Download Auf Unserer Proben 2013

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Download Auf Unserer Proben 2013 was sie erwartet: writers’ room Uwe Gössel working room? Das große Erzählen ist zurück. Die Geschich- ten spielen im modernen Alltag, sie sind drama- turgisch komplex, intelligent, lang und populär! Meist wurden sie in Nordamerika oder in Skan- dinavien von mehreren Autoren gemeinsam im Ein Zwischenruf! sogenannten »Writers’ Room« entwickelt und geschrieben. Was heißt das? … weiter auf Seite 17 populär aktivismus Stefanie Wenner Politischer Aktivismus ist populär. Nicht nur in im zweifel der bildenden Kunst, auch auf dem Theater. Zahl- reiche aktuelle Aufrufe suchen nach der Wirk- mächtigkeit von Kunst im Feld des Politischen für den und fordern Aktivismus. Künstler werden … wei- ter auf Seite 11 zweifel Clemens Leander und Camilla Schlie saturday Nimmt man Kinder und Jugendliche als Thea- ter-RezipientInnen wie als Mitglieder der Gesell- night forever scha! ernst, bietet man ihnen Theater, das ihnen auf Augenhöhe begegnet und die Welt, in der wir leben, in ihrer Vielschichtigkeit und Komplexität Stefan Krankenhagen ästhetisch spiegelt … weiter auf Seite 15 Der Populärkultur wird gemeinhin ein Übermaß an Ein Plädoyer für »unpopuläre« Leben zugerechnet. Vitalität scheint ein Merkmal des Geschlechterkonstruktionen! Populären, sowohl auf der Ebene der Rezeption als auch auf der Ebene der Produktion: »Ich interessiere mich nicht für Schauspieler. Ich brauche richtige Menschen … weiter auf Seite 7 supplement: jahreskonferenz 2015 linz zeitschrift der dramaturgischen gesellschaft 01/15 inhaltsverzeichnis 3 editorial 7 saturday night forever Stefan Krankenhagen 9 wie populär darf theater sein? Uli Jäckle 11 populärer aktivismus Stefanie Wenner 14 im zweifel für den zweifel Clemens Leander und Camilla Schlie 17 writers’ room Uwe Gössel 18 referenten 23 arbeitsgruppen der dg 24 die dg 25 dg vorstand | impressum Unser Dank gilt den Gastgebern und Förderern der Konferenz: editorial die Welt des Theaters achen Sie doch mal etwas für die Leute, fürs einfache Volk!« »m So lautet ein gar nicht so selten artikulierter Wunsch seitens eines dem Theater durchaus zugeneigten Publikums, das neu entdecken sich jedoch o!ensichtlich von den Angeboten seiner Bühne nicht (mehr?) gemeint fühlt. Dabei erhebt doch eigentlich Sichern Sie sich jetzt 12x DIE DEUTSCHE BÜHNE jedes Haus, das etwas auf sich hält, den Anspruch, Pro- ohne Mindestlaufzeit mit 12% Rabatt für nur 74,- Euro! gramm für die gesamte Stadt zu machen. Mangelt es der Theaterkunst an Popularität? Und falls ja – ist das ein Pro- blem? O!ensichtlich. Denn anders wären die Forderungen der aktuellen Kulturpolitik, das Theater müsse populärer wer- den, sowie die zahlreichen Vorschläge zur Steigerung der Popularität (Twittern im Theater! Live-Streaming!) nicht zu erklären. Doch was heißt das eigentlich – populär? Wikipedia, das wohl populärste Nachschlagemedium unserer Zeit, unter- scheidet zwischen einem hohen – durch die Massenme- dien herbeigeführten – Bekanntheitsgrad einerseits und der Gemeinverständlichkeit eines Sachverhalts anderer- seits. An diesen Kriterien gemessen (gemein und verstän- lich), hat es das Theater schwer, denn mit dem Verbrei- tungsgrad insbesondere der elektronischen Medien kann es aufgrund seiner lokalen Beschränktheit nicht konkurrie- ren. Und was heute als allgemein verständlich gelten darf, ist angesichts der Diversi"zierung unserer Gesellscha# nicht leicht zu bestimmen. Auch der Verweis auf den Ursprung des Begri!s – das lateinische Wort für »Volk« – hil# nur bedingt weiter. Die Bezeichnung eines bestimmten Bereichs der Kultur als Populär- oder gar Volkskultur (schon diese beiden Begri!e sind nicht identisch) deutet an, dass neben der Sphäre des 12% RABATT Populären, des allen Zugänglichen oder eben Gemeinver- UND VIELE ständlichen, o!enbar noch eine weitere Sphäre existiert – EXKLUSIVE die des Besonderen, Exklusiven, wenn nicht gar Elitären, die nur wenigen vorbehalten bleibt, auch wenn der Geschmack ABOVORTEILE dieser wenigen meinungsbildend war oder noch ist. Kul- tur ist und war immer auch Distinktionsmittel – auf nichts anderes weist der Begri! »Hochkultur« hin. Wo verordert sich da das Theater? Und sind solche Unterscheidungen heute überhaupt noch sinnvoll – sind wir nicht alle irgend- wie »das Volk«? Kurzum: Wer sich mit dem Begri! des Populären Ihre Vorteile als Abonnent: bestellen Sie Ihr persönliches Abo: beschä#igt, betritt schnell vermintes Gelände – insbe- sondere wenn es um Kunst geht. Lassen sich Kunstan- Kostenlose Online-Serviceangebote Im Internet: spruch und Popularität miteinander vereinbaren oder ist wie z.B. das Premierenportal! www.die-deutsche-buehne.de/abo der Versuch, populär zu sein der Ausverkauf an den Kom- Jedes Heft im Abonnement per Telefon: merz? Zeichnete sich das Kunsttheater nicht immer schon günstiger als im Einzelkauf! 