Wirtschaftsgeschichte Der Mittelalterlichen Juden Fragen Und Einschätzungen
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Wirtschaftsgeschichte der mittelalterlichen Juden Fragen und Einschätzungen II-VIII-VIII TTiteleiitelei TToch.inddoch.indd I 009.09.20089.09.2008 116:13:556:13:55 UhrUhr Schriften des Historischen Kollegs Herausgegeben von Lothar Gall Kolloquien 71 R. Oldenbourg Verlag München 2008 II-VIII-VIII TTiteleiitelei TToch.inddoch.indd IIII 009.09.20089.09.2008 116:13:566:13:56 UhrUhr Wirtschaftsgeschichte der mittelalterlichen Juden Fragen und Einschätzungen Herausgegeben von Michael Toch unter Mitarbeit von Elisabeth Müller-Luckner R. Oldenbourg Verlag München 2008 II-VIII-VIII TTiteleiitelei TToch.inddoch.indd IIIIII 009.09.20089.09.2008 116:13:566:13:56 UhrUhr Schriften des Historischen Kollegs herausgegeben von Lothar Gall in Verbindung mit Johannes Fried, Hans-Werner Hahn, Manfred Hildermeier, Martin Jehne, Claudia Märtl, Helmut Neuhaus, Friedrich Wilhelm Rothenpieler, Luise Schorn-Schütte, Dietmar Willoweit und Andreas Wirsching Das Historische Kolleg fördert im Bereich der historisch orientierten Wissenschaften Gelehrte, die sich durch herausragende Leistungen in Forschung und Lehre ausgewiesen haben. Es vergibt zu diesem Zweck jährlich bis zu drei Forschungsstipendien und zwei Förder stipendien sowie alle drei Jahre den „Preis des Historischen Kollegs“. Die Forschungsstipendien, deren Verleihung zugleich eine Auszeichnung für die bisherigen Leistun gen darstellt, sollen den berufenen Wissenschaftlern während eines Kollegjahres die Mög- lichkeit bieten, frei von anderen Verpfl ichtungen eine größere Arbeit abzuschließen. Professor Dr. Michael Toch (Jerusalem) war – zusammen mit Prof. Dr. Wilfried Hartmann (Tübingen), Prof. Dr. Heinz Schilling (Berlin) und PD Dr. Peter Scholz (Frankfurt a. M.) – Stipendiat des Historischen Kollegs im Kollegjahr 2004/2005. Den Obliegenheiten der Stipendiaten gemäß hat Michael Toch aus seinem Arbeitsbereich ein Kolloquium zum Thema „Wirtschaftsgeschichte der mittelalter- lichen Juden. Fragen und Einschätzungen“ vom 21. bis 23. Juni 2005 im Historischen Kolleg ge- halten. Die Ergebnisse des Kolloquiums werden in diesem Band veröffentlicht. Das Historische Kolleg wird seit dem Kollegjahr 2000/2001 – im Sinne einer „public private part- nership“ – in seiner Grundausstattung vom Freistaat Bayern fi nanziert, seine Stipendien werden gegenwärtig aus Mitteln der Fritz Thyssen Stiftung, des Stifterverbandes für die Deutsche Wissen- schaft und eines ihm verbundenen Förderunternehmens dotiert. Träger des Historischen Kollegs, das vom Stiftungsfonds Deutsche Bank und vom Stifterverband errichtet und zunächst allein fi nanziert wurde, ist nunmehr die „Stiftung zur Förderung der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und des Historischen Kollegs“. historischeskolleg.de Kaulbachstraße 15, D-80539 München Tel.: 49+89 2866 3860 · Fax: 49+89 2866 3863 E-Mail: [email protected] Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. © 2008 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, München Rosenheimer Straße 145, D-81671 München Internet: oldenbourg.de Das Werk einschließlich aller Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außer- halb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Umschlagbild: Jüdischer Geldleiher im Gespräch mit einem Bauern. Aus der Handschrift „Memorial der Tugend“ von Johann von Schwarzenberg, entstanden um 1530/40. Kantonsbibliothek Appenzell A. Rh. in Trogen, CM Ms. 13: 73r. Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier (chlorfrei gebleicht) Satz: Typodata GmbH, München Druck: Memminger MedienCentrum, Memmingen Bindung: Buchbinderei Klotz, Jettingen-Scheppach ISBN 978-3-486-58670-1 II-VIII-VIII TTiteleiitelei TToch.inddoch.indd IIVV 009.09.20089.09.2008 116:13:566:13:56 UhrUhr Inhalt Michael Toch Vorwort. VII Verzeichnis der Tagungsteilnehmer . IX Giacomo Todeschini Christian Perceptions of Jewish Economic Activity in the Middle Ages. 1 Hans-Georg von Mutius Taking Interest from Non-Jews – Main Problems in Traditional Jewish Law. 17 David Jacoby The Jews in Byzantium and the Eastern Mediterranean: Economic Activities from the Thirteenth to the Mid-Fifteenth Century . 25 David Abulafia The Jews of Sicily and Southern Italy: Economic Activity . 49 Reinhold C. Mueller The Status and Economic Activity of Jews in the Venetian Dominions during the Fifteenth Century . 63 Joseph Shatzmiller Church Articles: Pawns in the Hands of Jewish Moneylenders . 93 Annegret Holtmann Medieval “Pigeonholes”. The Jewish Account Books from Vesoul and Medieval Bookkeeping Practices. 