NEWSMAIL 24.04.2015 – 01 D THE CLUB OF THE OLD CHAMPIONS AND ADVENTURERS

SWISS SLIDING

Der Unterschied zwischen einem Eisenbahnzug und der Verbandsführung: Der Zug hält an, wenn er entgleist ist.

Der Schweizerische Fachverband für Bob, Rodeln, Skeleton und Hornschlitten ist entgleist, rattert zurzeit aber – etwas angeschlagen – weiter, quer über Schwellen und Schotter. Er droht nächstens definitiv zu kippen. Jedenfalls wenn niemand beherzt die Notbremse zieht. Damit noch gerettet werden kann, was zu retten ist.

Spätestens seit dem Rücktritt von Eric Alard wusste man, dass bei Swiss Sliding nicht alles Gold ist, was glänzen möchte. Doch die Signale im März 2014 wurden anscheinend nur mit einem Achselzucken quittiert und spontan ad acta gelegt. Sonst würde man sich heute nicht dort befinden, wo man nie hin wollte. Am Boden.

Alarmierende Pressemeldungen der letzten Monate vermochten nicht zur Besinnung einzuladen:

Neue Zürcher Zeitung am 26.9.2014: Bobverband : In die Not geschlittert. Blick am 7.12.2014: Gute Nacht Bob-Sport- eine Sportart im freien Fall.

Noch selten in den letzten 50 Jahren musste der einst erfolgreiche und stolze Sportverband derart kritische Kommentare schlucken. Noch selten mussten Clubs derart massiv intervenieren und ultimative Forderungen stellen. Zu Recht ? Zu Unrecht ? Warum ? Wo liegt das Problem?

Wenn man sich bei Clubs und Aktiven umhört,so erfährt man die ziemlich verbreitete Ansicht, dass

Führungskompetenz Fehlende Strategie, nicht existente Personalführung Finanzielle Misswirtschaft Überdotierung Administration zu Lasten Sportbetrieb Inkompetenz Fehlende Fachkompetenz und Erfahrung in vielen Bereichen Innovation Vernachlässigung Mitglieder- und Nachwuchsentwicklung das Vertrauen in die Verbands- und Geschäftsführung irreparabel untergraben und zerstört haben. Es ist selbstverständlich und verständlich, dass der Verbands-Präsident Christian Meili diesen Anschuldigungen vehement widerspricht. Er sieht das Problem vielmehr in komplett verschie- denen Auffassungen über Art und Möglichkeiten der Verbandsführung.

Konsequenz: Vier von fünf Vorstandsmitglieder, inkl. Verbands-Präsident Meili, stellen sich am 20. Juni an der DV im Tessin nicht mehr zur Wahl. Dem Geschäftsführer Reto Götschi wurde gekündigt. Der Weg für einen Neustart scheint also geebnet. Doch so einfach ist die Sache nicht. Diese Erfahrung mussten auch die federführenden Zürcher Bob Club, St. Moritz Club, Bob Club Zürichsee und Bobclub Uster machen. Vor, hinter und neben den Kulissen wird eifrig diskutiert, konzipiert, vorgeschlagen. Nur, zu einem konkreten, verständlichen Konzept konnte man sich bis heute, 6 Wochen vor der entscheidenden DV, (noch) nicht durchringen.

Da der Verband punkto Kommunikation nicht übertrieben aktiv ist (dies war jetzt eine besonders anständige Formulierung), werden in den nächsten Wochen die ISOS-Mitglieder und andere in- teressierte Kreise über die weitere Entwicklung mittels Newsmail auf dem Laufenden gehalten. Thema der nächsten Woche: „Was ist eigentlich die Aufgabe des Verbandes?“

Es geht jetzt nicht darum, Fehler zu suchen und Schuldige an den Pranger zu stellen. Das bringt nichts. Es geht nicht um die Vergangenheit. Es geht um die Zukunft. Um die Existenz.

Kann und wird Swiss Sliding einen „restart“ schaffen ?

ISOS ist die Master-Vereinigung ehemaliger SBSV-Athleten und Funktionäre. Der Vergleich von Eisenbahnzug und Verbandsführung ist ein Zitat von Christian Constantin, Präsident FC Sion. DAs ISOS-Newsmail ist eine Produktion von TOBOCOM - Verantwortlich: Walter A. Graf

NEWSMAIL 04.05.2015 – 02 D THE CLUB OF THE OLD CHAMPIONS AND ADVENTURERS

SWISS SLIDING Auf dem Weg zum „RESTART“

Die wenigen offen oder versteckt geäusserten Aussagen – wenn es überhaupt welche gibt – sind sehr widersprüchlich. Augen verdrehen, Schultern zucken – dies ist derzeit die Antwort auf „Und jetzt? Wie weiter bei Swiss Sliding ?“ Diese Woche läuft die Eingabefrist für Anträge an die Delegierten- versammlung ab. Ob überhaupt Anträge gestellt werden? Zum Beispiel: Wer wird für die Wahlen in den Verbandsvorstand kandidieren? Wie soll der Verband die zukünftigen Aufgaben anpacken?

Einige Clubs erklärten das Verhältnis zu Verbandsvorstand und Geschäftsführung als irreparabel gestört. Die Hauptursache an der Misere scheint in den Führungsqualitäten des Verbandsvor- standes begründet. Wie ist es überhaupt möglich, dass es vier volle Jahre braucht, um (endlich) feststellen zu können, dass die Geschäftsführung nicht auf der notwendigen Höhe ist. Für diese Funktion braucht es etwas mehr als Herzblut und (ge- spielte) Begeisterung nach dem Motto “Ich wollte schon immer ein Manager werden, jetzt bin ich einer.“ Wohlverstanden, ohne die fehlenden Kompetenzen der Geschäftsführung beschönigen oder entschuldigen zu wollen: Versagt hat primär der Verbandsvorstand. Begründung: Er hat es anscheinend unterlassen, seinem „CEO“ die Marschrichtung vorzugeben, die Ziele zu fixieren und die Tätigkeit zu kontrollieren. Anders ausgedrückt: Das Management hat versagt. -- Sorry, was heisst eigentlich Management ? „Management heisst (unter anderem) ein System unter Kontrolle bringen und so unter Kontrolle halten, dass es funktioniert.“ Swiss Sliding hat leider nicht funktioniert.

