Räumliches Entwicklungskonzept „REK Turgi“
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Zukunft Turgi? Bewahren - Entwickeln - Gestalten Räumliches Entwicklungskonzept „REK Turgi“ Grundlage für die Revision Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland Untersiggenthal T U R G I Untersiggenthal T U R G I Gebenstorf 10. September 2015 arcoplan Ennetbaden Auftraggeber Gemeinderat Turgi Vom Gemeinderat Turgi an seiner Sitzung vom 7. September 2015 genehmigt. Planungskommission Schoop Adrian, Gemeinderat Turgi, Vorsitz Schutzbach Sven, Baudienste Turgi, Protokoll Bruns Frank, Bebié-Weg Cotti Mathias, Jurastrasse Egloff Marcel, Landstrasse Hänny Urs, Grubstrasse Killer Franz, Neumättlistrasse Speck Markus, Kirchweg Vettori Lucia, Kronenstrasse Vizzaro Vito, Spinnereistrasse Wenger Theo, Langhausstrasse Auftragnehmer arcoplan Lüscher Pfister Keller Zantop Costamagna Limmatauweg 9 5408 Ennetbaden Paul Keller, Siedlungsplaner HTL / NDS GIS Raumplaner FSU Reg. A Sabina Dürrenberger, dipl. geogr. MNF Photo-Nachweise Luftaufnahmen Franz Killer, Mitglied Planungskommission, Turgi Photos Lucia Vettori, Mitglied Planungskommission, Turgi Photos Paul Keller, Projektleiter arcoplan Ennetbaden Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 1 2 Grobanalyse 3 2.1 Allgemeiner Beschrieb 3 2.2 Siedlungsentwicklung 4 2.3 Statistische Kenndaten 6 3 Quartieranalyse 10 3.1 Einteilung Quartiere 10 3.2 Qualitäten, Defizite und Handlungsbedarf je Quartier 11 4 Zielvorstellungen und Massnahmen 16 4.1 Hauptziele mit Erläuterungen 16 4.2 Rahmenbedingungen / Vorgehen zur Erweiterung des Siedlungsgebietes Weichlen 19 4.3 Räumliches Entwicklungskonzept 20 4.3.1 Konzeptplan Siedlung und Landschaft 20 4.3.2 Konzeptplan Verkehr und Immissionen 21 Seite 1 1 Ausgangslage Die letzte Gesamtrevision der Allgemeinen Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland der Ge- meinde Turgi wurde am 24. Juni 1995 von der Gemeindeversammlung beschlossen und am 12. November 1996 vom Grossen Rat genehmigt. Die Basis für die heute noch gültige Nut- zungsplanung bildete das Leitbild 2000. Dieses wurde in den Jahren 2003, 2006 und 2011 durch den Gemeinderat überarbeitet. Aus dem aktuellen Leitbild 2011 ergaben sich die Hand- lungsschwerpunkte für die Jahre 2011 bis 2013. Einer von 13 Handlungsschwerpunkten bildet die Revision der Bau- und Nutzungsordnung mit Zonenplan. Als Basis für diese Revision der Bau- und Nutzungsordnung mit Zonenplan wurden in einem ersten Schritt die aktuellen Ziele und Bedürfnisse der Gemeinde erarbeitet. Unter dem Titel „Bewahren, Entwickeln, Gestalten“ fand am 28. Februar 2015 ein Zukunftsworkshop statt. Rund 70 interessierte Personen diskutierten im Bauernhaus an der Limmat über die zukünftige Ent- wicklung von Turgi. Im Rahmen des Workshops wurden wichtige Fragen mit der Bevölkerung diskutiert: Wie und wohin soll sich Turgi entwickeln? Was gilt es zu bewahren? Wie möchte sich Turgi in der Region positionieren? Im Zukunftsworkshop bestand die Absicht darin, möglichst viele Aspekte, Qualitätskriterien und Vorstellungen zu sammeln, um diese in die angestrebte räumliche Entwicklung einbeziehen zu können. Die Voten aus dem Zukunftsworkshop sind im Protokoll vom 3. März 2015 zusammen- gefasst. Sie flossen in die