckungen auf für sie geschaffen und durch einen Kooperationsvertrag mit eine Ehrung, die zuvor 32 Jahre lang nicht mehr ausgespro- dem Gebiet der Hörforschung bekannt. Bereits in Erlangen dem Max-Planck-Institut für Hirnforschung verbunden. chen worden war. beobachtete er, dass das Auslassen eines einzelnen senso- Noch vor wenigen Wochen konnte Sireteanu einen Bei seiner Lehre schätzt Ridil vor allem die multikultu- rischen Stimulus innerhalb einer regelmäßigen Serie eine überragenden wissenschaftlichen Erfolg verbuchen: die Be- relle Struktur der Studierenden. »Die Arbeit mit den jungen spezifi sche neuronale Antwort evozierte. Das Auftreten eines willigung des LOEWE-Zentrums IDeA (›Individual Deve- Leuten, die so unterschiedliche Ansätze mitbringen, hat mir Potentials durch Auslassen eines Stimulus war damals eine lopment and Adaptive Education of Children at Risk‹) aus sehr viel Spaß gemacht«, resümiert er. Ridil wird seine Semi- Überraschung. Heute gehört dieses Konzept zum Standardre- den Geldern der Exzellenzinitiative des Landes Hessen. Als nare zur Harmonielehre noch einige Semester weiter halten. pertoire der Neurowissenschaften. In Frankfurt erweiterte er Mit-Antragstellerin hat sie entscheidend zu diesem hervor- Auch entsteht gegenwärtig eine weitere CD mit den Frauen seine Forschungsinteressen erheblich. Zu diesen zählten un- ragenden Erfolg beigetragen, eine der vier Forschungssäulen des Kammerchores der Goethe-Universität mit Werken von ter anderem die vergleichende Physiologie des auditorischen ist eng mit ihrem Namen verknüpft. Christian Lahusen. Diese soll im kommenden Frühjahr er- Systems, die Cochlea-Mechanik, Rezeptorzellen, elektrische Wir werden unserer geschätzten Kollegin ein ehrendes scheinen. Ansonsten möchte sich Ridil in seinem Ruhestand Reizung und Cochlea-Implantate sowie die Plastizität des zen- Andenken bewahren und versuchen, die Ideen, die sie uns vor allem der Komposition und seinem liebsten Hobby, dem tralen auditorischen Systems. hinterlassen hat, so gut es gelingt weiterzudenken. Kochen, widmen. Er freue sich darauf, in Zukunft »vielleicht Als Wissenschaftler ermutigte Klinke seine Mitarbeiter, Helfried Moosbrugger und Andreas Gold ein bisschen weniger Stress um die Ohren zu haben«. as stets eigene Wege und Ideen zu verfolgen. Als Hochschul- lehrer gab er sein großes Wissen mit Freude in Vorlesungen, Seminaren, Praktika und Lehrbüchern weiter. Die letzte Emeritiert Ausgabe seines weltweit erfolgreichen Physiologie-Lehr- buchs lag ihm sehr am Herzen und beschäftigte ihn bis zu- Manfred Weiss personalia letzt. Klinke hinterlässt seine Frau Anneliese, zwei Kinder und zwei Enkelkinder. Jean Smolders it Manfred Weiss verliert der Fachbereich Rechts- 25-jähriges Dienstjubiläum Mwissenschaft einen seiner hoch renommierten Wis- Dr. Ute Bar, Fachbereich Biochemie, Chemie und Pharmazie senschaftler und außerordentlichen Lehrer. Für viele heute Astrid Post, Universitätsbibliothek Prof. Annegret Starzinski-Powitz, Fachbereich Biowissen- – nicht nur in Frankfurt – im Arbeitsrecht tätige Anwälte Gestorben schaften und Richter waren seine Lehrveranstaltungen dauerhaft Jörg Kummer prägend. Weiss studierte von 1960 bis 1964 in Berlin und Preise und Ehrungen Freiburg und verbrachte anschließend einen einjährigen Dr. Robert Berger, FIAS-Fellow, wurde auf dem 44. Sympo- m 30. August starb Prof. Jörg Kummer im Alter von 82 Forschungsaufenthalt an der University of California in Ber- sium für Theoretische Chemie in Ramsau mit dem Hell- AJahren. Das Institut für Angewandte Physik und der keley. Zurück in Deutschland war mann-Preis 2008 ausgezeichnet. Er erhielt die Auszeichnung für seine richtungsweisenden Arbeiten zur elektroschwa- Fachbereich Physik verlieren mit ihm einen hochgeschätzten, er