was sie erwartet: writers’

room

Uwe Gössel working room? Das große Erzählen ist zurück. Die Geschich- ten spielen im modernen Alltag, sie sind drama- turgisch komplex, intelligent, lang und populär! Meist wurden sie in Nordamerika oder in Skan- dinavien von mehreren Autoren gemeinsam im Ein Zwischenruf! sogenannten »Writers’ Room« entwickelt und geschrieben. Was heißt das? … weiter auf Seite 17

populär

aktivismus

Stefanie Wenner

Politischer Aktivismus ist populär. Nicht nur in im zweifel der bildenden Kunst, auch auf dem Theater. Zahl- reiche aktuelle Aufrufe suchen nach der Wirk- mächtigkeit von Kunst im Feld des Politischen für den und fordern Aktivismus. Künstler werden … wei- ter auf Seite 11 zweifel Clemens Leander und Camilla Schlie saturday Nimmt man Kinder und Jugendliche als Thea- ter-RezipientInnen wie als Mitglieder der Gesell- night forever scha! ernst, bietet man ihnen Theater, das ihnen auf Augenhöhe begegnet und die Welt, in der wir leben, in ihrer Vielschichtigkeit und Komplexität Stefan Krankenhagen ästhetisch spiegelt … weiter auf Seite 15 Der Populärkultur wird gemeinhin ein Übermaß an Ein Plädoyer für »unpopuläre« Leben zugerechnet. Vitalität scheint ein Merkmal des Geschlechterkonstruktionen! Populären, sowohl auf der Ebene der Rezeption als auch auf der Ebene der Produktion: »Ich interessiere mich nicht für Schauspieler. Ich brauche richtige Menschen … weiter auf Seite 7

supplement: jahreskonferenz 2015 linz

zeitschrift der dramaturgischen gesellschaft 01/15

inhaltsverzeichnis

3 editorial

7 saturday night forever Stefan Krankenhagen

9 wie populär darf theater sein? Uli Jäckle

11 populärer aktivismus Stefanie Wenner

14 im zweifel für den zweifel Clemens Leander und Camilla Schlie

17 writers’ room Uwe Gössel

18 referenten

23 arbeitsgruppen der dg

24 die dg

25 dg vorstand | impressum

Unser Dank gilt den Gastgebern und Förderern der Konferenz: editorial

die Welt des

Theaters achen Sie doch mal etwas für die Leute, fürs einfache Volk!« »m So lautet ein gar nicht so selten artikulierter Wunsch seitens eines dem Theater durchaus zugeneigten Publikums, das neu entdecken sich jedoch o!ensichtlich von den Angeboten seiner Bühne nicht (mehr?) gemeint fühlt. Dabei erhebt doch eigentlich Sichern Sie sich jetzt 12x DIE DEUTSCHE BÜHNE jedes Haus, das etwas auf sich hält, den Anspruch, Pro- ohne Mindestlaufzeit mit 12% Rabatt für nur 74,- Euro! gramm für die gesamte Stadt zu machen. Mangelt es der Theaterkunst an Popularität? Und falls ja – ist das ein Pro- blem? O!ensichtlich. Denn anders wären die Forderungen der aktuellen Kulturpolitik, das Theater müsse populärer wer- den, sowie die zahlreichen Vorschläge zur Steigerung der Popularität (Twittern im Theater! Live-Streaming!) nicht zu erklären.

Doch was heißt das eigentlich – populär? Wikipedia, das wohl populärste Nachschlagemedium unserer Zeit, unter- scheidet zwischen einem hohen – durch die Massenme- dien herbeigeführten – Bekanntheitsgrad einerseits und der Gemeinverständlichkeit eines Sachverhalts anderer- seits. An diesen Kriterien gemessen (gemein und verstän- lich), hat es das Theater schwer, denn mit dem Verbrei- tungsgrad insbesondere der elektronischen Medien kann es aufgrund seiner lokalen Beschränktheit nicht konkurrie- ren. Und was heute als allgemein verständlich gelten darf, ist angesichts der Diversi"zierung unserer Gesellscha# nicht leicht zu bestimmen. Auch der Verweis auf den Ursprung des Begri!s – das lateinische Wort für »Volk« – hil# nur bedingt weiter. Die Bezeichnung eines bestimmten Bereichs der Kultur als Populär- oder gar Volkskultur (schon diese beiden Begri!e sind nicht identisch) deutet an, dass neben der Sphäre des 12% RABATT Populären, des allen Zugänglichen oder eben Gemeinver- UND VIELE ständlichen, o!enbar noch eine weitere Sphäre existiert – EXKLUSIVE die des Besonderen, Exklusiven, wenn nicht gar Elitären, die nur wenigen vorbehalten bleibt, auch wenn der Geschmack ABOVORTEILE dieser wenigen meinungsbildend war oder noch ist. Kul- tur ist und war immer auch Distinktionsmittel – auf nichts anderes weist der Begri! »Hochkultur« hin. Wo verordert sich da das Theater? Und sind solche Unterscheidungen heute überhaupt noch sinnvoll – sind wir nicht alle irgend- wie »das Volk«? Kurzum: Wer sich mit dem Begri! des Populären Ihre Vorteile als Abonnent: bestellen Sie Ihr persönliches Abo: beschä#igt, betritt schnell vermintes Gelände – insbe- sondere wenn es um Kunst geht. Lassen sich Kunstan- Kostenlose Online-Serviceangebote Im Internet: spruch und Popularität miteinander vereinbaren oder ist wie z.B. das Premierenportal! www.die-deutsche-buehne.de/abo der Versuch, populär zu sein der Ausverkauf an den Kom- Jedes Heft im Abonnement per Telefon: merz? Zeichnete sich das Kunsttheater nicht immer schon günstiger als im Einzelkauf! 01806/ 47 40 47* dadurch aus, dass es gerade nicht populär sein wollte – son- dern Avantgarde, die notwendigerweise nur von wenigen per mail: geschätzt, ja überhaupt verstanden wurde? Und was wäre

Neu: Ohne Mindestlaufzeit! [email protected] 20253 Hoheluftchaussee Rippert, 95, Anke (Vorsitzende), Mol-Wolf Katarzyna hrung: Dr. Geschäftsfü KG, Dies ist ein Angebot der INSPIRING NETWORK GmbH & Co. Heino Nils Oberschelp, vertreten durch und Inkasso erfolgendie DPV Deutscher Betreuung durch Pressevertrieb GmbH, HRA 110793; Belieferung, , AG Hamburg. 1248786 Festabonnement: als leistender Unternehmer. 20355 Hamburg, 1-3, sternstraße Dü Michael Rathje, Dr. hrkop, Dü aus dem Ausland abweichend. Preise Anruf aus dem deutschen Mobilfunknetz. maximal 60 Cent/ Anruf aus dem deutschen Festnetz, * 20 Cent/ denn heute überhaupt populär? In diesem Kontext gern genannte U.S.-amerikanische Fernsehserien sind es, Com- 3 puterspiele und Social Media ebenfalls. Fußball sowieso. punkte? Immerhin will das Landestheater sein neues Haus Und im Theater? Romeo und Julia ist immer noch ein populä- als einen »Ort der leibha#igen Gegenwart von Künstlern rer Titel, genauso wie Aida oder Carmen, König der Löwen oder und Publikum, verknüp# mit der rasanten Entwicklung Im weißen Rössl. Werke, die sich – aus den verschiedensten der Medientechnik« verstanden wissen. Gründen – über Jahrzehnte und Jahrhunderte tief ins kol- Musical einerseits, digitale Künste andererseits – allein lektive Bewusstsein eingegraben haben und deren Bekannt- diese beiden Beispiele machen deutlich, dass unsere Kon- heit vorausgesetzt werden darf. Doch reicht der Bekannt- ferenz nicht auf die Beantwortung einer einzelnen Frage heitsgrad als Ursache für ihre Popularität schon aus? Oder abzielt. Uns interessiert vielmehr das Themenfeld, das sich verfügen sie über andere Qualitäten, die sie – wenn schon um das spannungsvolle Verhältnis des Theaters zum Popu- nicht für alle, dann doch immerhin für viele – zugänglich lären herum ö!net. Was es mit der »Popkultur« auf sich machen? Was wären diese Qualitäten? hat, wollen wir von niemand geringerem als Diedrich Die- In seinem Buch Über Popmusik formuliert Deutschlands derichsen selbst in Erfahrung bringen. Mit der vertrackten bekanntester Poptheoretiker Diedrich Diederichsen eine Unterscheidung zwischen Hoch- und Populärkultur und der weitere De"nition des Populären: »Das, was alle angeht, Frage nach der Vereinbarkeit von Kunst und Unterhaltung nimmt kulturell die Gestalt des Populären an.« »Was alle beschä#igen sich sowohl der Soziologe Jörn Ahrens als angeht« – das ist nicht zwangsläu"g identisch mit »was alle auch Barbara Hornberger, die in Hildesheim Populäre Kul- verstehen« und schon gar nicht mit »was alle kennen« oder tur lehrt. Welche Geschichten wir alle verstehen, re$ektiert »was allen gefällt«. der österreichische Philosoph Robert Pfaller, und welche Was aber geht alle an? Und welche Formen muss es Rolle solche Geschichten etwa in Computerspielen spielen, annehmen, damit viele einen Zugang dazu "nden? Ausge- ist das Thema des So#wareentwicklers und Machinima- hend von dieser Fragestellung wollen wir während unserer Künstlers Friedrich Kirschner. Peter Spuhler und Carl Hege- Jahreskonferenz 2015 der Frage der Popularität von Thea- mann entwickeln einen Spielplan zwischen Popularität und ter nachgehen: Welche Theaterformen sind aktuell popu- Anspruch. Ob sich das ausschließt, wird Bernd Stegemann lär und warum? Lässt sich vorhersagen oder gar planen, im Streitgespräch mit Philippe Bischof, Leiter der Kulturab- was populär sein wird? Lässt sich Popularität erzeugen? teilung der Stadt Basel herauszu"nden versuchen. Kann das Theater von anderen Disziplinen, von anderen Wir werden uns außerdem davon überzeugen können, Medien lernen, wie man populär wird, oder von der Kul- dass das Genre Musical mehr zu bieten hat als Katzen und turproduktion anderer Länder, z.B. den USA, wo Entertain- Kaiserinnen, und über die Zukun# des Musiktheaters im ment grundsätzlich positiv konnotiert ist? Ist es anderer- digitalen Zeitalter nachdenken. Um herauszu"nden welche seits für das Theater erstrebenswert, populär zu sein? Ist Möglichkeiten kollektives Schreiben, wie es bei vielen der Popularität nicht ein Indiz dafür, dass Komplexität redu- so erfolgreichen Fernsehserien praktiziert wird, erö!net, ziert wird und man sich dem Geschmack der Massen anbie- werden wir erstmals auf einer Jahreskonferenz einen »wri- dert? Und wäre das schlimm? ters’ room« installieren. Und auch in diesem Jahr werden wir den Gewinner des Kleist-Förderpreises für junge Dra- Für unsere Konferenz hätten wir kaum einen geeigneteren matik in einer szenischen Lesung vorstellen. Ort "nden können als die oberösterreichische Landeshaupt- stadt Linz. Im Frühjahr 2013 erö!nete das hiesige Landes- Ein herzliches Dankeschön gilt unserem Schirmherrn, Lan- theater – mit einer Urau!ührung, nicht etwa einem popu- deshauptmann Dr. Josef Pühringer, unserem Gastgeber, lären Klassiker – ein neues Gebäude für das Musiktheater, dem Landestheater Linz, unseren Kooperationspartnern, das derzeit als der modernste Theaterbau Europas gelten dem Ars Electronica Center und der Kunstuniversität Linz darf. Die der Erö!nung vorausgehende und mehr als drei sowie allen mit der Vorbereitung und Durchführung der Jahrzehnte währende Diskussion um den Theaterneubau Konferenz befassten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der drehte sich auch um die Frage nach der Popularität des genannten Institutionen. Bedanken möchten wir uns auch Theaters – so wurde u.a. mit dem populistischen Vorwurf bei unseren Förderern – dem Deutschen Bühnenverein, dem »kleiner Mann zahlt für große Oper« das Vorhaben mehr- Land Oberösterreich und der Literar-Mechana Wahrneh- fach zu verhindern versucht. mungsgesellscha# für Urheberrechte GmbH Österreich –, Als eines der wenigen ö!entlich geförderten Theater im ohne deren großzügige Unterstützung die Konferenz nicht deutschsprachigen Raum verfügt das Landestheater Linz statt"nden könnte, sowie beim Verband deutscher Bühnen- seit zwei Jahren über eine Musicalsparte. Welche Erfahrun- und Medienverlage für die Ausrichtung des traditionellen gen das Theater bei der Gründung dieser Sparte gemacht hat, Verlegerempfangs. welche Anforderungen sie an den Mehrspartenbetrieb stellt, welche Publikumsschichten sich damit erreichen lassen sind Wir freuen uns auf inspirierende Impulse, kontroverse Dis- Fragen, die wir an konkreten Beispielen diskutieren werden. kussionen, intensive Gespräche und anregende Vorstel- In Linz be"ndet sich aber auch das Ars Electronica Cen- lungsbesuche – also eine rundum produktive Jahreskon- ter mit seinem Future Lab sowie der alljährlich statt"nden- ferenz mit Ihnen und Euch in Linz! den Ars Electronica, einem der ältesten und bekanntesten Festivals für digitale Künste. Was haben sich diese Insti- Der dg-Vorstand tution und das Theater zu sagen? Wo gibt es Berührungs- 5 saturday night forever

Stefan Krankenhagen Stefan Krankenhagen ist Professor für Kulturwissenscha! und Populäre Kultur an der Sti!ung Universität Hildesheim.