01806/ 47 40 47* dadurch aus, dass es gerade nicht populär sein wollte – son- dern Avantgarde, die notwendigerweise nur von wenigen per mail: geschätzt, ja überhaupt verstanden wurde? Und was wäre Neu: Ohne Mindestlaufzeit! [email protected] 20253 Hoheluftchaussee Rippert, 95, Anke (Vorsitzende), Mol-Wolf Katarzyna hrung: Dr. Geschäftsfü KG, Dies ist ein Angebot der INSPIRING NETWORK GmbH & Co. Heino Nils Oberschelp, vertreten durch und Inkasso erfolgendie DPV Deutscher Betreuung durch Pressevertrieb GmbH, HRA 110793; Belieferung, Hamburg, AG Hamburg. 1248786 Festabonnement: als leistender Unternehmer. 20355 Hamburg, 1-3, sternstraße Dü Michael Rathje, Dr. hrkop, Dü aus dem Ausland abweichend. Preise Anruf aus dem deutschen Mobilfunknetz. maximal 60 Cent/ Anruf aus dem deutschen Festnetz, * 20 Cent/ denn heute überhaupt populär? In diesem Kontext gern genannte U.S.-amerikanische Fernsehserien sind es, Com- 3 puterspiele und Social Media ebenfalls. Fußball sowieso. punkte? Immerhin will das Landestheater sein neues Haus Und im Theater? Romeo und Julia ist immer noch ein populä- als einen »Ort der leibha#igen Gegenwart von Künstlern rer Titel, genauso wie Aida oder Carmen, König der Löwen oder und Publikum, verknüp# mit der rasanten Entwicklung Im weißen Rössl. Werke, die sich – aus den verschiedensten der Medientechnik« verstanden wissen. Gründen – über Jahrzehnte und Jahrhunderte tief ins kol- Musical einerseits, digitale Künste andererseits – allein lektive Bewusstsein eingegraben haben und deren Bekannt- diese beiden Beispiele machen deutlich, dass unsere Kon- heit vorausgesetzt werden darf. Doch reicht der Bekannt- ferenz nicht auf die Beantwortung einer einzelnen Frage heitsgrad als Ursache für ihre Popularität schon aus? Oder abzielt. Uns interessiert vielmehr das Themenfeld, das sich verfügen sie über andere Qualitäten, die sie – wenn schon um das spannungsvolle Verhältnis des Theaters zum Popu- nicht für alle, dann doch immerhin für viele – zugänglich lären herum ö!net. Was es mit der »Popkultur« auf sich machen? Was wären diese Qualitäten? hat, wollen wir von niemand geringerem als Diedrich Die- In seinem Buch Über Popmusik formuliert Deutschlands derichsen selbst in Erfahrung bringen. Mit der vertrackten bekanntester Poptheoretiker Diedrich Diederichsen eine Unterscheidung zwischen Hoch- und Populärkultur und der weitere De"nition des Populären: »Das, was alle angeht, Frage nach der Vereinbarkeit von Kunst und Unterhaltung nimmt kulturell die Gestalt des Populären an.« »Was alle beschä#igen sich sowohl der Soziologe Jörn Ahrens als angeht« – das ist nicht zwangsläu"g identisch mit »was alle auch Barbara Hornberger, die in Hildesheim Populäre Kul- verstehen« und schon gar nicht mit »was alle kennen« oder tur lehrt. Welche Geschichten wir alle verstehen, re$ektiert »was allen gefällt«. der österreichische Philosoph Robert Pfaller, und welche Was aber geht alle an? Und welche Formen muss es Rolle solche Geschichten etwa in Computerspielen spielen, annehmen, damit viele einen Zugang dazu "nden? Ausge- ist das Thema des So#wareentwicklers und Machinima- hend von dieser Fragestellung wollen wir während unserer Künstlers Friedrich Kirschner. Peter Spuhler und Carl Hege- Jahreskonferenz 2015 der Frage der Popularität von Thea- mann entwickeln einen Spielplan zwischen Popularität und ter nachgehen: Welche Theaterformen sind aktuell popu- Anspruch. Ob sich das ausschließt, wird Bernd Stegemann lär und warum? Lässt sich vorhersagen oder gar planen, im Streitgespräch mit Philippe Bischof, Leiter der Kulturab- was populär sein wird? Lässt sich Popularität erzeugen? teilung der Stadt Basel herauszu"nden versuchen. Kann das Theater von anderen Disziplinen, von anderen Wir werden uns außerdem davon überzeugen können, Medien lernen, wie man populär wird, oder von der Kul- dass das Genre Musical mehr zu bieten hat als Katzen und turproduktion anderer Länder, z.B. den USA, wo Entertain- Kaiserinnen, und über die Zukun# des Musiktheaters im ment grundsätzlich positiv konnotiert ist? Ist es anderer- digitalen Zeitalter nachdenken. Um herauszu"nden welche seits für das Theater erstrebenswert, populär zu sein? Ist Möglichkeiten kollektives Schreiben, wie es bei vielen der Popularität nicht ein Indiz dafür, dass Komplexität redu- so erfolgreichen Fernsehserien praktiziert wird, erö!net, ziert wird und man sich dem Geschmack der Massen anbie- werden wir erstmals auf einer Jahreskonferenz einen »wri- dert? Und wäre das schlimm? ters’ room« installieren. Und auch in diesem Jahr werden wir den Gewinner des Kleist-Förderpreises für junge Dra- Für unsere Konferenz hätten wir kaum einen geeigneteren matik in einer szenischen Lesung vorstellen. Ort "nden können als die oberösterreichische Landeshaupt- stadt Linz. Im Frühjahr
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