zunächst bis 1972 als wissen- chen Quantenchemie und zu fundamentalen Eigenschaften äußerst engagierten und liebenswürdigen Forscher und Hoch- schaftlicher Mitarbeiter und Dozent chiraler Moleküle. Der Hellmann-Preis wird von der Arbeits- schullehrer. Nach dem Studium der Physik an der Universität Foto: Födisch an den juristischen Fachbereichen gemeinschaft Theoretische Chemie verliehen. Es dürfte sich Mainz, der Purdue-Universität in West-Lafayette (USA) und in Gießen und in Frankfurt tätig. dabei um die wichtigste Auszeichnung für jüngere Wissen- an der Goethe-Universität Frankfurt erlangte Kummer unter 1974 wurde er nach Hamburg an schaftler der Theoretischen Chemie im deutschsprachigen der Betreuung Hermann Dänzers 1953 das Diplom in Physik den neu gegründeten Fachbereich Raum handeln. und daran anschließend im Jahr 1960 den Dr. phil. nat. mit Rechtswissenschaft II berufen. Dr. Petra Maas hat den Forschungs-Förderungspreis des einer Dissertation über ›Hochaufl ösende Kernresonanz-Spek- Drei Jahre später folgt er dem Ruf Frobenius Instituts erhalten. Gewürdigt wurde damit ihre trometer‹. 1972 habilitierte er sich mit der Schrift ›Mikro- der Goethe-Universität, der er bis Arbeit ›The cultural context of biodiversity conservation. wellendiagnostik an Flammen- und Lichtbogenplasmen‹. In zu seiner Emeritierung treu blieb Ethnographic explorations at the interface of the seen and demselben Jahr erlangte Kummer auch die Ernennung zum – nicht zuletzt, weil sie ihm ein ideales Umfeld für sein the unseen dimensions of indigenous knowledge among Professor an der Goethe-Universität. Im Laufe seines Wirkens Forschungsgebiet bot. the Q’eqchi’ communities in Alta Verapaz, Guatemala‹. Ne- ben dem Anliegen einer möglichst umfassenden Dokumen- als Hochschullehrer hat Kummer insbesondere die Lehrver- Bereits Anfang der 80er-Jahre hatte Weiss die Bedeu- tation von lokalem Agrarwissen der Q’echi’ bezogen sich anstaltung Elektronik für Physiker in zwei Vorlesungsteilen tung der Rechtsvergleichung sowie des internationalen und die Schwerpunkte der Untersuchung auf die kulturelle Kon- und einem Praktikum entwickelt und aufgebaut. Besondere des europäischen Arbeitsrechts für das nationale Recht er- struktion von Natur, die Beziehung von Ökologie und Religi- Verdienste hat er sich in der Ausbildung von Informatik- kannt. Seine wissenschaftlichen Publikationen auf diesem on und die Auswirkung kosmologischer Prinzipien auf die Studierenden erworben, die er an die Elektronik heranführ- Gebiet und sein rhetorisches Talent zogen und ziehen eine Produktionsmethoden. te. Kummer hat über mehr als 20 Jahre das physikalische Fülle an Einladungen zu Vorträgen, Summer Schools und Dr. Tanja Stepanchuk ist Trägerin des ersten Marketing & Kolloquium betreut und organisiert. Noch länger hat er die Gastprofessuren an renommierte Universitäten im europä- Sales Awards der Unternehmensberatung McKinsey & Schülervorlesung des Physikalischen Vereins betreut – für ischen und außereuropäischen Ausland nach sich. Die da- Company. Die 30-Jährige erhielt die mit 5.000 Euro dotierte die SchülerInnen eine Weiterbildungsveranstaltung, für den bei gewonnenen Erfahrungen und Einsichten bereicherten Auszeichnung für ihre Arbeiten im Bereich des Suchma- Fachbereich Physik ein Instrument, um das Interesse für die seinen Unterricht in Frankfurt und machten ihn zugleich zu schinenmarketings. Stepanchuk studierte in Kiew und Physik zu wecken und zu fördern. einem gefragten Gesprächspartner der EG-Kommission und Dnipropetrowsk, wurde zum Thema ›Algorithms for solving Die Persönlichkeit Kummers wird aber erst dann angemes- der Internationale Arbeitsorganisation, in deren Auftrag er the classes of optimization problems reduced to the optimal set partitioning problems‹ promoviert und ist seit fast drei sen dargestellt, wenn man auf seine Neigung zur Musik ein- so manche ausländische Regierung bei der Weiterentwick- Jahren wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für geht. Daraus erwuchs sein Interesse für die Physik der Musik- lung ihres Arbeitsrechts beriet. 