103 Markus J. Wenninger Juden als Münzmeister, Zollpächter und fürstliche Finanzbeamte im mittelalterlichen Aschkenas. 121 II-VIII-VIII TTiteleiitelei TToch.inddoch.indd V 009.09.20089.09.2008 116:13:566:13:56 UhrUhr VI Inhalt Rainer Barzen „Was der Arme benötigt, bist Du verpflichtet zu geben“. Forschungsansätze zur Armenfürsorge in Aschkenas im hohen und späten Mittelalter . 139 Martha Keil Mobilität und Sittsamkeit: Jüdische Frauen im Wirtschaftsleben des spätmittelalterlichen Aschkenas . 153 Michael Toch Economic Activities of German Jews in the Middle Ages . 181 Index . 211 II-VIII-VIII TTiteleiitelei TToch.inddoch.indd VVII 009.09.20089.09.2008 116:13:576:13:57 UhrUhr Vorwort Die Wirtschaftsgeschichte der Juden leidet in ihren beiden Verankerungen, der allgemeinen Wirtschaftsgeschichte wie auch der Geschichte der Juden, bis heute an einer mehrfachen Isolierung. Die allgemeine Wirtschaftsgeschichte besitzt keinen Zugang zu den hebräischen Quellen und begnügt sich zumeist mit oberflächlichen, oft aus zweiter und dritter Hand tradierten Allgemeinplätzen. Trotz der ein stimmig beteuerten wirtschaftlichen Bedeutung der Juden liegt keine mittelalterliche oder periodenübergreifende Wirtschaftsgeschichte vor, die diesen Aspekt voll inte- grieren konnte. Der Geschichte der Juden dagegen fehlte oft das Interesse an der allgemein-historischen Relevanz. Sie betrachtete den wirtschaftsgeschichtlichen Aspekt als Ausdruck einer jüdischen Besonderheit, als Phänomen per se, ohne sich mit den Parallelen und Divergenzen zwischen Mehrheitsgesellschaft und Minder- heit aufzuhalten. Schwerwiegend ist die Tatsache, daß beide Forschungstraditionen zutiefst von der die Juden und ihre Geschichte umwogenden Polemik und Apolo- getik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts beeinflußt wurden. Darin wurde dem angenommenen Übergewicht von Juden in einigen Wirtschaftssparten eine außerordentliche Rolle eingeräumt. Der „Handels- und Wucherjude“ galt nicht nur unverbesserlichen Antisemiten als geradezu zeitlose Essenz des Judentums und des Juden. Mehr als andere historische Probleme diente die Wirtschafts- geschichte der Juden als Kärrnerin weltanschaulicher Ausrichtungen, sei es wohl- wollenden Verbesserern der Sitten der Juden, dem modernen Antisemitismus, den bürgerlichen bzw. sozialistischen jüdischen Emanzipationsbemühungen, oder der zionistischen Idee einer „Normalisierung“ jüdischen Lebens. Trotz unverkennbar- er Tendenzen zu objektiveren Sichtweisen nach 1945 hat sich in der Öffentlichkeit wie in der historischen Forschung nicht wenig von diesen Zugängen erhalten, oft einfach in unreflektierter Weiterschreibung alter Handbücher, die wiederum alten Vorurteilen entsprachen. Andererseits hat der allgemeine, in allen europäischen Regionen spürbare Auf- schwung in der Erforschung der mittelalterlichen Geschichte der Juden auch auf dem Gebiet der Wirtschaftsgeschichte seine positiven Auswirkungen gezeitigt. Von Spanien bis Osteuropa erscheinen jährlich zahlreiche Neuveröffentlichungen, darunter auch Quelleneditionen, auf deren Grundlage neue Forschungen möglich werden (siehe dazu den Beitrag von Annegret Holtmann in diesem Band). Die Erschließung der Archive, besonders in quellenreichen Ländern wie etwa Italien, bringt neue Einsichten auch zu wirtschaftsgeschichtlichen Fragenstellungen, sicht- bar in diesem Band etwa in den Beiträgen von David Jacoby und Reinhold Mueller. Neue methodische Zugänge bereichern auch die Wirtschaftsgeschichte, so etwa II-VIII-VIII TTiteleiitelei TToch.inddoch.indd VVIIII 009.09.20089.09.2008 116:13:576:13:57 UhrUhr VIII Vorwort die Geschlechtergeschichte wie in diesem Band der Beitrag von Martha Keil. Für gewisse Regionen liegt nunmehr so viel Material vor, daß zusammenfassende Darstellungen möglich sind, wie in diesem Band die Beiträge von David Abulafia und dem Herausgeber. Die Genesis des vorliegenden Bandes ist eine denkbar einfache. Im akademischen Jahr 2004/2005 war der Herausgeber Forschungsstipendiat des Historischen Kollegs in München, mit dem Forschungsthema „Die Wirtschaftgeschichte der mittel alterlichen Juden“. Im Juni 2005 traten in den Räumen des Kollegs Forscher aus Deutschland, Großbritannien, Israel, den Vereinigten Staaten, Italien und Österreich zu einem dreitägigen Kolloquium zusammen, dessen überarbeitete und mit wissenschaftlichem Apparat versehene Vorträge der Band vereinigt. Ziel war, der Bandbreite der wirtschaftlichen Tätigkeiten, also den „Wirtschaftsgeschichten“ (im Plural) nachzugehen, sowie einige zentrale Fragenkomplexe wie Geld- leihe, Buchhaltung, Armenfürsorge, Frauenarbeit anhand neuerer Forschungs- erkenntnisse auszuleuchten. Damit war die Struktur