Der Verbandsvorstand kündigte fast in corpore den Rücktritt an. Tatsächlich ? War es ihm dabei ernst? Verschiedene Szenarien machen zurzeit die Runde:

1. Der Rücktritt ist unwiderruflich. Ergänzungswahl.

2. Keine neuen Kandidaten: - Alles bleibt so wie es war. Keine Wahl. Oder - Rochade: Matthias Naumann wird Präsident. Christin Meili bleibt Mitglied VV.

3. Neue Kräfte kandidieren: - Die bisherigen stellen sich nicht mehr zur Wahl. Erneuerungswahl. - Die bisherigen stellen sich zur Wahl. Kampfwahl.

Nur – 2015 ist eigentlich kein Wahljahr. Wahljahre sind gemäss Statuten Jahre mit olympischen Winterspielen. Doch weil letztes Jahr das DV-Traktandum Wahlen vergessen wurde (kann jedem einmal passieren), könnten die Wahlen dieses Jahr nachgeholt werden. Falls niemand meckert. Es müsste auch noch geklärt werden, ob eine solche Vergewaltigung der Statuten rechtlich haltbar ist (vermutlich schon) und ob es sich um Ergänzungswahlen oder auch um Bestätigungswahlen handelt, denen sich auch nicht zurückgetretene Verbands-Vorstände stellen müssten.

Kurzfassung einer verbreiteten Meinung: Ein Vorstand der seit vier Jahren, seit dem 18.06.2011 Mühe bekundete, letztlich versagt und das Vertrauen verloren hat, sollte ersetzt werden. Voilà.

Entscheiden werden die Clubs. Am 20. Juni. Wie würden Sie entscheiden?

ISOS ist die Master-Vereinigung ehemaliger SBSV-Athleten und Funktionäre. Das ISOS-Newsmail ist eine Produktion von TOBOCOM - Verantwortlich: Walter A. Graf

NEWSMAIL 23.05.2015 – 03 D THE CLUB OF THE OLD CHAMPIONS AND ADVENTURERS

SWISS SLIDING Geschäftsleitung – Muotathal – Fragen

Die aktuelle Stimmungslage ist mit Blick auf die DV am 20. Juni in Lugano schwierig zu beurteilen. Die drei opponierenden Clubs scheinen an Schwung verloren zu haben, nachdem sie noch anfangs Jahr frohen Mutes und ziemlich massiv auf die Pauke geschlagen hatten. Seit der „Oppositionschef“ beim Aussortieren der Geschäftsführer-Kandidaten den Verbandsvorstand als Beirat und Berater assistierte – und sich darauf im internen Kreis mittels E-Mail es Bitzeli rechtfertigen musste – steht der Kessel erst recht nicht mehr unter Dampf.

ISOS wünscht dem neuen Geschäftsführer Lukas Hammer in seiner neuen Aufgabe viel Glück ! In der offiziellen Mitteilung schreibt der Verband, dass Lukas Hammer die strategische und operative Verantwortung von Reto Götschi über- nimmt. Die strategische Verantwortung ? Geht nicht, dafür ist gemäss Art 35 der Statuten einzig der Verbandsvorstand zuständig. Doch amüsieren wir uns nicht mit spitzfindigem Formalismus. Interessanter wären Antworten auf folgende Fragen: „Wie lautet eigentlich die Swiss-Sliding-Stratgie ? Welche konkreten strategischen Ziele hat der Verbandsvorstand vorgegeben?“ – Der abtretende Geschäftsführer, Reto Götschi, wird von Verbands-Präsident Christian Meili mit grossem Dank für die erfolgreichen Jahre und für seine hervorragende Arbeit verabschiedet. Sorry, aber wenn er tatsächlich so erfolgreich und hervorragend gemanagt hat: „Warum wurde Reto Götschi überhaupt entlassen?“

Der interessierte und kritische Beobachter stellt sich zwangsläufig weitere Fragen: „Braucht ein kleiner Sportverband tatsächlich einen vollamtlichen Geschäftsführer? Gibt es eventuell zweckmässigere und effizientere Lösungen? Wurde dies auch ernsthaft diskutiert?“ Und letztlich: „Was sind die Gründe, dass man bei der alten, nicht unbedingt kostengünstigen Lösung blieb?“

Swiss Sliding ist als organisatorisch/operationelle Einheit (also ohne Clubs, Unterverbände und Bob-Run) ein kleiner Verband. Ein Vergleich mit anderen sportlichen Institutionen kann nützlich sein. Zum Beispiel mit einem 3. Liga-Fussballclub. Protest wird laut: „Man kann doch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!“ Doch, doch. Kann man. Mindestens annäherungsweise aufgrund der aktuellen Internet-Angaben des FC Muotathal. Junioren-Abteilung FC Muotahal

FC Muotathal Swiss Sliding

Wettkampfsaison (Dauer) 9 Monate 3 Monate Wettkämpfe (Spiele) 160 20 (international) Wettkämpfe (Eigenorganisation) 80 Heimspiele 1 (Starter SM) Aktive direkt betreut 188 Spieler (11 Teams) 30 Aktive ca. (Kader) Aktive lizenziert 220 Spieler ca. 100 Aktive ca. (Schätzung) Trainer/Coaches 26 6 Personal (bezahlt) ??? 6 Personalkosten CHF??? CHF 484‘533.— (Budget 15/16)

Fazit Der 3. Liga-Club bewältigt bedeutend zahlreichere Aufgaben während längerer Zeit für eine grössere Zahl von Aktiven bei geringeren Personalkosten.

Warum ist der kleine Sportverband Swiss Sliding nicht mehr in der Lage problemlos und effizient zu funktionieren?

Dies sollte doch gopfriedstutz möglich sein, oder nicht?