er Populärkultur wird gemeinhin ein Übermaß an Leben not gonna last/ Forever, forever/ (Saturday night, Saturday dzugerechnet. Vitalität scheint ein Merkmal des Populären, night)/ Forever, forever/ (Saturday night, Saturday night)«. sowohl auf der Ebene der Rezeption als auch auf der Ebene Das Wissen, dass dieses Leben der Nacht nicht ewig dauert, der Produktion: »Ich interessiere mich nicht für Schau- ist sehr wohl vorhanden und dargestellt – die Populärkultur spieler. Ich brauche richtige Menschen. Menschen mit ist ein re$exives Medium – geht aber schon akustisch verlo- Geschichten« (Casati, Gorkow 2005). Die »richtigen Men- ren im Up-Beat des Refrains. Das gelingende Leben erfüllt schen«, die der Regisseur Klaus Lemke hier für seine Filme sich jetzt. Dass die Nacht, die Party, die Liebe immer sein verlangt, leben natürlich kein moralisch »richtiges Leben«, sollen, heißt nichts anderes als dass sie immer jetzt sein sol- sondern eines, dass sie als richtige Menschen ausweist – im len. Das Populäre braucht diese Moment"xierung, weil das Gegensatz zum Kunstleben eines Wim Wenders etwa, des- gelingende Leben immer nur jetzt gelingen kann als eine sen Filme man »überstehen« muss »wie die Masern«. Kunst »Schönheit des Praktischen« (Hügel 2007: 131). Es geht also muss überstanden, Leben gelebt werden: » … Annika, Julia, in der Populärkultur darum, diesen Moment des Gelingens aaah, wunderbar, sie sind schön, sie saugen mich aus, ich ästhetisch herzustellen, während die Ästhetik, in der Nach- liebe sie, sie lieben mich. Natürlich,« (ebd.). Bedeutet das, folge Adornos, »nach und nach all das in Frage [stellt], was einem hemmungslosen Vitalismus das Wort zu reden und bis dahin als Kriterium der Kunst gegolten hatte« (Ullrich das Populäre »entlang der Ideologeme ewiger Jugendlich- 2006: 249) und so primär das Nicht-Gelingen valorisiert. In keit, Erfolgsorientierung und Sexappeal« (Jung 2002: 11) zu beiden Kategorien ist der Begri! des gelebten Lebens zen- bestimmen? Nein und Ja. Nein, denn es geht grundsätzlich tral: einmal als eine Negativfolie, auf der sich die Kunst um die Darstellung des zu überstehenden Lebens in der modernisiert, das andere Mal als ein thematisch-formales Kunst, um die Darstellung des gelebten Lebens im Popu- Arsenal, aus dem sich die Populärkultur bedient und das lären. Dabei zeigt sich, dass die Darstellung des gelingen- sie gleichzeitig au!üllt. den Lebens, die Unterhaltung nämlich, »als Teilhabe an Ein Beispiel: Am Abend des sogenannten Super Tuesday sowohl ästhetisch zweideutig produzierten als auch zwei- im Februar 2008 trat Barack Obama gemeinsam mit seiner deutig rezipierten […] Ereignissen und Artefakten« (Hügel Frau auf die Bühne einer Arena in Chicago und wurde von 2003: 17) au#ritt. Für die Filme von Klaus Lemke heißt das einer kreischenden Menschenmenge gefeiert. Sein Auf- zum Beispiel, dass seine »richtigen Menschen«, die Lai- tritt gehört in das Feld der Populärkultur, nicht (nur), weil enschauspieler, mit denen er arbeitet, sich am Genre des es sich in diesem Beispiel um eine wechselseitige Kommu- Spiel"lms brechen, dessen konstituierende Verabredung in nikation zwischen Obama und seinem Publikum handelt, seiner Fiktionalität besteht. Gerade das (gelobte oder kri- sondern weil dieser Au#ritt auf das gelingende Leben ver- tisierte) ungekünstelte vitalistische Au#reten von Lemkes weist. Er tut dies auf bekannt »zweideutige« Weise, indem Schauspielerinnen verweist implizit auf den Erwartungs- vor dem Au#ritt des Präsidentscha#skandidaten das Lied horizont des Rezipienten, der ein Als-ob-Spiel voraussetzt. It’s a Beautiful Day von U2 gespielt wird. Dass auf politischen Ohne das "ktive Leben der Figuren würde die Darstellung Veranstaltungen Rockmusik gespielt wird, ist natürlich des echten Lebens, etwa in Rocker (1972), nicht funktionieren. nicht überraschend. U2 allerdings verkörpern all das, was Die Populärkultur besteht genau aus diesem »verabredete[n] Obama nicht ist und was der Wahlkampf eines Afroameri- Spiel« (Hügel 1993: 127). kaners in den USA im 21. Jahrhundert nicht sein sollte: U2 Aber doch, ja, ein hemmungsloser Vitalismus ist not- sind weiße, Amerika-kritische Rockchauvinisten aus Irland, wendig, damit die Artefakte der Popkultur ästhetisch wirk- die ihr musikalisches Innovationspotenzial in den neunzi- sam werden; denn das gelingende Leben ist die Folie für ger Jahren ausgespielt hatten. Bono statt Motown also. Das die Populärkultur; diese bedient sich aus dem Arsenal des passt nicht, und passt doch, denn es sind diese Widersprü- gelebten und gelingenden Lebens, das sie gleichzeitig in che, die die Populärkultur ausmachen, sofern sie, und das seiner Zweideutigkeit darstellt. Das ist das Fordernde, Dik- ist entscheidend, im Verweis auf ein gelingendes Leben tatorische an der Populärkultur, die ihre Rezipienten – an der Gegenwart aufgehoben werden. Genau dies geschieht dieser Stelle der Kunst ähnlich – permanent überfordert. nun an jenem Abend auf mehreren Ebenen – auf der tages- Überfordert uns die Kunst mit der Bedingung vollkomme- politischen, auf der historischen und auf einer zukun#s- Bestellen Sie jetzt ein Probeabo ner Autonomie, die neben Kunstwerk und Künstler auch weisenden Ebene. den Betrachter tri% (Klinger 2002: 152), so sind es in der Zum einen ist da der politische Erfolg Obamas am unter www.theaterderzeit.de Populärkultur die Forderungen nach einem heldenha#en, 5. Februar 2008. An jenem Super Tuesday erringt Obama nach oder per Telefon (030) 4435285-12 schönen und glücklichen Leben, die den Rezipienten des seinem Au#aktsieg bei den Vorwahlen in Iowa die Mehr- populärkulturellen Artefakts bestürmen – zwar gebrochen, heit in 13 von 24 US-Bundesstaaten. Damit gelingt ihm aber als Grundierung des Populären unverzichtbar. Saturday der Sprung vom Außenseiter zum aussichtsreichen Präsi- Night Forever, singen die Pet Shop Boys (1996): »I go where dentscha#skandidaten. Es ist ein Moment des vorläu"gen I go/ and I get there fast/ don’t stop me I know/ that it’s Sieges in einem andauernden Wettkampf, der hier darge- 7 wie populär Der Text ist die gekürzte Fassung des Aufsatzes »Gelingendes und beschädigtes Leben. Die Theorie der Unterhaltung im Licht der Ästhetik Adornos«, in: Udo Göttlich, Stephan Porombka (Hg.), Die darf theater sein? Zweideutigkeit der Unterhaltung. Zugangsweisen zur Popu- lären Kultur, Köln 2009, S. 167-184. Ein Zwischenruf Uli Jäckle ist Regisseur.

Uli Jäckle

stellt und gemeinsam gefeiert wird, und das Auszählen der Moment der Rezeption und damit im Moment der Bezie- as soll man nun darauf antworten? »Sehr«, »ein bisschen«, ren Pinselstrichen spektakuläre Momente und scha!en Stimmen ist nichts anderes als das Messen einer Weite im hung zum populärkulturellen Artefakt. Für dieses Beispiel w»es darf!« oder »bitte nicht«? das Kunststück, die LaiendarstellerInnen zum Bestandteil sportlichen Wettkampf. So wird Gegenwart erzeugt und so heißt das, dass die aufgezeigten externen Referenzen, der Man könnte die Fragestellung auch konkretisieren: der Bühnenkunst zu machen, anstatt die Kunst auf »Lai- beginnt die nachfolgende Rede: »The polls are just closing Aussagecharakter wie der Rhythmus der eingespielten Wie populär muss Theater sein, um es als Kunstprodukt in enniveau« herunterzubrechen. Alljährlich kann das Team in California and the votes are still being counted in cities Musik und die körperliche Anwesenheit von Rezipiat und die Presse zu scha!en, in die Boulevardpresse oder ins TV. um Jürgen Zinke, Uli Jäckle und Marion Schorrlepp über and towns across America« (http://bit.ly/1rb2gFJ). Ähnlich Rezipienten – festgehalten von der teilnehmenden, wackeln- Oder: Wie populär darf Theater sein, um noch an die För- hundert Menschen motivieren, Teil einer frech-humorvol- wie in der Sportberichterstattung (Gebauer 1983) wird das den Handykamera – im ästhetischen Ganzen kongruieren: dertöpfe von Sti#ungen zu kommen, die innovatives, intel- len Open-Air-Inszenierung zu sein, die in einer Mischung Ereignis, die Auszählung aller Stimmen und die Entschei- It‘s a beautiful day. Ob du ein Kritiker Amerikas bist oder lektuelles, politisches Theater bzw. entsprechende Kon- aus regionalem Sto! und bekannten popkulturellen Moti- dung über Sieg oder Niederlage, vom Berichtenden, hier ein Patriot, ob du Schwarz oder Weiß, Ire oder Afroame- zepte fördern? ven auf wechselnde Spielorte maßgeschneidert wird und von Barack Obama, in eine (noch) ungewisse Zukun# fort- rikaner bist, ob du Rock oder Soul hörst: It‘s a beautiful day. Die Antwort scheitert immer an dem vermaledeiten damit Tausende Zuschauerinnen und Zuschauer aufs Land gesetzt. Gleichzeitig aber beweist dieser Au#ritt in einem Das Leben in der Populärkultur soll glücken und in diesem Wort »populär«. Was ist damit gemeint? Wie kann dieser hinaus lockt. Sich mit der lokalen Historie des bespielten historischen Zirkelschluss Voraussetzung und Ergebnis Moment glückt es. Wert gemessen werden? In Zuschauerzahlen? In Förder- Ortes auseinanderzusetzen ist eine Spezialität des Heersu- des Wahlkampfes von Obama, nämlich die Überwindung summen oder Einspielergebnissen? In Schlagzeilen oder mer Landscha#stheaters. der Rassentrennung. Auch die Populärkultur benötigt und Dezibel des Schlussapplauses? Zum Hildesheimer Stadtjubiläum 2015 machen das Thea- verwertet historische Referenzen: »We are and always will Literatur / Fußnoten: Wir vom Forum Heersum, die seit 20 Jahren sogenannte ter für Niedersachsen (TfN) und das Heersumer Forum be the United States of America«, erklärt Obama an die- populäre Theaterkunst, also Theater fürs Volk, mit dem für Kunst und Kultur gemeinsam das Projekt im Namen sem Dienstag und erteilt damit jeglichen ethnischen, poli- Casati, R., A. Gorkow: »Klaus Lemke über Geschichten«, in: Süd- Volk und mit Themen der populären Kultur, produzieren, der Rose: ein soziokulturelles Open-Air-Stadtraum-Statio- tischen oder religiösen Di!erenzen eine rhetorische Absage. deutsche Zeitung, 120, 28./29.05.2005, S. VIII wollten endlich wissen, was es mit der Popularität auf sich nen-Theater-Spektakel. Wir pusten die Hildesheimer Stadt- Seine Rede aber wiederholt in diesem Moment nur, was für hat. Wir haben uns zum größten Pop-Event dieser Tage geschichte mit viel theatraler Spielfreude aus den Archi- alle buchstäblich bereits sichtbar ist, weil es die Vorausset- Gebauer, G.: »Geschichten, Rezepte, Mythen. Über das begeben, um »Papa Francesco« selbst zu befragen. Nach- ven. Geplant sind zehn etwa vierstündige Au!ührungen zung für das Zustandekommen dieser Rede darstellt: dass Erzählen von Sportereignissen«, in: Lindner, R. (Hg.): Der dem der Heilige Vater unsere sechs Meter hohe au&las- im Stadtgebiet. Neben den professionellen Schauspielerin- Unterschiede der Hautfarbe kein Hindernis für den politi- Satz ›Der Ball ist rund‹ hat eine gewisse philosophische Tiefe: Sport, bare Nachbildung des Hildesheimer Doms segnete und nen und Schauspielern beider Theater beteiligen sich bis zu schen Erfolg eines Menschen sein dürfen. Daran lässt sich Kultur, Zivilisation, 1983, S. 128-145 damit die mediale Aufmerksamkeit kolossal auf uns rich- 200 Menschen aus Stadt und Region Hildesheim aktiv an zweierlei ablesen. Zum einen, dass der formale Grundzug tete, bekamen wir einen veritablen Popularitätsschub, der den Vorstellungen. der Populärkultur, die Serialisierung, sich auch als eine Hügel, H.-O.: »Ästhetische Zweideutigkeit der Unterhaltung. die Sponsoren unseres nächsten Theaterereignisses, das im wiederholende Gleichzeitigkeit zeigen kann: als Moment, Eine Skizze ihrer Theorie«, in: montage a/v, 1, 1993, S. 119-141 Sommer 2015 im Hildesheimer Stadtgebiet statt"ndet, beru- in dem die gleiche Geschichte auf unterschiedliche Weise higt schlafen lässt. Die Antwort ist also eindeutig: Popu- mehrmals erzählt wird. Das Ergebnis ist die variierende Hügel, H.-O.: Handbuch Populäre Kultur. Begri"e, Theorien, larität schadet dem Theater sicher nicht, sondern macht Bestätigung der Form – bei Obamas Au#ritt nicht anders als Diskussionen, Stuttgart/Weimar 2003 bestimmte Theaterformen sogar erst möglich. in den Serienhe#en des 19. Jahrhunderts oder den Spielta- Die Theaterkunst, die wir jedes Jahr produzieren, will gen der Fußballbundesliga. Zum anderen, dass Geschichte Hügel, H.-O.: Lob des Mainstreams. Zu Begri" und Geschichte von natürlich populär sein. Populär im Sinne von volksnah, für die Populärkultur – anders als für die Kunst – keine Unterhaltung und Populärer Kultur, Köln 2007 kommunikativ, unterhaltsam, für alle Bevölkerungsschich- »Katastrophe« ist, »die unablässig Trümmer auf Trümmer ten und -altersgruppen zugänglich, von Bürgern für Bür- häu#« (Benjamin 1974: 697), sondern ein mögliches Gelin- Jung, T. (Hg.): Alles nur Pop? Anmerkungen zur populären und ger und mit populären, will sagen, allgemein bekannten, gen im Moment der Gegenwart evoziert. Woran die Kunst Pop-Literatur seit 1990, Frankfurt/M. u.a. 2002 zeitgenössischen Sto!en jonglierend. Jedes Theaterformat im 20. Jahrhundert nicht mehr glauben kann und nicht sollte es sich leisten können, populär zu sein, ohne dass mehr glauben will, dass es emanzipativen Fortschritt in Klinger, C.: »Modern/Moderne/Modernismus«, in: Barck, K. der künstlerische Anspruch direkt in Frage gestellt wird. der Gesellscha# gibt, wird in der Populärkultur situativ u.a. (Hrsg.): Ästhetische Grundbegri"e. Historisches Wörterbuch Genauso, wie es sich jedes Theaterformat leisten können eingelöst. Auch das gilt für Barack Obamas Rhetorik nicht in sieben Bänden, Bd. 4. Stuttgart/Weimar 2002, S. 121-167 sollte, nur für ein kleines Zielgruppenpublikum zu pro- anders als etwa für die Lyrics der Pet Shop Boys. Jede Sams- duzieren, ohne gleich des Elfenbeinturmdenkens bezich- tagnacht wiederholt und erfüllt die Versprechungen der Lemke, K.: Rocker. BRD 1972 tigt zu werden. Nacht. Damit schließt die Populärkultur auch die Projek- tion auf ein zukün#iges Gelingen ein, ein Gelingen, das in Pet Shop Boys: Saturday Night Forever, auf: Bilingual [EMI] 1996 Das Forum für Kunst und Kultur Heersum e.V. veranstaltet Obamas Rede bereits grammatikalisch unlösbar zwischen seit 1990 die Heersumer Sommerspiele. Das soziokulturelle Gegenwart und Zukun# changiert. Seine bekannt gewor- Ullrich, W.: Was war Kunst? Biographien eines Begri"s, Frank- Landscha#stheater mit professionellem künstlerischem dene Wendung »Change is coming to America« lässt nicht furt/M. 2006 Kern ist längst zum Inbegri! für überraschende Neuent- entscheiden, ob die anvisierte Veränderung im Moment deckungen alltäglicher Lebensräume, gelungene kultu- bereits geschiet oder erst noch kommen wird. Benjamin, W.: Über den Begri! der Geschichte. In: ders.: relle Beteiligung von Menschen jeden Alters, Sommerspaß Dass sich der Moment des gelingenden Lebens auf Ver- Gesammelte Schri#en. Unter Mitwirkung von Theodor W. an der frischen Lu#, kurz: für großes Volkstheater gewor- gangenheit und Zukun# beru#, aber nur im Moment der Adorno und Gersholm Scholem, herausgegeben von Rolf den. Die Theatergruppe hat sich ein prägnantes künstle- Gegenwart verwirklicht werden kann, ist so banal wie ent- Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser. Band 1,2. risches Pro"l erarbeitet: Zwischen Anarchie und Boden- scheidend für die Ästhetik der Populärkultur. Das gelin- Frankfurt/M. [Suhrkamp] 1974, S. 691-704. ständigkeit eignen sich die Mitglieder respektlos enge wie gende Leben in seiner Vielschichtigkeit erfüllt sich im weite Räume an, erzeugen mit groben, immer tre!siche- 8 9 populärer MASTER aktivismus Der im Rahmen der Hessischen Theaterakademie Stefanie Wenner Stefanie Wenner ist Kuratorin, Dramaturgin angebotene wissenschaftlich-künstlerische und und Dozentin an verschiedenen Hochschulen. theaterpraktische Studiengang

