Der Luftschutz Im Deutschen Reich Von 1933–1945
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Der Luftschutz im Deutschen Reich von 1933–1945 Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades eines Magisters der Philosophie an der Karl-Franzens-Universität Graz vorgelegt von Paul Eduard SCHRIEBL am Institut für Geschichte Begutachter: Univ.-Dozent Dr. Martin Moll Graz, im Juni 2021 Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich recht herzlich bei Herrn Univ.-Dozent Dr. Martin Moll für die ausge- zeichnete Betreuung dieser Diplomarbeit bedanken. Dank gilt auch meiner Freundin, meiner Familie und meinen Freunden für die Unterstützung und den Zusammenhalt in allen Lebenslagen. Viribus unitis! 2 Inhaltsverzeichnis I. Einleitung .............................................................................................................................................. 5 1. Der Weg zum Reichsluftschutz .......................................................................................................... 10 1.1 Die Anfänge im Ersten Weltkrieg ................................................................................................ 10 1.2 Zwischenkriegszeit ...................................................................................................................... 15 2. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten ................................................................................. 30 2.1 Das Reichsministerium der Luftfahrt........................................................................................... 31 2.2 Der zivile und militärische Bereich des Luftschutzes .................................................................. 34 3. Der Reichsluftschutzbund.................................................................................................................. 36 3.1 Die Tätigkeiten des Reichsluftschutzbundes ............................................................................... 39 3.2 Die Organisation des Reichsluftschutzbundes ............................................................................ 42 4. Das Luftschutzgesetz vom 26. Mai 1935 ........................................................................................... 46 4.1 Die Erste Durchführungsverordnung zum Luftschutzgesetz ....................................................... 51 4.2 Die Zweite Durchführungsverordnung zum Luftschutzgesetz .................................................... 56 4.3 Die Dritte Durchführungsverordnung zum Luftschutzgesetz ...................................................... 57 5. Der Sicherheits- und Hilfsdienst ........................................................................................................ 58 5.1 Kompetenzstreitigkeiten ............................................................................................................. 58 5.2 Aufgaben und Organisation ........................................................................................................ 63 6. Der Luftschutz nach 1938 in Österreich und Deutschland ................................................................ 72 6.1 Das Führer-Sofortprogramm ....................................................................................................... 76 6.2 Der Interministerielle Luftkriegsschäden-Ausschuss .................................................................. 81 6.3 Die Reichsinspektion für zivile Luftkriegsmaßnahmen ............................................................... 84 7. Die Feuerwehr im Luftschutz ............................................................................................................ 87 7.1 Das Preußische Gesetz über das Feuerlöschwesen .................................................................... 92 7.2 Der Weg zum Reichsfeuerlöschgesetz ........................................................................................ 96 7.3 Das Gesetz über das Feuerlöschwesen vom 23. November 1938 ............................................ 100 7.4 Die Durchführungsverordnungen zum Gesetz über das Feuerlöschwesen .............................. 107 7.5. Die Feuerwehr im Kriegsverlauf bis 1945 ................................................................................. 111 3 II. Fazit ................................................................................................................................................. 118 III. Literaturverzeichnis ........................................................................................................................ 124 IV. Primärquellen ................................................................................................................................. 127 a) Archivgut ..................................................................................................................................... 