Wir sind Berge.

Prättigau Aktuell Ausgabe 1 I August 2018 ©Robert Bösch

Die natürlichen Trümpfe besser spielen: Das Prättigau setzt auf Bergsport

Seit dem 1. März 2018 hat das Prättigau , der die einfachen Wander­ dann sind sie bei Prättigau Tourismus, bei der mit Marc Bless einen «Produktmanager pfade verlassen und das Gebiet so kennen Destination Davos Klosters oder auch über Bergsport / Outdoor». Zusammen mit lernen will? Graubünden Ferien buchbar, werden auch in Anbietern erarbeitet er fixfertige Angebote den Social Media-Kanälen verbreitet. für die Tourismusorganisationen und Die Antwort ist bald gefunden: Bei den An- füllt so im Prättigau eine wichtige Lücke geboten gibt es Optimierungspotenzial. Viel zwischen Anbietern und Gästen. zu oft muss man sich selbst Informationen Zum Inhalt zusammensuchen, sich selbst schlau machen Das «Bergsportfestival Klosters Prättigau» über Routen, Bergführer, notwendige Aus- Mit dieser Broschüre soll künftig halb- im August 2015 war ein Erfolg. Die Wett- rüstung, Preise, Unterkünfte, Verkehrsver- jährlich über verschiedene Projekte und kämpfe am Rätikon Boulder Masters und an bindungen. Das mag routinierte Berggänger Themen informiert werden, die im Prätti­ den Schweizer Meisterschaften der Nach- nicht abschrecken, sie sind es sich ja gewohnt. gau von der Regionalentwicklung, den wuchskletterer stiessen bei Teilnehmenden Andere nehmen diesen Aufwand aber viel- Tourismusverantwortlichen und den und Publikum auf sehr positive Resonanz, leicht nicht in Kauf, wissen nicht, was sie alles Gemeinden vorangetrieben werden. In die Organisatoren durften für ihre perfekte beachten sollten und kennen sich auch vor dieser ersten Ausgabe erfahren Sie mehr Arbeit an der Swiss Climbing Night sogar Ort nicht aus. über den neuen Schwerpunkt Bergsport eine Auszeichnung entgegen nehmen. für den Prättigauer Tourismus, die Mach- Hier hakt Marc Bless als Produktmanager barkeitsstudie für den Internationalen Bergsport passt ins Prättigau – das wurde an Bergsport / Outdoor Prättigau ein: Er sammelt Naturpark Rätikon, das «Davos Digital diesem Anlass wieder einmal offensichtlich alle Informationen, spricht mit Anbietern Forum» und die Herausforderung Digi­ und war für Anbieter und Tourismusorganisa- (z.B. Bergführer, Gasthäuser, Sportgeschäfte), talisierung, das 10-Jahres-Jubliäum tionen auch eine wertvolle Bestätigung. Denn kennt die Bedürfnisse der Gäste, ist in Kon- von Prättigau Tourismus und die Kultur­ dass der Rätikon und das Silvrettagebiet zum takt mit Bergsportausrüstern, schaut über förderung im Prättigau. Klettern und Bergsteigen im Sommer und für die Grenze ins benachbarte Österreich, hat Skitouren im Winter hervorragend geeignet auch andere Bergsport-Regionen im Blick. Impressum sind, ist seit langem bekannt. Aber wie gut ist Bestehende Angebote werden beurteilt, das Angebot in diesen Bereichen? Wie leicht unterstützt, eventuell mit anderen verbun- Verantwortlich für den Inhalt: und zu welchem Preis kommt zum Beispiel ein den oder qualitativ verbessert. Dies immer in Georg Fromm (Region Prättigau/Davos) Interessent zu einer ersten, einfachen Skitour enger Zusammenarbeit mit bestehenden oder und Daniela Göpfert (Prättigau in St. Antönien, samt Ausrüstung, mit kundi- möglichen Anbietern – Marc Bless ist nicht Tourismus GmbH) ger Führung und Übernachtung? Wie findet selbst ein Veranstalter, er ist ein Ermöglicher. Druck: Druckerei Landquart AG, sich eine begeisterte Hallen-Kletterin aus Zü- Auflage: 7500 Exemplare rich in den Felswänden des Rätikons zurecht, Die weiter entwickelten oder auch neuen Verteilung: in alle Haushalte in allen ohne frustriert an zu schwierigen Routen zu Angebote und Produkte werden dann den Prättigauer Gemeinden scheitern? Und welche Trekking-Erlebnisse Tourismusorganisationen fixfertig für die Bilder: zVg, Andrea Badrutt (S.2,3,5) bietet denn das Silvrettagebiet einem Gast in Vermarktung zur Verfügung gestellt. Ab Grafiken: Prättigau Tourismus, Freepik.com Grosse Erwartungen an den neuen «Mister Bergsport», Marc Bless

