Angewandte Kriminologie - Zur Forschungsarbeit Von Jörg-Martin Jehle Auf
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m 22. Juni 2018 fand in Göttingen das 12. Kriminalwissenschaftliche AKolloquium, am folgenden Tag das Symposium aus Anlass des Abschieds von Jörg-Martin Jehle statt. Im selben Jahr wurde Jörg-Martin Jehle nach 22 Jahren an der Georg-August-Universität Göttingen emeritiert. Dieses Ereignis fiel zusammen mit dem 50. Geburtstag der Göttinger Kriminologie, Göttinger Studien dem das 12. Kolloquium gewidmet war. Das vorliegende Werk ist aufgrund zu den Kriminalwissenschaften dieser Veranstaltungen zustande gekommen und enthält einige zusätzliche Beiträge zu Ehren von Jörg-Martin Jehle von engen Weggefährtinnen und Weggefährten, die aus verschiedenen Gründen an den Veranstaltungen nicht mitwirken konnten. Axel Dessecker, Stefan Harrendorf, Der Band versammelt Aufsätze zur Geschichte kriminologischer Forschung an Katrin Höffler (Hg.) der Universität Göttingen sowie zu den Themengebieten freiheitsentziehende Sanktionen, Täterforschung, Sanktionswirkungen, Strafrechtsreform sowie Forschung Justizbezogene historische und internationale Perspektiven. Dabei weisen alle Beiträge Bezüge Angewandte Kriminologie - zur Forschungsarbeit von Jörg-Martin Jehle auf. Justizbezogene Forschung Höffler (Hg.) Angewandte Kriminologie Angewandte Kriminologie Höffler (Hg.) - / Harrendorf / Göttinger Studien zu den Kriminalwissenschaften Bd. 36 Dessecker Studien zu den Kriminalwissenschaften Bd. 36 Göttinger ISBN: 978-3-86395-430-7 Universitätsverlag Göttingen Universitätsverlag Göttingen ISSN: 1864-2136 Axel Dessecker, Stefan Harrendorf, Katrin Höffler (Hg.) Angewandte Kriminologie – Justizbezogene Forschung Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz. erschienen als Band 36 in der Reihe „Göttinger Studien zu den Kriminalwissenschaften“ im Universitätsverlag Göttingen 2019 Axel Dessecker, Stefan Harrendorf, Katrin Höffler (Hg.) Angewandte Kriminologie – Justizbezogene Forschung 12. Kriminalwissenschaftliches Kolloquium und Symposium zu Ehren von Jörg-Martin Jehle, 22./23. Juni 2018 Göttinger Studien zu den Kriminalwissenschaften Band 36 Universitätsverlag Göttingen 2019 Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über <http://dnb.dnb.de> abrufbar. Herausgeber der Reihe Institut für Kriminalwissenschaften Juristische Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen Profs. Drs. Kai Ambos, Gunnar Duttge, Katrin Höffler, Jörg-Martin Jehle, Uwe Murmann Dieses Buch ist auch als freie Onlineversion über die Homepage des Verlags sowie über den Göttinger Universitätskatalog (GUK) bei der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (https://www.sub.uni-goettingen.de) erreichbar. Es gelten die Lizenzbestimmungen der Onlineversion. Satz und Layout: Franziska Pabst, Olivia Kühn Umschlaggestaltung: Kilian Klapp © 2019 Universitätsverlag Göttingen https://univerlag.uni-goettingen.de ISBN: 978-3-86395-430-7 DOI: https://doi.org/10.17875/gup2019-1223 eISSN: 2512-7047 Vorwort Am 22. Juni 2018 fand in Göttingen das 12. Kriminalwissenschaftliche Kolloquium, am folgenden Tag das Symposium aus Anlass des Abschieds von Jörg-Martin Jehle statt. Im selben Jahr wurde Jörg-Martin Jehle nach 22 Jahren an der Georg-August- Universität Göttingen emeritiert. Dieses Ereignis fiel zusammen mit dem 50. Ge- burtstag der Göttinger Kriminologie, dem das 12. Kolloquium gewidmet war. Der vorliegende Band ist aufgrund dieser Veranstaltungen zustande gekommen und ent- hält einige zusätzliche Beiträge zu Ehren von Jörg-Martin Jehle von engen Weggefähr- tinnen und Weggefährten, die aus verschiedenen Gründen an den Veranstaltungen nicht mitwirken konnten. Dies ist keine Festschrift. Jörg-Martin Jehle hat explizit und mehrfach den Wunsch geäußert, keine Festschrift zu bekommen. Er war aber damit einverstanden, ein Kol- loquium anlässlich seines Statusübergangs zu veranstalten. Jörg-Martin Jehle hat also gewissermaßen den Weg der „angewandten Kriminologie“ auf die „angewandte Zu- sammenarbeit in Forschungsfragen“ übertragen: Das Symposium zu seinen Ehren versammelte die Kollegen und Kolleginnen, deren Beiträge ansonsten wohl in solch einer Festschrift versammelt worden wären, um über aktuelle Forschungsfragen nachzudenken und zu diskutieren und so den aktiven Austausch zu fördern. Jörg-Martin Jehle war an der Göttinger Juristischen Fakultät nicht nur Professor und Leiter der Abteilung für Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug sowie seit der Gründung im Jahr 2006 Direktor des Instituts für Kriminalwissenschaften, sondern darüber hinaus als Dekan, Finanzdekan und langjähriges Mitglied des uni- versitären Senats unverzichtbar für die Entwicklung der Georg-August-Universität