ISOS ist die Master-Vereinigung ehemaliger SBSV-Athleten und Funktionäre. Das ISOS-Newsmail ist eine Produktion von TOBOCOM - Verantwortlich: Walter A. Graf

NEWSMAIL 14.06.2015 – 04 D THE CLUB OF THE OLD CHAMPIONS AN D ADVENTURERS

Gottfried “Göpf” Diener † 1. November 1926 – 26. Mai 2015

Viererbob Weltmeister 1954 und 1955 / Olympiasieger 1956 - Ehrenmitglied SBSV

Er war eine markante Persönlichkeit. Wenn er etwas anpackte, dann mit Energie und Ausdauer - und mit Erfolg. Seine sportliche Karriere begann er als Turner und Ringer im Turnverein Zürich- Aussersihl, wo ihn Heiri Angst 1950 zum Bobsport animierte. Seine Karriere als Bobfahrer dauerte nur fünf Jahre (1951 bis 1956), aber in dieser Zeit hat „Göpf“ das Bobfahren massgeblich beeinflusst, geradezu revolutioniert. Noch an den OWS 1952 gewann die deutsche Mannschaft (Ostler) dank ihrem Gewicht. Die anderen Teams hatten keine Chance. Nur der Bremser schob den Bob an. Daraufhin kam es 1953 zu einer Gewichtsregulierung und man stell- te plötzlich fest, dass nicht nur das Gewicht für einen Sieg wichtig ist. Schon bei seinem Einstieg in den Bobsport hatte Göpf Diener rigoros eine „Versport- lichung“ des Bobsportes gefordert. Er führte das athletische Starttraining ein, baute eine Anstosspiste in Stürzikon und legte so den Grundstein zu den WM-Titeln 1954/ 1955 und zum Olympiasieg 1956. Nach den Erfolgen im Bob gewann er als Armbrustschütze den EM-Titel. Während 34 Jahren war er Präsident der Internationalen Armbrustschützen-Union.

Anfangs Juni wurde Göpf Diener im engsten Familienkreis zu Grabe getragen. ISOS trauert und dankt seinem Mitglied für seinen grossen, erfolgreichen und uneigennützigen Einsatz. Zu Gunsten des Bobsportes, zu Gunsten des Verbandes, zu Gunsten des Sportes.

ISOS-GENERALVERSAMMLUNG 05. JUNI 2015 – OBERARTH

Die 7. Generalversammlung des Masterclubs fand nach Engelberg (2010) zum zweiten Mal in der Zentralschweiz statt. Unter der speditiven Leitung von Silvio Rudin (Präsident Jean-Pierre Gottschall war kurzfristig verhindert) bestimmten 30 Mitglieder über die weitere Zukunft des 2008 gegründeten Clubs. Grosse Ent- scheidungen waren nicht zu fällen. Die Anträge des Vorstandes wurden problem- los angenommen. Der Club gleitet auf sicheren Kufen in die Zukunft.

Eindeutige Höhepunkte: Der herzliche Empfang bei in seiner Horse-Shoe-Event- Bar und der Besuch des Victorinox Museums . Die Teilnehmer waren sich einig. Alle die nicht an der GV waren, haben etwas verpasst: „Les absents ont toujours tort.“

SWISS SLIDING: DV 20. JUNI – LUGANO

Am nächsten Samstag wird in Lugano über die Zukunft von Swiss Sliding entschieden. Die aktuellen Diskussionen drehen sich hauptsächlich um Personen und weniger - viel zu wenig - um Zukunftsvorstellungen. Ver- ständliche Exposés oder Konzepte hat der abtretende, aber anscheinend auf eine Wiederwahl schielende Verbandsvorstand nicht kommuniziert. Entweder werden sie geheim gehalten, sind nicht vorhanden oder wurden – wie die Wahlen 2014 – ganz einfach vergessen. Mit andern Worten: Die Situation eine Woche vor der DV ist nicht nur unklar, sie ist ziemlich verworren. Vielleicht gibt es in letzter Minute noch eine Klärung. Hoffentlich im Sinne des Sportes und nicht im Sinne von „grossen“ machtpoliti- schen Auseinandersetzungen in einem „kleinen“ Sportverband. Wie schon der deutsche Schrift- steller G.C. Lichtenberg (1742-1799) festgestellt hat, scheint tatsächlich nur eines klar:

„Es ist nicht sicher, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll“.

Tönt doch vernünftig, oder ?

ISOS ist die Master-Vereinigung ehemaliger SBSV-Athleten und Funktionäre. Das ISOS-Newsmail ist eine Produktion von TOBOCOM - Verantwortlich: Walter A. Graf

NEWSMAIL 21.06.2015 – 05 D THE CLUB OF THE OLD CHAMPIONS AN D ADVENTURERS

DELEGIERTENVERSAMMLUNG SWISS-SLIDING 20.06.2015 Lugano – 10h00–12h00

Vorstand: Rücktritt in corpore, Neuwahl in globo. Finanzen im Gleichgewicht. Was sich kontrovers angekündigt hatte, endet in Minne.

Pünktlich um 10 Uhr begrüsste Verbandspräsident Christian Meili (BC Celerina) die bis auf eine Ausnahme lückenlos erschienenen Bob -, Skeleton- und Rodelclubs im ehrwürdigen Ratssaal des Palazzo Muni- cipale der Stadt Lugano und eröffnete eine mit Spannung erwartete Versammlung. Im Vorfeld wurde viel diskutiert, polemisiert. Wer aber eine spannungsgeladene, aufgeregte Stimmung erwartet hatte, sah sich – erfreulicherweise – getäuscht. Christian Meili verstand es mit beherrschter Präsenz kon- struktiv durch die 17 Traktanden zu führen. Mit einer kleinen Ausnahme bei der Décharge-Ertei- lung an den Vorstand, wurden alle Abstimmungen und Wahlen einstimmig akzeptiert.

In seinem Jahresbericht betonte er drei bemerkenswerte Punkte: 1. Das Budget wurden zum vierten Mal in Folge eingehalten. 2. Nach fünfjährigem Aufbau ist Swiss Sliding auf erfolgsversprechendem Kurs Richtung Pye- ongchan (OWS 2018). 3. Ein Auseinanderklaffen zwischen den Ansichten und Aufgaben der Verbandsführung (Spitzensport) und den Wünschen der Clubs (Basis) ist unverkennbar und führt zu Unstimmigkeiten. Eine Korrektur kann möglicherweise nur durch eine Struktur-Anpassung erfolgen.

