Walliser Bote Montag, 12
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AZ 3900 Brig Montag, 12. März 2001 Publikations-Organ der CVPO 161. Jahrgang Nr. 59 Fr. 2.— Unabhängige Tageszeitung Auflage: 27 469 Ex. Redaktion: Tel. 027/922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027/948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027/948 30 40 Ein Fest der Stimmen 27. «Prix Valais» in der Simplonhalle B r i g - G l i s. — (wb) Mit ei- nem abwechslungsreichen Un- terhaltungsprogramm, Stargast «Band ohne Namen» und 15 Kandidatinnen und Kandidaten aus dem gesamten Kanton ging am Wochenende in der Briger Simplonhalle der 27. «Prix Va- lais» erfolgreich über die Büh- ne. Siegerin des Gesangwettbe- werbs wurde die 16-jährige Ca- role Rey aus Crans, deren Inter- pretation von «I will always lo- ve you» — einem Song von Whitney Houston — die Jury überzeugte. Als Co-Moderatorin stand Mi- chel Villa in diesem Jahr die be- kannte Sängerin und Komponis- tin Nella Martinetti zur Seite, die das Publikum auf humor- und stimmungsvolle Weise durch den Abend führte. Ent- sprechend des karitativen Cha- rakters des «Prix Valais» konnte Brigitte Albrecht Loretan: Entschädigung für die verpatzte WM. das OK-Team anlässlich der Veranstaltung 22 400 Franken an verschiedene Hilfswerke und Albrechts Rückkehr Organisationen verteilen. Seite 13 Sieg beim Engadin Skimarathon (wb) Nachdem sie die WM wegen gesundheitlicher Probleme frühzeitig hatte abbrechen müssen, feierte Brigitte Albrecht Loretan beim Engadin Skimarathon eine eindrückliche Rück- Carole Rey konnte den 27. kehr und konnte sich nach 1999 zum zweiten Mal als Siegerin «Prix Valais» in Empfang neh- feiern lassen. Seite 21 men. Haare als Kunstobjekt Styling Party der Oberwalliser Coiffeuse-Lehrtöchter B r i g - G l i s. — (wb) 49 junge Oberwalliser Frauen absolvie- ren derzeit ihre Lehre als Coif- feuse. Gestern Sonntag war es für sie an der Zeit, sich vor Pu- blikum zu präsentieren und ihr Können unter Beweis zu stellen. Das Resultat war beeindru- ckend. Kreativität und Phanta- sie blieben in der Briger Sim- plonhalle vor vollbesetzten Rängen keine Grenzen gesetzt. Die Lehrtöchter verwandelten die Haare ihrer Modelle in echte Kunstwerke, insbesondere na- türlich bei den Phantasiefrisu- Goalie Karlen gegen Plüss: Einen Match verloren, doch am Boden sind die Visper noch lange nicht. ren. Erstmals mit von der Partie wa- ran an dieser Styling Party, vor- mals Lehrlings-Frisieren ge- nannt, auch die Oberwalliser «Matchpuck» verpasst Schneiderinnen-Lehrtöchter. Diese trugen auf der Bühne Playoff-Halbfinals: Lausanne verkürzte gegen Visp auf 2:1 gleich selbst die von ihnen sel- ber entworfenen und genähten (wb) In einer tollen Ambiance vor 8000 Zuschauern musste Visp im dritten Match der Playoff- Roben vor . nachdem ihnen Halbfinal-Serie gegen Lausanne erstmals den Preis für Unbeherrschtheiten bezahlen. Die Waadt- die Coiffeusen die dazu passen- länder nutzten die Strafen und erzielten drei der vier ersten Tore im Powerplay. Denoch ist Visp- den Frisuren verpasst hatten. Trainer Aegerter überzeugt, dass sich an der Ausgangslage nicht viel geändert hat. Seite 19 Seite 12 Die hohe Schule des Frisierens als teuflische Haarpracht. Wallis Wallis Wallis Gommer Delegierte gingen Ahnenmusik in Raron Widdermarkt mit 550 Tieren Eklat beim Oberwalliser Jä- Sozusagen als Vorge- Der zweite Märzsamstag ist gerverband: Nachdem ihnen schmack auf das Verbands- für die Züchter und