2005 erhielt er den Ehren- Electronic Commerce von Prof. Bernd Skiera und dem instrumente, die neben wissenschaftlichen Publikationen zu doktor der Central European University, Budapest, und 2006 E-Finance Lab. einer entsprechenden Vorlesung und zu einem vielbeachteten die Ehrendoktorwürde der Universität Lima. Experimentalvortrag zur ›Physik der Geige‹ führte. Arild Lacroix Marlene Schmidt & Achim Seifert 26 Nr. 7 I 12. November 2008 UniMenschen

Neu berufen Neu berufen Neu berufen Reinhard Wolf Johannes Eble Eva Herrmann

einhard Wolf (geb. 1960) ist seit April 2008 Professor für um 1. April ist Prof. Johannes Eble als Leiter des Schwer- eit 1. Mai ist Eva Herrmann Professorin für Biostatistik und RPolitikwissenschaft am Fachbereich Gesellschaftswissen- Zpunktes ›Vaskuläre Matrixbiologie‹ ans Zentrum für Mo- Smathematische Modellierung am Fachbereich Medizin. schaften. Im Institut für Politikwissenschaft ist er vor allem lekulare Medizin berufen worden. Der Biochemiker studierte Herrmann studierte Mathematik an der Technischen Univer- zuständig für Weltordnungsfragen, Theorien der internatio- in Tübingen und wurde am Max-Planck-Institut für Bioche- sität (TU) Darmstadt und wurde dort auch promoviert. Nach nalen Beziehungen und amerikanische Außenpolitik. mie in Martinsried promoviert. Sein Forschungsgebiet ist das Stationen als wissenschaftliche Mitarbeiterin beziehungswei- Reinhard Wolf hat an der Ludwig-Maximilians-Univer- Bindegewebe, insbesondere interessiert er sich dafür, wie se Assistentin an der TU Darmstadt und den Universitäten sität München Politikwissenschaft, neuere Geschichte und Informationen zwischen dem Bindegewebe und den damit Regensburg, Heidelberg und Frankfurt habilitierte sie sich im Philosophie studiert. Anschließend wurde er an der Freien interagierenden Zellen ausgetauscht werden. Denn die or- Jahr 2000, vertrat zeitweise einen Lehrstuhl für Stochastik in Universität Berlin promoviert. Nach Forschungsaufenthalten ganspezifi schen Zellen, beispielsweise Milch produzierende Bayreuth und war von 2006 bis 2008 Professorin für mathe- unter anderem an der Stiftung Wissenschaft und Politik in Drüsenzellen in der weiblichen Brust, erfüllen ihre Aufgabe matische Modellierung in der molekularen Medizin an der Ebenhausen, dem MIT Center for International Studies in nur im Kontakt mit dem Bindegewebe der Brust. Bereits Universität des Saarlandes. Cambridge, Mass., und dem Royal als Postdoc an der Harvard Medical Herrmann publizierte bislang Institute of International Affairs in School fand Eble einen Weg, die für vor allem zur statistischen Entschei- London wurde er 1993 wissenschaft- solche Zellreaktionen verantwort- dungstheorie, zu Pseudozufalls- Foto: Lecher Foto: Födisch licher Assistent an der Universität lichen Rezeptoren von Bindege- Foto: Dettmar zahlen sowie zu algorithmischen Halle-Wittenberg. Dort habilitierte websproteinen gentechnisch her- Aspekten der statistischen nicht pa- er sich 1999 mit einer Schrift über zustellen. Mit diesen sogenannten rametrischen Kurvenschätzung. Seit die Sicherheitsbeziehungen von Sie- löslichen Integrinen erforscht Eble einigen Jahren liegt der Schwerpunkt germächten nach Hegemonialkonf- die molekularen Grundlagen und ihrer Arbeit in der biomathema- likten. 