Prättigau Aktuell Ausgabe 1 I August 2018 ©Robert Bösch
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Wir sind Berge. Prättigau Aktuell Ausgabe 1 I August 2018 ©Robert Bösch Die natürlichen Trümpfe besser spielen: Das Prättigau setzt auf Bergsport Seit dem 1. März 2018 hat das Prättigau Davos Klosters, der die einfachen Wander- dann sind sie bei Prättigau Tourismus, bei der mit Marc Bless einen «Produktmanager pfade verlassen und das Gebiet so kennen Destination Davos Klosters oder auch über Bergsport / Outdoor». Zusammen mit lernen will? Graubünden Ferien buchbar, werden auch in Anbietern erarbeitet er fixfertige Angebote den Social Media-Kanälen verbreitet. für die Tourismusorganisationen und Die Antwort ist bald gefunden: Bei den An- füllt so im Prättigau eine wichtige Lücke geboten gibt es Optimierungspotenzial. Viel zwischen Anbietern und Gästen. zu oft muss man sich selbst Informationen Zum Inhalt zusammensuchen, sich selbst schlau machen Das «Bergsportfestival Klosters Prättigau» über Routen, Bergführer, notwendige Aus- Mit dieser Broschüre soll künftig halb- im August 2015 war ein Erfolg. Die Wett- rüstung, Preise, Unterkünfte, Verkehrsver- jährlich über verschiedene Projekte und kämpfe am Rätikon Boulder Masters und an bindungen. Das mag routinierte Berggänger Themen informiert werden, die im Prätti- den Schweizer Meisterschaften der Nach- nicht abschrecken, sie sind es sich ja gewohnt. gau von der Regionalentwicklung, den wuchskletterer stiessen bei Teilnehmenden Andere nehmen diesen Aufwand aber viel- Tourismusverantwortlichen und den und Publikum auf sehr positive Resonanz, leicht nicht in Kauf, wissen nicht, was sie alles Gemeinden vorangetrieben werden. In die Organisatoren durften für ihre perfekte beachten sollten und kennen sich auch vor dieser ersten Ausgabe erfahren Sie mehr Arbeit an der Swiss Climbing Night sogar Ort nicht aus. über den neuen Schwerpunkt Bergsport eine Auszeichnung entgegen nehmen. für den Prättigauer Tourismus, die Mach- Hier hakt Marc Bless als Produktmanager barkeitsstudie für den Internationalen Bergsport passt ins Prättigau – das wurde an Bergsport / Outdoor Prättigau ein: Er sammelt Naturpark Rätikon, das «Davos Digital diesem Anlass wieder einmal offensichtlich alle Informationen, spricht mit Anbietern Forum» und die Herausforderung Digi- und war für Anbieter und Tourismusorganisa- (z.B. Bergführer, Gasthäuser, Sportgeschäfte), talisierung, das 10-Jahres-Jubliäum tionen auch eine wertvolle Bestätigung. Denn kennt die Bedürfnisse der Gäste, ist in Kon- von Prättigau Tourismus und die Kultur- dass der Rätikon und das Silvrettagebiet zum takt mit Bergsportausrüstern, schaut über förderung im Prättigau. Klettern und Bergsteigen im Sommer und für die Grenze ins benachbarte Österreich, hat Skitouren im Winter hervorragend geeignet auch andere Bergsport-Regionen im Blick. Impressum sind, ist seit langem bekannt. Aber wie gut ist Bestehende Angebote werden beurteilt, das Angebot in diesen Bereichen? Wie leicht unterstützt, eventuell mit anderen verbun- Verantwortlich für den Inhalt: und zu welchem Preis kommt zum Beispiel ein den oder qualitativ verbessert. Dies immer in Georg Fromm (Region Prättigau/Davos) Interessent zu einer ersten, einfachen Skitour enger Zusammenarbeit mit bestehenden oder und Daniela Göpfert (Prättigau in St. Antönien, samt Ausrüstung, mit kundi- möglichen Anbietern – Marc Bless ist nicht Tourismus GmbH) ger Führung und Übernachtung? Wie findet selbst ein Veranstalter, er ist ein Ermöglicher. Druck: Druckerei Landquart AG, Schiers sich eine begeisterte Hallen-Kletterin aus Zü- Auflage: 7500 Exemplare rich in den Felswänden des Rätikons zurecht, Die weiter entwickelten oder auch neuen Verteilung: in alle Haushalte in allen ohne frustriert an zu schwierigen Routen zu Angebote und Produkte werden dann den Prättigauer Gemeinden scheitern? Und welche Trekking-Erlebnisse Tourismusorganisationen fixfertig für die Bilder: zVg, Andrea Badrutt (S.2,3,5) bietet denn das Silvrettagebiet einem Gast in Vermarktung zur Verfügung gestellt. Ab Grafiken: Prättigau Tourismus, Freepik.com Grosse Erwartungen an den neuen «Mister Bergsport», Marc Bless Der 33-jährige Marc Bless aus Tamins hat che werden ja im Tourismus nicht beiseite Marc Bless die neue Stelle für die Produkt- und Ange- gelassen, sie werden aber nicht von mir im Produktmanager Bergsport botsentwicklung Bergsport im Prättigau Bereich Bergsport bearbeitet. übernommen. Mit einer Fachausbildung Sport ist meine Leidenschaft, die Berge an der HTW Chur und seinem Leistungs- Klettern ist eines dieser Bergsport-Themen – der schönste Ort, um zu sein, und Grau- ausweis als Marketingverantwortlicher des was bedeutet das, wie packen Sie das an? bünden meine Heimat. So ist mir diese Landquart Fashion Outlet bringt Bless das Marc Bless: Das Prättigau ist mit dem