Liebha- der turnusgemässe Vorsitz fest vom 22. bis 24. Juni tra- ber der Schwarznasenschafe des Oberwalliser Jägerver- fen sich gestern die Dele- ein «heiliges» Datum. Dann bandes verwehrt wurde, ver- gierten des Oberwalliser werden in Visp traditionsge- liessen die Delegierten der Tambouren- und Pfeiferver- mäss die Widder aus dem Diana Goms am Samstag bandes in Raron/St. Ger- ganzen Oberwallis aufge- die 57. DV. Statt Leo Garbe- man. Verbandspräsident trieben. Heuer waren es 550 ly von der Diana Goms wur- Clemenz legte Rechenschaft Tiere von rund 400 Züch- de Leo Mengis (Bild) von ab über den Stand des Ver- tern. Das Publikum zeigte der Diana Visp zum Präsi- bandes. Der OWTPV ist gut an den tollen Tieren auch denten des Oberwalliser unterwegs und die Zukunft bei regnerischem Wetter In- Verbandes gewählt. Seite 5 ist gesichert. Seite 7 teresse. Seite 8 AUSLAND Walliser Bote Montag, 12. März 2001 2 Mit dem Vieh stirbt die Kultur Angriff auf Menschenwürde Mailänder Kardinal verurteilt Klonen Rom/Jerusalem.— Abgeordneter der zum Regie- der Nomaden (AP) Die Ankündigung eines rungsbündnis gehörenden italienischen Forscher- Volkspartei, Giovanni Bian- Eisiger Winter hält die Mongolei fest im Griff teams, einen Menschen klo- chi, sprach von einem «Fran- nen zu wollen, hat in Italien kenstein»-Szenario und for- heftige Reaktionen ausge- derte das Parlament auf, das B a y a n j a r g a l a n (Mongo- löst. Protokoll zur Europarats- lei). — (AP) Weitab von den Der Mailänder Erzbischof Konvention über Menschen- Augen der Weltöffentlichkeit Carlo Maria Martini verurteil- rechte und Biomedizin zu ra- spielt sich in der mongolischen te am Samstag das Vorhaben tifizieren. Der Senat hat es be- Steppe ein stilles Drama ab. als Verletzung der Menschen- reits verabschiedet. Nach An- Von John Leicester würde. Die israelische Regie- gaben des Europarats ist es rung erklärte unterdessen, das die erste internationale ver- Aasgeier und Krähen zerreis- Klonen von Menschen sei in bindliche Vereinbarung zum sen die erstarrten Körper er- Israel verboten. Sie reagierte Klonen. Es wurde bisher von frorener Schafe. Hungrige damit auf Berichte, wonach fünf der 43 Ratsmitglieder ra- Hunde belauern ermattete der erste geklonte Mensch in tifiziert. Viehherden. Israel geboren werden solle. Das Hamburger Nachrichten- Mit den Rindern und Pferden Am Freitag hatte ein vom ita- magazin «Spiegel« berichtete stirbt in einem der härtesten lienischen Frauenarzt Severi- am Samstag in einer Vorab- Winter seit 50 Jahren auch die no Antinori geführtes Team in meldung, der erste geklonte Lebensweise und Kultur der Rom erklärt, niemand könne Mensch solle in Israel gebo- Nomaden — das sind ein Drittel es von der Schaffung des ers- ren werden. Antinoris Gruppe der 2,4 Millionen Menschen in ten geklonten Menschen ab- habe in Israel eine Firma na- der Mongolei. halten. Das Vorhaben solle mens Abaclon gegründet, die innerhalb des kommendes zurzeit in Caesarea bei Tel 1,3 Millionen Tiere Jahres verwirklicht werden. Aviv Anlagen bauen lasse. erfroren Die Kriterien für in Frage Initiator sei neben Antinori «Ich habe noch nie solch einen kommende Paare seien ausge- der israelische Arzt Avi Ben kalten und strengen Winter er- arbeitet worden. Abraham. In Israel gebe es lebt», sagt die 64-jährige Dol- Erzbischof Martini sagte da- nach Einschätzung der For- gorsuren. «Seit ich neun Jahre zu, jeder Mensch habe eine scher kein gesetzliches Ver- alt bin, hüte ich die Schafe. Es