Der 33-jährige Marc Bless aus Tamins hat che werden ja im Tourismus nicht beiseite Marc Bless die neue Stelle für die Produkt- und Ange- gelassen, sie werden aber nicht von mir im Produktmanager Bergsport botsentwicklung Bergsport im Prättigau Bereich Bergsport bearbeitet. übernommen. Mit einer Fachausbildung Sport ist meine Leidenschaft, die Berge an der HTW Chur und seinem Leistungs- Klettern ist eines dieser Bergsport-Themen – der schönste Ort, um zu sein, und Grau- ausweis als Marketingverantwortlicher des was bedeutet das, wie packen Sie das an? bünden meine Heimat. So ist mir diese Landquart Fashion Outlet bringt Bless das Marc Bless: Das Prättigau ist mit dem Räti- Aufgabe ein Herzensanliegen. Ich freue notwendige Rüstzeug und die Erfahrung kon beim Klettern sehr stark auf schwierigste mich, dieses spannende und herausfor- mit, um das bestehende Bergsportangebot Routen wie den «Silbergeier» ausgerichtet, dernde Projekt mit etlichen Partnern im im Prättigau zu verbessern und zu ergänzen. etwa mit spektakulären Bildern von Prätti- Prättigau umzusetzen. Statt über Sport, Ein Gespräch über erste Erfahrungen und gau Tourismus-Botschafterin Nina Caprez, Berge und Graubünden kann man sich Erkenntnisse. mit Videos, Blogs, Fachbeiträgen. Diese sehr übrigens mit mir ebenfalls gut über wertvolle Kompetenz wollen wir weiterhin meine junge Familie, Grillen und Reisen Marc Bless, Sie haben Ihre neue Aufgabe am fördern, zugleich aber auch das Prättigauer unterhalten… 1. März übernommen, sind als Aussenste- Kletter-Image ergänzen. Für uns geht es auch hender ins Prättigau gekommen, haben mit um Klettern als Breitensport – hier gibt es vielen Leuten gesprochen – wie haben Sie schon sehr gute Angebote, die wir besser ver- das erlebt? kaufen könnten, damit können wir arbeiten. Marc Bless: Bei meinen Gesprächspartnern Denn die Spitze ist personell natürlich schmal, spüre ich ein grosses Interesse an meiner das sind nur wenige Könnerinnen und Kön- neuen Aufgabe. Ich führte und führe sehr ner; eine breitere Basis ist für das Tourismus- spannende Gespräche. Von aussen zu kom- geschäft interessanter. men ist auch ein Vorteil, ich bin unvoreinge- nommen, habe keine Eigeninteressen im Tal. Wie kann man denn mehr Leute erreichen Und vor allem: Wer hier aufgewachsen ist und als Kletter-Gäste im Rätikon gewinnen? und immer gelebt hat, der oder die sieht oft Marc Bless: Indem man zunächst bekannt die Schönheiten und besonderen Qualitäten macht, dass es auch im Rätikon Klettermög- des Prättigaus weniger als ein Aussenstehen- lichkeiten in allen Schwierigkeitsgraden gibt. der wie ich. Der Rätikon ist doch als Natur- Die Gäste kann man quasi bei der Hand monument, als Berglandschaft etwas absolut nehmen: Begonnen wird oft in der Halle, Einmaliges. Ich kann in den Gesprächen auch dann geht es hinaus in den Fels, zum Beispiel das Bewusstsein wecken für das, was man in einen Klettergarten. Da könnten wir einha- überhaupt hat im Prättigau – und man hat ja ken, die Zusammenarbeit mit Kletterhallen im extrem viel. Mittelland suchen. Denn Klettergärten haben wir ein paar im Gebiet, die sind aber zu wenig Mit wem haben Sie denn überhaupt bekannt. So gibt es in der Region St. Antönien gesprochen? den Familienklettergarten beim Partnunsee Marc Bless: Ich bin auf die Leistungsträ- oder die Klettergärten in den Gruo­ben, wie Vier Jahre Zeit ger, die einen Bezug zum Bergsport haben, zum Beispiel das Grüenwändli, die gross und für den Bergsport zugegangen, also auf Bergführer, Beher- gut ausgerüstet sind. Auch der Klettersteig bergungs- & Gastrobetriebe, Wander- & oder sehr interessante alpine Felsklettereien Marc Bless ist bei der Prättigau Touris­ Schneeschuhtourenleiter, Ausrüster. Dazu in Schwierigkeitsgraden für geübte Breiten- mus GmbH angestellt, wird jedoch kamen Exponenten des SAC oder von ande- sportler kommen dann ins Spiel. Mit besserer im Rahmen eines Projekts der Neuen ren Organisationen wie Kletterclub, Bergfüh- Kommunikation lässt sich hier bestimmt Regionalpolitik mit Mitteln von Bund rerverband, etc. Die Erwartungen sind sehr schon einmal etwas erreichen. und Kanton, von den Gemeinden Luzein gross, das konnte ich durchwegs feststellen. (Hauptarbeitsort) und Klosters-Serneus Dabei ist die Förderung der Zusammenarbeit Im Winter liegt ein Schwergewicht bei den sowie von Prättigau Tourismus finan- für die meisten ganz wichtig. Die Kooperation Skitouren. Gerade aus St. Antönien hört man ziert. zu verbessern oder überhaupt zu erreichen, aber auch, dass an schönen Winterwochen- ist sicher eine meiner Hauptaufgaben. enden ja eigentlich genug Leute unterwegs Insgesamt Fr. 600’000 stehen für vier sind. Wo liegt hier das Potenzial? Jahre zur Verfügung. Für Führung und Inhaltlich geht es beim Bergsport Prättigau Marc Bless: St. Antönien ist unser Skitouren- Controlling wurde ein eigener Beirat um Klettern, Trekking, Ski- und Schnee- Mekka, es ist sehr bekannt in der Szene, und gebildet. Die Stelle von Marc Bless passt schuhtouren, allenfalls noch Trailrunning es ist an schönen Tagen gut besucht. Arbeiten inhaltlich zu einem allfälligen Internatio- – nicht aber Wandern und Biken allgemein, können wir dort an der Qualität, die müssen nalen Naturpark Rätikon (siehe S. 4 + 5) auch nicht Ski alpin und Nordic. Warum wird wir gewährleisten. Sehr viel Potenzial gibt und könnte auch in eine Parkstruktur das so eng definiert? es bei den geführten Angeboten, diese sind integriert werden. Marc Bless: Wir dürfen uns nicht verzetteln, heute recht überschaubar. Das Skitouren- müssen uns fokussieren. Die weiteren Berei- Prättigau ist aber auch mehr als St. Antönien,