Räti- Aufgabe ein Herzensanliegen. Ich freue notwendige Rüstzeug und die Erfahrung kon beim Klettern sehr stark auf schwierigste mich, dieses spannende und herausfor- mit, um das bestehende Bergsportangebot Routen wie den «Silbergeier» ausgerichtet, dernde Projekt mit etlichen Partnern im im Prättigau zu verbessern und zu ergänzen. etwa mit spektakulären Bildern von Prätti- Prättigau umzusetzen. Statt über Sport, Ein Gespräch über erste Erfahrungen und gau Tourismus-Botschafterin Nina Caprez, Berge und Graubünden kann man sich Erkenntnisse. mit Videos, Blogs, Fachbeiträgen. Diese sehr übrigens mit mir ebenfalls gut über wertvolle Kompetenz wollen wir weiterhin meine junge Familie, Grillen und Reisen Marc Bless, Sie haben Ihre neue Aufgabe am fördern, zugleich aber auch das Prättigauer unterhalten… 1. März übernommen, sind als Aussenste- Kletter-Image ergänzen. Für uns geht es auch hender ins Prättigau gekommen, haben mit um Klettern als Breitensport – hier gibt es vielen Leuten gesprochen – wie haben Sie schon sehr gute Angebote, die wir besser ver- das erlebt? kaufen könnten, damit können wir arbeiten. Marc Bless: Bei meinen Gesprächspartnern Denn die Spitze ist personell natürlich schmal, spüre ich ein grosses Interesse an meiner das sind nur wenige Könnerinnen und Kön- neuen Aufgabe. Ich führte und führe sehr ner; eine breitere Basis ist für das Tourismus- spannende Gespräche. Von aussen zu kom- geschäft interessanter. men ist auch ein Vorteil, ich bin unvoreinge- nommen, habe keine Eigeninteressen im Tal. Wie kann man denn mehr Leute erreichen Und vor allem: Wer hier aufgewachsen ist und als Kletter-Gäste im Rätikon gewinnen? und immer gelebt hat, der oder die sieht oft Marc Bless: Indem man zunächst bekannt die Schönheiten und besonderen Qualitäten macht, dass es auch im Rätikon Klettermög- des Prättigaus weniger als ein Aussenstehen- lichkeiten in allen Schwierigkeitsgraden gibt. der wie ich. Der Rätikon ist doch als Natur- Die Gäste kann man quasi bei der Hand monument, als Berglandschaft etwas absolut nehmen: Begonnen wird oft in der Halle, Einmaliges. Ich kann in den Gesprächen auch dann geht es hinaus in den Fels, zum Beispiel das Bewusstsein wecken für das, was man in einen Klettergarten. Da könnten wir einha- überhaupt hat im Prättigau – und man hat ja ken, die Zusammenarbeit mit Kletterhallen im extrem viel. Mittelland suchen. Denn Klettergärten haben wir ein paar im Gebiet, die sind aber zu wenig Mit wem haben Sie denn überhaupt bekannt. So gibt es in der Region St. Antönien gesprochen? den Familienklettergarten beim Partnunsee Marc Bless: Ich bin auf die Leistungsträ- oder die Klettergärten in den Gruo ben, wie Vier Jahre Zeit ger, die einen Bezug zum Bergsport haben, zum Beispiel das Grüenwändli, die gross und für den Bergsport zugegangen, also auf Bergführer, Beher- gut ausgerüstet sind. Auch der Klettersteig bergungs- & Gastrobetriebe, Wander- & oder sehr interessante alpine Felsklettereien Marc Bless ist bei der Prättigau Touris- Schneeschuhtourenleiter, Ausrüster. Dazu in Schwierigkeitsgraden für geübte Breiten- mus GmbH angestellt, wird jedoch kamen Exponenten des SAC oder von ande- sportler kommen dann ins Spiel. Mit besserer im Rahmen eines Projekts der Neuen ren Organisationen wie Kletterclub, Bergfüh- Kommunikation lässt sich hier bestimmt Regionalpolitik mit Mitteln von Bund rerverband, etc. Die Erwartungen sind sehr schon einmal etwas erreichen. und Kanton, von den Gemeinden Luzein gross, das konnte ich durchwegs feststellen. (Hauptarbeitsort) und Klosters-Serneus Dabei ist die Förderung der Zusammenarbeit Im Winter liegt ein Schwergewicht bei den sowie von Prättigau Tourismus finan- für die meisten ganz wichtig. Die Kooperation Skitouren. Gerade aus St. Antönien hört man ziert. zu verbessern oder überhaupt zu erreichen, aber auch, dass an schönen Winterwochen- ist sicher eine meiner Hauptaufgaben. enden ja eigentlich genug Leute unterwegs Insgesamt Fr. 600’000 stehen für vier sind. Wo liegt hier das Potenzial? Jahre zur Verfügung. Für Führung und Inhaltlich geht es beim Bergsport Prättigau Marc Bless: St. Antönien ist unser Skitouren- Controlling wurde ein eigener Beirat um Klettern, Trekking, Ski- und Schnee- Mekka, es ist sehr bekannt in der Szene, und gebildet. Die Stelle von Marc Bless passt schuhtouren, allenfalls noch Trailrunning es ist an schönen Tagen gut besucht. Arbeiten inhaltlich zu einem allfälligen Internatio- – nicht aber Wandern und Biken allgemein, können wir dort an der Qualität, die müssen nalen Naturpark Rätikon (siehe S. 4 + 5) auch nicht Ski alpin und Nordic. Warum wird wir gewährleisten. Sehr viel Potenzial gibt und könnte auch in eine Parkstruktur das so eng definiert? es bei den geführten Angeboten, diese sind integriert werden. Marc Bless: Wir dürfen uns nicht verzetteln, heute recht überschaubar. Das Skitouren- müssen