Theodor Fontane Und Das Publikum FINAL
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Theodor Fontane und das Publikum by Adrienn Lazar Dissertation Submitted to the Faculty of the Graduate School of Vanderbilt University in partial fulfillment of the requirements for the degree of DOCTOR OF PHILOSOPHY in German May, 2016 Nashville, Tennessee Approved: Professor John A. McCarthy Professor Meike G. Werner Professor Christoph M. Zeller Professor Helmuth W. Smith Copyright © 2016 by Adrienn Lazar All Rights Reserved Für Miklós iii DANKSAGUNG Diese Arbeit entstand nach einer langen Pause über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren, weit weg vom studentischen und akademischen Leben in Nashville TN. Dass sie trotzdem zustande gekommen ist, habe ich vielen Personen zu danken, die meine Arbeit mit fachlichem Rat und persönlicher Unterstützung begleitet haben. Mein besonderer Dank gilt zunächst Professor John A. McCarthy, meinem Doktorvater, der das Thema angeregt und die Arbeit von Anfang an kritisch betreut hat. Ohne ihn, seine Geduld und die ständige Bereitschaft, meine Fragen trotz der räumlichen Ferne prompt und kompetent zu beantworten und mich in Stunden des Zweifels durch seine väterliche Ermutigung weiterzuhelfen, gäbe es diesen Text nicht. Herzlichst danke ich ihm außerdem für die mehrfache Durchsicht und mühevolle Korrektur dieser Abhandlung sowie seine kritischen Betrachtungen und Verbesserungsvorschläge. Diese Arbeit wurde ermöglicht durch ein Forschungsjahr in Berlin, unterstützt durch das Gisela Mosig Stipendium des German Departments an Vanderbilt University. Ich danke Professorin Meike Werner, dem inzwischen verstorbenen Professor Dieter Sevin und Professor Christoph Zeller für ihre persönliche Unterstützung und die institutionelle Förderung. Des Weiteren möchte ich allen meinen ehemaligen KommilitonInnen für die stets freundschaftliche Atmosphäre in der Abteilung danken. Insbesondere möchte ich Robert Jenkins für seine Freundschaft und die wertvollen wissenschaftlichen Diskussionen, und Carola Daffner und Mark Looney für das wundervolle Forschungsjahr in Berlin bedanken. Maria Hinze danke ich für ihre selbstlose Hilfe bei der Korrektur der Rechtschreib- und Grammatikfehler. iv Mein ganz besonderer Dank gilt nicht zuletzt meiner Familie und meinen Freunden hier in Ungarn, die mich zur Wiederaufnahme der Arbeit an meiner Dissertation bewegt und mir stets helfend zur Seite gestanden haben. Ohne die Unterstützung meines Vaters und in erster Linie meines Mannes hätte diese Arbeit nicht entstehen können. Ihnen beiden gilt mein größter Dank für ihre Hilfe mit meinen beiden Kindern, sowie für ihre Geduld, Liebe und Motivation. Zum Schluss bin ich meinen Kindern, Olga und Bálint für die Liebe und Freude verbunden, womit sie mich immer umgeben und in schweren Stunden erheitern. v INHALTSVERZEICHNIS Seite WIDMUNG ................................................................................................................................... iii DANKSAGUNG ........................................................................................................................... iv Kapitel I. Einleitung......................................................................................................................................1 1.1 Problemaufriss: Öffentlichkeiten ........................................................................................ 12 1.2 Stand der Fontaneforschung................................................................................................11 1.3 Aufbau und Methode...........................................................................................................19 II. Öffentlichkeit und Publikum. Ein begriffsgeschichtlicher Überblick.......................................23 2.1 Öffentlichkeit – eine Begriffsgeschichte.............................................................................23 2.2 Öffentlichkeit nach 1848.....................................................................................................37 2.3 Konzepte der Öffentlichkeit................................................................................................40 2.4 Moderne Theorien über die Öffentlichkeit in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts...............44 III. Literaturverbreitung .................................................................................................................46 3.1 Die Industrialisierung und ihre gesellschaftlichen Folgen..................................................46 3.2 Literaturproduktion .............................................................................................................50 3.3 Literaturdistribution.............................................................................................................56 3.4 Arbeiterbewegung ...............................................................................................................62 IV. Der historische Leser in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ....................................................66 4.1 Das Lesepublikum des 19. Jahrhunderts – die „Demokratisierung” des Lesens?...............66 4.2 Kategorisierung des Lesepublikums ...................................................................................68 4.3 Unterschichten: Land- und Industriearbeiter.......................................................................70 4.4 Untere Mittelschichten: Kleinbürger...................................................................................77 4.5 Mittlere und obere Mittelschichten: Bildungsbürgertum ....................................................81 4.6 Oberschichten: Besitzbürgertum und Adel .........................................................................87 4.6.1 Besitzbürgetum.................................................................................................................87 4.6.2 Frauenpublikum................................................................................................................91 4.6.3 Jüdisches Publikum..........................................................................................................96 4.6.4 Adel ................................................................................................................................101 vi V. Fontanes Leser ........................................................................................................................107 5.1 Leserforschung im 19. Jahrhundert – methodische Schwierigkeiten und Quellenprobleme...............................................................................................................107 5.2 Der frühe Fontane (1838-1848/49)....................................................................................110 5.3 Der mittlere Fontane – „angestellter Scriblifax” (1850-1870)..........................................120 5.4 Der späte Fontane (1870-1898).........................................................................................131 5.5 Fontanes Beziehung zum weiblichen Publikum ...............................................................145 5.6 Fontane und die unteren Schichten ...................................................................................148 5.7 Selbstspiegelung der schriftstellerischen Stellung Fontanes.............................................150 VI. Leser und Leserbeziehungen in Fontanes Werken ................................................................157 6.1 Rezeptionstheorie..............................................................................................................157 6.2 Fontane und seine Leser in den theoretischen Werken .....................................................160 6.3 Fontanes intendierte Leser.................................................................................................164 6.4 Leserbeziehungen in Effi Briest........................................................................................169 6.5 Publikumsfremde Darstellungsweisen in Die Poggenpuhls..............................................197 VII. Zusammenfassung................................................................................................................214 Bibliographie................................................................................................................................222 vii KAPITEL 1 EINLEITUNG „Der ächte Dichter des Volks ist zugleich ein Lehrer des Volks ; er steigt nicht herab, er zieht zu sich hinauf. Und seine Kunst ist die, dass er das alles nicht zeigt, dass er lehrt ohne die Miene des Lehrers, daß er zu spielen und leicht zu unterhalten scheint, wo er bildet und die Samenkörner guter Gedanken und guter Taten streut.”1 Theodor Fontane schrieb diese Zeilen über die Aufgabe des Dichters in seiner Kritik über die Aufführung von Shakespeares „Antonius und Kleopatra” von April 1856 in einem Volkstheater in London. Er hat seine literarischen Anfänge schon hinter sich. Seine ersten Bücher Männer und Helden. Acht Preußenlieder (1850) und sein Romanzyklus Von dem schönen Rosamunde (1850) sind schon erschienen. Seine radikale Phase und die erste Enttäuschung über das Versagen, sich als freier Schriftsteller zu etablieren, liegen auch schon zurück. Um aus seinen Geldschwierigkeiten herauszukommen und endlich heiraten zu können, ‚verkauft’ er sich an die Reaktion, indem er als Journalist zunächst für die preußische Regierung, dann ab 1860 für die konservative Neue Preußische ( Kreuz-Zeitung ) arbeitet.2 Im Jahre 1870 beginnt er seine Tätigkeit als Theaterkritiker für die liberale Vossische Zeitung . Erst im Jahre 1876 wagt er es, auf eine Beschäftigung im