Müller-Esterl Wird Neuer Präsident

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Müller-Esterl Wird Neuer Präsident 12. November 2008 I Jahrgang 41 UniReport 7I08 Goethe-Universität I Frankfurt am Main www.goethe-universitaet.de Foto: Pixelio Foto: Pixelio Foto: Lecher Foto: Thieme Bewegend 3 Brillant 13 Beeindruckend 13 I14 Beobachtet 23 Gesellschaftsordnungen im Umbuch, Ge- Mekka für Funkel-Freunde: Auf dem Auf dem Campus Westend wurden am Flirtende Wanzen und andere Wunder der rechtigkeit, Demokratie und Frieden: Diese Campus Westend trafen sich rund 500 27. Oktober die Gebäude der ersten Aus- Natur: Christa Zencke und Thomas Thie- Themen erforscht das Exzellenzcluster »Die Diament-Experten zur 9. Internationalen baustufe in Betrieb genommen: Ein Rund- me zeigen in der Universitätsbibliothek, Herausbildung Normativer Ordnungen« Kimberlit-Konferenz gang mit Chefplaner Peter Rost was ihnen vor die Makrolinse kam Mehr Transparenz Die neue ›Richtlinie zum Foto: Lecher Umgang mit Zuwendungen privater Dritter‹ ach dem einstimmigen Votum des Senats Nam 22. Oktober ist die Goethe-Universität die erste deutsche Hochschule, die den Um- gang mit privaten Spenden, Stiftungen und Sponsoring in einem Kodex verbindlich regelt. »Durch die zum 1. Januar 2008 vollzogene Umwandlung in eine Stiftungsuniversität, die stark steigende Zuwendung privater Dritter sowie eine große Zahl neuer Stiftungsprofes- suren bestand hier, ausgehend von der bis- herigen Praxis Bedarf für eine Kodifi zierung und Konkretisierung«, so Vizepräsident Prof. Werner Müller-Esterl, unter dessen Leitung eine entsprechende Senatskommission den Vorschlag erarbeitet hatte. »Damit kommt der Goethe-Universität als größter deutscher Stiftungsuniversität bei der Verbesserung der Transparenz im Umgang mit privaten Zuwen- Gratulieren Prof. Werner Müller-Esterl (Mitte): dungen eine Vorreiterrolle zu«, betonte Mül- Hochschulratsvorsitzender Dr. Rolf-E. Breuer (links) und Prof. Rudolf Steinberg ler-Esterl. Die Richtlinie legt für Zuwendungen von privaten Dritten Standards fest. So müs- sen Zuwendungen an die Goethe-Universität gemeinnützigen Zwecken dienen und dürfen nur unter folgenden Voraussetzungen ange- nommen werden: Müller-Esterl wird neuer Präsident • Die Freiheit von Forschung und Lehre und die Unabhängigkeit der Goethe-Universität Medizinprofessor folgt auf Rudolf Steinberg / Amtsantritt 1. Januar von wirtschaftlichen und partikularen Inter- essen sind zu gewährleisten; • das Ansehen der Goethe-Universität muss rof. Werner Müller-Esterl wird neuer sagte Müller-Esterl nach der Wahl. »Zugleich seine Tätigkeit als Vizepräsident auf das Bes- gewahrt bleiben; PPräsident der Goethe-Universität. Der er- stellt es eine enorme und verantwortungsvolle te mit der jüngeren Entwicklung der Goethe- • Zuwendungen müssen unabhängig von weiterte Senat der größten hessischen Hoch- Herausforderung da, denn kaum eine andere Universität vertraut, zum anderen hat er selbst Umsatzgeschäften mit der Goethe-Universität schule wählte den 60-Jährigen am 29. Okto- Hochschule befi ndet sich derzeit in einer ver- eine hohe Reputation als Wissenschaftler wie sein und dürfen nicht zur Voraussetzung von ber mit deutlicher Mehrheit (22 Ja-Stimmen, gleichbaren Aufbruchstimmung wie