Beltramettis Fast-Bronze Favoritenstürze an Der WM: Kein Gold Für Hermann Maier Und Janica Kostelic
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AZ 3900 Brig Donnerstag, 8. Februar 2001 Publikations-Organ der CVPO 161. Jahrgang Nr. 32 Fr. 2.— Unabhängige Tageszeitung Auflage: 27 469 Ex. Redaktion: Tel. 027/922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027/948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027/948 30 40 Beltramettis Fast-Bronze Favoritenstürze an der WM: Kein Gold für Hermann Maier und Janica Kostelic (wb) Was sich für Silvano Bel- trametti so gut angelassen hatte und zum ersten Höhepunkt sei- ner noch jungen Karriere wer- den sollte, geriet letztlich zur riesigen Enttäuschung. Als der Schweizer bei der Königsdis- ziplin, der Herren-Abfahrt, als Dritter gefeiert wurde, kam mit der späten Startnummer 25 der Deutsche Florian Eckert und übertraf Beltramettis Zeit um winzige elf Hundertstel — Le- der statt Bronze. Sieger wurde nicht der meistgenannte Favorit Hermann Maier, sondern sein Landskollege Hannes Trinkl. Auch beim abendlichen Frauen- Slalom kam es zu einem Favori- tensturz. Nicht die Kroatin Jani- ca Kostelic, die alle sieben Weltcup-Slaloms dieser Saison für sich entschieden hatte, ge- wann Gold, sondern Anja Pärs- son. Sonja Nef belegte als beste Schweizerin den siebten Platz, Karin Roten Meier kam auf den 15. Platz. Seiten 26/27 Die Tête de Balme oberhalb von Trient. Rettungskräfte su- chen nach einem weiteren Verschütteten. (Foto: Keystone) Beltrametti: Elf Hundertstel fehlten, als alle mit einer Bron- Vier Lawinenopfer im ze rechneten. Grenzgebiet von Chamonix Historisches Dorfzentrum abgebrannt Tödliche Lawine im internationalen Skigebiet 16 Gebäude in Balzers zerstört L a T o u r. — Bei aller Sig- Freerider und drei grössere nalisation der Gefahren und Lawinen hielten die Ret- Balzers.—(AP) Eine durch soll nun realisiert werden. Die mehrheitlich um Gebäude, die der Markierung der Pisten tungsmannschaften in Frank- den Föhnsturm begünstigte alte Substanz soll aus denkmal- nach einer Brandkatastrophe im wurde das Skivergnügen ei- reich und in der Schweiz auf Feuersbrunst hat in der Nacht schützerischen Gründen erhal- Jahr 1795 an der gleichen Stelle ner norwegischen Gruppe Trab. auf Mittwoch das historische ten bleiben. Bei den abgebrann- aufgebaut worden waren. zum Verhängnis. Im grenz- Dorfzentrum von Balzers im ten Häusern handelte es sich Seite 3 nahen Gebiet von Chamonix Sechs Helikopter und über Fürstentum Liechtenstein zer- mit teilweise direkten «wil- hundert Helfer und Profis stört. Die Hausbewohner blie- den» Abfahrten Richtung waren im Grenzgebiet noch ben wie durch ein Wunder un- Trient und Vallorcine auf gestern im Einsatz auf der versehrt. Walliser Boden starben in- Suche nach einem letzten Zwei Feuerwehrmänner wurden nerhalb weniger Tage vier Vermissten. Seite 9 leicht verletzt. Die Brandursa- Der neue israelische Premier- che war zunächst unbekannt. minister Scharon. (Foto: Key- stone) Das Feuer war im Bereich von zwei seit mehreren Monaten Föhnsturm fegte mit bis nicht mehr bewohnten Häusern Friedensappelle ausgebrochen. Vom Lärm auf- an Sharon 130 km/h durch die Alpentäler geweckt alarmierten Anwohner B r ü s s e l. — (AP) Appelle kurz vor 01.30 