2001 erhielt er einen Ruf auf ihre zellphysiologische Bedeutung tischen Modellierung und der statis- den Lehrstuhl für Internationale Be- in den organspezifi schen und den tischen Auswertung klinischer Daten ziehungen und Regionalstudien an Bindegewebszellen. zur Viruskinetik in enger Kooperati- der Universität Greifswald. Im Rahmen des Exzellenzclusters ›Cardiopulmonary on mit Prof. Stefan Zeuzem (Universitätsklinikum Frankfurt). Wolfs Forschungsinteressen richten sich vor allem auf Systems‹ untersucht Eble die von Bindegewebsproteinen ab- Solche biomathematischen Modelle sind aktuell bei der Erfor- Fragen der Internationalen Sicherheit, der deutschen und US- hängige Regenerationsfähigkeit von Alveozyten, den Zellen, schung von Therapieoptimierung der chronischen Hepatitis B amerikanischen Außen- und Sicherheitspolitik sowie auf Pro- die am Gasaustausch in den Lungenbläschen beteiligt sind, und C von Bedeutung und bilden ein zentrales Teilprojekt der bleme der Theorien der internationalen Beziehungen. Sein sowie die Rolle der Integrinrezeptoren bei der Neubildung DFG-geförderten Klinischen Forschergruppe ›Mechanismen besonderes Augenmerk gilt dabei häufi g Querverbindungen von Blutgefäßen. Von Bedeutung für die Krebsforschung ist, der Resistenzentwicklung und Optimierung antiviraler Stra- zu wirtschaftlichen, sozialpsychologischen und normativen dass Körperzellen normalerweise nicht die Basalmembran tegien bei Hepatitis C-Virusinfektionen unter Einbeziehung Aspekten. In letzter Zeit befasst sich Wolf vor allem mit der – die Grenzschicht zum Bindegewebe – durchdringen. Tun sie integrativer Modelle der Biomathematik und Bioinformatik‹ symbolischen Dimension grenzüberschreitender Interaktion. es dennoch, sind es bösartige, metastasierende Tumoren. Ein (KFO 129, Sprecher Prof. Zeuzem). An der Goethe-Universität möchte er besonders die Bedeu- weiterer Arbeitsschwerpunkt, den Ebles Gruppe zusammen Zu Herrmanns Aufgaben in Frankfurt gehört neben der tung von Missachtung und Respekt in der internationalen Po- mit brasilianischen Partnern untersucht, ist die Wirkung Leitung der KFO 129 und des neuen Instituts für Biosta- litik untersuchen. Dabei soll unter anderem geklärt werden, bestimmter Schlangengiftkomponenten auf Integrine. Mög- tistik und mathematische Modellierung die biometrische ob inwieweit die Erfahrung von Respekt und Missachtung licherweise helfen einige Gifte dabei, das Eindringen von Beratung und Betreuung von Forschungsprojekten und die Kooperationsbereitschaft von Staaten beeinfl usst. UR Tumorzellen ins Bindegewebe zu verhindern. Anne Hardy klinischen Studien des Fachbereichs Medizin. UR

Neu berufen Neu berufen Neu berufen Boris Bonn Roman Beck Bernd Belina

m letzten Wintersemester startete Boris Bonn die neue oman Beck wurde im Frühjahr auf die Stiftungsjuni- eographie, Erdkunde, nicht Geologie!« So oder ähnlich IJuniorprofessur zur ›Chemie des atmosphärischen Mehr- Rorprofessur des E-Finance Lab mit Schwerpunkt E-Fi- Glautet in Gesprächen häufi g der zweite Wortbeitrag von phasensystems‹ am Institut für Atmosphäre und Umwelt. nance und Services Science berufen. Zuvor war er bereits GeographInnen, die sich Fachfremden unter Nennung ihrer Bonn studierte Meteorologie an den Universitäten Frank- als Postdoc am Institut für Wirtschaftsinformatik der Goethe- wissenschaftlichen Disziplin vorgestellt haben und dann als furt und Mainz, an der er sein Diplom für eine Arbeit über Universität tätig, wo er unter anderem für die Doktoranden- Reaktion etwas in dieser Art ernten: »Ach ja, Geologie, wird biologische Schwebstaubteilchen in Eisbohrkernen erhielt. ausbildung sowie die Beantragung von Forschungsmitteln ja auch immer wichtiger, Rohstoffe und so.