Erhaltung artenreicher Wiesen im Landkreis

5 Schwerpunktgebiete mit überdurchschnittlich hohem Grünlandanteil Projektfläche 12.100 Hektar bis zu 70% Grünland-Anteil (Durchschnitt im Landkreis 39%)

Projektträger:

Bischofsgrün

Fichtelgebirge Projektpartner Städte und Gemeinden: Kronachsenke Ahorntal Bad Berneck Bayreuth Bischofsgrün Hummelgau Fränkische Schweiz Glashütten Ahorntal Mistelbach Gärtlestal Pegnitz

Gefördert durch: Veldensteiner Forst

Pr ojekt gebiet

Foto: S. Stahlmann Erhaltung artenreicher Wiesen im Landkreis Bayreuth

Gefährdungen:

Infolge beschleunigten Strukturwandels in der Landwirtschaft und verschiedener Entwicklungen in der Landbewirtschaftung gehören artenreiche Wiesen mittlerweile zu den am stärksten gefährdeten Lebensräumen unserer Landschaft. Sie weisen die Biotoptypen mit den größten Flächenverlusten auf. Die negativen Folgen des Rückganges sind vielfältig.

Nutzungsaufgabe Flächenumwandlung Bewirtschaftungsintensivierung

Ungünstig gelegene oder zugeschnittene Flächen Aufforstungen auf aufgegebenen Wiesen Durch Strukturwandel in der Landwirtschaft und nasse und flachgründige Wiesen Umbruch und Umwandlung in Acker Intensivierung der Viehhaltung sowie Grenzertragswiesen Landbewirtschaftung

Häufigerer Schnitt

Herstellung von Silage, keine Heugewinnung Wird notwendig nach intensiver Düngung und dadurch gesteigertem Zuwachs

Düngung

Intensive Düngung mit Gülle Ersatz von Festmist (langsamere Freisetzung der Nährstoffe)

Biogasproduktion

Intensive Düngung und häufiger Schnitt Ausbringung stickstoffreicher Gärsubstratreste

Foto: S. Stahlmann Wiesen werden zu „Gärsubstrat-Äckern“

Folgen: In allen Fällen sinkt der Artenreichtum drastisch!

Artenverarmung

Verbuschungen

Nährstoffanreicherung

Foto: S. Stahlmann

Foto: W. Wurzel

Gefährdungen

Foto: S. Stahlmann Erhaltung artenreicher Wiesen im Landkreis Bayreuth

Was macht bunte Wiesen so wertvoll?

Herausragende ökologische und kulturelle Bedeutung

Landschaftsbild Futtergrundlage für Viehhaltung Gewässerschutz Vielfältige Wiesentypen sind prägende Elemente Grünfutter, Heu des Landschaftsbildes

Kulturlandschaft Lebensraum Bodenschutz maßgeblicher Bestandteil der wertvollen Extensivgrünland ist Haupt-, Teil- oder Kulturlandschaft des Landkreises Bayreuth Nahrungshabitat einer Vielzahl von Organismen

Schönheit der Landschaft Biodiversität Erosionsschutz Ästhetik unserer offenen, reich strukturierten Hohe Bedeutung für biologische Vielfalt Landschaft Beachtliche Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten

Tourismus und Lebensqualität Die durch jahrzehntelange Nutzung entstandenen Pflanzen- und Tiergesellschaften vielfältiger Wiesentypen stellen einen unschätzbaren Wert für den Erhalt der Anziehungskraft für den Fremdenverkehr und Artenvielfalt und des genetischen Potentials dar. Relevante Artengruppen Bürger, Blühaspekt von Frühjahr bis Herbst sind: Gefäßpflanzen, Insekten, Reptilien, Landschnecken und Vögel. Zahlreiche Spezies besonders bedrohte r Tier- und Pflanzenarten der Roten Liste Bayerns sind direkt oder indirekt mit artenreichen Grünland assoziiert. Im Projektgebiet sind bereits 62 Tier- und Pflanzenarten des Status 1 oder 2 der Roten Listen Oberfrankens, Bayerns oder der BRD nachgewiesen. Darüber hinaus kommen zahlreiche RL 3-Arten vor. Artenreiche Wiesen sind im Anhang 1 der FFH-Lebensraumrichtlinie aufgeführt. Dies unterstreicht die Bedeutung der Lebensräume aus europäischer Sicht und die hohe Verantwortung Bayerns für die Erhaltung dieser Lebensraumtypen.