Uhr die Feuer- zur Fortsetzung des Nahost- Z ü r i c h. — (AP) Ein Föhn- Spitzen von rund 105 km/h und wehr, wie die Behörden an einer Friedensprozesses haben am sturm ist in der Nacht auf Mitt- auf dem Jungfraujoch wurden Pressekonferenz bekannt gaben. Mittwoch die Glückwünsche woch mit Spitzen von 130 Kilo- knapp 100 km/h gemessen. Ge- Mit dem bis 95 km/h blasenden an den neu gewählten israeli- metern pro Stunde (km/h) durch mäss einem Meteorologen von Föhnsturm breitete sich das schen Ministerpräsidenten die Schweizer Alpentäler ge- MeteoSchweiz wurde der Höhe- Feuer rasend schnell aus. Bis Ariel Scharon dominiert. US- fegt. Der höchste Windwert punkt des Föhnsturms für die 300 Meter weit wurden die Fun- Präsident George W. Bush er- wurde vorerst in Altdorf (UR) Nacht auf heute Donnerstag er- ken vom Südwind getragen und klärte, er freue sich auf die mit einer Spitzengeschwindig- wartet. Die Meteorologen er- entfachten immer neue Brand- Zusammenarbeit mit dem Li- keit von rund 130 km/h gemes- warteten Windspitzen von bis herde. Der Sachschaden geht in kud-Politiker, um Frieden und sen, auf dem Moleson (FR) so- zu 150 km/h. Für Freitag wur- die Millionen, obwohl ein Teil Stabilität im Nahen Osten vo- wie auf dem La Dôle im Genfer den empfindlich kältere Tempe- der Häuser nicht mehr bewohnt ranzubringen. Die EU drückte Jura wurden je 115 km/h regis- raturen mit einer Schneefall- war. Für das Dorfzentrum be- die Hoffnung aus, «dass Sha- triert. Auf dem Gütsch beim grenze von 500 bis 800 Metern steht ein Sanierungsprojekt von Die Feuersbrunst zerstörte im Ortskern von Balzers acht Wohn- ron den Friedensprozess am Gotthard erreichte der Föhn vorausgesagt. zwei Churer Architekten. Es häuser. (Foto: Keystone) Leben erhält». Seite 2 Wallis Wallis Sport WB-Fragen an Staatsrat Burgener Überraschend grosse Unterstützung Jetzt soll es MvG richten Seit zwei Jahren ist Staatsrat Als die Ursulinerinnen Jetzt soll es Michael von Thomas Burgener für das zweimal ein Steckwand-In- Grünigen (unser Bild) für Gesundheitswesen, die serat lanciert haben, um für die Ski-Schweiz richten. Energiepolitik und Soziales Kleider für Not leidende Heute Donnerstag (10.00 in der Walliser Regierung Kinder in Rumänien (Bild) Uhr und 13.30 Uhr) fällt die zuständig. Er antwortet heu- zu bitten, hätten sie nicht Entscheidung im Riesensla- te auf Fragen des «Walliser gedacht, dass die Oberwalli- lom. Der Schweizer gegen Boten» zur Spitalpolitik, zur ser Bevölkerung so viele Hermann Maier, Michael Energiepolitik und zum So- Waren vorbeibringen wür- von Grünigen gibt sich rela- zialwesen — aber auch zu den. Umso erfreuter zeigten tiv gelassen. «Ich war schon den bevorstehenden Wahlen sie sich gestern, als ein ers- einmal Weltmeister und ge- und zum Klima in der Re- ter Lastwagen mit den Gü- he ziemlich locker an den gierung. Seite 7 tern beladen wurde.Seite 11 Start.» Seite 25 AUSLAND Walliser Bote Donnerstag, 8. Februar 2001 2 Scharon kündigt Neubeginn Der Historiker als moralischer Streiter Norman Finkelstein präsentiert bei Friedensgesprächen an «Die Holocaust-Industrie» Likud-Chef muss sich auch innenpolitischen Herausforderungen stellen Berlin.