Überlegungen dieses räumlichen Entwicklungskonzeptes „REK Turgi“ ein. Die Inhalte aus dem „REK Turgi“ sollen anschliessend soweit wie möglich in die neuen Planungsinstrumente integriert werden. REK Turgi / Stand 10. September 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 2 Beispiel der gesammelten Voten im Zukunftsworkshop vom 28. Februar 2015 Im „REK Turgi“ wurden in einer ersten Planungsphase und in Zusammenarbeit mit der vom Gemeinderat eingesetzten Planungskommission anhand einer Grobanalyse die wesentlichen Merkmale und die Standortqualitäten ermittelt, die bedeutendsten statistischen Eckdaten dargestellt und die Bauzonenreserven analysiert. die Voten aus dem Zukunftsworkshop gesichtet und in die Überlegungen der angestrebten räumlichen Entwicklung mit einbezogen. die Zielvorstellungen anhand von sechs Hauptzielen formuliert und die beabsichtigte räum- liche Entwicklung aufgezeigt. Gestützt darauf werden die raum- und verkehrsplanerischen Massnahmen definiert. Im Rahmen der Diskussion der Ziele und Massnahmen galt es, die zwischenzeitlich stark ver- änderten übergeordneten bau- und planungsrechtlichen Grundlagen zu berücksichtigen. Diese Vorgaben hat die kantonale Abteilung Raumentwicklung in den Grundlagen und Hinweisen zur Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland vom 17. Juli 2014 zusammengestellt. Das „REK Turgi“ ist ein spezifisch auf die raumrelevante Entwicklung der Gemeinde ausgerich- tetes Konzept. Es erfasst die Probleme und Qualitäten, um die Themenschwerpunkte der kom- munalen Raumentwicklung in Zusammenhang mit der Revision der Nutzungsplanung behan- deln zu können. Die Ergebnisse daraus fliessen später in die periodisch nachgeführten Leitbil- der des Gemeinderates zurück, welche alle Bereiche der "Gemeindepolitik" umfassen. REK Turgi / Stand 10. September 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 3 2 Grobanalyse 2.1 Allgemeiner Beschrieb Landschaftlich liegt Turgi zwischen dem Nordabhang des zum Tafeljura gehörenden Gebenst- orfer Horn und dem Südufer der Limmat. Entlang der Limmat erstreckt sich das Gemeinde- gebiet auf 2.8 Kilometern Länge von der Badener Grenze im Südosten bis zur Gebenstorfer Grenze im Nordwesten. Südlich bildet der bewaldete Hügelzug vom Gebenstorfer Horn bis zum Chörnlisberg die naturräumliche Begrenzung. Im Westen sind die Siedlungsgebiete von Turgi und Gebenstorf auf einer Länge von 0.6 Kilometer zusammengewachsen. Als prägendes topo- grafisches Element teilt die markante Geländekante, die von Nordwesten nach Südosten ver- läuft, das eigentliche Dorf sowie die Ortsteile Geelig und Wil. Das Dorfzentrum liegt auf der rund dreissig Meter tieferen Ebene auf einer Halbinsel, die zu zwei Dritteln von der Flussschlaufe der Limmat umflossen wird. Vom tiefsten Punkt auf 333 Metern an der Limmat bis zum höchsten Punkt auf 555 Metern am Chörnlisberg beträgt die Höhendifferenz 222 Meter. Untersiggenthal Obersiggenthal Gebenstorf Horn Baden Chörnlisberg Orthophoto 2014, Quelle AGIS-Daten Zusätzlich zur Geländekante wird das Siedlungsgebiet durch die in West-Ost-Richtung verlau- fende Bahnlinie geteilt. Insbesondere im Bereich des Bahnhofes besteht eine starke Trennwir- kung zwischen dem Dorfzentrum und dem südlich der Geleise gelegenen Gebiet Weichlen. Westlich