olitischer Aktivismus ist populär. Nicht nur in der bilden- DRAMA pden Kunst, auch auf dem Theater. Zahlreiche aktuelle Auf- rufe suchen nach der Wirkmächtigkeit von Kunst im Feld des Politischen und fordern Aktivismus. Künstler werden TURGIE nicht nur selbst aktiv, sondern bilden Bewegungen, die vergibt zum Wintersemester 2015/16 neue Studien- reale Politik verändern sollen – prominentes Beispiel ist das plätze. Näheres zu Bewerbungsvoraussetzungen, »Zentrum für politische Schönheit«, das exemplarisch für Profil, Kooperationspartnern und Dozenten unter: das Bedürfnis des Theaters nach gesellscha#licher Wirk- www.dramaturgie.uni-frankfurt.de samkeit steht. Kunstaktivisumus ist eine Antwort auf die Frage nach der Relevanz des Theaters. Die Sehnsucht nach Wirklich- keit, die schon seit mindestens zehn Jahren auf dem Theater verhandelt wird, hat sich weiter entwickelt. Wirklichkeit mit Mitteln zu verändern, die nicht aus der Kunst, sondern aus der Politik kommen, im Rahmen von Kunst aber zu neuer Wirksamkeit gelangen könnten, steht nun auf dem Plan. Der Wunsch, immer neu zu de"nieren, was Theater ist und gesellscha#lich kann, sti#et immer wieder relevante Aktu- alisierungen. Und so ist auch die Popularität des Aktivis- mus auf dem Theater erst einmal nicht verwunderlich, denn politischer Aktivismus betri% das Volk, geht zumeist vom Volke aus. Potenziell ist das Volk auch das Publikum des Theaters, das um mehr Popularität immer bemüht ist. Das Adjektiv »populär« bedeutet nichts anderes als eben das: zum Volk gehörig. Eine Popularität des politischen Aktivis- mus könnte daher als Tautologie verstanden werden, aber so einfach ist es nicht. Denn der politische Aktivismus als künstlerisches Mittel geht nicht vom Volke aus und kommt auch nur bedingt gut beim Volk – dem Publikum – an. Populär ist politischer Aktivismus auf dem Feld der Kunst wie im Kontext von Theater; die Grenzen zwischen den beiden Bereichen sind für manche KünstlerInnen, die politische Aktionen machen, $ießend, obschon es durch- aus einen gravierenden Unterschied zwischen den beiden Bereichen gibt. Kunst nämlich gilt hierzulande als frei, (staatliches) Theater jedoch ist durchaus auf Zwecke ver- p$ichtet, auch wenn es da einen deutlichen De"nitions- spielraum gibt. Als Subventionsbetrieb ist auch das freie Theater davon abhängig, dass die Inhalte und Formen, die es wählt, institutionell legitimiert und dadurch "nanziell realisiert werden. Die Verknüpfung von modernem Staat und Theater, die im 18. Jahrhundert entstand, ist bis heute auch in Deutschland gültig. Seit der Etablierung der Autonomie der Kunst ist diese zu gesellscha#licher Wirkungslosigkeit verurteilt, das erkannte bereits Hegel. Die Freiheit der Kunst befreite sie historisch nicht nur von dem Zwang, die Gesellscha# zu repräsentieren, sie beraubte sie auch der Möglichkeit, Wirk- lichkeit zu verändern. So kam es zu der Bewertung der Kunst als nutzlos. Dieses Gehege der Zweckfreiheit, das Schutz und Kastration zugleich bedeutet, wollen einige AkteurIn- nen der Szene nun verlassen. Das Narrativ der politischen Wirkungslosigkeit von Kunst zu ändern wird dennoch nicht 11 so leicht sein, obwohl es bereits einige theoretische Posi- mus die Verknüpfung von Ästhetik und Politik. Yael Bartana stellung beschreiben. Denn Theater hierzulande hat eine sondern auch die Gegenwart des Publikums, das die Situa- tionen gibt, die an seiner Au$ösung arbeiten. Boris Groys1 und Public Movement etwa – israelische Künstlerinnen, die gesellschaftliche Funktion und die Theatermacher wol- tion ebenso performativ hervorbringt. hat zuletzt darauf hingewiesen, dass der Virus der Nutzlo- zwischen Bildender Kunst und Theater agieren – arbeiten len letztlich in dieser Tradition, der Bildung und Sti#ung sigkeit von Kunst als Gefahr für das Politische wahrgenom- mit Ästhetisierung von Politik. Beide wurden bereits mit von Erkenntnis, wirken. Der Versuch allerdings, Kunst Vielleicht ließe sich das Au#auchen des Kunstaktivismus men wird, das davon in"ziert zu werden droht, sobald es ihn dem Vorwurf einer faschistischen Ästhetik konfrontiert, und Aktivismus zusammenzubringen, Gemeinscha# und auf dem Theater aber auch als konterrevolutionärer Schlag berührt. Auch Juliane Rebentisch behandelt in Die Kunst der denn die Ästhetisierung des Politischen ist spätestens seit Teilhabe zu inszenieren, ließe sich mit eher dystopischer gegen die Subversion der Kunstfreiheit in ihrer Strategie Freiheit2 ausführlich die drohende Ästhetisierung der Politik dem Faschismus ein Skandalon. Färbung als das Ende solidarischer Gemeinscha# lesen, der Tötung durch Ästhetisierung verstehen. Dann näm- als Entpolitisierungsgefahr und Verführung der Massen seit Im Kontext der Kunst bedeutet Ästhetisierung des Poli- als nostalgische Inszenierung eines verlorenen Pakts. An lich, wenn man wie Groys weiterhin daran glaubt, dass der Antike. Sie kommt zu dem Schluss, dass die Angst vor tischen Boris Groys zufolge »im Gegenteil Defunktiona- die Stelle der Repräsentation für das Volk tritt die Reprä- Ästhetisierung Wirkungslosigkeit bedeutet. Wenn Gegen- Ästhetisierung der Politik als totalitäre Praxis selbst latent lisierung, gewaltsame Au'ebung der praktischen Ver- sentation des Volkes für das Volk und damit ist die Ära des wart in politischem Aktivismus von wem auch immer als Züge autoritärer Vergemeinscha#ung trägt3, und di!eren- wendbarkeit des Geräts.«6 Dieser Vorgang, der uns aus der Volkes mindestens als bürgerliche Gesellscha# bereits wirklich real auf dem Theater inszeniert wird, ist sie nicht ziert zwischen einem Theater der Politik und einer Politik künstlerischen Praxis der Ready-mades gegenwärtig ist – im vollendet. Denn eine Repräsentation des Volkes wäre eine überwunden, sondern es kann durch das Publikum über sie des Theaters. Im Kern des Politischen spiele das Ästheti- Übrigen auch der theatralen Ready-mades wie etwa Haupt- Theatervorstellung im Sinne Rousseaus, die also auf ein abgestimmt werden. Die Logik der revolutionären Selbst- sche eine konstitutive Rolle, die nur um den Preis der Sphäre versammlung von Rimini Protokoll – geht laut Groys auf die Theaterhaus verzichtet und eine Versammlung der Bürge- überbietung des Kunstaktivismus hat auf dem Theater kei- des Politischen selbst aufgegeben werden könne. Die Politik Französische Revolution zurück. Die Revolutionäre näm- rinnen und Bürger in Form eines Festes zelebrierte. Popu- nen Platz, denn es ist weder autark noch wirklich autonom. des Theaters bringe demzufolge das Theater der Politik zur lich zerstörten die Insignien der Macht des Ancien Régime lärkultur in Reinform, durchaus mit theatralen Zügen, Allerdings kann es performativ neue Gegenwart hervor- Darstellung und ermögliche so eine re$ektierte Wahrneh- nicht in einem ikonoklastischen Akt, wie in der Regel bei denn Musik dür#e ebenso aufgeführt werden wie kleine bringen und als Repräsentationstheater die Grenzen des mung der Inszenierung von Politik. Ästhetisierung scha!e revolutionären Umstürzen, sie ästhetisierten sie vielmehr. Reden. Die Repräsentation für das Volk dagegen wäre zu Repräsentierenden erweitern. einen Rahmen, in dem Demokratie sich zu behaupten habe, Und diese Ästhetisierung, die, so Groys weiter, nicht zufäl- beispielsweise verkörpert in der Idee des Nationalthea- sie schärfe die Wahrnehmung und ermögliche durch kri- lig zeitlich mit Immanuel Kants Lehre vom Kunstschö- ters, das zusammenhält, was gerade zusammenwachsen tische Distanznahme erhöhte Urteilsfähigkeit. Die Stärke nen zusammenfalle, sei eine viel radikalere Tötung als der sollte und dafür bis heute verantwortlich gemacht wird – Literatur / Fußnoten: des postdramatischen Theaters sei demnach, dass »das traditionelle Ikonoklasmus. Warum? Solange die Insignien und sei es durch das Stadttheater mit postmigrantischem postdramatische Theater gerade nicht mehr auf Gemein- sichtbar bleiben, können sie nicht wiederkehren. Ebenso Ensemble, das gesellscha#liche Integrationsarbeit leis- 1 Boris Groys: »Kunstaktivismus. Die totale Ästhetisierung scha# zielt; sie wird hier weder errichtet noch antizipiert. wenig wie der Leninismus wiederkehren kann, solange der tet und den Kreis der zu Repräsentierenden vergrößert –, der Welt als Erö!nung der politischen Aktion«, in: Lettre Im Gegenteil, […] es trennt: die Person von der Rolle und Leichnam Lenins im Mausoleum sichtbar ausgestellt ist. oder durch Gedenkstätten, die Geschichte für das Volk International 106, Herbst 2014, S. 88–93. das Dargestellte vom ästhetisch distanzierten Publikum.«4 Die Gegenwart der Vergangenheit als ästhetisierter, funk- repräsentieren, dem nicht zugetraut wird, eine angemes- Diese Beschreibung mag vielleicht für die von Reben- tionsloser Gegenstand macht sie machtlos: »Die Gegen- sene Selbstrepräsentation solchen Inhalts autorisieren 2 Juliane Rebentisch: Die Kunst der Freiheit. Zur Dialektik demo- tisch zitierten Arbeiten von René Pollesch oder Christoph wart zu ästhetisieren bedeutet, sie zu toter Vergangenheit und verkörpern zu wollen. kratischer Existenz, Frankfurt a.M. 2012. Marthaler gelten, tri% aber nicht das, was beispielsweise zu machen.«7 Das wäre dann die Volte des Kunstaktivis- Richtete sich der Kunstaktivismus durch seine Ein- die geheimagentur in Hamburg unter dem Titel The Art of mus nach Boris Groys: Indem der Aktivismus in der Kunst wanderung in das Museum gegen die herrschende Ord- 3 Rebentisch, S. 369. Being Many inszenierte: Einen Kongress, der die Gemein- die Gegenwart als Leichnam darstellt, denn nichts ande- nung als Ganzes, ließe sich die Popularität von politi- schaft als Versammlung auf der Bühne verhandelte, im res bedeutet ihr Au#auchen in den Museen, erklärt er sie schem Aktivismus auf der Bühne einfach als nostalgische 4 Rebentisch, S. 368. Medium des Theaters Aktivisten und Kunstaktivisten bereits für überwunden. Während Rebentischs Argument Sehnsuchtsgeste beschreiben. Ich möchte mit Chris- zusammenbrachte. Was aber bedeutet es, wenn an die Stelle zu einem Erkenntnismoment angesichts des Theaters der toph Menke einen anderen Vorschlag machen. Menke 5 Claire Bishop: Arti#cial Hells. Participatory Art and the Poli- der kritischen Darstellung veränderungsbedür#iger gesell- Politik führt, reicht Groys’ Gedanke weit über die künst- beschreibt eine historische Situation, in der Monteverdi tics of Spectatorship, London 2012, S. 3. scha#licher Zustände oder an die Stelle der Darstellung des lerische Intention hinaus. Die totale Ästhetisierung der die Demokratie bereits auf der Bühne vorwegnahm8: Theaters der Politik die Darstellung von Gemeinscha# tritt? Gegenwart bedeutet ihm zufolge nichts anderes als das Nero hat eine neue Geliebte, Poppea, und möchte diese 6 Groys, S. 89. Wird durch die Inszenierung des politischen Aktivismus Auftauchen einer utopischen Dimension, der Möglich- krönen lassen. Machtvolle Berater sprechen sich dage- dieser ästhetisiert und damit unwirksam? Claire Bishop5 keit, eine neue, andere Gegenwart zu imaginieren. Denn gen aus, er hingegen beharrt auf seinem Willen und 7 Groys, S. 90. hat für den Bereich der bildenden Kunst einen »social turn« wenn die politische Gegenwart im Museum ausstellbar ist, betrachtet diesen, ähnlich einem göttlichen Gebot, im diagnostiziert, der seit den 90er Jahren dazu geführt habe, dann hat sie den Status der Leiche Lenins eingenommen, Moment der Äußerung bereits als vollzogen, ein klassi- 8 Christoph Menke: »Die Depotenzierung des Souveräns dass immer mehr Projekte in einem »return to the social« liegt bereits hinter uns und wir können den Status Quo scher performativer Akt also. Im engeren Sinne perfor- im Gesang«, in: E. Horn, B. Menke, C. Menke (Hrsg.), Lite- versuchten, Kunst kollektiv neu zu denken. Künstler wer- als aufgehoben ansehen. Das wäre dann die Nützlichkeit mativ behaupten muss sich allerdings der Darsteller des ratur als Philosophie – Philosophie als Literatur, München 2006, den weniger als individuelle Produzenten einzelner Objekte der Kunst, die dem herrschenden Utilitarismus machtvoll Souveräns als Sänger auf der Bühne. Dadurch, dass der S. 281–296. wahrgenommen, sondern als Kollaborateure und Hersteller ein Ende bereitete. Insofern liegt nahe, dass diese Form des Gesang gut oder schlecht ausfallen und vom Publikum von Situationen. Kunst erscheint als langfristig angelegtes Kunstaktivismus nicht populär ist, trägt sie doch apoka- bewertet werden kann, wird Souveränität bereits als über- Projekt mit unklarem Ausgang, während die Zuschauer als lyptische Züge, jedenfalls für die bürgerliche Gesellscha#. wunden inszeniert, so Menke. Wenn also heute The Art of Koproduzenten oder Teilnehmer neu wahrgenommen wer- Befreiung der Kunst von ihrer Autonomie zum Zweck der Being Many auch als Versammlung auf die Bühne gebracht den. Bishop geht davon aus, dass hier Ästhetik und Spekta- Erlösung von gesellschaftlicher Wirklichkeit jedenfalls wird, kann diese Kunst ebenso scheitern wie der Gesang kel in eins gesetzt werden und die zu kritisierende Bilderpo- beinhaltet erst einmal so etwas wie einen Suizid der Kunst, des Souveräns. Die ohnehin fragile Potenz der Gemein- litik des Kapitalismus auf die Sphäre der Kunst als Ganzes ein kollektives Opfer, das vielleicht auch auf der Bühne scha# wird so gesehen durch ihre Darstellung auf dem übertragen wird. Einige KünstlerInnen wollten z.B. expli- gebracht wird oder werden müsste, wo nämlich bereits Theater erneut infrage gestellt. Der theatrale Rahmen bedeu- zit nicht im Kontext von Ästhetik diskutiert werden, um die seit längerer Zeit theatrale Formen von Gemeinschafts- tet nicht insofern eine Gefährdung, als er Gemeinscha# Wirksamkeit ihrer Arbeit nicht infrage gestellt zu sehen. bildung, Solidaritätsdarstellung oder kollektiver Teilhabe zum Als-ob degradiert, sondern gerade durch die perfor- Aktuelle Beispiele sprechen eine andere Sprache. Hier inszeniert werden. mative Dimension, die viele sicher verfolgen, wenn sie gibt es keine Angst vor Ästhetisierung mehr. Politische Die Anwesenheit der Gegenwart auf dem Theater als politischen Aktivismus in den Kontext des Theaters brin- Inhalte sind immer schon durch Intellektuelle für das Volk Wirklichkeit oder Realismus lässt sich aber nicht entlang gen. Diese performative Dimension betri% nicht nur die angeeignet worden. Neu ist im Kontext von Kunstaktivis- der von Groys entwickelten Logik als revolutionäre Dar- Sprache, durch die etwas in die Existenz gebracht wird, 12 13 im zweifel für den zweifel