die Goe- als Wissenschaftsmanager. Ich traue ihm zu, Umsatzgeschäften mit der Goethe-Universität 10 Nein-Stimmen, 2 Enthaltungen) zum Nach- the-Universität. So gilt es jetzt auf der einen mit neuer Energie nicht nur das Begonnene gemacht werden; folger des Juristen Prof. Rudolf Steinberg, Seite, die Frankfurter Traditionen zu wahren, fortzuführen, sondern auch eigene Akzente • Zuwendungen müssen der Goethe-Univer- der zum Jahresende in den Ruhestand tritt. beispielsweise die seit jeher starke Position der zu setzen, so wie er dies schon seit 2006 als sität als Institution zugutekommen – direkte Müller-Esterl, der seit 2006 als Vizepräsident Geisteswissenschaften, und andererseits neue Sprecher des Exzellenzclusters ›Macromolecu- Zuwendungen an Mitglieder der Goethe-Uni- der Goethe-Universität für die lebenswissen- Schwerpunkte zu bilden, so wie sie unter an- lar Complexes‹ getan hat. Ich gratuliere ihm Fortsetzung auf Seite 2 schaftlichen Fachbereiche Biochemie, Chemie derem bereits im Rahmen der Exzellenzin- und wünsche ihm viel Erfolg. Die Zukunft und Pharmazie, Biowissenschaften und Me- itiative und im LOEWE-Programm entstanden der Goethe-Universität liegt bei ihm in guten dizin verantwortlich ist, war am 15. Oktober sind. Und natürlich gilt es, das Modell Stif- Händen.« vom Hochschulrat als einziger Kandidat für die tungsuniversität weiter auszubauen und den Auch der Vorsitzende des Hochschulrates Wahl aufgestellt worden. Seine Mitbewerber begonnenen Neubau der Universität zu einem der Goethe-Universität, Dr. Rolf-E. Breuer, gra- um die Nachfolge Steinbergs – der Wormser erfolgreichen Ende zu führen – sprich, auch tulierte Müller-Esterl: »Ich wünsche Ihnen im Fachhochschulpräsident Prof. Joachim Herzig das Werk meines Vorgängers Rudolf Steinberg Namen des Hochschulrates für Ihre neue Auf- und Prof. Christoph Leyens, Vizepräsident der zu Ende zu führen.« gabe eine glückliche Hand. Da die Entwicklung Brandenburgischen Technischen Universität Steinberg zeigte sich nach der Wahl Müller- der Goethe-Universität ein zentraler Aspekt (BTU) Cottbus – wurden nicht zur Wahl vor- Esterls zufrieden: »Mit Werner Müller-Esterl der Aufgaben des Hochschulrates ist, nehme geschlagen. wird die Goethe-Universität ihren Reformkurs ich Ihre heutige Wahl gerne zum Anlass, Ihnen Johann Wolfgang Goethe-Universität I Postfach 11 19 32 I 60054 Frankfurt am Main I Pressesendung I D30699D »Zum Präsidenten der Goethe-Universi- in der deutschen Hochschullandschaft selbst- Deutsche Post AG I Entgelt bezahlt tät gewählt zu werden ist eine große Ehre«, bewusst fortsetzen. Zum einen ist er durch Fortsetzung auf Seite 6 UniAktuell Nr. 7 I 12. November 2008 kurz notiert Vorteil Stiftungsuniversität 40 Plätze nach oben Centrum für Hochschulentwicklung bestätigt Reform-Modell der Goethe-Universität Unter allen deutschen Universitäten macht die Goethe-Universität im aktuel- len Times-Ranking den größten Sprung nach vorn: Um 40 Zähler hat sie ihre Po- tiftungsuniversitäten sind ein wichtiges Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass erstellt«, hebt die Studie hervor. Auf diese sition verbessert und nimmt nun unter SReformprojekt für die Entwicklung die Stiftungsuniversität dann »einen beson- Weise erhöhe sich nicht nur die Transparenz den besten europäischen Universitäten der Hochschulen in Deutschland.