« Der ›Rohstoff‹ Im Anschluss wechselte Bonn an das Max-Planck-Institut verantwortlich war. Am gleichen Institut wurde Beck An- der Humangeographie, die Bernd Belina (geb. 1972) seit 1. für Chemie in Mainz und wurde mit einer experimentel- fang 2006 promoviert. April als Juniorprofessor am gleichnamigen Institut vertritt, len Arbeit über die sekundäre orga- Aktuell leitet Beck unter an- sind gesellschaftliche Phänomene. nische Aerosolbildung, dem blauen derem das BMBF-fi nanzierte For- An diesen interessiert ihn innerhalb Dunst, der bei der Reaktion von schungsprojekt ›Financial Business seiner Schwerpunkte, der Politischen Foto: Privat Foto: Dettmar Foto: Dettmar biologischen Kohlenwasserstoffen Grids‹, an dem neben den Univer- und der Sozialgeographie, insbeson- mit Ozon entsteht, promoviert. Die sitäten Frankfurt, Marburg, Siegen dere die Rolle, die der gesellschaftlich beteiligten chemischen Reaktionen und Stuttgart sechs Industriepart- produzierte ›Raum‹ in ihnen spielt. integrierte er in ein globales Chemie- ner aus dem Finanzdienstleistungs- Belina hat in Göttingen, Greno- Transport-Modell zur Vorhersage des sektor beteiligt sind. Gemeinsam ble und Bremen studiert, wo er 2004 chemischen Wetters und postulierte arbeiten sie im House of Finance mit einer Arbeit zur räumlichen Di- dabei eine neue, bis dato noch nicht an innovativen Dienstleistungen für mension städtischer Kriminalpolitik gemessene Aerosolkomponente, die den Bankensektor. Darüber hinaus promoviert wurde. Durch die Be- organischen Hydroperoxide und den Einfl uss der sekundären ist Beck in der BMBF-Expertenkommission zu ›Service Sci- schäftigung mit diesem Thema kam er in Kontakt mit der Aerosolbildung auf andere Spurengase wie zum Beispiel Ozon ences‹ tätig und bietet Vorlesungen und Seminare zu diesem Kriminologie, der er inzwischen als geschäftsführender Re- und freie Radikale. Bonn wechselte daraufhin für zweiein- Komplex an. Nach Forschungsaufenthalten an der Universi- dakteur der Zeitschrift ›Kriminologisches Journal‹ verbunden halb Jahre an die Universität Helsinki, um in der Gruppe von ty of California in Irvine, der University of Michigan in Ann ist. Sein weiterer Weg führte ihn zunächst an die Universität Markku Kulmala die Bildung des blauen Dunstes in borealen Arbor und der Georgia State University in Atlanta setzt der Potsdam, anschließend ans Leibniz-Institut für Länderkunde Nadelwäldern im Detail zu untersuchen. Dabei fand er Indi- Volkswirt sein Wissen ferner ein, um ein strukturiertes Pro- in Leipzig, dem er nach wie vor als Research Associate ver- zien für den wichtigen Beitrag von sehr reaktiven biogenen motionsprogramm für DoktorandInnen der Wirtschaftsin- bunden ist. An beiden Standorten befasste er sich vor allem Sesquiterpenen, deren Emission er darauf folgend an der est- formatik aufzubauen. Eine klare internationale Ausrichtung mit der neuen Ostgrenze der Europäischen Union. An dieser nischen Universität für Umweltwissenschaften untersuchte. verfolgt Beck dabei nicht nur in der Lehre, sondern auch interessiert ihn vor allem, wie sich die Bevölkerung vor Ort die Weiterhin entwickelte er eine Beschreibung der molekularen in der Forschung, wie die zahlreichen Kooperationen und neue Raumproduktion aneignet. In Frankfurt will Belina an Prozesse bei der Entstehung dieser Partikel (blauer Dunst), Publikation belegen. seine bisherige Forschung anschließen und an der Theorie des die anschließend einen merklichen Einfl uss auf die Wolken- »Da hervorragende Forschung erst durch hervorra- historisch-geographischen Materialismus weiterarbeiten. bildung in der Atmosphäre ausüben. Die Wechselwirkungen gende Ausbildung möglich wird«, so Beck, bemüht er sich Belinas Forschungsschwerpunkte schlagen sich auch in zwischen Aerosol- und Gasphase sind Teil seiner Forschung an nicht nur intensiv um seine Promovenden, sondern arbeitet der Lehre nieder, etwa im Forschungsseminar ›Sicherheit in der Goethe-Universität und werden demnächst mit Laborstu- ebenso