Ein Plädoyer für »unpopuläre« Geschlechterkonstruktionen im Kinder- und Jugendtheater. Clemens Leander ist Kostümbildner, Camilla Schlie ist Dramaturgin Clemens Leander und Camilla Schlie

immt man Kinder und Jugendliche als Theater-RezipientIn- schen Verständnis von Identität im Erwachsenenalter von rin Azar Mortazavi: »Mit der Produktion von Wissen über mal höheren Selbstmordrate unter homosexuellen Jugend- nnen wie als Mitglieder der Gesellscha# ernst, bietet man einer Vielschichtigkeit und Brüchigkeit personaler Identität eine bestimmte Gruppe geht die Stereotypisierung einher, lichen zeigt10. ihnen Theater, das ihnen auf Augenhöhe begegnet und ausgegangen werden muss, die sich folglich in einer Viel- die sich in der Wiederholung manifestiert. […] [Stereotype] Sexuelle Vielfalt bzw. queere Figurenzeichnung muss als die Welt, in der wir leben, in ihrer Vielschichtigkeit und heit gelebter Praxen widerspiegelt. Folgt man Bierschenks werfen keine Fragen auf, sondern präsentieren angebliche Normalität begri!en werden und ihr Vorkommen darf sich Komplexität ästhetisch spiegelt. Dafür braucht es Litera- Argumentation weiter, bedürfen Kinder und Jugendliche Gewissheiten.«7 Mit einer problematisierenden Repräsen- nicht auf die Haupt"guren von Problemstücken zur sexu- tur, die sich der Bandbreite gesellscha#licher Realitäten keiner literarischen Sonderstellung, durch die sie zu einer tation sexueller Vielfalt auf der Bühne reproduziert sich die ellen Orientierung beschränken. Das heißt, »Mädchen« stellt und ihnen gegenüber O!enheit bewahrt; »die Mas- abgeschlossenen Identität geleitet werden. Damit ist auch »Andersheit« als solche, nicht als akzeptierte Normalität. und »Jungen« in der Charakterzeichnung vielfältiger zu sen« sind heterogen, ihre Repräsentationen sind es häu"g ein Realitätsverständnis, das von einer »Normalbiogra"e«4 Es gibt im Wesentlichen zwei Möglichkeiten, den tra- gestalten und ihnen einen breiteren Handlungsspielraum nicht. Wer mit o!enen Augen nach Stücken, Sto!en und ausgeht, ad acta zu legen. dierten Geschlechterrollen zu begegnen. Eine Heran- als das tradierte Spektrum der »maskulinen« oder »femi- Geschichten für eine theatrale Umsetzung sucht, stolpert Im Großteil der Kinder- und Jugenddramatik sind die gehensweise wäre, sich über biologische Geschlechts- ninen« Verhaltensweisen und Geschlechtsidentitäten zu durch alle Altersgruppen hindurch über die Geschlechter- immanenten Geschlechterrollen heteronormativ. Wir for- zuweisungen in der Besetzung und/oder im Kostüm erö!nen. Es heißt, sich im Zweifel in der Festlegung einer konstruktionen in der Kinder- und Jugendliteratur. dern nicht mehr lesbische oder schwule ProtagonistIn- hinwegzusetzen, also auf einer visuellen Ebene gegen die Figur für Uneindeutigkeiten und Spielräume zu entschei- Ein Ausgangspunkt dieser Auseinandersetzung mit nen, sondern möchten grundsätzlich das Augenmerk auf Norm zu handeln. Ein solcher Umgang schöp# als »Mas- den, sich den zu verhandelnden Kon$ikten über die Situa- deutscher Kinder- und Jugenddramatik war der Wunsch die Konstruktion und Rekonstruktion gängiger binärer kerade« oder als »Cross-dressing« aus vielerlei (Theater-) tion und das tatsächliche Verhalten der Beteiligten anstatt nach Stücktexten oder Vorlagen, in denen Frauen die Iden- Geschlechtsmodelle lenken. Selten "nden sich hier erzählte Traditionen, kann z. B. a(rmativ als komödiantisches Ele- über Zuschreibungen zu nähern. Es heißt, sich grundsätz- tifikationsfiguren bilden, wodurch Mädchen im Publi- Lebenswelten, in deren Zentrum beispielsweise Mädchen ment verwendet werden oder sich auf elisabethanische The- lich für die Komplexität einer zu erzählenden Lebenswelt zu kum eine Identi"kation ohne Transferleistung1 angeboten als treibende Kra# einer gemischten Gruppe stehen, die atertradition beziehen. Ein emanzipatives Verständnis von entscheiden und Charakterzeichnungen einzusetzen, die wird. Der Anteil an Stücken mit tragenden weiblichen Cha- sich nicht vorrangig mit identitären Problemen rumschlägt, sexueller Vielfalt ergibt sich hier nur innerhalb und durch sich den traditionellen, stereotypen Geschlechtsidentitä- rakteren, die unabhängig von männlicher Hilfestellung oder in denen alleinerziehende Mütter, homosexuelle Paare, die Konzeption der jeweiligen Inszenierung bzw. durch ten entziehen. Wir fordern für unser Publikum eine Kinder- erfolgreich sind, ist verschwindend gering, ebenso eine dif- entfremdete Erwachsene und pubertäre Abnabelungspro- die Interpretationskompetenz der RezipientInnen. In der und Jugendtheaterlandscha#, die den bewussten Umgang ferenzierte Darstellung von Jungen oder männlichen Cha- zesse Normalität sind. »Normalität« ist an dieser Stelle ein Art und Weise, wie eine Geschichte visuell übersetzt wird, mit Geschlechterkonstruktionen p$egt und sie nicht als rakteren. Sogenannte »Mädchensto!e« problematisieren wichtiges Stichwort; es bedeutet, solche kulturellen und kann der vorausgehenden narrativen Lebenswelt etwas hin- Randphänomen marginalisiert. Wir wünschen uns ein Kin- mit mehr oder weniger deutlich didaktischer Ausrichtung sozialen Phänomene eben nicht problematisierend und/ zugefügt werden, was die Komplexität der Darstellung stei- der- und Jugendtheater, das die Vielfalt und Komplexität Kon$ikte mit weiblichen heterosexuellen Geschlechterrol- oder stereotypisierend zu betrachten, sondern sie in ihrer gert. Es führt aber zu der Frage, ob es nicht Geschichten gelebter Geschlechtsidentitäten abbildet, die Di!erenzen len. Nach eingehender Suche und Analyse gelangten wir Komplexität als gelebte und lebbare Praxen gleichwertig gibt, die von ihrer literarischen Basis aus bereits komplex mitunter positiv beschreibt und darüber die inhärenten zu dem Schluss, dass sich im deutschsprachigen Kinder- neben anderen Lebenspraxen zu beschreiben. Es gibt Kin- gestaltet sind. gesellscha#lichen Machtverhältnisse nicht vergisst. und Jugendtheater in Bezug auf sex/gender ein Bewusst- der- und Jugenddramatik, die sich »exklusiv«(!) LSBTTI-The- Medial wird ein Modell vermittelt, in dem es ausschließ- Wir brauchen einen gegenseitigen Austausch, einen sein über die permanente Konstruktion von »Geschlecht« men5 widmet. Die Schwierigkeiten dieser kon$iktorientier- lich Frauen und Männer gibt, denen stets klar ist, wer gemeinsamen Diskurs zum Thema und dessen theatraler noch nicht durchgesetzt hat. ten »Aufarbeitungsstücke« liegen vor allem darin, dass sie »weiblich« und wer »männlich« ist, wobei es nicht um eine Umsetzung. Wir müssen unsere eigene Expertise entwi- Geschlechterfragen bekommen derzeit eine hohe eine homo-, bi-, trans- oder intersexuelle Identität als Prob- optische Di!erenz geht, sondern um spezi"sche Rollen- ckeln! Wir alle brauchen diesen Diskurs, nicht nur die Kin- ö!entliche Aufmerksamkeit, sie scheinen geradezu popu- lem ins Zentrum rücken, ihre grundsätzliche »Andersheit« modelle, die eingehalten werden wollen. Die Realität ande- der- und Jugendliteratur. lär. Darin zeigt sich das gesellscha#liche Interesse an einer behaupten und damit deren »Abnormität« feststellen und rer Identitätsmodelle oder alternativer Familienstrukturen ö!entlichen Auseinandersetzung; sie spiegelt aber eben verfestigen. Eine solche direkte Zuschreibung befördert bleibt dabei außen vor oder wird als problembelastet, tra- auch die bestehenden Machtverhältnisse und die kultu- ein Verständnis von menschlichem Verhalten, das nicht auf gisch, dysfunktional und gesellscha#lich fehlgeschlagen Literatur / Fußnoten: rellen Kämpfe um De"nitionsmacht und Repräsentation. Situationen beruht, sondern auf biologischen Bestimmun- abgetan. Selbst im Theater, das auf der Verabredung des Als- Ein produktiver Umgang mit Geschlechtskonstruktionen gen. Daraus folgt, dass in der Wahrnehmung des Publikums ob basiert, wo permanent Welten, Situationen oder Figu- 1 vgl. zur Identi"kation mit Rollenbildern im Fernsehen: fordert Theaterscha!ende und Literaturproduzierende die Kon$ikte, in denen sich die Figuren wieder"nden, auf ren behauptet werden; sogar hier, wo alles ein ständiges Maya Götz (Hg.): Girls and Boys and Television. A few remin- auf, einen Blick auf das hiesige (Selbst-)Verständnis von deren sexueller Orientierung beruhen: »Hans« hat ein Pro- Wechselspiel von Wahrheit und Konstruktion ist, wird in ders for more gender sensitivity in children’s TV, Internationa- Kinder- und Jugendliteratur zu werfen. Iris Bierschenk blem, weil er schwul, nicht weil er unglücklich verliebt ist! Bezug auf Geschlechtlichkeit bzw. Sexualität Eindeutig- les Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen beschreibt es in ihrer Analyse queerer2 Erzählstrukturen In Anbetracht der spärlichen Literatur zur Gender-The- keit gefordert. Es geht nicht darum, keine Kon$ikte im (IZI), 2008 (www.izi.de) in der schwedischen Jugendliteratur folgendermaßen: »In matik im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters haben wir Theater abzubilden, sondern die darin agierenden Figuren der konventionellen De"nition des Jugendliteraturbegri!s uns der ähnlich gelagerten Diskussion in Bezug auf »Mig- ambivalent zu zeichnen und sie nicht auf "ktive Zuschrei- 2 Engl. »queer« als »eigenartig, seltsam, schwul« wurde/ galt die Ausbildung einer homogenen Ich-Identität bislang rationstheater« zugewandt. Auch dort sind Identitätszu- bungen zurückzuführen. In der Regel wird nicht bemän- wird als Schimpfwort für Homosexuelle gebraucht im als Gradmesser für das Erreichen erwachsener Reife, bei schreibungen und Selbstbeschreibungen Dreh- und Angel- gelt, dass der Großteil der Tier"guren im Theater nicht von Gegensatz zu »straight«, dt: »gerade, heterosexuell«. Im deren Suche Jugendliteratur ihrer Leserscha# begleitend punkt der Auseinandersetzung. Gerade im Hinblick auf zu Tieren gespielt wird; wenn jedoch ein Mann eine Frauen"- Zuge der amerikanischen Schwulenbewegung in den 1980er Wege und Ziele schildern sollte. […] Im Zusammenhang befragende Kategorisierungen lässt sich die Argumentation gur spielt oder vice versa, oder die Geschlechtlichkeit einer Jahren vollzog sich eine politisch motivierte Umdeutung mit den Veränderungen innerhalb der literarischen Post- auf den Gegenstand »Geschlecht« übertragen: Es wird kriti- Figur nicht eindeutig zuzuordnen ist, wir# das sofort Fragen des Begri!s. In Folge entstanden vor diesem und dem Hin- moderne, während der sich nicht nur das gesellscha#lich siert, dass Erzählungen, in denen Kinder Opfer von Gewalt auf 8. Vor diesen Fragen geht ein großer Teil von Möglich- tergrund feministischer Theorien Anfang der 1990er Jahre vorherrschende Bild von Jugend, sondern in Abhängigkeit werden, in denen sie auf Identitätssuche gehen, in denen sie keiten der Selbstbestimmung verloren. »Das enge Korsett die »Queer Theory«/ »Queer Studies«: »Queer Studies kon- davon auch die jugendliterarische Produktion verändert, als Opfer gesellscha#licher Verhältnisse zu Tätern werden6, von ›typisch männlichem‹ und ›typisch weiblichem‹ Verhal- zentrieren sich folglich auf gesellscha#liche Symbolisie- wird heute der Literaturbegri! absolut gesetzt und wider- die Di!erenz und Sonderstellung der betro!enen Subjekte ten hemmt Kinder bei der Entwicklung«9 und diese Absenz rungspraktiken, auf das Spannungsfeld Kultur – Identi- spricht damit den bisher geltenden Normen jugendlitera- fortlaufend rekonstruieren und verstetigen, anstatt das von wählbaren Alternativen äußert sich in einer individu- tät – Textualität. Es geht um Positionalitäten anstelle von rischer Angemessenheit3«. Das heißt, dass im zeitgenössi- Publikum mit Fragen zurückzulassen. So schreibt die Auto- ell empfundenen Notlage, die sich u.a. auch in einer vier- authentischen Identitäten und um die Subversion von Onto- 14 15 writers’ room

Im Kollektiv erzählt: Große Geschichten für ein breites Publikum. Wie gelingt ein »Writers’ Room« für das Theater?