2 denken Sie an , Fanas oder natürlich an Mit dem Mountain Festival Rätikon findet im und die Möglichkeiten des Prättigauer Berg- das Silvrettagebiet. Aber wohlverstanden: Die September bereits ein Bergsport-Anlass statt sports zu zeigen. Zudem ist das Projekt auch grosse Masse suchen wir nicht. Es geht um (siehe Text unten) – welche Rolle spielen Sie so angelegt, dass es zu einer Wertschöpfung einen nachhaltigen Tourismus im Einklang mit hier? führen kann – denken wir an die etlichen Natur und Umwelt und auch mit den Mög- Marc Bless: Verschiedene Leistungsträger Bergführertage, Übernachtungen und Ver- lichkeiten im Prättigau. haben dieses Festival konzipiert, wir setzen pflegungen, die während dieser Zeit verkauft das jetzt zusammen um, und ich kann mein werden. Die Zusammenarbeit der einzelnen Wenn Sie beim Thema Skitouren von der Fachwissen und auch meine Kapazitäten ein- Leistungsträger funktioniert innerhalb dieses Qualität des Angebots sprechen – was dürfen bringen. Das Mountain Festival ist ein wirk- Projekts wirklich beispielhaft und zeigt deren wir uns darunter vorstellen? lich schönes Beispiel, wie wir den Bergsport hohe Motivation, den Bergsport im Prättigau Marc Bless: Denken Sie an das Lawinenret- im Prättigau weiterbringen möchten. Es ist voranzutreiben. tungs-Trainingszentrum in Partnun oder den eine perfekte Plattform, um die Vielseitigkeit Dynafit Speedfit Trail in St. Antönien – diese und weitere Angebote müssen gewährleistet und in einem Top-Zustand sein. Im Skitou- renbereich geht es auch darum, die Einstiegs- hürden abzubauen – es braucht für Skitouren Mountain Festival Rätikon 21. – 23. September 2018 Wissen, Technik, Ausrüstung, das sollte man nicht unterschätzen. Vorstellbar ist ein ein- Die drei Tage stehen ganz im Zeichen des Kletterns und Alpinwanderns. Ein abwechs- fach buchbares Angebot mit Rundum-Service lungsreiches Programm bietet Gästen, aber auch Einheimischen die Möglichkeit, in die samt Bergführer; oder auch Übungs- und faszinierende Bergwelt einzutauchen. Informationsmöglichkeiten im Gelände. Der Rätikon bekommt Ende Sommersaison ein Bergsport-Festival. Die drei Tage stehen ganz Touren auf Skis oder mit Schneeschuhen – im Zeichen des Kletterns und Alpinwanderns. Ein abwechslungsreiches Programm bietet macht das für Sie als Produktmanager einen Einheimischen und Gästen die Möglichkeit, in die faszinierende Bergwelt einzutauchen. Unterschied? Kletterer zieht es in die schroffen Felswände, sie geniessen den Tiefblick auf die grünen Marc Bless: Ja schon, das sind recht ver- Alpweiden. Den Wanderer locken die imposanten Gipfel von Sulzfluh und Drusenfluh zu schiedene Zielgruppen. Schneeschuh-Tou- schönen Gipfeltouren. Wem das eine zu viel und das andere zu wenig ist, der mag sich rengänger sind ein besonderes Publikum, sie vielleicht an einem Klettersteig erfreuen. Schliesslich laden die Felsblöcke am malerischen wollen meist erleben und geniessen, und da Partnunsee zum Bouldern und Slacklinen ein. Auch das Kulturelle kommt nicht zu lassen sich natürlich auch schöne Angebote kurz. Am Freitagabend erwartet die Teilnehmer ein spannender Bergsportvortrag mit schnüren. Bei den Schneeschuhen ist die anschliessender Musik in Partnun. Am Samstagabend wird auf der Carschina-Hütte SAC Anfangshürde zudem tiefer: Das Gelände ist grilliert. Das Highlight an diesem Abend ist jedoch das Open-Air Carschina. Übernachtet oft einfacher, es braucht weniger Ausrüstung, wird in der SAC-Hütte oder unweit davon im Zelt. man muss auch nicht gut skifahren können. Mit markierten Schneeschuh-Trails kann man Die Idee ist einfach: Jeder darf an so vielen Kursen und Touren teilnehmen, wie er möchte. hier einiges erreichen. Es kann auch nur das Abendprogramm besucht werden. Die Anmeldung ist ab sofort und auch spontan bis zum Festival möglich. Frühbucher freuen sich auf noch bessere Zusammengefasst: Warum gibt es Ihre Konditionen. Aufgabe, was tun Sie überhaupt und wann sind Sie erfolgreich? Für Abenteuerlustige gibt es einen ganz speziellen Programmpunkt: Von Samstag auf Sonn- Marc Bless: Das übergeordnete Ziel mei- tag besteht die Möglichkeit, in einer Felswand im Portaledge zu übernachten. Das Portal- ner Arbeit ist es natürlich, mit Bergsport im edge ist eine kleine Plattform mit Zelt, die Platz für zwei Personen bietet. Den Sonnenunter- ganzen Prättigau mehr Wertschöpfung zu gang aus dieser Perspektive zu erleben, ist wirklich etwas ganz Besonderes. erzielen. Ich bin dafür zuständig, Massnah- Das Mountain Festival Rätikon soll kein einmaliger Anlass bleiben, sondern jährlich stattfin- men zu konzipieren und umzusetzen. Ich bin den. Veranstalter des Events ist die Bergsportschule «Bergführer Davos Klosters», eine Nie- schlussendlich aber nicht ein Veranstalter, derlassung der Bergsteigerschule Pontresina. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit den sondern der Koordinator und Ermöglicher. wichtigen lokalen Partnern: Carschina-Hütte SAC, Berghaus Sulzfluh & Berghaus Alpenrösli Ich bin abhängig von Partnern, ich muss sie und dem Produktmanagement Bergsport Prättigau. Ziel ist das gemeinsame Aufbauen eines ins Boot holen; meine Arbeit steht und fällt nachhaltigen Events für die ganze Region. auch mit der Motivation dieser Partner. Und Das Mountain Festival Rätikon ist Teil einer Festival-Serie in Graubünden: Das Mountain schlussendlich muss das Angebot auch zu den Festival Pontresina besteht seit rund drei Jahren und findet jeweils einmal im April und Gästen passen, wir müssen deren Bedürfnisse einmal im Juni statt. Zum zweiten Mal hat anfangs Februar das Backcountry Festival Davos kennen und wissen, wie man sie mit passen- stattgefunden. der Kommunikation und Werbung anspricht. Infos und Anmeldung zum Festival www.mountainfestival-rätikon.ch Tel. +41 81 413 25 00