angeborene und natürliche bot für das Klonen von Men- gab immer kalte Winter, aber Würde, die in keiner Weise schen. Dem widersprach am keiner war so hart wie dieser. angetastet werden dürfe. Er Sonntag die Regierung. Die Wir wissen nicht, wie wir über- forderte Antinoris Team auf, Rechtsberaterin des Gesund- leben sollen.» Bislang sind in sich daran zu erinnern, «dass heitsministeriums, Miriam der Mongolei nach Angaben der die Menschenwürde das Higher, sagte im israelischen Vereinten 1,3 Millionen Stück Wichtigste ist«. Eine Persön- Rundfunk, ein vor anderthalb Vieh erfroren. Verzweifelt über Die 64-jährige Nomadin Dolgorsuren vor den Kadavern verendeter Tiere, noch nie einen so harten lichkeit könne nicht technolo- Jahren erlassenes Gesetz ver- den Verlust ihrer Lebensgrund- Winter erlebt. gisch hergestellt werden. biete das Klonen von Men- lage hätten sich viele Hirten Kritik an Antinoris Vorhaben schen. «Die Person, die klont, schon das Leben genommen, muss mit einer erhöhten Sterb- dem schlafen alle in einem Zelt. wurden im Sommer nach Anga- kam auch aus der Politik. Ein macht sich strafbar.» sagt die höchstrangige Vertrete- lichkeit von Kindern, Frauen Zum Mittagessen gibt es Paste- ben Tomors im ganzen Bezirk rin der Vereinten Nationen in und alten Menschen gerechnet ten aus Mehl und Wasser mit nur 50 Tonnen Heu gesammelt. der Mongolei, Saraswathi Me- werden. Zudem bringt die No- ein paar Stücken gekochten Landesweit standen nur 59 Pro- non. «Wir erleben hier den Ver- maden der Kampf ums Überle- Rinder- und Pferdefleischs. Ei- zent des Winterbedarfs an Heu Papst fordert Ende des lust einer ganzen Lebensweise ben ihrer Herden und die Not, nes der Kinder, Togtokh, sagt, und 21 Prozent der nötigen Fut- und Kultur, die schon seit Jahr- den Tieren beim Sterben zuse- er sei 16 Jahre alt, sieht aber termittel zur Verfügung. Wegen Terrorismus in Spanien hunderten besteht.» hen zu müssen, an den Rand der nicht älter als zwölf aus. Dabei fehlender Heizungsmöglichkeit psychischen Erschöpfung. Die hat die Familie von Dolgursen musste auch die Schule des Be- Portugalete/Rom.— sei durch nichts zu rechtferti- Kaum etwas geändert Vereinten Nationen appellieren noch Glück. Ihr Ger ist nahe ge- zirks geschlossen werden. (AP) Papst Johannes Paul II. gen. «Der Terrorismus ist aus Seit den Tagen des mongoli- an die internationale Gemein- nug am Dorf Bayanjargalan, et- hat am Sonntag anlässlich der Hass heraus geboren und nährt schen Herrschers Dschingis schaft, für Futter und Heu 11,7 wa 160 Kilometer südöstlich Verschärft wurden die Proble- me der Nomaden durch Über- Seligsprechung von 233 Op- ihn wiederum», sagte der Papst. Khan vor 800 Jahren hat sich Millionen Dollar bereit zu stel- der Hauptstadt Ulan Bator, so fern des spanischen Bürger- Zu der Feier auf den Stufen des hier kaum etwas geändert. len. dass sie eine Hilfslieferung be- weidung. In den vergangenen sechs Jahren wurden die Herden kriegs ein Ende des Terroris- Petersdoms hatten sich 30 000 Fleisch, Milch, Wolle und Haut Die Familie von Dolgorsuren kommen haben: zwei Ballen mus im heutigen Spanien ge- Menschen eingefunden. Bei den der Tiere versorgen die Noma- war schon immer eher arm ge- Heu sowie Reis und Mehl. um mehr als 25 Prozent ver- grössert, von 26 Millionen Tie- fordert. 233 Seliggesprochenen handelt den mit Nahrung, Kleidung und wesen nach mongolischen Andere Nomadenfamilien sind Erst am Freitag war im Basken- es sich um Nonnen, Priester und Handelsgütern.