Finanzen Die Jahresrechnung schliesst mit einem positiven Ergebnis von CHF 978.-- ab (Budget CHF 8‘893.--, Vorjahr CHF 2‘952.--). Der Gesamtaufwand von CHF 1‘257‘645 teilt sich in 70 % Sportaufwand und 30 % Administration. Der Personalaufwand 2014/15 beträgt CHF 484‘533.—. Budget: Für 2015/16 ist ein Gewinn von CHF 2‘000.— budgetiert. Der Betriebsaufwand von CHF 1‘142‘000.— gliedert sich in die Kostenstellen Allgemein CHF 343‘000.— (30 %), Bob CHF 548‘000.— (48 %, Kader 33 Athleten), Rodeln CHF 98‘000.— (9 %, 2 Athleten), Skeleton CHF 151‘000.— (13 %, 14 Athleten).

Wahlen Nachdem am Montag Christian Meili mit einem elegant begründeten Rundschreiben die Demission des Vorstandes definitiv bestätigt hatte, war die Bahn für eine komplette Neube- setzung frei. Erich Schärer stellte Präsident und mögliche Mitglieder vor. Als während der Versammlungspause ein zusätzlicher Interessent entdeckt und rekrutiert werden konnte, zog er seine eigene Kandidatur umgehend zurück.

Jürg Möckli (aktiver Bobpilot 1988 bis 1994, CEO und Delegierter des Verwaltungsrates der FERAG AG in Hinwil) bestätigte in einem sympa- thischen Statement den Wahl-Vorschlag von Erich Schärer. Der Präsident und die vier neuen Vorstandsmitglieder wurden für drei Jahre gewählt.

Thomas Meier Yvo Rüegg René Zwicky

Jürg Möckli Präsident

Viel Erfolg !

ISOS dankt dem abtretenden Vorstand und gratuliert dem neuen Vorstand zur einstimmigen Wahl!

ISOS ist die Master-Vereinigung ehemaliger SBSV-Athleten und Funktionäre. Das ISOS-Newsmail ist eine Produktion von TOBOCOM - Verantwortlich: Walter A. Graf

NEWSMAIL 12.07.2015 – 06 D THE CLUB OF THE OLD CHAMPIONS AN D ADVENTURERS

SWISS SLIDING Neue Aera, neue Ziele ?

Noch vor der Delegiertenversammlung am 20. Juni in Lugano hatte der 2011 gewählte Ver- bandsvorstand (Präs. Christian Meili) mit einem eleganten Rückzieher das Feld für Neu- wahlen geebnet. Der neue Verbandsvorstand (Präs. Jürg Möckli) hat keine leichte Aufgabe übernommen.

Aktuelle Situation

Betrachtet man die Diskussionen der letzten Monate, so darf nicht unbedingt behauptet werden, dass der Wechsel am Ende einer besonders erfolgreichen Periode vollzogen wurde. Nach 2006-2010 (Präs. Peter Schmid) und dem Interimsjahr 2010 (ohne Präsident) gelang es auch dem Team um Christian Meili nicht, die negativen Tendenzen zu stoppen: rückläufige Lizenzzahlen, rückläufige inter- nationale Erfolge, massive Kritik an der Geschäftsführung, ungenügen- de Kommunikation und nicht zu verantwortender finanzieller Aufwand zu Gunsten nicht sportgebundener Ressorts, so lauteten die Vorwürfe. Wie konnte es überhaupt so weit kommen?

Drei mögliche Ursachen (nebst einigen anderen) 1) Strategie Eine klare, verständlich, schriftlich formulierte, konkrete Absicht der letzten Jahre sucht man vergebens. Es sieht so aus, als ob sich die Strategie auf den Gewinn von Goldmedaillen be- schränkt hatte und dabei alles andere vernachlässigt wurde (Citius lässt grüssen).

2) Mitglieder Mitglieder-Marketing war kaum existent. Der Verband schlich sich stets bequem aus der Verantwortung, indem er die Rekrutierung von neuen Aktiven/Teams quasi per Dekret an die Clubs weiterreichte. Was passiert aber, wenn die Clubs nichts oder zu wenig unternehmen? Heute kennen wir das Resultat. Eine entscheidende Kennziffer für die Beurteilung der Stärke des nationalen Bobsportes ist die Anzahl der Pilotenlizenzen. Zur Erinnerung: In den 80er Jahren waren 80 Piloten lizenziert; heute vielleicht noch 20 (?). Wer hat mehr Chancen zukünftige Medaillentalente zu entdecken? Eine Sportart mit drei Aktiven oder eine Sportart mit 300 Aktiven? (Kunstbahn-Rodeln lässt grüssen, gilt aber auch für Bob). Also ………

3) Opposition statt Kooperation Blendet man etwas zurück und verfolgt die Amtsdauer der Präsidenten, so stellt man fest: Nach Peter Kasper (Präs. 1968-1976) war Erwin Brazerol der letzte Verbandspräsident, der länger als eine Amtszeit „überstand“. Während 10 Jahren, von 1981 bis 1990 verstand er es mit einem überzeugten und überzeugenden Team dem Verband eine gute finanzielle und sportliche Stabilität zu geben. Später hielt es kein Präsident länger als vier Jahre aus. Dies ist natürlich nicht a priori eine Katastrophe. Doch die Stabilität ging verloren. Ungünstig wirk- te sich auch aus, dass sich dadurch die Verbandsführung eher kurz- als langfristig orientier- te, ein Wechsel oft durch Opposition/Abwahl erzwungen wurde und darum eine konstruktive, vorbereitete Nachfolgeregelung praktisch unmöglich war. Die eigentliche Misere begann mit der Abwahl von Rolf Frick im Jahre 2002. Vermutlich der entscheidende Fehler. Es wäre damals vernünftiger gewesen, wenn sich Opposition und Vorstand nach dem Leitsatz zusammengerauft hätten: “Wir sind mit Dir nicht einverstanden. Doch wir können uns irren. Lass uns zusammensitzen. Vielleicht finden wir zusammen eine Lösung.“ Ein Leitsatz, der eigentlich nie falsch ist, nie falsch sein kann.