3 Kann der Naturpark Rätikon nachhaltig Grenzen überwinden?

Vor gut einem Jahr wurde im Prättigau die turpark. Sie soll neutral aufzeigen, ob dieser dend, sie sorgen dafür, dass es eben nicht nur Machbarkeitsstudie für einen Internatio- den beteiligten Gemeinden einen Mehrwert bei ambitiösen Projektideen und wohlklingen- nalen Naturpark Rätikon lanciert. Mittler- bringen würde und so Grundlage für weitere den Zielen bleibt. weile wollen 28 Gemeinden in drei Ländern Entscheidungen sein. wissen, was ein Naturpark für sie bedeuten Die Bevölkerung bestimmt Inhalte würde. Sicher ist: Die grenzüberschreitende Kein neues Schutzgebiet Welche Projekte in einem Regionalen Natur- Zusammenarbeit und die gemeinsame Aus- Mit einem bestimmten Einwand sehen sich park umgesetzt werden, hängt wesentlich richtung auf eine nachhaltige Entwicklung die Projektverantwortlichen hüben und vom Engagement der Bevölkerung und der der ganzen Region bietet viele Chancen, drüben immer wieder konfrontiert: Auf den verschiedenen Interessensgruppen ab. An den aber auch einige Herausforderungen. Begriff «Naturpark» reagieren viele Ein- Workshops in den Regionen entstanden rege heimische zunächst einmal ablehnend. Für Diskussionen in den Themenbereichen Touris- An der Machbarkeitsstudie für einen Interna- sie bedeutet Naturpark mehr Schutz, mehr mus, Gewerbe und Handwerk, junge Erwach- tionalen Naturpark Rätikon sind im Prättigau Einschränkungen, mehr Verbote. Doch die sene, Land- und Alpwirtschaft, erneuerbare alle Gemeinden mit Ausnahme von Conters Schweizer Gesetzgebung unterscheidet Energie und Mobilität, Kultur/Gesellschaft/Bil- beteiligt, im Vorarlberg sind es acht Gemein- zwischen einem Regionalen Naturpark und dung, Natur- und Landschaft, Umweltbildung den im Montafon, im Walgau und im Brand- einem Nationalpark, in welchem dann Flora sowie Jagd und Forst. Welche vorhandenen nertal und in Liechtenstein alle elf Gemein- und Fauna in der Kernzone tatsächlich streng Aktivitäten, Produkte und Angebote in einen den des Landes. Die Erarbeitung der Studie geschützt wären. Aus einem Naturpark Naturpark mitgenommen werden können findet in drei Teilprojekten statt, da in jedem ergeben sich keine Schutzvorschriften, Weg- wurde ebenso diskutiert wie neue Ideen, die Land unterschiedliche Voraussetzungen und gebote oder Einschränkungen für Jagd und sich aus der Zusammenarbeit über die Gren- Rahmenbedingungen gelten. Ein Montafoner Landwirtschaft. Was ohne Naturpark erlaubt zen ergeben können. Die Grenzüberschreitung Bürgermeister spielt in seiner Gemeinde eben ist, ist auch mit einem Naturpark erlaubt – auf eine andere Rolle als ein Gemeindepräsident diesen einfachen Nenner lässt es sich bringen. auf der Prättigauer Seite – um nur ein Beispiel zu nennen. Doch wenn es nicht in erster Linie um Na- Christian Kasper turschutz geht – worum geht es denn dann Gemeindepräsident Luzein Erarbeitet wird die Studie von einem Team in einem Naturpark? Ein Naturpark stärkt um Stefan Forster und Birgit Reutz (For- in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Der Internationale Naturpark Rätikon schungsbereich Tourismus und Nachhaltige Region und ihre Vorzüge. Die Qualitäten von soll sich für die angrenzenden Län- Entwicklung der ZHAW in Wergenstein GR). Natur, Kultur und Landschaft werden erhalten der, Regionen und Gemeinden zum Unter ihrer Leitung haben bisher insgesamt und aufgewertet. Ein Naturpark fördert eine verbindenden Element entwickeln. Der fünf Infoabende mit Workshops in den drei nachhaltig betriebene Wirtschaft, stärkt den Gebirgszug des Rätikons mit seinen Regionen stattgefunden, es wurden Inter- natur- und kulturnahen Tourismus, vernetzt imposanten Flühen muss zum Marken- views geführt, die Meinung von Interes- Akteure und leistet einen wichtigen Beitrag zeichen und zu einem Begriff werden. sensgruppen in Begleitgruppen erfragt und für eine nachhaltige Regionalentwicklung. Informationen zu Natur und Landschaft, Um die Ziele zu erreichen, werden konkrete Unser Ziel ist es, grenzüberschreiten- Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft zu- Projekte umgesetzt – von und mit Fachleuten, de Angebote zu schaffen, um damit sammengetragen. Die Machbarkeitsstudie die dafür beim Park angestellt sind. Diese Wertschöpfung zu generieren und neue unterstützt nicht von Vornherein einen Na- Macher und ihre Kapazitäten sind entschei- spannende Märkte zu erschliessen.

Christoph Beck Gemeindevorsteher Triesenberg FL

Für mich war die Idee des Internationa- len Naturparks Rätikon neu, ich war aber schnell überzeugt davon, die Begeisterung ist geweckt. Triesenberg ist eine Walser- gemeinde, ich bin ein Walser, bin vor drei Jahren durch den Rätikon Richtung Arosa gewandert. Es ist ein extrem schönes Gebiet, und es verbindet uns Walser auch. Aktuell gibt es im Rätikon Grenzen, die es früher nicht gegeben hat und die es in den Köpfen auch nicht bräuchte. Ich bin zudem überzeugt, dass ein Naturpark zu Liechten- stein passen würde.