FFH-Lebensraumypen im Projektgebiet: 6230 – Artenreiche montane Borstgrasrasen 6430 – Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen Stufe 6510 – Magere Flachlandmähwiesen 6520 – Berg-Mähwiesen 7230 – kalkreiche Niedermoore

Foto: S. Stahlmann

Wert der Wiesen

Foto: W. Wurzel Erhaltung artenreicher Wiesen im Landkreis Bayreuth

Ziele des Projektes

 Schutz der wertvollen Grünlandbereiche durch Erhalt der traditionellen, standortgerechten Bewirtschaftung mit Nutzung des Mähgutes  Nachhaltige Erhaltung und Entwicklung der besten landschaftsprägenden Grünland- ökosysteme des Landkreises  Sicherstellung der herausragenden biologischen Vielfalt  Arteninventar von FFH-Offenlebensraumtypen erhalten  Vorkommen besonders gefährdeter Leitarten sichern und möglichst erweitern  Bestand an Extensivwiesen und –weiden vernetzen und ausweiten  Charakteristisches Landschaftsbild mit vielfältigen, traditionellen Nutzungsformen erhalten Foto: S. Stahlmann

Konkrete Ziele:

Krit erium angest reb tes Ziel Minimalziel

Extensivgr ünland Siche run g des gegen übe r ande ren Bestan des Teilen Oberfra nkens deutlich ge ringere Ver luste

FFH- Siche run g des gegen übe r ande ren Lebensra umtyp en Bestan des Teilen 6510 und 652 0 Oberfra nkens deutlich ge ringere Ver luste

langf ristig du rch Erhö hun g um 3 0 % Siche run g des Vertr agsabsch lüsse der Fläc he Bestan des oder Anka uf gesichert e Fläch en Foto: W. Wurzel

Projektablauf

Kartierung Information und Beratung Grünlandmanagement

• Erfassung wertvoller Grünlandbereiche und • Erläuterung des Wertes und der Verantwortung • Flächendeckendes Grünlandmanagement unter Auswertung vorliegender und anstehender zum Erhalt solcher Standorte Zuhilfenahme staatlicher Förderprogramme zum Kartierungen sowie vorhandener Daten (Biotop- Ausgleich der wirtschaftlichen Nachteile, die dem und Sonderkartierungen) • Aufklärung der Landwirte zu Art und Lage des Bewirtschafter durch extensive Bewirtschaftung bewirtschafteten hochwertigen Grünlandes entstehen können • Aufbau einer Grünlanddatenbank zur Auswer- tung und als Basis für Beratungsgespräche mit • Erarbeiten einer betriebsangepassten Strategie • Abstimmung mit Fachbehörden und FFH- Landwirten zur langfristigen Bewirtschaftung Managementplanung

• Bewertung der Ergebnisse hinsichtlich ihrer • Herstellen des Kontakts zwischen Landwirt und •Organisation und Vorbereitung biotop- Bedeutung für den Biotopverbund der Offenland- Behörden verbessernder Maßnahmen lebensräume in den Projektgebieten • Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung • Verbesserung der Absatzmöglichkeiten

• ggf. Flächentausch und Flächenkauf

Ziele

Foto: W. Wurzel Erhaltung artenreicher Wiesen im Landkreis Bayreuth

Projektstart im Ahorntal

 In einer modellhafter Grünlandkartierung 2008 und 2009 wurde eine Vielzahl artenreicher Wiesen im Ahorntal festgestellt  Diese Wiesen sind großflächig ausgedehnt und in hervorragendem Zustand  Eine beträchtliche Anzahl der Extensivwiesen mit sehr hoher Wertigkeit und Pflegezustand war bisher nicht bekannt und befindet sich auch außerhalb der FFH-Gebiets-Kulisse  Das Ahorntal ist ein ökologisch landesweit hoch bedeutsames Gebiet und ein Brennpunkt der Biodiversität

Foto: W. Wurzel

Foto: S. Stahlmann

Karte: Bewertung kartiertes Grünland Ahorntal

Projektgrenze sehr wertvolle Grünlandflächen sonstiges Grünland Vorrang zur Sicherung Biotoptypen : Biotoptypen : GI – Intens iv wies en FFH-Gebietsabgrenzung GB00B K – mage re Al tgras brac hen GN00 BK – Feuc h twies en GE6510 – magere Flachlandmähwiesen LRT6430 – Feuchte Hochstauden fluren GE00B K – ar tenreiche Mäh wiesen GH00 BK – Hoc hs taudenflu ren Weiden GL00BK – Magerrasen , bodensauer LRT7230 – kalkreiche Nieder moore Wies enans aaten GT6210 - Kalkmage rrasen wertvolle Grünlandflächen

Biotoptypen : Foto: S. Stahlmann LR6510 Flachlandmäh wiesen,Mittlere Stand orte

Ahorntal

Foto: S. Neumann Erhaltung artenreicher Wiesen im Landkreis Bayreuth

Blühaspekte im Projektgebiet

Foto: W.Wurzel

Foto: S. Stahlmann

Foto: W.Wurzel

Foto: W.Wurzel

Foto: W.Wurzel

Foto: S. Neumann Foto: W.Wurzel

Blühaspekte1

Foto: S. Stahlmann Erhaltung artenreicher Wiesen im Landkreis Bayreuth

Blühaspekte im Projektgebiet

Foto: S. Stahlmann

Foto: S. Stahlmann

Foto: W. Wurzel

Foto: S. Stahlmann

Foto: S. Stahlmann

Foto: S. Stahlmann Foto: S. Stahlmann

Blühaspekt e 2

Foto: W. Wurzel