Uwe Gössel

logien und Homogenisierungstendenzen.« (»Gay and Les- as große Erzählen ist zurück. Die Geschichten spielen im Während der Jahreskonferenz 2015 in Linz wird eine Arbeits- bian Studies«, Ansgar Nünning (Hg.): Metzler Lexikon Lite- dmodernen Alltag, sie sind dramaturgisch komplex, intelli- gruppe in einem »working room« diesen Fragen nachgehen. ratur- und Kulturtheorie, Stuttgart 2004, S. 237) gent, lang und populär! Meist wurden sie in Nordamerika Mit dabei sind (in alphabetischer Reihenfolge): oder in Skandinavien von mehreren Autoren gemeinsam 3 Iris Bierschenk: Kreuz und Queer. Queere Erzählstrukturen in im sogenannten »Writers’ Room« entwickelt und geschrie- Uwe Gössel Dramaturg, Autor und Vorstandsmitglied der schwedischen Jugendliteratur, Hamburg 2010, S. 10!. ben. Was heißt das? der Dramaturgischen Gesellscha! In einem Writers’ Room verhandeln Autoren Sto!e, Tarun Kade Dramaturg und Sto"entwickler 4 Erik Erikson de"nierte in den 1960er Jahren Ich-Identität Themen und Kon$ikte schreibend. Es ist ein Ort, an dem Kirsten Loose Filmdramaturgin und Story Consulting als »Zuwachs an Persönlichkeitsreife, den das Individuum mehrere (Drehbuch-)Autoren eines Projekts zusammen- Ewald Palmetshofer Dramatiker am Ende der Adoleszenz der Fülle seiner Kindheitserfah- kommen, um Gedanken o!en auszutauschen. Durch die Thilo Re!ert Dramatiker und Hörspielautor rungen entnommen haben muss, um für die Aufgaben des direkte Ideenkommunikation soll die Kreativität und Pro- Ruth Rehmet Drehbuchschreiberin für Film, Erwachsenenlebens gerüstet zu sein.« Sein Stufenmodell duktivität erhöht werden, da jedes Projekt sowohl inhalt- Animation und Serien beschreibt vor dem Hintergrund der 1950er und 1960er Jahre lich komplex ist als auch unter Zeitdruck realisiert wer- Bernhard Studlar Dramatiker und Leiter der als gelungene Identitätsarbeit die (heterosexuelle) »Nor- den muss. Wiener Wortstätten malbiogra"e«. (Erik H. Erikson: Identität und Lebenszyklus, Kollektive Projekte haben insgesamt Konjunktur, von Ulf Schmidt Autor und Social Web Kreativstratege Frankfurt/ Main 1966) Hollywood bis Wikipedia. Für alle Lebensbereiche lassen sich Beispiele "nden, in denen der Einzelne zugunsten Hinter den Kulissen der Konferenz verfolgen die Teilnehmer 5 »LSBTTI« steht für »Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transse- der Gemeinscha# zurücktritt. Kein erfolgreicher Film, weitere Fragen: Wie kann kollektiv für die Bühne geschrie- xuell, Transgender und Intersexuell«; »Trans*« inkludiert geschweige denn eine Serie wie »24« wird noch von einem ben werden? Welche Sto!e, Themen und Ereignisse eig- Transgender, Transsexuell und Transidentität. einzelnen Drehbuchautor geschrieben, und Großprojekte nen sich dafür? Wie lassen diese sich dramaturgisch in wie das kollektive Internet-Lexikon Wikipedia werden erst Geschichten, Texte und Dialoge umsetzen? Welche Texte 6 vgl. Annett Israel: »Kulturelle Identitäten als dramatisches möglich durch die Zusammenarbeit von Tausenden. Auch kann der »Writers’ Room« nicht liefern? Welche (neuen) Ereignis. Beobachtungen aus dem Kinder- und Jugendthe- Naturwissenscha#ler setzen auf den Geist der Gemein- Rollen hätten Dramaturgen, Schauspieler, Regisseure und ater«, in: Schneider, Wolfgang (Hg.), Theater und Migration. scha#. Publikationen werden von einem Team von Auto- Verlage in diesen Prozessen? Welche Erfahrungen wurden Herausforderungen für Kulturpolitik und Theaterpraxis, Biele- ren verfasst, Solisten gelten dort als aussterbende Spezies. bereits in den Theatern gemacht? Was ging schief? Warum? feld 2011, S. 47!. Komplexe Erzählungen wie »Breaking bad«, »Home- Zum Abschluss der Jahreskonferenz wird die Arbeits- land« oder »Mad Men« werden von Millionen von Zuschau- gruppe ihre Thesen und Visionen präsentieren und zur 7 Azar Mortazavi: »Über das Bekenntnis zur Uneindeutig- ern mittels Videoportalen runtergeladen oder auf DVD Diskussion stellen. keit. Die Konstruktion des ›Anderen‹ und was Theaterkunst gekau#. Warum sind diese Geschichten so packend, dem entgegensetzen kann«, in: Schneider, Wolfgang (Hg.). dass man kaum davon loskommt? Welche Rolle spielt der Theater und Migration. Herausforderungen für Kulturpolitik und Schreibprozess für diese Qualität? Wären das nicht auch Theaterpraxis, Bielefeld 2011, S. 74 die Sto!e für das Theater von heute? Für ein Theater, das alle angeht? Ist das Theater nicht die ausgeprägteste sozi- 8 vgl. dazu auch die Studien des Internationalen Zentral- ale Disziplin unter den Künsten überhaupt, da keine Thea- instituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) zum terproduktion ohne kollektive Kreativität gelingt? Wie Forschungsschwerpunkt »Gender«, http://www.br-online. können also große Erzählungen für das breite Publikum de/jugend/izi/deutsch/forschung/gender/gender.htm im Theater entstehen? Welche Voraussetzungen sind dafür nötig? Was bräuchten Autoren, Dramaturgien und Verlage, 9 vgl. Florian Urschel-Sochaczewski: »Stereotype. Homos um gute Texte entstehen zu lassen? Worin liegen die Pot- kennt die Schule nicht«, Tagesspiegel vom 24.09.2012 entziale kollektiven Schreibens? Und wenn sie so groß sind, warum gibt es sie nicht längst? 10 vgl. http://www.zeit.de/online/2007/25/schwul-jugend- liche-internet

16 17 referenten

Jörn Ahrens Matthias Davids Nils Grosch Carl Hegemann Tarun Kade Barrie Kosky Professor für Allgemeine studierte Germanistik, ist Universitätsprofessor für ist Autor, Theaterscha!ender studierte Theaterwissen- geboren in Melbourne, Kultursoziologie mit Schwer- Musikwissenscha# und Musikwissenscha# und Leiter und Professor für Dramatur- scha#, Philosophie und Australien, ist Schauspiel- und punkt Transformation von Sprecherziehung in Münster. der Abteilung Musik- und gie an der Hochschule für Englische Literatur in Musiktheaterregisseur sowie Kulturen, Universität Gießen. Jüngste Er spielte zahlreiche Hauptrollen in Tanzwissenscha# an der Universität Musik und Theater »Felix Mendelssohn München und Bristol. Nach zwei Jahren am Intendant und Chefregisseur an der Publikationen: The Wire. Analysen zur Musical, Schauspiel und Kabarett, ehe er Salzburg. Er studierte Musikwissenscha#, Bartholdy« Leipzig. Seit 2011 ist er Drama- Thalia Theater in Hamburg ist er seit 2012 Komischen Oper Berlin. 1996 Künstleri- Kulturdiagnostik populärer Medien (Jörn sich der Regie zuwandte. Mittlerweile hat Geschichte und Germanistik in Bochum turg am Thalia Theater Hamburg. Hege- Dramaturg am Theater Bremen, wo er scher Leiter des Adelaide Festivals, Ahrens u.a.), Wiesbaden 2014; Wie aus er über 80 Opern, Operetten, Musicals, und Freiburg im Breisgau. Promotion an mann studierte Philosophie, Gesellscha#s- unter anderem auch für die Reihen Theater 2001–2005 Co-Direktor des Wiener Wildnis Gesellscha! wird. Kulturelle Selbstver- Shows und Schauspiele inszeniert, der Universität Freiburg mit einer Arbeit und Literaturwissenscha#en in Frankfurt Bremen Konzert, Statt Theater Disco und Das Schauspielhauses. In der ersten Spielzeit ständigung und populäre Kultur am Beispiel von darunter über 30 Ur- und Erstau!ührun- über die Musik der Neuen Sachlichkeit, am Main. Er war Dramaturg in Freiburg, Unendliche Gespräch inhaltlich verantwort- seiner Intendanz (2012/13) wurde die John Fords Film »The Man Who Shot Liberty gen. Seit Ende 2012 ist Davids Leiter der Habilitation an der Universität Basel mit Bochum, am und an der lich ist. Komische Oper Berlin in der Kritikerum- Valance«, Wiesbaden 2012. Musicalsparte am Landestheater Linz. einer Arbeit über Lied, Medienwechsel und Volksbühne. Hegemann arbeitete seit 1997 frage der Opernwelt zum Opernhaus des populäre Kultur im 16. Jahrhundert. Seine regelmäßig mit Christoph Schlingensief Reinhard Kannonier Jahres gewählt. Airan Berg Diedrich Diederichsen Arbeitsschwerpunkte sind Populäres zusammen. studierte Germanistik, ist der künstlerische Leiter war in den 1980ern Redakteur Musiktheater, Musik und Migration, Musik Philosophie, Musikwissen- Johannes Lachermeier des iKEDi, Istanbul. Lei- und Herausgeber von und Medien. Barbara Hornberger scha#, Politologie, Publizistik ist gelernter Buchhändler und tungsteam Maastricht Musikzeitschri#en, in den arbeitet als Wissenscha#liche und Kommunikationswissenscha#. Ab studierte Neuere deutsche Kulturhauptstadt Europas 2018. Erste 90ern Hochschullehrer u.a. in Frankfurt, Maximilian Gutscher Mitarbeiterin an der Universi- 1980 Assistent am Institut für Neuere Literatur sowie Theaterwis- professionelle Theatererfahrung sammelte Pasadena, O!enbach, Gießen, Weimar, arbeitet seit über 13 Jahren an tät Hildesheim im Institut für Geschichte und Zeitgeschichte an der senscha# an der Ludwig-Maximilians-Uni- er am Broadway in New York als Assistent Bremen, Wien, St. Louis, Köln, Los der Schnittstelle von Marken, Medien, Theater und Populäre Kultur. Dort Johannes-Keppler-Universität, Habilitation versität München. Seit der Spielzeit 2008/09 von Harold Prince und am Angeles und Gainesville. 1998–2007 Medien und Menschen – als forscht und lehrt sie zu populärer Kultur, 1985. Von 1987–2000 Musikdirektor im ist er als Referent für Online-Kommunika- Wien. 1993-2001 Gemeinsam mit Martina Professor für Ästhetische Theorie/ Art Director bei Jung von Matt, Gründer Kulturgeschichte und zur Vermittlung des Brucknerhaus Linz. 1992/93 Jean Monnet tion an der Bayerischen Staatsoper für die Winkel Gründung des Theater ohne Kulturwissenscha#en in Stuttgart, seit und Vorstand der CAMAO AG und freier Populären. In Lehre und Forschung schlägt Fellow am European University Institute in unterschiedlichen Webpräsenzen des Grenzen (ToG)/Wien und des internationa- 2006 Professor für Theorie, Praxis und Berater. Er entwickelt branchenübergrei- sie eine Brücke zwischen den Disziplinen Florenz. Seit 2000 ist er Rektor der Hauses verantwortlich. Als Dozent lehrte len Figurentheaterfestivals für Erwachsene Vermittlung von Gegenwartskunst an der fend Kommunikations-Strategien, Kulturgeschichte, Soziologie, Medienwis- Universität für künstlerische und industri- er u.a. an der Ludwig-Maximilians-Univer- »Die Macht des Staunens«. Von 2001 bis Akademie der Bildenden Künste Wien. -Geschichten und -Produkte für internatio- senscha#, Theaterwissenscha# und elle Gestaltung Linz. Mitinitiator des sität München im Fach Theaterwissen- 2007 war Berg Geschä#sführer und Bücher (u.a.): Über Pop-Musik, 2014, The nale Marken wie junge Unternehmen. Musikwissenscha#. Aktuell forscht sie zu Kulturentwicklungsplans Linz. scha# sowie an der Hochschule für Musik künstlerischer Leiter des Schauspielhauses Sopranos, 2012, Eigenblutdoping. Selbstverwer- Bildungsprozessen in Pop-Kultur. und Theater München am Institut für Wien. 2007-2010 Künstlerische Leitung für tung, Künstlerromantik, Partizipation, 2008. Jürgen Hartmann Friedrich Kirschner Kulturmanagement. Darstellende Kunst für Linz09 Kultur- Publiziert regelmäßig u.a. in tageszeitung, Verwaltungsausbildung, Horst Hörtner ist Visueller Künstler und hauptstadt Europas. SZ, theater heute, Texte zur Kunst. Studium der Theater- und Medienkünstler und Forscher, So#ware-Entwickler. Er nutzt Herbert Lachmayer Musikwissenscha# in Berlin, ist Experte für das Design von Computerspiele und Echtzeit- studierte Philosophie, Vivan Bhatti Jeremiah Diephuis ab 1991 als Dramaturg in Greifswald/ Human Computer Interaction Animationstechniken als Grundlage für Soziologie und Kunstge- studierte an der Hochschule widmete sich, nach Studien in Stralsund, Görlitz, Würzburg tätig. Seit und hält verschiedene Patente in diesem animierte Kurz"lme, interaktive Installati- schichte in Wien, Frankfurt/ für Musik in München und der Computerlinguistik und Kom- 2000 freiberu$ich in Stuttgart tätig als Bereich. Er ist Gründungsmitglied des Ars onen und digitale Performances. Seine Main und Berlin. Seine Lehrtätigkeit führte Robert-Schumann-Hoch- munikations- und Wissens- Autor, Redakteur, Gestalter von Einführun- Electronica Futurelab und leitet es seit 1996. Arbeiten wurden international gezeigt, u.a. ihn bisher nach Berlin, Wien und London. schule in Düsseldorf. Er ist als freischaf- medien, der Entwicklung und Anwendung gen und Gesprächen u.a. für die Bachaka- Seit den 1980er Jahren arbeitet er im im American Museum of the Moving Image Gründer des Da-Ponte-Instituts für fender Komponist, Gitarrist und Theater- von Computerspielen im ö!entlichen demie, Stuttgarter Philharmoniker, Oper Bereich der Medienkunst und war Mitbe- New York, Seoul Media Art Biennale und Librettologie, Forschung und musiker tätig und komponiert für Theater, Raum. Er ist Lehrender und Forscher am Stuttgart, Bayer Kultur. 2011/12 interims- gründer der Medienkunstgruppe x-platz in Hebbel Theater Berlin. Er war Direktor des Sammlungsgeschichte in Wien. Professor Film und Fernsehen. Eine erste Oper Hagenberger Campus der Fachhochschule weise Chefdramaturg der Staatsoperette Graz 1990. Horst Hörtner arbeitet an der Machinima Filmfestivals in New York 2008. am Institut für Bildende Kunst und Discount Diaspora wurde 2011 in Berlin Oberösterreich und Mitglied der neuen Dresden. Langjähriger freier Mitarbeiter Schnittstelle von Kunst & Wissenscha#, er Seit 2012 ist er Professor für Digitale Kulturwissenscha#en der Kunstuniversität uraufgeführt, das Projekt Red Bull Flying Forschungsgruppe »Playful Interactive des Verlags Musik und Bühne, seit 2013 hält Vorträge und spricht bei zahlreichen Medien im Puppenspiel an der HfS Linz sowie Leiter des »Art & Tek Institute«. Bach erhielt 2010 den Echo Klassik Sonder- Environments«. Er ist Mitgründer von dort Dramaturg, Lektor und Redakteur. internationalen Konferenzen und an »«. Neben der Lehrtätigkeit wirkt er als preis. Er wirkte in diversen Ensembles aus GameStage: Verein zur Förderung der Computer- Universitäten. Kurator von Kunstausstellungen. Lach- den Bereichen Klassik, Rock, HipHop und spielkultur, der regelmäßig Veranstaltungen Gottfried Hattinger Roland Koberg mayer entwickelte die künstlerisch-wissen- Neue Musik mit. Zusammen mit Ketan für die Indie-Game-Community in Kunststudium in Linz. Von Winfried Jacobs geboren in Linz, studierte scha#liche Technik »Staging Knowledge«, Bhatti vertonte er die jüngsten Ver"lmun- Österreich organisiert. 1987 bis 1991 künstlerischer arbeitet seit mehr als 25 Germanistik in Wien. Er die der Vermittlung kulturgeschichtlicher gen von Wedekinds FrühlingsErwachen und Leiter des Festivals »ars Jahren beim Musikverlag arbeitete bei der Wiener Inhalte dient. Büchners Woyzeck. Thomas Edlinger electronica« im Brucknerhaus Linz. Boosey & Hawkes und ist für Stadtzeitung Falter, im Feuilleton der Zeit arbeitet als Radiomacher, Seitdem als freiberu$icher Kurator und den seit 1997 in Berlin ansässigen Verlag und war Theaterredakteur der Berliner Kirsten Loose Tanja Brandmayr Journalist, Autor und Kurator, Buchdesigner tätig, u.a. in Fukui/Japan, wie auch für die Musikverlage Bote & Bock Zeitung. 2001–2009 Dramaturg am Deut- studierte Kulturwissenschaf- ist freie Kunst- und Kultur- 2002–2004 im O.K. Centrum 'tenBosch/Holland, München, Graz, Linz, und Anton J. Benjamin als Geschä#sführer schen Theater Berlin, 2009–2013 am ten und Ästhetische Praxis in scha!ende aus Oberösterreich für Gegenwartskunst, Linz, 2004–2006 im Klangraum Krems und in Wien. Seit 1995 tätig. Er engagiert sich in einer Reihe von Schauspielhaus Zürich, danach freischaf- Hildesheim. Seit 2003 und arbeitet seit vielen Jahren Kunstmuseum Lentos, Linz. Letzte Mitgestalter des SPIELART Festivals in Verbänden der Musikwirtscha#, so u.a. als fend u.a. am Düsseldorfer Schauspielhaus Tätigkeit als Drehbuchlektorin, Dramatur- und in unterschiedlichen Zusammenhän- Ausstellungen: »Vollmilch. Der Bart als München, seit 2010 künstlerischer Leiter Vizepräsident des Deutschen Musikverle- und am Schauspielhaus Graz. Als Künstle- gin, Redakteurin für diverse Film- und gen in den Bereichen Tanz, Bühne, Raum Zeichen« (Kunstmuseum Lentos, Linz, des Festivals der Regionen in Ober- gerverbandes, als erster Vorsitzender des rischer Berater bereitet er die Intendanz Fernsehproduktionen, vor allem im und Text. Eigene Tanzproduktionen, 2012). Aktuelle Publikation: In Anführungs- österreich. Verbandes Deutscher Bühnen- und von Anna Badora am Volkstheater Wien ab seriellen Bereich. Lebt in Köln, arbeitet seit performative Recherchen an den Rändern zeichen. Glanz und Elend der Political Correctness Medienverlage, als Vorstandsmitglied der der Spielzeit 2015/16 vor. 2007 bei der Geißendörfer Film- und zu anderen Sparten, Textarbeiten zwischen (gemeinsam mit Matthias Dusini, 2012). In Sti#ung VDB und als Vorsitzender des Fernsehproduktion und betreut dort als Kunst und Kulturjournalismus. Vorbereitung: Der wunde Punkt. Zum Beirats der ZBS. Zudem ist er stellvertreten- Creative Producer die ARD-Serie »Linden- www.brandjung.servus.at Unbehagen an der Kritik. des Aufsichtsratsmitglied der GEMA. straße«. 18 19 referenten