4 ist – das wurde in allen drei Ländern immer als in der Schweiz. In Bregenz werden in den die Voraussetzungen noch zu klären: In der wieder betont – für das Projekt sehr wichtig. nächsten Monaten gesetzliche Grundlagen Schweiz wird ein Naturpark-Projekt in jeder Obwohl zum Beispiel auf der Prättigauer Seite erarbeitet, und auch in Vaduz müssen die Parkgemeinde zur Abstimmung vorgelegt. von der Fläche her ein eigener Naturpark Voraussetzungen geklärt werden. Natürlich Lehnt eine Gemeinde ab, ist sie nicht dabei. Rätikon möglich wäre, ist dies kein Thema. geht es dann auch um die mögliche Finan- Einfach ein weiterer Schweizer Naturpark will zierung. Die Studie muss zudem aufzeigen, Dass die Gemeinden in Vorarlberg und in man nicht sein, hier verspricht man sich einen wie der Internationale Naturpark trinational Liechtenstein die Schweizer Basisdemokra- zu geringen Mehrwert. Zusammen mit Vor- geführt werden könnte. Das Fürstentum tie auch gleich übernehmen, ist nicht zu arlberg und Liechtenstein hingegen sieht die Liechtenstein, das Land Vorarlberg und der erwarten. Aber der Einbezug der Bevölkerung Perspektive anders aus; die Internationalität Kanton Graubünden sind beteiligt; die Kern- und die breit abgestützte Meinungsbildung macht diesen Park zu etwas Besonderem. gruppen in den Regionen sind sich einig, dass ist natürlich auch in den Nachbarländern ein ein starkes, gemeinsames Dach das Ziel sein zentrales Element bei der Erarbeitung des Lohnender Mitteleinsatz soll. Und auch in einem anderen Punkt sind Konzepts. Bisherige Erfahrungen mit Naturpärken in der Schweiz sind aus regionalwirtschaftli- cher Sicht positiv. Für jeden Franken, der in einen Park investiert wird, fliessen 6 Fran- ken in Form von Erlösen für Produkte und Wie ein Park in der Schweiz entsteht Dienstleistungen, Arbeitsleistungen oder Investitionen in die Region zurück. Das Schritt Schritt zeigen verschiedene Wertschöpfungsstu- Schritt Schritt Schritt dien. Naturpärke in der Schweiz sind mit einem Jahresbudget von bis 1,5 Mio. Franken unterwegs, das bis zu 80 Prozent von Bund 01 02 03 04 05 und Kanton finanziert wird. Die weiteren 20 Prozent müssen von Gemeinden oder Spon- soren beigesteuert werden. Ein grosser Teil des Geldes fliesst in konkrete Projekte und Massnahmen und versickert nicht in einem Projekt Errichtung Betrieb Evaluation diffusen Verwaltungsapparat. Dank der Machbarkeits- studie Parkstrukturen und -Angestellten ist es auch Parkeröffnung, Label- Erarbeitung des Ma- Umsetzung erste vergabe für 10 Jahre, möglich, weitere Projekte zu lancieren und Informations- und Ent- nagementplans (Ziele, Projekte, Park-Charta, Programmvereinba- Vertiefte Überprüfung zum Beispiel über die Neue Regionalpolitik scheidungsgrundlage Inhalte, Projekte und Gesuch um Label rung (mit Ziel- und der Ergebnisse nach Gesuch um Finanzhilfe «Park von nationaler Leistungsindikatoren) 10 Jahren Betrieb oder als sogenanntes PRE-Vorhaben (Projekt beim Bund BAFU) Bedeutung» mit Bund und Kanton zur regionalen Entwicklung) zu finanzieren. (4 Jahre) Mit dem Geld des Bundes dürfen jedoch aus- schliesslich Projekte auf Schweizer Territorium finanziert werden. Zudem gelten in Vorarl- berg und in Liechtenstein andere Spielregeln

www.raetikon.net Bgm. Herbert Bitschnau, Tschagguns Ihre Meinung ist wichtig! Standesrepräsentant Stand Montafon Umfrage im Rahmen der Das Prädikat «Naturpark» würdigt sowohl Machbarkeitsstudie die Landschaft als auch die Menschen, die diese Werte erhalten. Entsprechend grosse Mit dem Fragebogen möchten wir Sie Chancen bietet das Projekt «Internati- zu Ihrer Meinung und zu Ihren Erwar- onaler Naturpark Rätikon», für die drei tungen, aber auch zu den Bedenken im angrenzenden Länder genauso wie für jede Zusammenhang mit einem möglichen einzelne Gemeinde. Durch die vier Natur- Internationalen Naturpark Rätikon park-Säulen «Schutz», «Erholung» sowie befragen. Bitte nehmen Sie sich ca. 5 bis «Bildung» und «Regionalentwicklung» 10 Minuten Zeit, um den Fragebogen sollen der Naturraum und die Kulturland- auszufüllen. Die Auswertung der Daten schaft durch nachhaltige Nutzung erhalten erfolgt anonymisiert. Die Studie wird in und die regionale Vermarktung grenzüber- allen Ländern durchgeführt. schreitend gestärkt werden.

