Economic Research

Swiss Issues Regionen Die Region Zimmerberg auf einen Blick

September 2011

Eine besondere Kombination von Standortfaktoren macht Regionales Profil die Region Zimmerberg gleichzeitig zu einer attraktiven Wohnregion und einem dynamischen Wirtschaftsstandort. Die Wirtschaftsregion Zimmerberg ist durch den Horgenberg und seine Ausläufer zweigeteilt in die Seegemeinden mit direk- Die hohen Werte des Standortqualitätsindikators können vor tem Uferanstoss und das Sihltal. Aufgrund der Siedlungsent- allem auf die im Schweizer Vergleich überdurchschnittliche wicklung rund um können und Kilchberg mitt- verkehrstechnische Erreichbarkeit und günstige Steuerbe- lerweile quasi als Stadtquartiere betrachtet werden. Bereits dingungen zurückgeführt werden. Die Branchenstruktur und jetzt sind kaum mehr bauliche Trennlinien zwischen den ande- die zunehmende Ausrichtung auf wertschöpfungsintensive ren Seegemeinden erkennbar. Die Gemeinden Hütten, Dienstleistungen resultieren für die Region in einem positi- und Schönenberg haben sich der Suburbanisierung bisher ven Chancen-Risiken-Profil und stellen ein überdurch- weitgehend entzogen und sind noch immer ländlich geprägt. schnittliches Wachstumspotential der Wertschöpfung in Mit der geographischen Nähe zur Stadt Zürich, dem Seean- Aussicht. Mit einem jährlichen durchschnittlichen Bevölke- stoss und den zahlreich vorhandenen Grün- und Waldflächen, rungswachstum von 0.8% während der letzten 10 Jahre die als Erholungsraum dienen, verfügt die Region über einen liegt die Region unter dem Schweizer Mittel und hinter den einzigartigen Mix von Standortfaktoren. Im Jahr 2010 zählte meisten umliegenden Regionen. Im regionalen Vergleich die Region Zimmerberg rund 115'000 Einwohner, was 8.4% ebenfalls tiefer ist die finanzielle Wohnattraktivität. Nur in der derjenigen des Kantons Zürich entspricht. Stadt Zürich und am lebt es sich teurer.

Unterland Winterthur-Stadt Baden Zimmerberg Furttal Winterthur-Land Agglomerationen urzach Glattal Zentren Wirtschaftsregionen Hauptverkehrsstrassen

Mutschellen Zürich-Stadt Limmattal Zürich Oberland-Ost Uster Togg enburg Wohlen Wetzikon Adliswil

Freiamt Oberland-West Affoltern Muri Linthgebiet Knonaueramt - Sursee/Seetal Wädenswil

Lorzenebene/ Ennetsee

Zug March/Höfe Zuger Berggemeinden

Einsiedeln

Luzern Glarner Mittel- und Unterland Einsiedeln 052.5 km Innerschwyz Quelle: Credit Suisse Economic Research, Geostat, DDS

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Abbildung 1 Demographische und wirtschaftliche Indikatoren

Bevölkerung Bevölkerungs- Beschäftigung 2008 Wertschöpfung 2009 Haushalts- 2010 wachstum (Vollzeitäquivalente) einkommen 2000–2010 2007 Wirtschaftsregionen Sektor I Sektor II Sektor III Anteil am Pro Beschäftig- Pro Kopf, CH-Total ten, in CHF in CHF Zimmerberg 115'301 0.9% 537 8'195 25'382 1.1% 168'531 68'664 Knonaueramt 48'096 1.5% 580 4'246 6'770 0.3% 134'098 56'869 Pfannenstiel 105'033 1.2% 572 7'686 21'076 0.9% 146'738 88'672 Zürich-Stadt 372'857 1.0% 139 29'104 273'435 10.3% 172'214 55'489 March/Höfe 66'319 1.6% 930 7'931 16'592 0.7% 139'409 86'914 Zuger Berggemeinden 19'859 1.0% 515 1'621 3'390 0.1% 126'125 61'119 Lorzenebene/Ennetsee 93'246 1.4% 743 17'835 46'204 1.9% 150'654 74'135 Linthgebiet 62'499 0.9% 1'117 9'088 12'950 0.6% 133'851 47'271 Kantone ZH 1'373'068 1.3% 8'120 133'723 536'463 21.3% 159'238 56'801 ZG 113'105 1.3% 1'258 19'456 49'594 2.1% 148'726 71'818 SZ 146'730 1.2% 2'939 17'505 33'007 1.4% 131'742 60'983 SG 478'907 0.6% 8'253 82'696 122'223 5.6% 133'343 42'800 AG 611'466 1.2% 7'167 90'274 140'784 6.7% 141'475 48'679 Schweiz 7'870'134 0.9% 114'222 1'001'183 2'395'732 100.0% 146'021 47'529

Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Economic Research

Standortqualität gibt Aufschluss über die Gründe für die Gesamteinschätzung (Abbildung 3). Schweizerische und ausländische Regionen stehen in einem zunehmenden Wettbewerb um Arbeitsplätze, Investoren und Die überdurchschnittliche Standortqualität verdankt die Region entsprechende Steueraufkommen. Die Wettbewerbsfähigkeit Zimmerberg insbesondere der im Vergleich mit anderen Re- einer Region wird dabei massgeblich von Standortattraktivitäts- gionen günstigen Steuerbelastung von natürlichen Personen, faktoren bestimmt, die für den Umzug von Personen und Un- der Verfügbarkeit von Hochqualifizierten und der deutlich über- ternehmen von Bedeutung sind. Um die Standortqualität zu durchschnittlichen verkehrstechnischen Erreichbarkeit. Dank messen und interregional zu vergleichen, hat die Credit Suisse der geographischen Nähe zur Stadt und der überdurchschnitt- einen Standortqualitätsindikator entwickelt. Dieser beruht auf lichen verkehrstechnischen Anbindung stellt die Region Zim- folgenden fünf Standortfaktoren: Steuerbelastung von natürli- merberg einen Alternativstandort zum Zentrum und einen at- chen und juristischen Personen, Ausbildungsstand der Bevöl- traktiven Wohnort dar. Dies zeigt sich auch in den Preisen für kerung, Verfügbarkeit von Hochqualifizierten und verkehrs- Wohneigentum für die Mittelklasse. Preise für Einfamilienhäu- technische Erreichbarkeit. Die gewählten Faktoren gelten als ser oder Eigentumswohnungen sind hier deutlich höher als in entscheidende Kriterien ansiedlungswilliger Unternehmen und den meisten Vergleichsregionen. Privatpersonen und erlauben, Regionen objektiv und quantitativ zu vergleichen. Abbildung 2 Standortqualitätsindikator 2011 Der Kanton Zürich befindet sich hinsichtlich der Standortquali- Synthetischer Index, CH = 0, Steuerbelastung für das Jahr 2010 tät im Vergleich mit den Schweizer Kantonen auf Rang 2.

Abbildung 2 vergleicht die Standortqualität der Region Zim- 2.5 merberg mit den umliegenden Gebieten. Werte in der Band- 2.0 breite +0.3/–0.3 können als im Schweizer Mittel liegend inter- 1.5 pretiert werden. Alle betrachteten Regionen liegen über dem Schweizer Durchschnitt, weisen untereinander jedoch deutli- 1.0 che Unterschiede auf. Die Region Zürich-Stadt profitiert von 0.5 zen-trumsbezogenen Standortvorteilen und führt daher die Rangfolge an; Lorzenebene/Ennetsee – die Zuger Talgemein- 0 SZ SG den – vermögen sich noch leicht attraktiver zu positionieren. ZG ZH

Die Region Zimmerberg gehört schweizweit, aber auch inner- Limmattal Einsiedeln Linthgebiet Zuger Zuger Ennetsee Zimmerberg March/Höfe Zürich-Stadt Pfannenstiel Knonaueramt

halb des Kantons Zürich zu den attraktivsten Regionen. Unter Lorzenebene/ den 110 Schweizer Wirtschaftsregionen erreicht Zimmerberg Berggemeinden den 8. Rang. Die Betrachtung der einzelnen Standortfaktoren Quelle: Credit Suisse Economic Research

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Abbildung 3 fürchtungen vorhanden, dass die verkehrstechnische Erreich- Standortfaktoren 2011 barkeit der Zimmerberger Seegemeinden südlich von Thalwil Synthetischer Index, CH = 0, Steuerbelastung für das Jahr 2010 dabei reduziert würde. Auch für den Individualverkehr ist die Region überdurchschnittlich gut erschlossen. Die Fertigstel- 4.5 Zimmerberg Pfannenstiel Knonaueramt lung des Üetlibergtunnels führte zu einem besseren Anschluss 4.0 Zürich-Stadt March/Höfe ZH der Region an das nationale Strassennetz und vor allem an die 3.5 3.0 Zürcher Westumfahrung. Ausserdem konnte dadurch die Ver-

2.5 Stärke kehrsbelastung im Sihltal erheblich reduziert werden. Bereits 2.0 lange schon in Planung ist die Erstellung eines Hirzel- 1.5 Strassentunnels, welcher den Raum Horgen/Wädenswil mit 1.0 dem Raum Walterswil im Kanton verbinden soll. Ein sol- 0.5 cher Tunnel würde die Anbindung der Region an Zug verbes- 0 sern. -0.5 Steuerbelastung Steuerbelastung Ausbildungs- Verfügbarkeit Verkehrs- der natürlichen der juristischen stand der von Hoch- technische Der Standortqualitätsindikator ist eine Zusammensetzung aus

Personen Personen Bevölkerung qualifizierten Erreichbarkeit Schwäche CH-Mittel rein quantitativ messbaren Komponenten. Sogenannt weiche