daran, die Lehrqualität für seine weiteren Studie- Frankfurt‹ (ab Winter 2008/2009) und in der Ringvorlesung dien zum Einfl uss von Spurenstoffen auf die Eiskeimbildung renden zu verbessern, weshalb er derzeit sein hochschul- ›Radical Geography‹ (Sommer 2009), die er federführend am von Aerosolen erweitert. Diese sind nötig, um den Klima- didaktisches Basiszertifi kat erwirbt. »So kann Exzellenz Institut für Humangeographie organisiert. Ein besonderes An- effekt und die klimatischen Rückkopplungen im Detail zu durchaus auch einmal hausgemacht sein und muss nicht liegen ist ihm die Vernetzung und Unterstützung kritischer verstehen und abschätzen zu können. UR immer nur aus den USA zu uns kommen.« UR NachwuchsgeographInnen auch über Frankfurt hinaus. UR 27 Umfassende Informationen zu den vielfältigen täglichen Veranstaltungen an der Universität: UniTermine http://univis.uni-frankfurt.de/go/cal 17. November bis 20. Dezember 2008

17. November 2008 Rainforest‹ und schildert seine per- 28./29. November 2008 sönlichen Erfahrungen zum Wider- 27. November 2008 3. Dezember 2008 Vortrag und Diskussion stand gegen die Abholzung. Auch Vortrag Symposium Treffen Radikale Kritik und die Situation der indianischen Urein- Schule und Migranten- Theologie interkulturell 3. IMFS Working Lunch gründende Gewalt wohner kommt zur Sprache. Unkos- familien – eine schwierige Wilhelm-Kempf-Haus, 65207 Wies- 12 Uhr, Campus Westend, tenbeitrag: 2 Euro. In Englisch. Genealogische Überlegungen zur Beziehungskiste baden-Naurod House of Finance, Raum 4.59, Jeweils 10 bis 19 Uhr Grüneburgplatz 1 ’68er-Bewegung Veranstalter: BioFrankfurt – Das Prof. Joachim Schroeder, Frankfurt Andreas Pettenkofer, Hagen Netzwerk für Biodiversität 19.30 Uhr; Campus Bockenheim, Das Pojekt ›Theologie interkulturell‹ Beim 3. Working Lunch des Institute 18 Uhr c.t.; Campus Bockenheim, www.biofrankfurt.de Hörsaal A, Mertonstraße 17-21 Institut für Sozialforschung, Raum I Weitere Termine: 11. Dezember beschäftigt sich seit 1985 mit Frage- for Monetary and Financial Stability Senckenberganlage 26 2008, 22. Januar, 5. Februar 2009 stellungen und Herausforderungen, (IMFS) wird Prof. Roman Inderst als 21. November 2008 die sich aus dem Aufeinandertreffen Stiftungsprofessor für Finanzen und Das Reden über die Protestbewe- Die diesjährige Vortragsreihe des verschiedener Kulturen und Religi- Ökonomie über das Thema ›Retail gungen der 1960er- und 70er-Jahre Vorlesungsreihe Instituts für Sonderpädagogik wid- onen ergeben. Angesichts der stei- Finance‹ referieren. Der IMFS Wor- schwankt zwischen Normalisierung Existenzgründung met sich dem Thema ›Die Schule, genden Mitgliederzahlen und des king Lunch fi ndet in regelmäßigen und Pathologisierung. Die politik- Jeweils Mo, 12 Uhr c.t.; Campus die Eltern, das optimierte Kind‹. Sie zunehmenden Einfl usses evangeli- Abständen statt und soll dazu die- wissenschaftliche Protestforschung Westend, HZ 9, Hörsaalzentrum, schließt damit an die bildungspoli- kaler Kirchen, Pfi ngstkirchen und nen, auf informeller Ebene den wis- gleicht den Protest der ’68er-Bewe- Grüneburgplatz 1 tischen Debatten der letzten Jahre Sekten und angesichts aktueller fun- senschaftlichen Austausch zwischen gung einem Idealbild rationalen po- an, die äußerst kontrovers geführt damentalistischer Strömungen in Lehrenden und Nachwuchswissen- litischen Handelns an. Neuere Deu- Die Vorlesung Existenzgründung wird. Einigkeit herrscht allenfalls in den Weltreligionen sind traditionelle schaftlerInnen der juristischen und tungen dagegen nehmen vor allem kombiniert in ungewöhnlicher Wei- einem Punkt: Das deutsche Bil- Religionen und etablierte christliche wirtschaftswissenschaftlichen Fach- seine radikalen Deutungsmuster in se theoretische Entrepreneurship- dungs- und