5 INTERNET OF THINGS

Die Herausforderung Digitalisierung aktiv angehen

Alpine Tourismuszentren und periphere Mobilfunkbereich erfolgt hier langsamer. Mit die Digitalisierung bereits einen rasanten und ländliche Regionen stehen beim Thema Di- dem deutlich leistungsfähigeren 5G-Standard grundlegenden Wandel ausgelöst hat und wo gi­talisierung am stärksten unter Zugzwang steht der nächste Schritt bereits bevor. Es Geschäftsmodelle laufend angepasst werden – das ist das Fazit verschiedener Studien des geht für die Region aber nicht nur um die müssen. Jede Destination steht unmittelbar Bundes. Die Region Prättigau/Davos begeg- Infrastruktur. Wenn alle Informationen jeder- im Wettbewerb, jedes Hotelangebot kann net dieser Herausforderung aktiv und will zeit überall verfügbar sein können, spielen sofort mit der Konkurrenz im nächsten Gebiet die Chancen der Digitalisierung konsequent etwa der eigentliche Arbeits- oder auch der oder auch am anderen Ende der Welt vergli- nutzen. So soll sich die Region Prättigau/Da- Bildungsort eine immer kleinere Rolle. Diese chen werden. Einzelunternehmen sind hier vos als attraktiver Lebensraum und innova- neuen Arbeitsformen gilt es zu fördern, sie zunehmend überfordert. Die Kooperationsbe- tiver, zukunftsorientierter Wirtschafts- und können gerade von einer Tourismusregion reitschaft wird deshalb als zentrale Voraus- Forschungsstandort behaupten. Die Regio- auch aktiv vermarktet werden. Ein anderes setzung angesehen, um im digitalen Wandel nalentwickler Stefan Steiner (Davos/Klosters) Beispiel ist die Tourismusbranche selbst, wo bestehen zu können. und Georg Fromm (Prättigau) haben die Auf- gabe, die Fragen der Infrastruktur zusammen mit den Gemeinden und in Abstimmung mit Davos soll zum digitalen Bergort der Schweiz werden den kantonalen Stellen anzugehen. Zusam- Facts & Zahlen 2017 men mit verschiedenen Partnern werden Die Digitalisierung wird immer stärker zur treibenden Kraft für Innovationen in Wirtschaft zudem Anlässe wie das «Davos Digital und Gesellschaft. Mit dem «Davos Digital Forum», das am 27./28. September 2018 Forum» (siehe nebenstehenden Text) aktiv zum ersten Mal stattfindet, will sich Davos als digitaler Bergort der Schweiz etablieren. unterstützt und vorangetrieben. Während des ganzen Jahres sollen in Davos Schulungs- und Weiterbildungsangebote 11'800 zum Thema Digitalisierung angeboten werden. Mails beantwortet Was heisst das aber nun für Region und Büro Grüsch Gemeinden? Sie müssen sich zum einen die Als Innovationsweltmeisterin hat die Schweiz beste Voraussetzungen, um als Gewinnerin aus 170 2 bezahlte Mandate Frage stellen, ob ihre Infrastruktur zukunfts- der digitalen Transformation hervorzugehen. Standortvorteile verschieben sich, Randregi- Stellenprozente: Contenterarbeitung, 30 Stellenprozente: Sekretariatsführung fähig ist und den Anforderungen genügt. In onen können zu den Gewinnern gehören, wenn sie sich digital positionieren. In Davos wird Kommunikation, Information, Beratung Prättigauer Alp Spektakel, Prätti-Ziller-Fest der neuen Digitalwelt will die grosse Mehr- nun dieses Thema aufgegriffen, auch weil hier die Infrastruktur stimmt und es möglich ist, Verkauf, Kooperationen, Service heit der Bevölkerung und Gäste schon heute sich als digitalen Hub der Schweiz zu präsentieren. Initiantin des «Davos Digital Forums» ist jederzeit und mit genügender Leistung online Petra Arends-Paltzer, langjähriger Gast in Klosters. Sie hat mit ihrer reichhaltigen Erfahrung 179 212 sein können. in der Organisation von Grossevents, ihrem grossen persönlichen und beruflichen Netzwerk 10:10 und ihrem Fachwissen für die erste Austragung ein attraktives und abwechslungsreiches Attraktionspunkte Tourenvorschläge Unternehmen sind zum Beispiel darauf an- Programm zusammengestellt. Neben zahlreichen Referaten von international bekannten Per- online online gewiesen, dass Cloud-Lösungen schnell und sönlichkeiten zu Themen der Digitalisierung finden auch «Hands-On»-Workshops statt, an 66 verlässlich funktionieren und die Kunden ihre welchen die Teilnehmer sich selber aktiv einbringen und mit Experten austauschen können. 225'000 Ferienhäuser & -wohnungen Angebote sofort finden. In Haushalten wer- 36 erreichte Personen auf Facebook online buchbar den immer mehr Streamingangebote für TV, Digitale Wege für alle aufzeigen @Praettigau Video und Musik in immer besserer Qualität Das Davos Digital Forum richtet sich ausdrücklich an Unternehmer und Privatpersonen. Wie Hotels online genutzt. Auf Wanderwegen oder auch auf kann ich neue, digitale Businessmodelle implementieren und von dem Wandel profitieren? buchbar Diverse Partnerschaften der Skipiste sind digitale Informationsangebo- Wie verändert der Kunde 4.0 unsere derzeitigen Geschäftsmodelle? Was kann denn tat- HOTEL Graubünden Ferien, Davos Klosters, Schweiz te, Social Media und weitere Apps allgegen- sächlich heute schon (digital) umgesetzt werden? Diese Fragen und vieles mehr werden am 6458 Tourismus , Fideriser Heuberge, Grüsch-Danusa, wärtig, Hotel- und Wohnungsbuchungen sind Davos Digital Forum beantwortet. Experten geben Einblick in die Digitalisierung und zeigen Anrufe getätigt ohne Online-Portale kaum mehr vorstellbar. verständlich auf – «Best Practices» –, wie KMU, Mittelständler, Unternehmer und Private Alp Spektakel u.a. Und wenn in Zukunft das «Internet der die Chancen nutzen und die Digitalisierung für ihr Business direkt und profitabel umsetzen Dinge» Realität wird und zum Beispiel Autos können. ihren Weg selbständig finden sollen, steigen 62 die Ansprüche an die Infrastruktur noch Mit dem Davos Digital Forum soll in Davos ein «digitaler Hub» etabliert werden. Neben einer 1‘160 Restaurants einmal massiv. jährlichen 2-tägigen Konferenz wird Davos Digital Forum zahlreiche weitere Veranstaltungen vermittelte Buchungen online und Workshops zu den grossen Themen der Digitalisierung durchführen. Dabei wird ein 500 Veranstaltungen online Im Auftrag des Kantons hat die HTW Chur Schwerpunkt auf Anlässe mit einem Bezug zur Region gelegt. Angebote sind zu den Themen und Plakatservice für Veranstalter 2017 untersucht, wie gut Graubünden im «Digitalisierung und Tourismus», «Digitalisierung und KMU» sowie «Arbeit 4.0» vorgesehen. 1400 Follower Vergleich zur übrigen Schweiz und dem Die Kurse richten sich auch an Private und Unternehmer, die bei null beginnen, sich jedoch auf Instagram Ausland erschlossen ist. Das Fazit ist zwar zukünftig in der Online-Welt bewegen möchten. Es sollen aber auch Personen angesprochen @praettigau.ch nicht schlecht – fast 100 % aller Haushal- werden, die bereits über Kenntnisse verfügen. In den Kursen erlernen die Teilnehmer alle tungen haben einen Festnetzanschluss, Techniken des Social-/Online-Marketings und erhalten Einsicht in Trends und Konzepte – von 15 Basisbroschüren 439'000 99 % der Bevölkerung haben Zugang zu der Suchmaschinenoptimierung bis hin zu sozialen Medien. Sie erlernen, wie man Strategi- Sommer/Winter, Bike, Klettern, Seitenaufrufe Mobilfunk. Abstriche gibt es aber beim en im Online-Marketing fährt und wie man virtuelle Netzwerke und Gruppen aufbaut und Wandern, Pauschalen u.v.m. www.praettigau.ch Tempo: Beim Zugang zu hohen Bandbreiten erreicht. Google AdWords, Facebook-Werbekampagnen, YouTube, Instagram, Twitter und bleibt der Bergkanton hinter den Schweizer Email-Autoresponder-Systeme sind nach dem Abschluss der Kurse Instrumente, welche die Durchschnitt werten zurück. Und auch der Teilnehmer für ihre eigene Online-Präsenz einsetzen können. Ausbau auf den schnellen 4G-Standard im