Quelle: Credit Suisse Economic Research Faktoren wie etwa die landschaftliche Schönheit oder die Qua- lität der öffentlichen Dienste sind kaum messbar und unterlie- gen oft Werturteilen. Für die Berechnung des Standortquali- Der Ausbildungsstand der Bevölkerung ist aufgrund der wirt- tätsindikators werden sie daher nicht berücksichtigt. Beson- schaftlichen Rahmenbedingungen für die in der Schweiz an- ders die Gemeinden mit Seeanstoss dürften über eine höhere sässigen Unternehmen ein bedeutendes Standortkriterium. wahrgenommene Attraktivität verfügen, als mit dem Standort- Aufgrund hoher Faktorkosten sind Unternehmen gezwungen, qualitätsindikator gemessen wird. Da dürfte die leichte Schat- eine hohe Wertschöpfung zu generieren. Die Produktion wert- tenhanglage nur eine vernachlässigbar kleine Minderung der schöpfungsintensiver Güter und Dienstleistungen erfordert ein Attraktivität bewirken. Die grösstmögliche Nähe zu Erholungs- hohes Qualifikationsniveau der Mitarbeiter. Entsprechend gebieten und Naturparks dürfte ebenfalls einen stark positiven wichtig sind der Ausbildungsstand der Bevölkerung und die Einfluss auf die Attraktivität der Region haben. Verfügbarkeit von hochqualifizierten Arbeitnehmern. Bei bei- den Faktoren liegt Zimmerberg im vorderen Mittelfeld der Ver- Auch die Heterogenität der Gemeinden in Zimmerberg sollte gleichsregionen und übertrifft damit das Schweizer Mittel deut- für ein abschliessendes Bild berücksichtigt werden. Die Unter- lich. Obwohl hier nicht explizit berücksichtigt, profitieren die schiede zwischen den einzelnen Gemeinden führen zu einem umliegenden Regionen bei der Verfügbarkeit von Hochqualifi- Mittelwert aus teilweise stark gestreuten Beobachtungen. Die zierten indirekt auch von der Nähe zu Zürich und den Nachbar- Steuerbelastung ist ausser in Hirzel und Hütten im Vergleich regionen. zu Zürich zwar gleichermassen tiefer, jedoch gibt es erhebliche Schwankungen zwischen den Gemeinden bei der Verfügbar- Unmittelbare Auswirkungen auf die Attraktivität der Region als keit von Hochqualifizierten und bei der verkehrstechnischen Wohn- und Wirtschaftsstandort hat die verkehrstechnische Erreichbarkeit. Kilchberg und Rüschlikon schneiden beispiels- Erreichbarkeit. Die Entflechtung von Wohn- und Arbeitsort, die weise bei beiden Indikatoren deutlich besser ab als Hütten zunehmende geographische Aufspaltung von Produktionspro- oder Schönenberg. zessen sowie die Ausrichtung auf globale Märkte haben die Mobilitätsbedürfnisse von Privaten und Unternehmen stark Bevölkerungsdynamik ausgeweitet. Ein Vergleich der Pendlerzahlen für einzelne Re- gionen unterstreicht die Bedeutung einer guten Verkehrsinfra- Mit 115'301 Einwohnern – rund 1.5% der gesamten Schwei- struktur und ihrer kontinuierlichen Erweiterung für die Attrakti- zer Bevölkerung – liegt die Region Zimmerberg hinsichtlich der vität und Entwicklung einer Region. Mit über 28'000 Weg- Bevölkerungsgrösse im Vergleich mit den 110 Wirtschaftsre- pendlern verzeichnet Zimmerberg den dritthöchsten Abfluss gionen der Schweiz im Jahr 2009 auf Rang 14. In den letzten unter den Vergleichsregionen. Der Zustrom bleibt mit knapp Jahren verzeichnete die Region im Schweizer Vergleich ein 12'000 Pendlern vergleichweise niedrig, was der Region in leicht unterdurchschnittliches Bevölkerungswachstum (Abbil- absoluten Zahlen den tiefsten Pendlersaldo aller Vergleichsre- dung 4). Zwischen 2000 und 2010 hat die ständige Wohnbe- gionen einbringt. Zimmerberg ist daher mehr als eine Wohn- völkerung um 9% zugenommen, was einer mittleren jährlichen denn als eine Arbeitsregion zu betrachten. Die gute Erschlies- Wachstumsrate von knapp 0.9% entspricht. Im Vergleich mit sung insbesondere der Seegemeinden im Schienenverkehr den umliegenden Regionen weist Zimmerberg damit eine un- ermöglicht Pendlern, die umliegenden Zentren Zug und Zürich terdurchschnittliche Dynamik auf. Auf Stufe der Gemeinden schnell und bequem zu erreichen. Die Fertigstellung des ers- zeigt sich, dass in der betrachteten Zeitperiode insbesondere ten Teilstücks des Zimmerberg-Basistunnels ermöglichte leicht und Rüschlikon mit Wachstumsraten von 1.7% kürzere Pendelzeiten und einen Ausbau der S-Bahn-Strecke bzw. 1.0% stärker gewachsen sind. Das Schlusslicht beim zwischen Horgen und Zürich HB. In Planung (jedoch momen- Wachstum stellt mit durchschnittlich 0.4% pro Jahr Hütten tan zurückgestellt) ist auch das zweite Teilstück des Basistun- dar. nels, welches eine Verlängerung des ersten Teils darstellt. Da Thalwil dabei unterirdisch umfahren würde, sind gewisse Be-