« Zu die- deren Stellenwert erfährt, wenn sie auf die von Art, Form und Umfang der Einfl uss- Platz 68, unter den deutschen Rang 9 sem Fazit kommt eine aktuelle Studie des Tradition der Bürgergesellschaft zurückgreift möglichkeiten. Sie werden vor allen Dingen ein. Die Grundlage für die Times-Bewer- renommierten Centrums für Hochschul- und die Verantwortung der Bürgerschaft und zugunsten einer besseren Überprüfbarkeit tung bilden vor allem die Zitationen in entwicklung (CHE) in Gütersloh. Das CHE nicht die des Staates für die Wissenschaft in dargestellt und geregelt. internationalen Fachzeitschriften, aber empfi ehlt neben Hessen, Niedersachsen und den Vordergrund stellt. Dies hat die Univer- Universitätspräsident Prof. Rudolf Stein- auch die externe Beurteilung Tausender Brandenburg, in denen bereits Stiftungs- sität Frankfurt eindrucksvoll bewiesen. Of- berg sieht in den Ergebnissen der CHE-Stu- WissenschaftlerInnen aus der ganzen universitäten existieren, auch anderen Bun- fenbar ist der symbolische Wert der Univer- die »einen eindrucksvollen Beleg für die Welt sowie potentieller Arbeitgeber. sität mit dieser Traditionsbindung erheblich Richtigkeit des an der Goethe-Universität Ausschlaggebend ist daneben das Be- gestiegen.« eingeschlagenen Weges«. Die Studie ma- treuungsverhältnis wissenschaftlicher • Stichwort Personalisierung (These 8): Der che deutlich, dass das Frankfurter Modell Mitarbeiter zu Studenten sowie der Foto: Dettmar Grad der Entfaltung und Wahrnehmung der Stiftungsuniversität bereits weniger als Grad an Internationalität. der Stiftungshochschule in ihrem jewei- ein Jahr nach seiner Umsetzung auch in der Unwort des Jahres ligen Umfeld sei »entscheidend« von den Forschung diskutiert werde. Bemerkenswert leitenden Personen abhängig. »Dabei spielt sei, so Steinberg, dass die Untersuchung auch Zum 18. Mal seit 1991 soll das ›Unwort auch die mediale Präsenz der Stiftungshoch- die Anstrengungen der Goethe-Universität des Jahres‹ bestimmt werden. Gesucht schulen, verkörpert durch den jeweiligen hervorhebe, das Verhältnis im Umgang mit werden sprachliche Missgriffe in der öf- fentlichen Kommunikation, die 2008 be- Präsidenten, eine wichtige Rolle. Die Erfolge privaten Dritten transparent zu regeln. Der sonders negativ aufgefallen sind, weil der Universität Frankfurt in der Anfangszeit am 22. Oktober vom Senat der Goethe-Uni- sie sachlich grob unangemessen sind desländern, »diesen Weg zu fördern«. Laut weisen auf den Zusammenhang dieser Be- versität verabschiedete Kodex zum Umgang und möglicherweise sogar die Men- CHE ließen sich vor allem folgende »überge- mühungen und möglicher Erfolge hin«, so mit Zuwendungen privater Dritter (siehe schenwürde verletzen. Dabei kann es ordnete Erfolgsfaktoren« identifi zieren: »At- die Studie. Seite 1) stärke die Stiftungsuniversität, weil sich um einzelne Wörter oder Formulie- traktivitätsgewinn für Stiftungsmittel durch • Stichwort Einfl ussnahme privater Dritter dieser die auch schon bisher vorhandenen rungen handeln, die in der Politik oder höhere Staatsferne« sowie »positiv besetzte (These 9): Die Studie sieht die Befürchtung, Kriterien
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