— (AP) Der lisch geeignet», Entschädi- Mann sitzt wie gepanzert in gungszahlungen zu verwal- seinem eisgrauen Anzug. ten, sagt der Historiker: Keine Regung in seinem «Nicht zehn Pfennig, nicht Jerusalem.— (AP) Unmit- schmalen Gesicht. Aus fünf Pfennig, nicht ein Pfen- telbar nach seinem klaren Sieg dünnlippigem Mund stanzt nig sollte der Jewish Claims bei der israelischen Minister- er langsam, fast monoton je- Conference überlassen wer- präsidentenwahl hat Likud- des Wort mit Nachdruck in den.» Chef Ariel Scharon einen die schale Luft. Norman Finkelstein hat eine Missi- Nestbeschmutzer, Von Greg Myre on. Moral ist seine Katego- Tabubruch rie. «Wir müssen der Holo- Finkelstein, der der Nestbe- Kurswechsel bei den Nahost- caust-Industrie das Hand- Friedensgesprächen angekün- schmutzung geziehen und werk legen», sagt der jüdi- des Tabubruchs gerühmt digt. Priorität habe für ihn die sche Historiker aus New Stärkung Jerusalems, «der wurde, ignoriert geflissent- York, dessen Eltern den NS- lich auch die deutsche Ge- ewigen Hauptstadt Israels», Massenmord überlebt ha- sagte der 72-jährige, für seine schichte der Holocaust-Auf- ben. «Denn sie trägt heute arbeitung. Den Historiker- kompromisslose Haltung ge- massgeblich dazu bei, den genüber den Palästinensern Streit der 80er Jahre wischt er Antisemitismus zu schü- vom Tisch. Es dürfe keine bekannte konservative Politi- ren.» ker. Die von seinem Vorgän- unterschiedlichen morali- Seine Grundthese ist, dass schen Standards für «Deut- ger Ehud Barak angebotenen grosse jüdische Organisatio- Zugeständnisse in der Jerusa- sche und Nicht-Deutsche» nen den Massenmord an den geben. «Jeder Staat hat Ver- lemfrage schienen damit vom Juden im Nachhinein rück- Tisch. brechen begangen, die er sichtslos ausbeuteten und Ge- büssen muss», sagt Finkel- Palästinensische Regierungs- schäfte damit machten. stein und nennt Verbrechen vertreter reagierten am Mitt- Das «kolossale Verbrechen», von Amerikanern an India- woch zurückhaltend auf Scha- das auch er nicht vergeben nern, an schwarzen Sklaven, rons Sieg. «Ich rufe unsere pa- oder vergessen könne, werde an Vietnamesen. von einer kleinen jüdischen lästinensischen Nachbarn auf, Ob er mit seinen Vergleichen den Weg der Gewalt zu verlas- Elite zur «Erpressung» im- mer neuer Entschädigungs- nicht den Holocaust relativie- sen und auf den Pfad der Ver- Der neue Ministerpräsident Ariel Scharon besucht die Klagemauer. (Foto: Keystone) re?, wird er gefragt. Verglei- handlungen zurückzukehren, zahlungen in Deutschland und der Schweiz genutzt. Je- chen sei das Einmaleins des um unsere Meinungsverschie- geschlagene Weg ist der, der Is- nensische Unterhändler Sajeb ber hatte Scharon die erneute Historikers, doziert Finkel- denheiten beizulegen», sagte rael Frieden bringen wird.» Erakat sagte jedoch, die Ansich- Welle der Gewalt ausgelöst, der de Diskussion werde im Keim erstickt, der NS-Mas- stein. Das Verbot von Ver- Scharon in seiner Siegesrede in ten Scharons seien ein Rezept seitdem mehr als 380 Menschen gleichen sei der Ausgangs- der Wahlnacht. Vorläufigen Er- Niedrige für Krieg. «Wir müssen da wei- zum Opfer fielen. senmord damit letztlich my- thologisiert und der Wirk- punkt der «Holocaust-Indus- gebnissen zufolge erhielt er in Wahlbeteiligung termachen, wo wir aufgehört trie». Seine Eltern hätten ihn haben», sagte Erakat in Anspie- Scharon