ISOS ist die Master-Vereinigung ehemaliger SBSV-Athleten und Funktionäre. Das ISOS-Newsmail ist eine Produktion von TOBOCOM - Verantwortlich: Walter A. Graf

NEWSMAIL12.07.2015 – 06 D (2) THE CLUB OF THE OLD CHAMPIONS AN D ADVENTURERS

Und jetzt?

Das neue Führungsgremium hat als Erstes eine ebenso wichtige wie im Detail schwer zu definierende Aufgabe: Die sich in einem Teufelskreis drehende Negativspirale muss gestoppt werden um den Verband wieder in eine positiven Entwicklung zurückzuführen. Tatsächlich, keine leichte Aufgabe. Denn einerseits muss der normale, d.h. der an der DV über- nommene Betrieb weitergeführt werden und parallel dazu müssen Zukunft, STOP Reorganisation und Strategie möglichst rasch geplant, bzw. neu formuliert werden, mit dem Ziel, eine gesunde Basis, ein solides Fundament zu schaffen, damit auf dieser Grundlage zukünftige internationale Erfolge (Medaillen) und nationale Glücksmomente („überbuchte“ Meisterschaften) aufgebaut werden können.

Don‘t take it easy! Just go ahead.

Kurzinterview mit dem neuen Verbandspräsidenten

Was ist derzeit das vordringlichste Problem, das gelöst werden sollte?

Absolute Priorität seitens des Verbandsvorstandes hat der Sportbetrieb, das heisst die Betreuung von Kaderathleten und Nachwuchs. Ausserdem müssen zusätzliche Mittel generiert werden um Weiterentwicklungen bei Athleten und Material zu finanzieren. Bereits hat eine mir bekannte Firma einen Beitrag von CHF 50‘000.— gesprochen. Dies reicht jedoch nicht, um den Verband nachhaltig auf finanziell solide Beine zu stellen. Jürg Möckli

Hat der Verbandsvorstand bereits eine Vorstellung, wie der Verband aus der (angeblichen) Tal- sohle wieder aufgerichtet werden kann?

Der neue Vorstand ist knapp drei Wochen im Amt. Wir müssen uns nun zuerst in die Materie einarbeiten, die Übersicht gewinnen, bevor wir mit konkreten Massnahmen aufwarten. Eines ist klar, wir werden langfristig planen, das heisst bis zu den Olympischen Spielen 2022, die entweder in Peking oder Almaty stattfinden.

Ausserdem: Bei Swiss Sliding ist, war nicht alles schlecht. Optimierungspotential gibt es natürlich immer.

Ihr persönliches Statement:

Dem neuen Verbandsvorstand ist es ein grosses Anliegen, enger mit den Athleten, Clubs und Verbänden zusammenzuarbeiten und auf deren Vorschläge einzugehen. Dies erfordert von allen Vorstands-Mitgliedern einen Mehraufwand, den wir aber im Sinne des Sports gerne bereit sind zu investieren.

Ebenfalls muss die Kommunikation wieder in den Vordergrund rücken. Die gesamte Interessengemeinschaft rund um Swiss Sliding soll in regelmässigen Abständen über unsere Aktivitäten informiert werden.

Es sind viele Ideen vorhanden. Wir bitten vorläufig um etwas Geduld, wenn nicht alles sofort umgesetzt werden kann.

Vielen Dank für das Interview und …………. Good luck !

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NEWSMAIL 23.12.2015 – 07 D THE CLUB OF THE OLD CHAMPIONS AN D ADVENTURERS

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr !

ISOS wünscht SWISS SLIDING viel Glück und Erfolg, seinen Mitgliedern und Sympathisanten schöne Festtage und einen angenehmen Übergang ins Neue Jahr. Wir hoffen mit Ihnen, dass 2016 alle vorsichtig oder unvorsichtig gewählten „guten Vorsätze“ und Wünsche ohne Mühe und Schwierigkeiten erfolgreich Wirklichkeit werden.

Jena-Pierre Gottschall Silvio Rudin Präsident Vizepräsident/Events

Im Juni, vor ziemlich genau sechs Monaten, wurden in der Ver- bandsführung die Karten neu gemischt. Der neugewählte Vorstand unter Präsident Jürg Möckli übernahm keine leichte Aufgabe. „Die sich in einem Teufelskreis drehende Negativspirale muss gestoppt werden, damit Bob, Rodeln und Skeleton wieder in eine positive Entwicklung zurückfinden“, stand im letzten ISOS-Newsmail (Juli). Und, wie sieht es heute aus? Es ist zu früh um zu urteilen. Informationen drangen bis jetzt nur tröpfchenweise an die Öffentlichkeit. An der Club-Infotagung anfangs November in Tuggen wurden allerdings überraschende Neuigkeiten bekanntgegeben. Es scheint, sehr vorsichtig ausgedrückt, dass die Jahresrechnung 2014/15 auf der Aufwandseite einige „Additionslücken“ aufweist. Der Vorstand ist bis zum Abschluss der Abklärungen verständlicherweise zurückhaltend. Er wird aber – auch in seinem Interesse – nicht darum herum kommen, spätestens an der Delegiertenversammlung 2016 die Tatsachen in aller Offenheit auf den Tisch zu legen.

SAISONSTART 2015/16

Bob: Mit drei Weltcup- und fünf Europacup-Rennen ist die Saison 2015/16 voll lanciert. Höhepunkt wird im Februar die Weltmeisterschaft auf der Kunsteisbahn in Igls sein. Eine Bahn die bei Schweizer Piloten dank erstklassigem Service auf immer grössere Beliebtheit stösst. – Rico Peter hat sich eher unerwartet als Num- mer 1 der Schweiz etabliert. Die Resultate von (nur im Zweier gestartet) geben Rätsel auf. Ungenügende Startzeiten und keine Platzierung unter den Topten. Täuscht der Eindruck, dass statt „Freude“ nun einfach „käluscht“ mehr herrscht? – Im Januar reist der Weltcup-Tross nach Amerika. Hefti verzichtet auf diese Einsätze und wird durch Billy Meyerhans ersetzt. Eine einmalige Chance für den 48-jährigen Unternehmer aus dem luzernischen Emmen. Trotz grosser beruflicher Bean- spruchung bereitete er sich im Europacup (3. Rang im Zwischenklassement) engagiert und überzeugend auf seine WC-Einsätze vor. Prognose: Es ist mit Überraschungen zu rechnen.