6 INTERNET OF THINGS

Voller Einsatz für den Prättigauer Tourismus

Die regionale Tourismusorganisation Prätti- und jene müssen heute selbstverständlich gau Tourismus GmbH (PT) konnte 2017 auf auch online aufbereitet und verfügbar sein. Prättigau Tourismus zehn Betriebsjahre zurückblicken und somit Gespannt beobachtet die Geschäftsführung Sananggastrasse 6 ein kleines Jubliäum feiern. Was auf der auch die weiteren Entwicklungen beim Inter- 7214 Grüsch «grünen Wiese» begann, hat sich zu einer nationalen Naturpark Rätikon, welcher laut Tel. +41 81 325 11 11 Organisation entwickelt, die professionell einer ersten Beurteilung für den nachhaltigen [email protected] geführt wird und hohen Qualitätsansprüchen Tourismus im Tal eine grosse Chance wäre. www.praettigau.info genügt. Dies ist massgebend das Verdienst der Geschäftsleiterin Daniela Göpfert, welche PT seit den Anfängen geprägt und aufgebaut hat. Zusammen mit Mitarbeiterin Meline Sut- ter ist sie auf der Geschäftsstelle in Grüsch für die Vermarktung und den Verkauf zahlreicher Tourismus-Angebote zuständig, wobei auch das Prättigauer Alp Spektakel und das Prätti- Ziller-Fest mitbetreut werden. Die in der Grafik unten aufgeführten Zahlen für 2017 zeigen, wie umfangreich die Tätigkeit von PT mittlerweile geworden ist.

Im Vergleich mit der benachbarten Destinati- on Davos Klosters ist bei Prättigau Tourismus zwar alles eine Nummer kleiner. Die Ansprü- che der Gäste sind es aber nicht unbedingt – Daniela Göpfert Meline Sutter auch bei authentischen, «kleinen und feinen» Geschäftleiterin Backoffice / Alp Spektakel Angeboten muss die Qualität stimmen, Facts & Zahlen 2017

11'800 Mails beantwortet 170 Büro Grüsch 2 bezahlte Mandate Stellenprozente: Contenterarbeitung, 30 Stellenprozente: Sekretariatsführung Kommunikation, Information, Beratung Prättigauer Alp Spektakel, Prätti-Ziller-Fest Verkauf, Kooperationen, Service

179 212 10:10 Attraktionspunkte Tourenvorschläge online online 66 225'000 Ferienhäuser & -wohnungen 36 erreichte Personen auf Facebook online buchbar Hotels online @Praettigau buchbar Diverse Partnerschaften HOTEL Graubünden Ferien, Davos Klosters, Schweiz 6458 Tourismus , Fideriser Heuberge, Grüsch-Danusa, Anrufe getätigt Alp Spektakel u.a.

62 1‘160 Restaurants vermittelte Buchungen online 500 Veranstaltungen online und Plakatservice für Veranstalter 1400 Follower auf Instagram @praettigau.ch 15 Basisbroschüren 439'000 Sommer/Winter, Bike, Klettern, Seitenaufrufe Wandern, Pauschalen u.v.m. www.praettigau.ch

Immer auf dem Laufenden: Newsletter abonnieren und Prättigau auf Facebook und Instagram folgen! 7 Die Prättigauer Kultur besser vernetzen und fördern