Martina Mara Ewald Palmetshofer Astrid Reibstein Peter Schneeberger Christian Struppeck ist Medienpsychologin und wurde 1978 in Linz geboren studierte 1991–1998 Kulturpä- studierte in Salzburg, Berlin ist Musical-Intendant der Key Researcher am Ars und studierte in Wien dagogik an der Universität und Wien Musikwissenschaf- Vereinigten Bühnen Wien. Er Electronica Futurelab. Im Theologie und Philosophie/ Hildesheim. Nach dem ten und Germanistik. 1999 war Mitgründer der Creative interdisziplinären Umfeld des Labors Psychologie auf Lehramt. Er war Hausautor Studium arbeitete sie als Geschä#sführe- Annika Sche!el wurde er Kulturredakteur für Oper und Agency Berlin und verließ die Firma 2012. untersucht sie, wie Service-Roboter kün#ig und Gastdramaturg am Schauspielhaus rin am LOT-Theater Braunschweig und als ist Autorin und Performerin. 2010 erschien Theater des österreichischen Nachrichten- Er war zuvor sechs Jahre lang als künstleri- aussehen und kommunizieren sollen, Wien und am Nationaltheater . Vorstandsmitglied des Landesverbandes ihr Debütroman BEN. Ihr zweiter Roman magazins pro#l. Daneben publizierte er u.a. scher Direktor und Leiter der Kreativabtei- damit Menschen sich mit ihnen wohlfüh- Seine Stücke „hamlet ist tot. keine Freier Theater in Niedersachsen (LaFT). Zur Bevor alles verschwindet erschien 2013 bei in Die Welt. 2009 wechselte er in die lung von »Stage Entertainment « len. An der Universität Koblenz-Landau schwerkra#“ sowie „faust hat hunger und Spielzeit 2001/02 wechselte sie als Drama- Suhrkamp. Kulturredaktion des ORF, wo er das Musik- für die künstlerische Umsetzung und absolvierte sie ihr Doktorat zur Wahrneh- verschluckt sich an einer grete“ wurden turgin an das Oldenburgische Staatsthea- und Theaterressort leitet und Opernüber- Qualität der deutschen Versionen von 23 mung menschenähnlicher Roboter. Sie 2008 bzw. 2010 zu den Mülheimer Theater- ter. Seit der Spielzeit 2007/08 ist Astrid Philipp Schulte tragungen moderiert. 2012–2014 mode- Großproduktionen verantwortlich und war versteht sich als Kommunikatorin tagen eingeladen. 2012 wurde sein Stück Reibstein Chefdramaturgin des Theaters ist Dramaturg, wissenscha#licher rierte er die »Matinee am Sonntag«, seit gleichzeitig künstlerischer Berater des zwischen Grundlagenforschung, technolo- „räuber.schuldengenital“ und 2014 sein für Niedersachsen in Hildesheim, wo sie Mitarbeiter am Institut für Angewandte 2014 präsentiert er die TV-Reihe »Orte deutschen Firmenvorstandes. gischer Entwicklung und Ö!entlichkeit. neuestes Stück „die unverheiratete“ im u.a. die Gründung der ersten deutschen Theaterwissenscha# in Gießen, Referent der Kindheit«. Wiener Akademietheater uraufgeführt. Er Musical-Repertoire-Company begleitete. der Hessischen Theaterakademie und Bernhard Studlar Rainer Mennicken unterrichtet am Institut für Sprachkunst leitete von 2012 bis 2014 den Internationa- Peter Spuhler studierte Szenisches Schrei- studierte Germanistik, der Universität für angewandte Kunst Ruth Rehmet len Festivalcampus der Ruhrtriennale. Generalintendant des ben an der UdK Berlin. Als Philosophie und Theaterge- Wien. absolvierte ihr Drehbuchstu- Badischen Staatstheaters freischa!ender Dramatiker schichte in Dortmund und dium an der d+ und der ifs in Susanne Zaun Karlsruhe, gründete dort das schrieb er u.a. für das Burgtheater, das Bochum. Es folgten Stationen als Drama- Robert Pfaller Köln. Während des Studiums arbeitet als freie Regisseurin, Dramaturgin »Junge Staatstheater« und die Bürgerbetei- Deutsche Schauspielhaus Hamburg und turg und Festivalleiter – u. a. organisierte Professor für Philosophie an schrieb sie gemeinsam mit Kollegen ihre und Kulturjournalistin. Sie entwickelt ligungssparte »Volkstheater«. Er ist das Schauspielhaus Graz. Gemeinsam mit er 1991 die erste Bonner Biennale, ein der Universität für Ange- erste Serienfolge und arbeitet seitdem als Theaterprojekte u. a. für das Schauspiel Vorstandsmitglied der Intendantengruppe dem Schweizer Andreas Sauter erhielt er Festival für neue Stücke aus Europa. Ab wandte Kunst in Wien, hatte freischa!ende Autorin alleine und im Frankfurt, das Künstlerhaus Mousonturm, im Deutschen Bühnenverein und von für A. ist eine andere den Kleist-Förderpreis 1993 war er Intendant des Stadttheaters zahlreiche internationale Gastprofessuren Team. Der TV-Serie ist sie in verschiedenen das Schlosstheater Moers und »Opera Europa« sowie in verschiedenen und für Transdanubia Dreaming den Preis des Konstanz, 2001 wurde er Generalintendant inne. Er war u.a. Assistent an der Hoch- Genres ebenso treu geblieben wie dem Mannheim. Beiräten und Jurys; darüber hinaus Heidelberger Stückemarktes. Seit 2005 des Oldenburgischen Staatstheaters, seit schule für künstlerische und industrielle Arthouse"lm. Ihre mehrfach preisgekrön- unterrichtet er. Er war Mitbegründer des leitet er zusammen mit Hans Escher das 2006 ist er Intendant des Landestheaters Gestaltung in Linz, Gründungsmitglied ten Filme liefen in deutschen und spani- Ulf Schmidt »Forums junge Dramaturgie« in der dg, interkulturelle Autorentheaterprojekt Linz. der Wiener Forschungsgruppe für schen Kinos. Ruth Rehmet lebt mit ihrer studierte Theaterwissen- 2007–2011 dg-Vorsitzender, seitdem WIENER WORTSTAETTEN. Psychoanalyse »Stuzzicadenti« und Fellow Familie in Berlin. scha# in München, Paris und Ehrenmitglied. Wolfgang Mitterer in der von Slavoj Žižek geleiteten Studien- Frankfurt am Main, promo- Gerhard Willert studierte Orgel, Komposition gruppe »Antinomien der postmodernen Sarah Sander vierte über Platons Schauspiel der Ideen und Bernd Stegemann, inszenierte nach seinem und Elektroakustik in Wien Vernun#«. 2007 erhielt er den Preis »the ist Medien-/Kulturwissen- arbeitete mehrere Jahre in Digitalagentu- ist Dramaturg an der Schau- Germanistik-, Anglistik- und und Stockholm. Seine Arbeit missing link« für die Verbindung von scha#lerin und arbeitet seit ren. Er bloggt unter www.postdramatiker.de, bühne am Lehniner Platz und Romanistikstudium in bewegt sich zwischen Komposition und Psychoanalyse mit anderen wissenscha#li- 2013 als Wissenscha#liche schreibt gelegentlich für nachtkritik.de, Professor für Theaterge- Regensburg und Freiburg erstmals in o!ener Form; neben Orgel- und Orchester- chen Disziplinen für sein Buch Die Illusion Mitarbeiterin an der Kunstuniversität Linz. etwa über »Writers’ Room«-Arbeitsweisen, schichte und Dramaturgie an der Hoch- Cardi!/Wales, anschließend u. a. am stücken, einem Klavierkonzert und einer der anderen. Über das Lustprinzip in der Kultur Parallel zu ihrem Studium der Kulturwis- und wird vom Verlag der Autoren vertreten. schule für Schauspielkunst »Ernst Busch« Schauspielhaus Wien, an das Bayerische Oper hat er elektronische Stücke produ- (suhrkamp 2002). senscha#, Filmwissenscha# und Gender Sein Geldstück Schuld und Schein läu# seit in Berlin. Er promovierte bei Manfred Staatsschauspiel München, an das Thalia ziert, Klanginstallationen konzipiert, in Studies in Berlin, Málaga und Weimar war Juli 2013 in München. Mit Der Marienthaler Brauneck und arbeitete an zahlreichen Theater Hamburg und an das Mannheimer diversen Formationen kollektive Improvi- Die Rabtaldirndln sie als freie Kulturscha!ende immer Dachs gewann er 2014 den Autorenpreis des Theatern und Festivals. Er gründete die Nationaltheater. Für Philip Ridleys sation betrieben. Er erhielt zahlreiche sind ein steirisches Theater- wieder in Festival- und Ausstellungszu- Heidelberger Stückemarkts. Ulf Schmidt Reihe Lektionen bei Theater der Zeit. Disney-Killer wurde er mit der Kainz- Stipendien und Preise, u.a. den österrei kombinat bestehend Barbara sammenhänge verwickelt, u.a. beim lebt als freier Autor in Berlin. Zahlreiche Publikationen zur Dramaturgie Medaille ausgezeichnet. Ibsens Baumeister chischen Kritikerpreis für santo subito. Carli, Rosi Degen, Bea TanzQuartier Wien, beim Forum der und Kunst des Theaters, zuletzt Die Kritik Solness wurde er 1996 zum Berliner Dermond, Gudrun Maier und Gerda Strobl, Berlinale, in den KunstWerken und beim Olaf A. Schmitt des Theaters, Berlin 2013. Theatertre!en eingeladen. Seit 1998 ist er Manuela Naveau das seit 2003 gegründet wurde. Das Rabtal Haus der Kulturen der Welt, Berlin. Sarah studierte Theater-, Film- und Schauspieldirektor am Landestheater Linz. arbeitet als Künstlerin und ist das imaginäre Territorium der aus der Sander interessiert sich für Raumdisposi- Medienwissenscha# sowie Gerfried Stocker Kuratorin national und Steiermark stammenden Rabtaldirndln. tive und Subjetkttechniken und schreibt an Musikwissenscha# in Medienkünstler und Nach- Tomas Zierhofer-Kin international, seit 2003 als Ländliches Idyll in die Stadt gebracht ist einer Dissertation zu »Transit-Räumen. Frankfurt am Main. Er war er am Theater richtentechniker, gründete studierte Komposition, Kuratorin und Projektmanagerin für die permanenter Gegenstand der Untersu- Medien und Techniken der Verfassung Heidelberg und an der Bayerischen 1991 x-space, ein Team zur Philosophie, Musikwissen- Ars Electronica Linz. Gemeinsam mit chungen. moderner Identität«, die an der Bauhaus- Staatsoper; als Gast an der Oper Köln und Realisierung interdisziplinärer Projekte im scha#, Gesang und kulturel- Gerfried Stocker entwickelte sie die Universität Weimar angesiedelt ist. am Royal Opera House Covent Garden. Seit Bereich Interaktion, Robotik und Telekom- les Management in Wien und Salzburg. Mit Abteilung Ars Electronica Export. Sie lehrt Thilo Re!ert August 2014 ist er Dramaturg der Bregenzer munikation. Seit 1995 ist er künstlerischer Markus Hinterhäuser leitete er das Festival Künstlerische und Wissenscha#liche wurde 1970 in Magdeburg Festspiele, 2016 wird er zudem Künstleri- Geschä#sführer von Ars Electronica. Mit Zeit$uss im Rahmen der Salzburger Fest- Forschungsmethoden an der Kunstuni- geboren. Bis 1989 wollte er scher Leiter der Kasseler Musiktage. Er einem Team von KünstlerInnen und spiele und die Programmreihe Zeit_Zone versität Linz und forscht selbst zum Thema Arzt werden, danach Regis- unterrichtet an der Staatlichen Akademie TechnikerInnen entwickelte er richtung- für die Wiener Festwochen unter Luc »Crowd & Art«. Sie promoviert über neue seur. Tatsächlich wurde er Dramaturg und der Bildenden Künste Stuttgart und der weisende Ausstellungsstrategien und baute Bondy. Seit 2005 ist Zierhofer-Kin Inten- Formen der Partizipation an künstleri- Theaterpädagoge. Er schreibt für die Bayerischen Theaterakademie. das Ars Electronica Futurelab als eigene dant des spartenübergreifenden Festivals schen Prozessen via Internet. Bühne und das Radio, außerdem verö!ent- Forschungs- und Entwicklungsabteilung für zeitgenössische Kunstformen donau- licht er Kinderbücher. Seine Arbeiten auf. Unter seiner Führung wurde ab 2005 festival in Krems. Zum Mozartjahr 2006 wurden mit wichtigen Preisen geehrt. die Planung für das neue, erweiterte Ars leitete er zusammen mit Max Hollein das Electronica Center umgesetzt. Festival Kontrakom in Salzburg. Ab 2017 ist er Intendant der Wiener Festwochen. 20 21 neues aus den arbeitsgruppen ag musiktheater