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Abbildung 4 Rate von 25% ist das Wachstum der Kohorte der 25- bis 29- Bevölkerungsdynamik 2000–2010 Jährigen in der Region Zimmerberg auch 75% höher als im Bevölkerung: Index 2000 = 100; Schweizer Durchschnitt. Konkret bedeutet dies, dass der Be- Migrationssaldo in Anzahl Personen (rechte Skala) stand an Personen, die 2005 zwischen 25- und 29-jährig und – 5 Jahre später – im Jahr 2010 dementsprechend zwischen

125 1'500 30 und 34 Jahre alt sind, um rund einen Viertel gewachsen Migrationssaldo Zimmerberg Zimmerberg Pfannenstiel Knonaueramt ist. Da das Wachstum bei den 0- bis 9-Jährigen zwar ver- 120 Lorzenebene/Ennetsee Limmattal 1'200 Zürich-Stadt March/Höfe gleichweise hoch, bei den 25- bis 39-Jährigen im nationalen ZH CH Vergleich jedoch noch höher ausgefallen ist, kann man davon 115 900 ausgehen, dass sich der Zuwachs nicht nur aus Familien zu- sammensetzt, sondern auch aus einer grossen Zahl an kinder- 110 600 losen Personen in diesem Alter. Auffällig ist auch der unter- durchschnittliche Zuwachs der 15- bis 24-Jährigen. 105 300 Abbildung 5 100 0 Kohortenwachstum Zimmerberg 2005–2010 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Wachstum der 5-Jahres-Kohorten von 2005 in Prozent

Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Economic Research 35% Zimmerberg ZH CH 30% Die Bevölkerungsentwicklung in Industriegesellschaften ist von 25% sinkenden Geburtenraten und steigender Lebenserwartung 20% gekennzeichnet. Entsprechend wird die nationale und interna- 15% tionale Migration zur Haupttriebfeder der Bevölkerungsent- 10% wicklung. Dies gilt auch für Zimmerberg. Die Region weist 5% über den gesamten Betrachtungszeitraum einen positiven 0% Migrationssaldo auf, mit markanten Zunahmen zwischen -5% 2000–2002 und ab 2007. Zwischen 1999 und 2009 gingen -10% durchschnittlich 66% des Bevölkerungswachstums auf die -15% Migration zurück. Ein positiver Migrationssaldo kann auf unter- 00-04 05-09 10-14 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 70-74 schiedliche Faktoren zurückgeführt werden. Eine günstige Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Economic Research Standortqualität ist jedoch Grundvoraussetzung für den Zuzug in- oder ausländischer Personen. Aber auch die zunehmende Wohnraumknappheit und die dadurch steigenden Immobilien- Ein Blick auf den Immobilienmarkt verdeutlicht die Attraktivität preise begünstigen die Abwanderung der Bevölkerung aus den der Region Zimmerberg als Wohnregion. Abbildung 6 veran- Zentren in vorgelagerte Regionen und treiben so die nationale schaulicht die Entwicklung der Anzahl Baugesuche und Migration voran. Die Region Zimmerberg profitiert somit nicht -bewilligungen für Ein- und Mehrfamilienhäuser. Seit Ende der nur direkt von der geographischen Nähe zu den umliegenden 90er Jahre verzeichnet die Region Zimmerberg einen leicht Zentren durch eine höhere Standortqualität, sondern indirekt positiven Trend. Für die gleiche Zeit lässt sich ein deutlich auch von einem positiven Bevölkerungszustrom. Der signifi- negativer Trend bei der Nachfrage nach Wohneigentum aus- kante Anstieg des Migrationssaldos kann ebenfalls unter- machen. Die Nachfrage nach Mehrfamilienhäusern unterlag schiedliche Ursachen haben. Auf internationaler Ebene dürfte immer wieder Schwankungen. Mitte der 90er Jahren nahm die die 2006 im Rahmen der bilateralen Abkommen in Kraft ge- Zahl der Gesuche stark ab. In den Perioden 2002–2004 und setzte Erweiterung des Freizügigkeitsabkommens der wich- 2008–2009 gab es hingegen eine deutlich verstärkte Nach- tigste Treiber gewesen sein. frage. Zwischen 2008 und 2009 erreichten die Gesuche für Mehrfamilienhäuser Rekordwerte von über 1'400. Zwischen Zusätzliche Informationen über die Bevölkerungsdynamik lie- 2009 und 2010 nahm die Zahl der Gesuche stark ab, stabili- fert die Zerlegung in Altersklassen (Abbildung 5). Die Betrach- sierte sich seit dann jedoch. Die Nachfrageentwicklung bei tung des Wachstums einzelner Kohorten erlaubt Rückschlüsse Einfamilienhäusern hingegen ist seit Ende der 90er Jahre auf die relative Attraktivität einer Region für Personen in unter- mehr oder weniger konstant rückläufig. Gemäss den neusten schiedlichen Lebensphasen. Eine Kohorte umfasst dabei Ein- Zahlen lassen sich insbesondere in den Gemeinden Kilchberg wohner gleichen Jahrgangs. Veränderungen von Kohorten und Rüschlikon deutlich steigende Trends bei der Bautätigkeit basieren daher nur auf den Komponenten Migration und von Mehrfamilienhäusern beobachten, was nur bedingt die Sterblichkeit. In der Region Zimmerberg ist insbesondere das aktuelle Bevölkerungsentwicklung in diesen Gemeinden wider- überdurchschnittlich starke Wachstum bei den 25- bis 39- spiegelt. Jährigen in Kombination mit einem kantonal überdurchschnitt- lichen Wachstum der 0- bis 9-Jährigen auffällig. Dies deutet Die Attraktivität der Region Zimmerberg als Wohngebiet darauf hin, dass in Zimmerberg in den letzten fünf Jahren im schlägt sich schliesslich auch in den Preisen nieder. Zwischen zürcherischen, aber auch im gesamtschweizerischen Vergleich 2006 und 2011 sind die Preise für Wohneigentum um durch- überdurchschnittlich viele Familien zugewandert sind. Mit einer schnittlich 37% gestiegen. Der Preisanstieg durchschnittlicher Objekte ist dabei im Vergleich zu gehobenen Objekten deutlich