Göttingen und der Juristischen Fakultät. Seine Forschungen fanden ihren Ausgangspunkt am Tübinger Institut für Kri- minologie, wo er an der für die deutsche Kriminologie bahnbrechenden Tübinger Jungtäter-Vergleichsuntersuchung unter der Leitung von Hans Göppinger in zentraler Position mitarbeitete. Diese Untersuchung war darauf ausgerichtet, Wissen zu VI Vorwort generieren, das in der Strafrechtspraxis angewandt werden konnte. Damit war sie der Ausgangspunkt einer Forschungsorientierung, die Jörg-Martin Jehle seither mit sei- nen Forschungen zum Vollzug kriminalrechtlicher Sanktionen und der Untersu- chungshaft, zu Kriminalstatistiken und Rückfallverhalten sowie zum Vergleich von Systemen der Kriminaljustiz vor allem in Europa in mindestens drei Richtungen fortentwickelt hat. Die hier nun publizierten Beiträge gruppieren sich entsprechend diesen For- schungsfeldern: Stationäre Sanktionen (II.), Täterforschung, Sanktionswirkungen, Strafrechtsreform (III.) sowie historische und internationale Perspektiven (IV.). Zu Beginn des Bandes steht der 50. Geburtstag der Göttinger Kriminologie (I.), der Anlass war, die Forschungen aus dieser Zeit nachzuzeichnen. Hier wird die enge Verbindung der Göttinger Kriminologie zu einer einerseits auf den Menschen, an- dererseits auf die Anwendung in der Praxis ausgerichteten Forschung deutlich. Wie Jörg-Martin Jehle war auch dessen Vorgänger Heinz Schöch ursprünglich am Tübinger Institut für Kriminologie tätig. Heinz Schöch schildert die Forschungen aus seiner Göttinger Zeit (1974-1994) und davor. Eindrucksvoll wird hier deutlich, welche Weichenstellungen für die Kriminologie in dieser Zeit vorgenommen wurden. Da- ran knüpfte Jörg-Martin Jehle an. In den 22 Jahren seiner Amtszeit wurden nicht nur eine Vielzahl von Einzelforschungsvorhaben durchgeführt, sondern Formen insti- tuts- und institutionenübergreifender Forschungszusammenarbeit etabliert, so für das European Sourcebook of Crime and Criminal Justice Statistics und die Imple- mentation regelmäßiger bundesweiter Rückfalluntersuchungen, die hoffentlich bald eine gesetzliche Grundlage erhalten werden. Den Abschluss bildet hier ein Ausblick der aktuellen Göttinger Kriminologieprofessorin Katrin Höffler zu künftigen For- schungsfeldern. In dem Abschnitt über „Stationäre Sanktionen“ (II.) stehen zunächst die frei- heitsentziehenden Maßregeln im Fokus. Axel Dessecker setzt sich im Überblick mit dem Stand kriminologischer Forschung zu allen drei stationären Maßregeln ausei- nander, Franz Streng greift Fragen der Schuldfähigkeit im Zusammenhang mit der Anordnung von Maßregeln heraus. Jürgen L. Müller stellt die Frage nach Behandlung und Erfolg aus der Perspektive der Forensischen Psychiatrie, Jörg Kinzig schreibt spe- ziell über Forschungsdesiderata zur Sicherungsverwahrung. Den Abschluss bildet hier Frank Neubacher, der aktuelle Schwerpunkte der empirischen Forschung im Strafvollzug in den Blick nimmt und sich zugleich mit den Schwierigkeiten mancher Forschungsprojekte in diesem Feld beschäftigt. In dem umfangreichen Abschnitt „Täterforschung, Sanktionswirkungen und Strafrechtsreform“ (III.) versammeln sich Forschungsergebnisse, die von bestimm- ten Tätergruppen bis zu den Problemen eines neuen Straftatbestands reichen. Zu- nächst gehen Thomas Bliesener, Lars Riesner und Christoffer Glaubitz Fragen der krimi- nellen Auffälligkeit von Zuwanderern nach. Hans-Jörg Albrecht sowie Dieter Dölling analysieren grundsätzliche Fragen des Rückfalls nach der Verhängung strafrechtli- cher Sanktionen, während sich Wolfgang Heinz auf methodologische Probleme der Rückfallforschung konzentriert. Bernd-Dieter Meier formuliert Forschungsdesiderata Vorwort VII zur Wirkungsforschung im Bereich der strafrechtlichen Sanktionen. Frieder Dünkel ergänzt die Göttinger Perspektiven der Möglichkeiten universitärer Forschung in der Kriminologie durch seine Greifswalder Erfahrungen. Gunnar Duttge setzt sich dafür ein, erneut über Reformen des Sanktionenrechts nachzudenken, Uwe Murmann be- schäftigt sich mit der neuen und umstrittenen Strafbarkeit der „geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung“ (§ 217 StGB). Die „historischen und internationalen Perspektiven“ (IV.) eröffnet Kai Ambos mit einem Aufsatz zur Kriminologie in der Zeit des Nationalsozialismus. Stefan Har- rendorf greift eines der Kernthemen von Jörg-Martin Jehle auf, den internationalen Ver- gleich von Kriminaljustizsystemen, und fokussiert insbesondere auf die anspruchs- vollen methodologischen Voraussetzungen. Wie Chris Lewis ausführt, sind solche Vergleiche als empirische Forschungen auf das Vorhandensein international ver- gleichbarer Datenbestände angewiesen. Marianne Wade kritisiert die international ver- breitete Bewältigung