Auf der letzten Jahreskonferenz der dg war es endlich so mie Musiktheater Heute der Deutschen-Bank-Sti#ung "n- weit: Die AG Musiktheater wurde gegründet, die bei der det Ende Juli – im Rahmen der Bayreuther Festspiele – ein kommenden Jahreskonferenz schon den einen oder ande- zweitägiges Symposium statt. Thema, frei nach dem teil- ren Beitrag leistet: Neben der engen An- und Einbindung nehmenden Referenten Christoph Menke: Die Kra# der von Referenten aus den Bereichen Oper, Musical und Neue Kunst, im Spannungsverhältnis zwischen Institution und Musik oblag der AG Musiktheater vor allem die Gestaltung Chaos. Wir freuen uns darauf! des jährlichen Verleger-Panels, das sich in Linz erstmals um ein dezidiertes Musiktheater-Thema dreht, nämlich um die Alle Interessenten sind herzlich zum nächsten AG-Tre!en Frage nach der Zukun# des Musiktheaters im digitalen Zeit- im Rahmen der dg-Konferenz eingeladen: Am Samstag, alter. Zudem ist es der AG gelungen, für 2015 gleich noch den 31. Januar 2015, um 13 Uhr. ein weiteres Projekt anzustoßen: In Kooperation mit dem Kontakt: [email protected] Forschungsinstitut Musiktheater Bayreuth und der Akade- ag tanz

Die AG hat sich in unterschiedlicher Zusammensetzung dern als Plattform, um TanzdramaturgInnen zusammen- bereits in Berlin, in Mannheim und in Hamburg im Rahmen zubringen und ein Netzwerk aufzubauen, das sich über das der Tanzplattform getro!en. Wir haben über das Kuratie- Diskutieren relevanter Themen im Tanz de"niert. ren als dramaturgische Praxis gesprochen, wir haben uns ausgetauscht über unsere Arbeit, die sowohl im Stadt- und Alle Interessenten sind herzlich zum nächsten AG-Tre!en Staatstheater als auch in der freien Szene und im wissen- im Rahmen der dg-Konferenz eingeladen: Am Samstag, scha#lichen Bereich statt"ndet. Die AG Tanz ist eine kleine, den 31. Januar 2015, um 13 Uhr. aber lebendige Runde, wir sehen uns nicht als Lobby, son- Kontakt: [email protected]

ag landesbühnen

An Landesbühnen gehen die Uhren mindestens ein Jahr geplant. Im Mittelpunkt sollen vor allem die Vernetzung vor, Spielpläne müssen nicht nur auf eine Stadt, sondern und der Austausch in Arbeitsgruppen stehen. Daneben wird auf größere Regionen zugeschnitten sein und die Bühnen es Impulsreferate und gemeinsame Vorstellungsbesuche sind so verschieden wie das dazugehörige Publikum. Die geben. Nähere Informationen beim Arbeitslunch der AG AG Landesbühnen versteht sich als Forum für die spezielle Landesbühnen auf der dg-Jahrestagung in Linz am Frei- dramaturgische Arbeitspraxis an Häusern mit erhöhtem tag, 30. Januar 2015, um 14.00 Uhr im Foyer. Interessierte Abstecherbetrieb. Gemeinsam wollen wir deren Chancen, sind herzlich eingeladen. Vorteile und Eigenarten ausloten und in unterschiedlichen Formaten über künstlerische, organisatorische und kul- Die AG freut sich weiterhin über neue Mitglieder. Bei Inte- turpolitische Fragen diskutieren. Im Rahmen der Landes- resse einfach eine E-Mail an landesbuehnen@dramaturgische- bühnentage 2015 Radebeul ist ein Symposium zum Thema gesellscha!.de senden und mitdiskutieren. »Spielräume im Spielgebiet – Vielfalt und Vermittlung«

ag puppentheater

Der Dramaturgie im Puppen-, Figuren- und Objekttheater posium im Rahmen des Jungen Forums auf dem Figuren- widmet sich die AG Puppentheater, bisher nur eine Mai- theaterfestival Erlangen vor. lingliste und ein lockerer Telefonverbund. Jetzt ist ihr Blog online: puppentheatergedanken.wordpress.com, eine Mög- Herzliche Einladung an alle Interessierten und Involvierten lichkeit sich zu informieren und auszutauschen. Die AG dieser besonderen Gattung, in der AG mitzumachen! Ein- Puppentheater tri% sich auf der Jahreskonferenz in Linz fach eine Mail schreiben an: puppentheater@dramaturgische- und bereitet in Kooperation mit der Uni Erlangen ein Sym- gesellscha!.de / [email protected] 23 die dg dg vorstand

Die Dramaturgische Gesellscha# (dg), 1956 in Berlin Informationen zu deren Arbeit "nden Sie auf der Website Der im Januar 2013 gewählte Vorstand der Dramaturgischen Gesellscha": gegründet, vereint Theatermacher aus dem gesamten der dg www.dramaturgische-gesellscha#.de. Außerdem deutschsprachigen Raum. Sie versteht sich als o!ene Platt- verleiht die dg gemeinsam mit der Stadt Frankfurt (Oder), Natalie Driemeyer Amelie Mallmann form für den Austausch über die künstlerische Arbeit, die dem dort ansässigen Kleist-Forum und den Ruhrfestspielen freiberu$iche Dramaturgin, freiberu$iche Dramaturgin Weiterentwicklung von Ästhetiken, Produktionsweisen und Recklinghausen jährlich den Kleist-Förderpreis für junge seit 2013 Jurymitglied im und Theaterpädagogin. nicht zuletzt über die gesellscha#liche Funktion des Thea- Dramatiker. Berliner Senat für die Freie Stationen seit 2011 u.a.: ters. Zu den Mitgliedern der dg zählen Theatermacher aus Mit ihren Tagungen und Aktivitäten rund ums Jahr leis- Theater- und Tanzszene, Autorin bei Junges DT (Deutsches Theater Berlin), allen Genres und allen Organisationsformen des Theaters, tet die dg einen wichtigen Beitrag zur gesellscha#lichen Theater der Zeit, Leitung des Forum Diskurs tanzhaus nrw, Festival Augenblick egal ob Stadttheater oder freie Szene, sowie Verleger, Jour- Positionsbestimmung des Theaters. Indem zu den Konfe- Dramaturgie mit Jan Deck. Zuvor Schau- mal!, Hrvatski centar ASSITEJ Kroatien. nalisten und Studierende. renzen stets auch zahlreiche »theaterfremde« Referenten spielleitung am Stadttheater Bremerhaven, Sie ist Dramaturgin des Performance- Zwei zentrale Aktivitäten der dg sind die Organisation eingeladen werden, befördert die dg den Wissenstransfer Sie arbeitete u.a. am Les Kurbas Theater Kollektivs Quattro Maria. 2005-2011 der Jahreskonferenz und die Herausgabe des Magazins zwischen den verschiedenen Disziplinen und setzt so neue L´viv / Ukraine, beim Climate Art Festival Theaterpädagogin und Dramaturgin dramaturgie. Einmal im Jahr veranstaltet die Dramaturgi- Impulse für die künstlerische Arbeit. in Indonesien, beim napoli teatro festival am Theater an der Parkaue, Junges sche Gesellscha# eine an wechselnden Orten statt"ndende Mitglieder der dg können diese als Netzwerk nutzen, italia, auf Kampnagel Hamburg und bei Staatstheater Berlin. 2002–2005 ö!entliche Jahreskonferenz, zu der Referenten aus dem In- zum Beispiel für die Bewerbung fachspezi"scher Aktivitä- Theater der Welt 2008. Lehrau#räge an der Dramaturgin am u\hof:, Theater für junges und Ausland eingeladen werden, sich in verschiedenen For- ten, sie haben freien Eintritt zur Jahreskonferenz, erhalten Udk Berlin und am Jakarta Arts Council. Publikum am Landestheater Linz. maten mit den Konferenzteilnehmern zu einem virulenten das Magazin dramaturgie kostenlos, bekommen regelmäßig Thema der zeitgenössischen dramaturgischen Berufspraxis den E-Mail-Newsletter und können sich in Arbeitsgruppen Uwe Gössel Jörg Vorhaben auszutauschen. Das Magazin dramaturgie grei# die Themen innerhalb des Vereins engagieren. Neue Mitglieder erhalten Theaterwissenscha#ler, Chefdramaturg Schauspiel der Jahreskonferenz in Form von schri#lichen und bildli- zudem ein kostenloses Halbjahresabo der Deutschen Bühne. Dramaturg und Autor. am Staatstheater , 2006 chen Beiträgen auf. Leiter des Internationalen bis 2014 leitender Schauspiel- Die Konferenzthemen der letzten Jahren waren: Mann- Werden Sie Mitglied der dg! Forums des Theatertre!ens der Berliner dramaturg am Olden-burgischen heim 2014 – Leben, Kunst und Produktion. Wie wollen wir arbeiten; Der Jahresbeitrag liegt bei 70 Euro, ermäßigt 25 Euro und Festspiele von 2006 bis 2014 sowie Leitung Staatstheater und verantwortlich für das München 2013 – Es gilt das gesprochene Wort. Sprechen auf der 240 Euro als Förderbeitrag für Institutionen. Den Antrag des Berliner Festspiele Lab Moderne Festival Go-West: Theater aus Flandern und den Bühne – und über das Theater; Oldenburg 2012 – Hirn. Geld. Klima. auf Mitgliedscha# "nden Sie als Download auf unserer Proben 2013. Dramaturg am Maxim Gorki Niederlanden. 2002 bis 2006 Dramaturg am Theater und Forschung; Freiburg 2011 – Wer ist WIR? Theater in Website www.dramaturgische-gesellscha!.de, oder wenden Theater Berlin von 2002 bis 2004 und Schauspiel Köln, 2000 bis 2002 Dramaturg der interkulturellen Gesellscha!; Zürich 2010 – Vorstellungsräume. Sie sich direkt an unsere Geschä#sstelle: Mariannen- Schauspieldramaturg am Volkstheater Ros- am Nationaltheater Mannheim. Dramaturgien des Raums; Erlangen 2009 – europa erlangen. Wie platz 2, 10992 Berlin, Tel. 0049 (0)30 77908934. Email: tock von 1999 bis 2002. Jurytätigkeiten u.a. kommt Europa auf die Bühne?; Hamburg 2008 – Geteilte Zeit. Thea- post@dramaturgische-gesellscha!.de. Ihre Ansprechpartnerin- für das Theatertre!en der Schauspielschu- Jonas Zipf ter zwischen Entschleunigungsoase und Produktionsmaschine; Hei- nen sind Suzanne Jaeschke und Cordula Welsch. len, NRW-Favoriten und den Kleist-Förder- Seit der Spielzeit 2014/15 delberg 2007 – Dem »Wahren, Guten, Schönen.« Bildung auf der preis. Theaterworkshops u.a. in Japan, Schauspieldirektor am Bühne; Berlin 2006 – Radikal sozial. Wahrnehmung und Beschrei- Weitere Informationen unter: Togo und der Ukraine. Publikationen u.a. Staatstheater Darmstadt, bung von Realität im Theater. www.dramaturgische-gesellscha!.de für die Deutsche Bühne. 2011 bis 2014 Mitglied der Künstlerischen Innerhalb der dg widmen sich die Arbeitsgruppen Leitung am Theaterhaus Jena. Er promo- »Forum Diskurs Dramaturgie«, »Dramaturgie ohne Drama«, Christian Holtzhauer viert an der HfBK Hamburg zu urbanisti- Impressum »dg:möglichmacher«, »Tanz«, »Musiktheater«, »Landes- Vorsitzender der dg, ist künst- scher Kunst. Zuvor arbeitete er als freier ISSN-Nr. 1432 - 3966 bühnen« und »Puppentheater« verschiedenen künstleri- lerischer Leiter des Kunstfests Dramaturg, Autor und Regisseur. Mit der schen, gesellscha#lichen und berufspraktischen Themen. Weimar. 2005 - 2013 freien Gruppe O-Team realisiert er seit 2005 Dramaturgische Gesellscha# (dg) Schauspieldramaturg und Projektleiter am ortsbezogene Projekte in München und Mariannenplatz 2 Staatstheater Stuttgart mit Schwerpunkt Stuttgart. 10997 Berlin auf internationalen Projekten. 2001–2004 +49 (0)30 779 089 34 dg: möglichmacher gemeinsam mit Amelie Deu$hard verant- Suzanne Jaeschke post@dramaturgische-gesellscha!.de wortlich für das künstlerische Programm Geschä#sführerin der dg, www.dramaturgische-gesellscha!.de »Tu so viel Gutes, wie Du kannst, und mache so wenig wir uns über Spenden an: Dramaturgische Gesellscha# / der Sophiensaele Berlin. Jurymitglied geboren und aufgewachsen in Gerede wie nur möglich darüber.« Charles Dickens IBAN DE 35 4306 0967 1161 5748 00 / GLS Gemeinscha#s- für den Kleist-Förderpreis für junge den Niederlanden, seit 1996 Vorstand Natalie Driemeyer, Uwe Gössel, bank / Verwendungszweck: Möglichmacher. Selbstver- Dramatiker und Mitglied des Kuratoriums Dramaturgin und freie Produktionsleiterin Christian Holtzhauer (Vorsitzender), ständlich stellt die dg hierfür eine Spendenquittung aus. des Fonds Darstellende Künste e.V. in Berlin. Arbeit u.a. mit Constanza Birgit Lengers (stellv. Vorsitzende), Bereits im fün#en Jahr gibt es die Arbeitsgruppe, knapp 50 Macras, Lotte van den Berg (Niederlande), Amelie Mallmann, junge Dramaturginnen und Dramaturgen konnten durch Die Möglichmacher sind Christine Böhm (Stadtgeburts- Birgit Lengers Anne Hirth, Public Movement (Israel), Jörg Vorhaben, Jonas Zipf die dg:Möglichmacher kostenfrei an den Jahreskonferen- tag Karlsruhe), Lene Grösch (Theater und Orchester Hei- Stellvertretende Vorsitzende Rundfunkchor Berlin. Geschä"sstelle Suzanne Jaeschke, zen der letzten Jahre teilnehmen. Die StipendiatInnen delberg), Christa Hohmann (Staatstheater Darmstadt) der dg, seit 2009/2010 Cordula Welsch erhalten einen Reisekostenzuschuss und übernachten und Christoph Macha (tjg. theater junge generation Dres- Leitung des Jungen DT am Cordula Welsch Redaktion Suzanne Jaeschke, Vorstand bei Gastfamilien in der Konferenzstadt. Auf der Tagung den). Nach fünf erfolgreichen Durchgängen wird es Zeit Deutschen Theater in Berlin. Zuvor tätig Assistentin der Geschä#s- Lektorat zWeitblick, Susanne Dowe werden die Berufsanfänger und Studierenden durch die für eine Sta!elstab-Übergabe und neue Möglichmacher als Theaterwissenscha#lerin (Universität führung, ist Musikerin, Bildredaktion anschlaege.de, Uwe Gössel Möglichmacher begleitet, lernen die Konferenz kennen werden gesucht! Hildesheim, UdK Berlin), Dramaturgin Kulturwissenscha#lerin Druckerei Brandenburgische und beginnen, ihr Netzwerk in der Theaterwelt zu span- (German Theater Abroad, Theater T1) und und Geigenpädagogin. Lebt seit 2007 Universitätsdruckerei und nen. Diese Tradition möchten wir auch in diesem Jahr Mehr Informationen unter www.dramaturgische-gesellscha!.de, Moderatorin (u.a. Theatertre!en/Berliner in Berlin, unterhält diverse Tango- und Verlagsgesellscha# Potsdam mbH fortführen. Da sich der Reisekostenzuschuss aus Spen- unter www.facebook.com/moeglichmacher und moeglichmacher@ Festspiele). Publikationen u. a. in Text + Unterhaltungsmusik-Projekte und Comic Tobias Dahmen den "nanziert, die durch die dg verdoppelt werden, freuen dramaturgische-gesellscha!.de. Kritik, Theater der Zeit und Die Deutsche Bühne. konzertiert weltweit. Gestaltung anschlaege.de 24 25 Das Hessische Landestheater Marburg sucht zum Beginn der Spielzeit 2015/16 eine/n DramaturgIn (Schauspiel).