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ausgeprägter (42% vs. 32%), was darauf hindeutet, dass die Branchenstruktur und wirtschaftliche Entwicklung Nachfrage nach Wohneigentum in der Region Zimmerberg stärker vom Mittelstand getrieben wird. Die Branchenstruktur ist von zentraler Bedeutung für die wirt- schaftliche Leistungsfähigkeit einer Region. Ihre Zusammen- Abbildung 6 setzung kann somit zur Einschätzung des Wertschöpfungspo- Baubewilligungen und -gesuche Zimmerberg tentials herangezogen werden. Auf sektoraler Ebene weist die Gleitende Summe über 12 Monate 1995–2011 Region Zimmerberg, ähnlich wie der Kanton Zürich, im Ver- gleich zur gesamten Schweiz eine überdurchschnittlich hohe 1'600 Gesuche EFH Konzentration der Beschäftigung im Dienstleistungssektor auf. 1'400 Bewilligungen EFH Gesuche MFH 74% der Beschäftigten arbeiten im Tertiärsektor, im Vergleich 1'200 Bewilligungen MFH zu 68% gesamtschweizerisch. Mit einem Beschäftigungsanteil 1'000 von 24% spielt aber auch der Industriesektor für die Region 800 Zimmerberg eine bedeutende Rolle.

600 Abbildung 8 veranschaulicht – anhand der Beschäftigung – die 400 Bedeutung einzelner Branchen innerhalb der Region. Mit ei- 200 nem Beschäftigungsanteil von 7% nimmt der Grosshandel 0 nicht nur im direkten Vergleich zum kantonalen oder gesamt- 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 schweizerischen Mittel eine überdurchschnittliche Stellung ein, sondern ist auch innerhalb der Region von entscheidender

Quelle: Schweizer Baublatt, Credit Suisse Economic Research Bedeutung. Überdurchschnittlich ausgeprägt sind auch die Versicherungsbranche und die Nahrungsmittelindustrie. Der Die Standortqualität und die Struktur der Bevölkerung sind Anteil der Versicherungsbranche an der Gesamtbeschäfti- bedeutsame Faktoren für das Wachstum der Haushaltsein- gungszahl ist der zweithöchste in der Schweiz. Nur in Winter- kommen einer Region. Dabei bildet ein ausgeprägter Bestand thur-Stadt ist dieser Anteil höher. Auch der Detailhandel und an beruflich aktiven Personen bzw. ein hohes Wachstum der das Ausbaugewerbe sind für die Region zentrale Arbeitgeber. betreffenden Altersklassen die Grundlage für eine günstige

Einkommensentwicklung. Die Altersklassen zwischen 25 und Abbildung 8

45 Jahren realisieren in der Regel die höchsten Einkommens- Branchenstruktur Zimmerberg 2008 zuwächse im Lebenszyklus und leisten daher einen hohen Wichtigste 12 Branchen gemäss Beschäftigungsanteil, nur 2. und 3. Sektor