Erziehungssystem ist Kirchen herausgefordert, diese Ent- bereiche zu vertiefen. Alle Interes- den Blick, die sie als Vorbedingung kenntnisse mit praxisbewährter dringend reformbedürftig. Über die wicklungen wahrzunehmen und sich sierten sind herzlich eingeladen, am terroristischer Gewalt beschreiben. Gründerexpertise. Umsetzung er- Ursachen der Misere und über Lö- ihnen zu stellen. Mit dem Symposi- 3. IMFS Working Lunch teilzuneh- Pettenkofer entwirft eine alternative fährt dieses Konzept durch einen sungswege wird hingegen heftig ge- um von ›Theologie interkulturell‹ men. Um eine Anmeldung an info@ Deutung. Ausgehend von seiner Pool von Experten, der sich aus stritten. Zu beobachten ist jedoch ei- soll der Versuch unternommen wer- imfs-frankfurt.de wird bis zum 21. Studie über die Entstehung der ›grü- einem Teil der Professorenschaft ne durchgängige Tendenz: Der den, unterschiedliche kontextuelle November gebeten. nen‹ Politik zeigt er, dass sich die des Fachbereichs Wirtschaftswis- Perspektiven (USA, Lateinamerika, Druck wird erhöht – auf die Lehrer, Veranstalter: Institute for Monetary Protestbewegung am ehesten als senschaften und aus Fachleuten der Afrika, Asien und pazifi scher Raum) auf die Eltern, auf die Kinder. Immer and Financial Stability ein religiöses Phänomen begreifen Gründungscommunity zusammen- auf dieses weltweite Phänomen dar- mehr Stoff soll in immer weniger www.imfs-frankfurt.de lässt. Sie war von einschneidenden setzt. In der Vorlesung Existenzgrün- Zeit nicht nur gelernt, sondern zustellen und insbesondere die Rol- Gewalterfahrungen geprägt, die von dung werden die wesentlichen As- gleich noch in zukunftsfähige Kom- le und Aufgabe der katholischen Kir- den Betroffenen im Licht der Erinne- che zu diskutieren. Anmeldungen pekte für Existenzgründer vermittelt. petenzen umgesetzt werden. 5. Dezember 2008 rung an den Nationalsozialismus in- Behandelt werden Inhalte, die von In dieses Spannungsfeld bewegt werden erbeten an: Beate.Mueller@ terpretiert wurden. Über Pettenko- der Ideenfi ndung und -verwertung, sich auch der Vortrag zum Thema em.uni-frankfurt.de Theater fers These diskutieren im Anschluss über steuerlich-rechtliche Grundla- ›Schule und Migrantenfamilien – Veranstalter: Professur für Religions- Approaches to an den Vortrag Prof. Ingrid Gilcher- gen, Business Plan und Finanzie- eine schwierige Beziehungskiste‹. pädagogik, Pastoraltheologie u. Ke- Mansfi eld Park Holtey (Bielefeld), Prof. Ulrich Oe- rungskonzepte bis hin zu Vermark- rygmatik 19.30 Uhr; Campus Westend, vermann (Frankfurt) und Priv. Doz. tung und notwendigem Networking Veranstalter: Institut für Sonderpäd- www.uni-frankfurt.de/fb/fb07/ Zimmer 1.741, Nebengebäude, Reimut Reiche (Frankfurt). reichen. agogik www.uni-frankfurt.de/fb/fb04/ pastoral/index.uhtml Grüneburgplatz 1 Veranstalter: Institut für Sozialfor- Veranstalter: unibator Existenzgrün- we4/vortragsreihe.html Weitere Termine: schung dung an der Goethe-Universität 6./12./13. Dezember www.ifs.uni-frankfurt.de www.unibator.de Willkommen in Mansfi eld Park. Nun weitere veranstaltungen ja, das sollte man nicht allzu wört- 18. November 2008 lich nehmen. Jeder, der nicht einer 24. November 2008 Zentrale Einrichtungen gewissen sozialen Schicht angehört, Diavortrag Vortrag International Offi ce www.uni.frankfurt.de/international ist nun mal weniger willkommen als Urwälder in Kanada – be- Tiefe Hirnstimulation beim Zentrum für Weiterbildung: www.weiterbildung.uni-frankfurt.de andere. Davon kann Fanny Price, die unglückselige Heldin dieses Stücks drohte biologische Vielfalt Morbus Parkinson – Fachbereiche ein Liedchen singen. Schon als sie Ingmar Lee, Pondicherry (Indien) Colloquium Linguisticum Africanum www.uni-frankfurt.de/fb/fb09/afr/ von der Nervenzelle