ISOS ist die Master-Vereinigung ehemaliger SBSV-Athleten und Funktionäre. Das ISOS-Newsmail ist eine Produktion von TOBOCOM - Verantwortlich: Walter A. Graf

NEWSMAIL 23.12.2015 – 07 D (2)

Skeleton: Nach einem Weltcup-Podestplatz in Königs- see belegt Marina Gilardoni im Zwischenklassement den beachtlichen 7. Platz und bestätigt damit ihre positive Entwicklung im letzten Winter. Die Querein- steigerin (sie kämpfte von 2007 bis 2010 vorerst um Lorbeeren im Bobsport) ist leider die einzige, aber vielversprechen- de, Hoffnung des Schweizer Skeletonsportes.

Im Kunstbahn-Rodeln kämpfen noch zwei Athletinnen um internationale Ehren: Martina Kocher hat den letzten Winter auf dem ausgezeichneten 6. Weltcup-Platz abgeschlossen. Sie sucht derzeit die Form für die Top-Ten-Klassierung. Die Zürcher Oberländerin Nathalie Maag (rechts), 2015 an der Junioren-EM in Oberhof auf dem sehr guten siebten Rang, scheint weit und breit die einzige Schweizer Nachwuchshoffnung zu sein.

Naturbahn-Rodeln: Im österreichischen Kühtai (Tirol, 30 km von Innsbruck entfernt) hat diese attraktive Disziplin die Weltcup-Saison eröffnet. Einige „neue Nationen“ gingen allerdings nicht an den Start: Zu anspruchsvoll und zu gefährlich. Wollen die Naturbahn-Rodler – im Sinne einer guten Tat – die in den letzten Jahren verloren ge- gangene Attraktivität des Bobsportes kompensieren? Ylenia Sarteur kam in Kühtai als beste Schweizer/in auf Rang 14.

Die Sparte Hornschlitten startet erst im Januar in die neue Saison (SM in Weistannen am 23.01.). Fünf Europacup-Rennen in Italien, Slovenien und Österreich bilden das internationale Programm. Die Schweiz kann zurzeit keine EC-Rennen durchführen, da eine homo- logierte Naturrodelbahn (noch) nicht zur Verfügung steht. Trotzdem ist der Hornschlittenverband jedes Jahr mit bis zu zehn Teams im Europacup vertreten. 2011 war der SC Henau Vize-Europameister und 2009 der HSC Wiesen sogar Europameister.

wünscht allen Athleten, international oder national, Junior oder Elite, Breite oder Spitze, viel Erfolg und ganz besonders viel Freude

Wir haben leider die schmerzliche Aufgabe, Sie vom Tode von

HERBERT KIESEL † und VITO ANGELINI † 10.12.1931 – 14.12.2015 1941 – Dezember 2015

in Kenntnis zu setzen.

Zwischen 1950 und 1960 weilte Herbert Kiesel Vito Angelini baute zusammen mit seinem Vater als Bauingenieur (Kraftwerkbau) im Engadin, als Lento und Bruder Renato (Baugeschäft Angelini er „nebenamtlich“ den Auftrag erhielt den Horse S-chanfs) während mehr als 30 Jahren im Auf- Shoe neu zu konstruieren und zu bauen. Der trage des Kurvereins St. Moritz den Olympia- Bobsport liess ihn nicht mehr los: Begeisterter Bobrun St. Moritz-Celerina. Sie erstellten auch Pilot, zuverlässiger Verbandsfunktionär (Zentral- die Olympia-Bahn in Oslo (1952), assistierten vorstand) und erfolgreicher Bobschulinstruk- 1967 beim Bau der Olympia Bahn Alpe d‘Huez tor/Fahrertrainer (Sapporo) waren seine Bob- und erweckten 1968 die alte Bobbahn Mürren zu Etappen, bis er sich in den 80er Jahren an den neuem Leben. Am Fusse des Schilthorns für Bodensee zurückzog um sich seiner zweiten den James Bond Film „Im Geheimdienst seiner grossen Leidenschaft, dem Segeln, zu widmen. Majestät“.

Die Beerdigung findet am 29. Dezember um Die Beerdigung fand im engsten Familienkreis 14h30 in der Kirche Berlingen statt. im Dezember statt.

Wir entbieten den Trauerfamilien unser herzliches Beileid.

ISOS ist die Master-Vereinigung ehemaliger SBSV-Athleten und Funktionäre. Das ISOS-Newsmail ist eine Produktion von TOBOCOM - Verantwortlich: Walter A. Graf

IN MEMORIAM 29.01.2015 THE CLUB 0F THE OLD CHAMPIOS AND ADVENTURERS

MAX CASTY 21.11.1936 – 26.01.2015

Ehrenmitglied SBSV/Swiss Sliding

„Nach schwerer, geduldig ertragener Krankheit ist er im Beisein seiner Familie friedlich entschlafen.“ Diese Mitteilung hat im Bob-, Skeleton- und Rodelsport Bestürzung und Trauer, aber auch schöne Erinnerungen an einen lieben Menschen, ausgelöst. Max Casty hatte dem Verband und seinen Sportarten während drei Jahrzehnten viel gegeben. In beispielhafter Weise. Er war eine positive und respektierte Persönlichkeit. Für viele ein treuer Freund.

Es begann im Jahre 1971. Als technischer Leiter des Bob Club Flims und Betreuer der Mannschaft Candrian be- suchte Max Casty einen Trainingstest des Sapporo- Olympiakaders auf dem Sportplatz Deutweg in Winterthur. Was damals niemand wissen konnte, als er am Rande der Weit- sprunggrube ein Messband in die Hand gedrückt bekam und sofort zur aktiven Mitarbeit „gezwungen“ wurde: Es war der Beginn einer langen, beispiellosen „Laufbahn“ als – notabene - ehrenamtlicher Mitarbeiter im Schweizerischen Bobverband.