Beitrag zum Einkommenswachstum. Die aktuellsten Daten für Grosshandel Haushaltseinkommen beziehen sich auf das Jahr 2007 (Abbil- Versicherungen dung 7). Detailhandel Ausbaugewerbe Abbildung 7 Unterrichtswesen Wachstum des Haushaltseinkommens 2007–2012 Gesundheitswesen Heime Durchschnittliches jährliches Wachstum in Prozent, reale Werte Banken Nahrungsmittelindustrie 3.0% ZH CH Gastronomie Zimmerberg Unternehmensberatung/Hauptsitze ZH 2.5% CH Facility Management

2.0% 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8%

Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Economic Research 1.5%

1.0% Die Branchenstruktur einer Region liefert ein detailliertes, je- doch statisches Bild der Wirtschaft. Für die Beurteilung der 0.5% wirtschaftlichen Dynamik einer Region sollte das Augenmerk zusätzlich auf Verschiebungen und Anpassungen in der Bran- March/Höfe Zürich-Stadt Zimmerberg Berggemeinden Zuger Limmattal Lorzenebene/Ennetsee Oberland-West Glattal Knonaueramt 0.0% Pfannenstiel chenstruktur gelegt werden. In der Region stieg die Anzahl der

Quelle: Credit Suisse Economic Research Beschäftigten im sekundären und tertiären Sektor zwischen 1995 und 2008 um 5.7% auf rund 33'600 Beschäftigte, Unsere Prognose des Haushaltseinkommens bis 2012 zeigt deutlich unter dem kantonalen und nationalen Beschäfti- für die Region Zimmerberg eine positive Dynamik. Dank der gungswachstum von 11.5% bzw. 10.3%. überdurchschnittlichen Vertretung einzelner wirtschaftlich dy- Eine weitere Betrachtung zeigt, dass das Beschäftigungs- namischer Altersklassen weist die Region im Vergleich zum wachstum je nach Branche sehr unterschiedlich ausfällt. Die Schweizer Mittel sowohl ein höheres Einkommensniveau als Schweizer Branchenlandschaft war in den letzten Jahrzehnten auch höhere Wachstumsaussichten auf. Im Vergleich zum einem starken Strukturwandel unterworfen. Der Wandel zur kantonalen Wert und den umliegenden Regionen schneidet die Dienstleistungsgesellschaft hat die Bedeutung von Industrie Region Zimmerberg jedoch eher unterdurchschnittlich ab.

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und Gewerbe geschmälert – zumindest im Hinblick auf die das regionale Chancen-Risiken-Profil. Darüber hinaus finden Beschäftigungsanteile. Auch in der Region Zimmerberg ist sich in der Region Zimmerberg nur wenige bedeutende Bran- tendenziell ein Wechsel von traditionellen hin zu wertschöp- chen mit ungünstiger Bewertung. Einzig das Gast- und das fungsintensiven Branchen und vor allem vom zweiten in den Ausbaugewerbe sowie das Facility Management gehören in dritten Sektor erkennbar (Abbildung 9). Besonders ausgeprägt diese Gruppe. war das Beschäftigungswachstum im Bereich der Finanz- dienstleistungen. Zusammen mit administrativen und sozialen Abbildung 10 Diensten war der Finanzdienstleistungssektor hauptverantwort- Chancen-Risiken-Profil der Branchen 2011 lich für das Beschäftigungswachstum. In einigen anderen Region Zimmerberg, 12 wichtigste Branchen nach Beschäftigungsanteil Branchen (z.B. Unternehmensdienstleistungen) war das Unternehmensbe-

hoch ratung/Hauptsitze Wachstum jedoch unterdurchschnittlich ausgeprägt. Gesundheitswesen Banken

Abbildung 9 Nahrungsmittel Strukturwandel Zimmerberg 1995–2008 Grosshandel Versicherungen Beitrag zum Beschäftigungswachstum in Prozent, nach Branchengruppen

Heime

Finanzdienstleistungen Detailhandel

Branchenbewertung Ausbaugewerbe Adminsitrative und soziale Dienste Unterrichtswesen Facility Dienstleistungen Information, Kommunikation, IT Management Bau und Industrie Unternehmensdienstleistungen Gastronomie Öffentlicher Sektor Verkehr, Transport, Post

niedrig -2% -1% 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% Energieversorgung Beschäftigung: Abweichung vom Landesdurchschnitt Baugewerbe Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Economic Research Unterhaltung und Gastgewerbe Handel und Verkauf Zimmerberg Traditionelle Industrie Das Wachstum einer Region drückt sich einerseits in der Ent- ZH Spitzenindustrie CH wicklung des Einkommens, andererseits in der Dynamik von Beschäftigung, Produktion und Wertschöpfung aus. Die Ge- -6% -3% 0% 3% 6% 9% genüberstellung der quantitativen Branchenbewertung und

Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Economic Research unseres Standortqualitätsindikators erlaubt eine umfassende Beurteilung des kurz- und mittelfristigen Wachstumspotentials Der Strukturwandel in der Schweiz kann jedoch nicht alleine von Produktion und Wertschöpfung in den einzelnen Wirt- auf Tertiarisierung reduziert werden. Trotz globaler Konkurrenz schaftsregionen (Abbildung 11). und anhaltender Verlagerungstendenzen zeigt sich, dass eine erfolgreiche Positionierung in der Industrie möglich ist, dies Abbildung 11 jedoch je länger, je mehr nur in wertschöpfungsintensiven, Wachstumspotential der Wertschöpfung technologieorientierten Bereichen, die dank qualitativ hochste- Synthetische Indikatoren, CH = 0, gestrichelte Linien: CH-Mittel henden Produkten eine starke Marktstellung aufweisen und 2.0 CH-Mittel III Limmattal Lorzenebene I weniger unter dem Druck von Tieflohnländern stehen. Im Be- Ennetsee reich der Spitzenindustrie verzeichnet die Region Zimmerberg jedoch einen Beschäftigungsrückgang, der deutlich höher ZH Zürich-Stadt 1.0 Oberland-West ausfällt als im Kanton Zürich. Signifikant abgenommen hat die Pfannenstiel March/Höfe Glattal Beschäftigung auch im Bereich traditionelle Industrie sowie Zimmerberg Handel und Verkauf. Linthgebiet 0.0 Knonaueramt

Abbildung 10 stellt die wichtigsten Branchen der Region Zim- CH-Mittel Branchenbewertung Zuger Berggemeinden merberg anhand ihres Chancen-Risiken-Profils und der Ab- IV II weichung ihres Beschäftigungsanteils vom Landesdurchschnitt -1.0 dar. Je weiter rechts sich eine Branche in der Grafik befindet, -0.5 0.0 0.5 1.0 1.5 2.0 2.5 3.0 Standortqualität desto stärker ist sie in der betreffenden Region vertreten. Je höher eine Branche in der Vertikalen liegt, desto günstiger ist Quelle: Credit Suisse Economic Research ihre Chancen-Risiken-Bewertung. Die Grösse der Kugeln zeigt den Beschäftigungsanteil der Branche in der Region an. Für In Quadrant I der Abbildung befinden sich diejenigen Regio- die Region Zimmerberg ergibt sich ein insgesamt vorteilhaftes nen, welche über ein stärkeres mittel- und langfristiges Bild. Durchschnittlich weisen die Branchen nicht nur eine hohe Wachstumspotential als der Landesdurchschnitt verfügen. Bewertung, sondern gleichzeitig auch einen etwas grösseren Regionen in Quadrant II weisen zwar ein langfristig intaktes Beschäftigungsanteil als das Schweizer Mittel auf. Besonders Potential auf, müssen aber in der mittleren Frist mit Restruktu- deutlich zeigt sich dies bei Versicherungen, dem Grosshandel rierungen rechnen. In Quadrant III wird aufgrund der vorteilhaf- und der Nahrungsmittelindustrie. Mit einer günstigen Chan- ten Branchenlandschaft mittelfristig ein erfreulicher Wirt- cen-Risiken-Bewertung und einem Beschäftigungsanteil von schaftsgang erwartet; die langfristigen Wachstumsaussichten rund 7% wirkt vor allem die Versicherungsbranche positiv auf sind allerdings aufgrund der geringen Standortqualität als un-

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terdurchschnittlich einzuschätzen. Für Regionen im vierten und ein Vermögen von 300'000 CHF angenommen. Die Fa- Quadranten ist eine unterdurchschnittliche wirtschaftliche Dy- milie wohnt in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus, wel- namik sowohl in der kurzen als auch in der langen Frist zu ches zu 80% fremdfinanziert ist. Gependelt wird mit dem Auto. erwarten. In Adliswil beträgt unter diesen Umständen das frei verfügbare Einkommen der Familie 42'900 CHF, im benachbarten Kilch- Aufgrund der Kombination von hoher Standortqualität und der berg gerade noch 16'200 CHF. Durch einen Umzug von überdurchschnittlichen Branchenbewertung rechnen wir für die Kilchberg nach Adliswil würde die Familie pro Jahr 26'700 Region Zimmerberg langfristig mit einem hohen Wertschöp- CHF einsparen. Noch attraktiver wäre ein Umzug in die güns- fungswachstum. Das künftige Chancen-Risiken-Profil hängt tigste Zimmerberger Gemeinde Hütten. Dort verfügt die be- entscheidend von der Entwicklung der einzelnen Branchen ab. trachtete Familie inklusive Einbezug der höheren Pendelkosten Ausgehend von der aktuellen soliden Bewertung kann mit über ein frei verfügbares Einkommen von 54'100 CHF. Ein einer günstigen Entwicklung der Region gerechnet werden, da Umzug aus der Stadt Zürich in die Zimmerberger Gemeinden in den letzten Jahren wertschöpfungsintensive Branchen im lohnt sich finanziell in den meisten Fällen. Der Wegzug nach schweizweiten Vergleich überdurchschnittlich stark gewachsen Thalwil oder nach Horgen würde sich dank Kosteneinsparun- sind. gen in der Höhe von knapp 13'000 bzw. 19'200 CHF deutlich