Das Kulturbüro ist Schnittstelle zwischen des Tales. Die Kulturkommission unterstützt Kulturstammtisch Kulturschaffenden, Kulturanbietern und Kul- Kultur auch finanziell: mit Geld, das von den Der Kulturstammtisch erfreut sich grosser turinteressierten im Prättigau. Es ist explizit Gemeinden via Region zur Verfügung gestellt Beliebtheit bei Einheimischen und Gästen. kein Kulturakteur, sondern macht die Kultur wird. Sie strebt an, den von ihr als unterstüt- Unter dem Motto «Kulturöffner» zu nicht im Prättigau erlebbar und sichtbar. Die Kern- zungswürdig eingestuften Projekten zwischen alltäglichen Räumen und Themen finden aufgabe besteht darin, kulturelle Aktivitäten 10 und 20 Prozent des jeweiligen Budgets zur jährlich zwei bis drei Veranstaltungen in zu vernetzen und sie über verschiedene Verfügung zu stellen. Dafür müsste sie aber wechselnden Gemeinden statt. Lesungen, Medienkanäle bekannt zu machen. Aktuell in naher Zukunft mit ausreichend Mitteln ver- Führungen, Bekanntmachung ausgewählter ist Hedi Senteler die zuständige Kulturbeauf- sorgt werden, damit sie den vielen Anfragen Aktionen von Kulturschaffenden, Vorstellung tragte der Region Prättigau / Davos und führt zur Unterstützung von Veranstaltungen und neuer Angebote oder von Kunstliebhabern in das Kulturbüro in Conters. Angeboten wirkungsvoll entsprechen kann. ihrem privaten Umfeld und vieles mehr sind Gegenstand der öffentlichen Kulturstamm- Dieses Mandat auf der Basis von 20 Stellen- Kulturbegleiter Prättigau tische. Durchführungsorte und -daten sind prozenten wird innerhalb der Region Prätti- Bis heute fehlt eine schön und kompakt jeweils in der Regionalpresse publiziert oder gau/Davos von allen Prättigauer Gemeinden gestaltete Übersicht zur Prättigauer Kultur. unter www.kulturpraettigau.ch aufgeschaltet. finanziert (ohne Gemeinde Davos). Daher hat sich ein Redaktionsteam an die Ar- Dort besteht die Möglichkeit, die Neuigkeiten Unter Aufsicht der Kommission Kulturelles beit gemacht, diese Lücke zu füllen. Welchen aus dem Kulturbüro online zu abonnieren. (KK), deren Mitglieder im grünen Kasten vor- Namen der Kulturbegleiter tragen wird, ist gestellt sind, erarbeitet die Kulturbeauftragte noch nicht bestimmt, hingegen ist sein Zweck Ideen und Dienstleistungen, die der gelebten klar: Er soll als handliches Buch durchs Prät- Plakatservice für Veranstalter Kultur im Tal förderlich sind, informiert inte- tigau begleiten und die Leserschaft verleiten, ressierte Einheimische und Gäste wie auch das Tal zu entdecken und zu erleben, und Der Service von Prättigau Tourismus und Kulturanbieter über geplante Veranstaltungen zwar vom industriell geprägten Vorderprät- dem Kulturbüro richtet sich an Vereine und im Tal via Facebook, platziert sie auf dem tigau über das von Bauern charakterisierte Kulturveranstalter. Einmal pro Monat wer- Veranstaltungskalender von Prättigau Tou- Mittelprättigau bis zum touristischen Klosters. den die öffentlichen Aushangstellen aktu- rismus oder dem eigens dafür geschaffenen Er soll nicht nur auf architektonische und alisiert und gepflegt. Dadurch entfallen die Blog «Kulturlupe». Dieser kann direkt unter geschichtliche Sehenswürdigkeiten aufmerk- zahlreichen Einzelfahrten der individuellen www.kulturpraettigau.ch abonniert werden. sam machen, sondern auch auf spannende Kulturanbieter. Plakate mit rassistischem, Im Weiteren ist es die Aufgabe der Kultur- Art über die Entwicklung von Tal, Seitentälern sexistischem oder politischem Inhalt oder beauftragten, die kulturellen Tendenzen und und Berglandschaften entlang der Land- mit Produkte- und Firmenwerbung werden Strömungen im Kanton zu verfolgen, sich an quart im Lauf der Zeit berichten. Zudem ist nicht verteilt. passenden Foren, Workshops und Veranstal- es wichtig, Blicke hinter sonst verschlossene tungen zu beteiligen, um so die Akteure Türen zu ermöglichen, um etwa das reichhal- Kleinplakate und Flyer können jeweils bis einem breiteren Publikum bekannt zu tige hiesige Handwerk – vom Korbflechten, zum 30. des Vormonats während den Bü- machen. Hedi Senteler war in die Kommuni- Drechseln und Schlittenbau übers Töpfern rozeiten bei Prättigau Tourismus, Sanang- kation rund um das in der Abstimmung ange- bis zur Kräuterverarbeitung –, aber auch die gastrasse 6, 7214 Grüsch, Telefon 081 325 nommene Kulturgesetz involviert. Ebenso war Dorftheatertradition bekannt zu machen. 11 11, abgeliefert werden. Die Verteilung sie bei der Gründung des Vereins «Kultur- Kulinarisches vom Erzeuger bis auf den Teller erfolgt jeweils bis am 6. des Folgemonats. kanton Graubünden» dabei: Dieser setzt sich sowie Besuche in Künstlerateliers, aber auch für die sinnvolle Verteilung der kantonalen Ungewöhnliches wie der Shiva-Shakti-Tempel Kosten und Auflage: Fr. 30.– pro Fördergelder ein und arbeitet mit an einem in den Fideriser Heubergen sollen Einheimi- Veranstaltung (50 Plakate A4) – Flyer Kulturkonzept für den ganzen Kanton. schen wie Gästen die Augen öffnen für die auf Anfrage. Einzelnutzer bezahlen bar kulturelle Vielfalt und Breite des Prättigaus. bei Anlieferung; Jahresabo (12 Verteilun- Ziele der Kulturkommission gen) Fr. 300.– gegen Rechnung. Die KK möchte sowohl bei der Bevölkerung Das Buchprojekt steht 2018 noch in der als auch bei allem in den Gemeindebehör- Finanzierungsphase. Es wird geprägt sein von Weiterführende Informationen den ein Verständnis dafür schaffen, dass flüssigen, aussagekräftigen Texten, ästhetisch www.praettigau.info die vielfältigen kulturellen Aktivitäten im anspruchsvollen, informativen Fotos und Prättigau nicht nur zur Lebensqualität der Bildern. Überdies wird es praktische Tipps hiesigen Bevölkerung beitragen, sondern enthalten, die mittels digitaler Vernetzung wirtschaftlich, besonders für den Tourismus, tagesaktuell aufbereitet sind. Kulturkommission sehr wichtig sind. Kulturelle Aktivitäten sind Mitglieder und Tätigkeit nicht nur in Zahlen messbar; sie erhöhen mit der Förderung des Images die Attraktivität Der Kulturkommission gehören an: Heini Hagmann (Präsidium; Schiers), Andrea Nold (Mitglied; Conters), Hedi Senteler Sara Smidt Bill (Mitglied; ), Kulturbeauftragte Prättigau Christof Hegi (Mitglied; Saas/Klosters) und Hedi Senteler (Mitglied; Conters). Als ich mich im Herbst 2013 mit Sack und Die Kulturkommission tagt regelmässig, Pack inkl. Büro aus Zürich Richtung meinem befindet über Förderungsbeiträge an Maiensäss in Conters aufmachte, liess ich ein Kulturprojekte, bespricht Anliegen und Hintertürchen offen, falls mich die Einsam- Bedürfnisse Kulturschaffender, repräsen- keit in der Idylle der neuen Basis nicht ausfül- tiert diese, leistet Unterstützung bei Bedarf len würde. Dieses Szenario ist bis heute nicht und berät in Finanzierungsfragen, widmet eingetroffen. Zum einen dank der Aufgabe sich der Aktivierung von gemeindeüber- als «Kulturbeauftragte Prättigau», die ich seit greifenden Kulturanangeboten, damit das Mai 2015 mit viel Freude und Interesse am Kulturbewusstsein der Einheimischen und kulturellen Geschehen des Tales bewältige, Zweitwohnungsbesitzer gestärkt wird. und zum anderen, weil inzwischen verschie- Auch Gäste und Durchreisende sollen sich dene spannende Herausforderungen auf der Vielfalt und Lebendigkeit des Prätti- meinen Schreibtisch gelangt sind. gaus bewusst werden.

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