zum als junges Mädchen in Mansfi eld 18 Uhr; Biocampus Westend, Patienten Neue archäologische Funde und Forschungen Großer Hörsaal, web.uni-frankfurt.de/fb09/klassarch/Lehre.html Park ankam, musste sie mit den Lau- Siesmayerstraße 70 Prof. Jochen Roeper, Institut für molekulare Biowissenschaften nen ihrer Familie auskommen. Wer Prof. Rüdiger Hilker & Priv. Doz. www.uni-frankfurt.de/fb/fb15/institute/inst-3-mol-biowiss/kolloquium braucht schon Feinde, wenn man so Mit vielen Bildern bringt Ingmar Lee, Thomas Gasser (Frankfurt) Weitere biowissenschaftliche Kolloquien www.bio.uni-frankfurt.de/zool/ zarte und liebreizende Kusinen hat 18 Uhr c.t.; Campus Niederrad, ein kanadischer Umweltschützer wie Maria und Julia? Wie kann man Hörsaal 1, Haus 22, und Forstarbeiter, die atemberau- Sonderforschungsbereiche (SFBs) / Graduiertenkollegs ein Leben voller hehrer moralischer Theodor-Stern-Kai 7 Graduiertenkolleg ›Zeiterfahrung und ästhetische Wahrnehmung‹ benden Schönheit der Tier- und Standards führen, wenn die Gesell- web.uni-frankfurt.de/fb10/grakozeit/ schaft um einen herum korrumpiert Pfl anzenwelt der Gemäßigten Re- Morbus Parkinson, die ›Schüttelläh- Graduiertenkolleg ›Politische Kommunikation von der Antike bis in das ist? Und wer führt ein besseres Le- mung‹, ist die zweithäufi gste neuro- 20. Jahrhundert‹ web.uni-frankfurt.de/fb08/HS/Schorn/IGK ben: Derjenige, der ein Leben voller degenerative Erkrankung des Men- SFB / Forschungskolleg 435 ›Wissenskultur Hoffnung und Liebe anstrebt, oder schen. Allein in Deutschland sind und gesellschaftlicher Wandel‹ web.uni-frankfurt.de/SFB435/ Foto: pixelio derjenige, der sich beides kaufen über 250.000 Patienten betroffen. Ei- SFB 472 ›Molekulare Bioenergetik‹ www.sfb472.uni-frankfurt.de/ SFB 579 ›RNA-Liganden-Wechselwirkungen‹ www.sfb579.uni-frankfurt.de/ kann? In der Adaption des Romans ne seit mehreren Jahren ange- SFB 628 ›Functional Membrane Proteomics‹ www.sfb628.de/ von Jane Austen prallen soziale wandte erfolgreiche Behandlungs- Überblick über alle Kollegs / Programme Werte auf soziale Unterschiede. methode ist die ›Tiefe Hirnstimulati- www.uni-frankfurt.de/forschung/profi l/gr/ on‹ (THS), bei der den Patienten ein Veranstalter: Chaincourt Theatre ›Hirnschrittmacher‹ eingesetzt wird. Interdisziplinäre Einrichtungen Company, Institut für England- und Der ICNF-Vortrag wird das Konzept Zentrum für interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF) www.ziaf.de Amerikastudien und die klinische Anwendung dieser www.chaincourt.de genwälder an der kanadischen Methode vorstellen. Der Vortrag ist Kirchen Westküste nahe. Er weist darauf hin, in drei Teile gegliedert und verbin- Evangelische Hochschulgemeinde www.esg-uni-frankfurt.de Katholische Hochschulgemeinde www.khg-frankfurt.de dass viele unserer Papierprodukte det so die neurophysiologischen aus diesen einzigartigen Wäldern Grundlagen der THS, die neurochir- stammen. Lee informiert über aktu- Sonstige urgischen Strategien der operativen Goethe Finance Association www.gfa-frankfurt.org elle Entwicklungen im ›Great Bear Implantation der THS-Elektroden Pupille – Kino in der Uni www.pupille.org und die klinisch-neurologische Be- Universität des 3. Lebensalters www.u3l.uni-frankfurt.de treuung der THS-Patienten. Eingela- den sind alle, die an aktuellen neu- außeruniversitär rowissenschaftlichen Themen inter- Frankfurter Geographische Gesellschaft www.fgg-info.de essiert sind. MPI für europäische Rechtsgeschichte www.mpier.uni-frankfurt.de Paul-Ehrlich-Institut www.pei.de Veranstalter: Interdisciplinary Center Physikalischer Verein www.physikalischer-verein.de for Neuroscience Frankfurt Polytechnische Gesellschaft www.polytechnische.de www.izn-frankfurt.de

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