Im Vergleich zu den umliegenden Regionen ist die Dynamik auszahlen. des Zimmerbergs jedoch nur durchschnittlich. Fünf Vergleichs- Nimmt man als Referenzhaushalt einen Single (75'000 CHF regionen sind sowohl branchen- als auch standorttechnisch Einkommen, 60-m2-Mietwohnung, pendeln mit ÖV) oder ein besser aufgestellt. Gerade im Vergleich mit unmittelbar zur kinderloses Ehepaar (250'000 CHF Einkommen, Einfamilien- Stadt Zürich angrenzenden Regionen fällt Zimmerberg leicht haus hoher Standard, pendeln mit Auto), finden sich qualitativ zurück. ähnliche Unterschiede wie bei der oben verwendeten Refe- renzfamilie. Die Unterschiede zwischen Gemeinden sind bei Fokus: Was den Haushalten unter dem Strich bleibt einem solchen Singlehaushalt tendenziell weniger stark aus- geprägt als bei der Familie, beim Referenzehepaar hingegen Das frei verfügbare Einkommen stellt das zentrale Kriterium eher stärker. So hat der Single in Kilchberg ein frei verfügba- der finanziellen Wohnattraktivität dar. Es bezeichnet denjeni- res Einkommen von 32'000 CHF, das Ehepaar jedoch nur von gen Betrag, welcher einem Haushalt nach Abzug sämtlicher 8'400 CHF. In der relativ günstigen Gemeinde Hirzel ändert Zwangsabgaben sowie Fix- und Pendelkosten vom Bruttoein- sich das verfügbare Einkommen des Singles mit 33'800 CHF kommen zur Verfügung steht. Der RDI-Indikator (Regional kaum, das des Ehepaars mit 63'200 CHF jedoch beträchtlich. Disposable Income) zeigt die finanzielle Wohnattraktivität der Gemeinden für einen breiten Schweizer Mittelstand und eine Es darf bei dieser Analyse jedoch nicht vergessen werden, Vielzahl von Wohntypen in standardisierter Form an (Abbildung dass die Wohnortswahl nicht alleine von finanziellen Faktoren 12). In der Darstellung weisen rot markierte Gemeinden eine abhängt. So hat zum Beispiel ein günstigerer Wohnsitz nicht unterdurchschnittliche finanzielle Wohnattraktivität auf, blau selten einen längeren Pendelweg zur Folge. Ob der finanzielle 1 markierte eine überdurchschnittliche. Vorteil die zusätzliche Pendelzeit aufwiegt, hängt von der per-

sönlichen Einschätzung aller relevanten Faktoren ab. Ein Blick auf die Karte offenbart, dass in den meisten Ge- meinden der Region das Leben teurer ist als im Schweizer

Durchschnitt. Am teuersten lebt es sich in der Stadt Zürich Abbildung 12 sowie in den Gemeinden am Pfannenstiel. Obwohl auch alle Frei verfügbares Einkommen (RDI-Indikator) 2011 Gemeinden der Region Zimmerberg eine unterdurchschnittli- Synthetischer Indikator, CH = 0; inkl. Pendelkosten ins nächste Zentrum che finanzielle Wohnattraktivität aufweisen, sind sie im Schnitt -2.7 bis -2.2 dennoch finanziell attraktiver als die Stadt Zürich oder die Ge- -2.1 bis -1.3 meinden auf der gegenüberliegenden Seeseite. Ausgenom- -1.2 bis -0.7 Zürich -0.6 bis -0.4 men davon ist aber explizit Kilchberg, welche die fünftteuerste -0.3 bis 0.0 Gemeinde der Deutschschweiz ist. Von allen Gemeinden in 0.1 bis 0.5 0.6 bis 1.7 der Vergleichsregion belegt sie Platz zwei. Innerhalb der Re- Hauptverkehrsstrassen gion Zimmerberg lebt es sich in den Gemeinden Hütten und in Thalwil Zimmerberg Hirzel am günstigsten. Generell gilt: Die Region Zimmerberg Horgen ist zwar attraktiv, was die Steuerbelastung und die Pendlerkos- ten in das nächste Zentrum angeht, dafür schlagen die Wohn- kosten klar negativ zu Buche. Zug

Folgende Beispiele sollen den Sachverhalt veranschaulichen. 0105km Dabei wird eine 4-köpfige Familie als Referenzhaushalt heran- gezogen. Es wird ein Erwerbseinkommen von 150'000 CHF Quelle: Credit Suisse Economic Research, Geostat, DDS

1 Weitere Informationen: Credit Suisse Economic Research (Mai 2011): Swiss Issues Regionen: "Wohnen und Pendeln: Wo lebt sich's am günstigsten?"

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