Weitere Informationen und eine Stellenbeschreibung erhalten Sie von Beate Trier unter [email protected] oder 06421 – 99 02 31.

Bewerbungsschluss ist der 09.02.2015.

konferenzprogramm

Donnerstag 29. Januar 2015 Freitag 30. Januar 2015 Samstag 31. Januar 2015 Sonntag 1. Februar 2015

Eingangsfoyer Musiktheater Volksgarten Eingangsfoyer Musiktheater Volksgarten Skylounge im Ars Electronica Center Hauptfoyer Musiktheater Volksgarten 18.00 Akkreditierung 9.00 Akkreditierung und 9.30 Mitgliederfrühstück dg 10.00 - 10.45 Szenische Lesung Anmeldung für Tischgespräche KFP-Gewinnerstück 2015 BlackBox Lounge Musiktheater Volksgarten und Workshops 10.00 - 12.00 Mitgliedsversammlung Einrichtung: Gerhard Willert 23.00 - 24.00 mit Vorstandswahl (Gemein)verständlich Hauptfoyer Musiktheater Volksgarten 11.00 - 11.45 Thesen, Ergebnisse, oder was alle angeht … ? 10.00 Begrüßung 12.00 - 13.00 Streitgespräch und Visionen der Arbeitsgruppe zum Diedrich Diederichsen im Gespräch mit Rainer Mennicken, Josef Pühringer Theater 2030 Writers’ Room Thomas Edlinger Christian Holtzhauer, dg-Vorstand Bernd Stegemann vs. Philippe Bischof Moderation: Roland Koberg 12.00 - 13.30 Abschlusspodium Bar geö!net bis 1.00 Uhr 10.45 - 11.45 World Café (German) Angst vorm Populären Erfahrungsaustausch und Themensammlung 13.00 - 14.30 Mittagessen mit Karin Bergmann (angefragt), unter Kollegen Reinhard Kannonier, Barrie Kosky, Ars Electronica Center Gerfried Stocker und Tomas Zierhofer-Kin 12.00 - 12.45 Keynote 1 14.30 - 18.00 Führung & Museumsbesuch aec Moderation: Peter Schneeberger Das Populäre Imaginäre. Populärkultur, max 44 Teilnehmer, Anmeldung erforderlich, teilweise in Hochkultur und die Mühen der Distinktion englischer Sprache Jörn Ahrens Präsentation Future Lab, aktuelle Artistic Research-Projekte, Demonstration Spaxels/ 12.45 - 13.30 Keynote 2 Robotics Was alle angeht: Archetypen heute Robert Pfaller Probenbühne im Schauspielhaus an der Promenade 14.30 - 16.30 Tanzworkshop 13.30 - 15.00 Mittagspause max 20 Teilnehmer, Anmeldung erforderlich Participate: Bewegung abseits des Spektakels Ars Electronica Center mit Tanja Brandmayr 15.00 - 18.00 Führung & Museumsbesuch AEC max 44 Teilnehmer, Anmeldung erforderlich, teilweise in Foyer Musiktheater Volksgarten englischer Sprache 14.30 - 15.15 Keynote Präsentation Future Lab, aktuelle Artistic Unterhaltung und Relevanz Research-Projekte, Demonstration Spaxels / Barbara Hornberger Robotics 15.15 - 15.45 performativer Impuls Anmeldung zur Konferenz bis 23.1.2015 Hauptfoyer Musiktheater Volksgarten Das beste Theaterstück der Welt unter konferenz@dramaturgische-gesellscha#.de 15.00 - 15.30 Writers’ Room Annika Sche!el, Philip Schulte & Die Arbeitsgruppe stellt ihre Ziele und Fragen vor Susanne Zaun Teilnahmebeitrag 80€/40€ ermäßigt. 15.30 - 16.15 Impuls 16.00 - 17.00 Partizipative Künstlergespräche Für Mitglieder der dg ist die Teilnahme Spiel vs. Narration – und was man von mit den Rabtaldirndln und Uli Jäckle kostenlos. Videospielen sonst noch lernen kann Friedrich Kirschner 17.00 - 18.00 Streitgespräch Reservierung Karten Landestheater Linz He He Pop: Wie viel Pop vertragen unsere Stichwort Dramaturgische Gesellscha# Seitenfoyers und Musiktheaterwerkstatt Musiktheater Spielpläne? Volksgarten Peter Spuhler vs. Carl Hegemann Telefon International 16.15 - 18.00 Tischgespräche +$% (&) '%( ') ** $&& pro Tisch maximal 15 Teilnehmer, 2 Runden von 45 Orchesterprobensaal Musiktheater Volksgarten Telefon Österreich supplement: jahreskonferenz supplement: jahreskonferenz 2015 linz 2015 Panel Musicaltheater Minuten, Anmeldung erforderlich: 15.15 - 17.00 &+&& (*+ &&& (kostenfrei aus Österreich) Vivan Bhatti: Pop und Neue Musik!? Mehr als Katzen und Kaiserinnen Friedrich Kirschner: Spiel als Form für parti- mit Matthias Davids, Nils Grosch, zipatives Theater Rainer Mennicken, Astrid Reibstein und Veranstaltungsorte: Max Gutscher: Return on Invest? – Werbe- Christian Struppeck. Musiktheater am Volksgarten strategien für das Theater im 21. Jhdt Moderation: Jürgen Hartmann Großer Saal, BlackBox, BlackBox Lounge Jörn Ahrens: Populärkultur vs. Hochkultur – Am Volksgarten 1, 4020 Linz Gra"c Novel 17.00 - 18.30 Panel Musiktheater Morgen Writers’ Room Gottfried Hattinger: Taktiken der Ver- Musiktheater im digitalen Zeitalter Während der Konferenz wird hinter den mittlung – Kulturarbeit jenseits der Urbanität mit Winfried Jacobs, Johannes Schauspielhaus an der Promenade Kulissen eine Arbeitsgruppe neue Formen Sarah Sander: Zur Attraktivität / A!ektivität Lachermeier und Wolfgang Mitterer. Arena Schauspielhaus, Kammerspiele von »camp« und Musicals Moderation: Olaf Schmitt Promenade 39, 4020 Linz des Schreibens verhandeln. Anna Konjetzky: Der Trend geht zur in Kooperation mit dem Verband Deutscher Bühnen- und Mit: Uwe Gössel, Tarun Kade, Kerstin Loose, Bewegung. Tanz im Kinder- und Jugendtheater Medienverlage Ewald Palmetshofer, Thilo Re!ert, Ruth Airan Berg: Partizipation in europäischen Ars Electronica Center Rehmet, Ulf Schmidt und Bernhard Studlar. Kulturprojekten – Notwendigkeit oder Mode? Ars-Electronica-Straße 1, 4040 Linz Herbert Lachmayer: Staging Knowledge Vorstellungsbesuche Dieses Projekt wird von Literar-Mechana anschließend ab 22.00 Uhr Empfang Teilnehmer der Konferenz haben vom Wahrnehmungsgesellscha! für Urheberrechte des Verbands Deutscher Bühnen- 29.1 bis zum 1.2. freien Eintritt im GesmbH gefördert. Vorstellungsbesuche und Medienverlage im historischen anschließend in der BlackBox Lounge im Redoutensaal neben dem Schauspielhaus Ars Electronica Center. Musiktheater am Volksgarten Empfang des an der Promenade In der Cinebox im Musiktheater Landes Oberösterreich Konferenzcafé Café am Volksgarten am Volksgarten läu! während der im Musiktheater Konferenz durchgehend Programm zum Konferenzthema. Sie sehen u.a. Freies WLAN im Musiktheater: Aufzeichnungen von Projekten des Ars 2 Public Hotspot Electronica Centers, der Kunstuniversität Linz und den Blog des »Dramaturgen der Änderungen vorbehalten. Herzen« Henning Hartmann. Aktuelle Informationen zur Konferenz #nden Sie unter: Abendprogramm www.dramaturgische-gesellscha#.de

18.30 - 19.30 | Ars Electronica Center Demonstration interactive gaming Jeremiah Diephuis Abendprogramm

19.30 - 22.15 | Arena Schauspielhaus 19.00 - 20.00 | Ars Electronica Center Promenade Demonstration interactive dance: Anatta Musical: Company Viktor Delev & Joanna Gruberska Stephen Sondheim & George Furth Musikalische Leitung: Kai Tietje 19.30 - 21.30 | Kammerspiele Promenade Inszenierung: Matthias Davids Premiere Schauspiel: Winterreise Abendprogramm Elfriede Jelinek 19.30 - 22.15 | Großer Saal Musiktheater Inszenierung: Christian Wittmann 19.30 - 22.40 | Großer Saal Musiktheater Volksgarten Volksgarten Oper: Tosca 19.30 - 21.30 | Großer Saal Musiktheater Musical: Show Boat Giacomo Puccini Volksgarten Jerome Kern & Oscar Hammerstein II Musikalische Leitung: Borys Sitarski Gastspiel: German Brass Musikalische Leitung: Daniel Spaw Inszenierung: Rainer Mennicken Inszenierung: Matthias Davids 20.00 - 22.00 | BlackBox Lounge Abendprogramm 20.00 - 21.30 | BlackBox im Musiktheater Musiktheater Volksgarten 19.30 Uhr | Kammerspiele Promenade Volksgarten Musical: The world goes 'round 15.00 - 16.30 |BlackBox im Musiktheater Schauspiel: Der (eingebildete) Frauenfeind (UA) Premiere Schauspiel: Der verreckte Hof John Kander & Fred Ebb Volksgarten Tamsin Oglesby Georg Ringsgwandl Musikalische Leitung: Kai Tietje Ballett: Blind Date Inszenierung: Gerhard Willert Inszenierung: Ingo Putz Inszenierung: Andy Hallwaxx Choreogra"e & Inszenierung: Mei Hong Lin

theaterprogramm das beste theaterstück der welt Annika Scheffel, Philipp Schulte und Susanne Zaun

Ein Hauch Moral am Schluss, 14 % der Befragten wünschen sich die, der Rest möchte lieber selbst nachdenken.

Reichlich Musik (und lieber »U« als »E«), denn sie ist immer schön, hil# gegen Langeweile und erlaubt es, auch einmal die Augen zu schließen – das sagen über 60 % der Befragten.

Eine halbe Identi!kations!gur, das ist eine Figur, die aus- reichend dekonstruiert wurde, um einem zeitgemäßen repräsentationskritischen Geschmack zu genügen (43 %), aber immer noch psychologische Figur genug, um dem fortwähr- enden Bedürfnis des Publikums nach Selbstspiegelung gerecht zu werden (48%).

Eine Prise »Experten des Alltags«, 18 % der Befragten halten sie für eine veritable Alternative zum Pro"- Schauspieler.

Höchstens eine Fingerspitze Videoprojektionen, denn 72% der Befragten fühlen sich durch sie gestört, vor allem wenn sie auf gedankenlose Weise integriert wurden, 31% halten sie gar für ein allzu großes und unnötiges Zugeständnis an das Kino.

Ein großer Teil Gesellscha"skritik, denn das ist es, was 81% der Befragten eigentlich immer noch von einem guten Theaterabend erwarten.

Eine gute Portion , 59 % der Befragten bestehen darauf.

Zubereitung Was 2007 als harmloser Theaterabend im (k)ein Mann sein?« und viele weitere die- damals noch in einem Wort geschriebe- nen der Eruierung dessen, was sich ein klar nen schauspielfrankfurt begann, hat sich bestimmbares Publikum zu einem klar längst zu einer waschechten Manie entwi- bestimmbaren Zeitraum unter dem Vollkom- ckelt: Seit mittlerweile über sieben Jahren menen Theaterabend® vorstellt. gehen Annika Sche!el, Philipp Schulte und Zaun/Sche!el/Schulte verstehen ihre Susanne Zaun nun schon der Frage nach, wie Arbeit dabei als gemeinnütziges Unterfan- es denn aussehen könnte – das beste Thea- gen und wollen die errechneten quantitati- terstück der Welt! ven und gesammelten qualitativen Resultate Zu diesem Zweck haben sie spezielle Fra- keineswegs für sich behalten, sondern mit gebögen entworfen, die sich an erfahrene der Ö!entlichkeit teilen und sie so allgemein TheaterzuschauerInnen und Pro"s ebenso nutzbar machen. Damit ebnen sie den Weg wie an Theaterunkundige oder mit dem zu einer Theaterutopie, die niemals nötiger Theater fremdelnde ZeitgenossInnen rich- war als heute: Sie ermöglichen die Inszenie- ten. Fragen wie »Welche Themen sollten in rung des Beste Theaterstück der Welt®. einem Stück, das Sie interessiert, unbedingt Aktuelle Erkenntnisse aus der Studie behandelt werden?«, »Wie sieht das Perfekte werden Ende Januar auf der Jahrestagung Bühnenbild® aus?«, »Wie sollte der Held ster- der Dramaturgischen Gesellscha# präsen- ben, was hat er dabei an, und warum sollte er tiert. Alle Daten sind ohne Gewähr. DIE ONLINE- JOBBÖRSE FÜR ALLE BERUFE IM THEATER UND ORCHESTER