und östlich des Zentrums laufen Geländekante, Limmatufer und Bahnlinie auf engem Raum zusammen, so dass die tieferliegenden Gebiete räumlich gefasst werden. REK Turgi / Stand 10. September 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 4 Das Gemeindegebiet umfasst insgesamt 155 ha, davon sind 66 ha Bauzonen. Die weiteren Flächen beinhalten 51 ha Wald, 18 ha Kulturland (inkl. Naturschutzzonen), 9 ha Gewässer und 11 ha übriges Gebiet (v.a. Verkehrsflächen). Auf der höhergelegenen Ebene verläuft die Landstrasse K117. Sie weist westlich der Wilden- stichstrasse eine Verkehrsbelastung von 7‘026 Fahrzeugen pro Tag auf (DTV2013, durch- schnittlicher täglicher Verkehr, Zählstelle bei Gemeindegrenze Gebenstorf). Der Abschnitt der K117 östlich der Wildenstichstrasse ist mit 11‘629 Fahrzeugen pro Tag (DTV2013) belastet bei einem Lastwagenanteil von 6.9 % (Zählstelle bei Gemeindegrenze Baden). Auf der unteren Ebene bildet die Vogelsangstrasse K438 mit 9‘143 Fahrzeugen pro Tag (DTV2014) die Verbin- dungsachse von Untersiggenthal Richtung Gebenstorf und Brugg. Die Wildenstichstrasse K 439 verbindet die oberen und die unteren Ortsteile von Turgi. Sie ist mit 5‘093 Fahrzeugen pro Tag belastet (DTV2009). 2.2 Siedlungsentwicklung Die Michaeliskarte von 1840 zeigt die im Flussknie der Limmat Ende der 1820er Jahre erbauten Fabrikgebäude der Baum- wollspinnerei sowie die entstehende Arbei- tersiedlung. Der Weiler Unter Wyl liegt fernab an der Ortsverbindung Baden-Brugg, ist aber bereits über einen Verkehrsweg (heutige Gehlingstrasse) ans Dorfzentrum angebunden. Die noch heute prägenden Hangkanten beidseits der Limmat sind gut sichtbar. Über die Limmat bestehen noch keine Strassen, sondern zwei Fähren bei der heutigen Holz- brücke und beim Kraftwerk Schiffmühle. Michaeliskarte 1840, Quelle AGIS-Daten Die neu erstellten Bahnstrecken Baden- Turgi-Brugg und Turgi-Waldshut führten in der zweiten Hälfte der 1850er-Jahre zu einer baulichen Entwicklung in Bahnhofsnähe sowie vereinzelt östlich und westlich der Bahnhofstrasse. Durch die Bahnlinie erhält die Wildenstichstrasse ihre noch heute vor- handene Linienführung. Die Hauptverkehrsachse wird weiter über die Bahnhofstrasse und eine neue Limmat- brücke nach Ennetturgi geführt. Die spätere Bahnhofstrasse zweigt im Bereich des heu- tigen Bahnhofs Turgi nach Norden ab. Siegfriedkarte 1880, Quelle AGIS-Daten REK Turgi / Stand 10. September 2015 arcoplan Ennetbaden Seite 5 1880 bis 1940 verdichtet sich das Dorf um die Bahnhofstrasse. Die Bauten dehnen sich nach Westen um die Schul- hausstrasse aus. In dieser Periode ent- stehen Fabrikantenvillen mit grosszügi- gen Gärten, aber auch die grossvolumi- ge ehemalige Metallwarenfabrik W. Straub-Egloff an der Vogelsangstrasse. Ins Siggenthalt führt eine neue Verbin- dungsstrasse über die Limmat. Das Quartier Geelig ist 1940 rund zur Hälfte überbaut. Entlang der Landstrasse in Wil sowie an der Weichlen- und Wil- denstichstrasse sind vereinzelte Häuser und Gebäudegruppen entstanden. Siegfriedkarte 1940, Quelle AGIS-Daten Von 1940 bis 1970 entstehen im Ortsteil Wil Einfamilienhausquartiere und Mehr- familienhausüberbauungen. Erste Bau- ten südlich der Allmendstrasse stammen ebenfalls aus dieser Zeit und das Quar- tier wächst weiter Richtung Osten bis