Seine sportliche Karriere begann einiges früher. In der Leichtathletik. Mit Erfolg. Über 1500 m errang er an den Junioren-Schweizermeisterschaften 1955 den dritten Rang. Neben Leichtathletik und später Bob, gehörte seine grosse sportliche Liebe dem Schiessen. Mit den Stadtschützen Thun erzielte er mit dem Standardgewehr in Gruppen- und Einzelwettkämpfen serienweise erste Plätze. Fünfmal stand er im Final der Schweizer Gruppenmeisterschaft, dreimal Sieger. Achtmal im Final der Schweizer Sektionsmeisterschaft, sechsmal Sieger. Armeemeister am Eidgenössischen Schützenfest 1979 in Luzern. Tagessieger an fünf historische Schiessen. 1981 Einzelsieger am berühmten Morgartenschiessen, mit nur einem Punkt unter dem Maximum. Ein Triumph über 1840 Teilnehmer.

Am 9. Mai 1973 wurde Max Casty von der Stiftung Schweizer Sporthilfe zum Mentor ernannt. Als Bindeglied zwischen Verband und Sporthilfe war es seine Aufgabe, die Interessen der Athleten gerecht und wirkungsvoll zu vertreten. Dieses ursprünglich kurzfristig vorgesehene Nebenamt endete erst (!) nach 33 Jahren zuverlässiger Zusammenarbeit.

1972, bereits ein Jahr vor seiner Ernennung zum Sporthilfe- Mentor wurde er in die Sportkommission Bob des SBSV ge- wählt. Während 32 Jahren bekleidete er - neben seiner Tätigkeit für die Sporthilfe - die verschiedensten Chargen. Max Casty überlebte Generationen von TK/Sportkommission-Chefs und Verbandspräsidenten. Als 1978 ein TK-Chef entnervt sein Amt niederlegte…..………… - Wer wurde zum Nachfolger vor- geschlagen und von der Delegiertenversammlung einstimmig gewählt? Natürlich Max Casty. 1975 1 32 Jahre TK-Mitglied, 33 Jahre Athletenbetreuer der Sporthilfe. Während insgesamt 34 Jahren hat Max Casty dem Verband ohne viel Aufhebens zu machen, zuverlässig und vorbildlich gedient. Immer, jederzeit, vom Anfänger bis zum Weltmeister, von den Kollegen und vom Verbandsvorstand, wurde ihm ein uneingeschränktes Vertrauen entgegengebracht. Sein diplomatisches Talent, seine Einstellung, sein Einsatz waren ausserordentlich. Darum wurde er im Juni 2004 mit einer Standing Ovation zum Ehrenmitglied des Bobverbandes ernannt.

Es ist schwer, hart einen Menschen, einen Freund zu verlieren, aber es tut gut zu wissen, dass viele, sehr viele Menschen ihn geschätzt haben.

Danke Max !

René Ruch (mehrfacher und mehrjähriger TK-Präsident): „Max, das war ein Vorbild. Was er anpackte führte er mit Erfolg zu Ende. Er war aber auch gesellig. Keine Sitzung ohne einen Scherz von Max.“

Erich Schärer (mehrfacher Bobweltmeister und Olympiasieger): „Max Casty ? Das waren 30 Jahre Zuverlässigkeit.“

Christian Meili (Verbandspräsident Swiss Sliding): „Eine traurig Nachricht. Das tut mir sehr, sehr leid. Ich schätzte Max immer sehr.

Hansruedi Müller (Europameister, langjähriges Vorstandsmitglied): „Ein unkomplizierter, ehrlicher Mensch, nie böse oder verärgert, immer aufgestellt.“

Edy Hubacher (mehrfacher Schweizermeister Leichtathletik, Bob-Olympiasieger): „Ein zuverlässiger Freund. Ein Funktionär der funktionierte.“

Jean Wicki (Olympiasieger): „Eine Respektsperson, an die ich mich gerne mit grosser Achtung erinnere.“

WM-Empfang Flims mit Team Hans Candian Schweizermeister Stadtschützen Thun - 1. Mannschaft

Die Urnenbeisetzung mit anschliessender Abdankung findet am Montag, 2.Februar 2015 um 14.00 Uhr auf dem Schorenfriedhof in Thun statt. Traueradresse Margrit Casty-Mathys Neufeldstrasse 46, 3604 Thun

Walter Andreas Graf – tobocom - 2015

IN MEMORIAM 25.03.2015 THE CLUB 0F THE OLD CHAMPIOS AND ADVENTURERS

NICO BARACCHI 19.04.1957 – 24.03.2015

Skeleton und Bob: Eine Weltklasse-Karriere. Vor drei Jahren schrieb Johannes Kaufmann in der „Südostschweiz“:

Nico Baracchi: Naturtalent und Nonkomformist „Celerina ist die Heimat des vielleicht grössten Naturtalents im Eiskanal, das das Engadin je sah.“

Nun hat uns Nico Baracchi am letzten Dienstag für im- mer verlassen. Damit schloss das letzte Kapitel eines bewegten Lebens. Ein Leben, das untrennbar und in intensivster Weise mit Sport verbunden war. In Celerina mit fünf Geschwistern als jüngster Sohn des Skischul- und Bergbahndirektors aufgewachsen, war sein sportlicher Werdegang eigentlich vorgezeichnet: Im alpinen Skirennsport. Dies schien ihm allerdings nicht besonders zu behagen, er schaffte es aber trotzdem bis zum patentierten Bündner Skilehrer.