127 b) Gesetze und Verordnungen ........................................................................................................ 127 c) Zeitgenössische Bücher und Zeitschriften ................................................................................... 129 V. Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................................... 130 VI. Abkürzungen .................................................................................................................................. 131 4 I. Einleitung Die Zerstörung Dresdens vom 13. bis 15. Februar 1945 durch alliierte Bomberverbände ist wohl eines der bekanntesten Beispiele für Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg. Die Royal Air Force und die United States Army Air Forces warfen tausende Tonnen Luftminen, Spreng- und Brandbomben ab, an eine Verteidigung war kaum zu denken. Während Bombenangriffe dieses Ausmaßes in der Regel sehr gut erforscht sind, liegt der Fokus dabei stark auf der Betrachtung der Angriffsdurchführung und der Opferzahlen. Auch in der medialen Aufar- beitung erhält die Perspektive des Angriffs viel Raum zugesprochen. Dagegen sind die Verteidigungs- und Schutzmaßnahmen gegen Luftangriffe im Vergleich ein eher wenig beachtetes Thema. Diese Umstände brachten mich in die Richtung meines gewählten Themas. Nach einigen literarischen Orientierungsphasen konnte ich dann einen Arbeitstitel festlegen. Mit dem Titel Der Luftschutz im Deutschen Reich von 1933–19451 versuche ich vor allem die genannten politischen und organisatori- schen Schutzmaßnahmen gegen Luftangriffe in den Fokus der Betrachtung zu rücken. In meiner Diplomarbeit untersuche ich in erster Linie den passiven Luftschutz, den, im Unterschied zum aktiven, grundsätzlich die Zivilbevölkerung leistete. Der aktive Luftschutz lag in den Händen des Militärs, etwa in Form von Luftraumüberwachung und aktiver Fliegerabwehr mittels Abfangjägern oder Flugabwehrkanonen. Passiver Luftschutz war im Nationalsozialismus staatlich gelenkt und um- fasste vor allem jene Maßnahmen, die dem Bevölkerungsschutz dienten, zum Beispiel die Durchfüh- rung von Schulungen zum Selbstschutz, die Brandschutzvorsorge oder der Bau von Luftschutzbunkern. In Bezug auf eine Organisation im Luftschutz möchte ich die Feuerwehr schildern. Anhand von Quellenmaterial, vor allem in Form von Gesetzestexten und Akten aus den nationalsozia- listischen Ministerien, sollen die Entwicklung und Organisation des Reichsluftschutzes im Deutschen Reich von der NS-Machtergreifung 1933 bis zum Kriegsende 1945 gezeigt werden. Dabei wird auch das immer deutlicher werdende Chaos in den Kompetenzen hervorgehoben, das exemplarisch für die po- lykratischen Verhältnisse des NS-Herrschaftssystem steht. Weiteres Quellenmaterial in Form von Ratgeberliteratur und Zeitschriften liefert Informationen über die Brisanz des Themas zu dieser Zeit. Parallel verlaufende Entwicklungen in Deutschland und Öster- reich zeigen ferner den Umgang mit der neuen Gefahr aus der Luft bis zum „Anschluss“ 1938. 1 Kursiv gehaltene Begriffe kennzeichnen entweder Titel oder besondere Bezeichnungen, die dadurch verdeut- licht werden sollen. Anführungszeichen, sofern sie nicht ein Bestandteil direkter Zitate sind, kennzeichnen dage- gen Begriffe, die als nationalsozialistisch belastet gelten, zum Beispiel „Anschluss“. 5 Einschätzungen und Entscheidungen Hitlers können aus seinen Führer-Erlassen entnommen werden, das Gleiche gilt für Tagebucheinträge von Goebbels, die sich darüber hinaus zur Veranschaulichung der allgemeinen Stimmungslage in der Zivilbevölkerung eignen. In der Forschung nimmt der Luftschutz eine eher untergeordnete Rolle ein. Dies mag auf die Ausrich- tung auf die rein (aktive) militärische Seite zurückzuführen sein. Publikationen etwa zur Deutschen Luftwaffe gibt es in genügender Zahl. Eventuell ist auch das geringe mediale Interesse die Ursache für die mangelnde wissenschaftliche Aufarbeitung; wie erwähnt erhält die Angriffsperspektive vergleichs- weise viel mehr Raum zugesprochen. Nachfolgend sind einige der wichtigsten Werke der Forschungs- literatur zu den Themen Luftschutz und Feuerwehr angeführt, die ich im Rahmen dieser Arbeit ver- wendet habe. Die Aufarbeitung des Luftschutzes im Nationalsozialismus beginnt bereits in den 1960er Jahren mit Erich Hampes Der zivile Luftschutz im Zweiten Weltkrieg2. Hampe schuf ein bis heute gültiges Standard- werk zum Luftschutz des Deutschen Reiches, jedoch muss darauf hingewiesen werden, dass Hampe selbst im nationalsozialistischen Luftschutz tätig war und deswegen gewisse Aspekte des Werks nicht unreflektiert verwendet werden dürfen. In der neueren Zeit ist vor allem Bernd Lemkes Luftschutz in Großbritannien und Deutschland 1923 bis 19393 als umfassende Forschungsarbeit