Dafür packte ihn mit 18 Jahren das Cresta-Fieber. Die „Südostschweiz:“ Er war ein Senkrechtstarter mit einem ausgesprochenen Faible für Eis, Technik und Geschwindigkeit. Und er war ein akribischer Materialtüftler. Entscheidend für seinen Aufstieg war der kollegiale Wettstreit mit dem heutigen Radiojournalisten Marcel Melcher. „Wir haben uns gegenseitig unterstützt und angetrieben.“ Das kumulierte 1982 im ganz grossen Triumph für den Celeriner. Als erster Schweizer gewann er in der gleichen Saison die vier bedeutendsten, klassischen Cresta- Rennen und feierte damit den Grand Slam und den Sieg an der informellen Cresta-Weltmeisterschaft, dem „Grand-National“ (ausgetragen seit 1885).“

1981, nach nur einem Tag Training auf der Bobbahn, wurde Nico Baracchi vom damaligen Nationaltrainer Ueli Geissbühler in das Schweizer Skeleton- Nationalteam berufen. An seiner ersten Weltmeister- schaft, 1982 in St. Moritz, gewann er die Silbermedaille. 1984 (Winterberg), 1985 Sarajevo und 1986 (St. Moritz) wurde er überlegen Europameister.

Und so kam es, wie es kommen „musste“: 1987 wechselte er als Pilot in den Bobschlitten. Mit der Traumequipe , und René Mangold gewann er 1989 – seinem erfolgreichsten Bobjahr – an der WM in Cortina d’Ampezzo die Silbermedaille im Viererbob, hinter

Gusti Weder und vor . Den ersten Renntag schloss er vor Weder mit dem ersten Zwischenrang ab. Seine Nervenstärke bewies er am zweiten Tag beim Frühstück. Obwohl der dritte Lauf bereits um 10 Uhr gestartet wurde, sass er noch um 8 Uhr 30 gemütlich und zufrieden beim Kaffee im Hotel Ruatti. Die Antwort auf René Ruch’s Hinweis, ob er sich vielleicht nicht etwas beeilen sollte, kam so seelenruhig wie einleuchtend: „Nein, nein, ich muss ja nur „e chli“ hinunterfahren.“ Was er selbstverständlich auch tat ……. Zwischenstand nach dem dritten Lauf: immer noch 1. Rang. Schlussrang nach vier Läufen: 2. Rang, 29 Hundertstel hinter Weder. Nico’s Schlussbemerkung war allerdings weniger einleuchtend: „Ich hätte gestern vielleicht nicht so früh zu Bett gehen sollen. Dann hätten wir gewonnen!“ – Ganz unerwartet stellte er 1991 in einer Spontanreaktion den Bob in die Ecke.

Nico Baracchi durfte die Gnade des Talentes im Sport erfahren. Was er anpackte gelang. Mit Leichtigkeit, mit einer gewissen Nonchalance. Versuchte man zu erfahren was eigentlich sein Talent ausmachte, was die Ursache, die Grundlage seiner erstaunlichen Fähigkeiten in den verschiedensten Sportarten war – er spielte seit jüngsten Jahren leidenschaftlich Golf und brachte es bis zum Handicap 3 –, eine Antwort bleibt aus. Seine Weggefährten sind eher ratlos und ringen um Erklärungen. Zwei Faktoren gelten aber im Nachhinein als sicher: Er befasste sich viel, viel mehr mit den Problemen seiner Sportarten und trainierte viel, viel mehr, auch athletisch, als allgemein angenommen wurde.

Wir trauern um einen lieben, interessanten und ausserordentlichen Sportler.

He did it his way. Dear Nico, rest in peace.

Ueli Geissbühler (Nationaltrainer Skeleton 1982-1988): „Nico, das war ein Jahrhundert-Talent. Sensationell. Manche hatten den Eindruck, dass er den Wettkampfsport zu wenig ernst nahm, fast oberflächlich war. Stimmt nicht. Er konnte sich stundenlang mit Bahn- und Linienproblemen beschäftigen. Mit ihm zu diskutieren brachte viele neue, interessante Einsichten.“

Max Giezendanner (Sportchef Bob 1986-1990): „Ein aufgestellter und immer freundlicher Mensch. Er hatte es im Bobkader nicht immer leicht und es ist nicht abzustreiten, dass Gusti Weder vielleicht oft, ja zu oft, bevorzugt behandelt wurde. Warum ? Auf der einen Seite der verbissene, alles dem Sieg unterordnende Weder. Auf der anderen Seite der lässige Nico Baracchi. Möglicherweise haben gerade seine ausserordentlichen sportlichen Fähigkeiten und die Leichtigkeit mit der ihm der Erfolg zugeflogen ist, konstantere, weitere Erfolge verhindert. “

Heinz Thoma (Sportdirektor, WC-Koordinator Skeleton FIBT, Mitglied mi9t Nico Baracchi im Turnverein Celerina): „Auch wenn er immer den Lebemann gegeben hat, er war viel sensibler als die meisten annahmen. Er hat sehr viel im Leben hinterfragt und auch gerne darüber diskutiert.“

Buddy Stähli (Skeleton Delegationschef 1980-1983) „Nico war immer ein Erlebnis. Langweile kannte man in seiner Umgebung nicht. Trotz Wettkampf, trotz harter Konkurrenz, er war immer und überall ein hilfsbereiter, kollegialer Sportkamerad.“

Die Abdankung findet am Freitag, 27. März 2015, um 13.30 Uhr in der katholischen Kirche Celerina statt.

Walter Andreas Graf – tobocom - 2015

INFO-FLASH 28.10.2015 THE CLUB OF THE OLD CHAMPIONS AND ADVENTURERS

HUGO LEUTENEGGER 23.04.1942 – 25.10.2015 Mitglied ISOS Verbandspräsident SBSV 2002-2006 Ehrenmitglied SBSV/SWISS SLIDING

Am letzten Sonntag ist Hugo Leutenegger nach schwerer Krankheit im 73. Lebensjahr gestorben. Die Beerdigung findet am Freitag 30. Oktober um 09h30 auf dem Friedhof in Wil statt. Um 10h30 nehmen Familie und Freunde in der Altstadtkirche St. Niklaus Abschied vom erfolgreichen Unternehmer und Sportler.

ISOS und SWISS SLIDING entbieten der Trauerfamilie ihr tief empfundenes Beileid. Ein Nachruf wird in den nächsten Tagen das Leben von Hugo Leutenegger würdigen.

Traueradresse: Stefanie Leutenegger-Oesch UIlfrich-Röschstrasse 1 9500 Wil

ISOS ist die Master-Vereinigung ehemaliger SBSV-Athleten und Funktionäre. Verantwortlich: Walter A. Graf